Lliiblichcr TaMtt. M «-v - PränumeratiouSPreise: 1 Il/I Für LaibaS: Ganzj. fl. 8-40; Zustellung ins Haus vrtlj. LS Ir. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. Dienstag, 7. Mai 1878. — Morgen: Michael B. ll.Zahrz. ^ Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Insertionspreise: Ein- Zur Lage. Nach einem Telegramm des „dt. Wr. Tgbl." aus Berlin vom 5. d. M. haben die Verhandlungen zwischen England und Rußland bezüglich des gleichzeitigen Rückzuges der englischen Flotte und der russischen Armee von San Stefano, sowie der Klarstellung der politischen Situation bis zur Stunde zu keinem Resultate geführt. General Tottleben erklärte in kategorischer Weise, daß, so lange die Festungen Varna, Schumla uud Ba-tum türkischerseits nicht geräumt sein werden, die Russen in der Nähe von Konstantinopel bleiben müßten. Der Ideenaustausch über das Meri-torische der englischen Einwendungen gegen die Bestimmungen des Vertrages von San Stefano ist noch nicht so weit fortgeschritten, um die englischen Forderungen klarzustellen. Das Kabinett von St. James vermeidet eine präcise Aeußerung. Aus den Andeutungen, die Marquis Salisbury in ofsizöser Form in dieser Richtung machte, soll hervorgehen, daß der Standpunkt Englands wie folgt definiert werden könnte: Rußland unterbreitet den ganzen Vertrag dem Kongresse; die russische Regierung verpflichtet sich im vorhinein, auf die Festuug Batum sowie auf die Kriegsentschädigung in Geld zu verzichten; das neue Bulgarien, das unter das Protektorat der Pariser Vertragsmächte gestellt wird, darf nur bis zum Balkan reichen; schließlich solle Rußland allen Ansprüchen auf Rumänisch-Beßarabien entsagen. Samstag, 4. d. M., wnrde in Petersburg ein großer Ministerrath abgehalten, der sich ausschließlich mit der Beschaffung von Geldmitteln für den Kriegsfall beschäftigte. Es soll beschlossen worden sein, neue Steuern für die Zeit der Kriegsdauer auszuschreiben und überdies die Zuflucht zu einer inneren Lotterie-Anleihe in gewaltiger Hohe zu nehmen. Tie Begrenzung Bulgariens ist eine der wichtigsten Fragen, welche im Orient zu lösen sind. Der Friedensvertrag von San Stefano beruft sich anf statistische und geographische Grundlagen, deren Unrichtigkeit auf der Hand liegt, er hat ein Bulgarien von 3800 Quadrat-meilen niit annähernd 4.800,000 Seelen geschaffen, von denen etwas weniger als die Hälfte, nämlich 2.300,000, Bulgaren sind, während die Muha-medaner sich anf 1.700,000, die Griechen anf 800,000 belaufen dürften. Diesem russischen Zukunftsreich stellt nun die „Augsb. Allg. Ztg." an der Hand der bis jetzt zuverlässigsten Quelle („Die Völker des osmanischen Reiches." Beiträge für Förderung orientalischer Studien aus den Papieren des früheren Militärattaches der k. k. österreichischen Gesandtschaft in Konstantinopel, A. Ritt, zur Helle von Samo, Wien, Gerold, 8«, 130 S.) ein auf seine wahren Grenzen zurückgeführtes Bulgarien entgegen. Das wichtigste Resultat des erwähnten Werkes ist eine genaue Statistik der Bevölkerung nach dem Religionsbekenntnisse (Mu-hamedaner und Nicht-Muhamedauer). Dies kann für unseren Zweck genügen, da es sich hier doch zunächst um die nicht mnhamedanischen Bulgaren handelt. Würde eine Grenzberichtigung auf dieser Grundlage vorgenommen, so würde sich dieselbe gestalten, wie folgt: Die bisherige Grenzlinie am Timok und im Osten Serbiens beinhaltend, würde dieselbe für Bulgarien in ihrem weiteren Verlauf etwa von Gramada ab in das Thal der Nifchawa treten, derselben thalans folgen, um südlich von Pirot — das vorwiegend serbisch ist — in das Thal der Suzawa einzulenken und, an Trn vorüberziehend, die Kammhöhe des Snegpolje-Gebirges zu erreichen. Da die christlichen Bewohner zu beiden Seiten der „bulgarischen" Morawa vorwiegend Serben sind, müßte sich die Grenzlinie weiter auf zeigen bis 5 Zeilen der Kammhöhe der Babina-Poljaua halten, sodann ins Thal von Kumanowa hinabziehen und, mit dem Ostrande des großen Wardarbeckens von Kö-prüln zusammenfallend, mit Einschluß der Stadt Karatowa, das Thal der Bregalnitza erreichen. Das gesammte östliche Wardargebiet mit seiner gemischten hellenischen, bulgarischen und türkischen Bevölkerung müßte in Beziehung auf eine definitive Grenzbestimmung erst eingehend statistisch untersucht werden; doch dürfte es genügen, zu erwähnen, daß die Stadt Melnik im Thale des Strymon (Karasn) im günstigsten Falle den südlichsten Punkt der mazedonisch-bulgarischen Grenze markieren könnte, da thalab dieses Flusses das hellenische, später aber (Drama) das türkische Element entschieden zu überwiegen beginnt. Von Melnik ab würde die Grenze das Perimgebirge überqueren und das Thal des Mesta (Nestus) bei Newrekop erreichen und weiter mit der Kammlinie des Despotogebirges zusammenfallen. Alle Südabdachungen dieses Gebirges sind nämlich vorwiegend griechisch und moslemisch (Pomaken, Auruben), ebenso das Thal der Arda, das bei Adrianopel mündet. Der Bezirk von Haskiöi zwischen Adrianopel und Philippopel ist gleichfalls vorwiegend mnhamedanisch (22,000 Mnhamedaner gegenüber 18,000 Nicht - Muhamedanern). Die Grenze müßte demnach von der Scheitelhöhe des Tschiklar-Berges (vier Meilen südwestlich von Haskiöi) direkt nordwärts, das Maritzathal überquerend, nach Tschirpa laufen und von dort so ziemlich parallel mit der Chaussee nach Eski-Saghra, Jeni-Saghra und Slivno ziehen, alle diese Bezirke in sich begreifen, diejenigen von Jamboli und Aldos aber, die vorwiegend moslemische Bevölkerung haben, ausschließen. Von Slivno ab würde die Grenze den Hauptkamm des Balkan in der Richtung von Koste! (Kazan) überschreiten, Osman-bazar östlich beiseite lassen und schließlich in das Quellgebiet des Schwarzen Lom eintreten. Dieser Jeuilleton. Durazzo und dir Altstadt der Griechen und Römer. v. Alexios hatte begriffen, daß die oströmische Kaiserkrone für die Griechen auf dem Spiele stand, und alle Mittel der Abwehr aufgeboten. Er verbündete sich „nt den Venetianern, weil er sich auf der See besonders schwach fühlte. Mit drei-undsechzlg großen Galeeren erschienen sie vor Dn-razzo und nnt noch mehr kleineren Schiffen. Der Doge Domemco Silvio selbst kommandierte die Schlacht. Ihr Schauplatz war das offene Meer etwas nördlich von Durazzo. Die Normaunen hielten sich tollkühn. Trotzdem wurde ihre Niederlage eine vollständige. Ihr Admnalschiss mit Bohe-mnnd darauf sank. Er rettete sich knapp. Die Belagerten machten gleichzeitig einen glücklichen Ausfall. Und doch hielten die Normannen vor der Stadt aus. Es haben auch diese Kämpfe wieder eine auffällige Aehnlichkeit mit den früheren vor Dyrrachium des Pompejus und Cäsar. Die Normannen wie Cäsar griffen diese feste Stellung an uud waren, wie er, ohne Stütze auf dem Meere, und Pompejus wie die Byzantiner beherrschte die Stadt und, wie die Venetianer, auch die See. Und auch bis in die Gegend von Pharsalos spielten sich wieder die byzantinischen und normannischen Schlußkämpfe, wie auch der Preis des endlichen Sieges in beiden Fällen derselbe sein sollte: den Orient des römischen Reiches mit Italien wieder zu verbinden, denn dort waren die Normannen und Cäsar unbestrittene Herren. So scheinen den Lokalitäten nicht nur die Fauna und Flora mit feststehenden Charaktereigenschaften, sondern auch die Geschichte mit gleicher Unveränderlichkeit eigen-thümlich zu sein. Eine zweite uuentschiedene Seeschlacht folgte. Eine Hilssslotte der Byzantiner stieß zur venetia-nifchen. Erst darauf zog Robert die feinige in den Golf zurück. An zehntausend Mann und fünfhundert Ritter verlor er durch das Fieber. Man litt Hunger in seinem Lager. Um Zufuhr aus Apulien und Sieilien zu holen, mußte sich seine Flotte doch wieder auf die offene See wagen. Er hielt aus, denn die Normannen waren am tapfersten im Ungemach. Wie auf der See, kamen nun auch auf dem Lande die Byzantiner selbst der bedrohten Stadt zur Hilfe. Im August des nächsten Jahres hatte der Kaiser Konstantinopel verlassen, und endlich am 15. Oktober erschien er mit siebzigtausend Mann auf der Höhe der egnatischen Bergstraße, vor der Kirche des heiligen Nikolaus auf einem Vorgebirge, das in das Land uud das Meer vorläuft, die Stadt und die Ebene, die Flotte und die See überschauend. Er hatte dort, schildert Anna Komnena die Stellung, das Meer zur Linken und einen hohen Berg zur Rechten, und der Hügel selbst neigte sich mit linder Senkung bis in die Campagna von Durazzo. Und diesen erhabenen Ort auch sand Kaiser Alexios am tauglichsten zur Lagerung seiner Armee. Unter den Truppen befand sich auch die Garde der gefürchteten Waräger, eine deutsche Schar. Ter Kaiser war langsam und vorsichtig, ich möchte sagen staatsklug gekommen. Die letzte Hoffnung des Paläologos stand auf diesem Entsätze. „Zahllos, wie Heu- Fluß, der so recht die vorwiegend muhamedanifchen Bezirke Ostbulgariens von den vorwiegend bnl-garisch-christlichen Bezirken Centralbulgariens scheidet, hätte sodann die weitere Grenze bis Rustschuk zu bilden. Diese Untersuchungen sollen keineswegs eine müßige geographische Tändelei sein, sondern vielmehr die Thatsache vordemonstrieren: um wie vieles kleiner jenes Bulgarien aussallen müßte, das sich auf Grund der absoluten Mehrheit der rein bulgarischen Bevölkerung construieren ließe gegenüber demjenigen Ländermonstrum Nen-Bul-garien, das die gesammte europäische Türkei in werthlose Stücke auseinander reißt und Bevölkerungselemente unter einander mengt, unter denen Hellenen und Türke» (Tataren, Pomaken, Anmuten und Auruben mit inbegriffen) dominieren, nicht aber, wie man glaubt, die Bulgaren. Ein wie oben rednciertes Bulgarien würde höchstens den Flächenraum von 1500 Quadratmeilen einnehmen, also nm einige hundert Quadratmeilen größer als Bosnien und doppelt so groß wie das Fürstenthum Serbien (vor dem neuesten Gebietszuwachse) sein. Seine Bevölkerung würde etwa 2.200,000 Seelen betragen, worunter die verschwindende Minderheit von etwa 350,000 Muhamedanern und 50,000 Griechen. Ein solches Bulgarien würde ferner einer territorialen Zerstückelung der europäischen Türkei Vorbeugen, von den Küsten des Schwarzen Meeres durch eiuen 15 bis 25 deutsche Meilen breiten Ländergürtel geschieden sein, etwa nur von der Hälfte der unteren Donau bespült werden und von der Küste des Aegäischen Meeres noch immer 12 bis 15 deutsche Meilen abstehen. Vollends entrückt wäre eine derartige Länderschöpfnng dem direkten russischen Einflüsse, da es sich territorial mehr nach Westen (Serbien) ausbreiten würde. Auch die vielbesprochene österreichisch-ungarische Jnteressenlinie bis Salonichi wäre wieder freigegeben. Die Prämisse zu all' diesen Caleuls bilden freilich wieder nur statistische Daten, deren Stichhaltigkeit man in Bezug auf die Türkei so gern bezweifelt, und zwar mit Recht; so lange man aber zu keinen gründlicheren Untersuchungen schreitet und kein erschöpfenderes Material auf einen etwaigen Kon-erenztifch zu legen vermag, als es dasjenige ist, welches uns hier zur Basis gedient hat, so lange dürfte denn doch auch eine Beleuchtung der Bal-kan-Ethuographie, wie sie die russischen Ländermacher colportieren, etwas Erlaubtes, ja geradezu Gebotenes sein. schrecken", bedeckte diese Armee die Ebene nördlich von der Stadt. Am 18. Oktober, unserem Tage von Leipzig, kam es zur Schlacht. Die Ritter des Herzogs Robert hatten sich die Nacht über durch den Empfang der heiligen Sakramente in der Kirche des heiligen Theodor dazu vorbereitet. Robert kommandierte das Centrum, sein Sohn Bohe-mund den Flügel, der sich gegen die Berge lehnte, also wol den rechten, und der Graf Ami den linken, der gegen das Meer zu stand. Die Herzogin Sigeb-Gaitha selbst führte eine Schar der Normannen. Bohemnnds Tapferkeit, die er in diesem einen Kampfe entwickelte, wäre genügend, seine ganze poetische Berühmtheit zu rechtfertigen. Die Byzantiner ließen sechstausend Todte zurück und flohen. Ihre Armee, die fünfmal stärker gewesen war, war vom Hügel und der Kirche des heiligen Nikolaus herabgekommen, also ans dem Norden, dem Meere entlang, und immer mit Anlehnung an dasselbe, an die dort befindliche Flotte, und durch die Plänkler der Fremdengarde auch in fortwährender Verbindung mit der Festung Durazzo selbst gestanden. Der Kaiser persönlich führte die Vorhut. Seine Tochter Anna Komnena Aus Rom wird unterm 4. d. M. telegrafisch gemeldet: Ein außerordentlicher türkischer Gesandter wird hier erwartet. Derselbe überbringt ein Schreiben des Snltans, in welchem der Papst anläßlich der Thronbesteigung beglückwünscht wird. Derselbe überbringt ferner einen Vorschlag zur Lösung der Differenzen zwischen dem Vatican und der Türkei, wonach der von Msgr. Hassnn vorgeschlagene Ausgleich angenommen wird. Die Kardinalscongregation, welche die Ausgabe hatte, die preußischen Maigesetze zu studieren, um ihre Meinung abzngeben, ob dieselben annehmbar sind oder gegen die Kirche verstoßen, hat Beschlüsse gefaßt, welche die Wiederherstellung der Beziehungen zwischen dem Vatican nnd der deutschen Regierung sehr erleichtern. Man versichert, die Congregation halte dafür, daß die Maigesetze zumtheil schlecht interpretiert wurden. Tagesneuigkeiten. — Hochwassergefahr. Am 4. d. M. signalisierten in Linz Telegramme aus den oberen Donangegenden, Engelhartszell und Pafsan, ein gefahrdrohendes Steigen der Donau. Das Schienen-geleife war nnter Wasser. Die städtische Behörde in Linz leitete die ersten Vorsichtsmaßregeln ein und verfügte die Avisierung der im Jnnndations-gebiete ansässigen Bewohner des Stadtbezirkes Linz. Ans Krems 5. d. M. wird Steigen der Donan um 340 Centinieter gemeldet. Die Donanauen und der Verbindnngsdamm zur Donauinsel waren überschwemmt. Auch in Wien stieg der Strom seit Samstag um 34 Centinieter nnd erreichte am 5. d. früh an der Kronprinz Rndolfsbrücke eine Höhe von 238 Centinieter ober Null. Das Jnnndations-gebiet war vollständig überflutet. Der Abstieg von der Kronprinz Rudolfsbrücke wurde gesperrt. ,— Kaufmännischer R e ch n nn g s stem-pel. Eine für kaufmännische Interessen wichtige Entscheidung: Die Wiener Handelskammer hat an das Finanzministerium eine Eingabe gerichtet, in welcher der von den Wiener Gerichten geforderten Stempelnng der den Acten beigegebenen Abschriften kaufmännischer Rechnungen Erwähnung gethan wurde. Infolge der Erledigung dieser Eingabe hat das Finanzministerium entschieden, daß Abschriften von Rechnungen der Handels- und Gewerbetreibenden, welche von Rechtsfreunden nach den Vorschriften der Zivilprozeßordnung den bei Gericht überreichten Satzschriften oder Protokollen als Beilagen angeschlossen werden, nicht unter die im Schlußsatze des 8 19 des Gesetzes vom 8. März 1876 an- gibt der Flucht der türkischen Hilfstruppe die Schuld der Niederlage. Sie lag aber wahrscheinlich in der unwiderstehlichen Kampfesweise der Normannen. Es war eine jener im Alterthume nicht seltenen Schlachten, wo nur durch die individuelle Tapferkeit aller Einzelnen der Sieg entschieden wurde, uud das wol allein sind Heldenkämpfe zu ueuuen, würdig, wie die von Troja, besungen zu werden. Diese anderthalbjährige Belagerung von Durazzo wartet noch ihres Homeros! Fähig und würdig seines Liedes ist sie. Alexios verlor alle seine kaiserlichen Kleinodien und rettete sich kaum nach Dcvol. Georgios Paläologos, der Statthalter von Dyrrachinm, der sich vor der Schlacht mit deu Kaiserlichen vereinigt hatte, wurde von der Stadt abgeschnitten. Ein Albanese, Komis Kortis, trat dort an seine Stelle. Auch dieser hielt sich so, daß nur der Ver-rath eines Venetianers Domenico die Festung zu Falle brachte. Der Sohn des Dogen Silvio war mit unter den Gefangenen. Es war auch jetzt wieder wie bei Troja gewesen, als ob der Muth sich gegenseitig durch das Beispiel gesteigert habe. geführten Rechnnngsabschriften fallen nnd daher nur dem Bcilageiistempel unterliegen. — Hiebei wurde jedoch bemerkt, daß die Verpflichtung znr Entrichtung der Quittiernngsgebnr im Falle der Verwendung von Abschriften saldierter Rechnungen zum gerichtlichen Gebrauche nach T. P. 83, B. 2, Anmerkung, des Gesetzes vom 13. Dezember 1862 und Absatz 2 der Vorerinnernngen znm Tarife des Gesetzes vom 9. Febrnar 1850 hiedurch selbstverständlich nicht berührt werde. — Ein Katzenprozeß Bei dem Landsgerichte in Kaiserslautern schwebt gegenwärtig eine Klage, wie sie Wol selten sein dürfte. Einer Dame ist vor emiger Zeit ihr Liebling, eine Angorakatze, entlausen; sie will dieselbe nach mehreren Wochen bei einer ändern Familie gesehen haben. Der Aufforderung, sie heranszngeben, wnrde nicht entsprochen, und cs kam znr gerichtlichen Klage, welche am 23. April zur erstmaligen. Verhandlung kam. Etwa 20 Zeugen waren geladen, welche jedoch so ungenaue Beschreibungen der Katze machten, daß der Richter verfügte, die Katze müsse in die Sitznng gebracht werden. Ein als Zenge geladener Thierarzt konstatierte, daß er die streitige Katze in ärztlicher Behandlung habe, daß dieselbe an einer Krankheit leide, wodurch sic fast gänzlich enthaart und somit nicht leicht erkenntlich sei, und daß noch mindestens sechs Wochen znr Wiederherstellung der Katze erforderlich seien. Die weitern gerichtlichen Verhandlungen wurden deshalb auf so lange vertagt. Es entsteht nun n. a. die Frage: Wer hat die gerichtlichen Kosten zn bezahlen, wenn die Katze inzwischen krepiert, und was dann, wenn dieselbe aus ihrer Krankheit mit ganz anderer Haarfarbe und Zeichnung hervorgehen sollte? Jedenfalls wird dies eine thenre Katze werden. Lokal-und Provinzial-Angelegenheiten. — (ZnrHebnng der h eiin i f ch en B i e h -zucht.) Die k. k. Landwirthschaftsgesellschaft für Krain hat von deu aus dem Jahre 1877 erübrigten Staatssubventionsgeldern mehrere Zuchtrinder Mürz-thaler Rasse angekauft, und kommen diese am 22. d. nm 10 Uhr vormittags im Gasthause „zum baierischeu Hof" in Laibach zum verstcigeruiigswcisen Verkaufe an Kraincr Landwirthe. — (Der gestrige Vieh- und Jahrmarkt iu Laibach) war Vonseite fremder Käufer und der ländlichen Bevölkerung Krains zahlreich besucht, der Auftrieb von Rindern ein bedeutender, 700 bis 800 Stück standen ans dem Platze. Die Preise für gemästetes, halbfettes und mageres Vieh waren dnrchgehends hoch gehalten, 8 Stück Ochsen wurden um 2020 fl. verkauft, 150 Stück Rinder (Ochsen, Kühe und Kalbinnen) wurden exportiert nach Kärnten, Tirol und Triest, 60 Stücke gingen nach Baiern ab. Vom Roßvieh wurden nur 200 Stück Pferde aufgetrieben, Rassenthiere standen nicht zur Auswahl bereit, der Preis für Pferde bewegte sich zwischen 100 und 250 fl. per Stück. — Nach eingeholten Erknndignngen herrschte iu Schnitt- uud Mannfacturwaren-Geschästen reges Leben; auch der „Tandel-", beziehungsweise Trödlermarkt zählte viele Besucher und Känfer. — (Ständchen.) Der Männerchor der philharmonischen Gesellschaft brachte gestern einem geschätzten mehrjährigen Mitglied«: des Damenchors, Welches hente vormittags mit dem Brantkranze und Brautschleier geschmückt wurde, ein Ständchen. — (Sechs St u de uteu-Stipendien) sind aus der Anton Alexander Graf Anersperg'schen Stiftung zn verleihen, n. z. jedes L 360 fl. jährlich; Gesuche bis 20. Mai an die k. k. Statthalterei in Graz. — (Neue Zeitschrift.) Der Cäcilien-Verein in Laibach läßt vom 1. Mai l. I. angefangen eine Monatsschrift in slovenischer Sprache unter dem Titel: „Lörkvsni 6lL8b6iük" erscheinen. Diesem Vereinsorgane obliegt die Aufgabe, die Kirchenmusik in Krain zu fördern. — (G cm ei n d e v o rstan d s w ah l e n.) In Mannsbnrg wurden die Herren Anton Skok zum Gemeindevorsteher und Johann Levee und Thomas Siroli zu Gemeiuderäthen gewählt. — (Aus der Bühneuwelt.) Die seinerzeit aus hiesiger Bühne beschäftigt gewesenen Schauspieler Herr Zwerenz und Herr Röder sind zu Thcaterdirektoren avanciert; erstercr übernimmt das Sominertheater zu Hall iu Oberösterreich, letzterer in Cilli. — Der Charakterkomiker Herr Thaller ist bereits der Liebling des Grazer Publikums geworden. — (Landschastliches Theater.) Die Klagenfurter Schauspielergesellschaft hat gestern mit der sechsten Vorstellung den Cyelus ihrer sechs mimisch-plastischen Darstellungen des Leidens Christi hier abgeschlossen, sie erzielte eine Gesammt-Brntto-Einnahme von 500 fl., welche durch die hier üblichen enormen Tagesansgaben L 50 fl., zusammen 3>>0 fl., wesentlich geschmälert wurde. Diese Gesellschaft begibt sich zunächst nach Krainbnrg und beabsichtigt auch in Stein und Bischoflack Vorstellungen zu geben. — (Vögclansstcllung.) Am 8. d. M. beginnt in Wien (Gartenban - Gcsellschastssäle) die Ausstellung von Sing- und Schmuckvögeln, Objekten zur Vogelpflege und zum Schutz der Vögel. Die Ausstellung dauert bis 13. d. M. — (Der Rebeustecher.) Dieser grüngoldene oder stahlblaue Käfer wird während der verschiedenen Jahreszeiten theils in Wäldern, Wei-denpflanznngen und Obstanlagen, theils in den Weinbergen, sobald die Reben begonnen haben auszuschlagen, in oft außerordentlich großer Anzahl angetroffen. Die Zeit der Hanptthätigkeit des Neben-stechers fällt in den Mai, refpective Jnni, und in den Herbst. In erstgenannten Monaten geht nämlich die Paarung desselben vor sich, uud legt das Weibchen seine Eier in den durch Stiche vom Safte entleerten Blattwinkeln, welche es sehr geschickt zu formen versteht. Seine Nahrung besteht in den Weichen, ihm zunächst liegenden Mattheiten und saftigen jungen Trieben, welche er halb durchsticht. Bei der Blattweide schabt er mit seinem Rüssel nur gerade Streifen von Blattgrün hinweg, wodurch die Blätter halb zu welken beginnen. Acht bis zehn Tage nach Verlauf des Eierabsatzes kriechen die jungen Larven ans, um sich im Bodeu eiuzu-grabeu und daselbst ihre bis in den August hinein währende Verpuppung abznwartcn; abermals nach dreizehn Tagen kriechen die jungen Käfer dauu aus, welches bis in den September hinein dauert. In dieser Zeit begatten sich die jungen Käfer zwar noch, Wickeln indessen nicht mehr. Der Hauptschaden, der den Weinbergen durch die Käfer zugefügt wird, wird durch das Abstecheu uud Beuageu der jungen Sprosse hervorgernsen; bei milden Spätherbsten sicht man sie aber anch an den Rebstöcken selbst nagen, wodurch diese auf ^ahre laug hin verdorben werden können. Am häufigsten kommt der Käfer auf trockenen Weinbergen vor, weil die Entwicklung der Reben dann uoch zurück ist und der schou stärkere Käfer nur vou den jüngsten Trieben rc. sich zu nähren braucht. — (Frachtbrief-Formular.) Die krai-nifchc Handels- und Gewerbekammer gibt im Amtsblatte der „Laib. Ztg." bekannt, daß sie vom österreichischen Handelsministerium darauf aufmerksam gemacht wurde, daß mit 1. Jänner 1879 ein neues, nur auf einer Seite bedrucktes Eisenbahn-Fracht-brief-Forinnlar zur Einführung gelangt, und daß die bezügliche Verordnung demnächst durch das Reichsgesetzblatt und auch als dritter Nachtrag zum Eisenbahn - Betricbsregleineut knndgeinacht werden wird. Die gleichzcitigc Anwendung des neuen uud des alten Frachtbrief - Formnlares vor dem niit 1. Jänner 1879 festgesetzten Einführungstermin ist unzulässig und der späte Zeitpunkt eben nur aus dem Grunde gewählt worden, um die Verwendung der alten Vorräthe zu ermöglichen. — (Zum Gebrauche der Korrespondenzkarten.) Das österreichische Handelsministerium hat ini Einvernehmen mit dem ungarischen Handelsministerium gestattet, daß die von der Postverwaltung ausgegebenen Korrespondenzkarten anch dann gegen die für dieses Korrespondenzmittcl festgesetzte ermäßigte Portogebür befördert werden dürfen, wenn sie nebst beliebigen handschriftlichen Mitteilungen anch solche, welche durch Druck, Lithographie oder sonst auf mechanischem Wege hergcstellt sind, enthalten. Diese Gestattung findet jedoch auf die von den Absendern nach Art der Korrespondenzkarten aufgelegten gedruckten oder lithographierten Karten keine Anwendung. Diese letzteren dürfen daher auch weitershin keine anderen, als die bei Drucksachen überhaupt zulässigen schriftlichen Einschaltungen oder Zusätze enthalten. Bom neuen Geiverbegcsetzentwurfe. Das Arbeitsverhältnis soll vonseite des Ge-werbsinhabers ohne Kündigung sogleich auch dann aufgelöst werden können, wenn der Hilfsarbeiter im Dienste untreu war oder das Vertrauen mißbrauchte. — Streitigkeiten der Gewerbsinhaber mit ihren Hilfsarbeitern aus dem Arbeits- oder Lehrverhält-uisse sollen dort, wo keine gewerblichen Corpora-tionen oder Schiedsgerichte znr Austragung von solchen Streitigkeiten bestehen, vor Gericht unter Beiziehung einer Gewerbejnry, aus Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammengesetzt, ohne weiteren Jiistanzenzng entschieden werden. Jugendliche Arbeiter zwischen dem vollendeten 14. und 16. Lebensjahre sollen nicht länger als 10 Stunden zn dauernden körperlichen Arbeiten täglich beschäftigt werden. Die Gewerbebehörde kann jedoch ausnahmsweise eine Verlängerung dieser Arbeitszeiten dann gestatten, wenn die Natur des Gewerbes cs erfordert oder wenn Naturereignisse oder Unglücksfälle den regelmäßigen Geschäftsbetrieb unterbrochen haben, oder überhaupt eine dringende Nothwendigkeit vermehrter Arbeit nachgcwiesen wird. An Sonn- nnd Festtagen sollen jugendliche Arbeiter zu dauernden körperlichen Arbeiten nicht verwendet werden, nnd sonst nicht durch Verwendung im Geschäftsbetrieb au der Erfüllung ihrer religiösen und vorgeschriebenen Schulpflichten verhindert werden. Eine vorzeitige Auslösung des Lehrverhält-nisses vonseite des Lehrlings, beziehungsweise seiner-gesetzlichen Vertreter, soll auch daun zugestanden sein, wenn der Lehrherr seinen Lehrling vom Besuche der gewerblichen Fortbildnngs- oder Fachschulen abhält. Bei Auflösung des Lehrverhältnisses hat der Lehrherr dem Lehrling auf Verlangen ein Zeugnis über die zugebrachte Lehrzeit, sein Betragen während derselben nnd die gewonnene Ausbildung im Gewerbe auszustellen. War der Lehrling zum Besuche einer gewerblichen Fortbildnngs- oder Fachschule verpflichtet, so ist die Ausstellung des Lehr-zengnisses, Lehrbriefes, von der Beibringung der vorgeschriebenen Schulzeugnisse bedingt. Das Lehr-zengnis ist vom Lehrherrn vor derselben Behörde oder Körperschaft ansznstellen, bei welcher der Lehrvertrag aufgenommen wurde, in das Arbeitsbuch eiuzutrageu und von der Ortspolizeibehörde kosten-uud stempelsrei zu beglaubigen. — Die Arbeitsordnung wäre in zwei Exemplaren gebürensrei der Gewerbebehörde vorzulegen und von dieser, wenn sie dem Gesetze entspricht, binnen 14 Tagen das eine Exemplar mit der behördlichen Bestätigung dem Arbeitgeber zurückzustellen. Die Gewerbsinhaber sind verpflichtet, die Löhne der Hilfsarbeiter in barem Gelde auszuzahleu; sie können jedoch den Arbeitern Wohnung, Feuerungs-bedarf, regelmäßige Beköstigung u. a. nach vorausgegangener Vereinbarung zuwenden. Die Gewerbsinhaber hätten für die püuktliche Einzahlung der an die registrierten Arbeiter-Kranken-kassen zu leistenden Beiträge der Hilfsarbeiter gegen Abrechnung derselben bei der Lohnbezahlung zu haften. Statt der Ausstellung von Gewerbe-Inspektoren sollte die Landes- oder Gewerbe-Oberbehörde von Fall zu Fall durch geeignete Persönlichkeiten Inspektionen anordnen, welche die Durchführung der Bestimmungen der Gewerbeordnung, betreffend die Vorsorge für Hilfsarbeiter, den Besuch der Abend-uud Souutagsschulen, die Arbeitszeit und Evidenzhaltung der jugendlichen Arbeiter, zu überwachen hätten. Verliert der Hilfsarbeiter sein Arbeitsbuch, so hätte er sich bei der Gemeindebehörde seines Aufenthaltsortes um Ausfertigung eines neuen Arbeitsbuches gegen Erlag der Gebüren zu bewerben, welche ihm ein neues Arbeitsbuch, als Dupplicat bezeichnet, einhändigt. Die registrierten Hilfskassen sollten die Befreiung von Stempel, Gebüren, Gebüren-Aeqnivalent und Einkommensteuer genießen. — Es sollte dem Gewerbsinhaber eine seinen Einlagen entsprechende, verhältnismäßige Vertretung zntheil werden. Wenn die Arbeitgeber freiwillig mehr als ein Drittel der Einlagen der Arbeiter auf sich nehmen, ist es gewiß anch gerecht, ihnen mehr Einfluß auf die Verwaltung zuzugestehen; im entgegengesetzten Falle wäre die große Mehrzahl zu bestimmen, nur das zu leisten, was sie leisten müssen. Die bereits zugesprochenen Pensionen sollten nur im Falle entschiedener Gefährdung des Aufrechtbestandes der Kasse eine Herabsetzung erfahren. Für die Fälle des Austrittes eines Mitgliedes wäre der Jnvalidenkasse nur unter gleichen Bedingungen und im gleichen Maße eine Leistung aufzuerlegen, wie es bei allen soliden Lebens-Versicherungsgesell-schaften geschieht. Die Jnvalidenkasse wäre zuzulassen, wenn nach dem Urtheile der Sachverständigen die statutenmäßigen Beiträge zur Gewährung der zugesichcrten Unterstützung voraussichtlich ausreichen, und sie hätte zu liquidieren, sobald sich für die Zukunft das Gegentheil ergebe. Die Altersgrenze und Altersdifferenz für der Witwen- und Waisenkasse beitretende Eheleute sollte durch Statuten bestimmt werden, und wären darnach die Tarife für die Einlagen zn stellen; die Altersgrenze für Waisen wäre auf 18 Jahre zu setzen. Ansprüche der Witwen und Waisen von Selbstmördern wären im Wege der Statuten zu regeln, und Frauen, die von ihrem Manne durch ihr Verschulden geschieden leben, hätten nach dem Tode des Mannes keinen Anspruch auf Pension. Vom Büchertische. Der russisch-türkische Krieg. Die „Illustrierte Geschichte des orientalischen Krieges von 1876 bis 1878", von Moriz B. Zimmermann (A. Hartlebens Verlag in Wien, Preis ä Lieferung 25 kr. ö. W.), ist nunmehr vollendet; soeben wurden die Lieferungen 34 bis 40 (Schlußheft) ausgegeben. Die Verlagsbuchhandlung hat ein anerken-nenswcrthes Opfer gebracht, indem sie die letzten drei Hefte, ohne Preiserhöhung, je um einen Bogen verstärkte, auf daß der Stoff in Text und Bild nicht beeinträchtigt werde. Die lebendigen Schilderungen der Belagerung von Kars nnd der Kämpfe iu Armenien, der furchtbaren Ereignisse bei Plewna mit der todesmuthigeu Verteidigung Osman Paschas und seincr Gefangennahme, der Operationen am Lom, Schlachten von Kaceljevo, Lovac, Ver-boza, Elena, und wie sie alle heißen, die blntgedüng-tcn Felder, bis zu den letzten Acten des russischtürkischen Krieges, dem zweiten Balkanübergang, Einnahme des Schipkapasses, den Russen vor Kon-stantinopel und Galipolli, Einlaufen der englischen Flotte in die Dardanellen, Waffenstillstands- und Friedensunterhandlungen nnd endlich dem Friedensschluß von Sau Stefano, bilden den würdigen Abschluß eines Werkes, das in voller Wahrheit der Verlagshandlung wie dem volksthümlichen Bearbeiter Ehre macht. Ob das schöne Buch einen Nachfolger bekommt, wissen weniger die Götter, als — England und Rußland. Das Werk ist nunmehr auch in einer completten Bandausgabe geheftet für 10 fl. ö. W — 17 M., oder in Prachtband für 11 fl. 50 kr. — 20 M. zu haben und sei unseren Lesern wiederholt wärmstcns empfohlen. Bestellungen besorgt die hiesige Buchhandlung Jg. v. Klein -mayr L Fed. Bamberg. Originalbericht von der Weltausstellung. Paris, 4. Mai. Während die französischen und fremden Aussteller große Thätigkeit entwickeln, um so schnell als möglich bereit zu sein, kann mau nicht dasselbe von den französischen Administrationen, Ministerien re. sagen. Die Direction der schönen Künste hat ihren Salon noch geschlossen. Das Kriegsministerium hat noch nichts ausgestellt. Man muß auch die Installierung der französischen Kolonien tadeln. Während Holländer und Engländer sich in dieser Beziehung ausgezeichnet, ist die französische Kolonie-Ausstellung ganz erbärmlich. Das Publikum beklagt sich nnt Recht über das Sistem des Tykets. Nicht nur, daß man denselben früher kaufen muß, muß man eine doppelte Abstemplung im Momente des Eintrittes ertragen, eiue Operation, die, wenn viele Besucher anwesend, den Zutritt nicht erleichtert. Die fremden Prinzen kommen beinahe täglich zu der Ausstellung. Sic sind von den Adjutanten begleitet, welche der Marschall ihnen während ihrer Anwesenheit zur Verfügung gestellt. — Der Prinz Heinrich der Niederlande hat gestern den ganzen Tag dort zugebracht. Der Prinz und die Prinzessin von Wales sind ebeusalls gestern mehrere Stunden in der Ausstellung gewesen. Der Zudrang des Publikums ist ziemlich groß, namentlich da das Wetter gut ist uud man in den Gärten der Chanips de Mars und des Trocadero bis 9 Uhr abends bleiben kann. Im Monate Juni bleiben die Gärten bis 10 Uhr-geöffnet. ____________ Witterung. Laibach, 7. Mai. Vormittags trübe, nachmittags Sonnenschein, schwacher SSW. Wärme: morgens 7 Uhr 13-1°, nachmittags 2 Uhr -j- 220°6. (1877 >- 124°; 1878 -j- 4 ܰ Barometer im Fallen, 729 I!) mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 16-5°, um 44° über dem Normale. Angekommene Fremde am 6. Mai. Hotel Stadt Wien. Brambok, Käsehändler, St. Johann. — Wiener, Kfm , Wien. — Leonardelli, Triest. Hotel Elefant. Rothschild, Kanfm, Kanischa. — Lipold, Oberbergrath, Jdria. — Fahr, Kansm., Darmstadt. — Urban, Ingenieur, Böhmen. — Medenk nnd Medcno-witsch, Bigann. — Schmidt, Bahnbeamter, Wien. — Koschar, pcns. Feldkapla», Görz. — Pilz, Maschinen-sührersgattin, und Pastartschitsch, Fleischhanersgattin, Fiume. — Mach, Techniker, Prag. Mohren. Wagner, Hauptin., Triest. — Baceich, Hptm., Ragusa. — Hrdliczka mit Fran, Bruknar, Kansm, nnd Dochnal, Wien. — Konschegg, Oberlieut,, Laibach. Verstorbene. Den 6. Mai. Josef Pein, Tabakfabriks-Heizerssohn, 2 Mon., Tricsterstraße Nr 20, Hhdroccphalns._______ Gedenktafel über die am 13. Mai 1878 stattfindenden Lici-tationen. 3. Feilb., Mchle'sche Real., Laibach, LG. Laibach. — 3. Feilb., Rupar'schc Real., Swnr, BG. Nassenfuß. — 3. Feilb., Bedenk'sche Real., St. Martin bei Zirklach, BG. Krainbnrg. — 2. Feilb., Vilhar'schcs Gut Steinberg, LG. Laibach. — Reass. 2. Feilb., Krasovec'sche Real., Stndenz, BG. Laas. — 2. Feilb., Bregar'schc Real., Grdb. ad Po-noE, BG. Littai. — Reass. 1. Feilb., Avzlakar'sche Real., Grdb. ad Ortenegg, BG. Laas. — 1. Feilb., Pregel'sche Real., Ustje, BG. Littai. — 1- Feilb., Marn'sche Real., Tnjgerm, BG. Littai — 1. Feilb., Schager'sche Real., Jelsche, BG. Rndolsswerth. — 1. Feilb., Kline'sche Real., Watsch, BG. Littai. — 1. Feilb., Bregar'schc Real., Kan-dersch, BG. Littai. Telegramme. Wien, 6. Mai. Die Regierung soll die nächsten Tage in den Parlamenten zu Wien und zu Budapest eine Vorlage betreffs Beschaffung der bewilligten sechzig Millionen einbringen, motiviert durch die Notwendigkeit defensiver Vorkehrungen in Siebenbürgen und Dalmazien (Bocche di Cat- taro). — In den verfassnngstreuen Klubs machte die Regierung Mittheilung über die Ausgleichs-Vereinbarungen mit Ungarn und legte die Art und Weise der Schlichtung der bestandenen Differenzen durch gegenseitiges Entgegenkommen beider Regierungen dar, welche im wesentlichen den bereiis bekannten Meldungen der Blätter entsprechen. Die Regierung fügte die Erklärung hinzu, sie sehe ihre Thätigkeit bezüglich des Ausgleiches für abgeschlossen an nnd hoffe, der Reichsrath werde der Gefammt-heit desselben znstimmen. Die Vereinbarungen müßten im Zusammenhänge anfgefaßt werden, die Ablehnung auch uur einzelner Theile derselben würde den ganzen Ausgleich scheitern machen. London, 6. Mai. Im Unterhause rechtfertigt Northeote die Verwendung indischer Truppen in Europa, hält die Regierungspolitik aufrecht und fügt hinzu, daß kein Grund zn erhöhter Besorgnis vorliegt, jedoch Vorsichtsmaßregeln nothig sind. Petersburg, 6. Mai. Die „Agenee Russe" meldet: Die Eindrücke über die Lage sind günstiger. Es geht das Gerücht, die Aukuuft Schuwaloffs häuge mit dein freundschaftlichen Ideenaustausche zusammen und sei eine Folge der Pourparlers zwischen London und Petersburg. Die Räumung Artwins durch die Türken scheine der Beginn der Ausführung des Vertrages von San Stefano. Wiener Börse vom 6. Mai. Mg-m-in- 8,°°,«-saima. Papierrente 60 80 Silberrente 64 50 Goldrente............7165 Slaatslose. 1839. . . 328' „ 1854... 106 — „ 1860... 111 50 I860(5tel) 119 50 „ 1864 . . . 137 50 Orunäenlkastnag«-Obligationen. Galizien............ Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . Ungarn ............. Änäere vssentkicke Ankekien. Donau-Negul.-Lose llng. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Actien o. Zanken. Kreditanstalt f.H.n.G. Escompte-Ges.,n.ö. . Nationalbank......... Actien v. Transport Unternehmungen. Alföld-Bahn.......... Donau - Dampfschiff -Elisabeth-Westbahn . Ferdinands-Nordb. . Franz Iosevh-Lahn . Äaliz. Karl-Ludwigb. Lemberg -- Czernowitz -Lloyd-Gesellschaft . . 85 20 76— 78 - 79 50 103 50 73 50 89-25 204 70 792 — 109 50 378 -163 25 2015 124 50 239-5«) 11750 408 — Ware 60 90 64 60 7175 330 — 106-50 111 75 120 — 137 75 85 6i 76 50 78-50 80— 104— 74 - 89 50 204 90 793 — 110 — 379 — 163 75 2020 125'-240 — 118— 410 — ! Geld Nordwestbabn . . . Nudolfs-Bahn . . . Staatsbahn .... Südbahn............. Ung. Nordoftbahn . Ksanäbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold........... in öfterr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Prioritatr-' Elisabethbahn, I.Em. Ferd.-N ordb. t. Silber -ranz-Ioseph-Bahn. )aliz.K-Lndwigb,1.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn . Staatsbahn, 1. Em. Südbahn L 3 Perz. L 5 ,. . Krivatkose. Kreditlose . . . NudolfSstistnng. Devisen. London Gekäsorten. Ware 103 50 104-— 109-50^110— 249 — 24950 70 50 109'-90 75 9910 94 50 94 25 107 20 89 20 103 25 88-25 62 25 160— 11250 93 75 159 50 14 50 122 60 Dukaten...............5-78 20 Francs.............9 81 100 d. Reichsmark . . 60 45 Silber................106 — 109 50 91-— 99 25 94 75 94 75 10740 89 40 103 75 88 50 62 50 >60-50 113 — 94'- 160 -15 - :22 70 5 78 9 82 60 50 106.10 Telegrafischer Kursbericht am 7. Mai. Papicr-Rcntc 61'10. — Silber-Rente 64.80. Gold- Rente 7170. — 1860er Staats-Anlchen 112-50. — Bank-aclien 793. — Kreditactien 205 25. — London 122 25. — Silber 106.-. — K. k. Münzdnkaten 5 79. — 20-Franes-Stücke 9 81. —100 Reichsmark 60 40. gooocxxxxxxxxxxxzcxxxr 8 ........... Gefertigte gibt bekannt, das; sie das Gasthaus 8 „!l»n Polarstern" - in der Judengasse übernommen hat und morgen den 5. Mai eröffnen wird. Gute Unterkrainer Weine, vorzügliches Märzenbier werden stets am Lager gehalten, und für schmackhafte, gute warme und kalte Küche sowie für Gabelfrühstück stets Sorge getragen werden. Um zahlreichen Besuch bittet achtungsvoll 8 Antonia Merkel. 8 Laibach, 4. Mai 1878. (215) 2-2 8ooooooooo«x»Oexxxx» Bei Karl Karinger Schieb-Rugeln aus (196) 2 in allen Größen nnd zu billigsten Preisen vorräthig. K0ll68 UN80lM1 kauüm kortvLIirsnä 2LM müxliclist Loden Oa-rl?LNix>6r1 LöLms, ! bnselilittLolimolrersi^erren-u. Zeikeuerreuxuux, > v. ^ünllvaareu^olouelitunxs-u. I'ettstolsen, 1 Ll3.§snkurt. AZUN diele «lem 6Iüeke 1 Oevrinn » 1 2 »I. »I. 6e«inn h Oe>vinne^ ». 6evinn Levvinne » ,VI. l 6evvinn !> ». 5 6evvinne k ^1. 6 Oewinne i> ,>I. 250.000, 125.000, 80,000, 6",000, 50.000, 40.000, 36.000, 30.000, 25.000, 20.000, 15,000, I 6evv. 23 6evv. 4 6e^. 31 6«vv. 74 6ew. 200 6e«-. 412 iiovv. 621 6ev. 700 6ew. 28,015 6evv. etc. !, .^1. 8 »l. !> kl L »I. S L KI. » I». !> KI. s, KI. !, KI. 12,000, 10,WO, 8000, SOON, 4000, 2400, l200, 500, 250. 138 etc. Oie Oevvinnriebungen sind plsnmUssiß »mtücb fesl-xesleilt. ÜUI- nüebslen ersten Oe^innrieliun^' dieser Aros8en, vom Ütsste gs^anilei'ten 6e>dver>osunZ kostet 1 ßxnres Originül-I^os nur klsrii 6 oder tl. 3-50, 1 Kalbes . . . 3 . . 1-75, 1 viertel . . . 1. —-90. LIIs ^ustrUßs werden sofort ASZeu kinsendun^, I'osleinrJkIunS oder ^»eknskme des öetrsßes mit der ßrössten 8orj;klt gusxekükrl, und orkült jedermsnn von uns die mit dem Ktggtswsp^en versekenen Oribinsl-l,ose selkst in die llrinde. von össtellun^en werden dis erlorderlieken gmt-lieken Pläne grstis beiAefÜAt, und n»vk jeder Xiekunx senden wir unseren-Interessenten unsutbelordert smt-licke Listen. Oie ^usrüklunß der 6ewinns erfolgt stets prompt unter Ltsstsgsrsntlk und kgnn durek direkte Zusendungen oder suk Verl-nxen der Interessenten durek unsereVerkindunxen sn !>1len grösseren plLtren Oester-reieks versnlssst werden. (222) 12—2 Onsere Lolleete wgr stets vom 6Iüeke kegünstigt, und kstte sieK dieselbe unter vielen kmiieren decleu-tenilen beginnen oftmsls äer ersten «supllrelfer ru erfreuen, die den betreffenden Interessenten direkt gusbersklt wurden. Vorüussieklliek li»»n bei einem soleke» auf der gegründeten Ilnternekmen ubersll gut eine sekr rege Letkeiligung mit Lestimml-keit gereeknet werden, und kitten wir dsker, um slle ^ullrsge guslUkren ru können, uns die ijestellungen und jedenklls vor dem 1L. iVInt »1.^. rukommen ru lsssen. kaukmLiiiL L Niinlc- und >VvLl,8vlK<;8vIilM in Ilumburx, kin- und Verksut sller ^rten Ltsstsokligstionen, kisen-bsknsotien und ^nlebenslose. I*. 8. >Vir Zanken kieräurok kür ä»8 uns seitder xesedenLts Vertrauen, uuä inäem vir bei Lessinn äer neuen Verlosung rur LetdeiUxuux eiulaäeu, veräen vir uus auek keruerliill destreden, äurod gtets prompte unä reelle Leäienuux äie ^olle Lukrieäendeit uuserer xeekrleu Interessenten rn erlaube». V. O. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.