3V. Jahrgang. Nr. 77. Zeitschrift für vaterländische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag und kostet: Mit der Post: Für Laibllch sammt Zustellung: Ganzjährig fi. Ganzjährig fi. 5.— Halbjährig , Halbjährig „ 2.50 Einzelne Nummer 5 kr. Die Redaktion befindet sich am Hauptplatz, Nr. l0, II. Stock. Die Administration in Ottokar Klerr's Buchhandlung Hauptplatz, Nr. 313. Laibach, Freitag am Aus dem lrainischen Landtage. Nachdem in der fünfte n Sitzung am 22. d. M . einige minder wichtige Vorlagen und Anträge geräuschlos den bezüglichen Aus» fchüssen zugewiesen worden waren, brachte der 4. Programmpunkt: „Antrag des Landesausschusses, betreffend die Subvention der flo­venischen Dramatik" Leben in die Einförmigkeit der bisherigen ruhigen Abstimmungsmelhode. Abg. Dr . Costa , als Referent des Landesausschusses betonte die Notwendigkeit einer Subvention zur Hebung der flovenischen Dramatik und stellte folgende Anträge: 1. Für flovenische dramatische Zwecke werde ein jährlicher Vei­trag von 1000 fl. aus dem Domestikalfonde geleistet. 2. Die Hälfte diefes Betrages werde für die Erhaltung einer Theaterschule verwendet und dem Landesausfchusse die Aufsicht über die Verwendung zur Berichterstattung in der nächsten Session über­tragen. 3. Aus der zweiten Hälfte (500 fl) sind fünf Preise auszu­schreiben und zwar: ein Preis von 200 fl. für die beste Original­tragödie; ein Preis von 150 fl. für die beste Komposition zu einer Operette; ein Preis von 50 fl. für das Libretto zu dieser Operette und zwei Preise zu 50 fl. für die Übersetzung fremder Original­dramen. 4. Die genauen Bedingungen der Ausschreibung dieser Preise wolle der Landesausschuß firiren, dem auch die Aufgabe zufällt, seinerzeit nach dem Vorschlage von Fachmännern, welche der Landes-Ausschuß wählt und zu Rathe zieht, die Preise zuzuerkennen. Nach Eröffnung der Generaldebatte ergreift Dr . 2arni k das Wort. Das Drama spielte bei jedem Volke eine große Rolle. Bei uns ging die flovenische Muse nackt und barfuß herum, bis der dramatische Verein sich ihrer annahm, Redner dankt unter Beifall des Hauses jenen Damen, welche die flovenische Dramatik durch bereitwillige Mitwirkung unterstützten. — Die Dramatik erfreut sich bei Völkern, welche sich auf dem Höhepunkt der Bildung und Lite­ratur befinden, der größten Unterstützung; in Frankreich werden Jahr für Jahr für das tlisatre tran^ais 100.000 Franks votirt, deß­gleichen in Wien, Berlin :c. Die Slaven, fpeziell die Slovenen sind leider nicht so vermögend, um derartige Summen dem Kunst­sinne opfern zu können, doch steuert Kroatien einen jährlichen Bei­trag von 13,000 fi. bei und nur diesem ist es zu danken, daß das Agramer Theater einen Vergleich mit Prag wohl aushalten kann. Für Krai n findet Redner die Ziffer 1600 fi,, die ja bisher dem deutschen Theater zugewendet wurde, kaum zu hoch gegriffen; dieser ansehnliche Betrag wurde zum Vergnügen der Fremden ge­zahlt, Land und Volk hatten nichts davon. — Die Verwendung dieses Betrages wünscht Redner folgendermaßen: 500 fi. für die dramatische Schule, ohne welche eine Hebung der Dramatik nicht zu erwarten; bisher spielten nur Dilettanten aus purem Patriotismus. Dieser Betrag ist für den Anfang genügend; zeigen sich erfreuliche Fortschritte, kann man ja die Summe vergrößern. Aus den übrigen 1100 fi. bilde man 6 Preise, und zwar: 250 fi. für die beste Illsertionsgebührrn: Für die 2spa!tige Petit-Zeile oder deren Raum bei Imaliger Einschalüing L kr., 2 Mal 8 kr,, 3 Mal 10 kr, Stempel jedes Mal 30 kr. Inserate übernimmt Haasenstein N Vogler in Wien, Wollzcile 9, Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt a/M., Basel. Geldsendungen sind zu richten an den Eigenthümer de« Blattes. Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. 24. September 1869. Originllltragödie, welche der flovenischen Geschichte entnommen sein muß, 250 für das beste Schauspiel, 250 und 200 fl. für die beste Musik zu zwei Operetten, und je 75 fl. für 2 Librettos. Von den Übersetzungen will Redner als nicht zweckdienlich ganz absehen. Daß Preise zur Hebung der Dramatik beitragen, ist vielfach bewiesen. Als der arme dramatische Verein Preise von 15, 20 und 25 fl. ausschrieb, da lief durch alle deutschen Blätter der Hohn: „Auch die Slovenen haben sich einmal gewaltig angestrengt." Am Landtag ist es, zu verhüten, daß dieser Spott länger dauere. Schließ­ lich gibt Redner geschichtliche Ueberblickc der dramatischen Kunst in Deutschland, Paris u. s. w. Abg. Kromer ist nicht gegen eine Subvention aus dem Do­ mestikalfonde, wenn nur darauf gesehen wird, daß ihre Verwendung eine ersprießliche ist, meint jedoch, eine Preisausschreibung für eine Geschichte des Heimatlandes wäre zeilgemäßer und dringender, da sie seiner Ansicht nach nicht eristirt Ma n würde dadurch das not ­ wendige mit dem angenehmen verbinden. Er will daher den Antrag 2arnik's dem Finanzausschusse zur Vorberathung übergeben wissen. Abg. Dr. Toma n verwahrt sich gegen die Behauptung Kro­mer's, als ob das flovenische Volk keine Geschichte besäße; möglich daß Kromer davon nichts weiß. Er schließt sich Dr. 2arnit's An­trage an. Abg. Dr. Bleiweis: Die Sache ist von finanziellem Stand-Punkte aus von großer Wichtigkeit, weil es sich darum handelt, ob wir 1000 oder 1600 fi. votiren, doch wollen wir darüber nicht streiten. Warum sollten die bisher für das deutsche Theater verwen­deten 1600 fi. nun nicht für das flovenische verwendet werden? Von einer Autorität habe ich mir einwenden lassen, das flovenische Volk werde vielleicht murren, wenn seine Steuern für Unterhaltungen verwendet werden. Um das unbegründete dieses Vorwurfs zu bewei­sen, gibt Redner einen interessanten Ueberblick der Entstehung des sogenannten Theaterfonds zum besten, woraus zur Genüge erhellt, daß aus den Steuern des Volkes in diesen Fond nichts fließt. Die Einnahmen desselben sind: Logen 1200 fl. Vermietung der Wohnung im Theatergebäude . 210 „ Miethzins für die städtische Schule im Redoutengebäube 315 „ „ „ das Archiv im Redoutengebäube . . 672 „ „ „ den Sitzungssaal des Landtages . . 600 „ Erträgniß zweier Häuser 630 „ I m ganzen ^ ^ 3627 fi. Freilich ohne Steuern, Erhaltungskosten u. s. w. Dieser Fond ist am 16. Oktober 1842 durch eine allerhöchste Entschließung selbständig geworden. Unsere Vorfahren haben ihn für das Theater in Laibach überhaupt nicht für das deutsche Theater ausschließlich bestimmt, da sie keine Nemslutarji waren, daher könne man ihn, da die deutsche Bühnentunst zusehends im Verfalle begriffen ist, nun der flovenischen Muse zuwenden, ohne der Bestimmung entgegenzuhandeln. Hierauf geräth Abg. DeLma n in eine gelinde Hitze, plaidirt für Kiomer's Antrag und nennt die Deduktionen Dr. Vleiweis' Fiktionen. Dr. 2arni k wünscht von Kromer Aufklärung über den Punkt, ob sein oder des Landesausschusses Antrag dem Finanzausschüsse zur Vorberathung zuzuweisen wäre. Auf Deiman's Behauptung, es fei eine Fiktion, wenn man sagt, daß das Theater nicht aus den Steuern subventionirt werde, entgegnet er: Möge dieß eine Fiktion sein oder leine, Thatsache ist es, daß das deutsche Theater daraus erhalten wurde. Und nun sollte man Anstand nehmen, auf dieselbe Ar t der slovenischen Dramatik unter die Arme zu greifen! — Aus allem, was bisher gesprochen wurde, folgert er, daß die deutsche Partei unter „Slovenen" nur „Bauern" zu verstehen pflegt. Es gibt aber auch andere, die nicht Bauern sind, obschon es jetzt fo ziemlich immer die Erfahrung lehrte, daß jeder, sobald er den städtischen Rock anzog, NemZtutar wurde. (Gelächter.) Das Geplänkel zwischen Dr. 2arnik, Dr. Bleiweis, Dr. Toman einerseits, De^man Kromer und Kaltenegger dauert fort, wobei na­mentlich Kromer mit seinen „antidiluvianischen" Ansichten von Dr . Larnit's Satyre und treffendem Humor arg mitgenommen wird. Auch De2man erhalt manchen tüchtigen Puff und hält es schließlich für gerathen, die Segel zu streichen, worauf der Berichterstatter Dr . <5osta das Schlußwort in der Generaldebatte erhält. Er berührt nochmals die Nothwendigkeit der Subvention und die Höhe derselben und ist gegen Kromer's Antrag, der hierauf fällt . Die Spezialdebatte ist sehr erregt, wozu namentlich Kromer und De2Mlln beitragen, indem sie Dr. 2arnik Stoff zu schlagenden Entgegnungen geben, welche den Nagel stets auf den Kopf treffen. DeLman, welcher mit der Fräse: „si äna iaoiunt iHem, uou sst iäeiu" beweisen will, daß wohl andere große Völkerschaften drama­tische Schulen mit Erfolg errichtet, die slovenische aber davon keinen Vortheil ziehen werde, erklärt schließlich, er erwarte von der slove­nischen dramatischen Schnle — nichts. Dafür muß er von Dr. 2arnit es geduldig hinnehmen, daß ihm dieser sagt, er begreife dessen Opposition gegen das slovenische Drama nicht, da er doch im Jahre 1848 mit dem slovenischen Volte Komödie gespielt. Da der Berichterstatter Dr. 2arnit's Antrag von dem des Landesausschusses nicht abweichend findet, empfiehlt er ihn zur An nähme. Es werden alle Punkte mit Majorität angenommen. Den Schluß der Tagesordnung bildet die Wahl Dr . Rab ­ lag's zum Landesausschußbeisitzer. Nächste Sitzung heute. Feuilleton. Feier des Napoleonsfestes in Laibach 1810. Nach Aufzeichnungen und mündlichen Ueberlieferungen von Zeitgenossen. (Von Dr. Heinrich Costa.) Das Nationalfest des französischen Kaiserreichs am Geburts­tage Napoleon I. wurde auch in Illhrien während der französischen Herrschaft daselbst gefeiert, und zwar in der Hauptstadt, nämlich in Laibach im Jahre 1810 in sehr hervorragender Weise, wozu von der provisorischen Regierung mehrere Tage vorher eine Aufforderung erging. I n Laibach begann das Fest am 11 . August mit einem glänzenden Freischießen auf der Schießstätte, bei welchem sich auch auswärtige Schützen einfanden, und für die Hauptscheibe 12 Louis­dors, für die Schleckscheibe aber deren 6 nebst anderen Preisen als Beste ausgesetzt waren. Der General-Gouverneur, Herzog und Mar ­schall Marmont erschien selbst dabei, und schoß ohne besonderem Glücke mit. Ein großartiger Zapfenstreich am Vorabend und Tag-reveille der Militärmusil, dann 21 Kanonenschüsse vom Kastellberge um 4 Uhr des Morgens und am Abend des 15. August verkün­digten das Fest; an der Zinne des Kastells sowie am Landhause flaggte die dreifarbige französische Fahne. Um 10 Uhr des Morgens am 15. August rückte die ganze Garnison in größter Parade aus, um halb 12 Uhr begab sich der General-Gouverneur Marschall Marmont mit zahlreicher Zivil- und Militar»Suite in größter Pracht in die Domkirche zum Hochamte und l'eäyum , welches der Bischof von Laibach zelebrirte. Marmont erschien im Herzogs-Ornate mit dem Marschllllsstabe und nahm in der Mitte des Presbhteriums an einem prächtigen Betstühle Platz, auf welchen er den Marschalls­stllb legte; das Haupt behielt er bis zur Wandlung bedeckt, und bedeckte sich dann wieder. I n der Mitte der Kirche, in welcher Gemeinnütziges. Von I. A. H. I m „Triglav" Nr. 71 vom 3. September habe ich in dem Artikel „Anforderungen an die Handels« und Gewerbetammer und an die Handels- und Gewerbetreibenden" wesentlich betont, daß, um Verbesserungen und zeitgemäße Entwickelung auf dem Gebiete der Land- und Forstwirthschaft, der gewerblichen, kommerziellen und Montan-Industrie herbeizuführen, unsere Landsleute das Bewußtsein einer gewissen Zusammengehörigkeit, des Strebens nach vorwärts, vor allem aber jenes der ausgesprochenen Unparteilichkeit bei den oben angedeuteten Bestrebungen haben müssen; — wo es sich um geschäftliche Interessen handelt, sollte es keine Parteistellung geben. Ich habe in meinem angedeuteten Artikel verschiedene Zweige der Industrie und der Bodenkultur bezeichnet, über deren Produktion und Absatz mir als Geschäftsmann vielleicht ein halbwegs richtiges Urtheil zusteht, aber ich habe in meiner damaligen Ansprache an unser Volt das Ersuchen gestellt, meine Arbeiten zu tontroliren, d. h. meine Anschauungen einer gewissenhaften Kritik zu unterziehen, ich liebe es nicht, „beweisen, um zu beweisen," was namentlich studirte Leute besonders gut weg haben, sondern ich wünsche mir eine ehrliche Kritik und namentlich ein Paar fleißige Mitarbeiter. Oft erkennt man erst seine Kraft im Schaffen gemeinnütziger Artikel und Schriften, wenn man dieß wiederholt versucht hat und namentlich, wenn dann die sprechenden Resultate uns zur Seite stehen; wir hätten aber Leute dafür, aber diese Leute wollen, oder vielmehr fürchten sich die Kraft ihrer Schwingen zu versuchen. Ich beginne heute mit der Darlegung eines unserer wichtigeren Landesprodukte, und zwar aus dem Grunde, weil dieses Produkt gerade der Jahreszeit angemessen ist, und zwar mit der Zwetschke als Obstgattung. I m verflossenen Jahre brachte unser Blatt einen Artikel über die Zweckmäßigkeit der Einführung von billigen Dörröfen, welche unser heimisches Obst nicht wie früher einem Dörrungsprozesse unter­werfen, welcher, Dank der schlechten Konstruktion der Oefen die Wassertheile des zu dörrenden Obstes zwar entfernten, dafür aber den ganzen Rauchgeschmack in der Zwetschke zurückließen, und wir kommen heute auf diesen Gegenstand zurück. Es gibt in unserer Provinz einige sehr zweckmäßige Dörröfen, von denen wir Pläne in Händen besitzen, so z. B. jenen des Herrn Militär paradirte, stand ein Tambour, welcher mit der Trommel bei den Theilen der Messe das Zeichen gab, welches die Tambours der, vor der Kirche aufgestellten paradirenden Truppe wiederholten. Nach der Kirchenparade fand Revue der paradirenden Mannschaft von Seite des Marschalls statt, dann Defils vor demselben und Suite, hierauf Tafel beim General-Gouverneur Marmont. Nachmittags um 5 Uhr begannen im Freien öffentliche Spiele und Volksbelustigungen. Auf der Wiese, welche gegenwärtig den gro­ßen Garten des Militär-Magazins und Spitales bildet, hingen in einem Kreise auf Pfälen Wasserschäffer, welche eine, nach unten ver­längerte Daube mit einem Loche halten, und es war die Aufgabe bei diesem Ringelspiele s,ux Ka^uets der, im Kreise schnell Herum­fahrenden, mit einer Lanze das Loch zu treffen; verfehlten sie das­selbe, und stießen darneben, so begossen sie sich mit dem, im Schaffe befindlichen Wasser und wurden von den Zusehern ausgelacht, was einen großen Spaß gab, der glückliche oder geschickte Treffer des verhältnißmäßig kleinen Loches am Schaffe aber erhielt einen Preis. Nebenbei gab es Vaumklettern, Sacklaufen, Hahnenschlagen, Ringen und andere Produktionen von Leibesübungen zur Erheiterung. Das eigentliche Volk betheiligte sich wenig daran, sowie an dem Wett­rennen, welches gegen Preise von der sogenannten Neuwelt bis 8i8l^ll stattfand. Auf der höchsten Spitze eines mächtigen Eichbaums, welcher da stand, wo jetzt der Hauptgang der Lattermannsallee lauft, war ein hölzerner Adler befestigt, nach welchem von einzelnen Mi ­litärs geschossen wurde, aber ohne Glück, denn der Aar blieb fest sitzen und niemand errang den ausgesetzten Preis. Marmont erschien in Marschalls-Uniform zu Wagen beim Volksfeste, mit großer Suite zu Pferd; ein Zug Kavallerie ritt voran. Des Abends war die Stadt beleuchtet und am Landhause transparent zu lesen: Od LlaKa äo Lnävs Illircl z>cxjo: v. Langer, Herrschaftsbesitzer in Podgora, jenen unseres verehrten Sparkassa-Direktors Herrn Ianeschitz, welcher den Obstbaum mit besonderer Vorliebe kultivirt, ferner haben wir einen Plan von dem Kurfürst von Hesscn-Kassel'scher Herrschaft Horrovitz in Böhmen und schließlich einen aus Südtirol, Alle diese Pläne jedoch passen unserem Landmanne nicht, die­ selben sind zu kostspielig, da sich deren Herstellung zwischen 300 fl. bis 1000 fl. kalkulirt. Das Prinzip der Dörrmethode bleibt immer das gleiche, näm­ lich man sucht den Rauch außer jede Berührung mit dem Obste zu bringen, und wir sind daher dafür, daß unsere Landsleute den bos­ nischen Dörrofen adoptiren, und denselben möglichst verbessern, damit wollen wir gesagt haben, daß man vor den Ofen ein Halbdach stellt, um die Manipulation bei Regenwetter bequemer zu haben, oder auch die Heizröhre im Innern des Gebäudes zu vervollkomm­ nen. I n Bosnien werden diese Oefen allgemein aus Holzwerk, dessen Wände aus Ruthengeflecht, welches mit Lehm dicht beworfen ist, gebaut; — an diesen Oefen ist nur die Feuerung aus gebrannten oder ungebrannten Ziegeln und der Wärme-Kanal, der unter den Hürden an den Seitenwänden herumlauft und in den Rauchfang ausmündet, ist aus Dachziegeln oder Drainageröhren oder auch Eisen­ blechröhren; — viele solche Oefen haben übrigens oft nichts an­ deres als die Feuerung und am Ende derselben das Rauchloch in den Schornstein. Die „Novice" wird die Skizze des Dörrofens und dessen Be­ schreibung vielleicht schon in der nächsten Nummer bringen und wir werden der Redaktion dieses Blattes eine Anzahl gedruckter Beschrei­ bungen zur Verfügung stellen, doch glauben wir, daß der verehrte Redakteur des Blattes die genaue Beschreibung des Dörrofens selbst bringen wird. Wi r wünschen im Interesse der Obstbaumzüchter, daß diese Dörröfen bald Verbreitung finden, um fo gewisser, als sich die Kosten desselben zwischen 25 fl. bis höchstens 100 fl. pr. Ofen stellen. Zwischen einer sogenannten „räuchelnden" und einer „rauchfrei getrockneten" Zwetschke liegt ein Preisunterschied von 75 bis 100 Perzent, und rechnet man den Mehrerlös gegen die verursachten Bautosten, so dürfte ein solcher Dörrofen in längstens 2 Jahren mehr als bezahlt sein. Wir werden auf diesen Gegenstand seinerzeit wieder zurückkom­men, und haben unseren Landsleuten nur noch zu sagen, daß wir Auf dem Schulplatze wurde ein großartiges Feuerwerk, mit der Front gegen den Platz und Bischofshof, als Residenz des General-Gouverneurs abgebrannt; wiewohl große Vorficht anbefohlen und von der General-Polizei-Direltion dem Stadtmagistrate am 11. Au» gust die Vornahme der Spritzenproben, die in Bcreitschafthaltung der Feuerlösch-Requisiten, sowie überhaupt die größte Vorsicht auf­getragen wurde, damit bei dem am 15. August abzuhaltenden Feuer­werke lein Unglück geschehe, mußte man gleichwohl ein solches be­klagen, indem einem Weibe, welches die Hand auf dem von der Re­sidenz des General-Gouverneurs zum Feuerwerke gezogenen Seile hielt, mittelst welchen die von der Marschallin angezündete, feuerige Taube zum Feuerwerke flog, um es in Brand zu setzen, dieselbe stark beschädigt wurde. Der Marschall beschenkte die Verunglückte namhaft. I m Schauspielhause fand an demselben Abende ein Freitheater für jedermann und beim Marschall ein glänzender Ball riar« statt, welchem nicht nur Franzosen des Zivil- und Militarstandes, sondern auch andere Bewohner der Stadt und des Landes, viele des anwe­senden Adels, mehrere der früheren österr. Beamten, Geistliche, Herren und Frauen des Bürgerstandes beiwohnten; man sah z. B. die schöne junge Frau eines Bürgers, Hausbesitzers und Gastwirthes mit der schmucken Goldhaube ihres Geburtslandes Steiermark, sowie eine Vorstädtlerin von Laibach mit der auffallenden Nationalhaube und dem silbernen Gürtel :c. lc. Gaben der Wohlthatigkeit blieben an diesem Festtage nicht aus; lue Kasino-Gesellschaft spendete 598 fl. zur Verkeilung an die Armen der fünf Pfarren der Stadt, das Militär erhielt doppelte Verpfle­gung u. f. w. Der Bericht über die Feier des Napoleonsfestes in Illyrien wurde vom Kaiser sehr gut aufgenommen und wurde der Marschall Marmont mit den Domänen Göröach, Bischoflak und Veldes be­schenkt, der Bischof von Laibach aber erhielt statt Göröach die Herr­schaft Münkendorf zur Dotation. unsere heimischen Landesprodukte, Landeserzeugnisse und überhaupt alle jene Fragen erörtern weiden, welche die Wohlfahrt unsere« Landes direkte berühren, wir haben ferner die Redaktionen unserer slavischen Blätter ersucht, uns bei dieser Arbeit hilfreich an der Seite zu stehen und schließlich erbitten wir uns Nachschlage und Wahr« nehmungen und selbst die strengste Kritik, sobald wir irgend einen wichtigen Gegenstand erörtern, denn nur auf diese Weise legen wir das Fundament zu einem nothwendigen fruchtbringenden Gedanken-Austausch. Unser nächste Artikel bringt eine Behandlung über Nußbaum­holz und Nüsse vom kommerziellen Standpunkte. Tagesneuigkeiten. Lllibllch, 24. September. — (Bei der gestern stattgefundcnen Schwurge­richtsverhandlung) gegen den „Brencelj" fungirten die nach­folgenden Herren als Geschworene: Tambornino, Maurer Flor., Patiö, Auer, Perdan, Lutman, Hartmaun, Dr. Kovatsch, Schober, Niöman, Winkler Aug., Gregoriö Josef. Den Angeklagten vertrat Dr. Rll2lag. Die Sitzung dau­erte von 9 Uhr Früh bis 2 Uhr Nachmittag und von 5 Uhr Nach­mittag bis 7 Uhr Abends. Der Saal war gedrängt voll. — Das Verdikt der Jury wird heute gefällt weiden. Ausführlicher nächstens. — (Berichtigung.) Dr. Toman hat sein Mandat nicht, wie es in der betreffenden Notiz unseres Blattes irrthümlich heißt, aus Kranthe itsrücksichten, sondern aus diversen Grün­den niedergelegt. — (P. Greut er) ist in seinem bekannten Prozesse wegen Majestatsbeleidigung als vollkommen unsch uldig erkannt worden. — (Ernennung.) Herr Professor Egger vom akademischen Gymnasium in Wien ist von Sr. Majestät zum Lehrer der deutschen Sprache und Literatur für den Kronprinzen Rudolf und die Erz­herzogin Gisela bestimmt worden. Wir nehmen an dieser ehrenvollen Berufung um fo mehr den lebhaftesten Antheil, als Herr Professor Egger eine zeitlang Lehrer am Gymnasium zu Laibach war, durch humane Behandlung sich die Liebe der Gymnasiasten erwarb und überhaupt einen menschenfreundlichen, edlen Charakter an den Tag legte. Auch bewies er mit der Herausgabe der „Redliche Red' für die trainische Nation" von Pater Abraham » 8»ullta l^Iara, Liebe und Interesse für diese Nation. — (Zur Zahn- und Mundpflege.) Da in jüngster Zeit sehr oft Fälle vorgekommen, daß das Zahnfleisch von skorbutähnli­chen Anfällen und sonstigen schmerzhaften Leiden ergriffen wurde, so wird als vorbeugendes, wie auch schnell und sicher heilendes Mittel allgemein das durch ein l. t. ausschließendes Privilegium geschützte Anatherin-Mundwasser von Herrn I. G. Popp, prakti­schen Zahnärzte in Wien bestens empfohlen. Man hat zahlreiche Beispiele, wo das Zahnfleisch bei angegriffenen Zähnen schon sehr stark blutete und heftige Schmerzen verursachte; da haben über An­ordnungen von Aerzten einige Tropfen von diesem Anatherin , mit Wasser vermengt und in kleinen Zwischenräumen damit den Mund ausgespült, von dem Leiden befreit und in beispiellos kurzer Zeit die Heilung herbeigeführt. — Daß übrigens dieses Mund­wasser die Zähne besser und unschädlicher als das Zahnpulver rei» nigt und konservirt, ist eine anerkannte Thatsache, ebenso, daß bei dem Gebrauche desselben ein Angegriffenwerden oder eine Fäulniß des Zahnes, mithin auch Zahnschmerzen nicht mehr eintreten können. — (Vom Theater.) Der komiklose Komiker des hiesigen Theaters Herr Moser hat sich Mittwochs wieder einfallen lassen, in Couplets eigener Erfindung Ausfälle auf den Papst, die Geist­lichkeit uud die Monarchen zu machen. — Wahrend (so ließ sich Herr Moser vernehmen) der Bettler eingezogen wird, hat der Mann, der in Rom Millionen verpraßt, das Privilegium, in der ganzen Welt zu betteln; — wahrend ein Uebertrcter des Fastengebotes er­tommunizirt wird, hat der Geistliche das Privilegium, am Fasttage ein Ferkel zu essen, und während ein junger Mann, der in einem Anfalle von Eifersucht seine treulose Geliebte ermordet, in das Zuchthaus kommt, haben die großen Herren das Privilegium, im persönlichen Interesse wegen 12000 Mann in einer einzigen Schlacht abschlachten zu lassen. — Wenn der Papst die Liebesgabe des Peterspfennigs nicht annehmen soll, mit welcher Stirne nimmt Herr Moser Überzahlungen bei seiner Äenesizvorstellung ein? Ucbri­gcns wird der Peterspfennig wohl zu Händen des Papstes, aber nicht ihm gegeben. Die Peterspfennigc geben die Katholiken, damit der Papst im Stande sei, die Armee zu erhalten, welche allerdings !! Vor Fälschung wird gewarnt!! die päpstliche Armee heißt, thatsachlich aber die Armee sämmtlicher Kaiser!, königl. ausschl, ^A , privil. neu verb. erstes Katholiken der ganzen Welt ist, bestimmt Rom den Sitz des Papstes, amerikanisch und englisch patentirtes und dadurch das Eigenthum der katholischen Welt, von Handstreichen solcher Leute zu wahren, die von dem Kaliber des Herrn Moser und seinen Bewunderern sind. — Uns ist auch nicht ein einziger Fall bekannt, daß ein Katholik wegen Verletzung des Fastengebotes erkommunizirt worden sei; wird dieß Gebot von einem Priester verletzt, so verfällt er einer ungleich schweren Sünde, als der Laie, und weit davon entfernt von ihm ein Privilegium zu geben, kann und soll er von seinem Bischöfe dafür strenge bestraft werden. Wird er nun von der weltlosen Macht gegen die Strafe in Schutz ge­nommen, so gibt ihm die neue Aera ein Privilegium zu sündigen, nicht aber die Kirche. — Daß diese Ausfälle mit großem Hallo beklatscht wurden, ist nichts Neues, höchstens das, daß auch der Ausfall auf Krieg und Monarchen von Männern bejubelt wurde, welchen fchon der Rock, den sie tragen, einen derartigen Jubel un­möglich machen folltc. Freilich sagt man von ihnen, sowie von der großen Mehrheit der Veifallsspender mit Recht „sie wissen nicht was sie thun" — aber mit weit größerem Rechte sagen wir: erwach­sene Leute solle n wissen, was sie thun, und sollen etwas nicht thun, wenn sie nicht wissen, was sie eigentlich durch dieses Thun thun. Theaterfreunden, welche Sinn für Anstand haben, können wir nur rathen, jedesmal vom Theater ferne zu bleiben wenn Herr Moser auftritt. I n Stücken, wo Herr Mofer Gelegenheit hat durch seine Witzraketen den Anstand zu verletzen, thut er es gewiß, und in Vorstellungen, wo er diese Gelegenheit nicht hat, richtet er durch feinen absoluten Mangel an Verständniß für alles, was nicht ur­gemein ist, das ganze Stück zu Grunde. Das Wegbleiben vom Theater an Tagen, wo Herr Moser auftritt, ist also größtentheils Gewinn, weil Ersparniß an Aergerniß, und nie Verlust, Daß ein gewinnsüchtiger Theaterunlernehmer auch auf Skandal spekulirt, um seine Einnahmen zu vermehren kommt öfter vor. Bei einem Kon­sortium aber, welches keinen Gewinn sucht, ja selbst Opfer zu brin­gen bereit ist, ist eine solche Spekulation zweifelsohne ausgeschlossen. Ein solcher Vorwurf kann also das hiesige Konsortium nie treffen, aber von dem Vorwurf der nöthigen Vorsicht bei der Wahl der Individuen können wir es nicht freisprechen. W^"' FZ^. ^lF«e»« zf^ Einschreibungen finden vom 25. September an statt, > und werden Programme von der Direktion gratis versandt. ) M . „Die absolvirten Hörer genießen die Begiinsti­> gung des einjährigen Freiwilligen-Dienstes in der k. t. > Armee." > Karl korgez, ) 82—6. Direktor. ÄnatyerinMuntwi asser praktischer Zahnarzt und Primlegiumzinhalm in Wien, Stavt , Bognergasse H. Dieses Mundwasser, von der ldbl. Wiener medi­zinischen Fakultät approdirt und durch eigene 20jährige Praris erprobt, bewährt sich vorzüglich gegen jeden üblen Geruch aus dem Munde, bei vernachlässigter Reinigung sowohl künstlicher als hokler Zähne und Wurzeln, und gegen Tabakgeruch; es ist ein unübertreffliches Mittel gegen krankes, leicht blutendes, chronisch entzündliches Zahnfleisch, Skorbut, besonders bei Seefahrern, gegen rheumatische und gichtische Zahnlcidcn, bei Auflockerung und Schwinden des Zahnfleisches, besonders im vorgerückten Alter, wodurch eine besondere Empfindlichkeit desselben gegen den Tcmperaturwechsel entsteht; es dient zur Reini­gung der Zähne überhaupt, ebenso bewährt es sich auch gegen Fäulniß im Zahnfleische, überaus schätzenswert!) ist es bei locker sitzenden Zähnen, einem Uebel, an welchem so viele Skrophulöse zu leiden pflegen; es stärkt das Zahn­fleisch und bewirkt festeres Anschließen an die Zähne; es schützt gegen Zahnschmerz bei kranken Zähnen, gegen zu häusige Zahnstcinbildung; es erthcilt dem Munde auch eine angenehme Frische und Kühle, sowie einen reinen Geschmack, da es den zähen Schleim in demselben auflöst und dieser dadurch leichter entfernt wird, daher geschmack­verbessernd einwirkt, ?rei8 pr. I'lötznn l lll. 40 Kr, üst. Wi,l,r. Ln>l»»!I»8<; pr. ?u8t 20 Kl. Vegetabilisches Zahnpulver. Es reinigt die Zähne derart, daß durch dessen täglichen Ge­brauch nicht nur der gewöhnlich so lästige Zahnstein entfernt wird, son­dern auch die Glasur der Zähne an Weiße und Zartheit immer zunimmt. ?lvi8 pr. 8el»«elltel 63 Kr. «8t. VViilir. Vnatherin-Iahnpasia. Diese Zahnpasta verdient mit Recht, dem Werthe ihrer zweck­dienlichen Eigcnthümlichkeiten entsprechend, als das beste Zahnmittel anempföhle!! zu werden, indem die Anwendung desselben im Munde einen angenehmen Geschmack und milde Kühle zurückläßt, als vorzüg­liches Mittel gegen jeden üblen Geruch im Munde. Nicht minder ist diese Zahnpasta jenen anzuempfehlen, deren Zähne unrein und verdorben find, d» bei Anwendung dieser Pasta der an den Zähnen haftende so schädliche Zahnstein beseitigt, die Zähne stets weiß und das Zahnfleisch gesund und fest erhalten wird; sehr zweckdienlich ist dieses Mittel den Seeleuten und Küstenlewohnern, wie auch jenen, die oft zu Wasser reisen, indem es den Skorbut verhütet, preis I»!-. VN8« 1 ll. 22 Kr. Ü8t. >Vül>r. Jahn-Plombe. Diese Zahn-Plombe besteht aus dem Pulver und der Flüssigkeit, welche zur Ausfüllung hohler kariöser Zähne verwendet wird, um ihnen die ursprüngliche Form wieder zu geben und dadurch der Verbreitung der weiter um sich greifenden Karies Schranken zu setzen, wodurch die fernere Ansammluug der Speisenresse, sowie auch des Speichels und anderer Flüssigkeiten, und die weitere Auflockerung der Knochenmasse bis zu den Zahnnerven (wodurch Zahnschmerzen entstehen) «erhindert wird. preis pr. Ltuis 2 tl. 10 Kr. «ist. W«l»r. F> e A» » l « dieser ihrer vortrefflichen Eigenschaften halber überall, selbst auch in Deutschland, der Schweiz, Türkei, England, Amerika, Holland, Belgien, Italien, Rußland und West-Indien wohlverdiente Anerkennung finden­den Artikel befinden sich in echter und frischer Qualität in: Laib ach bei Petrieiö ck Pill«, A. KlisVcr, Josef KllNMl, Ioh. Kraschowitz, El,. Mllhr und F. M. Schmitt; Krainburg bei F. Klispci; Vleiburg bei Herbst, Apotheker; Warasdin bei Halter, Apotheker; Rudolfswerth bei H. Nizzoli, Apotheker; Gurkfeld bei Flieor. Vömches, Apotheker: Stein bei John, Apo­theker; Wippach bei Antun Dcperis, Apotheker; Gürz bei FrllNZ Lllzzai und Pontnni, Apotheker; Wartenberg bei F. Glldler. Eigenthümerund Herausgeber ketei-Hi-asnelii. — Für die Redaltion verantwortlich: ^Ä,K. HI6Lovo. — Druck von ^oLsf LIanuil! in Laibach.