«W»VD ms A, A^w.'xxxix. «>^5-<« M"<«^e 3-44*^^«>M"> Laibacher Zeitung. M /den 28. Sept. ^ ^O Wien den 20. September Endest die berülnittesten Chnmi-k"und Mineralogen Europas dtt Erfindung unsers vonreffll^en^om anstaunen, die Kablnete aufmcrk sam darauf werden , und der Bergbauer einer reichern Ausbeute M freut; muß der edfe V?ann, statt daß man allgemeinen Dank wm räuchern sollte, mit töpfigcn Hidra, Kabale, sich herumbalgen. Bald sieht man, daß es in der Zukunft am Queksilber mangeln ^ W grosse Menge Gold lm ^z e fteken, bald werden ganze Gegenden, die zuvor mit dem Schmelz, werke sich abgaben, zu ^ettlern,, und bald ist die ganze Erftndung! »altes, neu aufgewärmtes Zcug, das die spanischen Bergleute schon im vorigen Jahrhunderte weqen Ulithunlichkeit fahren liesseli. Dafür aber ist das Ausland erkent-!lichcr. Bei der dermaligen Anwe-lstnheit des Hrrrn Hofraths von 'Vorn in Schemnitz sind die be-rüdmtesten Mineralogen Deutschlands/ worunter sich auch Herr Ferber befindet, dort versammelt, um sich den neu erfundenen Amal-gamationsprozeß eigen zu machen. Die meisten Gewerkschaften, dle Höfe von Pfalzbayern, und Hannover haben ihre Depumte schon wirklich dort, die sächsischen werden erwartet, und der Hof von lSpanien hat die bloße Beschreibung der Bornschen Amalgama-^tion, welche ihm von dem noch ^zu Schemnitz anwesenden lpamsche" Depllti'rten, Hr. Duila, einstweilen zugeschikt wurde, so sehr vor, thcilhaft angesehen, daß der Herr Uibersender sogleich zum Odcrstcn Bergwcrksdircktor von Mexiko und Peru mit einem Iahrsgehalte von iQQoa fi. ernennt wurde. Auch diel inncrc Manipulation dieses Prozes-l ses hat seit der kurzen Zeit, als, man nach ihr arbeitet schon sehr. wesentliche Verbesserungen erhalten.i Im 'Anfange brachte man nur mehr! Eilder und weniger Gold, als nach der vorigen Behandlung, aus dcn Erzten: Nun wird auch mehr Gold herausgebracht. Vorher beschränkte sich die Erfindung bloß auf Gold und Silber, und jezt hat man bereits im Grossen mit Kupfer Versuche angestellt, und die sind so herrlich ausgefallen, daß, die Fabrikate oavon jeder bisherigen Kupfcrarbeit an Reinheit und Dehnbarkeit merklich vorzuziehen smd. . Es befindet sich seit einiger Zeit ein gewisser Herr Fcldcl hier in Wien , der das Geheinmiß besitzen soll, dcn Kindern, wenn sie rur latcinlsch lesen können, die la-tcinische Sprache in 3 Monaten beizubringen. Er soll in Prag schon einige Proben gemacht, und auch l)icr die Erlaubniß erhalten haben, n-.it 9 Kindern eine ähnliche Probe zu unternehmen. Ist Herr Fcldel dieses im Stand, so verdient er noch um 2 Stufen über den Jupiter gcsezt zu werden, da es nickt mehr nöthig seyn würde, die Knaben mit dem blossen Latein lernen 3. 6. Jahre auf den Gymnasien zubringen zu lassen. Der kaiserl. Mobiliem'nspektor von Le Collie, der aus Petersburg als Kourier zurük nach Wien gsschikt wurde, und den Auftrag hatte, diese Reise, 13z Posten, in 14 Tagen zu machen, ist schon am iZten mit Depeschen von Wichtigkeit hier angekommen. ! Auf den Feldern der aufgehobenen Iakobernonnen zwischen Wien und Simring wird ein neues Dorf angelegt, welches den Namen Io-sephsdorf erhält. Die Eintheilung der Häuser und Grundstüke ist bereits schon gemacht, und den bisherigen Besitzern einiger Felder - andere Grundstüke angewiesen worden. Es heißt, der Hr. Fürst von lPalm habe eine Erbschaft von 2 '-Millionen Gulden gemacht: wenig« istens ist dieses sicher der Wunsch aller A men, die das wodtthatigste Hcrz dieses Fürsten kennen. Daß dcr neue König in Preußen dcn Höfen dcr deutschen Fürsten durch seine Ministers habe zusichern lasscn, er werde so wie scin Vocfahrcr die deutsche Konföde^ ration unterstützen , bedarf noch bisher eben so viel Bestattigung, als daß der Tausch Bayerns wicdcr auf dem Tapete, und der Kailer gesonnen sei, dcswcgcn eine Reijs nach Potsdam zu machen. Das prächtige Leichenbegäng-niß des verklärten Königs voll Preußen wird bereits schon am 9. dieß gehalten worden seyn. Die Anzahl der Leute, die die Nsugicr-de diesen feierlichen Leichenzug zu sehen herbeigelokt hatte, soll unbeschreiblich gewesen sein. Das Zeremonie!/ und die kostbaren Formalitaten dieses Zuges sind bereits in dem 72. Stüke der Erlangcr Nealzeitung, und in mehrcrn öf-femlichen Blättern ausführlich beschrieben worden, und wir hal-tsn es für überflüßig, solches hm zu wiederholen. In der königl. . Chatoulle haben sich beim Absterben des Königs 9. Mill. 700,002 Thlr. in Bankonottcn vorgefunden, welche der höchststel. Monarch erspart , und wovon keiner etwas gewußt hat. 3wf den Bankonoten lag ein großer Bogcn, worauf mit des Königs eigener Hand nachstehende Worte gcschrieoen waren: „ Für Arme, und nvthleidendc „ Unterthanen in meinen Staa-„ ten. ,, Der neue König m Preußen ist imgcmcm thätig, und tritt bei den mcistcn wichtigen Dingen in die Fußstapfen seines grossen Vorfahrers. Er steht Morgens um 3 Uhr auf, arbeitet bis 7 Uhr mit seinen geheimen Sekretärs, und Zcht dann auf die Parade. , <5raz den 17. Sept. Gestern Morgens mit dem Schlau Sehalb 6 Uhr hat sich Hr.H^n gewesener Kanzellist, in seimm Wohnzimmer in der Burg todt geschossen. Er war eines der schönsten Mannsbilder von Gratz, bei 26 — 27. Jahre alt, vom unbescholtensten Lebenswandel, ein Man von vielen Einsichten. Vorgestern Abends noch sagte er zu einigen Freunden: ,, Das beste lst halt 00ch noch der Tod, was ist unser müheseliges Leben anders, als eine ununterbrochene Kette von Verdrüßltchkeitcn. Als man auf ocn gehörten Schuß das Zimmer aufsprengte, sah man eine Pistole neben ihm liegen, und einc geladene noch würklich in seiner Hand.^— Ein verlohrener Prozeß soll die Ursache dieses unseligen Unternehmens seyn. Aus Kaschau wird unterm 9. d. M. berichtet: Nur die vornehmen Fremden, welche aus allen umliegenden Gegenden gekommen sind um das Pesievlager zu sehen, schätzt man auf 2OOQ Köpfe. Es geht hicr ein Gerücht, der Monarch werde zu Pest eine Generalunivcrsität für verschie-jdelie Religionspartheien errichten i lassen; gewiß ist aber, daß das Prie-estcrseminartum aus Erlau nach Pest lüberscht wird, und die junge Geist-zlichkeit schon am 1 Okt. dort eintreffen muß. Prag ben n. Sept. . Heute sind Se. Majesät der Kaiser in Hlaupietin im crnl'nsch-ten Wohlsein eingetroffen. ^ Morgen den 12. räken beide Treffen in Parade aus, und es wird von Sr. Majestät General-revüe gehalten. Die im Hlaupie-tinerlager befindliche Armee besteht aus 13. Infanterieregimentcrn, als: Olivier Wallis, Michael. Wallis, Brlnken , Fabris , Hohenlohe , Fürst Kinsky, Franz Kinsky, Ma-thes.'n, Gemingen/ Wartensleben, Kallenberg, Brechainville, Wol-fenbüttel, drei Grenadierbataillons, dann 2. Karabiniersregimentern, nämlich: Prinz Albert v. Sach-senteschen, und Prinz v. Toskana, dann aus dem Esterhazischen-Hus-sarenregiment, und den zwei Dragonerregimentern Waldeck und Ko-bürg. ^ ' Laibach den 28. Sept. Es ist nun auch bier das lob. Armelunstitut letthin eingcfübrt wor-^ den, und bat den besten Fortgang/ daqegen ist das Betteln sowokt öffentlich , als in geheim auf das schärfeste verbotkcn worden. Unsere Hrn. Bürger sameln abwechselnd im Beisein des Hrn. Kaplans, wöchentlich für dieses löbl. Institut. Die erste Samluna ist bereits so reiflich ausgefallen, daß selbe die Hofnunq aller Menschenfreunde übertraf, und wir hoffen mit aller Zuversicht/ daß alle künftigen Sann lungen nicht weniger ttgiedt'g aus^ fallen werden,'wie sich auch von unsern edlen Mensthenftcunden nichts anders erwarten läßt. Schau- spieldirecteur H>'. Frjcdcl bat sich dadurch beim hiesigen Publikum un«? vergeßlich gemacht, daß er am 2l. Sept. das passende rührende,^ Lust^ spiel: Das Armeninsildük'vpm Hrn. Censursaktuar Cremeri in ^l.inz , aufführte, und die ganze Einnahme, die vermuthlich beträchtlich sein wird, dem hiesigen Armem'nsticut schenkte. Wahrend der kurzen Zeit, als sich dieser edel denkende Mann hier aufhält, gab er auch zu Triest eine Vorstellung zum Vortheil dcr Ar^ mcn, und schenkte auch hier eine ganze Einnahme zweien abqebraa-ten Familien. Eine Handlung , i)ie der ganzen Menschheit Ehre macht, ^nur Schade, d>iß wir diestn edel-kgesinnten Mann nächstens verlieren werden, da er für die Bühne zu Klagenfurt engagirt ist. Todtenverzeich?liß. Den 18. Mich. Schorga bärg.Gast-wirths S- alt 18. Stund bei der Kröngaffcn Nro. 6c>. 'Wird alle Donnerstag m der Herrngasse N. Zsö im Baron Joseph von Zoisischen Hause im2ten Stok ausgetheilet.