Nr. 1. V»>numeiation«pl«l«: Im somptol« s»nzj. fl. il, halbl. fi. b »0, yüi bit .qufttllung «n« H«u« halbl. 50 Ir. Vlit der Post gan,i, fl. Ib. hnlbj. II. ? b». Mittwoch, 2. Jänner. Ins«lllon»g«bü«: Für llelnk Ins,rat« »l» >» 4 Zellen »5 ll, »rößt« p« Z«llt « lr,, bt! ßlt»«n 1884. Mit 1. Jänner begann ein neues Abonnement auf die „Alibuchcr Zeitung." Die Pränumerations - Bedingungen bleiben unverändert und betragen: Für die Versendung mittelst Post: ganzjährig.....15 fl. — kr. halbjährig.....7 „ 50 „ vierteljährig.....3 „ 75 „ monatlich......1 „ 25 „ Für Laibach: ganzjährig.....11 fl. — kr. halbjährig.....5 „ 50 « vierteljährig.....2 „ 75 „ monatlich......— « 92 „ Für die Zustellung ins Hau« per Jahr 1 st. WM" Die Pränumerations' Beträge wollen portofrei zuzesendet werden. Laibach im Dezember 1883. Jg. v. Minmayr k Itd. Damberg. Vei diesem Anlasse erlaubt sich die Redaction an die ?. ^. Pränumeranten auch das freundliche Ersuchen zu stellen, dieselbe durch Einsendung von Korrespondenzen und Mittheilungen aus Cor-porationen, Vereinen u. s. w. gütigst unterstützen zu wollen. Amtlicher Theil. Gesetz vom 22. Dezember 1893, womit die Aushebung der zur Erhaltung des stehenden Heeres (Kriegsmarine) und der Ersatzreserve erforderlichen Recruten-Contingeute im Jahre 1884 bewilligt wird. Mit Zustimmung der beiden Häuser des Reichs-rathes finde Ich anzuordnen wie folgt: Artikel I. Die Aushebung der mit 55 922 Mann für das stehende Heer (Kriegsmarine), dann mit 5592 Mann für die Ersatzreserve auf die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder entfallenden Iahrescontin-gente aus den vorhandenen Wehrfähigen der gesetzlich berufenen Altersclassen wird für das Jahr 1884 bewilligt. Artikel II. Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes wird Mein Minister für Landesvertheidigung betraut, welcher dies-falls mit Meinem Reichs'Kriegsminister das Einver» nehmen zu pflegen hat. Wien am 22. Dezember 1883. Franz Joseph m. p. Taaffem. p. Welse rsheimb m. p. Verordnung des Handelsministeriums vom 28. Dezember 1883, betreffend die Ermächtigung sämmtlicher k. k. Post» und Telegraphenämter zur Annahme telegraphischer, mit Briefmarken markierter Correspondenzen. Aus Anlass der Vereinigung des Post- und Tele» graphendienstes und im Interesse der Erleichterung des telegraphischen Verkehres sind sämmtliche k. k. Post-und Telegraphenämter der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder zur Annahme telegraphischer, mit Briefmarken frankierter Correspondenzen vom Isten Jänner 1884 an ermächtigt worden. Die Absender solcher Telegramme haben auf der Schriftseite derselben so viele Briefmarken aufzukleben, als zur Frantierunq diefer Telegramme erforderlich sind, und köonen dieselben entweder unmittelbar bei einem k. k. Post« oder Telegraphenamte aufgegeben, oder aber in die Briefkästen sowie in die im Wiener Stadtbezirke aufgestellten pneumatischen Sammelkästen hinterlegen, von wo sie gebürenfrei und so schnell als möglich dem nächslgelegenen Telegraphenamte zur Ab-tclegraphierung zugeführt werden. Für die richtige Flankierung der Telegramme sind die Aufgeber felbft verantwortlich; ungenügend markierte Telegramme werden nur dann zur Besolde» rung zugelassen, wenn der Aufgeber seine Adresse auf dem Telegramme angegeben hat und die nachträgliche Hereinbringung der Gebürelidifferenz ausreichend gesichert erscheint. __________ Pino m. p. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät derKaiser geruhten, wie die „Grazer Morgenftost" meldet, der Gemeinde Roßwein zum Ausbaue der Schule eine Unterstützung von 200st. anzuweisen. Laibach, 1. Jänner. Den meisten unserer Leser sind die Verhältnisse in Krain aus eigener Anschauung bekannt. Sie mögen nun erfahren, wie aber das deutsche «Laibacher Wochenblatt" in feinem letzten Leitartikel «vor der Jahreswende" diese Verhältnisse beurtheilt. Nach einer, in diesem Blatte schon stereotyp gewordenen elegischen Schilderung der politischen Lage Oesterreichs fährt dasselbe, auf Krain übergehend, fort, wie folgt: «Sollen wir der Verhältnisse in Krain erst noch im Einzelnen und ausführlich gedenken? Das ist wohl kaum nöthig, denn deren Trostlosigkeit haben wir ja Alle (d. h. alle Herren vom «Wochenblatt") täglich vor Augen und deren bedenklich? Gestaltung macht sich uns Allen täglich nur zu fühlbar. Die Lage der deutsch-liberalen Partei war zu allen Zeiten in Krain eine sehr schwierige, da sie es hier mit einem doppelten, ebenso fanatischen als rücksichtslosen Gegner zu thun hatte, und nun, da zu ihren Widersachern auch noch die Regierung (!) als ein dritter Factor sich gesellte, den beiden vorgenannten ihre nachdrückliche und mächtige Unterstützung leihend, ist es wohl nicht zu verwundern, dass ihre Situation (soll wohl heißen: die Situation des „Wochenblatt" und seiner Compila-toren) gegenwärtig besonders angefeindet und gefährdet ist. Die Deutschen haben derzeit nirgend« in Oesterreich Grund, sich über ihre Position zu freuen, trotzdem fehen die Deutschen in Krain sogar heute noch nicht ganz ohne Neid auf die Nachbarprovinzen, wo doch ebenfalls Taaffe'sche Politik gemacht wird, wo es aber dem« ungeachtet in mehr als einer Richtung noch anders und besser ist, als bei uns. Die beutsch.liberale Partei in Krain darf fagen, dafs sie die Früchte der Aera Taaffe in besonders reichem und concentriertem Maße Jeuiüetou. Die Gesundheitslehre des Mundes. Von Dr. Mazimilian Hirschfeld. IV. Haben wir im Vorhergehenden die hohe Bedeutung der Zähne als Kauwerkzeug, als unentbehrliches Hilfsmittel der Verdauung hervorgehoben, ferner ihren Wert in sprachlicher wie ästhetischer Beziehung kmnen gelernt, so wollen wir in Folgendem der schädlichen Emflilsse sowie jener diätetischen Mittel, wrlche zur Erhaltung dieser Organe dienen, erwähnen. Professor Frchrichs sagt: ..Die Grundlage alles gesunden Lebens basiert auf dem geregelten Stoffwechsel — also auf Diä< tetil. Da aber der Arzt in diätetischer Bezkbung allein sachverständig ist, so hat derselbe die Pflicht, diese Grundbedingungen seinem Nebenmenschen zu empfehlen. Das organische Leben in der Natur zählt nach d«<- Jahrtausenden. Neue Reihen lebender Geschöpfe hl"' die Thiergattungen untergegangener Welten er« s i- )n den Gebirgsschichten, Wrlche vornehmlich aus !^ . »in und Kreide bestehen, finden sich bekanntlich du '.'.«tkwürdiasten Versteinerungen größerer Gebilde; n ch' minder bekannt ist die Thatsache, dass manche '.(n Mineralien Millionen von Infusoriensormen e>! > versteinerten mikroskopischen vorsintflutlichen Lebe-w'?5 kennen lassen. Jedermann weiß es heutzutage schon, dass die "^'mmte Natur, besonders aber die großen Sammel» '' '^i der Menschen, die volkreichen Städte in Luft ! '' ^?ben von Milliarden mikroskopischer Lebewesen, "> Ä ilrololen und Bakterien, bevölkert sind. Man kann sich von der Menge dieser Gebilde einen Begriff machen, wenn man in ein dunkles Zimmer einen Sonnenstrahl einfallen lässt. In dem Lichtstrahl? erglänzen alsdann viele Tausende auf- und abfliegender Pünktchen, die sogenannten Sonnenstäubchen. Diese bestehen nicht allein aus Staubtheilen, wie deren Name eben sagt, sondern auch aus zahlreichen schwebenden Pilzkeimen, welche größlenlheils einer Gattung angehören, die im Gegensatze zu denjenigen Arten, welche epidemische Krankheiten hervorrufen sollen, dem menschlichen Organismus keinen directen Schaden zufügen. Ebenso wie in der Luft finden sich solche Keime auch im Wasser, im Boden und durch furiwährendes Niederschlagen des mikroskopischen Staubes, welchem sie beigemengt sind, an allen Gegenständen, die wir berühren, mithin auch an den Nahrungsmitteln, die wir genießen. Der Mund dient dem Menschen außer zu den höheren Zwecken der sprachlichen Mittheilung als vorbereitende Werkstätte der Ernährung sowie als Durchgangsraum für die zum Leben des Organismus nothwendige atmosphärische Luft. Mit der Luft und den Speisen gelangen gleichzeitig Millionen von, wenn auch unschädlichen Pilzkeimen in den Organismus. Im Munde finden sowohl einzelne Theile der Speisen, wie auch die mit denselben dahin gelangenden Lebewesen zwischen den Zähnen und auf der rauhen Oberfläche der Zunge eine Haltstelle. Kleine, daselbst einige Zeit verweilende Speisereste gehen allmählich durch Vermittlung der in den Mund übergeführten Bakterien in Fäulnis über. Es wird dadurch ein Nährboden für die Entwicklung und Forlpflanzung einer Unmasse niederer, nur mit den stärksten Mikroskopen sichtbarer Thierchen und Pflänzchen gebildet. Bringt man etwa den zehnten Theil der Größe eines Stecknadelkopfes von dem an dem Grunde der Zähne bei vielen Men- schen sich findenden gelben Zahnschleime auf ein Objectglas, zerdrückt die Masse zu einer möglichst dünnen Schicht und legt. geschützt durch ein sogenanntes Deck« gläschen, das auf diese Weise gewonnene Präparat unter das Mikroskop, so macht das Bild den Eindruck eines mit allen möglichen Pflanzen^ucherunaen bedeckten und durch Thiere belebten kreisrunden Teiches. Hier wimmelt es von Tausenden kleiner Würmchen, welche hin- und herstürmen, sich gegenseitig zu verfolgen oder mit einander Spiel zu treiben fcheinen, sich zeitweise vermehren, zeitweise vermindern und dem Auge stundenlang da« Bild eines wunderbar wilden Naturlebens im kleinen darbieten. Wenn wir nun bedenken, dass in der Mundhöhle alle zur Bergung der erwähnten Infusorienwelt sich eignenden Ecken und Winkel belebt sind, so können wir uns einen Begriff der Milliarden von Mund-bewohneru machen, die jeder Mensch mit sich herumträgt. Dass Menschen, welche täglich den Mund säubern, bedeutend weniger derartiger Gebilde mit sich herumtragen, als Individuen, deren Hauch schoi: die Lebewelt verräth, von der ihr Mund jahraus, jahrein bevölkert wird, braucht wohl nicht besonders betont zu werden. Alle erwähnten kleinen Geschöpfe sind, so lange noch an den Zähnen kein Defect entstanden ist. in den meisten Fällen unschädlich. Ist aber an dem Schmelze eines Zahnes ein Riss oder ein Sprung entstanden, so beginnen sofort die Mundpilze ihr Zerstörungswerk. Sie setzen sich in den feinen Spalt des Zahoemailö in Form von Kügelchen fest und wuchern fadenschiehend sowohl nach oben gegen die Mundhöhle, wie nach unten in das Innere des Zahnes hinein. Die knöcherne Masse wird hieourch anfangs dunkler gefärbt; später werdcn die Zahncanälchen ausgedehnt und allmählich durch Ueberwucherung zerstört. Auf diese Welse Laibacher Zeitung Nr. 1 2 2. Jänner 1884. zu tosten bekam. (Ja freilich, wenn die gedachten Herren nicht mehr allein die Stimme im Capitel haben, wie es nach ihrer Ansicht doch sein sollte, dann muss es schon schrecklich in Krain aussehen!) Wollte man nicht an das Land denken, nicht an seine Interessen (die Sorgfalt dieser Herren fiir das Land und seine Interessen ist wirklich rilhrend!), die zum Theile unwiederbringlich geschädigt werde», man sollte ruhig zusehen, auf welchen Punkt die Verhältnisse im Lande! durch ein ausschließlich nationales Regiment, wie es Dank der thatkräftigsten Unterstützung der Regierung (diese nicht hinwegzubringende Regierung!) etabliert werden konnte, mit der Zeit gebracht würden. Wer die gegenwärtige Wirksamkeit der national-clericalen, Partei verfolgt, d?r kann freilich schon heute sich eine nur zu lebhafte Vorstellung (nichts über die lebhafte Vorstellung des „Laibacher Wochenblatt"!) von den Znständen machen, die weitere Jahre der Herrschaft nationaler Unduldsamkeit und Ueberspannlheit und particularistischer Politik in Krain herbeiführen würden." Nun hören wir aber, wie gleichzeitig ein Laibacher Correspondent — ein slove nischer Heulmeier — der gewöhnlich die Triester „Edinost" mit „verlässlichen" Nachrichten aus Krain zu bedienen pflegt, diesmal zur Abwechslung in der Görzer „Soöa" über die krainischen Verhältnisse sich vernehmen lässt. „Von mir — so der Correspondent — haben Sie, Herr Redacteur, schon lange kein Lebenszeichen gehabt. Nicht etwa, weil mir der Stoff zum Schreiben fehlte, das wohl nicht, sondern weil es nur wenig Erfreuliches gab. Größtentheils hat alles, was bei uns nach der letzten Landtagssession geschieht, das Gepräge des Griesgrames und der äußersten Niedergeschlagenheit. Die Abstimmung für die unglückseligen „Judas-Groschen" beschwor bei uns einen Streit hervor, wie es ihn nicht gegeben, seitdem der Slovene zum Bewusstsein gekommen ist. Die Luft, die wir einathmen, ist vergiftet (keine Kleinigkeit!) und die politifche Moral geräth in Verfall (ju, ernst ist die Zeit!). Große Verantwortung haben jene Herren auf sich geladen, welche sich mit ihrer „Elasticität" gebrüstet und uns einen Zustand geschaffen haben, der unerträglich ist (also nicht bloß „ttostlos"). Ich kenne Laibach und, ich kann leicht sagen, auch das Land, aber ich sage Ihnen offen, dass ich mich an etwas Aehnliches nicht erinnere. (Sind etwa gar schon die verhängnisvollen Zustände da, welche nach der „lebhaften Vorstellung" des „Laibacher Wochenblatt" die weiteren Jahre der Herrschaft nationaler Unduldsamkeit und particularistischer Politik in Krain herbeiführen wer- de»"!) Erzählen muss ich doch, dafs die Verständigen in der Stadt wie auf dem Lande (der Correspondent der „Soca" gehört natürlich auch zu den Verständigen) mit wenigen (!) Ausnahmen scharf jene vcrmlheilen, welche dies verschuldet haben. Du „Sola" hast nur den Kopf dazu geschüttelt (wo mag !wohl die „Soka" ihren Kopf haben?), was werden alier die Brüder in Steiennark und in Kärnten sagen, ^welchen der ohnehin harte Kampf um die Nationalität mit dieser Abstimmung (wer hätte das gedacht!) noch erschwert wird. In der Laibacher ßital-nica ist alles todt, todt ist es im Lesesaal, todt im Spielzimmer (beim Anblicke dieser Stätte des Todes muss es wohl auch den Herren vom „Wochenblatt" schon unheimlich werden!), still ist es in der Trinkhalle (nun das wäre vielleicht noch kein so großes Unglück), und wenn jemand zufällig in diese Räume sich verirrt, so beeilt er sich, so bald als möglich das Weitc zu suchen" (wohl begreiflich, wenn es dort nicht geheuer ist). Der classische Correspondent der „Soöa" schließt mit dem Satze: „Noch mehreres dergleichen hätte ich am Herzen, doch ich will nicht fortfahren, ich müsste in unfer Fleisch schneiden, denn es ist, wie rs scheint, doch unser, wenn auch wildes Fleisch" (dieses Zartgefühl für die nationale Majorität des krainischen Landtages!), Nun, wie gefallen unseren verehrten Lesern dirse beiden Sritenstücke? Wir wollen dieselben nicht weiter illustrieren, sie kennzeichnen hinlänglich nicht etwa die „traurigen Zustände unseres Landes", sondern die traurigen Gehirnzustände gewisser Käuze, die hie und da — glücklicherweise nur sehr spärlich — unter den Deutschen wie unter den Slovene» zu finden sind und denen man irgendwo einen guten Platz anweisen müsste, um sie von ihrem Leiden zu curieren. Wien, 30. Dezember. (Zolleinnahmen und Tabalgefälle. — Brantwein- und Rübenzucker-Erzeugung.) An Zöllen und Nebengebüren sind im österrei» chisch.ungarischen Zollgebiete vom 1. Jänner bis letzten Oktober 'd. I. eingegangen in Gold 22 245 152 fl., in Silber 16361812 fl. und in Bankoalula 132812 fl., in der gleichen Periode des Vorjahres betrugen die Zolleinnähmen 14 334943 ft. in Gold. 18 348 024 ft. in Silber und 125 948 fl. in Banlvaluta. Der beiweitem größte Theil der Einnahmen fällt dem Zuge und der Natur der Einfuhr gemäß auf die Zollgrenze der im Reichsrathe vertretenen Länder, so z. Ä. heuer von den oben angegebenen 22,2 Millionen Gulden in Gold, 19.3, von den 16.3 Million?!, Gulden in Silber 14,5 Millionen, von den 132812 fi. Bankvaluta 115 624 ft. Die Einnahmen für die in den drei ersten Quartalen des laufenden Jahres in den im Reichsrathe vertretenen Ländern abgesetzten in- und ausländischen Tabakfabrikate und Cigarren betrugen 49 726956 ft., jene des Specialitäten-Verkaufes 1534578 ft.. die Ergebnisse des Verschleißes im Auslande und an das Ausland 327 443 st., die Gesammteinnahme also 51588 977 ft,, um 433 883 fl. mehr als in der gleichen Periode des Vorjahres. Eine Zunahme der Einnahme aus dem Tabakverkaufe zeigte sich in allen Kronländern mit Ausnahme von Oberösterrcich, Mähren, Dalmatien und dem Küstenlande. Der Verbrauch an Schnupftabak hat im ganzen um 49 533 Kilogramm abgenommen; an Rauchtabak wurden im ganzen um 276 985 Kilogramm weniger abgesetzt, dagegen hat der Verbrauch fast aller Cigarrensorten zugenommen. Es wurden im ganzen abgesetzt 869'/, Millionen inländischer Cigarren, um 14'/, Millionen mehr als in der gleichen Periode des Vorjahres, ferner anderthalb Millionen ausländische, davon mehr als eine Million in Niederösterreich, und endlich 149 Millionen Cigar-retten gegen 83 Millionen im Vorjahre. Im Monate Oktober betrug in den im Reichs« rathe vertretenen Ländern die Vrautwein-Erzeugung 7 868 975 Heklolitergrade und die davon entfallende Verzehrungssteuer 865 587 ft., davon wurde der größte Th>'ll im Wege der Pauschalierung, nämlich von 632 885 Hektolitergraden 695 737 ft. an Steuer erhoben. Zur Lage. Die Neue Preußische Zeitung nennt die > Mahnworte, welche kürzlich der Rector der böhmischen Universität in Prag, Prof. Dr. Ran da. gelegentlich der Immatriculation an die Studierenden gerichtet hat, „ebenso zeitgemäß wie beherzigenswert". Der genannte Rector hatte nämlich in seiner Ansprache u. a. betont, „dass die Studenten es nicht als ihre Aufgabe betrachten können, durch Thaten in das politische Getriebe einzugreifen, welches felbst erfahrenen und kaltblütigen Männern tausendfach«' Gefahren und bisweilen auch Undank und bittere Enttäuschungen bringt. Ein solches vorzeitiges Eingreifen in das Getriebe des öffentlichen Lebens, welches der Nation nichts nütze, pflege nur denjenigen zum Schaden zu gereiche«, die als zerstörende Sturmblöcke verborgener Führer sich zu einer unüberlegten That hinreißen lassen." Der ungarische Ministeipräsident Herr von Tisza wird, wie die „Ungarische Post" meldet, gleich nach Wiederaufnahme der reichstägigen Verathungen dem Abgeordneteuhause einen Bericht über die Aus« fllhmng des G. A. III, 1881, betreffs der Organic fierung des Sicherheitsdienstes in Ungarn vorlegen. Nach diesem Berichte ist das ganze Land in sechs Gendarmerie-Commandos eingetheilt; an der Spitze eines jeden steht ein Stabsofficier. Jedes Commando wird in zwei oder auch mehrere Flügel und jeder Flügel wenigstens in zwei Züge gelheilt. Jedem Zuge sind mehrere Vorpusten zugetheilt; die Zahl dieser Vmposten wird den Localverhältnissen angemessen feststellt. Als maßgebend gilt in dieser Beziehung die Verfügung, dass in jedem Inspectionstreise auf beginnen die Zähne hohl zu werden. In einem bestimmten Momente, oft ganz Plötzlich, tritt jener wahnsinnige Schmerz auf, welcher den Leidenden zum Zahnarzte führt. Es ist dies der Augenblick, wo die Zahncaries (Fäulnis) und die Pilzleime die im Innern des Zahnes sich verbreitenden Nerven-ästchen erreicht haben. Nach Reinigung der kranken Höhle findet sich gewöhnlich, dass die Zerstörung des Zahnbeins bis zu den Zahnnelven und zu der Zahn-pulpa vorgedrungen ist. Durch allmähliche Niederschläge werden die in den Gewässern lebenden Infusorien mitgerissen u„d beispielsweise zu jener weißen Masse zusammengekittet, welche wir Kreide nennen. Ganz der gleiche Process spielt sich täglich im Munde des Menschen ab. Der gelbe Zahnstein, ein Stoff, der fälschlicherweise „Weinstein" genannt wird. besteht einzig und allein aus den versteinerten Niederschlägen der den Mund bevölkernden Infusorien und Pilzbildungen. Ein mineralischer Kitt wird nach und nach aus dem Speichel abgesondert, welcher sich unter Mitfühlung der den Mund belebenden Infusorienwelt an den Winkeln und Ecken der Zähne niederschlägt. In diesem Beleg oder Zahnstein haben wir, wie bereits oben erwähnt, unter dem Mikroskope die Bewohner des Mundes kennen gelernt. Nach den Untersuchungen des auf diesem Gebiete äußerst verdienstvollen Zahnarztes Schrott in Mühlhausen besteht der Zahnstein aus 60 Procent Infuso rienresten, 10 pCt. mikroskopischen Pflaiizengkbiloen und 15 pCt. der Körperchen, die wir als Bakterien und Mikrokoken bezeichnet haben, sowie aus 5 pCt. der in dem Speichel löslichen Salze, welche den erwähnten Kitt für die versteinerten Gebilde abgeben, und endlich aus 10 pCt. Speisereste. Man hat berechnet, dass zur Erzeugung eines Stückchen Zahnsteins von der Größe eines Cubik- millimeters — Stecknadelkopfqröhe — 10 bis 11 Millionen Zahnthierchen und Zahupfläuzchen nöthig sind. Das Ausfallen der Zähne wird vielfach durch diesen Zahnstein veranlasst, welcher das Zahnfleisch allmählich bis auf die Zahnwurzel auflockert und her« abdrückt. Rechtzeitiges mechanisches Entfernen diefer Concremente ist daher für die Erhaltung der Zähne ein dringendes Bedürfnis. Die Hauptaufgabe eines rationellen Zahnarztes ist heutzutage durch geeignete antiseftlische oder Pilz-tödtende Mittel, nachdem er den Zahn oder die Zahnhöhle mechanisch gereinigt hat, die Krankheitserreger zu vernichten. In seltenen Fällen kommt es übrigens vor, dass auch lebensgefährllche Pilzwucherungen'in den Zahnhöhlen ihr Unwesen beginnen und von da aus ihre zerstörenden Keime auf dem Wege der Blutcirculation nach cmdein Körfterlheilen aussenden und durch diese Ueberwanderung in dem Organismus leicht Blutver-ssiftuna. — Pyämie — herbeiführen. Viel Aehnlichkeit hat dieser Zahnpilz mit einer Form. welche sich oft in dem Munde kleiner Kinder, besonders solcher, die mit künstlicher Nahruna auf« gefüttert werden, vorfindet. Es ist dies der sogenannte Soorpllz oder das Oiäium aidiclms, ein Gebilde, welches, wenn der Mund der Säuglinge nicht regel. mäßig gereinigt und ausgewaschen 'wird, sich oft auf der Zunge uud dem inneren Theile der Wangen in Form eines weißen schleimigen Beleges bemerkbar macht. In vielen Gegenden unseres Vaterlandes wird dieses sehr lästige Leiden der Säuglinge mit dem Namen Schwämmchen, Mundfänle. oder nuch mit Mehlkraut bezeichnet. Es finden sich bei unreinlich gehaltenen Kindern ähnliche Belege auch an der Aus. gangsöffnung des Mastdarmes und verursachen hier einen gelblich weihen Ansatz, der eine empfindliche Entzündung hervorruft. Auch die grün gefärbten, halbverdauten Nbaänae der Säuglinge sind meist mit Pilzkeimen durchsäet, welche den Darmcaual durchwandert und die Verdauung beeinträchtigt haben. Viele Mütter und Hebammen pflegen den Mund der klemm Kinder mit Nosenhouig auszupinseln oder nnt fem pulverlftertem Zucker aufzureiben. Durch ein derartiges Vorgehen machen sie sich einer unverzeihlichen Sünde ge«e>, die Kleinen schuldig. Zuckerhaltige Stoffe mehren dle Entwicklung der Pilzkeime, bezwecken demnach gerade das Gegentheil von dem, was erreicht werden soll. Einzig und allein Auswaschen des Mun-des mit reinem oder 4 bis 5 Tropfen einer Salicylsäure-Lösung enthaltendem Wasser ist die rationelle Methode zur Beseitigung des Soorpilzes und anderer Verunreinigungen der kindlichen Mundhöhle. Einer der gefährlichsten Bewohner des menfch-lichen Mundes ist der D iphtheritispilz ein Giftkeim, welcher leider nur allzu oft den kindlichen Organismus befällt uud zerstört und oe sen Existenz im In- wie im Auslande bereits zahlreiche Opfer ae-fordert hat. Dieser Pilz selbst ist h.s jetzt noch nicht in seinen verschiedenen Entwicklungsformeu ergründet aber feine Abkömmlinge finden sich in Form von Mil-liarden punklförmiger Mikrototen in der Schleimhaut der Rachenhöhle. auf den Mandeln und bei weiterer Verbreitung auf dem Kehttopfe und der innern Seite der Luftröhre auf- und eingelagert. Diese Pilzkeime durchwuchern die Schleimhäute des Mundes und des Rachens und gelangen auf dem Wege der Blutcircu-latiou iu den Organismus und rufen dann jene ge-sürchtelel, Erscheinungen der Diphtheritis hervor, welche nicht mchr als eine locale Erkrankung, sondern als die gefährlichste aller allgemeiuen Infectionskrankheiten zu betrachten ist. Laibacher Zeitung Nr. 1 3 2. Jänner 1884. je ein Gebiet von 60 Quadratkilometer wenigstens ein Gendarm entfalle. Die einzelnen Stationen werden im Einvernehmen mit den Comitaten festgestellt. Hievn wurde darauf Rücksicht genommen, dass im Central-punkte eines jeden Stuhlrichter-Bezirkes, der Bezirksgerichte , wenn diese vom Sitze des Stuhlrichters bedeutender entfernt sind, ferner in jeder größeren Stadt, ^, in Bergroerkscolonien, an Eisenbahn« und anderen Verlehrspunkten, an der Landesgrenze bei jedem wich« tigeren Uebergange, am Sitze eines jeden Flügelcom« mandos je ein Vorposten errichtet werde. Dieselben dürfen von einander nicht weiter als 23 bis 24 Kilo« meter entfernt sein. Aus Agram wird unterm 29. Dezember gemeldet: Im Landtage stellte Zivkovic den Antrag, den Bericht des Ve« rifications-Ausschusses zu berichtigen und sodann die Erenzwahlen 6n dloe zu verificieren. Bei der Motivierung seines Antrages wird Avkoviö häufig von der Opposition unterbrochen. Meoakovic wünscht, dass die Grenzwahlen durch die Vrenzoeputierten verificiert werden. Die Grenz-Abgeordneten gaben fol> gende Erklärung ab: Mir Abgeordneten der ehe« maligen Grenze erklären: Indem wir in den Landtag dieser Königreiche zu gemeinsamer Arbeit eintreten, sprechen wir zuerst unsere Dankbarkeit gegen Se. Majestät aus, der in Gnade und väterlicher Fürsorge unserem und dem Wunsche dieses Landtages zu willfahren geruhte, dass endlich ein Theil des Landes, welcher zu militärischen Zwecken längere Zeit entfremdet war, wieder der Verfassung zugeführt wurde. Zugleich wiederholen wir unsere Dankbarkeit gegen den Landtag, welcher zur Erfüllung dieses Wunsches mitwirkte. Indem wir in den jetzigen Verhältnissen das Fcld der gemeinsamen Arbeit betreten, erklären wir im Interesse der Königreiche mit Bezug auf das Allerhöchste Rescript vom 9. Mai 1861, dass wir die staatsrechtliche Grundlage annehmen, indem wir den Wunsch hinzufügen, dass, insoweit es nicht ausgeführt ist, der ganze Bereich der Grenze mit den Königreiche, vereint werde und im Landtage Vertretung finde, dass die Machthaberschaft des kön. Commissars im Bereiche der Grenze aufhöre, dass der Genuss der allgemeinen Rechte in Civil»Kroatien auch anf die Grenze ausgedehnt werde, welcher dieselbe Stellung Wie dem übrigen Lande gegebm werden solle; ferner, dass jene Gesetze, welche ohne Mitwirkung der Grenze geschaf-fen wurden und deren schädlichen Einfluss unser Voll fühlt, verfassungsmäßig geändert werden und dass alle Rechte, welche unserem Volke von Sr. Majestät ertheilt wurden, auch weiter erhalten werden. Indem Wir auch ferner die unerschütterliche Treur und Loyalität gegen unseren Herrscher bewahren, werden wir mit Ausdauer dahin wirken, dass solche Gesetze geschaffen werden, welche das Wohl unseres Volkes fö dern, wozu wir die Unterstützung der übrigen Abgeordneten zu erhalten hoffen." Der Gesetzentwurf inbetreff der Indemnität, welcher dem kroatischen Landtage vorgelegt wurde, hat folgenden Wortlaut: Entwurf des Gesetzes, mit welchem die kroatisch'slavonisch-dalmatinische Landesregierung zur Bedeckung der Bedürfnisse der autonomen Verwaltung der Königreiche Kroatien-Slavonien für die Zeit vom 1. Jänner bis 30. Juni 1884 ermächtigt wird. Paragraph 1. Die kroatisch-slavonische Landes« regierung wird ermächtigt, sowohl die eigenen Einkünfte als auch die den Königreichen Kroatien-Slavonien im Sinne des Gesetzentwurfes vom 27. November 1880 über die Inarticulierung des zwifchen Ungarn, Kroatien und Slavonien vereinbarten finanziellen Ausgleiches zustehende Quote aller directen und indirecten Steuern und anderer öffentlicher Einkünfte der Königreiche Kroatien und Slavonien, welche die gemeinsame Negierung in Kroatien-Slavonien vom l. Jänner 1884 einzuheben berechtigt ist, für den Zeit« räum vom 1. Jänner bis 30. Juni 1884 zur Bedeckung der Erfordernisse der autonomen Verwaltung der Königreiche Kroatien-Slavonien nach dem Verhältnisse und in den Grenzen des mit dem Gesetze vom 22. Dezember 1882 festgestellten Budgets für das Jahr 1883 zu verwenden. — Paragraph 2. Mit dem Voll» zuge dieses Gesetzes wird der Banus betraut. Aus Constantinopel schreibt der „Pol. Corr." ihr Correspondent unterm 22. Dezember: Der Sultan hat der österreichisch.»«, garischen Botschaft in Constantinopel seinen Dank für die thätige Mitwirkung aussprechen lassen, welche dieselbe zur Milderung jener schrecklichen Leiden entwickelt hatte, denen die Opfer des Erdbebens von Tschesme und des Brandes von Hasköi sich ausgesetzt sahen. Der Aufruf des k. und k. Botschafters, Frei» Herrn v. Calice, hatte bei reichen Menschenfreunden in Oesterreich-Ungarn großen Erfolg. An namhaften Spenden, die ihm zukamen, seien angeführt: 6000 Frcs. don Freiherrn v. Rothschild, 2500 Francs von Aaron König smarter, 6000 Francs von Herrn Fährmann in Budapest, 500 Francs von Baron ^orpurgo in Trieft u. s. w. Der größte Erfolg war aber durch die österreichisch-ungarische Abtheilung des Bazars erzielt worden, welcher für die oberwähnten Verunglückten feitens der rufsischen Botschaft veranstaltet worden ist. Die Gemahlinnen der Botschafter, auch die Baronin Calice, belheiligten sich in Person an dem Verlaufe von allerlei Wertgegenständen und Karten zum Weihnachtsbaum. und zwar die Gemahlin des k. und k. Botschafters mit besonderem Erfolge. Sie war glücklich genug, für alle Artikel ihres Ladens Abnehmer zu finden, und an dem Ertrage der Weihnachtsbaum-Billeten von etwa 250 Pfund par« ticipierte sie allein mit fast einem Drittel. Dieser besondere Erfolg mag allerdings theilweise auch darin seinen Grund gehabt haben, dass Baionin Calice gleich den ersten der Säle innehatte, in welchem auch die Repräsentanten des Sultans ihre Plätze hatten; der Hauptsache nach ist es jedenfalls der wahrhaft unwiderstehlichen Art und Weise zuzuschreiben, wie Baronin Calice, unterstützt von der Gemahlin des rumänischen Gesandten und den Damen der österreichisch-ungarischen Botschaft, die Eintretenden zum Kaufe zu animieren verstand. Der Sultan ließ in dem Laden der Baroinn Calice das Geschenk Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph (ein Jagdgewehr in geschmackvollem Etui), ferner zwei schöne Zeichnungen Ihrer Majestät der Königin von Rumänien, sowie mehrere Objecte der österreichisch-ungarischen Kunst-Industrie ankaufen. Die hiesige türkische Presse ist einstimmig in der Anerkennung der warmen Bemühungen der k. und k. Botschaft sowie im Ausdrucke lebhaften Dankes für dieselbe. Aus St. Petersburg werden der «Pol. Corr." folgende verbürgte Details über den Sr. Mejestät dem Kaiser Alexander III. zugestoßenen Iagdunfall berichtet: Der Zwischenfall ereignete sich am 22./10. Dezember dadurch, dass der Kaiser seinen noch nicht ganz zum Stillstande gebrachten Schlitten verließ, wobei er stürzte und auf die rechte Schulter fiel. Der Zwischenfall War nicht ernst genug, die Fortsetzung der Jagd zu hindern. Am dritten Tage stellten sich lebhafte Schmerzen ein, alsbald gefolgt von einer localen Entzündung, welche die Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe nöthig machte. Der Zustand Sr. Majestät hat bisher keinen Augenblick lang zu irgend welchen Besorgnissen von ernsteren Consequenzen desselben Anlafs gegeben. Gegenwärtig nehmen die Schmerzen rasch ab, und die Entzündung vermindert sich zusehends. Alle dem Kaiserhause ver-wandten Höfe, der österreichisch-ungarische Hof und viele andere Cabinete zogen sofort auf telegraphischem Wege Erkundigungen über das Befinden des Kaisers ein und ließen an den Kaiser u„d die Kalferln Kundgebungen ihrer Theilnahme und ihrer Befriedigung darüber gelangen, dass der Unfall ohne bedenkliche Folgen blieb. Tagesnemgkeiwt. Der Leichnam des LM. d'Aspre wurde am 30. v. M. im Parke zu Wetzdorf beigefetzt. Wie man der „Pol. Corr." aus Rom meldet, hatte sich am 28. v. M. in Padua die durch die Erweiterungen des dortigen Friedhofes nothwendig gewordene Exhumation und Ueb>>rführung der Leichenreste des dafelbst bestatteten Feldmarschalls d'Aspre im Beisein des Commandanten des italienischen Armee-corps von Verona, Generals v. Pianelli, in der feierlichsten Weise vollzogen. Der österreichisch-ungarische Generalkonsul in Venedia, Legatiunsrath v. Pilat, und der k. und k. Militärbevollmachtigte in Rom, von Nipp, wohnten dem Acte in ofstcieller Weise bei. Urber speciellen Befehl Sr. Majestät des Königs Humbert wurden der Leiche alle militärischen Ehren, wie sie in Italien üblich sind, e»wiesen. Infolge dessen war die Garnison von Padua unter dem Befehle des dafelbst commandierenden Brigadegenerals in voller Parade ausgerückt. Die feierliche Handlung vollzog sich im Beisein einer überaus zahlreichen Menschenmenge, welche eine sympathische Hallung an den Tag legte, in ungestörter Weise. Die oben genannten Vertreter Oester-reich'Ungarns gaben ihrer Befriedigung über den Verlauf des Actes Ausdruck. Am 30. v. M. haben Sich Se. k. und l. Hoheit der durchlauchtigste Herr FM. Erzherzog Albrecht in Begleitung des Obersthofmeisters Baron Piret und einer Deputation der Wiener Garnison, bestehend aus zahlreichen Generalen und höheren Osficieren, mit einem Separatzuge der Franz.Josephs-Bahn nach Wehdorf (Station Groß-Mikersdorf) begeben. Dort fand kurz nach 11 Uhr die Beisetzung der Leichemeste des Feldmarschalls d'Aspre in der sogenannten H»l» dengruft statt, in welcher die Leichen der Marschälle Nadetzky und Wimpffen beigesetzt sind. Die militärische Feier verlief einfach und würdig. Der Pfarrer von Wetzdorf nahm die Einsegnung der Leiche vor, worauf die Beisetzung in der Gruft erfolgte. Um halb 2 Uhr mittags trat Se. kaif. Hoheit mit Suite die Rückreise nach Wien an. __________ — (Denkmale.) Aus Wien berichtet man: Die Centralcommission zur Erhaltung der Baudenkmale wurde auf den schlechten Zustand des auf dem Semmering an der Landesgrenze auf steiermarkischem Voden befindlichen Denkmals zur Erinnerung an Kaiser Karl VI., den Schöpfer der Straße über den Semmering, aufmerksam gemacht. Die Commission hat den Beschluss gefasst, wegen der entsprechenden Renovierung dieses Monumentes sich verwenden zu wollen. — Das Comite zur Errichtung eines Denkmals für den verstorbenen Feldzeugmeister Freiherrn von John hat den vom Baurath Wielemanns verfassten Entwurf für dieses Denkmal dem Magistrate vorgelegt. — (Hundert Ducaten für den fchönsten Frauenkopf,) Die Redaction der „Neuen Illustrierten Zeitung" schreibt in ihrer Neujahrsnummer eine Con« currenz aus, welche sowohl in den Kreisen der Künstler wie in jenen des großen Publicums lebhaftem Interesse begegnen dürfte. In der Preisausschreibung werden nämlich die Maler und Zeichner Oesterreich-Ungarns und Deutschlands aufgefordert, zur xylographischen Reproduction geeignete Zeichnungen eines schönen Frauen« kopfes einzusenden. Der erste Preis beträgt 100 k. k. Ducaten. der zweite 50, der dritte 25 Ducaten; außerdem behält sich die Redaction vor. auch nicht Prä« miierte, lobend erwähnte Zeichnungen aus der Concur« renz auf dem Wege privater Vereinbarung zu erwerben. Das Preisrichteramt haben übernommen die Herren: Heinrich v. Angeli, IuliuS Berger, Hans Canon, Hans Makart. Hermann Paar, Victor Tilgner. William Unger und die Redacteure der „Neuen Illustr, Zeitung" Max Konody und Balduin Groll er. Als letzter Ein-fendungstermin ist angegeben: 31. März 1884. Ueber alle näheren Details und Bedingnisse dieser interessanten Concurienz ertheilt die Redaction der «Neuen Illustrierten Zeitung" (Wien, VI., Gumpendorferstraße 50) bereitwilligst erschöpfende Auskunft. — (Zeitungen im deutschenReiche.) Aus der vom deutschen Neichspostamte in Berlin veröffentlichten „Statistik für 1882" ist Folgendes zu entnehmen. Von den 40 Ober-Postdirections-Bezirken des Reichspostgebietes wurde in diesem Jahre im ganzen weit über eine Drittel-Milliarde von Zeitungsuummern befördert. Von diesen 388 347 689 Nummern verbrauchte der Bezirk Berlin 89 010373. Köln 22 138 738. Frank, fürt a. M, 21330562. Breslau 20 941894. Leipzig 15 092 230. Metz 13 544 903. Dresden 13 161876. Erfurt 12 415 078. Magdeburg 12 288 054. Karlsruhe 10 279 59« und Constanz 10 185 709. — (Höllenmaschinen.) In Birkenhead (Eng« land) bemerkte am vorvergangenen DienLtag früh ein Lampenanzünder etwas Brennendes auf dem Pflaster; er stieß den Gegenstand, welcher eine Blechdose mit einer Zündschnur zu fein schien, mit dem Fuße fort. war aber kaum einige Schritte gegangen, als eine Explosion erfolgte, deren Gewalt an den Nächstliegenden Häusern mancherlei Schaden anrichtete. Zwei junge Leute, die sich in der Nähe des Thatortes befanden, liefen eiligst davon. Die Hüllenmaschine war mit Tonit, einem bei der Anlage des Mersey'Tunnels verwendeten Sprengstosse, ge< füllt. — Eine zweite Höllenmaschine wurde in der Rahe von Powderham-Castle, einer Besitzung des Earl von Devon, auf dem Schienengeleise der Great'Weftern-Bahn yefuuden. Dieselbe enthielt Dynamit und war mit einer PercussionSlapsel versehen, welche auf dem Geleise auflag. Locales. — (Militärisch es.) Se. l. und k. Aposto-tische Majestät der Kaiser geruhten allergnadigst die Uebernahme deS Obersten Karl Freiherrn Mecsery de Tfoor, Commandanten des Husarenregiments Friedrich Karl Prinz von Preußen Nr. 7, nach dem Ergebnisse der Sufterarbitrierung als invalid in den Ruhestand anzuordnen und demselben bei diesem Anlasse den Generalmajors-Charakter aä Kouor68 mit Nachsicht der Taxe zu verleihen. — (Allerhöchste Anerkennung.) Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 16. Dezember v. I. allergnadigst zu gestatten geruht, dass dem Professor am Staatsgymnasium in Laibach Dr. Josef Nejedli bei Gelegenheit der von demselben angesuchten Versetzung in den bleibenden Ruhestand die Allerhöchste Anerkennung für seine vieljährige verdienstliche Wirksamkeit im Lehramte ausgedrückt werde. — (Gemeinderathssitzung) vom 21. v, M. ^Schluss.^ GR. Hribar beantragt die Absendung der gleichfalls bereits erwähnten Petition an das hohe l. t. Handelsministerium betreffs Bestimmung der Stadt Laibach als Sitz einer Staatsbahnen-Direction für die südlichen Linien, Die Petition hebt hervor, dass die bisher im Betriebe der Direction für k, l, Staatsbahnen stehenden Linien im füdlichen Theile der Monarchie durch die bereits im kommenden Frühjahre zu bauende Strecke Herftelje-Triest vermehrt werden sollen und dadurch ein großer Theil des aus dem Triester Hafen stammenden, für die Hinterländer der Monarchie bestimmten Verkehres auf die Staatöbahnen via Laibach gelenkt werden wird. Sie weist ferner auf die eventuelle Erbauung Laibacher Zeitung Nr. 1 4 2. Jänner 1884. einer Eisenbahn nach Unterkrain hin und schildert Laibach l als einen solchen Eisenbahn-Knotenpunkt, welcher nicht' nur derzeit eine Bedeutung habe. sondern eine solche in einem womöglich noch größeren Maße auch für die Zukunft für sich zu beanspruchen imstande und welcher im Mittelpunkte der zu verwaltenden Linien bereits gelegen sei und noch mehr zu liegen kommen werde. Die Petition schließt mit der unterthänigsten Bitte: „Das hohe k. k. Handelsministerium geruhe in Würdigung der factischen Verhältnisse die Landeshauptstadt Laibach zum Sitze einer Staatsbahuen-Direction für die südlichen Linien zu bestimmen." Weiters beantragt GN. Hribar, die lrainische Handels- und Gewerbekammer zn ersucheil, sich dieser Petition anzuschließen, und den Herrn Bürgermeister Grajselli zu bitten, im Vereine mit den übrigen krai-nischeu Neichsrathsabgeordneten an maßgebender Stelle die geeigneten Schritte zur Verwirklichung des Ansuchens zu thuu. Diese sämmtlichen Antrüge wurden unter allgemeinem Beifalle angenommen und hierauf die öffent« lichc Sihnng geschlossen. -x- — (Aus dem Gemeinderathe.) In der am 31. Dezember v I. abgehaltenen geheimen Sitzung des Laibacher Gemeinderathetz wurden ernannt: zum zweiten MagistratSrathe der "'«''gistratssecretär Herr Johann Vuncina; zum M v stratssecretär der k. k, Concepts-prakticant bei der h. lrainischen Landesregierung Herr Mathias Zamida. Zum ersten Magiftratsingenieur wurde der zweite Magistratsingenieur Herr Johann Duffö, zum zweiten Magistratsingenieur der Ingenieur Herr Iaromer Hanuö ernannt. — (Die Advocatenlammer für Krain) hielt am Sonntag behufs der Neuwahlen eine Sitzung ab. Gewählt wurden: als Präses Dr. Fr. Suppan-tschitsch. alS Präses'Stellvcrtreter Dr.Alfons Mosche. vls Advocatenlammer-Ausschüsse die Herren Doctoren Anton Pfefferer, Ios. Sajovic, I, Suppan, Va» lentin Zar nil; als Ersatzmänner die Herren Doctoren: Franz Munda und Franz Papez, In den Disci plinarrath wurden gewählt: als Präses Dr. Sup» pantschisch; als Anwalt Dr. V.Schrey; als Anwalt-Stellvertreter Dr. Ahaciö; als Mitglieder des Dlsci-plinarrathes die Herren Doctoren: I, Menzinger, Fr. Munda, A. Pfefferer. Val. Htempihar. I.Sup-pan, Valentin Zarnil; als Ersatzmänner die Herren Doctoren: Eduard Deu, Franz Papez, Ioh. Pita-mic und Ios. Nozina. — (Außerordentliche Lehrerconferenz für Laibach,) Behufs Beischaffung von neuen slo> venischen Sprach- und Lesebüchern auf Grund derjenigen Beschlüsse des Laibacher Gemeinderathes, denen zufolge an den städtischen Schulen Laibachs das Slovenische die Unterrichtssprache zu sein hat, berief der t. k. Stadt-schulrath diefertage eine außerordentliche Lehrerconferenz ein, an der sich außer dem städtischen Lehrpersonale auch die Lehrkörper der l. k, Lehrer- und der Lehrerinnen-Bildungsanstalt betheiligtcn und welche Herr Stadtschul' inspector L. R. v. Gariboldi als gesetzlich bestellter Vorsitzender eröffnete. An der Debatte betheiligten sich die Herren Ritter v. Gariboldi, Director Pra-protnik, Ioh. Sima, I. Tomsic. Prof Linhart. Letzterer stellte den Antrag, es möge von der beantrag« ten Wahl einer EnquLte zu obigem Zwecke Umgang genommen werden. Diefer Antrag blieb jedoch in der Minorität. Bevor zur Wahl geschritten wurde, beantragte der städtische Lehrer Humer, dass in diese Enquüte zur Verfaffung von slovenischen Schulbüchern vier städtische Lehrer, zwei Lehrer der k. k, UebungZ-schule und je ein Professor der hiesigen Mittelschulen gewählt werden mögen, gegen welchen Antrag keine Ein« Wendung gemacht wurde. Mit der Wahl dcr genannten Enquöte endete die Conferenz nach anderthalbstüudiger Dauer. — (Vermählung.) Herr Louis Praschniler, Ingenieur der Südbah«, hat sich in Graz mit dem Fräulein Valerie von Kor ab vermählt. — (Der Jux-Abend des Laibacher Turnvereins) am vergangeneu Samstag gestaltete sich zu einem heiteren Feste. Die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste des Vereins folgten mit steigendem Interesse dem abwechslungsvollen Programme. Die hiesigen Bühnenmitglieder Herr Brandeis unk Herr Ander Wirkten aus Gefälligkeit mit und ernteten wohlverdienten und stürmischen Applaus. Auch das tomische Quartett „Eine noble Gesellschaft" und das Duett „Frau Pirec-torin und Frau Inspectorin" errangen viel Beifall. Sehr gelungen zur Aufführung gelangte „Die Gratulation beim Firmgöden", in welcher sich Turner Küster durch drastische Komik besonders hervorthat. Die Kneip-musik erregte viel Heiterkeit. Ein recht animiertes Tanz-Kränzchen, welches erst bei Morgengrauen endete, machte den Schluss dieser Unterhaltung. ->- — (Erdbeben.) In der Nacht vom 30. auf den 31. v. M. um halb 3 Uhr wurde hier ein ziemlich heftiges Erdbeben verspürt. Der ungefähr zwei Secunden währende Stoß lief in verticaler Richtung und War von keinem unterirdischen Getöse begleitet. Eine Stunde später folgte der zweite, minder heftige Stoß mit deutlich vernehmbarem Rollen. An einigen Häusern loste sich der Mauerputz ab. s — (Landschaftliches Theater.) Gestern wurde „Der Bettelstudent" zum dreizehntenmale bei nahezu ausverkauftem Hause mit der Verve einer Premiere gegeben; das sehr animierte Haus spendete reichlichen Beifall. Hoffentlich sieht unfere Bühne auch die 25. Vorstellung dieser so zugkräftigen Operette und damit auch den gefeierten Eomponisten Mil locker am Diri« gentenpulte. —08. ! — (KronP rinz « NudoIph « VaH n.) Die Actio-närc der KronprinzMudolph'Vahu hielten am 29. r>. M. in Wien unter dem Vorsitze des Vcrwaltungsraths'Präsideuteu Anton Grafen Prolcsch'Osten eine außerordentliche General» Versammlung. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bil< dcte die Vorlage des Entwurfes des mit der Regierung abzu» schließenden Ucbcrcintommens wegen Uebernahme der Betriebs' führung der Kronprinz»Rudolph - Vahn für Rechnung des Staates, eventuell Anlaufes sämmtlicher Linien dieser Bahn durch den Staat und Vcschlussfassuug hierüber. Die Anträge des Verwaltungsrathes wurden nach einiger Debatte einstimmig angenommen. Dieselben lauten: Die Generalversammlung genehmigt das zwischen der l. l. Staatsverwaltung unter Vorbehalt der legislativen Genehmigung und den zufolge Vcrwal» tungsraths-Beschlnsses vom 9. Dezember 1883 bevollmächtigten Vertretern des Vccwaltungsrathcs der Kronprinz < Rudolph-Bahn im Namen dieser Gesellschaft abgeschlossene Protolollar» Ucbcreiulommen über die Vctricbsübrruahmc. eventuell Ein» lösung der t. t. Priv. Kronprinz-Nudolph-Bahn, wie dasselbe in dem im f. t. Handelsministerium am 11. Dezember 1883 aufgenommenen Protokolle enthalten ist. uud ermächtigt den Ver» waltungsrath, alle zur Durchführung dieser Vereinbarung er» forderlichen und ihm zweckmäßig erscheinenden Schritte vorzunehmen und Documentc auszufertigen. In Gemäftheit desselben llebereinlommcns ermächtigt die Generalversammlung ferner den Verwaltungsralh, eine Lonverticruug der dermalen im Umlaufe befindlichen Prioritnts-Anlchcn. uud zwar der auf Silber lautenden Anlchen. wie auch des Goldcmlehens durch« zuführen und das zur Convertierung der Silbe»Prioritäteu aufzunehmende Anlchen um jenen Betrag zu erhöhen, welcher zur Rüclzahluug der von der t. l. Staatsverwaltung zu über» nehmenden schwebenden Schuld der Gesellschaft erforderlich ist. Endlich genehmigt die Generalversammlung die vorgeschlagene Statutenänderung und die Liquidation. Neutsti^ö^ Wien, 1. Immer. (Wiener Zeitung.) Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Hand-schieiben vom 25. Dezember v. I. t»em Minister des kaiserl. Hauses und des Aeußern Gustav Grafen Kal noly von Küröspatak das Großkreuz des Sanct Stkphan-Oroen« und dem Reichö-Finanzmunstel Benjamin Källay von Naqy-Källo das Großkreuz des Leopold-Ordens ln»t Nachsicht der Taxen allclgnä-digst zu verleihen geruht. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Budapest, 1. Jänner. Ministerpräsident Tisza erwiderte beim Neujahrs-Empfange der liberalen Partei auf die Ansprache Dauffys dankend und bemerkte bezüglich der Reform des Oberhauses, dass der von ihm versprochene Gesetzentwurf fertig sei, aber die Reform wäre nur dann mit Ausficht auf Erfolg zu unter« nehmen, wenn die guten Beziehungen beider Häuser vor jeder Störung gesichert erscheinen. Betreffs des Antisemitismus lasse er sich, wie bekannt, nur vom Interesse des guten Rufes Ungarns leiten, dessen Oruudmmkung nicht gestattet werden dürfe. Gcgenüber den auf Umsturz geordneter Zustände gerichteten Bestrebungen thun die Regierung und die Majorität, was menschenmöglich ist. und werden dem» selben Ziele auch dienen, wenn sie aufhören sollten, Regierung und Majorität zu sein. Die Minister werden nicht ermüden, so lange sie sich Erfolg versprechen, und würden deu Platz nur dann verlassen, wenn sie zur Ueberzeugung gelangen sollten, dass die L^ge ge° ändert sei und sie in anderer Weife dem Gemeinwohle besser nützen könnten. (Langanhallendcr Beifall.) Berlin, 1. Jänner. Veim Neujahrsemftfange der Generalität hielt der Kaiser keine Gcsammtansprache, auch beim ebenso herzlich verlausenden Empfange der Botschafter durch deu Kaiser wurde die Politik nicht berü'hlt. Nom, 1, Immer. Beim Empfange der Kammer-Deputation durch den König erwiderte derfelbe auf die Ansprache Farinis: Das Ideal seines Vaters sei ve» willlicht, ein geeinigtes und unabhängiges Italien gehe der Zukunft unler guten Aufpicien entgegen. - Keu« dell überreichte dem Könige ein Handschreiben des deutschen Kaisers. Wien. 31. Dezember. In der Pfarrkirche des Bezirkes Favoriten fand gestrrn abends gegen din Missionsprediger der Redemfttoristen, Hämmerte, während dessen Predigt eine Demonstration statt. Zischen, Pfiffe und Steinwürfe gegen die Kanzel riefen unter dreitausend Anwesenden eine Panik hervor, welche durch falfchen Feuerlärm noch gesteigert wurde. Sieden Personen wurden im Gedränge verwundet. Die Polizei verhaftete zwei Arbeiter, welche Steine geworfen habrn. Zahlreiche weitere Verhaftungen sind vevochchend. Wien, 31. December. Heute nachmittags um 4 Uhr wurde die Kirche in Favoriten wieder geöffnet, und I>. Hamerle hielt die Iahresschlusspred'igt, bei deren Beginne er zuvörderst noch ein kurzes Resume seiner gestern unterbrochenen Predigt gab. Zum Schlüsse forderte der Kanzelredner seine Pfarrkinder in ein« dringlichen Worten zum Gehorfam gegen die kirchliche und staatliche Ordnung auf. Die Knche war in allen Räumen dicht gefüllt; die Ruhe wurde in keiner Weife gestört. Die Polizei hatte übrigens alle Vorkehrungen getroffen, um eventuelle Ruhestörungen im Keime zu ersticken. Wie man mittheilt, wurden im Besitze eines der wegm des gestrigen Tumultes Verhafteten social-' revolutionäre Druckschriften vorgefunden. Prag, 31. Dezember. Gräfin Elisabeth Bissingen ist heute nachts im Hradschmer Damenstifte im Alter von 50 Jahren gestorben. Kairo, 31. Dezember. Die Garnison von Ge-zi,eh fchlug am 28. Dezember den Angriff der Auf« ständischen zmück uud brachte denselben große Verluste bei. Handel und Volkswirtschaftliches. Verlosung. StaatS'Wohlthätigkeits-Lotterie. Vei der am 28. v. M. iu Wien vorgenommenen Verlosung der 22. Staats-Wohltha-tiglcits'Lottcrie für Civil-Wohlthätigicitszwl'lke der diesseitigen Rcichshtilftc wurden nachstehrnde höhere Gewinste gezogen, und zwar siel der Haupttreffer mit 60 000 ft. in Goldrente auf Nr, 219883 mit drei Vor- und drei Nnchtreffcrn zu je 200 fl. in Goldrente, der zweite Treffer mit 20 000 fi. in Goldrente auf Nr. 80585 mit zwei Vor- und zwei Nachtreffcrn zu je 200 sl, in Goldrente, der dritte Treffer mit 10 000 st. in Goldrcnte auf Nr. 3158li mit einem Vor» und einem Nach» trcffcr zu je 200 sl. in Goldrentc. Ferner gewannen je 200 fl. in Guldrentc die Nummern: 10339 10362U 109375 119914 130656 137712 14792« 149823 156730 165749 180334 204921 2l25!54 213870 216908 217692 262476 263638 284903 und 298881. Außerdem gewannen je 100 fl. in Varcm die Losnummern 5231 12419 17373 109836 111569 113126 135349 135915 144952 15728? 158306 168033 1944X3 208042 208302 216162 220512 227984 231065 235605 242902 2«535l 286481 290337 und 293187; je 80 fl. gewannen die Losnummern 11036 15287 36772 44544 46793 55644 55764 56730 62309 69764 65785 104406 106292 112150 114736 122409 135075 135963 143121 147409 154839 161176 162965 163180 164269 164606 167826 177955 199444 202078 203868 223890 225082 225705 229513 259448 276218 279583 283873. H,,gekomme«e Arenlde. Am 30. Dezember. Hotel Ttadt Wien. Aal und Reuter, Kflte.. Wien. — Visnya, Kfm., Fiinflil'chen. — herzingcr, k. f. Oberlicutenant, Tarvis. Hotel Elefant, v. Gutrath, Bahnbeamter, Wien. — Glo» botschuigg, Kfm, Krainliurg. Am 31. Dezember. Hotel Elefant. Wormser, Äaiilicr, Wien. — Ptaczck, l. l. Rcchnungsassistcnt, Laibach. — Homann, Realitätcnbesitzer, Olierlrain.______________ ________ Verstorbene. Den 28. D ez ember. Alois Medic, Messners-Sohn, 4^ I., Wienerstrcchc Nr. 32, Li-ondiiU» u.cn<Ä. Den 30. Dezember. Iosefa Mälovrh, Eisenbahn« beamtcnsGattin, 49 I., Vahnhufgassc Nr. 24, Herzfehler. Theater. Heute (ungerader Tag) zum Vortheile der Schauspielerin Marie A.v.Vcck: Der Glöckner von Notre-Damc. Roman« tisches Schauspiel in 5 Acten nebst einem Vorspiel nach dem Nmna» des Victor Hugo. Lottoziehnngcn vom 29. Dezember: Wien: 1 52 62 58 23. Graz: 50 66 31 51 7. Meteorologische Beobachtungen in^Laibach^ 7U.Mg, 748.79 -8,2 NTschuwch hcttc^ 31. 2 „ N. 748.57 - 0,8 NO. schwach heiter 0.00 ! ___9 .^Ab^749.77 ^-^.8 ^N0. schwach heiter ^ 7 U. Mg. 75073? __ 4.8 O. schwach blwüllt Z 3 " 3' ^ I-Ü'^ ^ "'6 N2. schwach theilw.heiter 0.00 ^ 9 „ Ab., 750.21 - 8.4 NO. schwach! heiter Den 31. Dezember morgens um halb 3 Uhr Erdstoß mit unterirdischem Getöse. Tag heiter. Abendroth. Nachröthe. Den 1. Jänner morgens bewölkt, nachmittags Aufheiterung, schwa-ches Abcndroth. sternenhelle Nacht. Das Tagcsmittel der Tem» pcratur an beiden Tagen — 4.9« und — 4,6«, beziehungsweise um 2.0° und 1,3° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. Eingesendet. Rein seidene Stoffe 75 kr. per Meter sowie 5, fl. 1.05 uud sl, 1,30 bis 5.90 (farbig, gestreifte und carrierte Dessins) versendet in einzelnen Robcu und ganzen Stücken zollfrei ins haus das Sciden-^abril-Depot vo.i G. Hen» neberg (königl. Hoflieferant) in Zürich. Muster umgehend. Vricse nach der Schweiz kosten 10 lr. (47) 9—i > Danksagung. > W Für die vielfachen Beweise herzlicher Antheil« D M nahmc während der Kraiilhcit und beim Tode W >> meiner unvcrgcsslichcn Gattin ^ M für die vielen Kranzspenden und für das zahlreiche M M Leichcugcfolgc fühle ich mich tief verpflichtet, hiemit M M meinen ausrichtigen Danl abzustatten. W W Laibach, 2. Jänner 1884. W W Friedrich MlUovrh, W Rechnungsführer der t. k. priu. Süd bahn. ^