Prik»»«er»tt-«s-Pretse Für Laiback: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 * 20 „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlick . . - - Laibacher Redaktion Bahnhofgaffe Nr. 132. 70 Mit der Post: öanijährig................12 fl- Halbjährig................ ° » Bierteljährig..............3 " gär Zustellung inS HauS viertelt- 25 kr., monatl. S kr. Einzelne Nummern 6 kr. % uögblntt. Anonyme Mttheilnngen werden nicht berücksichtigt; Mannscripte nicht zurückgesendet. Expedition-Sr Jnseraten- Burea«: Tongreßplatz Nr. 81 (Buch. Handlung von Jg. v. Llein» mayr & Fed. Bamberg.) JusertiouSpreife: Für die einspaltige Petitzeile & 4 kr., bei wiederholter Einschaltung L 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen^W kr. Bei größeren Inf traten: und ' öfterer Einschaltung entspre» i chender Rabatt. Für complicierten Satz beson; dere $«giitung,' v'' " Nr. 234. Mittwoch, 13. Oktober 1875. — Morgen: Kallistus. 8. Jahrgang. Die iünasten Ministerwechjel aus der Balkanhalbinsel. (Schluß.) Bedeutsamer noch stellt sich die Ministerkrise in Belgrad heraus. Dem entlasienen Ministerium «ittik Gruik wird niemand, nicht einmal die Omla-^inislen eine Thräne der Erinnerung nachweinen, «a bat' leine der in dasselbe gesetzten Hoffnungen erlitt daaeaen eine ränfeöoüe, abenteuernde, doppel-tünflige, dabei gänzlich plan- und ziellose Politik Erfolgt Während eS unter der Hand über Hals «nb Kopf rüstete und zum Kriege hetzte, Freischaren bewaffnete und über die Grenze sandte, hatte e« doch "icht den Muth, sich »u offener Feindschaft gegen Die Pforte zu bekennen und bet gelegener Zeit loS-Zuschlägen. Im Jntriguieren gegen die Pforte, gegen die Mächte, ja gegen den eigenen Fürsten und das tiaene Land stellte e« feinen Meister und es ist ihm wunderbar geglückt, das Land in eine verzweifelte üaae *u bringen und gleichzeitig in den Augen der Stammesbrüder" heillos bloszustellen. Mit Groß, svrechereien, mit Humbug und Schwindel wollten Wackeren Geschichte machen und Serbien seinen itX™ ectnf auf B-II-dhMIns-l .rfülrn rnffcn Die Nachfolger RistiL' werden sich gewaltig anftrengen müssen, wollen sie das verlorene Prestige Serbiens nur halbwegs wieder Herstellen. »war ist es dem Fürsten Milan diesmal ziem« lick rasch gelungen, einen Ersatz für das zurück« „VtUtene Ministerium zu finden. Wir haben die l„m,n der neuen Räthe des ©erbenfürsten bereits mLetbeilt; hervorragender Geist und Charakter ist keiner derselben in der Weise, daß er der Politik des Fürstentums ein selbständiges Gepräge auf drücken könnte; auch dürfte keiner gleich Ristik oder Gruit so bedeutenden Anhang im Lande oder auch nur in der Skupschtina haben, um darauf gestützt eine eigenartige Politik zu betreiben, utnfo eher steht zu erwarten, daß sie sich den Anschauungen des Fürsten, der correct im Sinne der Großmächte Vorgehen zu wollen entschlossen scheint, unbequemen werden. An der Spitze des neuen Ministeriums steht der bisherige Präsident der Skupschtina, Herr Kaljevik. Als Abgeordneter zählte er za den Parteigängern des Ristic, als Vorsitzender der serbischen Kammer vertrat er eine gemäßigtere Richtung, unb man darf daher erwarten, daß er als Vorsitzender des Minister-ratheS in dem gegenwärtigen Uebergangsftabimn ebenfalls Maß zu halten verstehen werde. Unter seinen ArntSgenoffe« ist Oberst NikoM, der Kriegsminister, kein Neuling, da er dieses Amt bereits unter Ristit bekleidet hat.. Der neue Minister des Aeußern, Herr Pavlovik, war bisher Abtheilungschef in demselben Amte, dessen oberste Leitung er nunmehr Übernommen. Er verdankt seine Ernennung wol der Vertrautheit mit den schwebenden politischen Fragen und Verhältnissen. ES gilt als ausgemacht, daß die neue Wendung der Dinge in Konstantinopel wie in Belgrad unter dem Eindrücke der Vorstellungen erfolgte, welche die Großmächte in der löblichen Absicht, jede muthwillige Störung des europäischen Friedens aus dem Wege zu räumen, also im Interesse der stricte» Friedenspolitik gemacht haben. Es wird auch officiös versichert, daß die Großmächte neuerlich die serbische Regierung von jeder herausfordernden Haltung gegen die Türkei dringend abgemahnt hoben. Ueber die Natur dieses Schrittes und die Umstände, von welchen er begleitet war, wird als ziemlich verläßlich gemeldet, daß die diplomatischen Agenten und Generalkonsuln der drei Nordmächte, wie auch Frank, reiche und Italiens dem Fürsten Milan unumwunden erklärten, Serbien möge streng daraus achten, nichts zu thun und alles zu unterlassen, was die Pforte zu einem kriegerischen Einschreiten heraus» fordern könnte. Würde Serbien trotzdem fortfahren, seine Haltung gegen die Türkei nicht im Sinne der von den Mächten ertheilten Mahnung zu regeln, so würden letztere der Pforte bezüglich ihrer atlfäüU gen weiteren Entschließungen freie Hand lassen müssen. Gleichzeitig hatten die Mächte in Konstantinopel durch entsprechende Erklärungen Vorsorge getragen, daß auch türkischerseits jede Herausforderung Serbiens vermieden werde. Dem bezüglichen Schritte der Agenten unb Generalconsuln Oesterreich-Ungarn«, Rußlands, Deutschlands, Frankreichs und Italiens bei der serbischen Regierung hatte sich anfänglich der englische Generalkonsul nicht angeschlossen. Seitdem ist er dem Schritte seiner Collegen beigetreten. Da nun der Charakter bes gesummten neuen Cabinets ein gemäßigter ist, so dürfte auf dessen friedliche Gesinnungen umso mehr zu rechnen sein, als die Erhaltung bes Friedens die wesentlichste Ver-anlafsung zu seiner Berufung bot; und nach den Erklärungen des Fürsten Milan in der Skupschtina, welche derselben über die absolute Unmöglichkeit einer kriegerischen Politik vollständig die Augen öffneten, hat hoffentlich auch letztere ihren früheren kühnen politischen Plänen unb Großmachtsgelüsten den Abschied gegeben. Andererseits ist in Konstantinopel mit dem Imilleton. Ein brennendes Schiff. lieber das Unglück, welches dem Dampfschiff o c* Kager", geführt vom Capitän Matfon, ZLiwfntiren, hat das kopenhagener „Dagbl." von einem w Sretteten nachstehenben Bericht erhalten: ..Sonn-nachmittag* um 4 Uhr, ging das Damps-in feiner gewöhnlichen Route von Lübeck ab. 6? fcntte auf dem Deck mehrere große Ballons, ,iniae die als feuergefährlich bezeichnet, ab. setzt waren, während andere, welche al« Glh-' i -ntbaltend aufgegeben waren, mitten auf dem «rin e"‘jbetu Die Anzahl der Paffagiere betrug De» I _ 8 Witter, welches anfänglich gut war, circa *• „ 11 unt) 12 Uhr unruhig unb fpä. wurde 1 d^acht sehr stürmisch. Der Capitän diri-ter Schiff on der Küste entlang nach Rügen, ^etttsrn Wind von hinten zu erhalten, wenn das »o* .« hinauf nach Falsterbo gehen müsse, und als ® ifdien Rügen und Falsterbo war, ungefähr tS igßtjltn von letztgenanntem Orte, wurden um 5 Uhr morgen« die Kajütenpassagiere durch Geschrei und Ruse, daß das Schiff brenne, geweckt. Halb angekleidet stürzten dieselben auf das Hinterdeck und hier bot sich ein grauenhaftes Schauspiel ihren Blicken dar. Das ganze Mittelschiff stand in Flammen, ein Flammenmeer schlug knisternd gegen das Schanddeck des Schiffes und verbarg das ganze Vorderschiff, und zuweilen hörte man Explosionen von Ballons, deren Flüssigkeit auSftrömte unb das Feuer Der. mehrte. Wie das Feuer entstanden war, wußte niemand mit Sicherheit. Vermuthlich haben die Ballons kein Glycerin enthalten, sondern Aether oder anderen brennbaren Stoff, einer derselben ist unter dem starken Wellenschlag geborsten, sein Inhalt ist mit dem Feuer unter ben Kesseln in Berührung gc» kommen unb nur so kann man sichs erklären, baß das Feuer sich mit reißender Schnelligkeit verbreitete. Es wird behauptet, daß in 5—6 Minuten alles in Flammen stand. Die Verwirrung war felbstverstänblich ungeheuer. Auf dem Hinterdeck waren der Capitän, die Steuerleute, einige von der Mannschaft und eine Anzahl Paffagiere, worunter mehrere Damen, versammelt; einige Damen warfen sich laut jammernd auf die Knie und flehten die Männer an, sie zu retten, die luftige Kleidung einzelner war schon vom Feuer ergriffen und die männlichen Passagiere stürzten zu den beiden Booten, welche an den David« des Hinterdeckes hingen, um sich in denselben zu retten. Inzwischen versuchte der Capitän nach besten Kräften die Ordnung herzustellen. Er beorderte den ersten Steuermann und ein Paar Matrosen, da« an der Leeseite des Schiffes hängende Boot au«-zusetzen, und befahl, vor allen die weiblichen Paffagiere in dasselbe zu bringen. Ueber das Boot on der Luftseite übernahm er das Commando selbst. Leider ging es bei dieser Gelegenheit, wie es so häufig unter ähnlichen Umständen geht, alle stürzten zu dem Boote hin, welche« zuerst au«= gesetzt wurde, nemlich dasjenige, über welche« der erste Steuermann das Commando führen sollte, unb dies wurde ihr Unglück. Man sah die Frauen sich kopfüber zwischen die Ruderbänke des Bootes stürzen, als man im Begriff war, dasselbe auszusetzen, und al« da» Boot des Capitän« in« Wasser kam mit Sturze Husseins, der Hauptvertreter jener Strömung in der türkischen Politik beseitigt, welche den Auf stand in den slavischen Grenzprovinzen und etwaige feindselige Bestrebungen der Fürstenthümer mit einem Vertilgungskriege niederwerfen und ahnden wollte. Von dem neuen KriegSminifter ist es dagegen bekannt, daß er nicht allein den nur noch von fremden Abenteurern unterhaltenen Aufstand einfach niederschlagen, sondern auch die Quellen desselben verstopfen möchte, und zwar im Wege solcher friedlicher Reformen, welche geeignet wären, die Rajah zu beschwichtigen und zu beruhigen und der Wiederkehr der chronisch gewordenen heftigen Krisen in den slavischen Provinzen drS Türkenreiches ein Ende zu machen. Es ist vor allem gegenwärtig zu halten, daß die Beweggründe der Erhebung der Rajah zunächst wirtschaftlicher und socialer Natur find, daß das politische Moment, das man von außen gern in die Bewegung hineintragen möchte, mit denselben schlechterdings nicht«, das religiöse bein-he Mts zu .schaffen hat. Um die Ursachen der von Zeit'zu Zeit ausbrechenden Unruhen zu beseitigen, muß in erster Reihe den socialen und wirthschaftlichen liebeln, an denen die slavische Bevölkerung in Bosnien und der Herzegowina krankt, ausgiebig Rechnung getragen werden; es müssen die Besitzverhältniffe und die Rechtsverhältnisse der armen Kmeten gründlich verbessert werden. Nur wenn solche Reformen nicht wie neuerdings in der großherrlichen Irade (Erlaß) nur versprochen, sondern tatsächlich geschaffen werden, welche erträgliche Besitzverhältniffe und die notwendigste Gewähr bittende Rechtszustände begründen, wird mit einiger Zuversicht auf dauernde Beruhigung der slavischen Bewohner deS Türkenreiches gerechnet werden können. Politische Rundschau. Laibach, 13. Oktober. Inland. Wie bereit» gemeldet, besteht die Abficht, die Delegationsverhandlungen am nächsten Samstag zu schließen. Zu diesem Zwecke wird der Finanzausschuß der österreichischen Dele-gation die einlangenden ungarischen Nuntien jedes-mal sofort in Verhandlung ziehen, um die Ausgleichung der Differenzen zu beschleunigen. Zur gänzlichen Behebung derselben wird wieder ein eigener Ausschuß gewählt werden, der im Vereine mit dem Nuntien-auSschusse der ungarischen Delegation die Ueberein-stimmungen in den Beschlüssen beider Delegationen herbeizuführen hat. In Tirol jubeln die klerikalen Blätter über einen' großen patriotischen Wahlsieg in den Landgemeinden. Das Triumphgesch^ei ist nicht ganz berechtigt, denn gerade die letzten Wahlen ergaben eine Zunahme des verfassungS- und reichstreuen, eine Schwächung des klericalen Elements. In dem städti- schen Wahlkreise Lienz - Brixen. Kaltern war am 9. d. die ReichSratKSwahl. Der klerikale Candidat siegte wol, aber auch>hier erzielte die liberale Partei eine ansehnliche Minorität. Am Montag begannen im Handelsministerium die Verhandlungen über den neuen Handelsvertrag mit Italien. Der SectionSrath Matlekovich des ungarischen Ministeriums ist zu diesem Behufe in Wien eingetroffen. Die Verhandlungen mit Ungarn über die Banksrage und die VerzehningSsteueiangelegenheit sind seit dem letzten Schriftrnwechfel nicht vorwärts gekommen; die Reif« des Ministers Chlumecky und des Sectionschefs v. Nördling nach Pest soll nur mit der Trennung des Südbahnnetzes unv der Ordnung der Kaschau-Oder-berger Angelegenheit zusarnrnenhyngen. In den Arbeiterkreisen tritt neuesten« immer mehr und mehr eine Richtung hervor» über welche man sich nur freuen kann. Es scheint, daß die Leute sich überzeugt haben, wie es mit Drohungen und mit der Anwendung ungesetzlicher Mittel bei ihrer Agitation denn doch nicht gut vorwärts gehe. Man legt unverkennbar etwa« größere Be-sonnenheit an den Tag und will sich lieber in den Werkstätten oder in den Fachvereinen, als im Gerichtssaale zu thun machen. Auch das Streben nach größerer Bildung manifestiert sich in erfreulicher Weise. Erst diesertage hat der grazer Arbeiter-Bildungsverein das Ansuchen an die Lehrerschaft gestellt, man möge ihm passende Lehrkräfte für den Unterricht der Arbeiter überlassen; natürlich wurde dem Wunsche in zuvorkommendster Weise Rechnung getragen. Vollkommen zu Ende ist e« mit den Arbeiterprozessen leider nicht; in den letzten Tagen dieses Monats kommt abermals einer an die Reihe, bei welchem wieder die Theilnehmer am Kongresse zu Marchegg als Angeklagte erscheinen. Wie eS heißt, richtet sich die Anklage gegen einige der Theil-nehmet auf Hochverrat!). Ausland. Zu dem jüngsten Umschwünge in Serbien wird der „Times" telegraphiert, daß in der Thal der Fürst nicht anders konnte, als du« Cabinet zu entlassen und der Skuptschtina den Standpunkt klar zu machen. Testme hatte in geheimer Sitzung eigenmächtig die Mobilisierung der Milizen angeordnet. Der Fürst brachte die stärksten Dämpfer ins Spiel, um die Karnpfwüthigen zu bewältigen. Die omladinistischen Blätter vom Schlage der Zastavas, PanievacS und Graniüars sind erfüllt mit Wuthausbrüchen über die neuesten Ereignisse in Serbien. Eines derselben gibt folgende Probe von chauvinistischer Äraftleiftung: „Milan wollte es nicht, wolan, nun wird es Nikolo von Montenegro; es gibt doch Krieg mit den Türken! Die Drina und die Save waren der Rubikon für den Serben -fürsten; er wählte die letztere. Die Folge davon wird sein, daß jetzt auf der einen Seite das ganze einem männlichen Passagier, einem auf der Rückreise nach seinem Vaterlande begriffenen norwegi-schen Polytechniker, dem zweiten Steuermann, der bis zum letzten Augenblick am Steuerrade gestanden, £tei Mann von der Besatzung, worunter der Maschinenmeister, welcher sich durch die Flammen gestürzt hatte und stark verbrannt war, sowie dem .Lapitän, der das Schiff zuletzt verließ, sah man das andere Boot noch mit dem Vordercnde in den Taillen hängen, während daS Agierende unter Wasser war. Der Capitän hielt sich vermittelst einer Trosse am Schiffe fest und wollte trotz wiederholter Aufforderungen nicht loslassen, solange noch irgend-welche Möglichkeit war, einige aus dem anderen Boote zu retten, aber eine gewaltige Welle schlug ihm die Trosse au» der Hand und trieb da» Boot weit vom Schiffe weg. Mehrere Personen waren in« Meer gesprungen und versuchten sich durch Schwimmen zu retten; zwei von ihnen, Matrosen, wurden glücklich in da» Boot de* Eapiläns ausgenommen. Alle, die im ändern Boote Rettung gesucht, pnd verunglückt. In dem vom Capitän geführten Boote waren, als eS ausgcsctzt wurde, vier Ruder vorhanden, aber da» eine fiel herau», ehe es ins Wasser kam, so daß nur noch drei Ruder übrig waren und mit diesen wurde nun fortgtrudtrt in dem hohen Wellen-schlage, welcher jeden Augenblick daS kleine Fahr-zeug mit Wasser zu füllen oder in Stücke zu zerschlagen drohte. Man kann sich die Gefühle denken, womit die Geretteten zwei Schiffe sich nähern sahen. Da» eine, eine Brigg, jegelte jedoch vorbei, aber daandere, ein kleiner Schooner, steuerte zu dem brennenden Schiffe hin, und da zu hoffen war, daß man von dort das Boot mit seinem Inhalt bemerken würde, so wurde ein Taschentuch an einem Bootshaken als Nothstgnal aufgehißt. Es wurde gesehen, uyd der Schooner versuchte nun dem Boote so nahe zu kommen, daß er die Schiffbrüchigen retten kfinne. Erst nach mehreren Versuchen gelang es, eine Leine in da» Boot zu werfen und nach und nach alle Mann an Bord des Schooners zu bringen, zuletzt den Capitän, welcher mit der Leine um dqn Leib sich ins Meer warf und sodann an Bord gezogen wurde. Serbenvolk stehen wird mit dem Fürsten Nikolaut und den aufständischen Brüdern, während auf der ändern Seite Milan allein bleibt mit der belgtadcr Camarilla. Unter seinem Regime würde Serbien zu einer Satrapie Oesterreichs herabsinken und er selbst würde die Rolle des serbischen ..Rauch" spielen. Nun, da er nicht wollte, kann er ja gehen — die Welt steht ihm weit offen! Nur allein mit Nikolaus in den Krieg gegen die Türken!" Der In f u r g e n t e n f ü h r er Ljubo« bratiL befindet sich auf österreichischem Boden, und zwar in — R a g u s a. Ein Zweifel ist nicht zulässig, da sowol der Correspondent der „Daily New«" als auch jener der „Times" ihn in jener Stadt, wohin sich der Chef der Herzegowiner Auf-ständischen wegen einer Fiebererkrankung begeben hatte, besuchten. Ljubobratic ist nach Versicherung beider Berichterstatter entschlossen, den Kampf bis aufs Messer zu führen und eher die ganze Herzegowina in eine Wüste zu verwandeln, als sich den Türken zu unterwerfen. Die von den Großmächte» vorgeschlagenen Reformen will LjubobrätiL nur an« nehmen, wenn Montenegro mit deren Ausführung betraut werden würde. Den bisherigen ,Perlust der Aufständischen schätzt er auf 1000 Mann an Tobten und Verwundeten, und hofft er trotz des Munition«» mangels mit seinen 2500 Anhängern den Winter im Lager von Zubci zubringen zu können. Die Adresse der baierischen Patrio-t e n liegt nun endlich in ihrem Wortlaute vor. DaS Aktenstück wird einer Verwunderung begegnen, denn von dem Hauptdifferenzpunkt zwischen dem Ministerium und der klericalen Majorität, von der Angelegenheit, die überhaupt dem ganzen öffentlichen Leben in Deutschland den Stempel aufdrückt, von dem Kampfe zwischen Staat und Kirche ist in demselben mit keinem Worte die Rebe. Allerdings wird die Lage als eine friedlose bezeichnet; es wird von drohenden Gefahren einer ungewissen Zukunft gesprochen, aber die Adresse überläßt es dem Monarchen, herauszudeuten, was damit gemeint sei, und fic geht zu den weiteren Beschwerde» über, welche die Patrio-len gegen das Ministerium haben und die in -der Wahlkrciseinlheilung und dem stückweisen Ausgeben der baierischen Kronrechte gipfeln. Nun sind die Handlungen des Ministeriums, welche die Adresse damit bezeichnen will, unter ausdrücklicher Zustimmung des König« erfolgt, und nicht minder bedache die WahlkreiSeintheilung die königliche Genehmigung. Daß diese Adresse von einem politischen Erfolge begleitet fein könnte, wäre nicht anzunehmen, auch wenn die Dinge günstiger für die Patrioten stünden, als die« eben der Fall ist. Bis jetzt liegen über da« Machwerk nur wenige Stimmen in deutschen Blättern vor. Die „National-Zeitung“ bezeichnet dasselbe als ein Werk schnödester Verlogenheit, bas den eigentlichen Streitpunkt eecamotictc. ..Der Jesuitismus," schreibt das national-liberale Blatt, „hat sich in der Adresse ein Denkmal gestiftet, das seines Rufes würdig ist; wenn das deutsche Volk in der That sein Gewissen noch nicht verloren hat, wie Bischof Kettelet es bezichtigte, so sind Männer wie jene Adreßverfasser gewiß daran unschuldig. Die Frage, welche in Baiern wie in ganz Europa zum «ustrage kommt, ist doch zu groß, um sie mit einem Taschenspielerkunststück verschwinden machen zu können — sie nennt sich Unabhängigkeit des Staates oder Knechtung desselben unter dem klerikalen Despotismus, und so wird sie auch in Baiern unter ihrem wahren Namen zum AuStrag kommen." Nach einer aus Paris datierten und al« verläß-lich bejeichneten Depesche der „Times" hat es den Anschein, daß Garcia Morrno, der verstorbene Prä-sident von Ecuador, von Mitgliedern einer ge-Heimen Gesellschaft ermordet wurde, die ihre Verzweigungen über ganz Südamerika u/td selbst in Europa habe. Es fand ein förmliche« Losen statt, Mit-enent Morde ergriffen wurde, ward vom Präsidenten des tiea« geeichtes, vor das er gestellt worden, eröffnet, } tt sein Leben retten könne, wenn er die Namen „er Schuldgenvssen angeben wolle. „Mein Leben," Nwiderte er, „würde »erthlos sein; denn wenn auch Sie mich verschonen wollten, meine Kameraden würden es nicht lhun. Ich will lieber erschossen als ht werden." DW Zur Tagesgeschichte. Heiteres von der grazer Naturforscherversammlung. Gelegentlich eines Ausfluges der ta Graz versammelt gewesenen Naturforscher, unter Leitung biedern Bürgermeisters Tr. Kienzl aus Graz, mit der fijtnbaljn in die reizende Gebirgsgegend von Deutfchlands-' *fl, wurde de» an 600 zählenden Naturforschern ein Em-«g daselbst bereitet, der einzig in den Annalen der Bolks-dosteht und lange noch in der Erinnerung aller, welche «tt Ausflug mitgemacht, fortleben dürste. Bei dem fest» i Diner erreichte die bereits äußerst gehobene Stimmung ttti Gipfelpunkt bei einem vom „Demschlandsberger Franz" steierischen Dialecte vorgetragenen Gedichte: „Mei Grüaß ftt und mei Bitt an dö Natursorscha," und namentlich rea es die Schlußworte des Gedichtes vom Landsberger — „ wackern Sparkassebuchhalters Hrn. Franz Bäumet, welche so großen Enthusiasmus hervorriesen. Sie . ifrtett: Schö« Dank, daß beehrt habts das Laßnitzthal! Oeht's, thuat's uns vazöln von die Stoan, von die Stern, ti Wunda da Welt möcht’n ma a mol was hörn. E°n Himmel, von Toifel. von höllischen Graus, Da totem fi di andarn ja d' Seel Pößi ans, ^ -chreins und da mettens, als wüßten st's gwiß. Daß obn gar so schön - mit’ so fiirätali is. -a8 j0nt’s Missionär sei bei uns ans a Ze,t; „atu lo Neamd narrisch — ÖS macht's d' Leut nur gsch-idt. «leibt« da a acht Tag - noch viel bester: bleibts ganz! das wünscht und das bitt Eng da Landsberger Franz. ^ Ein neuer Heiliger wurde in der — Dele-atiott creiert. Bisher gab es unter den Kalenderheiligen w. qiatnen Servatius, Pankratius und Bonisacius. Jetzt ^'s einen vierten — Uchatius! Diesen Witz soll Wahr-jn der ungarischen Finanzcommission gemacht haben. __ Frauen-Politik. Eine in der pariser Gesell-„ ft „ohlbekannte Dame bat ihren Gatten in eigenthüm-ifot Weise von nächtlichem Ausbleiben kuriert. Sie ließ ibm folgenden anonymen Brief durch einen vertrauten Freund ichrriben: „Memme! Wir haben gehört, wie Sie über die «omtnune und die Republikaner gesprochen. Wir wollen Don einem Subjecte. wie Sir sind, nicht ungestraft tef liieren lassen. Und obgleich wir bis abends bei der j-m6; wird Sie unsere Rache doch bei ihren «usgän-"nach Einbruch der Nacht zn finden wissen. Es lebe ^ sr^vttblik! Ein Arbeiter." — Der (Satte erwähnte gegen nichts von dem Briese, aber er hütete sich seither, auszugehen; er amüsierte durch seine Gesellschaft seine politische Frau Aul- und Proiiiiizial-Aiigelcgcnheitcn. (Der Einbrecher,) der vorgestern nachts die Faoileien der städtischen Polizei zum Schaiy-latze seiner ,«»imumstischen Thatigkeit gemacht, he;ißt Franz «m. oSii und ist ein in den österreichischen Gerichts- und * fhäulent wohlbekanntes eigeiithnrnsgesährliches Subject. ® r“ lbt hatte, als er unlängst beim MagistratSralh Pervna «rschäftigüng oder Untecstützung ansuchte, gesehen, wie , eintn Geldbetrag in seine Tischlade verschloß und < d'elen Umstand seinen Operationsplan ausgebaut. Sr „emlidb in einer Holzkammer, an welche sich noch .J*1** ..roärtg gelegene dunkle Nische anschließt und konnte tfnt 'C‘ crll bis zum Schluß her Kanzleien dort verbleiben. l° ul , .brn im anderen Trakte des Rathhauses im dritten ?tC ütitgtn sind, konnte er um so leichter hantieren, weil ®t0 ® HflU« unbewohnt und von der Wachtstube weit *°6 ®° ja Ujs am gestrigen Morgen Herr Perona seine Fltftr.n, jn dervutem Zustande fand, traf er sofort die ^^«»nbfUn Maßregeln zur Habhaftwerdung de« Diebe«, ■Sfcü--- y h„ .Person tealeitwt dje t^ulichst^n In-»j“”0' Etagen Der Telegraph spulte um den IIQttP entflohenen Thäter zn eruieren, an die nächsten größeren Eisenbahnstationen, wie Villach, Klagensnrt, Adelsberg rc. rc. und wurden an die näheren Orte wie Zwischenwässern, Oberlaibach u. f. w. Sicherheitswachmänner entsendet. Um sich unkenntlich zu machen, hatte AmbrosiL vorgesorgt, indem er sich rasieren ließ und einen neuen Anzug taufte. In dieser wenig spitzbübischen Berstellungsweise nahm er nun seinen Weg nach Salloch. Wachmann Altmann hatte jedoch schon seine Spur und als er ihn in Salloch im Witths-Hause eben beim Weldzählen beschäftigt fand, wobei der daneben liegende Revolver Schutzdienste leisten sollte, ergriff er ihn, um ihn nimmer loszulassen. Der Dieb verstand jedoch dm Scherz falsch, ergriff eiligst die Waffe und setzte sie dem Altmann auf die Brust, was letzteren aber nicht hin-bette, den einmal gepackten Gauner festzuhalten. Der Revolver war zum Glück nicht geladen. Da Am-brosii ein kräftiger Mann ist, tonnte ihn der Wachmann allein nicht bewältigen und nahm die Hilfe des Wirthes in Anspruch, welcher jedoch die Unterstützung mit den Worten, daß es ihn ni*6 angehe, abwies; erst im Vereine mit einem Kaminfeger gelang es Altmann, den Dieb zu fesseln und an das hiesige Landesgericht einznliefern. — (Die alten Maße und Gewichte) werden bald in die Rumpeltammer wandern oder als „altes Eisen" ftnctificiert werdest müssen, denn der Einsührungskermin der metrischen Maß- und Gewichtsorduung ist schon nahe und doch findet man im großen und ganzen noch wenig Verständnis für die wolthätige Neuerung im täglichen Vcr-tehrsleben. In den wenigsten öffentlichen Berkaussläden, Gasthäusern, Restaurationen u. s. w. ist noch ein Anfang damit gemacht worden. Um so größer wird der Wirrwarr um Neujahr sich heraussteflen, wo nach dem Gesetze in Handel und Verkehr kein anderes Maß und Gewicht als das metrische mehr zulässig ist. — (Das Terminieren der Mönche be• hördlich erlaubt.) Das Bezirksgericht Laas in 8min hat bekanntlich vor einem Jahre zwei Ordensbrüder ans dem Franziskanerkloster zn Tersat bei Fiume, welche in Üblicher Weise sammeln gingen, wegen Uebertretung des § 1 des Landstreichergesetzes zu je zwölf Stunden Arrest verurteilt und abgeschafft. Der EafsationShos in Wien hat dieses Urtheil infolge der Nichtigkeitsbeschwerde, welche vom Generalprocurator dagegen „zur Wahrung des Gesetzes" ergriffen worden ist, als nichtig und ungesetzlich aufgehoben, weil ber betreffende Gesetzesparagraph in keiner Richtung auf den gegebenen Fall paßt. — (Für die Diurnisten.) Man hat im Reichs-rathe (ich aller Beamtenkategorien angenommen, bis aus die Amtsdiener herab, nur die Diurnisten sind leer ausgegangen. Diese letzte und gewiß nicht unthättgfle Beamten» Kategorie hat sich zusammengechan, und richtet eine mit vielen hundert Unterschriften bedeckte Petition an den Reichsrath, deren Schlnßpointe dahin geht, der Reichsrath „wolle sich gnädigst bewogen finden, ein Gesetz zu schassen, welches dem schutzlosen Zustande sowol als auch der dürftigen Entlohnung de« Diurnisten für immer ein Ende macht, und ihn mit einem fixen Monatssold ans der k. k. Staatskasse, zum nützlichen Mitgliede als „Hilfsbeamtet" creiert. Durch ein solches Gesetz werden Tausende von gegenwärtig in Sorgen und Noth lebenden Menschen in ebenso viele dankbare, zufriedene Staatsbürger umgewandelt, welche mit doppelter Energie ihren Pflichten Nachkommen würden, weil mit diesen auch gesetzliche Rechte verbunden wären." — (Theilung der Süd bahnnetze s.) Wie „Fansnlla" mittheilt, soll in der nächsten Generalversammlung der Südbahnactionäte die Borlage eingebracht werden: in Anbetracht, daß das 'Jietz des Unternehmen« zu groß sei, um von einer Gesellschaft allein gehörig verwaltet zu werden, so möge dasselbe entweder in zwei Theile, einen öfter-reichisch-nugarischen und einen italienischen, oder, wenn auch dieser Vorschlag nicht annehmbar gesunden werden sollte, sogar in vier Theile (!), einen österreichischen, einen ungarischen, einen pberitalienifdjen (Tirol inbegriffen) und einen ccntral-italienijchen eingetheilt werden und soll jed.-r Theil von einer besonderen Gesellschaft verwaltet werden. — (Musikalisch-,deklamatorische H (adern i e.) Morgen Don»er«tag tim 14. Oktober findet im landschaftlichen Theater eine große mufitalisch-declamalorische Akademie zum Borthrilc des wegen Kränklichkeit aus dem Pechanpe >t hnbacher f&pfcnt Mhenden Operntapell-meistere, Herrn Friedrich W <1,1 Iß r, und zwar unter gefäl- liger Mitwirkung der Militärkapelle de« k. k. 46. Infanterieregiments Herzog v. Sachsen-Meiningen statt. ES wird dabei folgendes reichhaltige Programm zur Durchführung gelangen: 1. Ouvertüre: Nicolai: „Die lustigen WeiberÄ» Windsor," ausgesühtt vomTbeaterorchester. (Dirigent ^Kapellmeister Müller). 2. Neues Lustspiel: „Ein Quartett", -in 1 Act von Grebner. 3. Ouvertüre aus Lecoqne's: „Biroflv-GiroflL," executiert von der Musikcapelle des k. k. Infanterie-regiments Herzog von Sachsen-Meiningen. (Dirigent: Herr Regiments-Kapellmeister Schinzl.) 4. „Die Sprache kann'« nicht sogen", Lieb mit Streichquartett von Granfeld, gesungen vom Herrn Neudoldt. ü. a) „Mein Lied» von Gum-bevt, b) „FrühlingSlied" von Gonnod, gesungen von Fran Schwabe-Singer. 6. Phantafie - Air für Violine von S. Bach, mit Streichquartett, vorgetragen von Herrn Gerstner. 7. „Der Schelm vom Berge", Gedicht von Egon Ebert, gesprochen von Herrn Jank. 8. „Jsolina," italienisches Tanzlied mit Orchesterbegleitnng von Stigelli, gesungen von Herrn Neudoldt. 9. Phantasie für Cello von Krämer mit Orchesterbegleitung, vorgetragen von Herrn Pistrich. 10. „Ja, du bist nuin", Lied von Heißmann, gesungen von Fran Schwabe-Singer. 11. Romanze: Viola-Solo mit Streich« quartettbegleitnng von I. Labitsty, oorgetragen von Herrn Gerstner. 12. Dn»tt aus der Oper: „Die lustigen Weiber von Windsor", im Kostüm gesungen von den Herrn Reichmann und Tillmetz. 13. Ouvertüre P. (Theater.) Die gestrige Aufführung von 6. M. Webers „Freischütz" befriedigte im allgemeinen. Kapellmeister Kutschers dirigierte mit ebenso großer Sorgfalt und Aufmerksamkeit, wie letzthin „Stradella" und rechtfertigte vollkommen unser erstes Urtheil über ihn. Die Ouvitture wurde tadellos wiedergegeben; ffibor und Orchester hielten sich ziemlich gut, denn etwas vollendetes in dieser Richtung wirb man ans einer Provinzialbühste, wie die unsrige, schwer finden. Fr. Schwabe (Agathe) hatte einen sehr glück-lichen Abend, ihre Stimme war voll beseelter Wärme, voll empfiudungsvollen Ausdruckes und auch der schauspielerische Theil der Leistung stand gegen den Gesang nicht zurück. Vortrefflich sang Hr. Neudoldt (Max) und auch die Herren Reicbmann (Kaspar) und Tillmetz (Ottokar) wirkten mit Lust und Liebe zu einer würdigen Darstellung zusammen. Fr. Paulmann ermöglichte durch ihre Mit-Wirkung die Vorstellung und wir anerkennen gerne ihre Fähigkeiten, doch mangelt ihr zu Partien wie Aemichen der gesunde Stimmklang und ihr Aemichen war besser gedacht und gespielt als gesungen, es fehlte eben die Frische der Stimme. Die Herren Rubo (Kuno) und Adam (Kilian) verdarben nichts; das Frl. Uhl ich (Klärchen) und Hrn. Sonntag (Eremit) mußten wir nur bemitleiden, da sie ihrer Schwäche und Unfähigkeit bewußt, eine höchst unerquickliche Stellung Einnahmen. Das Haus war des schlechten Wetters wegen nicht vollbesetzt, zeichnete aber die Leistungen der Fr. Schwabe, der Herren Neudoldt und Reichmann durch vielfache Beifallsbezeugungen aus. Aus dem Gerichtssaale. Die gestern unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landes-gerichtsrathe« Dr. Leitmaier, im Beisein der Landes-gerichtsräthe v. Zhuber und Frhr. v. R e ch b a ch , des öffentlichen Anklägers Staatsanwaltssubstituts M ü h lei f e n und des Schriftführers Auscuttanten P o l c c gegen K a -tharina Dolenc wegen Verbrechens des Kinds* mordes durchgeführte Verhandlung bot außerordentlich viel des Interessanten und würde namentlich in einem me» dicinischen Fachblatte eine sehr ausführliche Besprechung ver-bienen. Das Thema, bas der Anklage zugrunde liegt, ist jedoch ein so heikles, daß wir aus Rücksicht für fo manche liebenswürdige Leserin unsere« Blattes eine eingehende Schilderung der Verhandlung vermeiden tnüffeti. Nur fo viel fei gesagt, daß die Chancen für die Angeklagte lange günstig standen, bis die übereinstimmenden Aussagen der sachverständigen und auch die Aussagen mehrerer Zeugen derartige Momente zutage förderten, ’ daß die Geschwornen zur Ueberzeugung von der Schuld der Angeklagten gelangten. Höchst interessant war das umfaffetttie objectiv gehaltene Resume des Vorsitzenden, welcher ohne seine Anschauung mitzutheilen, sämmiliche für und gegen die Angeklagte sprechenden Beweise und Umstände znsasninenfastend vorhielt und den Gegenstand von allen Seiten so gründlich beleuchtete, daß die Ausgabe der Weschworn-u wesentlich erleichtert schien, wenn gleich der Herth^ihiger Dr. S a j o v i c seiner Pflicht, alle« zugunsten seiner Llieittin vonubtingen, int /vollsten Maße gerecht wurde und insbesondere auf scharf- geklagte Katharina Dolenc schuldig, dadurch, daß sie ihr »nehrlich geborneS, lebendes Kind, weiblichen Geschlechtes, ein Nachmittage deS 17. Mai 1875 bei der «eburt, in der Absicht es zu tödten, in den Schlauch des zur Wohnung US adel-berger VahnrestaurateurS Johann Zakotnik gehör,, aen Aborte« hineingeworfen habe, gegen dasselbe derart gehandelt zu haben, daß daraus deffen Tod erfolgte?", m i t 10 gegen 2 Stimmen, worauf der Berichtsbos die Katharina Dolenc des nach § 139 St. ®. gearteten Verbrechens des vollbrachten Kindsmor-des schuldig sprach und mit Anwendung des § 338 St. P. O-, zu vierjährigem schwerem mit einer Faste in jedem Monat verschärften Kerker verurtheilte. Augekommene Fremde am 13. Oktober. Ttadt töten. Pukenmejer, Reisender, und Säumer, Oekonom, Wien. — ©diegoviif, Handelüm., Dtoiai. — «ürr, Kfm., Stuttgart. — Greißing, Reis., Breganz. btttl Elefant. Suttner Caroline, Wien. — Schweiger, »ltenmarkt. — Ott, Linz. - Spatz, Äfm., Mainz. SotCl Europa. Lustner Pauline. Prag, lohre». Primz, Rudolsswerth, — Hostnik. Finanz-beamter, Fiume. — Ledusch, Sleinbriick. Verstorbene. Den 12. Oktober. Franz Pirich, gew. Handelsmann zu Triest, 45 I., Polanavorstadt Nr 66, Gehirnlähmung. — Johann Trost, Greißlers- und Hausbesitzers-Kind, 2 I , Stadt 121, brandige Rachmbrüune.___________ Gedenktafel über die am 15. Df tob er 1875 stattfindendcn Lici-tationen. 3. Feilb., Perse'sche Real., Tschernembl, BG. Tscher-nembl. — 3. Feilb., Kolbesen'sche Real., Tschernembl, 58®. Tschernembl. — 2. Feilb., Jonke'sche Real., Thal, BG. Tschernembl. - 2. Feilb , Smerdu'sche Real., Kal, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Petschauer'sche Real., Uiitertapel-verh, BG. Rudolsswerth. — 2. Feilb., Korafina'sche Real., «roßwrußniz. BG. Rudolfswerth. — 1. Feilb., Ritzinge^sche Real , Rudolsswerth, KG. Rudolsswerth. 3. Feilb, Su-bec'sche Real., Seuce, BG. »delsberg. — 3. Feilb., Astank'sche Real., Stermca, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Schantel'jche Real., Belsko, BG. Adelsberg. — 1. Feilb, Grat'sche Real., Fertschach. BG. Egg. - 1. Feilb., Fabiankiö'sche Real., Großmraschov, VG. Gurkfeld. 1. Feilb., Malefic'sche Real., Radoviz. BG. Möttling. - 1. Feilb.. Petrii'sche jun. Real., «ofolce, BG. Sgg. — 1. Feilb., GroLelj'sche Real., Dreschne, B». Egg. — 3. Feilb., Remanic'sche Real., Bozakovo, «G. Möttling._____________ Theater. fieute: Hohe Gäste. Schwank in 1 Act von Brelly und P. Henrion. —'Hierauf: Kaudels Gardinenpredigten, Lustspiel in 1 Act von Ch. Moser. -Rum Schluß: Flotte Bursche. Operette in 1 Act von Fr. v. SuppL. Morgen: Zum Bortheile des Kapellmeisters Müller «roße musikalisch-declaniatorische Akademie unter gefälliger Mitwirkung der Militär-Musikcapelle des k. k. 46. Infanterieregiments Herzog von Sachsen Meiningen. Wiener Börse vom 12. Oktober. Staatsfonds. tottc. Renle. . bt». bto. oft. in Silb. i»[e von 1854 .... Lose »ob 1860, ganje kose von 1860, Fünlt. PrämienI». ». 186* . Orundent.-Obl. «iebenbürg. Ungar» Actien. »xalo-Bank . . . «Ait-nfialt . . . Derofitellbaak. . Elcompte-Anstalt »ranco - Bank . . Handelsbank. . . Relionalbant . . Otst. Bankg-sells. Union - Bank * • * geretnlbent .... «nk-hr«b»m.... «ftlb-Sabn . . . »ait Ludwigtahn . •elf. «Us -«ah» ■ Äiif. »r. . etaatlMn .... «äbbatja......... ®ctb 70 10 74 10 104-75 111-85 117 -134.- 79*— I 81-35 104-80 , i07 40 Ware 70-15 74 ÜO 1C5-— 11*-— 117 »5 134-50 78-50 81-70 105-207-50 .690-- 700-. 31 60 31 - 50 -t*S3‘— 170.— 88-10 50'60 m-- 171— 8825 81 60 86--123*60 124 — 214-25 214-6» 173-50 174-160 50 161'— 276.- 277 60 10711. |l07-25 Pfandbriefe. Allg. oft. iBob.-Srtbit. bto. in 33 3. Nation, ö. SED. Ung. Lod.-Ürebilanst. Prioritäts-Obi. Fran, gofef«-B-b» . Ocft. Nordwestbahn , Eiebenbürger . . . . Staatsbahn......... eUbb.»®tf.ju 500 Fr. bto. Bon» Lose. Crebit - Lose . Wubotfl - Lose . . Weobs. (3Mon.) «ugfb.lOOfl. tübb.SB "Vtantf. IOC Mark. »amburg „ - fonbon 10 Psd. Stert. Pari« 100 Franc» Münzen. »elf. Mün, Ducaten 20-Franc«stück .... Prenß. »aficn|(htlnc . Silber . . «Selb | Ware 99-60 90 — 96-90 86.80 99-40 89-50 96-75 86-60 92.80 92-60 71— 142— 106— 224 — 93— 92 76 7126 142-60 105 25 163-60 163-75 13-23 13 50 93-80 54-80 54-86 112-30 44-40 6-33» 897 1-67 102-30 93 90 64-90 5495 11240 44 40 6-34 8-98 1-67" 102.40 Telegraphischer (Kursbericht am 13. Oktober. Papier-Rente 70 05 — Silber-Rente 74 05 — 186<>r «teat6-*nlehtn 111-75. — Bankactien 924. — Srebit 208 10 — «ondon 112 35 — Silber 102 45 — St. k. Münz, du taten 6-32. — 20-Francs Stücke 8 97. — 100 Reichsmark 6875. Witterung. Laibach, 13. Oktober. Morgens und vormittags anhaltender Regen, seit Mittag etwas gelichtet, die »lpen und auch die niederen Berge tief herab beschneit, schwacher SO. Wärme: morgens 6 Ubr -+■ 10 0», nachmittag« 2 Uhr + 112" C (1874 + 13 7»; 1873 — 205° C.) Barometer im Steigen 718-65 Mm Das gestrige TageSmittel der Wärme 4-11 4» um 0 7» unter dem Normale; der gestrige Nieder-schlag 42-30 Mm. Regen. Telegramme. Prag, 12. Oktober. Bei der heutigen Reichs-rathSwahl der Slädtegruppe erschien durchschnittlich kaum die Hälfte der Wahlberechtigten, eS wurden allenthalben Candidaten der Aliczechen gewählt, selbst JuliuS Gregr unterlag im Wahlbezirke Schlan gegen den Altczechen Milde. Die verfassungstreuen Candidaten erzielten meistcnortS ansehnliche Minoritäten. Zahnayl Paichcts Mundwasserefsenz und Zahnpulver, die vorzüglichsten Zahn-reinigungs- und Cousenierungsmittel. Flacon Mundwaffer-effenz 1 fl., Schachtel Zahnpulver 60 kr. zu haben im Ordi-nati»ns!ocale Theatergafse Nr. 20 im 1. Stock. Daselbst werden auch künstliche Zähne und Gebisse nach der neuesten und besten Kunstmethode verfertigt und alle Zahnoperationen vorgenommen. (620) 6—2 mster-Rouleaux in allen ffirüfcen billigst bei (621) 3—2 C. J. Hamann. 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Ein ganz neues und reichhaltig sortiertes Warenlager, notiert zu den billigsten Preise«, »ersetzen mich in die angenehme Lage, den Wünschen des hochgeehrten p. t. Publikums in jeder Richtung zu entsprechen. Gleichzeitig danke ich für das mit unter der Firma Petridii &. Pirker geschenkte Vertrauen und zeichne mit aller Hochachtung (622) 3—2 Leopold '•firltcr. AuHwartijjc Aufträge werden prompt effeetuiert. % A\ % Q % XX\X%. ',\V\ % % V\ V Druck Hon Jg. v. «lrinmayr k ge». Bamberg. AuHwtirttiffo Aiifltrltiro -werden prompt efleetutert. Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler. Verleger Ott,mar Bamberg.