201. Vereinsjahr. Im lalle 1891 ausgezeichnet dnrcl die mit dem Allermeisten Wallsjncle gezierte goldene Medaille. Sonntag, den 4. Jänner 1903 Drittes Mitglieder-Konzert unter der Leitung ihres Musikdirektors Herrn Josef Zöhrer und solistischer Mitwirkung der Opernsängerin Fräulein Gisela Seehofer aus Wien sowie des Violoncellvirtuosen Herrn Professor Friedrich Grützmacher aus Köln a. Rh. Beginn des Konzertes um halb 5 Uhr nachm., Ende um halb 7 Uhr abends. F» R O O R A. M[ M. Erste Abteilung. 1. Franz Schubert: Italienische Ouverture (C-dur). 2. Ch. W. Gluck: Rezitativ und Arie aus der Oper «Orpheus». Frl. Gisela Seehofer. 3. Rob. Volkmann: Violoncellkonzert meinem Satz. Herr Prof. Friedr. Grützmacher. 4. aj Hugo Wolf: «Gesang Weylas», \ bj Rob. Frans: «Genesung», > Fräulein Gisela Seehofer. c) Joli.Brahms: «Von ewiger Liebe»; > Der Wortlaut der Gesänge befindet sich auf der Rückseite des Programms. 5. aj W.A.Mosart: Adagio, j b) C. Saint-Saens: Melodie, > Herr Professor Friedrich Grützmacher. cj C. Davidojf: «Am Springbrunnen» ; 1 Zweite Abteilung. Symphonie in Es-dur von IV. A. Mozart. Köchel Verz. 543. aj Adagio und Allegro, bj Andante con moto, cj Menuetto, Allegro, dj Finale LJUBLJANA Das vierte Mitglieder-Konzert findet am 8. Februar 1903 statt. Zur gefälligen Beachtung, im Interesse der Zuhörer und aus Rücksicht für die Ausübenden wird höflichst ersucht, das Betreten und Verlassen des Saales während der Dauer eines Musikstückes zu vermeiden, Der Saal wird um 4 Uhr geöffnet. Die Direktion der Philharmonischen Gesellschaft erlaubt sich, den § 10 der Gesellschaftsstatuten in Erinnerung zu bringen, welcher dahin lautet, daß eine Familienkarte nur für drei im gemeinsamen Haushalte lebende und nicht selbständige Personen gültig und das Übertragen der auf den Namen des Besitzers lautenden Karte, überhaupt das Mitnehmen von in Laibach ansässigen Nichtmitgliedern in Konzerte und Aufführungen der Gesellschaft ganz unstatthaft ist, also auch in dem Falle nicht zulässig erscheint, wenn eine Familie die zum Eintritte berechtigte Zahl für sich nicht voll in Anspruch nimmt. Jedes weitere Familienmitglied erhält die Mitgliedskarte um den Jahresbeitrag von 2 K. Auch wird höflichst ersucht, Kinder unter 12 Jahren in Konzerte nicht mitzunehmen. An die P. T. Mitglieder! Man bittet, dit Mitgliedskarten rnitzunehmen und selbe am Eingänge den Billeteurs abzugeben, da ohne Karte kein Einlass stattfindet. Rezitativ und Arie aus „Orpheus“. Orpheus: Weh mir! Götter, was tat ich? Zu welchem Schritte riß die Liebe mich hin! Teure! Eurydike! Gemahlin! Ach, ohne Leben! Umsonst ruf’ ich sie. Herber Verlust! Aufs neue ist sie jetzt mir verloren! O Schrecken, Verzweiflung! Mich erdrücket die Angst, und nirgends Hilfe! Meine Hoffnung versieget! Nichts bleibt mir übrig, grause Erscheinung, als der vernichtende Anblick des namenlosen Unglücks! Schicksal, vollende! Denn sieh, ich verzweifle! Arie. Ach, ich habe sie verloren, all mein Glück ist nun dahin. O war’ ich nie geboren, weh, daß ich auf Erden bin! Eurydike! gib Antwort, o vernimm mich, Orpheus ist’s, der jammernd ruft. Ewig bleibet er dir treu. Eurydike! Eurydike! ach vergebens! Ruh’ und Hoffnung, Trost des Lebens, Ist nun nirgends mehr für mich. Gesang Weyias. Du bist Orplid, mein Land, das ferne leuchtet; Vom Meere dampfet dein besonnter Strand den Nebel, So der Götter Wange feuchtet. Uralte Wasser steigen verjüngt um deine Hüften, Kind! Vor deiner Gottheit beugen sich Könige, Die deine Wärter sind. Eduard Mörike. Genesung. Und nun ein End’ dem Trauern, dem Schauern in den Mauern, Und nun ein End’ den Tränen, und nun ein ander Lied. Was Dulden und was Tragen, das Klagen und Entsagen, Das Sinnen und das Sehnen bin ich nun endlich müd’! Ich fühl’ mich neu geboren! Ich hab’ sie mir erkoren, Ich habe sie gefunden und habe neuen Mut. Will ringen ohne Zagen, will jagen, wetten, wagen, Bis daß sie überwunden an meinem Herzen ruht! Und wenn es wird gelingen, da will ich Lieder singen! Will singen Herz an Herzen, will singen für und für! Doch sollt’ es nimmer glücken, da schlag ich es in Stücken Mein Saitenspiel voll Schmerzen und schweige für und für! — J. Schröer. Von ewiger Liebe. Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld Abend schon ist es, nun schweiget die Welt. Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch, Ja, und die Lerche sie schweiget nun auch. Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus, Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus, Führt sie am Weidengebüsche vorbei, Redet so viel und so mancherlei: „Leidest du Schmach und betrübest du dich, Leidest du Schmach von ändern um mich? Werde die Liebe getrennt so geschwind, Schnell wie wir früher vereiniget sind. Scheide mit Regen und scheide mit Wind, Schnell wie wir früher vereiniget sind.“ Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht: „Unsere Liebe, sie trennt sich nicht! Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr, Unsere Liebe ist fester noch mehr. Eisen und Stahl, man schmiedet sie um, Unsere Liebe, wer wandelt sie um? Eisen und Stahl, sie können zergeh’n, Unsere Liebe muß ewig besteh’n. Jos. Wentzig; nach dem Wendischen. Kleinmayr A. Bamberg, Laibach. 3827—S.