Po81nins pIsLans v gotovini. Ur. 20. Erscheint jeden Mittwoch. 4. (19.) Jahrgang. Orga« der Gottscheer ÄmirniMrtn. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D.-Oesterreicb: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 — Din. Amerika: 2-50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Mittwoch, den 17. Mai 1922. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. ZN eigener Sache. Es ist nicht unsere Gewohnheit, gegen die Kläffereien der radikalen Partei aufzutreten, doch sind wir diesmal verpflichtet, einige Bemerkungen zu den wiederholten Anstänkereien der Gegenseite zu machen, da unser Schweigen einerseits als Furcht und anderseits als Zustimmung gelten könnte. In erster Linie betonen wir, was bei allen unseren Ver¬ sammlungen unzweideutig zum Ausdruck kommt, daß wir innerhalb unserer Partei auf dem Boden der Verfassung stehen und als loyale Mitbürger diesem Staate dienen wollen. Wie wir nun un¬ sere Kräfte zum Allgemeinwohl benützen wollen, ist unsere persönliche Sache und wir Gottscheer haben in dieser Hinsicht eben den Weg des Zu¬ sammenschlusses eingeschlagen und uns in der Gottscheer Bauernpartei vereinigt. Nun kehrt in dem gegnerischen Blatte immer der eine Zusatz, daß unsere Bereinigung pangermanistisch ist, mit anderen Worten eine Vereinigung, die gegen die Interessen des Staates arbeiten will. Diesen Vorwurf weisen wir mit großer Entschiedenheit zurück, da derselbe von der Gegenpartei als Mittel gebraucht wird, um unsere Gottscheer durch der¬ artige perfide Verdächtigungen von dem Eintritte in unsere Partei abzuhalten. Wäre unsere Partei pangermanistisch, so hätte die Regierung dieselbe schon längst aufgelöst und wäre auch gegen die einzelnen Führer strafrechtlich vorgegangen worden, Mtldmamls Winterabende. Die bäuerliche Pferdezucht. Von Kreistierarzt Georg von Zippelius. Zweiter Abend. Bürgermeister: „Wie lange soll man denn das Fohlen saufen lassen; ich denke, mit sechs Wochen oder zwei Monaten darf man es abge¬ wöhnen." „Wenn die Stute nicht viel Milch gibt, oder sonst schwach ist, lasse ich mir's gefallen; sonst aber ist eine solch' frühzeitige Abgewöhnung sehr fehlerhaft, weil das beste und das reichlichste Futter die Muttermilch nicht ersetzen kann. Vor drei bis vier Monaten soll die Abgewöhnung nie ge¬ schehen, und zwar immer nur allmählich. Rasches Abgewöhnen kann zu schweren Verdauungsleiden des Fohlens führen." Benedikt: „Ich gewöhne meine Fohlen immer mit sechs bis acht Wochen, und zwar bei zunehmen¬ dem Mond ab, und es ist mir auch noch keins dabei falliert." „Der Mond wird sich um Ihre Fohlen, denk' was aber bisher nicht geschehen ist. So aber liegen unsere Statuten offen auf und dis Partei selbst arbeitet nur im Rahmen dieser Statuten. Die Führer unserer Partei werden auch als mit der Südmark und dem Deutschen Schulverein in Verbindung stehend verdächtigt, dies aber nur aus dem Grunde, um in hinterlistiger Art und Weise unsere Partei bei den Behörden wie auch bei der eigenen Bevölkerung zu mißkreditieren. Das nationale Moment wird von der Gegenseite auf diese Art und Weise gegen uns mißbraucht, obwohl dieselbe, selbstverständlich nur auf dem Papiere, auf dem Boden der Gleichberechtigung zu stehen vorgibt. Dem ist aber nicht so. In der slowenischen Ausgabe des Radikal wird den slo¬ wenischen Lesern immer das Gespenst der deut¬ schen Gefahr vor Augen geführt, während in den deutschen Ausgaben derartige Ausfälle mangeln, um nicht die deutschen Anhänger kopfscheu zu machen. Es wird somit in der radikalen Partei ein Doppelspiel getrieben, um unsere Bauern auf die Leimruten zu bekommen. Die deutschen An¬ hänger sollen eben nur das Stimmvieh für die Herren bilden, die gerne als Abgeordnete nach Belgrad kommen möchten, um sodann alle Ver¬ sprechungen auf dem Ministerstuhle zu vergessen. Gott sei Dank, sind unsere Bauern in der Über¬ zahl gescheit genug, um dieses plumpe Manöver zu durchblicken, und welche es bis heute noch nicht durchblickt haben, werden nach den nächsten Wahlen draufkommen, wie sie von gewissen Herren ich, nicht besonders viel gekümmert haben; da ist etwas ganz anderes daran schuld, daß Ihre Fohlen trotz der geringen Saufzeit, die Sie ihnen gestatten, in der Regel gut aussallen. Das haben Sie von Ihrem Josef gelernt, der bei dem fürstlichen Ver¬ walter zu Oberbach das Jungvieh hat besorgen müssen." Benedikt: „Ach! Sie meinen den Leinsamen." „Ja, den meine ich. Der hat Ihre Fohlen, trotz der sonstigen ungünstigen Auszuchtsverhültnisse, Sie nehmen mir's bitt'schön nicht übel, aber wir kommen auch schon noch darauf, großgezogen." Rößleswirt: „Ist denn der Leinsamen ein so gutes Fohlenfutter?" „Zum Abgewöhnen gibt's nichts besseres, weil er erstens sehr viel Fett enthält und zweitens, weil er die Bestandteile für das Knochenwachstum des Fohlens in der reichlichsten Weise liefert. Viel Fett ist für junge Tiere unerläßlich. Es muß die Tiere warm halten. Um Weihnachten, wenn's recht kalt ist, essen wir den Speck auch lieber als in den Hundstagen, und wofür hat denn eigentlich unser Herrgott die Milch fett gemacht? Deswegen, daß die Frau Rößleswirt sich damit einen guten Kaffe machen kann, gewiß nicht. Dem jungen Fohlen, das wie die Vögel und die kleinen Säuge¬ tiere von seinen Eltern nicht warm gehalten werden bei der Nase herumgeführt werden und herum¬ geführt worden sind. Ein besonderer Dorn im Auge ist den radi¬ kalen Scharfmachern unser geehrter Obmann, der in nimmermüder Arbeit unsere Vereinigung durch¬ führt und bereits die gesamten Gottscheer Ge¬ meinden in musterhafter Weise organisiert hat. Der Erfolg dieses Mannes sowie der Erfolg unserer Sache läßt den Radikal nicht zur Ruhe kommen und peitscht ihn wegen unserer großen Erfolge immer wieder aufs neue auf. Die Ein¬ sicht, daß wir Gottscheer uns fest zusammenschließen und daß die Gegenpartei in unseren Gemeinden keinen Boden gewinnen läßt, reizt die gegneri¬ schen Gemüter, von denen einige in Belgrad festen Fuß fassen wollen, riesig auf. Ein Zeichen der gegnerischen Ohnmacht besteht auch darin, daß sich die Herren nicht mehr getrauen, in öffentlichen Versammlungen aufzutreten, sondern nur hinter vier Wänden mit ihren Vertrauensmännern ver¬ handeln — es handelt sich um drei oder vier irregeleitete Gottscheer — und sodann ihre gro߬ artigen Erfolge, die allerdings nur auf dem Pa¬ piere bestehen und im Kopse der führenden Gro߬ tuer herumspnken, in die Welt hinausposaunen. Ein weiteres gegnerisches Mittel, um unsere Anhänger gegen die Partei mißtrauisch zu machen, besteht in der plumpen Benennung unserer Partei als klerikal. Der famose radikale Artikelschreiber rechnet mit der fadenscheinigen Sache, daß unsere Bauern in der Mehrzahl freiheitlich gesinnt sind kann, muß man innerlich einhcizen und das beste Mittel hiezu ist fettreiche Nahrung — Lein, und im zweiten, aber weit geringeren Grade, der Hafer. Ich will versuchen, dies Euch durch ein Gleich¬ nis deutlicher zu machen. Wie es in der Stube nicht warm wird, wenn wir keine Kohle in den Ofen legen oder wie kein Licht brennt, wenn der Docht nicht in Öl getaucht oder in Fett gewickelt ist, so geht es mit dem Tierkörper. Beim Fohlen vertritt das Fett der ihm zugeführten Nahrung die Kohle, welche in seinem Ösen, d. h. in seinem Körper verbrennt und denselben erwärmt. Der Rauch des Schornsteins ist die durch die Nase ausgeatmete Luft; die Asche, die unten aus dem Ofen fällt, das sind Urin und Kot. Wird das Wasser im Hafen auf dem Ofen zu warm, so läuft es über, wird's im Tierkörper zu warm, so schwitzt er. Fetten Pferden geht es wie dem überlaufenden Hafen, das Wasser hat nicht mehr Platz bei ihnen, sie schwitzen leicht. Man kann auch Strohfeuer in dem Ofen machen, dabei läuft der Hafen zwar schnell über, aber das Wasser wird auch bald kalt. Strohfeuer für den Menschen liefert z. B. der Schnaps, der ist gleich ausgebrannt. Strohfeuer für das Tier, insbesondere für das Fohlen liefern Rangersen, Rüben, Kartoffeln usw. Damit gefütterte Pferde schwitzen leicht, ihr Hafen Seite 78. und somit einer klerikalen Partei nicht angehören wollen. Doch auch dieser gegnerische Trick ver¬ sagt seine Dienste. Der Radikal und dessen Mi¬ nisterkandidaten wissen ganz gut, daß unsere Partei den Zweck verfolgt, alle Gottscheer ohne Unter¬ schied der konfessionellen Bekenntnisse zusammen¬ zufassen, daß daher unsere Partei eine Einheits- Partei ist, die weder nach rechts noch nach links blickt und nur Gottscheer kennt. Doch diese Er¬ kenntnis ficht die Gegner nicht an, wenn es sich darum handelt, Wasser auf ihre Mühle zu leiten und den Bauern falsche Vorspiegelungen zu machen, da sie von dem Prinzipe ausgehen, daß der Zweck die Mittel heiligt. Wenn nun die Herren Radi¬ kalen glauben, mit dieser Anschuldigung Gimpel einfangen zu können, so befinden sie sich auf einem Holzwege, da es ihnen höchstens passieren könnte, daß bei dem Fange sie selbst die Gimpel wären. Mit den kleinlichen gegnerischen Anstänkereien wollen wir uns gar nicht befassen, da sich unsere - Partei zu gut dünkt, um auf einzelne Anflegeleien zu reagieren. Zum Schlüsse möchten wir noch erwähnen, dgß wir durch die steten Anfeindungen von der Gegenseite nur enger zusammengeschlossen werden und daß wir die offenen und versteckten Drohun¬ gen nicht fürchten, da wir ehrliche und offene Arbeit leisten und das Tageslicht nicht zu scheuen brauchen, was nach den vorgebrachten Darle¬ gungen von der Gegenseite nicht behauptet wer¬ den kann. Lelbsttiestimmuugsrecht, Minderhei¬ tenschutz. Selbstbestimmungsrecht, Minderheitenschutz! — es sind Losungsworte, denen unsere, das politische Antlitz Europas verwandelnde Zeit starken Nach¬ hall gibt. Denn wer ist durch die Friedensschlüsse wirklich zu seinem Selbstbestimmungsrecht gekom¬ men, welche nationalen Minderheiten erfreuen sich einer Gleichberechtigung? Es hat sich rasch ge¬ zeigt, daß die großen demokratischen Völker des Westens, die während des Krieges im Tone auf¬ richtiger Biedermänner beteuerten, daß es ihnen lediglich um die Niederringung des „Militaris¬ mus" und um die Befreiung der unterdrückten Nationen gehe, in Wahrheit einem hemmungslosen Imperialismus huldigten. Wie hätte sonst das alemannisch-deutsche Elsaß den Franzosen, das deutsche Südtirol den Italienern, das deutsche Böhmen den Tschechen, der deutsche Netzegau den Polen zugeschrieben werden dürfen, ohne daß den wie Marktware verschacherten Bewohnern dieser Gebiete auch nur der Schein eines Selbstbestim¬ mungsrechtes gewährt wurde? Wie könnten sonst aus den Ländern der Sieger — und mehr noch der zu neuer Slaaüichkeit gekommenen „Mitsie- läust gleich über, aber die Hitze hält nicht an, im Handumdrehen ist alles wieder kalt. Für die Knochenbildung ist der Hafer fast so zweckmäßig wie der Lein. Hafer an Fohlen zu füttern, ist durchaus keine Verschwendung, beson¬ ders für solche von schweren Rassen. Ein Fohlen, welches nach dem Abgewöhnen kein Körnerfutter erhält, bleibt in seiner ganzen Körperentwicklung zurück. Die norddeutschen Pferdezüchter sagen des¬ halb ganz richtig: „Das Geheimnis, große und kräftige Pferde zu ziehen, steckt im Habersnck", und unser Freund Benedikt, der auf den Mond¬ wechsel so viel hält, sagt seiner Frau, wenn sie über das viele Füttern von gequelltem Leinsamen zankt: „Frau, die Hex' liegt im Barren. Aus nix wird nix." Hab' ich nicht recht, Herr Nach¬ bar?" — Benedikt: „Meinethalben, aber ganz ohne lst's mit dem Mond doch nicht." „Wie wir schon gehört haben, darf das Fohlen nur ganz allmählich vom Euter entwöhnt werden. Fängt das Fohlen das Fressen an, so läßt man es mit der Stute fressen, später gibt man ihm täglich einige Hand voll gequelltem Hafer und . entfernt die Mutter so weit von ihm, das es dieselbe nicht mehr sehen, und noch besser auch Gottscheer Zeitung — Nr. 20. ger" — dauernd Klagen über Entrechtung und Vergewaltigungen kommen? Nun, wie dem sei: Der hohe menschheitliche Gedanke, der der Forderung nach Selbstbestim- mungsrecht und Minderheitenschutz zugrunde liegt, wird trotz seiner Entheiligung durch die ehema¬ ligen Verkünder seine werbende Kraft behalten. War er erst Kampfmittel in den Händen der auf den egoistischen Zweck Bedachten, die nach ihrem Siege die Forderungen der Menschheit verrieten, so wird er jetzt Waffe sein für alle unterdrückten Völker und Volksminderheiten. Vielleicht findet sich nach Jahr und Tag, wenn die auf Lust¬ schlössern der Pariser Umgebung zustandegekom- mene Friedensdiktate erst ihr verheerendes Werk zum Unheil aller getan haben, ein neuer besserer Wilson, der die Thesen jenes schwächlich zusammen¬ gebrochenen Menschheitsbeireiers neu aufnimmt, vorausgesetzt, daß bis dahin die Unterdrückten nicht „getrosten Mutes die droben Hangenden, wie die Sterne unveräußerlichen ewigen Rechte" sich selbst vom Himmel heruntergeholt haben. Der Kampf um diese Rechte wird geführt, nicht nur in Elsaß-Lothringen und in der unfreien Freistadt Danzig, in Memel, Posen und Ober¬ schlesien, in der Tschecho-Slowakei und in Süd¬ tirol, er wird heute überall geführt, wo durch den Weltkrieg und die Volksbefreiungspropaganda der Entente bisher unterdrückte Völker aufmerksam wurden und in der Auferstehung der Polen, Tschechen und Südslawen ein Vorbild für sich selber sahen. Ein Bund der vergewaltigten Völker — der Gedanke ist nicht so absurd, wie es scheinen mag — würde die menschheitliche Bedeutungs¬ losigkeit des im innersten Kerne faulen heutigen Völkerbundes köstlich illustriren. Selbstbestimmungsrecht, Minderheitenschutz! — es sind Forderungen, denen sich jeder Friedens¬ freund, auch jeder wahrhafte Demokrat anschließen kann, wiewohl natürlicherweise gerade die na¬ tionalsten Elemente der unfreien Völker und entrechteten Minderheiten die lebhaftesten Vor¬ kämpfer sein werden. Denn nicht eher wird ein wirklicher Frieden herrschen, ehe nicht überall die alten Methoden der Bedrückung gründlich besei¬ tigt sind. Wer es also mit der Völkerverständi¬ gung und dem Frieden ernst meint, wird den Fragen des Selbstbestimmungsrechtes und des Minderheitsschutzes stärkste Aufmerksamkeit widmen müssen. Er wird Verständnis dafür haben, wenn die Forderung erhoben wird, daß sich Wissen¬ schaft und Politik mit diesen Dingen beschäftige, wenn verlangt wird, daß überall Rüstkammern geschaffen werden, die das Material über Ver¬ gewaltigungen aufnehmen und daraus Waffen schmieden, die dem wahren Recht zum Durchbruch verhelfen sollen. nicht smehr hören kann. Die Stuten fallen zwar in den ersten Tagen etwas ein, das Euter schwillt stärker an, doch ist dabei in der Regel nichts zu befürchten. Das angelaufene Euter vertreibt man am besten durch etwas mehr Arbeit und, wenn nötig, durch eine etwas geringere Filterung. Dem Fohlen gibt man nun genügend (täglich IVs — 2 Kilo) groben Haserschrot mit feinge¬ schnittenem Strohhäcksel vermengt und feuchtet das Ganze durch Wasser an. Außerdem gibt man ihm feinhalmiges, gutes Heu und setzt die Leinsaufen oder die Mehltränke noch einige Wochen fort, darf jedoch nicht zu viel flüssige Nahrung reichen. Man füttert vorläufig noch vidr bis sechsmal des Tages, damit die schwachen Verdauungsorgane des Fohlens die dargebotene Nahrung auch gut verdauen können — denn ein vollgestopfter Ofen brennt nicht, das wissen wir alle." Bürgermeister: „Ist es denn nicht besser, den Haserschrot ohne Strohhäcksel zu füttern?" „Nein, denn dann würde das Fohlen denselben zu wenig kauen und einspeicheln, welch' letzteres zur vollständigen Verdauung unerläßlich ist." Benedikt: „In welchem Alter darf man denn dem Fohlen frisches Wasser geben?" Verwalter: „Sobald der Hals lang genug ist, Jahrgang V. Diese unsere Zeit, die den Schönrednereien Wilsons lauschte und trotz der Verhunzung mensch- heitlicher Gedanken durch die Friedensdikkate der Forderung nach dem Selbstbestimmungsrecht wei¬ teren Nachhall gibt, ist wie keine andere Zeit geeignet, grundlegende Arbeit zu tun. Hat nicht überall, wo seit der Neuaufteilung Europas das Selbstbestimmungsrecht, wenn auch unter ein¬ schränkenden und oft böswilligen Klauseln, in der Form der Volksabstimmung zur Anwendung kam, sich überraschend gezeigt, daß überhaupt nur auf diesem Wege eine Verständigung möglich ist? Ost- und Westpreußen und Oberschlesten, die durch ihre Stimmabgabe ihre Heimat dem alten Vaterlande wenigstens zum größten Teile retten konnten, hätten sich bei einer Okkupation durch fremde Mächte ebenso wenig beruhigt wie sich die Deutschen anderer Gebiete beruhigt haben, die glatthin vergewaltigt wurden. Und Verständigung tut not, wenn man wirklich wieder aufbauen will. Was liegt nicht ohnedies alles als Streitobjekt, Funkenherd, Gefahrzone zwischen den europäischen Nationen? Bromberg wie Kattowitz, Eger wie Bozen, Straßburg wie Eupen-Malmedp usw.! Soll die Welt zur Ruhe kommen, dann müssen die von der Entente verkündeten und dann schmäh¬ lich verratenen Grundsätze vom Recht der Völker auf Selbstbestimmung und auf den Schutz der Minderheiten auf den höchsten Sockel gestellt werden. Hoffende Völker, die nichts zu verlieren haben als ihre Ketten, werden mit Begeisterung für diese ewigen Rechte kämpfen und vielleicht gibt es sogar in den Siegervölkern noch einige Idealisten, die der Sieg und Machtcausch nicht veranlassen konnte, das Recht der anderen, auf dessen Achtung jede Freiheit beruht, geringer zu achten als das für das eigene Leben und die ei¬ gene Entwicklung geforderte Recht. Theodor Buffy. politische Rundschau. Inland. Kine slowenisch-demokratische Stimme üöer das Verhältnis Jugoslawiens zu Rußland. Slovenski Narod schreibt in seiner Folge vom 28. April an leitender Stelle über die jugoslawische Politik gegenüber Rußland unter anderem folgen¬ des: Sowjetrußland betrachtet heute das König¬ reich SHS als ein Zentrum russenfeindlicher Politik, rechtfertigt uns aber damit, daß unser Staat heute noch ein blindes Werkzeug Frank¬ reichs ist, das uns in den Kampf schicken will, um sich den vorherrschenden politischen Einfluß in Europa zu sichern. Wir haben uns an die Großmacht Frankreich angelehnt und unter seiner Führung versucht, wenigstens ein kleiner Faktor zu werden. Aber Frankreich nützt uns bloß als Mittel zur Erreichung seiner eigenen Ziele aus. um mit den Lippen den Boden zu berühren, was im Alter von drei bis vier Monaten der Fall ist." Benedikt: „Nix für ungut, aber warum soll denn gerade die Länge des Halses anzeigen, daß das Fohlen nun frisches Wasser verträgt?" Verwalter: „Weil wir die Kürze des Fohlen¬ halses auf dem hohen Fußgestell als eine weise Natureinrichtung ansehen dürfen, welche eben dazu getroffen ist, um das zarte Tierchen vor zu früh¬ zeitigem-Genüsse frischen und kalten Wassers zu beschützen. Wild lebende Tiere, die ja nur fließendes Wasser trinken, können sich absolut nicht früher diesem Genüsse hingeben, als bis die Länge des Halses das Eintauchen der Lippen gestattet, dann ist es unschädlich. Darum ist es auch verwerflich, wenn in einem Fohlenstalle beständig in einem Barren oder in einem anderen hoch gestellten Gefäße, das den Foh¬ len erreichbar ist, Wasser aufgestellt wird. Rößleswirt: „Da kommt mir nachträglich noch ein Einfall auf Ihre Bemerkung, Herr Verwalter, daß unreines Lager eine Nabelentzündung des Fohlens verursachen kann; ich meine, wenn man das Fohlen anbinden würde, wäre sein Lager leichter rein zu halten." Jahrgang IV. Gottscheer Zeitung — Nr. 20. Seite 79. Wo es jedoch um unsere vitalsten Interessen ging, haben wir gefühlt, wie sehr uns der Rückhalt gegen die unberechtigten und imperialistischen For¬ derungen unserer mächtigen Gegner sehlte. Hätten wir dieses oder jenes Rußland für uns gehabt, würden wir die Niederlagen in Rapallo, in Al¬ banien und in Fiume nicht erlebt haben. Die Erfahrung hätte uns schon lehren müssen, daß wir aus Paris nicht mehr zu erwarten haben als warme, freundschaftliche Sympathien. Es wäre äußerst notwendig, daß unsere Politik gegenüber Rußland einer gründlichen Revision unterzogen werde. Im Interesse Frankreichs liegt es nicht, daß Rußland ein einflußreicher politischer Faktor in Europa werde, für uns jedoch ist dies nicht bloß Interesse, sondern unbedingte Notwendigkeit. Wir haben nur die Wahl: entweder Rußland unser Rückhalt und unser Freund — oder Ru߬ land unser Feind. Für welchen Kurs mag sich unser Staat entscheiden? Die Denkschrift des kroatische» Mocks. Aus Belgrad wird berichtet: In hiesigen politischen Kreisen erregte es unangenehmes Auf¬ sehen, daß alle Delegationen in Genua mit Aus¬ nahme der unsrigen vorgestern das Schriftstück des Kroatischen Blocks erhielten. Man weiß noch nicht, welchen Eindruck die Denkschrift auf die einzelnen Delegierten machte, und ob es die Lage Süd- slawiens in Genua schwächte, doch scheint es, daß sie ein Echo finden werde. Die Regierung will sich mit der Frage der Absendung der Denkschrift ernstlich befassen. Der Minister des Innern wird eine Untersuchung einleiten und die Hauptschuldigen ausforschen, welche wegen Hochverrates vor Gericht gestellt werden können. Der Ministerrat befaßte sich mir der Denkschrift und faßte wichtige Be¬ schlüsse. Diesmal wird die Regierung die schärf¬ sten Schritte unternehmen, um die staatsfeindlichen Wühlereien kroatischer Separatisten zu bekämpfen. Die Kosten der Konferenz 30 Millionen Lire. Nach den neuesten Meldungen werden die Kosten der Konferenz von Genua über 30 Milli¬ onen Lire betragen. Auftastung von Ministerien. Der Ministerrat beschloß, dem Parlament einen Entwurf vorzulegen, in dem die Auflassung einiger Ministerien vorgesehen ist. Das Ministerium für Gesetzausgleichung wird ganz ausgelassen, da es seine Arbeit beendigt hat. Das Kultusministerium wird mit dem Justizministerium verschmolzen. Das Post- und Telegraphenministerium wird dem Ver¬ kehrsministerium und das Ministerium für Agrar¬ reform dem Ackerbauministerium angegliedert. Man beabsichtigt auch die Auflassung des Ministeriums für Sozialpolitik, doch sträuben sich die Demo¬ kraten dagegen. Neuwahlen — voransstchtlich im Keröst. Die Regierung verschiebt die Wahlfrage, weil sie hofft,. daß die Skupstina noch alle wichtigeren Gesetze erledigen wird. Außerdem wird das Par¬ lament auch über das amerikanische Anleiheanbot zu verhandeln haben. Gutinformierte politische Kreise sind der Meinung, daß die Skupstina über den Sommer vertagt wird und daß im Herbst Neuwahlen stattfinden werden. Begnadigung der Militärstuchtlinge. Der König hat einen Ukaz unterschrieben, der allen Militärflüchtlingen die Befreiung von jeglicher Strafe gewährt. Der königliche Gnadenbefehl be¬ zieht sich auf alle Fahnenflüchtlinge vom ersten Tag des Krieges an bis zum 1. Mai 1922. Zustand. Die Konferenz von Henna. Lloyd George äußerte sich sehr pessimistisch über den Verlauf der Konferenz von Genua. Vor allem macht- er Frankreich den Vorwurf, daß es sich an die extreme Politik Belgiens angeschlossen habe. Frankreich nahm an der Konferenz sehr lustlos teil und rechnete stets auf deren Zerfall. — Falls sich England und Italien entschließen sollten, einen Ver¬ trag mit Rußland abzuschließen, so tritt automatisch eine neue Entente auf den Plan, die der Politik Europas eine entscheidende Wendung geben wird. Die Minderheitenfrage anfgerollt. Tschechische Kreise bestätigen die Nachricht, daß der tschechische Ministerpräsident Benesch und der polnische Außenminister Skirmunt mit Schanzer eine Besprechung über die Frage dermationalen Minder¬ heiten und über die Grenze Ostgaliziens hatten, doch sei, wie es ursprünglich verlautete, eine Drohung nicht gefallen. Die Kranzofen wollen wieder einmal Henna verlassen. Französische parlamentarische Kreise sind der Meinung, die russische Antwort sei über den Rahmen der Beschlüsse von Cannes hinausgegangen und könne nicht angenommen werden. Die französische Delegation könne daher an den Verhandlungen mit Rußland nicht mehr mitwirken, was bedeute, daß sie Genua verlassen wird. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Konzert.) Endlich nach langer, langer Zeit hörten wir wieder edle Musik — Kammermusik. Auf Anregung des hiesigen slo¬ wenischen Musikvereines gab das in ganz Jugo¬ slawien rühmlichst bekannte Kammerquartett Zifa am 11. Mai ein Konzert, zu welchem sich eine große Menge von Musikkennern und Musikfreunden eingefunden hatte, so daß der Saal im Hotel Stadt Triest beinahe überfüllt war. Schon beim Eintreten wurde das Quartett stürmisch begrüßt. Das Programm war sehr feinfühlig gewählt und enthielt meist nur Kammermusikstücke. Die Dar¬ bietungen der einzelnen Stücke übertrafen selbst bei den verwöhnteren Musikkennern die gehegten Er¬ wartungen. Glockenreine Intonation, herrliches Zusammenspiel, eine geradezu verblüffende Dy¬ namik — namentlich die Abstufung vom Forte in das zarteste Pianissimo. Mir diesen Schlagworten möchten wir das verständnisvolle Zusammenspiel charakterisieren. Am anheimelndsten wirkte Franz Schuberts herrliche Schöpfung „Der Tod und das Mädchen" mit zahlreichen Variationen. Laut¬ lose Stille herrschte im Publikum, welches nach jeder Nummer mit lang anhaltendem Applaus den Künstlern dankte, so daß sie sich zu Zugaben veranlaßt sahen. Es war ein herrlicher Kunst¬ genuß, der bei allen Zuhörern in angenehmster Erinnerung bleiben wird. Schade nur, daß den Künstlern wegen Zeitmangel nicht möglich war, noch ein zweites Konzert zu geben. — (Erwiderung.) Wir erhalten aus Gast- wirtekreisen nachstehende Zuschrift: In der letzten Nummer des Radikal wurde unser Obmann Herr Franz Schleimer angegriffen, weil er angeblich die Gastwirte zu einer Besprechung eingeladen hat, wobei es sich nachträglich herausstellte, daß keine Fachbesprechung, sondern die Versammlung der Gottscheer Bauernpartei stattgefundcn hat. In dieser Hinsicht erlaube ich mir nun, die Bemer¬ kung zu machen, daß der Artikelschreiben, in dem ich nicht einen Gastwirt, sondern vielmehr einen Federfuchser vermute, obige Nachricht nur aus bloßer Sucht, einen Menschen, der nicht in das Horn der radikalen Partei bläst, zu vernadern, in die Zeitung gebracht hat. Das Prinzip „Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein" herrscht nämlich bei der hiesigen Organisation der radikalen Partei vor, die sofort mit Säbel und Schwert droht, sobald ihr etwas wider den Strich geht, wobei sie aber von Redensarten wie Gerechtigkeit, Gleichberech¬ tigung, Demokratie usw. trieft. Aber wir kennen diese Vögel und sind nicht so dumm, denselben aufzusitzen. In der Sache selbst konstatiere ich, daß zwar der Herr Gastwirteobmann die einzel¬ nen Gastwirte zur Versammlung der Gottscheer Bauernpartei eingeladen hat, dies aber ausdrück» lich unter der Bemerkung, daß eben diese Ver¬ sammlung stattfindet, nicht aber eine Fachbespre¬ chung der Gastwirte, was selbstverständlich der Artikelschreiber, der, wie bereits erwähnt, nicht in Gastwirtekreisen zu suchen ist, nicht wissen konnte. Ebenso wenig weiß aber der Artikelschrei¬ ber die Verdienste und Bemühungen unseres Ob¬ mannes zu werten, da dieselben eben nur ein- geweihten Kreisen bekannt sind. Indem ich Ihnen für die Aufnahme der Zeilen im vorhinein be¬ stens danke, zeichne ich G. H. — (Die Partei der Deutschen in Slv- wenien.) Wie wir der letzten Nummer der Eil- lier Zeitung entnehmen, hat sich in Slowenien die Partei der Deutschen mit dem Sitze in Ma¬ ribor gegründet, um sowohl die" politischen als auch die wirtschaftlichen Interessen der Deutschen in Slowenien zu schützen. Die Gottscheer Bauern¬ partei begrüßt diese Gründung (auf das herzlichste, entspringt sie doch einem großen Bedürfnisse der Deutschen in Slowenien. Die neu gegründete Partei schließt sich, wie in einem weiteren Artikel angeführt wird der Partei der Deutschen im König¬ reiche SHS an, da dieselbe ja die Interessen sämtlicher inländischen Deutschen schützen will, was ja eine natürliche Folgeerscheinung in unserem völkischen Leben bedeutet. Die Gottscheer Bauern¬ partei hat sogleich nach Gründung der Staats¬ partei ihre Erklärung dahin abgegeben, daß sie sich als lebendiges Glied der neuen Partei fühlt und wird diesen ihren Worten auch die Taten folgen lassen. Der neu gegründeten Partei wünschen wir aber den besten Erfolg. — (Versicherungsbeträge der öfter- reich is ch-ung. Versicherungsgesellschaft t e n.) Das Neusatzer deutsche Volksblatt berichtet: Das Handelsministerium, Abteilung für Kredit¬ institute Belgrad, vom 24. April 1922, teilt mit, daß in der Konferenz der Nachfolgestaaten der ehe¬ maligen Monarchie in Rom ein prinzipielles Über- einkommen erzielt wurde, demzufolge: Hie österr. und ung. Versicherungsgesellschaften die fälligen Versicherungen, welche in österreichisch-ungarische . Kronen abgeschlossen wurden, den Bürgern der Nachfolgestaaten in der Währung des Landes, dem dieser Bürger angehört, auszahlen müssen. Darnach werden seilens des Ministeriums alle Interessenten in Südslawien, welche unsere Staats¬ bürger sind, aufmerksam gemacht, auf die Aus¬ zahlung der fälligen Versicherungen in österr. oder ung. Kronen nicht einzugehen. — (Der neue Auslandspost tarif.) Mit 1. Mai trat im internationalen Postverkehr der neue Tarif in Kraft, welcher vorschreibt: Briefe bis 20 Gramm 2 Dinar, über 20 Gramm für je 20 Gramm 1 Diuar mehr; Korrespondenzkarten 1 Dinar, mit Antwort 2 Dinar; Drucksorten für je 50 Gramm 40 Para; Muster ohne Wert je 50 Gramm 40 Para (geringste Gebühr 80 Para). Drucksorten für Blinde für je 500 Gramm 20 Para, Rekomman- Aerväbrt KnvÜiiS unter kulantesten LeälnAnnqen, übernimmt ebne 2insverlust unä sablt sie über Verlangen sofort aus, übernimmt gKgSN XÜNlIigUNg, xe^en böbere Verrinsunx, übernimmt TvKsvK, usrv ur LinlösunA, kaukt VsIulvN aller Staaten, beson- äers su äen böebsten la^eskursen. Direkte VerbinckunZ mit Amerika. Amtsstuncken: l^ä^licb von 9 bis 12 Dbr unä von 3 bis 5 llbr. Seite 80. Gottscheer Zeitung — Nr. 20. Jahrgang VI. dationsgebühr 2 Dinar, Retourrezepisse, wenn es bei der Übergabe verlangt wird, 2 Dinar, wenn später 4 Dinar. — (Überprüfung und Stempelung von Gold-und Silbergegenständen.) Wie aus Belgrad gemeldet wird, hat der Handels¬ minister eine Verordnung erlassen, demzufolge neue Kontrollbehörden für die Kontrolle von Gold- und Silbergegenständen in Split, Subotica, Skoplje, Prizren, Celje, Banjaluka, Mostar und Kotor aus¬ gestellt werden. Alle goldenen und silbernen Gegen¬ stände werden von diesen Behörden überprüft und gestempelt werden müssen. Die Überprüfung ein- geführter Wertgegenstände wird nur in Belgrad, Sarajewo, Split und Celje erfolgen. — (EinHemd ausSilberundGold.) Wie aus Agram berichtet wird, haben die Slowaken von Backsa beschlossen, bei der Verheiratung des König Alexanders von Serbien mit der Prinzessin Maria von Rumänien die alte Tradition ausrecht, zuerhalten, nach der dem König an seinem Hoch¬ zeitstag ein Hemd überreicht werden muß, das ganz aus goldenen und silbernen Fäden gewoben ist. Die Bauern dieses Gebietes werden dem Herrscher dieses uralt geheiligte Hochzeitsgeschenk machen. — (Option.) Wie aus Beograd berichtet wird, müssen alle Nichtslawen, die seit dem Jahre 4910 auf dem Territorium des jetzigen jugoslawi¬ schen Königreiches leben, bis zum 25. Juni l. I. ein Gesuch mit den erforderlichen Dokumenten ein¬ reichen, falls sie jugoslawische Staatsbürger wer¬ den wollen. Unterdeutschau. (D e r e r st e W a llf a h r ts- sonntag) in der Wallfahrtskirche Maria Trost zu Unterdeutschau wird gefeiert am 5. Sonntage nach Ostern, das ist am 21. Mai mit einem dop¬ pelten Gottesdienste und zwar um 6 Uhr in der Früh slowenisch um 10 Uhr deutsch. Am Vor- abende um halb 8 Uhr findet die Maiandacht mit gesungener Lauretanischen Litanei statt. Alle Freunde und Verehrer der Mutter Gottes sind zur Feier freundlichst eingeladen. Stari tog. (Die Hauptversammlung) des Spar- und Darlehenskassenvereines findet Montag den 5. Juni um 3 Uhr nachmittags im Pfarrhofe statt. Die Tagesordnung ist: 1. Be¬ richt des Vorstandes, 2. Bericht des Aufsichtsratcs, 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1921, 4. Wahl des Vorstandes, 5. Wahl des Aufsichtsrates,-6. Bericht über die vorgenom¬ mene Revision, 7. Allfälliges. Wenn die Ver¬ sammlung nicht beschlußfähig sein sollte, so wird eine halbe Stunde später eine Versammlung mit gleicher Tagesordnung abgehalten, welche bedin¬ gungslos Beschlüsse fassen wird. Landwirtschaft. Rune Anleitung MM Getriebe des Obstbaues. i. Mit Rücksicht auf die geänderten wirtschaft¬ lichen Verhältnisse ist der Obstbau berufen, in Hinkunft eine ganz hervorragende wirtschaftliche Rolle zu spielen. Während dieser in der Vor¬ kriegszeit mehr oder weniger als ein Nebenzweig der Landwirtschaft betrachtet wurde, ist man nunmehr zur Erkenntnis gelangt, daß der Obst¬ bau sehr rentabel ist und dem Obstzüchter der¬ artige Erträge abwirft, daß es sich lohnt, den¬ selben in jeder Richtung hin auszubauen und die bestehenden Baumbestände nach Möglichkeit zu pflegen. Die klimatischen, Boden, Lagen- und Feuch¬ tigkeitsverhältnisse sind zum Betriebe des Obst¬ baues im Gottscheer Gebiete äußerst günstig und es kann behauptet werden, daß das Land hin¬ sichtlich der Haltbarkeit und Güte des Obstes anderen Ländern in keiner Weise nachsteht, son¬ dern im Gegenteil das Obst vieler Gebiete zu¬ folge seiner langsamen Reife vielfach besser und haltbarer ist als in anderen Ländern. Wenn also für den rentablen Obstbau im Lande alle Bedingungen vorhanden sind, so er¬ geht an alle Obstzüchter der Mahnruf, demselben erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwendcn, die bestehenden Baumbestände fleißig zu pflegen, Neuanlagen zu schaffen und nach fachlich erprobten Erfahrungen zu arbeiten! Der Obstbaum ist eine Kulturpflanze und braucht Pflege und nur derjenige Obstzüchter wird gute Erfolge aufzuweisen haben, welcher die Obstbäumr nicht frei seinem Schicksale überläßt, sondern diese fachmännisch richtig behandelt. Ebenso wie leine andere Kulturpflanze ohne Pflege gedeiht und wie auch die Haustiere ge¬ pflegt werden müssen, um uns unsere Produkte abzuliefern, muß auch der Obstbaum behandelt und gepflegt werden, um seine höchsten Erträge abzuwerfen! Auntes. 1922 — Ein UegeujaHr? Der Sekretär der meteorologischen Kommiffion von Calvados (Frank¬ reich), Abbee Gabriel, der als Autorität auf seinem Gebiete gilt, sagt dem Jahre 1922 einen über das normale Maß gehenden Regenreichtum voraus. Abbee Gabriel stützt seine Voraussage auf genaues Studium der Niederschlagskarten, rück¬ wirkend bis zum Jahre 1835. Er kommt zu dem Schluffe, daß auf jedes trockene Jahr ein nieder¬ schlagreiches Jahr folge, das wieder von einem trockenen Jahre abgelöst wird. Hie verräterische Schulprüsung. Aus der Schweiz wird berichtet: Bei einer Schulprüfung bekamen die Kinder als Aufgabe für einen Aufsatz das Stichwort: „Was ist gut?" Ein Mädchen schrieb: „Der Hasenbraten ist gut, der Rehbraten ist gut und auch der Bvckbraten." Die Sache fiel auf, der Landjäger erfuhr davon, spürte nach und entlarvte in dem Vater des Mädchens einen langgesuchten Wilddieb. VakutaHandel. Dollar 270, Mark 1 03, Lire 14 20, tschech. Krone 5'16, ung. Krone 0'36, d.öst. Krone 0 04. Viehpreise: Mastvieh 45—48, Halbmast 38-42, Kälber 40—45. Heu 6 X, Kartoffeln 6 X pro Kilo. fleißige, 12—16 Mann, zum Fällen von Baum- ^^ ****»»»» stammen,Herrichtenvon Brennholz, Hopfenstangen, Holzkohle usw. werden gesucht. 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Zu kaufen wird ein 3—2 guter reinrassiger Jagdhund gesucht. Preis Nebensache. Zuschriften an Alois Mantel in Prerigel 4, Post Unterdeutschau. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger „Gottscheer Bauernvartei" Buckdruckerei Josef Vavlicek in Aottschee Die Kreiwissige Keuerwehr in Mchl beehrt sich, allen Gönnern und Bruderwehren die Mitteilung zu machen, daß am 25. Mai 1922 zu Gunsten des Vereines ein Aeuerrvehrfest im Areien veranstaltet wird. Zu zahlreichem Besuch ladet höflichst "" der Mehrausschuh. IVeirenmekl aller Lorten IVsiLenkleie Heiclsnmklil knttsrmsbl XnknrnLmsbl XnknrnLArieü Hirsebrein Osrsts Haler, gesiebt kür L.n- ban uncl kütteranA ? Offerieren wir in beliebiger iVIenge unck 2U clen billigsten Preisen? Konserven aller Itrten karaäeiskonserven knknrn2, trocken 'WürkslLnoker Kristallzucker Kaktee, rolr Kalkes, gebrannt lakelöl kett Lxeek, ^erauekert kleisob, A-sräuokert kaxrikasxeok 1. Kaufleute! k!s liegt im Interesse eines jeclen, billig einruksufen. — 8evor 8ie Einkäufe besorgen, Überzeugen 8ie sieb beim Loäa kerrsn Dentsobss Lal? küsse ketrolenm, rein künäsr Lobnbkreme usrv. Allgemeinen Lillksllksvereill Kocevz'e, ttsuptplatr » Dl V Einlagenstand Ende Dezember 1921: 8sMS8A llks AÄt KükkVjk L ßZNr Las Ämtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. allen ^ahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags.