RAZPRAVE - TREATISES STEMPEL VERZIERTE LATÈNE-KERAMIK AUS DEM RINGWALL VON STIČNA FRANK SCHWAPPACH S em inar fü r Vor- und Frühgeschichte, H am burg M E IN E R M U T T E R Z U M 70. G E B U R T S T A G E A M 23. 7. 1971 L atène-K eram ik m it eingestem peltem O rnam ent — im R aum e nörd­ lich der A lpen seh r beliebt und w eit v e rb re ite t1 — ist in Slow enien bis vor kurzem noch so gu t wie u n b ek an n t gew esen: E in einziges stem pel­ verziertes L atènegefâss —- eine Flasche von V alična vas (Abb. 2: 2) — w ar p u bliziert.1 2 Zw ei w eitere unveröffentlichte F undstücke befinden sich im N arodni m uzej, L jubljana und im N atu rhistorischen M useum, W ien.3 Im R ingw all von Stična ist in den Ja h re n 1967 bis 1970 eine so be­ achtliche M enge gestem pelter L atènew are ans L icht gekom m en, dass es jetzt — auch w enn die G rabungen noch n ich t abgeschlossen sind4 — eine lohnen sw erte A ufgabe ist, dieses M aterial gesam m elt vorzulegen.5 A us d er B u rg von Stična sind b ish er F ragm ente von 17 stem pel­ v erzierten L atènegefâssen bekannt. Sie w u rd en im B ereich d er W all­ 1 Vgl. W. Dehn, Zur Verbreitung und Herkunft der latènezeitlichen Brau­ bacher Schalen. Bonner Jahrb. 151, 1951, 83ff.; F. Schwappach, Die stempel­ verzierte Keramik der frühen Latènekultur. Ungedr. Diss. Marburg (1970); ders., Stempelverzierte Keramik von Armorica. Marburger Beiträge z. Archä­ ologie der Kelten. Festschrift W. Dehn (1969) 213 ff. 2 S. Gabrovec, Arh. vestnik 17, 1966, 169 ff., Taf. 26: 5. 3 Vgl. Abb. 2:1; Taf. 5: 1; Anm. 12-13. 4 Vgl. hierzu O.-H. Frey, Zur latènezeitlichen Besiedlung Unterkrains. Festschrift W. Dehn (1969) 7 ff. ; Frey und Gabrovec, K latenski poselitvi Do­ lenjske. Arh. vestnik 20, 1969, 7 ff.; Gabrovec, Frey und Foltiny, Prvo poro­ čilo o naselbinskih izkopavanjih v Stični. Arh. vestnik 20, 1969, 177 ff.; dies., Erster Vorbericht über die Ausgrabungen im Ringwall von Stična (Slowe­ nien). Germania 48, 1970, 12 ff.; Frey, Bericht über die Ausgrabungen im Ringwall von Stična (Slowenien). Bericht über das Symposium in Smolenice 1970 (im Druck). 5 Herrn Prof. Dr. S. Gabrovec, Ljubljana, möchte ich sehr herzlich für die Publikationserlaubnis, vor allem aber für die vielen Anregungen danken, die entscheidend zur Entstehung dieser Arbeit beigetragen haben. Mein Dank gilt ebenso Herrn Prof. Dr. O.-H. Frey, Hamburg, der mir mit wesentlichen Hinweisen bei der Abfassung des Textes hilfreich zur Seite stand. — Die Zeichnungen für diesen Aufsatz verdanke ich Frau Rita Volbracht, Hamburg. schnitte I, V-VI, IX, X I-X II und XVI geborgen.6 Einen Ü berblick über den gesam ten Fundstoff m ögen u n sere Abb. 1 u n d die Taf. 1—3 geben.7 W enngleich ein vollständig erhaltenes oder auch n u r an n äh ern d rekon­ stru ierb ares Gefäss noch nicht vorliegt, so kann anhand d er Scherben doch schon m it S icherheit festgestellt w erden, dass w ir es durchw egs m it B ruchstücken von aussenv er zierten D rehscheibengefässen zu tun haben; Teile von innenverzierten Schalen oder Schüsseln, von sogenann­ ten B raubacher Schalen,8 fehlen. D eutlich h a t sich bei der M aterialbearbeitung gezeigt, dass in Stična offensichtlich zwei verschiedene G attungen von stem pelverziertem Ge­ sch irr Vorkommen: W ir können, w ie im folgenden gezeigt w ird, eine erste G ruppe von Scherben (I) m it den Funden Nr. 1—89 von einer zwei­ ten G ruppe (II) unterscheiden, d er die Stücke Nr. 10— 17 angehören. F ü r die Scherben der G ruppe I (Abb. 1: 1— 8; Taf. 1) ist ein sehr fein er fe tte r Ton m it sich »seifig« anfühlender O berfläche kennzeich­ nend. Es fä llt auf, dass dieser Ton zw ar verhältnism ässig gut, doch .-keineswegs so h a rt gebrannt ist w ie jen er der Scherben un serer G ruppe II. W as die Stem pelzier anbelangt, so ist in erster Linie das regelm ässige V orkom m en ungew öhnlich grosser Zw eikreism otive bem erkensw ert, deren D urchm esser zw ischen 14,5 u n d 10 m m schw ankt. Typisch ist aus­ serdem , dass diese Einzelm otive seh r tief geprägt sind, und zw ar so tief, dass sie an d er R ückseite d er Scherben jew eils als kleine plastische B uckel h erv o rtreten . Das M usterrepertoire der G ruppe I w irk t im ganzen gesehen freilich re c h t bescheiden: Es begegnen uns alleine Zw eikreisstem pel, in horizon­ talen R eihen (?) locker h in terein an d er gesetzt. Bei Nr. 1 u n d Nr. 7 (Abb. 1; Taf. 1) erscheinen neben den Z w eikreism otiven schräg verlaufende, sehr seicht in den Ton eingetiefte Linien: M öglicherw eise haben w ir h ier R este von K reis-T angenten-B ändern vor uns (vgl. z. B. Abb. 3). D er V ergleich m it dem O rnam ent eines tönernen Situlenfragm entes ohne F u n d o rt aus W estungarn (Taf. 5: 2),1 0 wo Z w eikreisstem pel und ebenfalls sehr flache L inien als T angenten erkennbar sind, m ach t eine solche D eutung u n se re r V erzierungen durchaus w ahrscheinlich. Die S cherben der G ruppe II (Abb. 1: 10— 17; Taf. 2— 3) bestehen aus einem klingend h a rt gebrannten Ton, der an seiner O berfläche rau h und 6 Zur Lage der Grabungsschnitte I—XV vgl. den Situationsplan bei Frey in: Bericht über das Symposium in Smolenice 1970 (im Druck). — Schnitt XVI (1970) liegt im Bereich des südlichen Aussenwalles neben den Schnitten III, VII und XIV. 7 Ein Teil des Materials wurde bereits im Rahmen der Vorberichte ver­ öffentlicht, vgl. Anm. 4. — In Arh. vestnik 20, 1969, 7 ff., Abb. 1-2; Taf. 1 sind die Funde allerdings nicht masstabsgetreu wiedergegeben. 8 Zum Gefässtypus vgl. Dehn a. a. O. (Anm. 1) sowie Schwappach a. a. O. (Anm. 1). 9 Die Scherbe Nr. 9 (Abb. 1: 9; Taf. 1: 9), auf die im folgenden nicht näher eingegangen wird, ist im Sinne unserer Gruppen I und II untypisch. Eine lockere Verbindung mit den Funden der Gruppe I scheint am ehesten noch gegeben. 1 0 RGZM. Mainz, Inv. O. 37617. — Herr Dr. U. Schaaff. Mainz, besorgte mir die Photographie der Scherbe und die Erlaubnis zur Veröffentlichung, wofür ich ihm besonders danken möchte. Abb. 1. Stempelverzierte Latène-Keramik aus dem Ringwall von Stična. 1—9 Scherben der Gruppe I. 10—17 Scherben der Gruppe II. 1/2 spröde w irk t. Obwohl die verschiedenen Einzelm otive auch hier stets k la r geprägt sind, w urden sie doch in keinem F all so tief in den Ton eingedrückt, dass sie sich als E rhebungen an d er Rückseite d er Scherben abzeichnen w ürden. Das O rnam ent ist im G egensatz zu dem der G ruppe I etw as reicher, nicht n u r hinsichtlich der au ftreten d en Einzelm otive, sondern auch w as die M usterkom positionen als solche anbelangt. Am häufigsten kom m t zw ar auch d er Zw eikreisstem pel v o r (Nr. 12—15). In teressan t ist jedoch festzustellen, dass diese K reism otive v erhältnis­ m ässig klein ausgefallen sind: Ih r D urchm esser bew egt sich zwischen 10 und 6 m m . Bei zwei Scherben (Abb. 1: 10— 11; Taf. 2: 10—11), die vielleicht von ein und dem selben Gefäss stam m en, ist ein K reism otiv aus drei konzentrischen R ingen belegt. W eiterhin sei auf die durch­ brochenen B ogenstem pel besonders hingew iesen, die au f den F ragm en­ ten Nr. 16, N r. 17 und m öglicherw eise auch bei Nr. 15 erscheinen. Ü ber die A rt, in der die K reisstem pel an den S cherben d er G ruppe II von S tična kom poniert w aren, ob in fortlaufenden R eihen oder in G ruppen, lässt sich w egen d er m angelhaften E rh altu n g d er O rnam ente leider w enig Sicheres sagen. N u r in zwei Fällen, bei N r. 13 und Nr. 15, ist gewiss, dass es einzelne M ustergruppen gew esen sind, die das Gefäss einst w aagerecht umzogen. K aum n äh er bestim m bar sind auch die De­ korationen, die aus B ogenstem peln bestehen. W ährend bei Nr. 17 le­ diglich feststeht, dass es sich u m G ruppen gegenständig geprägter Bo­ genm otive handelt, kann bei N r. 16 zur Kom position kein H inw eis ge­ geben w erden. — D er V ollständigkeit halber m uss h ie r noch auf das eingeglättete W ellenlinienband von Nr. 15 hingew iesen w erden. W enn m an versucht, der stem pelverzierten L atène-K eram ik aus dem R ingw all von Stična V ergleichbares zur Seite zu stellen, so sind in erster Linie — u m zunächst F unde des slow enischen R aum es zu b etrach ten — die eingangs schon erw ähnte F lasche aus d er N ekropole von V alična vas sowie ein noch unveröffentlichtes G efässfragm ent vom gleichen F u n d o rt heranzuziehen: Die stem pelverzierte Flasche von V alična vas (Abb. 2: 2; Taf. 4)1 1 ist auf d er Töpferscheibe h erg estellt und durch R iefen- und R ippenzier reich gegliedert. D er Ton ist n u r m ässig h a rt g eb ran n t und sehr fett, seine sich »seifig« anfühlende O berfläche fä llt besonders auf und erin ­ n e rt uns sogleich an die K eram ik d er G ruppe I von S tična (Nr. 1—8). A uf der S ch u lter trä g t das G efäss von V alična vas ein B and aus v er­ hältnism ässig locker gesetzten, grossen Zw eikreisstem peln m it einem D urchm esser von 10/6 m m (Taf. 4: 1). Die einzelnen Stem pel sind so tief in den Ton eingedrückt, dass m an sie — w ie im F alle d er Stem pelw are u nserer G ruppe I — a n der in n e re n W andung der F lasche als kleine B uckel fü h len kann. Das F rag m en t eines zw eiten stem pelverzierten D rehscheibengefässes von V alična vas (Abb. 2: 1; Taf. 5: l) 1 1 1 2 entstam m t allem A nschein nach derselben W erk statt w ie die eben besprochene Flasche. E ngste Bezie- 1 1 NM. Ljubljana, Inv. 6955. Höhe: 20,4 cm; Mündungsdurchmesser: 11,2 cm; grösster Durchmesser: 20,8 cm. — Die in Arh. vestnik 17, 1966, 169 ff. Taf. 26: 5 veröffentlichte Zeichnung der Flasche scheint mir ungenau zu sein. 1 2 NM. Ljubljana, Inv. P 12924. Stempelverzierte Latène-Keramik aus dem Ringwall von Stična. Scherben der Gruppe I. 1/1 12 Stempelverzierte Latène-Keramik aus dem Ringwall von Stična. Scherben der Gruppe II. 1/1 Žigosana latenska keramika z gradišča v Stični. Keramika skupine II. 1/1 Stempelverzierte Latène-Keramik aus dem Ringwall von Stična. Scherben der Gruppe II. 1/1 1 2 Stempelverzierte Latène-Flasche aus dem Gräberfeld von Valična vas. 1 = 1/ 1, 2 = 1/2 Stempelverzierte Keramik aus Slowenien und Westungarn. 1 Schulterfragment eines Latène-Gefasses aus dem Gräberfeld von Valična vas. 2 Randfragment einer Latène-Situla mit Fundortangabe »Westungarn« in Mainz. 3—4 Hand­ gearbeiteter hallstättischer Napf von Šmarjeta, mit Detailansicht der Stem­ pelzier (3). 1—3 = 1/1, 4 = 1/2 Žigosana keramika iz Slovenije in zahodne Madžarske. 1 Valična vas, 2 »Zah. Madžarska«, 3—4 Šmarjeta. 1—3 = 1/1, 4 = 1/2 Stempelverzierte Latène-Flasche aus Grab 6 von Au am Leithaberge (Niederösterreich). 1/2 2 Stempelverzierte Latène-Terrine aus dem Gräberfeld von Dvory nad Žitavou (Slowakei). 1 = 1/1, 2 = 1/2 1 2 Stempelverzierte Latène-Keramik aus dem Gräberfeld von Velka Mana (Slowakei). 1 Kelch aus Grab 19. 2 Detailansicht der Schulterzier einer Flasche aus Grab 19. 1 = 1/2, 2 = 1/1 1 2 Stempelverzierte Latène-Terrine aus dem Gräberfeld von Bajc—Vlkanovo (Slowakei). 1 = 1/1, 2 = 1/2 Žigosano ornamentirana latenska terina iz grobišča Bajc—Vlkanovo (Slovaška). 1 = 1/ 1, 2 = 1/2 2 Stempelverzierte Latène-Flasche aus Grab 24 von Dvory nad Zitavou (Slowakei). 1 = 1/1, 2 = 1/2 Abb. 2. Stempelverzierte Latène-Keramik aus dem Gräberfeld von Valična vas. 1/2 16 A r h e o lo š k i v e s t n i k hungen v erbinden die beiden F undstücke nicht n u r in dem charakteri-} stischen fetten Ton und in der M achart, sondern auch im Stem pelorna­ m ent. Von besonderer B edeutung ist, dass die Zw eikreism otive, soweit das die verrieb en e O berfläche des Fragm entes noch erk en n en lässt, stem pelgleich sind (vgl. Taf. 4: 1; 5: 1). Die V erw andtschaft der beiden F unde zeigt fe rn e r ein V ergleich der V erzierungstechnik: D en K reisde­ kor h a t m an bei beiden G efässen stets so tief geprägt, dass er an den G efässinnenw andungen plastisch h e rv o rtritt.1 3 Es w u rd e durch die verschiedenen Fundbeschreibungen hinreichend deutlich, w ie eng die S tem pelkeram ik u nserer G ruppe I von Stična m it jen er zu v erbinden ist, die w ir aus dem G räberfeld von V alična vas kennen. So einfach die h ier au ftreten d en K reism uster auch sein mögen, b em erkensw ert scheint m ir die Tatsache zu sein, dass vergleichbare K reisdekorationen im O rnam entrepertoire der L atène-K eram ik M ittel­ europas im allgem einen ungeläufig sind.1 4 Es lassen sich tatsächlich n u r w enige G efässe m it ähnlicher M usterung im w eiten V erbreitungsgebiet der K eram ikgattung nam haft m achen. Auf d er S chulter einer L atène B — Flasche von Au am L eithaberge (N iederösterreich), die ich hier auf Taf. 6 zeige, erscheint beispielsw eise ein K reisstem pelband, w ie w ir es in v erw an d ter A usführung b ereits in Slow enien ken n en lern ten .1 5 Eine D urchsicht säm tlicher u ns bek an n ter Latènegefâsse m it Zwei­ kreisornam enten le h rt allerdings, dass die einzelnen K reisstem pel in der Regel sehr klein sind, dass ih r D urchm esser u n te r 10 m m liegt,1 6 w äh­ ren d w ir ja gerade in S lo w en ien — Stična G ruppe I u n d V alična vas ■ —■ auffallend grosse K reisstem pelprägungen festgestellt h atten . Es w äre nun zu erw ägen, ob w ir es h ie r im südlichen O stalpenraum m öglicher­ weise m it ein er hallstättischen O rn am enttradition zu tu n haben, sowohl w as die einfachen R eihenm uster als solche als auch die ungew öhnliche 1 3 Vielleicht ist in diesen Zusammenhang auch ein (mir im Original nicht bekanntes) scheibengedrehtes Latènegefass aus Grab 45 von Roje bel Moravče zu stellen, das auf seiner Schulter ebenfalls ein schmales Band von locker gereihten Kreisstempeln trägt: NH. Wien, Inv. 54832. Höhe: 9,9 cm; Mündungs­ durchmesser: 7,3 cm; grösster Durchmesser: 9,5 cm. — Die Kenntnis dieses Gefässes und anderer Funde von Roje verdanke ich Herrn T. Knez, Novo mesto, der eine Publikation des Gräberfeldes vorbereitet. 1 4 Vgl. die Mustertafeln bei Schwappach, Die stempelverzierte Keramik der frühen Latènekultur. Ungedr. Diss. Marburg (1970). 1 5 Museum f. Urgeschichte, Asparn/Z., Inv. 9162. — Vgl. z. B. auch fol­ gende stempelverzierte Latènegefâsse bzw. Scherben aus dem östlichen Bereich der Latènekultur: Burgweinting (Bayern) — I. Kappel, Die Graphittonkeramik von Manching. Die Ausgrabungen in Manching 2 (1969) 63, Abb. 19: 1. — Dürxnberg (Österreich) — Wiener Prähist. Zeitschr. 23, 1936, 42 ff., Abb. 2: 17; 5: 9; Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskunde 105, 1965, 81, Taf. 9: 30. — Mi- kulov (Mähren) — Em. Simek, Posledni Keltové na Morave (1958) 284, Abb. 159. — Velem-Szentvid (Ungarn) — I. v. Hunyady, Die Kelten im Karpaten­ becken. Tafelband (1942) Taf. 94: 12. — Apahida-Cluj (Rumänien) — Hunyady a. a. O., Taf. 70: 4. — É. Bonis, Die Spätkeltische Siedlung Gellérthegy-Tabân in Budapest. Arch. Hungarica N. S. 47 (1969) 179, mit Anm. 183-84. — Vgl. ferner z. B. Jâszladâny (Ungarn) — Hunyady a. a. O., Taf. 70: 6. 1 6 Eine vereinzelte Ausnahme etwa die 10 mm grossen Zweikreisstempel in einer »Braubacher Schale« von Györ-Ujszälläs (Ungarn) — Hunyady a. a. O., Taf. 59: 4. Grösse d er K reise b etrifft.1 7 Diese V erm utung könnte sich beispielsw eise in dem gestem pelten D ekor eines kleinen handgearbeiteten, »hallstät- tisch« anm utenden N apfes voit Š m arjeta bestätigen, dessen S chulter eine lockere R eihe von aussergew öhnlich grossen (16/6 mm) Z w eikreis­ m otiven ziert (Taf. 5: 3—4).1 8 Dass im übrigen an zw ei Scherben der G ruppe I von Stična, bei Nr. 1 und N r. 7 (Abb. 1), R este von K reis- T angenten-B ändern zu verm uten sind, w äre als ein w e ite re r m öglicher H inw eis für den F ortbestand h allstättisch er M otive an Latènegefâssen des O stalpenraum es zu w erten. Dem K reis-T angenten-B and kom m t ja gerade in diesem Bereich, w ährend d er ganzen H allstattzeit u n d selbst noch in der jü n g sten Latènezeit, eine grosse B edeutung zu, w ie w ir durch viele E rzeugnisse der T oreutik (z. B. Abb. 3)1 9 2 0 und m eh rere Ton- gefässe (V intarjevec, M agdalensberg [Štalenski vrh]) belegen können.2 8 Im M usterschatz d er m itteleuropäischen L atèn ek u ltu r sp ielt das K reis- T angenten-B and indessen keine Rolle.2 1 D as oben erw äh n te S itula-F rag- m ent aus W estungarn (Taf. 5: 2), an dem w ir ein aufgelöstes, dem K reis- T angenten-B and verw andtes M uster finden, stellt in d ieser H insicht Abb. 3. Gürtelblech von Magdalenska gora. 1/2 Sl. 3. Pasna spona z Magdalenske gore. 1/2 1 7 In diesem Sinne äussert sich auch Frey, Festschrift W. Dehn (1969) 14. — Für einfache Reihenmuster aus Kreisstempeln vgl. auch die Beispiele Anm. 45—46. Ferner z. B. die Metallarbeiten bei A. Müllner, Typische Formen aus den archäologischen Sammlungen des krainischen Landesmuseums »Rudolfi- num« in Laibach (1900) Taf. 19: 1, 3; 28: 2; F. Starà, Arh. vestnik 3, 1952, 173 ff., Taf. 1:4; Frey, Die Entstehung der Situlenkunst. Röm.-Germ. Forsch. 31 (1969) Taf. 51—53; Gabrovec, Arh. vestnik 17, 1966, 19 ff., Taf. 8: 5. Hier treten sehr grosse (meist Drei-) Kreismotive in einfacher Reihung auf. 1 8 NM. Ljubljana, Inv. P 1338. 1 9 Hier nur einige Beispiele: Starà, Arh. vestnik 3, 1952, 173 ff., Abb. 2; Taf. 1:1-2; ders., Vače. Arh. kat. Slov. 1 (1955) Taf. 40: 10; 41: 1; 59:11,13; 90: 2; K. Kromer, Brezje. Arh. kat. Slov. 2 (1959) Taf. 24: 9; 29: 1, 4; Gabrovec, Germania 44, 1966, 27, Abb. 14: 2. Vgl. auch die verzierten Beinhülsen: Starà, Vače (1955) Taf. 77: 1, 3; Krieger und Salzherren. Ausstellungskatalog 4 des RGZM. Mainz (1970) Taf. 46: 2 (Nr. 142 g); Mitt. d. Anthr. Ges. Wien 16, 1886, Taf. 7; Frey, Die Entstehung der Situlenkunst. Röm.-Germ. Forsch. 31 (1969) Taf. 7: 22. 2 0 Vintarjevec: Unveröffentlicht; NM. Ljubljana, Inv. 8567. — Magdalens­ berg: Carinthia I 142, 1952, 129 f.; 121, Abb. 24: 11. — Vgl. auch Müllner a. a. O. (Anm. 17) Taf. 17: 5; Frey a. a. O. (Anm. 19) Taf. 7: 47; 8: 16; 30: 15; F. E. Barth, Die hallstattzeitlichen Grabhügel im Bereiche des Kutscher bei Podsemel (1969) 94 f. mit Taf. 5: 9. 2 1 Vgl. die Mustertafeln bei P. Jacobsthal, Early Celtic Art (1944) Taf. 261 ff., oder Schwappach, Die stempelverzierte Keramik der frühen Latène­ kultur. Ungedr. Diss. Marburg (1970); ders., Dehn-Festschrift (1969) 213 ff., zu Abb. 3: M 23. eine ganz vereinzelte A usnahm e dar; sein Dekor ist auf das Engste m it d er O rnam entik des O stalpenraum s zu verbinden. Was n u n die Stem pelw are d er G ruppe II von S tična (Nr. 10—17; Abb. 1; Taf. 2— 3) anbelangt, so sei gleich festgehalten, dass eine V er­ knüpfung m it anderen bekannten F undstücken aus Slow enien — anhand der M uster2 2 — in diesem Fall n ich t möglich ist. Es liessen sich allen­ falls, gehen w ir von den bogenverzierten Scherben aus, Stem pelornam en­ te aus dem nordw estlich benachbarten K ärn ten locker anschliessen, etw a die an einem G efässfragm ent von Feldkirchen,2 3 w o ein Fries von durchbrochenen B ogenstem peln m it anhängenden K reisendigungen be­ legt ist. A uch könnten zum V ergleich m anche der (freilich sehr späten) Funde vom M agdalensberg (Štalenski vrh) herangezogen w erden.2 4 2 5 Die besten O rnam entvergleiche finden sich jedoch, u n d das sei ganz k la r herausgestellt, w eiter im N ordosten, und zw ar auf d er stem pelver­ zierten L atène-K eram ik des südw estslow akischen und w estungarischen Raum es (vgl. Abb. 4). Dem g ru p p ierten K reisstem peldekor von Nr. 13 (Abb. 1; Taf. 3) dürfen — in d er K om position nächstverw andte — O r­ nam ente beispielsw eise an G efässen von D vory nad Z itavou (Taf. 7)2 ä und V el’ka M ana (Taf 8),2 6 von K osd2 7 oder B udapest-B ékâsm egyer2 8 zur Seite g estellt w erden. Zu den — freilich nicht m ehr e x ak t bestim m ­ b aren — B ogenm ustern von Nr. 15 und Nr. 16 (Abb. 1; Taf. 3) können w ir in dem genannten B ereich ebenfalls eine ausreichende A nzahl von guten V ergleichen heranbringen. Es sei hier n u r an S tem pelornam ente von B ajč-V lkanovo (Taf. 9)2 9 oder D vory nad Zitavou (Taf. IO)3 0 beson­ ders erin n ert, die zugleich die m ögliche V ariationsbreite un serer Deko­ rationen in S tična verdeutlichen helfen.3 1 W ichtig ist w eiterh in die ge- 2 2 Über die Gefässformen der Gruppe II von Stična lässt sich Näheres bisher leider nicht sagen, so dass ein Vergleich mit unverzierten Latènege- fässen aus Slowenien (z. B. Arh. vestnik 17, 1966 passim) unmöglich ist. 2 3 Unveröffentlicht? Landesmuseum für Kärnten, Klagenfurt. 2 4 Nur wenige stempelverzierte Scherben vom Magdalensberg sind pu­ bliziert, vgl. Carinthia I 142, 1952, 121, Abb. 24: 9; S. 129 f. (zur Zeitstellung). Weitere Beispiele mit gestempeltem Bogendekor vom Magdalensberg sindVerf. bekannt. 2 5 B. Benadik, Em. Vlček und C. Ambros, Keltische Gräberfelder der Südwestslowakei. Arch. Slov. Fontes 1 (1957) Taf. 30: 6. 2 6 Arch. Rozhledy 6, 1954, 319 ff., Abb. 148—149; J. Filip, Keltové ve stfedni Evrope (1956) 187, Abb. 57. 2 7 L . v. Mârton, Die Frühlatènezeit in Ungarn. Arch. Hungarica 11 (1933) Taf. 20: 4. Dieser Vergleich bereits bei Frey, Festschrift W. Dehn (1969) 16 mit Anm. 39. 2 8 Hunyady a. a. O. (Anm. 15) Taf. 94: 9. 2 9 Arch. Rozhledy 7, 1955, 773, mit Abb. 351: 6; vgl: auch das Gefäss­ fragment mit stempelgleicher Schulterzier von Dvory nad Zitavou, das zu­ sammen mit Mittellatène-Fibeln gefunden wurde: Benadik, Vlček und Ambros a. a. O. (Anm. 25) Taf. 27. 3 0 Benadik, Vlček und Ambros a. a. O. (Anm. 25) Taf. 29: 19; dazu gehört das Fragment einer Mittellatène-Fibel: dies. ebda. Taf. 28: 10. 3 1 Vgl. z. B. auch Hunyady, Die Kelten im Karpatenbecken. Textband (1944) Taf. 9: 15; Tafelband (1942) Taf. 86: 5; 89: 2; 82: 6; ferner zur allg. Orientierung die Mustertafeln mit Bogendekorationen bei Schwappach, Die stempelverzierte Keramik der frühen Latènekultur. Ungedr. Diss. Marburg (1970). Abb. 4. Das südöstliche Verbreitungsgebiet der stempelverzierten Latène-Keramik Sl. 4. Razprostranjenost žigosane keramike v jugovzhodnem alpskem področju S = Stična, V = Valična vas, R = Roje, F = Feldkirchen, M = Magdalensberg (Stalenski vrh) genständig angeordnete Bogenzier von Nr. 17 (Abb. 1; Taf. 3), die in verw andter A usführung an einer Scherbe von M anching w iederkehrt.3 2 Sehr häufig belegt an Latènegefâssen M itteleuropas ist schliesslich das eingeglättete W ellenlinienband von Nr. 15 (Abb. 1; Taf. 3).3 3 Eine d er schw ierigsten Fragen, die das stem pelverzierte M aterial von Stična aufw irft, ist die nach seiner zeitlichen Stellung. G abrovec, F rey und F oltiny hab en in einem V orbericht über die A usgrabungen im Ring­ w all den chronologischen Rahm en, in dem w ir uns bew egen, zw ar schon grob Umrissen w enn sie feststellen, die stem pelverzierte L atène-K eram ik »rep räsen tiert den älteren L atènehorizont in Stična, d er am Ende der F rühlatènezeit (Latène B 2 nach K räm er) einsetzt«.3 4 W ichtig w äre frei­ lich noch zu prüfen, ob nicht eine feinere Einstufung, vielleicht sogar eine relativ-chronologische O rdnung der F unde im Sinne un serer G rup­ pen I und II m öglich ist. D abei können w ir uns h eute alleine auf die kennzeichnenden M erkm ale der K eram ik selbst, nicht ab er auf geschlos­ sene F unde oder stratigraphische B eobachtungen stützen, denn in Valič- na vas haben w ir es durchw egs m it E inzelfunden zu tu n und in Stična ist eine k lare T rennung d er latènezeitlichen Siedlungsschichten, die die S tufen L atène B bis D um fassen, bisher nicht d u rch fü h rb ar gewesen.3 5 Es gibt m eines E rachtens schon eine Reihe von A nhaltspunkten, die d arau f hindeuten, dass die stem pelverzierte K eram ik u n serer G ruppen I und II unterschiedlicher Z eitstellung ist, dass w ir in d er G ruppe I eine ältere und in d er G ruppe II eine jüngere Tonw are vor u ns haben. Bei der B esprechung der Scherben N r. 1— 8 (Gruppe I) h atten w ir einerseits festgestellt, dass die au ftretenden D ekorationen eine gew isse V erw andt­ schaft zur hallstättisch en M usterw elt Slow eniens verm u ten lassen. A n­ dererseits w ird durch die verschiedenen Fundanalysen deutlich, dass die Scherben d er G ruppe I nach M achart (relativ schlecht gebrannt) und Form en (V alična vas!) der L atène B — K eram ik, wie w ir sie z. B. aus Ö sterreich u n d U ngarn kennen, seh r nahe stehen.3 6 A ufgrund dieser verschiedenen Beobachtungen scheint m ir im F alle d er G ruppe I von S tična und auch d er F unde von V alična vas — eine andere D atierung als in die jü n g ere F rühlatènezeit (Latène B) unw ahrscheinlich. Dass die­ ser Z eitansatz fü r unsere ältere G ruppe ü b erh au p t v e rtre tb a r ist, bestä­ 3 2 V. Pingel, Die glatte Drehscheiben-Keramik von Manching. Die Aus­ grabungen in Manching 4 (1971) Nr. 1526; vgl. auch Frey, Festschrift W. Dehn (1939) 16 mit Anm. 41. — Wir wollen in diesem Zusammenhang die verschiedenen gegenständigen Bogenfriese der Stufe Latène A bewusst bei­ seite lassen (Schwappach, Festschrift W. Dehn [1969] 213 ff. mit Abb. 5: 38). — Herrn Dr. V. Pingel, Marburg, bin ich für zahlreiche Hinweise bezüglich der Keramik von Manching zu Dank verpflichtet. 3 3 Man blättere z. B. die Abb. und Taf. bei Bonis a. a. O. (Anm. 15), Kappel a. a. O. (Anm. 15) oder Hunyady a. a. O. (Anm. 31) Taf. 89 ff. 3 4 Germania 48, 1970, 12 ff., bes. 25; vgl. auch Frey, Festschrift W. Dehn (1969) 9; Gabrovec, Arh. vestnik 17, 1966, 169 ff. 3 5 Vgl. Frey, Festschrift W . Dehn (1969) 7 ff., bes. 13 f. 3 6 z. B. K. Willvonseder, Wiener Prähist. Zeitschr. 28—29, 1937-38, 242, Abb. 8: 4-5 ; R. Pittioni, Urgeschichte des österreichischen Raumes (1954) 665, Abb. 456 ff.; Märton, Das Fundinventar der Frühlatènegraber. Dolgozatok 9-10, 1933-34, 93 ff.; Hunyady a. a. O. (Anm. 31) passim. tig t das V orkom m en von L atène B — F ibeln sowohl im R ing w all von Stična3 7 als auch im G räberfeld von V alična vas.3 8 Jü n g e r als die G ruppe I, und zw ar sicher bereits m ittellatènezeit- lich,3 9 d ü rfte indessen die G ruppe II stem pelverzierter S cherben von Stična sein. D as M aterial ist klingend h a rt gebrannt, w as an D rehschei­ benw are der entw ickelten L atènezeit erin n ert, und die au ftreten d en Stem ­ pel- bzw. G lättm u ster fügen sich, das können w iederum die zahlreichen herangezogenen V ergleichsstücke verdeutlichen, ebenfalls in diesen Z eit­ abschnitt gut ein.4 0 Wie das A u ftreten von Stem pelverzierungen an d er L atènew are Slow eniens zu erk lären ist, soll abschliessend kurz e rö rte rt w erden. Obwohl w ir offensichtlich in u n serer älteren — noch frühlatènezeitlichen — K eram ikgruppe schon m it charakteristischen L atène-G efâssform en rechnen dürfen (V alična vas!), stehen die S tem pelornam ente selbst an­ scheinend in keinem u n m ittelbaren Zusam m enhang m it jen en d er La­ tène-K eram ik M itteleuropas. G em einsam keiten im D ekor lassen sich kaum feststellen, typische Einzelm otive und M usterkom positionen der L atène-S tem pelornam entik kom m en an den Gefässen bzw. S cherben un­ serer älteren slow enischen G ruppe n ich t vor.4 1 W ahrscheinlicher ist m ei­ nes E rachtens, dass das V orkom m en von S tem peldekorationen an Ge­ fässen d er S tu fe L atène B im südlichen O stalpenraum das Fortleben einer bereits w ährend der dortigen H allstattzeit a u ftreten d en Zierweise andeutet.4 2 Ich erin n ere in diesem Zusam m enhang n u r an die stem pel­ v erzierte hallstättisch e K eram ik aus V intarjevec4 3 oder S m arjeta (Taf. 5: 3—4),4 4 von M ost na Soči (St. Lucia),4 5 Este4 6 usw . Im ü b rigen sei be­ sonders d arau f aufm erksam gem acht, dass selbst im R ingw all von Stična 3 7 Gabrovec, Frey und Foltiny, Germania 48, 1970, 25, mit Abb. 4: & ; Frey, Festschrift W. Dehn (1969) 14 mit Abb. 2: 1. 3 8 Gabrovec, Arh. vestnik 17, 1966, 169 ff., Taf. 25: 3-4. 3 9 Ob einige der stempelverzierten Scherben unserer Gruppe II von Stična nicht sogar in die jüngere Latènezeit gehören, kann nur auf breiterer Material­ basis geklärt werden. Wichtige Anhaltspunkte in dieser Frage dürften durch eine Bearbeitung der stempelverzierten Keramik aus den oppida nördlich der Alpen zu erwarten sein. 4 0 Vgl. Taf. 7—10 und Anm. 25—33. 4 1 Zur allg. Orientierung vgl. in diesem Zusammenhang die Mustertafeln der stempelverzierten Latène-Keramik: Dehn und Schwappach a. a. O. (Anm. 1). 4 2 Vgl. Frey, Festschrift W. Dehn (1969) 14 ff. 4 3 Unveröffentlicht; NM. Ljubljana (vgl. Anm. 20). Frey, Festschrift W. Dehn (1969) 15 f. 4 4 Vgl. Anm. 18. 4 5 C. Marchesetti, Scavi nella necropoli di S. Lucia presso Tolmino 1885—1892 (1893) Taf. 4-5. 4 6 z. B. Not. Scavi 1882, Taf. 5: 6—8, 25, 33, 42, 50; O. Montelius, La civili­ sation primitive en Italie I (1895) Taf. 58: 10; D. Randall-Maclver, The Iron Age in Italy (1927) Taf. 5: 1, 6, 15, 22-23; Prähist. Zeitschr. 34-35, 1949-50, 2. Hälfte, 250. Abb. 1: 2-3; Fogolari und Frey, Studi Etruschi 33, 1965. 275, Abb. 13: 4—6; Frey, Die Entstehung der Situlenkunst. Röm.-Germ. Forsch. 31 (1969) Taf. 20: 4, 6-7; 30: 15. Vgl. auch Schwappach in: Festschrift W. Dehn (1969) 242 ff. schon zahlreiche hallstättisehe S cherben m it Stem pelzier, und zw ar von w enigstens zehn verschiedenen Gefässen, zutage gekom m en sind.4 7 A nders ste h t es indessen im F alle u nserer jüngeren, m ittellatènezeit- lichen K eram ikgruppe (II) von Stična. In ih rer O rnam entik spiegeln sich — w ie die oben herangezogenen P arallelen und V ergleichsstücke deut­ lich m achen — unm ittelb are B eziehungen zu r stem pelverzierten L atène- w are M itteleuropas, vor allem zu jen er des südw estslow akischen und ungarischen R aum es (Abb. 4). Dass diesen, nach N ordosten und Osten w eisenden V erbindungen bei der E n tfaltu n g d er L atèn ek u ltu r in Slow enien4 8 eine besondere Bedeu­ tung zukom m t, lässt sich auch d u rch die V erbreitung a n d erer B odenfun­ de, etw a an h an d der im »H ungarian Sw ord Style« v erzierten Schw ert­ scheiden,4 9 d er H ohlbuckelringe5 0 und H iebm esser5 1 oder anhand eines K antharos, d er aus Novo m esto stam m t,5 2 besonders g u t belegen. Fundverzeichnis* 1. Schulterscherbe eines dünnw andigen D rehscheibengefässes aus sehr feinem , fetten Ton. Am oberen B ruchrand d er S cherbe A nsatz einer H orizontalriefe erkennbar. Vom O rnam ent ist ein einzelner, scharf ge­ 4 7 Das Material befindet sich, zumeist unpubliziert, im NM. Ljubljana. Nur wenige Stücke sind bereits veröffentlicht, vgL z. B. Frey in: Festschrift W. Dehn (1969) 14 ff. mit Abb. 1: 10; 2: 11-12; ferner die in Anm. 4 zusammen­ gestellte Lit. 4 8 Allg. zur Latènekultur in Slowenien vgl. am besten Gabrovec, Arh. vestnik 17, 1966, 169 ff. 4 0 Vgl. schon Frey, Festschrift W. Dehn (1969) 9 mit Anm. 14. Zum Stil: Jacobsthal a. a. O. (Anm. 21) 95 ff. — Für charakteristische Schwertscheiden aus Slowenien vgl. z. B. Gabrovec, Arh. vestnik 17, 1966, 169 ff., Taf. 1; S. Pahič ebda. 271 ff„ Taf. 4. 5 0 Vgl. W. Krämer, Germania 39, 1961, 32 ff. mit Abb. 1; für ergänzende Neufunde vgl. z. B. Gabrovec, Arh. vestnik 17, 1966, 169 ff., Taf. 11: 1—3, 6, 12' Pahič a. a. O. Taf. 16: 4. 5 1 Vgl. z. B. Gabrovec, Arh. vestnik 17, 1966, 169 ff., Taf. 10: 4, 7; 26: 2; Pahič a. a. O., Taf. 8: 1—2; 13: 6—7. Dazu: z. B. Mart on a. a. O. (Anm. 36) 93 ff., Taf. 23: 6; 34: 8; 50:11—12; 57; Hunyady, Die Kelten im Karpatenbecken. Textband (1944) Taf. 7: 11—12; 29; Tafelband (1942) Taf. 52: 1—8; aber z. B. auch: J. Caspart, Wiener Prähist. Zeitschr. 16, 1929, 49, Abb. 6; K. Zeilinger, Schild von Steier 2, 1953, 68, Abb. 5; 76, Abb. 7: 4. 5 2 T. Knez, Novo mesto 1365—1965 (1969) 43 f., Abb. 29—30. Vgl. dazu etwa Märton a. a. O. (Anm. 27) Taf. 20—23; Hunyady a. a. O., Tafelband (1942) Taf. 65—66; Benadfk, Vlček und Ambros a. a. O. (Anm. 25) Taf. 42: 1 usw. — - Weitere Parallelen wird T. Knez, Novo mesto, in einer vorbereiteten Studie über den Kantharos bringen. — Die verschiedentlich angenommenen engen Beziehungen zwischen Slowenien und Kärnten während der Latènezeit (Stufe Latène B 2 nach Krämer bis Latène D) bedürfen m. E. einer genauen Über­ prüfung. Anhand der stempelverzierten Keramik und anderer typischer Funde lassen sie sich bisher jedenfalls nicht nachweisen; vgl. H. Müller-Karpe, Zeugnisse der Taurisker in Kärnten. Carinthia I 141, 1951, 594 ff. * Die Funde befinden sich im Narodni muzej, Ljubljana. Abkürzungen: Frey, Zur latènezeitlichen Besiedlung = Frey, Zur latène- zeitlichen Besiedlung Unterkrains. Festschrift W. Dehn (1969) 7 ff. — Frey und Gabrovec, K latenski poselitvi = Frey und Gabrovec, K latenski poselitvi Do­ lenjske. Arh. vestnik 20, 1969, 7 ff. p räg ter Z w eikreisstem pel (Dm. 14,5/8 mm) erhalten. Ob die feine Linie, die vom K reisstem pel nach links u n ten fü h rt, zum M uster gehört, lässt sich m it S icherheit nich t m ehr sagen (Rest eines K reis-T angenten- Bandes?). Aus S ch n itt X V I (1970). — U npubliziert. — Abb. 1: 1; Taf. 1:1. 2. S chulterscherbe eines scheibengedrehten dünnw andigen Gefässes aus sehr feinem , fe tte n Ton. V erzierung: Einzelnes, tief eingestem peltes Zw eikreism otiv (Dm. 14/8 mm). D er K reisstem pel ist auffallend grob und klobig geschnitten. Aus S ch n itt V (1968). — Lit.: Frey, Z ur latènezeitlichen Besiedlung, 15, Abb. 2: 10; F re y und Gabrovec, K latenski poselitvi, 13, A bb. 2: 10. — Abb. 1: 2; Taf. 1: 2. 3. W andscherbe vom O berteil eines dünnw andigen D rehscheiben- gefässes. S ehr feiner, fe tte r Ton. R est ein er horizontalen M usterzone aus tief eingedrückten Zw eikreisstem peln (Dm. 13/7 mm). Aus S ch n itt VI (1968). — Lit.: F rey, Z ur latènezeitlichen Besiedlung, 12, Abb. 1: 5; T af. 1:6; F rey u n d G abrovec, K latenski poselitvi, 11, Abb. 1: 5; Taf. 1: 6. — Abb. 1: 3; Taf. 1: 3. 4. S chulterscherbe eines dünnw andigen D rehscheibengefässes aus seh r feinem , fe tte n Ton. Am u n teren R and der Scherbe A nsatz des Ge- fässum bruches. V erzierung: T eil eines tief eingestem pelten Z w eikreis­ m otivs (Dm. 13/7 mm). A us S chnitt X V I (1970). — U npubliziert. — Abb. 1: 4; Taf. 1: 4. 5. S cherbenw irtel, Dm. 4,9—-5,3 cm. R und zugeschlagen aus der Schulterscherbe eines grossen dickw andigen D rehscheibengefässes; zwei horizontale R iefen noch erkennbar. S eh r feiner, fe tte r Ton. A m unteren R and des W irtels R este von zwei tief eingedrückten Zw eikres (?)- Stem peln (Dm. m eh r als 12 mm). A us S chnitt X I (1969). — U npubliziert. — Abb. 1: 5; Taf. 1: 5. 6. S chulterscherbe eines scheibengedrehten dünnw andigen Gefässes aus sehr feinem , fetten Ton, m it einem einzelnen seh r tief geprägtem Zw eikreisstem pel (Dm. 12/6 mm). L esefund aus dem B ereich der A nlage. — U npubliziert. — Abb. 1: 6; Taf. 1: 6. 7. S chulterscherbe eines dünnw andigen D rehscheibengefässes. Sehr feiner, fe tte r Ton. U nter dem oberen B ru ch ran d H orizontalrille. Vom D ekor ist noch zu sehen: R este von zw ei tief eingedrückten Zw eikreis­ stem peln (Dm. 10/5,5 mm), dazw ischen schräg verlaufende, seichte Linie (Teil eines K reis-T angenten-B andes?). A us S ch n itt X II (1969). — U npubliziert. — Abb. 1: 7; Taf. 1: 7. 8. Scherbe von der S chulter eines dünnw andigen D rehscheiben­ gefässes aus seh r feinem , fetten Ton. A m u n teren B ruchrand der Scherbe A nsatz einer horizontalen Rille. O rnam ent: Tief eingestem pelter Zwei­ kreis (Dm. 10/5 mm), links daneben — am B ruchrand der Scherbe — R est eines w eiteren Zw eikreisstem pels erkennbar. L esefund aus dem B ereich der A nlage. — U npubliziert. — Abb. 1: 8; Taf. 1: 8. 9. W andscherbe eines dickw andigen, scheibengedrehten (?) Gefässes. R est eines eingestem pelten K reism usters: E rhalten sind ein einzelnes D reikreism otiv (Dm. 11/8/5 mm) und, an den linken und rechten B ruch­ rän d ern d er Scherbe, Teile von Zweikreis(?)-M otiven. Aus S ch n itt VI (1968). — Lit.: Frey, Zur latènezeitlichen Besiedlung, 12, Abb. 1: 4; Taf. 1: 7; F rey u n d Gabrovec, K latenski poselitvi, 11, Abb. 1: 4; Taf. 1:7. — Abb. 1: 9; Taf. 1: 9. 10. Zw ei aneinanderpassende W andscherben vom O berteil eines dickw andigen feintonigen D rehscheibengefässes. O rnam ent: D rei D rei­ kreism otive in w aagerechter R eihe erhalten (Dm. 15/11/4,5 mm). D er D reikreisstem pel zeigt aussen u n d innen jew eils einen einfachen K reis­ ring und in d er M itte jew eils einen stark v erb reiterten M ittelkreis. An zwei S tellen des Stem pel ist eine (zufällige?) Q uerkerbung zu beob­ achten. Aus S ch n itt IX (1969). — U npubliziert. — Abb. 1: 10; Taf. 2: 10. 11. W andscherbe eines scheibengedrehten dickw andigen Gefässes aus feinem Ton. R este von zwei seh r verriebenen D reikreisstem peln (Dm. 15/11/4,5 mm) erhalten. Diese D reikreism otive sind jen en von Nr. 10 so ähnlich, dass m an in beiden F ällen den gleichen Stem pel v erm uten m öchte (wobei allerdings die Q uerkerbungen der Stem pel von N r. 10 bei Nr. 11 wegen d er angegriffenen Scherbenoberfläche nicht m eh r auszum achen sind). V ielleicht handelt es sich u m Scherben ein und desselben Gefässes. Aus S ch n itt IX (1969). U npubliziert. — Abb. 1: 11; Taf. 2: 11. 12. F rag m en t vom O berteil eines grossen D rehscheibengefässes aus feingeschläm m tem Ton. Zw ischen flachen horizontalen R illen erscheint eine lockere R eihe von Z w eikreisstem peln (Dm. 9,5/5,5 mm): D rei Zw ei­ kreism otive sind, vollständig, ein viertes teilw eise (am rech ten B ruchrand der Scherbe) erhalten. Aus S ch n itt I (1967). — L it.: Frey, Z ur latènezeitlichen Besiedlung, 15, Abb. 2: 15; Taf. 1: 9; Frey u n d G abrovec, K latenski poselitvi, 13, Abb. 2: 15; Taf. 1: 9; Gabrovec, F re y u n d Foltiny, A rh. v estn ik 20, 1969, 177 ff., Taf. 10: 9; dies., G erm ania 48, 1970, 12 ff., Taf. 8: 9. — Abb. 1: 12; Taf. 2: 12. 13. W andscherbe vom O berteil eines dickw andigen feintonigen D rehscheibengefässes. Stem pelzier: Ü ber einer horizontalen Rille zwei locker gesetzte Z w eikreism otive (Dm. 8/5 mm) erk en n b ar; es h an d elt sich hierbei eindeutig um den R est eines in einzelnen G ruppen kom ponierten K reisstem peldekors. Aus S ch n itt VI (1968). — Lit.: Frey, Z ur latènezeitlichen Besiedlung, 12, Abb. 1: 7; Taf. 1: 5; Frey u n d Gabrovec, K latenski poselitvi, 11, Abb. 1: 7; Taf. 1: 5. — Abb. 1: 13; Taf. 3: 13. 14. W andscherbe eines dickw andigen D rehscheibengefässes aus fein­ geschläm m tem Ton. O berfläche sta rk angegriffen. Vom O rnam ent sind noch zwei locker gesetzte Z w eikreisstem pel erh alten (Dm. 6/4 mm). Aus S ch n itt XVI (1970). — U npubliziert. — Abb. 1: 14; Taf. 3: 14. 15. F rag m en t eines dickw andigen D rehscheibengefässes aus feinge­ schläm m tem Ton. V erzierung: A m oberen B ru ch ran d d er Scherbe Teil eines scharf geprägten Z w eikreisstem pels (Dm. 10/7 mm), rechts daneben m öglicherw eise Ende eines Bogenstem pels. U nterhalb d er Stem pelzier R est eines eingeglätteten W ellenlinienbandes. Aus S chnitt VI (1968). — Lit.: Frey, Z u r latènezeitlichen Besiedlung, 12, Abb. 1: 8; Taf. 1: 8; F rey und G abrovec, K latenski poselitvi, 11, Abb. 1: 8; Taf. 1: 8; G abrovec, F rey und Foltiny, A rh. vestnik 20, 1969, 177 ff., Taf. 10: 8; dies., G erm ania 48, 1970, 12 ff., Taf. 8: 8. — Abb. 1: 15; Taf. 3: 15. 16. W andscherbe eines dickw andigen Gefässes, feintonige D reh­ scheibenw are. A m oberen und linken B ru ch ran d der Scherbe Teile eines durchbrochenen B ogenstem pels erkennbar. Aus S chnitt X II (1969). —• U npubliziert. —• Abb. 1: 16; Taf. 3: 16. 17. Schulterscherbe eines dünnw andigen D rehscheibengefässes aus feingeschläm m tem Ton. Ü ber einer H orizontalriefe Teil eines stehend geprägten durchbrochenen Bogenm otivs erh alten , d arü b er — am oberen B ruchrand der Scherbe — kleiner R est eines gegenständig (hängend) angeordneten B ogenstem pels erkennbar. Aus S chnitt V (1968). — Lit.: Frey, Z u r latènezeitlichen Besiedlung, 15, Abb. 2: 9; Taf. 1: 4; F rey und G abrovec, K latenski poselitvi, 13, Abb. 2: 9; Taf. 1: 4; Gabrovec, Frey und Foltiny, A rh. v estnik 20, 1969, 177 ff., Taf. 10: 7; dies., G erm ania 48, 1970, 12 ff., Taf. 8: 7. — Abb. 1: 17; Taf. 3: 17. POVZETEK Žigosana latenska keramika z gradišča v Stični Naselbinska izkopavanja v Stični so odkrila 17 keramičnih fragmentov, omamen tiranih z žigosanimi motivi (sl. 1, T. 1—3; op. 4). V vseh primerkih imamo opravka z oblikovno nedoločljivimi posodami, ki so bile izdelane na kolovrat, ornament je krasil zunanjo površino posod. Žigosani ornament je avtor razdelil v dve skupini. V prvo (sl. 1: 1—8; T. 1) sodijo razmeroma veliki dvokrožni motivi premera od 10—14,5 mm. Krožci so vtisnjeni zelo globoko, tako da lahko ornament zaznamo tudi na nasprotni strani v obliki majhne plastične vzbokline. Keramika je izdelana iz fine, mastne gline, milnato občutene površine. V drugi skupini (sl. 1: 10—17; T. 2—3) je motivika in kompozicija orna­ menta pestrejša: ne nastopajo le enostavni dvokrožni motivi, ampak tudi tro- krožni, poleg tega pa tudi ločni motivi, izdelani v pretrgani črti (sl. 1: 16, 17, 15). Žigi so manjšega premera, običajno 6—10 mm, in nikdar tako močno vtisnjeni, da bi bili zaznavni tudi na nasprotni strani. Keramika, na kateri nastopajo, je pojoče trdo žgana, površina pusta in hrapava. V prvo skupino lahko uvrstimo iz Slovenije poleg stiških primerkov še posodo in fragment iz Valične vasi (sl. 2; T. 4; 5: 1), medtem ko izven sloven­ skega prostora komaj lahko navedemo primerjalno gradivo (T. 6; op. 15). Ži­ gosani krožci na izvenslovenski latenski keramiki so praviloma manjši (6 do 10 mm). Velikost krožcev naše prve skupine navezuje bolj na domačo halštat- sko tradicijo, to navezavo potrjujejo še posebej krožci, ki so med seboj tan­ gencialno povezani (sl. 1: 1, 7), motiv, ki je v slovenskem halštatu običajen (op. 19—20), v srednjeevropski latenski kulturi pa praktično nepoznan. Druga skupina žigosanega ornamenta je do sedaj izven Stične nepoznana. V tej zvezi smemo omeniti le fragment iz Feldkirchna z ločnim žigom in nekaj kosov iz seveda mlajšega Štalenskega vrha (op. 23—24). Bogato pa je pri­ merjalno gradivo druge skupine severovzhodno od Slovenije, na jugozahodnem Slovaškem in v zahodni Madžarski (sl. 4; T. 7—10; op. 25—33). Obe skupini žigosane keramike predstavljata v Stični starejši latenski horizont, ki se začenja v Lt B 2 po Kramerju. Težja je medsebojna kronolo­ ška razvrstitev obeh skupin: iz same stratigrafije stiškega naselja ni razvidna. Že iz dosedanje analize pa lahko sklepamo, da mora biti prva skupina starejša, njen časovni okvir je najbolje razumljiv v starejšem latenskem ob­ dobju (Lt B). Druga skupina je mlajša. Tako po tipološki analizi kot po pri­ merjalnem gradivu jo najbolje razumemo v srednjelatenskem obdobju (Lt C). Nastop žigosane keramike v Sloveniji je kulturnohistorično pomemben. V zgodnjem latenskem obdobju (Lt B) moramo sicer računati že s tipično laten­ sko keramiko (Valična vas!), starejši žigosan ornament prve skupine pa ne kaže nobene povezave s tovrstnim ornamentom srednjeevropskega prostora (cfr. op. 1), laže ga razložimo z domačo halštatsko tradicijo. Popolnoma drugače pa je z drugo skupino žigosanega ornamenta. Ta je jasno povezana z jugozahodno Slovaško in Madžarsko. Ta povezava pa ni osamljena. Poznamo jo že iz mečev ornamentiranih v »madžarskem« stilu (Hungarian Sword Style po Jacobsthalu, op. 49), iz orehastih zapestnic (op. 50), iz udarnih nožev (op. 51) in končno jo nakazuje nedavno odkriti kantharos iz Novega mesta (op. 52). Vsa ta dejstva pa potrjujejo že izraženo domnevo (op. 48), da pridejo Kelti v današnji slovenski prostor iz severovzhoda.