110271, üsroün« in vimerritelns X auf alle Sonn- und Feyertagr des ganzen Jahres mit bcygefügter Passtons-Leidensgeschichte unsres Heilandes. Mit Ihrer räm. kaiserl. auch kaiserl. ränigl. apostol. Majestät allergnadigster Druckfrepheit, wie auch mit GeuehmhaltunF der geistlichen Mbrigkeit. - LAABALH, Gedruckt und zu finden benIoh. Friedrich Eger, landschaftlichen Buchtrncker. r?7S- v. < 110271 Am ersten Sonntage im Advente. Epistel zu den Römern Rap. iz. v. Li. bis 14. F^-rüder.' Wisset, daß die Stunde itzt da ist, vom ir Schlafe aufzustchen; denn nun ist unser Hell näher, als wir es glauberen. Die Nachrist 12 vergangen, der Tag aber ist herbeigckommm. Darum lasset uns die Werke der Finsternis' ablegen, und die Waffen des Lichtes anziehen. Lasset uns ehr- 72 dar, wie am Tage wandeln, nicht im Fressen und Saufen, nicht in Schlafkammevn und Geilheit, nicht in Zank und Eifersucht. Sondern ziehet den Herrn 14 Lesum Christum an. Evangelium Luk. 21. v. 25. — gz. §^n dec Zeit sprach der Heer Jesus zu seinen Jüngern: Es werden an Sonn, Mond, 25 und den Sternen Zeichen geschehen, und auf Erde wird wegen des ungestümen Ge¬ räusches des Meeres, und der WasswwcLen Bedrängniß der Völker seyn. Und die Men- 2S A 2 scheu 4 Am erster Sonntage scheu werden vor Furcht, und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen wer¬ den , verschmachten; denn die Kräfte der 27 Himmel werden erschüttert werden. Und alsdann werden sie des Menschen Sohn in einer Wolke mit grosser Macht, und Herr- 28lichkeit kommen sehen. Wann aber dieses zu geschehen anfangt, /0 sehet empor, und hebet eure Häupter auf, weil eure Erlösung ry herzunahet. Und er sagete ihnen eine Gleich« mß: Sehet denFeigenbaum, und alleBäu- Zv me an. Wenn sie schon ausschlagen, so Zi wisset ihr, daß der Sommer nah ist. Also sollet ihr auch wissen, daß, wenn ihr sehen Z2 werdet, daß dieses alles geschieht, das Reich Gottes nah ist. Wahrlich ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis ZZ alles geschehe. Himmel und Erde werde« vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. Am zweyten Sonntage im Advente. Epistel zu den Römern 15.0.4.-13. -.0L rüder! Alles, was geschrieben ist, das ist zu unsrer Lehre geschrieben, damit wir durch Ge« 4 duld und Trost der Schrift Hofnung haben. Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß chr einerley unter einander nach Jesu Christo gestn- tz ner seyd. Damit ihr einmüthig mir einem Munde Gott und den Vater unsres Herrn Jesu Christi 7 preiset. Darum nehmet euch unter einander auf, gleichwie euch Christus zu Gottes Ehre aufgc- 8 nvmmen hat. Denn ich sage euch, daß Jesus Lhru im Advente. s Lhristus ein Diener der Beschneidung um der Wahr¬ heit Gottes willen gewesen ist, um die Verheißun¬ gen, die den Vätern geschehen sind, zu bestätigen. Und daß die Heiden Gott um der Barmherzigkeit 9 willen preisen; Wie geschrieben steht : Darum will io ich dich, Herr! loben unter den Heiden, und dei¬ nen Namen singen- Und abermals spricht er: Freuet n euch ihr Heiden mit seinem Volke. Und abermals: Lobet den Herrn alle Heiden, und preiset ihn alle Völker. Und wiederum spricht Jsaias: Es wird ^2 seyn die Wurzel Jeste, und der auferstehen wird, über die Heiden zu herrschen, auf den werden die Heiden hoffen. Gott der Hoffnung aber erfüllet euch rz mit aller Freude und Frieden im Glauben, auf daß ihr die Dolle Haber in der Hoffnung, und in der Kraft des heiligen Getstes. Evangelium Matth. 11. v. 2. — io. AjZW Johannes im Gefängnisse die Werke 2 VW Lhristi gehöret hatte, sandte er zween aus seinen Jünger, und sprach zu ihm: Bist z du, der kommen soll , oder sotten wir auf einen andern warten? JEsus antwortete, 4 und sprach zu ihnen: Gehet, und saget Jo¬ hanni wieder, was ihr gehöret, und ge-ehett habet. Die Blinden sehen, die Lahmen ge- ; Heu, die Aussätzigen werden gereiniget, die Tauben hören, die Todten stehen auf, den Armen wird das Evangelium geprediget. Und selig ist, der sich an mir nicht ärgern 6 wird. Als aber diese hinweg gingen, fing 7 JEsus an von Johanne zu dem Volke zu re¬ den : Was seyd ihr in die Wüste hinausge¬ gangen zu sehen? Ein Nohr, das vom Winde hin und her geweher wird? Oder, 8 A z was 6 Am dritten Sonntaxe wasftyd ihr hrnausgegangen zu sehen? Ei- neu Menschen, mit weichen Kleidern angc« Ltzan? Sehet, die weichen Kleider tragen, 9 find in den -Häusern der Könige. Oder, was send ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euchder lO auch mehr ist, denn ein Prophet. Denn dieser ist es , vor welchem geschrieben steht: Sieh, ich sende meinen Engel vor deinem Angesichte her, der deinen Weg vor dir be« reiten wird. Am dritten Sonntage im Advente. Epistel zu den Philipp. 4. v. 4. — 7. '4 prüder! Freuet euch in dem Herrn allezeit; aker- I ^.7 mals sage ich: Freuet euch. Lasset eure Sitt. 9 samkerr allen Menschen kund ftyn : Der Herr O jst nah. Macher euch keine Sorge um etwas, sondern lasser euer Bitten in allem Gebete und Flehen mit Danksagung vor Gort kund werden. 7 Und der Frieden Gottes, der alle Vernunft über¬ steigt , bewahre eure Herzen und euren Verstand in Christo Jesu unsrem Herrn. Evangelium Johann, i. v. 19. — 29. sandten die Juden von Je. rusalem Priester und Leviten zum Jo- 20 Hannes, die ihn fragen sollten: Wer bist du? Er gestand die Wahrheit; er laugnete es nicht, und er bekannte: Ich bin nicht ri Christus. Und sie frageten ihn: Wer denn ? Bist du Elias? Und er sprach: Ich bin es nicht. Bist du ein Prophet? Und ec ant- im Advente. 7 antwortete : Nein. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? Daß wir denen,»; die uns geschicket haben, eine Antwort brin» gen: Was sagest du von dir selbst? Er sprach: Ich bin die Stimme des Rufen» 2Z den in der Wüste: Richtet den Weg des Herrn, wie der Prophet Jsaias gesaget hat. Die Abgesandten aber waren Pharisäer. 24 Und sie frageten ihn, und sprachen zu ihm: 2s Warum taufest du denn, wenn du we» der LH Mus, noch Elias, noch ein Prophet bist? Johannes antwortete ihnen, und 26 sprach: Ich taufe im Wasser; es ist aber 27 einer mitten unter euch gestanden, den ihr nicht kennet. Der ist es, der nach mir kom» *8 men wird , der vor mir gewesen ist, dessen Schuh riemen ich nicht werth bin aufzulö» . sen. Dieses trug sich in Bethania jenseits 29 des Jordans zu, wo Johannes taufete. Am vierten Sonntage im Advente. i. Epistel zu den Rorinth. 4. v. l.-—5. Herüber.' So halte uns nun jedermann für Die, x «O ner Lhristi, und Austheiler der Geheimnisse Gottes. Hier suchet man nun an den Austheiler», 2 daß einer treu befunden werde. Mir aber ist es 2 rin Geringes, daß ich von euch, oder von einem menschlichen Tage gerichtet werde; ich richte mich aber auch selbst nicht. Denn ich bin mir nichts be»^ mußt; aber darum bin ich nicht gerechtfertiget. Der Herr aber ist es, der mich richtet. Deßwegen rich'5 ret nicht vor der Zeit, bis der Herr kömmt, der such das, was im Finster» verborgen ist, an das Licht bringen, und die Anschläge der Herten «4 osten» z Am Geburtstage offenbaren wird; und alsdann wird ein jeder Lob Von Gott haben. Evangelium Luk. z. v. i. — 6. 1 VUn dem fünfzehnten Jahre der Negierung des Kaisers Tiberius, als Ponttus Pi¬ latus Landpffeger in dem jüdischen Lande, und Herodes Vierfücst in Galiläa, sein Bruder Philippus Viersürst in Jtnräa, und in dec Landschaft Trachonitidis, und 2 Lysanias Bierfürst zu Abilina waren; unter den Hohenpriestern Annas und Kaiphas redete der Herr zu Johannes dem Sohne z Zachariä in der Wüste. Und er kam in die ganze Gegend des Jordans, und predigte die Taufe der Busse zur Vergebung dec 4 Sünden. Wie in dem Buchener Reden Jsaiä des Propheten geschrieben steht: Dir Stimme des Rufenden in der Wüste; rich» tet den Weg des HErrn , machet sei- 5 ne Fußsteige richtig. Alle Thaler sollen angefüllet, und alle Berge und Hügel er¬ niedriget werden, und was krumm ist, soll gerad, und ivas ungleich ist, soll zu einem 6 ebenen Wege werden. Und alles Fleisch wird den Heiland Gottes sehen. Am Geburtstage unsres Hrn. Jesu Lhrifti. In der ersten Messe. Epistel >»um Tit. 2. v. n. —rs. n Hsllerliebster! "Es ist die Gnade Gottes unsres Hei« 12 landes allen Menschen erschienen. Un»> hat uns gelehret, daß wir der Gottlosigkeit und den well» lichen unsres Herrn Jesu Christi. y ticken Lüsten absagen, und nüchtern, gereckt, und gottselig in der Welt leben, und auf die selige rz Hoffnung, und auf die Zukunft der Herrlichkeit des grossen Gottes und unsres Heilandes Jesu Lhrtsti warten sollen. Der sich selbst für uns gegeben hat, 14 damit er uns von aller Ungerechtigkeit erlosete, und ihm selbst ein angenehmes Bolk reinigte, das nach guten Werken strebcte. Ließ rede und ermahne in Lhristo Jesu unsrem Herrn. Evangelium Luk. 2. v. 1. — 14. dUn der Zeit ging ein Gebott vom Kaiser 1 Augustus aus, den ganzen Erdkreis zu beschreiben. Diese erste Beschreibung ist 2 durch die Veranstaltung Lyrini des Land¬ pflegers in Syrien geschehen. Daher gin- Z gen alle, ein jeder in seine Stadt, sich al? zugeben. Und es ging auch Joseph von 4 Galiläa aus der Stadt Nazareth hinauf in das jüdische Land, zur Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er vom Hau¬ se und Geschlechte Davids war. Aufdaß 5 er sich mit Maria , seinem vermahltem Wei¬ be , die schwanger war, angäbe. Als 6 sie aber da waren, begab es sich, daß die Zeit, in welcher sie gebären sollte, erfül¬ let ward. Und sie gebar ihren erstgebornen 7 Sohn, wickelte ihn in Windeln, und legete ihn in eine Krippe ; denn es war sonst kein Ort mehr für sie rn der Herberg. Es 8 waren aber Hirten in derselben Gegend, die wacheren, und zu Nachts ihre Heerde hüteten. Und fleh, der Engel des Herrn 9 stand bey ihnen, Nd die Klarheit Gottes . As um- io Am Geburtstage umleuchtete sie, und sie wurden von grosser rv Furcht eingenommen. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn sehet, ich verkündige euch eine grosse Freu« rr de, die allem Volke widerfahren wird. Denn heut ist euch in der Stadt Davids der Hei¬ land geboren, welcher ist Lhristus, decHecr. 'r Und das wird euch zum Zeichen seyn: Ihr werdet ein Kind finden, welches in Windeln gewickelt ist, und in einer Krippe liegt. *Z Und alsobald wacbey dem Engel eine Menge dec himmlischen Heecschaaren, die Gott lo- *4 beten, und sprachen: Ehre sey Gott in der Höhe, und Frieden auf Erde den Menschen, die eines guten Willens sind. In der zweyten Messe. Epistel zum Tit. z. v. 4. — 7. . Hsllerlicbster! die Gütigkeit und Leutseligkeit Got» -«-4 res unsres Heilandes ist erschienen. Er hat 5 uns nickt um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir gethan haben, sondern wegen seiner Barm» Herzigkeit durch die Taufe der Wiedergeburt und der Erneuerung des heiligen Geistes selig lgemachet, 6 den er überflüssig durch Jcsum Lhrtstum, unfern 7 Heiland über uns ausgegoffcn har. Damir wir durch seine Gnade gerechtfertigte nach der Hoff» nung Erben seyn des ewigen Lebens in Lhristo Lesu unsrem Herrn. Evangelium Luk. 2. v. 15.-20. r; dec Zeit sprachen die Hirten unterem- ander: Lasset uns bis nach Bethlehem gehen. unsres Herrn Jesu (tbristi. i1 gehen, und dasjenige sehen , was sich zuge¬ tragen, und was uns der Heer kund gemachet hat. Und sie kamen eilends, und fanden r6 Mariam und Joseph und das Kind, wel¬ ches in dec Krippe lag. Da fle es aber »7 sahen, erkannten sie, daß das wahrhaft sey, was zu ihnen von diesem Kinde gesaget war. Und alle, die es höreten, verwun-i8 decken sich über das, was ihnen von den Hirten gesaget war. Maria aber behielt 19 alle diese Dinge, und erwog sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehreten wieder ro zurück, priesen und lobeten Gott wegen alles dessen, was sie gehöret und gesehen hatten, wie zu ihnen gesaget war. In der dritten Messe. Epistel zu den Zebr. i. v. i. — 12. «Mannigfaltig und auf vielerley Weise hat Gott 1 vor Zeiten mit unfern Därern durch die Pro« pheten geredet: Endlich in dieses Lagen hat er mir r uns durch den Sohn geredet, welchen er zum Er» den aller Dinge gesetzct, durch welchen er auch die Welt gemacht hat. Welcher, weil er der Glanz Z seiner Herrlichkeit, und die Gestalt seines Wesens ist, und alle: Dinge in dem Worte seiner Kraft trägt, und die Reinigung der Sünden gemachet hat, sitzet er nun zu der Rechten der Majestät in der Höhe, sind ist um so viel besser geworden, als die 4 Engel, je vorrreflicher der Namen ist, den er vor ihnen ererbet har. Denn zu welchem aus den En- s geln har er jemals gesaget: Du bist mein Sohn, heut habe ich dich gezcuget? Und abermals: Ich werde sein Dacer, und er wird mein Sohn seyn ? Und r r Am Geburtstage unsres Herrn Jesu rc. 6 Und da er abermals den crstgeborncn in die Welt eimührer, spricht er: Und es sollen ihn alle Engel 7 GortcS anbeten. Und zu den Engeln spricht er zwar: Der seine Engel Geister, und seine Diener § Feuerflammen machet. Aber zum Sohne spricht er: Dem Thron, o Gott, währet von Ewigkeit zu Ewigkeit: Der Zepter deines Reiches ist ein Zepter o der Gerechtigkeit. Du hast die Gerechtigkeit gelte» bet, und die Ungerechtigkeit gehastet; darum hat dich Gort dein Gott, mit dem Lele der Freuden zo vor deinen Mtcgenossen gesalber. Und du , o Herr, hast im Anfänge die Erde gegründet, uud die Hinu H mel sind deiner Hände Werke. Sie werden verze» hen, du aber wirst bleiben, und sie werden alle 12 wie ein Kleid veralten. Und du wirst sie wie ein Gewand verwandeln, und sie werden verwan» delt werden; du aber bist eben derselbe, und deine Lahre werden nicht abnchmen. Evangelium Ioh. i. v. 1.-14. 1 Anfänge war das Wort, und daS , Wl Wort war bei Gott, und Gott war 2 das Wort. Dasselbe war im Anfänge bei Gott. Alle Dlnge sind durch dasselbe ge¬ macht, und nichts, was gemacht ist, ist ohne 4 dasselbe gemacht. In demselben war das Leben, und das Leben war das Licht dev 5 Menschen. Und das Licht scheint in der Finsterniß, und die Finsterniß hat es nicht 6 begriffen. Es war ein Mensch von Gott 7 gesandt mit Namen Johannes. Dieser kam zum Zeugnisse, daß er Zeugniß von dem Lichte geben sollte, damit alle durch 8 ihn glaubeten. Er war nicht das Licht, sondern er kam, von dem Lichte Zeugniß zu 9 geben. Dieß war ein wahrhaftes Licht, wel- Am Feste des Herl. Stephans. iz welches alle Menschen, Die in diese Welt kommen, erleuchtet. Er war in dec Welt, ro und die Welt ist durch ihn gemacht wor¬ den , und die Welt hat ihn nicht erkannt. Er kam in sein Eigenthum, und die Sci«rr nigen nahmen ihn nicht auf. So viel ihn lr aber ausgenommen haben, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, das ist denjenigen, welche in seinen Namen glau¬ ben; Die nicht aus dem Geblüte, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott sind geboren worden. Und das Wort ist Fleisch geworden, und hat in uns ge¬ wöhnet, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit, als des Einge- bornen von dem Vater voll der Gnade und Wahrhe it. ^ns Me^^heil.^ des ersten Märtyrers. Lektion aus derApostelgesch. 6.v. 8. —io. und 7. v. 54.-59. L>n den Tagen: that Stevhanus voller Gnade s und Starke Wunder und grosse Zeichen un¬ ter dem Bolke. ES standen aber erliche auf von y der Schule, welche heißt dec Libertiner, und der Zyrener, und der Alexandriner, und derer, welche auö Zilicia und Asia waren, und ließen sich mit Stephans in einen Worrstrett ein. Und sie konn- lO ten der Weißhett und dem Geiste, der da redete, nicht widerstehen. Da sie aber! dies höreten, wurden ihrt Herzen 54 durchschnitten, und knirscheren mit den Zähnen über ihn. 14 Am Feste des heil. Johannes FF ihn. Weil er aber voll des Heiligen Geistes war, sah er auf gegen Himmel, und sah die Herrlich« kett Gortes, und Iesum zur Rechten Hand Gottes stehen, und sprach: Sehet, ich sehe den Himmel offen, und des Menschen Sohn zur rechten Hand 56 Gottes stehen. Sie schrien aber mit lauter Stim¬ me ,, unv hielten ihre Ohren zu , und stürmeten einmütdig auf ihn zu, stießen ihn zur Stadt hinaus, 57 und steinigten ihn. Und die Zeugen legeren ihre Kleider ad zu den Füssen eines Jünglings, dec F8 Saulus hieß. Und sie steinigten Stephanum, der anrif und sprach: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf ' Er kniete aber nieder, und schrie mit lauter FH Stimme , und sprach: Herr rechne ihnen dieses nicht zur Sünde. Und als er dieß gesager hatte, ent¬ schlief er im Herrn. Evangelium Matth. 2Z.v. Z4.—Z9. Z4 dtt Zeit sprach der Herr Jesus zu den HA Schriftgelehrten und Pharisäern: Se¬ het, ich ^ende Propheten, und Weiße, und Schriftgelehcte zu euch, und von denselben werdet ihr etliche tödten, und kreuzigen, und erliche von ihnen werdet ihr in euern Syna¬ gogen geißeln, unv sie aus einer Stadt in ZF die andere verfolgen. Damit alles gerechte Blut über euch komme, so auf Erden ist ver¬ gossen worden, von dem Blute des gerech¬ ten Abels, bis auf das Blut Zacharia des Sohnes Barachia, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altäre getödtet habet. z6 Wahrlich ich sage euch, dieß alles wird über Z7 dieses Geschlecht kommen. Jerusalem, Je¬ rusalem , das du die Propheten tvdtest, und steinigest, die zu dir sind gesandt worden; wie oft -es Evangelisten. i; oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Jungen unter die Flü¬ gel versammelt, und du hast nicht gewollt! z3 Sehet, euer Haus soll euch wüü gelassen werden. Denn ich sage euch: Ihr werdet Z9 mich von nun an nicht sehen, bis daß ihr saget: Gebenedeyet sey, der da im Namen des Herrn kömmt. Am Feste des heiligen Johannes, Apostels, und Evangelisten. Lektion aus Sprach 15. v. 1.—6. Stt>er Gott fürchtet, der wird Gutes ryun. Und r wer über die Gerechtigkeit hält, der wird sie ergreifen. Und sie wird ihm wie eine geehrte Mut- 2 ter begegnen. Sie wird ihn mit dem Brode des z Lebens und des Verstandes speisen, und ihn mit dem Wasser der heilsammen Weißheit tränken , und Ke wird in ihm qestärker, und er wird nicht bewe¬ get werden. Sie wird ihn auch halten, und er 4 wird nicht zu Schanden werden , und sie wird ihn -ey seinen Nächsten erhöhen ; Und mitten in der 5 Kirche wird sie seinen Mund aufrhun, und wird ihn mir dem Geiste der Weißheit und des Verstandes er¬ füllen, und ihn mit dem Kleide der Ehren bekleiden. Freude und Frohlocken wird sie über ihm anhäufen, 6 und einen ewigen Namen wird ihm der Herr unser Gott zum Erbrheile geben. Evangelium Joh. si.v. 19. —24. der Zeit sprach der Herr Jesus zum Pe- ry -v) trus: Folge mir nach. Petrus aber ro wandte sich um, und sah den Jünger nach- svl- i6 Am Feste der unschuldigen Rindlein. folgen, den Jesus lieb harte, der auch bey dem Abendmahle sich auf seine Trust ge- lehnet, und gesaget hatte: Herr l wer ist Ll der, dec dich verrathen wird ? Da Petrus diesen sah, sprach ec zu Jesu: Herr was 22 soll aber dieser? Jesus sprach zu ihm: Ich will, daß er also bleibe, bis ich komme, was geht dich das an? Folge du mir nach. 2Z Da ging die Rede unter den Brüdern aus: Dieser Jünger stirbt nicht. Und Je¬ sus sprach nicht zu ihm: Er stirbt nicht, sondern, ich will, daß ec also bleibe, bis 24 ich komme, was geht dich das an? Dieß ist der Jünger, dec von diesem Zeugniß gibt, uno dec dieses geschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugniß wahr ist. Am Feste der unschuldigen Kindlein. Lektion aus den Offenbarungen Johannis 14. v. l. — 6. 1 den Tagen: Sah ich auf dem Berge Sion das Lamm stehen, und mit ihm hundert und vier und vierzig tausend, die seinen Namen hatten, und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen s geschrieben harren. Und ich hörete eine Stimme vom Himmel, wie eine Stimme vieler Wässer, und wie eine Stimme,eines grossen Donners, und die Stimme, die ich hörere, war wie jene der Har- Z fenscklager, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Stuhle, und vor den vier Thieren, und den Aeltesten. Und niemand konnte das Lied singen, als nur die hun» dert vier und vierzig tausend, welche von der Erde 4 erkaufet sind. Diese sind eS, die mir Weibern nichr Aw Feste der unschuldigen Rindlein, 17 nicht beflecket sind; denn sie sind Jungfrauen. Diese folgen dem Lamme nach , wo es hingehen wird. Diese sind aus den Menschen zu Erstlingen Gott 5 und dem Lamme erkaufet. Und in ihrem Munde ist keine Lüge gefunden worden, denn sie sind ohne Makel vor dem Throne Gottes. Evangelium Matth. 2. v. ^n der Zeit erschien -er Engel des Herrn iz dem Joseph im Schlafe , und sprach: Steh auf, nimm das Kind und seine Mut» ter, und flieh in Aegypten, und bleib allda, bis ich dir es sage; denn eS wird geschehen, daß Herodes das Kind suche, dasselbe um¬ zubringen. Da stand er auf, und nahm 14 das Kind und seine Mutter bey der Nacht, und entwich in Aegypten. Und er war all¬ da bis zum Tode Herodis. Aufdaß er-15 füllet würde, was von dem Herrn durch den Propheten ist gesaget worden, der da spricht: Aus Aegypten habe ich meinen Sohn gerufen. Da Herodes nun sah, daß rä er von den Weißen hintergangkn war, ward er sehr zornig, schickte und ließ zu Bethle¬ hem , und an allen dessen Gränzen alle allda befindliche zwey-und minderjährige Knäblein tddten nach derjenigen Zeit, die er von den Weißen ausgeforschet hatte. Da ward er-17 füllet, was durch den Propheten Jeremias ist gesaget worden, der da spricht: Es ward 18 eine Stimme viel Weinens und Heulens zu Rama gehöret: Rachel beweinete ihre Söhne, und wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht vorhanden sind. B AM i8 Am Sonnt, nach der Geburt des Herrn Am Sonntage in der Oktav Der Ge¬ hurt des Herrn. Epistel zu den Gal. 4. v. 1. - 7. I Ar rüder! Sv lang der Erb ein Kind ist, ist unter ihm und einem Knechte kein Unterschied, L obwohl er ein Herr aller Güter ist. Sondern er ist bis auf die vom Vater bcsttmmre Zeit unter den Z Vormündern und Pflegern. Also auch wir, da wir Kinder waren, dieneren wir unter den Elementen 4 der Welt. Da aber die Zelt erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn, der aus einem Werbe gemacht, 5 und dem Gesetze unterrhan ward. Aufdaß er die» jenigen, welche unter dem Gesetze waren, erlöse», damit wir an Kindesstatt angenommen würden. 6 Weil ihr aber Kinder seyd, so hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der La ruft 7 Abba, Vater! Deßwegen ist nun kernec ein Knecht mehr, sondern ein Sohn; ist er aber ein Sohn, so ist er auch ein Erb durch Gott. Evangelium Luk. 2. v. ZZ.—.40. ZZ der Zeit verwunderten sich Joseph und Maria, die Mutter Jesu, über das, was Z4 von ihm gefaget ward. Und Simeon bene» deyete sie, und sprach zu Maria seiner Mut¬ ter: Sieh: dieser ist gesetzet zum Falle, und zur Auferstehung vieler in Israel, und zu ei¬ nem Zeichen, dem man widersprechen wird. ZA Und das Schwert wird deine Seele durch, dringen, damit vieler Herzen Gedanken offen- Z6 par werden. Und es war eine Propherinn Anna, eine Tochter Phanuels, vom Ge¬ schlechte Äser; diese war sehr betagt, und hatte mit ihrem Manne, nachdem sie sich mir ihm als eine Jungfrau vermählet hatte, sie- Am Feste der Beschneidung des Herrn. 19 sieben Indre lang geledet. Und sie war ei«Z7 ne Wittwe bei vier und achtzig Jahren, die nicht vom Tempel kam, und Gott mit Fa« sten und Beten Tag und Nacht dienete. und diese kam eben dieselbe Stunde dazu, z8 pries den Herrn, und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Israels warte» ten. Und da sie alles nach dem Gesetze des Z9 Herrn vollendet hatten, kehreten sie wieder in Galiläa nach ihrer Stadt Nazareth zurück. Das Kind aber wuchs, ward ge« 42 stärket und wahr voll Weißheit, und Got¬ tes Gnade war in ihm. In der Oktav der Geburt des Herrn. Die Epistel und das Evangelium, wie in der zweyten Messe am Lhristage (Seite io ) Am Feste der Beschneidung des Herrn. Die Epistel wie in der ersten Messe am Lhrist, tage. (Seite 8.) Evangelium Luk. 2. v. 21. 6*rn der Zeit, nachdem acht Tage vollendet ri waren, daß das Kind beschnitten wür¬ de , ward ihm der Namen Jesus gegeben, welcher vom Engel ist genannt worden, etz denn er in Mutterletbe empfangen ward. Br Am LV Am FeOe der Erscheinung des Herrn. Am Sonntage zwischen dm Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn. Die Epistel wie am Sonnrage in der Oktav der Geburt Les Herrn. (Seite i8.) Evangelium Match. 2. v. 19. —2z. >9^MN der Zeit, daHerodes verstorben war, sieh, da erschien der Engel des Herrn 20 dem Joseph im Schlafe in Aegypten. Und sprach: Steh auf, und mmm das Kind und seine Mutter, und zieh in das Land Israel; denn diejenigen, die dem Kinde nach dem Leben trachteten, sind gestorben. 2t Und er stand auf, nahm das Kind, und seine Mutter und kam in das Land Israel. "Ms er aber hörete, daß Archelaus im jü¬ dischen Lande anstatt Herodes seines Va¬ ters regierete, fürchtete er sich dahin zu ge¬ hen , und nachdem er im Schlafe war ermah- 23 net worden, zoh er in das Land Galiläa Und er kam, und wohncte in der Stadt, die Nazareth heißt; auf daß erfüllet würde, was durch die Propheten gesaget ist, daß er eia Nazaräer wird genannt werden. Am Feste der Erscheinung des Herrn oder der heil, drey Könige. Lektion aus dem Isai. 6o. v. 1. —6. I /Dtteh auf, und werde erlauchter Jerusalem; denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit 2. -es Herrn ist über dir aufgegangen. Denn steh, Fm- Am Feste der Erscheinung des Herrn. 21 Sinsterntß wird die Erde und Dunkelheit die Döl« ker bedecken. Uiber dir aber wird der Herr aufge« ? hen, und seine Herrlichkeit wird in dir gesehen werden. Und die Heiden werden in deinem Lichte und die Könige im Glanze deines Aufganges wan» dein. Heb deine Augen ringsumher auf, und steh: 4 Alle diese sind versammelt und zu dir gekommen; Leine Söhne werden von ferne kommen, und deine Töchter werden zur Seite aufstehen. Alsdann wirst Lu es sehen, und Uiberfluß haben, und dein Herz wird sich wundern und auöbreiten, wenn die Men« ge des Meeres sich zu dir bekehren , und die Star- ke der Heiden zu dir kommen wird. Die Menge der Kamele wird dich bedecken, wie auch die Dro» medarien ans Madian und Epha; sie werden alle aus Saba kommen, Gold und Weihrauch bringen, und dem Herrn Lob verkündigen. Evangelium Match. 2. v. 1. — 12. A^a IEsus zu Bethlehem Juda in den r Zagen des Königs Herodes geboren war. Sieh, da kamen die Weißen vom Mor- genlande gen Jerusalem, und sprachen: Wo s ist der König der Juden, der da ist geboren worden? denn wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen, und sind gekommen, ihn anzubeten. Da aber dieses der König r Herodes hörete, erschrack er , und ganz Je» rusalem mit ihm. Und er versammelte alle 4 Obersten der Priester, und die Schriftge- lehrten des Volkes, und erforschete von ihnen, wo Christus sollte geboren werden? Sie aber sageten ihm: Zu Bethlehem Judä; L denn also steht durch den Propheten geschrie¬ ben: Und du Bethlehem im Lande Juda, 6 Bz d« -rr Am ersten Sonntage du bist mit Nichten die kleinste unter den vor« nehmen Städten Juda; denn von dir wird «nsgehen der Anführer, der mein Volk Israel 7 regieren soll. Da berief Herodes die Wei¬ ßen heimlich, und erkundigte sich bei ihnen mit Fleiße um die Zeit des Sternes, der 8 ihnen erschienen war. Und er schickte sie nach Bethlehem, und sprach: gehet hin, und forschet fleißig nach dem Kinde, und wenn ihr es gefunden habet, so machet mir es zu wissen, daß ich auch komme, und es Sanbete. Da sie nun den König gehöret batten, zohen sie hin; und sieh, der Stern, den sie in Morgenlande gesehen hatten, gieng vor ihnen hin, bis daß er kam, und stand rv open über, da das Kind war. Da sie aber den Stern sahen, wurden sie sehr erfreuet, n Und sie giengen in das Haus, und fanden das Kind mit Maria seiner Mutter, und fielen nieder, und beteten es an. Sie thaten ihre Schätze auf, und opferten ihm Gaben, Gold, Weihrauch, und Mvrrhe. 12 Und nachdem sie im Schlafe die Antwort empfangen hatten, daß sie nicht zum Hero- des wieder kehren sollten, zohen sie durch einen andern Weg wieder in ihr Land. Am ersten Sonntage nach der Erschei¬ nung. Epistel zu dm Rom. 12. v. 1. —5. I prüder! Ich bitte euch durch die Barmherzigkeit «o GotteS, daß ihr eure Leider zum lebendigen , und nach der Erscheinung. ?Z und gottgefälligen Opfer dargebet, euer Gottes« dienst sey vernünftig. Und werdet nicht dieser Welt r gleichförmig, sondern verändert euch durch Erneue» rung eures Sinnes; damit ihr prüfen möget, wel. ches da der gute, wohlgefällige und vollkommene Willen Gortes sey. Denn ich sage durch die Gna- Z de, die mir gegeben ist, einem ' ' m der unter euch ist, daß er nicht weißer sey , ihm gebühret weiß zu scyn, sondern daß er weiß sey mit Mässi« gung, wie auch Gort einem jeden daß Maß des Glaubens ausgetheilet hat. Denn gleichwie wir 4 an einem Leibe viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder einerley Geschäft haben. Also sind wir viele ; ein Leib in Christo, ein jeder aber ist des andern Glied rn Lhrlsto Jesu unsrem Herrn. Evangelium Luk. 2. v. 42.-52. der Herr Jesus zwölf Jahre alt war, 42 gierigen seine Aeltern nach Jerusalem nach Gewohnheit des Festtages. Da sie 4; aber nach vollendeten Festtagen wieder zu» rückkehreten, blreb das Kind Jesus in Je« rusalem, und seine Aeltern veemerketen es nicht. Sie vermeineten aber, er wäre unter 44 den Gefährten, und kamen eine Tagreise weit, und fucheten ihn unter den Verwand» ten und Bekannten; und da sie ihn nicht 4L fanden, giengen sie wieder nach Jerusalem, und sucheten ihn. Und cs geschah, daß sie ihn 46 nach dreyen Tagen mitten unter den Leb» rern in dem Tempel sitzen fanden, wo er ih» uen zuhörete, und sie befragete. Aber alle, 47 die ihm zuhöreten, crstauneten über seinen Verstand, und seine Antworten. Als sie 48 ihn nun sahen , verwunderten sie sich, und V 4 sei- 24 Am zweyten Sonntage seine Mutter sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns dich gethan ? Sieh: dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen 49gesuchet. Und er sprach zu ihnen: Warum habet ihr mich gesuchet? Wußtet ihr nicht, daß ich mich mit den Dingen beschäftigen 50 muß, die meines Vaters sind. Sie aber verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen geredet hat. Und er gieng mit ihnen hinab, und kam nach Nazareth, und war ihnen un. terthanig. Und seine Mutter behielt alle Zr diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Welkheit, Alter, und Gnade -ei Gott und den Menschen. Am zweyten Sonntage nach der Erscheinung. Epistel zu den Röm. 12. v. 6. — 16. 6 Herüber! Wir haben mancherley Gaben nach der Gnade die uns gegeben ist: Entweder Weissa¬ gung nach der Maß und Regel des Glaubens. 7 Oder ein Amt dem Dienste abzuwarren, oder da 8 jemand lehret, daß er, sich in der Lehre übe. Ermah» net auch jemand, so übe er fich in der Ermahnung. Wer giebt der thue es in Einfalt; wer andern vor¬ steht, der stehe in Sorgfalt vor; wer Barmherzig» y keit erzeiget, der erzeige sie mit Fröhlichkeit. Die io Liebe sey ohne Verstellung. Hasset das BöseHanger dem Guten an. Liebet einander mit brüderlicher Liebe; kommet einander mit Ehrerbietung zuvor, n Seyd nicht trag in dem, was ihr zu besorgen Haber; ir seyd eifrig im Geiste, dienet dem Herrn. Erfreuet euch in der Hoffnung; seyd geduldig in Drangsa» len; Halm an im Gebere. Nehmer euch der Heili» gen nach der Erscheinung. 25 aen in ihren Nöthen an; übet die Gastfreyheit aus. Segnet diejenigen, die euch verfolgen , segnet und kö¬ stlicher nicht. Freuet euch mir den Fröhlichen, wei- net mit den Weinenden. Habet einerley Sinn unter 16 einander; haltet nicht etwas Hohes von euch, son¬ dern kommet mir den Demürhigen überein. Evangelium Ioh. 2.v. 1. —n. der Zeit ward eine Hochzeit zu Kana r «x) in Galiläa gehalten, und die Mutter Lesu wäre dabei. Jesus aber und seine Jun- 2 ger wurden auch auf die Hochzeit geladen. Und da es am Weine gebrach, sagete die z Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus sprach zu ihr: Weib! was 4 liegt mir und dir daran? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter 5 aber sprach zu den Dienern.- Alles was . er euch sagen wird, das thut. Es waren 6 aber daselbst nach dem Gebrauche zu der Reinigung der Juden sechs steinerne Was¬ serkrüge, deren ein jeder zwey oder drey Maße hielt. Jesus spricht zu ihnen: Fül- 7 let die Wafferkrüge mit Wasser, und sie fül- leten dieselben bis oben an. Und Jesus spricht zu ihnen. Schöpfet nun, und brin- 8 get es dem Speismeister. Und sie brachten es. Da aber der Speismeister das Wasser, 9 das zu Weine geworden war, kostete, und nicht wußte, woher dieser Wein kam, (die Diener aber , welche das Wasser geschöpfet hatten, wußten es) rief der Speismeister den Bräutigam. Und sprach zu ihm - Je- rc> B 5 de?» r6 Am dritten Gsnntaye dermann seytt den guten Wein zuerst auf, und alsdann, wenn man trunken ist, den schlechter»: Du aber hast den guten bis ii ißt aufdehalten. Hiemit machet Jesus den Anfang seiner Wunderwerke zu Kans in Galiläa, und offenbarte seine Herrlich¬ keit, und seine Jünger glaudeten an ihn. Am dritten Sonntage nach der Erscheinung. Epistel zu den Röm. i r. v, 16.—21. i6 Herüber - Halter euch nicht selbst, für klug. Vergeltet niemanden Böses mir Bösem; bester» ßet euch des Guten nicht allein vor Gort, sondern 18 auch vor allen Menschen. Ist es möglich, so ha¬ bet, so viel an euch ist, mit allen Menschen Frieden. 19 Rächet euch nicht selbst, meine Liebsten , sondern gebet dem Zorne Platz; denn es steht geschrieben: Mir steht die Rache zu; Ich will vergelten , spricht 22 her Herr. .Sondern wenn es deinen Feind hungern wird, so speise ihn; wenn es ihn dürstet, so gieb ihm zu trinken; denn, wenn du das rhust, so wirst du 2i feurige Kohlen auf/ein Haupt sammeln. .Last dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde du das Böse mir Gutem. Evangelium Matth. 8. v. i.—iz. 1 der Zeit da der Herr Jesus von dem Berge herabkam, folgeten.ihm viele 2 Schaaren Volkes nach. Und sieh, ecu Aus¬ sätziger kam, betete ihn an, und sprach: Herr, so du willst, kannst du mich reini- Z geu. Und Jesus streckete seine Hand aus, - rüh- nach der Erscheinung. 27 rührete ihn an, und sprach: Ich will, werde gereiniget; und alsodaid ward er von seinem Aussätze gereiniget. Und Jesus sprach zu 4 ihm: fleh zu, daß du es niemanden sagest; /sondern geh hin, zeige dich dem Priester, und opfere die Gabe, welche Moyses befoh¬ len hat, ihnen zum Zeugnisse. Da er aber 5 zu Kapharnaum eingegangen war, trat ein Hauptmann zu ihm, bat ihn, und sprach: Herr mein Knecht liegt zu -pause gicht-6 brüchig, und hat grosse Qual. Und Jesus 7 sprach zu ihm: Ich werde kommen, und ihn gesund machen. Und der Hauptmann ant« 8 wortete und sprach: Herr ich bin nicht würdig, daß du unter mein Dach eingehest, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden. Denn ich bin auch 9 ein Mensch der Obrigkeit unterthan, und habe Kriegsleute unter mir; und wenn ich zu diesem sage: gehe hin, so geht er; und zu einem andern: Komm her, so khmmt er; und zu meinem Knechte: Thu das, so thut er es. Da aber Jesus das hörete, verwun- io derte er sich, und sprach zu denen, die ihm nachfolgeten: wahrlich sage ich euch, so grossen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden. Ader ich sage euch, daß vielen von Aufgange und Niedergange kommen, und nut Abraham, mit Isaak und Jakovim Himmelreiche zu Tische flyen werden, aber n die Kinder des Reiches werden in die äu¬ ßerste Finsterniß hinausgestossen werden, da wird Heulen und Zähnklappern ftyn. Und 28 Am vierten Sonntage r z Und Jesus sprach zu dem Hauptmanne: Geh hin, und wie du geglaubet hast, geschehe dir. Und der Knecht war zu derselben Stunde gesund. Am vierten Sonntage nach der Erscheinung. Epistel zu den Rom. iz. v. 8 — io. 8 HLrüder ! Seyd niemanden etwas schuldig, als daß ihr euch unter einander liebet. Denn wer seinen Nächsten liebet , der hat das Gesetz er» 9 füllet. Denn du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht tödten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsche Zeugniß geben; dich soll nicht gelü« sten; und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesem Worte begrteffen; du sollst deinen Nach« sten lieben, wie dich selbst. Die Liebe des Nach« ro sten thuc nichts Böses. So ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesätzes. Evangelium Matth. 8. v. 2Z. — 27. 2Z der Zeit, da der Herr Jesus in ein Schifflein trat, folgeren ihm seine Jün- 24ger nach. Und sieh: es erhob sich eine grosse Ungestimme im Meere, also, daß auch das Schiffleinmit Wellen bedecket ward; er 25 aber schlief. Da traten seine Jünger zu ihm, und wecketen ihn auf, und sprachen: Herr! hilf uns, wir gehen zu Grund! Und 26 Jesus sprach zu ihnen : Was seyd ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Danach stand er auf, gebot den Winden, und dem Meere; und es ward eine grosse Stille. V Die Leute aber verwunderten sich, und spra¬ chen; nach der Erscheinung. 2y chen : Was ist dieses für einer, daß ihm auch die Winde und das Meer gehorsam sind? Am fünften Sonntage nach der Erscheinung. Epistel zu den Roloffern z. v. 12.— 17. HLrüderSo ziehet nun an als die auserwahl» l2 rcn Gottes als die heiligen und geliebten herzliche Erbarmniß, Gütigkeit, Demuth, Sitt¬ samkeit, Geduld. Einer ertrage den andern, und iz vergebet einander, so jemand wider den andern Klage hat, wie auch der Herr euch vergeben har, also auch lhr. Utber alles dieses aber habet die 14 Ltebe, die das Band der Vollkommenheit ist. Und 15 der Frieden Lhristi herrsche mit Freuden in euern Herzen, in welchen rßr auch in einem Leibe be» rufen seyd , und seyd dankbar. Lasset das Wort Lhristi unter euch reichlich wohnen, lehret und er» mahnet euch selbst in aller Weißheir nur Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, und finget Gott mit Danksagung in euern Herzen. Alles was ihr thut mit Worten oder Werken, 17 Las rhut alles im Namen des Herrn Jesu Lyrlsti, und danket Gorr und dem Barer durch Jesum Lhristum unfern Herrn. Evangelium Matth, i z. v. 24. — zo. der Zeit sprach der Herr Jesus zu dem 24 Bolke diese Gleichniß: Das Himmelreich Meinem Menschen gleich geworden, der gu¬ ten Samen auf fernen Äcker satte. Da ader r§ die Leute schliefen, kam sein Feind, und säete Unkraut unter den Weizen, und gieng davon. Da aber das Kraut ausgewachsen rL war, und Frucht gebracht hatte, ließ sich auch zo Am sechsten Sonntane r7 auch das Unkraut fthen. Da träte« die Knechte des Hausvaters herbei, und spra¬ chen zu ihm; Herr! hast du nicht guten Samen auf deinen Acker geiäer? Woher s8 hat er denn das Unkraut? Und er sngete zu ihnen: Dien bat der Feind gethan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst dn, 29 so gehen wir hin, und sammeln es? Und er sprach : Nein! damit ihr nicht vielleicht, dn ihr daS Unkraut sammelt, mit demselben Zo auch zugleich den Weizen ausranfet. Lasset beides dis zur Aernde wachsen; und zur Zeit der Aernde will ich den Schnitern sa¬ gen : Sammelt zuerst das Unkraut, und bindet dasselbe in Büschlein zum verbren¬ nen ; den Weizen aber sammelt in meine Scheuern. Am sechsten Sonntage nach der Erscheinung. Epistel i. zu den Tbesstrl. r. v. r.-^ io. 2 ^Trüber! Wir danken Gort allzeit für euch alle, " und gedenken euer in unseren? Gebete ohne z Unterlaß. Und find eingedenk des Werkes eures Glaubens und der Arbeit und der Liebe und der Geduld in der Hoffnung unserö Herrn Lein Lhristi 4 vor Gort und unsrem Darer. Wir wissen von Gott geliebte Brüder eure Auserwählung. Denn unser Evangelium ist zu euch gewesen nscht allein nn Worte, sondern auch in der Kraft, und im heiligen Geiste und in grosser Fülle, wie ihr wisset, wie wir unter euch um euremimllen gewesen sind. 6 Uno ihr scyd unsere und des Herrn Nachfolger ge» worden, und Haber das Wort in grosser Drangsal / mit nach der Erscheinung. zi mit Freude rm heiligen Geiste ausgenommen. Also, 7 daß ihr allen Gläubigen in Macedonta und Achaia ein Vorbild geworden seyd. Denn von euch aus « ist das Wort des Herrn nicht allein in Macedonia und Achaia erschollen, sondern es ist auch euer Glau» den an Gott an allen Orten so ausgebrciret worden, daß wir nicht, nöthig haben etwas zu sagen. Denn 9 sie selbst verkündigen von uns, was wir für einen Eingang zu euch gehabt haben, und wie ihr von der Abgötterey zu Gott bekehret seyd, dem lebendi¬ gen und wahren Gott zu dienen. Und seinen Sohn io Jesu vom Himmel zu erwarten, den er auferwecker hat von den Todren, der uns auch von dem zu¬ künftigen Zorne erlöset Hat. Evangelium Matth, iz. v. Ai.— ZZ. der Zeit sprach der Herr Jesus zu dem HW Volke diese Gleichniß: Das Himmel¬ reich ist gleich einem Senfkörnlein, das ein Mensch nahm, und es auf seinen Acker säete. Dieses ist zwar das kleinste unter allen Sa- 32 men; wenn e« abergewachsen ist, ist es grösser als alle Kräuter, und es wird ein solcher Baum, daß auch die Vögel des Himmels kommen, und unter semen Zweigen woh¬ nen. Er sagete ibnen eine andere Gleich- zz nis;: das Himmelreich ist gleich einem Sau¬ erteige, den ein Weib nahm, und ihn in drey Metzen Mehl mischete, bis daß es ganz gesäuert war. Dieß alles redete Jesus zu 24 dem Volke in Gleichnissen, und ohne Gleich¬ nisse redete er nicht zu ihnen. Damit er-Z5 füllet würde, was durch den Propheten, ge- saget ist , der da spricht: Ich werde mei¬ nen Mund in Gleichnissen aufttzun, ich wer- z2 Am Sonntage. werde verborgene Dinge vom Anfänge der Welt aussprechen. Arn Sonntage Septuagesimä. i. Epistel zu den Ror. 9. v. 24. — 27. und ,0. v. i— 5- 24 rüder.' Wisset ihr nicht, daß diejenigen, welche auf dem Rennplätze laufen, zwar alle laufen, aber einer erhalt das Kleinod; laufet daher also, 2L deß ihr es ergreifet. Ein jeder aber, der sich im Kampfe bemühet , enthält sich von allen Dingen; und jene zwar, daß sie eine vergängliche Krone 26 empfangen , wir aber eine unvergängliche. Nun laufe ich also, nicht als auf das Ungewisse; ich streite also nicht als einer, der Luftstreiche rhur: 27 Sondern ich züchtige meinen Leib , und bringe ihn in Dienstbarkeit, damir ich vielleicht ntchr, wenn ich andern geprediget habe, selbst verwerflich werde. 1 Denn ich will euch nicht verhalten , liebe Brüder! daß unsere Däter alle unter der Wolke gewesen, 2 und alle durch das Meer gegangen sind. Und alle sind unter Mopses in der Wolke, und in dem Z Meere geiaufer worden. Und alle haben einerlcy 4 geistliche Speise gegessen. Und alle haben einerley geistlichen Trank gemässen, (sie tranken aber von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgere: der Felsen 5 aber war Lhristus.) Aper an ihrer vielen hatte Gott keinen Wohlgefallen. Evangelium Match. 20. v. 1. —16. 1 dHn der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei- HM nen Jüngern dieseGleichniß-.Das Hum u.-eireich ist gleich einem Hausvater, der am Morgen früh ausgieng, um Arbeiter in 2 seinen Weinberg zu dingen. Da er aber mit den Arbeitern um euren Groschen zum Lag-. Geptuagesimck. z Z Laglvbneeins ward, sandte er sie in seinen We-nberg. Und er g-eng um die dritte; Stunde aus , und sah andere auf dem Markte muffig stehen und sprach zu ihnen: Geht auch ihr hin in meinen Weinberg,4 und was recht seyn wird, will ich euch ge¬ ben. Und sie grenzen hin; abermals gierig 5 er um die sechste und neunte Stunde aus und that deßgleichen. Um die eilfte Stunde 6 über gieug er aus, und fand andere stehen und sprach zu ihnen r Was steht ihr hier den ganzen Tag müssig ? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand gedinget. Und 7 er sprach zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg. Da es nun Abend geworden 8 war, sprach der Herr des Weinberges zu seinem Schaffner: ruf den Arbeitern, und gieb ihnen den Lohn, fang an von den letz¬ ten dis zu den ersten. Da nun diejenigen 9 kamen,, welche um die eilfte Stunde gekom¬ men waren, empficngen sie ein jeder ei¬ nen Grdschen. Als aber auch die ersten io kamen, vermeineten sie, daß sie etwas mehr bekommen würden; aber sie empsieugen auch ein jeder einen Groschen. Und da sie die- n sen empsiengen, murreten sie wider den Hausvater, und sprachen: Die letzten 12 haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben , gleich gemacht. Er aber antwortete Eiüem unter ihnen, und r; sprach: Mein Freund, ich thue dir kein Unrecht; bist du nicht um einen Groschen L Mit Z4 Am Sonntage 14 mit mir eins geworden ? nimm, was dein ift, und geh hin; ich will aber diesen les» 15 ten auch geben wie dir. Oder , habe ich nicht Macht zu tkmn, waö ich will? soll dein Aug darum schalkhaft seyn, weil ich 16 gütig bin? Also werden die letzten die ersten, und die ersten die letzten seyn. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auSerwädlet. Am Sonntage Sexagesima. 2. Ep.z.d. Rorm. n.v. 19-zz. u. i2.r.i-y. iy rüder! Ihr vertraget gern die Unweißen, weil so ihr selbst klug seyd. Denn ihr vertraget es, wenn euch jemand zu Knechten machet, wenn euch jemand auffrißt, wenn euch jemand hinwegnimmt, wenn sich jemand erhebet, wenn euch jemand in 21 das Angesicht schlägt- Ich rede nach der Unehre, als wären wir in diesem Stücke schwach gewesen. Worin nun jemand kühn ist, (ich rede in Thorheit) 22 darin hin ich auch kühn. Sie sind Hebräer, ich auch; sie sind Israeliten, ich auch; sie sind 2Z Abrahams Samen , ich auch; sie sind Diener Lhristi (ick rede wie ein Unweißer,) ich bin mehr; in vielfältiger Arbeit, öfters in Gefängnissen, in Schlägen über die Massen, oft in Todesgefahr. 4 Don den Juden habe ich fünfmal vierzig Streiche 5 weniger Einen empfangen. Dreymal bin ich mit Ruthen gestrichen, einmal gesteiniger worden; dreymal habe ich Schiffbruch gelitten, ich bin Tag 26 und Nacht in der Tieft des Meeres gewesen. Oft auf Reisen, in Wassersgesahren , in Gefahren der Mörder, in Gefahren von meinem Geschlechte, in Gefahren der Heiden, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem 27 Meere, m Gefahren unter falschen Drüdem. Zn Ar- Sexayestmä. z; Arbeit und Mühseligkeit, in vielfältigem Wachen, in Hunger und Durst, in vielem Fasten, in Kälte, und Blösse. Ohne dasjenige, was von ausen ist, mein tägliches Anliegen, die Sorge für alle Kirchen. Wer wird krank, ohne daß ich nicht auch 2) erkranke? Wer wird geärgert, ohne daß ich nicht brenne? So ich mich je rühmen soll, will ich mich 8^ meiner Schwachheit rühmen. Gott und der Vater Zb unsers Herrn Lesu Lhristi, der in Ewigkeit ge- bcnedeyerist, weiß, daß ich nicht lüge. Der Land- 82 Pfleger des Königs Arera zu Damaskus Verwahrers die Stadt der Damastener, auf daß er mich er¬ greifen könnte. Und ich ward durch ein Fenster in einem Korbe von der Mauer hinabgelassen, und also entrann ich aus seinen Händen. So ich mich rühmen soll, (es ist zwar nicht dien- r lich) so will ich auch auf die Gesichte und offenba- rungen des Herrn kommen. Ich kenne einen Men- 2 scheu in Lhristo vor vierzehn Jahren (ist er in dem Leibe gewesen, das weis ich nicht, oder ist er auser dem Leibe gewesen, das weiß ich nicht; ( Gott iveiß es, ) derselbe ward bis in den dritten Himmel entzücket. Und ich weiß, daß derselbe Mensch (ob Z er in dem Leibe oder auser dem Leibe gewesen sey, weiß ich nicht; Gott weiß es.) In das Paradeis 4 ist entzücket worden, und hat geheime Worte ge¬ höret , die keinem Menschen zu reden erlaubet sind. Dessen will ich mich rühmen, für mich aber will ich L mich mir nichts rühinen, als nur mit meiner^. Schwachheit. Denn wenn ich mich rühmen wollte, v so würde ick darum nicht unweiß seyn ; denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit nicht jemand mich höher achte, als er an mir sieht, oder von nur Hörer. Und 7 damit ick mich nickt wegen der hohen Offenba¬ rungen überhebe , so ist mir der Stachel meines Fleisches gegeben worden, des Satans Engel, der „ mich mir Feisten schlage.. Ich habe deswegen 8 dreymal den Herrn gebeten, daß er von mir wei- L 2 .Hm Am Sonntage 2 vhen sollte. Und er hat zn mir gcsagcr: laß dir an meiner Gnade genügen; denn die Kraft wird in der Schwachheit vollkommen. Darum well ich mich gern meiner Schwachheit rühmen, damit dre Kraft Christi in mir wohne. Evangelium Luk. 8. v. 4. — 15. 4 der Zeit, da viel Volk zusammen kam, und aus den Städten zu Lesu eilte, 5 sprach er in einer Gleichnis;: Ein Saemann gieng aus seinen Samen zu säen; und in» dem er saete, fiel ein Lheil auf den Weg, und ward zertretten, und die Vögel der 6 Luft fraßen ihn auf. Und ein Theil fiel ans Felsen, und da er aufgieng, vcrdorrete 7 er, weil er keine Feuchtigkeit hatte. Und ein Theil fiel unter die Dörner, und die Dörner giengen mit auf und ersticketen ihn. 8 Ein Lheil aber fiel auf gutes Erdreich, gieng auf, und trug hundertfältige Frucht. Indem er dieses sagete, rief er: Wer y Ohren zum Höen bat, der höre! Es frage» ten ihn aber seine Jünger, was diese Gleich» 10 niß sagen wollte? Er aber sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben das Geheimniß des Reiches Gottes zu erkennen, denen andern aber in Gleichnissen, damit, ob sie schon se¬ hen , doch nicht sehen, und ob sie schon hö» 11 ren, doch nicht verstehen. Die Gleichniß aber besteht darin : Der Samen ist das Wort 12 Gottes. Dre aber am Wege sind, sind die¬ jenigen, welche es hören; danach kömmt der Teufel, und nimmt das Wort von ihrem Her» Gepagesima. z? Herzen weg , auf daß sie nicht glauben und selig werden. Dann die auf dem Felsen, 14. sind jene, welche da sic LaS Wort gehöret haben, es mit Freuden annedmen; und diese Haden keine Wurzel; sie glauben eine Zeit¬ lang , und zur Zett der Versuchung weichen sie ab. Das aber, was unter die Dörner fiel, sind diejenigen, welche es gehöret ha¬ ben, aber von den Sorgen, Retchthümern und Wohllüsten dieses Lebens, in welche sie sich einl lffen , ersticket keine Frucht bringen. Endlich das, was auf gutes Erdreich fiel, 15 sind jene, welche das Wort hören, es in willigem und beßtem Herzen behalten, und in Geduld Frucht bringen. Am Sonntage Qmnquagefnnä. i. Epistel zu den Aorinth. «z.v. l. — ig. gerader! wenn ich mit Menschen und Engelzun- x gen rede, aber die Liede nicht habe, so bin ich wie ein tönendes Acrz, oder eine klingende Schelle Und wenn ich dw Gabe der Weissagung 2, hatte, und alle Geheimnisse und alle Wissenschaft kennte, und wenn ich allen Glauben hätte, sodaß ich Berge versetzte, die Liebe aber nicht hätte, so bin ich nichts. Und wenn ich alse meine Güter zur - Sveise der Armen austheilcte, und wenn ich mei- nen Leib dargäbe, also daß ich brannte, die Liebe aber nicht hätte, so hilft cs mich Nichts. Die Liebe ist geduldig, sie ist gütig; die Liebe eifert nicht, sie handelt nicht unbillig, sic bläst sich nicht auf. Sie ist nicht ehrgeizig, sie suchet nicht das Ihrige, sie läßt sich nicht erbittern. Sie denket ) nicht Böses, sie freuet sich nicht der Ungerechtig¬ keit , sie freuet sich aber der Wahrheit. Sie über- ? L 3 tragt ' Z8 Am Ssnntaye y trägt alles, sie glaubet alles , sie Hoffer alles, o sie duldet alles. Die Liebe vergeht nimmermehr, wenn gleich die Weissagungen ein End nehmen, oder die Sprachen aufhören, oder die Wissenschaft y wird vernichtet werden. Denn zum Thetle wissen io wir, und zum Lhcile weissagen wir. Wenn aber das Vollkommene kommen wird, so wird das auf- n hören, was unvollkommen ist. Da ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, ich war gesinnet 42 wie ein-Kind, ich dachte wie ein Kind. ^Da ich aber ein Mann ward, legte ich ab, was kindisch war. Wlr sehen itzt durch einen Spiegel im Dun¬ keln, alsdann aber von Angesicht zu Angesicht. Itzt erkenne ich nur zum Theile, alsdann aber werde ich erkennen, gleichwie ich auch erkannt bin. Nun I Z aber bleibt Glauben, Hoffnung, Liebe, diese drey; aber die Liebe ist das grössere unter ihnen. Evangelium Luk. i8. v. Z1.—4Z. Zi der Zeit nahm der Herr Jesus die Zwölf zu sich, und sprach zu ihnen: Seht wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollzogen werden, was von des Menschen Sohne durch die Pro- Z2pheten ist geschrieben worden. Denn er wird den Heiden überantwortet, verspott zz tct/ gegeißelt, und verspieen werden. Und nachdem sie ihn werden gegeißelt haben, werden sie ihn tödten, und am dritten Lage Z4 wird er wieder auserstehen. Sie aber ver¬ standen von allem diesem nichts, und diese Rede war ihnen verborgen, und sie begrif- Z5 ftn nicht, was gesaget ward. Es begab sich aber, da er nah zu Jericho kam, daß ein Blinder au dem Wege saß und bettelte. Da O-uinquayestma. Da er das vorübergehende Volk börete, 'g6 fragte er, was das wäre? Sie sageten;? ihm aber: Daß Jesus von Nazareth vor- beygienge. Und er schrie, und sagete: Je- ;8 sus! du Sohn Davids! Erbarme dich mei¬ ner. Und die, welche vorausgiengen, be- zy droheeen ihn, daß er schweigen sollte; er aber schrie desto mehr: Du Sohn Davids ! Erbarme dich meiner. Jesus aber stand 4^ still, und befahl, daß man ihn zu ihm führe: Und als er nah zu ihm gekommen war, fraqete er ihn, und sprach: Was willst du, daß ich dir thun sollte ? Er aber sagete: Herr! 4* Daß ich sehen möge. Und Jesus sprach zu 42 ihm: Sieh auf, dein Glauben hat dir ge¬ holfen. Und sogleich sah er, folgere ihm 4Z nach, und pries Gott, und alles Volk, wel¬ ches das sah, gab Gott das Lod. An dem Aschermittwoche. Lektion a. d. Joel. 2. v. 12. —19. t7>ieß sagt der Herr: Bekehret euch zu mir von 12 eurem ganzen Herzen mir Fasten, mir Weinen und mit Klagen. Und zerreißet eure Herzen und IZ nicht eure Kleider, und bekehret euch zum Herrn eurem Gott; denn er ist gütig, und barmherzig, und geduldig, und von grosser Erbarmnlß, und gnädig über die Bosheit. Wer weiß, ob er sich 14 nicht bewegen lasse und verzeihe, und de» 'Segen hinter sich lasse, um dem Herrn eurem Gott Speis und Trankopfer zu opfern. Blaset mit der Poiau- *5 ne in Sion, kündet eine heilige Faste an, berufet die Menge. Versammelt'das Vock, reiniget die lv : > L 4 Gemein- 4v An dem Aschermittwoch Gemeinde. Bringet die Alten zusammen, versam¬ melt die Kinder und die Säuglinge. Der Bräuti¬ gam gehe aus seiner Schlafkammer und die Braut 17 aus ihrem Hochzeitberre. Zwischen dem Dorhofe und dem Altäre sollen die Priester, die Diener des Herrn, weinen und sagen: Schone, 0 Herr! schone deines Volkes, und laß dein Erbtheil nicht zu Schanden werden, daß Heiden darüber herrschen. Warum sagen sie unter den Völkern. Wo ist ihr Gott? Der Herr hat um sein Land geeifert, und hat seines Volkes verschonet. Und der Herr ant- I« worrete, und sprach zu seinem Volke: Seher, ich will euch Gerreid und Wein, und Oel schicken, und ihr sollet damit erfüllet werden, und ich will euch nicht mehr unter den Heiden lassen zu Schan¬ den werden: spricht der allmächtige Herr- Evangelium Matth. 6. 0.16.-20. der Zeit sprach der Herr Jesus zu 16 seinen Jüngern: Wann lhrfastet, sollet ihr nicht traurig werden wie die Heuchler; denn sie verstellen ihre Angesichter, damit sie vor den Leuten scheinen , daß sie fa¬ sten. Wahrlich sage ich euch, sie haben ih- i7ken Lohn empfangen. Du aber, wann du fastest, salbe dein Haupt, und wasch dein 1'8 Angesicht. Aufdaß du mit deinem Fasten nicht vor den Leuten, sondern vor deinem Barer scheinest, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, 19 wird es dir vergelten. Ihr sollet euch nicht Schatze auf Erde sammeln, wo sie der Rost und die Motten fressen, und wo sie 20 die Diebe ausgraben und stehlen. /Sam¬ melt euch aber tm Himmel Schätze, wo sie weder Am ersten Gonnt-rye in der Faste. 41 weder Rost noch Motten fressen, und wo sie die Diebe nicht ausgraben, noch stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Am ersten Sonntage in der Faste. 2. Epistel Zu den Rorinth. 6.. v. I. — 10. Ar rüder! wir ermahnen euch, daß ihr die Gnade l Gortes nicht vergebens empfanget. Denn rr spricht: Ich habe dich erhöret m der angeneh- 2 men Zeit,, und am Taae des Heils habe ich dir ge¬ holfen. Sich: itzt ist die angenehme^ Zeit, sieh, Z itzt ist der Tag des Heils. Lasser uns niemanden einige Aergernlß geben, damit unser Amt nicht ge- lästert werde: sondern lasset uns in allen Dingen m'.t grosser Geduld, als Diener Gottes bezeigen in Trübsalen, in Nöthen, in Aenssten. In Schlä- F gen, in Gefängnissen, in Aufruhren, in Arbeiten, kn Wachen , in Fasten. In Keuschheit, in Er- 6 kennrmß, in Langmurh, in Freundlichkeit, im hei¬ ligen Geiste, in unverfälschter Liebe. Im Worte 7 der Wahrheit, in der Kraft Gorres, durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Lin¬ ken. Durch Ehre und Schande, durch böses und 8 gutes Gericht; wie Verführer, und doch wahrhaf¬ tig; wie Unbekannte, und doch bekannt. Wie ster- 9 bende und sieh, wir leben; wie gezüchtigte , und doch nicht gelobtet; wie traurige, aber allzeit früh- io lich; wie dürftige, aber die viele bereichern; als die nichts haben, und doch alles besitzen. Evangelium Match. 4. v. i.—ir. d.r Zeit ward der Herr Jesus vom r -v) Geiste in die Wüste geführet, damit er von dem Teufel versuchet würde. Und 2 L 5 dg 42 Am ersten Gonntatze in der Faste. da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefa- stet batte, hat es ibn hernach gehungert. Z Und der Versucher trat hinzu , und sprach zu ihm; wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, 4 daß drese Steine zu Brod werden. Er ant¬ wortete und sprach: Es steht geschrieben: der Mensch lebet nicht vom Brode allein, sondern von einem jeden Worte, das aus 5 dem Munde Gottes geht. Da nahm ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt, und stellete ihn auf die Zinne des Tempels. 6 Und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so laß dich hinab. Denn es steht ge¬ schrieben : Er hat seinen Engeln von dir be¬ fohlen, daß sie dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß auf einen 7 Stein stossest. Jesus sprach zu ihm: Es steht auch noch geschrieben: Du sollst den 8 Herrn, deinen Gott, nicht versuchen. Aber¬ mals nahm ihn der Teufel mit sich auf ei¬ nen sehr hohen Berg, und zeigete ihm alle Reiche der Welt, und ihre Herrlichkeit. 9 Und sprach zu ihm : Dieses alles will ich dir geben , so du niederfallst, und mich an- io betest. Da sprach Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan, denn es steht geschrie¬ ben : Du sollst den Herrn, deinen Gott, n anbetten, und ihm allein dienen. Da ver¬ ließ ihn der Teufel, und sieh: die Engel traten hinzu, und dieneren ihm. Am zwepten Sonntage kn der Faste. 4^ Am zweyten Sonntage in der Faste. Epistel 1. zu den Thessal. 4. v. l.—7. HerüberWir bitten euch und flehen im Herrn x Jesu, daß, gleichwie ihr von uns empfan¬ gen hibet, auf welche Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollet, ihr auch also wandelt, damit ihr desto vollkommener werdet- Denn ihr wisset, was 2 ich euch für Gebotre durch den Herrn Jesum gege¬ ben habe. Denn dieß ist der Willen Gottes, eure Z Heiligung: daß ihr euch von der Hurerey enthaltet. 4 Laß ein jeder unter euch sein Gefäß in Heiligung und Ehren zu besitzen wisse. Nicht in der Leiden- 5 schäft der Lust, wie die Heiden thun, die von Gott nichts wissen: Und daß niemand überschreite, noch 6 seinen Bruder im Handel hintergehe , denn dec Herr rächet dieß alles, wie wir euch vorgesaget und bezeuget Haden. Denn Gott hat uns nicht berufen 7 zur Unreinigkeit, sondern zur Heiligkeit in Lhrlsto Jesu unsrem Herrn. Evangelium Matth. 17. v. 1. — 9. ^kn der Zeit nahm her Herr Jesus Petrum r -v) und Jakobum , und Johannem seinen Bruder zu sich, und führete sie besonders auf einen hohen Berg. Und er ward vor 2 ihnen verklaret, und sein Angesicht glan- zete wie die Sonne; seine Kleider aber wurden weis wie der Schnee. Und sieh, z es erschienen ihnen Mopses und Elias, die redeten mit ihm. Petrus aber antwortete, 4 und sprach zu Jesu: Herr! hier istgutseyn; willst du, so wollen wir hier drey Hütten machen, dir eine, Moysi eine, und Eliä eme. Da er noch redete, sieh, da über»; schal- 44 ?lm dritten Sonntage schattete sie eine lichte Wolke. Und sieh, eine Stimme aus der Wolke sprach: Die¬ ser ist mein geliebter Sohn , an welchem ich Wohlgefallen babe : den sollet ihr hören. 6 Da das die Jünger höreten, fielen sie auf ihr Angesicht, und fürchteten sich sehr. Und 7 Jesus trart zu ihnen, und rührete sie an, und sprach zu ihnen.- Stehet auf, undfürch- 8 tet euch nicht. Da sie aber ihre Augen auf¬ hoben , sahen sie niemanden, denn Jesum 9 allein. Und da sie vom Berge Hinabgien¬ gen; befahl ihnen Jesus, und sprach: Ihr sollet dieses Gesicht niemanden sagen, bis des Menschen Sohn von den Tobten auf¬ ersteht. Am dritten Sonntage in der Faste. Epistel zu den Ephef. 5. v. 1. — y. 1 HLrüder! Scyd Nachahmer Gottes, als die lieb- 2 sten Kinder: Und wandelt in der Liebe, gleichwie auch LhristuS uns geltebet, und sich selbst für uns zu einer Gabe , und zum Schlachtopfcr Gott zu einem süssen Gerüche dargegeben har. Z Hurcrey aber und alle Unreinigkeit oder Geiz soll unter euch nicht genannt werden, wie es sich 4 für Heilige gebühret. Weder schändliches Zeug, noch nä resche oder leichtfertige Neben , die zur Sache nicht gehören, sondern vielmehr Danksa- 5 gung. Denn dreß sollet ihr wissen und verste¬ hen , daß Mn Hurer oder Unreiner oder Geiziger (welches ein Götzendienst ist) em Erbtheil in dem 6 Reiche Lhristi und Gottes haben wird.> Lasset euch von niemanden mit eitlen Worten verführen; denn um dieser Dinge wellen kömmt der Zorn Gorres über in der Faste. 45 , über die Kinder des Unglaubens. Werdet also 7 l« nicht ihre Mitgenoffen. Denn ihr wäre: einstens 8 h Finsterniß, itzt aber seyd ihr ein Licht im Herrn. , Wandelt wie die Kinder des Lichtes. Tenn die 9 - Frucht des Lichtes ist in aller Güte und Eerechrtg- leit und Wahrheit. / Evangelium Luk. 11. v. 14. -- 28. - der Zeil trieb Jesus einen Teufel 14 l aus , welcher stumm war; und als er - den Teufel auegeteieben hatte, redete der Stumme, nnd'das Volk verwunderte sich. - Etliche aber aus ihnen sageten: Er treibt rz die Teufel durch Beelzebub den Obersten der Teufel aus. Andere versucheten und 16 begehrten von ihm ein Zeichen vom Himmel. AlS er aber, ihre Gedanken erkannte, sprach 17 er zu ihnen - Ein jedes Reich, welches in sich selbst zertheilet ist, wird zerstöret wer« den, und ein Haus wird über das andere fallen. Wenn also auch der Satan in sich e8 selbst zertheilet ist , wie wird sein Reich bestehen? Denn ihr saget ja, daß ich durch Beelzebub die Teufel austreibe. Wenn 19 ich aber durch Beelzebub die Teufel aus« treibe , durch wen treiben sie denn eure Kinder aus? Darum werden diese eure Rich« ter seyn.- Wenn ich aber die Teufel durch 20 den Finger Gortes austreibe: so ist wahrhaft tia das Reich Gottes zu euch gekommen. Wenn ein starker bewaffneter seinen Hof 21 bewahret, so bleibt alles was er hat m-t Frieden. Wenn aber ein stärkerer über ihn 22 kömmt 46 Am vierten Sonntage kömmt, und ihn überwindet: so nimmt er ; ihm alle seine Waffen, worauf er sich ver» , sz ließ, und theilet seinen Raub aus. Wer » nicht mit mir ist, der ist wider mich ; und i wer nicht für mich sammelt, der zerstreuet. i 24 Wenn der unreine Geist von dem Men¬ schen auSfährt, so wandele er durch dürre . § Orte, suchet Ruhe, und wenn erste 1 nicht findet, so spricht er: Ich will wie» i der in mein Haus zurückkehren, daraus ich ' 25 gegangen bin. Und wenn er kömmt, so ! findet er es mit Besen gekehret' und ge» - s6 schmücket. Alsdann geht er hin, nimmt sie» ; den andere Geister zu sich, welche ärger sind l als er, und wenn sie hineinkommen, wohnen - sie allda, und es wird der letzte Zustand ei» , 27 nes solchen Menschen arger als der erste. Es begab sich aber, wahrend dem er solches redete, daß ein Weib unter dem Volke ihre Stimme erhob, und zu ihm sprach: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast! Er aber 28 sprach: Ja freylich, selig sind die, welche das Wort Gottes hören, und dasselbe be» wahren. Am vierten Sonntage in der Faste. Epistel zu den Galatern. 4. v. 22 —zi. 22 ÄArüder! Es steht geschrieben: daß Abraham zween Söhne gehabt har, einen von der Magd, und einen von der Freyen. Der aber von dec Magd ist, ist nach dem Fletsche geboren, der abec 24 von der Frepen, durch die Verheißung- Deese Wor- in der Faste. 47 Worte Haden einen geistlichen Verstand; denn dieß sind diezwey Testamente. Eines zwar auf dem Berge Sina , das zur Dienstbarkeit gebiert, weiches die Agar ist. Denn Sina ist ein Berg 2; in Arabien, der dorr anstößr, was itzt Jerusalem ist, und mir seinen Kindern diener. Aber das Je- 20 rmalcm, das droben ist, das ist frey, welches unsre Mutter ist. Denn es stchc geschrieben: Er- 27 freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht ge¬ bierst ; brich hervor, und schrey , dir du nicht in Kmdcönöthen bist; weil die Verlassene viel mehr Kinder hat,, als die den Mann hat. Wir 28 aber, Brüdcr sind nach Isaak Kinder der Verhei¬ ßung. Aber wie damals derjenige, der nach dem 29 Fleische gebohren war, den verfolget?, der nach dem Geiste geboren war, also geht es auch itzt. Ater was saget die Schrift - Stoß die Magd Zo hinaus, und ihren Sohn: denn der Ma id Sohn soll nicht mir dem Sohne der Freycn Erb seyn. Brüder, so sind wir nun nicht der Magd Kinder, zr sondern der Freycn, mit welcher Frcyhm uns Lhrtstus befreyet hat. Evangelium Ioh. 6. v. 1. —15. der Zeit, zoh der Herr Jesus über r das galiläische Meer, das an der Stadt Liberias ist. Und es folgere ihm viel Vol- 2 kes nach, weil sie Zeichen sahen, die er an den Kranken that. Jesus gieng also z auf einen Berg hinauf, und setzete sich da¬ selbst mit seinen Jüngern nieder. Es war 4 aber Ostern das Fest der Juden nah. Da 5 nuu Jesus die Augen aufgehoben, und gese¬ hen hatte, dasi eine sehr grosse Menge BolkeS zu ihm gekommen ist , sprach er ;u dem Phi¬ lippus : Woher werden wir Brod kaufen, raß 48 Am vierten Sonntage 6 daß diese zu essen haben ? Das sagete ee aber ihn zu versuchen, denn er wußte wohl, was er thun wollte. , Philippus antwortete 7 ihm: Um zwey hundert Pfennige Brod ist nicht hinlänglich, daß ein jeder von ihnen 8 nur etwas weniges empfange. Andreas ei¬ ner von seinen Jüngern der Bruder des Si- 9 mon Petrus sagete zu ihm: Es ist ein Knaö hier, der fünf Gerstenbrode und zween Fi¬ sche hat, aber was ist dieß für so viele? io Jesus aber sprach: Machet, daß sich die Leute niederlassen, es war aber viel Gras > ii an dem Orte. Da ließen sich an der Zahl bei fünf tausend Mann nieder. Jesus alfo nahm die Brode, und nachdem er Dank gc« saget hatte, theilete er sie denen aus, die sich niedergelassen hatte, begleichen auch von -2 den Fischen, so viel sie wollten. Da sie aber erfatttget waren, sprach er zu seinen Jüngern : Sammelt die übergebliebenen Stücke, damit sie nicht verderben. Sie rz sammelten also, und fülleten zwölf Körbe mit Stücken von den fünf Gerstcnbroden, welche diejenigen, die da gegessen hatten, 14 übergrlassen haben. Als nun die Leute das Wunderzeichen sahen, das Jesus gethan hatte, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll- 15 Da also Jesus erkannte, daß sie kommen, und ihn mit Gewalt nehmen würden, um ihn zum Könige zu machen, entwich er übermal auf den Berg ganz allein. Am ee st, te st m a- !d !> ie >s st so c« H !l le n n e e / s i g l e in der Faste. 49 Am fünften Sonntage in der Faste. Epistel zu den Hebr. 9. v. n. —15. Wrüder.' Lhristusistals ein Hoherpriester der zu- n ^künftigen Güter, durch eine grössere und voll¬ kommenere Hütte, die nicht wie die irdische Gebäude nut Händen gemachet ist, gekommen. Auch nicht lr durch die Böcke oder Kälber Blut, sondern durch sein eigenes Blut ist er einmal in das Heiligthum cingegangen, und Hal eine ewige Erlösung gefun¬ den. Denn wenn das Blut der Böcke und Ochsen und der angesprengten Kälbcrasche die Unreinen zur Retnigkeit des Fleisches heiliger, wie vielmehr ^4 wird das Blur Lhristi, der sich selbst unbefleckt durch den heiligen Geist Gott aufgeopfert hat, unser Gewissen von den rodten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gort dienen. Und dar- IZ um ist er ein Mittler des neuen Testamentes, da¬ mit durch den Tod, der zur Erlösung von den Uibertrettungen, welche unter dem vorigen Testamen¬ te waren, dazwischen gekommen ist, die, welche be-, rufen sind, die Verheißung der ewigen Erbschaft, in Lhresto Jesu unsrem Herrn empfangen. Evangelium Joh. 8. v.46. —59. der Zeit sprach der Herr Jesus zu den 46 Schauren der Juden: Wer aus euch überweiset mich einer Sünde? Wenn ich euch die Wahrheit sage, warum glaubet ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, der höret Gottes 47 Wort z darum höret ihr es nicht, weil ihr nicht aus Gott seyd. Die Juden antwor» 48 teten also und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist, und den Teufel hast ? Jesus antwortete : Ich 49 habe keinen Teufel, sondern ich ehre meinen D Va- ZO Am fünften Sonntage in der Faste. 52 Vater-, und ihr habet mich entunehret. Ich sr aber suche nicht meine Ehre. Es ist einer der sie suchet, und richtet. Wahrlich, wahr» lich sage ich euch : Wer mein Wort halten wird, der wird den Tod in Ewigkeit nicht zr sehen. Da sprachen die Juden zu idm: Run erkennen nur, daß/du den Teufel hast. Abraham ist gestorben, und die Propheten, und du sprichst: Wenn jemand mein Wort hatten wird , der wird den Tod in Ewig» 5Z kett nicht fühlen. Bist du dann grösser als unser Vater Abraham, der gestorben ist? und die Propheten sind gestorben. Was 54 machest du aus dir selbst: Lesus antworte¬ te : Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehret, von dem ihr saget, daß er euer Gott * 55 fty. Ihr habet ihn nicht erkannt, ich aber habe ihn erkannt, und wenn ich sagen wür¬ de, daß ich ihn nicht erkannt habe, so würde ich gleichwie ihr ein Lügner seyn; aber ich kenne ihn, und Halts seine Worte. 56 Abraham euer Vater frohlockete, daß er meinen Lag sehen sollte, er sah ihn, und 57 freuete sich. Da sprachen die Juden zu ihm: du hast noch nicht fünfzig Jahre, 58 und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlichsage ich euch, ehe dann Abraham geboren war, bin ich. 59 Da Kuden sie Steine auf, daß sie auf ihn warfen: Jesus aber verbarg sich, und ging zum Tempel hinaus. Am Am palmssnnt. bei der Palm weihe. 5 r Am Palmsonntage bei der Palmweihe. Lektion aus Exodus v.27. u. 16. 0.-17. den Tagen kamen die Kinder Israels gen Eim, wo zwölf Wasserbrunnen, und siebenzig 27 Palmbäume waren, und sie schlugen ihr Lager am Wasser. Und sie zohen von Elim, und die ganze Men- r gc der Kinder Israel kam am fünfzehnten Ta¬ ge des zweyten Monats, in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai liegt, nachdem sie aus Aegyvtenland gegangen waren. Und die ganze Ver- Z sammlung der Kinder Israel murrete wider Möp¬ sen und Aaron in der Wüste; und die Kinder Israels sprachen zu ihnen: Ach waren wir doch durch die Hand des Herren in Aegyptenland ge¬ storben, da wir bei den Fleischtöpfen saßen , und uns satt Brod affen; warum habet ihr uns in die Wüste heraus geführet, die ganze Menge mit Hun¬ ger zu rödren. Der Herr aber sprach zu Mopses: 4 Sieh, ich will euch Brod vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll Hinausgehen , und sammeln, 5 so viel es auf einen jeden Lag bedarf, damit ich es prüfe, ob es in meinem Gesetze wandle oder nicht. Am sechsten Lage aber sollen'sie bereiten , daß sie eintcagen, und es soll noch einmal so viel seyn, als sie sonst täglich zu sammeln pflegen. Und Moy- 6 ses und Aaron sprachen zu allen Kindern Israel: Auf den Abend sollet ihr wissen, daß euch der Herr aus Aegyprenland geführet habe. Und morgen 7 Werder ihr die Herrlichkeit des Herrn sehen. Evangelium Match. 2i. v. 1.— 9. VUn der Zeit, da der Herr Jesus ssch der r Stadt Jerusalem nahete, und gen Bethxvage an den Oelberg gekommen war, sandte Jesus zween aus seinen Jüngern. Und 2 D 2 sprach 52 Das Leiden Jesu Christi sprach zu ihnen: Gebet in den Flecken, der vor euch liegt, und ihr werdet sogleich eine Eselinn, und ein Füllen bey ihr angebunden finden ; leset fie auf, und führet sie zu mir. 3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, sprechet: der Herr bedarf ihrer; undsosseich 4 wird er sie euch lassen. Ließ ist aber alles geschehen, damit erfüllet würde, was durch den Propheten gesaget ist, der da spricht: 5 Saget der Tochter Sion: Sieh, dein Kö« nig kömmt zu dir sanftmüthig, und sitzt auf einer Eselinn, und auf einem Füllen der 6jochbacen Eselinn. Die Jünger aber gin¬ gen hin, und thaten, wie ihnen Jesus be- 7 fohlen hatte. Und sie brachten die Eselinn Mit dem Füllen; und legten ihre Kleider auf dieselbe, und setzten ihn darauf. Sehr 8 viel Volk aber breitete seine Kleider auf den Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen, und streueten sie auf den Weg. 9 Das Volk aber, das voranging, und nach- folgere, rief und sprach: Hosanna dein Soh¬ ne Davids, gedenedeyet sey, der da kömmt im Namen des Herrn. Ezn der Messe. Epistel zu den Philipp. 2. v. 5. — I r. z prüder ! Diese Gesinnung sollet ihr in euch 6 Huben, die auch in Jesu Christo war. Wel- cher, da er in göttlicher Gestalt war, Haler es nicht 7 für einen Raub gehalten, Gott gleich zu seyn. Son- dern er har sich selbst vernichtet, Knechtsgestalr an¬ genommen, ist andern Menschen gleich geworden, und Am Palmsonntags. ^3 und ist in seinem Betragen wie ein Mensch befun- den worden. Er har sich seihst gedemütyigct, ist 8 gehorsam geworden bis zum Tode, ja bis zum Tode des Kreuzes. Darum har ihn auch Gott erhöhec, y und ihm einen Namen gegeben, der über alle Na¬ men ist. Laß im Namen Jesu sich biegen sollen alle Kniee derer, die rm Himmel, auf Erde, und unter der Erde sind. Und alle Zungen sollen beken- H nen, daß der Herr Jesus Lhristuö i» der Herrlich» kett Gorres des Vaters ist. Das Leiden unser« Herrn Jesu Lhri- sti am Palmsonntage Matth. 26. v. i. —u. 27. v. i. — 66. der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei-1 nen Jüngern: Ihr wisset/ daß nach zwcen Tagen Ostern wird, und des Men¬ schen Sohn wird überantwortet werden, daß er gekreutziget werde. Da versammel- r test sich die Hohenpriester, und die Atte¬ sten des Volkes in dem Hause des Hohen¬ priesters / der Kaiphas hieß. Und sie hiel¬ ten einen Rath, wie sie Jcsum mit List greifen , und tödten möchten. Sie spra- 3 chcn aber: Nicht auf den Festtag, damit nicht etwa ein Aufruhr unter dem Volke entstehe. Da aber Jesus zu Bethania im 4 Hause Simonis des Unfähigen war. Trat ein Weib zu ihm/ die eine alabasterne Büch¬ se mit köstlicher Salbe hatte, und sie schüttete dieselbe über sein Haupt aus, da er zu Tische saß. Da aber solches die Jün- 5 ger sahen, wurden sie unwillig, und spra¬ chen: Wozu dienet dieser Verlust? Denn 6 D zZ. dies; 54 Das Leiden Jesu Christi dies; batte können theuer verkaufet, und den 8 Armen gegeben werden. Jesus aber, der y solches wußte, sprach zu ihnen: Mas sepd io iür diesem Weibe überlästig? Denn sie hat n an mir ein gutes Werk verrichtet. Die Armen habet ihr allzeit bey euch, mich aber i2 habet ihr nicht allezeit. Denn daß sie diese Salbe auf meinen Leib ausgegossen hat, das iz hat sie gethan mich zu begraben. Wahr¬ lich sage ich euch: Wo immer in der ganzen Welt dieses Evangelium wird gcprediget werden, da wird man auch zu ihrer Ge- 14 dächtniß sagen, waS sie gethan hat. Da gieng einer der zwölfen, der Judas Jskanvt 15 hieß, zu den Hohenpriestern. Und sprach zu ihnen: Was wollet ihr mir geben , und ich will euch ihn überliefern? Sie aber beßimm- 16 ten ihm dreyßig Silberlinge. Und von da an stichele er Gelegenheit ihn zu überliefern. 17 Aber am ersten Tage der ungesäuerten Bro¬ de tratten die Jünger zu Jesu, und sprachen: Wo willst du , daß wir dir das Osterlamm 18 zu essen bereiten? JesuS aber sprach: Gehet in die Stadt zu einem, und saget ihm: Der Meister spricht: Meine Zeit ist nah , bey dir will ich Ostern mit meinen Jün- ly gern halten. Und die Jünger thaten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten 20 das Osterlamm. Als es nun Abend gewor¬ den war, ftsete er sich mit seinen zwölf 21 Jüngern zu Tische. Und da sie aßen, sprach er: Wahrlich sage ich euch, einer -raus euch wird mich vercathen. Und sie wur- Am Palmsonntage. 5^ wurden sehr betrübt, und jeder fieng an zu sagen: Herr, bin ich es? Er aber antwor- sz tete, und sprach: Der die Hand mit nur in die Schüssel eintunket, der wird mich ver¬ lachen. Des Menschen Sohn geht zwar 24 bin, wie von ihm geschrieben ist; aber weh demjenigen Menschen, durch welchen des Menschen Sohn wird verrachen werden! Es wäre ihm besser, wenn dieser Mensch nicht wäre geboren worden. Judas aber, der 25 ihn verrachen bat, antwortete, und sprach: Bin ich es, Rabbi? Und er sprach zu idm : Du hast es gesaqet. Da sie aber zu Nacht 26 aßen, nahm Jesus das Brod, segnete und brach eS, und gab es feinen Jüngern, und sprach: Nehmet hin und esset, das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dan- 27 kete, und gab ihnen denselben, und sprach: Trinket alle daraus. Denn das ist mein 28 Blut des neuen Testaments, das für viele wird vergossen werden zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch aber, daß ich von 29 nun an von diesem Gewächse des Weinstockes nicht trinken werde bis auf jenen Tag, da ich es mit euch neu in dem Reiche mei¬ nes Vaters trinken werde. Und da sie den zv Lobgesang gesprochen hatten, giengen sie hinaus an den Oelbcrg. Da sprach Jems zu zr ihnen: Ihr werdet euch diese Nacht alle an mir ärgern. Denn es steht geschrieben.- Ich werde den Hirten schlagen , und die Schafe der Heerde werden zerstreuet wer¬ den. Wenn ich aber werde auferstanden ?2 D 4 seyn. §6 Das Leiden Jezu Christi ftpn, will ich vor euch in Galiläam bingehen. zz Petrus «der antwortete, und sprach zu ihm : ' Und wenn sich alle an dir ärgern würden; so will ich mich doch nimmermehr ärgern. Z4 Jesus sprach zu ihm: Wahrlich sage ich dir, du wirst mich in dieser Nacht, eh der Hahn zz krähet , dreyma! verlaugnen. Da sprach Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir ster¬ ben müßte, so will ich dich doch nicht ver- läugnen. Deßgleichen sageten auch alle Jün- z6ger. Da kam Jesus mit ihnen in einen Hof, der Gethsemani genannt wird, und sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, ;7bis ich dorthin gehe, und bete. Und er nahm Petrum zu sich, und die zween Söhne Zebedäi, und fing an sich zu betrüben, z8 und traurig zu werden. Da sprach er zu ih¬ nen: Meine Seele ist betrübt bis in den TSd; bleibet hier, und wachet mit mir. zy Und er ging ein wenig weiter fort, fiel nie¬ der auf sein Angesicht, betete, und sprach; Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht wie ich will, 40 sondern wie du willst. Und er kam zu ser- nen Jüngern, und fand sie schlafen, und sprach zu Petro : So habet ihr nicht eine 41 Stunde mit mir wachen können ? Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung fallet; der Geist ist zwar willig, aber das 4r Fleisch ist schwach. Er ging abermls hin¬ weg, betete, und sprach: Mein Vater! MM dieser Kelch nicht vorüber gehen kann, es fey denn, daß ich ihn trinke, so ^geschehe dein Am Palmsonntage. 57 dein Willen ! Und er kam wieder, und 4z fand sie schlafen , denn ihre Augen waren mit Slafe beschweret. Und er verließ sie, 44 ging abermals hinweg, und betete zum drittenmal , und redete eben dieselben Worte. Da kam er zu seinen Jüngern 145 > und sprach zu ihnen: Schlafet nun, und ru¬ het, sehet, die Stunde ist herbei gekommen, und des Menschen Sohn wird in die Hande der Sünder überliefert werden. Stehet auf, 46 lasset uns gehen: Sehet, der mich verra- - then wird, ist nahgekommen. Als er noch 47 redete, sieh , da kam Judas, einer aus den Zwölfen und mit ihm eine grosse Schaar mit Schwertern und Stangen, von den Ho¬ henpriestern und den Aeltesten des Volkes gesandt. Aber der ihn verrieth, der hatte 48 ihnen das Zeichen gegeben und gesaget: Den ich küssen werde, der ist es, den grei- 50 fet. Und sogleich trat er zu Besu , und sprach: Sey gegrüffet, Rabbi! und er küffete ihn Und Jesus sprach zu ihm: Freund, weßwegen bist du gekommen? Da traten 51 sie hinzu, und legeten Hand an Jesum, und hielten ihn fest. Und sieh , einer von denen, welche mit Jesu waren, streckete seine Hand aus, zoh sein Schwert-, und zr schlug des Hohenpriesters Knecht, und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an sein Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen. Meinest du, daß ich meinen Vater nicht bitten könne, D 5 und 5 8 Das L eiden Jesu Christi. und er wird mir itzt mehr als zwölf Legio- 54 neu Engel zuschicken ? Wie würden d^nn dre Schriften erfüllet werden, weil es also 55 geschehen mnß ? In derselben Stunde sprach Jesus zu den Schauren: Ihr seyd ausgegangen gleichwie zu einem Mörder mrt Schwertern und Stangen, mich zu ergreifenich bin täglich bei euch im Tem¬ pel gesessen, und ihr habet mich nicht ec- 56 griffen. Dietz aber alles ist geschehen, da¬ mit die Schriften der Propheten erfüllet würden. La verließen ihn alle seine Jün¬ ger , und flohen davon. Ader sie hielten 5/ Jesum fest, und führeten ihn zu dem Ho- , henpriester Kaiphas, wo sich die Schriftge- lehrten und Aeltesten versammelt batten. 58 Petrus aber folgete ihm bis in des -Hohen¬ priesters Hof von ferne nach. Und er ging hinein, und setzte sich bep den Dienern nie- 59 der, damit er das End sähe. Aber die Ho¬ henpriester und der ganze Rath sucheten ein falsches Zeugmß wieder Jesum, damit sie 60 ihn tödten könnten. Und, nachdem viele falsche Zeugen herbeigetreten waren, fanden sie keines; zuletzt aber kamen zween falsche 61 Zeugen. Und sprachen: Dieser hat gesaget: Ich kann den Tempel Gottes zerstören: und denselben in dreyen Tagen wieder auf- 62 bauen. Da stand der Hohepriester auf, und sprach zu ihm: Antwortest du nichts 6z auf das, was diese wider dich zeugen ? Je¬ sus aber schwieg still; und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem leben- Am ^almsonntaFe. 59 lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du Christus der Sohn Gottes bist? Jesus sprach zu ihm: Du hast es gesaget. Aber 64 ich sage euch: Von nun an werdet ihr des Menschen Sohn zur Rechten der Kraft Gottes sitzen und in den Wolken des Him- mels kommen sehen. Da zerriß der Hohe» 65 Priester seine Kleider, und sprach: Er hat Gott gelästert; was bedürfen wir weiter dec Zeugen? Sehet, ihr habet die Gott teslästerung itzt gehöret. Was bünket euch? Sie ab r antworteten, und sprachen : Er ist 66 des Todes schuldig. Da spien sie in sein 67 Angesicht, und schlugen ihn mit Fäusten, andere aber gaben ihm Backenstreiche. Und 68 sprachen: Weissage uns, Lhriste! wer ist es, der dich geschlagen hat? Petrus aber 69 saß brausen im Vorhofe. Und eine Magd tratt zu ihm, und sprach: Auch du warst bet Jesu dem Galiläer. Er aber laug» 70 nete es vor allen, und sprach: Ich weiß 71 nicht, was du sagest. Da er aber zur Thüre hinaus ging, sah ihn eine andere Magd, und sprach zu denen, die dort waren: auch dieser war bei Jesu von Nazareth. Und er laugnete es abermal auch mit ei» 72 nem Schwure, und sprach: Ich kenne den Menschen nicht. Und über eine kleine Wei» 7z le traten hinzu, die da standen, und spra¬ chen zu Petro: Wahrlich, du bist auch ei¬ ner aus denen, denn auch deine Sprache verralh dich. Da sing er an sich zu ver- 74 fiuchen, und zu schwören, daß er den Men¬ schen 6o Das Leiben Jesu Christi. schen nicht kenne und sogleich kräht der 57 Hahn. Da dachte Petrus an das Wort Jesu, das er gesaget hatte: Eh der Hahn krähet, wirst du nuch drenmal verläugnen. 1 Und er ging hinaus, und weinete bitterlich. Da es aber Morgen geworden war, hiel¬ ten alle Hohepriester und Aelteftcn des Vol¬ kes einen Rath wider Jesrrm, daß sie ihn 2 tödten könnten. Und sie füdretcn ihn gebun¬ den hin, und übergaben ihn dem Pontius z Pilatus dem Landpfleger. Da Judas sah , der ihn verrathei, hatte, daß er zum Tode verdammet wäre, reuete es ihn, brachte die dreyßig Silberlinge den Hohenpriestern 4 und chen Äeltesten zurück. Und sprach: ich Habs gesündiget, daß ich das unschuldige Blut verrathen habe. Sie aber sprachen: r Was geht dies uns an? da sieh du zu. 5 Und er warf die Silberlinge in den Tempel, machte sich davon , gieng hin, und erhängte 6 sich selbst mit einem Stricke. Die Hohen¬ priester aber nahmen die Silberlinge, und sprachen: Es ist nicht erlaubet, sie in den Gvtteskasten zu werfen, denn es ist Blut- 7 gcld. Da sie aber Rath gehalten hatten, kauften sie den Acker eines Töpfers zur 8 Begräbniß der Fremden dafür. Daher ist derselbe Acker Haceldama, das ist Bluta¬ cker , bis auf den heutigen Tag genannt 9 worden. Da ist erfüllet worden, was durch den Propheten Jeremias gesaget ist, der da spricht: Und sie haben dreyßig Silberlinge genommen, den Werth dessen, der ist ge- scha> Am Palmsonntage.« 6i schadet worden, den sie von den Kindern Israel erkaufet haben. Und sie Haden sie io für eines Töpfers Acker gegeben/ wie mir der Herr befohlen hat. Jesus aber stand vor n dem Landpfleger; und der Landpfleger fra- gete lhn, und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus sprach zu ihm: Du sa-12 gest es. Und als er von den Hohenprie¬ stern und Aeltesten verklaget ward, ant¬ wortete er nichts. Da sprach Pilatus zu ihm: Hörest du nicht, was für Zeugnisse,, sie wider dich aussagen? Und er antwortete 14 ihm nicht auf ein Wort, also, daß der Land- Pfleger sich sehr verwunderte. Auf Las Fest 1- aber pflegte der Landpfleger dem Volke ei¬ nen Gefangenen / welchen sie wollten, los zu geben. Er hatte aber damals einen ver- schrieenen Gefangenen, der BarabdaS hieß. Da sie nun versammelt waren, sprach Pila- x? tns: Welchen wollet ihr, daß ich euch los lassen soll: Barabbam oder Jesnm, der genannt wird Christus? Denn er wußte, ig daß sie ihn aus Neid übergeben hatten. Da er aber zu Gericht saß, schickete sein xa Weid zu ihm, und ließ ihm sagen: Habe du mit diesem Gerechten nichts zu schaffen; denn ich habe heut viel von seinetwegen in einem Gesichte ausgestanden. Aber die Ho- 20 benpriester und Aeltesten haben das Volk " überredet, daß sie Barabbam losbitten, und Jesum tödten sollten. Der Landpfleger rr aber antwortete und sprach zu ihnen: Wel¬ chen wollet ihr, daß man euch unter diesen bei- c< 6r Das Leiden Jesu Christi. beiden losgebe? Sie sprachen aber: Barab- 22bam. Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesn machen, der genannt wird Christus? Sie sprachen alle: Er soll 2Z gekreuhiget werden. Der Landpfleger sprach' zu ihnen : Was hat er den Uibles gethan? Sie aber schrien vielmehr, und sprachen: 24 Ec soll gekreutziget werden! Als aber Pila¬ tus sich, Laß er nichts ausrichtere, sondern daß ein viel grösseres Getümmel ward: nahm er Wasser, wusch seine -Hände vor dem Volke, und sprach: Ich bin unschul¬ dig an dem Blute dieses Gerechten; sehet 25 ihr zu. Da antwortete das ganze Volk, und sprach: Sein Blut komme über uns, und über unsere Kinder! Da gab er ihnen 26 Baraddam los; Jesum aber ließ er geißeln, und übergab ihn denenselben, daß er gekceu- 27 ziget würde. Da übernahmen die Kriegs- knechte des Landpflegers Lesum in das Richthaus, und versammelten zu ihm die 8 ganze Schaar. Und ste zohen ihn aus, lege- 9 reu ihm einen Pmpurmantel an. Und flochten eine Krone von Dörnern, sctzeten sie auf sein Haupt, und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand, und sie bogen dre Kniee Dor ihmverspotteten ihn, und sprachen: zo Sey gegrüffet, du König der Luden. Und sie spieen aus auf ihn, nahmen das Rohr, zi und schlugen damit auf sein Haupt. Und nachdem sie ihn verspottet haben, nahmen sie ihm den Mantel ab, und rhaten ibm seine Kleider an, und sichreren ihn hin, daß sie _ Am Palmsonntage. 6z sie ihn kreuzigten. Indem sie aber hinaus- Z2 gingen, fanden sie einen Menschen von Ly- rene, mit Namen Simon , diesen zwangen sie, daß ec sein Kreuz trüge. Und sie ka- men an den Ort, dec Golgatha das ist, Schädelstätte genannt wird. Und sie gaben Z4 ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermi¬ schet war; und als ec denselben kostete , wollte ec nicht tcinken. Nachdem sie ihn«Z5 abec gekceuziget hatten, tßeileten sie seine Kleider, und warfen das Loos darum; damit erfüllet würde, was durch den Pro¬ pheten gesagtt ist, der da spricht: Sie ha¬ ben meine Kleider unter sich gecheilet, und haben über mein Gewand das Loos gewor¬ fen. Und sie saßen, und hatten Acht auf Z6 ihn. Und sie hefteten über sein Haupt die Z? Ursache seines Todes geschrieben: Dieß ist Jesus dec König der Juden. Es wurden Z8 damals zween Mörder mit ihm gekceuziget, einec zur Rechten, und der andere zur Lin¬ ken. Die abec vorüber gingen, lästerten 39 ihn, schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Pfuy, dec du den Tempel Gottes zerstörest, 40 und denselben in dceyen Tagen wieder aufbauest, hilf dir selbst! wenn du Gortes Sohn bist, so steig vom Kreuze herab. Desgleichen spotteten seiner auch die Ho- 41 henpuestec mrt den Schriftgelehcten und den Aeltesten, und sprachen: Ec hat andern ge- 42 Holsen, sich selbst aber kann ec nicht helfen; Wenner Königin Israel ist, so steige ec rtzt vom Kreuze herab, und wir glaube» an ihn. Er 64 Das Leiden Jesu Christi. 42 Ec hat auf Gott vertrauet, der erlöse ihn nun, wenn er ihm wohl will; denn er hat 44 gesaget: Ich bin Gottes Sohn. Eben das» selbe warfen ihm auch die Mörder schmä¬ hend vor, welche mit ihm gekreuziget «varen. 45 Aber von der sechsten Stunde an bis zu der neunten Stunde ward ein Finsterniß 46 über den ganzen Erdboden, und um die -nennte Stunde schrie Jesus mit laurer Stimme, und sprach: Eli, Eli, Lamma Sabakthani ! das ist: Mein Gott, mein 47 Gott! warum hast du mich verlassen? Et liche aber, die dabei standen, und das hö* reteu, sprachen: Dieser ruft dem Elias* 48 Und sogleich lief einer aus ihnen, nahm ess' neu Schwamm, und Mete ihn mit Eßig, und steckere ihn auf ein Nohr, und gab ihm 4» zu trinken. Die ädrigen aber sprachen: Halt! lasset uns sehen, ob Elias komme, 50 ihn zu retten. Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme, und gab den Geist aus. 51 Und sieh, der Vorhang des Tempels zerriß in zivey Stücke von oben bis unten, und die Erde bebete, und die Felsen spalteten zr sich. Und die Gräber wurden eröfnet, und viele Leiber der Heiligen, die da geschlafen Az hatten, standen auf. Und sie giengen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung, ka¬ nten in die heilige Stadt, und erschienen vie- A4 len. Als aber der Hauptmann und diejeni¬ gen, welche bei ihm waren, Jesum zu bewah¬ ren, das Erdbeben und ivas sich sonst noch zutrug, sahen, fürchteten sie sich sehr, und " spra- Am Palmsonntage. 65 sprachen: Dieser ist wahrhaftig Gottes Sohn gewesen. Es waren aber daselbst viele Wei« dec in der Ferne, die zusahen, die Jesu aus Galiläa nachgefolget waren, und ihm gedtemt hatten. Unter diesen war Maria 56 Magdalena, und Maria Jakobi, und Jo« sephS Mutter, und die Mutter der Kinder Zebedät. Da es aber spat geworden war, 57 kam ein reicher Mann von Arrthmathäa mit Namen Joseph, cher auch selbst ein Jun« ger Jesu war. Dieser ging zum Pilatus, und z8 bat ihn um den Leid Jesu. Da befahl Pilatus ihm den Leib zu geben. Und Jo« 59 seph nahm den Leib , wickelte ihn in reine Leinwand. Legete ihn in sein neues Grab 6s welches er in einen Felsen gehauen hatte, und er wälzete einen grossen Stein vor den Eingang des Grabes, und ging hin« weg. Es waren aber daselbst Maria Mag« 6i dalena und die andere Maria, die dem Grabe gegen über saßen. Aber des andern 6r Tages, der nach dem Vorbereitungstage folget, kamen die Hohenpriester, und Pha¬ risäer zum Pilatus, und sprachen: Herr! 6z wir haben uns erinnert, daß dieser Ver¬ führer, da er noch am Leben war, gesaget hat: Nach dreyen Tagen werde ich wieder auferftehen. Darum bestehl, daß man das 64 Grad bis auf den dritten Tag verwahre, damit nicht etwa seine Junger kommen und ihn stehlen, und dem Volke sagen.- Er ist von den Tobten auferstanden, und es wird der letzte Fehler ärger ftyn, als der E erste. 66 Das Leiden Jesu Christi. 6; erste- Pilatus sprach zu ihnen: Da habet ihr Wache, geht, und bewachet es, so gut zi 66 als ihr wisset. Sie aber gingen hin, und a verwahreten das Grab mit Hütern, und r> versiegelten den Stein. z. Am Dienstage in der Karwoche. H Lektion a. d. Jeremias n. v. 18.— 20. ä ,-1 fanden Tagen sprach Jeremias: Herr! du hast es o mir gewiesen, und ich habe es erkannt: da- Ismats hast du mir ihr Dorhaben gezeiget. Und r ? ich, als ein geduldiges Lamm, das zur Schlackt- t bank gcführet wird, ich wußte nicht , daß sie l Narhschläge wider mich gedacht, und gcsager ha« , den: Lasset uns das Holz unter seine Specse men- gen, und ihn aus dem Lande der Lebendigen ver-. ' tilgen , und seines Namens werde nicht mehr ge- 1 20 dacht. Du aber, 0 Herr Sabaoth! der du recht i richtest, uud die Nieren und Herzen prüfest, laß nnch deine Rache über sie sehen; denn dir habe ich meine Rache entdecket, Herr, mein Gort! Das Leiden Jesu Christi am Dienst- - tage in der Rarwoche, Mark. 14. v. I. — 72. und 15. v. 1.-47. 1 der Zeit war nach zween Tagen Ostern, ! und die Tage der ungesäuerten Brode ; und die Hohenpriester und Schriftgelehr- ten sucheten Gelegenheit, wie sie Iesum mit 2 List ergreifen , und tödten möchten. Sie sprachen aber: Nicht an dem Festtage, da¬ mit nicht etwa ein Aufruhr unter dem ; Volke würde. Und da er zu Bethanien im Hause Am Dienstage in der Rarwoche. 67 'et Hause Simonis des Aussätzigen war, und ut zu Tische saß, kam ein Weib, das eine rrd alabasterne Büchse mit köstlicher Salbe von id den vortreflichsten Narden hatte,- und sie zerbrach den Alabaster, und goß sie auf sein Haupt aus. Es waren aber etliche, die 4 bei sich unwillig wurden, und sprachen: Wozu dienet der Verlust dieser Salbe? Denn diese Salbe konnte um mehr denn 5 drephundcrt Groschen verkaufet, und den Armen gegeben werden, und sse waren zor- d nig wieder sie. Jesus aber sprach: Lasset sie 6 t- mit Frieden; waS seyd ihr derselben über- e lästig? sie hat ein gutes Werk an mir ge- " than. Denn ihr habet allezeit Arme bey? euch, und wenn ihr wollet, könnet ihr ih» - uen Gutes thun, aber mich habet ihr e nicht allezeit. Diese hat gethan, was in 8 ; ihrem Vermögen war, sie ist zuvorgekom« > men meinen Leichnam zum Begräbnisse zu salben. Wahrlich sage ich euch: Wo immer 9 in der ganzen Welt dieses Evangelium wird gevrediget werden da wird auch dieses was sie gethan hat, zu ihrem Gedächtnisse erzählet werden. Und Judas Jskariot, einer aus io den Zwölfen, gicng zu den Hohenpriestern, auf daß er ihnen denselben verriethe. Sie erfreue-11 ten sich, da sie das höreten, und versprachen ihm Geld zu geben; und er suchete Gele¬ genheit, wie er ihn ihnen füglich überliefern könnte. Und am ersten Taae der unaesäu« ir erten Brode , da sie das Osterlamm opfer¬ ten, sprachen die Jünger zu ihm: Wohin E r willst 1 68 Das Leiden Jesu Christ! willst du, daß wir gehen, und dir das Oster- izlamm zu essen bereiten? Unv er sandte zween von seinen Jüngern ab, und sprach zu ihnen: Gehet in die Stadt; und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug mit Wasser tragen wird, demselben folget »4 nach. Und wo er hinein gehen wird, da spre« . chet zum Hausherrn : Dec Meister saget: Wo ist mein Ort zur Mahlzeit, wo ich das iz Osterlamm mit meinen Jüngern esse? Und er wird euch einen grossen eingerichteten und zubereiteten Speissaal zeigen, daselbst rtch- 16 tet für uns zu. Und seine Jünger gingen fort und kamen in die Stadt, und fanden es, wie er ihnen gesaget hatte, und berei* 17 teten das Osterlamm. Da es nun Abend geworden war, kam er mit den Zwölfen 18 dahin. Und da sie zu Tische fassen, und aßen, sprach Jesus: Wahrlich sage ich euch, einer aus euch, der mit mir ißt, wirb mich 14 verrathen. Sie aber fingen an traurig zu werden, und einer nach dem andern zu ihm 20 zu sagen: Bin ich es ? Und er sprach zu ihnen: Einer aus den Zwölfen, der die Hand mit mir in die Schüssel eintunket. 21 Des Menschen Sohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn wird verrathen werden! Es wäre ihm besser, wenn dieser Mensch nicht wäre sr geboren worden. Und da sie aßen , nahm Jesus das Brod, segnete es, brach es, und gab es ihnen, unv sprach; nehmet hin, Am Dienstage in der Aarwoche. 69 hin, düs ist mein Leib. Und er nahm den 2z Keich, sagete Dank, gab ihnen denselben, und sie tranken alle daraus. Und er sprach 24 zu ihnen: Das ist mein Blüh des neuen Testamentes, das für viele wird vergossen werden. Wahrlich sage ich euch/ daß ich 2z künftig nicht mehr von diesen Gewächse des Weinstockes trinken werde, bis auf jenen Lag, da ich dasselbe von neuen im Rei- che Gottes trinken werde. Und da sie den 26 Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus auf den Oelberg. Und Jesus sprach 27 zu ihnen: Ihr werdet euch alle in dieser Nacht an mir ärgern: denn es steht ge¬ schrieben.- Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreuet werden; wenn ich aber werde auferstanden seyn,28 will ich vor euch in Galiläam hergehen. Petrus aber sprach zu ihm: Wenn sich 29 auch alle qn dir ärgern würden, so wer¬ de doch ich mich nicht ärgern. Und Jesus zo sprach zu ihm: Wahrlich"sage ich dir, heut in dieser Nacht, eh der Hahn zweymal krä¬ het , wirst du mich dreymal verläugncn. Er zr aber redete noch mehr: und wenn ich mit dir zugleich sterben müßte, so will ich dich doch nicht verläugncn; Und desgleichen sa- geten sie alle. Und sie kamen rum Hofe, ?2 der Gethsemani genannt war, und er sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis daß ich bete. Und er nahm Petrum, und Jakobum und Johaunem mit sich: und zz sing an sich Mentsetzen und voll Angst zu E z wer- 70 Das Leiden Jesu Christi Z4 werben. Und er sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis in den Tod; bleibet hier, und Z5 wachet. Und da er ein wenig fortgegangen war , fiel er auf die Erde, und betete: daß, so es möglich wäre, diese Stunde ihm vorn« z6ber geben möchte; und er sprach: Abba, Vater! es ist dir alles möglich, nimm die¬ sen Kelch von mir hinweg; doch nicht was Z7 ich will, sondern was du willst. Und er kam und fand sie schlafen; und er sprach zu Petro: Simon, schläfst du? Hast du z8 nicht eine Stunde wachen können? Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung fallet; der Geist ist zwar willig, aber das Z9 Fleisch ist schwach. Und er ging abermal hin, betete und sprach eben dieselben Wor- 40 te. Und da er wieder kam, fand er sie abermal schlafen, denn ihre Augen waren voll Schlaf, und sie wußten nicht, was 41 sie ihm antworten sollten. Und er kam zum drittenmal, und sprach zu ihnen : Schlafet nun, und ruhet; es ist genug, die Stunde ist gekommen; sehet, des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder geliefert wer- 4» den. Stehet auf, lasset uns gehen. Sehet, der mich verrathen wird, ist nah. Und 4z da er noch redete, kam Judas Jskartot, einer aus den .Zwölfen, und mit ihm eine grosse Schaar mit Schwertern, und Stan¬ gen von den Hohenpriestern, und Schrift- 44 gelehrten, und Aeltesten. Es hatte ihnen aber der Verräther ein Zeichen gegeben, und gesager: Welchen ich küssen werde, der Am Dienstags in der Rarwochs. 71 der ist es, greifet ihn, und führet ihn behüt» sam. Und da er gekommen war, trat er al« 45 sobald zu ihm, und sprach: sey gegrüßt, Nabbi! und er küffete ihn. Sie aber legeren 46 Hand an ihn, und hielten ihn fest. Emer 47 aber von den Dabetstehenden zoh sein Schwert, schlug des Hohenpriesters Knecht, und hieb ihm ein Ohr ab. Und Jesus 48 antwortete, und sprach zu ihnen: Ihr seyd gleichwie zu einem Mörder mit Schwertern und Stangen ausgegangen mich zu ergrei- fen. Ich war täglich bey euch im Tempel 49 und lehrete, und ihr habet mich nicht er¬ griffen Sondern auf baß die Schrift er¬ füllet werde. Da verließen ibn seine Jün- so ger, und flohen alle davon. Es folgere ihm z r aber ein Jüngling nach, der mit Leinwand aufder blossen Haut bekleidet war, und sie ergriffen ihn. Er aber warf das leinene Ge- sr. wand von stch und floh nackend von ihnen. Und sie führten Jesum zum Hohenpriester; AZ und es kamen alle Priester und Schriftge- lehrten und Aeltesten zusammen. PerrUö 54 aber folgete ihm bis in den Hof des Hohen¬ priesters hinein von ferne nach , und saß mit den Dienern am Feuer, und warmete sich. Aber die Hohenpriester und der ganze zz Rath sucheten Zeugniß wider Jesum, daß sie ihn tödten könnten, und sie fanden kei¬ nes. Denn viele gaben falsches Zeugniß s6 wider ihn, und ihre Zeugnisse waren nicht einstimmig. Und etliche standen auf, ga- 57 den ein falsches Zeugniß wider ihn, und E 4 Na- 72 Das Leiden Jesu Christi. z8 sprachen : Wir haben gehöret, daß er gesaget hat: Ich will diesen mit Händen gemach¬ ten Tempel abbrcchen, und in dreyen Ta¬ gen werde ich einen andern aufbauen, ree 59 nicht mit Händen gemachet ist. Und es war auch ihr Zeugniß nicht einstimmig. 60 Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte, fragete Iesum und sprach: Ant- sr wertest du nichts auf das, was dir von die¬ sen vorgeworfen wird? Er aber schwieg still, und antwortete nichts. Da fragete der Ho¬ hepriester ihn abermals, und sprach zu ihm: Bist du Lhristus, der Sohn des gebene- 62 dcyten Gottes? Jesus aber sprach zu ihm: Ich bin es: und ihr werdet des Menschen Sohn zu der Rechten der Kraft Gottes slyen, und mit den Wolken des Himmels 6z kommen sehen. Aber der Hohepriester zer¬ riß seine Kleider, und sprach: Was begeh- 64ren wir noch weiter Zeugen? Ihr habet die Gotteslästerung gehöret: was dünket euch ? Sie verdammeten ihn alle, daß er des To- 65 des schuldig wäre. Und etliche fingen an ihn zu verspeyen, und sein Angesicht zu ver¬ decken , und ihn mit Fäusten zu schlagen, und zu ihm zu sprechen: Welssage! und die 66 Diener gaben ihm Backenstreiche. Und da Petrus unten im Vorhofe war, kam eine 67 von den Mägden des Hohenpriesters. Und da sie Petrum, der sich wärmete, gesehen hat¬ te, schauete sie ihn an und sprach: Auch du 68 warft mit Jesu von Nazareth. Er aber hat es geläuglltt und gesprochen: Ich,' kenne ihn nicht, Am Dienstags in der Rarwoche. 7 z nicht, noch weiß ich / was du sagest. Und er ging hinaus vor den Vorhof, und der Hahn kradete. Da ihn aber die Magd6y wieder gesehen hatte, fing sie an zu den Umstehenden zu sagen: Dieser ist auch einer aus ihnen. Er aber läugnete abermals. 70 Und über ein kleines sprachen abermals, die da standen, zu Petro: Du bist wahrhaftig einer aus ihnen, denn du bist auch ein Ga¬ liläer. Er aber fing an sich zu verfluchen yr und zu schwören: Ich kenne diesen Men¬ schen nicht, von welchen ihr redet. Und 72 sogleich krahete der Hahn abermals. Und Pecrus gedachte an das Wort, das Jesus zu ihm gesaget hatte: Eh denn der Hahn zweymal krähet, wirst du mich dreymal ver- läugnen. Und er fing an zu weinen. i Und gleich in der Frühe hielten die Hohen» Priester einen Rath mit den Aelteste» und Schriftgelehrten, und der ganzen Ver¬ sammlung , sie banden Jesum, führeten ihn weg, und Übergaben ihn dem Pilatus, r Und Pilatus fragete ihn; Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagest es! und die Hohenprie-z fter verklageten ihn in vielen Stücken. Pi» 4 latus aber fragete ihn abermals und sprach: Antwortest du nichts? Sieh / in was für Stücken sie dich verklagen. Jesus aber hat S nichts mehr geantwortet, also daß sich Pilatus verwunderte. Auf das Fest aber 6 pflegte er Einen aus den Gefangenen, wel¬ chen sie verlangten, loszugeben. Es war 7 E s aber 74 Das Leiden Issu Christi aber einer. Barabbas genannt, der mieden Aufrüürtschcn gefangen war, der in dem Aufruhrs einen -Todschlag begangen hatte. 8 Und da das Bolk hinaüfgekommen war, fing es an um eben das zu bitten, was er 9 ihnen sonst allezeit eingestanden hatte. Pila¬ tus aber hat ihnen geantwortet und gespro¬ chen: Wollet ihr, daß ich euch den König rc> der Juden loslaffe ? Denn er wußte, daß die Hohenpriester ihn aus Neid überantwor- irtet hatten. » Ader die Hohenpriester reizeten das Volk, daß er ihnen vielmehr Baradbam i2 losgabe Pilatus aber antwartete wieder, und sprach zu ihnen: Was wollet ihr denn, daß ich dem Könige der Juden thun solle? iz Sie aber schrieen wieder: Kreuzige ihn! 14 Pilatus aber, sprach zu ihnen: Was hat er denn Uibels gethan? Sie aber schrieen > 15 vielmehr: Kreuzige ihn! Pilatus aber woll¬ te dem Volke genug thun, und gab ihnen Barabham los, und übergab ihnen Jesum, den er hat geißeln lasten, daß er gekreuzi- 16 get würde. Die KriegÄnechte aber füh- reten ibn in den Vorhof des Nichthauses, und riefen die ganze Schaar zusammen. 17 Und Men ibm ein Purpurkleid an, und flochten eine dörnere Krone, und sezeten sie 18 ihm auf. Und fingen ihn an zu grüßen i9Sry gegrüßt, du König der Juden. Und sie schlugen sein Haupt mit einem Rohre, und verspieen ihn, und fielen auf die Kniee, ro und beteten ihn an. Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zohen sie ihm das PSr- pur- Am Dienstage in der Varwoche. 7; purkleid aus, uud zohen ihm seine Kleider an, und führeten ihn hin, daß sie ihn kreu¬ zigten; Und zwangen einen vorübergehen-21 den, Simonem von Lyrene, der ans dem M- yerbofe kam, den Vater Alerandri und Nasi, daß er sein Kreuz trüge. Und sie 22 trachten ibn an den Ort Golgatha, welcher verdollmetschet Schädelftärte heißt. Und 2z sie gaben ihm Wein mit Myrrhe gemischt zu trinken, und er nahm ihn nicht an. Und 24 da sie ihn gekreuziget hatten, Haden sie seine Kleider getheilet und über dieselben das Loos geworfen, was jeder nehmen sollte. Es war aber um die dritte Stunde, da sie 25 ibn kreuzigten. Und es war die Ursache 26 seines Todes darüber geschrieben: der König der Juden. Und sie kreuzigten mit ihm 27 zween Mörder, einen zur Rechten, und den and-ra zu seiner Linken. Und die Schrift r8 ward erfüllet, die da spricht: Undrr ist un¬ ter die Uibeltbater gerechnet worden. Und 29 die Vorübergehenden lästerten ihn, und schüttelten ihre Häupter, und sprachen: Pfuy! der du den Tempel Gottes zerstörest, und in dreyen Tagen wieder aufbauest: Hilf dir selbst, und steig vom Kreuze herab. Ungleichen verspotteten ihn auch die zi Hohenpriester , und sprachen mit den Schriftgclehrten unter einander: Andern hat er geholfen, und sich selbst kann er nicht helfen. Lhristus, der König in Israel, zr steig itzt vom Kreutze herab, daß wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuziget wa- 76 Das Leiden Jesu Christi. zz waren schmäheten ihn. Und da die sechste Stunde gekommen war, ward eine Fin- fterniß über den ganzen Erdboden bis zu Z4der neunten Stunde. Und zur neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme, und sprach: Elot, Eloi Lamma Sabaktha- ni? Das ist verdolmetschet: Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen? zz Da etliche von den Umstehenden das höre- ? ZS ten, sprachen sie: Sehet, er ruft dem Elias. Einer aber lief hin, und füllete ei- , nen Schwamm mit Essig, und steckete ihn auf ein Rohr, und gab ihm zu trinken und sprach: Halt? lasset sehen, ob Elias Z7 komme ihn herabzunehmen. Jesus aber schrie mit lauter Stimme und verschied. -z8 Und der Vorhang des Tempels riß von oben 29 bis unten entzwey. Als aber der Haupt¬ mann, der gegen ihm über stand, gesehen hat, daß er mit solchen Geschreye verschie¬ den wäre, sprach er: Wahrlich, Lieser Mensch 40 war Gottes Sohn. Es waren aber auch Weiber da, die von ferne zusahen, unter welchen Maria Magdalena und Maria die Mutter Jakobs des kleinern und Josephs, 41 und Salome waren. Welche ihm, da er in Galiläa war, gefolget und ihn sammr vie- § len andern, die zugleich mit ihm hinauf nach Jerusalem gekommen waren, bedienet 42 hatten. Und da es schon Abend geworden war,(weil der Vorbereitungstag, war der 4Z vor dem Sabbathe ist, ) kam Joseph von Arimathäs, ein ansehnlicher Rathsherr, der l-W - Am Mittwoche in der Rarwoche. 77 selbst auch auf das Reich Gottes wartttH und ging kühn zum Pilatus hinein, und bat um den Leib Fesu. Pilatus aber ver- 44 wunderte sich,« daß, er schon verschieden wäre; und er rief den Hauptmann zu sich und fragete ihn, ob er schon gestorben wä¬ re ? Und da er es vom Hauptmanne ver- 45 nommen hatte, schenkte er Joseph den Leichnam. Joseph aber kaufte Leinwand, 46 nahm ihn herab, und wickelte ihn in die Leinwand, und legete ihn in ein Grab, welches in einem Felsen ausgehauen war, und wälzete einen Stein vor den Eingang des Grabes. Am Mittwoche in der Karwoche. Lektion a. d. Isaias 62. v. n.u.6z. 1. —6. H>ieß saget Gott der Herr. Saget der Tochter 7, Sion: Sieh, dein Heiland kommt; sieh, sei¬ ne Belohnung ist bey ihm. Wer ist dieser, der von Edom mit den gefärbten Kleidern von Bosra kömmt? Dieser Schöne in seinem langen Kleide, der in der Mengeseiner Stärke da¬ her tritt? Ich bin, der ich die Gerechtigkeit rede, und ein Beschirmer zum heile bin. Warum ist denn dein - Gewand roth, und deine Kleider als derjenigen ihre, die die Kelter treten? ich habe die Kelter allein ? getreten, und aus den Völkern ist kein Mann mit mir, Ich habe sie in meinem Grimme getreten, und ich habe sie in meinem Zorne zertreten; und ihr Blut ist auf meine Kleider geipritzet, und lch habe alle meine Klelder besudelt. Denn der Tag 4 der Rache ist in meinem Herzen, das Jahr meiner Erlösung ist angekommen. Ich sah mich um, und 0 es war kein Helfer; Ich habe gesucher, und es war nie- 78 Das Leiden Jesu Christi. niemand, der mir Beistand leistete; und mein Arm hat mir geholfen, und mein Unwillen, die- 6 ser ist mir beigestanden. Und ich habe die Docker in meinem Grimme zertreten, uyd habe sie in mei¬ nem Unwillen trunken gewacht, und ich habe ihre Kraft zur Erde gezogen." Ich will an die Erbarm- ntsse des Herrn gedenken; das Lob des Herrn über alles was uns der Herr unser Gott vergolten har. Die zweyte Lektion. Lektion a. d. Isaias sz. v. i.—ir. 2 fanden Tagen sprach Isaias: Herr.' Wer hat dem Worte, das er von uns gehöret hat, geglaubet, und wem ist der Arm des Herrn geoffenbaret wor¬ den? Und er wird wie ein Reis, und wie eine Wurzel aus dem dürren Lande vor ihm aufschie¬ ßen. Er hüt weder Gestalt noch Schönheit; und wir sahen ihn, und er hatte keine Gestalt, und wir 2 verlangen nach ihm , welcher der verachteste und Z geringste unter den Mannern war, nach dem Man¬ ne der Schmerzen, der die Schwachheit erfahren hat, und sein Angesicht war gleichsam verborgen und voll der Schmach, darum haben wir ihn auch 4 nicht geachtet. Er hat fürwahr unsre Krankhei¬ ten auf sich genommen, und unsre Schmerzen har er getragen, und wir haben ihn wie einen Aus¬ sätzigen , und wie einen von Gott geschlagenen und gedemüthigten gehalten. Er aber ist um unsrer Missethaten willen verwundet, und um unsrer Laster willen zerschlagen worden. Die Züchtigung unsres Friedens war über ihm, und wir sind durch 6 seine Striemen geheiler worden. Wir gingen alle wie Schafe in der Irre, und ein jeder war auk sei¬ nem Wege abgewichen , und der Herr hat unser 7 aller Misscthar auf ihn geckaet. Er ist aufgeopfert worden, well er selbst gewollt hat, und er hat seinen Mund nicht aufgethan, er wird wie ein Schaf zum Tode geführer werden, und wird wie ein Am Mittwoche in der Rarwoche. 79 i rin Lamm vor dem, der es scheerer , schweigen, und wird seinen Mund nicht aufthun. Aus der Angst, 8 und aus dem Gerichte ist er hinweggenommen wor- ' den wer wird seine Geburt aussprechen? Denn er . ist von dem Lande der Lebendigen abgeschnttren, - wegen des Lasters meines Volkes habe, ich ihn ge- - schlagen. Und er wird die Gottlosen für sein Be- 9 grabniß, und Len Neichen für seinen Tod geben: darum, daß er keine Ungerechtigkeit gerhan har, und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. Und der Herr hat ihn in Schwachheit zerstossen io wollen. Wenn er seine Seele für die Sünde wird gegeben haben, so wird er einen langwierigen Sa- ° men sehen, und der Willen des Herrn wird in seiner Hand gerichtet werden. Für das, daß seine n Seele gearbeitet hat , wird er sehen und crsatti» gct werden. Durch seine Lehre wird der Gerechte mein Knecht viele rechtfertigen, und er wird ihre Ungerechtigkeiten tragen. Darum will ich ihm i2 sehr viele zu Theil geben, und er soll den Naub der Starken austheilen, für das daß er seine Seele dem Lod übergeben hat, und unter die Uibelthäter ist gerechnet worden , und er hat Vieler Sünden getragen und für die Uibelthäter gebeten. Das Leiden Jesu Lheifti am Mitt¬ woche in der Karwoche, Luk. sr. v. r — 71. und 2Z. v. i — ^4. der Zeit nahete sich das Fest der unge-1 , HW säuerten Brode herzu, welches Ostern genannt wird. Und die Hohenpriester und 2 Schriftgelehrten sucheten, wie sie Jesurn tödten möchten; sie fürchteten sich aber vor dem Volke. Es fuhr aber der Satan in z Judam, dessen Zunamen Iskariot war Li¬ ner von den Zwölfen. Und er ging h-nweg 4 UNd 82 Das Leiden Jesu Christi. und/redete mit den Hohenpriestern und den Obersten, auf was Weise er ihnen denselben 5 überliefern wollte. Und sie erfreucten sich, und ec sagete es zu und sie gingen die Verbin- 6 düng ein ihm Geld zu geben. Und er fuchete Gelegenheit, ihn ohne Auflaufe zu überlte« 7 fern. Es kam aber der Tag der ungesäuer¬ ten Brode, an dem das Osterlamm mußte 8 geschlachtet werden. Und er sandte Petrum und Iohannem und sagete: Gehet hin und bereiter uns das Osterlamm, auf daß wie 9 es essen. Sie aber sprachen: Wo willst du, daß wir es bereiten? Und er sagte zu ihnen: io Sehet, wenn ihr zur Stadt hineiugehen wer¬ det, so wird euch ein Mensch begegnender einen Krug mit Wasser trägt, demselben fol- > get nach in das Haus, wohin er geht und i i ihr werdet dem Hausherrn sagen: Der Mei¬ ster läßt dir sagen: Wo ist das Gemach, wo¬ rin» ich mit meinen Jüngern das Oster- ir lamm essen möge? Und er wird euch einen grossen eingerichteten Speiösaal zeigen, und iz daselbst bereitet es. Sie aber gingen hin, und fanden es, wie er ihnen gesaget hatte, 14 und bereiteten das Osterlamm. Und da die Stunde gekommen war, har er sich niederge¬ lassen , und die zwölf Apostel mit ihm. Und 15 er sprach zu ihnen: Ich habe ein herzliches Verlangen getragen, mit euch dieses Oster¬ is lamm vor meinem Leiden zu essen. Denn ich sage euch, daß ich es von nun an nicht mehr essen werde , bis daß es im Reiche 17 Gottes erfüllet wird. Alsdann nahm er den Am Mittwoche in der Aarwochs. 8i l den Kelch, sagete Dank, und sprach : Nelp l inet hin, und theilct ihn unter euch. , Denn ich sage euch / daß ich von dem Ge-18 > wachse des Weinstockes nicht trinken werde, : dis daß das Reich Gottes komme. Und er 19 » nahm das Brod, sagete Dank, brach es, - gab es ihnen, und sprach : Das ist mein ! Leib, der für euch gegeben wird,* das thnt zu meinen Andenken. Desgleichen 20 > nahm er auch nach dem Nachtmahle den ' Kelch, und sprach: Dies ist der Kelch das neue Testament in meinem Blute, das für euch wird vergossen werden. Doch sehet, 21 die Hand meines Vcrräthers ist mit mir über Tische. Und des Menschen Sohn geht 22 . zwar hin, wie es beschlossen ist : Weh aber demselben Menschen, durch welchen er wird verrathen werden. Und sie fingen an unter 2z sich zu fragen: Wer dieser unter ihnen seyn möchte, der das thun würde? Es erhübe sich aber unter ihnen ein Zang, wer unter ihnen für den grösseren gehalten würde? Er 25 aber sprach zu ihnen: Die Könige der Völ« ker herrschen über dieselben, und die, wel> che Gewalt über sie haben, werden Wohl» thäter genannt. Ihr aber nicht so son» 26, dern wer unter euch der grössere ist, der soll wieder Geringere seyn, und wer Vorsicht, soll wie der Diener seyn; Denn welcher ist 27 größer der zu Tische sitzt, oder der dienet; Ist es nicht der, welcher zu Tische sitzt ? Ick aber bin mitten unter euch als einer, der Dienet. Ihr aber ftyd es, die ihr bei mir verharret 28 F ftyd 82 Das Leiden Jesu (Christi 29 leyd in meinen Anfechtungen. Und ich be¬ reitete euch das Reich, wie mir es mein Va¬ zo ter bereitet hat. Damit ihr m mnnern Reiche über meinem Tische essen und trin¬ ken , und auf Thronen sitzen möget, die zi zwölf Stamme Israels zu richten. Der Herr aber sprach: Simon! Simon! Sieh! Der Satan hat eurer begehret, daß er euch zr wie den Weizen räutern möchte. Ich aber habe für dich gebeten, daß dein Glauben nicht abnedme, und wenn du dich einmal wirst bekehret haben, so stärke deine Brü- zz der. Er aber sagete zu ihm: Herr! ich bin bereit mit dir in den Kerker, und in den Tod 34 zu gehen. Er aber sprach: Petrus! ich sa¬ ge dir: der Hahn wird heut nicht krähen, als biß du dreymal wirst geläugmt haben, zz daß du mich kennest. Und er sprach zu ih¬ nen: Wann ich euch ohne Beutel, ohne Tasche und ohne Schube gesandt habe, ist z6euch etwas abgegangen? Sie aber sprachen: Nichts. Da sprach er zu ihnen: Wer aber nun einen Beutel hat, der nehme ihn hin¬ weg und desgleichen die Tasche, und wer es nicht hat, der verkaufe sein Oberkleid 37 und kaufe ein Schwert. Denn ich sage euch, daß an mir noch müsse erfüllet wer¬ den , was geschrieben steht: Er ist unter die Uibelrhäter gerechnet wordendenn das, was von mir ist geschrieben worden, hat ein z8 End. Sie aber sprachen : Herr ! Sieh: Hier sind zwey Schwerter. Er aber ftrach 39 zu ihnen : Es ist genug. Und da er hin¬ aus» Am Mittwoche in der Rarwoche. 8z auogwag, begab er sich nach der Gewöhn« heit auf den Oelberg; es folgeren ihm - aber auch Jünger nach. Da er an den Ort gekommen war, sprach ec zu ihnen: Betet/ daß ihr nicht in Versuchung fallet. Und er 41 entfernte sich, einen Steinwurf weit von ihnen; knieete da nieder, betete / und sprach: 41 Barer! Wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir/ doch nicht mein, sondern dein Willen geschehe. ES erschien ihm aber ein 4z Engel vom Himmel, dec ihn stärkere, und als er in grosser Angst war, betete er lan¬ ger. Und sein Schweis war / wie Bluts- 44 tropfen, die auf die Erde fallen. Und da 4s er vom Gebete aufgestanden und zu feinen Jüngers gekommen war, fand er sie vor Traurigkeit schlafen/ und sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und be-46 tet, daß ihr nicht in Versuchung fället, und da ec noch redete, sieh: da war die Schaar da. Und einer von den Zwölfen, dec Ju- 47 das genannt ward, ging vor ihnen her. Und nähere sich zu Jesu / damit ec ihn küs- sete. Jesus aber sagete zu ihm: Judas über-48 lieferst du des Menschen Sohn mit einem Kusse? Als aber die / welche bey ihm waren, gesehen haben, was geschehen würde, spra- 49 chen sie zu ihm: Herr! sollen wir mit dem Schwerte dareinschlageu? Und einer von ihnen schlug nach des Hohenpriesters Knecht, 05 und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. JesuS aber antwortete und sprach: Lasset es da¬ bei; und da er dessen Ohr'angerühret batte 5* F 2 hei» 84 Das Leiden Jesu Christi 52 heilere er ihn. AlSdann sprach Jesus zu den Hohenpriestern und Obersten des Tem¬ pels und zu den Aeltesten, die wider ihn gekommen waren: Ihr seyd wie zu einem Mörder mit Schwörtern und Stangen zz ausgegangen. Ais ich täglich bey euch in dem Tempel war, Haber ihr die Hand nicht an mich geleget; dieß ist aber eure Stunde 54 und die Gewalt der Fisterniß. Sie aber griffen, und führetcn ihn in des Hohenprie¬ sters Haus, Petrus aber folgere ihm von 55 ferne. Sie zündeten aber mitten in dem Vorhofe ein Feuer an, und da sie sich zusammensetzten, war Petrus mitten un« 56 ter ihnen. Da ihn aber eine Magd bey dem Lichte sitzen sah, und ihn angesehen hatte, 57 sprach sie: Dieser war auch bey ihm. Er aver verläugnete ihn und sprach: Weib ich 58 kenne ihn nicht. Und bald darauf sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch ei¬ ner von ihnen. Petrus aber sprach: O 59 Mensch! ich bin cs nicht. Und nach dem Verlaufe von ungefähr einer Stunde, be- > kräftigte es ein anderer und sprach: Für- wahr dieser war auch bey ihm, denn er ist 60 ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch! ich weis nicht, was du sagest. Und den. 61 Augenblick, da er noch redete, krahete der Hahn. Und der Herr wandte sich um, und sah Petrum an, und PetruS erinnerte sich der Rede des Herrn, wie er gesaget hatte: Eh der Hahn krähet, wirst du mich drey- 6r mal verläuMn. Und Petrus ging hin¬ aus Am Mittwoche in der Aarwsche. 85 aus, unp weincte bitterlich. Und die Man- 6z ner, die Lesum hielten , verspotteten und schlugen ihn. und sie verbanden ihm die 64 Augen, und schlugen ihn in das Angesicht, frageten ihn und sprachen: Weissage, wer ist cs, der dich geschlagen hat? Und sie sa- 65 geten viele andere Lästerungen wider ihn. Unv als es Tag ward, kamen die Nettesten 66 des Volkes, die Hohenpriester und Schrift- gelehrten zusammen, und führeten ihn in «hren-Nath, und sprachen: Wenn du Lhri- ftus bist; so sage es uns. Er aber sprach 67 Zu ihnen: Wenn ich es euch sagen werde, so werdet ihr es mir nicht glauben. Wenn 68 ich aber euch fragen werde, so werdet ihr mir nicht antworten noch mich loslassen. Von nun an aber wird des Menschen Sohn 69 zur Rechten der Kraft Gottes sitzen. Da 70 sprachen sie alle: So bist du denn der Sohn .Gottes? Er sprach: ihr saget es, denn ich bin es. Sw aber sprachen: wozu ver¬ langen wir noch ein Zeugnis; ? Denn wir 71 haben es selbst aus seinem Munde gehöret. Und die ganze Menge stand auf, und führe-1 ten ihn zum Pilatus. Sie fingen aber an 2 ihn zu verklagen und sprachen: wir ha¬ ben gefunden, daß dieser unser Volk ver¬ kehre , dem Kaiser Steuer zu geben ver¬ biete , und sich für Lhristum den König ausgcbe. Pilatus aber fragete ihn und Z sprach: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sa¬ gest es. Pilatus aber sprach zu den Hohen- 4 F z prie- 86 Das Leiden Jesu Christi. Priestern und zu dem Bolke: ich sinde kei- L ne Schuld an diesem Menschen. S'e aber hielten stark an, und sprachen: Er machet das Volk aufrührisch, denn er lehret durch das ganze jüdische Land, von Galiläa ange- 6 fangen bis bieder. Da aber Pilatus von Galiläa sprechen hörete, fragte er, ob die- 7 ser Mensch ein Galiläer wäre? Und da er erfuhr, daß er aus dem Gebiete des Her 8 rodes wäre, schickste er ihn zum Herodes, der auch selbst in jenen Tagen zu Lerusa- lcm war. Herodes aber erfreuete sich sehr, als er Iesum sah; denn er hätte ihn schon lang gern gesehen, weil er viel von ihm ge« höret hatte, und hoffete ein Zeichen von 9 ihm zu sehen. Deßhalben machete er ihm viele Fragen. Er antwortete ihm aber 10 nichts. Die Hohenpriester und Schrift« gelehrten aber standen da, und verklageten 11 ihn beständig. HerodeS aber verachtete ihn mit seinem Heere, ließ ihm ein weises Kleid anziehen, und verspottete ihn, und ir schickete ihn zu Pilatus zurück. Und an demselben Tage wurden Pilatus und Heroocs gute Freunde; denn vorher waren sie ein¬ ig ander Feind. Pilatus aber rief die Hohen¬ priester, und die Vorsteher sammt dem Vol¬ ivke zusammen. Und sprach zu ihnen: Zhr habet diesen Menschen zu mir gebracht, alß einen der das Volk abwendet, und sehet: Ich habe ihn vor euch verhöret, und ich habe an diesen Menschen keines! von den Verbrechen gefunden, deren ihr ihn anklaget. Uno Am Mittwoche in der Rarrvscke. 87 Und auch Herodes nicht; denn ich habe euch rz zu ihm gffäncket, und sehet! Es ist ihm n chts als einem des Todes würdigen wi« dcrfadren. Ich will ihn also züchtigen und 16 loslaffen. Er mußte ihnen aber auf das 17 F st einen losgeben. Die ganze Menge aber 18 schrie, und sagtte: Nimm diesen hin, und gieb uns Barabbam los- Dieser war we« 19 gen einer Aufruhr, die in der Stadt gesche¬ hen war, und wegen eines Todschlages in den Kerker geworfen worden. Pilatus aber 20 redete abermals mit ihnen, und wollte Le¬ sum loslaffen. Sie überschrieen ihn aber ri und sprachen: Kreuzige ihn , kreuzige ihn. Er aber sagete zum drittenmal zu ihnen: sr Was hat denn dieser Böses gethan? Ich finde keine Ursache des Todes an ihm, ich will ihn also bestrafen, und loslaffen. Sie 2Z hielten aber mit grossem Geschreye an, und Legehreten, daß er gekreuziget würde, und ihr Geschrey nahm überhand. Und Pila- 24 tus willigte gerichtlich in ihr Begehren ein. Er gab ihnen aber denjenigen los, den sie 25 begehrten, und einer Aufruhr und eines Mordes wegen in das Gefängniß gewor¬ fen war: Iesum aber übergab er ihrem Willen. 'Und da sie ihn wegführeten, er- 26 griffen sie einen gewissen Simon von Eire¬ ne, der von dem Meyerhofe kam, und sie le» geten ihm das Kreuz auf, daß er es Jesu nachtrüge. Es folgete ihm aber eine grosse 27 Menge Volkes und Weiber nach, die ibn beweineten und beklagten. Jesus aber 28 F 4 wand- 88 Das Leiden Jesu Christi. wandte sich zu ihnen um und sprach : Ihr Töchter von Jerusalem! weinet nicht über mich, sondern wernet über euch selbst und 29 über eure Kinder. Denn sehet! Es werden Läge kommen, in welchen man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Luder, die nicht geboren haben, und die Brüste, die zv nicht gesauget haben. Dann werden sie an« fangen zu den Bergen zu sagen: Fallet über uns , und zu den Hügeln: Bedecket uns. Zi Denn wenn sie das am dem grünen Holze thun, was wird an dem dürren geschehen? Es wurden aber auch zween andere Uibel« thäter mit ihm zum Lode hinausgeführet, zz Und da sie an den Ort kamen, welcher Scha« delstatt genannt wird, so kreutzigten sie ihn daselbst stimmt den Uibelthäterns, den einen Z4 zur Rechten, den andern Zur Linken. Jesus aber sprach: Vater vergied ihnen; denn sie wissen nicht, was sie thun. Als sie aber seine Kleider thetlen, warfen sie das Loos, zz Und das Volk stand und sah zu, und die Hohenpriester mit ihnen verlachten ihn, und sprachen: Andern hat er geholfen, nun helfe er sich selbst, wenn er Lhriftus der Auser» 36 wählte Gottes ist. Es verspotteten ihn aber auch die Krtegsknechte, gingen hinzu, und Z7 reichten ihm Essig dar und sprachen: Wenn du der König der Juden bist, so hilf dir Z8 selbst. Es war auch eine Aufschrift oben über ihm in griechischer, lateinischer und hebräischer Sprache geschrieben: Dieser ist 39 der König der Inten. Einer aber von den Mist Am Mittwochs in der Karwoche. 89 e Mifftthätern, die aufgehenket waren, lastet e te ilm und sprach: Wenn du Christus bist, > so hilf dir selbst und uns. Der andere 42 c aber antwortete, bestrafete ihn und sprach: : Auch du fürchtest Gott nicht, da du zur glei- > . chen Strafe verdammet bist? Und wir zwar 41 - billig, denn wir empfangen, was unsere Timten verdienet haben; dieser aber hat nichts Böses gethan. Und er sprach zu 42 Jesu; Herr! gedenke meiner, wenn du in dein Reich wirst gekommen scyn. Und Je« 4z sus sagete zu ihm: Wahrlich sage ich dir: Heut wirst du mit mir im Paradeise seyn. Und es war um die sechste Stunde, und es 44 kam eine Finsterniß über die ganze Erde, bis zu der neunten Stunde. Und die Son- 4s ne ward verfinstert, und der Vorhang des Tempels riß mitten entzwey. Und Jesus 46 schrie mit lauter Stimme, und sprach: Va¬ ter! in deine Hände empfehle ich meinen Geist, und da er dieses sagete, verschied er. Als aber der Hauptmann sah, was gesche- 47 hen war, verherrlichte er Gott, und sprach: Fürwahr! dieser Mensch.war gerecht. Und 48 alle Menge derer, die mit bey diesem Schau¬ spiele zugegen waren, und sahen, was da geschah, schlugen an ihre Brust, und kch- reren zurück. Ader alle seine Bekannten 49 und die Weiber, die ihm aus Galiläa gefol- get waren, standen von ferne, und sahen Diese Dinge. Und steh! Es war ein Mann zo mit Namen Joseph, der ein Rathsherr, und ein frcmmer gerechter Mann war. Dieser zi F 5 hatte yo Epistel am Donnerst in der Rarwoche. hatte nicht in rhmn Rath und in ihre That eingewrlllget; der war von Artmathaa, einer Stadt des jüdischen Landes, der auch selbst auf das Reich Gottes wartete. /2 Dieser ging zu dem Pilatus, und bat um 5) den Leib Jesu. Und nachdem er ihn obge¬ nommen hatte, wickelte er ihn in eine Lein¬ wand , und legete ihn in ein ausgehaueues Grab, worein noch niemand war geleget worden. Am Donnerstage in der Karwoche. 1. Epistel zu den Rorint. n.v. 20—zr. roHTrüder! W^iin ihr nun zusammen kommet, so --^7 hält man nicht des Herrn Abendmahl. Denn cln jeder nimmt sein Abendmahl zuvor es zu essen, 22 und einer zwar ist hungrig, der andere aber ist trunken. Haber ihr «denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnet? Oder verachtet ihr die Kirche Gottes, und beschämet diejenigen, die nichts haben? Was Wil ich euch sagen? Soll ich euch 2Z loben? Hierin lobe ich euch nicht. Denn ich habe es von dem Herrn empfangen, daß ich euch auch übergeben habe; denn der Herr Jesus nahm in der! Nacht, in welcher er verrarheen ward, das Brod. 24 Und dankere, brach es, und sprach: Nehmer hin, und esset, das ist mein Leib, der für euch wird ge¬ geben werden; dieß thut zu meinem Andenken. 25 Desgleichen auch den Kelch ; nachdem er das Abend ¬ mahl gehalten hatte, und sprach : Tjeser Kelch ist das neue Testament in meinem Blute, dieses rhur, so oft ihr trinken werdet , zu meinem Andenken. 26 Denn so oft ihr dieses Brod essen, und diesen Kelch trinken Werder z sollet ihr den Tod des Herrn vcr 27 kündigen, bis das er komme. Deßwegen, wer inp wer Evcmy. am Donnerstage in der Rarw. yr wer unwürdig dieses Brod essen , oder den Kelch deö Herrn rrmken wird , der wird an dem Leibe und Blute des Herrn schuldig seyn. Der Mensch 28 aber prüfe sich selbst, und so esse er von diesem Brode, und trinke aus dem Kelche. Denn wer 29 unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich das Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unter« - scheidet. Darum sind unter euch viele kranke und schwache , und viele schlafen. Denn wenn wir Z* uns seilst richteten, so würden wir nicht gerichtet. Wenn nur aber gerichtet werden, so werden wir zr vom Herrn gezüchriget, damit wir nichr nur dieser Welt verdammet werden. Evangelium Ioh. iz. v. i. —15. §))ordem Festtage der Ostern, da Jesus r wußte, daß seine Stunde gekommen wäre, daß er aus dieser Welt zum Vater gehe; wie er die Seinigen, die in dieser Weit waren, geliebet hatte, so liebste er sie bis an lein End. Und nach dem Abend» 2 mable, als der Teufel dem Judas Simon Jekariot schon in das Herz gegeben hatte, daß er ihn überliefern sollte. Und er wußte, z daß ibm der Vater alles in die Hande gege» den batte, und daß er von Gott ausgegan» gen wäre, und zu Gott ginge. Stand er 4 von dem Abendmahle auf, und legete seine Oberklcidcr ab,' nahm ein leinenes Tuch, und umairtete sich. Danach goß er Wasser ; m das Becken, und fing an die Füsse der Jünger zu waschen, und trocknete sie mit dem Tuche ab ; womit er umgürtet war. Er kam also zu dem Simon Petrus, und 6 Petrus sprach zu ihm: Herr du willst mir die <)2 Erste Lektion am Rarfreptays. 7 d'.e Küsse waschen? Jesus antwortete und spras zu ibm: Was rch thue, das weißt du itzt nicht, du wirst es aber nach diesem 8 erfahren. Petrus saget zu ihm: Du sollst mir die Kusse in Ewigkeit nicht waschen. Je¬ sus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, ko wirst du mit mir keinen Theil 9 haben. Simon Petrus saget m ihm: Herr! nicht nur meine Füsse, sondern auch die 10 Hände und das Haupt. Jesus spricht zu ihm : wer gewaschen ist, der bat nichts not¬ wendig, als die Füsse zu waschen: denn er ist ganz rein, und ihr seyd rein, aber nicht 11 alle. Denn er wußte, wer der wäre, der is ihn überliefern würde, darum saget er: Ihr seyd nicht alle rein. Nachdem er nun ihre Füsse gewaschen hatte, nahm er seine Ober¬ kleider , und ließ sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch i z getan habe?Ihr nennet mich Meister, und Herrn, und ihr saget recht, denn ich bin es. 14 Wenn ich nun als euer Herr und Meister eure Füsse gewaschen habe : so müsset ihr euch ahch einer dem andern die Füsse wa« i; schen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit ihr auch thut, wie ich euch gethan habe. Am Karfreysage. Lektion aus dem Oseas 6. v. 1—7. 1 saget der Herr: In ihrer Trübsal wer- den sie sich morgens früh zu mir aui machen: 2 Kommet, lasser uns zum Herrn zurückkehren. Denn er Awsyte F.e?trsn am Aarfrextaye. yz !d er hat uns gefangen, er wird uns auch gesund machen, er wird unö schlagen, er wird uns auch » heilen. Er wird unö nach zweenen Tagen lebendig Z , machen, am dritten Lage wird er uns auferwechcn, l und wir werden von seinem Angesichte leben. Wir - werden es wissen, und wir werden folgen, damit t wir den Herrn erkennen; sein Ausgang ist uns wie s die Morgenröthe bereitet, und er wird wie ein uns r zeitiger Regen und wie der Abendregen auf das Land ' kommen. Was soll ich-dir thun, Ephraim? Was 4 soll ich dir rhun, Juda? Eure Barmherzigkeit ist wie eine Morgenwolke, und wie derThau, der vor¬ übergehr am Morgen. Darum habe ich sie durch 5 die Propheten gehobelt, ich habe sie mir den Wor¬ ten meines Mundes gerödret, und deine Gerichte werden wie etn-Lichr hervorgchen. Denn ich wollte 6 Darmherzigkeit und nicht Opfer, und Erkenntniß Gortes vielmehr als Brandopfer. Die zweyte Lektion. Aus Exodus, ir. v. 1—ir. f^n den Lagen sprach der Herr im Aegyptenlande r zu Mopses und Aron. Dieser Monar soll euch r der Anfang der Monate seyn; er soll der erste un- ? ter den Monaten des Jahres seyn. Redet mir der ganzen.Versammlung der Kinder Israel, und spre¬ chet zu ihnen: Am zehnten Tage dieses Monars soll rin jeder für sein Gesuch und Haus ein Lamm nehmen. Wenn aber die Anzahl kleiner ist , daß sie 4 nicht zureichcn ein Lamm zu essen, so soll er seinen Machbaren zu sich nehmen , der neben seinem Hause wohner, nach Anzahl der Seelen, die genug seyn können ein Lamm zu essen. ES soll aber ein Lamm ; ohne Mangel, ein Mannlein und einjährig seyn. Auf diese Werse sollet ihr auch einen Bock nehme». Und ihr sollet es bis auf den vierzehnten Lag dre- H ses Monars behalten, und die ganze Menge der Kinder Israel soll es auf den Abend zum Opfer Mach- crg. Das Eeiden Jesu Christi ? schlachten; Und sie sollen von seinem Blute nehmen, und danm beide Pfosten und die Obcrschwellen ter Häuser, in welchen sic cs essen werden, bestreichen; 8 Und sie sollen diese Nacht das Fleisch am Feuer gebraten, und das ungesäuerte Brod mit Feldsalat Q essen. Ihr sollet nichts davon roh, weder im Wasser gekochet; sondern nur am Feuer gebraten essen : Seinen Kopf mit den Füssen und dem Eingewelte Io sollet ihr aufessen. Und es soll nichts davon bis auf den Morgen übrig bleiben. Wenn etwas übrig seyn wird , das sollet ihr mit Feuer verbrennen, ri Ihr sollet es aber also essen : Eure Lenden sollet ihr umgürten, und Schuhe an eueren Küsten haben, Stäbe m euren Händen halten, und eilfertig essen : denn es ist Phase, ( das ist der Durchgang) des Herren. Das Leiden Jesu Christi am Rarfrey- tage. Evangel. Johann. d8- v. l—40. und 19. v. l. —42. 1 der Zeit ging der Herr Jesus mit sei« neu Jüngern hinaus über den Bach Ledron, wo ein Garten war, in welchen 2 er und seine Jünger hineingingen. Judas aber, der ihn überlieferte, wußte auch den Ott; denn Jesus ist dort öfters mit seinen z Jüngern zusammengekommen. Judas nahm also die Kriegsschaar zu sich, und die Ge« richtsdiener von den Hohenpriestern und Pharisäern, und kam dahin mit Laternen, 4 Fackeln und Waffen. Da nun Jesus alles wußte, was ihm begegnen würde, grng er ihnen entgegen: und sprach zu ihnen: ; Wen suchet idc? Sie antworteten ism: Jesum von Nazareth. Jesus spricht zu ihnen Am Aarfreytage. yZ ihnen: Ich bin es. Es stand aber auch; Judas Key ihnen, der ihn verrieth. Ais 6 er nun zu ihnen gesprochen hatte.- ich bin es, wichen sie zurück und fielen nieder auf die Erde. Er fragete ffe daher aber-7 mals? Wen suchet ihr? Sie aber spra¬ chen: Jesum von Nazareth. Jesus ant¬ wortete: Ich habe es euch gesaget, daß ich 8 es bin , wenn ihr mich also suchet, so lasset diese fortgehen. Damit das Wort erfüllet 9 würde, das er geredet hat: Von denen, die' du mir gegeben hast, habe ich keinen ver¬ loren. Da zoh Simon Pttrus, der einio Schwert hatte, dasselbe aus, und schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm sein rechtes Obr ab; des Knechtes Namen aber war Malchus. Da sprach n Jesus zu dem Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide, soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat? Die Kriegsschaar also und der Ober-ir fte , und die Kriegsdiener der Juden er¬ griffen Jesum und banden ihn. Und sie iz führeten ihn erstlich zum Annas,* denn er war des Kaiphas Schwiegervater, der das¬ selbe Jahr Hohepriester war. Kaiphas 14 aber war derjenige, der den Juden gerathen hatte, es sey vorteilhaft, daß ein Mensch für das Volk sterbe. Simon Petrus aber iZ und ein anderer Jünger folgere Jesu nach; dieser Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt, und er ging mit Jesu m des Ho¬ henpriesters Vorhof hinein. Petrus aber r 6 stand y6 Das Leiden Jesu Christi. I stattd brausen an der Thüre. Da also der andere Jünger hinausging, der dem Ho- henpriester bekannt war, und mit der Thür» dütterinn geredet hat, führeke diese den Petrus 17 hmein. Da sprach die Magd die Thürhü- ! terinn zu dem Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? 18 Er spricht: Ich bm keiner davon. Es stan- den aber die Knechte und Gerichtsdiemr bcy dem Kohlfeuer, und warmettn sich: denn es war kalt; Petrus aber stand auch bei 19 ihnen, und wärmte sich. Da fragte der Ho» depriester Iesum um seine Jünger und 20 um seine Lehre. Jesus antwortete ihm-- Ich habe öffentlich vor" der Welt geredet; Ich habe allezeit in der Synagoge und in dem Tempel, wo alle Juden Zusammenkommen, gelehret, und habe nichts in geheim geredet. 21 'Was fragest du mich? Frage die, die gehö¬ ret baden, was ich zu ihnen geredet habe; fleh! 22 Diese wissen , was ich gesaget habe. Als er aber dieses gesaget hatte, gäbe einer aus den Gerichtsdiencrn, der dabei stand, Jesu einen Backeustreich und sprach: Antwor- 2g test du also dem Hohenpriester? Jesus aut» wortete ihm: Wenn ich übel geredet habe, so gted Zeugniß von dem Mel; wenn ich aber recht geredetchabe, warum schlägst du 24 mich ? Und Annas hat ihn gebunden zu dem rs Kaiphas dem Hohenpriester gesandt. Si¬ mon Petrus aber stand und wärmete sich, sie sprachen also zu ihm: Bist du nicht auch einer von semen Jüngern ? Er laugwete es und Am Rarfrextaye. 97 und sprach: icy bin keiner davon. Emer 26 von den Knechten des Hohenpriesters/ ein Verwandter desjenigen / dem Petrus das Ohr adgehsuen hatte, spricht zu ihm: Ha» de ich dich nicht in dem Garten bei ihm gesehen? Da läugnete Petrus abermals, 27 und sogleich krahtte der Hahn. Da führe« 28 ten sie Jesum von dem Kaiphae in das Richthaus? es war aber früh, und sie gin¬ gen nicht in das Rtchthaus, damit sie sich nicht verunreinigten, sondern das Oster¬ lamm essen möchten. Deßhalben gieng Pi- 29 latus zu ihnen heraus und sprach: Waszo bringet ihr für eine Anklage wider diesen Menschen? Sie antworteten, und sprachen zr zu ihm: Wenn dieser kein Melthater wäre, so hätten wir ihn dir nicht übergeben. Pi¬ latus sprach also zu ihnen: So nehmet ihr ihn, und richtet ihn nach eurem Gesetze. Da sprachen die Juden zu ihmEs ist uns nicht erlaubt jemanden zu tödten. Da- Z2 mit die Rede Lesu erfüllet würde, die er gesaget hat um anzudeuten, welches To¬ des er sterben würde. Da gieng Pilatus zz wider in das Nichthaus, und rief Lesum und sprach zu ihm : Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Sagest du das 34 von dir selbst, oder haben es dir andere von mir gesaget? Pilatus antwortete: Bin ich zz denn ein Jud? Dein Volk und die Ho¬ henpriester haben dich mir übergeben. Was hast du gethan ? Jesus antwortete: Mein z6 Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn G mein y8 Das Leiden Jesu Christi. mein Reich von dieser Wett wäre, sv wür- den meine Diener für mich streiten , daß ich den Juden nicht übergehen würde; nun abtt 27 ist mein Reich nicht von hier. Daher sprach Pilatus zu ihm: So bist du dinnoch na König? Jesus antwortete: Du sagest cs, denn ich bin ein König. Ich bin dazu ge- doren, und deßwegen in die Welt gekom¬ men, daß ich der Wahrheit Zeugnis; gebe; ein jeder, der aus der Wahrheit ist, höret meine Stimme. Pilatus spricht zu ihm: 28 Was ist die Wahrheit? Und als er d.eieS gesaget hatte, ging er wieder hinaus zu 29 den Juden und sprach zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. Es ist aber bty euch die Gewohnheit, daß ich euch auf Ostern einen losgebe; wollet ihr nun, daß ich euch 42 den König der Juden loögebe ? Da schriee» wieder alle und sprachen: nicht diesen, son¬ dernden Barabbas. Barabbas aber war ein Mörder. 1 Alödann nahm Pilatus Jesum, und 2 ließ ihn geißeln. Uud die KriegSknechte flochten eine Krone von Dörnern, und setzeten sie auf sein Haupt, und warfen - ihm ein purpurfarbiges Kleid um. Und sie traten zu ihm und sprachen: Sey gegrüs- set du König der Juden; und sie gaben ihm 4 Backenstreiche. Da ging Pilatus wieder * hinaus und sprach zu ihnen: Sehet, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr erken¬ net , daß ich keine Schuld an ihm finde. c (Jesus ging also heraus, trug eine hörner¬ ne Am Rarfreytage. 99 ne Krone und ein purpurfarbiges Kleid,) und sprach zu ihnen : Sehet: das ist der 6 Mensch! Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrieen sie und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus sprach zu ihnen : Nehmet lhr ihn und kreuziget ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm. Die 7 Luden antworteten ihm : Wir haben ein Gesetz , und nach unsrem Gesetze muß er sterben , weil er sich selbst zum Sohne Got¬ tes gemacht hat. Da nun Pilatus diese 8 Rede gehöret hatte, fürchtete er sich noch mehr. Und er ging wieder in das Rtchr- 9 Haus und sprach zu Jesu: Woher bist Lu? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Es sprach Pilatus also zu ihm: Redest du io nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Gewalt habe, dich zu kreuzigen, und Ge¬ walt habe dich loszulassen? Jesus antwor¬ tete: Du hättest nicht die geringste Gewalt n über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben worden; daher, der mich dir übergeben hat, der hat eine grössere Sünde. Von der Zett an suchte Pilatus ir ihn loszulassen; die Juden aber schrieen und sprachen: Wenn du diesen loslässest, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum Königs machet, der wider¬ spricht dem Kaiser. Als nun Pilatus diese iZ Rede hörete , fükwete er Jesum heraus, und setzete sich zum Gericht an den Ort, welcher das Steinpstaster auf hebräisch aber Gabbatha genannt wird. Es war aber ohn- ,4 G 2 ge- Ivo Das Leiden Jesu Christi gefahr um die sechste Stunde an dem Vcrbe« reitungstage des Osterfestes , und er sprach 15 zu den Juden: Sehet euern König. Sre überschrieen: Hinweg, hinweg nut ihm, kremige ihn. Pilatus sprach zu ihnen: Soll ich euern König kreuzigen? Die Ho¬ henpriester antworteten: wir haben keinen r6 König als den Kaiser. Alsdann übergab rechnen denselben, daß er gekreuziget würde. Sie nahmen aber Jesum, und suhreten ihn hinaus. Und er trug sein Kreuz, ging 17 hinaus zu dem Orte, das man die Schädel¬ stätte auf hebräisch aber Golgatha nennet. r8 Wo sie ihn gekreuziget haben, und mit ihm zween andere auf beiden Seiten, Jesum 19 aber in der Mitte. Pilatus aber schrieb die Uiberschrtft und setzete sie oben auf das Kreuz; es war aber geschrieben : Jesus 20 von Nazareth der König der Juden. Viele also von den Juden lasen diese U-berschrift; denn der Ort, wo Jesus gekreuziget ward , war nah bey der Stadt, und sie war hebräisch, griechisch und lateinisch geschrie« 21 den. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zum Pilatus: Schreib nicht.- Der König der Juden, sondern daß derselbe gesa« 22 get habe: Ich bin der König der Juden. Pi¬ latus antwortete: Was ich geschrieben ha« 2Z be, das habe ich geschrieben. Da also die Kriegsknechte Jesum gekreuziget hatten, nahmen sie seine Kleider, (und machten Vier Lheile daraus, einem jeden Soldaten einen Lheil) auch seinen Nock, der Rock aber Am Rarfreytaye. ivi aber war umqenädet von oben durchaus ge- wirket. Da sprachen sie untereinander: Wir 24 wollen ibn nicht zerschneiden, sondern das Loos darum werfen, wessen er sepn soll; damit die Schrift erfüllet würde, welche saget: sie daben meine Kleider unter sich getheilet, und über mein Gewand das Loos geworfen; und dieses zwar haben die Kriegsknechte getban. Es standen aber ne« 25 den dem Kreuze Jesus seine Mutter, und seiner Mutter Schwester Maria des Kleo« pdas und Mana Magdalena. Da nun 26 Jesus seine Mutter gesehen hatte und den Jünger dabei stehen, den er lieb batte, sprach ec zu seiner Mutter: Weib! sieh dein Sohn! Hernach sprach er zu dem Jünger: 27 Sieh, deine Mütter. Und von derselben rrr Stunde an nabm sie der Jünger zu sich. Als nach diesem Jesus wußte, daß alles vollen» det war, damit die Schrift erfüllet würde, sprach er: Mich dürstet. Es stand nun dort 29 ein Gefäß voll Essig, sie aber wickelten ei« nen Schwamm voll Essig um Jsopp, und brachten ihm zu seinem Munde. Da nun zo Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und er neigete das Haupt, und gab den Geist auf. Die Ju-zi den also (weilen der Vorbereitungstag war) damit die Leiber den Sabbath über nicht am Kreuze blieben (denn dieser war der grosse Tag des Sabbaths) baten den Pi¬ latus , daß ihre Beine gebrochen und sie abgenommen würden. Es kamen also die 32 G z Kriegs« ros Das Leiden Jesu Christi am Aarf. Kriegsknechte, und brachen dem ersten die Beine auch dem zweyten , d(r mit idm ge« z; kreustaet war. Da sie aber zu Jesu ka¬ men und ibn sahen, daß er schon gestor¬ ben war, brachen sie ihm dre Beine nicht. Z4 Sondern einer von den Soldaten durchstach seine Seite mit dem Speere , und sogleich 35 ging Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, der hat Zeugniß davon ge-' geben, und sein Zeugniß ist wahr, und der¬ selbe weiß, daß er die Wahrheit saget, auf z6 daß auch ihr glaubet. Denn dieses ist ge¬ schehen , damit die Schrift erfüllet würde: Z7 Ihr sollet an ihm kein Bein brechen. Und abermals spricht eine andere Schrift: Sie werden sehen, welchen sie durchstochen ha« Z8 ben. Nach diesem aber hat Joseph von Arimathäa den P-latuS, der ein Jünger Jesu war aber in geheim aus Furcht vor den Juden, daß er den Leichnam Jesu abnehmen mochte. Und Pilatus lies es zu. Er kam also und nahm den Leichnam Jesu zc) hinweg. Es kam aber auch Nikodemus, der das erstemal bey der Nacht zu Jesu gekom¬ men war, und brachte ohngefahr hundert 42 Pfund mit Aloe vermischte Myrrhe. Sie nahmen also den Leichnam Jesu, und ban¬ den ibn in leinene Tücher mit Spezereyen, nie bey den Juden der Gebrauch ist zu be- 4? graben." Es war aber an dem Orte, wo er ist gekreuziget worden, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in welches noch 42 niemand war geleget worden; dort also Lui lftge- Evangelium am Ostersonntage, roz legeten sie Jesum wegen des Vorberei« tungstages der Juden hinweil das Grab nah war._ Am Ostersonntage. I. Epistel zu den Rorinthern. v. 7 — F. Herüber ! Feget den alten Sauerteig aus , auf» 7 daß ihr ein neuer Leig seyd, gleichwie ihr un» gesäuert seyd ; denn unser Osterlamm Lhristus 0 ist geopfert worden. Daher lasset uns die österliche Speise nicht in dem alren Sauerteige noch in dem Sauerteige der Bosheit und Schalkheit sondern in dem ungesäikerren Leige der Lauterkeit und Wahr¬ heit essen. Evangelium Mark. i6. v. i. — 7. der Zeit kauften Maria Magdalena i und Maria JakobS rind Salome Spezereyen, auf daß sie kamen Jefum zu salben. Und sie kamen am ersten r Tage der Sabbathe sehr früh, da die Son« ne schon aufgegangen war, zu dem Grabe, z Und sprachen zu einander : Wer wird uns den Stein von dem Eingänge des Grabes Hinwegwalzen? Da sie aber dahin 4 sahen, wurden sie gewahr, daß der Stein weggewalzet wäre, denn er war sehr groß. Und da sie in das Grab hineingm-z gen, sahen sie einen Jüngling zur rech» ten Hand sitzen, der ein langes weises Kleid anhatte; und sie erschracken. Er 6 aber sprach zu ihnen: Entsetzet euch nicht, ihr suchet Jesum von Nazareth, den Ge¬ kreuzigten,' er ist auferstanden, und ist nicht G 4 hier. IO4 Lektion am Ostermontage. hier. Setzer den Ort, wo sie ttzn htngele^ 7get haben. Gehet aber hin, saget seinen Lungern und Petro, daß er vor euch in Galiläam vergehet, daselbst werdet ihr ihn se» hen, wie er euch gesaget hat. Am Ostermontage. Lektion aus der Apostelgesch. io. v. Z7.-4Z. den Tagen stand Petrus mitten unter dem Volke und sprach: Ihr Manner und Brüder, Z7 ihr wisset das Wort, das sich durch das ganze jüti¬ sche Land zugetrazen har; denn es hat aus Galiiaa nach der Taufe, die Johannes predigte, seinem An¬ fang. Wie Gott Jesum von Nazareth mir dem hei¬ ligen Geiste und mir der Kraft gesaiber har, der 28 umher zoh, Gutes thar und alle, die unter der Ge¬ walt des Teufels waren, gesund machte, denn Gott war mir ihm- Und wir find Zeugen aller Din» ge, die er im jüdischen Lande und zu Jerusalem Zygethan hat, den sie gerötet und an das Hol; schenket haben. Diesen har Gott am dritten Tage auferwecket, und hat ihn lassen bekannt werden 40 nickt allem Volke, sondern den von Gott verord- neten Zeugen, uns, die wir mir ihm gegessen und 41 getrunken haben, nachdem er von den Todren auf- crstanden war. Und er hat uns befohlen, dem Volke zu predigen und zu bezeugen, das er derje- 42 mge scy, ter vor Gott zum Richter der Lebendigen und der Tobten verordnet ist. Diesem geben.alle Proph.renZcugniß, daß alle, die an rhn glauben, 4?durw seinen Nannn Vergebung der Sünden em¬ pfangen. Evam Evangelium am Ostermontage. roz Evangelium Luk. 24. v. 13.-25. ^n der Zeit gingen zween aus den Jün- iz gern Jesu an demselben Lage in einen Fnck-n, mit Namen Emaus, der bev fech- zrg Feldweges von Jerusalem entlegen war. Und sie besprachen sich untereinander über 14 Ms das, was sich zugetragen hatte. Und is es gischad/ da sie redeten und sich unterein¬ ander befragten, daß sich Jesus ihnen selbst näherte und mit ihnen ging. Ihre Augen 16 aber wurden eingehalten, daß sie ihn nicht erkannten. Er sagete aber zu ihnen: Was 17 sind das für Reden, die ihr auf dem Wege miteinander führet, und warum seyd ihr traurig? Es antwortete aber einer Namens 18 Kleophas und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, und hast nicht erfahren, was dieser Lage darin ge¬ schehen ist? Er sprach zu ihnen: Was? Und sie sageten: Was mit Jesu von Raza- iy reth vorgeganqen ist, welcher ein Prophet, mächtig in Tbaten und in Worten vor Gott und vor allem Volke war. Und wie 20 ihn unsere Hohenpriester und Vorsteher der Verurtheilung zum Tode überliefert und gekreuziget haben. Wlr aber Hoffeten, daß 21 er Israel erlösen würde. Nun aber ist über dieses alles heut schon der dritte Laa, daß dieses geschehen ist. Es haben uns aber 22 auch einige Weiber von den nnsrigen er¬ schrecket , die in aller Frühe bey dem Grabe gewesen sind vor Tage. Und da sie seinen sz G 5 Leich- io6 Evangelium am Mstermontaye. Leichnam nicht gefunden haben, sind sie gekommen/ und "naben gesaget/ sie hätten auch eine Erscheinung von Engeln gesehen, 24 welche sageten, daß er lebe. Und es sind etliche von den Unsrigen zum Grabe gegan- gen, und haben es also befunden, wie die Weiber gesaget habenihn aber haben sie 25 nicht gefunden. Und er sprach zu ihnen: O ihr Thoren, deren Herz langsam isi alles zu glauben, was die Propheten geredet ha» 26 ben. Mußte denn Christus nicht dieses lei¬ den, und also in seine Herrlichkeit einge- 27hen? Und er fing an von Mopses und allen Propheten, und legete ihnen in allen Schriften jenes aus, was von ihm war. 28 Und sie kamen nah an den Flecken, wohin sie gingen, und er stellete sich, als wollte 29 er weiter gehen; Sie aber nöthigten ihn, und sprachen: Bleib bey uns, denn es wird Abend, und der Tag hat sich geneiget; und zo er ging mit ihnen hinein. Und es trug sich zu, als er mit ihnen bey Tische war, daß er das Brod nahm, segnete, brach zi und ihnen gab. Da wurden ihre Augen aufgethan, und sie erkannten ihn, er aber verschwand vor ihren Augen. Und sie sa- Z2 getcn zu einander: Brannte den nicht un¬ ser Herz in uns, da er unterwegs redete, ;z und uns die Schrift erklarete. Und sie standen zur nämlichen Stunde auf, und gingen nach Jerusalem zurück, wo sie die Eilf, und die, welche bey ihnen waren, Z4 beisammen anttafen. Diese sageten, daß der kf ektksn am Gsterdlenstkak''!'. 7 07 der Herr wavrhaft auferstunden , und dem «Amon erschienen ist. Und sie erzähleten, Z5 was sich auf dem Weeqe zucretraaen batte, und wie sie ihn am Brodbrechen erkannt haben. Am Lsterdienstage. Lektion aus der Apoftelgesch. rz. v. 26. —zz. f^n den Tagen stand Paulus auf, und winkete r6 mir der Hand, daß man schweigen sollte, und sprach: Ihr Männer und Brüder ihr Kinder des Geschlechts Äbrahams, und die unter euch Gott fürchten, euch ist das Wort dieses Heils gesandt. Denn die zu Jerusalem wohncen und ihre Over- 2/ sten , well sie Jcsum nickt erkannt haben noch die Worte der Propheten, die alle Sabbarhc gelesen werden, so Halen sie dieselben durch ihr Urtheil erfüllet. Und ohne eine Ursache des Todes an ihm 28 zu finden, verlangten sie von dem Pilatus, daß sie ihn rödten möchten. Und da sie alles vollzogen 29 hatten, was von ihm geschrieben war, nahmen sie ihn vom Holze ab, und legeren ihn in em Grab. Gott aber weckerc ihn am dritten Tage von den ZO Tobten auf. Er erschien viele Tage lang denenjc- z r nigen, welche zugleich mit ihm aus Ealläa gen Jerusalem hinauf gekommen waren , die bis itzt seine Zeugen bey dem Volke sind- Und wir vcrkün- ck? digen euch die Verheißung, welche zu unser« Vä¬ tern geschehen ist. Denn Gott hat dieselbe unfern ZZ Kindern erfüllet , indem er Lesum Lhrrstum un¬ fern Herrn auferwecker hat- Evan- io8 Evangelium am Osterdienstage. Evangelium Luk. 24. v. z6.—47. z6 ^MN der Zeit stand der Herr Jesus mitten unter seinen Jüngern, und sprach zu ihnen: Der Frieden sey mit euch, ich bin Z7ks,- fürchtet euch nicht. Sie ader voll Schrecken und Furcht vermeinten, sie sähen einen -Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seyd ihr verwirret, und warum entstehen sol- Z9 che Gedanken in euren Herzen? Schct mei¬ ne Hande und Füsse an, daß ich es selber bin; fühlet und sehet! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß 40 ich habe. Und als er dieses geredet barte, zeigete er ihnen seine Hände und Füsse. 41 Als sie es ader noch nicht glaubeten, und vor Freuden sich verwunderten, sprach er zn 42 ihnen: Habet ihr etwas zu essen hier? Da setzeten sie ihm ein Stück von einem ge¬ bratenen Fische, und von Honigseime vor. 4z Und nachdem er in ihrer Gegenwart gegessen hatte, nahm er die Uiberbleibsel und gab 44 es ihnen: Und er sprach zu ihnen : Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, da ich noch bey euch war, daß es notwen¬ dig sey, daß alles, was in dem Gesetze Moy- fis, in den Propheten und Psalmen von 4; mir geschrieben steht, erfüllet werde. Als¬ dann eröffnete er ihnen den Verstand, daß 46 sie die Schrift verstanden. Und sprach zu ihnen: Also ist es geschrieben, und also mußte Christus leiden, und am dritten La- 47 ge von dm Tobten auferfiehm. Und in sei¬ nem 'N m lN ll n s l« r t ß > l Evangelium am Weisen Sonnt. 129 vem Namen die Buffe, und Vergebung der Sünden bey allen Völkern geprediget wer» den. /. Am weisen Sonntage. i. Epistel Joh- s- v. 4.—10. HMcrliebstr 1 Alles, was aus Gott geboren ist, 4 das überwindet die Welt; und dieß ist der Sieg, der die Well überwindet, unser Glauben. Wer 5 ist es , der die Welt Überwinder, als nur der glaubet, daß Jesus der Sohn Gottes ist? Der ist es, der durch das Wasser und Blut gekommen ist, Jesus Lhristus; nicht im Wasser allein, son¬ dern im Wasser und Blute. Und der Geist ist, der da zeuget, daß Lhristus die Wahrheit ist Denn 7 drey sind, die im Himmel Zeugniß geben: der Vater, das Wort, und der heilige Geist, und diese drey sind Eins. Und drey sind, die auf 8 Erde Zeugniß geben: der Geist , und das Wasser, und das Blut; und diese Drey sind eins. Wenn 9 wir der Menschen Zeugniß annehmen, so ist Gor¬ tes Zeugniß grösser; denn dieß ist Gottes Zeug- utß, welches grösser ist, denn er hat von seinem Sohne gezeuget. Wer an dem Sohne GorteS glau- io der, dec har Gottes Zeugniß in sich. Evangelium Ioh. 20. v. 19. —31. ^rn der Zeit, da es an demselben Tage dem 19 -v) ersten in der Woche Abend war, und die Thüren geschlossen waren, wo die Jün¬ ger aus Furcht vor den Juden versammelt waren, kam Jesus und trat in die Mit¬ te , und sprach zu ihnen: Der Frieden sey rv mit euch; als er das gesaaet hatte, zetgete er ihnen seine Hände und seine Sette. Da er freue- 110 Evanks. am weisen Sonntage. freueten sich seine Jünger, daß sie den ri Herrn sahen. Da sprach er abermals zu ih¬ nen: Der Frieden sey mit euch/ wll mich der Vater gesandt hat/ also sende ich euch. 22 Und da er dieses gesaget hatte, blies er sie an und sprach zu ihnen : Nehmet hin den sz heiligen Geist: Denen ihr die Sünden werdet nachgelassen haben, denselben werden sie nachgelassen, und denen ihr sie werdet 24 behalten haben, sind sie behalten. Thomas aber einer von den Zwölfen , der Zwilling genannt wird, war nicht bey ihnen, als 25 Jesus kam. .Die andern Jünger sprachen also zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht die Maale der Nagel in seinen Händen wer¬ de gesehen haben, und nicht meine Finger in die Maale der Nägel und meine Hand in ferne Seite lege, so werde ich es nicht 26 glauben. Und über acht Tage waren seine Jünger abermals an dem Orte, und Thomas bey ihnen. Da kam Jesus, als die Thüren geschlossen waren, und stand mitten unter ihnen und sprach: Der Frieden sey mit 27 euch. Danach sprach er zu dem Thomas: Reiche deinen Finger her, und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite, und sey nicht um 28 gläubig sondern gläubig. Thomas antwor¬ tete , und sprach zu ihm: Mein Herr und 29 mein Gott! Jesus sprach zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, so hast du gc- glaubet. Selig sind, die da nicht gesehen, und Evang. am zwepten Sonnt. n.Gst. m und dech geglaubet Haden. Jesus hat zwar Z2 auch viele andere Zeichen vor den Augen seiner Jünger gethan, die in diesem Bu¬ che nicht geschrieben sind. Diese aber sind zi geschrieben, auf daß ihr glaubet, daß Je» sus Lhriftus der Sohn Gotttes, und daß ihr durch den Glauben das Leben in seinem Namen habet. Am zweyten Sonntage nach Ostern. I. Epistel. Petr. 2. v. 21 — 25. Allerliebste! LhristuS hat für uns gelitten, unb2l <4 euch ein Beispiel hinterlassen, daß ihr seinen Fußsrapfen Nachfolger. Der keine Sünde gethan 22 hat, und in dessen Munde kein Betrug rst gefun¬ den worden. Der nicht wider lästerte, da er ge- 2z lästert ward , der nicht drohete, da er litt; son¬ dern sich demjenigen übergab, der ihn mit Unrecht verurtheilete. Der unsere Sünden selbst an sei-24 ucm Leibe auf dem Holze getragen hat, damit wir den Sünden abgestorben der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr seyd gehetter worden. Denn ihr wäret wie irrende Schafe, aber ihr seyd 2; nun bekehret zu dem Hirten und Bischöfe eurer Seelen. Evangelium Joh. 10. v. ir. —16. der Zeit sprach der Herr Jesus zU ir «x) den Pharisäern: Ich bin ein guter Hirt, ein guter Hirt gibt sein Leben für seine Schafe. Ein Mietbling aber und der kein 12 Hirt ist, dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen, und verlaßt die Safe und flieht, und der Wolf ergreift und 112 Epistel am dritten Sonnt. n. Ost. iz und zerstreuet die Schafe. Der Mittüling aber flieht, weil er ein Mietüling ist , und ibm von den Schafen nichts zugehörct. 14 Ich bin ein guter Hirt, und erkenne meine Schafe, und meine Schaafe erkennen m ch. 15 Wie mich der Vater kennet, soerkmie ich auch den Vater, und gebe mein Leben für iS meine Schafe. Und ich habe noch and re Schafe, die nicht aus diesem Schafüalle sind, und dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Heerde, und ein Hirt werden. Am dritten Sonntage nach Ostern. 1. Epistel Petr. 2. v. n—ry. n Hsllerliebste! ich bitte euch als Fremdlinge und Pilger, daß ihr euch von fleischlichen Wohllu- — sten enthalten, welche wider die Seele streiten. Daß euer Wandel unter den Heiden gut sey; damit in dem, daß sie Arges von euch, als von Uibeirhä- rern reden, sie euch der guten Werke wegen be« trachten und Gott am Tage der Heimsuchung prei- 12 sen, Deßwegen seyd aller menschlichen Krearur 2. wegen Gott unterthast Es sey dem Könige ass dem fürtreflichsten, ödenden Fürsten , als die von ihm zur Rache der Uibelrhäter zum Lobe aber der 15 Frommen gesand sind. Denn also ist der Willen Gortes., daß ihr mir Wohlrhun die Unwissenheit der rhörichren Menschen zum Stillschweigen brin- iv get. Als die Freyen , und nicht als harret ihr die Freyheit zum Deckel der Bosheit sondern 17 als dre Knechte Gottes. Erzeiget jedermann Ehre, lieber die Bruderschaft, fürchrer Gorr, ehret den .0 König. Ihr Knechte, seyd denn Herren mir aller 0 Furcht unrerrhan, nicht allein den guten und sm« samen. Nach Ostern. . 11; kamen, sondern auch den ungeschlachten. Denn 19 dich Odle Gnade in LhristoJesu unsrem Herrn. Evangelium Ioh. i6. v. 16. — 22. ^Rn der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei-16 MI neu Jüngern: Mer eine kleine Zeit/ so werdet ihr mich nicht sehen / und wieder ülee eine kleine Zeit so werdet ihr mich sehen; denn ich gehe zum Vater. Da spra-17 chen etliche von seinen Jüngern unter einan- der: Was ist dieses, daß er uns saget: 18 Mer eine kleine Zeit/ werdet ihr mich nicht sehen/ und wieder übereine kleine Zeit wer¬ det ihr mich sehen / denn ich gehe zum Va¬ ter? Sie sprachen also: Was ist das, daß er saget: Mer eine kleine Zeit? Wir wissen nicht, was er redet. Da erkannte Jesus , 19 daß sie ihn fragen wollten und sprach zu ihnen: Ihr fraget euch über das einander, weil ich gesaget habe, über eine kleine Zeit werdet ihr mich nicht sehen , und über eine kleine Zeit so werdet ihr mich sehen? Wahr- 20 lich, wahrlich! ich sage euch, ihr werdet weinen und klagen, die Welt aber wird sich erfreuen; ihr aber werdet traurig feyn, doch eure Traurigkeit soll zur Freude werden. Ein Weib, wenn sie gebiert / hat Traurig- Ll kett, weil ihre Stunde gekommen ist: Wenn sie aber das Kuw geboren hat, gedenket sie nicht mehr an die Angst um die Freude Ml- len , weil ein Mensch zur Welt ist geboren worden. Und ihr habet itzt zwar Traurig« rr H kett; ii4 Am vierten Sonntage keit; ich aber werde euch wieder fthiN, und euer Herz wird sich erfreuen, und eure Freu¬ de wird niemand von euch nehmen. Am vierten Sonntage nach Ostern. i. Epistel Jakobi, v. 17.-21. 17 Allerliebste! Alle sehr gute Gabe und alle vollkom- -A- mene Gabe kömmt von oben von dem Dam der Lichter herab, bei welchem keine Veränderung 18 noch ein Scharten des Wechsels ist. Tenn er har uns freiwillig durch das Worr der Wahrheit ge¬ boren , daß wir ein Anfang seiner Kreatur seyn. ly Ihr wisset, meine liebsten BrüderEin jeder Mensch sey schnell zu hören, aber langsam zu reden, und 20 langsam zum Zorne. Denn des Mannes Zorn Li wirket nichr die Gerechtigkeit Gottes Darum leger alle Unreinigkeit und überflüssige,Bosheit ab, und nehmet mir Sanftmuth das eingepflanzre Wort an, das eure Seelen selig machen kann. Evangelium Johan. 16. v. 5. —14. 5 sprach der Herr Jesus zu sei- neu Jüngern : Ich gehe hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand aus euch 6 fraget mich: Wo gehst du hin ? Sondern, weil ich solches zu euch geredet habe, so ist 7 euer Herz voll Traurigkeit. Ich aber sage euch die Wahrheit. Es ist euch nützlich, daß ich hingehe: denn wenn ich nicht werde hingegangen seyn, so wird der Tröster nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehen 8 werde, so will ich ihn zu euch schicken. Und wenn derselbe kommen wird , so wird er die Welt nach Ostern. HZ Welt der Sünde , der Gerechtigkeit uno des Gerichts wegen strafen. Der Sünde 9 wegen zwar, weil sie an mich Nicht geglau- bet haben. Der Gerechtigkeit wegen aber, io weil ich zum Vater gehe, und ihr mich nicht mehr sehen werdet. Des Gerichts wegen n aber, weil der Fürst dieser Welt schon ge- richtet ist. Ich habe euch noch viel zu sa-12 gen, ihr aber könnet es itzt nicht ertragen. Wenn aber jener Geist der Wahrheit kom- iz men wird, der wird euch alle Wahrheit leh¬ ren ; denn er wird nicht von sich selbst reden; sondern alles, was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, das wirb er euch verkündigen. Derselbe wird mich 14 verklaren; denn er wird es von dem Meini¬ gen nehmen, und wird es euch verkündigen. Am fünften Sonntage nach Ostern. 1. Epistel Jakobi 0.22^-27. Wllerliebste! Seyd Lhäter des Wortes und nicht 22 allein Zuhörer, womrl ihr euch selbst betrüget. Denn wenn jemand ein Zuhörer des Wortes ist 22 und nicht ein Thäter, derselbe wird mit einem Manne verglichen werden, der sein natürliches An- ' geMc im Spiegel beschauet; Er har sich beschauet, ->4 ist hinweg gegangen und hat bald vergessen, wie " er gestaltet war. Wer aber das vollkommene Gesäß 25 der Freyheit durchschauet und in demselben ver- bleibt, und nicht ein vergeßlicher Zuhörer sondern eln Thacer des Weckes ist, der wird ln seinem Werke lclig seyn. Wenn sich aber jemand dünken läßt, 26 er diene Gott, und halt seine Zunge nicht im Zau-' H 2 me, Ii6 Evany. am fünften Sonnt n. me, sonderm verführet scm Her;, ressen Go.icv- 27 dienst ist eitel. Ein reiner unbefleckter Gottesdienst bei Gott und dem Vater ist dieser Die Waisen und Wittwen in ihrer Trübsal besuchen, und sich von dieser Welt unbefleckt bewahren. Evangelium Ioh. 16. v. 23.- zo. 2z ^n der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei- neu Jüngern: Wahrlich, wahrlich! ich sag: euch, wenn ihr den Vater uiN etwas in meinem Namen bitten werdet, das wird «4 er euch geben. Bis itzt habet rhr um nichts in meinem Namen gebeten: Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude rz vollkommen sey. Dieses habe ich durch Sprichwörter zu euch geredet ; aber es kömmt die Stunde, daß ich nicht mehr durch Sprüchwörter zu euch reden, sondern euch öffentlich von dem Vater verkündigen 26 werde. An dem selben Lage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten 27 werde,' Denn der Vater selbst liebet euch, weil ihr mich geliebet und geglaubet habet, 28 daß ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin von dem Vater ausgegangen und in die Welt gekommen, ich verlasse wieder die 29 Welt und gehe zum Vater. Seine Jün¬ ger sprachen zu ihm; Sieh! nun redest du zo öffentlich und sagest kein Sprichwort. Nun erkennen wir, daß du alles weißt, und hast nicht nöthig, daß dich jemand frage, deß- halben glauben wir, daß du von Gottt aus- gegangen bist. An An den Bettayen. 117 An dem Belttage. s. Epistel Jakobi v, 16—20. Hfllerliebste! Bekennet einer dem andern eure Sün-16 ^-4 een und derer für einander, daß ihr selig Wer¬ der ; denn das state Gebet des Gerechten vermag viel. Elias war ein Mensch wie wir, dem Leiden 17 unterworfen, und er bercre ein Geber , daß cs nicht regnen sollte auf Erde , es regnete nicht drey Jahre und sechs Monate. Und er "betete aber- mais, und der Himmel gab Regen und die Erde brachte ihre Frucht- Meine Brüder, wenn jemand ia aus euch von der Wahrheit sich verirren wird, und es bekehret ihn jemand; Der soll wissen, daß 20 wer einen Sünder vom Jrrthume seines Weges bekehret , derselbe seine Seele vom Tode erlösen, und die Menge der Sünden bcdechen wird, Evangelium Luk. 11. v. 5. — iz. der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei» 5 neu Jüngern: Wenn jemand unter euch einen Freund hätte, und ginge mitten in der Nacht zu ihm, und spräche zu ihm: Mein Freund, leih mir drey Brode ; -Denn 6 mein Freund ist von der Reise zu mir ge¬ kommen, und ich habe nichts, waö ich ihm vorsetzen könnte,- Und er antwortete/ von innen, und spräche: Mache mir keine Unruhe, die Lhüre ist schon verschlossen, und meine Kinder sind bey mir in der Kam¬ mer, ich kann nicht aufstehen und dir ge¬ ben. Und wenn jener nicht aufhören wird 8 aiijuklopfen, so sage ich euch, wenn er auch nicht aufsteht, und ihm gibt, weil er sein Freund ist; so wird er doch um seiner Unge- H z stünng- ns! Am Tage d.Himmelfahrt des Herrn. ftümigkeit willen aufstehen, und ihm so viel 9 sieben, als er nöthig hat. Und ich sage euch, bittet, so wird euch gegeben werden; sm chet, so werdet ihr finden; klopfet an / so 10 wird euch cmfgemachet werden. Denn ein jeder, welcher bittet / bekömmt, und wer suchet, der findet, und wer anklopfet, dem 11 wird aufgemachet werken. Wer ist aber un¬ ter euch, -der den Vater um rin Brod bit¬ tet, wird er im wohl einen Stein geben? oder um einen Fisch, wird er ihm wohl an- ir statt des Fisches eine Schlange geben? oder wenn er ein Ey begehret, wird er ihm wohl iz einen Skorpion dafür reichen. Wenn nun ihr, die ihr bös sepd, eucrn Kindern gute Gaben zu geben wisset, um wie viel mehr wird euer Vater einen guten Geist vom Him¬ mel denen geben, die ihn darum bitten. Am Tage der Himmelfahrt des Herrn. Lektion a. d. Apostelvesch. i. v. i—n. 1 <7>ie erste Rede habe ich zwar gethan, o Lheophi» le, von allem dem, waö Jesus anfing zu 2 thun und zu lehren. Bis auf den Lag, da er auft genommen ward; nachdem er den Aposteln, die er äuserwählet hatte, durch den heiligen Geist Befehl - gegeben har; Denen er auch sich selbst nach seinem Leiden durch vielerlei) Beweise, lebendig zeiget?, und ihnen vierzig Lage lang erschien, und vom Reiche . Gorrcs mir ihnen redete. Als er mit ihnen aß, ^befahl er ihnen, daß sie von Jerusalem nicht weg¬ gehen , sondern auf die Verheißung des Vaters war- ren sollten, welche ihr, (sprach er) aus meinem Wum A, n Tays d. Himmelfahrt des Herrn. 119 Munde gehöret habet. Denn Johannes hat zwar 5 mit Wasser getaufet, ihr aber sollet mit dem heili¬ gen Geiste nicht lang nach diesen Tagen getaufet werden. Daher frageten ihn die, welche zusammen 6 gekommen waren, und sprachen: Herr', wirst du zu dieser Zeit das Reich Israel wieder Herstellen? Er aber sprach zu ihnen : Es kömmt euch nicht zu, 7 die Zeit und Stunde zu wissen ' die der Barer seiner Macht Vorbehalten hat z Sondern ihr werdet die 8 Kraft des heiligen Geistes empfangen, der über euch kommen wird, und ihr werdet mir zu Jeru¬ salem und im ganzen jüdischen stände, in Samaria, und bis an das End der Erde Zeugen seyn. Und 9 da er dieß geiagct hatte, ward er vor ihrem Ange¬ sicht aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen. Und da sie ihm nachsahcn, als IO er in den Himmel fuhr, sie: Da standen zwcen Männer bei ihnen in weisen Kleidern. Die auch n sprachen: Ihr Männer auö Galiläa, was stehet ihr und sehet gegen Himmel? Dieskr Jesus, der von euch in den Himmel ist ausgenommen worden, wird so wiederkommen, wie ihr ihn gesehen habet in den Himmel fahren. Evangelium Mark. 16. v. 14. —2D. ^u der Zeit erschien der Herr Jesus den Eilsen, da sie bey Tische waren, und verwies ihnen ihren Unglauben und die .pättigkcit ihres Herzens , daß sie denen nicht gcglaubct haben, die ihn nach seiner Aufcrstchuna gesehen hatten. Und er sprach is zu ihnen : Gehet hin in die ganze Welt, und prediget das Evangelium allen Geschöpfen. Wer da glaubet und getaufet wird, der 16 Wird selig seyn; wer aber Nicht glaubet, der wird verdammet werden. Die Zeichen aber, 17 H 4 wel» ; 2O Am sechsten Sonntage nach Ostern. welche denen , die da glauben, Nachfolgen werden, sind diese: In meinem Namen werden sie Teufel anstreiben, neue Spra- 18 chcn reden, Schlangen vertreiben, und wenn sie etwas tödliches werden getrunken haben, so wird es ihnen nicht schaden,- auf die Kranken werden sie die Hände legen , und 19 sie werden sich wohl befinden. Und der Herr Jesus, nachdem er mit ihnen geredet chatte, ist in den Himmel ausgenommen worden, 20 und sitzet zur rechten Hand Gottes. Sie aber gingen aus, predigten überall, und der Herr wirkete mit ihnen, und bekräftigte das Wort durch nachfolgende Zeichen. Am sechsten Sonntage nach Ostern, i. Epistel Petr 4. v. 7 — II. 7 Dfllerliebste ! Seyd vernünftig und wachet im v -<-4 Gebete. Vor allen Dingen aber Haber unrer- einander eine state Liebe. Denn die Liebe bedecket Q die Menge der Sünden. Scvd gegeneinander gast- -o stcy ohne Murren ; Und dienet einander ein jeder mir der Gnade, die er empfangen hat, als gute Ausspender der- mannigfamgen Gnade Gottes. I I Wenn jemand redet, daß er es rede als Gotteswort Wenn jemand ein Amr har, daß er es rhue als aus der Kraft, welche Gort darrcrcher, aufdaß Gott in allen Dingen gepriesen werde, durch Jesum Lhnstum unfern Herrn. Evangelium Ish. 15. v. 26. —27, und ,ü. v. 1—4° 26 der Zeit sprach der Herr Jesus zu sch mn Jüngern: Wenn der Tröster konu men Am pfi'nJstsonntcrtze, 12 r men wird, den ich euch von dem Vater schicken werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, derselbe wird von mir Zeugnis; geben. Ihr aber werdet auch 27 Z ugniß geben, weil ihr vom Anfänge bey Mir gewesen seyd, Dieses habe ich euch gesaget, damit ihr 1 euch nicht ärgert. Sie werden euch aus den 2 Synagogen stoffen, aber es kömmt die Stun¬ de, da ein jeder der euch tödtet, vermeinen wird, er leiste Gott einen Dienst. Und z das werden sie auch thun, weil sie weder meinen Vater, noch mich erkannt haben. Dieses aber habe ich zu euch geredet, damit, 4 wenn ihre Stunde wird gekommen seyn, ihr daran gedenket, daß ich es euch gesaget habe. Am Pfingstsonntage, Lektion aus der Apostelrzesch, 2, v, l,—n. <^>a die Tage der Pfingsten erfüllet wurden, wa- r ren alle Zünder an einem Orte beisammen. Und es geschah plötzlich ein Schall vom Himmel r alS eines ankommenden heftigen Windes, und er¬ füllet? das ganze Haus, da sie saßen. Und es er- Z schienen ihnen zerrheilte Zungen wie Feuer , und setzte sich auf einen jeden unter ihnen. , Und sie wur - 4 Len alle mit dem heiligen Geiste erfüllet, und fin¬ gen an nut mancherlei) Zungen zu reden, nachdem es ihnen dec heilige Geist gab auszusprcchen.. Es s wohnetcn aber zu Jerusalem Juden, welche gottes¬ fürchtige Männer waren aus verschiedenen Volkern, die unter dem Himmel sind. Da nun diese Stliw 6 mc geschehen war, kam die Menge zusammen , und wäre im Eemüche zerstreuet; denn ein jeder hs- H 5 rece irr Evangelium am psi'nystsonntage. 7 rere sie in seiner Sprache reden. Sie entsetzten sich aber alle, und verwunderten sich und sprachen: Sehet, sind diese nicht alle GaUlaer, die da reden? 8 Und wie hören wir denn ein jeder seine Sprache, a darin wir geboren sind? Parrher, und Meder, und Elamiter, und die da wohnen in Mesoporama, 10 Judäa und Äapadocta, Ponro und Asia; Phrygia und Pamphilia, Aegypro , und an den Gcanzen Ly¬ diens , so bey Lyrene gelegen, und die von Rom 11 angekommen sind. Auch Juden und Judensge- nossen , Ärettr und Araber. Wir haben sie in un- scrn Sprachen die herrlichen Tyarcn Gottes reden hören. Evangelium Ioh. 14. v. 2z--zr. 2Z der Zeit sprach der Herr Jesus zu seinen Züngern: Wenn jemand mich liebet/ der wird mein Wort haltens und mein Baker wird idn lieben, und wir wer- den zu ihm kommen, und bey idm die Woh- 24 nung nehmen. Wer mich nicht Lieder, der hält meine Worte nicht, und das Wort, das ihr höret, ist nicht mein, sondern des 25 Vaters, der mich gesandt bat. Das Habelch zu euch gesaget, da ich mich noch unter euch 26 aufhielt. Dec Tröster aber, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, dec wird euch alles lehren und wird euch alles eingeben, was ich euch werde ge- 27 saget haben. Ich hinterlasse euch den Frie¬ den, meinen Frieden gebe ich euch, ich ge¬ be ihn euch nicht so, wie ihn die Welt gibt: euer Herz fey nicht bestürzt, und fürchte sich 28 nicht. Ihr habet gehöret , daß ich euch gesaget habe: Ich gehe hinweg, und komme wie- Lektion am Pfingstmontage. irz Meder zu euch. Wmu ihr mich lied hättet, so wirket ihr euch ja erfreuen; weil ich zum Vater gehe, denn der Vater ist grösser als ich. Und ich habe es euch nun gesaget, eh 29 dann cs geschieht, damit ihr es glaubet, wenn es wird geschehen seyn. Ich werde zc> itzt nicht viel mehr mit euch reden; denn der Hür.'t dieser Welt kömmt, und er hat gar nichts an mir. Sondern -damit die Welt zr erkenne, daß ich den Vater liebe , und es so mache, wie es der Vater mir befohlen hat. Am Pfingstmontage. Lektion a. d. Apostelgesch. 10. v. 42—48. p^n den Tagen that Petrus seinen Mund auf 42 und sprach: Ihr Manner und Brüder l Der Herr har uns befohlen dem Volke zu predigen, und zu bezeugen, daß er derjenige sey, der von Gorr zum Richter der Lebendigen und der Todren verord¬ net ist. Diesem geben alle Propheten Zeugniß, daß 43 alle, die an ihn glauben, durch seinen Namen Ver¬ gebung der Sünden empfangen. Da Petrus diese 44 Worte noch redete, fiel der heilige Geist auf alle, dte das Wort höreten. Und die Glabrgen aus der 4s Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, er¬ gauneren , daß anck die Gnade des heiligen Geistes auf die Heiden ausgegossen ward. Denn sie höre- 4o ren sie Sprachen reden und Gort hoch loben. Da 47 antwortete Petrus : Mag auch jemand das Wasser verbieten, daß man diese nicht raufe, die so wie wir den heiligen Geist empfangen haben? lind er befahl 4" sie im Namen des Herrn Jesu Christi zu raufen: Evanr 124 Evangelium am Psinysimontaye. Evangelium Johan. Z. v. 16. — 21. 16 der Zeit svrach der Herr Jesus zum Ni- kodemus ; also hat Gott die Welt gelie- dcr, daß er seinen eingebornen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht zu Grund gehen, sondern das ewige Leden ha- 17 den. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt geschicket, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn selig werde. Wer an ihn glaubet, der wird nicht gerich¬ tet, wer aber nicht glaubet, der ist schon gerichtet; weil e.r an den Namen deS ein- gebornen Sohns Gottes nicht glaubet. 19 Dieß aber ist das Gericht, weil das Licht in die Weit gekommen ist, und die Men¬ schen die Finsterniß mehr als das Licht ge- liebet haben , denn ihre Werke waren böß. 20 Denn wer immer Böses thut, der hasset das Licht und kömmt nicht zu dem Lich¬ te, damit seine Werke nicht gestrafet wer- ri den. Ww aber nach der Wahrheit handelt, der kömmt zu dem Lichte, damit seins Wer¬ ke offenbar werden. Denn sie sind in Gott vollbracht worden. Am Pfingstdtenstage. Lektion a. d. Apostetyesch. 8> v. 14 — 17. 14 den Tagen, da die Apostel, welche zu Jeru- sglcm waren, höreten, daßSamaria das Wort Gorres angenommen hätte, sandren sie Perrum und Johancm zu ihnen. Da sie nun angekommcn wa- rdn, berecen sie für dieselben, daß sie den heiligen Geist empfingen; Denn er war noch auf keinen un- Evangelium amMngstdicnstage. i2f unter ihnen gekommen, sondern sie waren nur im Namen des Herrn Jesu getaufte. Da legeten sie 17 die Hände auf sie, und sie empfingen den heiligen Geist. Evangelium Johan. 10. v. 1. — io. der Zeit sagete der Herr Jesus zu den i Pharisäern: Wahrlich, wahrlich ich sage » euch: wer nicht zur Lbüre in den Schafstall eingeht/ sondern anderstwo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Mörder. Wer aber» zur Thüre hineingeht, der ist der Hirt der Schafe. Diesem tbut der Thürhüter auf, z und die Schafe Horen seine Stimme, und er ruft seinen eigenen Schafen mit Namen und führet sie aus; und wenn er seine eige-4 ne Schafe ausgelassen hat, so geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Einem 5 Fremden aber folgen sie nicht nach, son¬ dern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. Diesen Spruch sagete Jesus zu ihnen. Sie verstanden aber 6 nicht, was er zu ihnen redete. Daher sprach 7 Jesus abermals zu ihnen: Wahrlich, wahr¬ lich ! ich sage euch; ich bin die Thüre zu den Schafen. Alle, soviel noch gekommen 8 sind, sind Diebe und Mörder, und die Scha¬ fe haben sie nicht angehöret. Ich bin die 9 Thüre; wenn jemand durch mich wird hineingegangen seyn, der wird selig wer¬ den, und dec wird ein und ausgehen, und Weide finden. Der Dieb kömmt nur dar- is um, damit er stehle, würge und verder¬ be. 126 Am Feste der heil. Dvepfaltigkeit. be, ich bin gekommen , daß ste das Leben haben und überstüsstg haben. Am Feste der heiligsten Dreyfaltigkeil. Epistel zu den Röm. II. v. zz. — ;ä. ZZ welch eine Tieft des Neichthums, derWeiß- hetr und Erkenntniß Gottes! Wie unbegreif- Uch sind seine Gerichte, und unerforschlich seine Z4 Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt? 2 Oder wer ist sein Rathgeber gewesen ? Oder wer har ihm zuvor etwas gegeben, das ihm wieder vergol- z6 ren werde? Denn aus ihm, und durch ihn, und in ihm sind alle Dinge: Ihm sey Ehre in Ewig¬ keit. Amen. Evangelium Matth. 2 8. v. 18. — 20. 18 der Zeit sprach der Herr Jesus zu fti- W- neu Jüngern: Mir ist gegeben aller 19 Gewalt im Himmel und auf Erde. Darum gehet hin, und lehret alle Völker, und tau¬ fet ste im Namen des Vaters, und des 20 Sohnes, und des heiligen Geistes. Lehret ste halten alles, was ich euch befohlen ha¬ be; und sehet, ich bin bey euch alle Lage bis an das End der Welt. Am ersten Sonntage nach Pfingsten. 1. Epistel Iohcrii. 4. v. 8—ri. § Hsllerliebste! - - - Gott ist die Liebe. Darin ist die Liebe Gottes gegen uns offenbar geworden, daß Gott seinen eingcborncn Sohn in die Weir gesandt har, damit wir durch ihn leben sollen. Da- EvanA.am i. Sonnt. nach Pfingsten. 127 Darin ist die Liebe, nicht daß wir Gort gclie- icr der haben, sondern weil er uns zuvor gelrebet har, und seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sün¬ den gesandt har. Allerliebste! wenn uns Gott n also gettcber har, so sollen wir uns auch unter ein¬ ander lieben. Niemand har Gott jemal gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt l2 Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkom¬ men. Daran erkennen wir, daß wir in ihm blei- iz den, und er in uns, weil er uns von seinem Geiste gegeben har. Und wir haben es gesehen, und be- 14 zeugen, daß der Barer seinen Sohn als den Hei¬ land der Welt gesandt har. Wer bekennet, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in demselben bleibt Gort, und er in Gort. Und wir haben erkannt und geglaubet die Liebe, die Gott gegen uns hat- Gorr ist dre Liebe: und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gort in ihm. Darin ist *7 die Liebe Gottes vollkommen bei uns, daß wir ein Vertrauen am Tage des Gerichtes haben, weil auch wir, wie er ist, in diewr Weir sind. In der Liebe ig ist keine Furcht, sondern die vollkommene Liebe treibr die Furcht aus; denn die Furcht bringt Pein. Wer sich aber fürchtet, der ist in der Liebe nicht vollkommen. Lasset uns also Gott Neben, denn iy Gort hat uns zuvor geliebet Wenn jemand saget: 20 Ich habe Gort lieb, und hasset seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht lieber, den er sieht, wie kann er Gott, den er nrchr sieht, lieben? Und dieses Gebot haben wir 21 von Gort, daß, wer da Gvrr lieber, auch seinen Bruder lieben soll. Evangelium Luk. 6. v. 36. — 42. der Zeit sprach der Herr Jesus urfti« z6 nen Jüngern: Sevd barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Richtet z? nicht, so werdet ihr allch nicht gerichtet ' jr8 An Frohnleichnamstaye. werden; vcrdamct nicht, so werdet ihr auch nicht verdamct werden. Vergeber, ?8 so wird euch auch vergeben werden. Gebet, so wird euch auch gegeben werden; ein gu¬ tes cingedrüktes, gerütteltes und übervolles Maß wird man in euern Echooß geben: Denn mit eben dem Maße, mit welchem ihr ausmeffet, wird man euch wieder einmeffcn. Z9Er sagete aber ihnen auch eine Eleichmß: Kann ein Blinder den Blinden führen? 40 Fallen sie nicht beide in die Grube? der Jünger ist nicht über den Meister; ein je¬ der aber wird vollkommen ftyn / wenn er 41 ist, wie sein Meister. Warum flehst du aber einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balkens, der in deinem Auge 42 ist, wirst du nicht gewahr? Oder, wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, laß mich den Splitter aus deinem Auge ziehen; und du flehst selbst den Balken nicht/ der in deinem Ange ist? Heuchler.' zieh zuvor den Balken aus deinem Auge; und dann wirst du sehen/ wie du den Splitter aus dei¬ nes Bruders Auge ziehest Am Frohnleichnamslflge. ( Epistel sieh am Donnerstage in der Kar¬ woche , Seire 90.) Evangelium Johann. 6.v. 56.-59. ^n der Zeit sprach der Herr Jesus zu kel^. Schaaren der Juden: Mein Fleuch M wahrhaft eine Spuse, uno mein Blut ist Evanrf. am 2. Sonnt, nach Pfingsten. 129 * ist wahrhaft ein Trank- Wer mein Futsch 57 ißt, und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich in ihm. Gleichwie- mich der 58 lebendige Vater gesandt hat, und ich durch den Vater lebe: so wird auch/ der mich ißt, durch mich leben. Dieses ist das Brod, 59 das vom Himmel herabgekommen ist; n'cht wie das Manna, das eure Väter gegessen » haben, und gestorben sind. Wer dieses Brod ist, der wird in Ewigkeit leben. Am zweyten Sonntage nach Pfingsten. i. Epistel Ich. z. v. iZ—itt. Hsllerliebste! Verwundert euch nicht - - wenn euch 12 l die Welt hasset. Wir wissen, daß wir vom Tode zum Leben gebracht sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebet, bleibt im Tode. Ein jeder, der seinen Bruder Hasser, der ist ein Todt- schläger. Und ihr wisset, daß kein Todrschläger das ewige Leben in ihm selbst bleibend habe. Daran 1.6 haben wir die Liebe Gottes erkannt, daß ec sein Leben für uns gelassen hat; auch sollen wir das Leben für die Brüder lassen. Wer dieser Welt Gü-17 rer hat, und sicht seinen Bruder Noch leiden, und schließt sein Herz vor ihm zu: wie bleibt die Liebe Gottes in demselben ? Meine Kinder! lasset 18 uns nicht lieben mir dem Worte, noch mit der Zunge, sondern mit dem Werke und mir der Wahr¬ heit. Evangelium Luk. 14. v. 16.24, der Zeit sagete der Herr Jesus zu den 16 Pharisäern ble Gleichniß: Es war ein Mensch, der machte ein grosses Abend- I mahl, Igo Am zwepten Sonntage nach psingst. 17 mahl, und lud vrele dazu. Und er schicke¬ re seinen Knecht zur Stunde des Abendmah¬ les aus, den Geladenen zu sagen: Daß ste kämen , indem alles schon bereitet ist. 18 Und sie fingen alle zugleich an sich zu ent¬ schuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Hof gekaufet, und es ist noth» weüdig, daß ich hinaus gehe, ihn m bese¬ hen; ich bitte dich, halt mich für entschul« iy diget. Und der andere sprachIch habe fünf Joch Ochsen gekaufet, und ich gehe bin, sie zu prüfen; ich bitte dich, halt mich für ro entschuldiget. Und ein anderer sagete: Ich habe ein Weib genommen, und darum kann sr ich nicht kommen. Und der Knecht kam zu¬ rück, und berichtete dieß seinem Herrn; Als¬ dann ward der Hausvater zornig, und sprach zu seinem Knechte: Geh eilends auf die Straffen und Gaffen der Stadt hinaus, und führe die Armen und Preßhaften, die Blin- 22 den und Lahmen herein. Und der Knecht sagete: Herr! es ist geschehen, wie dubefoh- 2Z len hast / und es ist noch Platz da. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Geh hinaus auf die Straffen, und an die Zaune, und zwing sie hereinzugehen, damit mein HauS 24 voll werde. Ich sage euch aber, daß von ' den Männern, die geladen sind, keiner mein Abendmahl versuchen wird. AM Evcrny. am z.Sonnt, nach pssnyffen. rqi Am dritten Sonntage nach Pfingsten. l. Epistel. Petr. 5. v. 6—n. HsllcrliebsteDemüthigtt euch unter der gewalti- 6 gen Hand Gottes, auftaß er euch zur Zeit der Heimsuchung erhöhe. Alle eure Sorge werfet 7 auf ihn, denn er sorget für euch. Seyd nüchtern 8 und wachet, denn euer Widersacher der Teufel geht umher wie ein brüllender Löw, und suchet, wen er verschlinge: Diesem wicderstehet stark im 9 Glauben, und unstet, daß euren Brüdern, die in der Welt sind, eben dasselbe Leiden widerfahre. Aber der Gott aller Gnaden, der uns zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu berufen hat, wird uns, die wir eine kleine Zeit, gelitten haben, vollkom¬ men machen, stärken und befestigen. Dem ftp Ehre l l und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit , Amen. Evangelium Luk. 15. v. i. — n. Gli der Zeit näheren stch Zöllner und Sün-1 der zu dem Herrn Jesu, um ihn zu hö¬ ren. Und die Pharisäer und Schriftgelehr- 2 ten murreten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder auf und ißt mit ihnen. Er z aber sagete zu ihnen diese Gleichniß und sprach: Ist wohl ein Mensch unter euch, 4 der hundert Schafe hat, und, wenn er ei¬ nes davon verliert, die neun und neunzig nicht in der Wüste verläßt, und dem Ver¬ lornen nachgeht, dis er es findet ? Und § wenn er es gefunden hat, mit Freuden auf seine Achseln leget ? Und wenn er nach 6 Hause kömmt, seine Freunde und Nach¬ barn zusammen ruft, und zu ihnen saget: Freuet euch mit mir, denn tch habe mein H r Schaf, IZ2 Am vierten Sonntage Schaf, welches verloren gegangen war, 7 gefunden: Ich sage euch: Daß eben so in dem Himmel über einen Sünder, der V sse thut, mehr Freude sevu werde, als über neun und neunug Gerechte, welche der 8 Busse nicht bedürfen. Oder ist wohl ein Weib, das zehn Groschen hat, die, wenn es einen verliert, nicht ein Licht anzündet, das Haus auökehret, und genau suchet, 9 bis es denselben findet? Und wenn sie den¬ selben gefunden hat , ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammemrrft, und spricht: erfreuet euch mit mir: denn ich habe den Groschen, welchen ich verloren habe, io gefunden? Eben also, sage ich euch, wird bey den Engeln Gottes über einen Sünder, der Busse thut, Freude entstehen. Am vierten Sonntage nach Pfingsten. Epistel zu den Röm. 8. v. 18 — 2Z. 18 N^üder! Ich halte dafür, daß dieser Zeit Lei- den nicht der künftigen Herlichkeit wcrch sey, 19 welche an uns wird offenbar werden. Denn die Erwartung der Kreatur zielet auf die Offenbarung der Kinder Gottes. Denn die Kreatur ist der Ei¬ telkeit unterworfen ohne ihren Willen , sondern um dessen willen, der sic auf Hoffnung unterworfen har: Denn auch die Kreatur wird vom Dienste des vergänglichen Wesens zu der herrlichen Frey- 22 Helt der Kinder Gottes frey werden. Denn wir wissen, daß alle Kreatur seufzet , und noch im- 2Z mcrdar ängstig sey. Nickt aber sie allein, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir seufzen bey uns selbst, und war¬ ten nach Pfingsten. rzz ten auf die Aüfnehmung der Kinder Gottes, auf die Ertösung unserö Leides in Lhristo Jesu unstem Herrn. Evangelium Luk. 5. v. 1. — 11. ^n der Zeit, da sich das Volk zu dem i Herrn Jesu drang das Wort Gottes zu hören, stand er am See Genesareth; Und 2 er sah zwey Schiffe am See stehen; die Fi¬ scher aber waren herausgetreten , und Mü¬ schen die Netze. Er rratr aber in ein Schiff, z welches dem Simon zugehörete, und bat ihn, es ein wenig vom Lande zu führen; und er setzrte sich und lehrete das Volk aus dem Schiffe. Da ec aber aufgehöret hatte 4 zu reden, sprach er zu Simon: Fahr in die volle See, und werfet eure Neye zum Fisch¬ fänge aus : Und Simon antwortete und 5 sprach zu ihm : Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet, und nichts gefan¬ gen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen. Und da sie dieses gethan hatten, 6 fingen sie eine so grosse Menge Fische, daß ihr Retz zerriß. Und sie winketen ihren 7 Gesellen, welche im andern Schiffe waren, daß sie ihnen zu Hilfe kamen. Und sie ka¬ men, und Meten beide Schiffe also, daß sie beynah untergingen. Da das Simon 8 Petrus sah, fiel er Jesu zu Füssen , und sprach: Herr! geh von mir hinaus, d nn ich Lin ein sündiger Mensch. Denn ben, wie erliche aus ihnen Hurerey trieben, und ' an einem Tage drey und zwanzig tausend fielen. 9 Lasset uns auch Lhristum nicht versuchen, wie ihn erliche aus ihnen versucheten, und von den 10 Schlangen umgebrachr wurden. Murret nicht, wie etliche aus ihnen murreten, und von dem Verdcr-- 11 ber umgebrachr wurden. Solches alles aber wi¬ derfuhr ihnen in einer Figur ; es ist aber geschrie¬ ben uns zur Besserung, auf die das End der Welt 12 gekommen rst. Deßwegen wer sich dünken läßt, daß er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle. Lasser Z euch keine Versuchung ergreifen, sie sey denn mensch¬ lich : Gorr aber ist gerreu, der euch nicht wird über euer Vermögen versuchen lassen, sondern er wird auch mir der Versuchung ein solches Auskom¬ men machen, daß ihr es ertragen könnet. Evangelium Luk. 19. v. 41.—47. 41 ^n der Zeit, da der-herr Jesus sich zu Ferm salem näherte, und die Stadt sah, wei- 42 nete er über sie und iagete: Wenn du er¬ kannt hättest^ und zwar an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dienet, nun aber ist es vor deinen Augen verborgen. 4; Denn es werden Tage über dich kommen ; und deine Feinde werden dich mit einem Walle umgeben, dich rings herum etnschlie- ßen, und auf allen Seiten ängstigen; und nach Pfingsten. 141 Und ste werden dich und deine Kinder, 44 die in dir sind, zur Erde werfen, und in dir keinen Stein auf dem andern lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht er¬ kannt hast. Und erging in den Tempel 45 hinein, und sing an diejenige herauszutrei» den, die darin kauften und verkauften; und sagete zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein 46 Haus ist ein Bethaus, ihr aber habet eine Mördergrube daraus gemachet; und er leh- 47 rere täglich in dem Tempel. Am zehnten Sonntage nach Pfingsten. 1. Epistel zu den Rorinthern. 12. v. 2— n. VL rüder! Ihr wisset, daß ihr, da ihr noch Hei-2 den wäret, zu den stummen Götzen ginger, wie ihr geführet wurdet. Darum mache ich euch ; kund, daß niemand, der durch den Geist Gottes redet, Jesum vrrfluchet; und niemand kann sagen: der Herr Jesus, als nur durch den heiligen Geist. Es sind wohl, mancherley Gnaden, aber nur ein 4 Geist. Es sind auch mancherley Acmrer, aber nur ein Herr; Und es sind mancherley Wirkungen, aber^ nur ein Gott, der alles in allem wirket. Einem jeden aber wird die Offenbarung des Geistes mm 7 Nutzen mitgetheiler. Einem zwar wird durch den y Geist die Rede der Weißheit gegeben. Einem an- ° dern aber die Rede der Erkanntniß nach demselben 9 Geiste; einem andern der Glauben in demselben Geiste; einem andern die Gabe gesund zu ma¬ chen in Einem Geiste. Einem andern Wundcrwer- io ke zu rhun , einem andern Weissagung, einem an¬ dern die Geister zu unterscheiden , einem andern mancherley Sprachen, einem andern Auslegung der Reden 142 Am zehnten Sonntage 11 Reden. Aber dieses alles wuker ein und derselbe Geist, der eS einem jeden ausrheüet, wie er will. Evangelium Luk. i8. v. 9.-14. der Zeit sprach der Herr Jesus zu etlichen, die das Vertrauen von sich selbst hatten, als wären sie gerecht, und 10 andere verachteten , diese Gleichniß. Zween Menschen gingen in den Tempel hinauf zu beten; dec eine war ein Pharisäer, der 11 andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bey sich selbst also: 0 Gott! Ich danke dir, daß ich nicht bin, wie an¬ dere Leute, ungerechte Räuber, Ehebrecher, 12 oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweymal in dec Woche, und gebe den Ze¬ henden von allem dem , was ich b sise. iz Und der Zöllner stand von ferne, und woll¬ te nicht einmal seine Augen gen Himmel erheben, sondern schlug an seine Brust, und sprach: Gott! Sey mir Sünder gnä- 14 diq. Ich sage euch: Dieser ging gerecht- fertiget in sein Haus vor jenem hinab: Denn ein jeder der sich selbst erhöhet, wird erniedriget werden, und wer sich selbst er¬ niedriget, wird erhöhet werden. Am eilften Sonntage nach Pfingsten. I. Epistel zu den Normt, is. v. l — ii>. 1 rüder! Ich mache euch das Evangelium kund, das ich euch geprediget habe , daß chr auch angenommen hader, m welchem ihr auch sicher; 2 durch welches ihr auch selig werdet, wenn ihr es nach Pfingsten. 14z haltet, rvelchergestalt ich cs euch geprcdiget habe, es wäre denn , daß ihr umsonst wäret gläubig ge¬ worden. Denn ich habe euch zum ersten überge- Z ben, was ich auch empfangen habe - daß Lhristus für unsere Sünden gestorben ist nach der Schrift: und daß er begraben ist, und daß er am dritten 4 Lage wieder aufcrstanden ist, nach der Schrift r und daß er von Zepha ist gesehen worden, und da- 5 nach von den Eilfen. Danach ist er von mehr als 6 fünfhundert Brüdern zugleich gesehen worden; von welchen noch viele bis auf den heurigen Tag am Leben sind, 'etliche aber sind entschlafen. Danach 7 ist er von Jakobo gesehen worden, danach von allen Aposteln. Am letzten aber ist er nach allen z von mir, als einer unzcitigcn Geburt, gesehen worden. Denn ich bin der geringste unter den 9 Aposteln, der ich nicht werth bin, daß ich ein Apo- > stel genannt werde, weil ich die Kirche Gottes Verfolger habe. Aber durch die Gnade Gorres io bin ich, was ich bin, und seine Gnade ist in mir nicht vergebens gewesen. Evangelium Mark. 7. v. Zi- 37. ^n der Zeit ging der Herr Jesus aus zr den Gränzen Tyri und kam durch Si¬ don an das galiläische Meer mitten in die Gränzen der zehn Städte. Und sie zr führeten einen zu ihm, der taub und stumm war, und baten ihn, daß er die Hand auf ihn leaete. Und er nahm ihn von dem Vol- zz ke besonders, und legete seinen Finger in die Ohren desselben, und spie aus, und rübrete seine Zunge an, und sah gen Him- Z4 mel, seufzete und sprach zu ihm: Ephphe- tha, das ist, thu dich auf! Und sogleich Z5 wurden seine Ohren aufgethän, und das Band 144 Arn zwölften Gsrmtags Band seiner Zunge ward los, und er re» zch dete recht. Und er verbot ihnen , daß sie es niemanden sagen sollten. Je mehr er es aber gebot, desto mehr breiteten sie es Z7 aus. Und um desto mehr verwunderten sie sich darüber und sprachen: Er hat alles wohl gemacht: die Tauben hat er hörend und die Stummen redend gemacht. Am zwölften Sonntage nach Pfingsten. 2. Epistel zu den Rorinth. z. v.4.— 9. 4 Arrüder! Wir haben aber ein solches Vertrauen 5 durch Lhristum zu Gort; Nicht daß wir ver¬ mögend sind, etwas von uns als von uns selbst zu gedenken, sondern unser Vermögen ist aus Gott; 6 Der uns auch zu tüchtigen Dienern des neuen Te¬ staments gemacht har, nicht deö Buchstaben son¬ dern des Geistes; denn der Buchstab tödet, der 7 Geist aber machet lebendig. Wenn nun der Dienst des Todes, der mit Buchstaben in die Steine ge¬ hauen ist, solche Klarheit hatte, daß die Kinder Israels das Angesicht Moysis wegen der Klarheit seines Angesichts, die doch aufhöret, nicht haben 8 anschauen können; Wie vielmehr wird nicht der Dienst a des Geistes Klarheit haben ? Denn wenn der Dienst der Vcrdammnlß Klarheit hat , so hat vielmehr der Dienst der Gerechtigkeit Mberfluß an Klarheit. Evangelium. Luk. 40. v. 2z. — z 7. 2z ^^n der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei» neu Jüngern: Selig sind die Äugen, 24 die das sehen , was ihr sehet. Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige haben sich das zu sehen gewünschet, was ihr si« nach Pfingsten. 14s sehet/ und sie haben es nicht gesehen: das zu hören, was ihr höret / und sie ha» den es nicht gehöret. Und steh, es ftand 25 ein Schriftgelehrter auf, versuchete ihn, und sprach: Meister, was muß ich thun, um das ewige Leben zu besitzen ? Er aber sprach zu ihm : Was steht im Gesetze ge» 26 schrieben? Wie liesest du? Er aber ant- 27 wonete und sagete: Du sollst Gott deinen Herrn lieben aus deinem ganzen Herzen, und aus deiner ganzen Seele, und aus allen deinen Kräften, und aus deinem gan» zen Gemüthe; deinen Nächsten aber wie dich selbst. Er aber sprach zu ihm : Du 28 hast recht geantwortet: Thu dieses, so wirst du leben. Als aber jener sich selbst 29 rechtfertigen wollte , sprach er zu Jesu: Und wer ist mein Nächster? Jesus antwor» zo tete und sagete: Ein Mensch, der von Jerusalem hinab nach Jericho ging, fiel zi unter die Mörder; die ihn auch ausgerau« bet haben, und, nachdem sie ihn verwundet hat» zr ten, davon gingen, und ihn halb todt liegen ließen. Es trug sich aber zu, daß ein Prie« fter denselben Weg hinabging; und da er ihn zz gesehen hatte, ging er vorbey. Deßgleichen kam auch ein Levit an den Ort; der ihn auch sah aber vorbeyging. Es reißete aber 34 auch ein Samaritan, und kam nah zu ihm, und als er ihn ansah, ward er von Mit¬ leiden beweget; er ging hinzu, verband seine Wunden ; goß Oel und Wein darein, fttzete ihn auf sein Lastthier, führete ibn in K sei» 14-6 Am dreyzehnten Sonntage. zzleme Herberge, und iorgete für ihn. Des andern Tages zoh er zrveen Groschen heraus gab sie dem Wirrhe, und sagete: Sorge für ihn, und was du immer darüber aus« geben wirst, will ich dir bey meiner Rück- z6 kehre, bezahlen. Wer unter diesen drev« en dünkt dich dem, der unter die Möc« der gecathen war, der Nächste gewesen zu Z7seyn? Er sprach: Derjenige der ihm Barm« Herzigkeit erwiesen hat; und Jesus sagete zu ihm: geh hin, und thu dergleichen. Am dreyzehnten Sonntage nach Wngsten. Epistel zu den Galatern, z. v. 16 — 22. rü ALrüder! Dem Abraham sind die Verheißungen geschehen, und seinem Samen. Er spricht nicht: und den Samen, als in vielen; sondern alS in Einem, und deinem Samen, welcher Lhristus 17 ist. Das sage ich aber, den Bund, der von Gott bestärriget ist, rhut das Gesetz, welches vierhundert und dreyßig Jahre hernach ist gegeben worden, nicht vernichten, daß es die Verheißung aufheben sollte. 18 Denn wenn die Erbschaft aus dem Gesetze kömmt so kömmt es nicht aus der Verheißung. Aber dem Abraham hat es Gon durch die Verheißung ge- 19 schenket. Was soll nun das Gesetz? um der Uiber- trettung willen ist es gestiftet worden, bis der Samen käme, dem die Verheißung geschehen war es ist durch die Engel geordnet worden in der 20 Hand des Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht ei- neö einigen Mittler: Gott aber ist ein einziger. Ist dann das Gesetz wider die Verheißungen Got¬ tes ? Das sey fern. Denn wenn ein Gesetz gege- den wäre weiches lebendig lmachen könnte, so käme die nach Pfingsten. 147 die GereKtiaketl vahrhaftig aus dem Gesetzt Ader die Schockt Hao alles unter die Sünde de-22 schloffen, down die Verheißung den Gläubigen auS dem Glauben Zcsu Lyristi gegeben würde. Evangelium Luk. 17. v.n. — 19. der Zeit da der Herr Jesus nach jW Ierustlem reifete, zoh er Mittendurch Samaria und Galiläa. Und da er in ei- „ nen Flecken hiueinging, begegneten ihm zedn aussätzige Männer, die von ferne stan¬ den. Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen : Jesu, Meister! Erbarme dich ' unser. Da er dieselben sah, sprach er: Gehet hin, und zeiget euch den Priestern. Und indem sie hingingen, geschah es, daß sie rein wurden. Da aber einer auS ihnen sah, daß er gereiniget wäre, kehrete er wieder um , und verherrlichte Gott mit lau- - ter Stimme, und fiel zu seinen Füssen - auf das Angesicht und bankete ihm, und dieser war ein Samaritan. Jesus aber antwortete und sprach: Sind ihrer nichts zehn gereiniget worden? Und wo sind die neun? Es hat sich sonst keiner gefunden, der wieder zurückkehrete, und Gott die i8 Ehre gäbe, als nur dieser Fremdling. Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin, denn!9 dein. Glauben hat dir geholfen. K 2 Am 148 Am vierzehnten Scmntcme Am vierzehnten Sonnt, nach Pfingff. Epistel zn den Galatern.5. v. 16.-24. 16 AL rüderWandelt im Geiste, so werdet ihr des i? Fieisches Lüste nicht vollbringen. Denn das Fletsch gelüstet es wider den Geist, den Geist aber gelüstet wider das Fleisch; denn diese Dinge sind wider einander, daß ihr nicht alles thuc, was ihr i8 wollet. Wenn ihr nun vom Geiste gefüyret werdet, 10 so seyd ihr nicht unter dem Gesetze. Aber die Werke des Fleisches sind offenbar; diese sind: Hurerey, ro Unreinigkeit, Unverschämtheit, Geilheit; Götzen¬ dienst, Zauberey, Feindschaft, Zankereyen, Eifer¬ sucht, Neid, Zorn, Hader, Zwietracht, Sekten; 21 Mißgunst, Mord, Trunkenheit, Fressrey, und was dergleichen ist: davon ick euch vorsage, wie ich ruck rorgesaget habe, daß die sol^eö thun, 22 das Reich Gortes nicht erlangen werden. Die LZ Frucht aber des Geistes ist: Liebe, Freude, Fne- den, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Langmurh, Sanfrmurh, Glauben, Mäßigkeit, Eingezogen¬ heit, Keuschheit. Wider dergleichen ist das Ge- 24 setz nicht. Welche aber Lhristi sind, die haben ihr Fleisch sammt den Lastern, und Lüsten gekreuziget. Evangelium Matth. 6. v. 24.—zz. 24 der Zett sprach der Herr Jesus zu seinen Jüngern: Niemand kann zweenen Herren dienendenn er Wird entweder ei¬ nen baffen, und den andern lieben; oder . den einen dulden und den andern verach- 25 ten. Lbr könnet nicht Gott dienen und dem Reichtbume. Darum sage ich euch: Sorget Nlcht für euer Leben, was ihr essen wertet/ noch für euern Leib, was ihr an- zie- nach Pfingsten. 14c) ziehen werdet. Ist nicht das Leden mehr denn die Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung? Sehet die Vögel des Him- 26 mels an, denn sie säen nicht, ste ärnden nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheu¬ ern; und euer himmlischer Vater nähret sie. Seyd ihr denn nicht viel mehr denn sie? Wer kann aber aus euch mit den Ge¬ danken seiner Länge eine Eile zusetzen? Und 27 warum sorget ihr für die Kleidung? Be- 28 schauet die Lilien auf dem Felde / wie sie wachsen , sie arbeiten nicht / auch spin¬ nen sie Nicht. Ich sage aber euch, daß auch 29 Salomon in aller ferner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist, wie eine aus ihnen. Wenn aber Gott das Gras auf dem Felde, zo welches heut steht/ und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet: wie vielmehr euch, ihr Kleingläubigen? Seyd also nicht sorgfältig, und saget: Was werben wir zi essen? oder was werden wir trinken? oder womit werden wir uns bekleiden? Denn nach diesem allen trachten die Heiden. Denn euer Vater weiß, daß ihr alles dessen be¬ dürftet. Suchet also am ersten das Reich ZZ Gottes, und seine Gerechtigkeit, und dreseS alles wird euch hinzugegeben werden. Am fünfzehnten Sonnt, nach Pfingst. Epist.z. d. Gal. v. 25. — u. 6. v. 1. -re. HLrüder! Wenn wir im Geiste leben, so lasset uns 2z auch im Geiste wandeln. Lasset uns eitler Ehre -K K 3 nicht IZV Am fünfzehnten Sonntage nicht begierig werden, einander nicht anreizen, einander nicht beneiden. 1 Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Sün¬ de übereilet' würde, so unrerreichet ihr, die ihr geistlich seyd, einen solchen im Geiste der Sanft- muth: Habe acht auf dich selbst, damit auch du 2 nicht Versucher wertest. Einer trage des andern Bürde, und so werdet ihr das Gesetz Lhristi er- Z füllen. Denn wenn sich jemand dünken läßt, daß er etwas sey , da er doch nichts ist, der ver- 4 führet sich selbst Ein jeder aber prüfe sein eigens Werk, und also wird er in ihm selbst allein 5 Ruhm haben, und nicht in einem andern Denn 6 ein jeder wird seine eigene Bürde tragen. Wer aber in dem Worte unterrichtet wird, der theile dem 7 alles Eure mit, der ihm unterrichtet. Irrer nicht: 8 Gort laßt sich nicht spotten. Denn was der Mensch säet, das wird er auch ärnden. Denn wer in seinem Fleische säet, derwird auch vom Fleische das Verderben ärnden; wer aber auf den Geist säet, ^9 der wird vom Geiste das ewige Leben ärnden. Lasset uns aber Gutes thun, und nicht aufhören : Denn zu seiner Zeit werden wir ohne Aufhören ärnden. io Lasset uns also an jedermann Gutes thun , am meisten aber an den Glaubensgenossen. Evangelium Luk. 7. v. 11.-17. i r der Zeit ging der Herr Jesus in eine Stadt/Naim genannt: Und seine Jün« !2ger und viel Volk ging mit ihm. Als er aber nah an das Stadttbor kam, sieh: da trug man einen Lobten heraus, der sei» uer Mutter einziger Sohn war. Sie war eine Wittwe,unt> vieles Volk aus der Stadt iz begleitete sie. Und da sie der Herr sah , ward er von Mitleiden geg^n sie beweget, 74 und sprach zu ihr!: Weine nicht. Und er ' trat nach Pfingsten. tratt hinzu, und rühme den Sarg an. Die Träger aber stunden still, und er sprach: Jüngling ich sage dir: Steh auf. Und der 15 Lobte richtete sich auf, und fing an zu rc« den; und er gab ihn seiner Mutter. Es i6 überfiel sie aber alle eine Furcht, und sie priesen Gott, und sageten. Es ist ein gros¬ ser Prophet unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesuchet. Am sechzehnten Sonntage nach" Pfingsten. Epistel zu den Ephesern, z. v. ig. — 2l. HL rüder! Ich bitte euch, werdet in meinen Trübsa« i z len nicht müd, die ich für euch leide, ras eure Ehre ist. Dcßwegen beige ich meine Kniee gegen 14 den Vater unsere Herrn Jesu Christi. Von weichem i s alle Vaterschaft im Himmel und auf Erde genannt wird. Damir er euch gebe, nach den Rcichthümern 16 seiner Herrlichkeit durch seinen Geist an dem ln- nern Menschen gestattet zu werden. Damir Lhri-17 > stus durch den Glauben in euren Herzen wohne, und ihr durch die Liebe eingewurzelt und gegrün» dec werdet- Damit ihr mit allen Heiligen begrei- ig fen möget, welches die Breite, und die Länge, und die Höhe, und die Tiefe sey: Und erkennen die ir sammelt waren, fragete ste Jesus : und sprach: Was dünket euch von Christo? Westen Sohn 4Z ist er? Sie sprachen zu ihm: Davids. Er sprach zu ihnen: Wie nennet ihn denn Da« vidim Geiste einen Herrn, da er spricht: 44 Der Herr hat zu meinem Herrn gesaget: . seye dich zu meiner Rechten, bis daß ich deine Feinde zum Schamel deiner Füffe 45 lege. Wenn nun David ihn einen Herrn nen, 46 net, wie ist er denn sein Sohn? Und nie« mand konnte ihm ein Wort antworten, , und von demselben Tage an hat sich nie¬ mand mehr unterstanden ihn zu fragen. Am achtzehnten Sonntage nach Pfingsten. I. Epistel zu den Rorinth. r. v. 4. — 8. L ALrüder! Ich danke meinem Gott allezeit für euch, für die Gnade Gottes, die euch in Jesu Lhri- s sto gegeben ist. Daß ihr durch ihn in allen Dingen reich geworden seyd in allem Worte und in aller 6Erkennrniß; Wiedas Zeuginß Lhristi in euch bestä¬ tiget ist; Also, daß es euch, die ihr auf die Offen¬ barung unsers Herrn Jesu Lhristi wartet, an keiner 8 Gnade mangelt- Welcher euch auch bis an das End ohne Sünde bestärrtgen wird an dem Tage der Ankunft unsers Herrn Jesu Lhristi. Evangelium Match. 9. v. i. —8. i der Zeit tratt der Herr Jesus in ein Schlfflein, und fuhr hinüber, und kam sm seine Stadt- und steh, sie brachten ei¬ nen nach Pfingsten. 155 nett Gichtbrüchigen zu ihm, der auf einem Bette lag; und da Jesus ihren Glauben sah, Nach er zum Glchtbrüchlgen: Sey getrost, Sohn, deine Sünden werden dir vergeben; und sieh, etliche von den Schrift» z gelehrten ipoachen bey sich selbst: Dieser lä¬ stert Gott. Und da Jesus ihre Gedanken 4 sah, sprach er: Warum denket ihr Arges in euern Herzen ? welches ist leichter zu s sagen: Dir werden deine Sünden vergeben: oder zu sagen: Steh auf und wandle? Da- 6 mit ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn auf Erde Macht hat, die Sünden zu vergeben, so sprach er zu dem Glchtvrüchi* gen: Steh auf, nimm dein Bett, und geh in dein HauS, und er stand auf, und ging 7 in sein Haus. Da aber das Volk dieses 8 sah, fürchtete es sich, und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben har. Am neunzehnten Sonnt, nach Psingff. Epistel zu den Ephef. 4. v. 2z. — 28. rüderErneurer euch im Geiste eures Gemü- 2; rhes- Und ziehet einen neuen Menschen an, 2« der nach Gott in Gerechtigkeit und wahrer Hei- ligkett geschafen ist. Darum leget die Lügen ab, 4« und redet die Wahrheit ein jeder mit seinem Näch¬ sten ; denn wir sind Glieder unrer einander. Zur- 26 net und sündiget nicht, lasset die Sonne über eu¬ rem Zorne nicht untergchen- Gebet den Teufel kei- 27 nen Raum. Wer gestohlen har, der stehle nicht 28 Mehr; sondern er arbeite vielmehr, und wirke mir 156 Am neunzehnten Sonnt, n, psinyff. seinen Händen etwas gutes, damit er habe, wo¬ von er dem mtrrhetie, der Noch leider. Evangelium Matth. 22. v. 1.-14. i der Zeit rdete der Herr Jesus zu dm -Hohenpriestern und Pharisäern in »Gleichnissen, und sprach: das -Himmelreich ist einem Könige gleich geworden, der sei- z nem Sohne Hochzeit machte; und er sand¬ te seine Knechte ans , daß sie den Gelade¬ nen zur Hochkeit riefen , und sie wollten 4 nicht kommen» Abermals sandte er andre Knechte aus, und sprach : Saget den Ge¬ ladenen: Sieh, ich habe meine Mahlzeit bereitet, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kom- z met zur Hochzeit. Sie aber vernachlaßig- ten es: und gingen hin , einer auf seinen Feldhof, der andere aber zu seinem Ge- 6 werbe. Die Uibrigen aber griffen seine Knechte, thaten ihnen Schmach an, und 7 tödteten sie. Da aber dieß der König gebö¬ tet hatte, ward er zornig, und sandte sei¬ ne Kriegshrere aus, und brachte die Mör- 8 der um, und zündete ihre Sta^t an. Da sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren 9 derselben nicht Werth. Gehet also auf die Landstrassen, und labet zur Hochzeit, wen ro ihr immer findet. Und seine Knechte gin¬ gen aus auf die Strassen, versammelten alle, die sie fanden, Böse und Gute, und rr die Hochzeit ward mit Gästen erfüllet- Der Kö- Am zwanzigsten Sonnt, nach Pstngff. 157 König aber ging hinein, die Gäste zu be¬ sehen, und er sah daselbst einen Menschen, der kein hochzeitliches Kleid anhatte; Und sprach zu ihm - Freund, wie bist du herein- is gekommen, und hast kein hochzeitlich s Kleid an? Er aber verstummete. Da sprach der König zu den Dienern : Bindet ihm seine rz Hande und Füsse, und werfet ihn in die au¬ serste Finsterniß : Da wird Heulen und Zahnklappern seyn. Denn viele sind beru-14 fen, aber wenige sind auserwählet. Am zwanzigsten Sonntage n. Pfingst. Epistel zu den Ephesern, s. v. 15 —2 l. SSrüdcr.' Sehet zu, wie ihr behutsam wandelt, nickt wie die Unweißcn, sondern wie die Weißen: Erkaufet die Zeit, denn die Tage find böö. Da- l6 rum werter nickt unverständig, sondern verstau-17 dlg, was dec Willen Gottes sey; und trinket euch nickt im Weine voll, in welchem Unkeuschheit ist, sondern werdet voll des heiligen Geistes. Und re- ly det unter euch selbst von Psalmen, Lobgesängen ? und geistlichen Liedern, singet und psalliret dem Herrn in euern Herzen. Saget allezeit Dank für 20 alle im Namen unsere Herrn Jesu Lhrtsti Gott und dem Barer. Sevd einander unrerthan in der Furcht 2l Lhristr. Evangelium Johann. 4.0.46—Zz. der Zelt war ein Königlein, dessen 46 Sohn zu Kapharnaum krank lag. Da 47 dreser hörete, daß Lesus aus dem jüdischen Lau- s 58 Am ein und zwanzigsten Sonntage. Lande in Galiläa gekommen war, gi^g er zu ihm, und bat ihn, er möchte hinun- ter kommen, und seinen Sohn heilen, denn 48 er war zum Kerben. Da sprach Jesus zu ihm- Wenn ihr nicht Zeichen und Wun- 49 der sehet, so glaubet ihr nicht. Das Kö- niglein sprach zu ihm: Herr! komm hinun- zc-ter, eh mein Sohn stiebt. Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebet, und der Mensch glaubete dem Worte, das Je- 51 sus zu ihm sagete, und ging weg. Indem er aber hinabging, kamen ihm seine Knech¬ te entgegen, und brachten ihm die Nach¬ richt , und sprachen, daß sein Sohn led^. Ar Er forschete demnach von ihnen die Stun¬ de , in der es sich mit ihm gebessert hätte, und sse sprachen zu ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn daS Fieber. Da erkannte der Vater, daß es eben die Stunde war, in der Jesus zu ihm gesaget hatte: Dein Sohn lebet und er und sein ganzes Haus glaubete. Am ein und zwanzigsten Sonntage Pfingsten. Epistel zu°den Ephes. 6. v. io.— 17. 10 HLrüder! Starker euch im Herrn, und in der Macht 11 -O seiner Starke. Zieher an den Harnisch Got» reö, dannr ihr wider die Nachstellungen des Teu- 12 felö bestehen könnet. Denn wir haben nicht wt« der Fietsch und Biut, sondern wider Fürsten und Gewaltige wider die Regenten dieser Finsternisse der nach Pfingsten. 159 der Welt, wider die schalkhaften Geister in der Luft zu kämpfen; Darum ergreifet den Harnisch IZ Eorteö, damit-ihr am dösen Tage Widerstand rhun, und in allem alS vollkommen bestehen möget. So *4 stehet nun mir der Wahrheit um eure Lenden ge- r; gürtet und mit dem Panzer der Gerechtigkeit angc- than und an den Füssen mir der Vorbereitung deö Evangeliums des Friedens geschähet. Dor allem 10 ergreifet den Schild deS Glaubens, mir welchem ihr alle feurige Pfeile des Böswichtes auölöschen könnet. Und nehmet den Helm des Heils und 17 das Schwert deö Geists , welches daö Wort Got¬ tes ist. Evangelium Matth. i8.v.2z.— der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei« 2- neu Jüngern die Gleichniß: Das Himmelreich ist gleich einem Könige, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Und 24 als er anfing zu rechnen, kam ihm einer vor, der war ihm zehn tausend Pfund schuldig. Da er aber nicht hatte, wovon er bezahlen^- könnte, befahl sein Herr ihn selbst, und sein Weib, und seine Kinder, und alles, was er hatte, zu verkaufen, um bezahlt zu wer¬ den. Aber derselbe Knecht fiel nieder, bat 26 ihn, und sprach: Habe Geduld mit mir," und ich will dir alles bezahlen. Da erbarm« 27 te sich der Herr über diesen Knecht, ließ ihn los, und die Schuld erließ er ihm auch. Da aber dieser Knecht hinaus ging, fand er einen von seinen Mitknechten , der ihm " hundert Groschen schuldig war; und er griff ihn, und würgete ihn und sprach: Be¬ zahle, 160 Am zwep u. zwanzigsten Sonntage. 29 zahle, was du schuldig bist. Da fiel sein Mltknecht nieder, bat ihn, und sprach: Habe Geduld mit mir, und ich will dir Zo alles bezahlen: Er aber wollte nicht,- son- dern ging hin, und warf ihn ins Gesang- zi niß, bis daß er die Schuld bezahlte. Als aber seine Mitknechte sahen, was sich zu¬ trug, wurden sie sehr betrübt; und sie ka¬ men, und erzählten ihrem Herrn alles, was zr sich zugetragen hatte. Da foverte ihn sein Herr, und sprach zu ihm: Du schalkhafter Knecht! ich habe dir die ganze Schuld er- zz lassen, weil du mich batest: Solltest du denn dich nicht auch über deinen Mttknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmet 34 habe? Und sein Herr ward zornig, und übergab ihn'den Peinigern, bis daß er die zz ganze Schuld bezahlete. Also wird euch mein himmlischer Vater auch thun, wenn nicht ein jeder aus euch seinem Bruder von Grund seines Herzens vergeben wird. Am zwey und zwanzigsten Sonntage nach Pfingsten. Epistel zu den Philipp, i. v. 6. —- n. 6 SLrüderWir vertrauen auf den Herrn Lesum Lhrtstum, daß, der in euch das gme Werk an- gefangen hat, es auch bis auf den Lag Jesu Lhri- sti vollenden werde. Wie es mir gebühret, dteß von euch allen zu halten; darum daß ich euch im Herzen habe, und daß ihr alle in meinen Banden, und in Derrheidlgung und Bestätigung des Evan- geit- lisch Pfingsten. r6r ßclmms Gesellen meiner Freude seyd. Denn Gott F ist mein Zeug/ wie es mich in herzlicher Liebe Jesu Christi nach euch allen verlanget. Und dieß bitte 9 ich, daß eure Liebe je mehr und mehr in der Er¬ kenntnis und, in allem Verstände zunehme; Damit io ihr prüfen möget, was daö Beßte sey, auf baß ihr li aufrichtig , und ohne Anstoß styd bis auf den Taz Jesu .Lhrlsti, erfüllet mit Früchten der Gerechtig¬ keit , durch Lesum Christum , zum Preise und Lobe Gottes. Evangelium Match. 22.V. iz.— 21. der Zeit gingen die Pharisäer hinweg/ rs -x) und hielten einen Rath, wie sie Jesum in der Rede fangen möchten. Und sie sand- r6 ten zu ihm ihre Jünger sammt den Hero- dianern, und sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig hist, und den Weg Got¬ tes in Wahrheit lehrest, und nach nieman¬ den fragest,v denn du siehst die Person der Menschen nicht an. Sage uns also : Was r? deucht dich, ist es erlaubt, dem Kaiser Zins zu geben, oder nicht? Da aber Je- *8 sus ihre Schalkheit wertete, sprach er: Ihr Heuchler, waS versuchet ihr mich? Zeiget mir die ZinSmünze. Und sie reicheren ^9 ihm einen Groschen dar. Und Jesus sprach ro zu ihnen: Wessen ist das Bild und die Ui- berschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kai¬ sers. Da sprach er zu ihnen: So gebet dem 21 Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. wenn in einem Jahre drey und zwanzig Sonnta¬ ge nach Pfingsten sind, so wird am drey und zwan¬ zigsten Sonntage, als an dem letzten nachpfing- L sten. Ik2 Am drep und zwüiizigsten Sonntage sten, folgende Epistel und Evangelium nichtger lesen, sondernes wird die Epistel und das Evam gelium aus dem vier und zwanzigsten Sonntage nach Pfingsten genommen. Am drey und zwanzigsten Sonntage nach Pfingsten. Epistel zu den Philipp, z. v. 17.-21. und 4. v. i — Z. ,7 ^Lrüder ! Seyd meine Nachfolger , und merket eO auf die, welche also wandeln, wie ihr uns zum 18 Borbilde hader. Denn viele wandeln, von welchen ich euch oft gesager habe, (itzt aber sage ich es auch mit Weinen) daß sie Feinde sind des Kreuzes Lhri- i9sti; Deren End die Derdammniß ist, deren Gott der Bauch und deren Ruhm in eigner Schande ist, 20 die irdisch gefinnet find. Unser Wandel aber ist im Himmel , von dannen wir auch den Heiland un« 21 fern Herrn Jesum Lhristum erwarten. Der unser» niedrigen Leib wieder erneuern, und seinen verklär¬ ten Leide nach der Wirkung, mit der er auch alle Din¬ ge sich unterwerfen kann, ähnlich machen wird. 1 Deßwegen meine liebsten und gewünschten Brüder, meine Freude und meine Krone, stehet 2 also sest in dem Herrn , ihr Liebsten. Die Evodiam . bitte ich, und die Syntlichen bitte ich, daß sie eins 3 gesinnet seyn im Herrn. Auch dick bitte ich, mein treuer Gesell, hilf ihnen, welche mit mir im Evan¬ gelium gearbeitet Haden, sammr dem Klemens , und andern meinen Gehilfen, deren Namen im Buche des Lebens sind. Evangelium Matth. 9. v. 18. —«6. ,8 oer Zeit, da der Herr Jesus zu den Schaaren des Volkes redete, sieh, da kam em Oberster zu ihm, und betete ihn an. nach Pfingsten. 16z an, und sprach: Herr, meine Tochter ist itzt gestorben ; aber komm, und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben.- Und Je-19 sns stand auf, und folgete ihm nach, und seine Hunger. Und steh: Ein Weib, das 20 zwölf Jahre den Blutgang halte, trat von hinten zu ihm, und rührete den Saum sei¬ nes Kleides an. Denn sie sprach bey sich sr selbst: Wenn ich nur sein Kleid werde an» gerühret haben, so werde ich gesund seyn. Jesus aber wandte sich um, und sah sie 22 und sprach: Sey getröst, Tochter! dein Glauben hat dir geholfen; und das Weib ward zu derselben Stunde gesund; Und da rz Jesus in das Haus des Obersten kam, und die Pfeifer und das Getümmel des Volkes sah, sprach er: Weichet! denn das Magd-24 lein ist nicht todt, sondern es schläft; und sie verlachten ihn: Und da das Volk susge- 25 trieben war, ging er hinein, und hielt ihre Hand ; und das Mägdlein stand auf. Und dieses Gerücht ging aus in dasselbe 26 ganze Land. wenn in einem Iahre mehr als 24 Sonntage nach Pfingsten sind , so werden die nach h. drey Röniye übrig gebliebene Sonntage mit ihrenEvisteln und Evangelien in folgender Ordnung nachgeholet. Wenno^Sonntage nachpfingsten find,so wird amr4 Sonntage dieEpistel und -««Evangelium aus dem 6Gonntagenachh. ?. Röniye gelesen. (S.oo ) wenn 26 Sonntage nach Pfingsten find,so wird am ^Sonntage die Epistel und das Evangelium aus dem Z Sonntage nach h. ZRönige. l S. 29I und am 25 Sonntage die Epistel und das Evangelium aus dem 6S»NNtage nach h. z. Röniye gelesen.(S. zo.) L 2 wenn Am vier und zwanzigsten Sonntage Wenn 27Sonntage nach Pfingsten sind, so wird am 24 Sonntage die Epistel und das Evangelium aus dem vierten Sonntage nach beil. Z. Könige'.S. »8.), am fünf und zwanzigsten, die Epistel und das Evangelium aus demzSonntage nach H z Ach nige(S 29) am 2^ die Epistel und das Evangelium aus dem6Sonntagenach h.z.Rönigegelesen (Sz») Wenn 28.Sonntage nachpfingfien sind, so wird am 24 Sonntage die Epistel und das Evangelium aus dem z.Srnntage nach h. z.Könige gelesen. (G.26) Am letztenGonntage nach pfingste wird allemal die Epistel und das Evangelium gelesen, welches hier aufden 24. Sonntag gesetzetist. Am vier und zwanzigsten und letzten Sonntage nach Pfingsten. Epistet zu den Aolostern 1. v. 9 —14. 9 AArüder - Wir hören nicht auf für euch zu betten, und zu bitten , daß ihr mit Erkenntniß sei¬ nes Willens in aller Weißheit und geistlichen Ver- ro stände erfüllet werdet ; Damir ihr würdig wan¬ delt , und Gott in allen Dmgen gefallet, und in allen guten Wecken Frucht bringet, und in der Er- H kenntniß GorteSwachsct; Und mir aller Kraft, nach der Macht seiner Herrlichkeit, in aller Gedult und 12 Langmuth mit Freuden gestartet werdet; Und Gott, dem Barer Dank saget, der uns des Erbtheiles dec 2? Heiligen im Lichte würdig gcmachet hat; der uns von der Macht der Finsterniß errettet, und in *4 das Reich seines geliebten Sohns versetzet har. In welcbem wir die Erlösung durch sein Blut haben, die Vergebung der Sünden. Evangelium Matth. 24. v. 15.- 35. i; ^Mli der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei- neu Jüngern : Wenn ihr den Gräuel dec.Vcrwüstung, davon durch den Prophe¬ ten nach pst'nffftsn. tcu Daurei gesagcr n), an vem heiligen Or» te leden werdet. Wer das liefet, der verste- be es? Welche alsdann in dem jüdischen 16 Lande sind, sollen auf die Berge stieben. Wer auf dem Dache ist, steige nicht her» 17 unter etwas aus seinem Hause zu holen; Und wer auf dem Felde ist, kehre nicht 18 um seinen Rock zu holen. Weh aber den 19 Schwängern und Säugenden in denselben Lagen. " Bittet aber, daß eure Flucht ro nicht im Winter oder am Sabbathe ge- schetze. Denn es wird alsdann eine grosse 21 Trübsal seyn, 'eichen vom Anfänge der Welt bis auf N r Zeit nicht gewesen ist, und auch nicht werden wird; und wenn 22 diese Lage nichs wären verkürzet worden, so würde kein Mensch selig;.aber uw der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzet werden. Wenn alsdann jemand sz zu euch'sagen wird: Sehet hier ist Lhri- stus , oder dort ist er, so glaubet es nicht. Denn es werden falsche Lhrtstus, und fal-24 sehe Propheten aufstehen,und werden grosse Zeichen und Wunder thun, also daß auch die Auserwählten , wenn es möglich wäre, in Jrrthum möchten verführet werden. Se- 25 hct, ich habe eö euch vorgesaget. Darum wenn sie zu euch sagen werden: Sehet , er r6 ist in der Wüste, so gehet nicht hinaus; Sehet er ist in den Kammern, so grau» bet es nicht. Denn gleichwie der Blitz vom 27 Aufgange ausgeht und bis zum Niedergän¬ ge scheint: also wird auch die Ankunft beS L z Men» i66 Am 24ten Ssnntaye nach Pfingsten. r8 Menschen Sohns ftyn. Wo immer ein Aas ist, da sammeln sich auch die Adler. 29 Bald aber nach der Trübsal dieser Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben / und die Sterne werden vom Himmel fallen/ und die Kräfte der Himmel werden Verve* Zo get werden. Und alsdann wird das Zeichen des Menschen Sohns im Himmel erschei¬ nen/ und alsdann werden alle Geschlechter auf Erde heulen; und sie werden des Men¬ schen Sohn «n den Wolken des Himmels/ Mit grosser Kraft und Her lichü it kommen ;l sehen. Und er wird seine-Wngel mit der Po¬ saune und grosser Schalle senden; und sie werden seine Auserwählten von den vier Winden und von einem Ende des Himmels Z2biS zum andern versammeln. Doch lernet von Feigenbäume eine Gleichniß; Wenn fern Zweig itzt zart wird/ und Blätter ge¬ wachsen find / so wisset ihr/ daß der Som- zz mer nah ist. Also auch ihr, wenn ihr alles dieses sehen werdet / so wisset, daß es nah vor Z4 der Thüre ist. Wahrlich sage ich euch, dieß Geschlecht wird nicht vergehen / bis daß zz dieses alles geschehe. Himmel und Erde wer¬ den vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. An i6? An den Festtagen besonderer Heiligen. Am Festtage des Heil. Apostels Andreas. Epistel zu den Romern iO.v. io. —lF. AL rüder! Mit dem Herzen glaubet man zur Ge-1» rechrigkeir; aber mit dem Munde geschieht die Bekenntniß zur Seligkeit. Denn die Schrift saget: l l Ein jeder , der an ihn glaubet, wird nicht zu Schanden werden. Denn cs ist kein Unterschied * - zwischen dem Juden und dem Griechen; Denn ei- ? ner ist Herr ihrer aller, der reich ist gegen alle, die § ihn anrufen. Denn ein jeder, der da den Namen dcS Herrn anruft, wird selig werden. Wie sollen sie z. aber den anrufen, an den sie nicht geglaubet haben? oder wie werden sie dem glauben, den sie nicht ge¬ höret haben? wie werden sie aber hören ohne Pre-15 dlger? Wie werden sie aber predigen, wenn sie nlcht gesandt werden ? Wie geschrceben stehr: Wie schön sind die Füsse derer, die den Frieden verkündigen, die das Gute verkündigen? Aber sie sind nicht alle dem Evangelium gehorsam. Denn JsamS synchc: Herr! wer har das geglauber, was er von uns gehöret hat ? Also ist der Glauben aus dem Gehöre, das Gehör aber durch das Wort Lhristr. - Lch sage ^8 aber: Haben sie es nicht gehöret? und zwar ist ihr Schall in alle Lander, und ihre Worte bis an das End der Welt ausgegangen. Evangelium Matth. 4. v. 18.—- 22. der Zeit, als der Herr Jesus an dem l8 Galiläischen Meere ging, sah er er Herr har mich im Anfänge seiner Wege im Besitze gehabt, eh er etwas von Anbeginn 2z gemacker hak. Ich bin von Ewigkeit verordnet, 24 und von Alters her, eh die Erde ward. Die Ab- gründe waren noch nickt, und ich war schon em¬ pfangen ; die Wasscrbrunnen waren noch nickt 25 aurgebrochen ; Die Berge hatten sich noch nickt mit ihrer Sckwäre gesetzcr. Ich ward vor den Hü» 26 gxln geboren. Er harre die Erde noch nicht ge¬ macher, und die Flüssb und die Angel des Ecdkrei- 27 ses. Ich war gegenwärtig, da er die Himmel zu- « bereitere, La er die Abgründe mit einem gewissen 20 Gesetze rmgs umher befestigte; Da er die Luft oben 29 ftst machte, und die Wasscrbrunnen abwog. Da er dem Meece rings umher sein Zicl setzre, und den Wassern das Gesetz gab, dass sie aus ihren AO Gränzen nicht herausgingen. Da er die Gründe des AmTagsderunbess. Empfang.Mar. 169 des Erdbodens leget, da war ich bey ihm, und verfüge alle Dinge mit ihm; und ich erlustigte mich täglich, und spielte vor ihm alle Zeit. Ich ZI spielte >uif dem Erdboden, und meine Lust war bey den Menschenkindern zu seyn. So höret mich Zr also itzt, metne Kinder: Selig sind die meine Wege bewahren. Hörer die Unterweisung, und ZZ seyd weiß, und verwerfet sie nicht Selig ist der Z4 We. sch , i cr mich Hörer , unv an meiner Thüre tag ich wacher, und auf den Posten meiner Thüre warrec. Wer Mich findet, der wird daS Leben Zs finden, und Heil vom Herrn schöpfen. Evangelium Matth. 1. v. i.—16. ^zXas Buch der Geburt Jesu Lbristi, des r Sohns Davis, des Sohns Abraham. Aoraoam zeugete Isaak. Isaak aber zeugete 2 Jakob. Jakob aber zeugete Judam und seine Brüder. Judas aber zeugete Phares und ,Z aram von der Lhamar. Phares aber z zeugere Eston. Eston aber zeugete Aram. Aram aber zeugete Aminadal< Aminadab 4 aber zeugete Naaffon- Naasson aber zeugete Salmon. Salmon aber zeugete Booz von s dcr Rndab. Booz aber zeugete Obed von i der Ruth. Oded aber zeugete Jesse. Jrsse aber zeugete Lav-d den König. David aber, 6 der König zeugete Salomon von der, welche des Urras war. Salomon aber zeugete 7 Noboam. Noboam aber zeugete Adiam. Ablas aber zeugete Asa. Asa aber zeugete 8 Josaphat. Josaphat aber zeugete Joram. Joram aber zeugete Ojiam. Ozst.s aber zeu« gete Jontharn. "Joatham aber zeugete Achaz.' L 5 Achaz »70 Am Tage des Apostels Thomas. io Achaz aber zeugete Ezechiam. Ejechlas aber zeugete Manaffen. Mauasses aber zeuge» i l te Amon. Amon aber zeugete Jostam. Jo« sias aber zeugete Jechoniam und ferne Brü¬ der um die Zeit des Auszuges nach Ba« 12 bylon; Und nach dem Auszüge nach Babvlon zeugete Jechonias Salathiel. Salathiel izaber zeugete Zarobabel. Zarobabel aber zeugete Abiud. Abiud aber zeugete Eliacim. Eliacim aber zeugete Azor. Azor aber zeu« gete Sadok. Sadok aber zeugete Achim. 14 Achim aber zeugete Eliud. Eliud aber zeu- iz gete Elcazar. Eleazar aber zeugete Ma¬ rs tdan. Mathan aber zeugete Jakob. Jakob aber zeugete Joseph, den Mann Manä, von welcher geboren ist Jesus, der da ge¬ nannt wird Lhristus. Am Festtage des heiligen Apostels Thomas. Epistel zu den Ephes. 2. v. 19. —21. io HLrüder! Ihr seyd nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern ihr seyd Bürger der Hei- 20 ligen, und Hausgenossen Gottes. Erbauet auf den 21 Grund der Apostel und der Propheten, davon Lhristus Jesus selbst der oberste Eckstein ist: In weichem das ganze Eebäud zuiammengefüget ist, und zum heiligen Tempel im Herrn wächst; auf welchen auch ihr zur Wohnung Gortes im Geiste mir erbauet werdet. Evan- Am Tage der Seil. Fabiani und Sebast. 171 Evangelium Ishan. 20. v. 24. — 29. der Zeit war Thomas einer von den 24 Zwölfen, der Zwilling genannt wird, nicht dey ihnen, als Jesus kam. Daher 2s sprachen die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen : Wenn ich nicht die Maate der Nägel in seinen Händen sehe, und meinen Finger in die Maate der Nägel, und meine Hand in seine Seite lege, so will ich es Nicht glauben. Und über acht Tage waren 26 seine Jünger abermals in dem Orte, und Thomas bey ihnen; da kam Jesus, als die Lhüren geschloffen waren, und stand mit« ten unter ihnen, und sprach: Der Frieden 27 sey mit euch. Danach sprach er zu dem Thomas: Reiche deinen Finger her, und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite, und sey nicht ungläubig, sondern gläubig. Tbo«28 mas antwortete, und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott, Jesus sprach zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, so 24 hast du geglaubet. Selig sind, die da nicht gesehen, und doch geglaubet haben. Am Festtage der heiligen Fabianus und Sebastianus. ' Epistel zu den Sebr. r 1. v. zg. — ALrüdcrl Die Heiligen haben durch den Glauben Königreiche überwunden, GerechciMc geimr- ket, die Verheißungen erlanget, die Rachen der Lö¬ we» 172 Am T°age der Heil. Fabiani und Gebast. wen verstopfet, die Kraft des Feuers ausgelöschet: 34 sie sind der Schärfe des Schwertes entgangen, von der Krankheit gesund, im Srrctte stark geworden; sie haben die Heerläger der Feinde in die Flucht ZZ getrieben. Die Weiber haben auch ihre Todten von der Auferstehung wieder bekommen. Einige aber sind ausgestreckcl worden , und haben die Erlösung nicht angenommen, damit sie eine bessere Auferste- 26 hung finden möchten. Andere, aber haben Sport und Schläge dazu auch Bande und Eefängniß Z7 ausgestanden : Sic sind gesteuiiger, zerhauen/ver¬ suchet , durch das Schwerr umgebracht, und ge- tödrec worden ; sie sind einhergegangcn in Schafs- häuren, tu Getsfällen , dürftig beängstiget und z8 geplager. Deren die Welt nicht würdig war: sie find in der Wüste, auf den Bergen, in den Höhlen 29 und Klüften der Erde herum getrret. Und alle diese sind durch das Zeugniß des Glaubens be> währr befunden wordön tn Lhcisto Zesu unserm Herrn. Evangelium Luk. 6. v. 17.— sz. der Zeit ging der Herr Jesus vom Berge herab , und stand in dem flachen Felde, und es war mit ihm die Schaar seiner Jünger, und eine grosse Menge des gemeinen Volkes vom ganzen jüdischen Lan¬ de und Jerusalem , und aus der Gegend an dem Meere, und von Lyrus und von Sydon; 18 Die ihn anzuhören und von ihren Krankhei¬ ten geüeilet zu werden gekommen waren; auch denen, ^ie von unreinen Geistern ge- 19 plaget wurden, ward geholfen. Und alles Bolk suchtte ihn anzurühren, denn es ging eine Kraft von ihm aus, und machete alle 22 gesund. Und er Hub über seine Jünger seine -4 Am Pauli Bekehrungstage. 17z seine Augen auf und sprach : selig seyd lhk Armen: denn euer ist das Reich Gottes. Selig seyd ihr, die ihr itzt Hunger leidet, denn ihr werdet ersattiget werden. Selig ri seyd ihr, die ihr itzt weinet, denn ihr wer« det lachen. Selig seyd ihr wenn euch die »2 Menschen hassen, und wenn sie euch ab« sondern und schelten, und euern Namen als einen bösen um les Menschen Sohnes w'.llen verwerfen. Freuet euch an dem« 2z selben Tage und frohlocket; denn sehet: euer Lohn ist groß in dem Himmtt. An des heiligen Apostels Pauli Be- kehrungstage. Lektion a. d. Apostelgesch. y.v. 1—21. den Tagen schnaukete Saulus noch mit Dro> l hen uud Morden weder die Jünger Lhristi, und gjeng zum Hohenpriester. Und bar ihm um Brie- fe an die Schulen nach Damaskus; damit, wenn er etliche unter den Männern und Weibern gefun¬ den hätte, die dieses Weges wären, er dieselben gebunden nach Jerusalem führete. Und da er auf Z dem Wege reifete / begab es sich, daß er nah an Damaskus kam. Und plötzlich umleuchtete ihn ein Licht vom Himmel. Und er fiel auf die Erde, und 4 hörcte eine Stimme, welche zu ihm sprach: Säule Säule! was verfolgest du mich? er sprach : Wer 0 bist du, Herr? und er sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgest. Es wird dir hart fallen, wider den Stachel auszuschlagen. Da sprach er mit Zittern und Schröcken: Herr, was willst du, daß ich rhun soll ? und der Herr sprach zu chm: Sceh auf, und 7 geh in die Stadt, und da wwd man dir sagen , was i"4 Am Pauli Bekehrungstags was du thun sollst. Aber die Männer, welche mir ihm reiselen, standen erschrocken, und hörcren zwar die Stimme, sie sahen aber niemanden. 8 Saulus aber stand auf von der Erde , und da er die Augen, aufthat, sah er nichts. Sie aher rohen o ihm bey den Händen und führeren ihn in Damas- ? kus hinein. Und er war daselbst drey Tage, daß er io nichts sah, weder aß noch trank- Es war aber ein Jünger zu Damaskus mit Namen Ananias; und zu demselben sprach der Herr im Gesichte: Anania! n er aber sprach: Suh, hier bin ich, Herr! und der Herr sprach zu ihm: Steh auf, und geh hin in die Gasse, welche die Rechte genannt wird, und frage im Hause Juda nach einem mit Namen Saulus von Tarsen: denn sieh, er betet (Und hat einen Mann mit Namen Ananias zu ihm hineinkommen, und die Hände auf ihn legen sehen, damit er IZ sein Gesicht wider bekomme.) , Ananias aber ant¬ wortete- Herr, ich habe von diesem Manne von vielen gehöret, wie viel Böses er deinen Hei- 14 Ugen zu Jerusalem gethan habe. So har ec auch Macht von den Hohenpriestern alle zu binden, if die deinen Namen anrufen. Der Herr sprach aber zu ihm : Geh hin, denn dieser ist Mir ein auser- wählteö Gefäß, daß er meinen Namen vor den Heiden, und den Königen, und den Kindern 16 Israel trage. Denn ich will ihm zeigen, wie viel er um meines Namens willen leiden müsse. Und 17 Ananias gtcng hin, und kämm in das Haus , und legete die Hände auf ihn, und sprach: Säule, lie¬ ber Bruder, der Herr Jesus hat mich gesandt, der dir auf dem Wege erschienen ist, auf welchem du kämest, damit du sehest, und mir dem heili- r8 gen Geist erfüllet werdest. Und sogleich fielen gleich wie Schuppen von seinen Augen, und er bekam fein Gesicht wider; und er stand auf, und ward ,9 geraufet, und nachdem er Speise zu sich genommen hatte, kämm er wieder zu Kräften. Er heilt sich aber Am Pauli Bekehrunystage 17z ober etllcke Tage bei den Jüngern auf, welche zu Damaskus waren. Und also predigte er Je-^ sum in den Schulen , daß derselbe Eoces Sohn sey. Es erstaunten aber alle, die es höreten, und 21 sprachen: Ist daS nicht derjenige, der zu Jerusa¬ lem diejenigen verfolgere, welche diesen Namen amie« fen, und deßwegen hieher gekommen ist, damirersie gebunden zu den Hohenpriestern führe? Saulus^ aber nahm immer mehr an Kräften zu, und Machete die Juden zu Schanden , welche zu Damaskus wohnren, uud bewährere es daß dieser Christus ich. Evangelium Matth. 19. v. 27. — 29. der Zeit svrach Petrus zu dem Herrn 27 «v) L»'su: Sieh, wir haben alles verlassen, und sind dir nachgefolget, was wird uns denn dafür werden? Jesus aber sprach zu 28 ihnen: Wahrlich sage ich euch, daß ihr, die ihr mir nachgefolget sevd, in der Wieder¬ geburt , wenn des Menschen Sohn auf dem Sitze seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch ihr auf zwölf Stühlen sitzen, und die zwölf Geschlechter Israel richten werdet. Und ein, jeder der sein Haus, oder Brü- 29 der, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Acker um meines Namens willen verlassen wird, der wird es hundertfältig wieder be¬ kommen , und das ewige Leben besitzen. Am 176 Am Tatze Am Festtage der Reinigung der sei. Jungfrau Maria. Lektion a.d.Malach. z. v. 7.-4. 1 k^ies sagete Gott der Herr: Sieh! ick sende mei- neu Engel , und er wird den Weg vor mei¬ nem Angesichte bereiten, und sogleich wird der Herrscher den ihr suchet, und der Enge! dev Testa¬ ments , den ihr begehret, zu seinem Tempel kom¬ men. Sieh, er kömmt, spricht der Herr ter Herr» 2 schaaren Wer wird aber den Tag seiner Mu ckt mit Gedanken erreichen können, und wer wird ste¬ hen ihn anzuschauen? denn er wird scy < wie ein Schmeizfeuer, und wie das Kraut der Wa kec. , Und er wird sitzen und schmelzen, und das Silber läutern , und er wird die Kinder Levi reinigen, und wird sie wie Gold und wie Silber läutern und sie werden dem Herrn in Gerechtigkeit Opfer thun. 4 Und das Opfer Juda und Jeruselem wird wie in den Tagen vom Anfänge, und wie vor acken Jah¬ ren dem Herrn gefallen, spricht der allmächtige Herr. Evangelium Luk. 2. v. 22.—z 2. sr ^ll der Zeit, da die Tage der Reinigung Maria nach dem Gesetze Movsis er» füllet waren, brachten sie Jesum nach Je» rusalem, damit sie ihn dem Herrn darstelle» sz ten; Wie im Gesetze deS Herrn geschrieben steht.- Alles, was "männlich ist, und zuerst geboren wird, soll dem Herrn gehesliget 24 beißen; Und damit sie das Opfer," wie im Gesetze des Herrn gesirget ist, nämlich ein Paar Turteltauben, oder zwo jrmae Tauben r; gäben. Und sieh , es war ein Mensch zu Jeru« Maria Reinigung. 177 Jerusalem, mit Namen Srmeon, derselbe Mensch war gerecht und gottesfürchtig/ und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war in ihm. Und es war ihm 26 von dem heiligen Geiste geoffenbaret wor¬ den ; daß er nicht sterben würde, er hätte denn zuvor den Gesalbten des -Herrn gese¬ hen ; Und er kam aus Antriebe des Gei- 27 stes in den Tempel. Als nun die Aeltern das Kind Jesus in den Tempel »rächten, um alles nach Anordnung des Gesetzes für ihn zu verrichten. Da nahm er es auf seine 28 Arme, benedeyete Gott, und sprach: Herr, 29 nun lassest du deinen Diener nach deinem Worte im Frieden fahren ; Denn meine zo Augen haben dein Heil gesehen, welches du vor dem Angesichte aller Völker bereitet hast als ein Licht zur Erleuchtung der Heiden, und als eine Zierde des Volkes Israel. Am Festtage des heiligen Apostels Mathias. L ektion aus der Apostelxesch. 1. v. 15.—26. f^n den Tagen stand Petrus wirren unter den ts Brüdern auf, und sprach.- (Es war aber eine Schaar Menschen beisammen, ohngefahr hundert und zwanzig.) Ihr Männer und Brüder, dre Schrift lv muß erfüllet werden, welche der heilige Geist durch Len Mund Davids vorgesaget har von Judas, der ein Führer derjenigen war, die Jesum ficnqen. Der unrer uns gezahlet war , und rheil an diesem Dienste bekommen harre. Und dieser hat -war den Acker von dem Lohne der Ungerechugkeir erwor- M ben, 178 Am Tage d. h. Appstels Mathias, den, und har sich selbst erhenket, und ist mitten entzwey geporsten, und alles sein Erngeweid ist aus» ry geschüttet worden. Und es ist allen kund gewor¬ den , die zu Jerusalem wohnen , also daß derselbe Acker in ihrer Sprache genannt wird Haceldama, 20 das ist, Bluracker. Denn es stehr im Bucke der Psalmen geschriben : Ihre Behausung müsse wüst stehen, und es sey niemand, der darin wohne; und sein bischöfliches Amr empfange ein anderer. Li Es muß also aus diesen Männern , welche die gan» ze Zeir mir uns versammelt gewesen sind, da der 22 Herr Jesus unter uns gewandelt ist; Von der Tau« fe Johannis an bis auf den Tag, da er von uns ist ausgenommen, worden, einer mit uns ein Zeug zz dcr Auferstehung! werden. Und sie stestettn zween für, den Joseph, der Barsabas genannt ward, mir dem Zunammen der Gerechte, und Marhiam; 24 Und sie bereren , und sprachen : Herr, der du aller 2r Menschen Herz erkennest, zeige, welchen du unter diesen zweenen erwählet hast, daß er die Stelle die¬ ses Dienstes und Apostelamtes empfange, davon Judas abgewichen ist, damit er an seinen Orr hin» gicnge. Und sie warfen das Loos über sie, und da§ Loos fiel auf Mathiam; und er ward den eilf Aposteln beigezählek- Evangelium Matth, i r. v. 2z. — 29. 25 der Zeit antwortete Jesus, und sprach: Ich vreise dich/ Vater, Herr Himmels und der Erde, daß du dieses vor den Weißen und Klugen verborgen, den Kleinen aber 26 geoffenbaret hast. Ja , Vater! denn also 27 ist eö vor dir wohlgefällig gewesen. Alle ' Dinge sind mir von meinem Vater überge¬ ben und nlcmanb kennet den Sohn, alS der Vaters niemand kennet auch den Vater, als n r» c- r st r > r r » e r Am Tatze des heil. Josephs. »79 als der Soyn, und wem cs der Sohn wird offenbaren wollen. Kommet alle zu 28* Mik/ die ihr arbeitet und beladen stt-d, und ich will euch erquicken. Nehmet mein Loch 2) auf euch, und lernet von mir, denn ich bin simftmütbig, und von Herzen demüthiq, und ihr werdet für eure Seelen Ruhe fin- den. Denn mein Joch ist füß, und meine 29 Bürde ist leicht. ' Am Festtage des heil. Josephs/ Nähr¬ vaters Jesu Lhrjsti. Lektion a. d. Sprach 4s. v. 1—6. ie Gerechten werden in grosser Standhaftigkeit i wieder diejenigen stehen, weiche ste beängstiget M 4 und i84 Am Tage der heil. Ayostel und welche ihre Arbeit hlnweggenommen haben. Wenn sie das sehen , so wird sie eine schreckliche Furcht überfallen, und sie werden sich über jener ihr plötzliches und unversehenes Heil wundern. Z Da wird sie die Neue ankommen, und sie werden vor Angst ihres Geistes mit Seufzen bei sich selbst sagen: Diese sind es, welche wir einstens verlacber, und mit schimpflichen Reden verhöhnet haben. 4 Wir Unsinnigen hielten ihr Leben für Thorhett, 5 und iHv End ohne Ehre. Sehet, wie sie unrev die Kinder Gottes gerechnet sind, und ihren Lheil unter den Heiligen haben. Evangelium Ioh. 14. v. i.— iz. 1 der Zeit sprach der Heer Jesus zu sei- neu Jüngern : Euer Herz sey nicht be¬ trübet ; glaubet ihr an Gott, so glaubet auch 2 an mich. In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es aber nicht so wäre, so hätte ich es euch gesaget: denn ich gehe hin, euch den Ort zu bereiten. Z Und wenn ich werde hingegangen seyn, und euch den Ort zubereitet haben : so will ich wieder kommen, und euch zu mir nehmen, 4 damit ihr auch da seyd, wo ich bin. Und wo ich hingehe, wisset ihr, und den Weg 5 wisset ihr auch. Thomas spricht zu ihm: Herr! wir wissen nicht, wo du hingehst, uud wie können wir den Weg wissen? Jesus 6 spricht zu ihm: Ich bin der Weg, die Wahrheit, und das Leben: niemand kömmt 7 zu dem Vater, denn durch mich. Wenn ihr mich keimtet, so würdet ihr auch meinen Barer kennen ; und von nun an werdet ihr ihn I , v E' Philippus und Jakobus. i8§ l. ihn kennen, und ihr habet ihn schon gefe- ° Heu. Philippus spricht zu ihm : Herr! 8 c zeige uns den Vater, und es ist uns genug. l Jesus spricht zu ihm: so lange Zeit bin 9 l ich bey euch , und ihr habet mich nrcht ge- , kannt? Philippe, wer mich sieht, der sieht auch den Vater; und wie sagest du: Zeige uns ! den Vater? Glaubet ihr nicht, daß ich in w den Vater, und der Vater in mir ist? Die Worte die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst ,* der Vater aber, der in mir wohnet, der thut die Werke. Glaubet ihr ir nicht, daß ich in dem Vater, Mnd der Va¬ ter in mir sey. So glaubet mir doch um ir der Werke willen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer an mich glaubet, der wird diese Werke auch thun, die ich thue, und er wird grössere thun, als diese, weil ich zu meinem Vater gehe. Und um was ihr iz immer den Vater in meinem Namen wer¬ det gebeten haben, das werde ich tdun. Am Festtage der Erfindung des hei¬ ligen Kreuzes. (Die Epistel wie am Palmsonntage in der Messe S. 52 ) Evangelium Johan, z. v. i —16. der Zeit war ein Mensch unter den r Pharisäern mit Namen Nikodemus, een Oberster der Juden. Dieser kam bey 2 der Nacht zu Jesu, und sagete zu ihm: M z Rabbi! 186 Am Taye der Rreuzerfinduny. Rabbi! wir wissen, daß du als eiu Lehrer von Gott gekornmen bist; denn die Wun« derzeichen, die du thust, kann niemand Z thun, es sey denn Gott mit ihm. Jesus antwortete und sagete zu ihm: Wahrlich, wahrlich ich sage dir, wer nicht von neuem wirb gehören ftyn, der kann das Reich 4 Gottes nicht sehen. Nikodemus sagete zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren wer¬ den , wenn er alt ist? Kann er denn zum zweytenmal in seiner Mutter Leib ringe» zhen, und wieder geboren werden? Jesus antwortete: Mahrltch, wahrlich ich sage dir: Wer richt aus dem Wasser und dem heiligen Geiste wird wiedergeboren scyn, der kann in das Reich Gottes nicht einge« Ehen. Was aus dem Fleische geboren ist, das ist Fletsch, und was von dem Geiste ge« 7 boren ist, das ist Geist. Daher wundere dich nicht, daß ich dir gesaget habe: Ihr 8 müsset von neuem geborew werden. Der Wind bläst , wo er will, und du hörest sein Sausen , aber weißt nicht, woher ec komme , oder wo er hingehe. So verhalt es sich mit einem jeden, der auS dem Geiste 9 geboren ist. Nikodemus antwortete, und sprach zu ihm: Wie kann dieses geschehen? io JesuS antwortete, und sprach zu ihm: Du bist ein Lehrer in Israel, und weißt dieses rr nicht? Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und ihr nehmet rr unser Z"'.Wiß nicht an. Wenn lch euch irdt- Am Tage des Herl. Florian. 187 irdische Dinge sage, und ihr glaubet es nicht, wie werdet ihr glauben / wenn ich euch himmlische Dinge sage? und niemand ist gen Himmel gefahren, als der von dem Himmel herabgekommen ist, nämlich des Menschen Sohn, der im Himmel ift. Und *4 gleichwie Mopses die Schlange in der Wü¬ ste erhöbet hat / also muß auch des Men¬ schen Sohn erhöhet werden. Damit keiner, *5 der an ihn glaubet, verlohren gehe, son¬ dern das ewige Leben erhalte. Am Tage des heil. Märtyrers Florian. r. Epistel Petri i. v. z — 7. ftzrebenedeyet scyGott und der Vater unsres Herrn , Jesu Christi, der uns nach ferner grossen VarmherziMt zu der lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jem Christi von den Todren, zu 4 dec unverweslichen, unbefleckten und unverwelkü- chcn Erbschaft, welche im Himmel für euch aufbe- tzalren wird, wiedergeboren har. Die ihr in der 5 Kraft Gorres bewahret werdet durch den Glauben zur Seligkeit, die bereiter ist in der letzten Feit offenbar zu werden. In welcher ihr euch erstesten 6 werdet, wenn ihr itzt schon eine kleine Zeit trau- H rrn müsset in mancherlcy Versuchungen. Damit 7 die Bewährung eures Glaubens viel köstlicher, als Gold, das durchs Feuer bewähret wird, be¬ funden werde, zum Lobe, Preise und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi unsers Herrn. Lvan- 188 Am Cage des heil. Florian. Evangelium Ioh. iz. v. 5 —n. § ^n der Zeit sprach der Herr Jesus zu ftk- neu Jüngern: Ich bin der Weinstock, ihr seyd die Reben, w-r in mir bleibt, und ich in ihm, der bringt viele Frucht; denn 6 ohne mich könnet ihr nichts thun. Wenn jemand in mir nicht bleibt, der wird wie eine Rebe hinausgeworfen werden, und wird verdorren, und man wird ihn zusam¬ mensammeln , und in das Feuer werfen, 7 und er wird brennen. Wenn ihr in mir bleiben werdet, und meine Worte in euch, so könnet ihr , um was ihr immer wollet 8 bitten, und es wird euch geschehen. In diesem ist mein Vater verklaret, daß ihr recht viel Frucht bringet, und hiedurch 9 meine Jünger werdet. Gleichwie der Va¬ ter mich geliebet hat, also habe ich euch auch geliebet, bleibet in meiner Liebe. iv Wenn ihr meine Gebotte halten werdet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, Gleichwie ich meines Vaters Gebote ge¬ halten habe, und in seiner Liebe bleibe. n Dieses habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sey, und eure Freude erfüllet werde. Am Festtage des heiligen Johann von Nepomuck, Märtyrers. Lektion aus dem Sprach 21 v. 26—gr. 26 Oin Narr sicht durch das Fenster in das Haus, aber ^,7 ein weißer Mann wird brausen stehen. ES ist Am Tatze des heil. Johann v. Nep. 184 ist ein Unverstand vom Menschen, wenn er durch die Thüre zuhorhet, und ein Vernünftiger wird sich über die Schmach beschweren. Die Lippen der 28 Unvernünftigen werden narrische Tinge erzählen, aber die Worre der Weißen werden auf der Wage abgewogen werden. Im Munde der Narren ist ihr 29 Herz, und in dem Herzen der Weisen ist ihr Mund. Wenn der Gottlose den Teufel verfluchet, so ver- ZO fluchet er seine eigene Seele. Ein Ohrenbläser Zl wird ftine Seele verunreinigen, und man wird ihn in allen Dingen hassen, und wer bey ihm bleiben wird, der wird verhaßt seyn; einen verschwiegenen Mann wird man ehren. (Das Evangelium wie am zweyten Sonntage im Advente. S. 5) Am Gedmage des heiligen Johannes des Täufers. st ektion aus dem Isaias 4«». v- x. — 7. ^vret ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne r mecker auf: Der Herr hat mich von Murrec- leibe an berufen; da ich noch in Mutterleibe war, hat er sich meinens Namens errinnerr; Und er hat r meinen Mund wie ein scharfes Schwert zubcreitet: mir den Schatten seiner Hand hat er Mich beschir¬ met , und er hat mich wie einen auSerwählren Pfeil gemacht; er har mich in seinen Köcher ver- Z borgen. Und zu mir gesprochen: Du bist mein Knecht Israel, denn in dir will ich gepriesen werden. - - - Und nun spricht der Herr , der mich aus Mut- 5 tcrleibe sich zum Knechte gemacht hat. - - . Sich , ich habe dich zum Lichte der Heiden gcge- 6 den, daß du mein Heil seyst bis an das End der Erde. ° - - Dne Könige werden es sehen, 7 und die Fürsten werden aufstchen , um des L>errn und um des Heiligen in Israel willen, der dich er¬ wählet hac, anderem Evan- Itz0 Am GeLurtst. d. h. Johan, d. Tauf. Evangelium Luk. i. v. 57. — 6Z. F7 Zett aber, raß Elisabett) gebären sollie, ward erfüllet ; und ste gebar §8 einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verr ! wandten höreten, daß der Herr grosse Barm, Herzigkeit an ihr gethan habe, und erfreue» 59 ren sich mit ihr. Und es begab stch, daß sie am achten Tage kamen, das. Kind zu be» schneiden, und hießen es nach seines Va* 60 ters Namen Zacharias. Seine Mutter aber antwortete, und sprach: Mit Nichten, 61 sondern er soll Johannes heißen. Und sie sprachen zu ihr: es ist noch niemand aus deiner Verwandschaft, der diesen Namen 62 hatte. Daher winketen ste seinem Vater, 6z wie er ihn wollte heißen lassen. Dieser so» derte «ne Schreibtafel, schrieb und sprach: 64 Johannes ist sein Namen; und ste ver^ wunderten sich alle. Denn sogleich ward sein Mund geöfnet, und seine Zunge gelb, set, und er redete, unch benedeyete Gott. 65 Und es kam eine Furcht über alle ihre Nachbarn; und alle diese Dinge wurden auf dem ganzen jüdischen Gebürge kündbar 66 gemacht; Und alle die es höreten, nahmen es zu Herzen, uud sprachen: Was meinest du, wird aus diesem Kinde werden? denn 67 die Hand des Herrn war mit ihm; Und Zacharias, sein Vater, ist mit dem heili» gen Geiste erfüllet worden , weissaqete , 68 und sprach: Gebeuedeyet sey der Herr, der Gott Israel , denn er hat sein Volk heimgesuchet und erlöset. Am Am Cage Petri und Pauli. iyi Am Festtage der heiligen Apostel Petrus und Paulus. Lektion a. d. Apostelyesch. 12» v. r — n. f^n den Tagen legere der König HerodeS Hand i an erliche von der Kirche, um sie zu Plagen. Er rädere aber Jakobum den Bruder Johannis mit 2 dem Schwerte. Da er aber sah, daß es den Ju- Z den gefiel, that er dazu, daß er auch Petrum fan¬ gen möchte. Es waren aber die Tage der unge* säuerten Brode. Da er ihn ergriffen hatte, lege- 4 te er ihn in den Kerker, und übergab ihn vier¬ mal vier Knegsknechten, ihn zu verwahren, und er war willens nach dem Osterfeste ihn dem Volke vorzustcllen. Petrus ward zwar im Kerker verwahret; aber das Gebet zu Gott ward ohne ' Unterlaß für ihn von der Kirche verrichtet. Da 6 ihn aber Herodes herausführen wollte, schlief Pe¬ trus in derselben Nacht zwischen zwecn Kriegs¬ knechten mir zwo Ketcen gebunden; und die Hüter vor der Thüre bewucheren den Kerker. Und sieh, 7 der Engel des Herrn stand bei ihm , und ein Licht leuchcere im Gemache; und er schlug Petrum an die Seire, und weckcre ihn auf, und sprach- Sreh geschwind auf! und die Kerken fielen von seinen Händen. Es sprach aber der Engel zu ihm: Um- 8 ' gürte dich, und zieh deine Schuhe an; und er that also; und er sprach zu ihm: Nimm dein Kleid auf > dich, und folge mir nach. Und er ging hinaus, tind folgere ihm nach, und er wußte nicht, daß es Q wahrhaftig geschehe, was durch den Engel geschah; sondern ier meinte , daß er ein Gesicht sehe. Sie xo giengcn aber durch die erste und zweyre Wache, und kamen zu dec eisernen Thüre, welche zu der Stadt führet; diese lhar sich ihnen von selbst auf; und sie kamen hinaus, und grenzen eine Gaste fort; und der Engel entfernte sich sogleich von ihm. Und Petrus kämm zu sich selbst, und sprach: n Run IY2 Am Tatze Petri und Pauli. Nun weiß ich wahrhaft, daß Lek Herr seinen En¬ gel gesandt und mich aus der Hand Herodis , und von allem Warren des jüdischen Volkes errettet hat. Evangelium Match. i6. v. i z_19. IZ ^MN der Zeit kam der Herr Jesus in die Gegend der Stadt Lasarea Philippi , und er fragete feine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß des Menschen 14 Sohn sey? Sie aber sprachen : Etliche sa- gen, er sey Johannes der Taufer; etliche aber er sey Elias; andere aber, er sey Je¬ remias , oder einer ans de» Propheten. .15 Jesus sprach zu ihnen: Wer saget aber 16 ihr, daß ich sey ? Simon Petrus antwor¬ tete und sprach: Du bist Lhristus, des 17 lebendigen Gottes Sohn. Jesus aber antwortete, und sprach zu ihm: Selig bist du Simon Bar Jona; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbaret, son- 18 dern mein Vater, der im Himmel ist. Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht — überwältigen; und dir will ich die Schlüssel ^des Himmels geben; und was du immer auf Erde wirst gebunden haben, das wird auch im Himmel gebunden sepn; uns was du auf Erde wirst aufgelöset haben, das wird auch im Himmel aufgelöset sey». Am l- d t e / l e - e Z r t > Am-Feste der Heimsuchung Maria. 19; Hn Festtage der Heimsuchung der sel. Jungfrau Maria. Lektion aus den Hohen!. 2. v. 8. —14. /Drieh, dieser kömmt springend auf den Bergen, g und springt über die Hügel. Mein Geliebter, ist gleich einem Rehe und einem jungen Husche. Sich, er steht hinter unsrer Wand, er sieht durch die Fenster, er schauet durch das Gegitter. Sieh, lo mein Geliebter redet mit mir. Steh auf und eile, meine Freundin», meine Taube, meine Schöne, und komm. Denn der Winter ist schon vorüber, l l der Regen hat aUfgrhöret, und ist hinweg gegan¬ gen. Die Blumen lassen sich in unserm Lande l» sehen , die Zeit des Rebenschnitres ist herbeige« kommen; die Stimme der Turteltauben ist in un¬ serm Lande gehöret worden. Der Feigenbaum hat lZ seine frühzeitigen Früchte herrorgebracht; die blü¬ hende» Weinberge haben ihren Geruch gegeben. Steh auf, meine Freundin», meine Schöne, und komm. Meine Taube in den Felsenlöchern und in 14 den Steinritzen, zeige mir dein Angesicht, laß deine Stimme in meinen Ohren ertönen : denn deine Stimme ist süß, und dein Angesicht ist schön. Evangelium Luk. i. v. 39. — 46- ^rn der Zeit stand Maria auf/ und ging 49 eilfertig über daS Gebirg in die Stadt Juda; Und trat in das Haus Zachariä/40 und grüffet Elisabeth; und eS begab sicher als Elisabeth den Gruß Mariä hörete, daß das Kind mit Freuden in ihrem Leibe auf» sprang; und Elisabeth ward vom heiligen Geiste erfüllet. Und sie rief mit lauter 4a Stimme, und sprach : Gebenedeyt bist du unter den Weibern, und gebenedeyet ist die Frucht deines Leibes. Und woher kömmt 4z N mir iy4 Am TaM mir das , daß die Mutter meines Herrn 44 zu mir kömmt? Denn sich: Da die Srim« me deines Grusses in meinen Odr u er« scholl, sprang das Kind mit Freuden in meinem Leide auf. Und selig bist du, die 45 du geglaubet hast, denn es wird voiib acht werden , was zu dir vom Herrn ist gesaget worden. Und Maria sprach: Meine Seele 46 machet den Herrn groü; und mein Geist hat in Gott meinem Heilande frohlocket. Am Festtage der heiligen Maria ' Magdalena. Lektion a.d. Hohen!. z. v. 2 —5. u.8. v.6. will aufstehen und in der Stadt herumgehen auf den Gassen und brassen will ich suchen» 2 den meine Seele lieb harz ich habe ihn gesucbet , und nicht gefunden. Da fanden mich die Wäch¬ ter, die die Stadt bcwacheten - Habet «hr den nicht Z gesehen, welchen meine Seele lieb hat? da ick ein wenig bei ihnen vorüber gekommen war, fand ich 4 den, welchen meine Seele lieb hat; ich hielt ihn, . und will chn nicht entlassen, bis ich ihn in meiner Mutter Haus , und ln meiner Mutter Kammer führe. Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalem, bet den Rehen und den Hirschen auf dem Felde, 5 daß ihr meine Geliebte nicht aufwecker, noch erwa¬ chen machet, bis sie selbst will. Setze mich wie , ein Siegel auf mein Herz, und wie ein Siegel auf b deinen Arm; denn dle Liebe ist stark, wie der Tod, und der Eifer ist hart, wie die Hölle; ihre Lam¬ pen sind feurige und flammende Lampen. Viele 7 Wässer haben die Liebe nicht auslöschen können, weder werden sie die Ströme dämpfen: Wenn dec Mensch alles, was er ln seinem Hause har, für -le Liebe geren wird, so wird er es für nichts achten. LLv«n- der heil. Maria Magdalena. IY5 Evangelium Luk. 7. v. 36. — Zo. der Zelt bat den Herrn Lesum einer 26 von den Pharisäern , daß er mit ihm essen sollte; und er ging in des Pharisäers Haus hinein, und sitzete sich zu Tische; und sieh: ein Weib, welches in der Stadt eine z? Sünderin war, erfuhr , daß er in dem Hause des Pharisäers bey Tische wäre, brachte eine alabasterne Büchse mit Sat» be; und stand zurück bey seinen Füssen , wei- nete und fing an seine Füsse mit Thrätten zu benetzen, und trocknete sie mit den Haa» rcn ihres Hauptes ab, küßte und salbete dieselben mit der Salbe. Da dieses derPha- z- risäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bey sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wä¬ re, so wüßte er ja, was dieses, welches ihn anrühret, für ein Weib sey, denn sie ist eine Sünderin» ; und Jesus antwortete und 4s sprach zu ihm: Simon ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, rede. 4; Einer , der Geld auslieh , hatte zween Schuldner: der eine war fünfhundert, der andere aber fünfzig Groschen schuldig. Als 44 sie aber nichts hatten, womit sie ihn wieder bezahlen könnten, hat er beiden die Schuld geschenkte, welcher von beiden wird ihn am meisten lieben ? Simon antwortete und 4z sprach: Ich halte dafür, derjenige, dem er mehr geschenket hat. Er aber sprach zu ihm, 44 du hast recht geurtheilet. Und er wandte sich zu dem Weibe, und sprach zu Simon: Nr siehst ry6 Am Tage des h. Apostels Jakobus. siehst du dieses Weib ? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser auf meine Füsse gegossen: diese aber hat mir die Füsse mit Thränen benetzet, und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet. 45 Du hast mir keinen Kuß gegeben : sie aber hat seit dem sie herin getreten ist, nicht 46 aufgehöret meine Füsse zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Oelegesalbet: sie aber 47 hat meine Füsse mit Salbe bestrichen. Da» rum sage ich dir: Ihr werden viele Sünden vergeben, weil sie viel geltebet hat, wem aber weniger vergeben wird, der liebet auch 48 weniger,- Und dann sprach er zu ihr: Deine 49 Sünden sind dir nachgelassenUnd die, welche mit zu Tische waren, fingen an bey sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch 50 die Sünden nachläßt? Er aber sprach mm Weibe: Dein Glauben hat dir geholfen, geh hm im Frieden. _ Am Festtage des heiligen Apostels" Jakobus. I. Epistel Rorinth. 4. v. y. — rz. SLrüder! Ich halte dafür, das Gott uns Apostel 9 «O für die Allergeringsten dargestellet habe, alS die zum Lode bestimmet find ; denn wir find der ro Welr, und den Engeln , und den Menschen zum Schauspiele geworden. Wir find Narren um Lhri- sti willen, thr aber seyd klug in Lhristo; wir find schwach, ihr aber seyd stark; ihr seyd edel, wir aber unedel. Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst, und find nackend, und wer¬ den mit Lausten geschlagen, und haben keine ge¬ wisse 2km Tage der heiligen Anna. 197 wisse Stätte. Wir arbeiten und wirken mit unfern 12 Händen. Man verfluchet uns, und wir segnen; wir leiden Verfolgung, und wir dulden es. Wir werden gelästert, und wir flehen. Wir sind als lZ ein Kehrsal dieser We«r geworden, und jedermanns Verachtung bis auf dtcsc Zeit. Ließ schreibe rch 14 nicht, euch zu beschämen, sondern ich ermahne euch, als meine allerliebsten Kinder. Denn wenn ihr is zehentausend Schulmeister hättet in Lhristo, so habet ihr doch nickt viele Barer. Denn ich habe euch durch das Evangelium in Lhristo Zesu gezeuger. Evangelium Matth. 20. v. 20. — 2z. der Zeit trat zu dem Herrn Fesu die 20 Mutter Zebedäi mit ihren Söhnen, betete ihn an, und begehrete etwas von ihm. Er sprach zu ihr: WaS willst du? Sie sprach rr zu ihm: Sage, daß diese meine zween Söh¬ ne einer zu deiner Rechten, und einer zur Linken in deinem Reiche sitzen. Jesus aber rr antwortete, und sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet. Könnet ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie spra¬ chen zu ihm: Wir können. Er sprach zu rz ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trin¬ ken ; aber das Sitzen zu meiner Rechten oder Linken kömmt mir nicht zu, euch zu geben, sondern denen es von meinem Vater bereite t ist. Am Festtage dec heiligen Anna, Mutter der sel. Jungfrau Maria. Lektion a. d. Gprüchw. ? 1. v.MO. — Ho. Htt er wird ein starkes Weib finden ? Ihr Werth ist ,5 von ferne und von den Lusersten Gränzen. N z Lhres 198 Am Tage der heiligen Anna. r * Ihres Mannes Herz vertrauet auf sie, und er wird ,2 keines Rauhes'bedürfen. Sie wird ihm alle Tage ihres Lebens Eures und nicht Böses vergelten, iz Sie hat Wolle und Flachs gesuchet, und hat nach 14. dem Rache ihrer Hände gearbeitet Sie ist wie ein Kaufmannsschif geworden, das sein Brod von fer- is ne bringet. Des Nachts ist sie aufgcstanden, und , hat ihren Hausgenossen die Beute, und ihren * b Mägden Speise gegeben. Sie har einen Acker be¬ trachtet und denselben gckaufet: sie hat von der Frucht ihrer Hände einen Weinberg gepflanzer. I? Ihre Lenden har sie mir Starke umgürttt , und 18 ihren Arm gestartet. Sie har erfahren und ge¬ sehen , daß ihre Hanthirung gur ist, Und ihre Leuchte wird des Nachts nicht verlöschen. Sie h.at ihre Hand zu starken Dingen ausgestrecket, und Finger haben die Spindel ergriffen. Gegen den Dürftigen har sie ihre Hand aufgerhan, und zu den Armen hat sie ihre Hande ausgestrecket. Sie wir sich wegen ihres Hauses nicht vor der Kälte des Schnees fürchten, denn alle ihre Haus- 22 genossen sind mir doppelten Kleidern versehen. Sie hat sich ein schönes Kleid gemacher, köstliche Lcm- 2Z wand und Purpur ist ihre Kleidung. Ihr Mann ist in den Thoren berühmt, wenn er bei den 24Rathöherrcn des Landes sitzen wird. Sie har feine Leinwand gemacher, und verkaufet, und har 25 dem Äananäcr einen Gürtel geliefert. Stärke und Zierde ist ihr Kleyd, und sie wird am letzren 2b Tage lachen. Ihren Mund har sie der Weißheit aufgerhan, und das Gesetz der Milde ist auf 27 ihrer Zunge. Sie hat die Wege ihres Hauses in »Acht genommen, und sie har ihr Brod im Missig- 20 gange nicht gegessen. Ihre Kinder sind aufgcstan¬ den, und haben sie als die allerseligste gepriesen; 29 ihr Mann hat sie auch gelobcr. Biele Töchter haben Reichthümer gesammelt , du hast sie alle übcrstie- Zogen. Holdseligkeit ist bcrrüglich, und die Schön- Herr ist eik'l; cm Weib, das den Herrn fürchrck, dassel- Am Tays der heiliasn Anna. 199 dasselbe wird gelobet werden Geber ihr von dtt Frucht ihrer Hände, und ihre Werke sotten sie un¬ ter den Thoren preisen. Evangelium Matth, iz.v.44.—Z2. brr .Zeit sprach der Herr Jesus zu sek» neu Jüngern die Gleiebniß: Das Him-44 melreich ist gleich einem 'Schatze, der im Acker verborgen ist, netch-m der Mensch, der ihn findet, verbirgt, und vor Freuden hingeyt, und alles, was er hat, verkaufet, und denselben Acker kaufet. Abermls ist 4^ das Himmelreich einem Kaufmanns gleich, ' der gute Perelen suchet. Da ec aber einens köstliche Perle gefunden batte, ging er bin, und verkaufte alles, was er hatte, und kauftte dieselbe. Abermals ist das Himmel- 47 reich eint!,! Netze gleich, das ins Meer ge¬ worfen ist, und Fische von allerlei) Gat¬ tung zasammenzieht. Da es voll war, 48 zohen fic es heraus , setzeten sich an das Ufer, sammelten die guten m Gefässe, die bösen aber warfen sie hinweg. Also wird es auch 49 am Ende der Welt gehen; Die Engel wer¬ den ausgehen, und die Bösen aus der Mitte her Gerechten adsondern; und sie in den Feucrofen werfen da wird Heulen und Zähnklappern seyn. Habet ihr dieses alles 5 r verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja; und er sprach zu ihnen: Darum lst ein je- 52 der Schriftqelehrter, der gelehret ist im Himmelreiche, einem Hausvater gleich, der Neues und Altes aus seinem Schatze her¬ vorbringt. N 4 Am Am Festtage des heiligen Märtyrers Laurentius. 2. Epistel zu den Rorinth. 9. v. 6. —10. Herüber! Wer sparsam säet, der wird auch spar- sam ärnden; und wer reichlich säet, der wird auch reichlich arnden. Ein jeder rhue, wie er es / sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht mit Traurigkeit oder aus Noch; denn einen fröhlichen « Geber har Gott lieb Gort aber ist mächtig, daß o allerley Gnade in euch überflüssig sey; damit ihr in allen Dingen zu allen Zeiten alles Genügen habet , und zu allen gurten Werken reich seydwie geschrieben stehn Er har ausgestreuer und den Ar- 9 men 200 Am Tage der Verklarung Christi. Am Festtage der Verklarung unsres Herrn Jesu Lhristi. 2. Epistel. Petr. i. v. 16— iy. < HMkrliebste i Mr stnd nicht den spitzfindigen Fa« ro -A- dein gefolget, da wir euch die Kraft und Ge¬ genwart unserS Hern Jesu Lhristi kund gethan ha¬ ben , sondern wir sind An schauer seiner Majestät „ geworden. Denn da er durch eine Stimme von Gott dem Vater Ehr und Preis empfing , die zu ihm von der großmächtigen Herrlichkeit also ge¬ schah: Dieß ist mein geliebter Sohn , an dem ich Wohlgefallen habe, den sollet ihr hören: Und wir 18 haben diese Simme gehört, als sie vom Himmel ist gebracht worden, da wir mit ihm auf dem hei¬ ligen Berge waren; Und wir haben ein festeres pro- phetisches Wort, ihr rhut wohl, daß ihr Acht da¬ rauf habet, als auf ein in einem dunkeln Orte leuchtendes Licht, bis der Tag anbricht, und der Morgenstern in euren Herzen aufgehr. < Das Evangelium wie am zweyten Sonnage in der Faste S. 43.) Am Tage bes heiligen Laurentius. 20r men gegeben ; seine Gerechtigkeit bleibt immer und ewig Wer aber den Säemanne den Samen gibt , iS der wird ihm auch Brod zu essen geben, und wird euren Samen vermehren, und macken, daß die Früchte eurer Gerechtigkeit reichlich zunehmen. Evangelium Johan, i 2- v. 24. — 26. der Zett sprach der Herr Jesus zu sei» 24 neu Jüngern: Wahrlich, wahrlich! ich sage euch, wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt eS, wie eö ist; wenn eS aber stirbt, so bringt es viele rz Frucht. Wer seine Seele lieb hat, der wird Ke verlieren; wer aber seine Seele auf dieser Welt hasset, der erhält sie zum ewigen Leben. Wenn mir jemand dienet, 26 so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch seyn; und wenn mir jemand dienen wird, so wird ihn mein Vat r ehren. __ Am Festtage der Himmelfahrt der sel. Juugfrau Maria. Lektion a. d. Gyrach 24. v. n. — ro. habe in allem Ruhe gcsuchet, und ich will n mich in dem Erbtheile des Herrn aufhalten Da gebot mir der Schöpfer aller Dinge, und sprach; 12 und der mtck erschaffen hat, ruhete in meiner Hüt- te; und er sprach zu mir: Du wirst in Jakob woh- nen, und in Israel drin Erbrheil haben, und unter 1- meinen Auöerwählren einwurzeln. Und also bin ich in Sion befestiget, uud deßgietchen habe ich in der heiligen Stadt geruhet, und zu Jerusalem ist mei¬ ne Gewalt; Und ich bin unter einem geehrten Vol- l6 ke eingewurzelt, und in dem Thetle meines Gor- N 5 tts. 2vr Am Tage der Himmelfahrt Maria. les, das sein Erbgut ist , und in der Fülle der Hei< 17 ligen ist mein Aufenthalt. Ich bin erhöhet wie ein Zederbaum auf dem Lrbanus , und wie eine Zypresse Io auf dem Berge Sion. Ich bin erhöhet wie em Palmbaum zu Kades, und wie ein Rosengewächs *9 zu Jericho Wie ein schöner Oelbaum auf den Fel« — dern, und wie ein Ahorn bin lch erhöhet an dem 20 Wasser auf den Gaffen. Ich habe einen Geruch gegeben von mir, wie Zimmer und wohlriechender Balsam, wie auserwahlre Mürrhe habe ich einen süssen Geruch gegeben. Evangelium Luk. ia. v. 38. —42. z8 der Zeit ging der Herr Jesus in ei- -v) nen Klecken, und eine Weibsperson, mit Namen Martha nahm ihn in ihr HauS auf. Und ste hatte eine Schwester mit Na« men Maria, die sich auch zu den Küssen des Herrn üinseyete, und seine Reden anhürete. 40 Martha aber bemühete sich emsig mit vielfäl¬ tiger Bedienung; und sie stand still, und sage- te: Herr! Fragest du nichts danach, daß mich meine Schwester allein aufwarten läßt? 41 Sage ihr also daß sie mir helfe. Aber der Herr antwortete und sprach zu ihr: Mar« tha! Martha! du sorgest, und bekümmerst 43 dich um Vieles. Es ist aber nur Eins nöthig; Maria hat den beßten Theil gewählet, wel¬ cher von ibr nickt wird genommen werden. Am Festtage des Heil. Apostels Bartholomäus. I. Episiel zu den Rorinthern. 12. v. 27-31- ALrüder! Ihr seyd der Leib Lhristi, und Glieder unter einander ein jeder an seinem Orre; und Gott A, n Tage des heil. Ap. Barkhol. 20 z Gott hat zwar etliche in der Kirche gesetzet, zum 28 rcsten die Apostel, zum andern die Propheten, zum drirccn die Lehrer, danach die Wunderthaten, als¬ dann die Gaben gesund zu machen, Hilflcistung, 29 niancberlev Sprachen, Auslegung der Worte. Sind ?D alle Apostel? sind alle Propheten?-sind alle Lehrer? Thun alle Wunderwerke? Haben alle die Gnade gesund zu machen ? Reden sie alle Sprachen? Zl legen sie alle aus ? Strebet aber nach den bcßten Gaben Evangelium Luk. 6. v. 12.—19. ^.1 der Zett ging der Herr Jesus auf ei« iL mn Berg zu betten; und er brachte die gan e Nacht im Gebette zu Gott zu ; und »Z als cs Tag geworden war, hat er seinen Jüngern gerufen, und zwölf aus ihnen er¬ wählet die er auch Apostel genannt hat. Den Simon, den er mit dem Zunamen 14 Petrus hieß, und Andreas seinen Bruder, den Jakob und Johannes, den Philippus und Bartholomaus. Den Matthäus und iz Thomas, Jakob den Sohn des Alphaus, und Simon mit dem Beinamen Zelotes. Den Judas, des Jakobs Sohn, * nd den 16 Judas Jskariot, welcher der Vttrathcr gewesen ist; Und er ging mit ihnen hinab, 17 und stand an einem Orte auf dem Felde und mit ihm die bedaax seiner Jünger und eine grosse Menge Kalkes aus dem ganzen jüdischen Lande und von Jerusalem, und aus ter Gegend vom Meere und von Tyrus und Sidon ; Welche gekommen waren ihn »8 zu hören, und von ihren Krankheiten ge- heilet zu werden, und denen die von den unrei- 224 Am Taye des heiligen Armustinus. unreinen Geigern geplager wurden, ward »9 geholfen. Und alle aus dem Volke suche- Len ihn anzurübren, denn es ging eine Kraft von ihm auS, und heilere alle. Am Festtage des heiligen Augustinus Bischofs/ und Kirchenlehrers. ». Epistel a. d. Timoth. 4. v. I. —7. r Allerliebster! Ich bezeuge vor Gott, und vor Jesu Lhristo, der die Lebendigen und Toden, durch 2 seine Zukunft und sein Reich richten wird. Predige das Wort, halt an, eö sey gelegen oder ungele¬ gen: strafe, bitt, verweise in aller Geduld und z Lehre. Denn es wird die Zeit kommen, daß sie die heilsame Lehre nicht dulden werden, sondern sie werden sich selbst nach ihren Lüsten Lehrmeister vcr- 4 sammeln , die die Ohren kützcln; Und sie werden zwar das Gehör von der Wahrheit abwenden, aber c sich zu den Fabeln kehren Du aber wache, und bemühe dich allenthalben, rhu daö Werk eines Evangelisten, rhu deinem Dienste genug, sey nüch- 6 tern ; Denn ich fange schon an geopfert zu werden, und die Zeit meiner Auflösung ist nah. Ich habe einen guten Kampf gekampfet, ich habe den Lauf 7 vollendet, ich habe den Glauben bewahret. Im übrigen ist mir die Krone der Gdrechrtgkeir Vorbe¬ halten , die mir der Herr, der gerechte Richter,air jenem Tage geben wird; n ichr allem aber mir, sondern auch denen, die seine Zukunft lieb haben. Evangelium Matth. 5. v. iz_19. der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei- i» neu Jüngern: Ihr seyd das Salz der Erde. Wenn nun das Salz seine Kraft ver¬ loren hat, mit was soll man es salzen? eS tau-. Am Tage Johannis Enthauptung.- 205 tauqet weiter zu nichts, als daß es hinaus geschüttet, und von den Leuten zertreten werde. Ihr seyd das Licht der Welt; es 14 kann eine auf dem Berge gelegene Stadt nicht verborgen werden; weder zündet man r; ein Licht an, und setzet es unter einen Metzen, sondern auf einen Leuchter, damit eS allen leuchte, die im Hause stnd. Also l6 lasset euer Licht vor den Leuten leuchten, daß sie eure guten Werke sehen, und eu- ern Vater preisen, der im Himmel ist. Meinet nicht, daß ich gekommen bin, das i? Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich ich sage euch: rg Bis daß Himmel und Erde vergeben, wird nicht der kleineffe Buchstab noch ein Pünkt- lein vom Gesetze vergehen, bis dieß alles geschehe. Wer nur eines von diesen klein« 19 sten Geboten wird aufgelöset, und also die Leute gelehret haben, der wird der Klein¬ ste im Himmelreiche heißen; wer es aber wird gethan und gelehret haben, der wird groß im Himmelreiche heißen. -— — . —. . Am Tage der Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers. Lektion aus dem Ierem. 1, v. 17.-19. den Tagen geschah des Herrn Wort zu mir, l? und sprach: Umgürte deine Lenden, und mache dich auf, und rede zu Juda alles, was ich dir gebiete. Fürchte dich nicht vor ihrem Angesichte, denn ich will machen daß du dich nicht vor ihrem ro6 Am Tuge Johannis Enthauptung. 18 ihrem Angesichte fürchtest. Denn ich habe dich hem über Las ganze Land, den Königen Juda, , seinen Fürsten, und Priester, und dem Bo-kc im Lande zu einer festen Stadt , und zu einer eiser¬ nen Säule, und zu einer ehernen Mauer gemacht; 19 Und sie werden wider dich streiten, aber dich nicht überwältigen; denn der Herr spricht: Ich bin mit dir, dich zu reuen. Evangelium Mark. 6. v. 17-29. 17 der Zeit hatte Herodes ausgesandt, A)- und Johannen! enznffen , und ihn in das Gefangniß legen lassen, um der Hero- dias willen, des Weibes seines Bruders Philippi ; denn er batte sie zum Weibe ge« r8 nommen. Denn Johannes sprach zum He- rodes: Es ist dir nicht erlaubt, deilirs Bru- ly ders Weid zu haben. Herod, as aber stelle te ihm nach, und wollte ihn tödten; aber 20 sie konnte nicht. Denn Herodes fürchtete den Johannes, denn er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war, und per» wahrere ihn; und nachdem er ihn gehöret batte, that er viel, und hörete ihn gern; 21 Und da ein gelegener Tag eingefallen war, gab Herodes den Fürsten und Hauptleuten, und den Vornehmsten in Galiläa an sei» 22 nein Geburtstage ein Gastmahl; und da der Herodias Tochter hineingetreten war, und getanzet, und dem Herodes sowohl als denjenigen, d-e mit zu Tische saßen, aefallett hatte, sprach der König zu dem MäMcm: Bitt von mir, was du willst, und ich werde 2z dir kS geben; und er schwur ihr: Was du im» Am Taye Johannis Enthauptung. 207 > immer begehrrn wich, das Mrve ich Ur geben, wenn eS auch die Hälfte meiws Kd« ' nigrciches wäre. Nachdem sie hinaus Man« 24 ' gen war, sprach sie zu ihrer Mutter: Was : soll ich begehren? Sie aber sprach: Las 2; t Haupt Johannis des Lausers , und da sie sogleich zum Könige hiueiuging , in der Eile bat sie, und sprach: Ich will, daß du mir itzt zur Stunde das Haupt Johan« nis des Lausers auf einer Schüssel geben sollst. Und der König ward traurig um des 26 Eides und derjenigen willen, die mit am Lssche saßen, wollte er sie nicht betrüben. Sondern er schtckete den Henker, und befahl, 27 sein Haupt auf einer Schüssel herzubringen; Und er enthauptete ihn im Kerker; und 28, brachte sein Haupt auf einer Schüssel, und gab es dem Mägdlein, und das Mägd¬ lein gab es ihrer Mutter. Da das seine 29 Jünger gehöret hattlN, kämmen sie, und nahmen seinen Leib, und legeten ihn in ein Grab. Am Feste der heiligen Schutzengel. Lektion aus Exod. 2z. v. 20— rz. Dieses spricht der Herr Gott: Sieh, ich will mei- rs nen Engel senden, daß er vor dir herziehe, und dich auf dem Wege bewahre, und dich an daö Orr führe, das ich bereuet habe. Gieb acht rr auf rhn, und höre seine Stimme, und gedenke urcht, daß er zu verachten sey: denn wenn Lu sün- Ligen wirft, daS wird er dir nicht nachlassen, ! und mein Namen ist in ihm. Wenn Lu seine Srtm- me 2v8 Am Feste der heil. Schutzengel. me hören wirst, und alles rhun, was ich sage, so will ich Feind seyn deinen Feinden, und die» LZ jenigen plagen, die dich beleidigen. Und mein En¬ gel soll vor dir hergehen. Evangelium Matth. i8- v. i. —n. r der Zett traten die Jünger zu Jesu, und sprachen: Wer meinst du, ist der 2 Größte in dem Himmelreiche? und Je« sus rief ein Kind zu sich, und fteüete das» selbe mitten unter sie; und sprach.- Wahr» z lich ich sage euch: Wenn ihr euch nicht bekehret, und wie die Kinder werdet, so werdet ihr nicht in das Himmelreich ein» 4 geben. Wer sich also wird gedemüthiget haben / wie dieses Kind, der ist der größ» ?te im Himmelreiche; Und wer solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der 6 nimmt mich auf. Wer aber einen von die» sen Kleinen, die an mich glauben, wird ge» ärgert haben, dem wäre es bester, daß ihm ein Mühlstein an "seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meers versenket würde. 7 Weh der Welt der Aergerniffe wegen! Denn es müssen Aergerniffe kommen; aber weh dem Menschen, durch welchen Aergcr» 8 ntß kömmt! Wenn dich aber deine Hand, oder dein Fuß ärgert, hau ihn ab, und wirf ihn von dir; es ist besser, daß du schwach oder Lahm zum Leben eingeh»st, als daß du zwo Hände, oder zween Füsse habest, und in das ewige Feuer geworfen 9 werdest; ünd wenn dich ein Aus ärgert, reiß Am Tage d. Geburt n. Nam. Maria. 2ü suw- 2IO Am ssayc der Kreur,erl)ung. Zi sündigen. Welche mich verklaren, die werden das ewige Veben haben. (Das Evangelium wie oben S. i8c>.) Am Kreutzerhöhungstage. (Epistel wie oben am PalmsonntageS.52.) Evangelium Johan. 12. v. zi.— - z6. der Zelt sprach der Herr Jesus zu dkli Zi -v) Schaaren der Juden : Nun ist das Gericht dieser Welt, nun wird der Fürst Z2 dieser Welt Wausgestossea werden; und ich, wenn ich von der Erde werde erhöhet zz seyn, will alles zu mir ziehen. Daß sagete er aber um anzuzeigen , was für eines Lo- Z4 des er sterben würde. Das Volk antwor¬ tete ihm: Wir haben aus dem Gesetze ge¬ höret, daß L'hristus in Ewigkeit bleibt, und wie sagest du, daß des Menschen Sohn Z5 müsse erhöhet werden? Wer ist dieser Men¬ schen Sohu? Jesus sprach also zu ihnen: Das Licht ist noch auf eine kleine Zeit bey euch; wandelt, so lang ihr das Licht habet, daß euch die Finsterniß nicht über- z6 falle; denn wer in der Finsterniß wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. So lang ihr das Licht habet, glaubet an das Licht, auf daß ihr Kinder des Lichtes seyd. Am Festtage des heiligen Apostels und Evangelisten Matthaus. (Wie am Feste Les heiligen Markus. S- >8--) Evan- Am Oagö des heil. Michael. 211 Evangelium Matth. 9. v. 9. — 13. der Zeit sah der Herr Jesus einen 9 Menschen am Zolle sitzen, mit Namen Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir nach! und er stand auf, und folgere ibm nach; Und sieh, da er im Hause zu Tische io saß; geschah es, daß viele Zöllner und Sünder kamen, welche mit Jesu und sei- neu Jüngern zu Tische saßen. Da das die n Pbansäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüm gern: Warum ist euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? Da dieß Jesus hörett, sprach er, Die Gesunden bedürfen 12 des Arztes nicht, sondern die Kranken. Gehet aber hin, und lernet, was das sey: iz Ich will Barmherzigkeit, und nicht Opfer. Denn ich bin nicht gekommen, die Ge» rechttn sondern die Sünder zu berufen. Am Festtage des heiligen Erzengel Michael. Eektion a. d. Offenbarung, r. v. 1—5. 5>n den Lagen that Goer kund, was im Kurwm 1 geschehen soll, er sandte es durch seinen En¬ gel seinem Knechte Johannes, welcher Zeugniß s vom dem Worte Gottes, und Zeugniß Jesu Lhrifto von allem, was er gesehen, gegeben hat. Selig 3 ist, der da liefet, und die Worte dieser Weissa¬ gung höret , und das bewahret, was in dersel¬ ben geschrieben ist ; denn die Zeit iss nah. Johan« 4 nes, den sieben Kirchen, welche in Asien sind. Gnade sey mit euch, und Frieden von dem, der da ist, und der da war , und der da kommen wird, und vdn den sieben Geistern, welche vor L> « dem 212 Am Tage d.heil. Apost. Gim.und Iud. Adem Angesichte seines Thrones sind; Und von Jesu Christo, welcher der treue Zeug ist, der Erst¬ geborne von den Todten und ein Fürst der Kö¬ nige auf Erde, der uns gelieber, und uns von unfern Sünden in seinem Blute abgewaschen hat. (Das Evangelium wie oben S. -08 ) Am Festtage der heiligen Apostel Si¬ mon und Judas. Epistel zu den Ephes. 4. v. 7. — 1;. 7 Herüber.' Einen jeden aus uns ist die Gnade nach dem Maße der Gaben Lhristl gegeben worden. «j Darum spricht er: Er ist in der Höhe hinauf ge¬ fahren, und har das Gefängntß gefangen gefaih- ret, er har den Menschen Gaben gegeben; daß er « aber aufgefahren ist, was ist es, als daß er auch zuvor in die untersten Oerter der Erde htnabge- io fahren ist? Der hinabgefahren ist, derselbe ist es, der auch über alle Himmel hinaufgefahren ist, i i damit er alles erfüllete. Und er har zwar erliche zu Aposteln, erliche aber zu Propheren, andere aber zu Evangelisten, andere aber zu Hirten und Lehrern ,2 gegeben; Zur Vollziehung der Heiligen, zum Werke des Dienstes, zur erbauung des Leibes Christi. IZ Bis daß wir alle einander in Ewigkeit des Glau¬ bens und der Erkennrniß des Sohnes Gottes, zum vollkommenen Manne, zum Maße des vollkom¬ menen Altars Christi entgegen kommen. Evangelium Ioh. 15. v.17—25. 17 der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei» neu Jüngern : Dieses befehle ich euch, 18 daß ihr einander liebet. Wenn euch die Welt hastet, so wisset, daß sie mich eher -9 als. euch gehastet habe. Wenn ihr von der Welt Am Tage der heil. Ap. Sim. und Jud. ri; Welt gewesen wäret, hätte die Welt das ihrige lieb; weil ihr aber nicht von der Welt scyd, sondern weil ich euch aus der Welt erwählet habe, darum hasset euch die Welt. Gedenket an das Wort, welches ich 20 euch gesaget habe: Der Knecht ist nicht gros¬ ser als sein Herr; wenn sie mich verfolget haben, so werden sie euch auch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben) so werden sie auch das eurige halten. Dieses " alles aber werden sie euch um meines Na¬ mens willen thun, weil sie den nicht ken¬ nen, der mich gesanndt hat. Wenn ich nicht 22 gekommen wäre, und mit ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keine Entschuldigung ihrer Sün¬ de. Der mich hasset, der hasset auch mei- 2? nen Vater. Wenn ich die Werke unter ih- -4 nen nicht gethan hätte, die niemand anderer gethan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie solche gesehen , und ha¬ ben mich und meinen Vater gehastet. Son- 25 dern bannt das Wort erfüllet werde, das in ihrem Gesetze geschrieben steht: Sie ha¬ ben mich umsonst gehastet. Am Festtage aller Heiligen. Lektion a. d. Offenbarung. 7. v. 2. —12. den Tagen : Sieh, ich Johannes sah einen andern Engel vom Anfänge der Sonne her¬ aufkommen , der das Zeichen des lebengtgen Gottes harre, und er rief zu den vier Engeln mit starker S 3 Slim- ri4 Am Tage Stimme, welchen die Erde und das Meer zu be¬ schädigen gegeben war; und er sprach: Ihr sollet weder der Erde, noch dem Meere, noch den Dau¬ men Schaden zufügcn, bis daß wir die Knechte Dunsers Gottes an ihren Stirne zeichnen; und ich hörcte die Zahl der Gezeichneten hundert und vier« und vierzig tausend, die aus allen Geschlechter» der x Kinder Israel gezeichnet waren: Aus dem Ge¬ schlechte Juda waren zwölf lausend gezeichnet, aus dem Geschlechte Nuben waren zwölf tausend ae- zeichnrt, aus dem Geschlechte Gad zwölf tausend 6 gezeichnet; Aus dem Geschlechte Äser zwölf tausend gezeichnet , aus dem Geschlechte Ncphrali zwölf tausend gezeichnet. Aus dm Geschlechte Manasses zwölf tausend gezeichnet. Aus dem Geschlechte ? Simeon zwölf tausend gezeichnet, aus dem Ge¬ schlechte Levi zwölf tausend gezeichnet, aus dem 8 Gischlechre Jssackar zwölf tausend gezeichnet. Aus dem Geschlechte Zabulon zwölf .tausend gezeichnet, aus dem Geschleckte Joseph zwölf tausend gezeich¬ net , aus dem Geschlechte Benjamin zwölf tausend 9gezeichnet. Danach sah scheine grosse Schaar, welche niemand zählen könnte, aus allen Heiden, und Geschlechtern, und Völkern , und Sprachen; die vor dem Throne und vor dem Angesichte des Lammes, mit weisen Kleidern angethan standen, io und Palmen in ihren Händen hatten; und sie rie¬ fen mit lamer Stimme, und sprachen: Heil sey unserm Gott, der auf dem Throne sitzet, und dem H Lamme. Und alle Engel standen um den Thron, und um die Aeltcsten, und um die vier Thiere; ^und sie fielen vor dem Throne auf ihr Angesicht, 1-und beteten Gort an Und sprachen: Amen.' Lob und Klarheit, und Weißheit, und Danksagung, Ehre, und Kraft, und Stärke sey unsrem Gott pon Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen, EvMP aller Heiligen. sis Evangelium Matth. 5. v. i. — 12. Wilder Zeit, ka der Herr Jesus die Schaa^ i -x) reu des Delks ml), ging er auf einen Berg; und nachdem er sich gesetzet hatte, traten feine Jünger zu ihm. Und er thats seinen Mund auf, lehrete sie, und sprach : Selig sind die Armen im Geiste; denn ihrer Z ist das Himmelreich. Selig sind die Sauft« 4 mütbigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die Leid tragen; denn 5 sie werden getröstet werden. Selig sind, die 6 es hungert und dürstet nach der Gerechtig¬ keit ; denn sie werden ersättiget werden. Selig sind die Barmherzigen, denn sie wer- 7 den Barmherzigkeit erlangen: Selig sind, 8 die eines reinen Herzens sind; denn sie wer¬ den Gott anschauen. Selig sind die Fried- 9 fertigen ; denn sie werden Kinder Gottes heißen. Selig sind, die um der Gerechtig-10 keit willen Verfolgung leiden, denn ihnen ist das Himmelreich. Selig seyd ihr, wenn n die Menschen über euch um meinetwillen fluchen, und euch verfolgen, und alles Böses wieder euch reden und lügen. Freuet euch, 12 und frohlocket; denn euer Lohn ist groß in hem., Himmel. Am Gcdächtmßtage aller verstorbenen Lhrristgläubigcn. I. Epistel zu den Rorinthern. l 5. v. 51 — 57. HTrüdee! Sehet, ich sage euch ein Geheimniß.- si Mr werden zwar alle wieder aufer sichen, O 4 ader 216 Am Tage aller Seelen» aber wir werden nicht alle verwandelt, werden. 52 Dieses wird urplötzlich in einem Augenblücke nm der letzten Posaune geschehen; denn die Posau¬ ne wird schallen, und die Tobten werden unver- wesen auferstehen, und wir werden verwandelt 52 werden. Denn dieses Verwesliche muß die Unvcr- 54 wcöltchkeit anziehen, und dieses Srerb-iche tue Unsterblichkeit. Wenn aber dieses Sterblich« die Un¬ sterblichkeit wird angezogen haben, alsdann wird 5 5 das Wort vollzogen werden, welches geschrieben steht: Der Lod ist im Stege verschlungen. D Lob wo ist dein Sieg? 0 Tod, wo ist dein Stachel e Aber 57 der Stachel des Todes ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Aber Gorr sey Dank, der unöden Steg durch unsern Herrn Jesum Lhrtstum gegeben har. Evangelium Ioh. 5. v. 2Z. — 29. 25 der Zeit sprach der -Herr Jesus zu den Schaaren der Juden: Wahrlich! wahr¬ lich ! ich sage euch: Es kömmt die Stunde, und sie ist schon itzt da, daß die Tobten die Stimme deS Sohns Gottes hören werden, und welche sie werden gehöret haben, die 26 werden leben. Denn gleichwie der Vater das Leben in sich selbst hat, also hat er auch dem Sohne gegeben das Leben in sich 27 selbst zu haben; Und er hat ihm Macht ge¬ geben, das Gericht zu halten, weil er des 28 Menschen Sohn ist. Wundert euch nicht darüber, denn es kömmt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, die Stimme des Sohns Gottes hören werden, 29 und die Gutes gethan haben, werden zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses gethan a. it t- lt e l- l> » t - I Am Tage des heiligen Martinu« 217 getban haben, zur Auferstehung des Ge¬ richtes herausgehen. Am Feste des heiligen Martmus Bischofs und Beichtigers. Lektion a. d. Sprach 44. v. 16.-27. und 45. v. z—20. ^kieh , ein grosser Priester, der in seinen Tagen 16 Gort gefallen hat; Und gerecht befunden, und i? zur Zeit des Zorne die Aussöhnung geworden ist. Es ist keiner ihm, gleich gefunden worden, der das 20 Gesetz des Allerhöchsten gehalten hat. Darum hat 22 ihn der Herr bei seinem Eide zu seinem Volke wach¬ sen lassen Den Segen aller Völker har er ihm 2s gegeben, sein Testament hat er ihm auf sein Haupt bestarriget. Er hat ihn in seinem Segen erkennet; 26 Er har ihm seine Barmherzigkeit erhalten; und er 27 har Gnade vor den Augen des Herrn gefunden. Er hat ihn vor dem Angesichte der Könige groß Z gemacht, und er hat ihm die Ehrcnkrone gegeben. - - Einen ewigen Bund har er mit ihm aufgerichret, 8 und er hat ihm das grosse Priestcrthum gegeben, und er har ihn selig gemacher in der Ehre - - Ec 19 soll das Pnesterrhum verwalten , und Lob in sei» nem Namen haben. - - Und ihm würdiges Nauch« »0 werk zum lieblichen Gerüche aufopfern. Evangelium Luk. n. v. zz. — 36. ^Mn der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei- neu Jüngern: Niemand zündet ein Licht zz an, und setzet es an einen verborgenen Ort, oder unter einen Metzen, sondern auf ei¬ nen Leuchter, damit die, welche hineinge¬ hen, bas Licht sehen. Das Licht deines ^4 Leibes ist drin Ang; wenn dein Ang ein- O 5 M- ri8 Am Tage des heil. Leopoldu». faltig ist, so wird dein ganzer Körper licht seyn, wenn es aber schalkhaft ist, so wird 35 auch dein Leib finster seyn. Sieh deßhal« den zu, daß das Licht, welches in dir ist, z6 nicht Finsterniß sey. Wenn nun dein Leib ganz erleuchtet ist, und keinen finstern Lheil hat, so wird er ganz hell fiyn, und wird eich wie ein Licht mit Glanze de- leuchten. Am Feste des Heil. Leopoldus Beichtigers, Markgrafen in Oesterreich. Lektion a. G-rach zr. v. 8- —ir. z /Kselig ist der Mann , der unbefleckt ist befunden , worden, und der dem Golde nicht nachge¬ gangen ist, noch seine Hoffnung auf Geld und Schatze 9 gcsetzct hat. Wer ist dieser? und wir wollen ihn lo¬ ben ; denn er har in seinem Leben wunderbare Dinge gerhan. Wer hierin bewähret und voll¬ kommen ist, der soll ewigen Ruhm haben; der hat übertreten können , und hat nicht übertreten; n Böses chun , und hat es nicht gethan; Darum sind seine Güter in dem Herrn befestiget, und seine Almosen wird die ganze Gemeinde der Heiligen erzählen. Evangelium Luk. 19. v. 12.— 26. ir ^rn der Zeit sagete dec Herr Jesus zu sei« neu Jüngern diese Gleiwniß: Eil! Mann von Adel reifere in ein entferntes Land, ein Reich in Besch zu nehmen, und iz wieder zurückzukchren. Als ec nun zehn von seinen Knechten zu sich beruffen hatte, gab er Wen zehn Pfunde und saget? zu ih¬ nen : Markgrafen in Gestereich. riy uen : Handelt , biß ich wieder komme. Seine Bürger aber haßten ihn, und schick« 14 ten ihm eine Botschaft, und sageten: Wer wollen nicht, daß dieser über uns herrsche; und es geschah, daß er nach der U-ber« i; nähme des R lches wieder zurückkam ; und er Ließ die Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen, aufdaß er wüßte, was eist jeder in der Handlung ge« wonnen hätte. Da kam der erste , und ig sprach: Herr dein Pfund hat zehn Pfunde gefruchtet; und er sagete zu ihm: Wohlan i? du frommer Knecht, weil du im Geringen treu gewesen bist, so sollst du über zehn Städte Gewalt haben. Und es kam der andere und sprach: Herr! dein Pfund hat fünf Pfunde gewonnen ; und zu diesem sagete er: Auch du sollst über fünf Städte 19 gesetzet siyn; und ein anderer kam, und sage» te: Herr ! Sieh dein Pfund , welches 20 ich mit Schweißtuche aufgehoben habe. Denn ich habe mich vor dir gefürchtet,^ weil du ein strenger Mensch bist, weil du nimmst, was du nicht hingeleget, und ärndcst, was du nicht gesäet hast. Er aber 22 sprach zu igm: Aus deinem Munde richte ich dich, du boshafter Knecht Du wu߬ test, daß ich ein strenger Mensch bin; der hinwegnehme, was ich nicht hingeleget, und ärnde, was ich nicht ausgesäet habe; und warum hast du mein Geld nicht auf 2z die Wechselbank gegeben, daß, wenn ich Zekommcn wäre, ich dasselbe sammt dem Ge« 220 Am Feffage der Opferung Maria. 24 Gewinne gefoderr batte? Und er sagete zu den Gegenwärtigen: Nehmet das Pfund von ihm, und gebet es dem, der zehn Pfum 25 de hat; und sie sprachen zu ihm: Herr! 26 Er hat schon zehn Pfunde. Ich aber sage euch, daß ein jeder, der da hat, bekom¬ men, und Uibersius haben werde; von dein aber, der da nicht hat, wird auch das, was er hat, genommen werden. Am Festtage der Opferung der sel. Jungfrau Maria. Lektion a. Sprach 24. v. 14.— 16. .. bin vom Anfänge und vor aller Zeit erschaf- * ftn , und ich werde bis zu den künftigen Zei¬ len nicht aufhören, und ich habe in der heiligen 15 Wohnung vor ihm gedtenet Und also bin ich in Swn befestiget, und deßgleichen habe 'ich in der heuigen Stadt geruhet, und zu Jerusalem ist mei> 2 6 ne Gewalt. Und ich bin unter einem geehrten Bolke eingewurzelt, und in dem Lheile meines Gottes, das sein Erb ist, und in der Fülle der Heiligen ist mein Aufenthalt. Evangelium Luk. n. v. 27. — 28. 27 der Zeit da der Herr Jesus zu dem Volke redete, begab es sich, daß ein Weib unter dem Volke ihre Stimme erhob und zu ihm sprach: Selig isi der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du 28 gesogen hast. Er aber sprach: Ja freplich se¬ lig sind die, welche das Wort Gottes hö¬ ren , und dasselbe bewahren. Am Nm Taye der Herl. Aatharmcr. 221 Am Festtage dec heiligen Katharina, Jungfrau und Martyrium Lektion«. Sprach si. v. 1. — 12. will dir Dank sagrn, Herr, König, und ich 1 will dich Gott meinen Helland loben. Lei» 2 nein Namen will ich Dank sagen, daß du mein ? Helfer und Beschirmer geworden bist ; Und hast meinen Leib von dem Verderben erlöset, vom Stricke der boshaften Zungen, und von den Lippen derer, die mir Lügen ungehen, und bist mir ;n Hilfe gekommen vor dem Angesichte der Leute, die mir widerstanden haben: Und hast mich nach der Menge 4 der Barmherzigkeit deines Namens von den Brül¬ lenden crlößec, die bereit waren mich zu fressen. Von den Händen derer, die meiner Seele nach- sireberen, und von den Pforten der Trübsalen, die » mich umgeben haben. Von Bedrängniß der Flam- me, welche mich umgab, und ich bin mitten im Feuer nicht verbrannt worden. Aus dem tiefen? Bauche der Hölle, und von der unreinen Zunge, und von dem lügenhaften Worte, vom boshaften Könige, und von der ungerechten Zunge. Meine 8 Seele wird den Herrn bls in den Tod loben; denn, Herr! du errettest die, welche auf dich war- ren, und erlösest ste aus den Händen der Heiden, Herr unser Gott Evangelium Matth. 25. v. i.—-4. M^n der Zeit, sprach der Herr Jesus zu sei- r neu Jüngern diese Gleichniß: Das Himmelreich wird zehn Jungfrauen gleich seyn, die ihre Lampen nahmen/ und dem Bräutigam und der Braut entgegen gin» gen. Ader fünf auS ihnen waren thöricht, 2 und fünf waren klug. Die fünf thörich- ten 222 Am Tage der heiligen Katharina. ten also nahmen zwar ihre Lampen, doch 4 kein Oel mit sich. Die klugen ader nah¬ men mit den Lampen auch Oel m ihre Z Gefässe. Da nun der B äutigam verwette¬ te , wurden sie alle schläfrig, und schliefen v ein. Ader zu Mitternacht ward ein Ge- schrey: Sehet, der Bräutigam kömmt, ge- 7 het aus ihm entgegen. Da standen all- diese Jungfrauen auf, und ziereien ihre Lampen. 8 Die thörichten aber sprachen zu den klu¬ gen : Gebet uns von eurem Oele; denn 9 unsre Lampen erlöschen. Die klugen aut« worteten, und sprachen: Damit es nicht vielleicht uns und euch gebreche, so ge¬ het lieber zu denen , die es verkaufen, 10 und kaufet euch. Da sie aber kaufen gin¬ gen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm zur Hochzeit hin- 11 ein, unedle Thiere ward verschlossen. End¬ lich kamen auch die übrigen Jungfrauen, ir uno sprachen: Herr, Herr, mach uns auf. Er aber antwortete, und sprach: Wahrlich -L.z ich sage euch, ich kenne euch nicht- Darum wachet, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde. W ch- M 2LZ An den Festtagen der Heiligen insgemein. Am Feste eines Märtyrers und Lischofs. Epistel Jakobi. i. v. 12.-18. Allerliebste! Selig ist der Mann, der die Vcrsu- chung erdulder; denn nachdem er wird ge- prüfer seyn, wird er die Krone deö Lebens bekom¬ men, welche Goer denen, die ihn lieben, verheißen hat. Niemand sage, wenn er versuchet wird, daß IZ er von Gort versuchet werde, denn Gott versuchet nicht zum Boßen; er versuchet aber niemanden. Sondern nn jeder wird versuchet, wenn er von 14 semcr Lust hingerissen und angelocket wirb. Wenn iz hernach die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet wird, gedierr den Tod. Irret also nicht, meine liebsten z<5 Brüder. Alle sehr gute Gabe, und alle vollkom- mene Gabe kömmt von oben, sie kömmt von dem Va- ter der Lichter herab, bey welchem keine Veränderung noch Scharten deö Wechsels ist. Denn er har unö 18 freywUlig durch das Wort der Warhcir geboren, daß wir ein Anfang seiner Kreatur seyn sollen. Evangelium Luk. 14.0.26 — 35. Mkri der Zeit sprach der Herr Jesus zu dem Volke: Wenn jemand zu mir 26 kömmt, der seinen Vater und Mutter, Weib, Kinder, Brüder und Schwester, ja sein eigenes Leben nicht hasset, der kann mein An den Festtagen. mein Jünger Nicht seyn; und wer fern Kreuz nicht trägt, und mir nachfolget, 28 der kann mein Jünger nicht seyn. Denn wer ist untet euch, der einen Thurn bauen will, und sich nicht zuvor binsetzet, und die Unkosten überschlagt, die nothwendig sind/ ob er es auch vermöge, solchen zu Stande 29 zu bringen; Damit nicht etwa, wenn er den Grund geleget hat, und den Bau nicht vollenden kann, alle, die es sehen, seiner zo zu spotten anfangen; Und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen, und hat es zi nicht vollenden können. Oder: Welcher König ziehet wider einen andern König zu kriegen in'das Feld, ohne sich zuvor hin- zusetzen, und zu bedenken, ob er mit zehn tausend Mann demjenigen begegnen könne, der mit zwanzig tausend wieder ihn im An- ZLzuge ist ? Sonst sendet er, da jener noch entfernet ist, eene Botschaft hin , und bit- zz tet um Frieden. Also kann ein jeder unter euch, der nicht allem absaget, was er be¬ sitzet, mein Jünger nicht seyn. Die zweyte Lektion. 2. Epistel zu den Rorint. I. v. z — 8. 3 Herüber! Gebenedeyer sey Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Lhristi, der Vater der 4 Barmherzigkeit, und der Gott alles Trostes; Der uns in aller unserer Trübsal tröstet, daß auch wir diejenigen, welche in allerley Drangsal sind, durch die Ermahnung, durch welche auch wir von Gorr z ermahnet werden, trösten können. Denn aleickwie " das Leiden Lhristi überflüssig auf uns kömmt, also ist -er Heisgen instzemsm. 22A ist alichvdurch Christum unser Trost überflüssig. Wir 6 mögen aber Trübsal leiden, so geschieh! es zu eurer Ermahnung und zu eurem Heile; oder wir mögen getröstet werden , so geschieht es zu eurem Tröste; oder wir mögen ermahnet werden, so ge¬ sandt es zu eurer Ermahnung und zu eurem HeUc; dieses wirket die Geduld des nämlichen Lei- deiw, welche auch wir ausstehen; Damir unsere Hoffnung für euch fest sey. Wir wissen, daß so 7 wie lhr Mitgenoffen Les Leidens seyd, ihr auch des Trostes seyn werdet in Christo Jesu unsrem Herrn. Evangelium Match. 16. v. 24. — 2 7. ^rn der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei- 24 neu Jüngern: Wenn mir jemand Nach¬ kommen will, der verläugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich, und folge mir nach. Denn wer seine Seele wird erhal- 2; ten wollen, der wird sie verlieren; wer aber seine Seele um meinetwillen wird verloren haben, der wird sie finden. Denn was hilft 26 es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnet, an seiner Seele aber Schaden lei¬ det ? Oder, was wird der Mensch zum Lausche für seine Seele geben? Denn des 27 Menschen Sohn wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen; und alsdann wird er einem jedem nach sei¬ nen Werken vergelten. < P Am 226 An Fefftayen Am Festtaae eines Märtyrers , der kein Bischof gewesen ist. Epistel aus dem Buche der lVeißheit. ro. n. io. — 14. ,O tT^er Herr^hat den Gerechten auf richtigen Wo» gen geführet, und ihm das Reich Gottes gk» zeiget, und die Wissenschaft der Heiligen gegeben, er hat ihn durch seine Arbeiten zu Ehren gebracht, H und seine Bemühungen erfüllet. Er hat ihm bet¬ gestanden , da er mit Betrug hintergangen ward, 22 und har ihn ansehnlich gemacher. Er har ihn vor seinen Feinden bewahret, und vor den Verfüh¬ rern beschützet; einen starken Streit har er ihm bereitet, damit er überwände, und wüßte, daß IZ dte Wetßheit mächtiger ist, als alles. Diese hat den verkauften Gerechten nicht verlassen, sondern von den Sündern errettet, und sie ist mir ihm hin- 14 unter in die Grube gestiegen, und hat ihn in den Banden nicht verlassen, bis daß sie ihm den Reichszeprer, und die Macht wider die gab, welche ihn unrerdrückeren; und sie zeigere, daß die Lügner waren, welche ihn geschändet harren, und der Herr unser Gott brachte ihn zu ewigen Ehren. Evangelium Match, io. v. 34.-42. Z4 der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei- neu Jüngern: Meinet ja nicht, daß ich gekommen sey , Frieden auf die Erde zu senden, ich bin nicht gekommen den Frie- 25 den zu senden, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, dem Menschen wider seinen Vater, die Tochter wider ihre Mut¬ ter, und die Schnur wider ihre. Schmie- zS germutter zu scheiden. Und des Menschen Feinde werden seine eigene Hausgenossen . . sepn s« k« l, ", t- , >r i- -n ß lt n p n n 'k' k e » l c - « z i der Welligen insgemein. 227 sepu. Wer Vater oder Mutter mehr lie- Z7 det, als mich, der ist meiner nicht werth. Und wer den Sohn oder die Tochter mehr lieder, als mich/ der ist meiner nicht werkh. Und wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt, z8 und mir nachfolget, der ist meiner nicht werth. Wer seine Seele findet, der wird zs sie verlieren; und wer seine Seele um mei« ntt willen verlieren wirb, der wird sie fin¬ den. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich 4» auf; und wer mich aufuimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen 4* Propheten im Namen eines Propheten aufuimmt, der wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten im Namen eines Gerechten aufnimmt, der wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer einem aus diesen Geringsten einen 42 Becher kaltes Wasser zu trinken auch nur im Namen eines Jüngers reichen wird. Wahrlich ich sage euch, der wird seinen Lohn nicht verlieren. Die zweyte Lektion. 2. Epistel zum Trmoth. r. v. 8. —10. und z. v. io. — ,2. Hsllerliebstcr! Sey eingedenk, daß der Herr Je-« >4 sus Christus , der aus dem Samen Davids ist, wieder von den Todten nach meinem Evan¬ gelium auferstanden sey; In welchen ick des zu den a Banden als ein Uibelthäler leide; aber Gottes Wort ist nicht gebunden. Darum dulde icb alles 10 um der Auserwählten willen, damit auch sie das Heil erlangen , das in Jesu Christo sammt der himmlischen Herrlichkeit ist. P » Du 228 An den Festtagen. IO Du aber hast meine Lehre, Unterweisung, Ab- H fichr, Glauben, Langmurh, Liebe, Geduld. Ver¬ folgungen , Leiden , die mir zu Antiochia, Jkonio und Lystris wiederfahren sind, gefasset; waö für Verfolgungen ich ausgestanden habe; und aus allen 12 hat mich der Herr erercer. Und alle, die in Chri¬ sto Jesu gottselig leben wollen, werden Verfol¬ gung leiden. (Das Evangelium wie oben S. ) Die dritte Lektion. Epistet Jakobi I. v. 2 —12. 2 Jfllerliebste! Haltet es für lauter Freude, wenn ihr in verschieden Versuchungen fallen werdet. z weil ihr wisset daß die Bewährung eures Glau- 4 benö Gcdult wirke; Die Geduld aber hat ein voll- kommeneö Werk; damit ihr vollkommen unver- z letzet , in keinem Dinge mangelhaft seyd. Wenn aber jemand aus euch der Weißhew bedürftig ist, der bitte Gort darum, der einem jeden reichlich gibt, und verweiset es niemanden, und cs wird L ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben, und zweifle nicht; denn wer zweifelt, ist einer Welle des Meeres gleich, welche vom Winde be- 7 weger und Herumgetrieben wird. Darum ge¬ denke ein solcher Mensch nur nicht, daß er etwas 8 vom Herrn erlangen werde. Ein Mann, eines zweyfachen Sinnes, ist in allen seinen Wegen un- 9 beständig. Aber ein niedriger Bruder rühmet sich io seiner Erhöhung; Ein Reicher aber seiner Niedrig¬ keit ; den» er wird wie eine Graöbiumc vergehen. n Denn die Sonne ist mit Hitze aufgegangen, und das Gras verwelkere, und seine Blume fiel ab, z und die Schönheit seiner Gestalt verdarb; also wird auch der Reiche auf seinen Wegen verwelken. rr Selig ist der Mann , der die Versuchung erdul¬ det ; denn, nachdem er wird geprifet sepn, wird er die der Heiligen insgemein. 229 die Krone des Lebens bekommen, welche Gort de¬ nen verheißen hat, die ihn lieben. (Das Evangelium wie oben S- 226.) Die vierte Lektion. 1. Epistel Petri 4. v. iz —-19. Hsllerliebste! Freuet euch, daß ihr an Christi Lei- !z den Theil habet, damit ihr zur Zeit der Offen¬ barung seiner Herrlichkeit auch Freude und Fröh¬ lichkeit haben möget. Selig seyd ihr, wenn ihr 14 wegen des Namens Lhristt geschmaher werdet; denn die Ehre, und Herrlichkeit, und Kraft Gottes, und sein Geist ruhet auf euch. Niemand aber aus 15 euch leide als ein Mörder, oder Dieb, oder Lä¬ sterer , oder als ein begieriger nach fremdem Gure; Wenn er aber als ein Christ leidet, so schäme er sich nicht, er preise aber Gott in diesem Namen; Denn es ist Zeit, daß das Gericht an dem Hause 17 Gottes anfange, wenn aber zum ersten an uns, was für ein End wird es mit denen nehmen, welche dem Evangelium Gottes nicht glauben; Und wenn " der Gerechte kaum selig wird, wo wird der Gott¬ lose und der Sünder erscheinen? Darum sollen auch 19 die, welche nach dem Willen Gortes leiden, ihre Seelen dem treuen Schöpfer in guten Werken be¬ fehlen. (Das Evangelium wie oben S. soi.) Am Festtage eines Märtyrers zur öster¬ lichen Zeit. (Die Epistel, wie oben am Festage der heiligen Apostel PhilippuS und Jakobus S. i8z. und 184 ) P 3 Evan- 2Z0 An den Festtayen Evangelium Ioh. 15. v. 1. — 7. der Ze-t sprach der Herr Jesus zu sei« neu Jüngern: Ich bin der wahre Wein» flock, und mein Vater ist der Weingartner. s Er wird eine jede Rebe, die in mir nicht Frucht bringet, hinwegnehmen, und alle Re¬ ben, welche Frucht bringen, wird er reinigen, z damit sie mehr Frucht bringen. Ihr seyd itzt schon rein um der Lehre willen, die ich 4 zu euch geredet habe. Bleibet in mir, und ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst Frucht tragen kann, wenn sie nicht am Weinstocke bleibt, also auch ihr 5 nicht, wenn ihr'Nicht in mir bleibet. Ich bin der Weinstock, ihr styddie Reben, wer in mir bleibt, und ich in ihm , der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnet ivr 6 nichts thun. Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er wie eine Rebe hinausge¬ worfen werden und verdorren, und man wird ihn zusammensammeln, und iu daS 7 Feuer werfen, und er wtro brennen. Wenn ihr in mir bleiben werdet, und meine Wor¬ te in euch, so könnet ihr, um was chr immer wollet, bitten, und es wird euch geschehen. Am Festtage vieler Märtyrer zur öster¬ lichen Zeit. (Die Epistel und das Evangelium, wie obe» am Feftrage des hcMgen Märtyrers Fivrtaiv S- >87« und »88-) Die der Heilipen rn?ffemem. Die zweyte Lektion. Lektion«, d. Vffenb. iy.v. i. — y. 5>n den Tagen dannach hörete ich gleichsam eine r Stimme vieler Sckaaren im Himmel, die da sprachen: Alleluja, Heil und Ehre, und Macht sey unserm Gott; Denn seine Gerichte sind wahrhaftig L und gerecht, welcher das Urcheil gefallet har über dle grosse Hure, dir durch ihre Unzucht die Erde verderbet hat, und er hat das Blut ferner Änechre von ihren Händen gerochen; Und sie sprachen 2 abermals : Alleluja.' und ihr Rauch steigt auf in alle Ewigkeit; Und die vier und zwanzig Aeltesten 4 sammt den vier Thteren fielen nieder, und bete¬ ten Gott an, der auf den Throne saß, und spra- chen: Amen, Alleluja! und es gieng eine Stimme 5 vom Throne aus, die sprach: Saget Lob unsrem Gott alle seine Knechte, und die ihr ihn fürchtet,^ kleine und grosse. Und ich hörete eine Stimme^ einer grossen Schaar, und eine Stimme vieler Wässer, und eine Stimme starker Donner, die sprachen; Alleluja! denn dec Herr unser allmäch¬ tige Gott hat regieret. Lasset uns frölich seyn,7 und frolocken, und lasset uns ihm die Ehre ge¬ ben;- denn die Hochzeit des Lammes ist herange- g kommen, und seine Vraur hat sich bereitet; Und ° es war ihr gegeben, sich mit köstlicher, glänzen¬ der und weiser Leinwand zu bekleiden. Die köst¬ liche Leinwand aber sind die Rechtfertigung der - Heiligen; und er sprach zu mir: Schreib: Selig sind die, welche zum Abendmahle der Hochzeit des Lammes beruffen sind. Evangelium Johan. 16. v. 20.— 22. der Zelt sprach der Herr Jesus zu sei« ro -x) neu Jüngern: Wahrlich, wahrlich! ich sage euch: Ihr werdet weinen, und kla¬ gen , die Welt aber wird sich erfreuen, ihr P 4 aber r?r An den Festtagen. aber werdet betrübt werden, doch soll eure 21 Traurigkeit zur Freude werden. Ein. Weib, wenn sie gebiert, ist sie in Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; nachdem sie aber das Kind geboren hat, gedenket sie nicht mehr an die Angst aus Freuden, weil ein 22 Mensch zur Welt ist geboren Worten; Und ihr seyd itzt Mar in Traurigkeit; ich werd euch aber wieder sehen/ und euer Herz wird sich erfreuen, und eure Freude wird nie» mand von euch nehmen ex-T--—-- -- -.. . —* Am Festtage vieler Märtyrer auscr der österlichen Zeit. Lektion a. d. Buche der weißheit. Z. v. r. —8- , 6!>ie Seelen der Gerechten sind in der Hand Got» tes, und die Pein des Todes wird sie nicht r berühren Es schien in den Angen der Unweißen, als wenn sie starben, und ihr Ausgang ward für z eine Plage , und ihre Abreise von uns als der Untergang angesehen; aber sie sind im Meden. 4 Wenn sie auch vor den Menschen Pein gelirren ha- bcn, so ist doch ihre Hoffnng voll der Unsterb- s Uchkeit. Sie sind ein wenig geplaget worden, aber in vielen Dingen wird es wohl mir ihnen bestellet , scyn ; denn Gott bar sie auf die Probe gesetzeet / b und sie seiner würdig befunden. Er hat sie wie das Gold im Ofen geprufer, und sie wie ei» Brand» ovftr angenommen, und zu seiner Zeit werden sie 7 ln Ansehen seyn. Die Gerechten werden glänzen und wie die Funken im Nohre hin und her laufen. «Sie werten die Geschlechter richten, und über die Böcker herrschen, und ihr Herr wird in Ewigkeit ngleren. Evan» der Heiliyen insgemein. r;z Evangelium Luk. 21. v. 9. —19. r der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei» neu Jüngern: Wenn ihr von Kriegen y uno Empörungen hören werdet, so lasset euch nicht schröcken; denn dieß muß alles zuerst geschehen, das End aber wird nicht gleich seyu. Alsdann sprach er zu ihnen: Es ls wird ein Volk wider das andere, und ein Reich wider das andere aufstebenUnd es n werden von Orte zu Orte grosse Erdbeben, Pestilenz, und Hungersnoth seyn, und es werden schröckbare Dinge und grosse Zei» chen in dem Himmel geschehen. Vor die» ftm allen aber werden sie ihre Hande an ir euch legen, euch verfolgen, und an die Synagogen und in die Gefängniße über» antworren, und vor Könige, und Land» Pfleger um meines Namens willen ziehen. Las wird euch aber zum Zeugnisse wider» rz fahren. Nehmet es euch also zu Herzen , »4 daß ihr euch nicht besinnet, wie ihr euch verantworten sollet; Denn ich will euch 15 Mund und Wcißheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht widerstehen, noch widersprechen können. Ihr werdet aber 16 von euern Aeltern und Brüdern, Verwand» ten und Freunden überliefert werden, und sie werden etliche unter euch tödten; Und 17 jedermann wird euch um meines Namens willen bassen. Es wird aber kein Haar von 18 eurem Haupte verloren gehen. Durch eure 19 Geduld werdet ihr eure Seelen erhalten. P 5 Die SZ4 A" deu Festmysn Die zweyte Lektion. Lektion 8 und Sydon ; Die gekommen waren, ihn anzudören, und von ihren Krankheiten ge¬ bettet zu werden; auch denen die von un¬ reinen Geistern gevlaget wurden, ward ge- ly Holsen; Und alles Volk suchete ihn anzu- rühren; denn es ging ein Kraft von ihm 20 aus, und wachere alle gesund ; und er hob seine Augen auf über seine Jünger , und sprach: Selig seyd ihr Armen; denn euer 21 ist das Reich Gottes. Selig seyd ihr, dlt ihr der Heiligen insgemein. Lzs m !tzt Hunger leidet/ denn ihr werdet er« s i get werden. Selig seyd ihr, die ihr itzt w inet , denn ihr weroet lacken. Selig leso idr, wenn euch die Menschen hassen, Md wenn sie euch absöndern und schelten, und eu-rn Namen als bös um des Men« fwen SohncS willen verwerfen. Freuet rr euch an demselben Tage, und frohlocket; denn sehet: Euer Lohn ist groß in dem Him¬ mel. Die dritte Lektion. zu den Hebräern io. v. zr.— z8. prüder' Gedenket an die vorigen Tage, in wel- zr chen ihr, nacbdem ihr seyd erleuchtet worden, einen grossen Kampf des Leidens erduldet Haber; Und eines Thcilö seyd ihr durch Schmach und 3Z Trübst! zum Schauspiele geworden, andern theils aber üyd ihr Gcse'en derjenigen, die solchen Wan¬ del sichreren, geworden. Denn ihr habet auch mit Z4 den Gefangenen Mulciden gehabt, und ihr Haber den Raub eurer Güler mir Freuden angenommen, weil ihr erkennet, daß ihr ein besseres und blei» dendeö Gur hader. Verlieret also euer Vertrauen zz nicht, worauf eine grosse Belohnung ist; Denn die ^6 Geduld ist euch nörhtg, damit ihr den Willen Gor» tes rhur, und die Verheißung davon traget; Denn z? es ist noch um eine kleine Zeit zu rhun, so wird derjenige kommen, der kommen soll, und er wird Nlchr verweilen. Aber mein Gerechter lebet vom Glauben. Evangelium Matth . 24. v. z.—- iz. ^vn der Zett, da der Herr Jesus auf dem z Oelderge saß, traten seine Jünger in g herm n ihm, und sprachen: Sage uns, wann wird dieses geschehen? Und welches wird 2z6 An den Festtagen. wird das Zeichen deiner Ankunft und des 4 Endes der Welt seyn ? Und Jesus antwor» tete, und sprach zu ihnen: sehet zu, daß 5 euch Nttmaitd verfüre ; Denn eö werden viele unter meinen Namen kommen, und sagen: Ich bin Lhristus; und sie werden 6 viele verführen. Ihr werdet aber von Kriege und Kriegsgeschreye hören. Sehet zu, daß ihr nicht verstöret werdet; denn diese Din¬ ge müssen alle geschehen, aber das End ist 7 noch nicht da. Denn es wird ein Volk wider das andere und ein Königreich wider das andere aufstehn; und es werden Pesti¬ lenz, und Hunger, und Erdbeben hin und 8 wider seyn. Aber dieses alles ist der An- 9 fang der Schmerzen. Alsdann werden sie euch in Trübsal überantworten, und euch tödten, und ihr werdet allen Völkern um ro meines Namens willen verhaßt seyn. ES werden sich alsdann auch viele ärgern, und einander verrathen, und sich unter ciuan- n der Haffen; Und es werden viele falsche Pro- rr pheten aufstehen, und viele verführen; Und weil die Ungerechtigkeit überhand genom¬ men hat, so wird die Liebe in vielen erkal- rz ten. Wer aber bis zum Ende verharren wird, der wird selig seyn. Die vierte Lektion. Lektion a. d. Buch der Meißheit io. , v. l 7- — 20. l7 sUott gab,den Gerechten den Lohn ihrer Arbeit, und führere sie auf emem wunderbaren We- der Heiligen mWemein. 2z 7 ge; und er war ihiren des Tages zum Schatten, und zum Lichre der Sterne durch die Nacht. Er ig fuhrere sie durch das rorhe Meer, und dracdre sie über ein grosses Wasser; Aber ihre Feinde vcrsenkere 1« er in das Meer, und jene sichrere er aus der Liefe der Hölle; darum nahmen die Gerechten die Beute der Gottlosen hinweg; Und besangen, 0 20 Herr, deinen heiligen Namen , und preisen ein- hallig deine sieghafte Hand, Herr unser Gorci (DasEvangelium wie oben S. 2,5.) Die fünfte Lektion. Epistel zu den Röm. 5. v. I. — 5. HLrüder! Nachdem wir aus dem Glauben gerecht- . fertiger sind, so lasser uns Frieden mir. Gott durch unfern Herrn Jesum Christum haben; Durch 2 welchen wir auch einen Zutritt haben im Glauben zu dieser Gnade, darin wir stehen, und uns der Hoffnung der Herrlichkeit der Kinder Gorreö rüh¬ men. Nickt aber allein das, sondern wir rühmen z uns auch der Trübsal, denn wir wissen, daß Trü- sal Geduld hervorbringt; Die Geduld aber Bemüh- 4 rung, die Bewahrung aber Hoffnung. Die Hoff« 5 nung mber machet nicht zu Schanden ; denn die Liebe Gorreö ist in unsere Herzen durch den heiligen Geist ausgegoffen; der uns gegeben ist. (Das Evangelium wie oben S. 178.) Die sechste Lektion. (Es ist die Lektion am vierten Sonnrage nach Pfingsten. S. -Z-. ) Evangelium Luk. n. v. 47 — 51 - M^n der Zeit, sprach der Herr Jesus zu den „ Schriftgelchrten und Pharisäern : Wey euch! die ihr der Propheten Gradmaler bauet, eure Vater aber hakn sie gttödtet. Wahr» sz8 Anden Festagen. 48 Wahrlich , ihr bezeuget, daß ihr in die Werke eurer Vater einwilliget; denn ie, se tödten sie , ihr aber bauet ihre Grab r 49 auf. Darum hat auch die Weißheit Got» tes gesprochen: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und von denselb.-n 50 werden sie einige tödten, und verfolgen; Da¬ mit aller Propheten Blut von diesem Ge¬ schlechte avgelodert werde , das von Au¬ sl fang der Welt ist vergossen worden; Von Abels Blut an bis auf bas Blut des Za¬ charias , der zwischen dem Altäre und dem Tempel umgekommen ist: Ja! Ich sage euch, daß es von diesem Geschlechte wird gefodert werden. Die siebente Lektion. (Sieh die Lektion am /. Fastensonntage S. 41.) Evangelium Luk. 10.0.16.-20. r6 ^rn der Zeit sprach der Herr Jesus zu iei- nen Jüngern: Wer euch höret, der höret mich, und wer euch verachtet, der ver¬ achtet mich; wer aber mich verachtet, der 17 verachtet den, der mich gesandt hat. Die zwey und siebenzig aber kamen mit Freu¬ den zurück, und sageten: Herr! Fn deinem r8 Namen sind uns auch die Teufel unter» thänig. Er aber sagete zu ihnen : Ich sah ,9 den Teufel wie einen Bliy vom Hrmmel fallen. Sehet! Ich habe euch Gewalt ge¬ geben , Schlangen und Skorpionen und alle Kraft des Fetnoes mit Füssen zu treten, und der Heiligen insgemein. 2zy und es wird euch nichts schaden. Doch so darüber freuet euch nicht, daß euch die Lu- fei untcrthäntg sind; freuet euch vielmehr, daß eure Namen in dem Himmel geschrie¬ ben sind. Die achte Lektion. (Die Epistel wie am Festtage der heil. Märtyrer Kavlan und Sebastian S- >7..) Evangelium Luk. 12. v. 1.—8- ^n der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei- r. neu Jüngern: Hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer, welcher die Heu¬ chelet) ist. Denn es ist nichts verborgen, 2 was nicht offenbar; nichts heimlich, was inan nicht wrffen wird. Denn was ihr im Z Finstern geredet habet, das wird bey dem Lichte gesag t werden; und was ihr in den Kammern ins Ohr geredet habet, das wird man auf den Dächern predigen. Euch aber 4 meinen Freunden sage ich: Schrecket euch nicht von denen, die den Leid tödten und nach diesem weiter nichts mehr thun kön¬ nen. Ich will euch aber zeigen, wen ihr f fürchten sollet: Fürchtet denjenigen, welcher nachdem er getödtet hat, auch Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch: diesen fürchtet. Verkaufet man nicht fünf6 Spatzen um zween Pfennige? und nicht einer derselben ist vor Gott vergessen. Ja! 7 eS sind auch alle Haare eures Hauptes ge- zählet. Fürchtet euch also nicht; ihr ftvd mehrwmh; als viele Spatzen. Ich sage t euch 242 An den Festtagen euch aber: des Menschen Sohn wird einen jeden, der Mich vor den Menschen beken¬ nen wird, auch vor den Engeln Gottes be¬ kennen. Die neunte Lektion. Lektion «. d. Offenbar. Joy. 7. v. rz. —17. den Tagen antwortete einer aus den Aelre^ sten , und sprach zu mir: Wer sind diese, wei¬ che mit den langen weisen Kleidern angerhan sind? und woher sinds sie gekommen? Und ich sprach zu 14 ihm: Das weißt du, mein Herr; und er sprach zu mir: Dieß sind diejenigen, welche auö grosser Trübsal gekommen sind , und haben ihre Kleider gewaschen, und im Blute des Lammes weis ge- IL machet; Darum sind sie vor dem Throne Gottes, und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tem¬ pel; und der auf dem Throne sitzet, wird unter r6 ihnen wohnen. Es wird sie nicht mehr hungern noch dürsten, weder wird die Sonne auf sie fallen, l7 noch einige Hitze; Denn das Lamm, welches mit» ten auf dem Throne ist , wird sie regieren, und wird sie zu dem Wasserbrunncn des Lebens hrn- führen, und Gott wird alle Thränen von ihren Augen abwischen. Am Festtage eines Bischofs und Beichtigers. ( Die Epistel wie oben S. 217.) Evangelium Matth. 25. v. 14. — sz. 44 Wkn d" Zeit sprach der Herr Jesus zu seinen Wk Jüngern diese Gleichnis;: Em Mensch, der in die Fremde zoh , rief seine Knechte , und der Heiligen insgemein. 241 und übergab ihnen strne Güter; und eurem 15 gab er fünf Pfund, und dem andern zwey, eurem andern «der Eines, einem jeden nach strnem eigenen Vermögen, und reifete bald hinweg. Derjenige aber, welcher fünf Pfunde r6 empfangen hatte, ging hin, und bandelte mit denselben, und gewann andere fünf Pfun¬ de. Deßgleichen gewann auch derjenige, 17 welcher zwey Pfunde empfangen hatte, zwey andere. Der aber Eines empfangen hatte, 18 ging hin, machete eine Grube in die Erde, und verbarg das Geld seines Herrn. Nach einer *9 langen Zeit aber kam der Herr dieser Knech¬ te, und hrlt Rechnung mit ihnen. Und der 20 fünf Pfunde empfangen hatte, trat herzu , legere fünf andere Pfunde vor und sprach: Herr du haft mir fünf Pfunde übergeben, steh, ich habe fünf andere darüber gewonnen. Sein rr Herr sprach zu ihm: Ey: du guter und ge¬ treuer Knecht, weil du in Wenigem getreu gewesen bist, so will ich dich über Viel setzen, geh ein in die Freude deines Herrn. Es trat 22 aber auch, der zwey Pfunde empfangen hatte, herzu, und sprach: Herr, du hast mir zwey Pfunde übergeben, sieh ich habe zwey andere gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Ev , sz du guter und getreuer Knecht, weil du in Wenigen bist getreu gewesen, so will ich dich über Viel sitzen, geh ein in die Freude dei¬ nes Herrn. Q Die 242 An den Festtagen. Die zweyte Lektion. Epistel zu den Hebr. 7- v. 2Z. —27. 2, VLrüderEs wurden viele Priester, darum, daß ih« Z nen der Lod nicht zuließ zu verbleiben; JesuS aber, weil er ewig bleibr, har ein ewiges Priester 25 thum. Daher kann er auch diejenigen ewig selig machen, die durch ihn sich zu Gort nahen; denn er 26 lebet immerdar, für uns zu bitten. Denn es ge- zimmece sich, daß wir einen solchen Hohenpriester hätten, der da heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert und hoher als die Him- 2/ mel geworden ist. Der nicht täglich vonnörhen har, wie die Priester erstlich für seine, hernach für des Volkes Sünden Opfer zu thun; denn dleß hat er einmahl gerhan , da er sich selbst aufgeopfert har, Jesus Lhristus unser Herr. Evangelium Matth. 24. v. 42.— 47. 42 §^n der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei- nen Jüngern: Wachet, denn ihr wisset nicht zu welcher Stunde euer Herr kommen 4; mrd. Dteß aber sollet ihr wissen, daß wenn ein Hausvater wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, würde er gewiß wachen, 44 und sein Haus nicht durchgraben lassen. Da» rum seyd auch ihr bereit; denn des Men« schen Sohn wird zu einer Stunde kommen, 45 die ihr nicht wisset. Wer meinest du, ist eia treuer und kluger Knecht, den sein Herr über sein HauSgestnd gesetzet hat, daß er ihnen 46 zu rechter Zett Speise gebe? Selig ist der* jenigeKnecht, den sein Herr, wenn er kömmt, 47 findet, daß er also thut. Wahrrlich ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen- Die der Heiligen insgemein. 24z Die dritte Lektion. Epistel zu den Hebräern 5. v. 1. — 4. SL rüder! Em jeder Hoheryriester wird aus den t Menschen ausgenommen, und für die Menschen in den Dingen bestellet, die Gott angehen, damit er Gaben und Opfer für die Sünde darbringe; Der da Mitletden haben könne mir denen, weiche un-2 wissend sind, und irren ; weil er auch selbst mit Schwachheit umgeben ist; Und darum muß er, so- z wohl für das Volk, als auch für sich selbst Opfer für die Sünden rhun. Niemand aber eignet sich 4 selbst die Ehre , sondern wer wie Aron von Gott berufen wird. Die vierte Lektion. Epistel zu den Hebräern i;.v. 7. —17. AL rüder> Gedenket an eure Vorsteher , die euch 7 das Wort Gottes geprediget haben; sehet den Ausgang ihres Wandels an, und folget ihrem Glauben nach. Refus Christus ist gestern und heut, 8 er ist auch in Ewigkeit. Lasset euch nicht durch man- a cherley und fremde Lehren verführen; denn das Beßre ist, mit der Gnade das Herz stärken, und nicht mit Speisen, die denen nicht genützet haben, welche darin gewandelt sind. Wir haben einen Al- iS tar, von welchem die nicht Macht haben zu essen, welche der Hütte dienen. Denn die Leiber derjeni- " gen Thtere, deren Blut für die Sünde zum Hei- ligthume durch den Hohenpriester hineingetragen wird, werden auser dem Lager verbrannt. Darum l2 hat auch Jesus auser dem Thore gelitten , damit er durch sein Blut daß Volk heiligte. Lasset uns rz also auser das Lager hinaus gehen, und seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine blei- 14 bende Stadt , sondern wir suchen die zukünftige. Darum lasset uns Gott durch ihn allezeit Lobopfer iZ darbringen, das ist. Frucht der Lippen, die seinen Namen preisen. Vergesset aber nicht der Gur» Q 2 rhä- 244 Un den Fosttayen rharigkelr und der Gemeinschaft, denn mit so-wen 7* Opfern wird Gort gewonnen. Seyd eueren Vorste¬ hern gehorsam, und ihnen unterrhan , denn sie wachen, als die für eure Seelen Rechenschaft ge» den werden. (Das Evangelium wie oben S. sr?-) Am Festtage eines Lehrers. ( Die Epistel und das Evangelium wie oben S. 224 ) Die zweyte Lektion. Lektion a. d. Sprach zer Gerechte wird sein Herz erheben, damit er Morgens zum Herrn wache, der ihn ge¬ macher har, und er wird vor dem Angesichte des 7 Allerhöchsten flehentlich bitten. Er wird seinem Mund zum Gebete aufthun, und wird für feine 8 Uieberrrertungen bitten; Denn wenn eS dem grossen Herrn gefallen wird, so wird er ihn mir dem Gei» « ste des Verstandes erfüllen; Und er wird die Reden seiner Weißhcir wie einen Regen ausschürten, und 12 den Herrn in seinem Geberre loben; Und er wird seinen Rath und seine Lehren leiten, und er wird H in seinen Geheimnissen Betrachtung anstellen. Er wird seine Lehre öffentlich vortragen, und in dem Gesetze des Testaments des Herrn sich rühmen, ir Viele werden seine Weißheir loben, und sie wird iz in Ewigkeit nicht ausgelöscher werden, Sein An¬ denken wird nicht abnehmen, und nach seinem Namen wird man von einem Geschlechte zu dem 14 andern fragen. Die Völker werden seine Weißheit erzählen, und die Gemeinde wird sein Lob ver¬ kündigen. Am . der Heiligen insgemein. 145 Am Festtage eines Beichtigers, der kein Bischof ist. (Die Lektion aus dem Sprach wie oben S. 218.) Evangelium Luk. 12. v. zz. — 40. §An der Zeit sprach der Herr Jesus zu z; seinen Jüngern: Eure Lenden sollen um« gürtet, und in euern Händen sollen bren¬ nende Lichter ftyn; Und ihr sollet den Men« z6 schen gleich seyn, die auf ihren Herrn war¬ ten , wenn er von der Hochzeit zurückkeh¬ ret, damit, wenn er kömmt und anklopfet, sie ihm gleich aufmachen. Selig sind dieje« ;7 nigen Knechte, welche der Herr bey seiner An¬ kunft wachend antrifft. Wahrlich ich sage euch: Er wird sich aufschürzen, sie zu Tische sitzen lassen, und herumgehen, sie zu bedie¬ nen; Uad selig sind jene Knechte, die, wenn er auch bey der zweytcn oder dritten Wa¬ che kömmt, er sie also findet. Das sollet ihr zy aber wissen, wenn der Hausvater wüßte, in welcher Stunde der Dieb käme, würde er gewiß wachen, und sein Haus nicht durch graben lassen. Darum seyd auch ihr bereit,^ denn des Menschen Sohn wird zu einer Stunde kommen, die ihr nicht vermeinet. Die zweyte Lektion. I. Epistel zu den Rorinth. 4. v. 9. — rg. Ar rüder! Wir sind der Weir, und den Engeln, 9 -O und den Menschen zum Schauspiele gewor¬ den. Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber io seyd klug in Christo; wir sind schwach, ihr aber Q z seyd 246 An den Festtayen. n send stark; ihr seyd edel, wir aber unedel. Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst, und sind nackend, und werden nur Kauften geschlagen, ir und haben kein gewisses Orr. Und wir arbeiten, und wirken mit unfern Händen. Man verfluchet uns, und wir segnen; wir lewen Verfolgung , und iz wir dulden eö; Wir werden gelästert, und nur fle¬ hen , wir sind alö ein Ächrsal dreser Weit gewor¬ den, und jedermanns Gespött bis auf drese Zeit. Dieß schreibe ich nicht, euch zu beschämen, son¬ dern ich ermahne euch, als meine allerliebsten Kinder in Lhristo Jesu unserm Herrn. Evangelium Luk. 12. v. 32. — 34, Z2 der Zeit sprach der Herr Jesus zu sei« -x) neu Lungern: Fürchtet euch nicht, ihr kleine Heerde , denn es bat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. ;; Verkaufet was ihr habet, und gebet Almo¬ sen, machet euch Säckel, die nicht veralten ; einen Schatz, der nicht im Himmel ab- Z4 nimmt, wozu kein Dieb stch nahet, und den keine Motte verderbet. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz seyn. Die dritte Lektion. Epistel zu den Philipp, 3. v. 7.-10. 7 HL rüderWas mir zum Gewinne war, das hake -O ich um Lhristi willen für Schaden gehalten. 0 Ja! ich achte alles für Schaden wegen der vor« trefflichen Erkenmmß Jesu Lhristi meines Herrn; wegm weichem ich in allen Dingen Schaden ge¬ litten habe, und halte eö für Koth, damit ich Lhri- 9 stum gewinne ; Und damit ich in ihm gefunden werde, nicht als der ich meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetze,st, sondern die aus dem Glau¬ ben der Heiligen insgemein. 247 Len an Jesum LH eist um ist, welche Gerechtigkeit aus Gott durch den Glauben ist; Damit ich ihn io und die Kraft seiner Auferstehung, und die Gemein¬ schaft seines Leidens erkenne, und seinem Tode ähnlich werde, wenn ich emigecmassen der Auferste¬ hung ron den Lobten entgegen kommen möchte; nicht, daß ich es schon empfangen habe, oder schon vollkommen sey, ich gehe lhm aber nach, wenn lch einigermassen ergreifen möchte, darin ich auch von Lhristo Lesu ergrlfen bin. (Das Evangelium wie oben S-218.) Am Festtage eines Abtes. Die Epistel wie am Festtage des heiligen Jo¬ sephs. Lektion a^ d. Sprach. S. 179. Das Evangelium wie oben S. »75. Am Festtage einer Jungfrau und Martyrinn. (Die Epistel und das Evangelium wie oben S. 221.) Die zweyte Lektion. Lektion aus dem Syrach zi. v. lZ—»7. er mein Gott? du hast meine Wohnung auf der rz Erde erhöhet, und ich habe gebeten, daß der Tod von mir möchte genommen werden. Ich habe 14 den Herrn angerufen, den Vater meines Herrn, daß er mich am Lage meiner Trübsal nicht verlas¬ sen , und zur Zeit der Stolzen nicht ohne Hilfe lassen wolle. Deinen Namen will ich ohne Aufhö- 15 Q 4 ren 248 An den Festtagen. 16 ren loben , und denselben mir Danksagen preisen, und mein Geber ist erhöret worden; Und du hast mich aus dem Derderben erlöset und aus der dösen 17 Zeit errettet. Darum will »ch dlr Dank und Lob sage», Herr unser Gott! (Das Evangelium wie oben S. 199.) Am Festtage einer heiligen Jungfrau, die keine Martyrinn ist. L. Epistel zu den Roriut. 10. v. 17.-18. und n. v. 1. — 2. 17 Herüber Wer sich rühmet, der rühme sich im -O Herrn. Denn nicht der, welcher sich selbst o lobet, ist bewährt, sondern welchen Gott loder r Wollte Gott, ihr Hilter mir ein wenig Thorhcit zu » gut, aber vertraget mich auch. Denn ich eifere um euch mit dem Eifer Gottes ; denn ich habe euch einem Manne getrauet, daß ich eine keusche Jungfrau Christo zubrächte. (Das Evangelium wie oben S. -21.) Die zweyte Lektion. r. Epistel z.d. Rorin. 7. v. 25. — Z4. *5 Herüber! Don den Jungfrauen habe ich kein Ge- bot des Herrn; ich gebe aber einen Rarh, als der ich von dem Herrn Barmherzigkeit erlanget ,6 habe, damit ich getreu bin. Ich halte also dafür, daß solches der gegenwärtigen Norh wegen gut seyn, 27 denn es ist dem Menschen gut, also zu seyn. Bist du an ein Weib gebunden, so suche nicht ihrer los zu werden; tust du aber frey vom Weibe, so suche kein der Heiligen insgemein. 249 kein Weib. Wenn du aber ein Weib wirst genom- 28 men Haven, sohastdumchcgesündiger, und wenn eene Jungfrau einen Mann wird genommen haben, so har sie nicht gesündiger; doch werden solche vom Kreische gequalet werden. Ich aber verschone euch. Ließ sage ich also, meine Brüder, die Zerr ist kurz. 2Y Es ist nun übrig, daß die, weiche Weiber haben, so sind, als wenn sie kerne harren; Und die da ZO weinen, als weineren sie nicht; und die sich freuen, als steueren sie sich nicht ; und die da kaufen, als Zl besaßen sie es nicht; Und die sich dieser Welt ge¬ brauchen , als gcvrauchecen sie sich derselben mehr; denn die Gestalt dieser Welt gehr vorüber. Ich 3? will aber, daß ihr ohne Sorge seyd; wer ohne Weib ist, der rst sorafalcig sürdaö, was des Herrn rst, wie er Gort gefallen möge. Wer aber ein Weib hat, der 3 3 ist sorgfa rig für das, was der Welt ist, wie ersei- mch Weide gefallen möge, und er ist gerheicer. Ein 34 Werb das kernen Mann har, und eine Jungfrau sorgen für das, was des Herrn rst, daß sie am Leibe und am Geiste in Jesu unsrem Herrn heilig scy. ( Das Evangelium Wie oben S. 199 ) Am Festtage einer heiligen Martyrinn, die keine Jungfrau ist. (Die Epistel wie oben S. srr. das Evangelium S 199) 2^ . . . -' . . - ... Am Festtage einer Wittwe. (Die Epistel wie oben S. 197. das Evangelium aber S, 199.) Q 5 Am LZS An den Festtagen. Die zweyte Lektion. i. Epistel an Timoth. v. z.— iO. , §)sllerliebster! Ehre die Wittwen, welche wahrhaf- ^4 rlg Wittwen sind. Wenn aber eine Wiltwe Kinder, oder Kindskinder hat, so lerne sie zuvor ihr Haus regieren, und denMtern gleiches mit glei- . chcn vergelten, denn dieß ist vor Gott angenehm. 5 Weiche aber wahrhaftig im Wittwenstande und ohne Tröste ist, die soll ihr Vertrauen auf Gott setzen, und Tag und Nacht mit Flehen und Beten anhal» 6 ten. Denn welche in Wohllüsten ist , die ist leben» 7 dig todt. Und dieß gebiete, daß sie unsträflich seyn. 8 Wenn aber jemand für die Seinigen und am meisten für die Hausgenossen keine Sorgen tragt, so hat er d.n Glauben verlaugnct, und ist arger als ein Un- y gläubiger. Die Wirtwe soll erwählet werden, die nickt unter sechzig Jahren ist, und die nur eines io Mannes Weib gewesen ist; Die daS Zeugniß hat, daß sie in guten Werken geübet ist, wenn sie Kinder erzogen, wenn sie Fremde beherberget , wenn sie die Füsse der Heiligen gewaschen, wenn sie denen, die Trübsal lechen, Handreichung gethan hat, wenn sie allen guten Werken nachgekommen ist. (Das Evangelum tst daö vorgehcnde. ) Am Feste der Kirchweihe. Lektion a. d. Offenbarung 2i, v. 2 —5. 2 fHn den Tagen sah ich die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herab» fahren, welche wie eine Braut/die für ihren Mann 2 geziem ist, zubereitet war. Und ich hörere eine Z starke Stimme vom Throne herab, die sprach: Sieh die Hütte Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen; und werden sein Volk seyn, und Gott selbst mit ihnen wird ihr Gott 4 seyn; Und Gott wird alle THranen von ihren Au» gen der Heiligen insgemein. 2si gen avrvischen, und der Lod wird nicht mehr seyn, weder Trauern, weder Geschrey, weder Schmerz wird mehr seyn, denn die ersten Dinge sind ver¬ gangen; Und der auf dem Throne saß, sprach-5 Steh, ich mache Alles neu. Evangelium Luk. 19.0.1. -10. der Zeit / ging der Herr Jesus durch I Jericho, Md steh! da war ein Mann 2 rmt R»men Zachäus, und dieser war ein Oberster der Zöllner und reich; und trach- z tete Jesnm zu sehen, wer er wäre, er konnte aber vor der Menge nicht; denn er war klein von Person; Und er lief voraus, und stieg 4 auf einen wilden Feigenbaum, aufdaß er ibn sähe, weil er allda vorbeygehen sollte; Und als Jesus an denselben Ort kam, 5 sah er hinauf, erblickete ihn, und sprach zu demselben: Zachäus! steig geschwind herun¬ ter: Denn ich muß heut in deinem Hause bleiben ; Und er stieg geschwind herunter, 6 und nahm ihn mit Freuden auf; Und da ste 7 Ließ alle sahen, murreten sie und fageten: daß er bey einem Sünder eingekehrrt sey. Za» 8 chäus aber stand, und sprach zu dem Herrn Sieh Herr! Die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden um etwas betrogen habe, so gebe ich es ihm vier¬ fach wieder. Jesns sprach zu ihm: Heut 9 ist diesem Hause Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist; Denn des vv Menschen Sohn ist gekommen zu suchen , uud selig zu machen, waS zu Grunde ge- gngen.war.. Ein 2^2 M M Ein andächtiges Gebet zu Gott den Vater, für das allgemeine An¬ liegen der ganzen Lhristenhktr, nach der Pre¬ digt zu sprechen. Allmächtiger, ewiger Gott, Herr, himmli- scher Vater, sieh nach deiner grundlo¬ sen Barmherzigkeit unfern Jammer, unser Elend und Roth an. Erbarme dich über alle Lhrtstglaubige, für welche dein eingebor- ner Sohn, unser lieber Herr und Heiland, Jesus Christus/ in die Hände der Sünder frey- willig gekommen ist, und auch sein kostbares Blut an dem heiligen Kreuze vergossen hat. Durch diesen Herrn Jesum wende ab, gnä¬ digster Vater, die wohlverdiente Strafe, ge¬ genwärtige und zukünftige Gefährlichkeiten, schädliche Empörungen, Kriegsrüstung, Theu- rung, Krankheiten, und betrübte armselige Zeiten; erleuchte auch und stärke in allem Guten geistliche und weltliche Obristcn und Regenten, damit sse alles befördern, was zu deiner'göttlichen Ehre, zu unsrem Heile, und zum gemeinen Frieden und Wohlfahrt der Christenheit gedeyen mag. Verleih uns, o Gott des Friedens, rechte Vereinigung im Glauben ohne alle Spaltung und Zertrennung. Be¬ kehre unsere Herzen zu wahrer Buffe und Bes* serung unsres Lebens. Zünde in uns das Feuer der Liede an. Gieb einen Hunger und Eifer zu aller Gerechtigkeit g bannt wir als gehorsame Kinder im Leben und Sterben dir angenehm und wohlgefällig seyn. Wir bitten auch _ BZ 'J" M _2ZZ auch / wie du willst/ o Gott / daß wir bitten sollen, für unsere Freunde und Feinde, für gesunde und kranke, für alle betrübre und elen¬ de Christen, für Lebendige und Abgestorbene. Dir sey einmal empfohlen, o Herr, unser Thun und Lassen, unser Handel und Wandel, unser Leben und Sterben. Laß uns deiner Gnade hier genießen, und dort mit allen Auserwählten erlangen, daß ww in ewiger Freude und Seligkeit dich loben und ehren mö¬ gen. Das verleih unS, Herr, himmlischer Bater, durch Jesum Christum deinen lieben Sohn unfern Herrn und Heyland, welcher mit dir und dem heiligen Geiste gleicher Gott lebet und regieret in Ewigkeit. Amen. Allgemeine Schuld und Bekenntniß der Sünden. ^?ch armer Sünder widersage dem bösen Fcln- de, allem seinem Eingeben, Rathe und That. Ich glaube an Gott den Vater, an Gott den Sohn, und an Gott den heiligen Geist. Ich glaube auch gänzlich , was die all¬ gemeine christliche Kirche befiehlt zu glauben. Mit diesem heiligen katholischen Glauben Leichte und bekenne ich Gott dem Allmächti¬ gen, Mariä seiner hochwürdigen Mutter, al¬ len lieben Heiligen, und gebe mich schuldig, daß ich von meinen kindlichen Tagen an bis auf diese Stunde, oft und viel mit Gedan¬ ken, Worten, Werken, und Unterlassung vie- 254 W M_ ler guten Werke gesünbiget habe. Wie dann solches alles geschehen ist heimlich oder offent- llch, wissentlich oder unwissentlich wider die zehn Gcbotte, in den sieben Todtsünven, an den fünf Sinnen meines LeibeS , wider Gott, wider meinen Nächsten, und wider das Heil mei¬ ner Seele. Solche und alle meine Sünden sind mir leid von Herzen; ich bitte darum de- müthig dich ewigen barmherzigen Gott, dn wollest mir deine göttliche Gnade verleihen, mein Leben so lang fristen, bis daß ich hier meine Sünden beichten und büssen, deine göttliche Huld erwerben, und nach diesem elen¬ den Leben die ewige Freude und Seligkeit erlangen möge. Deßhalben klopfe ich an mein sündigesHerz, und spreche mit dem offenen Sün¬ der ; O Herr Gott! sey gnädig mir armen Sünder! Amen. Gebet für die Landherrschaft. Allmächtiger ewiger Gott, Herr himmli- scher Vater! in dessen Händen alle Kö¬ nigreiche und Herrschaften sind, denn wir, auß Liebe und Gehorsam gegen dich, treu, unterthänig und gehorsam seyn müssen; laß deine, Gnade und Barmherzigkeit groß wer¬ den über deinen Knecht unfern theureften Kai¬ ser und Mitregenten , über unsre theuerste Kaiserin« Königin« und Landesmutter, über das ganze kasterl. kömal ErzhauS Oestreich, ihre Königreiche und Länder, und alle, die demselben verwandt und zugethan sind; über- gieß sie mit dlnem göttlichen Segen, an ih¬ rer Seele, Leiv , Gut und Habschaftm; wen¬ de von ihnen alle Bersuchungen und Nachstel¬ lungen des dösen Keindes ab; bewahre sie sammt ihren Königreichen und Landern vor allem Unheile, vor Pest, Krieg und Hungers- noch; führe sie in dem Wege deiner Gesetze und deiner Liebe, damit wir alle, nach geen¬ digtem Laufe dieses vergnüglichen Lebens , in das deinen Auserwählten gewidmete Reich etntreten, dich allda in der ewigen Glückselig¬ keit unaufhörlich loben und lieben mögen. Amen. ' .v"/",'".v-/ '-7.---?-—.- / - --I-,«- Uibung der göttlichen Tugenden. Uibung des Glaubens. Ich glaube an dich wahrer Lreyeiniger Gott - Dater, Sohn, und heiliger Geist, der du alles erschüfen hast, alles erhältst , und regierest; der du das Gute beloh¬ nest , und das Böse bestrafest. Ich glaube, daß der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um uns durch sei¬ nen Lod am Kreuz zu erlösen , und daß der heilige Geist durch seine Gnaden uns heiliger. Ich glaube und bekenne alles, was JeiuS Lhristus gelehret hat, was die Apostel geprediget haben, und was die heili¬ ge römische katholische Kirche uns zu glauben vorstel¬ let. Dieses alles glaube ich, weil du es o Gott, die ewige, und unendliche Wetßheir und Wahrheit ge- offenbaret hast. O Gott! vermehre meinen Glauben. Uibung der Hoffnung. Ich hoffe, und vertraue auf deine unendliche Güte und Barmherzigkeit, o Gort daß du mir durch die unend- /V » 256 _ W --Z-. M _ unendlichen Verdienste deines elngeboriien Sohnes Lem Lhnsti in diesem Leden die Eekenntuiß , wahre Reue und Verleihung meiner Sünden ertheilcn , nach dem Tage aber die ewige Seligkeit geben , und verleihen wirst / dich von Angesicht zu Angesicht zu sehen und zu lieben, und ohne End zu genießen. Ich hoffe auch von dir die nörhigen Mittel alles dieses zu erlangen weil du es versprochen hast, der du allmächtig, getreu, unendlich gütig und barmherzig bist. O Gocr starte meine Hoffnung. Nibuny der Liebe. O mein Gott, ich liebe dich aus ganzem meinem Herzen, über alles, weil du das höchste Gut, weil du unendlich vollkommen und aller Liebe würdig bist, auch darum liebe ich dich, weil du gegen mich und alle Geschöpfe höchst gütig bist. Ich wünsche von- ganzem Herzen , daß ich dich eben so sehr «Leben möch¬ te, wie dich deine treuesten Diener lieben und gelicbet haben; mir derer Liebe ver-inige ich,meine unvollkom¬ mene Liebe, vermehre sie in mir 0 gütigster Herr! im¬ mer mehr und mehr. Weil ich dich nun aufrichtig und lnnigst zu liebe» wünsche und es zu thun micy ernstlich bestrebe, so ist 'es mir von Herzen leid, daß ich dich mein höchstes Gut, welches ich über alles lieoe, meinen Schöpfer, Erlöser und Hciiigmacher erzürnet habe; es schmerzet mich, daß ich gesündiger, daß ich dich meinen beßtenDarer , meinen allmächtigen Herrn, und strengsten Richter beleidiget habe. Ich nehme mir ernstlich vor, alle Sünden sammt allen bösen Gele» genheiten zu meiden, die vergangenen Misscrharen mehr und mehr zu bereuen, die Bosheit der Sünde öfters zu betrachten, und niemals gegen deinen heiligsten Willen zu handeln, nimm mich wieder zu deinem Kinde auf, und gib mir die Gnade zur Erfüllung dieses meines Vorsatzes. Darum bitte ich dich durch die unendlichen Verdienste deines göttlichen Sohnes un¬ ser- Herrn und Erlösers Jesu ÄUlfft. . . »b . "Dz