U^ Dcgotardlsche "^I M Laibacher Zeitung, M ^ ^ S'N' ^end den 16. ^bruar i?99. A G Innländische Begebenheiten. Wien Se. k. k. Maj.5abeuden Feldmarschall-Lieutenant, Grafen v. Velleaarde, das Kommando uber dle Truppen in Tyrol; dem bisherigen ^eldmarschall-Lieutenante, Melas, aber, welchen Allerhöchstdieselbe zu gleicher Zeit zum Generalen der Kavallerie ernennet haben, dasKomman-do über dieTruppen in Italien zu verleihen geruhet. Der bisherige kom-mandirende General des Truppen- korps in Tyrol, Feldmarschall-Lieute^ nant, GrafSpork, hat seine Anstellung bei der Hauptarmee, unter dcm Kommando Sr. kömgl. Hoheit des Erzherzogs Karls, erhalten. Ferner haben Se. Ma,. den Feld-marschall-Lieutenant Csernell, zum kommaudirenden Generalen in der Karlstädter Warasdiner Grenze zu ernennen befunden. Se. Maj. haben den ersten Vicege? span des Salader Komitars, 3adis-laus v. Mesterhazi, i« gnadigsterRük-sicht auf dessen erworbene Verdienste, zum königl. Rath, mitNachlaffung der Taxen, allergnadigst zu ernennen geruhet. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Ra statt, den 27. Jan, Ganz unvermuthet war gestern wieder einmahl die 89. R. Deputations - Sitzung , wodurch derStillstand derNe-gotiation wenigstens auf einen Tag unterbrochen wurde. DerGegenstand derVerathschlagung war 1 )dcrMarsch russischer Truppen und die hierüber eingegangenen vorlaufigen Resolutionen von Wien und Regensburg; 2) die noch immer fortwährenden Beschwerden auf dem rechten Rheinufer. Der Beschluß wurde ganz nach der kursächsischen Abstimmung gezogen, welcher die übrigen bcitrateu. Er ist nachstehenden wörtlichen Inhalts : ,. i) Daß an die hochansehnliche kais:. Plenipotenz ein Erlaß von Seite dcr Ncichsdeputation gewöhnlicher Mafien zu briugen, und darin auf eine Note an die französische Gesandtschaft folgenden Inhalts anzutragen sey. Der kaiserl. Plenipotenz sey auf den in Gemaßheitdes Deputations - Er-suches wegen eines etwaigen Marsches rnsischkaiserlicker Truppen durch das dcutschc Reichsgebieth erstatteten Bericht von Sr. kaiserl. Majestät die Resolution zugekommen, und ihr zu vernehmen gegeben worden, daß die Reichsdeputation, von welcher der Gegenstand der dahin Bezug habenden Note, als außer ihrer Compe-tcnz gelegen,lediglich dem unter seinem Oberhaupte versammelten Relche zur Entschlieffung übergeben worden sey, nun von daher das Weitere zu erwarten habe. VonderallgemeinenReichs-versammlung aber sey in dieser Sache Instructions - Einhohlung von den Behörden resolvirt, auch der Reichsdeputation bekannt gemacht worden, daß an den Reichstag wegen eines Durchzuges russischkaiscrl. Truppen noch keine Anzeige odcr Requisition gekommen sey. 2) Was den Gegen-! stand des rechten Rheinufers betrifft, ! so sey die Hoffnung noch nicht aufgegeben , daß den so oft wiederholten Zusagen endlich ein Genüge geschehen werde, und da die franzs. bevollmächtigten Minister gegen den hochansehnlichen kaiserl. Plenipotentiarium ausdrücklich erklärt hätten, daß dieser Gegenstand von ihnen dcr sranzs. Regierung bestens empfohlen worden sey, so wolle man vor der Hand noch Anstand nchmen, in diesem Betreffe sofort anderweitig noch etwas an die französis. Gesandschast zu bringen. „ Mündliche Ausrichtung des kaiserl. Plenipotentiarius an den Herrn Direktorialen Baron von Albini. Am 21. d. M.Habe der hbchstansehnliche kaiserl. Herr Plenipolentiarius den! Direktorialen durch den Direktorial-Sekretär, um davon die Reichsdeputation zu benachrichtigen, eröffne« lassen: „ Die kaiserl. Plenipotenz habe auf die in Gemäßheit des Depu^ tations - Ersuchens in Betreffe eines etwaigen Marsches rnssischkals. Trup- 5 pen durch das deutsche Gcbietk erstatteten alleruuterthanigsten Berichts heute frühe durch einen Courier von Sr. kaiserl. Maj. eine Resolution erhalten , in welcher Se. kaistrl. Maj. i zu vernehmen gegeben hätten, daß das ! sranzs. Gouvernement anstatt einer beruhigenden völkerrechtlichen Antwort auf die dringenden Anträge der Deputatton wegen d?s Zustandes des rechten Nheinuftrs einen andern und j zwarganz nenenGcgcustand znrSpra« che gebracht hätte; Ge. kaiserl. Maj. hätten es anbey den Rechten und Grundsätzen der bestehenden Neichs-verfassung ganz angemessen befunden, daß die Deputation den Gegenstand der französ. Note vom2. Jan., als außer ihrer Competenz gelegen, lediglich dem unter seinem Oberhaupte Versammelten Reiche zur Entschlieft snng übergeben habe, von woher sie mm das Fernere zu erwarten habe. ,<, Einige Pariser Blätter sagen , es wcrd? an Erweiterung der Ncutrali-täts - Linie in Deutschland unterhandelt: die neusNcntralitäts-Linie sol- ! te noch emen (den nördlichen) Theil ! von Schwaben einschließen; die Li- ! nie würde von den Flüssen Ens und ^ Neckar anfangen , und über Donau-wörth bis an die Naab gehen , und also nur das südliche odcr obereSchwa-ben zum Sckauplaye des Krieges, wenn es je wieder dazu kommen sollte, offen lassen. — Bis zum,8ten Jan. zählte man 49 Noten, die zwischen der!Reichsd>-putation und den französ. Ministern gewechselt wurd.n. Zwischen den kaiserl. Bevollmächtig- ten Und der sranzösis. Gesandtschaft wnrdon 19. Noten gewechselt. Und die Zahl der gedruckten Congreßschrift ten, die während der Friedens - Unterhandlungen in Rastatt herauskamen , ist über 200. Neue Französis. Note wegen des Marsches der Russen. Rastatt, den 5 l. Jan. Gestern kamen 2 Französis. Couriere schnell hintereinander hier an. Heute wurde nachstehende Note von den Französis. Ministern an die Rcichsfriedensdep. übergeben. „Die unterzeichneten, zur Unterhandlung mit dem deutschen Reiche bevollmächtigten Minister der Franz. Republik erklären der Reichsfriedens-Deputa-tion, daß sie Befehl haben, solange, bis man aus eine kathegorische und be-sri?digende Art auf diejenige Note, welche sie am ,3. Nivose ( 2. Jan. > übergeben haben, geantwortet haben wird, keine Note mehr über irgend einen Gegenstand der Unterhandlung zu übergeben oder anzunehmen. Nastatt. den 12. Pluviose des Jahrs 7 der ^ Franz. Republik (zi. Iän.i 799.) ! Französis. Note vom zi. Jän. an ! die Oestreichische Gesandtschaft. Ra-l statt, den 1. Febr. Folgendes ist der Inhalt der Note, welche gestern dem Grafen von Lehrbach von der Franz. Gesandtschaft übergeben worden ist. „Die unterzeichlwten Minister dcr Franz. Republik bezeugen dem Herrn Grafen v. Lehrbach, bevollmächtigten MinisterSr.Maj.deSKaisers,Königs vonHungarn u. Vö'hmen,als demMi-nister vonOcstreichfihr Erstaunen darüber, daß sie noch keine Antwort we- gen des Marsches der Russen erhalten haben: dieses zeigt offenbar an,daß dieselben gegen dicFranz.Republik gerichtet sind. Die Franz. Regierung kann nicht länger eine Ungewißheit ertragen, welckc die Würde und das Wohl der Republik aufs Spiel setzt. Die Unterzeichneten habenVefchl, vonSr. Maj. dem Kaiser, vermitttlstDero bevollmächtigten Ministers, des Hrn. Grafen v.Lehrbach,eine positiveAcrsi-cherung zu verlangen, daß dieRussis. Truppen das Gebieth Sr. Maj. des Kaisers und Königs räumen werden, und daß folglich dieVefehle dazu gegeben sein. S griff anf Capua, keine weitere be-z stimmte Nachricht hat. Frankreich. ^ Der König von Schweden, welcher ^ erkläret hat,daß er den nachStockholm bcstimmtenClt.Lamarque,(weil er für t die Hinrichtung des letztenKönigs vott ! Frankreich gestimmt hatte) als Both-! schafter nicht annehmen wolle, bestehet a'if dieserWeigerung,und hat nun von dcm franz. Direktorio, alS einen Beweis von Freundschaft verlangt, daß lhm entweder der ehemahligeGesandtt imHaag,Cit.Noel,oder der vormahli-geGesandte amPreußischenHofe, 6it. Caillart,od?r der nun inHamburg stehende Minister, Cit. Marragon zuge-sendetwerde. InRüksicht ausdenCit-Lamarque, hat das Direktorium s rich sind auch schon solche Gesellschaf- ' ten errichtet. ^ Z u r ch , den 26. Jan. Die Franzofen haben das königl. preussischeFür-stenthum Ncuenburg noch nicht besetzt ; ohnerachtet es kürzlich hieß, daß es geschehen sollte. — Man hat wieder viele Gründe zu vermuthen, daß derKrieg bald ausbrechen werde. Viele wünschen ihn, und ziehen ihn einem solchen Frieden vor. — Die in derSchweitz befindlicheFranzosen can-tonircn meist in den Gegenden von Zürch, Schaf auscn, und imThur-gan. — Vor einigen Tagen ist Ge- ' neral Massena von hier abgereißt, utt« die Rheingränze von S4afhm,ftn l'B ins Apponzellerland zn besicktigen. — Der Vodensee war wäßrend der grossen Kalte größtentheils zn gefroren. — Unser Vorrath von 18200. Säcken Gctraide ist nun aufgezehrt, I« Bern wo 25,000. Säcke vorräthig waren geht es eben so. — Die Anwerbung von 18^00. Mann Hülfstruppen für Frankreich wird wohl nicht zu Stande kommen, wenn man keine starke Maaßregeln ergreift. G r 0 ß b r i t a n i e lt. London, deni9Iän. Aufdem Berge Portsdown beiPortsmouth soll ein See-Triumph-Obelisk, 135. Fuß hoch, zum Andenkender in diesem Krieg? gewonnenen Seeschlachten erricktet werden. Die 4 Seiten ! desselben sind mit schrechlichen Trophäen ausgezicrt, und an jeder dcr . Kopfdeö Admirals Howe, Duncan, l Vincent und Nelson, mn Lorbcr llM-' wunden, angebracht Am Piedestal ^ werden die Nahmen der Schisse, dcr Commandeurs ,1. s. w. eingegrabe«. Rußland. Der Kaiser hat alle Greise «nd KriegsunfahigedesCondeischen Corps in Ruhestand versetzt, und ihnen ihre bisherigen Einkünfte gelassen. -^ Er hat durch eine Ukase verordnet, den Freitag der hockheil. Mutter Got-teS von Kasan, den 22. Octob., u«-ter die Zahl der Tabell-Tage attfz«^ ' nehmen.