»»tzlß«»», ,»»», ftr A»».' Str 14 Arettag, St. JSuNer I8«8. Jahrgang k>i« l,»» ^Marburger Zettmiq erscheint ,ede« «^ountas,. Mttuvoch und streUa«. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 3 fl.. vierteljährig 1 fl. 50 kr. für gustellung Haus monatlich 10 kr. nut PostverienVun^,: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 ft.. vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung ____^d^tmallger mit '.^0 kr. berechnet, lvozu fiir jedetmaltge Einschaltung 30 kr. Jnseraten-Stempel^^ebühr svmmen. Zur >vestlichen P r o v i n z e n wird immer noch vermelirt. tvas auch die Negierungs' blatter in Paiis und Wien behaupten mögen. Die Stärke der Truppen beträgt in W^irschau 3S.000 Mann; m der Umgegend drr Hauptstadt 2V.VÜV. in Kalisch. CzkNstochau und an der preußischen Krenze 16.000. ln Petrikau. Radomsk. Kielze und ln den kleineren Tarnisonsorten 12.000. in Lublin 18.000. endlich an der gallzischen Grenze, d. i. längs des ehrmaligtN Krakauer Gebietes ablvärts der Weichskl. und von dieser bis zum Bug. welcher die Grenze zwischen d.m Königreich Polen und Äiol-hynien (Ättißland) bili'tt. 4Ü.000 Mann. Somit ergibt also die Gc-iammtstarke der gegkNlvärtig im sogenannten Königreich Polen stehellden russischen Truppen aller Waffengattungen 146.000 Mann. In Litthau,» standen nach amtlichen Berichten Ende November vorigen Jahres 85.000, in Bolhynien 60.000 und in Podolien 75.000 Mann. Diese leptcren TruppiN ivurden aber im Laufe der jüngsten Monate noch vttMkhrt. weshalb sür Litthauen. Bolhynien und Podolien 250.000 Mann kaum zu hoch gegriffen And. welche die in Polen stehende Aimee jeden Augenblick auf 200.000 Mann und darüber verstüiken kötmen. Der Berbefferungsantrag. welcher »m preußischen Herren Hause zum Beschluß des Unterhauses über die Redefreiheit der Abge. ordneten eingebracht worden, verdankt sein Entstehen dem Grafen Bis-marck. Der erste Theil deS ..BermittlungS" Vorschlages laust darauf hin-aus. jeden demokratischen Abgeordnete!» wegen StaatSverbrrchen mlt lebenslänglicher Zuchthausstrafe zu bedrohen und vor den StaalsgerichtShos zu schleppen. Was den LandtagS'TcrichtShof betrifft, der über die Aeußerungen der Abgeordneten urtheilen würde, so sollen ihm durch daS Los sechs Mitglieder aus dem Abgeordnetcnliause und sechs aiiS dem Herrenhause zugetviesen werden. In lebterim sitzt kis jetzt, bis zu einer solchen Veranlassung diele Rolle spielen konnte!" „Und u'tn." fragte der Major tveiter. ,.was ivar Dein Borsatz sür die Zukunft?" „Habe ich eine Wahl? Ich verlasse Dich, verlasse Dich noch hente. in demselben Moment, in ivelchem Du mir noch zwei Bitten gewährt haben tvirst." ^ ..Sprich sie aus. ' „Bleibe der Beschützer, der Baler meiner AgneS. und dann gib mir Deine Verzeihung." s Sie t»atte nnr unter dem bestigsten Aiisweineii die Bitten auS-i sprechen können, und war dabei aus daS Sopha ^uriickgtiunken. Der ^Major antivortete jl>r nicht gleich, sond rn »chiitt iuinken lierbei. „Nicht Marie." entgegnete sie. „ttilweihe din Namel, nichi!" Diese wenigen Worte erschüllerten dei, slartki» Mann und seinen Entschluß. „O. mein Gott!" rief er. lntindte sich wieder um und dutchmaß die Stube, von nenkm nach einen Entschlüsse suchend. Densellien gefunden, kehrte er nochmals zu dem Sopli.i zurück „Ich kann nicht anders. Marie." setzte er kleinlaut hinzu. ..ich tiabe Allvs. tnrin ganze» Zmtere geprüft. Deine und Mine Lage ruhig überlegt; inl v^eisl, das edle Herz, den klaren Verstand meiner Mutter gesragl ; meinen Stolz, ja sogar meine Ehre erforscht: aber ich kann nicht anderS. Marie! Nun beant-Worte mir nur noch eine Frage: liat jener Mensch Rechte a-t Dich?" „Er ist mein Versülirer. der Vater meines KindeS." „Hat er »«'s'^tzliche Rechte? Äst er Dnn Maiin?" „Nein!" „Wohlan. Mizrie. so bleibst Du mein!" Sie sprang aus. ..Nein. Hermann. —" „Entscheide jetzt nicht. Du hast einen kräftigen Acist. der Schlag mußte Dich dennoih zu stark treffen; Du siehst noch nzchl klar." „Auch Dich hat er getroffen. Hermann, anch Du —" Allg<«ei«e W-Hiepfitcht ««d stehend« Heer? II Marbursj. 30. Jänner. Ein klnnes ftthendtS Heer auch nach Einführung der allgemeinen Vehipflicht vkklanflen «lcht blos die Aej^irrung und ihre politischen An» häager. sondern auch Männer de« Faches. Diesss kleine Heer würde den Stamm der bewaffneten Macht bilden — den Nahmen, .welchen di, jährlich einberufene Mannschaft auszufüllen hätte. Die Forderung unserer Fachmänner mühten wir nur dann als berechtigt anerkennen, wenn ohne einen solchen Stamm das Heer nicht schlagfertig wäre. Die Fachleute versichern, daß ihnen neben dem kleinen stehenden Heer eine kurze jährlich wiederkehrende Uebnng der Wehrmänner genüge. Wir gehen weiter und erklären: diese llebung gcnüize liei AllkN. Im freien Lerfassungsstaate gibt eS keine Feldbereitschast mehr, sondern nur Kritge zur Abwehr. Nicht Laune oder Willkür drückt den Bürgern eines solchen Staates die Waffen in die Hand, sondern die Ueberzeugung. daß der Krieg daS leßte Mittel zum Schupe des Batcr-landes. Dieses Bewußtsein erhebt und begeistert: Kampen dieser Art scha«ren sich leicht und rasch und zielien freudiger in daS Frld, als Soldaten eines stehenden HeereS. die nur dcm Befehle lieharchen. Die Erfahrung hat die Feldbereitschast eines reinen Bolksheeres glänzend bewiesen. Als vor zwölf Iahren der Krieg zwischen der Schweiz und Pieußen auszubrechen drohte, erfolgte duS erste Aufgebot der eidge-uöfsischen Wehrmänner so rechtzeitig — war die Ausstellung derselben im kalten Winter, im Vebirgslande. eine so schnelle, so zweckmäßige — war die Stimmung der Wehrmänner. dir am heimischen Herde deS Vaterlands-rufes harrten, eine so kampflustige, zum Aeußerften entschlossene... d«ih Frankreich und Oesterreich sich beunruhigt fühlten und dem Könige von Preußen den Rl»th gaben, wegen der Neuenburger Frage nicht einen Krieg zu wagen, der zu einem allgemeinen europäischen Brand werden könnte. Das stolze mächtige Preußen verzichtete auf die Entscheidung der Waffen. Den schlagendsten Beleg aber sür unsere Behanptnng liefern wir unseren Gegnern mit dem Urtheile eidgenössischer Offiziere, die in sieben-den Heeren gedient. AuS besonderer Liebe zu den Waffen, um die Ein« richtungen stehender He»mentlich in da» sranzösische oder österreichische und bleiben dort in der Regel mindestens so lange, bis sie Offiziere geworden. Nehmen diese Schweizer ihren Ab-schied uud kehren in die Heimat zurück, so werden sie als Offiziere in die BolkSwehr eingereiht. Die Schweiz, ringsum von Monarchien und Militärsnlaten umgeben, ^st durch ihre Lage genötliigt. die Mittel zur Bertheidigung in gutem Ltande zu erhalten und dem Heerwesen ihrer Nachbarn ungetheilte Aufmerksamkeit zu widmen. Kommen in der Bundes« Versammlung oder in den Vertretungen der einzelucn Staaten Neuerungen dtr Heeresversassung zur Sprache, dann werden vor All-m die Fachmänner befragt, zumal jene, djc im Auslände gedient. Wnrum rathen oder beantragen diese Offiziere nie. außer der VoikSwchr noch ein kleines stehendes Heer zu errichten? Die Staatslenker Oesterreichs haben schon oft Gutachten Sachverständiger eingeholt. Politisch, wirtljschasllich und militärisch ist keine Frnge wichtiger, als die Aufhebung des stehenden HeereS, die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, die Errichtung einer Volkswehr. Möj^e die Regierung sich entschließen, über diese Frage ein Gutachten von schweizerischen Wrtjrnännern einzuholen, welche im öslerreichischen Heere »ils Offiziere gedient ', wir sind überzrugl. die Antivoit w.rde lauten: mililä-llsche Gründe zwingen nicht, bei allgemeiner Wehrpflicht nn kleines stellen-des Heer zu halten. Air Marb«rger Theaterfrage. Heute Abends 7Ul)r findet die Ceneral Bersammlung des Theater-und Kasino-Vereins statt; da der 4. Gegenstand des Programmes die „Bestimmung des Jahresbeitrages der Mitglieder uud der Theater-Sub-vention" Ut, so scheint eS nicht unzeitgemäß, die wirthschaftllchen Serhält-Nisse deS Theaters näher zu beleuchten. — Die Direktion des Theaters hat dem Theater- und Kasino-Komite nnen Nachweis ihrer Einnahmen und Ausgaben vorgelegt, den wir im Auszuge hier wiederholen: Der monatliche G^geauslveis der Mitglieder, wobei Herr v. Bertalan sür sich und seine Gattin eine Monatsgage von je 70 fl. beansprucht beträgt..............974 si. - kr. Orchester.......292 fl. 10 kr. Hilfspersonale............220 fl. — kr. Nebknauslagen . . 92 fl. — kr. Ferner die Beleuchtung und übrigen TageSkosten Mit täglich 2ü fl. 10 kr. monatlich . . . 502 fl. — kr. Zusamnien: 2080 fl? 10^r. «voraus bei monatlich zwl,nzig Vorstellungen für jeden Abend die Kosten für die Direktion mit 104 fl. enifatlen. Hiebei sind die Abnüj^ungsperzente ^r die Einrichtung (auf 4661 fl. 21 kr. veranschlagt). Beneficienantheile. Tantiemen und Nachschaffungen nicht in Rechnung gebracht. Diese Kosten sollen durch die Einnahinen an der Kaffe gedeckt lverden. lvelche bei ausverkauftem Hause, mit Rücksicht auf Militär- und Studenten^ karten betragen: 96 SiKe zu 45 kr......43 fl. zv fr. 200 Parterrekarten und zivar 120 zu 30 kr. . . gg fl. ^ fr. 80 .. 20 kr. . 250 Galleriekarten und zivar 50 zu 20 kr. 200 „ 15 kr. 70 Logenpläj^e zu 30 kr. 16 fl. ' 15 fl. - kr. 30 fl. kr. 21^fl.^^ Zulamtnen: 161 fl 20 kr. beim Besuch von 516 Personen, welcher Betrag nur ein einziges Mal und zwar durch erhöhte Eintrittspreise überschritten worden, sonst aber nie eintlemnigtu. Die Direktion li.klagt sich, daß die Einnahmen meist unter dem Kostenbetrag von 104 fl. bleiben und ditser Ausfall an einzelnen Abenden 40. 50 b s g.gen 70 fl. belrägt. Der DurchjchnitltplkiS sür eine Person b«läuft sich nach der vor-h rgeh,«den Berechnung auf 26 bis 27 kr. Die Wahrscheinlichkeit des Ertrag-"isses solgeit die Direktion anS der ulit 12.670 Seelen veranschlagten Bevölk.rung. v^u welchen 7650. als: Kinder, Taglöhner. Dienstboten, j^emeine ,>. s w. in Abschlag kommen; vom Reste mit 5010 Seelen ««nftle daher ziu Deckung der 104 fl. jek^e jtvölfte Person, also von jeder liicaiernüii.je» Familie ivenigstens ein Mitglied täglich die Vorstelliiug t>»suchen. Durch mehrfache'^Betrachtungen gelangt der Verfasser des Nachiveises tinn zu dein 'i^chlufse. dah der AnSfall an Kasseneinnlihme selbst nicht durch die iveiteren Einnahmen von a.) Subvention.....500 fl. — kr. b.) 4 Lvtlen zu 60 fl..... 240 fl. — kr. c.) ZeltUabonnement .... 202 fl. — kr. ZusamnltnV^042 fl 80^ kr^ oder monatlich 173 fl. gedeckt wir!^. sondern daß di? Direktion nur dann btüelien kann, wenn sie eine weitere Unterstüpung eiliält. und zwar: 1. da das Orchester in tri,herer Z,it sür den Abend nur 9 fl. kostete, während die Diieklion j.hl l5 fl.^ zahlen muß — die Entschädigung von täglich 6 fl. oder »ür 6 'vioiiNe 700 fl. — 2 die Einfül)rung der Petroleum« Beleuchtung. „Ich bin ein Mann ; hiiie mich ivnter „Höre vorljer mich. Hermann, ich li ^e Dir nmi) nicht AlleS gesagt; ich wollte Dir die Schtnach einer Nachrich!. vielleicht den Anblick jene5 entsetzliche« Menschen ersparen. (Nregoire isl ljiei; vor einer lialben Stunde war er bei mir. hier, in di.sem Zimmer, ulit schruachtvollen Anträgen, mit snrchtbaren Drohungen, gir ge^jen Dich, gegen Deine Ehre, gegen Dein Leben." Die Nachricht schien den Entschluß des MlijorS nicht erschiittern zu können „Ich sürchte den El-nden nicht." sa.ite er. „und anch Dn ivinl ilzn keinen Angenblick ivieder zn fürchten tiaben. Höre luin mich iveiter." Sie likß ihn lucht ineiter leden. „Nein. Htrnianii. ich ivels» Allei^^. ivai!« Du mir sagen kannst, und will auch j^lanbeii. daß Du Dich nichl täusche!!, selbsi flir die Zufnnst »licht; alßer ich kann nicht, mrin Entschlni' steht unerschüiterlich fest." „Du mußt Mich ltören. Marie. - " „Ich kann nicht!" „Um Deinri Kinder willen!" > „Auch sür sie «ich!; ich weiß, daß Du sie nicht verlassen lrilst.! Beide nicht!" „Marie, um meinetivillen denn', iviltst Tu mich völlig unjilücklich machen? Beantworte mir nur noch eine Frage: Hast Du mich je geliebt? Liebst Du mich uoch?" Er sprach diese Worte mit dein Tone der ittnis.!'ten. der wahrsten Liebe. Konnten sie den Eindruck ans das Herz verfil)len. das ilin so innig und wahr lieble? „Ja. Heimantt." rief sie. „ich liebe Dich, lzabe Dich schon v^'ii dem Augenblicke an gcliebt. als ich Dein Heiz eikannte. nnd ich erkannte es gleich in dem eisten Z^licke DeiNk^^ AngeS. dem ersten T.)ne Deiner Stimme l O. glaube mir. Hermann, ziveifle nicht an meiner Lieb»; aber gerade daruin muß ich von Dir scheiden. Halle dieie Lirbe mich! nicht verzehren ^üssln. irenn Du mich nicht wieder gelielit hättest?! Und kann Dem Herz noch Liebt zu der Bktr,",grrin. der Verilecherin! fühlenl" ' j „Zu Dir immer. Marie!" ..Ntin. nein; schon^ bisher hast Du ja mich nicht geliebt, nur die todte Marie; nur dnrch Selbsttäuschung, durch geivaltsame Selbsttäuschung konnte ich glücklich werden, ivenn ich v'rgaß. daß ich nicht die tvar. der eigeiitliel. Deine Liebe g:lt. llnd wie gern tänschte ich mich so! Wie war diese Täuschung Mir znm Bednrfniß. zur Gewohnheit geworden! — Es ist vorbei, für iinmer v0ll>ei!" ..Marie." eutgegnet^' er. ..tänsch st Du Dich jetzt nicht? Wen habe ich denn jjelitbl seit anderthalb Jahren? Wen habe ich mit meinen Armen timsangen. an mein Herz gedrückt, auf meinen Kaien geschaukelt? Von wessen Lippen hat dc>ö Wort der Liebe in den süßesten Tönen der-s'lben mein Herz, mun Glück, mit Seligkeit elfnltt? Wessen edlen, kräftigen Geist lzabe ich beivundert? Wessen schönes, großes Herz habe ich angebetet? War es Nicht immer Da und nur Dn?" „Als MaSkc der To.^len!" setzte sie hinzu. „Aber die Maske ist abgrfallen, und Du bist doch dieselbe geblieben; nnr dasielt,e Herz, denselben Geist, wie sie jetzt sind, habe ich geliebt: lNichts ist andeis in mir geworden. Du jrlbft warst D ine Maske; Du ! steilst nun ohne sie da. wie Du mit ihr ivarst." „DaS sind Sophismen. Hermann." /Das sind Sophismen der Liebe, ja. Marie oder Antoinette. d.r Liebe, dir nicht von Dir lassen kann. Du hast Recht; Marie bist Du iilchl me!)r. Marie ist todt; die schöne, edle. gute, von mir so innig geliebte Marie ist todt; mein Herz kann nur noch die Trauer der Liebe für sie l»aben; eS wird sie eivig bewahren. Ewig und ungeschwächt neben dem hre l865 über 16'/, Millionen einge« zahlt worden; ausgegeben ivurden im verflossenen Zadre nur etwas über 6 Millionen sür 4550 Gesioibene. Die sälnmtlichen Fonds jener Anstalten belansen sich auf 58 Millionen Gulden. Marburger Berichte. (Das Monatskr^ünzchen des taufmanuLsche» Ver-eins am 28. d. M.) erfreute sich tvegen des Oberkellner-Valles eines minder zahlreichen Besuchs, als gewöhnlich, bot aber doch so Lonüg-liches, daß die Mitglieder eine Stunde vor Mitternacht erst den Saal verließen. Die Herren: Alezander Brotzky. Brada und Jftl spielten auf dem Klavier, grau von Bertalan sang den „Erleö»ig". Herr Urban Schiffers Gruß", und das Lied: „O komm zu mir" aus der Operette: „Die böse Nachbarin." Herr Gerber deklamirte: „Die Widersprecherin" von Gellert. Fräulein Grassy: „Die sieben Riren" Von O. «oqnette. und: „Sin Brief an den lieben Gott." Herr Prosessor lltieck hielt zwei humoristische Vorlesungen über: „Unsinn", und: „Zur Naturgeschichte der Kaffeefieder." (F a s ch i ng s l ust.) Der Oberkellner Ball dürfte auch Heuer wie sonst den ersten Preis verdienen, was Glanz. Ausstattung und Gesellig-keit im Vereine betrifft. Zur Besorgung der Vorbereitungen hatten die Festgeber einen Ausschuß von neun Mitgliedern gewählt. Die Aus-schmückung mit Blumen besorgte der Kunstgärtner Herr Huber und ist sein Werk des allgemeinen Beifalls würdig, den es gefunden. Drei Vor-z mmer des Tanzsaales ivaren zu einem grünen, duftenden Garten um-gewandelt: Fichtenbäumchen und Blumen aus Yem Gewachshause der Frau Baronin Lannoy standen, in finnigster Weise geordnet, zu beiden Seiten und nahmen sich die blendend iveißen Standbilder aus der Wert-statte des Bildhauers Herrn Teichmeister ungemein lieblich aus. — Die Zahl der Besucher mag beinahe vierhundert betragen haben: das schöne Geschlecht dars mit seinen Bertreterinnen wohl zufrieden sein. Die Musikkapelle deS Herrn Albert Hohl spielte unter persönlicher Leitung desselben. Die Hchnellpolka: „Flotte Geister", welche Herr Hohl eigeu« zu dieser Feier kompouirt. wurde um Mitternacht zum ersten Male ge-tanzt und zeugt für die beifällige Aufnahme derfelben. daß ste achtmal wiederholt werden mußte. Um 7 Uhr Morgens schwangen stch noch dreißig Paare in fröhlichem Reigen. Kein Mißton hat das Berauüaeu gestört. " (Die Vorstellungen der „Wunderfo n tün e") am SS. und 30. d. M. haben durch die Neuheit der Sache überrascht und durch ihr Gelingen das zahlreiche Publikum zum lautesten Beifall Hingeriffe«. Die sunf Abtlieilungen der ersten Vorstellung ivaren: Hebe in der Wasser-quelle — der Wunderbrunnen — der Staudbach der Blummeukorl» ^ die Wunderfontane, oder: Feuer und Wasserspiele. Gestern wurden diese Abtheilungen mit Ausnahme der ersten tvicderholt und kamen neu zur Borstellung: Galathe und Pygmaleon ^ der Raub der Polyxena — Glaube. Hoffnuug und Liebe — Apollo in der Quelle. Der rasche Wechsel der Farben, die wunderbare Schönheit derselben — die gor« der Licht' und Wasserstrahlen machen diese neueste Erstndung zu einee der sehenswürdigste!,. Wie «vir vernehmen, sollen noch zwki Borstelluugeu gegeben iverd'N. (3m kaufmännischen Verein) wird heute Abends Herr Professor Schaller einen Vortrag halten über: „Die Ansdehuung des Sueztauals." Letzte Post. ^ Der er-atisch-Landtaa will durch et«, Adorduuuu bei« Kaisse die Amuesttruug «-krutirungsstücheling- V»u »«eeart -rVtr?»». Der österreichische «evAllmSchtigt, »ir» uilchfteus i» «rrU» -iutreffe«, u« die Verhaudluuge» ilver deu «dschluß eturs Ha«tzels» Vertrages wieder aufzuuehmen. Alle dteustfShige« ruff^cheu Kriegsschiffe werde« ausgerüftst zu einer «xpeditian In das Ausland. " Heiligsten belrogen. was der Mensch hat. und eine Verbrecherin kann, darf Dein Herz nicht lieben; könnte es. dürfte es aber auch, ich könnte und dürste nie an diese Liebe glauben; tin Wölkchen auf Deiner Stirn, ein trüber Blick Deims Auges würde mir ihr Ende verküiiden. und mein Leben iväre dann eine ununlerbrocheae Quai, elne ewige unerträgliche Pein! Spare daher jedes fernere Wort, mein gutci. mein edler Hermann! Ein schweres, aber kein unersktzliches Unglück ljat Dich betroffen; um so mehr tnußt Du staiker Mann e« tragkn. Zn unierer« Kinde, dem li ben Friedrich, blühet Dir ein neues Glück; laß darum auch meine Agnes eine Knospe in dieskr Blüthe sein Jetzt müssen wir scheiden. ' auf der Stelle^ um unterer Aller willen. So lebe denn wohl! Meine beiden Bitten, die ich vorhin aussprach. Haft Du mir schon gewahrt; ein so braver, edler Mann, wie Dl», wird mein armes Kind nicht verlasien llnd Deine Verzeihung lag in Deinen Worten. Habe Dank d^sür. Dank sür alle Deine Lielie. Deine Güte. Lebe tvohl!" Sie hatte auch jetzt die Kraft, mit ihrer schönen, klaren Milt>e zu sprechen, und ihm die Hand zum Abschiede zu reichen. Noch m^^chie der Major einen Versuch. „Marie. Antoinclte." rief er, „wenn Du vor anderthalb Iahren als Antoinette zu mir gekominen wärst, mir den Sterbegruß Mariens ge-bracht, und Dich und Dein Kind in meinen Schutz gegeben hättest, hätten sich uicht auch dann unsere Herzen gefunden? Du hast das heute gethan „Sie hätten sich gesunden," unterbrach sie ihn mit einem schweren Seufzer. „DaS war mein Verbrechen, daß ich es nicht that; daß ich es erst heute gethan ti.ibe. dalür muß ich büßen. Ich iväre glücklich ge-worden sür immer, und hätte Dich iilcht unglücklich gemacht, daß Du Armer nun init mir liüßtN mußt, sür mein Verbrechen. Aber ist auch uicht das ein Fluch deS Verbrechens. dliß auch Andere mit darunter leiden muffen l — Lebe wohl!" Sie wand ihre Hand, die er noch immer gefaßt hielt, aus der seinigen; er wollte sie gewaltsam an sein Herz drücken; sie sah ihn flehend an. „Hermann, ich bin ein schlvacheS Weib; laß mich! Folge mir nicht!" Er ließ si? los. sie stürzte znr Thür. „Marie." rief er ihr nach, „meine Geliebte, mein Weib!" Sie hatte die Thür schon aufgeriffen. „Marie, noch ein Wort: was in Dein Entschluß? Begehe kein Verbrechen, keine Er ivagte nicht das Wort auszusprechen; aber sie hatte seine Gedanken schon errathkn. „Nein." entgegnete sie. „fürchte nichts, ich gehe an einen stillen Ort. um meine Tage im Gebete zu beschließen, im Geliete für Dich, für meine Kinder, für meine Vergebung im anderen Leben." Sie zog die Thür hinter sich zu, und verschwand in dem auf sie im Hose wartenden Wagen, den sie schon vorher bestellt hatte, fnhr l)arik nach Holzminden, und von dort w^r sie in der Nacht mit der Post weiter gereist. In dem Augenblicke, als sie den Schloßhof verließ, lvar von dcr andern Seite die Generalin mit ihrer Nichte auf denselben ge-fahren; die unglückliche Frau hatte Beide nicht mehr gesehen. Anderthalb Jahre später rief der König Friedrich Wilhelm III. seine Getreuen zu den Fahnen. Der Major von Rixleben lvar einer der ersten, die dem Rufe folgten; der König vertraute ihm den BefeÜ eines Regiments an. Der erste in allen Kämpfen mit den Franzosen, fand er. ivaS er suchte — den Tod auf dem Felde der Ehre. Etwa ein halbes Äahr nach seinem Tode traf auf dem Schlosse Harthausea ein Schreiben der Vorsteherin des Annnnziatenklosters in Würzburg mit der Nachricht ein. daß die fromme Schwester Magdalena, des tveltlichen Aarnens Maria Antoinette Andreä. schon lange an der Auszehrung krank, selig in dem Herrn entschlafen sei. und in ihr letztes Gebet alle ihre Lieben auf Schloß Harthausen eingeschloffen habe. ^ Vi« »»t»r»«eduvtea Se»odNi»tvr xobsu dstrüdsvä« !?»«zknct»t vov äsw kii»»ok«6vll ikreg iuni^txelie^tvv Lruäsrs, ksrrn HVatt, ' dürx. k'Ieisedkausr unä Ro»IitKtoubesit««r, HV«lok«r »m ZV. ^^»«r 13L8 uw ti»w 10 Ilkr Vorwitt^x« o»Ld Ilmxem «eluvsttlioksn l^viäoa uaä versskev mit äen ksU. 8t«rdo»»Ici'»m«llt«n im I^sbvll»^»krv islizs ii» ^sm ksrm svtsoklivt. v« I^oiodevdvjki^vii« ünäst 8»m»t»x 600 1. k'sbru»r t»zk» 4 vom «izxvuem N»usv iv üer vrau^asss »u» statt. Die Kail. 8av1ol»ll«»»oll vorävu A5ont»x üen S. ?edru»r um lv lidr »Q äsr vomlclroko xvloisv. (l»S Iil»rburK, tu» 30. Männer I8ö8. Joieüii» l^vrbsr, 8od. < «i> uvck HVutt, »l> 8vdvo»ter. al» Vrüösr. MMl-Vtstig-Vmiii MMrg. SamStag den 1. Februar 1868 «in 8 lihr Abends i» KartiuS RestauritiouS LolalilSten: Die?. ?. Mitglieder wollen beim Eintritte die Jahreskarten vor weisen, da nur Mitglieder und deren Familien Zutritt haben. Beitrittserklärungen wollen im Comptoir deS Herrn Anton Höh oder beim Eintritte abgegeben werden. (57 ./enizn, iASN aen /)a7»/e. ^Q^0» ?O^. 58 Markt'Anzeige. Das renommirte Mtitr Valaittrit- »»d »üribttgtwaarta-Vrschüst ,^ur (luöilö" hat daö von einem Grazer Handlungshausc pr. Nachnahme bestellte und nicht übernommene Sortiment Nürnberger-. Galanterie-, Kurz-und Spielwaaren hieher befördert, um selbes hier wAh»e«d des Marktes zum Einkaufspreise — ohne Rückficht auf di,^ enormen Spesen — an Mann zu bringen. 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Holz» und TeidenfScher, Bouquethälter und CotiUons »rdeu, die neuesten Thatelon, Ringe und Haarreife (in Wien stutz auf den feinsten Bällen /. der Damen mit solchen Skinaen »ersehen). Es ladet das P. T. Publikum zur Besichtigung dieses ambulanten Geschäftes und zaljlreicheu Zuspruch ergebenst ein Die Geschöftsltitlllig „zur Quelle". Rttklichlskair: Hrrrtligasse Nr. iu, im Haose l>t5 Herrn Lryrtr. (so I l a l » 6 » » k SN tiÄmmtliel«« «timmbei'kelttijxte Wtj;lieeil>ed«ess sii^, iinÄ Krvnöer »Ilelii) v«lo!l I-otitarou äu» uono Lowitä »u vlldisu i>t» liegen von ^eutv an Z!ur im (!a8ino auf, un«1 vir6 ersuelit, »Ilfällige Lemvrleungvn äagvAs^ lii8 Iänß3tvn8 30. 6. keim Vor8tanäv äs8 Vorvins8 ansumvlävu. Vom fkeoler- «»il Vsslvo-Verviiltiiiz» Marburg, 24. .länner 1868. Ei«gefa«dt. Die von Doktoren und Professoren bei Brust', Lungen- und Hals» Leiden angelvandten Malzeztratte, Malzeztratt-Voutous u. Malzezipakt-Chokoladen der Wilhelußdorser Malzprodukten Fabrik find in Varturg echt zu beziehen durch F. Kolletnig m der Tegetthoffstraße. (700 Z. 129S1. Exekutive Versteigerung. (4S Das Kestaurations - Geschiist im landsch. Bade Neuhaus > ist zu verpachten. Die Pachtbedingungen sind bei der landsch. Gebäude-Juspektion in Graz und in der DirektionSkanzlei zu NeuhauS einzusehen. Offerte find an den hohen stcierm. LandeSau^schuß bis längstens Ende Februar d. I. zu richten. (52j Vom k. k. Bezirksgerichte zu Marburg wird hiemit bekannt gemächt: Es sei wegen schuldiger :N5 fl. s. A. die exekutive Versteigerung der der Frau Maria Poltt^eg gehörigen, mit gerichtlichem Pfandrechte belWu und aus ^5681 sl. beweriheten Realität Urb. Nr. 112l ad Burg Mar-dura bewilliget und hiczu drei FeilbietungS-TagsaKungen, auf den RS. Februar, 17. Marz und I V. April 1868, jedesmal Bormittag von 11—12 Ul)r. u. z. die beiden ersten in der AmtSkanzlei, die dritte aber am Orte der Realität. Magdalenavorstadt i.u Marburg Nr. 2l. mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Pfandrealität bei der dritten Feilbietung auch unter dem Schatzwerthe liintangegeben werden wird. Jeder Lizitant hat, bevor er ein Anbot macht, ein Vadium vou 1600 fl. in Vanknoten. Sft. StaatSpapieren nach dem Kourßwerthe odeo Lparkassebücheln zu Händen der LizitationS Kommission zu erlegen. Die übrigen LizitationSbedingniffe und daS Schützungsprotokoll können in der die^gerichtlichcn Registratur eingesehen lverden. K. k. BkzirtS.»ericht Marburg am 12. Dezember 1867. Schweizer pr. Pfund 7ü kr. Kraft-Fluid für Pferde große Flasche 1 fl. S0 kr. Präservativ gege« ««d »«««>»«» l fl. „echt" in folgenden HauptDkpoiS: Wien bei Herrn Apotheker C. Spitznmlier Vriinn bei Herrn Apotheker Fra^ Eder „zum rothen Kreb»". Krnkau „ V. Uettt. Pest bei Henn Apotheker A. Kormagyi Lemberg ^ ^ (6S7 „zur hl. Maria". Teme»var „ Preß bürg bei Herrn Apotheker Johann Agram „ ^ Bavresöka „zum hl. Stefan". Graz „ ^ Veu ^ ue (Schweiz) Droguerie A. Herm. Boldt. S. Nucker. S. G. Pecher. S. Mittbach. B. Grablowitz. Eisenbahn-Fahrordiiung fiir Marburg. «ach Wien: Räch Trieft: Abs..lirt: o Uhr Sü Min Krüh. Abfahrt: « Nhr 14 Min. Srkh. 7 llhr tt Min Abend». 8 Nhr 48 Min. Abendß. Nach Billach: Abfahrt: 9 Uhr Frllh. Die g^ischten Züge verkehren täglich in der Richtung nach Abfahrt: 12 Nhr »4 Min. Mittag». Abfahrt: 1 Uhr S2 Mi». Mittag». Die Eilzüge verkehren tiiglich zwischen Wien und Trieft. !>tach Wien: Nach Trieft: Abfahrt: L.Uhr 46 Mi». Mittag»._Abfahrt: 1 llhr bZ Min. Mittag». ^^^^^^^^^Dr!!c^!!!^Berl!!^o!^?dtnir^Janschi1^l^!Igr!urg?^ Veranwortltcher Redakteur: Kranz Wie»thaler.