•Friedrich Fleischer's^ 'Ju*'.h|jiiii(l/uri(/' $ (A. S(o|,huHiu«r J5 < Leipzig ti ; I lllVI-i-S]|lilsslrU;'SI- I! % _ | l)cgct>itw,!sbild aus 5cm ^nncrn Afrikas. Zehn )ahre in Aquatoria und dir Uückkcilr mit Emin Pascha. Von Major Gaetano Gafati. Nach dev italienische»i, Original-Ausgabe ins Deutsche übersetzt von Prufessor Dr, Karl v^ni Ncinliardstdttncr. ^ Einzig« lluturisi«,»« ^eulsH« Flu«lzabf. — Mi< üb«i l59 ^libilllunss,« «nll 4 Karlen. — Meunzctjntes bis Achtundzwanzizzlle^ Zansend. Iroeitor W<.^n. Gamberg. ^^ (5. Buchncr'sche Verlagsbuchhandlung (si^br, Äuchner. k. b. Hofbuchhändler). Technik uon Nr. 6. Albert K Co,, München. Alle Rechte vorbehalten. Papier von dcr Papierfabrik München-Dach au und von >Ä, Hcindi in Augsburss. Zehn Jahre in Äquatoria N»d die Niilllkrhl mit Emin Pascha. Duhatt. HeÜe Elftes Kapitel.................. 1 Zweites Kapitel................... 1!! Trittes Kapitel................... 32 Viertes Kapitel , ,.............. 54 Fünftes Kapilcl................... 75> Sechstes Kapitel................. , , 8Ä Siebeutes Kapitel '................. 114 Achtes Kapitel................... 128 Neuntes Capitel................... 142 Zehntes Kapitel................... l57 ElftcH Kapitel.................. 17? Zwölftes Kapitel................... 202 Dreizehntes Kapitel ,................. 21uir noch beschleunigt. — 6 — Um dieses so fchnuerige Unternohmen zn versuchen, ward George Gordon bernfen, der geistvolle Maun nut dem edlen Herzen, der unerschütterten Treue, eiu Apostel der Befreiung, ein Soldat voll frommer Bestrebungen, der gleichzeitig das Schwert nnd die Bibel in der Hand trng. Die Befreinng des Sklavrnvolkes, die Niederlage der Feinde Gottes bildete den Gipfelpunkt seiner Gedanken: er opferte sich freiwillig nnd lächelnd dem heiligen Zwecke, fe mehr die Gefahr drohte, unbekümmert nm das nnsichcrc Morgen. ^ Den Sudan räumen schien ihm offenbare Feigheit; der Einsetzung einer eingebor-nen Negierung wandte er mit seinen ersten Handlungen seine Sorgfalt zn. Von Berber ans proklamierte er die Unabhängigkeit des Sudan; er überließ die Ver waltnng Kordofcms dem Mahdi; schenkte die Schnldcn an das ^lrar lind hob das Gesetz ilbcr Unterdrückung der Sklaverei auf. Am 18. Fcbrum 18,^4 langte er in Chartnm an. Mit feinen, Wissen in den mathematisch-militärischen Fächern ergänzte er die Verteidigungswerke dcr Festung, ließ sich die Neugestaltung der Trnvpen angelegen sein nnd verteilte den Vcrproviantierungs-dienst. Als Mitarbeiter nahm er sich den Oberst Stewart. Dcr Zauber seines Namens hielt die revolutionäre Bewegung in Schach; Mohammed Achmet wagte das Waffengllick nicht zu versuchen, ehe er nicht die Fäden feiner geheimnisvollen Arbeit neu geknüpft hatte. Seine vollständige Untbätigteit in den Monaten Februar, kSorfcoN März und April flößte Gordon Hoffnung. ein; er war zum Triumphe bestimmt, und sein übermäßiges Vertrauen in seinen, ihm von der Vorsehung gegebenen Auftrag begeisterte ihn immer mehr zum Widerstände. Jeden Gedankcu daran, den Sudan zu räumen, gab er endgiltig auf. Aber in der Umgegend Suakins wurde die Lage immer schlimmer. Alle Anstrengungen Bakers, die in Tokar und Sinkat belagerte Vesatznug zu entsetzen, wurdeu nicht unr vereitelt, sondern gestalteten sich sogar zu neuem Unglücke. Mit nachstehende» Worten erzählt Oberst Messedaglia, der beim Kampfe in El-Teb zugegen war, die Einzelheiten jenes Tages. „Das Expeditionskorps bestand aus 3500 Mann, da die übrigen in Snakin und Trintetat geblieben waren, um die Plätze zu besetzen. Man hatte vier Krnppkanonen, zwei Mitrailleusen und zwei Belagerungsgeschütze. Da aber diese Lasten infolge der Salz-sümpfc, welche man etwa drei Kilometer vom Meere weg im Innern zu überschreiten hatte, und bei der Gefahr, von den Nebellen angegriffen zu werden, beschwerlich fortzuschaffen waren, mußte man südwestlich von del» Sümpfen ein kleines Fort anlegen, das mit groben Geschützen den Durchzug zu decken hatte. Als am 4. Februar eben die Trupvcu zum Marsche aufgestellt waren, begann ein derartig dichter Negeu zu fallen, daß man gar nichts mehr unterscheiden tonnte. Achthuudcrt Reiter machten den Dienst der Avantgarde und der Kundschafter. Dann kam die Artillerie mit dem Hanptkorps nnd die von Eeitenbcdecknng geschützten Kamele; hicranf die Nachhut. Die ersteu Gruppen.— etwa je vierzig bis fünfzig Nebellen ill jeder — begannen, sich nach ungefähr vier-stüudigcm Marsch an den Seiten zu zeigen. Mall fenertc gegen sie vier Kanonenschüsse ab. Der Nebel verdunkelte den Himmel immer mehr. Mit einem Male stürzten ill der Nähe der Brunnen von El-Teb etwa dreihundert Mann auf die linke Flanke, nnd kurz darauf ein weiteres Korps auf die rechte. Dies zwang Baker, im Trabe sich auf das Hauptkorps zurückzuziehen. Das Schießen, an das die Truppen nicht vollständig gewohnt waren, der besorgte und rasche Nückzug des Generalstabs nnd der Vorhut, brachten im Operationskorps eine Panik hervor, welche der Umstand noch — 8 — erhöhte, daß die Soldaten, da die Rebellen zwischen dcr Vorhut nnd dcm Schlachtenkorps standen, sich gegenseitig töteten; die Kamele vermehrten die Verwirrung. Man war in einen geschickt gelegten Hinterhalt gefallen: die Feinde hatten seitwärts an der Straße kreisförmige Löcher gegraben, deren jedes fünf bis sechs ihrer Lente besetzten, die sich dort verbargen, indem sie Blätter nnd Zweige darauf legen ließen, sodaß die Vorhut daran vorüber gegangen war, ohne es infolge des Negens oder Nebels wahrzunehmen." Man tonnte keine Karräcs bilden; Körper an Körper entspann sich der Kampf um die Brunnen; die Überzahl gewann die Oberhand über die Tapferkeit, nnd Baker tonnte mit geringem Gefolge Snakin kaum wiedergewinnen. //Am l l. Februar (1884) fiel Sinkat in die Hände Osman Digmas. Die tapfere Garnison suchte den Kreis der Belagerer zu durchbrechen, unterlag aber bei dcm Unternehmen nnd mnßte über die Klinge springen. Um jene Zeit ergab sich anch die Ve-satzuug vou Totar unter dem Eindrucke des schrecklichen Ereignisses den siegreichen Rebellen. Nachdem die Hilssexpedition, um die ägyptischen Truppen in den Mauern von Suatiu zu sammeln, in einer Stärke von fünftausend Soldaten mit Transportdienst auch für eine allenfallsige Operation im Innern ausgerüstet worden war, segelte sie am 21. Febrnar ab. Ohne jede Verzögerung marschierte General Graham gegen Tokar, indem er dem bereits von Baker verfolgten Wege nachging nnd brachte bei El-Tcb Osman Digma eine denkwürdige Niederlage bei, welche dcu Verlust von 2300 Mann herbeiführte (28. Februar 1884). Aber Osman Digma, durch die fanatischen Derwische verstärkt, welche die Eingebornen in Masse herbeischleppten, versuchte einen Handstreich auf den festcu Platz Suatin nnd wurde mit Mühe und nnter großen Verlusten in Tamanie festgenommen (l-'j. März 1884). Obwohl die Engländer Sieger waren, hielten sie sich nicht für fähig, gegen Sinkat vorzurücken. Dcr Kriegsschauplatz schloß sich; die Eröffnung der Straße zum Nil über Suakin nnd Berber wnrde zur Venützuug als unmöglich erachtet; das englische Expeditionskorps zog sich nach Suez zurück. Die Führung des Krieges nnd seine Entwickelung iu den Tägliche Veglückw Mischungen der verwandten Rönig Cschuas. ____ l^ ____ Kämpfen sowohl, als in den verschiedenen Phasen der Entfaltung des Aufstaudes im Sudan, zeigte offenbar, wie eigenartig die strategische Aktion sich jedesmal da gestaltet, wo es sich darum handelt, dem Anpralle eines fanatischen Einfalles zu begegnen, nnd das; eben deshalb infolge der Überlegenheit der Waffen, der Disziplin der Soldaten nnd des Vertrauens, welches die militärische Unterweisung einflößt, eine rafchc taktische Aktion zu raten ist. Ein langsames Vorgehen macht solche zusammengewürfelte Horden, welche jeden Tag stärker werden nnd einen fchwerer zu besiegenden Widerstand entgegensetzen, mntiger nnd vertrauensvoller. Darum ist eine rasche, von Kraft und Energie bei der Ausführung solcher Unternehmungen geleitete Offensive notwendig, ja unentbehrlich. Das Hereinbrechen des Feindes ist immer wie ein Nciterangriff, nicht wie ein Infanterieangriff, und der Übergang von der Defensive zur Offensive wird meistenteils Ursache nicht wieder gnt zu macheuder Unfälle. Die taktischen Formationen, die man bei den dämpfen eines irregnlären Krieges anzunehmen hat, müssen ein rasches Entwickeln des Kleinfeuers gestatten, ohne dem Anpralle die nötige Festigkeil zu benehmen. Man taun nicht bestimmt sagen, wann die Umstände die volle Machtentfaltnng verlangen, sondern man mnß seine Richtschnur der Kampfesart des Feindes, feiner moralifchcn Kraft, dem Zustande seiner Bewaffnung entnehmen. Das Karree bietet unbestreitbare tattische Mängel; um es nutzbar zu machen, mnß man von vorne herein kleine Reserven in Bereitschaft aufstellen, um den bedrohten Außeustehenden zu Hilfe zu eilen. Angesichts nnverhoffter Angriffe jedoch, welche bei Gewandtheit und Geschicklichkeit der Augrcifeudeu gewöhnlich sind, ist es immer vorzuziehen, die Beweglichkeit zu opfern, statt die Gefahr eines unmittelbaren nnd nicht mehr gnt zu machenden Unglückes zu laufen. Die Mustelkraft solcher Leute erleichtert die Naschheit beim Angriffe, weshalb Gelände mit leichtem Zugaug weniger günstig sind, den Anprall auszuhalteu und Gcgcu-ausfälle vorzubereiten. Die gewöhnliche Neignng der Reiterei, Angriffe auszuführeu, erzeugt stets eiue nachteilige Verwirrung, der man schwer abhelfen kann; sie artet oft in ein uutlares Haud-gemcngc aus. Die Bcwaffuung der berittenen Soldaten soll aus Lanze und Säbel bestehen; die erstere ist unentbehrlich beim Anpralle, _ 10 __ der letztere im eigentliche Handgemenge. In diesen Ländern jedoch, solchen Feinden gegenüber, im Herzen des allgemeinen Anf-standes bildet die Überraschung auf den Märschen und der plötzliche Angriff die größte Gefahr. Darum gelten als oberste Grundsätze genancste Vorbereitung auf die Folgen eines unvorhergesehenen Zusammenstoßes, thätiger, beständiger, muliger und verständnisvoller Kundschaftsdienst, sowie keinerlei Trennung der Etreitkräfte, die stets Ursache von Unfällen wird. Die günstige Gelegenheit zum leichten Vollzug der Näumung des Sudan hatte sich Gordon entgehen lassen. Er war ans )edcr Seite des Ausgangs blockiert. Die englische Regieruug hatte sich mit der traurigen Notwendigkeit, ihn aufzugeben, abgefunden; aber dic öffentliche Meinnng und die Presse verlangten die Absendung einer Entsatztruppc für ihrcu Landsmann, und Gladstone fügte sich dem Wunsche nnd dem Verlangen der Nation, Man bereitete eine (Expedition vor; man besprach die Wahl des Weges, und nach verschiedenen Vorschlägen, die sich länger, als nötig war, hinaus' zogen, kam man dahin übereiu, eiu Korps von Hilfsnuppen den Nil aufwärts unter dem Oberbefehl des Generals Wolseley abzusenden (Inni 1884). Die Zusammenziehung der Truppenteile ge schah im September' im November war man in Dongola, nnd am 16. Dezember 1884 wurde das Hauptquartier nach Korti verlegt. Indessen sandte Gordon (Oktober 1884), von der Hilfe, die kommen sollte, benachrichtigt, eine Flotille unter dem Befehle des Obersten Stewart ab, um die Operationen am Nil zu erleichtern. Dieser schlug die Angriffe der Aufständifchen znrück, beschoß und schleifte Verbcr nnd wandte sich dann mit einem eiuzigen Dampfer nach Dongola, indem er das Gros der Expedition nach Chartnm schickte. Als er aber an den Katarakt von Mcrani gelangte, riß die Schnelligkeit des Stromes und ein falsches Manöver den Dampfer fort, der an den Klippen zerschellte und Schiffbruch litt. Oberst Stewart, der französische Konsnl und die Bemaunnng wurdeu von den Arabern von Monasir niedergemacht. Voll Schwierigkeiten begann das Jahr 1885. Bei der Zu-sammenziehnng der Truppen hatte nicht jene Lebendigkeit statt- — 11 — gcfnuden, wie man gehofft hatte; dic Notwendigkeit, den Marsch zu beeilen, riet die Trennung der Truppen; die Natur der Steppen bot keine geringen Schwierigkeiten; die Feindseligfeit der Ein-gebornen verursachte Mühen und Verzögerungen. General Stewart wandte sich nach Mctammch; die Kolmine des Generals Earle hatte Berber als Ziel. Aber auch der Mahdi blieb nicht thatenlos. Er wnßte, daß der Zauber seines Namens nnd der Triumph seiner Sache vor der letzten, entscheidenden Probe stünden. Er verstärkte Verber und vcrtrantc es Nur Angara, einem unerschrockenen, energischen Manne, au, der wegen seiner Schandthaten in Darfur bekannt war; cr befestigte Mctammeh nnd gab ihm eine zahlreiche bewaffnete Nesatznug; er belagerte Kassala; in eigener Person aber übernahm er die Einschließung Chartmns. Er wnßte, daß er alle seiue Au-strmgnugcu am Nil ,^n konzentrieren habe, sowie daß er auf der durch die Thätigkeit Osman Digmas nnd seiner getreuen Derwische wohl geschützten östlichen Seite uichts zu fürchten habe. Die Engländet siegten bei ?lbn-Klea (17, Iannar 1885), wurden aber vor Metammeh aufgehalten. Die Expedition mußte sich in Gubat befestigen; die Zeit drängte; jede Zögerung konnte verhängnisvoll sein. Zwei Dampfer wurden unter dem Befehl des Obersten Wilson anf den Nil gefandt. Am 28. Januar (1885) erhielten sie Chartnm in Sicht und wurden von lebhaftem Artillerie-und klleinfeuer empfangen. Die Stadt war im Besitze des Mahdi Achmet Mohammed. Wilson fuhr wieder den Nil hinab, die beiden Dampfer zerschellten an den Klippen, nnd er selbst erreichte als Überbringer der tranrigcn Votschaft mit knapper Not das englische Lager. Am 26. Januar (1885) um sieben Uhr wurde die Stadt Chartum durch einen unerwarteten Kriegslärm erschüttert; herzzerreißende Nnfc erschollen, Flucht uud Uuorduuug herrschte unter der Bevölkerung. Der Platz „am Flusse", aus welchem der Palast des Gonuernenrs sich erhebt, widerhallte von fanatischen, beschimpfenden Rufen; man verlangte Gordon, den Feind Gottes. Auf die Drohungen folgten Gewaltthat, Flintenschüsse, Versuche, die Eingaugsthore zu erbrechen, Mord, Fluchen ^ eine entsetzliche — 12 — Hüllenszene. Der Vorrat hatte die ersehnte Belohnung eingeheimst; der Mann „ohne Furcht und Tadel" war da6 anserlefene Opfer, das unwürdigcrweisc vou oben jenen Leuten verlauft wurde, welche seiu großes Hcrz wohlwollend in die Höhe gebracht hatte. Man öffnete die Flügel des großen Thores, ein Mann trat vor, in die einfache Uniform eines Soldaten gekleidet, das Schwert znr Seite, die Brust mit verdienten Auszeichnungen reich bedeckt. Es war Gordun. Tic Arme auf der Vrust gekrenzt, blieb er wenige Schritte von der Schwelle stehen, das Haupt erhoben, nüt heiterem nnd ruhigem Antlitze. Die Majestät des Helden wirkte selbst auf die blutdürstigen Feinde; Schweigen beherrschte die Menge. Es war das letzte Zeichen der Achtung, das der Märtyrer von seinen Feinden noch erntete. Plötzlich pfeift eine Kngel, und Gordon fällt, an der Stirne getroffen, zu Vodeu. Das abgeschlagene Haupt wurde auf ciuen Pfahl an der Thüre des Zeltes Mohammed Achmets gesteckt nnd der Leichnam in den Nil geworfen. Ein entsetzliches Blutbad traf mehrere Tage lang die unglückliche Stadt. Der Mahdi hatte triumphiert; seine Heiligkeit war gesichert; der Herold seines Trinmphes, der Dscheddal, der Antichrist der Mohammedaner, war geschlagen nnd tot. Dem Neiche der Gerechtigkeit und des Glückes hatten sich die Thore geöffnet. V^lt»0,!5 lWup!. 13 Dumtes Kapitel. Inhaltsübersicht. Aufhören der Feindseliglciten. — Tic matainui-e. — Tcr König zeigt sich. — Nagnnda und Wanjoro. — Muauga und Kabrcga. — König Tschua. — Er erinnert sich seines Freundes Emin. — Dschuaja. —Tcr königliche Palast.— Der gute Morgen der Adeligen und des Voltes. — Lieblingsbeschäftigung des Königs, — Du bist ein Hirte, — Verstellte Frömmigkeit, offenbarer Gciz, — Die Hirtcn-söhne. — Ein gemeines Auge soll die Kühe des Bönigs nicht schauen. — Milchmellcr. — Empfang in Audienz, — Zweck meiner Sendung, — Dcr gute Katagora, — Gierige Absichten des Königs. — Ich spreche mit dem Könige. — Besetzung Tun gurus und Msnks, — Anlnnst Niris. — Der König giebt nach, — Hoffnungen auf Viri. — Kata^ gora vergiftet. —,Er stirbt! Er stirut! Abd Nchman wird stolz, — Plackereien. — Kisa und Guuiandschi, ^- Emin glaubt an Kabregas Loyalität. — Die Soldaten Äquatorias.— Em in läht sich eine gute Gelegenheit entgehen. — Tic aufständischen Schuli werden geschlagen und niedergekämpft, — Pantomime der Lang». — Wir dürsten nach Blut! — Tie tote Henne, — Tcr Thron ist in Gefahr. — Dic Königin-Mutter, Großvricstcrin und Zauberin. — Tie Zeremonie des mpan^o. —Kisa von Mucnge, — Jubel und Tanz. — Vrand von Tschua ja, — Ein Aschcnhnnfm, Dic Waffen schweigen; dic Fcindc haben das Land geräumt. Furchtsam kehren die Wcmjoru aus Höhlen und Wäldern, wohin sn> vor dem Lärmen des .Weges sich zerstreut hatten, in die Dörfer uud auf die Felder zurück, lind scheuen Blickes betmchteu sie vou Schritt zu Schritt die Schrecken der Verwüswugeu, der Brandstätten, der von der wütenden Masse, die sich in ihr Land ergossen hatte, Uerüliteu Räubereien. Mit Angst snchcn sie die versteckten mawmure — die Getreidegruben — auf; aber die vcrmciutlichc Zauberkraft der Feiudc hat sic eutdcckt und geleert. Das unvermeidliche Gespenst des Hungers fällt über das Land her, und die ansteckenden Blattern fügen Tod zn Tod. Die armen Verstorbenen — 14 — liegen, wie es Titte ist, nnbegraben int Grase an den Straßen, rasch in schmntzigc Lnmpen gchiillt. Aber der König hat sich gezeigt! er hat den Schlupfwinkel, der ihn während des Krieges schützte, verlassen. Er verspricht Nache für die erduldeten Beleidigungen, Triumph über die Feinde; vorderhand jedoch ruft er zu deu Werken des Friedens. Die Arbeit geht rasch vorwärts. Hütten erheben sich, Dörfer werden gebaut, das Erdreich wird gelockert und besät, nud M den gewohnten Weideplätzen kehren die Herden zurück; der unterbrochene Handel thut sich neu ans. Nagauda und Wanjoru — zwei Völker mit gemeinsamem Ursprung, Sprache und Sitte; Mnanga und Kabrega — ihre Könige, aus demselben Stamme, beide mächtig, gleich ehrgeizig uud grausam. Mnauga, der Sohn und Nachfolger Mtesas, ein Jüngling von hartem Herzen und Sinne, auf Abwege gekommen, setzte seine ganze Kraft darein, das wenige Gute zu zerstören, das sein Vater gethan hatte. Er machte sich gänzlich von den alten Ratgebern los und erhob nichtswürdige und schlechte Leute zu den höchsten Stellen. Nachdem er den Bischof Haunington hatte tüten lassen, begann er die Verfolgung der neu getauften Anhänger der englischen Kirche und verurteilte sie nach Hunderten zu den schwersten Todesstrafen; selbst die Missionäre mißhandelte er und hielt sie fast gefangen, Unsinuigcrweisc stürzte er sich dann in den Kampf gegen den König von Unjoro, wodurch er Elend und Verwüstung im Lande erhöhte. Ein despotischer, grausamer Monarch von verwerflichen Sitten, ein Gegner alles Guten, den Fremden feindlich gesinnt, schreckte er vor keiner Schändlichkeit zurück. Tschua, der König von Unjoro, allgemein bekannt unter dem Namen Kabrcga, der erbittertste Feind der ägyptischen Regierung, hatte seit vielen Jahren den nördlichen Eingang seines Reiches abgeschlossen, und erst als die Angelegenheiten im Sudan sich zum Schlimmeren gewendet hatten, erinnerte er sich des Doktors Emin Effendi, der ihn einmal bcsncht hatte und dermalen Gouverneur Äquatorias war. Niemals hatte er früher des „Freuudes" gedacht, wie er ihn jetzt nanute, da er vorhatte, die Ausreißer der ägyptischen — 15 — Provinzen aufzunehmen und zu begünstigen - freilich, da>? Elfenbein lag in Menge in der benachbarten Station Wadelai, und Gewehre und Munitilin luarcn in den Händen jener Soldaten, denen das Schicksal jeden Weg der Befreiung abgeschnitten hatte. Tschna ist ein Schwarzer, also furchtsam, voll Argwohn, zögernd, unentschlossen, kleinmütig, lügenhaft in seinen Worten, bösen Einflüssen leicht zugänglich, eine echte Mischung von Bosheit und Feigheit. Der Aberglaube und die Furcht vor Zauberei wirken mächtig in ihm, wie in allen Schwarzen; aber wenn er seinen Vorteil durchschaut hat, dann thnt er sich selbst und seinein Glauben Zwang an und betritt den Weg, der sich ihm eben darbietet. ^ Der Geist des verstorbenen Kamrasi hatte seine Schritte bei der Wahl der Örtlichkcit der neuen Residenz geleitet; treu dem Glauben seiner Väter, war er in Dschuaja geblieben, das zur Hauptstadt des Reiches bestimmt war (1. Juni 1886). Man betritt die königliche Wohnung durch sieben Thore, deren jedes besonderen Pcrsonenklasscn vorbehalten ist; ein Tlwr für die Einwohner des Distrikts, die Manjoru, die Wahnma Hirten, eili Thor für ' die Gäste, für die Schwarzen anderer Länder, die eben im Reiche wohnen, für die Inwohner des Reiches, endlich ein Thor für die mpan^o, ein besonderes für die Mabitu oder die Mitglieder der königlichen Familie, In diesem Teile des Palastes, dem weitesten und üppigsten, werden die Menschenopfer zugerichtet. Es ist Sitte, daß der König jeden Tag bei Sonnenaufgang in der herkömmlichen Tracht, entblößten Hauptes und barfuß, in seinen weiten mdu^u -^ eine Art Toga — gehüllt, die auf der linken Schulter in einen Knoten geknüpft ist, die Begrüßungen und Glückwünsche entgegennimmt, die ihm nnter dem Schalle der Trompeten und dem Wirbeln der Trommeln seitens seiner Verwandten dargebracht werden. Das Volk ruft ihm entgegen und begrüßt ihn, ehe es an seine Arbeit geht; er ist ein unbeschränkter und mächtiger Herrscher, ein wohlthätiger Vater, ein Verteiler jeglichen Gutes, ein eifersüchtiger Wächter über die Rechte des Staates. Tschuas Lieblingsbeschäftigung, jene, die einen großen Teil bes Tages in Anspruch nimmt, und die als wohlthätige Trösterin — 16 — das durch die nicht immer heiteren Regiernngsgeschäftc bedrängte Herz des Herrschers erfreut, ist die Verwaltung der zahlreichen Herden seines Eigentums. Im Saale der Wahuma hört er die Berichte über den Gesundheitszustand seiner zahlreichen Kühe, übcr die Bedürfnisse der verschiedenen Steuern an; dort verteilt er Rezepte nnd Verordnungen für die kranken Tiere, verfügt über Gescheute nnd Verkäufe, verschwendet seine Lobeserhebungen uud erlägt meist nach Laune, stets aber mit Strenge seine summarischen Urteile. „Du bist ein Hirte, ich bin ein Krieger", sagte zu ihm sein Bruder Kabamiro zur Zeit, als sein Vater starb nnd das Land wegen der Thronfolge in Aufregung war. „Laß mir die Sorge für das Reich und seine Geschäfte; ich schenke Dir alle Reichtümer an Rindvieh." Allein Tschua wollte Herden nnd Throu. Er verhandelte das Haupt des Bruders au Soliman Dand, den Sklavenhändler. Es fiel, und der verhaßte Monarch verweigerte, indem er sich hinter erheuchelter Pietät verschanzte, deu Preis des entsetzlichen Vertrages. Nülrisuchuüli ftri kra»»», Ruhe Romg Ischuas, — 1? — Als Sohn einer Frau derWahnma, hatte Tfchua eine aus-gefprocheuc Neigung zum Hirteuwesen. Er besitzt etwa 150,000 Stück starker Rinder, die Frucht beständiger Streifzüge iu die Gegend des Ru it ml sees. Tor Erhaltung dieser Herde widmet er seiuc be-suuderc Sorgfalt, Seine Söhne genießen die erste Erziehung bei den Hirten, indem sie das herkömmliche Gewand der Wahuma anlegen, ein fein zubereitetes Kalbfell, das am Rücken uach Art eines kleinen Mantels herabhängt. Ein gewöhnliches Auge darf auf die Lieblingswiederkäuer nicht blicken, und wenn ans den Straßen ihre Anknnft durch lautes Geschrei verkündigt wird, müssen die Wanderer entweder fliehen oder dem heiligen Zuge den Nückeu wenden. Die Milch wird von besonderen Personen gesammelt, denen es verboten ist, sie zu be-lialteu, und sorgfältig bedeckt in das Haus des Königs geschafft. Ein Melker, der verdächtig war, die königliche Milch verhext zu habe», wnrde ohne gerichtliche Form zum Tode vernrteilt, Die Vcrteilnug der Milch geschieht nach deu von dem Könige festgefetzten Negeln; er weist jedem seiner Söhne und jeder seiner Gattinnen ihren Teil an. Tic Mutter des Königs hat eigene Herden, welche sie mit derselben Vegeisternng, wie ihr Sohn, Pflegen läßt. An dem Voltsthure, das auf einen weiten Platz hin ans blickt, sagt Tfchua die öffentlichen Verfammlnugen an, flößt den Kriegern wilde Tapferkeit ein, verkündet Nirhtersprnch nnd Urteil und verteilt mäßig Unterstützung, Am 2. Juni 1886 wurde ich iu öffentlicher Audienz vou dem Könige empfaugeu. Der Herrfcher trug ein durch Feinheit der Arbeit nnd des Schmuckes elegantes Tuchgcwaud, das Haupt hatte er mit eiuem roten Tarbust nach arabifcher Sitte bedeckt. Er faß auf einem großen Armstuhle, seinen erhabenen Fuß auf ein überaus schönes Leopardenfell stützend. Von kolossalen Formen, einer mehr als hoheu Statur, mit einem starken uud ausdrucks-volleu Gesichte, einem mehr sarkastischen als gefälligen Lächeln, stets bereiter Zunge, überdachter Bewcgung, erregt Tfchua ein shmpathifches Gefühl in dem, der ihm zum ersten Male entgegentritt. Der crstgeborne Sohn saß zn seiner linken auf einem Schenkel, der tiefer stand. Die Großen des Reiches lagerten im ^a sal!, Zehn Jahre in Aquatolia. II, H — 18 — Kreise um die Hlitte, nach arabischer Art ans Verehrung auf dein mit grüuem Papirus^) bedeckten Buden sitzend. Hinter dem König befand sich eine Drapierung ans Seide, indische Manufaktur aus Zanzibar ilnportiert, und hinter derselben sah man von Zeit zn Zeit Kinderköpfe, die sie ans Nengierdc zurückschoben, Sechs Jünglinge der hervorragendsten Familien bildeten, die Gewehre in der Hand, nm den Thron einen Kreis. Ich sas; rechts Von dem Könige, wenig Schritte von ihm entfernt. Die Audienz war knrz, aber herrlich. Da ich von Tschuas Wohlgeneigtheit Nutzen ziehen wollte, setzte ich ihm in einer folgenden Audieuz den Zweck meiner Sendnng auseinander nnd brachte die Bitten des Gouverneurs vor, der mich absandten Freien und offenen Weg zur Beförderung der Korrespondenzen nnd eiligen Friedensschluß mit Uganda. Um dies Ziel zu erreichen, sicherte ich die Beihilfe der Regierung zur Abzahlung des Tributes zu; die Möglichkeit, Wareu von Uganda nnd den Kaufleuten Unjoros zn beziehen', freien Durchmarsch für die Beamten und Soldaten, um uach Ägypten aufzubrechen; ein Bündnis mit Ntaii, nm den Neg durch das Gebiet Nkolc für den Fall eines Mißerfolges bei den Unterhandlungen mit Muanga nutzbar machen zu können; Entsendung eines Vertreters uach Wadelai. Aber der eingewurzelte Haß, der in den Wcmjoro seit der Zeit herrscht, wo Bater dort das erste Mal bewaffnet erschien, hielt den Sinn des .Königs in Schwebe nnd Unsicherheit. Umsonst bemühte sich der alte Minister Katagora, nnseren friedlichen Absichten zum Siege zu verhelfen. Die von einem gewissen Abd Nchmcm aus Zanzibar aufgehetzte Militärpartci regte sich und zettelte insgeheim unedle Anschläge zu unserem Schaden an. Der König stimmte dem Dnrchgang der Korrespondenzen bei, gleichzeitig aber beschlagnahmte er Briefe, die von Uganda kamen; er gestattete den Durchmarsch der Truppen, wofern die Abteilungen einzeln, von Zeit zn Zeit und in beschränkter Perfoncn-zahl gesandt würden; er erklärte die Unterhandlungen mit dem ') PaftirusblaUcl ändern dir ssavtir, wcim sie troclm werden. _____ 1<1 _____ König von Mole als im Gange begriffen, verjagte abcr seinen Vertreter Nguro; er fandte jedoch einen Vertreter für sich nach Nadclai, freigebig in Worten und Vcrsprcchnngcu für feinen „ärztlichen Freund", wie er den Gonuernenr nannte. ^Die Gefahren, die ich voraussah, als ich von dem Wege nach dem Süden nnd von der Freundschaft mit Kabrega abriet, gewannen nugliicklicherweisc nnr zu schnell Berechtigung. Es galt, seine schlimmen Absichten zn durchscheinen und an List den verschlageneu Femd zu übertreffen. Ich knüpfte darum Unterhandlungen mit Kanflenten aus Zanzibar, die im Lande wohnten, an, und durch ihre Vermittelung gelang es mir, Briefe au die englischen Missionen in Uganda abzusenden nnd von dort zu erhalten. Auf diese Weise kam zu meiner Kenntnis, daß Mohammed Viri mit Stoffen von Uganda abgereist, und daß er anf Kabregas Ve-fohl gehindert worden fei, Unjoro zn betreten, ferner daß er auch Muanga Vorschläge gemacht habe, sich mit ihm zur Gefangennahme und Entwaffnung der Abteilungen zu einigen, die, sich allmählich auf den Weg gemacht hatten. „Der Gouverneur", fagtc ich zn Kabrega bei der Audieuz vom 10. Oktober 1886, „hat mich beanftragt, Sie in Kenntnis M setzen, daß hinsichtlich der Absendnng von Lcuteu keiu Grund zu weiterer Vesprechnng mehr vorliege, das; er Sie dagegen ersucht, die anderen Vitten, die er Ihnen durch mich vortragen ließ, zu gewähren," „Wärmn wollen Sie die Soldaten uicht abgeheu lassen? Ist vielleicht die Straße über Chartnm wieder offen?" „Ich weiß es nicht; er schrieb mir so, und das wiederhole ich." „Schon recht", schloß er, sich zn einem Lächeln zwingend. „Indessen", erwiderte ich, „bittet er Sie um die Erlaubnis, zwei Militärstatiouen am See errichten zn dürfen, die eine in Tungurn, im Gebiete des Häuptlings Sunga, und die andere in dem Kifa nntergcbcnen Msick." „Und was wollen Sie am See machen?" „Die Soldaten, die in den Stationen des Nordens sind konzentrieren, da sie täglich Gefahr laufen, von den Aufständischen ^hartums angegriffen zu werden." 2" - 20 — „So wolleu Sic sich also nieines Gebieten bemächtigen?" „Im Gegenteile! Unser Anfenthalt wird kurz sein. Bei günstiger Gelegenheit werden wir abziehen, nnd Sie werden nicht nur Herr des Landes der Schnli und Lnr wcrdeu, sondern auch der Magazine, die mit Elfenbein, Eiseu und Messing wohl versehen sind. Die beiden Dampfer werden in kurzem Ihr Eigentum und Sie dadurch in der Lage sein. sich mit den Wagauda zu messen, und Mbaka wird sich vor MMina^ beugen. „Wie weit sind die freundschaftlichen Verhandlungen mit Ntali gediehen?" „Ziemlich weit. Die Straße über Nkule wird in Kürze offen sein." „Aber Nguro ist abgegangen, ja sogar von Ihueu fortgeschickt worden, sagte mau mir." „Erlogen. Ich habe alles Interesse am Triumphe dieser Sache. Die Araber wcrdeu mir Flinten uud Pulver liefern köuueu, was hellte wegen der Grenzsperre Ugandas, angesichts der bösen Stimmung Muangas schwer ist," Der freche König log, uud mit selteuer Verschlagenheit entwarf er Theorieu über seiue wirtlichen Iuteresseu. „Immerhin jedoch machen Sie sich keine Mühe wegeu uus. Unsern Interessen genügt der Weg vun Uganda, den Sie nus großmütig zugestauden habe». Aber warum kommeu denn keine Kuriere hierher? Es scheint mir uumöglich, das; Mackay nach den Versprechungen nnd Versicherungen, die er lins machte, sich nicht zu unsern Gunsten interessiert haben sollte." „Der Vurschc Muauga wird dem Abgänge der Kuriere Hindernisse in den Weg gelegt haben. Aber die Araber haben Ihnen doch nie Vriese eingehändigt, nie Neuigkeiten überbracht?" „Neiu. Ohne Ihre Erlaubnis würde ich es uie wageu, ihre Dienste zu benützeu. Anderseits sind wir uicht darauf angewiesen, uns auf die Araber zu verlcisseu, seit dem Augenblicke, da wir Ihr Köuigswyrt haben, das eine Garantie für uus bietet." „Ja; rechnen Sie auf mich, Ich bill Emiu Veys Freund," ') Käbaka hcisjt dcr ssöni^ in Uganda; dm Tilc! Malüma ^icdt n>>u: dem iiönig ill Ui'jovo. — 21 — „Nun, werden Sie mir gewähren, ivorlim ich Sic bat?" „Von diesem Angen blicke an gewähre ich, was mein Freund verlangt. Besetzen Sic immerhin Tnnguru lind Msuä. Ich werdc sogar den Häuptlingen Befchl zugehen lassen, daß sie dic Soldaten, d>e dorthin kommen, mn sich niederzulassen, mit Getreide versehen." „Ich bitte Sie noch um eine andere Gunst." „Sprechen Sie; ich bin bereit zu ersüllen, was Sic wünschen," „Viri ist vor zwei Monaten von Uganda hierher abgegangen; kr ist an der Grenze von Ihren Leuten aufgehalten worden; gcben Sie Vefehl, daß man ihn kommen lasse," „Und wie wollen Sie wissen, daß Viri bei Kaduma ist?" ..Ich weiß es." „Von wem wurde Ihnen das gesagt?" „Von niemand." „Es ist nicht möglich." „Doch — sehr möglich! Hören Tie mich an! Als vi-. Inuter abging, versprach er dem Gouveruenr, die nötigen Stoffe dnrch Viris Vermittlung zu senden. Es ist also nicht nur wahrscheinlich, sondern gewiß, daß er eben jetzt hier sein muß." „Airi ist von Mliauga gesandt, mn Unheil in mein Reich zu bringen; er soll nie seinen Fnß hereinsetzen." „Sie haben unrecht; er muß kommen. Wir sind hier infolge formeller Versprechungen, die Sie uns gemacht haben. Wir erwarten, daß Sie dieselben anch vollständig erfüllen." „Die Kaufleute sind es, die Viri nicht wollen; ich lcmn ihnen "icht entgegentreteil. Ich habe zn viel Interesse dabei, sie in guter Stimmung zn erhalten." „Es ist jener nnselige Abd Neliman, der schließlich mit seinem Mimmen Einflüsse Ihr Land vernichten wird." „Ich bin der König. Ich befehle und brauche mir vuu 'Uemanden in meinen Angelegenheiten einreden zu lassen." „Die Wahrheit verletzt Sie. Ich verstehe das wohl; allein Sir werden darnm nicht verhindern, daß sie gesagt wird. Emin ^cy will, daß Viri ms Land gelassen werde. Wenn Sie seinem Ansinnen nicht folge leisten, wird er sich gezwungen sehen, andere 'lllshilfsmittel zu ergreifen," — 22 — „Und welche?" „Er wird nach Said Vargast, an die ägyptische Regierung, schreiben. Was würden Sie dann sagen?" „Auf welchem Wege wird er seine Briefe befördern, wenn ich ihm die meinigen verschließe?" „Auf hnndert Wegen, denn so viele giebt es. Wenn er sich zuerst an Sie gewendet hat, so geschah dies nur aus Entgegenkommen gegen den Freund, nicht etwa weil ihn Notwendigkeit hierzn zwang." „Sie sind schlimmer als Vaker. Es ist nicht möglich, daß Emin an so etwas dächte, wenn Sie es ihm nicht beibrächten. In Ihrem Kopfe entstehen derartige nenc Gedanken zn meinem Schaden." „Erregen Sie sich nicht, o König. Emin kann persönlich gegen Sie die größte Freundfchaft hegen: allein er ist Vertreter der ägyptischen Regierung nnd hat infolge dessen Verpflichtungen, denen gegenüber er feinen persönlichen Willen fallen laffen mnß," „Und Sie wollen, das; auch ich ihn fallen lasse?" „Ja, und zwar in Ihrem Interesse. Es ist ein aufrichtiger Mann, der da zu Ihnen spricht. Stünde es anders, so würde ich Sie mit Höflichkeiten überhäufen, nm Ihre Sorgfalt und Ihr Eutgegenkommen zu erringen." „Viri foil morgen hier fein." „Er foil morgen nach Wadelai gehen." „Das kann ich nicht versprechen. Wir werden fehen." „Folgen Sie meinem Rate! Frenndfchaft um Frcuudschaft. Emin erwartet ihn in Kibiro')." „Übermorgen soll er, von meiuem getreuen Monsara begleitet, nach Kibiro abgehen." „Gut! Ich danke Ihnen." Biri kam, und am Abend des 12. Oktobers ging er nach Kibiro ab, wo ihn Emin mit dem Dampfer erwartete. Wenige Tage vorher hatte nur der Gonvernenr geschrieben, das; eine Rückkehr zu seiuem Volke ohne Viri für ihn nicht nnr fchmerzlich, solider» geradezu hochgradig schädlich gewesen wäre. Jenen Abend >) An dcm östlichen Um' dl'5 Albert-NyMlzn. (Siehe die Karte.) — 23 — schrieb er mir- „Es ist abends neuu Uhr! noch ehe ich mich niederlege, will ich ihm sür die uns dnrch Ubcrfendnug Viris erwiesene Gunst danken." Emiu, im Taumel seines Triumphes, stets zu raschen Entschlüssen geneigt, dachte, indem er dem König nud seiucn Ministern dankte, in feiner Politik anch dem schlimmen Abo Nehman, Tschuas treulosem Ratgeber, höfliche Worte senden zu müssen, ihm, den in fenen Tagen, dank der Unterstützung des ehrlichen Katagora, in cine kritische und abhängige Lage gebracht zu haben, mir gc-lnugen war. Hätte ich es nie gethan! Der Brief bildete die große Neuigkeit des Tages. Der Gouverneur bat um des Feindes Schutz nnd entzog mir, seinem Vertreter, sein Vertrauen. Das Spiel war für die (Gegner gewonnen, und der Faden der Intrigue, der vor kurzem erft zerrissen und unterbrochen war, knüpfte sich zn ueucr, ernsthafterer Arbeit an. Am 24. November 188tt starb plötzlich der alte Minister Katagora, der ehrliche Freund. Der König versicherte mich, indem er mir durch einen eigenen Voten die unglückliche Nachricht mitteilen ließ, seines unveränderlichen Wohlwollens. Die öffentliche Stimme jedoch lies; katagora an gereichtem Gifte sterben. Der König hatte am Morgen des Mordes gesagt, er wolle von nun au mit den Kleinen regieren, er wolle von dein Einflüsse der Großen nichts mehr wisseu; nnd dein sterbendem Minister erklang Plötzlich au dem Thore der Königsburg von einer Schar Knaben das traurige, hier aber ironisch-grausame Lied entgegen: „Jetzt stirbt er, jetzt stirbt er!" Am 5. Dezember 188«', ging Viri mit einer hübschen Anzahl Elfenbein nach Uganda, um es iu Stoffe umzusetzen, indem er in aller Herzen die beste Hoffnung für die kommenden Zeiten zurückließ. Aber gänzlich anders erging es in Unjoro. König nud Soldaten, iusgesamt Feinde der ägyptifchen Regicrnng, die iu der festen llbcrzengnug, einmal rasch mit dem uugclegcnen Nachbar fertig zu werden, in allzngroßem Leichtsinne von der Gier nach der unendlichen Masse vou Waffen und Elfenbein sich hatten aufregen lassen ^ 24 — und zu lügnerischer Nachgiebigkeit und freundlichen Worten sich her^ beigelassen hatten, waren jetzt durch den Widerstand eingeschüchtert, auf den sie bei ihreu schwarzen Plänen stießen und versnchten, von dem Fehltritte sich zurückzuziehen. Alle uoch so schlechten Kniffe wurden ins Werk ssesetzt, ihr „großer Meister und Leiter" war Abd Nehmau, der in den Augen des Königs als der einzige weise Ratgeber erschien, der sich in deu Geist des Gouverneurs hineinleben und die Intriguen durchführeu tonnte, ohne Verdacht zu erzeugen. Es wurde ein gewisser Vabcdongo, eiu Soldatenhäuptling, berufen: den Kaufleuten wnrdc strenge verboten, uns Waren zu verkaufen und Beziehungen mit mir zu haben; ein gewisser Abubekcr, der von Uganda Stoffe für die Regierung brachte, wnrde mißhandelt, ausgeraubt uud dann au die Grenze getrieben; anfs strengste wnrde es deu Eingeboruen untersagt, mir Getreide und Nahrungsmittel zu verkaufen; das dein König als Entschädigung für deu Durchgang der Karawane Biris geschenkte Elfenbein wurde rüch'ichtsvoll zurückgewiesen. —--------- „Dic Hörner meiner Kühe", lies; mir Tschua sagen, „sind viel länger als die Elesantenzähne, die Sic mir geschickt haben. Ich weiß nicht, was ich damit machen soll Behalten Sie dieselben für sich." „Es thut mir sehr leid", lies; ich dnrch den Häuptling Bagouza, der die lächerliche Abweisung zu überbringen hatte, antworten, „daß der König einen so nichtigen Vorwand nimmt, um unsere Beziehungen zn stören. Ich möchte ihm raten, den Einflüsterungen der Bösen uicht zu folgen. Was das Elfenbein betrifft, so werde ich es zu seiner Verfügung aufbewahreu." Die feindlichen Maßregeln beschränkten sich daranf nicht. In einer Versammlung von Großen uud Soldaten, in welcher der König den Vorsitz führte, giug man uoch weiter. Die Häupter vou Tuuguru und Mslck wurdcu uach Dschuaja gerufeu, Kisa uud Gumandschi wurden elend hiugemordet nnter der Anklage, (5min Bey Unterwürfigkeit bezeigt zu habeu; man hetzte die Schwarzeu auf, den Soldaten das Getreide zn verweigern; man machte geheime und ausgedehnte Propaganda für den Aufstand bei den Schnli nnd den Lur; mau besprach sogar Ansicht cincs Dorfes in Unjoro. __ 25 __ den Plan, die Station Wadelai anzugreifen, sobald die Revolution triumphiert hättc und man Herr des Gebietes der dem Häuptling Anfina unterworfenen Dschefalü wäre. Und gleichseitig mit diesem Vorgehen, das ich offen dein Gouverneur anzeigte, lnd König Kabrega Emin mittels besonderer Abgesandter ein, Unsoro nnd seinen Hof zu besuchen, indem er von Gefühlen der Freundschaft und Vüuduistrcuc sprach. Es war nicht leicht, den Gonvernenr von dem vorgehabten Vesnchc abzubringen, nnd erst, nachdem er auf anderem Wege von dem geplanten Verrat unterrichtet wurden war, glaubte er meinen nn Parteiischen Vorstellungen, Emin kam nicht, »nd ich regte mich nicht, Unsere Würde, unsere Interessen erforderten, daß wir in Uujoro Fnß faßten; uns zurückzuziehen wäre Thorheit und Unsinn gewesen; es hieße, uns besiegt erklären und die Hand dazn bieten, daß der Unwille der Schwarzen, der bisher in Zanm gehalten wurde, zu unserem Schaden unter der Führung des guten Honigs Tschna offen und entschieden sich Lnft mache. Die Gegenwart Mohammed Viris in Wadelai, nnd mehr noch die Masse der Waren, die er der Negierung brachte, erzielten in deu Gemütcru der Mehrzahl einen wohlthätigen Eindruck, Die Schwarzen haben eine ihnen ganz eigene Philosophie, von Natur apathisch nnd nnter einem ihnen ganz eigentümlichen kindlichen Enthusiasmus leidend, von weuig empfindsamem Gemüte und edlen Regungen verschlossen, sind sie glanbig bis znm Aberglauben, bei allem, was die Einbildungskraft betrifft, aber mißtrauisch bis zur Unverschämtheit, in allem, was das materielle Leben anlangt. Jetzt aber griffen sie thatsächlich zn' weiter abzuschlagen, wäre Thorheit gewesen, nnd selbst die Schwarzen wollen nicht gerne thöricht geheißen werden. Die Negierung des Vizekönigs wachte über sie; sie sandte nicht mehr bloß einen Brief, sondern Biri, einen Menschen von Fleisch uud Bein, keiue Fabelgestalt. Er hatte überdies Stoffe und Glasperlen gebracht; er war durch Ugauda und Unjoro gekommen; die Straße war also zn begehen, und zwar mit jenem Soldaten Snrnr, der mit Dr. Junker abgegangen war nnd nach drei Vierteljahren fett, stark und witzig, wie ehedem, wieder auftrat. — 26 — Der Widerstand war besiegi; Vorschläge zu einer allgemeinen Flucht, zn einein Verlassen der Statthalterschaft, zll eiilen, Rückzüge über Chartnm hätten keine Anhänger gefunden und wären mit Spott aufgenommen worden. Zwar thaten sich einige wenige, uud besonders nntcr den Offizieren, aus Hartnäckigkeit, mehr aber noch ans Scham, sich besiegt zu erklären als ans Herzensüberzengung hervor. Der erste Schritt war gethan: der Faden, oer an die Zukunft anknüpfte, u>ar zerrissen; jener Brllchleil ägyptischer Macht konnte sich für gesichert halten, wofern eiue feste und kräftige Hand Vertrauen einflößen, die Eigenliebe entflammen, die Geister zll edler Thätigkeit hätte aufregen können. Allein (5min wollte oder tonnte die Gelegenheit, die sich ihm bot, nm die Zwistigkeiten zu ersticken, welche der Bruch in der Pro vmz hervorgcrnfen hatte, nicht ergreifen. Er wies ab, was ich ihn, geraten hatte, mit der Verhaftung zweier verbrecherischer Offiziere des ersten Bataillons vorzugehen und den Kommandanten des zweiten, einen Mann, der allen verhaßt nnd Hanptnrsache aller Mißhelligkeit war, abzusetzen. (5s war schlimm für ihn nnd für lins alle. Emins Zögern in der beständigen Hoffnung eines besseren Murgen erschütterte sein Ansehen als Befehlshaber immer mehr und trug ihm ftnfenweise allgemeines Mißtrauen ein. Die Gleichgiltigteit drang allmählich in die Reihen der Soldaten lind Offiziere, lind der Gehorsam fank allgemach zu einem bloßen Akte der Rücksicht herab. ^schna zögerte mit der Durchführung des Programmes, dac> er sich vorgesetzt hatte, nicht. Das Signal war gegeben cheu ,zerMisten Haaren stürzten sich rasend vor den König hill unter dem Rufe: „Wir dürsten nach Blut; gieb lins eineu dieser Unglücklichen!" Trompeten und Chöre stimmteu das bekannte Lied an: ,Mn«ig Tschua ist mächtig; er hat die Dschefalü und die Waganda in Knechtschaft gebracht; er hat die Krieger zu Tribut verpflichtet; die emzigeu Nnüberwiudbaren sind die Lango." Darauf erwiderte in scharfer und wohlklingender Gcsangsweise ein Jüngling aus der Gesandtschaft der Waganda; „König Tschua, töte uus, wenn es Dir beliebt; lege uus auf den Scheiterhaufen, wie Du schon mit anderen thatest; uus rührt das nicht. Kabata „wil dürsten nach Vlut!' — 28 — lebt, um uns zu rächen; seine Trommel wirbelt bereits zum Aufgebot!" Als Höhepunkt des Hohnes aber ließ Tschua Mabuzi, als cr uud die Seinigen sich zur Abreise anschickten, von dieser trnnkeneu Schar aufgereizter Wilder verfolgen. Nm Morgen des 8. Februars fand mau im großen Saale des Palastes eine abgestochene Henne- mau argwöhnte, das; die Araber in geheimem Einverständnisse mit uns stünden- zwei der selben wurden des Reiches verwiesen. Das Gerücht, Viri habe den Anstrag gehabt, mit Mnanga uameus des' Gouvernenrs von Äquatoria ein Bündnis zu schließen, gewann Gestalt; man sagte, die Soldaten würden bereits organisiert, nm in das Land einzufallen, Derartige Unannehmlichkeiten setzten den König in beständige Angst, ihn, der schon dnrch das den Schuli zugestoßene Unglück verzagt und dein Mißtrauen angethan war. Der Thron stand gewissermaßen in Gefahr' der Geist des vielleicht über die erlittene Vernachlässigung erzürnten Vaters wachte nicht inehr über das Wohl des bleiches, wie vordem; er ließ es in Traner nud Ullage fallen- er mußte also dnrch Opfer besänftigt werden. Man befragte die Königin-Mutter, die Großvriesterin und Zauberin, nnd sie erließ den Sprnch, man habe zn den entsetzlichen Zeremonien des m^in^a — d. h. des Veiles — zn greifen, nm die vorliegenden Mel zn beseitigen und den abgeschiedenen lammst für die Zntlmft gnädig zu stimmen. Die Wertzenge, die man bei diesem Nitus anwendet, sind die folgenden: eine Trommel, die ganz mit einem dicken Messing-draht umsponnen und mit Talismanen geschmückt ist, die ans Holzstückchen bestehen, deneu man verschiedene Zauberkräfte znschreibt; dann ein Holzstuhl, der mit Löwen- lind Leopardenfellen bedeckt ist; ferner eine ganz eiserne, etwa anderthalb Meter lange Lanze, die am Schaft mit Meffingdraht übersponuen ist', endlich ein Veil mp:m^o — mit einem hölzerneu Griff, der mit Leopardenfell überzogen nud in dem Teile, der oben herausragt, mit Messing-drayt umwickelt ist. Der 10. Februar 1887 verlief; die Sonne neigte sich zum Unterganges ein mächtiger, dumpfer und schwerer Trommelschlag wnrde vernehmbar. Plötzlich hörten die Gesänge anf, die klänge __ 2!) __ schwiegen, dor Markt entvölkerte sich, jeder suchte seiuc Wohnung zu gen'inneu, die Straßen nnirden öde, und drei lange Tage herrschte weitum Traner und Schweigen. Nlir die gedehnten, tra lirigen Schläge der großen Trununel verkündeten von Zeit zu Zcit, das; man eben den geheimnisvollen Ritus des i^pan^o vollziehe, und machten die armen Einwohner vor Furcht erzittern' Es ist ein gewöhnlicher Glaube des Kolkes, daß die nu^^ra, ohne geschlagen zu werden, ihre Wirbel entsendet, so oft der erzürnte Geist Kamrasis mit Menschenopfern versöhnt zu werden verlangt. Die Zeit des geheimuisvolleu Ritus war verflossen, die Sonne bezeichnete auf ihrem Wege sein Ende, die große nn^^5^ ertönte in ilircr ganzen Fülle. Nnfe des Schreckens, vermischt mit solchen der Ehrfurcht, widerhallten überall und pflanzten fich, dahinbransend wie die Meercswogen, von Dorf zn Dorf fort. Arme Wanderer, friedliche Ackerbauer werden ergriffen, mit Stricken geknebelt und dem großen Vater als Tpfer dargebracht. In Dfchnaja bezahlten zehn Unglückliche mit ihrem Blute dem Aberglanbeu ihren Tribut. Visweileu dehut sich der Ritus bis auf den fünften Tag aus. Mcnichciwpfer, — 30 - Aber die Erfüllung des großen Opfers erwartet die Morgendämmerung dec^ folgenden Tages. Der König fteht in der Hiitte dec< inp.^n^o, an dcr Schwelle des weiten Eingangsthores, mit dem hertömüllichen kleide angethan, einem großen Mantel an^ Stoss von Baumrinde, über dem ain Mckcn und ain Halsc ciil ^copmdcnfcll hängt: das Haupt mit Talismanen ^clrönt: dil.-C'X'lcnkc, dcii Hals und dic Knöchel der Füße mit gcwcihtcn Glas-pcrlcn qcschnmckl, niit der riros',en erheben sich und gebückt, zum Zeichen der Verehrung, uäheru sie sich ihm: er berührt mit der Spitze der Lanze einen von ihnen an der Schultern dieser tritt vor, streckt seinen Hals hin, das Schrcckensbeil fällt herab, und das Blut wird iu dem Peckeu gesammelt- der König besprengt sich mit demselben Stirne nud Wangen, dann jene aller Großen: hierauf ergreift er das Gefäß und gießt den Nest des Blutes auf die Trommel und deu Stuhl. Das Opfer ist zu Ende: nuF<^lr3, Etnhl, ^anze, Schild nud Becken werden fortgetragen und nach der Residenz der Königin-Mutter geschafft. Anf einen Wink des Königs schleppen die mitleidigen Verwandten die deiche des unglücklichen Kisa, deo einstigen Oberhauptes des Gebietes vou Muenge, fort. Festlich erklingen Trommeln und Pfeifen- mau fchlachtet Ochsen, sticht passer Vier au, nnd auf dem noch eben mit dem Blute des Opfers besprengten Boden tanzen und springen die Truukeueu, Als die Geister sich wieder erheitert hatten und Herz lind Sinn zum alten Übermut zurückgekehrt waren, da nahinen die Wahnwitzigen, auf günstige Erfolge vertrauend und blind infolge __ I1 __» höheren Schntzes, den Faden der von ihnen beschlossenen Unternehmungen wieder auf. Do Tschua die Ankunft Emins in Unjoro für bevorstehend hielt, beschloß er plötzlich, Dschnaja zn verlassen. Am Morden des 6. März 1887 nahin er seinen Weg südwärts, liachdeiii er eigenhändig einen zwölfjährigen Knaben lind eine weiße Färse an der Ausgangsthürc als Opfer für den ver--storbencn Vater geschlachtet hatte, nm sich seinen Schutz für die Reise zu gewinnen, begleitet von dem Lärmen der Pfeifen lind Trommeln, unter Flintenschüssen und dem Geschrei einer Beifall klatschenden Menge, das mehr einem Gehcnlc glich; mit sich nahm er die hänslichen Laren und die elenden Werkzeuge des mpan^o. Nach langem Umherziehen blieb er in Mnimbci'. er pflanzte die Lanze im Vodeu auf. Hier wird man nun den neuen Palast bauen; so verlangt cs das Orakel. Gegen Mittag war die Nänmnng Dschnajas beendigt. Nanch-uud Fencrsäulen stiegen über der verlassenen Königsresidenz auf; das Zeichen zur Zerstörung war gegeben. Allenthalben bricht das Feuer knisternd, züngelnd, gegen den Himmel auflodernd hervor und verbreitet fchwärzliche, von Flammenbnndeln durchbrochene Kreise, die unheimlich das Dunkel eiuer woltenvollcn Nacht erleuchten. Zwei lange Tage zieht sich das tranrigc Schauspiel hinaus, dann versinkt alles in Dnnkel und Schweigen. Zur Erinnerung au die vergangene Größe bleibt nur ein Scheiter-Hansen übrig. 32 BvMes Tapitel. Inhaltsübersicht, Ugand a und U n j o r o. — Wasserscheide zlvischen dcm Vittoria-Nil und dc>n Albert-Sce. — Region der Wälder. — Der Berg Sedsch o in o l u r o, — Kafu, Ngnssi, Msizi, — Tie Halbinsel der Magongo, — Klinia. — Erzeugnisse des Pflanzenreiches. — Tierwelt, — Tolling von Hyänen. — Der Schimpanse, — Professor l^iglioli nnd der tro^Iaä^ez 3cti vvei >1 su Itlii i. — Professor Ncichart in Berlin, — lermes moräax. — Vcrschicdenc Stämme, welche das Volt von Unjoro bilden. — Das Haselhuhn und die Schild^ kröte. — Der Leopard nnd der »nnd, — König Tschua erzählt die Geschichte des goldenen Buches seiner Familie, — Tie N a h n m a, — Gebräuche dieser Ttämme, — Von Dschuaja nach Katua auf dem See Rnitan. — Der Wirita der Wakundfchu, der Rnwenzori Stanleys, ^ll„u<:!5 t.unN, — Politische nnd administrative Regierung U n j o r o s, — Der Ritterorden des K o n d u, — Opfer bei jeder Erneuerung des Mondes. — Tcr Zanbcrgeist, welcher den Sinn der Königin Mntter verwirrt. — Snnnn nnd die hundert Hingemordetrn, — Tic Pcrlenlultnr, — Drei Stockschläge. — Man wählt eine andere Ortlichscit, — Abhaue,: der Hände, Blendung, — Ein Erlaß gegen die Pfeifen. — Die Zeremonie der Milch. — Kamissua, der Sohn N ion gas, in der Falle, — Per >iönig speist, — Die Wanjoro. — Die tkimda, — Der mdu^u, — Töpfrrknnst, — Die Butter. — Handelsleute ans Zanzibar. —Sitlen Wanjoros, — Tcr große Negeiizanoercr nnd seine Abgeordneten, — Ehrung der Toten. — Begräbnis König Kamrasis. — Verehrung des Volt'cs' lannrnhafter ?lbcrglanbe des Despoten. Die Auslmlfcr, welche von dcr Krtte der von dcli Alton als Mondsscbir^c bczcichnctcn Vcrgc vorspringen, fallen gcnM Norden hcrob und dehnen sich ans, indem sich dnrch cine Masse von Erosionormnen mehr oder weniger ansgedehnte Thäler bilden nnd jener Gegend, welche die weiten Gebiete von Uganda nnd Unioru umfassen, eine wnndcrbare ^rnchtbarkcit verleihen. Tropische Wälder, eine dichte Vegetation in dem an die Seen anstoßenden Teile, mit zahlreichen Wasserlänfen, welche dnrch enge Thäler lind dichte Hinrichtung durch drei Reulenschläge. Massen vun Papirns ihren Weg sich babneu, bedecken das Gcluct, Welches den ^iktoria^ und Albert ^ee ninschlies;t. In den murren Hieczwnen findet nun^ l)ol)eo Gras lind Schilfrohr, mi^qedeliMe Hochebenen nnd in ein feuchtes, frnchtbnres (^eliinde anolonfende Thäler, wo die alten Pflanzen der Waldzonc dnrch die Dum-Valme, dic hochragenden ^ünilbeerfeigenbälune, die cupi-lordi.l veneticu nnd eine ivechfelvolle Fülle von Mimosen ersetzt werden. Tcr Wald-thylnian macht Hiigel lind Hochebenen dnften; Wälder von binnliü schmücken die Abhänge derselben: im angefeuchteten Gebiete zahl- C,c, sliii, ,^^d» )awo !„ Aquatorid, !>, H — 34 — reicher Bächlein wächst die liebliche i^tia 5tratiate5 und die n^lni^ASZ. I0W3 niit ihren roten Blüten. Die Wasscrscheidelinie zwischen dem Viktoria-Nil und dein Albert-See läuft in nördlicher Richtung; der höchste Punkt der Bergkette findet sich im Gebiete von Nusrauduru am Verge Se-dschimokuru. Auf jeuer natürlichen Festung mit ihren felsigeu Flanken hatte sich Kabrcga verschanzt, als er nach dein Tode seines Vaters seiuem Bruder Kabamiro die Krone streitig zu machen vorhatte. Ganz in der Nähe dort entspringen die größeren Wasserläufe, welche das Land Unjoro durchziehen; der Kafu oder Todesflnß, der bei dem alteu Mruli iu dcu Nil geht, der Ngussi, der, nachdem er den Wald von Kiriangobi durchströmt hat, sich in deu Albcrt-Scc ergießt, und der Vlsizi, der mit südwestlicher Richtung durch das Land Mneuge herabfällt und seine reinen Gewässer in den See seudet. ^ Das Gebiet schiebt sich in einer zu Terrassen gestalteten Hügelreihe in die Hochebenen von Moranda, Nparo, Dschuaja, Kiriangobi und Kitaua vor, uud vuu dieser Linie, welche sich mit eiuer Richtllng von Südost nach Südwest krümmt, fällt es nach dem Viktoria-Nil herab, indem es die Halbinsel der Magougo bildet, welche deu äußersten Nordosten des Albert-Sees umgiebt. Das Klima ist iu jener Gegend gcsnnd und gemäßigt, in Überfülle fällt Regen, und auch in der trockenen Jahreszeit erhält derVoden eine genügende Feuchtigkeit; reichlich ist der Thau, und hänfig wehen die Brisen. Den Regengüssen gehen heftige Windstöße voran, die immer Blitz uud Donner, bisweilen auch Hagel im Gefolge haben. Die fortwährende und beständige Feuchtigkeit begünstigt den Überflnß uud die höchste Volleuduug der Pflauzeucrzeuguisse, indem ihre Entfaltung stufenweise vor sich geht uud die Reife zur gelegcucu Zeit eintritt. Der türkische Weizen, die eleu.^nI, corocan^, die datara e<äuli?, die de1mi.i duidiiera, der Maniok und verschiedene Arteu vou Hülfeufrüchtcu gedeihen hier mit Erfolg; der Bananeubaum, die erste Ernährungsgruudlagc der Bevölkerung, giebt reichliche uud köstlich schmeckende Früchte. Der Tabak — wdll — liefert ein stark parfümiertes Blatt aus den höher gc-legeucn Anlageu, eiu ziemlich minderwertiges jedoch in deu nieder gelegenen Teilen uud in den Thälern. Elefanten finden sich in Massen in den Wäldern des Kafn; Löwen streifen in Trnppcn uni die Gehege des zahlreichen Rindviehs, Leoparden nnd Hyänen, anch Schakale, Antilopen in Scharen, Gazellen nnd Eber bevölkern die Hochebenen nnd die Thäler. Kolonien von gesprenkelten Affen machen auf die Felder und Bauauen-anlagen hänfigc Streifzngc; aber eine abergläubische Verehrnng stellt diese Vierhänder vor den Nachstellungen des Menschen sicher. An einein Tage, da ein wütender Sturm heranzog, hatte ich eine völlige Verwüstung anf einem mit Mais besäten Felde seitens einer ^chulisamüir, — 3»; Schar von coiodn^ c!xt^ ni^cr lind mns; als ciuc besondere Spielart angesehen N'erden, welche im Verlanfc der Zeit dnrch natürliche ^llchNvahl in einer gegebenen Gegend sich — 38 — entwickelt hat. Professor Giglioli in Florenz klassifizierte ihn als cine sekundäre Art, indem er ihn 51-0^06)^5 äclnvcmfurrkii nannte, gestützt auf seine an Schädeln, welche der berühmte Gelehrte im Jahre 1872 heim brachte, gemachten Studien. Professor Reichart in Berlin hält ihn mit dem ni^er für identisch. Der Schimpanse, der sich in Nnjoro findet, unterscheidet sich von demjenigen, den man im Uelle-Maquabccken antrifft, nicht. Wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Menschen heißt er niadanru. Das Land befeinden die gefräßigen Termiten, die ansierdem aber auch ein Nahrungsmittel für die Bevölkerung sind. Zn der Zeit, da sie in geflügeltem Znstande sind, macht man auf sie mit Fener, wie man es im Lande der Mambetto thut, Jagd, mit dem einzigen Unterschiede, daß man zu derselben genauere Vorkehrung trifft, indem man kegelförmige Zelte ans Stroh anf den kleinen Bergen errichtet, wo diese Insektenschwärmc wohnen. Der Gebrauch, sich von getrockneten Termiten zn nähren, der in ganz Afrika sehr verbreitet ist, leitet sich ans uralter Zeit her, wie schon der göttliche Alighieri (Hölle ^9, 62) sagt: .....die alten Völker Ernährten sich, wie uns die Dichter sagen, Vom Samen von Ameisen. Die Bevölkerung des Reiches ist aus Madundi, Magaia, Wahnma, Dschefalü, Magongo nnd Wanjoro gemischt. Es giebt hier anch eine starte Kolonie von Schuli, die alls dem Gebiete von Fatito infolge der seitens der Soldaten der ägyptischen Regierung erduldeten Plackereien auswanderten. Die Madundi und die Dschefalü sind besonders die Ufer des Viktoria-Nilcs entlang zerstreut, die Magaia haben die zentrale Hochebene in den Gebieten von Dschnaja und Bagangese inne, die Wahnma bilden die vorherrschende Bevölkerung Muenges, die Wanjoro, soweit man ihnen glauben darf, die cingcborne Bevölkerung, bilden die Mehrzahl in Nnsranduru uud in der Zone des Flusses Kafu. Die Sprache, die bei der Aufeinanderfolge und der Vcr-mischnug so vieler Völker, die nach Ursprung und Sitte verschieden sind, triumphierte, ist das Kinjoro, das, wie das Kiganoa, der Familie der afrikanischen Sprachen, welche Bantu heißen, angehört. — 39 — Die in Unjoro gesprochene Sprache zeigt sehr wenig Unterschied von jener der Waganda, ja man könnte sogar sagen, daß beide Völker ein nnd dasselbe Idiom haben. Der verehrnngswürdige Missionär C. T. Wilson drückt sich hierüber folgendermaßen ans: „Es ist ein zusammengesetztes Idiom. Alle Flexionen der Verba nnd der anderen Redeteile werden dnrch eine Menge Affixe nnd Präfixe gebildet, welche sich mit der Wnrzel schulihäuptllng. — 40 — des Wortes verbinden. Vei don Verben giebt es getrennte Präfixe, welche das Subjekt, das Objekt uud die Relatiupronoiuina darstellen, die gleichfalls mit der Wurzel der Verba verbunden werden, sodaß das, was in der Mehrzahl der europäischen Sprachen ein ganzer Satz wäre, in dieser Sprache in einem einzigen Worte ans-gedrückt wird und folglich eincm europäischen Ohre vou vornherein wie eine sehr ernste Sprache klingt. Das Substantiv ist das wichtigste Wort der Sprache, da es verschiedene Arten dieses Substautivcs giebt, deren jede ihre besondere Partikel im Singular wie im Plnral hat, welche an die Wnrzcl des Adjektivs, des Pronomens oder des Verbums angehäugt wird, derart, das; das, was hauptsächlich den Europäer überrascht, der diese Sprache zum ersten Male hört, die scheinbare Unbestimmtheit der Formen der Adjektive ist, da der Wechsel am Anfange der Worte, statt am Ende derselben vor sich geht. Die gesprochene Sprache ist überans sanft und klingt wie die italienische, da die Vokale in derselben vorherrschen nnd keine Kehllaute vorhanden sind. Zwar hat sie, wie alle wilden Sprachen, keine Litteratur nnd besitzt keine Schriftform, allein man fand, daß mau, mit Umgehung des Q nnd des .^, mit einem Alphabet von vieruudzwanzig Buchstaben alle Worte schreiben kann." Die Überlieferung mag eine Idee ihres lebhaften Geistes geben, wie er in überall geläufigen Erzählungen fortlebt. Ich will zwei Fabeln anführen, wie ich fie öfter hörte. Das Haselhuhn und die Schildkröte, „Ich bin besser darau, als Du," sagte das Haselhuhn znr Schild kröte. „Ich kann rasch gehen und noch mehr — ich kann fliegen." „Du Glückliche," antwortete die Schildkröte, ich schleppe mich fort, lind, so gnt es geht, mache ich nieine Geschäfte ab." Nnn traf es sich, daß die Menschen, um zn jagen, das Gras der Wiese anbrannten; das wachsende Feuer engte den Kreis immer mehr ein, die Gefahr für beide Tiere war offenkundig nnd sicher. Die Schildkröte schleppte sich in eine kleine Grube, die durch deu Fußtritt eines Elefanten ausgehöhlt war, und rettete fich fo. Das Haselhuhn dagegen versuchte den Flng' aber Nauch und Feuer ließen es herabfallen, nnd es starb. — Wer sich allzusehr rühmt, bleibt bei der Probe zurück. ^chlllil>^rf am ^5crac ^chua. — 4l — Der Leopard nnd der Hund. Der Leopard vertrante seine drei Jungen dcr Wache des Hundes an, indem er ihin versicherte, rr wcrdc ihn zum L1.ÜM fiir dcu Dienst mit Fleisch verschon, jedoch nutev der Vedii«ql,ng, daß er keine Kiwcheu fresse. Die Sache ging eine Zeit long ganz gut; aber eines Tages gab der Hund der Versuchung nach, vergriff sich an einein Knochen, nnd ein Splitter, der sich losgelöst hatte, tras ein ^nnges am stopfe nnd tötete es. Vei ihrer Rückkehr lvlirde e'? chm nicht schn>er, die Mutter zu täuschen, indem er die ',wei Ubcrlel>endcn nach einander zum Sängen trng. Aber bald traf einen zweiten Sohn dasselbe Los. Da sah sich der Hnnd bloßgestellt, ergriff die Flucht nnd snchte Schntz bei dem Menschen, der ihm versprach, ihu zu schützen nnd zn verteidigen, wofern er daö Hans nicht verließe. Der Hund __ 42 __ vorsprach es; aber wenige Tage nachher sah er einen Haufen Knochen in geringer Entfernung; da brach er das gegebene Versprechen nnd ging vom Hanse fort. Der Leopard, der seit einiger Zeit nach ihm suchte, um den Tod seiner Kinder zu rächen, erwischte ihn, tötete und verzehrte ihn. Seit jenem Tage hörte der Leopard nicht anf, die Hnndc zu bekriegen nnd ihr Fleisch Zu fressen. „Ich bin der achtzehnte König meiner Familie", sagte eines Tages der Despot von Unjoro zn mir. „Der Gründer der Dynastie tam ans den Ländern, die jenseits der Lango liegen, nnd setzte sich in Uganda fest. Als erfahrener Jäger lehrte er die Eingebornen, die Tiere erlegen, und sein Nuf ging so weit, dah die Königin das Verlangen fühlte, den Tapferen zu sehen. Als ein Mann von prächtiger Gestalt entflammte er Liebe im Herzen der Frau, sudaß sie, mehr als je nach ihm verlangend, nicht zögerte, ihrem Gatten Gift zu geben. Anf den königlichen Thron durch Heirat gekommen, erzeugte er zwei Söhne, denen er sterbend als geteiltes Erbe die Reiche Uganda nnd Unjoro übergab." So behauptete Tschnn nach einer fabelhaften Überlieferung semen Ursprung von den Galla. Das; Einwanderungen dieses Volkes nach dem Lande Unjoro vor sich gingen, beweist freilich unwiderlegbar der noch erhaltene Gebranch von Wörtern der Gallasprache, besonders beim Verkaufe von Lebensmitteln, Die zahlreiche Familie der Wahuma, zn der in Unjoro und Uganda viele Voltsmasscn zählen, und welche in den Ländern Ntole und Karagua die Oberhand behielt und schließlich die Stämme der Wawra und Wallegga in den westlichen Ländern des Albert-Sces unterwarf, hat gewiß mit dem großen Stamme der Galla gemeinsamen Ursprung. Mit ihrer ausgesprochenen Vorliebe für die Nindviehzucht und ihrer geringen Lnst an kriegerischen Unternehmungen blieben die Wahuma, ob sie auch die Sprache der Völker aunahmcn, mit denen sie in Berührung traten, doch in Lebensgewohnheitcn und Sitten der Überlieferuug ihrer Vorfahren treu. Da sie die Feldarbeit gering achten, beschränkt sich ihr Lebensnnterhalt auf Fleisch und Milch. Den allgemeinen Hang zu starken Getränken, der allen afrikanischen — 43 — Völkern gemeinsam ist, befriedigen sie reichlich mittelst Austausches ihrer Erzengnisse. Selten gehen sie eine eheliche Verbindung mit Weibern, welche anderen Stämmen angehören, ein, da sie dieselben, als einer niedriger stehenden Nasse angehörig, verachten. Die Art ihrer Kleidung, die beständig abrasierten Haare, die Verwendnng von Sandalen an den Füßen, einige abergläubische Bräuche, ehe sie ihr Haus betreten, so oft sie nach einer längeren Abwesenheit heimkehren, all das macht die Wahnma zu einer besonderen, von dem Volke, mit dem sie leben, abstechenden Kaste. Die Wahumaweiber endlich sind, sowohl wegen ihrer körperlichen Schönheit, als auch wegen ihrer moralischen Eigenschaften und ihrer hänslicheu Thätigkeit, besonders seitens der Häuptlinge, sehr gesucht. Das dem König Tschna unterworfene Land erstreckt sich, außer Nnjoro, bis an die östlichen Länder des Albert-Sees, an das Gebiet vun Mruli nnd Turu und reicht bis znm See Nuitan, wo er eine Militärstation errichtete, um das Privileg des Salz-Handels, das in dem kleinen See Kio in Überfluß vorhanden ist, zu erhalten. Das Gebiet Mbogas am linken Ufer des Semliki wird gleichfalls in seinem Namen regiert; er bekommt auch Tribut von den Lur Melinduas, des Häuptlings der westlichen Berge, welche deu Albert-Scc eutlang sich erstrecken. Von Dschuaja aus braucht man achtzehn Tage, um Katua, die in Usongora errichtete Station, zu erreichen. Die Straße zieht sich am westlichen Abhang der Kette hin und führt iu geringer Eutfernuug vom Albert-See, fast parallel mit der Bergkette, nach Kieja, immer in südlicher Richtung; dort wendet sie sich infolge der schwierigen Wege anf den Höhen nach Mruli und Toru uud nach dem See. Häufige Strcifzüge unternahm der König nach jenen unglücklichen Gegenden, die einst dnrch ihren Reichtum an Rindern nnd die Ruhe ihres Lebens blühten. Bei einem solchen Streifzug, den der Hänptlinß Ireta in den ersten Monaten des Jahres 18^7 dorthin ausführte, wurden zehntausend Stück Rinder erbentct; die Wahumahirtm jedoch folgten lieber mit ihren Familien den Siegern, nm in der Eigenschaft von Kuhhirten zu dienen, als daß sie sich von ihren Heerden trennten. In jener Zeit er- __ ^ __ hielt ich dic erste Knndo voil dem weißen Gebirge mit zwei Ausläufern dem Wirika der Wakuudscho, dem Waritampanga der Wanjoro, dem Ruwenzori Stauleys. Äian sprach von ihrer maßlosen Höhe, ihrer ansnehmeuden Kälte, von der sicheren Todesgefahr für denjenigen, der es versuchen wolle, jene Massen zu ersteigen, die ein mächtiger böser Geist, der sich beständig in die Wolken verhülle, bewohne. So berichteten alle, die vuu Ilsongora zurückkamen, nnd fügten bei, das; ein wildes Volk, die Watondscho, mit weißer Hautfarbe nud einer besonderen Sprache, auf den Klippen des Verges wohne, cm Volk, das zu besiegen »ltd niederzukämpfen weder den Be-wohueru Nnjoros, uoch jeneu Ugandas jemals gelungen sei. Ein so weit ausgedehntes Gebiet beherrscht der Konig uon Unjoro durch Statthalter, die er iu die einzelnen Distrikte abordnet. Die Manj^ro, so heißen die Verwaltungsbeamteu, haben überall die Rechtsprechung nnter sich, sie regieren nameus des Königs, liefern im Kriegsfalle die Kämpfer und zahlen ihren Tribut iu Elfenbein, Tieren, (5'isen und Lebensmitteln, Ihnen sind die sogenannten matun-^oli nutcrthan, welche über gewisse Teile des Gebietes eine beschränkte Macht ausüben. Die Provinzen müssen stets in der Residenz des Königs, entweder durch ernannte Häuptlinge uder durch einen von ihnen Abgeordneten, der den Titel makoii^o führt, vertreten sein. Aus den Manjöro wählt sich der König seinen eigenen Sekretär, den Direktor der Magazine und der Waffen, diejenigen, welche bestimmt sind, ihn bei den zinspflichtigen Provinzen zn vertreten, die Häupter für allenfallsige Sendungen bei den angrenzenden Staaten uud den obersten Befehlshaber der Trnppeu im Kriege. Die „Maujorie" taun erblich oder wählbar sein, erblich infolge guter Dieustc, welche der verstorbene Vater geleistet hat, wählbar anf gründ persönlicher Verdienste oder besonderer Gunst lind besonderen Wohlwollens des Königs. Die erbliche wird jedoch von dem Fürsten demjenigen unter den Söhnen übertragen, welcher der Gier des Monarchen die größten Geschenke opfert. Die Manjm'o können mit einem Ritterorden, genannt der Koudo, bekleidet werden, der sie anf die gleiche Stufe wie die königlichen Verwandten hebt- diese unterstehen der Todesstrafe nicht, erfreuen sich der öffentlichen Verehrung, sind Berater der Krone — ,45 — und stehen den Mabitu gleich. Der dcimalige Honig verletzte allerdings die durch die Überlieferung geheiligten Gebräuche, er sprach auch über Nitter das Todesurteil ans, wobei er die grausame Schlauheit gebrauchte, sie Vorher aus dem Orden auszustoßeu. Der Schmuck, welcher die Kondoritter auszeichnet, besteht in einem Vande aus Kuhhaut, das auf der Anßenseite mit ^tanris und lninteu Glasperlen verziert ist, und das von dem vorderen Teile des Kopfes über das Gesicht bis zum Kinn herabfällt, wo es befestigt ist. Die Zal)l der Ordensmitglieder ist auf siebenzehn beschränkt: ans iliuen wird zur besoudereu Ehre das Opfer des mp^n^o gewählt. Die Macht und Größe des Fürsten und das Glück der Völker des Landes wird dnrch die Hilse unsichtbarer Mächte erhalten, deren Neich die Seele des verstorbenen Kamrasi beigesellt wurde. So oft der Moud wiederkehrt, werden menschliche Wesen geopfert, um sich Guadc nnd Wohlstand zn sicheru. Diese Schlachtungen werdeu indes dnrchau^ nicht festlich begangen. Auf die Dauer vou drei Tagen werden die Geschäfte nnd der Handel eingestellt, nnd im Innern >der Königsbnrg vollziehen sich die heiligen Gebränche des Nenmondes, indem man irgend ein Snhnopfer im Paläste abschlachtet und draußen eine wechselnde Anzahl Lente in der Richtung, von welcher man den Zauber abhalten will, tötet. Allmonatlich werden anch Ochsen auf dem Grabe des verstorbenen Königs geopfert, nnd oft auch fügt man Menschenopfer dazu. Bei Anlas-, einer Krankheit des Bönigs oder der Mitglieder der königlichen Familie haben die Menschenopfer eine ganz besoudere Bedeutung. Am 8. Mai 1887 erzürnte sich der Zanbergcist, dessen Abzeichen das Hanpt der Königin-Mutter umgebcu, vielleicht über mangelnde Ehrfnrcht, verwirrte ihren Siuu, und sie wurde trank, Zwei Stiere, ein weißer und ein roter, wnrden geschlachtet. Aber vergeblich! Der Geist erklärte sich nicht für besänftigt, und so bot man ihm Menschenopfer in beträchtlicher Zahl. Dieser Brauch ist seit fcrucn Tagen üblich. Als Snnna, der König von Uganda, Mtesas Vater, von einer schweren Krankheit befallen worden war, N'nrdc er sein eigener Arzt, indem er befahl, daß täglich hundert Menschenopfer zur Sühne gebracht würden, nm seine Heilung zu vcraulasscu. Vierzehn Tage — denn so lang danerte seine Un> — 46 — päßlichkeit — sah jeder Sonnenaufgang diefe schreckliche Schlächterei. Ein glückliches Geschick wollte, daß, als ihn der Tod in seine Arme zog, er kein derartiges Übermaß frommen Thuns zuließ. Als nämlich der Fürst auf seinem ersten Minister reitend, — denn das war seine Sitte — von seinem Ritte zurückkehrend, seine Residenz betrat, fiel er, von einem Schlnganfallc getroffen, zu Voden. Während der Regierung Sunnas zeigte sich der erste Kaufmann von Zanzibar in Uganda. Dieser, von dem beständigen Verlangen nach Schmelzpcrlcn belästigt, sagte eines Tages dem Könige, er könnte den Anban derselben betreiben. Der gläubige König machte sich aus Werk, und da er keinen ersprießlichen Erfolg sah, zog er den Kaufmann zn rate. Dieser, nahe daran, seine Geschäfte zu Ende zn bringen, dachte bald wegzugchen, setzte den Scherz fort und fchlug vor, den besäten Acker täglich zn gießen. Als aber der Tag angebrochen war, wo der Kaufmann zu den Seimgen zurückzukehren vermeinte, verweigerte ihm der König seine Zustimmung. Er wiederholte alsbald seine Bitte; aber er hatte die Antwort zu vernehmen, seine Abreise werde erst au dem Tage statthaben können, wo die Glasperlen zu keimen begonnen hätten. Erst nach dem Tode Sunuas ward es ihm möglich heimzukehren, und es war ciu Glück, daß ihm nichts Schlimmeres widerfuhr. Der Hof des Königs Tschua hat kein aristokratisches Ansehen, wie dies bei dem Herrn von Uganda der Fall ist; wohl aber lastet die eiserne Hand des Despoten unerbittlich auf den Personen, welche mit Recht oder Unrecht die allerhöchste Ungnade auf sich luden. Die als schuldig erachteten, nnd sei dies auch auf den leichtesten Verdacht hin, werden auf barbarische Weise von eigens aufgestellten Schergen getötet. Mau versichert sich des Verurteilten mit Stricken, die man ihm so um Arme und Beine bindet, daß er den Rückcu vorwärts beugen muß; dann wird er mit Stöcken, die nach oben hin dicker auslanfeu, mit einer überraschenden Gewandtheit mit drei Hieben, die man gegen die Schläfe und den Hintcrkovf schwingt, niedergeschlagen. Die Leichen der Gerichteten läßt man meist auf der Nicht-statte als Futter für die wildeu Tiere und Geier liegen. Schon das Hingehen oder Verweilen an dieser Stätte, um die Leichen zu beschauen, gilt als ein Verbrechen, das mit dem Tode bestraft werden kann. __ ^,^ __ In den ersteren Zeiten meiner Ankunft in Dschuaja wurde die Umgebung meiner Wohnung meistens als Schauplatz dieser Schreckensthnten gewählt. In der Stille der Nacht hörte man herzzerreißende Nlifc, das Echo der drei Gnadcnhiebc und ein Nöchelu, das langsam erstarb. Eines Morgens lagen sieben schrecklich entstellte Leichen auf den nahen Feldern. Ich beklagte mich darüber bei dem Könige, er aber sagte mir, ich hatte damns nicht viel zn achten, diese Lente verdienten kein Mitleid. Ich suchte ihm dann den Schauder klar zu macheu, den diese Vorfälle auf mein Gemüt ausübten; er lächelte, wählte aber duch einen anderen Ort zn dem schrecklichen Geschäfte. Bei Räubern, Verführern vou Fraucu und immer daun, wanu er den Fall nicht so ernst findet, daß die Todesstrafe ausgesprochen werde, verfügt der Köuig als Besserungsmittcl das Abhauen der Hände uud die Blendung. ^Am Abeud des 22. Februar (1587) erhob sich eiue Rauchsäule in der Nähe der königlichen Wolmung. Die Hütte ciues geschickten Töpfers war infolge geringer Sorgfalt beim Weglegen einer noch brennenden Pfeife auf das trockene Gras, mit dem man den Boden der Wohnungen belegt, plötzlich iu Flammcu geraten. Das Feuer wurde bald gelöscht; aber am folgenden Morgen ward ein Erlaß veröffentlicht, welcher die Pfeifen und die Raucher in die Acht erklärte. Wohl drei Tage hatten die königlichen Wachen damit zu thun, Pfeifen zu zerschlagen und Raucher ohne Rücksicht zu prügelu. Der Töpfer verdauktc nur der Erfahrenheit iu seiner Kunst, das; er der schwersten Strafe eutging. Ns ist ein Akt der höchsten Auszeichnung uud des größten Vertrauens, zu der „Zeremonie der Milch" zugelassen zu werden. Nicht alle Mitglieder der königlichen Familie, nicht einmal die größten Häuptlinge, erfreuen sich einer solchen Ehre. Nur Helden hafte im Kriege ausgeführte Thaten, dem Köuige cme unwaudel-bare Treue bewiesen, mehr noch seine Sympathieu errungen zu haben, sind Ansprüche, welche die höchste aller Aliszeichnungen im Reiche erringen helfen. Wenn die Nacht herabgesuukeu nud der königliche Tisch aufgehoben ist, treten die znr Zeremonie Zugelassenen in den großen Saal des Palastes- die Trommeln wirbeln, nnd — 48 — die Pfeifen lassen schrill den Königsmarsch erklingen: der König nimmt ein Gefäß voll frischer Milch, imd nachdem cr znerst getrunken, läßt er es bci den übrigen hernmgehen, welche der Reihe nach das Gleiche thnn. Wenn die Zeremonie vorüber ist, N'erden die Thore geöffnet u»d die Freunde und Genossen zn dein täglichen Zeitvertreib des Sichbetriuteus nnter zahlreichen Libationen Zngelassen. Der niäzc-natischc König geht voran. Die Milchzeremonie wnrdc fnr Kamissna, den Sohn Niongas, des Herrschers von Fvwera llnd Zinspflichtigcn des Königs von Unjoro, verhängnisvoll. Vlit aller Höflichkeit zn der großen Ehre eingeladen, wnrde er, kanm nach Muimba gelangt, verhaftet, nach Mucnge geführt nnd dort hingemordet. Der Aberglaube dehnt sich in Unjoro anch auf die Speisen ans. Der König nährt sich nicht von Hühnerfleisch, nnd wehe dem Häuptling, der sich nicht herbeiließe, eine derartige Entsagung nachzuahmen. Er beschränkt sein Mahl ans gekochtes Kalbfleisch mit Bananen, Polenta ans Telalmn lind Bananenbier, das mit geleimten, Korne gegoren ist und den Namen inoen^ führt. Das Wirbeln der Trommeln verkündet, daß der Monarch gegeu den Saal herkommt, wo der königliche Tisch bereitet steht. Eine allgemeine flucht von Francn nnd Knaben in den Höfen der Königsburg entsteht- der Weg wird frei gemacht, anf welchem dein Könige die Speisen gebracht werden müssen, die von einer Vertrauensperson gekocht nnd genan zugedeckt werden, damit kein böswilliges Ange ihnen schlimme Eigenschaften anzaubern kann. Während der König speist, bewacht der erste Minister des Reiches die Eingangsthüre, indem er dem König, der ißt, den Nucken zuwendet; zum Lohne und zu ehrender Anerkennung darf er sich von den Ncsten des königlichen Mahles nähren, wobei er, am Boden sitzend, jedoch noch immer den Wachtposten einnimmt. Die Vcvölkernng Unjoros entwickelt, lebhaft dnrch ihre natürliche Begabung, dem König ergeben und Unterthan mehr ans Fnrcht denn ans Liebe, weuig empfänglich sür kühne, kriegerische Unternehmungen, kriegerisch angelegt nur zu Streifzügeu und Räubereien, ihre geistige Anlage einzig in Industrie und Handel, An den Handels- Die Hercmoiiie dcr NI>I<1' — 49 — pläh^n kommen zahlreiche Kausieute mit ihreu Erzeugnissen zu- samuieu, uud hier kauu mau Mehl, Sesam, Tabak, Felle, Eiseu, Elfenbein erwerben. Ein Erzeuguis, das reicheu Absah fiudet, ist das aus Äauaueusaft bereitete Vier, das, allgemeiu m l^e brauch, deu Eiugeborneu ebeuso Vedürfuis ist, wie das Esseu selbst. Auf deiu Markte vou Dschuaja verkauft man täglich ungefähr tausend Maser mit au- sehulichem Iuhalt von demselben. ^ Die Bewohner Uujoros siud tnchtige Gerber; aus deu Häuteu machen sie Kleider, die sich au Weichheit mit deu ge^ wobeueu messen können, Ihre tiumbe siud Mäutel, die an<> fein bearbeiteten Ziegeufelleu bestehen uud mtt solcher,slunst znsammeugeuäht siud, daß die Haare niemals da, wo die Teile aneiuauder ssefügt siud, unterbrochen erscheiucu. Sie stellen anch ans Ochsenhäuten tiumde her, welche sie gauz geschnieidig uild leicht macheu, nud welche detl uieniger Reichen als Nleiduug dieueu. Die Zubereitung solcher Stoffe erfordert ausdauernde Arbeit, der mau mit größtem Fleiße obliegt, iudem mau fortgesetzt deu uutereu Teil der Häute mit kleinen Messercheu schabt, uachdem man dieselben vorher naß gemacht hat uud mittelst Holznägeln, die im Boden befestigt werden, ausgespannt hält. Die Sitte, Kleider ans Fellen zn tragen, hat man den Wahuma nachgeahmt; sie bildet angesichts des Überflusses an Rindvieh iu diesem Laude einen leicht zu befriedigenden ^nxns. Das herkömmliche Gewaud jedoch, das bei der Mehrzahl uoch im Gebrauch ist und immer getragen wird, so oft Feste wiederkehren uud öffentliche Geschäfte zn erledigen sind, ist das ans der Rinde des mduZu. der sscu5 luti^, gefertigte. Der schon obeu geuarmte tasall, Zehn Jahre in Ilqumana. II. . - 50 - Missionär Wilson schildert das Verfahren, das nian anwendet, nm eine solche Ninde so geschmeidig zn machen, daß sie als Stoff dient, folgendermaßen: „Man macht an einer passenden Stelle einen kreisförmigen Einschnitt in den Baumstamm nnd einen zweiten zwei bis drei Fnß tiefer unteit; alsdann inacht man einen Längenschnitt zwischen beiden Einschnitten, hieranf nimmt man die Ninde so herans, daß sie ihre zylindrische Form beibehält. Wenn sie eine Dicke von ungefähr einer halben Unze hat, hebt man die Oberfläche sorgfältig ab, nnd den änßercn Teil, der mehr schwammig nnd wasserhaltig ist, breitet man über einen großen Tisch ans hartem nnd wohl geglättetem Holze hin. Man läßt sie nnn kräftig nnd rasch von zwei bis drei Lenten mit einem Hammer schlagen, Anch diese Hämmer sind von sehr hartem Holze nnd haben die Schlagfläche mit Ans-tehlnngen geziert, sodaß der Stoff marogninartig wird. Voi dieser Behandlung dehnt sich der Stoff ans; wenn er die gewünschte Dichtigkeit erreicht hat, wird er znm Trocknen aufgehängt. Alsdann schneidet man sorgfältig die Ränder zn nnd bessert die Locher ans, welche die Rinde beim Schlagen etwa erhalten hat. Wenn das Stück, das man hierbei gewann, nicht groß genng ist, nm ein Kleid daraus zu bekommen, so näht man es mit einem anderen zusammen. Die Bäume, denen man die Ninde abgezogen hat, werden sofort mit Vananenblättern bedeckt, welche man darüber läßt, bis sich eine neue Rinde anf der Wnnde gebildet hat." Verschieden ist die Qnalität dieser mdu^U'Stoffe. Die schönsten nnd geschmeidigsten mit dnnkelroter Farbe kommen von Uganda und Msoga am rechten Ufer des Viktoria Nilcs;' die widerstandsfähigsten macht man in Monjara, im Gebiete von Mrnli, Eigene Handwerker üben diese Industrie ans, die, wenn anch nicht über» mäßigen, so doch beständigen Verdienst einträgt. Die Töftferknnst hat gleichfalls tüchtige Künstler auszuweisen, welche Milchgefäße, Wafsergeschirre, Tassen, Mpfe nnd, sowohl was Abwechslnng der Form als Glätte der Oberfläche betrifft, nberans schöne Pfeifen herstellen. Die hierzn verwendete Erde ist schwärzlich oder rötlich, nnd diese Verschiedenheit hat einen unterschiedlichen Wert zur Folge, da man die letztere höher schätzt. — 51 — Auf den Märkten findet man Butter in Menge, die zum großen Teile von Spekulanten, die fie nach Uganda schicken, gekauft wird. Es ist dies eine den Wahuma eigene und ihnen ausschließlich gehörige Industrie, da fie felbst Besitzer von Herden oder Hirten des Bönigs und der Großen des Reiches sind. Die mittelst Schütteln der Milch in großeu, ausgehöhlten Kürbissen hergestellte Butter wird in ^55ic!e aufbewahrt, einem ans Bananen-blättern gefertigten Gefäße, nm das mau mit Ochsenmist vermengten Thon schlägt. Der Gebranch dieser chicle ist allgemein nnd ersetz-t denjenigen der Körbe, Tabak, Buhnen, Sesam, Korn, Salz wird in denselben znbereitet, nm den Transport zn erleichtern; die Nm-kleidung mit Erde wendet man nur dauu an, wenn mau die Erhaltung der Ware sichern will, ^ Die Kanflente von Zanzibar haben manches dazn beigetragen, den Sinn der Eiugebornen für den Handel zu wecken, nud die Ein-führnng der Kanrischnccke ^praea monetii, I, 306) hat den Verkehr erleichtert nnd ansgedehnt. Nachdem jene znm Einkaufe von Elsen^ beiu ins ^and gekommru waren, machten sie dort mit dem Verkaufe hon Gewehren, Pnlver, Zündhütchen, Knpfer, Messing, Leinwand und Glasperlen gute Geschäfte; sie eröffneten Märkte, setzten sich mit der Bevölkerung iu Vcrühruug uud wußten sich deren Vertrauen nnd Anteilnahme zn erwerben. Indem sie auch das Gefühl ihrer Würde etwas zurückdrängte!!, kamen sie selbst mit dem König znrecht, dem sie mehrmals sogar ihren Arm zn geheimen Schandthaten verkauften. Die verschiedenen im ^ande zerstreuten Stämme, welche, dnrch Sprache nnd Sitten znsammengewachsen, nnn das Volk der WaN' joro bilden, Hansen in wenig nmfangreichen Dörfern und baneu mit Vorliebe ihre Nohnungeu iu die Vauaueuwälder. Die aus Gras gefertigten Hütten mit kegelförmiger Gestalt haben hohe Thore, über welche ein Dach vorsteht. Das Innere ist mit einem gewisseu Reichtum au Geräten zum häuslichen Gebranche ausge' stattet uud iu verschiedene Abteiluugeu für die eiuzelueu Bedürfuisse geschiedeu. Die Frauen haben die Leitung des Hanfes nnd versehen die Feldarbeit; die Männer aber, besonders jene der ärmeren Klasse, entziehen sich der Anteilnahme an schweren Arbeiten nicht, 4* — 52 — Alle sind leidenschaftliche Trinker, und ein Glas Bier zieht man einem üppigen Essen vor. Tie Männer von höherem klänge speisen allein; die übrige Äielirzahl sitzt am gleichen Tische wie die Familie; alle gebrauchen Holzlöffel. Als Liebhaber der Festlichkeiten nnd Tänze ergreifen sie jede Gelegenheit, um diese ihre Leidenschaft zn stillen- sie tanzen bci Gebnrten nnd Hochzeiten, nnd selbst wenn die Festlichkeiten, des Ncnnwndes vorüber sind, tanzen sie drei Tage nnd betrinlen sich. Die Wanjoro empfinden Furcht nnd Abscheu vor dem Regen nnd dem Tan. Sie gehen nicht au5 dem Hanse, wenn nicht die Sonne doch am Himmel steht, und in den Morgenstunden sind die Straßen völlig verlassen. So auch, wemi es regnet. Sie haben große Achtnng vor den Regenzanberern, die verschwenderisch mit Geschenken überhänft werden. Der große Zanberer, derjenige, welcher befiehlt, der unbedingte, unbestrittene Macht über den Regen hat, ist der König- aber er kann sein Amt an andere Personen übertragen und mit ihnen teilen, damit die Wohltlm den verschiedenen Teilen des Reiches zukomme. Eines Tages kam ein Mann alemlos vom Könige her und rief an verschiedenen belebten 5>ten an5, man möge an die Aussaat gehen, Makimia habe Befehl gegeben, eifrig Hand an seine Felder zn legen. Man sehnte sich zwar seit langer Zeit nach Regen; aber der Himmel war heiter, die Lust ruhig geblieben- nun fiel wirklich am andern Tage Regen in Masse, um die übernatürliche Macht des großen Wulkenzerteilers zn bestätigen. Das Begräbnis der Toten wird ohne lange klagen nnd mit wenig Zeremonien vollzogen; sie werden in der Nahe ihrer Woh nnngcn eingegraben, diesen selbst als Wächter, da man von dem Glauben ausgeht, daß der Hiugeschiedeue als Schützer über dem Wohlstande der verlassenen Verwandten wacht. Die Sitte der Menschenopfer ist in der Anlage der Wanjoro nicht begründet, und wenn sie, wie man sagt, einmal bei eiucm in Anwendnng kam, so ist es nnr eine Nachahmung eines Vorrechts der königlichen Familie. Als .Namrasi starb, wnrde in der.Königsbnrg eine breite und tiefe Grube gegrabeu, die bestimmt war, die Leiche des Verstorbenen sowie der Äestaltnngoritns beendet war, anfznnehmen. In dieselbe wnrden stchs von den Weibern des Bönigs sitzcud gebracht, nnd anf ihre Acinc ließ man den >iörver des Abgeschiedenen hinab; ein zn leinen Füßen sitzender Knabe hielt d Pfeife nnd das Tabaksgefäß. Nachdem ohne einen Klagelant seitens der nnseligen Opfer die schreckliche Gruppe hergerichtet worden war, wnrdc die Grube mit «Hrde gefüllt, und iiber dem Grabhügel flössen Ströme Blutes von geschlachteten Menschenopfern, besänftigten die große Seele des ver> schiedenen Bönigs und machten sie dem uenen Despoten geneigt. Und noch immer wacht er über der Größe und dein Gedeihen des Reiches, und unglückliche Opfer zahlen den Tribut der Verehrung des Volkes uud dc^ lanueuhafteu Aberglaubens des despotischen Erben. 53 — 54 — Viertes Rapitel. Iuhaltsüb erficht. Der Thron, der von Vlut trieft. — Ich herrsche allem, da ich im! den Kleinen regiere. — Tie »»aiia^.^uili. — Il,r wachsender Einfluß, — Ihre Thaten. — Drr gefällige Üönig, — Bewegung ist Lebe». — Der Ness des Betrugs und Verrates.— Eiu verhäiigni^roller Dualismus. — Ihr l>alit Euere daüllüüu^^ Ihr habt Encre Gewehre. — Der Schmerz nimmt die Täuschuug. — Der väterliche Schatten ermutigt deu alteu Übermut.— Ällciu iu Dschnaja. — slchlnrt Äuad leinet nute Dienste.— Freiwillige und gekaufte. — Der Diukalnabe, uiutig und zugethan. — Schüsse anf die Räuber, — Eiu weniss willkommeuer nächtlicher Besuch. — Die Vertreibnng der Kaufleute. — Ich werdc angeschuldigt, mich siegen deil König zn ucrschluöreu. — Eine Wache am Flusse ktafn. -^ Biris Diener wird festgcnDmmcu. — Tschna ^ürnt mir nicht. — Plan, Wadclai anzugreifen. — ^'inin >uird von mir iu ilenntnis gesetzt, — Zn Muimda deu 1. Inni l!->^7. — Die gcmäs>e!ru Neider dc-3 Königs. — Die Dampfer „Khediue" und „Nymiza" auf dem Viktoria-Nil. — Ärand des Dorfes No-türas. — Zl'rstönmg von Vavkcn. — Zoru dcs Königs, — Weggenommene Briefe. — Viri auf der Straszc nach Unjoro. — Sichcrc Gefahr. — Vou der Vorsehung gewährte ^usammenlnuft mit nicinen ^cuten, — Der des Ne,iicrcuÄ unkundige Jüngling. ^ Die Waganda nehmen die Fcind-jeligkeiteil wieder auf. — (5iu Wiuchcstcrgcwehr, ein psychischer Versuch. — Festliche Aufnahme. — Ich setze rs durch, in Unioro zu bleiben. — Kämpfe, — Ei»e Deputation von Waganda. — Oakibi nnd Ka^ta. — Die Truppeu Wagandad, ^ Ätan defiliert vor meiner Wohnung. — Die lämpfenden dmi^ura. — El»i,l in Kibiro, — Entweder Bündnis oder Vesetznng des Landes. — kleine V^rjagnng aus dem Ulriche wird gefordert. — Mei» Sohu wird mit Ihucn Vlut tauschen. Der Umstand, daß die Macht mit den Waffen befestigt war nnd vom Vrndcrblntc trof; das; die Herzlichkeit mit den Sklavenhändlern, sonwhl wegen der Teilhaberschaft an dem Verbrechen, als auch wegen der eingewurzelten Gewohnhrit, znr zweiten Natur gc» worden war- die Notwendigkeit, den eigenen Zauber mittelst Schrecken — 55 - über cine Masse, die dem unglücklichen Kauomiro Beifall geklatscht hatte, aufrecht zu erhalten; eudlich die Erbärmlichkeit der Gesinuung und die verworfene Art feines Wesens legten dem König Tschua von dein ersten Jahre feiner Regierung an nahe, fich fremden und gemieteten Prätorianern anzuvertrauen, Der Glaube au die dynastischen und nationalen Überlieferungen nnd mehr uuch die Loyalität des alten Katagora uud auderer hielteu bisweileu die nuvorsichtigeu Umgestaltnugeu iu de,n königlichen Herkommen hintan. Das mißfiel dem Despoten, der endlich alle Rücksicht aufgegeben und sich uicht gefchcut hatte, dem Leben des Freundes feines Vaters, seines geduldigeu uud liebevollen Beraters, nachzustellen. Seit jenem Tage war den dani^u!-:!, ihr Vorherrschen iu der Regierung gesichert; die Herren des Bodens wurdeu jeglicher herkömmlicher Vorrechte beraubt, nud der König war froh, ausrufen zu können: „Ich herrsche allein, da ich mit den Kleium regiere." Das Institnt der dana^^urci war seinem Urspruuge nach bestimmt, ciue besondere Wache des Königs zu bilden, mehr änßcrem Glänze zuliebe, als dcr thatsächlichen Bewachung des Hofes uud des Lebeus des Herrschers halber. Zu Kamrasis Zeit war Sicher' heit und Ruhe der Sorgfalt uud Hingabe des Volkes an seine erlauchte Person anvertrant. Abteilungen bewaffneter Eiugeboruer wachteu wechselweise die Nacht hiudurch vor dem Palaste, indem sie sein Lob in nationalen Gesäugeu preisend hernm lagen und um lebhast knisternde Fener saßen. Damals hatten die d3NQ35ur.'l ihren Dienst darauf beschränkt, eine Ehrenwache zu sein uud bei öffeut-licheu Verfammlungen, beim Empfang vou Gesandtschaften uud bei Übermittlung der Befehle au die Häupter der Verschiedelleu Pro-viuzeu des Staates die Orduuug aufrecht zu erhalteu. Die meisten sind mit Lanzen bewaffnet und mit Schilden versehen, nur wenige haben Gewehre; so sind diese Leute eher Gegenstand des Prunkes als von praktischem Werte. Da ihre Amtsgewalt eine beschränkte war, so blieben sie in ihren Wohnorten stets den lnm^«>'o nnd mLtun^ali nuterthan, welche immer die einzigen uud wirklichen verantwortlichen Verwalter des ihnen anvertrauten Landes dem Köuige gegeuüber wareu, Da die bai^.^,.,7^ größtenteils dem Lande fremd waren, fo fielen sie der Geringschätzung und Verachtnng der 56 Eingebornen anheim und trugen eher den Charakter von Dienern des Finften als vun Soldaten des Landes. Die d3N535l>ra werden ans den Ausreißern der Truppen der ägyptischen Regierung, ans den der Tyrannei ihrer Herren eitt-laufenen Sklaven und aus der Jugend der angrenzenden Staaten, welche sich gegen die Gesetze aufgelehnt hat, rekrutiert. Waganda, Bari, Schuli, Lnr, Wallcgga, Lango, Madi, Bongo stehen in den Reihen dieses Gesindels, das die Stütze des Thrones und die Stärke der Kämpfe in Uujoro bildet. Da der jugendliche König von der Macht der Feuerwaffen in dcu Händen der Soldaten Baters begeistert nnd mehr noch von derselben dnrch die unbckämpfbarc Überlegenheit der am Viktoria-Nil anfgestellten Trnppeu Gordons überzeugt war, verwcudete er den ganzen Reichtum des Landes daranf, verschwenderisch Gewehre und Pnlver zu erwerben, und, ob anch nicht ohne inneres Wider-streben infolge seiner angeburnen Nciguug znm Aberglauben und znr Eifersucht, eröffnete er den Kanflenten von Zanzibar die Thore seiues Reiches. Nachdem er sich mit Waffen verstärkt und mit vielen Hunderten vun Gewehrträgern nmgeben hatte, gewann er die Überzeugung, daß er der «nächtigste Fürst des Weltalls sei; von den Salven der Heldcu begrüßt, dachte er an ferne Eroberungen, kündigte Strcifznge nnd Ranbfahrten nm Lente nnd Vieh an, forderte die bis dahin gefnrchteten Scharen Ugandas herans nnd trat als Schiedsrichter zwischen die Stämme der Regionen der Seen. Dlc Militnrpartei gelangte in Nujoro zur Herrschaft, die dana^ur^ wnrden znr Erhaltung nnd Größe des Staates unentbehrliche Männer. Nachdem sie bis zur Zahl von dreitausend vermehrt worden waren, hatten die dan^Zura anf diese Weise die Verteidigung des Thrones nnd die Aufrechterhaltung der Achtnng vor den Gesetzen iu ihrer Hand. Das Leben nnd die Sicherheit der einzelnen sowohl als des Eigentnms wurde ihrer herkömmlichen Macht geopfert, nnd jegliche ihrer Schlechtigkeiten war dnrch eine erzwungene Straflosigkeit geschlitzt; ihr aber offen entgegenzutreten, wnrde das höchste Wagnis. Entschieden bei der Verfolgung der Schuldigen, sowie der Vegräbnis Röuig R^inrasis. — 57 — Ehrlichen, fleißig bei vielversprechenden Konfiskationen und bci summarischem Vorfahren, kühne Ansforschcr ans den Streifzügen, dulden sie kcine Oberhoheit außer jener ihrer würdigen Häuptlinge; jedes Ehrgefühls und jeder Liebe zu dem i^aude, das ihnen fremd ist, bar, im kriege überaus tapfere Soldaten, sind fie zügel-lose Nänber. Der Htönig bietet ihnen keine direkte Entlohnung ihrer Dienste, außer was ihre Bewaffnung betrifft; er überläßt jedoch ihrer Willkür die Aneignung der Güter der wegen Verbrechen nnd Vergehen Bestraften. Dabei aber überschreitet ihre Willkür jede Grenze der Scham; die Gerechtigkeit wird znm Spotte, Straflosigkeit käuflich; Unschuld und Ehrlichkeit aber mnß sich dieselbe erkaufen. Der Küuig, gefällig, iu die Kreise dieser Schar verwickelt und von ihnen fortgerissen, ohnmächtig, sich loszureißen uud ans ihueu herauszukommen, setzt den Nuhm seiuer Ahnen fort nnd erhält ihn mittelst kühner und abenteuerlicher Unternehmungen answärts, um der stets wachsenden Gier genügen zn können, und im kiande debut sich gleicherweise der blutige Kreis aus, der ilm umgiebt, nnd der ilm :yit jedem Tage mehr der ^iebe seiner Unter-thanen entfremdet. Die Hnt des Palastes, die nächtliche Bewachimg seiner Person, die Regierungsbeschlüffe, die Zeremonien nud die Ausübung der Gerechtigkeit find vor allem anderen militärischen Einflüssen unter-worfen; bci ihren nächtlichen Orgien, wo sie mehr Genossen der Berauschung als Unterthanen sind, entlockeil die Häuptlinge dein vom Weine benebelten Könige die thörichtsten uud gehässigsten Befehle, die sie längst in ihren Versammlungen ausgeheckt uud geplant haben. König Tschna fügt fich dem, einzig damit znfrieden, angesichts seines Volkes, das tren der religiösen Fnrcht vor seinen Ahnen ihm znrnft nnd ihn verehrt, prnnthafte Beweise seiner Allmacht nnd seiner Eigenart zn geben. Vewegnng ist i^eben; auch die der Zivilisation noch nicht teilhaftigen Völker werden bisweilen vou inuereu, mehr oder minder fühlbaren Erschütterungen belebt, die, stufenweise ihr Benehmen umgestaltend, unversehens neuen Ideen den Weg bahnen, die mit der fortschreitenden Zeit, ob sie auch irrig nnd zum teile zusammenhanglos sind, doch die Anlage der Bewohner nnd die Sitte des .....- 58 - Landes ändern. Wenn eine Rückkehr auf das Alte, das mau schweren Herzens entschwinden sieht, die Oberhand gewinnt, so kann das nicht allein unr uon kurzer Dauer sein, sondern es zieht auch iu seinen Fall die Lüge und Intrigue mit und beschleunigt den Triumph des Wahren nnd Gnten, Als Werkzeuge der Vor-sehuug sind sich die Häuptlinge nicht bewnßt, nach welchem Ziele sie streben. Wehe, wenn sie in ihrer abergläubischen Uuwisseuheit dasselbe erkennen würden; sie würden schaudernd rückwärts beben; sie lanfeu uach demselben, weil ihr Interesse oder ihr Stolz oder die Furcht sie dazn treibt. Zur Zeit, als ich uach Unjoro kam Mai iktttt), erachtete der König, wenu er uus auch nicht vertraute, doch eiuc Politik mehr oder minder aufrichtiger uud loyaler Freuudschaft für sich uud seiu Reich für vorteilhaft. Indem wir diese seine günstige Gemüts-stimmung ausnützten, entwanden unr ihm die Erlaubuis znm Dnrchgauge von Postkorrespondenzen nnd zur Absendnng von Friedensuorschlägen an den König Mnanga. Woferne dieser Znstand der Tinge Dancr gehabt hätte, hätten sich die Schranken des Neiches eröffnet, uud eiu Durchgaug durch dasselbe wäre mit allen seinen daran hängenden Wohlthaten eine vollendete Thatsache geworden. Allein „eine derartige Freundschaft führt zu Unglück uud Untergang!" riefen im Chore die Häupter der Soldateska, und der Nönig opferte, vielleicht froh, znm alten Haffe nnd dem hergebrachten Mißtrauen zurückkehren zn können, den Intrausigenten seinen Minister nnd eilte mit ihnen anf den Weg des Betrugs nnd Verrats. Derartig gewauu die Militärpartei iu den Negieruugsangelegcn-heiten nuter Zustimmnng des Bönigs die Oberhand. In seinen Geist hatte sich bereits die Überzengnng eingeschlichen, er habe an jenem Tage, wo er, der von der ägyptischen Regierung erlitteueu Un-bilden vergessend, die Hand drückte, die ihm der (^onvernenr vou Äquatoria reichte, einen politischeu Fehler begaugeu. Znnt Leiden des Laubes erhob sich uuu der Dualismus mit seinen Verhängnis-reichen Folgen; die Besitzer des Bodens, die man beiseite gedrängt hatte, hegten im stillen einen Nnnmt gegell die Soldaten, welche ihnen am Nacken hingen, uud bereit loszubrechen, sonne eine schwere — 59 — Unordnnng über das Land hereinbrechen würde, hielten sic sich ans Furcht und Vcrehritlig vor der unverletzlichen Person des Königs, der ja noch immer lebte nnd regierte, zurück. Die thörichtsten Unternehmungen wnrdcn geplant und zur Einleitung einer so unseligeu Zeit durchgeführt; alle liefen zur Schmach der Paladine nnd Näte aus. Mau wollte den Krieg gegen Uganda erueuern, aber die landbancnden Unterthanen verweigerten ihre Beihilfe, „Ihr habt eure danI^l-u nnd eure Gewehre; ihnen habt ihr seit lange unsere Verteidigung und jene des Reiches anvertraut; sie sollen auch die Bedürfnisse des Krieges decken!" Das war die Antwort, welche die Häuptlinge und Unterthauen anf die mit der großen ini^.'u'u gegebene Aufforderung znr Vereiniguug zum kriege gaben. Als der Krieg nun doch unvermeidlich geworden war, nahm er, dank der Unlust des jnugen Bönigs Mnanga von Uganda für denselben, eiu rasches Ende, hinterließ aber im Herzen König Tschnas ein tranriges Angedenken. Eines Tages, da der tiefe Schmerz ihm den Schleier der Täuschnug abnahm, ließ er mir sagen: „Obwohl meine biniÄ55m-^ die Streifzüge lieben, weil fie dabei ihre Nechuung finden, sind sie doch dem kriege abgeneigt nud behanpten, die Verteidigung de5 (Gebietes sei die nächste Pflicht der Herrn desselben, Ans den östlichen Ländern kommend, -wäre ich ins Land meiner Väter zurückgekehrt, ohne das Schicksal der Waffen abznwarten, wenn es mir möglich gewesen wäre," Allein der Köuig, der also sprach, befand fich augenblicklich nnter dem Drucke der Furcht, der Entmntiguug uni) Ungewißheit; kaum war die Gefahr vorüber, so kehrte er anch znm gewohnten Ubermute zurück. Der väterliche Schatten hatte die Anslrengnngeu seiner Soldaten geleitet uud das Unternehmen gesegnet; feine Hand rnhte anf ihm. Wie ein Wahnsinniger nnd, indem er immer mehr noch das Anf-geben der alten Ncgierungsordnung betonte, vertrantc er Heil und Vestchen des Staates der Gewaltthat nud den: Betrüge mehr als der Vcrnnnft nnd den vereinigten Kräften an. Meine Vereinfamnng war mm vollständig; ich blieb (6. März 1887) allein init meinen Lenten, zwei Regienmgssoldateu und zwei düNÄ55U!^ des Königs, die eher beauftragt wareu, meine Hand- - 00 — lungen zu überwachen, als mir ihre Dienste zn leisten, in Dschuaja zuriick. Der Würfel war gefallen, der König überschritt den Rubikon nnd warf die Ma^ke iveg, Die Partei mit ihrem schändlichen Plane, den man am ^5>, Icmnar ihm nahegelegt hatte, war dnrch-gcdrnngen; an Stelle der Ansfliichte, der geheimen Schliche, der Zweideutigen Reden trat mm, nm die Handlnng langsam einzuleiten, das Abbrechen jeglicher Beziehungen nnd der Angriff auf das Gebiet der Regierung. Die Politik König Tschuas mit ihreu zwei Gesichtern, die aber stets furchtsam nnd bedächtig war, über-ließ mm der leichtsinnigen, räuberischen, zügellosen Herrschaft der d^na^ur», das ^eld, ^/Aber noch immer erreichten unsere Angelegenheiten, inmitten des Übelwollens, ihre ersehnten Zwecke. Um den Anfang des Jahres gewannen im Rate der Großen des Reiches die feindseligen, aus Haß gegen uns ergriffenen Maßregeln die Oberhand; meiue erste Sorge war e^, die Übersendung nnd den Empfang der Korrespondenzen von nnd nach Uganda sicher zu stellen, uud bei diesem Bestreben faud ich mutige nnd herzliche Dienstleistung seitens ciues gewissen Achmet Anad, eines Arabers von Oman, der zn Handelszwecken in Unjoro war. Dank seiner Unterstützung war es mir immer möglich, Voten zn finden, die gegen Entschädigung in Elfenbein es anf sich nahmen, nnsere Korrespondenzen Herrn Mackay, dem Agenten der englischen Missionen, zn überbringen und die von Uganda kommenden nns treulich zn übermitteln. Zwar traf ihu, da mau ihn iu verdacht hatte, daß er mit mir Beziehungen unterhalle, die Strafe der Verbannung aus dem Reiche, allein es wnrde mir leicht, dnrch den erbärmlichen Abo Rehmau die Zurücknahme dieses Urteiles von dem Vertrauten des Königs zn erlangen. / Mau erwarb keine Stoffe lind andere Gegenstände in erheb' licher Anzahl angesichts der nberans hohen Preise, welche die Kanfleutc verlangten, nmsomchr, als die Karawaue Biris uahe darau war, Unjoro zn betreten; für die dringendsten Bedürfnisse jedoch war es nicht schwer, die Wachsamkeit der Wachen zn tänscheu, welche selbst uachts am Flußnfer aufgestellt wareu, das uns von dem von den Kaufleuten besetzten Quartiere treuute. Die bedenklichste und wichtigste Sache blieb noch zn erledigen,, die nämlich, über die auswärtigen Nachrichten ans dem lanfenden zn bleiben, nnd mehr noch über die Anschläge nnd Pläne, die nian in der Königsbnrg schmiedete, nnd die sich in raschem Wechsel anf einander folgten. Aber nnter den Eingebornen nnd selbst den Wachen des Königs fanden sich Freiwillige nnd Gekaufte, welche sich zn dem gefährlichen Amte erboten, sodaß jeder kanm erst besprochene Plan bereits zn meiner Kenntnis gelangte, ehe man sich anschickte, ihn ins Werk zn sehen. Gezwnngen, mich nicht von meiner Wohnnng wegznbegeben, ringsum von Wachen nmgeben, bei jeder noch so geringfügigen Handlnng ausspioniert, verwendete ich zn der schwierigen Arbeit einen mntigen Dinkalnaben, der nnter dem Scheine, Einkäufe anf dem Markte zn machen, geschickt Gelegenheit fand, mit unseren Freunden zn verkehren nnd dem Ernste der ^age zn Hilfe zn kommen. Nachdem ich von ihm über die Notwendigkeit einer Vesvrechnng unterrichtet war, empfing ich nächtliche Besnche, wozn ich alles Sachdienliche vorbereitet haye, indem ich die zn meiner Überwachung bestimmten Wächter — Gott verzeihe es mir — absichtlich beranschte. Nuf diese Weise gelangten nicht nur alle Dinge, die für nnserc Zwecke von Nutzen sein konnten, sondern anch die Klatschereien und Skandale der Königsbnrg zn meiner Kenntnis. Sobald die Regierung ihren Sitz in Mnimba genommen hatte, begannen die uächtlicheu Attentate gegen meiue Wohnnng. Ich beklagte mich nuterm 28. April (1887) hierüber bei dem König, infolge eines in der vorhergehenden Nacht gehabten Besuches; allein der König erwiderte mir lächelnd: „Schießen Sie anf die Näuber; das sind meine Unterthanen nicht, die in dcr Finsternis arbeiten," Zur Bestätigung der königlichen Mißbilligung wieder-liolte sich, als kanm der zweite Tag verflossen war, der wenig willkommene Vesnch. Im ^anfe weniger Monate ernenerten sich in verschiedenen Zwischenränmen diese Versnche, die nnr in der Zeit, solange der Einfall der Waganda danerte, unterbrochen wurden. Da ich vermutete, daß derartige schändliche Werte von der Königs» bnrg aus unterhalten würden, sei es, um mich in Furcht zn setzen nnd mich znr Abreise zn veranlassen, oder vielleicht noch schlimmer. til uin einen nndeqnemeu Zeugen und vermeintlichen ^erschivörer und Feind ans dcm Wege zu ränmen, trng ich dcn zndringlichen ^ien-gierigen gegenüber Gleichgiltigkcit und eine heitere Miene zllr Schau und entwickelte während der Nacht ciuen regelmäßigen und ernsten Überwachungsdienst, Es war eine mühevolle, schwierige Arbeit, welche die gemächliche Muße der Soldaten und der Diener verbitterte, der ich vor allem mich unterzog, die aber Trinmphe erntete, da sie wohl acht Versnche fruchtlos machte. Es war eine regnerische Nacht; die Wache hatte ein jnnger Mensch, der sich leicht vom Schlafe übermannen ließ. Gewöhnlich ging ich von Zeit zu Zeit, da ich von Schlaflosigkeit heimgefncht und über die beständige Ungewißheit bei der wahrscheinlichen Ge fahr beuurnhigt war, ans meiner Hütte hinans, sei es znr Kontrolle der aufgestellten Schildwache, sei es, nm die Aufmerksamkeit der Wache zu erproben. Ich ergriff die Flinte, ging ins Freie und näherte mich dem Vnrschen, der sitzend und das Haupt rückwärts gebengt, in Schlaf gefunkm war; indem ich ihn tüchtig schüttelte, rief ich ihu zum Wacheu. Plötzlich ließ sich eiu Lärm einer schwer fälligeu, auf der Flucht begriffenen Masse wenig Schritte von uns weg hören; ich waudte mich nach dieser Stelle hin nnd konnte nuklar die Gestalten einiger Löwen wahrnehmen; ich schoß meine Flinte ab, einen zweiten Schuß gab ich in die Luft, nud alsbald war es wieder rnhig ringsherum, Am Morgen konstatierten wir, daß der wemg angenehme Besuch nns von einer ganzen Löwenfamilie erstattet wnrdc. Der arme Bnrsche, dessen Leben an einem Faden hing, das ihm der reinste Znfall erhielt, lächelte, doch uuter Zitteru auf den Lippen. Dem dringenden Befehl des Königs, Dschnaja zn ränmen, hatten nicht alle arabifchen Kanflcnte Folge geleistet. Diese Thatsache hatte das argwöhnische Gemüt des Despoten erregt, den böswillige Höflinge täglich zn nener Härte nnd ausnehmenden Plackereien trieben. Und sie setzten ihren Plan dnrch. Am 17. April ^1887) überfiel eine Schar danasIurH das Dorf der Kaufleute, und mit Stockschlägen jagten fie Herren nnd Diener, Franen nnd Kinder aus ihreu Wohnnngen. Nachdem sie die Hänfer in Flammen ge- 62 — 63 — setzt hatten, trieben sie die Bewohner wie Ochscuherden nntcr Spott und Mißhandlung gegen Mnimba, wo sie gezwungen waren, die Verzeihung von der höchsten Gnade zu erstehen, ergeben in den Vcrlnst ihrer Hade, da sie duch ihr Leben gerettet sahen. Am 30. März (1887) klagtcm ich der König an, das; ich mich gegen sein Leben verschworen hätte; ich nahm die Beleidigung nicht ernst, sondern antwortete mit einem Lächeln der Verachtung. Am 7. April zog die bewaffnete Expedition zur Eroberung des Geländes an den Ufern des Viktoria>Nils ab, das dem Häuptling Anfiua unterworfen war. Er war durch die unpolitische Nachgiebigkeit des Gouverneurs vou Aqnatoria den ehrgeizigcu Lüstcu des Bönigs von Unjoro geopfert worden. Am 25. April wnrde am Kafuflusse eiue Wache aufgestellt, nm alles, was von Uganda käme, zn überwachen uud uusere .Kor« respoudeuteu aufzufangen. Am 2. Mai wurde der Diener, den Biri auf der Neise nach Unjoro voransgesandt hatte, festgeuummeu, ausgeraubt und geschlagen. Damit uoch uicht zufrieden, schickte der König am N. Mai, in der Absicht, meine Zurückberufuug durchzusehen, eiuen Brief au Emiu, der von Anklagen gegeil mich strotzte. Und während er sich mit pharisäischer Demut an „seinen Freund, den Arzt," wendete, entsandte er (am 17. Mai 18A7) die Häuptlinge Babedungo, Ireta nnd Makawäro mit sehr großem Truppcuaufwaudc, iu der Absicht, sich des nach kiibiro gehenden Dampfers zu bemächtigen, das Land der Schuli zn besetzeu uud dann vereint über Wadelai herzufallen. Allein der Mensch denkt, und Gott lenkt! Schon früher hatte ich Emiu von dein verwegenen Plane unterrichtet- er hatte infolge defsen günstige Maßnahmen znr Ver-teidignng getroffen nnd mit einigen Häuptlingen am Ufer des Niles ein Büuduis geschlosseu. Da er mm im weiteren von mir über den wahrscheinlichen Tag des Flußüberganges seitens der Truppen des Königs von Unjoro benachrichtigt war, sammelte er rechtzeitig sowohl Soldaten als schwarze Eingeborne und ließ die Dampfer etwas vor der Flußmündung im Albert'See halten. Am 1. Inni lnd mich der König znr Andienz nach Mnimba. — 64 ^ In dem nnlfangreichen Torfe herrschte cm reges, ungewohntes Leben; ich bemerkte ein eiliges Hin- nnd Hergehen, ein besorgtes Fragen, Karawanen, welche Hansgeräte herbeischafften, Weiber mit Kornvorrat nnd Kindern beladen, die auf der rechten Hüfte faßen und fich mit den Armen an den Achseln der Mutter anhielten, Herden von Kühen, die man anf der Straße nach Norden trieb. Ich kam anf den Platz, von dem ans man die königliche Residenz erblickt; eiu I^n^m-a teilte nur mit, der König könne mich im, Augenblicke nicht empfangen, da er beschäftigt sei, seine Weiber nnd seine Familie nach Mrnli zn schaffen, weil sich an der Grenze das Heer der Waganda gezeigt habe. Wohl drei Tage währte die lange Neihe großer und kleiner Karawanen, die ans dem Thore des Palastes hinauszogen. Bewaffnete Manu er schritten vor den ein-zclueu Abteilungeu der Kolonnen, bewaffnete Mäuuer schlössen deu Zug. In der Mitte desselben, anf einem Tragsessel, der aus ciucr au zwei Pfähleu befestigten Ochsenhant bestand, saß, in einen Mantel mit lebhaften Farben und settsameu Zeichnungen gehüllt, eine der königlichen Gemahlinnen, von einen: Gefolge von Franen und Sklavinnen umgeben, welche Nahrnugsvorrat und Küchengeschirr trugen- die eine hatte kleine Kinder am Arm, die andere zog einen Hnnd oder eine widerspenstige Ziege mit sich. Es war ein betäubendes Rufen, ein unaufhörlich wiederholtes Grüßen, ein Singen nnd wirres Trommelschlageu, ein Händedrücken; mau sah Gesichter, die sich zu augenblicklichem Weiueu verzerrten, um rasch wieder dav gewöhnliche lächeln anzunehmen. Plötzlich drängt sich die Menge, sie drückt sich an dein Thore des Palastes, ein Nuf des Erstaunens und der Vewnndrrnng erhebt sich gleichzeitig aus aller Mund. Von vier kräftigen Männern getragen, anf einem Tragsessel von größerein Umfange nnd mit dickeren Pfählen wird eiu Weib von kolossalen Formen, gleichsam ein ungestalteter Fleischklnmven mit kleinen hinter ihren Höhlen vergrabenen Augeu, über die Schwelle des Palastes geschleppt. Es ist eine von deu gemästeteu Fraueu des Königs Tschna, Au den Höfen von Uganda und Unjoro gilt es als feine Sitte nnd königlicher Glanz, gemästete Weiber zn haben, welche die höchste Fettleibigkeit erreicht haben. Ein solcher ^urus wird Die gemästeten I^cibcr König ^schua-. — 65 — als Zeichen des Reichtums und nicht gewöhnlicher Feinheit angeschen, nnd man beneidet den königlichen Gatten ob eines so hervorragenden Besitzes. Diese eigenartige Fettleibigkeit wird dnrch eine besondere Ernährnng erzielt, die stets zn gleicher Zeit nnd im selben Quantum gereicht wird. Sie tritt stufenweise ein nnd geht schließlich so weit, daß die Person ihre Beine nicht mehr gebranchen, sondern nnr noch kriechend, nnd so selbst mit Schwierigkeit, fort» kommen kann. Endlich nach langem Warten wurde ich bei dem Makäma vorgelassen. Er saß in seinem weiten Lehnstnhle, düsteren Blickes, die Fnße nnruhig bewegend, mit der Hand krampfhaft den Zipfel seines Gewandes gehend, das ihn die Hüften Hinali bedeckte; die Höflinge wagten kaum, gesenkten Hauptes einen Blick cmf den Nachbar zu werfen. Eine gnte Weile währte das Stillschweigen, endlich brach der Sturm los; die gewohnte Etikette vergessend, fuhr mich der König in arabischer Sprache an, indem er mir Verschwörnng gegell seine Person nnd Einverständnis mit dem Gouverneur von Äqna.toria ,;n seinem nnd seines Reiches Untergang zur Last legte. Was war nnr geschehen? .., Die Dampfer waren unversehens im Viktoria-Nil erschienen, die Expedition der Wanjoro, die bereits den Übergang über den Fluß begonnen hatte, hatte kaum die Zeit zmn Rückzug gefunden; die Barken der Eingcbornen waren insgesamt weggenommen nnd zerstört worden; der Häuptling Roki>ra war aus seinem eigenen Dorfe, das den Flammen preisgegeben wnrde, vertrieben nud einige Eingeborue und bÄl^35ur5 waren von den Soldaten getötet worden. Die mir allerdings an sich nicht neue Thatsache überraschte mich immerhin wegen des Mißerfolgs der Expedition der Negie-ruug, die man der Unfähigkeit des Befehlshabers zn danken hatte; die Verlegenheit wuchs um uus herum, meine Lage konnte ernstlich gefährdet werdeu. Ich verbarg den Eindruck, den ich erlitt, hinter rascher Fassung; nnd indem ich dem Könige für die Eile dankte, mit welcher er mir diese Mitteilung machte, bat ich ihn, sein Urteil über den Ernst der Thatsache nicht zu überstürzen; der Nuf zu deu Waffen sei dnrch die Hartnäckigkeit Roköras erfolgt, der sicl, — 66 — in einem ihm nicht gehörigen Gebiete halten wollte. Ich hätte ihn oft ermahnt, sich in keine gewagten Unternehmnngen einzulassen. Was ihm gerechter Weise widerfahren sei, möge ihm als Lehre dienen. Der König wnrde, infolge seines zurückgehaltenen Zornes, noch ernster; sein Auge wies Blutfleckeu. „Habt Ihr nicht meine Länder Tungnru und Msu.'l am See Euch angemaßt?" „Nein, o Nöuig; wir haben beide Orte mit Ihrer Zustimmung besetzt." „Uud habt sie zu den Eurigen gemacht." „Nein; sie bilden noch Teile Ihres Reiches. Eines Tages werden wir sie verlassen, doch nicht heute. Sie habeu uus den Durchgang dnrch Unjoro gestattet; alsdann aber haben Sie den Weg sogar nnserer Korrespondenz «erschlossen. Die Straße über den See ist nns folglich unentbehrlich." „Was Sie behanpten, ist unwahr. Ich habe niemals die Beförderung Ihrer Briefe gehindert." „Warum siud daun die am Kafu von Vabedongo konfiszierten Briefe von Ihnen zurückbehalten und mir uicht ausgeliefert worden?" „Ich habe keine Briefe au Sie." „Waruni muß Biri uoch immer au der Grenze anf Ihren Befehl, das Neich betreten zu dürfen, warten, nachdem ihm dies huudertmale gestattet, huudertmale uerwehrt wurde?" „Wegeu des Tiirkeu habe ich bereits verfügt; er wird demnächst eintreffen." „Und die Briefe — ?" „Ich habe keine." „Ja, Sie haben sie bei sich." „Nnn gnt! ich habe sie; aber ich werde sie Ihnen niemals aushändigen." „Diese Erklärnng genügt mir; ich will die Briefe nicht. Vielleicht wird eines Tages ein Größerer, als ich bin, kommen nnd von Ihnen Rechenschaft verlangen." „Wer?!" „Said Bargask, der englische Konsnl, zum Beispiel." — 67 — „Ich fürchte ihn nicht," Ich wollte aufstehen. Der König hieß mich sitzen bleiben; er sagte, es thne ihm leid, mich in Erregung zu sehen; er werde seinen Minister wegen der Briefe zur Rechenschaft ziehen. Das Gespräch kam ans verschiedene Gegeustäudc. Ich nahm Abschied, als die Sonne schon am Horizont verschwuudeu war. Um nach Dschnaja zu gelangen, hatte man drei Stunden Weges über verlassene Steppen nnd kleine snmpfige, mit Schilf bewachsene Thäler, Das nachdrückliche Verlangen des Königs, meinen Weggang hinauszuziehen, sein leises Sprechen mit einigen der Wachen, das eifrige Abgehen nnd Zurückkehren derselben trat mir nach der schweren Temütignng, die dem König am Viktoria-Nil zugefügt wordeu war, wie eine Reihe von Anzeichen schlimmer Ahuuugeu vor die Seele. Als ich darnm wenige Schritte gethan hatte, bat ich die zwei ban235M'3. die mich begleiten sollten, znm Könige zurückzukehren und ihm den Wnnsch, den ich noch hätte, nämlich zwei Gläser gutes Bier zu bekommen, anzudeuten. Die Säufer hüpften vor Freude uud giugeu schleimigst ab; ich aber benutzte den Augenblick, um die beideu Flinten, die ich bei mir hatte, von einem meiner beiden Burscheu und einem sudanesischen Soldaten laden zu lassen uud ihnen einige kurze Instrnktionen über das Benehmen zu erteilen, das sie den Weg entlang zu beobachten hätten. Als wir in die Nähe des Hügels kamen, von welchem die Straße abwärts leitet uud, sich zwischen hohem Grase und dichten Schilfen verbergend, zn einem schwer zn überschreitenden Sumpfe führt, hörten wir die wohlbekannte Stimme der Hausleute an unser Ohr schlagen. Vennruhigt über unser allzu lauges Ausbleiben, ermntigt von einer der Frauen, hatten sich alle, Soldaten, Bnrscheu und Weiber, auf deu Weg gemacht. Das Schicksal schlitzte uns au jcuem Tage! Später sagte einer der beiden b2N235ur3, die uns in jener Nacht begleiteten, zu eben jeuer Frau bei eiuem anderu kritischen Umstände: „Verfluchte Hexe, wcuu du uicht geweseu wärest, hätte uns dein Herr an jenem Abend die Unbequemlichkeit, uns hente mit ihm zu beschäftige«, erspart." b- — 68 — Schon lange traf man in Uganda Vorbereitungen, Unjuro zn überfallen. Die von Konig Tfchna Übermächten Geschenke schienen nicht im Verhältnisse zn der Würde des hohen Herrn zn stehen, als den sich. der kleine Tyrann von Uganda ansah; mit der ihm eigenen Überstürzung entsandte er eine Schar Bewaffneter, nm in Unjoro einzufallen, es zn plündern nnd zn erobern, sich seines Gebieters zn bemächtigen, der mit seinem Spotte über „den der Rcgiernng nnknndigen singling" nicht aufhörte. Solange die Gefahr ferne stand, übertäubten dic Prahler Unjuros mit Groß' sprecherei nnd tühncn Entschlüssen alles; als fie aber ('.). Inni 18.^7) hörten, daß das Gebiet Bagaugese überfallen worden sei, da änderte fich das Bild; jeder dachte feine Ware, Weib nnd Kind nnd sich selbst sicher zn stellen. Am 2<^, Inni verließ der König infolge des Angriffsmarfches gegen die Wagcmda Mnimba nnd zog fich nach Nparo, das in geringer Entfernung von Dschuaja liegt, zurück. Von da sandte er mir wiederholt Boten mit der gebieterischen Weifung, mich zn eiliger Nüäkehr iu das ^and des Gonvernenrs vorzubereiten. Ans «önig Tschlms Flucht, — 69 — der Härte des Tones und der Ironie, die nni die kippen der Botschafter spielte, war es leicht, einen Schlnß daranf zn ziehen, was des Königs verborgene Absichten seien. Ich erwiderte, ich werde nicht gehen, ehe nicht die von Uganda dnrch Biri uns zukommende Ware nnd das bei nur befindliche Elfenbein in Kibiro sicher ge» stellt wäre. Da traf nm fünf Uhr nachmittags ein nener Bote bei mir ein. Der König übersandte nur nnerbrochen einen Brief, den ihm wenige Tage vorher der Gonvcrnenr geschrieben hatte, nnd fügte den Befehl bei, ich hätte sein Reich zn verlassen. Weh mir, wenn ich es nicht thäte! Er wollte von nns weiter nichts mehr wisfen, da, wenn die (Gefahr herannahe, wir nichts Anderes Zn thnn wnßten, als Höflichkeitsbriefe zn senden nnd Trostesworte in denselben zn sprechen. Der Angenblick war bedenklich; man durfte nicht zögern. Ich nahm mein Winchestergewehr mit hnndert Patronen nnd sandte es dem König als Gelegenheitsgeschenk mit dem Wunsche eines baldigen, entscheidenden Sieges über die feinde. Es war ein Versnch, den ich wagte. Wies es der König ab, so war das Spiel verloren; dann hieß es, anf die Waren, die nnterwegs waren, nnd anf das Elfenbein verzichten. Im günstigsten ^alle aber gewann man doch allermindestens Zeit, man blieb anf dem Wege, der nns, wenn auch in nnsicherer und zweifelhafter Weise, mit der zivilisierten Welt verband. Nm andern Morgen war die Sonne noch nicht am Horizont heraufgestiegen, als der Bote von gestern zurückkehrte nnd mich einlnd, mich sofort zu dem König nach Nparo zu begeben. Ich zögerte uicht. Der König nahm mich herzlich uud freudig auf, dankte mir für das geschenkte Gewehr, ans dessen Widmung er deutlich ersehe, das; ich mir sein Interesse wirklich zn Herzen nehme; in meinem Vorhaben zn bleiben, erblicke er gegenüber den Arabern, die beim ersten Kriegslärm alle geflohen seien, eine Garantie für die Loyalität der Gesinnnngen des Gouverneurs; er stellte es mir frei, ob ich in Dschnaja bleiben oder mich nach irgend einem anderen Orte des Reiches begeben wollte. Ich bekam von ihm rinen Boten, der meine Briefe nach Wadelai tragen sollte, sowie die Erlaubnis, daß Biri mit den gesammelten Vorräten nach Kibiro — 70 — nnd uon da zu dem Gouverneur Äqnatorias abgehe. So hatten wir noch einmal triumphiert; uusere zahlreichen Feinde kniffen sich in die Finger; allein sie hatten sich eben mit anderem zn beschäftigen; die räuberischen Waganda waren daran, sich anf sie zn stürzen. Am 22. Juni 1887 ließ mich der König fragen, ob ich Flinten zn verkaufen hätte. Ich erwiderte ihm, es sei nicht schicklich für mich, den Händler zn spielen; ich schickte ihm indessen als Geschenk ein gntes Perknssionsgewehr; am 23. Inni zog er sich nach Guamirma znrnck, nnd von da in die Wälder von Bidongo, nahe dem alten Masindi. Am 27. Inni fanden die ersten Kämpfe in der Umgegend von Mnimba statt, bei denen eine große Anzahl Schützen thätig waren; das Land wnrde verlassen, die Schwarzen flohen, als die Feindseligkeiten näher kamen. Am 29. Inni wnrde Mnimba auf» gegeben nnd angezündet, am 30. Inni und 1. Inli kämpfte man bei Nftaro nnd anf der Straße nach Masindi; am 3. Inli erschien in Dschnaja das gesamte Heer der einfallenden Feinde. Eine lange Säule, die von den Hügeln Morandas herabstieg, entfaltete sich vor meiner Wohnnng, anf welcher ich die Fahne der ägyptischen Negiernng anfhißte. Nachdem die Wanjoro in der Nähe von Nparo plötzlich den stampf unterbrochen hatten, täuschten sie den Feind über die Nichtnng ihres Rückznges. Nnn snchten die Waganda den ^önig Tschna, von dem die meisten annahmen, er wolle den Wald von Nnengabi^ioango im Gebiete von Kiriangobi gewiunen. Da sie mich darüber fragten, bestärkte ich sie in ihrem Irrtnm. Wenn ich diesmal anf beaneme Weise von dem tyrannischen Könige hätte loskommen wollen, so hätte ein Wort, ein Wink meiner Hand dazu genügt; ich aber wollte den ohne Unterlaß zn nnserm Unheile gesponnenen Verrat nnr mit der Trene eines Gastes erwidern. Am andern Tage kam eine Gesandtschaft von Waganda, nm mich namens Oakibis, des Feldherrn des Heeres der Waganda, den sie in ihrer Sprache Kangno heißen, zn begrüßen. Nanta, ihr Hänptling, machte mir den Vorschlag, mich nach Uganda zu briugen; ich lehnte dankbar ab. Doch aber begann ich Uuterhand» lnngen wegen der Besetznng Kibiros und eines künftigen Bündniffes, __ ?1 __ falls das Kricgsglück don Truppen Oakibis lächeln und Unforo länger in vorübergehendem Besitze der Waganda bleiben sollte. Missionäre in Ufuknma versicherten mir, Kauta habe Befehl von Muanga gehabt, bei jener Gelegenheit mich töten zu lassen, und ich verdanke meine Rettung nur den vieleu christlichen Waganda, denen die Missionäre ans Herz legten, darüber zu wachen, dasi der schreckliche Plan zu nichte würde. Am 5, Inli griffen die Wanjoro die Wagauda an; man kämpfte bei Kibararu, am Berg Scdschomokuro. am Flusse Ngussi mit zweifelhaftem Glücke; die Waganda jedoch wandten sich gegen Äagangese, und am 19. Juli 1887 war Unjoro wieder von den eingefalleneu Feinden befreit. Eine Schar von fünf' bis sechstausend Menschen, vom fünf» zehnjährigen Jüngling bis zum sechzigjährigen Greise, welche alle die verschiedensten Gegensätze in Vewaffuung und Ausrüstung boten, von den Wachen des Königs mit ihrem weißen Gewände, ihrer Tasche von Leoparden- und roten Pantherfellen, ihrem funkelnden, Taslitlz Unterhandlungen m friedignng ihrer Lehrer. Öfter hatte mir der Htönig den Wnnsch ge-änßert, er U'olle nur anf knrze Zeit die stndiercnden Jünglinge wieder sehen; ich hatte aber immer, ohne eine formelle Abweisung anszn» sprechen, (5min zugeredet, diese wertvollen Geiseln als einen Zügel gegen irgend einen unseligen Plan des Königs znrückznbehalten. Um Anfang November jedoch sandte Emin dem ktönig von Kibiro ans die vier Jünglinge nnd benachrichtigte mich gleichzeitig, daß er anf Verlangen der Offiziere und Beamten des ersten Bataillons, Transport der heiligen Barken König Cschnas. Musiker Rionga5, eines der Großhäuptlinge Unjoros. — 81 - vorhabe, die nordlichen Stationen zn bcsnchen, in der Hoffnung, jene Trnppen znr Pflicht Nlld znr Vernunft znrückzubriugen. Zum Schlnsse dentete er an, daß er, nm diefe Lente zn überreden, anch anf den /sermau, der ihm den Paschatitel verlieh, nnd anf Briefe der ägyptifcheu Regierung rechne, die dnrch Depesche des englischen Generalkonsuls in Zanzibar angekündigt wurden, lvelch letztere ihni bereits von mir übermittelt worden war. Ich antwortete Emin, daß trotz der stets anwachsenden Gefahr fiir nnscre Sicherheit ich zn thnn bereit wäre, was in meinen Kräften stünde, nm ihn in feiner traurigen Lage zn unterstützen. Ich riet ihm, einigen Offizieren uud Beamteu, die von allzngroßer Strenge betroffen worden waren, einen Geueralpardon zu gewähren nnd sich dafür des obersten Kommandeurs in Duflö zu entledigen, welcher die erste Ursache der so lauge sich hinausziehenden Unordmmgeu sei. Ich redete ihm zn, seinerseits die Bosheit des Köuigs Tschua sich wohl gegenwärtig zn halten, die jener seiner Ratgeber gleichkäme, eine Bosheit, die man nur dadurch zügeln könnte, daß n,ian auf seiu mehr als furchtsames nud feiges .Gemüt wirkte; er wolle darum vcrfügeu, daß uunmgänglich alle fieben Tage ein Bote uach Kibiro geschickt würde, uud daß alle vierzehn Tage einer der Dampfer vor Anker liege mit dem aus» drücklicheu Befehle, auf uieiue Zustimmung znr Abfahrt zu warten. (5'udlich, fügte ich bei, möchte er mir sofort ausgesuchte Clefauten-zähue uud eiue Kiste Patroueu schickeu, um damit dem Köuige ein Geschenk zn machen. Er uersprach mir brieflich alles nud verließ Kibiro. Am ^. Dezember (1887) schickte ich einen Boten mit dem Fermcm nnd den Briefen der Regierung uach Kibiro. Kein Abgesandter seitens des Paschas war angekommen, kein Dampfer erschien auf der Rhede. Die Eriunernng an jene Tage erregt mir heute noch, da ich die5 schreibe, Schandern uud umuachtct mir Herz und Geist mit schmerzlicher Trauer. Au die Stelle der Iutrignc trat nun die Gewaltthat, nud das entsetzliche Drama schloß mit einein Verbrechen. Am 98. November widersetzten sich die dmi.^m-il, daß Biri uud ein Soldat sich nach Nusrandnrn, eiuem Dorfe, wo die Kauflente Aufeuthalt genommen Cos., ll, ,?^>'» ^al'rr iü ÜqlnUoria, II. fj — 82 — hatten, begaben; es war Anstandsjache, den Widerstand zn be> siegen; darans entstand nahezu ein Kampf, aber der Weg ward ihnen freigegeben. Die Häupter Vabedongo nnd Gnakamatera machten Streifziige in der Nähe Ugandas, um sich der Kuriere vun Zanzibar zn bemächtigen, welche in Menaknlia in Erwartung der Erlanbnis des Könige, Unjoro betreten zn dürfen, halten geblieben waren. Am Flnsse Kafu wnrde ein gewisser Meikambi, der von Uganda znrnckkehrte nnd Briefe fnr nns brachte, durchsucht, beranbt und geschlagen. Eine Karawane von Lenten aus Karagua lonrde zerstreut nnd einige Personen festgenommen ans Verdacht, daß sie Korrespondenzen mit sich trügen. Ein gewisser Nubanga nnd Katto wnrden nnter der Anklage, mir alles, was am Hofe des Königs vor sich ginge, zn hinterbringen, gransam ermordet. Vallüla, ein bekannter Häuptling der Schnli nnd Rebell gegen die Negiernng, erhielt vom Herrscher als Lohn zehn Gewehre und setzte sich wegen eines baldigen Aufstandes mit ihm ins Einvernehmen. Großartige Konzentriernngen Bewaffneter vollzogen sich um Dschnaja an den Straßen nach dem Flnß Kafn nnd nach Kibiro. Keine Votschaft, kein frenndliches Wort kam vom Könige. Die spöttischen nnd übermütigen Fratzen nnserer angeblichen Schntzwachcu riefen uns jedeu Augenblick unsere elende Lage ins Gedächtnis. Um die Fäden, die sich mit aller Macht verschlangen, zu zer» reißen nnd den Tag des Unheiles hinans zn ziehen, stärkte uns die Hoffnnng, daß endlich ein Dampfer nach Kibiro käme; jeden Abend legtm loir nns mit dieser Tänschnng nieder, nnd jeden Morgen öffneten wir die Angen, um irgeud einer ueueu Szeue des Dramas beizuwohnen, das znm Schlnsse eilte. Thöricht war nnsere Hoffnnng! Die Dampfer waren znr Wache in Dufte zurückgebliebeu uud hatten dann den Gouverneur uach Wadelai gebracht, der uachts von Kiri hatte fliehen müssen, da ihm seine Soldaten mit Gefangennahme drohten. In Wadelai hatte eine beträchtliche Reparatnr ihre Abreije verschoben; neuerdings richtete mau die Rührcu der Schlote und die Schiffskörper mit schönem Firnis zu — für eine prnnkhafte nächste Fahrt am See. — 83 — So stnnden wir vor dem 10. Dezember, und am Abend jenes Tages hörten wir ans dcm 3)iunde eines Sklaven der Kans-leute die Erzählung von dem Schicksale, das nnser wartete. Zn Kiani in Mrnli, im großen Andicnzsaale, in Gegenwart der Großen, die sich, wie bei besonderen Vorfällen, zahlreich vcr» sammelten, nnd Abd Rehmans, des bösen Genins, legte ein daii288ur^ vor dein König die schwersten Anklagen gegen mich nieder, als ob ich den Herrscher verachte, gegen ihn intriguiere, dem Anfstande Vorschub leiste, geheimes Einverständnis mit Mnanga hielte, mich verschwöre, ihn M entthronen, viele Bewaffnete im Hanse halte, darnnter Biri als Genofsen in dem entsetzlichen Drama, „Ich weiß es", sagte der König, „nnd weiß auch, woran ich bin ^" Hieranf rief er einen seiner Banditen. „Dn wirst dich", fügte er in majestätischem Tone bei, „zn Vabedongo begeben. Du wirst ihm sagen, was dn seither gehört hast, nnd daß ich für die Znknnft befehle, has Hans des Weißen zn nmzingeln, ihn zngleich nüt dem türkischen Kanfmann zn vertreiben und, wenn nötig, beide zn töten. Er soll sich nicht fürchten, wirst du ihm sagen, da ich die volle Verantwortlichkeit anf mich nehme." Drei Tage später setzte der Bote Vabcdongo den Wunsch vnd Befehl des Wnigs auseinander. Dieser aber erwiderte ohne Zögern: „Gehe zn den: Makmna znrück, nnd sage ihm, daß ich ihn bitte, anderen in dieser Sache Anftrag zu erteilen. Die Rene über eine solche Unthat kann nicht ausbleiben. Der Weiße ist, von ihm gernsen, hierher gekommen; er giebt keine Veranlassung Mr Klage; er will nnr Briefe von Uganda haben und solche dorthin senden, und das wnhte der König vom Tage seiner Anknnst an." Die Gerechtigkeit, die mir in loyaler Weise von einem Manne zn teil wnrde, der stets einer der ersten nnter meinen Feinden war, bot mir den einigen Trost, der mir für suviele Mühsale nnd so lange Dnldnng zn teil ward. Ich riet Biri, sich nach Nnsrandnrn zn seinen arabischen Frennden zurückzuziehen; dnrch ihre Vermittlnng nnd dnrch Ge> schenke konnte er, einmal ferne von mir, das Wohlwollen Babe- 0* — 84 — dongos gewinnen und sich der Gefahr, die liber ihm schwebte, entziehen. Von Angst überwältigt nnd doch von der Gier nach seinem Elfenbein beherrscht, konnte Biri noch immer in ktibiru keinen Entschluß fassen; er weinte und wiegte sich nichtsdestoweniger in Hoffnungen ein. Am 19. Dezember hörte man ans dem Mnnde eben des Dieners Mandschaliwa, der gerade Briefe an die Grenze Ugandas getragen hatte und als Überbringer der Korrespondenz zurückgekehrt war, wiederholt die Nachricht bestätigen, welche die Araber ihm zu-sandteu; nnd dennoch vermochte er keinen Entschluß zu fassen. Das Jahr (1887) schloß nntcr schlimmen Aussichten. >töuig Tschua war daran, offen die Maske abzuwerfen. Nachdem die furtgesetzten Gewaltakte, um meiner los zn werden nnd sich der freiwillig mit der Regierung Äquatorias übernommenen Bande zn entledigen, mißglückt und seine Umtriebe immer dnrchsichtiger geworden waren, obwohl er immer noch auf das Elfenbein und die Gewehre der Provinz nnd den Besitz des Landes der Schnli spekulierte, jcht, da er sich in seinen Stellungen am Viktoria»Nil sicher wußte, da er ein sicheres Bündnis mit den Schuli iu der Person des Nebellen Ballüla hatte, da er anf die Hilfe der Laugo vertraute, da er genau vou der Schwäche der Streitkräfte der Provinz iufolge der inneren Zerwürfnisse wußte, — setzt dachte er den Würfel, in der Überzengnug, straflos auszugehen, werfen zn können. Die ersten Zeiten verliefen stürmisch; der König war noch immer in Dschnaja nnd saun auf Flucht, auf Brand und eiue Neihe voll Tänschnugeu, die im ^aufe der Monate mein Gemüt erbitterten, uud Trauer uud Untergang vorbereiteten. Ich war zur Audienz vor den König gekommen, ich erinnere mich nicht mehr, aus welchem Gnmde, „Du kommst, o Makamba", sagte Tschna zu einem Alten, der hereinkam, „nm deiuen Freund zu besuchen; denn, wenn er nicht hier wäre, wäre es dir wohl nicht in den Sinn gekommen, hierher zn kommen." „Freuud, Freund! Eiucs Tages nanntest anch Du Dich seiuett Freuud." — 85 — „Ja; das wohl; aber scit ich eingesehen habe, daß er mein Reich zum Untergänge bringen will, bin ich es nicht mehr." „Was willst du? Ich bin noch nicht davon überzeugt, daß dn wahr sprichst," Ich erinnerte mich jenes Mannes nnd seiner, Worte; ich mnßte ihn anfsnchen. Er war höflich mit mir gewesen; er konnte mir nützlich werden. — Wir waren am ersten Tage des Jahres (1888) angelangt; ich wollte ihn, wie es Sitte nnd Notwendigkeit mit sich bringt, mit einer Spende Freibier feiern. Meine b»n238urc», die wieder ehrfurchtsvoll geworden waren, wnrden über die Maßen damit bedacht und lagen alsbald in Bakchus' Armen. Ich sandte dann meinen treuen Burscheu auf Nachrichten über den gnten Ma-kamba ans. In Ungnade bei seinem Herrn gefallen, war er in einen noch über das Land Mnenge hinaus liegenden Bezirk verseht worden, vielleicht um das Schicksal zu erleiden, das den unglücklichen klatagora betroffen hatte. Am 3, Iannar kam ein Vote des Häuptliugs von Mboga, um in Dschuaja zu übernachten; er ging nach Mruli nud brachte die Nachricht, daß iu Lcndü, dem Lande der Wallegga, Europäer mit viel bewaffuetem Volke und einer Kleidung, wie die Zanzibariten, angekommen seien. Es ist Stanley mit der Hilfsexvedition, ohne Zweifel! Die Freude ließ uus unsere traurige Lage vergcffen; die Hoffnung erstand nen. Vielleicht muß der kiönig seine schändlichen Pläne Hinansschieben! Mit großem Vergnügen sah ich den armen Äiri lächeln, der seit langer Zeit in ununterbrochener Trübsal, für sein uud seiner Familie Schicksal nnd das seines Elfenbeins zitternd, dahinlebte. Schon am 24. November hatte mir Gnakamatera dnrch einen seiner Vertrauten Vorschläge macheu lafsen, mit ihm Blntbündnisse einzugehen, freilich insgeheim, fügte er bei, nm nicht den Zorn seines Königs anf sich zn laden. Mit Freudeu vernahm ich einen ähnlichen Antrag, wie ein Schiffbrüchiger sich an jeden Balken anklammert, den ihm die Woge entgegenspült. Die lange nnterdessen verflossene Zeit hatte mich den seltsamen Vorschlag vergessen lassen, als am Morgen des 4, Iannar (1888) derselbe Vcrtrancnsmann mir lansend Glück' — 80 — wünsche seines Hänptlings entbot, anf den Boden ein l^efäß Bier stellen ließ nnd mir mit majestätischer Würde seines Herrn Entschluß, die Zeremonie zn beschleunigen, mitteilte, die er so sehr ersehnte lind erwünschte. Am 0. Icmnar erschien er wieder mit einer Ziege nnd zwei Hennen in der Hand nnd sagte mir leise: „Hente Nacht!" „Gnt", versetzte ich. „Der Wesir", erwiderte er, „wünscht, daß Sie allein kommen; er fürchtet sich gar sehr. Wenn Sie die große liu^nra anf dem Wege, der längs dem Flnsse hinführt, schlagen hören, w kommen Sie nach seiner Wohnnng." Überrascht dnrch so viele seltsame Bedingungen, war es mir nicht leicht, sogleich ein Wort vorzubringen; doch, alsbald mich fasseud, iu ruhiger uud entschlossener Haltnng, die Angen lebhaft anf ihn richtend, sagte ich: „Sagen Sie dem Wesir, daß ich diese Nacht beim Wirbeln der nu^Zriü! — Ott der Todesstrafen — Begegnung mit meinrn Leuten, — Eiu Stück P.ipier »nd ein Bleistift, — Flncht. — Verfolgt und bedroht. — Kagoro schützt uns. — In Kibiro, — Lügenhafte Sendung Gnaka-materas. — Bruch einer Pfeife, — In den Salzsümpsen. — Von Tokoudscha, — Ntiabo, die Frau des Königs. — Kaftidi, das Hindernis. — Keine Speise, kmi Weg. — Gegen die Wälder gejagt. — Eine junge Dinüi. — Ein Teller Bohnen. — FM fährt in einer Barke ab. — klaä^clmnzu, 'nad5c!nm^,>! — Eine klolonic Lnr. — Wir wollen Euch nicht töten. — Ein glückliches Zusammentreffen, — Die Seele des Menschen stirbt nur mit Gottes Erlaubnis — Mutlosigkeit überwältigt die Geister, — Der Dampfer, der Dampfer! — Am Ufer des Sees. — Ein erquickender Schlaf. — Tcr ,M)eoiuc" in Sicht. — Neue Angst. — Wir sind gerettet. „Lk'bor Vin, aller Wahrscheinlichkeit nach wird dies das letzte Mal sein, daß wir in Dschuaja zn Abend essen", sprach ich, indcm ich mich zn meinem (^astc wandte, als wir vor nuserent bescheidenen Tische saßen. „Warnm?" versetzte er. „Manben Sie, das; ich uon Uganda nicht mehl' znrnckkehren werde? Ich hade es versprochen nnd werde meine Dienstleistungen furtsetzen," „Das sage ich nicht; aber ich bin überzeugt, daß Sie nicht nach llganda gehen." — 89 — „Und Mls welchen Gründen?" „Aus einein einzigen und schr einfachen, ^iorgen n»ird es sich nicht mehr nm die Abreise handeln, sondern nni etwas ganz Anden's nnd viel Ernsteres," „Wie? Sie glauben, das; die Ankunft des ma^nora von Mrnli eine bloße ^ist sei?" „ttewis;." „Und das Versprechen, über nieine znrilckkehrende .Karawane zn verfügen?" „Ist gleichfalls eine List," „Und zn welchem Ende sollten nns diese Herren schmeicheln?" „Um nns desto leichter ins Netz gehen zn lassen." „Aber wozu braucht es so viele Ausflüchte, da wir ja bereits in ihren Händen sind?" „Es ist nicht wahr, das; wir in chren Handen sind' wir sind bloß ihre (befangenen." „Ich verstehe nicht, was Sie damit sagen wollen." „Ich will mich klarer ausdrücken, l^nakamatara hat Auftrag, die Sache mit nns einmal abzuschließen. Tie nachtlichen Angriffe schlugen fehl; der Betrug mit dein Älnttansch hatte keinen besseren Erfolg. Er fürchtete sich. Jetzt, da er gemessensten Vefehl hat, den .Mug von uns zu befreien, glanbt er, nns mit einem Vorschlag verführen zn können, der nach seiner Anschannng nnsere volle Zustimmung finden muß. Wenn er es dahiu bringt, uns von diesem Hanse zn entfernen, hat er Freiheit des Handelns nach seiuem Gutdünken." „Was wollen Sie thnn?" „Der Einladnng für morgen nicht gehorchen nnd znhanse bleiben bis znr Anknnft des Dampfers, der wohl alsbald in der Nhede von >iibiro sich zeigen wird." „Wenn aber der Vorschlag, mich nach Uganda abreisen zn lassen, anfrichtig wäre, würden wir eilten Fehler begehen, der nns zn größerem Schaden ansschlüge." „Weshalb?" „Gnakamatera wird uns erzürnt drohen, ja noch schlimmer: er wird (Gewalt brauchen." — 90 — „Nein, glanben Sic das nicht. Allerdings wird er nus zwar drohen, aber cr wird nur so thun nnd doch nie den Ä)l'nt haben, Hand an uns zn legen, solange wir in unserm Hause verschanzt sind." „Ich glaube das Gegenteil." „Aber, lieber Biri, er lebt ja in dein sicheren Wahne, daß wir eine gehörige Anzahl Bewaffneter verborgen haben. Keiner seiner d^iul^m^i ist so kühn, sich zu nähern, wenn er einen von nns mit der Flinte in der Hand sieht. Ferner müßte (>wakamatera bei einem nicht vorhergesehenen Falle dem .Nönig Bericht erstatten; unterdessen gewiunen wir Zeit," „Wenn sie nns aber belagern, wie tonnten wir lange aushalten? Das wäre unmöglich." „Die (beschichte kann sich nicht lange Hinansziehen; das weist ich; der Bote des Paschas aber wird in knrzem hier sein. Wir haben soviel .Nurn im Hanse, nm für einen Monat anszureichen; das Wasser ist nnr wenige Schritte entfernt; wir können nns während dcr Nacht damit versehen, weil die dana^ura jede entschlossene Handlung fürchten nnd besonders in der Nacht ängstlich in gemessener Entfernung bleiben werden." „Aber nnr geraten in eine große Verlegenheit; ich verderbe meine (Geschäfte in Uganda und verschließe mir dann den Rückzug." „Und doch giebt es nach meiner Ansicht kein besseres Mittel als dieses in der schrecklichen Lage, in die wir geraten sind. Ans der Straße nach Uganda werden Sie sich nns in Stanleys Karawane anschließen; von tansend Pnnkten ans können Sie den Weg nach Uganda nehmen." „O, ich glanbe, daß Sie sich Dinge in den Kopf gesetzt haben, die keine Daseinsberechtignng haben. Einstens hat der König wohl den Wunsch gehegt nnd das Bedürfnis gezeigt, sich unser zu entledigen; hente hat sich die Lage geändert. Stanleys Aukunft schüchtert ihn ein und macht ihm Angst; er will die Übelthat dadnrch gnt machen, daß er herzliche Beziehnngen mit der Negiernng anknüpft und einen meiner Wünsche infolge dessen erfüllt, nämlich den, mir die Neise nach Uganda zu gestatten." „Biri, vergessen Sie vielleicht die Beleidigung, die Sie dem — 91 — Honig augethau haben? Sic haben sein Laud ohue vorherige Erlaubnis betreten. >tauu er das vergessen? Es steht gar nicht einmal bei ihm, Ihnen zu verzeihen; dagegen spricht das Herkommen des Landes und die Würde der Dynastie." „Er würde cs aber thun, weuu ihn eine politische Rücksicht dazu ^wiugen würde, Er fürchtet sich." „Sie sind im Irrtum. >töuig Tschua fürchtete uns einmal; beuie baßt er uus. Er will nns uenerdiugs die (Grenzen seines Reiches verschließen; seine Stärke bericht, wie die aller schwarzen Fürsten, iu der Isolierung, lim seine Absicht durchzusetzen, wird er vor keinem Verbrechen zurückscheueu, wenn er es für nötig hält. Durst nach Macht, wenn es ihm unr gefällt, ist Staats' räson," „Was wird daun ans uns werden?" „Dc-s werden Sie morgen erfahren." „Also ein entschiedenes Unglück?!" „Leider! Ich wiederhole es. Wollen wir wenigstens keine Karte ausspielen. Wollen wir nns weigern, der Einladnng zu folgen und nus dem Schicksal anvertrauen. Wäre ich allein, so würde ich nicht zaudern," „Aber das heißt, uns in den sichern Tod stürzen," „Nein! Der sichere Tod liegt darin, daß wir nus freiwillig der Gnade (^n-aka materas überlassen." „Wohin hat nns die Politik des (^onvernenrs geführt!" „Die Ereignisse habeu sein Verhalten beeinflnßt; die ^wistig-keiteu in der Provinz haben ihm die Hände gebnndeu nnd ihn gehindert, eine konsequente Politik zn verfolgen; aus diesem Grnnde. war er stets nicht nur eutschlossener Handlungsweise abhold, sondern auch mit seinen (beschenken zurückhaltend, wovon ich stets abriet. Der zlu'nig von Uujoro uud seine Miuister stud um gute Worte uiclit käuflich, wohl aber um reiche und ergiebige Gefcheuke." „Und wir haben indessen die Folgen zu tragen." „Wie steht es also um uus? Sowohl ich, wie Sie, haben uu5 freiwillig augeboten; da heißt es Mut habeu. Es ist noch etwas Schlimmeres dabei. Weuu das Opfer vollbracht ist, wird, uuser Name ftatt Mitleid uud Dauk Geringschätzuug findeu, wie — 92 der von Leuten, welche Unheil gesät haben, Hören Sie auf meine Worte. Versnchen wir den Widerstand." „Ach nein! Das ist noch schlimmer. Soll das Unglück uns treffen, so ist es nicht abznwenden. Nnn denn! Zch werde morgen gehen und mich Gnakamatera vorstellen," „Wir eilen in nnser Verderben." „Sei's so! Ich gehe. Wenn Sie mich nicht begleiten wollen, gehe ich allein." „Nein, lieber Biri, ich werde ^ic nicht verlassen. Ich gehe morgen mit Ihnen." Um sechs Uhr des andern Morgens (i). Iannar l8W) machten wir nns, Bin nnd ich, begleitet von meinem trenen Bnrschen, einem Korporal der Legierung nnd den drei d:m:l,^m'.'l Uanou, Nehan nnd Singoma, nach der Wolmuug ^iuakamateras ans den Weg. Nachdem wir den Fluß überschritten hatten nnd ans die Ebene gelangt waren, von der an»? man in der Ferue das Hans des Wesirs erblickt, zeigte sich zu nnserni großen Erstannen der Ort von zahlreichen Bewaffneten beseht. Tas versetzte nns einen Stoß ins Herz; wir blickten einander stnmm an, nnd Biris Mnnd entglitt ein leises: „kehren wir nin!" „Es ist umsonst, wir müssen vorwärts gehen, beschleunigen wir den Schritt; gehen wir an den Eingang." Die Rnfe hörten auf, die Bewaffneten sammelten sich ans nnserm Wege; einige grüßten nns. Wir blieben in der Nähe des Sitzungssaales stehen. Nicht weit von da, am Fuße uralter Bäume, welche der Reichtum au Blättern nnd die Höhe des Stammes gleich majestätisch machte, saßen der Großpriester nnd im.kreise nm il,u hernm voll> zählig die geringeren Magier. Er liatte das Haupt mit eiueiu reicheu Turbau vuu rotem Stoffe, den (Glasperlen nnd Muscheln schmückten, bedeckt, nud au deu Seiteu der Stirne standen zwei Ochsenhörner hinans, an welchen kleine Talismane von Hol-, hingen. In der linken Hand hielt er ein großes, mit Zanberpnlver gefülltes Horu, nnd in der rechten schwang er den Beschwörnngsstab, Er trng das weite Kleid ans Ochscnhaut, das au der liuten Schulter befestigt war, nnd snß auf einem kleinen Schemel in ernster Haltung, wie es feiner lwhen Würde geziemte. 93 Die Thine des Palastes geht auf, Tronipctenfchall erklingt, und herans tritt der Wesir, von den Würdenträgern des Reiches nnd einer Masse Bewaffneter mnqelien. Die Notten, die ans dem __. H4 __- Platze ringsmn zerstreut waren, treten znfammen und bilden einen dichten >treis in geringer Entfernung; es sind nüt Gewehren, tanzen, Schilden, Bogen, Pfeilen Bewaffnete — wohl einige tansend. Ein heiliges, eisiges Stillschweigen, das feierliche Hand» lnngeu verkündete, beherrschte die Versammluug, aller Angen richteten sich anf Gnakamatera, der dnrch die hohe Gestalt nnd den Umfang seines Kopfes über die Schar die ihn umfchloß, hinausragte. „Das ist Verrat", flüsterte ich Biri ins Ohr, „Mag Gott nns helfen! Eitel ist jede Hoffnnng. Zeigen wir Mnt!" Vielleicht zehn Minuten waren seit der Aukuuft des Wesirs verflossen. Plötzlich streckte er entschlossen den rechten Arm aus. Das Signal war gegeben. Von schrecklichen Nufeu erdröhnte die Luft, die zügellose Schar stürzte sich über nns. Mau fasste nns, knebelte nns mit Stricken und band uns auf barbarische Weise an die mächtigen Bäume in der Nähe des Großniagiers. Der Mütze und alles desseu, was ich in der Hand nnd in den Taschen hatte, beranbt, wurde ich mit Stricken am Hälfe, an den Armen, den Gelenken, deu Beinen und dem Spann der glisse gebnudeu und mit so schrecklicher Sorgfalt an einen dicken Banm angeknebelt, daß ich nicht im stände war, anch unr die allergeringste Bewegung zu machen; der Strick am Halse ward so eug gezogeu, das; er mir deu Atem beuahm, und ein Arm wnrde verrenkt nnd in schmerzliche Stellung gezerrt. Der arme Biri wnrde, seiner Kleider völlig beranbt, an einen dem meinigen nahen Banm mit Stricken an den Gelenten, am Hals nnd an den Füßen geknüpft. Mein Bnrsche Oakil stand da, am Hälfe, an Armen nud Füßen gebunden; der Korporal hatte Stricke an den Armen nud ward au eiuem Baume iu der Nähe Biris befestigt. Ich schmähte, den Blick gegen Gnatamatera wendend, der wenige Schritte entfernt nncrfchrocken dastand, gegen die Feigheit, ein Kind zn binden, nnd bat, Viris Fesseln zu erweitern. Seine Stricke wurden etwas erträglicher weit gezogen, nnd dem Knaben die seinigen um deu Arm abgeuommeu. Als jedoch der b.ma^m-a Ucmdo die Aufmerksamkeit des Wefirs anf die maßlos gransame Weise, mit der ich gebuudeu war, lenkte, rief dieser in einem — 95 — mächtigen Zornansbrnche, es sollte mir auch der ^eib init cmcm Stricke an den großen Bauin gebundeu werden. Die Trabanten warcn frendetrnnlen bereit, diesen Befehl aufzuführen. Ich lächelte und tröstete mich damit, daß der Strick, den man mir um den Hals gebunden hatte, noch neu war und unter meinen Bemühnngen so weit nachgab, daß er eine minder beschwerliche Atmnng gestattete. Guakamatera näherte sich mir noch mehr. „Ich begebe mich", sagte er, „anf Befehl des Königs nach Ihrer Behausuug. Ich weiß, daß Sie dort diele Bewaffnete haben, welche heimlich einer nach dem andern von Wadclai gekommen find, nnd mit denen Sie das Land zu erobern dachten. Wehe Ihnen, wenn ich seitens derselben den geringsten Widerstand finde! Sie werden sofort getötet werden." „In dem Znstande, in welchen Sie mich anf Befehl Ihres Königs versetzt haben", erwiderte ich, „kann ich für alles das nicht verantwortlich fein, was etwa geschieht, wenn Sie zu meinem Hanse kommen. Indessen rate ich Ihnen, diesen Burschen mit sich zu nehmen; er wird den Bewaffneten, die sich dort befinden, mein Wort überbringeil und bei ihuen Glauben uud Gehorsam finden." „Gut denn! Geben Sie Ihre Befehle!" „Die Soldaten der Negieruug sollen die Waffen strecken, und Dn, Burfche, gehorchst ohue Zögeru allem, was Gnakamatera verlangen wird. Niemand soll sich widersetzen, niemand klagen." Der Wesir brach auf, vou seineu Truppen begleitet, indem er etwa dreihundert Bewaffnete zu nnsercr Bewachung znrnckließ. Der Schmerz, welchen die Knebelung verursachte, die Strahlen der Sonne, die an jenem Tage glühender als je zu sein schienen, der breuueude Durst, welcher die Kehle peinigte, der beständige un» unterbrochene Spott einer truukeneu, blutdürstigen Menge ver-nrsachte nns eine Kalvarienszene von nberans langen Stuuden. Der arme Biri sagte bald die Gebete seines Korans her, bald schluchze er, seiner Kinder uud seiues verlorenen Elfenbeins gedenkend, nnd überließ sich der Verzweiflung, indem er das Gespenst des nahen Todes vor fich schante. Ich sprach ihm Mnt ein, be« stärkte ihn zu hoffeu, flehte ihu au, keiu Schaufpiel der Feigheit zu geben; aber auch mir durchbohrte es das Herz nnr allzu tief, uns ^ W — dem Spotte eiues despotischen, wilden, abergläubischen Königs preisgegeben zn sehen. „Wäre ein Dampfer von DnD gekomuieu, N.'ie Sic verlangt haben, ware nus fein solches Los geworden. Der Pascha war über die Gefahr benachrichtigt." So sprach Bin nud ließ sich von Ausbrüchen des Zornes und des Ummites hinreißen. Der >torporcil Surur, weniger unglücklich als wir, ließ sich durch die Worte seiner Landsleute trösten, die ihm zuredeten, sich dem Xlönig zn unterwerfen, der ihn: nicht uur verzeihen, sondern ihn al5 Soldaten besonders wertschätzen würde; auch brachteil sie Tassen mit Wasser nach seinem Belieben. Noch immer schwankte jene thörichte, trnnkene und fanatisiertc Menge infolge der großen furcht, die im Grunde ihres Herzens herrschte. Einer der kühnsten unserer Wächter uahte sich mir und versuchte, die Niemen meiner Schnhe, wahrscheinlich um sich dieselben anzneigneu, zn lösen. Entrüstet über ein solches Vorgehen, stieß ich, da ich nur uicht die geringste Bewegung gestatten konnte, einen Schrei aus, indem ich deu Unverschämten scharf ansah. Dieser und die Menge wichen, vou plötzlichem Schrecken erfaßt, in Massen eiligst zurück, indem sie an einander stießen nnd auf eiuander fielen Jetzt hielt sich die Menge in Entfernung, bis einer der Haupt-liuge, iu welchem die Pflicht über die Furcht triumphierte, nach langem Zögern und mit aller Vorsicht iu deu Taschen meiner Hosen suchte und die auderu versicherte, daß keiu Zauber drinnen sei. Der bezanberte Gegenstand sollte ein Blatt Papier seiu. Ich konnte uicht umhin, iu ein Gelächter auszubrechen, dem gleichzeitig ein schallendes Lachen der ganzen Menge folgte, nud auch den armen Biri traf ein Strahl der Heiterkeit. Gegen drei Uhr nachmittags kehrte mein Bnrsche zurück und erteilte namens Gnakamateras den Befehl, unsere Fesseln zn entfernen. Die Wächter protestierten laut gegen eine solche Erleichterung; sie tonnten nicht daran glaubeu uud verlangten, daß ein da,ia<;5M' bieten des Kafn hatte kommen lassen. Als dann der Wesir meiner — !)9 ^ Wohnung nahe war, hielt er mit seiuem Heere anf einem vor» stehenden Hügel nnd schickte von da einige Bewaffnrtc Nlit dem noch immer geknebelten Bnrschen ab. Die Waffen der beiden Soldatm fowic die meinigen famt den Pattonen wnrden vor den Befehlshaber gebracht; mein Besitz nnd jener Biris, der nnserer ^eute nnd der Soldaten wurde anf dem Platze nahe bei nnserer Wohnnng znsammen niedergelegt; die ^eutc des Hauses mnßten heransgehen nnd sich an einen nnter Wache stehenden Ort stellen. Haufen von Bewaffneten drangen dann ins Innere, nnter» suchten eingehend jeden Ort nnd spürten nach, indem sie mit den Gewehrkolben an den Boden voll Stelle zu Stelle hinschlugen, um sich zu vergewissern, ob keine unterirdischen Schlupfwinkel vorhanden seien. Als Gnakamateras Herzensangst bernhigt war, stieg er, nach' dem er von den: Erfolge der Untersnchung Meldnng erhalten hatte, unter Flintenschüssen nnd dein Wirbeln der Trommeln den Hügel hinab, überschritt den Fluß und betrat triumphierend meine Woh> nuug, um dort zu ruhen. Die Roheiten und Mißhandlungen, welche nnserc Lentc^zn erdulden hatten, waren dem Geiste derer, welche die wilde Horde bildeten, entsprechend uud desselben würdig. Unterdessen trug man alle meine Effekten nach der Residenz des Wesirs. Ich sah der Reihe nach die Waffen, die Kisten, die Vorräte, sowie anch das Elfenbein, das Eigentnm der Regierung war, dort abladen; die Waren Biris wnrden in Nparo an der Straße nach Mrnli aufgespeichert. Gnakamatera trat den Heim» zng an. Ich empfahl meinem Bnrschen Standhaftigkeit nnd riet ihm zn fliehen, nm nach Wadelai die Nachricht zu bringen, daß Stanley fich in der Gegend südlich vom Albert'See befände. Es geht anf fünf Uhr nachmittags. Gnatamatera, oon den Priestern nmringt, in der rechten Hand einen Büschel Kräuter haltend, kommt an dem Platze an. Die Pfeifen klingen, eine Trompete schmettert, die Trommeln wirbeln, die Musketen krachen, nnd lärmend jnbelt die Menge dem Sieger ihren Beifall zu. Guakamatera warf einen Blick anf mich und sah, daß ich die Arme frei hatte. Da erging er sich in Schimpfreden nnd befahl, mich neuerdings zn binden, was nntcr Frendengeschrei seitens meiner Schergen geschah. 7* 100 — Nun vertauschte der Wesir sein kriegerisches Gewand mit einem feinen Anzug von Stoff, kam dann ans seiner Wohnnng herans und setzte sich auf einen großen Stuhl, indem er um sich die Masse der Bewaffneten und des Volkes zn einer Beratung scharte. „Dieser Mensch/ sagte er, indem er anf mich deutete, „hat in Vercinignng mit dem anderen," wobei er anf Biri wies, „die Waganda in nnser i^and gernfcn. Seincthalben wurden Enere Weiber und Euerc Kinder geraubt, Enere Häuser in Brand gesteckt, Ener Gnt geplündert, Enere Ernte vernichtet. Der.König hat taslUl wild al'gefiilirt. sie dieser Verbrechen halber mit seiner Gerechtigkeit erreicht nnd sie der Rache meines Armes anvertrant." Ein lärmendes Gehenl, voll Drohungen ans muerfter Überzeugung, brach über nnscre Hänpter herein: Fodia, ^odia — Ver. räter! Verräter! Hieranf rief Gnakamatcra den Korporal. Was er zu ihm sagte, weiß ich nicht. Dann ließ er den Burschen vor sich führen und teilte ihm mit, daß ich nach Kibiro gebracht werden sollte, nnd daß morgen alle meine Effekten dahin geführt würden. Nun befahl er, mich von dem Baume abznlöfcn; das Gleiche geschah mit Biri; vier dan335ur2 bemächtigten sich meiner, banden mir — 101 — Arme und Hals und schleppten mich weiter. Ich versuchte, zu Gnakamatera des armen Bin halber zn sprechen, aber mit Strick» schlagen nnd Prügeln rissen sie mich von der Stelle; mein Bnrsche und der Korporal folgten mir. Um sieben Uhr dnrchzogcn wir eine Schnlikolonie nnd ge-langten an die Stelle, wo die Ubelthäter gerichtet werden; ein nenes Lager von Bewaffneten war hier weitnm aufgeschlagen. Ich trat in den Kreis ein; wir trafen die zwei Soldaten der Ncgiernng mit unseren Leuten, welche dnrch Verschenken ihrer Kleider bei den d2N258Ulvl durchsetzten, daß mir die Stricke abgenommen wurden. Ich war für sie ein von den Toten Auferstandener; mein Anblick versetzte sic fast in Frende und ließ sie die erduldeten Plackereien vergessen. Mein Vnrsche, ein gewandter Geist, brachte mir etwas Papier nnd einen Bleistift, den er bei der Vcrwirrnng der Plünderung zn retten gewnßt hatte. Die Stelle, an welcher wir nns befanden, war kein gutes Vorzeichen, Die nu^^, die wir sahen, waren mit dem Blnte dev Getöteten besprengt; man mußte einen Flnchtvcrsnch wagen. „Da ist keine Stelle, die nicht mit Bewaffneten besetzt wäre, anßer dieser Wald voll Dornen," sagte mir der Bnrsche, als er von einem Sftähezng zurückkam. „Gut deun, werfen wir nns anf alle Viere und rasch dnrch denselben hindnrch!" Gesagt, gethan! Wir kamen zerfetzt aus dem Walde und machten uns auf den Weg, bald aber fielen wir in Hinterhalte, welche die Nänbcr gelegt batten; es war nnmöglich, sich zn ver< leidigen. Wir verließen den Pfad nnd entfernten nns nnter dem Grase von dem lange Zeit eingeschlagenen Wege; dann hielten wir inne. Der Korporal Surur hatte uns verlassen; er war geflohen. In weiter Ferne hörten wir das Echo der Flüche der Bewaffneten, die nnsere Spnr verloren; allmählich aber verhallten die Stimmen, und alles wurde wieder stille. Nach dreistündiger Unterbrechuug uahmeu wir den Marsch neuerdings auf, kamen über die Gegend von Faradschok nnd gelangten nach Kitana, wo wir mittelst einiger Glasperlen, welche die Franen sich vom Halse abnahmen, nusern Hnnger mit süßen Kartoffeln (d^rata cauli«) stillen konnten. — 102 — Um Mittag (lO. Januar 1888) waren nur auf der Höhe des Verges, von dem ans man Kibiro nnd das nnermeßlichc Blau des Sees erblickt. Wir stiegen bis znr ersten Terrasse herab, als plötzlich hinter den Schluchten, die verschiedenen Wege entlang, Bewaffnete anftanchten, welche rings im Kreise Stellung nahmen. Es waren wohl tansend, mit Gewehren bewaffnete dan^ura. Ein-gebornc mit Schild nnd Lanze. Sie befahlen nns zurückzugehen, nnd anf meine entschiedene Ablehnnng schrien nnd drohteil fie. Ich antwortete nicht. Abgesandte Gnakamateras, Varabras, des Hänptlings Dschnajas, Rokonkonas, des Hanptes Kitcmas, legten niir znr Last, geflohen zn sein, nnd drohten, nns gewaltsam znr Rückkehr zn zwingen. Die Sache sah ans, als ob sie tragisch enden wollte; vielleicht sollte dies die letzte Phase des Unglücks sein, das über nns hereinbrach. Jedes Zögern war sicherer Untergang. Ich sammelte meine erschreckten Lente, nnd, entschieden erklärend, daß ich selbst anf Kosten meines Lebens den durchgemachten Weg nicht mehr betreten würde, stieg ich den Abhang hinab — nud die andern mir nach. Lautes Geschrei erhob sich von allen Seiten. Die Bewaffneten verließen ihre Stellnng, nnd, von Fels zn Fels springend, hatten sie bereits den Nanm, der sie von nns trennte, zurückgelegt, entschlossen, zn offener Gewaltthat überzugehen. Da plötzlich er> scheinen zwei mit Lanzen bewaffnete Perfonen. Kagoro, der Groß» hänptling von Kibiro, hatte sie abgesandt; er verlange mich nnd decke mich mit seiuem Schutze, da ich mich auf seiuem Gebiete bcfäude. Die heraudräugeude Meuge hält inne, nnd wir steigen zu der Ortschaft hiuab, voll nnseren Feinden verfolgt, welche, znm Stillschweigen gebracht, doch noch immer bereit waren, ihre Beute jenen streitig zn machen. Kagoro gab lins Wuhnnng in einem beqnemen Hanse, sandte nns zwei Ziegen, drei Körbe Mehl nnd Tabak. „Erholet Euch," ließ er uns sagen, „fürchtet keine Belästigung; ich habe vom Könige keinen Befehl gegen Euere Person." Der Tag uud die Nacht vergingen ohne bcsoudere Vorfälle. Das Dorf war von Bewaffneten besetzt, die lärmten nnd zechten, mein Hans aber von Wachen umlagert. Vou verschiedenen Häuptlingen, — 103 — die zu mir auf Besuch kamen, hörte ich die seltsamsten Nachrichten; ich sei von den Soldaten, dic um mich waren, verraten wurden; sie berichten im Namen des Gouverneurs ganz andere Dinge, ja gerade jenen entgegengesetzte, welche ich in seinem Namen verträte. Der Vorschlag des Vlnttausches sei eine Laune von mir; ich verschwöre mich insgeheim mit Muanga zum Schaden des Königs; Emin sei völlig mit dem König einverstanden nnd mißbillige mein Vorgehen; Abd Rehman, der Kaufmann ans Zanzibar, der Freund Babedougos nnd Tschnas Ratgeber, habe meine Gefangennahme von dem Hanse Gnakamateras ans geleitet nnd ihr beigewohnt; meine Ware nnd das Elfenbein der Negiernng sei konfisziert nnd bestimmt, nach Mrnli gesandt zn werden. Der Wesir hatte, nachdem die Konfiskation ill meiner Woh-nnng vor sich gegangen war, zu den zwei anwesenden Soldaten gesagt: „Ihr werdet dem Gouverneur von Wadelai sagen, daß die harte Maßregel, welche durchzuführen der König mir befahl, von der Sicherheit des Staates erheischt wird; sein Abgesandter hatte die Fahne der Regierung aufgehißt uud ging, im Einverständnis mit Mnanga, darauf ans, den König zu entfernen; er hat den König mit Hohn und Schmach bedeckt; er suchte sich die Gemüter der Eingebornen zn gewinnen, nm sie zum Aufstande zu treiben. Der König gedenkt nicht, das Bündnis der Frenndschaft, das ihn an den Pascha bindet, zn brechen. Ein Abgesandter wird vielmehr nach Wadelai kommen, um es uoch enger zu knüpfen." Dieser thörichten, lügenhaften, infamen Botschaft fehlte es nicht an Gläubigen; so sehr vermag ein Mißerfolg das Gemüt der Bösen nnd der Thoren zn beeinflussen. Der Fetzen von einem Banner erregte so großeu Lärm! Ich hißte die ägyptische Fahue während des Krieges mit Uganda mit Neistimmung des Königs, die er mir zu Nvaro er» teilte, als ich ihu dort besuchte, auf. Nachdem die Feiudseligkeiteu beendigt waren, durchstreiften Banden voll Magongo das Land, die von Bagangese weg in das Land Anfinas, das jüngst erobert worden war, übersiedelten. Die geringe Sicherheit nnd die gänzliche Verlassenheit, in der mich der König ließ, und die Intrigueu, die mau gegen mich spann, rieteu mir, die Fahne zu meinem Schutze aufgehißt — 104 — zu lassen. Mein dem Könige mitgeteilter Entschluß fand seine völlige Billigung, was mir von Gnakamatera selbst bestätigt wnrde. Es ist bei den Wanjoro eine große nnd gewaltige Beleidi» gnng, jemandes Pfeife zu zerbrechen. Die Schmach wird dem königlichen Urteile mit den Worten vorgelegt: „Er hat meine Gefährtin geschändet oder getötet." Die Vnße, die bestimmt wird, bclänft sich ans eine hübsche Anzahl Ochsen. Fugt sich der Be-leidigte dem Urteilssprnche nicht, oder beabsichtigen die Streitenden nicht, die Sache vor einen Gerichtshof zn bringen, so sind schwere Verletzungen nnd oft der Tod der Schlnß des Ganzen. Zn einer solchen Beleidignng nimmt man oft seine Znflncht, wenn man ans irgend welchem Grunde mit jemandem Streit haben will. Am Morgen setzte es frühe schon vor meiner Wohnnng einen lebhaften Streit zwifchen einer Wache Gnakamateras nnd einem der Unterthanen K.^gorus ab. Der d^^m-2 hatte anmaßend und absichtlich, ohne beleidigt worden zn sein, einem Bewohner von Kibiro die Pfeife ans dem Mnnde genommen, zn Boden geworfen und zerbrochen. Als der Streit immer lebhafter wnrde, zeigte ich mich unter der Thüre, nnd alsbald hieß mich der Wächter sehen nnd den Richter in ihrer Streitsache machen. Ich, der die Sitte kannte, ahnte die List mid entschuldigte mich mit meinem Gesundheitszustande, indem ich bat, mich iu Frieden zn lasscu; bald daranf entfernten sich jene nnd begaben sich anderswohin, nm ihre Sache ansznfechten. Gegen acht Uhr stellten sich viele Wächter ein uud verlangten Muscheln, nm Bier zn kanfen. Da ich nichts Anderes besaß, warf ich ihnen meiue Tasche hin; sie waren uicht befriedigt, aber sie gingen fort. Bald daranf wnrdcn wir anfgefordert, zu gehen; wir setzten nns in Vewegnng, indes uns eine Menge Bewaffneter folgte, welche uns ans Seeufer begleitete uud, in zwei schon bereitstehende Barken zn steigen, einlnd; in die kleine sollte ich allein mich setzen, die andere galt meinem Gefolge. Ich widersetzte mich dem hinterlistigen Vorschlage und erklärte, eher müßten sie Gewalt gebrauchen; erst der Übermacht winde ich - 105 — weichen; dann wandte ich mich au einige Häuptlinge KagoroZ, die ich in der Menge erkannte. Wie Rinderherden wurden wir an den Ort getrieben und gescheucht, wo man das Salz reinigte, und dort wenigen im Kreise in gewisser Entfernung anfgestellteu Wäch> tern übergeben; die Masse zog sich zurück nud vereinigte sich vor dem Hanse des Häuptlings des Ortes, nm sich zn beratschlagen. Der glichenden Sonne ausgesetzt, wobei es uus nicht einmal gestattet war, nns mit Wasser ans dem nahen See zu erholen, sahen wir die Stnnden verstreichen, ohne daß nnsere Lage sich wesentlich geändert hätte. Gegen drei Uhr nachmittags schickteu wir eiuen Diener ab, um Feuer zu holen, damit wir uus mit dein Raucheu 'des Tabaks, deu uus abeuds K^goro geschenkt hatte, zerstreuten; allein dieser kehrte nicht wieder. Uni vier Uhr näherten sich uus zwei Schurkeu Gnakmnateras, die angeblichen Häupter der Bande, nnd setzten sich tapfer in den Besitz eines Korbes, der wenige Kleider der beiden Soldaten ent> hielt. Eine haM Stnnde später sahen wir anf dem sich hin-schlängelnden Sträßchcu des Berges unsere Angreifer einen nach dem anderen verschwinden. Die Nhede von Kibiro nahm ihre ge> wohnliche Eintönigkeit wieder au; uicht eiu Mcusch uäherte sich uns mehr, uns deu vom Könige Verfluchten, vom Scherbengerichte Betroffenen, Um fünf Uhr schickte mir der Häuptliug eiueu Ein» gebornen, der beauftragt war, uns als Wegweiser nach dem nächsten Dorfe zn dienen. Wir kamen bei Tokondscha gegen acht Uhr an. Er schenkte uns Fische und gestattete uns, die Nacht in einer geräumigelt Hütte zuzubriugeu. Ob auch alles, was uus umgab, Frieden und Rnhe aufwies, wachten wir doch abwechslnngsweise. Die seltsamen Ereignisse dieser drei Tage zogen an nnserem Geiste, wie Bilder, vorüber; uud immer wieder obsiegte iu mir der uuablassige und heftige Schmerz über den Verlnst meiner Neiseaufzeichnnngen. Mit dem Hahnenrnfe brachen wir am 12. Iannar 1888, von Totondscha begleitet, anf nnd gegen sieben Uhr morgens betraten wir das Dorf Ntiabos. Ntiabo ist eine der Gemahlinnen des Königs, die, wie es Her» - 106 — kommen ist, einen Distrikt zn ihrem Unterhalt besitzt und ihn regiert; sie besncht ihn von Zeit zn Zeit nnd wohnt zn gewissen Perioden dort. Bei ihrer Abwesenheit wird sie von einem Delegierten vertreten, der in ihrem Namen regiert nnd die Lebensmittel in die Residenz der königlichen Fran schickt. Der König weist nicht allein seinen Gemahlinnen, sondern anch einzelnen Günstlingen Landstriche von größerem oder geringerem Umfange als Lehen an; er erhebt von den Titnlaren einen bestimmten Zins nnd erhält von ihnen Unterstützung von Bewaffneten bei Kriegsfällen. Die Herrscherin war abwesend; sie befand sich bei ihrem Gatten in Mruli. Wir wurden mit Gleichgiltigkeit und Schcn cmpfaugeu; vielleicht wußte man von dem Urteile, das nns betroffen hatte, nnd floh nns deshalb wie Pestkranke. Tokondscha verschaffte uns einen Führer, der uns in den ersten Stunden des Nachmittags bei dem Häuptling Kavidi ließ, einem hochgewachsenen, dicken, am rechten Fnße verkrüppelten Manne, der ein feiner nnd listiger Plauderer war. Ich bat ihn, mich nach dem Lande der Boki zn weisen; er schlng es nicht offen ab, wohl aber wich er ans, indem er den Maugel au verlässigcu Leuten vorschützte und sich cmf seine eigene Unfähigkeit, lange Reisen zn machen, ausredete. Doch bot er uus Nahrung, und der Tag verstrich in anscheinender Ruhe. Bald jedoch nach Sonnenuntergang kaineu zwei Boteu Guakamateras, die von meinen: Verbrechen erzählten nnd dem Befehle des Königs gemäß uuser Urteil in die Worte faßten: „Weder Speise, noch Wegweiser!" So stand die Zukunft düsterer deuu je vor nns; der wilde Despot ließ seine Brnte nicht los. Von Kapidi und zweien seiner Getrenen geleitet, zogen wir slA. Januar) das Ufer des Sees eutlaug uud machteu etwas vor Mittag gegeuüber eiuer Insel Rast, welche die Residenz Meliuos, eines der am meisten gefürchteteu Häuptlinge der Maguugu, ist. Er wollte, daß ich mich nach seiner Wohnnng begeben sollte, allein mir schien dies nicht in nnserem Iuteresfe zu liegeu. Er lies; uus mehrere Stunden warten; endlich gestattete er uus mit zwei Führern den Weiterzng. Um vier Uhr betraten Nur ein kleines Dorf, über das ein — 107 — gewisser Anmra herrschte; kaum aber hatten wir einige Schritte gemacht, als die Eingebornen drohend in Massen sich gegen nns wandten nnd verlangten, wir sollten umkehren. Die Führer verließen uns, die Verlegenheit wnchs, die Wahnwitzigen schritten von der Drohnng zur That, nnd unter dem Nnfe: „Weder Speise, noch Wegweiser!" jagten sie uns mit Stockschlägen von der Straße weg nach den Wäldern; eiu gutes Stück verfolgten sie nns noch, dann ließen sie uns ziehen. Nachdem wir nnser über den ranhen lHmpfang erschrecktes Herz beruhigt hatten, gewannen wir durch Gras nnd Gestrüpp hindnrch die Straße nach dem See wieder und befanden uns gegen Sonnenuntergang vor einer Masse erbärmlicher Hütten, Ich schickte einen der Soldaten zugleich mit meinem Burschen, der gewandt die Sprache der Eingeborncn sprach, als Parlamentär ab, nud, da es die Bewohner gestatteten, lagerten wir uus unfern den Hütten. Während der Nacht brachte man uus zu unserer großeu Überraschung eine gewaltige Schüssel voll Bohnen, für welche wir delf edlen Wirteu von Herzen dankten. Ein junges Diukaweib, das der Grausamkeit eines ä'gypti« scheu Beamten der Regieruug Äquatorias entflohen war, lebte hier mit dem Häuptliug des Ortes verheiratet, geliebt ob ihrer Güte nnd ihrer Thätigkeit in hänslichen Geschäften, Sie versicherte uns des Wohlwollens ihres Gatten uud seines Vaters nnd brachte uns die kostbare Nachricht, daß am l 1. der Pascha mit zwei Dampfschiffen in Tnngnru angekommen sei. Unser Herz atmete anf; alle versprachen zn gehorchen, und die Hoffnnng lnd nns zn friedlicher Nnhe ein. Der Häuptling Meliuo hatte eine große Anzahl Bewaffneter zusammeugernfeu und war diese Nacht (14. Januar) augekommeu. Um Tagesgranen berief er die Hänvtlinge der Umgegend nnd entbot eine Versammlnng, welche über nnser Los entscheiden sollte. Die Wütendsten wollten nnsern sofortigen Tod, die andern waren der Meinnng, wir sollten bis an das Gebiet Noköras am Ufer des Viktorici'Nils gebracht werden. Nach endlosen Bcsprechnugen die lebhafte Streitigkeiten unterbrachen, fanden beide Parteien keine Lösung zu allgemeiner Befriedigung, fie beschlossen nur unsere — 108 — Vertreibung aus dem Lande. Sie griffen M Stöcken und jagten nns anf den Weg. Indes wurden nnsere Verfolger recht schnell müde, nnd die Reihen der Wütenden lichteten sich allgemach rasch. Wir waren bald allein. Etwa zwei Stnnden wandelten wir dahin; dann vom Wege abzweigend, blieben wir in einem schwer zngänglichen nnd abseits gelegenen Sumpfe. Hier berieten wir, was zn thun wäre, nnd einigten nns dahin, es sei nötig, sich eine Barke zn verschaffen, über den See zn fahren nnd nach Tnngnrn zn eilen, nm Hilfe zn verlangen. Nach langem Snchen gelang es, ein erbärmliches Fahrzeug ili jammervollem Znstande zn finden, das noch dazn keine Ruder hatte. Aber der mntige Fadl, ein Araber von Dongola, zögerte nicht, das schwere Amt anf sich zn nehmen. Nachdem wir nach Sonnennntergang ans nnscrem Verstecke herausgekrochen waren, schleppten wir nns, dnrch Sümpfe wandelnd, wobei wir bei jedem Tritte in die von den Füßen der Flnßpfcrde getretenen Löcher einsanken, über hohes Gras hinweg uns dnrch Schilf nnd Mhricht dnrcharbeitend, bald, infolge des plötzlichen Erscheinens großer Neptilien, ausweichend, bald nns bei dem Anblicke voll Vüffelzügen, entsetzt niederlegend, gegen Mitter» nacht einer kleineil Anhöhe zn, die nahe am See war. Wasser in Überfluß diente uns als Nahrung. Zwei Diener des unglücklichen Biri hatten nns nnterwegs eingeholt nnd sich nns angeschlossen (!.'>. Iannar). Ich hatte bemerkt, es sei zweckmäßig, daß sie während der Nacht sich in das gastliche Haus des Dinkaweibes begeben sollten, nm von ihr etwas Speise zu bekommen, Der Ort sei nicht weit von hier; die Leute Melinos uud Amäras hätten das Land geränmt. Sie aber weigerten sich. Bei der Morgendämmernng erblickten wir in der Ferne vier Barten, welche sich anschickten, über den See zn fahren; es wäre eine schöne Gelegenheit für nns, vielleicht nnsere Rettnng; aber Hnrschid, der tscherkessische Soldat, hatte geschwollene nnd ver-wnndete Füße; er kam nnr mühsam vorwärts, nud ihn zu ver« lassen, brachte ich nicht übers Herz. — W9 — ^mmer ernster wurde unsere Lage; Entmntigung bemächtigte sich der Herzen unserer unglücklichen Gefährten; alle, mit Ausnahme des jugendlichen Oakil, waren in größter Traner. Die Sonne stieg am Horizont auf; wir arbeiteten uns durch Ambatsch und Röhricht dnrch, um Wnrzeln znm Saugen zu finden, als plötzlich wildes Nnfen und Henlen uns das Herannahen der Verfolger verkündete. Scharen von Bewaffneten betraten von allen Seiten das Gelände, wie man eine Jagd anf Wild abzuhalten Pflegt, indem sie die Stelle, wo wir nns befanden, unter dem Rufe: „MIl^cliunAo, mac^clnm^o!" sder /fremde, der Fremde!) abschlössen. Ich trat ans den, Verstecke hervor uud stellte mich den Magnngo vor; sie waren erzürnt wegen des Verschwindens ihrer Barke; aber ihr Unmnt sank in dem Maße, als sie sahen, daß ich nicht fortgegangen sei. Meine Leute, die sich zerstreut hatten, kamen gleichfalls zurück. Die Verfluchungen uud Drohungen nahmen einen andern Ton an, doch borten sie nicht anf; die seltsamsten Vorschläge wnrden vorgebracht. Sie wollten sich die Weiber nehmen znr Schadloshalinng für den erlittenen Schaden, nns binden nnd vor den Häuptling Melino führen, knrz die wohlberechtigte Rache kühlen. Mit Unterhandlungen, Versprechen, nnd indem ich eine wahr« schcinliche Gefahr für sie durchblicken ließ, gelang es mir, einige unter den Tonangebenden zn beschwichtigen, nnd die Menge kam schließlich zn der Entscheidung, wir sollten nntcr Vedccknng das Land verlassen. Froh, anch dieses Mal ohne Schaden davongekommen zu sein, drückte ich einigen der Ältesten die Hand und wandte mich der Höhe eines Hügels zu. Wir wanderten etwa zwei Stnnden, dann verließen nns die Führer in der Nähe eines Dorfes, das von Lnr uud Lendü bewohnt war. Man wollte sich nicht an uus heranmacheu, aber gleichzeitig auch nns nicht frei lassen; wir verlangten Lebensmittel; man zeigte nns solche, zog sich aber dann hohnlachend zurück; man schlug einen Burschen, ich wehrte mich dagegen; man versetzte mir einen Stockschlag. Endlich traten alle zur Beratung zusammen, und der Häuptling schlng, ohne viel zu sprechen, vor, mich zn töten. ^_ no — „Makmna", sagte er, „hat befohlen, daß der Fremde von Roküra jenseits des Flnsses getötet werden sollte; es ist ebensoviel, wenn wir uns henk' seiner entledigen; den Leichnam können wir leicht hinübcrschaffen, nnd wir benehmen nns damit die lästige Wirt' schaft, die es jeden Tag seinethalbcn absetzt, was uns aller Wahrscheinlichkeit nach endlich doch die allerhöchste Ungnade znzieht." Dieser Beschlnß wurde mir dnrch den Diener Hnrschids, welcher die Sprache der Lnr verstand, übersetzt. Da trat ich gegen die Gruppe der Eingebornen vor. „Wenn Ihr", sprach ich, zu dem Redner gekehrt, „den Mnt habt, Euern Vorschlag zur That zu machen, kommt heran; ich bin bereit. Aber bedenkt alle, daß der König Euch befohlen hat, mich ins Gebiet Noküras zn schaffen, nnd daß ein Ungehorsam strafende Maßregeln über Euer Dorf heraufbeschwören kann," „Nein, nein?" riefen sie im Chor, „wir wollen Ench nicht töten!" „Nnn denn, entfernt jenen Mann, der Ench einen ungerechten Vorschlag gemacht hat, nnd dann wollen loir weiter sprechen!" Einstimmiges Geschrei der Mißbilligung entlud sich über dem Haupte des m^rm^oli, der es für geraten erachtete, zn gehen. Ein Jüngling, der die arabische Sprache ein wenig radebrach, und der als Dolmetsch nnter Merdschan Aga Danassnri, dem ehemaligen Befehlshaber der ägyptischen Station zu Magongo, Dienste geleistet hatte, erbot sich, mir als Vermittler mit den Lur zu dielten, nnd setzte durch, daß ich freigelassen wnrde, wofern ich mich verpflichtete, den Weg zu Notöra einzuschlagen. Meine Leute murrten, protestierteu; sie hielten mich für wahnwitzig. Ich ennntigte sie, so gnt es ging, nnd ermähnte sie, Vertrauen zn haben; wenn es einen Nettnngsweg gäbe, so wüßte ich ihn zn finden. Wir schleppten uns langfam weiter; die Lente verließ die Kraft; das lange Fasten brach die Stärke ihrer Glieder nnd erschütterte das Mark ihres Herzens. „Die menschliche Seele stirbt nicht, anßer mit Gottes Zn-lassnng", sagte ich zn dem Mnselman Hnrschid, der mehr als alle von peinlichem Mißtranen heimgesucht ward. Er lächelte schmerzvoll und schüttelte das Hanpt; seine Miene war tranrig nnd aussichts- — Ill — los, wie die öde Natur, du- uns unigab. Wenige Waldbeereu eines dornichteu Strauches, dürr und rötlich, brachten die kleine Karawane auseinander, bald aber erreichte die Gier ihr Eude. Die Gluthitze, welche sie auf der Zuuge und dem Gaumen hervorbrachten, vermehrten unsere beiden. Die bewaffneten ^eute, die uns begleiteten, forderteu uns auf, uuseru Marsch zu beschleuuigeu. Ich bat sie, Mitleid zu habeu. Je weiter wir vorrückten, nm so mehr schwaud der letzte Hoffnungsstrahl; iu ein paar Stnnden sind nur bei Rok^ra, dem Ziele nusrer martervollen Pilgerfahrt. Schweigeud stiegen wir den letzten Hügel hinan, der uns vom Nil trennte; da sahen wir plötzlich die Äraueu der Bewaffueten schwellen. Ich bat den jnngen Dolmetsch, uus voranzugehen nnd jener Schar zu sagen, daß wir keine Schwierigkeiten entgegensetzen wollten, daß wir entschlossen seien, an den Fluß hinab zn steigen, daß sie mit uns wenigstes so viel Mitleid haben sollten, die bereits so starke Entmntignng in nnsern Herzen nicht zn erhöhen. Er verspricht es und geht. Ein lebhaftes Hiu° uud Herstreiten, laute, douuerudc Stimmen, drohende Gebärden, ein Hin- uud Widerlaufeu von jedem Pfade sich herandräugeuder und herbei» eileudcr Mäuuer, die aus dem Grase nnd hinter Sträuchern aus-tauchteu, uud alsbald ein rasches, urplötzliches, einer allgemeiueu Flucht gleichkommeudes Verschwiudeu. „Was ist geschehen?" Der junge Dolmetsch kehrte zitterud vor Freude zu uns znrück. „Der Dampfer, der Dampfer!" rief er vom Hügel herabeilend nnd sich gegen uns wendend; uud er erzählte uns, wie die Nachricht verbreitet sei. daß der Dampfer der Regierung auf den Gewässern des Sees sich gezeigt habe nnd seine Richtung gegen uus uehme. Die Führer, die bei uus wareu, wandten sich ohne weiteres zur Flucht, der wackere Dolmetsch zeigte uus den Weg nach dem See und verließ uns. Die letzten Strahleu, welche die Sonne herabsandte, mahnten uns, den Weg zn beschlennigeu. Müdigkeit, Hunger, Dnrst legten sich wie auf Zauberwort. Iudcs wir hcrabstiegcu, uahmcu wir allenthalben eine ungewohnte Thätigkeit der Einwohner wahr, — 112 — welche Waren und Lebensmittel fortschleppten, indem sie ihre Ziegen» Herden vor sich her trieben. Sic kümmerten sich nicht nm nns; ihre Wildheit von hentc Morgen hatte sich gelegt; wir fragten einige von ihnen; als einzige Antwort riefen sie uns, ihre Flucht beeilend, ängstlich zn: „Dampfer! Dampfer!" Ob das Dampfschiff anf dem See ist? Ob nnsere Rettung sich vollziehen wird? Wir strengten nnfern Blick an, allein das Dunkel der Nacht lag undurchdringlich vor uns. Nach Ängsten, die sich zum Todes» kämpfe ausgewachsen hatten, wieder zum Leben erwacht, durch die Hoffnnug stark geworden, das alte Leid vergessend, scherzend über die Furcht, welche die Hcrzeu unserer übermütigen Verfolger befiel, gelangten wir gegen elf Uhr nachts an das Ufer des Sees und setzten uns an dem sandigen Vorsprung nieder, den wir als Zu-sammmellkmiflsort mit Fadl bestimmt hatten. Nachdem wir nach Herzenslust unsern Durst iu den reinen Wogen des sandigen Grundes geloscht und uus an einem knisternden Feuer gestärkt hatten, das nur nns ans den verlassenen Hänsen: des benachbarten Ortes holten, schliefen wir in der stillen Rnhe des Dnnkcls mit der Gewißheit eines lachenden Morgens ein. Allenthalben ergläuzteu noch die Stcrue am Himmel, aber schon trieb uns die Ungeduld aus Ufer des Sees; unsere Blicke kehrten sich nach dem fernen, westlichen Horizonte, nm einen schwarzen Pnnkt zn snchcn. In ihrer ganzen Pracht ging die Sonne hinter uns auf; wenige Barken Furchtsamer, die nach den Inseln flohen, schössen aus den verborgeueu Buchteu des Ufers hervor. Das lange Hinwarten machte uns schweigsam, brachte nns neuerdings auf traurige Gedanken; das Fasten beherrschte die Gesichte. Ich ließ Wasserkränter sammeln, welche die Schwarzen in Tagen der Hungers» not gebrauchen; wir setzten sie in einem Gefäße, das wir von den Hütten des nahen Dorfes geholt hatten, ans Feuer. „Wenn bis Mittag der Dampfer nicht ankommt, werden wir nns ans Ambatsch ein großes Floß banen nnd nns den Wogen cmvcrtranen; die Operation wird leicht vor sich gehen, da die erschrockenen nnd flüchtigen Eingeborncn uus nicht hindern werden." Nil bci Airi. (vegetationsbild.) — 113 — Gegen nenn Uhr unterbrach ein Nnf die Menge der Gedanken, welche in meinem Kopfe wogten; man hatte eine Ranchlinie am Horizonte gesehen; man nahm den Kamin des Dampfers wahr; cr kam näher, er zeigte sich in seiner ganzen Gestalt, er kehrte sich nach dem Signale, das wir aufgerichtet hatten, nach dem Taschen» tnche des armen Hnrschid in weiß-rotcr Farbe, das wir anf einer Stange befestigt hatten, Aller Blicke richten sich forschend dorthin. Der Dampfer hält innc, sein Weg wird nnklar, seine Umrisse werden kleiner, immer mehr entschwindet er dem Blicke. Ein ängstlicher Ruf der Vcrzweiflnug entwindet sich der Brnst meiner unglücklichen Gefährten. Vergeblich suche ich, sie zu überzeugeu, daß der Dampfer eben nach einer Strömung mit hinlänglicher Tiefe sondiere; die karge Mahlzeit wird unterbrochen; düster und schweigend hingekanert, den Kopf ans die Knie gesenkt, die sie mit ihren Händen umschlingen, bieten die Ärmsten dem Blicke ein jammervolles Bild. Ich entfernte mich von ihnen, mit dem hcißeu Wuusche, es möchte das rasche Wiedererscheinen des Dampfers diesen Zustand des Elends baldigst enden. Eine Stunde später erschieu der „Khedive" neuerdiugs. Sicher und schnell fnhr er heran. Wir begrüßten ihn, indem wir unsere Fahuc schwenkten. Er antwortete uns mit dem Salutpfeifeu, da6 wir mit lautem Rufeu erwiderten. In geringer Entfernung aukert er; eine Barke führt uns an Bord. Emin Pascha nnd viele der Offiziere und Beamten waren nm uns zn holen, gekommen, mehr aus herzlichem Mitleid, deuu mit Aussicht auf Erfolg. Die Freude über die unverhoffte Nettuug ließ alle verstummen. Die Furcht machte allgemach alles fassuugslos nnd zweifelnd, wie Leute, die .... mit ihrer letzten Kraft Vom Meer cutfloheu, an das Ufer kamen, Der schrccknisvollen Wasserflut entgangen. (Dante. Hölle l, V. 19.) Vasall, Zelm Jahre in üqoaloria, II, — 114 — GiBentes Kapitel. Inhaltsübersicht. Ansichten der Geographen der eisten Hälfte nuseres> Jahrhunderts über das Innere Zentralafrikas, — Speke nnd Vnrlon, — Entdeckung des Sees Tanganyika. — Gin großes Meer, der Viktoria-See von Speke entdeckt. — Erforschungen Noschcrs, — Der Nil kommt ans dem Viktoria-See. — Sfteke nnd Baker ^ Entdeckung des Albert-Secs. — Liuingstoncs Annahnie durch die Thatsachen widerlegt. —Gordon in Äqnatoria. — Äqnatoria mnß daK Hinterland von Zanzibar werden. — Es eröffnet den Weg über den Nil nach den Seen.— Nomolo Gessi erforscht den Albert-See. —Die Dampfer „Khedive" nnd „Nyauza", — Erforschung des Obersten Mason, — Urteil des Generals Stone. — Stanley >md der Äeatriccgolf. — Von Berber nach Ehartnm. — Der Nil von Eh artn m nach Ladö. — Schwierigkeit für den Handel auf dem Wasserweg im Nil-thale. — Dic Qnellcn des Niles, — Der Albert-Sec. — Gestaltnng seiner Ufer. — Die Schiffahrt anf dem See. — Der Secgeist. — Stürme. — Krokodile. — Der Fischfang. — Die Barken des Sees. ^ Die Salinen von Kibiro. — Salzhandel. — Tribnt an den König. ^ Anbau. — Waldcrzcngnisse. — Tierwelt. — Einwohner. In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts glaubten die Geographen größtenteils, daß das Innere Zentralasrikas ein nncndlictM Binnenmeer sei, welches die Ansdehnnng von halb Enropa habe'). Dieser große See sollte seine Wasserinasseu vom inißersten Siideude des Niassa bis zum ferustell Norden in der Äqnatorialzonc ans» dehnen. Aber keine Forschnngen seitens der Europäer hatten diesen Glanbcn an die geographische Verteilnng der Seebecken bestätigt. Im Jahre 1858 brachen I. H. Speke nnd Bnrton von Bagomojo, einem Pnnkte der Ostküste, anf nnd überschritten die ') Diese Anschannng des Herrn Verfassers dürfte, wenigstens soweit Dentschlands Geographen dabei infrage kommen, den Thatsachen nicht entsprechen. (Aum. des Übersetzers.) — 115 — schmale Straße, welche den afrikanischen Kontinent von der Insel Zanzibar trennt, mn über die große Streitfrage der Nilqnellen, die noch immer in Dnnkel gehüllt war, Licht zn verbreiten. Sie ent° deckten den See Tanganjika, ohne jedoch die nördliche Grenze desselben feststellen zn können. Auf der Rückkehr nach Tabora erhielten die beiden Forscher, die bedacht waren, ihre Smdien mit Nachrichten über die Länder, welche die voll ihnen durchforschte Strecke in sich schlössen, in Env klang zu bringen, eine unklare Andeutnng über das Vorhandensein eines großen Sees, der noch viel umfangreicher als der Tanganyika und nicht mehr als fünfzehn Tagreisen nordwärts von hier entfernt sein sollte. Vurton ward dnrch seinen beklagenswerten Gcsnndhcits-zustand gehindert, an Spekes Unternehmen teilzuhaben; so zog Sveke allein ans uud entdeckte den Viktoria-See, von dem er jedoch nur einen kleinen Teil zu sehen bekam. Seit jener Zeit folgten, von glücklichen Erfolgen gekrönt, die Forschungen rasch auf einander; Seen wnrden entdeckt, und ihre Nmschiffnng führte znr Teilnng des gewaltigen afrikanischen Mittel-meeres in eine Neihe großer Seebecken. Im Jahre 1859 erreichte Livingstone das südliche Ufer des Sees Niafsa, und fast gleichzeitig erforschte Noschcr das östliche Ufer des Tanganjika. Speke hatte vermutet, daß der Viktoria-See das Reservoir sein köuute, aus welchem der Nil seinen Ursftruug uehme, nnd, nach England zurückgekehrt, regte er den Plan einer neuen Expedition an, die man in den ersten Tagen des Jahres I860 zur Ausführung brachte. Als ein Mann von bewnndernswerter Charakterstärke, zauderte er nicht, den Auftrag zu übernehmen, den ihm die englische geographische Gesellschaft anvertraute; er verband sich zn demselben mit seinem Frennde, dem Kapitän Grant, Nachdem er vom Lande Karagna nnd dnrch den Flnß Kadschera nach Uganda gekommen war, krönte er sein Unternehmen am 28, Juli 1862, dem Tage, da er den Nil ans dem See Viktoria an den Wasserfallen von Nivon heranstreten sah. Gegen Nordwest sich kehrend, erreichte die Expedition den Gebirgsnil ^nicht ferne von der Stelle, wo der Italiener Miani von Norden her eingedrungen war und in die historische Tamarinde seinen Namen nnd das Datnm seiner An> — 116 — knnft eingeschmtten hatte. Die Expedition hatte somit ihr Ziel erreicht. Als ein Liebhaber von Abenteuern, ein kühner Jägersmann, nnd voll Verlangen, die von der Wüste nnd dnrch schwierige Ver« biudungen abgeschlossenen Sndanländer zu stndieren und kennen zu lernen, zngleich auch gewissermaßen überzeugt, er werde Speke nnd Grant finden, ituternahm Sir Samnel Baker nm jene Zeit eine Expedition nach der Region der Seen und erreichte am 2. Februar 1863 Gondokoro, wo er wenige Tage später den unerschrockenen Forschern die Hand drücken konnte. Von Speke über das Vorhandensein eines Sees, westlich vou Unjoro, unterrichtet, in den, wie die Eiugeborueu sagten, sich der große Viktoriafluß ergieße, faßte er den Entschluß, die Entdeckung der Nilqnellen, sowohl aus Liebe zum Studium, als anch znm Lohne für die aufgewandten Opfer nnd Kosten, zu vervollständigen. Die von ihm nnd seiner mntigen Frau nuter alleu Arteu von Mühsalen und Gefahren durchgeführte Expedition endete mit der Entdeckung eines neuen Sees, den er Albert-Sec nannte. Während Stanley und V. L. Cameron die Grenzen des Tanganjika- nud Viktoria-Sees feststellten, vollendete Gcssi im Jahre 1876 die Erforschung des Albert-Sees. So waren die Quelleu des Nils keine Geheimnisse mehr, und die Annahme Livingstones, daß der Nil unter dem zwölften Grade südlicher Breite seinen Ursprnng habe, war durch die Thatsachen widerlegt. Unt die Forschungen anch anf den obern Nil auszudchuen, eine kräftige Regierung dort zu errichten und den Sklavenhandel niederzuhalten, entsandte Ismail Pascha, der Khedive von Ägypten, bei Bakers Rückkehr den Oberst Gordon dorthin. Gordon führte seine Negierung mit Kraft uud Verständnis. Er besetzte Bor, im Norden Gondokoros, errichtete am Flusse Sobat eine Station, schloß mit den Stämmen der Vari Frieden, nützte den Lauf des Nils von Chartnm nach Redschaf aus, stellte die Verbindung des Albert nnd Viktoria-Sees fest nnd legte den Grund zur Eröffnung des Verkehrs auf denselben, Nachdem er den Sitz der Regierung von Gondokoro nach Ladö verlegt hatte, gründete er dortselbst allmählich eine Reihe von — N7 — Militärstationen, nielche dic Nilstraße sichern sollten. So deckten erst Rcdschaf nnd Bedden, dann Kiri, Muggi, Labore, Maguugo die Straße nach dem Nlbert-See; später eröffneten die Stationen Panattoli, Fowera, Kirota, Mrnli den Weg nach Unjoro und Uganda. Gordons Gruudaufchannng uiar es, daß Äquatoria sich einen Verbindungsweg nach Zanzibar eröffnen müsse. „Der einzige Teil dieses Landes", schrieb er von Ladö ans, „der einigen Wert hat, ist derjenige, welchen die Hochebenen des Königreiches Uganda bilden, indessen der Teil südlich von Lad«', nnd Chartnm nichts Anderes als ein elender Snmpf ist." Die Inangriffnahme nnd Vollendnng dieses Programmes wurde durch eine fleißige Erforschnng des Albert'Sees, welche Gordon dem Romolo Gessi anvertraute, eingeleitet. Vor dieser Umschiffnng herrschte noch immer bei vielen Geographen die Meinnng, Vaters See gehöre nicht znm hydrographischen System des Niles, uud der Viktoria-Nil entsende direkt seine Gewässer in den Gebirgsnil. Die abeutenerliche Reise und die in Magnngo angestellten Beobachtnngen waren nicht dermaßen abschließend, daß jeder Zweifel aufgehört hätte. Gordon yattc schon von Anfang an die Erforschnng des Sees Chippendale nnd Watson anvertrant; da es aber diesen nicht gelnngen war, dem übernommenen Auftrage nachzukommen, wnrde derselbe Gessi übertragen, der die Umschiffnng inmitten der größten Gefahren mit zwei eisernen Barken nnd geringer Begleitnng zn einer wenig günstigen Jahreszeit nnter steten Feindseligkeiten der Eingebornen ausführte. In wenig Tagen vollendete Gessi die Erforschnng, indem er eine Länge des Sees von 224 km nnd eine größte Breite von 80 1 schrieb Oberst Gordon: „Die Schiffahrt von Ladö nach Khartum ist etwas nahezn Unmögliches. Brennholz fehlt nnd wird jedes Jahr noch seltener; zahllos sind die Sandbänke." ^ Die Quelleu des Niles werden von einem weiten Becken gebildet, das halbkreisförmig von einer Gruppe gebirgiger Gegenden umgeben ist; dort ist der eigentliche Ursprung. In dem östlichen Kreisabschnitte krümmt sich der Streifen der Erhöhungen, indem er sich von dem abessinischen Massiv nnd den Umgebungen des Blauen Niles entfernt nnd seine bedeutendste Höhe in der Gegend der Äquatorialseen erreicht. Züge augeschwemmten Maudes und Hügelketten, die bis in das Thal hinabsteigen, breiten sich zwischen der größten Erhebnngslinie nnd dem Gebirgsnile aus. Diese Ebenen werden znr Zeit des Regens von Überschwemmungen heimgesucht. Südlich von dieser Gegend, Ladd nnd Dufl^ senken sich die Anslänfer der Kette zu weiten Wiesen herab, welche zahlreiche Wasserläufe durchschucideu, uud iu welcheu sich vereinzelte Hügel erheben uud die vom Viktoria'Nil begrenzte Gegend bilden. Im westlichen Teile läuft das Gebirge in eine flache, bamn-reiche Landschaft ans, bis etwa hnndert Meilen über Ladö, an welches sich eine Höhenlinie anlehnt, die von Nordwest kommt und parallel mit dem Flusse nach Duflö sich hinzieht. An dieser Stelle bildet die Kette eine abgegrenzte Ebene nahe dem Flusse; südwestlich ablenkend geht sie in nicht großer Entfernung von Wadelai weg, läuft am Vllbert'See weiter nud bildet mit deu Höhen der Wallegga — 122 — das Thal des Scmliki, indem sie den Nnitan' odcr Albert-Edward» See an den westlichen nnd südlichen Ufern nmzieht'). Der Albrrt'See, der von den Erhebungen der Linie der Wasser« scheide mit dein Viktoria östlich und westlich von der Kette des Landes der Lnr nnd der Wallegga nmschlussen ist, bildet ein weites Becken von länglicher Gestalt, das sich von Nordost nach Südwcst ansdehnt. Eng an seinen: obern Teile, wird es allmählich weiter nnd bildet umfangreiche Bnchtnngen, nm sich dann an seinem nördlichen Ende neuerdings zn verschmälern. An der Stelle des Einflusses des Viktoria-Niles stellt sich das Wasser als eine stagnierende Bncht dar, und die Anhäufungen des Sandes machen großen Fahrzeugen die Einfahrt znr Zeit des allerniedrigsten Wasserstandes nmnöglich. Die östliche Küste bilden vortretende Sandbänke nnd ausgespültes Erdreich, woran Strandlinien die verschiedeneu Phaseu anzeigen, in welchen die Erosion des Wassers hier thätig war. Anch heutigen Tages sieht es noch ans, als ob die Gewässer an der Westküste sich vom Lande zurückzögen, während im Osten dieselben anscheinend sich ans kosten des Ufers vergrößern, Kibiro liegt auf der Ostküste des Albert-Sees, anf einer ebenen Fläche von geringer Ansdehnnng; rückwärts nnd im Süden erhebt sich das Gebirge Kitana, das aus großen, aufeinanderfolgenden Terrassen mit einem znm Hinansteigen sehr steilen nnd mühevollen Abhang gebildet ist. Die Küste zeigt sich alsdann in Erhöhungen von abnehmender Größe, mit Gebüsch zwischen dem Wasser und dem Flusse der Hügel, deren wechselnde Entfernung eine Meile nicht überschreitet. Die Einförmigkeit nnd die Gleichartigkeit dieses Landschaftsbildes nnterbrechcn große Felsmassen, die mit Enphorbien, wilden Dattelpalmen nnd dem gelben Stechapfel säawi-3, l^nnilig) mit seinen hübschen Blüten bedeckt sind. Etwa drei Stnnden von Kibiro dehnt sich der Wald von Kiriangobi anf dem Rücken des sich senkenden Berges aus und schiebt seine dunkle Fläche längs dem Ufer mit seinen riesenhaften Bäumen vor, die nnr der silberhell herabfallende Ngnssi nnd viele ') Diese Angaben sind znm teil entnommen ans: „Nachrichten über bic ägyptischen Provinzen des Sudan, des Noten Meeres nnd des Äqnators, uom Generalstabskorps, Nom 1885." — 123 — kleinere Flüsse unterbrechen. Langsam senkt sich das Gelände dem Gebiete von Mnenge entlang, nnd der Anblick der Gewässer gleicht in Kieja .em uon Sümpfen, die, mitPauirns nnd Ambatsch überdeckt, sich gegen Silben immer mehr verdichten. Die westliche Gegend des Sees begrenzt fast stetig eine Gebirgskette, die sich beinahe wie eine Maner erhebt nnd die Wellen vor den Nordwestwinden schlitzt. Diese Linie von Er-höhnngen, welche sich fortschläugelt, läßt jedoch zwischen der Basis ihrer Hügel nnd dem Wasser des Sees Plat) für mehr oder weniger ansgedehnte Ebenen. Die Arbeit der Gewässer, welche übrigens an dieser Küste mit ihren vielen Bächen vielleicht weniger fühlbar ist, bringt es im Vereine mit den hänfige Erdrntschmlgen nach sich ziehenden Regengüssen dahin, daß ein beträchtlicher Fortschritt der Ausdehnung des westlichen Ufers und infolgedessen ein Rückgang auf der entgegengesetzten Küste bemerkbar wird. Der dichte Wald uon Tnngnrn mit seinen hohen, lanbbedeckten Vänmen schützt das Dorf, das sich am Ufer mitten in reichen, mit Korn, Bananen nnd Banmwolle bepflanzten Feldern erhebt, vor den Nordostwinden, Die Schiffahrt längs dieser Westküste bietet infolge der hänfigen Sandbänke, welche weit in den See Hinansreichen nnd eine veränderliche, nicht gleichbleibende Ansdehmmg haben, Schwierigkeiten. Wenn man die Spitze von Mstck nmfahreu hat, fallen die hohen Berge von Dschngnro fast senkrecht in die Wogen herab nnd unterbrechen den Weg längs des Ufers. Weiter südlich beschränken die Höhen der Gegend uon Mclindua, die sich dem See entlang fortsetzen nnd bei der Erhebung von Kawalli vereinigen, den freien Ranm des Gestades, das mit wenigen Fischerdörfern bevölkert ist. Zahlreiche Wasserlänfe stürzen sich wie Silberstreifen von den Höhen hernnter, bilden Wafferfälle nnd bezeichnen den an üppiger nnd lebendiger Vegetation reichsten Flecken Landes. Bei Nsabe, bei Niamsanzi nnd U^re gestattet der See keine freie Schiffahrt mehr; er wird zn einem mit Papirns nnd Nmbatsch übersäten Sumpfe. Hiuter der Landspitze uon Msick am westlichen Ufer des Sees findet die Schiffahrt wieder reichliches nnd zn allen Zeiten des Jahres vorhandenes Gewässer, — 124 — „Der Schrift", sagte nur der König eines Tages, „kann finchterliche Winde entfeffeln und die Barken, die Enere Soldaten tragen, umwerfen. Die ^ente in Kibiro", fügte cr leise hinzu, „sind schlecht, und wenn sich Ihre ^ente gegen sie Gewaltthätigkeiten erlauben würden, möchten sie wohl Gegenstand ihrer Rache werden." Es ist ein gewöhnlicher Glaube, dem König Tjchna aus Regicrnngsrücksichten nachzuhängen scheint, daß ein böser Geist die tiefen Strudel des Sees bewohne und nach Lanne die Wut der Wogen entfesseln und Stürme loslassen könne. Verehrung und Opfer vermögen jedoch seinen Zorn zu beschwichtigen oder hinzuhalten, uud zu diesem Zwecke pflegen die Schiffer Glasperlen, Hühner nnd anderes in das Wasser zu versenken. Die Abgesandten des Königs verwenden hierzn eine bestimmte Art dicker Koralleu, welche vou den Arabern c^okenetut genannt werden, und deren Gebranch anderen verboten ist. Schreckliche Winde, die häufig vou Nordust, bisweilen auch von Sudelt kommen, bransen mit einem Male über die Oberfläche hinweg; das Waffer wird dnntel, die Wellen türmen sich, bald rast ein Stnrm uuter Pfeifen und Tosen herau, der immer Entsetzen uud Zerstörung mit sich bringt. Das Erscheinen des Unwetters ist oft so plötzlich, daft es den Barken, selbst wenn sie nicht weit vom Ufer entfernt sind, nicht mehr ge-stattet, dasselbe zu erreichen. Den See bevölkern gewaltige Krokodile' besonders an der Mündung des Viktoria-Niles finden fie sich zn tanfenden. Man macht jedoch keine besonders eifrige Jagd auf diese Reptilien, da das Land an Fisch- nnd Flnßpferdfleisch reich ist, Der Fischfang wird meistens mit großen eifernen Angeln ansgeübt, die an langen Tanen befestigt find. Diefe läßt man die Nacht hindnrch im Wasser nnd zieht sie in aller Frühe ein. Der See ist reich an verschiedenen Fischarten, von denen einige zu gewaltiger Größe gelangen. Das Fleisch wird mittelst Trocknung am Fener uud durch eigeutliche Räucherung aufbewahrt, Geruch uud Geschmack, die der getrocknete Fisch infolge dieses Verfahrens aunimmt, kann mau verbesseru oder ihnen ganz abhelfen, indem man ihn einige Stunden, ehe man ilm kocht, mit Erde zndeckt. — 125 — Die Barken, deren einige eine beträchtliche Weite haben, werden ans einem Stücke eines ausgehöhlten Baumstammes gefertigt; die Tragkraft ist derartig, daß die Eiugedoruen sich ihrer bedienen tonnen, nm den Handel zwischen beiden Ufern zn betreiben, besonders denjenigen mit Salz, einem wichtigen Industriezweige, der sich auf ferne Pnnkte der weiten Gelände hin ausdchut. Am meisten liefern die Salinen von Kibiro, dessen Einwohner mit denselben ihren Lebensunterhalt verdienen. Die Salzcffloreszcnzen werden in Kibiro ans dem Boden ge» sammelt, über welchen warmes Wasser hinläuft nnd in denselben eindringt, das, von dem Berge Kitcma hcrabkommcnd, überallhin seinen Reichtum verbreitet; dann werden dieselben iu kleinen Beeten von rechtwiuleliger Gestalt, die passend hergerichtet sind, in einer Mächtigkeit von etwa zwanzig Zentimeter aufgeschüttet und beständig mit Wasser befeuchtet gehalten. Dieses Wasser wird nach einem genügenden Zeitraume, weun es sich mit Salz gesättigt hat, gesammelt und in irdenen Geschirren einer langsamen Kochnug ausgesetzt. Das Salz, das mit der Verdnnstnng des Wassers gewonnen wird, trocknet man nnd hebt es in c^i<.Ie ans, welche in den Veg»ta!wn5bilt> m» AIbel!»3ee — 126 — oberen Räumen der Hütte aufgehängt werden, um vor dem Einflüsse der Feuchtigkeit geschützt zu bleiben. Der König erhält uon dem Häuptling von Kibiro alljährlich tauseud dieser ca85i6e als Tribut, deren jede etwa zehn Kilogramm wiegt. Dieses Salz wird nnter die Wahnmahirten verteilt, nm mit Wasser den Kühen gereicht zu werden, da der König zu seinem Hansgebranche das von Usongora kommende Salz verwendet. Der Aufseher der Salinen treibt einen überaus umfangreichen Handel mit diesem Erzengnisse, das er gegen Korn, Sesam, Rinder, Tabak, Holz, Stoffe nnd anderes cintanscht. Der Verkanf beschränkt sich nicht allein auf die Seegegend, sondern erstreckt sich bis Uganda hin, an dessen Grenzen sich noch sehr lebhaft besnchte Märkte fin-dasselbe finden. Über die als Tribut festgesetzte Masse hiuaus erwirbt der König anch noch weiteres Salz durch Austausch voll Rindern. Das Gelände in den ebenen uud minder hügeligen Gegenden am Seenfcr erfreut sich des Anbaus von Korn, Bananenwäldchen, von Kolokasicnfeldern scoiocaZia e^ulenta) nnd süßen Kartoffel^. Verschiedene Arten von Mnstatnnfsen, das indische Nohr, der damdü nnd die Tamarindenpflanze unterbrechen in den Wäldern Mstcks die dunkle Majestät des Waldes, Scharen von Kranichen nnd Wildenten bevölkern das Schilfrohr und die sumpfigen Plätze, uud als Verkündiger des Sturmes sammeln sich die Regenpfeifer kreischend anf dem nackten Sande. Vögelein mit buntfarbigen: Gefieder und zahllose Schmetterlinge schankeln sich im Gestrüppe uud flatterig heiter auf deu grasreichen Ebenen. Elefanten nnd Büffel steigen beim Sonnenuntergange ans den Tiefen der Wälder herab und scharen sich znsannnen, nm sich am Sceufer zu tränkeu und vernichten dann nächtlicherweile in Gemeinschaft mit den zahlreichen Flußpferdcn die Kornfelder nnd die Äananenhaine. In den Büschen Dschngnros, in Msml und in dem Walde vou Kiriaugobi im Osten wohnen ferner die Schimpanse nnd verschiedene Arten hnndsköpfiger Affen in ganzen Kolonien. Anf den Sccufern befinden sich ziemlich dicht bevölkerte Dörfer zerstreut. Die Magnngo Vaba breiten sich von der Halbinsel des Viktoria-Niles bis zum Lande Muenge hin ans, welches von deu — 127 — Wahuma bewohnt wird. Das westliche Ufer haben die Lur inne, welche, ohne mit dein Reiche Unjoro verbunden zn sein, die Oberhoheit seines Königs anerkennen. Die Häuptlinge Boki, Tnkeude, Akai zahlen dein König Tschna einen jährlichen Tribut, nnd Melindna anf dem Berge, der mächtigste Hänfttling der Lnr, ist ein trener Verbiuldeter des großen Despoten. Die südlichen Gegenden des Sees nnter Abhängigkeit von Kawalli, Mpigna, Katonzi, meist reich an Vieh, wnrden wiederholt dnrch die Streifznge, welche die Leute von Uujoro in denselben vornahmen, heimgesucht; doch gelangten diese Südprovinzen nicht in wirkliche Unterthänigkeit von jenem Könige, mit dem sie nur Nnck-sichten der Furcht und des Interesses verbinden. — 128 — Achtes Uapitsl. Inhaltsübersicht. Wehe den Besiegten! — Würdevoller Vorschlag. — Unerwartete Antwort. — Schlecht belohntes Opfer. — Vorschläge für die Soldaten. — Hurschids Tob. ^ Schlane Politik des Königs von Unjoro. — Ihre Wirkungen, ^ Ballüla am Berg Wurwira. ^ Bezanberung Sungas nnd Vcglückmünschnngen Ummas, - Die verbündeten Lango. — Widersprechende Nachrichten. — Snngas Sohn. — Stanley ist angekommen, — Ninin reist nach Msu5. — Streifzüge in den Nilländern. — Auf der Suche nach Stanley, — Kämpfe gegen die Eingeborncn, — Innere Lage der Prouinz. — Major Nehau Aga. — Seine C-rklärnngen. — Sein Tod. — Nenes Unglück. Major Hamid Aga. — Forderung der Soldaten, — Ali bleibt. — Emin nimmt einen Nat von mir nicht an. ^ Verhängnisvoller Befehl. - Schädliche Nachc. — Forderungen und Vorschläge des eisten Bataillons. — Emin in Kiri. — Seine Flucht. — Der Fcrman des Paschas. — Niederlage Befos, des Häuptlings des Gebirges von Belinian. — Stanley in Ndussuma. — Das Weib Mpignas. — Der tapfere Mogo. — Der 27. April 188«. — Der Brief Stanleys. — Rat, was zu thu» sei. Wehe den Besiegten! Ich war ein Gefallener. Der frendige Empfang verstummte alsbald; die Botschaft, welche die Soldaten Fadl und Hnrschid von den Lippen Gnakamateras gehört hatten, traf völlig zu und bestärkte die Hoffnung anf die Zukunft. Ich hätte die Lage der Negiernug durch eine überaus schroffe Haltung erschwert, die Beziehungen zu dem Könige von Unjoro nnd den Großen leichtsinnig nnd starrköpfig behandelt, die Zuknnft der Statthalterei untergraben, das Elfenbein weggeworfen, die Wohlthat eines Weges für die Korrespondenz und die Wiederinstandsetzung der Magazine unmöglich gemacht, das Herz eines Königs, der so reich an Wohlwollen gewesen, entfremdet. Indem Emin diesen Stimmen einzelner Ausdrnck verlieh, fügte er bei, die Sache werde keine verhängnisvollen Folgen haben; Ansicht dcr Murchison-Fällc bci ^chca-Moru. — 1^<) — Tschua habe aus rein persönlichem Hasse gehandelt; er sei eben daran, die unterbrochenen Beziehnilgen ehesten» durch einen ihm willkommeneren Gesandten wieder anzuknüpfen; der Fürst Unjoros sei auf das Bündnis nnd seine Beziehungen zn „dem befreundeten Doktor" stolz. Bei meiner Anknnft hatte ich dem Gouverneur vorgeschlagen, einen der Dampfer nach Kibiru an den König mit einem Briefe zn schicken, in welchem er ihn anffordcre, innerhalb vierzehn Tagen Biri, den Soldaten, die Gewehre nnd das Elfenbein der Ncgiernng, das er abgenommen hatte, sowie anch meine Effekten, ausznliefern, nnter der Drohnng, er werde, wenn <'r innerhalb der festgesetzten Zeit nicht der Aufforderung Folge leisten würde, in biemäßheit seines Rechtes handeln nnd die erlittene Schmach rächen. Mein gerechter Vorschlag wnrde dnrch die einmütigen Änße-rnngen hervorragender Offiziere unterstützt, die Mut genug hatten und von dem Verlangen brannten, dem unmenschlichen Despoten eine gehörige, verdiente Lehre zn geben, Allein die Antwort des lhonvernenrs entsprach der Erwartung der Mehrzahl nicht; ich sei noch am Leben, nnd das solle mir genügen; was dringlich scheine, sei die Aufrechterhaltung herzlicher Beziehungen zn Unjoru, wegen des Weges über Uganda; dies aber sei ein Leichtes uud seine ans schließliche Anfgabe. Es war ein wenig Undank, zngleich anch ein Aufflackern des Dünkels, dem ich würdevolles Stillschweigen entgegensetzte. Ich war in meinem Gewissen überzeugt, meinen Anftrag mit Eifer, Vorsicht, Klnghcit, Winde, ohne Intriguen nnd ohne Feigheit ausgeführt zn haben. Ich wollte keinen Dank nnd keinen Lohn; aufs nefste aber verletzte mich die Wahrnehmung, daß ein Frennd, desfen Dienst ich mich ohne jede Entschädignng mit allen nieinen Kräften nnd bis znr Anfopfernng des Lebens gewidmet hatte, mich wie ein Kind mit artigem Lächeln behandelte. Der Wahrheit zur Ehre ist nur aber die Erinnernng daran angenehm, daß ich Trost in Briefen nnd Worten vieler Offiziere nnd Beamten fand. Ich richtete an den Gouvcrnenr eine Bitte wegen Belohnung der zwei Soldaten, die meine Begleiter auf der Flncht von Unjoro waren, nnd setzte nicht ohne Schwierigkeit dnrch, daß Fädl zuni laic, l > , Zehn ^llhir m Aquawria. !l. '.< — 130 — Offizier und Hurschid zum Nuteroffizier befördert wurdeu. Der letztere starb leider alsbald an deu Folgen einer Krankheit, die er sich in jenen Tagen des Schreckens und des Schmerzes zugezogen hatte. Von dem Tage au, da König Tschna die Waffen, das Elfenbein nnd das Gebiet Äquatorial ersehnte, verlegte er allen Fleiß darein, sich die Stämme am Ufer des Sees und des Niles zu Freunden zn machen. Mag mm diese wirklicher Respekt oder bloße Fnrcht geleitet liaben — er erreichte dies Vorhaben völlig. Indem sie sich von den Militärstationcu ferne hielten, indem sie den Tribut an Korn und den Trausportdienst versagten, leiteten die Eingebornen ihren stillen Kampf ein, der in offene Feindseligkeit ansbrechen sollte, sobald sie sich hierzu genügend stark sahen. Diese Lage wurde dann durch die Übermacht der durch keiue Disziplin ge-zügelten Soldaten noch ernster; die fortgesetzten Mißhandlungen, Erpressnngen nnd Ränbereieu säten Haß und Rachsucht. Während das Land den Spionen des Königs von Unjoro frei war und offeu stand, kountc der Gouvcrucur kciucn treuen Boten, keinen wahrhaften Berichterstatter finden. Die Häuptlinge Snnga, Boki, Redscha, Oknza waren die mehr oder minder geheimen Verbündeten nnscres erbittertsten Feindes; Ballüla, der sich auf dem Gebirge Wurwira verschanzt hatte, führte, das Gewehr in der Hand, gegen die Soldaten von DuD Krieg. Ihm half ein kräftiger Stamm Schuli uud die von Tschua gesaudteu Leute. Okuza legte den Soldaten, welche den Einkauf des Bornes besorgten, auf den Bergen Tungurns Hinter» halte. Zwei Versuche, Briefe uach Unjuro zu schicken, mißglückten; es blieb ein unergründliches Geheimnis, worauf der Köuig sann, was man in Kibiro that. Geschützt dnrch ihre demütige Haltuug, mit houigsüßcn Worten nnd erheuchelter Dienstgefälligkeit hatten die Eiugeborneu, weun man sie fragte, die widersprechendsten Nachrichten bereit, Umma, der Häuptling des Landes zwischen Tnnguru nnd Mfuä, kam herbei, um Emin zn gratulieren, weil er deu Bezauberungen entgangen sei, mit denen Sunga auf Befehl des Königs Tschua ihn und alle Soldaten hätte töten sollen; Sunga seinerseits brachte — 131 — unter großer Heimlichthuerei die Nachricht, daß fünfhundert Ve-waffuetc in Kibiro zusammengezogen würden und die Halbinsel der Magnngo mit starken Besatzungen versehen würde. Andere sagten, die Wanjoro hätten den Viktoria-Nil überschritten nnd schickten sich an, sich in Verbindung mit den Laugo, welchen der König das Land der Schuli versprochen habe, anf Wadelai M 9* — !132 — werfen. Kulikkio, der ,nlitt>li^u!i des Häuptlings Boki, erzählte, er wisse aus zuverlässiger Quelle, daß Guakamatera wegeu des Willküraktes gegeu ulich und Biri in Ketten gelegt worden sei; und Makiera, der Dolmetsch bei dem Gouverneur, versicherte, der König habe unsere Festnahme und nuseru Tod befohlen, da er sich im Rausche befaud; dann, zum Bewußtsein zurückgekehrt, habe er gerast, da er hörte, daß der Befehl wirklich vollzogen worden sei. Ein gewisser Awauda berichtete, der Köuig habe, als er von dem Herannaheu bewaffneter Leute iu seineu Bändern westlich am See hörte, erst solche feindliche Befehle erteilt, dann aber Guakamatera aufgetragen, die uns abgenommenen Gegeustäude ,nach Tunguru zu schicken uud dort die nahe Nntnnft einer Botschaft anzukündigen, da er davon überzeugt war, daß er einen schweren Fehltritt begangen habe. Der Sohu des Häuptlings Suuga, dessen gewöhnlicher Aufenthalt am Hofe des Königs von Unjoro war, kehrte zu seiucm Vater uach Äquatoria zurück uud meldete ihm, er habe sich zur Zeit meiner Vertreibung uud jeuer Biris in Mruli befuuden und habe der Versammlung beigewohnt, in welcher der Befehl zu uuferer Ermorduug gegebeu nud gebilligt wordeu sei. Auch fügte er bei, jede Hoffunng auf Rückgabe der Waren und Schriftstücke sei aufzugeben. ^ „Stanley ist angckommeu," battc ich am 16,, kaum daß nur an Nord des Tampfers „Khedive" empfangen worden waren, aus' gerufcu. Im weitcreu hatte ich auch Emiu die aus dem Munde des Abgesandten Iretas mir gewordene Nachricht über die fremden Bewaffneten, die man im Südwesten des Albert'Sees erblickt hatte, mitgeteilt. Am Morgen des :l0. Januar fuhr der Gouverueur zu Schiffe gerade uach Mstck, um vou dieser Statiou ans der HilfscMdition entgegenzukommeu. Aus Gesundheitsrücksichten verhindert, ihu zu begleiten, wie ich gewüuscht hätte, N'ar ich doch in dem Augeublicke, wo er, vou der Schar der Offiziere uud Beamten begrüßt, in die Barke stieg, anweseud. Auf dem Hiuterteile des Fahrzeuges sifteud uud meine Stimme vernehmend, die einen Gruß wiederholte, den er vorher nicht gehört hatte, sagte er zn mir: „Ich hatte Sie nicht gesehen; ich habe gar gedacht, Sie seien nicht gekommen." — 133 — Ich biß mich in die Lippen und lächelte; es war eme Fort-setznng des Zornes, der in ihm seit mehreren Tagen kochte. Als ich von da wegging, kamen mir die erteilten nnd nicht ill Veratnng gezogenen Ratschlage nnd das nene Unrecht gegen mich, das mm ans manches vorausgegangene folgte, in den Sinn. Als aber Emin nach Msu^ gekommen war, da veranlaßten ihn die nnklaren, widersprechenden, bisweilen bemmchigenden Gerüchte, die vou allen Seiten kamen, nnd deren jedes ein Stück ans dev gerühmten Loyalität des Fürsten von Nnjoro riß, die vorgehabte Rekognoszierung nicht weiter zn verfolgen. / Von der Notwendigkeit, die wachsende Kühnheit in den ostlichen Bändern des Sees niederzuhalten, überzeugt, befahl der Gouverneur am 0. Februar einen Streifzng ill die Bänder der Magongo anf dem linken Ufer des Viktoria>Niles; alsdann hatte man gegen den Häuptling Okcllo vorzugehen, der offenkundig Partei für König Tschua ergriff. Den ersten Teil des Programmes ansznführen, war nicht möglich, da das Wafser zur Fahrt des Dampfers nicht'ausreichte; das Dorf der aufständischen Lur jedoch wurde geplündert nnd angezündet, Am l», Februar fiel eine andere Expedition in jenes Land ein uud brachte ktorn in Masse nnd eine reiche Anzahl Ziegen. Am 12. schrieb mir Emin, ich möchte mich nach Mstck begeben, um mich mit ihm über deu Augriff zu berateu, den er gegen die Salinen von Kibiro zu richteu vorhätte, um dort die Indnstrie nnd den Handel zu zerstören, welche dem Lande Leben uud Reichtum verliehen; aber das Fieber, au dem ich litt, zwang mich, die Giuladuug abzulehueu. Eudlich am 25, Februar 1888 brach Emiu vou Msuä auf, um die von Stauley geleitete Expedition zu sucheu, allein ohue praktischeu Erfolg zu habeu. Die Häuptliuge der Dörfer waren mit ihreu Auskiiufteu i'lberaus zurückhalteud, eiuige leugneten rundweg die Anwesenheit von Fremden in deu altgrenzenden Gebieten; wieder andere, welche zu sprecheu geneigter schienen, wnrden von der Vevölkernng daran gehindert; einzelne behanpteten, es sei wohl wahr, daß sich die Weißen bei Katouzi gezeigt hätteu, daß sie jedoch längst wieder abgezogen seien. — 134 — Die verhängnisvolle Hand Muig Tschnas flößte allen Fnrcht ein, nnd sie blieb von mm an stets erhoben nnd bereit, uns bei jcdenl Schritte zn vernichten. ^ Am 6. März kehrte Emin nach der Station Mftck zurück; am 21. desselben Monats überfiel Vabedougo mit einer starken Anzahl bznI55ui-2 die armen, südlich vun dem See gelegenen Landstriche nnd verwüstete sie, mn sie zn strafen, weil sie die Leute der Regierung aufgenommen und dem Gonverueur Mitteilungen gemacht hätteu. Emins dringender Einladung Folge leistend, begab ich mich nach Msick (18. März 188«). Noch immer trng er sich mit dem Entschlüsse, Kibiro anzugreifen; doch gelang es mir, ihn zu über» redeu, das Uuternehmeu, wenn nicht aufzugeben, so doch hinauszuschieben. Da ich noch immer eine lebhafte Erinnerung an die Gastlichkeit nnd den Schutz bewahrt hatte, den mir der Häuptling Mguro so reichlich einst gewährte, war mir der bedanke peinigend, er müsse etwas Schlimmes erleideu. Die iunere Lage der Provinz hatte sich nicht gebessert. Tie Duldung hatte bloß zur Lösuug der Disziplin geführt nnd znr Nn ordnung hingerissen; das Ansehen des Gonvernenrs, das beständigen Angriffen bloßgestellt blieb, galt nahezn nichts mehr; es war nnr noch eine lächerliche äußere Ehrenbezeugung, was ihn umgab. Im Mouat April (l88(i) lud der Major des ersten Bataillons, Rehan Aga, den Gouverneur zu ciuer Zusammenkunft nach Kiri, um sich über die Haltnng der Regierung zn einigen, „Wer ist der Mndir?" schreibt er in seinem Briefe. „Ich kauu nicht dnldeu, daß mir Befehle von dem Major, der iu Duflö kommandiert, gefandt werden," Indem er sich als einen trenen Unterthanen der ägyptischen Regiernng erklärte, versicherte er, daß er nnd die von ihm abhängigen Leute an dem Entschlnsse festhalten werden, ihre Stationen nicht zu verlasseu. Die Fnrcht vor den Bari, die noch immer uicht unterworfen seien, sowie die Möglichkeit der Desertion seitens der Soldaten aus Makraka veralt lasse sie hierzu. — 135 — Rehan Aga starb am 19. Mai, und sein unvorhergesehenes Ende rief den Verdacht wach, daß ihm Gift gegeben worden sei. Daß er kurze Zeit vorher auf den Koran geschworen hatte, er wolle lieber sterben, als nach dem Süden ziehen, bestärkte diesen Verdacht. Ali Effendi, ein ägyptischer Hanptmann, wurde als der geheime Auftraggeber bezeichnet. Ein neues Leiden brach zu deu alten, welche die Provinz bereits heimgesucht hatten, über dieselbe herein, um die bereits erregten Gem liter noch mehr aufzuregen. An Stelle des verstorbenen Kommandanten wnrde Major Hamid Aga ernannt, ein alter Sudanese, furchtsameu Charakters und vou beschränktem Verstande, doch von seineu Soldaten wegen seiner Herzensgüte und der Redlichkeit seiner Amtsführung geliebt, ob sie auch den Stempel der Strenge trug. Begleitet von dem Hauptmann Selim Aga und dem Arzt-Apotheker stellte er sich den Truppen vor; diese versprachen einmütig Gehorsam, verlangten aber die Entsetzung des Majors Hawask und das Abbrechen seiner Ve> ziehnngen zu (5min. „Weuu der Gouverneur Koru braucht, so gebe man uns Schanfeln und Spaten, und wir werden für ihn anbaueu!" Man schickte sich an, zn deni Pascha zurückzukehren, nm ihn über den Stand der Dinge in Kenntnis zn setzen, allein die Soldaten widersetzten sich dem Abgänge Ali Effendis. „Der Mndir hat nns gesagt, er gehe nach Gondokoro, statt dessen hat er die Flncht ergriffen. Sie gehen jetzt auch. Wer bleibt, um über uns zn wachen? Sind wir nicht mehr Soldaten des Vizekönigs?" Die Klugheit erforderte, daß Hauptmann Ali hier blieb. Es wäre damals nicht schwer gewesen, die Trnppen, die uoch nicht an offenen Aufruhr dachteu, durch geschickte Zugeständnisse nnd energisches Vorkehren der Autorität znm Gehorsam zurückzu» führen. Vou Dschuaja aus hatte ich Cmin geschriebeu, um ihn zn überreden, sich von Hawask loszumachen, diesem intriganten Menschen, welcher die Hanvtursache der schlimmen Lage der Provinz war, und ihn dnrch einen anderen Mann von Mut und aus» gesprochenerer Moral zu ersetzen, sonne anch znr Festnahme nnd — 136 — Versetzung der Hauplleule Ali Aga und Giadeu Aga, dcr Haupt-auführer der Widerstandspartei iu Redschaf, zu schreiten. Aber Emin nwllte meinem Rate nicht folgen; einerseits that es ihm lcid, das Verhältnis mit Hawask abzubrechen, das er freiwillig angeknüpft hatte, anderseits hinderte ihn ^nrcht, energisch vorzugehen und Strenge gegell die beiden Offiziere walten zn lassen. Das Gespenst eines offenen Anfruhrs hielt ihn zurück. Er wählte die schlechteste nntcr den angezeigten Maßregeln. Mit einein prnnb haften Schriftstücke gab er neuerdings Befehl znr Ränmnng der Stationen nnd drohte zugleich allen jenen, welche nicht zu folgen wagen würden, standrechtlichen Tod an. Der Befehl blieb ein totes Schriftstück, da^ nnr dem Has; einbrachte, der es erlassen liatte, (5mm hatte eine» nencn Zweig ans dem Kranze seines Zanbers gerissen. Anf so viel Schmerz folgte eine lange Periode des Schweigens, ^erne davon, sich in ihren Bedürfnissen an den Gonvernenr zn wenden, gingen die Offiziere unabhängig vor, nnd ihre Beziehnngen beschränkten sich einzig anf die Übersendnng von Dokumenten der Rechnnugsablagen, welche nnr au die (Grenze des Bandes, die in die Iurisdittiou ihrer Vorstände eingeschlossen waren, überschickt wurden. Emin seinerseits, ohnmächtig, die Zügel des nm sein Ansehen gekommenen Kommandos zn fassen, wiegte sich in der eitlen Hoffnung anf ein besseres Morgen, das irgend ein unvorhergesehener Umstand heranfführen möchte. Lange zwölf Monate folgten, ohne daß ein Wort der Versöhnung ans jenem Bataillon verlautete. Da plötzlich sandte man nnverschens im Oktober (1887) eine Gesandtschaft mit einem Briefe an den Gonvernenr, in welchem man ihn bat, sich nach Nedschaf zn begeben, um in einer allgemeinen Versammlung über die Unterwerfnng zn verhandeln, welche sie nnter folgenden Be diugnngen bethätigen wollten. Ans Kommando in DnM sollte Major Hawast gestellt werden; Hanptmann Selim Aga sollte, infolge von Intrignen bei Verteilnng des in Uganda erbeuteten Leinenzengcs, eutferut weroeu; die Beförderungen sollten denen gleichgehalten werden, welche unterdes im Personal des zweiten — 13? Major i'?awass,tongo, den ruhmreichen Schanftlatz seiner Thaten. , Den östlichen Weg von Zanzibar her schloß er, Desertionen befürchtend, und auch weil es uahe lag, damit den Stationen der Missionäre Gefahren zu erregen, aus. Der Mangel an Wasser und Lebensmitteln infolge des Übergangs einer zahlreichen Karawane ließ ihm die Straße durch das Land der Massai nicht annehmbar erscheinen; die 900 000 Kämpfer ans dem Lande Nkole machten ihm den Weg von Usnknma>Karagua nach dem Albert-See rätlicher. Er sollte zn Emin mit Waffen, Munition und Waren kommen; anf diefem Wege konnte er ihm keine nachhaltige Hilfe zusichern. Die Gewißheit, an dem König von Belgien eine mächtige Unterstützung zn finden, veranlaßte ihn znr Wahl der Straße durch den Freistaat Kongo. Er kannte das Land und wnßtc sicher, daß er hier gegen feindliche Stämme nicht zn kämpfen, anf keine Defer« tiernng von Lastträgern zu rechnen haben nnd keine Empfindlichkeit seitens der Dentschen wachrnfen würde. Längs des Weges giebt es keine Niederlassungen von Mifsionären, deren Sicherheit in Frage gestellt würde; die Gewißheit, mit voller Stärke des Hilfskorps Hinzugclangen, stand ihm außer allem Zweifel. — 144 - So glaubte Stanley. Tie Veruuuftgrüude Feltius, die sich auf das gewichtige Wort Schweiufurchs und Junkers stützten, hatten fin- ihn kein Gewicht; die Ansicht I. Thompsons hinsichtlich eines Weges über das Land der Massai hatte keinen besseren Erfolg. Selbst Wills, der, ob er gleichfalls anch den Weg über den Kongo vor-schlng, nur riet, den Lauf des Obaudschi-Maqua hinan den Weg zn nehmen, fand nicht die Geuugthuuug, seinen Vorschlag anch nur in Erwäguug gezogen zu sehen. Stanley war der Entdecker des Kougolanfes und gleichzeitig der Schöpfer des Freistaates. Seine Sympathien gehörten natürlich insgesamt der Idee eines Weges, der dnrch dieses Gebiet ging, Da er sowohl dnrch einen Kontrakt mit dem König von Belgien, als auch dnrch seine innersten Gefühle an diese Gegend gebunden war, so leitete ihn der Gedanke, das bekannte Thal wieder zn sehen und mit eigenen Angeu die durch die Verwaltung seiner Nachfolger erzielten Furtschritte, vielleicht auch ihre begangeneu Fehler, festzustellen. Hatte er den Kongo verlassen, so dachte er, den Lauf des Aruwimi entlang hinanfzuzieheu, deu er bereits mit dem Uellc Schweiufurths identifizierte; mau wiegte sich auch in die sichere Hoffnnng ein, die Erforschungen des Beckens des großen Flusses zu vervollständigen, zu welchem Ziele er die Absendnng von fünfzehn Walfischboten von England gefordert hatte. Allein die Thatsachen schlugeu zum Gegeuteil von dein aus, was der Führer voraussah. Die Flutille des Kougo befaud fich in bejammernswertem Znstandc, nud Stanley mußte sich mit dcr Unterstützung eines Dampfers der englischen Mission begnügen. Die Haltnng derer, welche die Karawane bildeten, verscheuchte die eingebornen Stämme vou den Marktplätzen, uud der Maugel an Lebensunterhalt brachte Stanley schon von allem Anfang an in eine traurige Lage, Die Schwierigkeiteu, rasch vorzugehen, wuchsen mit jedem Tage; er sah sich gezwuugeu, sich vom Gros der Expedition zn trennen, noch ehe die letztere völlig beisammen war, uud sich eiligst nach dein See zu weuden, nm zu eiuer Zeit, die Emius Rettung noch ermöglichte, dort auzulaugeu. Nach D>-. Iuukers Aussage aber sollte Emiu uicht über Dezember hiuaus die Mittel habeu, sich zu verteidigen. Die erste Begegnung Emnis ,nit Stanley. — 14b — Aber Stanley zog seinen Weg durch „dcn großen Wald", wo seine Mannschaft durch die Feindseligkeiten der Eingcborucu, durch Hunger, Krankheiten nnd Desertionen mehr als dezimiert wnrde; erst hundertfünfnndsechzig Tage nach seinem Abmarsch von Iambnia gelangte er, mit wenig mehr als hundert Leuten nach Kawalli, nahe am Älbcrt-See. Die Not zwang ihn, etwa zehn Tagreisen vom See entfernt, das Fort Vodo zu errichten, um die während des Marsches zerstreuten Zanzibariten wieder zusammenzubringen. Hätte die Expedition den von Dr. R. W, Felkin vorgeschlagenen, von Dr. Innker als der zweckdienlichste, kürzeste und gefahrloseste bezeichneten Weg eingeschlagen, so wäre fie in kür» zerem Zeiträume nnd mit fast nngeschwächter Truppenstärke nach dem See gelangt. Der Rückzug, den ebcu diese Kolonne Stanleys auf dieser Route ausführte, mag als Beweis für die Richtigkeit dieser Behauptung dienen, Anch der Hinweis anf die Desertionen hat nicht viel mehr Wert, Stanley erlebte deren am Aruwimi weit mehr als Dt-. W. Peters auf den, östlichen Wege durch das Land der Massai mit ziemlich knappen nnd beschränkten Mitteln, auf einer mit Schnellig» keit vollzogenen Reise, die zum See Baringo, dann an den Nil gegen Wadelai geführt und über Uganda und Karagua nach den südlichen Strecken des Viktoria-Sees nnd von da uach Zanzibar geführt hatte. Hätte also Stanley, immerhin den Kongoweg verfolgend, das Thal des Arnwimi verlassen nnd eine nördliche Richtung an» genommen, nm in das Maquathal zu gelangen, so hätte er, indem er die reichen Länder des Bomokandi und Kibali und das Gebiet von Makraka durchzog, entweder ins Nilthal herabsteigen oder anf einem noch unerforschten nud hochinteressanten Wege den Ursprung des Kibali erreichen nnd sich nach Wadelai wenden können. Um die Stnnde des Sonnenuntergangs, am 29. April 1858, ankerte der Dampfer „Khedive" in der Rhede von Uüre. Nicht weit davon, bei dein Dorfe des Häuptlings Katonzi, hatte sich Stanley niedergelassen. Emin wollte sich ohne Zaudern sofort zu ihm begeben; wir bestiegeu die Barke, und in weit weniger als einer - — 14«; — ^ Stunde erreichten wir den Landungsplatz. Frendenrnfe, ^lütten-salven, Händedrücke geleiteten nns bis an das Zelt des Hauptes der Expedition. Die Mütze in der Hand, begrüßte er uns gravi' tätisch. Der Besuch war von knrzer Daner, jedoch herzlich, und schloß, indem man ans vollen Gläsern schäumenden Champagner-Weines ans die gegenseitige Gesundheit trank. Am andern Morgen tam Stanley mit seinen Zanzibariten zu uns, nnd wir schlugeu in Nsabe, dem Landstriche des Häuptlings Mpigna, ein Lager. Emiu nnterstühte, so gut er konnte, mit Schnhen, Leinwand, Tabak, Salz, Honig, >torn nnd Sesam die Expedition, welche sich in Europa ausgerüstet nnd ans den Weg begeben hatte, um ihm zu Hilfe zn eilen. Mail tanschte die Rollen; ein uuangenchmer uud unsicherer Schatten legte sich auf die Frende, die doch vollständig und allgemein hätte sein sollen. Im festen Vertrauen anf sein Glück nnd seinen gnten Stern warf jedoch Stanley die Frage des Heimznges für jene, welche den Wünschen des Vizekönigs uud seiues Ministers Nubar Pascha gehorchen wollten, anf. Emin unterwarf sich mit seiner Entscheidung, sowie auch die Mehrzahl seiner Beamteu; uud ich, treu dem Versprechen, ihm beizustehcu, ob ich auch sehnsüchtig eiu Eude der Dulduugen herbeiwünschte, entschied mich rasch dafür, seine künftigen Pläne zu teilen. Es wäre in jenen Tagen auch uicht augezcigt gewesen, eine andere Entscheidung zn treffen. Eine erklärte Trennung von Emin hätte böses Blut erzengt - bereits hatten die Lente, die mit uns gekommen waren, mit aufgesperrten Augen nnd mißtrauischem Herzen ihre Blicke uach diesem Reste einer Expedition gerichtet, deren Lob der Gouverneur so laut angestimmt hatte, nnd in der mall die Quelle alles Heiles zu seheu sich gewöhnt hatte. Welchen Wert besaßen dreißig Kisten Remingtonvatronen? Sie änderten die Lage der Äquatorialprovinz mn gar nichts. Emin fühlte tief den schmerzlichen Eindruck, deu die Beschreibung des erduldeten Ungemachs, der Schwierigkeit des Weges, welche die Soldaten und Zanzibariteu seinen Lenten zn machen nicht verfehlten, hervorbringen mnßte, nnd wiederholt bat er Stanley anfs dringendste, sich seinem Volke zu zeigen nnd die zu-nächstgelegeuen Provinzen zn besuchen, solvcit es mittels Dampfers — 14? — anging. Die Beamten nnd Soldaten hatten seit fünf Jahren ihren Sold nicht erhalten. Wenn sie anch znm teile der Answnrf des ägyptischen Heeres waren, so hatten sie doch der Nevolntion Widerstand geleistet nnd znr Verteidigung ihres Fürsten gekämpft; gering war nnter ihnen anch die Desertion. Stanley jedoch bestand fest ans seiner Weigernng, indem er Mangel an Zeit vorschützte, dessen» nngeachtet jedoch etwa einen Monat in Nsabe verblieb, Emin senkte sein Hanpt nnd ergab sich, dem Zufalle vertrau« end, ohne die notwendige Thatkraft zu finden, um den Ereignissen Trotz zn bieten. Mehr denn einmal sagte ich ihm, er solle ohne Rückhalt die Lage der Provinz, die Zerwürfnisse, die sie zerfleischten, die Wahrheit, die himmelweit von den Täuschungen entfernt war, welche in allen Geistern nnd aller Mnnd sich breit machte, vor Europa nnd Ägypten offen besprechen. Er versprach mir, es zn thnn; allein ich habe Grund zn glanben, daß er nnr all' gemeine Andentnngen hinwarf. Die eigene Ohnmacht einzngestehen, mit denjenigen anderer die eigenen Irrtümer bloßzustellen, widerstrebte der Hoheit seines Geistes. Seine Erhebuug znm Nange eines Paschas, die Bewunderung vor dem Anteil, den die ganze Welt an allem, was ihn betraf, nahm, mnßte ehestens alles Gerede znm Schweigen bringen nnd den Zanber seines Namens nnr vermehren. Das Hanpt der Hilfsexpedition gab den vom Gonvernenr ausgedrückten Wünschen nach, nnd nachdem man einmal die Be> amten nnd Soldaten über ihre Absichten befragt hatte, kam man dahin überem, daß zn Nsabc nnd Niamsanzc jene nnter ihnen, welche wieder nach Ägypten heimkehren wollten, zusammenkommen sollten, in Erwartnng seiner Rückkunft mit dem Gros der Armee von Iambnia nnd den dort zurückgelassenen Vorräten. Er erkannte die sicheren nnd unausbleiblichen Gefahren, welche die Straße des Aruwimi bot, und schlug jene über Karagua und Usnknma vor, die, wegen des Weges nach Zanzibar, reich an Lebensmitteln war, indem er über die Furcht, die man vor der kühnen Wildheit der zahlreichen Krieger Nkoles empfand, hinwegging. Um das Werk der Vorbereitung znm Abzng zn erleichtern und gewifsermassen die Weigerung, sich in der Provinz zu zeigen, 10* — 148 — vergessen zu machen, gewährte Stanley mit allem Entgegenkommen die Bitte Emins, es möge ein Offizier der Expedition bei ihm zurück» bleiben. Herr A, I. Mounteney Iephson wurde zu dieser nicht leichten Mifsion gewählt, zu dereu Erfüllung er mit einem Schreiben des Hauptes der Expedition ausgestattet wurde, in welchem geuan die Absichten des Vizekönigs uud fewer Minister dargelegt standen, uud in welchem denjenigen, welche etwa zn bleiben vorgezogen hatten, ihre Lage dargestellt wnrde. Das Schreiben schloß- „Ich sende Ihnen einen meiner Offiziere, Herrn Iephsun, und gebe ihm meinen Degeu, damit er Ihnen diese Botschaft meinerseits vorlese. Ich gehe meinen Weg zurück, nm meine ^ente nnd meine Waren zn holen nnd sie an den Nyanza zu schaffen; in weuig Monaten werde ich hierher zurückkehren, um zu hören, was Sie vorhaben. Wenn Sie fagen werden: „Wir gehen nach Ägypten," fo werde ich Sie auf einer sicheren Straße geleiten. Wenn Sie erklären werden: „Wir wollen dies Land nicht verlasfcn," dann werde ich Ihnen Lebewohl sagen nnd mit den Meinigen nach Ägypten zurückkehren. Das künftige Schicksal Emins schien Stanley ganz besonders zu bekümmern. Indem er es hinausschob, über seine Rückkehr nach Ägypten oder uach Europa zur Zeit, da er seine au dem Arn-wimi zerstreuten Erpeditionstruppen gesammelt hätte, Beschluß zu fasseu, gab er iu überraschender Weise den erregten Hoffnungen des Gouverneurs neue Nahrung. Eines Tages, da er sich be» mühte, Emin von der Unmöglichkeit, sich in der Provinz gegen den eindringenden Mahdismus zn halten, zu überzcugeu, tieß er iu ihm den Plau aufflackern, ihn mit seinen Lenten in den nordöst» lichen Winkel des Viktoria-Sees zu führen, damit er dort Wohnung nehme uud durch eiue Reihe vou aufeinauderfolgendcn, auf der Straße nach Mombasa angelegten Stationen sich der englischen ostafrikanischen Gesellschaft nützlich mache, was alsbald ihm nnd seinen Leuten dauernde Verwendung schaffeu würde. Das dem Anscheine nach schmeichelhafte Projekt ließ Emin die materiellen nnd moralischen Schwierigkeiten vergesse», die seiner Durchführung im Wege standen; es erwärmte anch Stanley immer mehr zur Bethätignng der Aufgabe, die er sich gestellt hatte, das britische Unternehmen beliebt zn machen nnd ihm, wenn — 149 — möglich, die Beihilfe der Militärmacht, die unter Emin stand, zu gewinnen, Emin, der hierbei die einfachsten Regeln der Klugheit vergaß, rühmte diese Pläne seinen Leuten gegenüber und erzengte später in ihrem Herzen das Mißtranen und die Furcht, vertauft und ihren Glaubensgenossen geopfert zn werden. Und als er aus fester Überzeugung auf seine tiefgewurzelten Sympathien für die englische Nation hinwies, lobte er mit seltenem Wohlwollen nnd ans innerstem Bewußtsein ihre Trenc, dank welcher nun die Losung des schwierigen Problems nahe wäre, „Anch meine wissenschaftlichen Bestrebungen," wiederholte er oft, „haben gute Früchte getragen. Wer hätte gedacht, daß ein Vogel, ein Schmetterling, für mich und mein Volk uon Nutzen werden sollte!" Zuletzt bot Stanley ihm an, die Provinz Äqnatoria dem Kongostaate einzuverleiben, woferne anständige Einkünfte gesichert würden. Natürlich geschah ein derartiger Antrag weit mehr, um einem erhaltenen Sendschreiben Folge zn leisten, als in der Über» zeugung von der Wahrscheinlichkeit, daß er je durchgeführt werden könnte. Das Schicksal, welches die Hilfserpedition getroffen hatte, war beredt genug, nm jegliche Antwort eitel zu machen. Emin zauderte uicht. Nachdem er die schuldige Wahrnng der Rechte der ägyptischen Regiernng nnd der Pflichten, welche ihn an sie fesselten, im vorans betont hatte, beknndete er seine volle Übereinstimmung mit dem Plane, sich am Viktoria niederzulassen, indem er ihn sowohl wegen der Kürze der Reise als anch wegen der sicheren Anhänglichkeit der Völker für ausführbar erklärte. Er irrte sich, und die Enttäuschung, die er bald darauf erfuhr, wurde seinem Herzen bitter. Die Freundlichkeit, mit welcher mir Emin von diesen Unterhandlungen mit Stanley Bericht erstattete, erregte in mir schmerz» hafte Erwägungen. Ich gab nicht nach, den Frennd aufzumuntern, ernstlich die politische Lage der Provinz zn besprechen und seineu Geist auf die Wirklichkeit derselben hinzuweisen. „Die Ankunft Stanleys," fügte ich bei, „erhöht Ihre Schwäche, statt Ihren Einfluß zu heben. Was hier tief hinten am See, außerhalb der Provinz, zwischen Ihnen nnd Stanley ohne Zeugen verhandelt — 150 — wurde, wird Mißtrauen erzeugen nud zu Unordnungen führen. Die Expedition kann vor acht Monaten nicht zurück sein, wenn dabei alles gnt von statten geht. Sie könnte aber anch nutenuegs mißglücken, und welcher Rettnngsweg bliebe nns dann?" Am 16. Mai 1888 nahm ich von Stanley Abschied und kehrte nach Tuuguru zurück. Zur Zeit, als Stanley m Nsabe sich aufhielt, mochte er wohl gesehen haben, daß die Zustände in Äquatoria uicht so seien, wie sie ihm vorgestellt wurden; allein er fand nicht Muße, sich in die Lage der Dinge hineinzuleben, da alle seine bedanken vun dem Schicksale des Hanptkorfts der Expedition, das er in Iambuia zurückgelassen hatte, eingenommen waren. Groß war die Verantwortlichkeit, die er durch die Teilung der Karawane auf sich uahm. Das Vedürfuis, die Lastträger zu gewinnen, welche die berühmte Million Elfenbein, die sich in der Provinz befand, nnd die als 5iompeusatwu für die.Uosten der Hilfs-expeoitiou in London erörtert uud versprochen worden war, fortschaffen sollten, riß den Anführer hin, eiuen derartigen Irrtnm zu be» gehen. Statt unter der Führnug ciues erfahreueu und kühnen Offiziers eine Erforschungsabteilnng an den See zu schicken und selbst über der Leitnng der wichtigsten Arbeit zu bleiben, nm dem Unternehmen einen Triumph zu sichern, vergnß Stanley ans Sncht, alles zu thuu, uud aus Gier, keinen noch so kleinen Ruhmesstrahl auf ander, falleu zu lasseu, die Wichtigkeit des übernommenen Auftrages; keinem andereil wnrde etwas übertragen, nur allgemeine Befehle wnrden erlassen, dazu legte er zwischen sich nnd den Hcmptzng eine uu> endliche Eutfernnng, einen undnrchdringlichen Wald, Schweigen und Zweifel auf lauge Mouate. Hierauf eutschloß er sich für den Rückweg, uud vou etwa hundert Lastträgern uuterstützt, die ihm Emiu lieferte, verließ er am 24. Mai Nsabe. / Die Gegend des Sees gewann allmählich die höchste Bedeutung bei der Wendung der Ereignisse in Äquatoria, sie mußte der Weg, die Grnudlage der Konzcntrierung für den Marsch nach Zanzibar sein. — 151 — Tie Sicherheit des Durchganges und die Haltnng der Ein> ssebornen warm also zwei unerläßliche Bedingungen für den günstigen Verlauf unserer Angelegenheiten. Aber der König von Unjoro war immer unser erbittertster Feind, nnd er setzte alles daran, nm die Erregnng der Bevölkerung gegen die Soldaten der Negiernng frisch und wach zu halten. In den ersten Tagen des Mai zog Babedongo in Mncnge Truppen zu dem Zwecke, die Bewegungen des Lagers von Nsabe zu überwachen, znsammen. Einer seiner Spione, der in der Nähe gefangen wordeu war, wurde später in Msnä erschossen. Mit Salz beladene Barken, die von den d.i,^55m-a der Wanjoro geführt wurden, nahm man an der stufte von Melindna weg; die Häuptlinge Euuga, Boki, Ncdscha uud Otuza unirden unter Anklage gestellt, die Massakrierung der Soldaten und eine allgemeine Erhebnng geplant zu haben. Nachdem Emin in Msim Dschngnro, den Häuptling des Gebirges, der iu Verdacht stand, mit Melindna Verträge zum Schadeu der Besatzung eingegangen zn haben, angesichts der Zunahme der Beweguug und der Unzulänglichkeit teilweiser Repressalien, hatte töteu lasseu, befahl er die Zerstöruug ssibiros, um den großen Markt, deu Stolz lind Neichtnm des Landes Unjoro, zn treffen. Es war die Nacht des 3tt. Mai 18W, Die friedlichen Ein-wohuer des Dorfes ruhteu sorglos, das schreckliche Unheil nicht ahnend, das über ihren Hänptern schwebte; mwernmtet warfen die beiden Dampfer iu der Nhede Anker; schweigsam nnd vor» sichtig entstiegen denselben Soldaten, bewaffnete Lnr. Eine entsetz» lichc Totenstille herrschte im ganzen Umkreise; gruppeuweise zer» teilteu sich die Wogcu iu die Winkel der weit auseinanderliegenden Wohnuugeu. Auf eiu gegebeues Zeichen nnrbelteu die Trommeln, die Trompeten schmetterten, die Flammen verbreiteten sich, leckten au die dürreu Nmfrieduugeu uud griffen die Hütten an. Der Weg znr Flucht war verschlossen. Überall erschollen Rufe, Flnchen, verzweifelte Angstschreie der Sterbenden. Die armen Flüchtlinge wurden mit Flintenschüssen verfolgt, das Land war ein Schau« Platz der Vernichtung geworden. Weiber, linder, Säuglinge wurden von den fanatischen Angreifern erfaßt, gemordet, in die Flammen geworfen. In kurzer Zeit war von Kibiro nur uoch rauchende ,__ 1^2 __ Asche vorhanden. Nachdom der entsehliche Vlntdnrst gestillt war, verlegte sich die wütende, trnntene Horde ans die Plünderung. Ziegen, Salz, alles, was von den Flammen verschont blieb, erbenteten nud schleppten sie fort; die Saline wurde zerstört. Unter Festesjnbel nnd voll militärischem Stolze kehrte die Soldateska im Trinmphe nach Msnä znrück, trnnken von dein schrecklichen, an Weibern nnd Kindern verübten Blntbade. „Ich danke Ihnen nicht", sagte Emin zn dem Befehlshaber der Expedition, „für den Eifer, den Sie angewendet, nnd für die Grausamkeiten, die Sie verübt haben." Wohlthnend wirkte anf mich in jenen Tagen die Nachricht, daß Kagoro, der Häuptling voll Kibiro, der Vernichtung entgangen sei. Sein gntes Geschick wollte, daß er wenige Tage vor dem Ereignisse von dem Könige Geschäfte halber gerufen wurde. Die dankbare Erinnerung nnd das frenndliche Andenken, das mich an ihn infolge der mir in den Tagen der Verfolgung gewährten Hilfe fesfelte, war durch den Schmerz, ihn in die Vernichtung verwickelt zu sehen, nicht getrübt. Auch dabei blieb die rächende Hand nicht stehen. Alle Dörfer an der Küste der Magnngo wnrden geplündert nnd angegriffen. Das Gebiet Anckras und die Resideuz Ntiabos, der Frau des Königs, wnrden verbrannt und geplündert. So glaubte man, den Hochmnt Tschuas zn bändigen nnd seinen Übermnt zn zügeln. Er gab dann auch die offenen Gewaltthaten auf, nicht aber seine Intriguen; im Gegenteile, er verlegte sich nnr noch mehr auf dieselben. Er wußte um die Unordnnng, welche die Negiernng Äqnawrias zerfleischte; wohlgefällig lächelte er, indes er auf unsere Schwachheit blickte. Des Schuhes der Eiugebornen sicher, rüstete er sich für den Tag, der seinen ehrgeizigen Plänen die Krone anfsetzen sollte. Die Spaltungen, welche seit langem dnrch die Provinz gingen, hatten die Mehrzahl der Gemüter von der Ergebenheit gegenüber der höheren Macht abgelenkt. Einige vielleicht nicht immer gerechte und in richtigen Verhältnissen stehende Repressalien hatten eine Flnt von Unmut erzengt, die bei der ersten günstigen Gelegenheit, die sich bieten würde, in offenen Aufrnhr ansznbrechen bereit war. Ansicht der cgyptischen Station Riri. — 153 — Man verschwor sich stillschweigend nur wegen der Isoliertheit, welche den kleinen Staat umgab; die Furcht machte die Mißvergnügten vorsichtig und behutsam; eiu Schciu von Treue lag noch immer in den Handlungen der Dissidenten des ersten Bataillons, die fest entschlossen waren, von ihren Forderungen nicht abzugehen. Es war die Ruhe, die herrscht, wenn die Gewitterwolken sich auftürmen. Das Erscheinen Stanleys hatte, statt die Magen zn beschwichtigen nnd die Aussicht auf ein Ende der Dnldnngen nahe zu rücken, nichts gethan, als die geheim gehaltenen Leidenschaften zu entflammen. Die erduldeten Ungerechtigkeiten, die zügellose Tyrannei, die Gunstbezcngungen an einige unehrliche Leute, die Notwendigkeit einer Rache, das bildete den Gegenstand der Gespräche in den Stationen, als die Nachricht von der Ankunft der Hilfsexveditioneu eintraf. Später gab Stanleys Weigerung, fich in die Provinz zn begeben, uud die Nichtbeachtung alles defsen, was man in Nsabe vereinbarte, indem es die Erbitterung vermehrte, zn den seltsamsten Schlüssen Veranlassung. Die Annahme, dah man über die Ab» tretuug der Proviuz an Fremde verhandle, wnrde bald znr be> stimmten Thatsache, an deren Glaubwürdigkeit man nicht mehr rüttelte. Während Stanleys Aufenthalt in Nsabe stellten sich der Haupt' mann Abdulwaab Effendi und der Schreiber Achmet Mahmnd, einst Adjntant des ersteren, bei dem Führer der Erpedition vor und führten Klage gegen Emin, indem sie ein wenig schmeichelhaftes Bild über all das, was in der Provinz im Lanfe der letzten Jahre sich zntrng, entwarfen. Nachdem Stanley ihre Klagen angehört hatte, riet er ihnen, sich bis zu sciuer Rückkehr zu gedulden, indem er sie aufforderte, auch ihre Mitgenussen zn Eintracht nnd zum Gehorsam zn veranlassen nnd eifrig den Abgang nach Ägypten vorzubereiten. Klugerweise und mit aller Berechnung hielt er es nicht für angezeigt, dem Gonvernenr gegenüber ein Wörtchen über die geschehene Denunziation verlauten zu lasscu, sowohl um keine neuen Verwickelungen hervorzurufen, als auch um allen auf die Diszipliu bezüglicheu Diugeu möglichst fern zn bleiben. Kaum war Stanley weg, erfuhr Emin die Geschichte, und sein Zorn hierüber war gewaltiger, als der Vorfall es wert war. - 154 — Aufs tiefstl' von diesen dem Haupte der Expedition gemachten Mit» teilnngen betroffen, machte die Eigenliebe ans der Sache eine Ver< letzung der militärischen Disziplin. Am 3. Juni 18A8 kam er nach Tnngnrn, düstern Blickes und erzürnten Herzens; er hatte Kenntnis von dem bösen Geiste genommen, der in den Reihen seiner Soldaten nnd Beamten lebte; von dem schlimmen Rate nnd der unüberlegten Thätigkeit des Majors Hawask Essend« unterstützt, bot er zn einer geheimen Untersuchung die Hand, welche den Zweck hatte, die Aufwiegler nnd Unzufriedenen zn treffen. Das Ergebnis war eine Ächtnngs-liste, in welcher der Major seinen persönlichen Haßgefühlen Lnft machte nnd das schlimme Werk so vieler Jahre nnselig besiegelte. Seit lange hatte ich die Zunahme der allgemeinen Mß< stimmung, wie sie die Provinz betraf, aufmerksam verfolgt; meln'mals hatte ich den Gonvernenr veranlaßt, eine Politik der Versöhnnng einznschlagen, welche im stände gewesen wäre, das seit der Zeit unserer Abreise zusammensinkende Gebände in erträglicher Weise zu stützen. Die strengen Maßnahmen, welche in früherer Zeit das Ansehen befestigen nnd nen hätten stärken können, hatten icht keine Aussichten mehr anf Erfolg, da die Gemüter zn einem allgemeiueu Abfall gekommen waren. Natürlich widerstrebte dies dem Herzen Emins; allein die Macht der Ereignisse erforderte es; zndem hatte er ja selbst dnrch seine Handlnngsweisc diese Lage geschaffen. Noch einmal überließ er sich, statt meinen klugen Rat, der dem Gefühle herzlichster Freundschaft entsprang, anzunehmen, dem Verlangen, Repressalien zn nehmen nnd Strenge zu übeu, wobei ihu die feurige Ermutigung Iephsons bestärkte. Dieser, von dein von niemand bekämpften Grnndsatze ansgehend, daß die Energie zn heilsamen Erfolgeu führe, ging so weit zu rateu, daß die beiden Schuldigen, welche gegen ihren eigenen Gonvernenr sich an Stanley gewendet hatten, von der strengsten Strafe betroffen würden. Er kannte die politische Lage der Provinz nicht; die dermalige Wirklichkeit vermochte ihn nicht dazu zn bringen, jenes Ideal, das er sich in England in seinem Geiste und seinem Herzen ausgeheckt hatte, als er das Lob der Gefangenen Äqnatorias singen hörte, etwas umzubilden. Das Urteil wurde erlassen. Der Hanptmann ward zum Unter« — 155 — leutenant degradiert, der Schreiber ill Fesseln gelegt; einige Offiziere wnrden gleichfalls um einen Grad zurückgestellt, nnd der Vizegon-vernenr Osman Latif ward seines Amtes entsetzt. Am Morgen des 6. Juni war der Dampfer „Nyanza" zur Abfahrt bereit nnd harrte nnr noch der Übergabe des Pustbcntels. Noch einmal versnchte ich es, Emin von seinen nnftulitischen nnd übermäßig strengen Entschlüssen abzubringen. Ich ging zu ihm nnd sprach mit ihm; aber statt jeder Antwort legte er mir zur Last, ich wollte seine Haud leiten nnd mir seine Vorrechte anmaßen. Ich verneigte mich nnd zog mich in meine Wohuuug zurück. Als Herr Iephsun sah, daß ich uach dem letzten Vorfalle mich gegell meine Gepflogenheit von Emins Hause ferne hielt, besnchte er mich nnd machte mir fast eiueu geliuden Vorwurf, als ob ich weuig Ergebenheit dem Haupte der Negiernng gegenüber zeigte; er redete nnr zu, die alten Beziehungen wieder auzuknüpfen, nm so mehr, als nach seiner Meinuug Emin am besteu gehandelt habe, indem er von dem vollen Rechte seiner Autorität Gebrauch machte. Ich lächelte, als ich merkte, daß er hinter meiner Handlungsweise eine Verteidigung der von der Strafe betroffenen Person» lichkeiten snche, nnd bemühte mich, ihm darzulegen, daß der Zustand des Landes und die öffentliche Ruhe sich znm Schlimmeren wende, und daß Emm mit solchen Maßregeln es völlig dem Rnin entgegen» führe. Mit nnglänbiger Miene sein Hanvt schüttelnd nnd gleichfalls, freilich in ganz anderer Weise, lächelnd, bezeugte er seine höchste Vcrwnndernng, als er meine wenig wohlwollenden Worte über Emin hörte — Emin, der doch in ganz Europa als Gelehrter, Verwaltnngsbcamter uud tüchtiger Soldat iu Ansehen stehe. „Eines Tages werden Sie mir recht geben, Herr Iephson. Ich bin Emins Frennd, und eben wegen dieser Freundschaft habe ich ihm uiemals die Wahrheit verschwiegen. Anch heute soll Ihnen, der Sie einen heiklen und schwierigen Anftrag zn erfüllen haben, nieine Anschaunng über die Verhältnisse in der Provinz nicht verhehlt werden." — Ich ließ mich anch in der Folge nicht überreden, Emiu zu begrüßen und hielt mich von jedem Verkehr mit Lenten ferne. Am ^3. Juni trat Iephson in Begleitung des Gonverneurs vor die vereinigten Besatzungstrnpften in Tnnguru, um sie über — 156 — ihre Absichten hinsichtlich des Vorschlags, den Stanley namens des Vizekönigs von Ägypten gethan hatte, zn vernehmen. Die Abstimmung führte zn keinen bestimmten nnd ansgesprochenen Er-klärnngen, sondern hüllte sich in tausendfache Ansdrücke sklavischer Henchelei: „Treu dem Pascha, werden wir mit allem, wozu er sich entschließt, nnd was er thnt, übereinstimmen", so lautete der Spruch, der von Reihe zn Reihe, von Mann Zn Mann ging. Die Offiziere und Zivilbcamten wurden von Iefthson einzeln in ihrer Wohnnng befragt; sie betonten die Gefühle der Ergebenheit nnd Hochachtung noch mehr, und die Verehrung für ihren Gou< verneur faud wiederholt und zur genüge ihre Bestätignng. Der Weg sei schwierig nnd voll Gefahren für die Kinder; es fehle an Lebensmittcln; es sei Gefahr vorhanden, an die Engländer verkanft zn werden; der Pascha sei an sie durch Freundschaft gebnnden — das wareil die Gegenstände, nm welche sich die Gespräche nicht bloß in der Statiou Tuugnrn drehten, sondern die sich anch rasch verbreiteten nnd allenthalben erörtert wurden. Die strengen Maßnahmen hatten die Gemüter anfgereizt; alles sah mau mit argwöhnischem Ange an, alles beurteilte man schlimm nnd voll Leidenschaft in der Brnst. Aber Etnin uud Iephson aHuten den Stnrm nicht, der sich über ihren Hänptem zusammenzog; sie beschlossen, in ihrem Abstimmungswerke weiterznfahren, und der Anfbruch vou Wadelai wurde auf deu !^l>, Iuui festgesetzt. Über ihre sorglose Ruhe betroffeu, beauftragte ich Herrn Wita Hasstm, Emin iu nieincm Vtanieu zu rateu, weuigsteus für deu Augeublick die schwebeudeu Er» örterungeu über den Aufbruch einzustellen; er möge nnr knrze Zeit noch zuwartcu, damit in den nnler dem Eiudrncke der gegenwärtigen Erregungen stehenden Gemütern bessere Gefühle Raum finden könnten. Wenn, fügte ich bei, Herr Iephsun auf der Durchführung der Anfragen an den Stationen bestehe, so möge er sie zn Ende bringen lassen, nnr von Wadelai solle er nicht weggehen. Ich befürchte alles für Emin, für Ieplisou gebe es keine Gefahr; dem Gaste erweise mau ja immer Rücksichten. — 157 — Netzntes Kapitel. Inhaltsübersicht. <5m alter Zklavc der Vag gar a. — Anfang de«> Aufruhrs. — Ein bctrunlcner Despot, — Hanptmann Fatelmula. — Der Pascha in Dnflö. ^- Widerstand der Soldaten in Kiri. — Beschimpfung der Autorität des Gouverneurs. — Die Station Muggi und Abdullah Menze.— Drohende Haltung der Soldaten inLaborö. — Rückkehr nach Dufl^. — Gefangene der Rebellen, — Achmet Diukaui, — Emins Fassung. — Ich halte das Messer am Griffe. — Eine traurige Nachricht kommt mir zu. — Ich entschließe mich, mich zu Emin zu begeben, — Thaten der Rebellen in Tunguru. — Nachricht von der Rückkehr Stanleys. — Sie erweist sich als falsch, — In Wadelai, — Vereinbarung nntcr den Ägyptern. — Ankunft in Duflö. — Ich setze es durch, bei Emin zu bleiben. — Begegnung mit Emin und Wita Haffen, — Eine Sitzung der revolutionären Versammlnng. — Eine von den Ruchlosen vorbereitete Überraschung. — Absetzung Emin Paschas. — Ich rate Emiu, seine Unterschrift beizusetzen. — Der ncne Gouverneur. — Gewaltthaten gegen Major Hawask. — Furcht vor einer Rückkunft Stanleys. — Ich interessiere mich für Gmin. — Mau will die Verbannung der Gefangenen befehlen. — Ich bekämpfe den widersinnigen Vorschlag — Ich werde ihn in Ketten legen lassen. — Durchsuchung im Hanse des Gouverneurs und des Arztes. — Die kleine Ferida. — Der Befehlshaber von Msuä, zieht sich ins Gebirge zurück. — Die Mahdisten in den Gewässern von Redschaf. — Entsetzliche Metzelei. — Die drei Derwische und der Brief Omar Salehs. — Emius Rat. — Man will den Krieg. — Die Maßregel der Gefangenschaft wird aufrecht erhalten, — Ich überzeuge Selim Mätera und Soliman, — Niederlage der Truppen,— Emin und Hafskn tonnen sich in Wadelai niederlassen. — Abreise von Duflb. Kaum war Emin von Tunguru abgereist, als der Befehlshaber jener Besatzung, ein gewisser Soliman Aga, ein Nubier und ehedem Sklave bei den Baggara, cm Manu von geringem Verstände, doch rasch bereiter Hand, offeu die Maske abwarf und Soldaten und Beamte zu eiuer feierlichen Versammlung berief. Dort predigte er Widerstand, indem er die gemeinsten Nieder- — 158 — trächtigkeiteu gegen die Christen vorbrachte. In seiner wilden und trunkenen Rede schonte er auch mich nicht, nnd indem er mir befahl, ich sollte mich in meine Wohnnng zurückbegeben, sprach er das übermütige nnd feige Wort ans, das gegen die furchtsamen Gläubigen gerichtet war: „Wenn er nicht gehorcht, so werde ich ihn peitschen lassen." Ich duldete es ohne Widerrede nnd Eiuwurf; statt jeder Antwort begab ich mich am folgenden Tage in die Amtsstube des Kommandos, nm einen Brief für den Pascha aufzugeben, mit der Bitte, ihn alsbald aushändigen zu lassen. Vielleicht seltsam berührt dnrch meine Gleichgültigkeit, wohl auch seine nncdle Verfolgung bereuend, saudte er mir wenige Tage später durch eiueu seiuer Vertrautcu seine Entschuldigung. Indessen beschränkte er sich nicht darauf, seine eigenen Soldaten nnd Untergebenen zu beraten, er schleuderte den Fuukeu des Auf» ruhrs auch uoch weiter hinaus. Er schickte Boten au Fatelnmla Aga, seinen Landsmann, den Kapitän der Besatzung von Fatilo, nnd lud ihn ein, sich znr gemeinsamen Rettung mit ihm zn ver> binden, das Unglück, das der Pascha über die Provinz verbreiten wolle, zn hindern und abzuwenden, kurz eine diskretiouäre Gewalt über die nördlichen Stationen an sich zn reißen, indessen er selbst jene von Tungnrn, Mstck uud Wadelai in ihrer Pflicht nnd in Respekt erhalten wolle. Dem aufständischen Rnfe antworteten vorerst insgeheim die Mißvergnügten iu aller Eile, nud ans dem hänsigen Kommen nnd Gehen von Boten und ihrem nugewohnten Verkehre mit Schreibern nnd Offizieren konnte man auf die ohne Unterlaß und mit höchster Kunst gesponnenen Fäden einen Schluß ziehen. Der Aga befahl nnnmschränkt uud despotisch. Wehe dem, der seiner Zügellosigkeit ciu Wort entgegenzuhalten gewagt hätte; Vcrnnnft und Gerechtigkeit, Rücksicht nnd Freiheit hatten hier keinen Einflnß, Die Soldaten schandertcn infolge der an ihnen verübten ungerechten nnd uu» menschlichen Mißhandlungen, die Danagla zitterten für ihr Dasein; die Statiou wurde schweigsam nnd verlassen. Nur die gewaltigen Formen des Despoten hoben sich an den Pforten der Komman» dantur ab, oft in überschwellendem Zorne, den der Rausch der übermäßigen Zechereien noch schrecklicher gestaltete; nächtlicherweile — l59 — aber legten die tobenden Schläge cms eine große Trommel, der schrille Ton der Pfeifen, den Flintcnsalvcn unterbrachen, von den Orgien Zengnis ab, mit denen der Hauptmann sich und seine Freunde unterhielt. Die von der sudanesischen Noheit angezettelten Schliche, zu denen sich die Bosheit der Ägypter gesellte, hatte bald den beabsichtigten Zweck erreicht. Die niedrigen Leidenschaften nicht minder als der gerechte Unwille hatten sich verbündet, die schmerzliche Lage zn schaffen, welche auf den ungewissen Gemütern lastete, sie ernteten alsbald ihren Trinmph, indem sie die Masse der Beamten nnd Soldaten verführten uud mit sich fortrissen, nnd der Hauptmann Fatelmula rüstete sich, der Angelpunkt und das Hanptwerkzeug der geplauteu revolutionären Bewegnng zu werdeu. Alles, was man da anssann, nicht ahnend, taub gegen die Ratschläge znr Mäßigung uud zu einer rationellen Politik, wie ich sie vorgeschlageu hatte, das Eutgegeutummeu eiuer Deputatiou des ersteu Bataillons, die nach Dufl^ zur Huldigung geeilt war, als großeu Triumph auscheud, getröstet uud erfreut über die vou Major Hawask ihueu bereitete Aufnahme, entschieden sich Emin uud Iephson dafür, ohue Verzug nach den nördlichen Stationen vorzurücken und bei ihnen die Anfragen wegen Räumnng der Provinz zn beginnen. Die Soldaten von Kiri antworteten eiumütig uud einstimmig auf deu ihnen gemachten Vorschlag- alle einigten sich für den Abmarsch nach Ägypten. Es war ein Aufaug zu ehrfurchtsvollem Gehorsam. Vielleicht war es nicht innere Überzengnng, sondern nur Klugheit uud von der Not gebotene Mäßiguug, daß sie dahin übereinkamen, deu Abzug georduet durchzuführen, nm das erfehnte Ziel zn erreichen. Allein die Naschheit, mit der man abschloß und die Ungewißheit zerstörte, die Sorge, überall und allezeit, selbst in diesem Falle, wo doch der Khedive jedem die Freiheit der Wahl zugestand, die Autorität geltend zn machen, sollte die guten Aus° sichten, welche der Anfang gab, zum Schlimmen kehren. (5min gab Befehl, alsbald die in den Magazinen zn Dnfl<> vorhandenen Kriegsvorräte fortzuschaffen; einer solchen Zumutung aber wider» sehten sich die Soldaten einstimmig. Mißtrauen bemächtigte sich — 160 — ihrer Herzen; sie sahen sich nicht mehr frei in ihrem Willen, sondern von der Gewalt getrieben, wollten sie nicht mit ihren Familien der Gnade der Eingebornen nnd der änßeren Feinde anheimgestellt werden. Die Nachgiebigkeit Emins, dem die leicht erregbare, für Argwohn empfängliche Sinnesart der schwarzen Soldaten wohl bekannt sein mnßte, war doppelt verhängnisvoll; denn er war ohnmächtig, seinen Einflnß geltend zn machen, nnd znm Schaden seines Ansehens mußte er den Schimpf crdnlden, den man diesem anthat. Der Brief Stanleys nnd die Vollmacht, die Iephson als Anerkennung überreicht hatte, erwiesen sich beide als Wcrkzenge der ^nge nnd des Trnges. „Der Verrat ist nachgewiesen; ihn zn bekämpfen ist nicht schwer; Einigkeit wird nns den Sieg verleihen!" Das waren die Nnfe, welche in den einzelnen Stationen erschollen. Die von wenigen bisher nnter Zandern nnd im geheimen gesponnenen Ränke wnrden mit einem Male der Wille der Meisten. Nichts Besseres war von den Soldaten der Station Redschaf zn erwarten; denn für Emin bestand die Gefahr, sich gefangen nnd in Gondotoro eingeschlossen zn sehen, hente mit nngleich mehr Wahrscheinlichkeit, als dies im Dezember (l«87) der Fall gewesen war. Das Schweigen, welches die Deputation der Offiziere, die voransging, nm die Geister znm Wohlwollen und znm Respekte umzustimmen, seit mehreren Wochen beobachtete, war ein beredtes Anzeichen feindlicher Absichten, Emin nnd Iephson kamen dahin nberein, sich nach Mnggi zurückzuziehen. Hier wollte man den Versnch neuerdings machen, in der Hoffnung, daß der wackere Hauptmann Abdallah Menze einflußreich genng wäre, das Vertrauen anf die Negiernng wieder zn heben nnd durch sein Beispiel die Aufregung, welche fich der Herzen nnd der Geister der Soldaten bemächtigt hatte, zn beschwichtigen. Diese stimmten ans Hingabe und Achtnng vor ihrem Kommandanten, unter strenger Anfrechthaltnng der militärischen Disziplin, der Einladnng, das Land zu verlassen nnd sich nach Ägypten zn begeben, bei nnd widersetzten sich anch dem Befehle nicht, daß nenn« zehn Kisten Kriegsvorräte aus ihren Magazinen nach Duflö gebracht werden sollten. 161 — Keine Botschaft traf ein; hartnäckig blieben die Offiziere von Redschaf nnd Beddcu bei ihrem Stillschweigen, die Soldaten von Kiri bei ihrem Entschlüsse; keine Nachricht über das, was man eben in den südlichen Stationen vereinbarte, langte an; einigen Voten, die uun ^aborö kamen, gelang es, der Wachsamkeit der als Wache anfgestellten Leute zu spotten. Nach vierzehn Tagen un-nötigen Hinwartms, die man in verhängnisvoller Ungewißheit verbrachte, entschloß sich der Gonvernenr, den Heimweg anzu» treten. Am 13. Angnst <1888) wnrden die Truppell von ^aborö anf dem Platze des Dorfes in Scharen aufgestellt. Iephsou, von Emiu nnd uer^ schiedencn Offizieren begleitet, las den Anf-rnf Stanleys vor, den der Gouverneur selbst ins Arabische übersetzt hatte, nnd lnd die Soldaten ein, sich über lyre dlesbe^ngllchen Die Glilnison lion tnlwr- lichtet die Gewehre auf «min, Absichten zu änßern. Ein ungewohntes Geflüster, eine kanm verhaltene Unruhe ging bereits dnrch die Massen der Soldaten; aber niemand nnter ihnen wagte ein Wort zn sagen. Da plötzlich machte sich ein Soldat dnrch die Neihon Äahn; das Gewehr im Arm trat er vor, nnd mit entschlossener und herausfordernder Haltung wandte er sich gegen den Gouvernenr mit den Worten, sie seien bereit abzuziehen nnd hätten die Zeit nach der Kornernte hierzn festgesetzt. 11 — 162 — Am anderen Morgen ließ Iephson ohne weiteres durch den Pascha antworten, er müsse eine Erwiderung haben. Da schritt der Soldat zur offenbaren Anmaßung nnd versetzte, das sei nicht die Art, die Soldaten der Regierung zu behandeln; dieser Befehl sei eine Lüge; denn der Vizekönig habe befohlen nnd nicht gebeten, er habe sie alle zur Rettung berufen, nicht der Willkür anheimgestellt. Entrüstet über eine so kühne Rede, trat Emin zn dem Soldaten hin, faßte ihn mit der Hand am Genicke nnd befahl dem Kommandanten seine Entwaffnung und Verhaftnng. Das zündete gleich einem Blitzstrahl. Wie ein Mann erhoben sich die Soldaten, und, die Reihen auflösend, scharten sie sich in drohender Weise zusammen, indem sie ihre geladenen (bewehre gegen den Gouverueur vorstreckten, der den Säbel gezogen hatte, nm die Soldaten zum Gehorsam zn zwingen. Das rasche Eingreifen einiger Offiziere verhinderte eine .Katastrophe. Die Truppen zogen sich zurück, gingen znr Wache des Waffenmagazines, verweigerten jedoch den gewohnten Nachtdienst an der Wohnnng ihres (Gouverneurs. Am folgeudeu Morgeu begab sich Emiu nach Chor Ajn. Dort erhielt er von dem Major von Dnflc: Nachricht über die Gefahren, welche für die Sicherheit der Statthalterschaft heraufzogen; später draug ersterer mit einem audern Rate in Emin, er möge, um ernsteres Unheil zu vermeiden, zurückkehren. Am 19. August (185^) zogeu Emin, Iephson nnd Wita Hasstm dnrch das nördliche Thor der Statiou Dufl^ eiu. Die Wege zum Dorfe waren verlassen, keine einzige Person kam chueu entgegen, Grabesschweigen lag überall. Sie erreichten ihre Wuhnnng, da wnrde ihnen der Eintritt dnrch das plötzliche Erscheinen eines Pitets Soldaten, das znr Wache kam, verwehrt. Der Gonvernenr und der Arzt wurden gefangen genommen; Iephson in seiner Eigen-schaft als Gast war iu die feindselige Maßregel nicht inbegriffen. Ohne Zögern hatte man einen energischen Anfstand ins Werk gesetzt; die schmerzlichen Vorgänge voll ktiri nnd Labore hatten die Gemüter zn gemeinsamem Vorgehen bestärkt; die Un-entschlosfenhcit, welche der Gonvernenr während seines langen uni> nntzlosen Aufenthaltes in Mnggi den, allen entgegensetzte, hatte — 163 — die Ausbreitung uud Belebuug der aufständischen Bewegung begünstigt. Fatelmula Aga, von deui Hauptmauu Tinkaui uuterstiitzt, verließ seinen Wohnsitz in Fabo nnd besetzte, wenige Tage vorher, mit siebenzig Soldaten die Station DnD; er verhaftete den dort > kommandierenden Major und proklamierte sich als Netter der Statt' halterschaft, welche die überaus schlechte Regierung uud die ueuesteu Intriguen des Gouverneure zum Uutergaug zu briugeu drohten. Der Schlag traf die Gemüter wohl vorbereitet, uud ohne Er-schütteruug, ohne Mageu setzte mau eine provisorische Negierung ein. Emiu beugte, ohne ein Wort des Protestes hören zu lassen, ohne sich über die Beleidigung seiuer Würde empört zu erheben, gelasseu sein Haupt uud nahm das Gefängnis au. Der Unglückselige! Er hatte meine Stimme nicht vernommen, und als Hassan ihm meine Bitte, Wadelai nicht zu verlassen, mitteilte, hatte er geantwortet: „Ich habe fiir hente keiueu Grund zu Befürchtungen. Ich halte das Mefser am Griffe fest und biu vou einem Engländer begleitet." Der Engländer aber konnte in jenem schmerzvollen Augenblicke ihm als volleu Ersatz nichts Anderes bieteu, als daß er Bitterkeit uud Leideu der erduldeten Schmach mit ihm teilte. Am 9. September (1888) gegeu drei Uhr nachmittags laugte der Dampfer „^thedive" in der Nhede von Tungurn an. Eine nugewöhuliche Bewegung herrschte uuter der Garnison der Station, welche im Festgewaude sich am Orte der Landung zusammenscharte. Alsbald kau: Iephson in meine Wohnung und erzählte mir mit schmerzvoller Stimme die traurigen Ereignisse, iu welche er mitverwickelt war. Wohl hätte ich ihm einen leisen Vurwurf machen sollen, daß er auf meine Worte so wenig Gewicht legte, als ich meine Zweifel über die Lage der Provinz äußerte; aber Teiluahnie gewauu die Oberhand; ich versprach ihm meine vollste Uuterstützung uud tröstete ihn mit guter Hoffuuug. Aufs schmerzlichste hatte mich diese Nachricht betroffen, doch nicht erschüttert. Als ein aufrichtiger Freund Emius uud Witas, stets offeu in meinen Handlungen und Meinuugsäußeruugen, fühlte ich mich, obwohl ich so manchesmal das Vorgehe:« der Regieruug tief hatte beklagen uud bekämpfeu müfseu, doch verpflichtet, alle 11* — !N4 — meine Kräfte einzusetzen, nicht mir um ihre traurige Lage zn mildern nnd zu bessern, sondern anch dahin zn N'irken, daß die mit Füßen getretene, völlig aufgegebene Autorität eines Tages wieder für deu» jcuigeu, dem sie gebührte, zu Ehren käme nud zwar durch jene Frevler selbst, dadurch daß sie gezwungen würden, sich zur Demütigung herbeizulasseu. Die Aufgabe, die ich mir stellte, wurde durch emeu Befehl der provisorischen Regiernng, die sich in Dufl^ niedergelassen hatte, erleichtert, da sie dem Kommandanten in Tnuguru anftrng, mir nud deu mir zugehörigeil Persouen jede Sorgfalt nud entgegenkommende Aufmerksamkeit zu erweisen. Man lud mich ein, mich uach Duflc zu begebeu, so oft ich mit Emin Pascha znsammensein wollte, und deu Beratungen der Versammlung, die dort zusammentrete, bciznwohneu. Bei ihrer Anknnft in Tuuguru uahmeu die eben Angelangten die Magazine der Regiernng ill ihren Besitz, dnrchsuchteil das Haus de^ Arztes aufs genaueste, nuter allerlei gehässiger und boshafter Streuge, die ich kaum zugeben konnte, und bei ihrer über das Ziel hinausschießenden Thätigkeit ließen sie sich so weit hinreißen, auf dm Hauptmann Soliman Aga Verdacht zu werfen, der auf diese Weise seineu Vohn dafür erntete, daß er unter den ersten war, welche die Asche znm Brande schürten. /.Die aus sechs Offizieren und Beamten bestehende, von Achmet Dinkaui geleitete Kommission sehte in der Generalversammlung den Soldaten die Geschichte der anfständischen Bewegnng anseiuauder, welche sich zum Heile der Provinz und als Huldigung vor dem Prinzipe der Gerechtigkeit vollzogen habe, das in den dem Vize» könig uuterworfencu Läuderu in uugetrübtem Glänze strahleil müsse. „Ter Statthalter," fügte der Hanptmaun bei, „hat dnrch Willkür, Ungerechtigkeiten, Gewaltthaten, Erpressungen, offenes Günstlings-weseu in laugen fünf Jahren schändliche Schmach über die Provinz gebracht, deren Regierung ihm anvertraut war. Jetzt verschwört er sich, um die Schaude auf die Spitze zu trcibeu, sie au die Eugläuder zu verkaufen. Aber die Stunde der Rache für die mit Füßeu getretenen Rechte hat geschlagen. Wir haben als Verteidiger der Gerechtsame des Vizeköuigs das Joch abgeworfeu und eine — 165 — neue Regierung proklamiert, welche Ordnung uud Gerechtigkeit für alle bedeuten soll," Die Menge klatschte Beifall mehr ob der Neuigkeit, welche der individuellen Zügellosigkeit freie Bahn eröffnete, denu ans inuerer Überzeugung. Am 13. September (1888) begab sich die Kommission nach der Station Msim, nud nach kurzem Eiuwurfe seitens des Kom-mandanten derselben entnahm sie dem Magazin dreißig Kisten mit Rcmiugtoupatronen, die Stanley dort hinterlegt hatte, um sie nach Duflö zn schaffen. In DnflT- lief das Gerücht als sicher um, das durch ober> stächliche Nachrichten vom Süden gekommen war, daß die Stanley» expedition in den südlichcu Gegeuden am Albert'See angekommen sei. Infolgedessen hatte Iephson die Erlaubnis erhalten, die mit der Nenorduuug der Proviuz beauftragte Kommissiou uach deu Etatiouen Tuuguru und Msml zu begleiteu. Als er in Tungnru augekommen war, überredete ich Iephson, ja nicht uach Msick zu geheu, außer wenn die Nachricht ihre Bestätigung fände, welchen Gesichtspunkt auch immer mau eiuuehme. Hätte ich es uie gethau! Kaum war der Dampfer abgefahren, so bestürmte den wackern jnngeu Mauu der Zweifel, nud er fand bei der Überzeugung, seine Pflicht nicht erfüllt zu habeu, keiue Ruhe mehr. Es that mir sehr leid um ihn, nicht als ob ich seine Zweifel teilte, die sicher nnbegründet waren; darnm war ich über die Maßen froh, als der Dampfer zurückkehrte und das Irrtümliche der Nachricht bestätigte. Nachdem die Kommission ihre Thätigkeit mit der Prüsnng der Regierungsmagaziue geschlossen nnd die Verwaltnugsposteu mit Ver-trauenspersouen besetzt hatte, kehrte sie nach Wadelai M'ück. Dort hatten sich in reicher Zahl die Beamteu versammelt, zum großen Teile Ägypter; dahin, als nach dem Sitze der Regiernng nnd dem Znflnchtsorte für jeue, welche der Gewaltthätigkeit der Befehlshaber ferner Stationen eutflieheu wollten, eilten sie uuter deu Schutz des Hauptes der Provinz. Wir stiegen in Wadelai am 13. September aus; ans den» selben Abend ward eine allgemeine Natsversammlnng'angejagt, die sich zum größten Teile ans ägyptischen Offizieren nnd Beamten zusannueusetzte, nut dem Zwecke, de:n Triumph' der anfständischeu Vewegnng straft zu verleihen und ein Progrannn zu entwerfeu, mi welches man sich bei der Geucraluersammluug, welche in Duflc.' zusammenkommen sollte, halten N'ollte. Die Ägypter thaten nichts nm, wenn möglich, die Oberhand bei den Entscheidungen zn ge-winnen^ sie nützten die bescheidenen Vorschläge der Sndanescn au5, nachdenl sie die Fnrcht, die sie vordem e»upfanden, aufgegeben hatten, und wirkten aus allen Grasten dahin, jegliches Gefühl der Mäßigung zu erstickeu. Altan entwarf in jener Sitznng eine Anklageliste gegen die Person des Gonvernenrs; man legte besonderen Wert anf die Rache persönlicher Empsiudlichleil/ nnd nnter dem Geioaude schein barer Gesetzlichkeit erwarben sich die Ruchlosesten das allgemeine Vertrauen nnd den Auftrag, die verletzten Rechte zn schlitzen. Nach zweitägiger Schiffahrt in Gesellschaft einer trunkenen, zügellosen, in ihren schamlosen Gelüsten entarteten Schar, die sich in einer Anfregnng befand, al5 ob es zn einem Gastmahle ginge, begrüßten Iephsou uud ich mit Freuden den Augenblick, da der Dampfer vor Dnfl^ hielt. Mein Reisegefährte begab fich nach seiner Wohnnng, welche iiu gleichen Hause, wie jeue des Paschas, war, ich aber leukte zn seiner großen Verwunderung meine Schritte nach dem Hanse Fatelmnlas, des provisorischen Hanvtes der neuen Regierung. Iephsou komite es sich uicht versagen, wie ich später erfuhr, meinen Gang Emin mitzuteileu, der durch diese meiue Haudlungs» weise aufs tiefte verletzt wurde. Für mich aber bestand die Not» wendigkeit, dies zn thun; es war ein nnnmganglicher Schritt, mein Werk zniu Rutzeu des Freuudes einzuleiten. Der Zügel, den ich dem angebornen Stolze anlegte, war leine Abdankung der Würde, nur eiue kalte Überleguug der Freuudesvflichten, denen ich mich freiwillig nuterzogrn hatte. Wenn die Notwendigkeit nnd die Macht der Ereignisse mich zwaug, die europäischen Gewohnheiten soweit abznlegen, nm uicht mehr begreifeu zu lassen, wie für mich diese Zeit hiniibergeheu sollte, so war meiu Herz stets fest, meiu Gedanke hatte nnverrückt das Ziel vor Angen; ich ließ mich uicht herbei, wie audere, über allem uud vor alleu eiueu eitlen, ungelegenen Hochmut zu pflegeu. — 167 — Ohne Schwierigkeit erhielt ich von Fatclmula die Erlaubnis, meine Wohuuug bei dem Gouverueur anzuschlagen nnd bei den Sitzungen der einberufenen Versamuilnng, wobei es sich mn Ent« scheidnngen über das Geschick der Provinz handelte, mitzureden. Das Herz schlug mir höher, als mir Emin, da ich mich ihm vorstellte, die Hand entgegenstreckte nnd die Worte flüsterte: „Hätte ich Ihrem Rate gefolgt!" ^. — - „Sprechen wir uicht oon der Vergangenheit," nuterbrach ich ihn, „denken wir an die Gegenwart; fassen Sie Mut! Wir wollcu arbeiten! Wir wollen hoffeu! Pertranen Sie mir! Sie werden sehen, daß wir triumphieren." Ich sprach nicht mehr. Die ^ülle der Gedanken überwältigte mich. Einin, der geistvolle Mann, der Pfleger der Wissenschaft, der soviel Bewunderuug erregt nnd soviel hochachtungsvoll«.' Begeisterung in Europa wachgerufen hatte, saß uuu gefallgell uud war der Gnade einer unwissenden, fanatischen Masse anheimgegeben! Mit nicht geringerer Hingabe begrüßte ich den guteu Wita Hass.-lu uud richtete au ihu Worte der Ermutignug, an ihn, der, treu ergeben seinem l5hef, mit ihm gefallen war. Als die Militärpartei den Grund zu einer Umwälzung in der Leitung der Geschäfte uud der Verwaltung der Proviuz legte, da lag es nicht in ihrer Absicht, zu eiuer vollstäudigeu Änderuug der Regierung zu schreiten; sie hielt es nnr für nötig, die Persou des Gouverneurs, um sie vou schlimmen Einflüssen zu trennen, mit einem Rate zn umgebeu, der mit ihm die Verantwortlichkeit sowohl für die politischeu als die admiuistrativeu Handluugcn teilen sollte. Allein das ging nicht nach dem Willen der Majorität der Aufrührer, welche die zerstreuten Kräfte ill der Afterversammlung zu Wadelai georduet uud, gestärkt durch die Überlegenheit der Instruktiv«, sich für eiue Veruxiltungsenqn^te und für die Ver» setzuug des Gouverueurs, des Arztes uud des Majors des zweiten Bataillons iu deu Anklageznstand eutschieden hatten, Auf Grnndlage derartiger Anschauungen wnrde die General-versammlnng in ihrer ersten Sitzung am 24. September (1W8) eröffnet, ill welcher man, nachdem mau die Gründe auseimiudergesetzt — 168 — hatte, die strenges Vorgehen gegen den Gouverneur und die zwei Offiziere, die seiue Mitschuldigen waren, rechtfertigen konnten, den Vorschlag annahm, einer Militärkommission die Anträge zn unterbreiten, die zn stellen wären, um für die Znknuft die Beobachtung der Gesetze, die Rücksicht ans das Recht nud die Unverletzlichkeit der Personen zn schuhen. Während der Nacht aber versammelte sich eine Schar von Ägyptern im Hanse des Hauptmanns Ali Dschabnr, eines kühnen Sudanesen, schlimm von Geist und Herzen, der den gemäßigten Plänen, welche das provisorische Haupt der Negierung, Hanptmann Fatelmnla, vertrat, feindselig gegenüberstand; sie dachte, einen Handstreich zn macheu uud der Versammlnng durch Einschüchterung die Abstimmung für eine radikale Änderung der Verfassnng der Re-giernng zn entwinden. Am Morgen des folgeudeu Tages laseu diese Leute, vou Ali Dschabnr nnd seinen Frennden unterstützt, in Gegenwart weniger bernfener Mitglieder, dreier bekannter Intriguante«, Sabri, Taib, Mnstapha Achmet, deren erste beide Schreiber, der dritte Offizier war, den Entwnrf einer Anklageschrift vor uud ludeu alle Auweseuden ein, dieselbe anzunehmen nnd zn siegeln; ein zweites Dekret galt der Absetzung Enlill Paschas als Gouverneur der Provinz, ein weiteres feruer der Abberufung des Arztes und der Enthebnng des Majors von seiner Stelle. Wenige schüchterne, einsilbige, abgebrochene Bemerkungen fielen; das Schweigen war die Folge der Drohuugeu; mau lud die Offiziere und Beamten einen nach dem andern vor, bald waren alle in Duste anwesend und besiegelten den gehässigeu Gewaltakt der Willkür mit ihrer Bestätigung. Übermütig nnd sich in die Vrnst werfend zogen die Bösewichte nach ihren Häusern znrück in der Überzeugung, das Land von dein drohenden Untergauge gerettet uud eine That ewig denkwindiger Gerechtigkeit verübt zn haben. Die wenigen Schüchternen, vielleicht anch Betrübten, faßten wieder Mut, sie fühlten ihr Herz vou der Verantwortlichkeit frei, indem sie ihre Feigheit mit ihrer ohumächtigeu Minderzahl bemäntelten. Das Absetznngsdekret wurde mittelst eines von dem mit der Leitung der Negiernngsgeschäfte betrauten Major Hamid gezeichneten — 169 — Schreibens dem Gouverneur mitgeteilt. Hamid war unterdessen durch einmütigen Beschluß der Versammluug zum Oberstleutenaut befördert wordeu; gleichzeitig gab man (5min den Haftbefehl für ihn, den Arzt und den Major bekannt. Ich riet Emin, der er« haltenen Anzeige seine Unterschrift beizusetzen nnd das Gleiche bei allem, was ihn« vorgelegt würde, zu thuu. Er hatte vorher, uoch ehe ich nach Duflü kam, seiuc Uuterschrift uuter eiueu Befehl gesetzt, der deu Offizieren und Beamten, welche von ihm entfernt worden waren, ihre Stelle wiedernm verlieh, desgleichen uuter eiuen andern, der sich auf Verä'nderuugeu iu der Verwaltuug der Provinz bezog; eudlich uuter eiueu dritteu, mittelst desseu mau deu Befehls-haberu der Statiuueu Wadelai, Tuuguru, Msuil auferlegte, die Kriegsvorräte, welche über die iirtlicheu Bedürfuisse hiuausgiugeu, in das Hauptmagaziu iu Dufl^ zu schicken. Es lag demnach gar kein Grund vor, sich dnrch die nun au ihu gestellte Forderung in seiner Antorität geschwächt zu glauben; ich stauutc iu meinem Herzen, wie Iephson au jeuem Tage darüber betrübt seiu konnte, als ob es sich 'dabei darum haudelte, emeu uuziemlicheu Vorfall vou früher rechtlich auzuerkeuueu. Die für jetzt zu Hilfe genifeue Übermacht hatte die volle Herrschaft iu der Hand; ihr sich zu fügen war nnr die Fortsetzung eines früher bereits gewährten Zugeständnisses. Ter neue Gouverueur, alt au Iahreu uud schwach au Vrr-staud, übte keiuerlei Eiufluß auf die öffeutlichcu Akte aus, lvelche in despotischer Weise uach dem Willen des Hauptmanus Ali Dschabur ihm eingeredet uud dauu vou ihm gebilligt wurdeu. Dieser hatte siebeuzig Soldaten mit sich geführt, die er uuter dem Abschaum der Kompaguieu ausgewählt hatte, lvelche iu ihrem Übermute in Tnflö die Herren spielten, stets bereit, mit ruher Genialt die Gelüste ihrer Vorgesetzten zu uuterstützen. Rasch giug mau zur Gewaltthat über. Tas Haus des Majors Hawask wurde eiues schoueu Morgcus von dcu Soldaten über-falleu, seiu Besitz beschlaguahmt, er selbst gehühnt uud mißhaudelt. Iu der Proviuz wegen seiuer Tiebercieu uud seiuer fortgesetzteu Ungerechtigkeiten gehaßt, galt er als ein böswilliger Ratgeber des Gonvernenrs; er war zum Gegeustaud allgemeiuer Verachtuug ge^ — 170 — worden, seit dieser von der Höhe seiner Macht gestürzt war, und die Klagen, welche, sein feiges Gemüt hatte laut werden lassen, erregten nicht so fast Mitleid, als spöttisches Gelächter. Da er im Perdachte stand, ansehnliche Geldsummen zn besitzen, so ließ es der nene Gouverneur an Drohuugcu nud Plackereien nicht fehlen, nm denselben auf die Spur zu kommen. Des Majors vertraute Dieuer wnrdeu eingekerkert und geschlagen; einen Teil des Geldes konnte man ihm abnehmen; aber er blieb fest beim Ableugnen und zog jede Art schlechter Behandlung vor, obwohl ich ihm riet, dem Trängen der Stlauenaufseher nachzugebeu uud eiu abstoßendes Schauspiel zu Ende zu führen, das schließlich auch noch unseliger sich gestalten konnte. Die Wahrscheinlichkeit einer unerwarteten Rückkehr Stanleys brachte die Aufstäudischcu zur Vesinnnug; in öffentlicher Versamm» lnug anerkannte mau seiue Seudnug seitens der Regierung zu ttairo, und man beschloß, sich vorzubehalten, direkt mit ihm über die Räumung der Provinz und die Rückkehr uach Ägypten zn verhandeln. Allein diejenigen, welche sich bei dem Ausstände am meisten bloßgestellt halten, fügteu sich scheinbar der öffentlichen Entscheidung und wirkten im geheimen, um zu verhindern, daß Stanley von dein Regierungswechsel in der Provinz, und wie man sich in den Besitz der vom Vizekönig übersandten Kriegsvorräte gesetzt habe, erfahre, Auch kam man über die Notwendigkeit überein, die drei Verhafteten uach den nördlichen Provinzen zn verdauuen, um sich vor der Go fahr eiuer Flucht derselben zu schützet«. Seit den ersten Tagen meiner Ankunft iu Dufl<^ verfehlte ich nicht, von der mir gewordeneu Einladung Gebrauch machend, allen öffentlichen ^usammeuküuften beizuwohnen, die man abhielt, nm über die verhafteten Persönlichkeiten uud über die Neueruugeu, welche iu deu Regierungsmaßregcln eiuznführen wären, sich zu besprechen. So oft ich es für angezeigt hielt, gestattete ich mir, ihr thörichtes Vor-gehen zn tadeln, indem ich sie zn besseren Ratschlüssen ermahute. Ihre Eutschließuugcu, die stets schriftlich niedergelegt uud von denjenigen, welche die Reglerungskommission bildeten, gesiegelt wnrden, eingehend ans dem Mnnde der Schreiber zu erfahren, war nicht schwer. Wenn man mich auch als Frennd des Paschas kannte, der sich — 171 — für ihn herzlich interessierte, verbot man mir doch nie, an den Ver sammlnngen teilzunehmen, nm, wie man sagte, zn beweisen, daß ihre Handlungsweise recht sei nnd ihre Akte daranf berechnet wären, dem Khedive als höchsten Richter zngesandt zn werden. Beständig besnchte ich das Haus einflußreicher Offiziere nnd Beamten, bisweilen hatte ich auch Iephsou als Begleitung, nnd ohne Verdacht zn erregen, unterhielt ich mich mit ihnen über die übermäßige Strenge nnd die geplante Verbannung; bei den Klügsten und Umsichtigsten bemühte ich mich, die falsche Bahn nachzuweisen, in welche das Land hiueiugezugeu wurde, uud sogar die (Grundlage einer Gegeurevolutiou zu schaffen, welche infolge der ^ügellosigkeit der Aufrührer mm bald nötig wurde. Hatteu die Worte auch uicht immer unmittelbaren Erfolg, so wirkten sich doch anf die Gemüter vieler mildernd und zwangen ihre Geister zum Nachdenken. Am 28. September (1888) in aller Frühe liest mir der Major Selim M^ttera heimlich mitteilen, daß mau im Hause des Haupt-manns Fatelmula sich versammelt habe, nnd daß ein Nat von wenig Hanptaufwiegleru dort den Erlaß einer Verbannung Emins, Hassuns nnd Hawasks vorbereite, nm ihn am Tage der Versammlung znr Annahme vorzulegen. Ich sandte meinen Burscheu au den Kapitän mit der Bitte, die Znsammeukuuft zu verhindern. Er machte keine Schwierigkeiten, nnd ich begab mich in sein Hans. Dort waren etwa ein Dntzend der erbittertsten Feinde des Gouverneurs anwesend. Tie stürmische, bisweilen gewaltlhätige Sitznng zog sich von sieben Uhr morgens bis ein Uhr nachmittags hinans. Ich setzte meine Gründe auseinander, zeigte anfs klarste die sichere Gefahr, isolierte die heftigsten und errang den Sieg, indem man mir versprach, man wolle für den Augenblick jede feindliche Haltung aufgeben. Da ich jedoch immer befürchtete, mich unerwartet einem Betrüge gegenüber zn sehen, ging ich zugleich mit Major Selim zn dem Oberstleutnant nnd brachte ihn dazn, mir sein uud seiuer Freunde unbedingtes Entgegenwirken gegen deren gehässige Maßregel zn versprechen-Und für den äußersten Fall, wenn alles misglücken sollte, schickte ich meinen treneu Burschen Oatil zn einigen Sergeanten nnd Sol> datcn, mit denen bereits geheime Abmachuugeu getroffeu wareu, von denen die Freunde der Rebellenregieruug keine Ahnung hatten, — 172 — um sic einzuladen, sich zum Aufstaudc und zur Widerschung bereit zu haltm, falls sic dcu Gonuernenr gewaltsam aus Dufl<^ wcg auf der Straße uach Norden führen scheu sollten. Nachhause zurückgekehrt traf ich Emiu sehr erregt au; cr hatte sich Gedanken un! uieinethalben gemacht. Osmau Latif hatte ihm mitteilen lassen, mir Mäßiguug uud Klugheit zu empfehlen, da Hauptmann Ali Dschabur bei meiuem Weggange aus dem Hause Fatelmulas ausgerufen hatte: „Weuu dieser Mcusch nochmal in dieser Weise zu mir spricht, werde ich ihn in Ketten legen lassen." „Verulugeu Sie sich, Pascha," sagte ich M ihm; „ich hoffe, daß sich unsere Angelegenheiten noch besser entwickeln können; und was Ali Dschabnr anlangt, so glanben Sie mir, er wird sich wohl hüten, sich gegen mich zu kehren. Glaubeu Sie übrigeus uicht an die allzugroße Klugheit Osmau Latifs; er ist der Manu der Ve» furch tuugen." Die Kommission, welcher die Prüfuug der Verwaltungsleitung übertragen war, und in welcher das Haupt der Finauzleituug den Vorsitz hatte, ein Veamter, der von Emin seiner Stelle enthoben worden war, hatte ihren Anftrag zn Ende gebracht nnd mit dem Vorschlage geschlossen, daß man im Hanse des Gonvernenrs nnd des Arztes eine Untersnchuug voruehme, um festzustelleu, ob offizielle Papiere, Stoffe, Züudhütcheu und Kriegsvorräte, die abgingen, sich hier verborgen fänden, Der gehässige Antrag fand sofort Annahme; den beteiligten wnrde der (Gewaltakt mitgeteilt, dem sie sich fügen mußten, uud ich erhielt die Erlanbnis, als Prokurator der beiden anerkannt zn werden. Am 8. Oktober (1888), eine halbe Stnnde nach der Anknnft des Dampfers nach Wadelai, wurde das Hans des Paschas von Soldaten nmringt; man machte sich an das Werk der Dnrchsnchnng; jeder noch so entlegene Winkel wurde durchforscht; Kisten, Körbe, jedes Gefäß wnrdc umgestürzt, uud die Gegenstände, die man in den Ostrakismns mit inbegriffen dachte, wurden beiseite gestellt. Auch an bösen Worten fehlte es nicht, noch an spöttischen Fragen. Ich gab mir Mühe, mich ernst nnd versöhnend zu halteu. Als die Sache zu Ende war, wurde mir Abschrift des Protokolls der Beschlagnahme mit den Unterschriften der Abgeordneten ausgehäudigt. Emins Tochter, die kleine Ferida, kam in jenen Tagen öfter mit thränenden Augen zu mir, Sie bebte ob der längeren Ab> Wesenheit ihres Vaters nnd der nenen Willkür, Ich beschwichtigte das liebe Mädchen, nnd beim Weggange mnßtc ich ihr versprechen, bald wieder mit ihrem Vater zurückzukehren. Ein günstiges Schicksal wollte, daß ich nach nicht langer Zeit so glücklich war, ihr diesen Wunsch erfüllen zu können. Am 14. Oktober schritten die Abgeordneten znr Hanssuchung bei dem Arzte in Tungnrn. Dort erstreckte sich die Wegnahme auf alles, was ihnen nnter die Hände kam, anf Hansgeräte nnd Vorräte, ohne Rücksicht anf die Art derselben, wobei man die Nnver» schämtheit soweit trieb, die Leute des Hauses sogar zn schlagen. Die weggenommenen Gegenstände wnrden im Magazine nieder-gelegt, nm nach Dufte geschafft zn werden. Ter Widerstand des Befehlshabers der Station MM, sich den von der neuen Regiernng stammenden Befehlen zn fügen, hatte diese zn dem Beschlusse getrieben, den widerspenstigen Beamten zum Gehorsam zn zwingen nnd gegen ihn im Notfälle anch Gewalt-maßregcln zu gebrauchen. Zu diesem Zwecke kamen die Offiziere von Tnngnrn nach MM, wo sie zn ihrer großen Überraschung inne wnrden, der Befehlshaber habe den Weg über das Gebirge genommen, nm Korn einznkaufen. Fest in ihrem Vorsatze, ihn zu erwarten, schickten sie sich an, alles, was sich in jener Station vorfand, als Bcntc zn nehmen, Ziegen, Salz, Felle, Öl, Tabak; aber ein dringender Befehl rief sie znr sofortigen Rückkehr nach DuD, wo sic am W. Oktober (1888) anlangten. Die Nachrichten lauteten mehr als traurig. Drei Dampfer, welche von Chartum kamen, waren mwersehens vor Redschaf er° schienen. Die Bewaffneten, die ihnen entstiegen, hatten nach knrzem Widerstände die Station angegriffen nnd eingenommen; drei Schreiber und drei Offiziere waren gefallen, indem sie heldenmütig das Ein» gangschor zn-m Fort verteidigten; ein entsetzliches Himnorden der Männer, Frauen und Kinder, wobei niemand verschont blieb, war die blntige Orgie der Sieger gewesen. Bei ihrem Erscheinen hatten die Araber dnrch drei Derwische an Emin, den „Mndir" (Statthalter) der Provinz Äquatoria, eine 173 — 174 — Anfforderuug gerichtet. In dieselbe verwob Omar Saleh, ein Offizier des Äiahdi, die Geschichte der Thaten seines Herrn, und, indem er hieranf allgemeine Verzeitiilug ankündigte nnd feste Unter stnl)iing znsicherte, lnd er znr llnterwcrfuug ein, wobei er erklärte, er sei gesandt, nni alle von der Statthalterschaft ans dein Lande der Ungläubigen zu entheben nnd sie ihren wahren Brüdern, den Mnselmanen, beizugesellen. Erschreckt über den Empfang eines solchen Schreibens, wandten sich die Rebellen an Emin um Rat, Er gab, indem er jede Ver> antwortlichkeit abwies, seine Meinnng über die Lage kund und sprach sich dahin ans, ein Sieg au den Stationen des Nordens sei schwer, eine Übergabe ein Gang zn einem sicheren Tode, Es bleibe nichts Audcres übrig, als uach Süden hinabzuziehen nnd in Tnngnru feste Stellnng zu nehmen. Aber die Nachricht von der Zerstörung Redschafs erregte die Gemüter der Offiziere, nnd der damalige Statthalter machte sich zugleich mit den Soldaten des ersten Bataillons nnd mit Ver-stä'rknngcn, die mau aus der Proviuz gewann, nach Mnggi auf, in der Absicht, dort eiue starke Truppeumacht vor Makakra zn« smnmenznziehen uud von da die in Redschaf verschanzten Mahdisten auzugreifeu. Gegenüber dieser neueu nud äußerst gefährlichen Lage wurde voll deu meisteu ein Widerstand für unmöglich und uuaugezeigt gehalten, nnd man entschloß sich sofort, die nicht Streitenden sowie die Familien der Soldateu uach deu Statioueu des Nordeus ab» geheu zu lasseu. Gleichzeitig schrieb mau an den Vorstand der „Mndirie," indem man ihn aufforderte, die Idee einer Nache für die bei Redschaf Gebliebenen fallen zu lasseu uud dafür eine Trupven-vereinignng in Dnfl^ auzuordueu. Es staud zu Hoffell, daß bei dem Auftreten der Gefahren, welche drohend über die Provinz heraufzugeu, der thörichte Zorn weicheu und die Geister wieder anf das eine Ziel sich richten würden — die Verteidigung nnd die gemeinsame Sicherheit, nnd daß sie zn milderen Ratschlägen sich einigten. Eitle Hoffnnng! Ali Dschabnr nnd die Offiziere des ersten Bataillons nahmen bei der Nachricht von dem Einfalle der Mahdisten ihren Marsch nach — 175 — dein Norden, hielten die Maßregel der Gefangenschaft des Gouverneurs, des Arztes nud des Majors aufrecht uud übertrugen die Verantwortlichkeit für dieselbe dein Hauptmann Fatelmula. Die Menge stimmte bei, und mehr als alle waren die Ägypter frol,, anf der Nahn der Intrigue und Zügellofigkeit fortschreiten zu köuuen, ' Daß die Mahdisten auf ihrem Iuvasiousmarschc vorwärtsschreiten nnirden, war mehr als gewiß; daß aber uusere Soldaten iiu staude seiu lvürdeu, ihrer Kiihuheit Einhalt zu thun, schieu uichr als je zweifelhaft. DuD lief die nächste nnd sicherste Gefahr. Ich machte mich ucuerdiugs an die alten, für den Augenblick uuterbrocheuen Versuche, welche, wenn auch keine bedingnngslose Befreiung des Gonverncurs uud seiuer Gefährwl, so doch eiue Milderung ihrer Gefangenschaft herbeiführen sollten, uud als Grundlage einer solchen verlangte ich ihre Übersiedelung nach Wadelai. Indem ich die Gesinnung der einzelnen Offiziere ans> znforschen und die Beihilfe der minder bös Gesinnten nnd einiger Gnteu mir zu erringen suchte, verlangte ich offen nnd klar als Fordernng der Menschlichkeit die Verbringnng der Gefangenen nach einem Orte, der außerhalb der Gefahr eiues nuvorhergeseheuen Angriffes der Einfallenden liege. Der Major erhielt die Erlaubnis, uach Wadelai überzusiedeln; was den Pascha nnd den Arzt anbeträfe, erwiderte mir der Haupt» mann Fatelmula, so stehe er der Gewährung des Wuusches nicht entgegen, aber er brauche die Zustimmuug des Regenten, der sich bei den Truppen in Kiri befand. Die gemütliche Heiterkeit, die uns gewöhnlich des Abends unterhielt, hörte von Tag zn Tag mehr anf; oft blickten wir eiu-ander stumm au, Emiu nnd Hassim hatten jede Hoffuung auf Ve-freiuug verloren; Ievhson ruuzelte oft die Stirne, iudem er klagte, daß er sich nicht auf dem richtigcu Posten befinde, wenn Stanley unversehens ankäme. Ich meinerseits war noch immer vertrauensvoll, daß wir doch noch zu der gewüuschteu Lösuug kameu; uur ein Gedauke quälte mich, der, es möchteu traurige Ereignisse über uns hereinbrechen, ehe wir ans Ziel gelangt wären. Indem ich aus dem Murren, das allmählich aus dem Munde der Soldateu losbrach, Vcraulafsuug uahm, zog ich Selim Matera — 17<) — und dcn Kapitän Soliman ins Vertrauen nnd überredete sie, sie sollten aus Menschlichkeit nnd zur Verringerung ihrer Verantwortlichkeit durch die Entfernung des Gouverneurs und des Arztes dem vorbeugen, daß ein von niemand gewünschter trauriger Fall die Reihe der Leiden, die ihnen seit so langer Zeit zugefügt worden waren, abschlösse. Man einigte sich, einen Rat, dem nnr Offiziere beiwohnen sollten, mit Rücksicht darauf, daß die Provinz in vollem Kriegsznstande wäre, einzuberufen. Es war der 15. November (l888), als gegen Sonnenuntergang verzweifelte Nachrichten von Norden eintrafen. Die Truppeu unter dem Befehle des Oberstlenteuants seien in der Nähe von Nedschaf von den Mahdisten geschlagen worden; die Soldaten hätten sich in wilde Flucht gestürzt; der Oberstleutnant, ein Major, drei Hauptleute und ein Schreiber seien im Kampfe gefallen. Die Nachrlchl verbreitete sich rasch unter den Soldaten; das Herannahen der Gefahr, die Disziplinlosigkeit der Truppeu ließen alle den Mnt verlieren. Major Selim Mttera übernahm am folgenden Morgen ohne Widerspruch dcn Oberbefehl, und seine erste Haudluug war, sein Versprechen zu halten. Nachdem er die Offiziere zum Rate berufen hatte, legte er ihnen den Antrag des Abznges des Paschas und des Arztes nach Wadelai vor, betrieb seine Annahme nnd setzte davon, nnr der Form halber, die Zivilbeamten in Keuntnis. Uni Mittag eröffnete eine Kommission von Offizieren Emiu Pascha den gefaßteu Beschluß, und die militärische Besetzung wurde von dem Eingangs-thore weggenommen. Am Morgen des folgenden Tages (17. November) schiffte sich Emin unter militärischen Ehrenbezeugungen und unter dem Douuer der Kanonen auf dem Dampfer ein, der uns nach Wadelai bringen sollte. Varidorf. — 177 — Mlftes Napitsl. Inhaltsübersicht. Ehrerbietung nnd HändeklM. — !^in Krokodil, das mir zum Gesprächsstoffe dienen mufj. ^ Die A a r i uou Beddcn. — Das Pfeifen der Dinta — Drr Schreiber Taib — Schwur anf den Koran. — Wade la i nnd die eritc Etapc. — Man braucht nicht mehr Stirne an Stirne zn kämpfen. — Grnstc Nachrichten — Vorschlag, Wadelai zu'oer-lasfen, — Die Schwiegermutter Insef Fahmis. — Zu Fagongo. — Ankunft des Dampfers „Khcdiuc". — Niederlage der Malidistrn in Dnfl^. ^- Befehl an den Pascha, nach Wabelai zurückzukehren. — Weigerung Gin ins, — Brief des Majors T e lim Matera. — Thaler des Mahdi, — Näumuug Dufl^s. — Hauptmanll Sol im an, — Sein Tod, — Gmins Befürchtungen. ^ Ich bin nicht seiner Meinung. — Leutcnant Sal eh, — Die miMutigen Aufständischen, -^ Die zwei Parteien. — Ermordung des Häuptlings Snnga, — Seine deiche an der Küste, — Kol ikkio nnd Katto. — itönig Tschna wüiet vor Zorn, — Eiu kleines Kind wird getötet, — (im schwarzer Stier nnd ein zwölfjähriger Nnabe. — Die Lur im Gebirge. — Voti ist tot. — Sitte der Begräbnisse. — Proklamation des Nachfolgers, — Streifzüge der Wan-joro. - Der Ornithologe Emin, — Iephson als Jäger, — Emin will nicht von Tnnguru gehen, — Nücklehr Stanleys. — Brief Stanleys an Iephson. — Nmin sich selbst überlassen. ^- Icphson und Emin schreiben an das Hanpt der Truppen i>, Wadclai, — JepHsons Abreise, — Ich rate Gmin zn zögern. — Wie viel würde uns eine Unklugheit kosten! Als der Dampfcr nach Wadelai kaiu, stiirztr sich das Volk m Massen an die Landestellc und bczen^te init stürmischen nnd langen Beifallsrufen seine Genngthmmg. Es war der Trinmph, der nach Recht dem Sieger gebührte. Die Behörden überboten sich in sichtlicher Eile in weißen Kleidern mit Hoch ach tnmMezengnngen nnd Händeküssen dem Pascha gegenüber, nnd indem sie ihre Dank» sprnche hinausstießen, schlössen sie sich dem zahlreicheil Gefolge an. Von den Trnppen geehrt, welche bei seinem Vorbeizuge Spalier bildeten, von dein Donner der Artillcricgeschüke begrüßt, mehr lasati, Zehn Iah« in Uqualona II. 12 — 178 — erstaunt als ergriffen über su viel Bezeugungen vou Hochachtung und Wohlwolleu, begab sich Emin uach seiner Wohmmg, wo er die herkömmliche Huldigung der Offiziere und Beamten eutgegeU' nehmen mußte. Während ich hinter der klatschenden Menge langsam, da mich ein Leiden am Beine^ das mich in den letzten Tagen meines Aufenthaltes in Dnflo befallen hatte, belästigte, die Höhe hinanstieg, welche zur Station führt, begrüßte mich der gute Hässan, der abergläubische Türke, der Amulette gegen Löwen nud Krokodile verteilte. Er begann einen großen Lobspruch des Paschas loszulassen, in den er lant gemeine Flüche gegen die Nebellen Dufl^s einflocht. „Wissen Sie", sagte ich, nm die Rede, die mich gar nicht ergötzte, abzuschneiden, „daß das Krokodil, das sich das Bein des Schreibers Mahmud Tiki-Tiki angeeiguet hat, gefangen und getötet wurde?" „Ich habe es gehört nnd frene mich sehr darüber." „Es wurde vou den wackeren Bari von Bedden gefangen." „Wackere Leute! ja wohl! Es ist ein Geheimnis, auf das ich mich nicht verstehe; aber ich will mich gleichwohl verpflichten, ebensoviel fertig zu bringen," Und nnn liesi er eine Reihe von unfehlbaren Zauberftraktiken vou Stapel, wobei ich ihm zuhörte, bis wir die Hochebene erreicht hatten, wo ich mich von ihm verabschiedete. „Ich habe Eile", sagte ich zu ihm, „Auf Wiederseheu! Ich gehe zum Pascha, Wir werden noch Zeit finden, um zusammeu zu plaudern; ich bleibe ja in Wadelai." Mahmnd Achmet, wegen seines kleinen Wnchses Tiki-Tiki genannt, war ein Ägypter, der als Sekretär bei dem Befehlshaber der Station Kiri in Diensten stand. Als in der Provinz der Aufstand ansbrach, hatte er sich in dienstlichen Angelegenheiten nach Dnflö begeben, wo er eines schönen Morgens in den Fluß stieg, um sich zu baden. Da faßte ihn ein Krokodil uud schleppte ihu unter die vou Papirus uud anderen Kräutern gebildete Pflanzendecke hinein, Die Bari machten anf die gefräßigen Reptilien Jagd und hatten wenige Tage nachher das Glück, ein gewaltiges Krokodil zu töten, in dessen Eingeweiden sich der Fuß seiues Opfers vorfand. — 179 — Auf der Insel Bedden wohnt ein kleiner Stamm von Bari, der durch lange Überlieferung das Vorrecht der Jagd auf Krokodile besitzt. Sie leben ausschließlich von dem Fleische und den Eiern ihres Feindes, und infolge alten Herkommens erfreuen sie sich des Privilegs, vom Stenerzahlen nnd von Dienstleistungen sowohl an die eingeborncu Häuptlinge als auch an die Negiernng der Provinz befreit zu sein. Die Bari gehen an die Ausübung ihrer Kunst nicht, ohne vorher die ausdrückliche Zustimmung des Vorstehers der betreffenden Ortschaft erhalten zu haben. Die Art und Weise, wie fie jederzeit ihren Mühen entsprechende Erfolge erzielen, ist überraschend. Die dem Ufer entlang in geringer Eutferunng verteilten Jäger, sprechen, uuter allerlei Gebärden Korn ins Wasser werfend, laut in eintüuigem Rhythmus Worte, wie religiöse Formeln. Das Reptil, das eine ganz besondere Schärfe des Gesichts besitzt, eutferut sich von der Stelle, wo es sich versteckt hält, kömmt aber bald wieder zurück, iudem es erst schüchtern, dann aber ganz offen den Kopf aus dem Wasser streckt. An dieser Stelle steigen einige von den Jägern mit aller Vor- 12* — 180 — sicht ills Wasser hinab, uud weuu sie dem Tiere zur Seite gekommen sind, werfen sie demselben rasch einen zur Schleife ge-drehten Strick um und erfassen es mit diesem am Halse. Dann stürzen sich alle ins Wasser, und, ohne dem Tiere ^eit zu lassen, etwas dagegen zu thun oder Widerstand zu leisten, ziehen sie es aus dem Wasser heraus, worauf es getötet wird, Auf diese Weise, wurde mir gesagt, fing man wohl zehn Krokodile iu Dnfl^ uud zwei iu deu Gewässern von Wadelai, Welches immer auch der Einfluß sein mag, den die Jäger am Ufer auf das Krokodil ausübeu, soviel ist gewiß, daß er stark genug ist, um die Aufmerksamkeit des Reptils soweit abzulenken, daß es die List nicht wahrnimmt, mit der es von den Seiten umgarnt wird, Auch bei deu Dinka giebt es geschickte Persönlichfeiten, welche mit besonderem Pfeifeil die Schlangen zu ihren Füssen heran locken. An der Spitze der Dissidenten zu Wadelai glänzte ein go wisser Taib, cin Araber von böswilliger Gesinnung, doch sonst ein entschlossener Mann; von Herzen war er schlimm, doch voll Aus' daner; er hatte damals das Amt eines Sekretärs des Befehls» Habers iune. Er war einer der Rädelsführer bei Auschürung des Brandes gewesen, der in der Provinz ausbrach, uud hatte es verstanden, seine Ratschläge, aus denen religiöse Begeisterung sprach, die sich bis zu Unduldsamkeit und Fanatismus steigerte, zur Geltnug und Annahme zu briugeu. Er war einer der gefährlichsten Meuscheu uuter jenen Umständen, die geboten, ihn in eine Lage zu versetzen, vou der aus er auf deu Gaug der Ereiguiffe nicht mehr eiuwirkeu kouute. Aus Rücksicht hierauf hatte ich uou dem Kommandanten der Proviuz iu Dnfl^ deu Befehl seiner Absetzung erwirkt, welcher Haft in seiner Wohuuug folgen sollte. Der Befehl trat sofort in Kraft; allein der Bösewicht wollte den letzten Hauch eines Sterbenden noch ausnützen, und bei einem Gelage von Freuudeu und Mitbrüderu that er, die Hand anf deu Korau legeud, den feierlicheu Schwur des Todes gegeu Emiu, Hassim, Iephsou, Marko, deu griechischen Kaufmann, uud mich. So viele Ehre verdieute wohl ein Lächeln! Ein erster Schritt war gethan. Ferne von DuM leuchtete — 181 — uns die Freiheit. Wadelai war die erste Etape auf der Straße nach Kawalli am See. Die Hilfserpedition zn erreichen, war für uns nichts Unmögliches mehr, „Man brancht nicht mehr Stirne an Stirne", wiederholte ich „eine Lage zn bekämpfen, wenn sie sich infolge zügelloser Leidenschaften reich all Schwierigkeiten erweist- wohl aber ninß man darüber nachsinnen, wie mcm sie linger« weise zu seinen Gnnsten gestalten nnd fördern kann; man mnß stets wachen nnd die vorteilhafte Gelegenheit im Flnge erfassen; denn sie kehrt nie mehr wieder." Alle Fragen treten nach der Art des orientalischen Geistes bei ihrem Anfange in prnnkreicher Gestalt nnd mit erschrecklichem Gepränge anf; entkleidet man sie aber dieses falschen Firnisses, so schant überall die verwundbare Seite vor nnd zeigt sich von selbst. Die ursprünglich sich häufenden Schwierigkeiten zerstoben, nnd die Niedrigkeit nnd Geringfügigkeit der Prahler wnrdc allmählich von der geduldigen Beständigkeit eines starken Gemütes überwältigt. Ein gntes Slistem von .Nnndschaftnngen, gemäßigte Haltnng den Gegnern gegenüber, Handlungen, welche das Vertrauen der Freunde wachznhalten im stände sind, werden stets am meisten dazn thun können, Menschen nnd Ereignisse zn beherrschen. Kein Dampfer langte an; keine Nachricht von Dufl^ traf ein. So kam der ^. Dezember (1888). In der Nacht stellte sich von Bora, einem Dorfe der Schnli am rechten Nilnfer, Leutcnant Amat, der sich dort seit mehreren Tagen befand, mit der Anfgabe, Korn ein» znheben, ein, und erzählte, daß der Hänptling jenes Stammes ihn gebeten habe, nach Wadelai znrückznkehren, da Fabo ^ von den Horden der Mahdisten angegriffen lind eingenommen worden sei-diese hielten, von den Eingebornen unterstützt, Dnflc^ blokiert. Das waren die Schläge der Totenglocke! Dnfl<^ war wahrscheinlich schon gefallen, nnd die Feinde mochten, sich der beiden Dampfer bedienend, schneller, als man wünschen konnte, vor Wadelai erscheinen. Die Station war zn ernster Verteidigung nicht befestigt, das Gelände, das sie nmgab, zn anssichtsvollen Kämpfen ') Fabo, eine nencstcns errichtete Station, zwei Tagreisen von DiM; dort Iiattc sich die Garnison Fatikos zufammeila.czoa.eu, die es dann infolge feindlicher Demonstrationen des Könisss von Uuioro verlassen mnßtr. — 182 — nicht geeignet; den Magazinen fehlte es an Getreide, Wasser war nur aus dem Flnffe zu schöpfen. Da gab es keine Wahl mehr; jeder Gedanke an Widerstand mnßte anfgegeben werden, man tonnte nnr nach Tnngnrn marschieren nnd sich anf den Höhen halten. Der Vorschlag, sich zurückzuziehen, wnrdc in nnklarer Weise mit der gewohnten Znrückhaltnng nnd den thörichten Versicherungen ihrer Opferfähigkeit seitens derjenigen erörtert, die, wie dies immer der Fall ist, die ersten gewesen wären, um das Beispiel der Flncht zn geben. Nachdem man die Eisenbärte dienstnnbrauchbar gemacht nnd in den Fluß versenkt hatte, verteilte man nnter die Svldaten die Kriegsmnnition, die sich im Magazine uorfand, ließ alles, was an Vorräten nnd Proviant uicht fortgeschafft werden konnte, zurück und begann am Morgen des folgeuden Tages frühzeitig, uhne Ordnnng und Disziplin, ohne eigentlichen Plan über die Nichtnng, den Ansbrnch. Gegen nenn Uhr lief ein Gerücht durch die Neihen des langen Zuges, dah die Dampfer in Wadelai angekommen seien, nnd daß anf ihnen die Fahne der Regiernng flattere. Man nuterbrach den Marsch; die Soldaten nnd viele der Beamten kehrten um; loir lagerten nns in der Nähe eines Flnsses, nnd am andern Morgen zogen nur nach Fagango, nicht ferne vom Nil. In der Nacht schickte man einige Burschen ans, nm nach der alten, krallten Schwiegermntter eines Schreibers, eines gewissen Iusef Fahmi, zu suchen, welche von den Dienern, die sie begleiteten, verlassen worden war. Mall fand sie als Leiche anf; sie war von den eingeborneu ^nr mit Lanzenstichen getötet worden. Von einigen bewaffneten Vnrschen, welche man als Vorhut anfgeftellt hatte, wnrde das Herannahen des Dampfers „Khedive" signalisiert, der auch alsbald in einer Vnchtnng des Flnsses unterhalb des Dorfes anhielt. Ein Offizier stieg ans nnd brachte nns die Mitteilnng, die Mahdisten hätten, voll den Eingebornen von Mnggi nnd Labors nnterstüht, drei Tage gegen Dnflö gekämpft; sie seien in die Station selbst, von der sie anfänglich verjagt worden seien, eingedrnngen. Am 28. November (18W) jedoch hätten sie eiligst die Flucht ergreifen müfsen nnd in der Umgegend viele Tote und Verwnndete znrückgelassen. Der Offizier fügte bei, — 183 — daß eine Abteilung Soldaten sie auf ihrem Rückzüge verfolgt und unter den Nachzüglern ein großes Vlntbad angerichtet habe. An» gesichts des fast vollständigen Verbrauches der Kriegsmnnition hatte man sich entschlossen, Dusle zu verlassen uud eine Trilppeukonzen» triernng in Wadelai vorzunehmen, Der Offizier lnd hieranf den Pascha ein, dem Befehle, mit welchem er beauftragt war, folgeznleisten nnd nach Wadelai zurück« zukehreu, wo man in einer Generalversammlung die Nenordmmg der Regierung der Provinz besprechen wolle. Lange und lebhafte Reden folgten, anf gruud deren der Offizier, in aubetracht des eutschiedeueu Entschlusses Emins, nach Tnuguru zu geheu, uachgab und sich herbeiließ, nach dem See weiter zn ziehen. Die Flucht der Mahdisteu uud die folgenden Operationen gegen DuD schildert der nachstehende Brief des Kommandanten vou DuD au Emiu, deu ich iu Übcrsetznng folgeu lasse. „Au Sciue Exzellenz Muhammed Emiu Pascha, General» gonverncnr der Äqnatorialvrovinz. — Am 18. November konzen» trierteu sich in uuserer Station die Soldaten der Besatzung von Mnggi nnd Labors uud iu kuapper Zahl jene des ersten Bataillons, im gauzeu hnudertzwanzig Manu. Am Äiorgeu des 24. saudte ich dcu Leuteuant Bakit Aga Mohammed ans, nm die von den Mah-disten besetzte Örtlichkeit zn rekognoszieren, nnd gegen elf Uhr vormittags wurde ich von ihm benachrichtigt, daß diese sich am Flnssc Tin, etwa vierthalb Stuudcu von Dnfl^, gelagert hätten. Am Abende kam der Leutenaut mit der Bestätignng der mir ge» saudteu Nachricht wieder. „Während der Nacht wurde mir ein Brief Omar Salehs, des Kommandanten der Mahdisten, ausgehändigt, in welchem er uns- aufforderte, uns zn ergeben nud die Waffen auszuliefern. In demselben Schreibeu machte er kuud, daß iu dem Kampfe bei Nedschaf Hamed Aga Mohammed, der Kommandant unserer Truppen, ferner die Hanptlentc Abd-ebWaab Effendi, Ali Aga, Salim Effendi Halaf nnd der Schreiber Hassen Effeudi Lutfi gefallen seieu. „Weuu Ihr Euch uicht sofort übergebt," schloß der Brief, „so werde ich kommen, Euch zu bekämvfeu." Wir glaubten hierauf nicht ant« Worten zu müssen, übergaben vielmehr das Schriftstück den Flammen. — 184 — Faksimile des Vriefes 3e!im Agas (Vorderseite), — 185 — Faksimile des Vriefe5 5el; Agas (Rückseite), — 186 — „Der Feind zeigte sich in dor Nähe der Station am Morgen des 25., nnd gegen vier Uhr nachmittags teilte er seine Ankunft in einem Schreibeil mit, das gleichfalls von den Soldaten an der änheren Wache verbrannt wnrde, wo man meinte, der Feind habe die Übergabe gegen den Willen der Garnison durchgesetzt. „Am Morgen des 2tt. gegen nenn Uhr eröffneten die Mah» disten ihr Fener gegen die Station, das bis drei Uhr nachmittags dauerte; alsdann wurden sie von einer Kompagnie Soldaten, die einen Ausfall machte nnd ihnen einen Verlnst von zwölf Toten und einigen Verwnndeten znfügte, zurückgeworfen. Die Soldaten erlitten, dank der Hilfe Gottes, keinen Schaden. „In der Nacht des 27. griffen die Feinde wieder die Station mit einem lebhaften nnd kräftigen Fener an, das ich gegen vier Uhr früh erwidern ließ. Mit Tagesanbrnch machten die Angreifenden einen Ansturm von der Seite, die gegen die Gärten geht, nnd es gelang ihnen, in die Station einzudringen und die Dampfer anzngreifcu, wobei sie Mohammed Ali>el-Nadschar, den Kommandanten des „Nyanza", den Maschinisten Ali Achmet, den Piloten Merdschan Derar nnd den Heizer Faradschalla Morü, samt' liche vom „Khedive", töteten. „Angesichts dieses ernsten Angriffes wurde ein Teil der Truppeu vom Kampfe nach der Nordseite hin abkommandiert nnd kehrte sich nnter dem Befehl des Hanptmauus Vakit Aga Bargut gegen die kühnen Angreifer. Der Kampf danerte bis gegen acht Uhr vormittags, als der Feind, von alleu Seiteu geschlagen, sein Feuer dämpfte und sich alsbald zurückzog. Wir zählten zweihundert zehn Tote unter den Feinden, aber die Zahl derselben war gewiß größer; dazn kommen noch die sehr zahlreichen Verwundeten, die man wegschaffte. „Es fielen in unsere Hand elf Fahnen, uuter dieseu jeue des Führers, aus Seide, und eine gehörige Zahl Gewehre, sowohl Remington- als Perkussionsflmtcn, Schwerter und Lanzen in reicher Masfe; auch ein Gefangener wurde gemacht. „Die Soldateu waren über den erfochtenen Sieg sehr erfreut; er wurde mit militärischen Ehren uuter der Fahue des Vize-königs gefeiert. „Der Donnerstag verging ohne Zwischenfall; die Feinde beschränkten sich auf eiuigc Demonstrationen mit wenigen Flinten» schlissen. „Um sieben Uhr nachmittags desselben Tages langten die Soldaten der Station Fabo an; eine Stunde später kam ein schwarzer Bari, der bereits von den Mahdistcn gefangen genommen war, dem es aber gelang, zn entfliehen, nnd erzählte, infolge der schweren erlittenen Niederlagen hätten die Feinde wieder den Weg nach Redschaf eingeschlagen. „Um die Morgendämmerung am Freitag that nns der Leute-nant Abd-el-Beiu Aga Schalai zn wissen, daß die Feinde während der Nacht geflohen seien, was nns nm nenn Uhr von einem in Laboro zurückgebliebenen Soldaten bestätigt wnrde. „Nachdem ich auf der Barke die von Fabo kommenden Sol» daten hatte übersetzen lassen, sandte ich sie in das letzte von den Mahdisteu besetzte Lager, wo sie anßer den schon oben aufgeführten andere Tote und viele Verwundete fanden; nachdem sie alle Ver« wuudeteu getötet hatten, kehrten sie mit verschiedenen Munitionskästen, welche die Feinde zurückgelassen hatten, heim. „In der Nacht vom 30. kam ein Soldat, ein ehemaliger Diener des verstorbenen Majors Nehan Nga Ibrahim. Wir frag» ten ihn nm Nenigkeiten, und er sagte uns, er sei mit der Expedition von Chartum gekommen. Alles, was uus berichtet wnrde, sei wahr. Er fügte bei, die Streitkräfte der Feinde seien so sehr geschwächt, daß sie außer Stand wären, einen nenen Angriff zu versuchen. „Später sandte ich die Dragomane der Station bis an den Fluß Abd-el-Aziz, wo sie Säcke aus Fellen fanden, die Kleidungsstücke enthielten und das Bajouett eiues Remingtougewehres. „Fatelmula, ein Soldat der Besatzung von Mnggi, der in dem Kampfe bei Redschaf den Mahdisten in die Hände gefallen war, kam zurück; er teilte uns mit, daß die Mahdisten in Verzweiflung waren, daß sie in großer Eile dahingezogen nnd nicht mehr als huudertfnnfzig zählten, von denen einige von Zeit zn Zeit unterwegs zusammenfielen, ferner, daß sie auf ihrem Rückzüge die Stationen der Negieruug Aju, Labors und Muggi angezündet hätten. 187 — 188 „Ich erfülle mit diesem Briefe die Pflicht, Euere Exzellenz davon in Kenntnis zu schon, nnd es wird nur znr Ehre gereichen, wenn Euere Exzellenz ihn zn lesen geruhen. Am 2. Dezember 1888. Major Selim Mätera. „N. S. Die Häuptlinge, die Rechnnngsführer nnd anch der Kadi sind nnter den Toten." Unter der anf dem Felde der Angreifenden nnd an den Leichen der Toten gemachten Bente wnrden anßer einer großen Anzahl con Kleidnngsgegenständen von den Soldaten von Dnfl^ anch Börsen ans Fellen, znm Anhängen gemacht, gefnnden, welche Siloergeld enthielten. Unter den vielen Thalern sin«1^!ndie) fand man anch so manche in Ehartmn von der Negierung des Mahdi Mlihdimünze. geprägte Münze. Diese, von dem gewöhnlichen Umfange des Skudo, trägt anf einer Seite die Inschrift: „(Geprägt zn Omdnrman; im dritten Jahre des Umsturzes"; anf der Kehrseite steht' „In Knrs, Mohammed Achmet, der Mahdi. Im Jahre 1304." (Ourud ss Mllicii. 3<^net IZQ4.) Die Furcht giebt Flügel, nnd so vollzog sich die Nänmnng DnDs rasch — etwas Unerhörtes bei den beuten der Provinz. Die Familien drängten sich erst in Wadelai zusammen, nm dann all' mählich nach Tnngnrn nnd Msnk geschickt zu werden. Die Be-wegnng ging ohne ernste Störnngelt vor sich; bedauernswert war nur, daß die Magazine ihrer Kornvorräte demnbt wnrden, die bei derartigen Ereignissen nm so notwendiger gewesen wären. Am 16. Dezember (1888) wnrde der am Tage von Dnfle — 189 — am rechten Beine schwer verletzte Hanptmann Toliman nach Tun-guru geschafft. E^ ging das Gerücht, daß die >tngel, die ihn traf, ans keinem feindlichen Nohre kam; seine Gewaltthätigkeit nnd seine Willkürakte hatten ihn dem Hasse der Soldaten bloßgestellt; und die Gerechtigkeit derselben ist bisweilen gransam. Emin Pflegte ihn mit der Hingabe des Arztes, die ihn auszeichnet; aber Knnst nnd Wissenschaft vermochten nichts mehr, nnd der Unglückliche erlag in der Nacht des 29., dnrch memands Traner gestärkt, nnd ohne bei irgend jemand ein Gefühl des Schmerzes zn hinterlassen. Am Abende seines Hintrittes, als wir von dem Hanse weggegangen, wohin ich Emin zn dem gewohnten Besuche begleitet hatte, sagte mir dieser, daß leider das Ende des Leidenden bevorstehe. „Gednld!" versetzte ich; „was wollen Sie sich darüber betrüben?" „Ich thne e5 doch, nnd zwar ans zwei Gründen, Erstens habe ich ihm ärztlichen Beistand geleistet, nnd die Böswilligen werden mich beschuldigen, seinen Tod herbeigeführt zu haben. Der audere Grund aber ist der, daß wir einen Mann verlieren, der nns in diesen Zeiten recht nützlich hätte werden können, besonders wenn Stanley zurückgekehrt ist." „Ich gebe die erste Ihrer Befürchtuugeu zn. Was aber den Verlnst, der uns betrifft, anlangt, so bin ich nicht Ihrer Meinung. Ja, ich betrachte sogar das Unglück, das ihm zustieß, als ein Glück für nns. Ich möchte es fast einen von der Vorsehung gewollteu Tod nennen. Dieser Mann mit seinem heftigen, trnnkenen Eha> rakter, ohne Rücksicht ans irgend jemand, könnte an dem Tage, wo Stanleys Ankunft nnsere schleunige Abfahrt nach Kawalli verlangt, eil! ernstes Hindernis für nns werden. Erinnern Sie sich daran, daß er nnter den ersten bei dein Anfmhre war." „Aber renevoll leistete er uns Dienste in Dufle." „Allcrdiugs. Doch that er es, von Selim Mttera und von mir dazn gebracht, nachdem mau ihm die Isoliernng vor Augen gestellt hatte, in die ihn wahrscheinlich sein freund Fatelmnla uersetzte," „Nun gnt! Warnm sollte er hente seine Meinnng ändern?" „Aus dem eiuen nnd einzigen Grunde, weil hente die da» maligen Gefahren, welche die Rnchlosen zittern machten, verschwuuden — 190 — sind. Der Krieg ist siegreich beendet; die revolutionäre Negierung maßt sich dies Verdienst an. Dann möchte ich auch noch sagen, daft er sich niemals hätte verleiten lassen, nach Ägypten zu gehen, und also folglich auch Ihnen dies nicht ermöglicht hätte ans Furcht, Sie würden eines Tages die Rache des Vizcköuigs wegen der erduldeten Unbilden anrufen " „Nun, wir werden an seiner Stelle einen Offizier bekommen, der ans den Reihen meiner erbittertsten Feinde gewählt wird," „Hoffen wir dies nicht, Wollen wir vielmehr alles thuu, dies zu verhindern. Selini M^lera wird uns auch nach dieser Hinsicht dienen," Wirklich wurde zum Befehlshaber der Statiou Tungnrn der Leutenant Saleh ernannt, den alle wegen gewisser Exzentrizitäten einen Narren hießen, der aber im grnnde ein Manu von Herz uud eiu guter Soldat war, der dem Pascha ein Gefühl der Verehrung bewahrt hatte Unter den Opfern des Krieges befand sich auch, tief beklagt wegen seiner militärischen Anlagen, der Hanptmann Achmet Assinti, der zu Wadelai au den erhalteuen Wuudeu starb. Voll eiuer Kugel tötlich getroffen, indessen er heldenmütig znr Verteidigung des nördlichen Thores von TnD kämpfte, wollte er sich nicht vom Kampfe zurückziehen, bis ihn eine zweite Wnnde am Kopfe ohnmächtig hillstreckte. ^Das anfständische Komitc wollte die Autorität des Majors Selim M^lera nicht anerkennen, als er den Major Hawask, der anf gründ vorhergegangenen Zngeständnisses in Tungnrn war, nach Wadelai 'zn verbannen sich gezwungen sah. In einer Versammlung schlng mau die Absetzung des Gouverueurs vor uud nahm sie an, und zu den schon in einer Generalversammlung zn Dufl^ im September vorgebrachten Gründen fügte man auch noch die Anklage schmählicher Anfgabe der Station Wadelai und der Zer-stüruug dortselbst. Iufolge eiues Autrags, der die Uuterschrift vou neuu Offiziere« und Zivilbeamteu trug, verlangte mall, das Hanpt der Provinz möge anordnen, dasi Emin Pascha in Ketten geworfen werde, — 191 — um dem Gerichtshöfe des Khedive übergeben zu werden, sowie daß der Arzt, Iephson, Marko und ich gehenkt würden, weil wir die Soldaten aufgehetzt hätteu, Wadelai zu verlassen, nnr um die Soldaten von Duflö zum Untergänge zu führen. Endlich verlangte man, daß die gerichtlichen Urteile nicht mehr anf Grundlage der Gesetze gesprochen, sondern mit Rücksicht anf religiöse Autorität er-lasscu würden; endlich, daß Erbschaften nnd Vormundschaften nach den durch den Koran geheiligten Grnndauschcmungen geregelt würden. Major Selim widersetzte sich dieseu uusiunigen Forderungen und snchte der Disziplinlosigkeit nnd Zügellosigkeit, die sich jeden Tag weiter ausbreiteten, einen Riegel vorzuschieben. (5r schlng darum vor, daß man in Wadelai, wenn Dusle geräumt nnd den Flammen preisgegeben würde, in eiucr Geueralversammlnng über die endgiltige Verfassnng des Bandes und den Abzng der Freiwilligen nach Ägypteu verhaudelu sollte, Allein der Keim der Zwietracht erregte die Geister, Die Vernünftigsten, die sich um den Major scharten, hatten, wenn sie anch nicht wollten, daß Emin wieder znr Macht käme, doch die feste Überzeuguug, daß man das Land verlassen müsse. Der Brnch wnrde dnrch die Mehrzahl der Offiziere, ebenso dnrch eine große Anzahl vou ägyptischen Beamten und Kopten besiegelt. Die Partei des Widerstandes, an deren Spitze sich, wenn auch nicht offen, so doch thatsächlich, gewiß der Hanptmann Fatel-mula befand, zählte einige sudanesische und ägyptische Offiziere, einzelne vou deu Schreibern uud viele Danagla. Diese, die am meisteu iu den Aufstand verwickelt waren, standen fest bei ihrem Vorsatze, die Provinz nicht zu verlasseu. Die aufstäudische Bewegung des Angustmonats hatte den Sturz der bereits seit Iahreu wankenden uud Gefahr laufeudeu Statthalterschaft beschleunigt; von nun an war von der Klngheit und Mäßigung der Regierung nichts mehr zn hoffen, sondern nnr noch vou der Gunst des Glückes. Im Monat Inli (IW8) war der Häuptling Snnga, der seit einiger Zeit nnter der Anklage, mit dem König von Unjoro znln Schaden der Regiernng der Provinz in geheimem Einver» ständuisse zu stehen, verhaftet war, getötet nnd seine deiche in __ 192 __ den See geworfen worden, (Ni. Juli.) Groß waren die Klagen nnd die Trauer, sowohl der Verwandten als des Kolkes der Lilr, da sie sich des Leichnams des großen Häuptlings, des Regenzanberers, dem prunkvolle öffentliche Totenfeierlichkeiteu gebührten, beranbt sahen. Die bei jener Gelegenheit dargebrachten Opfer und die geheimen von dem Aberglauben dieses Volkes in Thätigkeit gesetzten Ränke waren von Erfolg gekrönt. Man begrüßte es als Wunder, daß drei Tage uach dem Tode des Häuptlings infolge eines Stnrmes, der die Gewässer des Sees erregt hatte, der ersehnte Leichnam des Verstorbenen uon den Wogen aus Ufer m'd auf deu Weg hiu gespült wurde, deu die Wasserträgeriuueu, die im Dieuste seiues Hauses standen, einznsch lagen hatten. Großartig nnd feierlich war das Leichenbegängnis, nud der Name, der mm Gegenstand der Verehrnug geworden war, vermehrte den Haß des Volkes gegen die Fremdherrschaft, die in tyrannischer Weise anf dem Lande lastete. Mau richtete seiue Hoffnungen anf deu mächtigen kiöuig vou Unjoro. In jener Zeit wnrdcn z>lolikkio nnd Katto ans dem Volke Nokis von dem Häuptlinge selbst als geheime Agenten des Königs Tschna verklagt, damit er seine eigene Person vor der ficheren Vcr-nrteilnng rettete. Mall nahm sie gefangen, schleppte sie uach Wadelai uud mordete sie dort auf barbarische Weise. Der König Tschua knirschte vor Wnt über die erlittene Be> leidignug nnd sann anf Rache, von seiner Mnttcr noch anfge-stachelt, die in Snnga einen Freund ihres verstorbenen Gatten verehrte, nnd von den Madnndi gehetzt, welche über den Verrat an ihrem Landsmann Boki aufs höchste eutrüstet waren, Tschnas Haß gegen die ägyptische Negiernng war nicht erloschen, vielmehr gewachsen; nenerdings lenkte er seine Aufmerksamkeit auf dieselbe, uud nochmals machte er sich daran, die alsbald losbrechenden Zwistig» keiten in Wadelai nnd die bevorstehende Teilung der militärischen Streitkräfte beim Abznge nach dem Süden ansznspionieren. Er sammelte seiue Verbündeten, erschreckte die Schüchternen, trieb die Erschreckten zn weiterem an, mnsterte seine Soldaten nnd erwartete, anf seinen Steril, den ihm der Schatten des Vaters in neuem Glänze strahlend versprach, vertranend, eine herrliche Znknnft. — 193 — Zu den rituellen Titten der Ufervölker des Albert-Sees zählt auch die, daß jedem Unternehmen Äilenscheuopfer vorausgehen, sowohl wegen eines giillstigen Erfolges der Handlung als auch zur Herausforderung des Gegners, deu man treffen null. In der Nacht des 9. Iannars sl889) wurde eiu Kind getötet uud au der Schwelle der Wohnnng des Häuptlings Boli ausgesetzt; uud in der Folge schlachtete mau eiucu jnngen schwarzen Stier und ein zwölfjähriges Mädchen uud begrub beide au der (Grenze des Gebietes Attikeudes'), des Nachfolgers Snngas, nicht weit von der Militärstatiou Tnngurn. Die Nachricht von der Verhängnisvolleu Vorbedeutung verbreitete sich rasch; sie gelaugte ius Gebirge. Die Häuptlinge Okello, Boki und Attikeude wurden durch sie aufs schmerzlichste berührt. Die Bergbewohner Oknzas erhoben sich nnd umzingelten die Trnftpen, loelche sich dort nnter dem Befehle des ^euteuauts Saleh auf einer Nazzia nach Getreide befanden, Attikeude jedoch, auf seine eigene Sicherheit bedacht, überbrachte raschcstens die Nachricht vou dem Uuglücke, das heraufziehe, und eine Verstärkung von Trnppen fiel 'iiber die Angreifende,! her, befreite den Offizier aus seiner bedenklichen Lage nnd verbreitete Schrecken nnd Entsetzen nnter den Bewohnern des Gebirges, Am Morgen des 20. fand mau Boti tot. Seiue Getreuen bezeichneten die unerbittliche Hand des Königs von Uujoro als die Ursache seines bejammernswerten Endes, Die racheschnanbenden Verwandten des Verstorbeneu trafen im Dorfe einen Magougo aus dem Osten; sie banden ihn mit Strickeu, und, nachdem er m> folge von HcxMftroben als Zanbcrer erklärt wurden war, töteten sie ihn mit Stockhieben. Bis znm dritten Tage wnrde, da es die Sitte so erheischt, der Tod Botis nicht bekannt gegeben; nur die Häuptlinge der benachbarten Gebiete nnd seine Freunde kamen iu seinem Hause zusammeu, als ob sie einem Kranken ihr Beileid ansdrücken wollten. Unterdessen wnrde die deiche anfs sorgfältigste ill Stoffe ans Banmriude gewickelt uud mit solcheu umhüllt, danu iu eiueu ans Ochseuhaut gefertigteu Sack verschlossen. Der anf solche Weise gebildete Pack wurde daun der Wärme nnd dem Ranche eines ununterbrochenen, gleichmäßigen l) A»ch Tukendc sscliamit. — 194 — Feuers ausgesetzt, um die feuchten Teile zu trocknen nnd den In» halt auszudörren. Sobald sich ein starker Geruch entwickelte, wnrdc der Pack in eine zweite Haut eingemacht und, wenn nötig, in eine dritte, und so fort bis zu zehn, eiue Zahl, über welche die Gewöhn« heit nicht gerne hinauszugehen Pflegt. Wenn ciue gewisse, uicht bestimmte, vielmelir nach der politischen Lage des Landes wechselnde Zahl von Tagen vorüber ist, wird der Tod des Fürsten feierlich verkündet. Tann beginnt die Zeremonie der Thränen und der lanten Klagen, der mau iu ans> gicbiger Weise obliegt; endlich schreitet man zur Beerdigung der Leiche des Verstorbenen. Anf dem Grabe schlachtet sein Sohn uud Nachfolger mit eigener Hand einen Ochsen, dann trocknet er sich die Thränen und besteigt einen Tragsessel, worauf er unter Freuden-geschrei zum Häuptliug des Landes ausgerufen und iu seiue Wohnung getragen wird. Die Festlichkeiten der Thronbesteigung dauern je nach der Wichtigkeit des Fürstentums und der Masse Vier und Lebensmittel, die zur Verfügung stehen, kürzere oder längere Zeit. So will es der Brauch der Leicheuzeremouieu beim Tode von Fürsten zweiter Bedeutung in den vom Albert-See bespülten Ländern; anders sind die Ehrungen für die Könige, welche, außer einer größeren Entfaltung der Zeremonie, anch noch die abscheuliche nnd schändliche Sitte der Menschenopfer uud der Begräbuisse Lebcudiger verherrlicht, Kurze Zeit war seit Bokis Tod verflossen, als das Land von den Horden, welche König Tschna dahin schickte, durchzogen und verwüstet wurde. Sie steckten die Residenz des Häuptlings in Brand und schleppten viele Frauen und Kinder in die Sklaverei. Um den Übermut der Einfallenden zu zügeln, kameu von Wadelai Soldaten iu ziemlicher Anzahl; allem das Zaudern, mit dem sie zum Handeln schritten, hatte zur Folge, daß bei ihrer Autnuft die flüchtige Schar der Feinde bereits das jenseitige Nilnser gewonnen hatte. Anch in den südlichen Gegenden des Sees machten die Banden Nnjoros ihre Gegenwart durch häufige Streifzüge geltend, Babedungo fiel in das Land Katonzis ein, erbentcte Ochsen nnd Weiber in Fülle und nahm in Kicja Stellnng. Der König von Unjoro rüstete sich zn einer Entscheidungsschlacht, uud als geschickter Leiter kleiner Kriege erzielte er Aufregung und verbreitete Schrecken __ 195 __ in manchen Gegenden des Sees bis zn dem Tage, da der Ab' marsch eines Teiles der Besatzung die Stärke der Regierung minderte nnd das Land zn einer leichten Nente der ehrgeizigen, seit vielen Jahren gehegten Eroberuugsgelüste Tschnas machte. Emiu gab sich nencrdings seiner Liebliugsbeschäftigung, der Herstellung ornithologischer Sammlungen, hin. Diese Sammlungen, welche man in Europa sehr hoch schätzte uud willkommen hieß, hatten freilich auch dazu beigctragcu, Urteile hervorzurnfeu, welche sein Interesse für die öffentliche Verwaltung herabzusetzen angethan waren. Allein damals lastete auf ihm keinerlei Verantwortlichkeit, frei konnte er sich den Stndien der willkommenen Erleichterung für die Sorgeu von Geist nnd Herz widmen. Iephson war ein Jäger geworden nnd ging, erfreut über die Beute, welche er täglich heimbrachte, was alles ihm nen war, fo weit, seine eigenen armen Veine zn vergessen, die alsbald von Insektenstichen zermartert nnd mit schmerzhaften Wnndcn bedeckt wurden. Bisweilen erörterte man in der Unterhaltung den Vorschlag, Tnngurn mit Mstck zu vertanschen, den Iephson ernstlich aufrecht hielt, besonders nach dem hochherzigen, vielleicht seine eigenen Kräfte übersteigenden Angebute Schukriö, des Befehlshabers von Mslm, die zn unserm Umzüge uötigeu Lastträger, sowie die nötige Begleitung von Soldaten abzusenden; Emin jedoch erklärte wiederholt nnd in entschiedenster Form, seine Absicht sei, ans Tnngnrn nicht zu gehell, bis Stanley gekommeu wäre. Vielleicht hatte der l^rnud, der ihu zu solchem Verhalten bestimmte, sowohl in der Wahrscheinlichkeit der Rückkehr der Erpeditiou, als auch iu der natürlichen Pein, sich, wenngleich ohne eigenes Daznthnn, jeglicher Macht nnd jeden Auseheus eutkleidct zu sehen, seine Vercchlignng. Mogo wnrde von Emin zu dem Hänptlmg Mpigna mit Briefen für Stauley geschickt, uud uicht lauge Zeit uachher brachte er die Nachricht vou dessen Anwesenheit in der Nähe. Am 26. Januar (1889) langten in Tnngnrn die Briefe des Führers der Hilfsexpedition an Vmin uud Iephsou au, — Stanley ist hart in seinen Forderungen und stellt eine Frist vou zwanzig Tagen fest, nm mit ihm zusammenzntreffen, mit der Bemerkung, er werde, weuu diese 1!!" — 196 — vorüber sei, den Weg nach dem Süden uehmeu. Er entwirft ein verzN'eifluugsvolles Bild der ^age, in ivelcher er die Haliptarmee angeblich infolge der Irrtümer anderer fand; die eigenen Irrtümer freilich sucht er durch Worte, die gegen uusere arme Person sich zuspitzten, zu verschleiern. Es ist der Mühe wert, eiuige Stellen aus Stanleys Brief au Iephsou hier anznfiihren. Ich entnehme sie aus dem Werte' „Emiu Pascha uud die Meuterei in Äquatoria. Von A. I. Monntenn Iephsou uud Heun, M, Stanley. Teutsch von H. von Wob es er. (Leipzig. Brockhans 1.^0. S. 361.)" „Am 23. Mai luirilM Jahres treuuteu wir uus vou dciu Pascha mit der Vereinbarung, daß Sie mit oder ohue ihn in elwa zwei Mouateu nach Fort Bodo anfbrecheu sollten, mit ^euii^eudcn Trägerli, um die Wareu vom Fort uach dem ^tnauza zu befördern..... Wir Meifelteu etwas, ob die Augele^euheiten des Paschas ihm die Abwesenheit gestatteu winden, doch wareu wir überzeugt, daß Sie nicht unthätig seiu würdeu. „Feruer lvar oereiubait worden, daß der Pascha auf der Insel Njamsassi eiue kleine Station als Proviantdepot errichten sollte, damit unsere Expedition bei der Auknuft am See die Mittel znm ^ebeusuuterhalt fäude." „Jetzt sind acht Monate vergangen, und nicht ein einziges Versprechet: ist znr Ansfuhrung gebracht worden....." (S. 362.) „Die ^lachhnt, welche bei nnserm Abmärsche von Iambnja insgesamt 271 Manu zahlte, war nur noch ein Wract. Major Barttelot war tot; er war am Morgen des 21. Juli von einem Manjema Tippn Tibs mit dem Gewehre erschossen worden. Herr Jameson hatte sich am 23. Inni nach den Stauley'Fällen bc> geben, und ein Brief von ihm, datiert vom 12, Angnst, fünf Tage vor meiner Anknnft in Baualja, meldete, daß er im Begriffe stäude, den Kongo hinab nach Baugala zu fahreu; die Boteu, welche seinen Brief überbracht hatten, behanpteten jedoch aufs bestimmteste, er beabsichtigte nach Banana Point zu gehen. Herr Herbert Ward war nach Bangala und schließlich uach San Paolo dc Loanda geschickt worden, war dann zurückgekehrt nnd mit Briefen und In-struktioueu vom 5tomit^ in Bangala eingetroffen, wurde dort aber — 197 — auf den Befehl Major Barttelots zurückschalten! Herr John Rose Trouft war im Juni 1888 als Invalide nach Hanse gesandt worden. Es war also bei den Überbleibseln der Nachhut niemand als William Bonuy, der sich gegenwärtig hier bei inir im Lager befindet; 100 Sndanesen, Zanzibariten und Soinali sind in Iambuja beerdigt, 33 Mann hilflos nnd sterbend daselbst zuriickgelafseu worden; hiervon sind 14 später gestorben; 20 Mann sind desertiert, sodaß also, als ich Bonny nnd seine Lcnte traf, die Nachhnt an ^anzi» bariten, Somali nnd Sndanesen von ii7I insgesamt nur noch 102 Mann zählte nnd von fünf Offizieren nnr noch ein einziger übrig war! Ebenso schlimm wie dieser beklagenswerte Bericht war anch der Znstand der Vorräte. Von Wo Lasten im Gewichte von je 6b Pfund waren nnr 230 übriggeblieben. Meine ganze Privat-ansrüstnng, mit Ansnahme von Hüten, Stiefeln, einer Flanelljacke, einer Mütze nnd drei Unterhosen, war nach Bangala gesandt worden, weil ein Gerücht erzählt hatte, ich sei tot nnd die Vorhnt zn grnnde gegangen, während es einein Reste von 30 Mann gelungen sei, nach Udschidschi zn entkommen!!! .... / (S. 363,) „Tie Schwierigkeiten, welche ich in Banalja traf, wiederholen sich hente in der Nähe des VllbertSees, nnd es kann uns vor einer vollständigen Überwältignng dnrch dieselben nichts retten, als ein rnhiger, klarer Entschlnß. Wenn ich in Vanalja gezögert hätte, würde ich höchst wahrscheinlich noch dort sein und mit meinen zn Dutzenden sterbenden Leuten auf Jameson nnd Ward warten, ^ch würde meine klraft, meiue Leute nnd meine Vorräte erschöpft gefnndcn haben. „Solleu der Pascha, Easati nud Sie dasselbe Schicksal teilen? Wenn Sie noch Opfer der Uncntschlossenheit sind, dann wünsche ich Ihnen allen eine lange gnte Nacht. Allein solange ich meiue Siune noch habe, mnß ich die Expedition retten, nnd Sie können ebenfalls gerettet werden, wenn Sie klng sind..... (S. 364.) „Der erste Teil des zum Entsatz Nötigen ist Emin Pascha ungefähr am 1. Mai 1888 ausgehändigt worden. Der zweite nnd letzte Teil befindet hier sich bei uns im Lager und ist bereit gestellt, um dem Pascha au jedem von ihm zu bczeichueuden Orte nnd jeder Person, welche von ihm die Befugnis znr Empfang- — 198 - nähme der Artikel hat, überliefert zu werden. Wenn der Pascha sie nicht in Empfang nimmt oder keine Entscheidnng trifft, was damit geschehen soll, mnß ich selbst bündig bestimmen, was ich dann zn thnn habe, „Der zweite ^weck bei unserm Hierherkommen war, diejenigen, welche Afrika zn verlassen gewillt waren, in nnserm Lager anfzn» nehmen nnd sie anf der nächsten nnd sichersten Ronte heimzngeleiten Ist niemand geneigt, Afrika Zn verlassen, dann hat nnsere Ezcpe' dition in diesen Kegenden nichts mehr zn thnn nnd wird sofort zurückkehren. Erfassen Sie genau, was das bedeutet. Versnchen Sie sich das vollständige nnd endgiltige Aufgeben eines jeden weitern Entsatzes nnd das bittere Ende des Schicksals dieser halsstarrigen, irregeleiteten Lentc vorzustellen, welche die ihuen geboteue Hilfe zurückweisen. Vom l. Mai 1888 bis Januar 1889 stud uenn Monate, eine lange Zeit, nm über die einfache Frage, ob Afrika zn verlassen oder hier zn bleiben sei, nachzudenken, „Ich bezeichne daher in dem offiziellen nnd formellen Schreiben, welches diese erklärenden Notizen für Sie begleitet, das Dorf Kawalli als den Versammlnngsplatz, wo ich diejenigen anfzn-nehmen bereit bin, welche Afrika zn verlassen wünschen, selbstver» ständlich unter dem Vorbehalt, das; eine persönliche Unterredung mit Ihnen oder ein zweiter Brief nicht nenes Licht anf die Verwickelungen wirft, „lind nnn wende ich mich persönlich an Sie. Wenn Sie sich noch als Mitglied der Erpedition nnd nnter meinen Befehlen stehend betrachten, dann werden Sie beim Empfang dieses Schreibens fich sofort nach Kawalli anfmachen mit denjenigen meiner Lente — Vinsa nnd den Sudanesen — welche Ihnen zn gehorchen bereit sind, nnd mir die endgiltige Entscheidung Emiu Paschas nnd Signor Easatis hinsichtlich ihrer persönlichen Absichten überbringen..... (S. 366.) „Ich höre, daß der Pascha abgesetzt nnd Gefangener ist. Wer soll nnn mit mir verhandeln über das, was geschehen so!l? Ich habe keine Vefugnis, Mitteilungen von den Offizieren, den Mentereru, entgegenzunehmen. Es waren Emin Pascha und sei',ie Lente, die ich entschen sollte; weun Emin tot war, dann hatte ich mich an seine geschlichen Nachfolger in der Negiernng zn wenden. — 199 — Da Emin Pascha aber am Leben ist, sc> bin ich verhindert, von irgend einer Person, wenn sic von dem Pascha nicht autorisiert ist, eine Mitteilnng entgegenzunehmen. Wenn also der Pascha nicht iin stände ist, persönlich mit einer genügenden Eskurte trener Lentc zn mir nach .Nawalli zll kommen oder mir eine Persönlichkeit als zum Empfang der Enisatzgegenstände befugt zn bezeichnen, wird mir nichts Anderes übrig bleiben, als die Munition, die wir mit so vieler Mähe hierhergebracht haben, zu zerstören nud nach Hause zurückzukehren. „Sie müssen begreifen, daß meine Leute nur Träger sind. Sie haben den mit mir abgeschlossenen Kontrakt mit beispielloser Treue erfüllt; nun, da sie das Boot und die Waren hierhergebracht haben, ist ihre Pflicht zn Ende, Es hat Ihnen beliebt, das Boot zn zerstören; damit haben Sie uu^ uneinbringlichen Schaden zugefügt. Ich vermute, daß auch die beiden Kisten mit Winchestermunition, die wir beim Pascha zurückgelassen haben, verloren sind, (S, 367.) „Ich mus; anch noch erwähnen, daß die Lente im Lager bei der Fähre über den Itnri fast sämtlich krank nnd daher wenigstens für den nächsten Monat nicht im stnude sind zn marschieren. „Ich habe anch etwa lOU Manjema bei mir, mit denen ich vereinbart habe, 45i von ihnen für ebcnsoviele Lasten, welche sie für Emin Pascha hierhergebrach! baden, je einen Elöfauteuzahn zu bezahleu. „Ich brauche daher zn ihrer Mlohnung 42 Elefantenzähne, Ziehen Sie gefälligst in Erwägung, wie die Bezahlung zn ihrer Befriedigung gefchehen tann. „Und erwägen Sie auch, wie wir bis zmu Ende dieses er> eiguisvollen Teiles unsers Marsches mit Lebensnüttcln Versehen werden können, wenn wir in die Nachbarschaft von ^tawalli oder des Sees zurückkehren müssen, nin anf den s« lange verschobenen Entschlnß des Paschas nnd seiner Lente zn warten. „Wenn die Lente des Paschas schließlich geneigt sind, diesen Teil von Afrika zn verlassen und sich in einem von hier nicht weit entfernten Lande irgendwo am Ufer des (Viktoria) Nyanza oder längs der Route uach Zanzibar auzusiedelu, bin ich gern bereit, sie dabei zu unterstützen, abgesehen von der Vcgleitung derjenigen, — 200 — welch«? nachHanse wollen; aber ich mutz klare und bestimmte Zu> sageil habeu und promptes Handeln sehen, da ich demgemäß meine Befehle zur Erreichuug des Zlveckes erteileu werde, oder eine bestimmte Zlblehnnug, weil wir nicht unser Lebeu laug hier bleiben, tönueu, uin auf Leute zu warteu, die sich salbst nicht darüber klar sind, U'as sie wollen." Den Eiudruck, welchen der Iubalt dieses Briefes sowohl, als der des cmdereu an Emiu, loelch letzterer reiu offiziell war, auf uus hervorbrachte, kauu ich uur mit Iephsous eigenen Worten wieder^ geben: sa. a. O, S. 375.) „Wir hatten Stauleyv ^'lutuuft erwartet uud gehofft, daß, wenu das Schlimmste zum Schlimmen käme, er mit seiner verstärkten Macht im staude sein würde, lHmiu, erforder' lichen Dalles mit Gewalt, zu befreien. Austatt aber verstärkt zn sein, hatte er mi5 nur eine Geschichte von Tod uud Nuglück ,;n erzähleu." Der Aufnhrer der Expedition, voreingenomuien von der traurigen Lage, in welche sein Zug gerateu war, sowohl hinsichtlich der Leute als der Porräte, vergaß des ersten Satzes, der urbi et «idi feierlich proklamiert worden war, der Vesreinng Emius, uud er» klärte es für uumöglich, diefelbe auszuführen; er sandte ein an eine beschränkte Zeit gebundenes, in der Form wenig höfliches Ultimatum ab uud spielte mit (imins tranriger Lage, versichert, daß dieser zu ihm kommeu werde, sowie zwischen so viele Schicksals-schlage hindurch eiu Strahl des Glückes lächelu würde. Er rief Ievhsou uud überließ Emiu sich selbst, da er uichts für seiue Nettuug U'agen wollte oder konnte. Iephson schrieb au das Hanpl der provisorischeu Rcgicrnug eiuen Brief, um es, weuiger von Stanleys Vlntnnft, als von der ihm auferlegten Verpflichtung, die zweinuduierzig Elfenbeinzähue zn überbriugeu, in Kenntnis zn setzen. Emin zeigte iu eiuem Briefe au den Major Selim Mutera diefeui die Aukuuft Stanleys au, uud iudcm er bat, eiuen Dampfer znr ilberfahrt nach U^rc zn schicken, riet er die Mseuduug eiuer ilffizierskouiulissiou, uiu sich Stauley vorzustelleu, iudem er versicherte, er werde im Augenblicke nnd bis zur Nückknuft der Offiziere von Wadelai sich nicht von Tuuguru eutferueu. 201 — Nachdem einige von der ^träflingsschar des Dampfers erhobene Schwierigkeiten iiberwnndeu waren, fnhr Iephson mn 2f>. Iannar nach Msnir. Am andern Morgen fand er zn seiner großen Über-raschung, daß der „Khedive" über Tnnguru Hinansgefahren sei nnd er die Überfahrt anf dem See bis Mre in einer Barke der Eiugeboruen, welche ihni der 2tatiouvkommandaut verschafft hatte, machen mnßte. Er war in der innersten Überzeuguug abgegangen, nns nicht mehr wieder zn sehen. Bis zur letzten Stnnde hatte er daranf gedrungen, daß (5min ihn begleiten sollte. Diesmal aber war es ein C>'lück, daß ich meinen ^liat angenommen sah, der darin bestand, ja nicht unüberlegt fortheilen, sondern festen Fußes die Entnnckelnng der Ereignisse abznloarten nnd dabei Festigkeit nnd Vertrauen zu bewahren, indem man das gegebene Wort hielt, nicht zn gehen, ehe man nicht mit den Offizieren, welche von Wa» delai zurückkehren mnßten, sich benommen hätte. „Es wird eine Frage von Tagen sein, aber ich verspreche Ihnen, den Pascha zn Stanley zn führen", hatte ich zu Icphson gesagt, als er wegging. Hätten wir den seltsamen Autrag, mit Iephsun zu gehen, angenommen, so hätten wir dies wohl erst anf den Versuch ankommen lassen müssen; gewiß wäre die Abreise nm jeden Preis verhindert worden; anch hätte Iephson nicht gewagt, dem strengen Befehle Stanleys zn widersprechen. Was mich als Gast der Provinz betraf, so hätte zwar niemand sich erkühitt, sich meiner Abreise zu widersetzen, aber infolge der schwieliger gewordenen ^age Emins mußte ich mich für verpflichtet halteu, dieseu Vorteil uicht zu er» fassen. Damals wäre nus der Weg zn jeder ferneren Nettnng dnrch eine verschuldete Unklugheit nnd einen überstürzten Entschluß für immer versperrt worden. Um in das Verderbeu uicht hiueiugezogen zu werden, lag alles darali, mit Klugheit uud ruhiger Erwägnng den Weg ein» zuhalten, der nus an das Ziel unserer Wünsche führen kouule. Der Rat des erhabeueu Dichters war uus ^icht uud ^eituug: . . . „Nun klamm're fest dich au; Doch erst versuch', ob es dich trageu kauu." (Tmitc, Hölle ^. (Ycs,; V, 2!>.) — 202 Zwölftes UaMf. Inhaltsübersicht. Die Nachricht von der Anknnft Stanleys. — Parteien in Wadelni. — Erncnnnna, einer Konnnission, die sich dem Führer der Expedition vorstellen sollte, — Absage (3min Paschas. — Nenc (befahren. — Ein Mittel, sie zn beschwören. — Ein von Emin aügeuommencr Vorschlag, - Man will die Ansicht der Offiziere dcr Provinz hören.— Abreise nach Msnä, — Neue Versuche. — Emin Pascha gewährt Verzeihung nnd Amnestie, — Selin« Bey. — Auf der Neise nach Höre, — Osman Latif. — Sein zweifelhaftes Betonen, — Er stürzt sich in dcn Flnb ^as;t das Aas ertrinken? - Stets das Gleiche. — Emin erteilte Ratschläge, — Emin teilt meine Meinnna,, — Emin bcgicbt sich in Staillcys ^agcr, — William Äonny. — Gefahr, von dcn Trnftpcn des Könisss von llnjoro angegriffen zn »verdcll, — Ich bin abgesandt, Kistcn fortzuschaffen, nicht zn käinpfcn, — Rückkehr Gmins nach ll^-rc, ^ Oberst Falelmnla nnd seine Drohungen. — Eindrnck, welchen die Offiziere beim Bcsnche Stanleys gewannen, — Stanleys Brief an die Offiziere in Wadelai, — Eine linbestimmlc Zeit. — E'»e Art, al,f die Autorität des tHonuernenrs hinzudenten. — Abreise Selim Vcys nach Wadclai. — Eine ihm Uon Emin gewordene Empfehlung, — Schwierigkeit der ^agc, — Flucht der Soldaten nnd Diener. - - Abreise Nita Hassän«, — Tic Straße von Ui-rc nach Vussn^ra, -- Ankunft im Lager der HilfseMdition. Du' ^üichricht von >3t^ulci!^ Änknnfl crrl'lill' im ^^gcr zu Wadelai kciuc l^dhaftcu Cvmt^nuqcn. ^ffizicrc und Beamte, Soldaten und Dieuer, alle laqeu darnieder unter dem gewaltigen Schlage, welchen die jüngste Invasion der Stärke und Festigkeit der Negiernug versetzt hatte. Sie hatteu die Feinde niedergekämpft, aber der Sieg hatte ihre Hilfsquellen zur Verteidigung, über welche das ^and noch verfügte, verschlungen, Es war ferner der Übermut der lHiugebvruen, die stets darauf wachsam waren, die neue Schwäche der Eroberer anszmmtzeu, nud ihre ^ust, im uffeuen dampfe gegeu diese aufzutreten, wachgerufen wordeu. Der Wunsch, nach Ägypten znrückzukelnrn, und der Mangel au Kriegsvorräten ver- — 303 — einigte jedoch die beiden nneinigen Parteien zu einer Bestrebung; soiuohl jeue, lvelche zur Abreise entschlossen waren, als diejenigen, denen cs nicht in den Sinn tain, das Land zu verlasseu, begrüßten dämm die Rückkehr der Hilfsex.pedition anfs frcndigste. Nnr eine Schwierigkeit erwnchs indessen, jene, mit Stanley Fiihlnng zn bekommen; doch anch diese trat in dem Augenblicke in den Hintergrund, als sich der Pascha freiwillig erbot, gewissermaßen als Vermittler bei den Verhandlungen, die notwendigerweise statthaben nmßten, wirkeil zn wollen. Im Vertrauen darauf, keine Hindernisse bei der Durchfüh' rung ihres Programmes zn finden, vereinigten sich die Einflußreichsten sofort znr Ernennung einer Commission, die, ans sechs Offizieren- bestehend, den Anftrag übernehmen sollte, sich nach Tnngurn zn begeben nnd von da nnter Emin Paschas Leitung das Lager Stanleys aufzusuchen. Als sich jedoch der Major Eelim bei Emin vorstellig machte, nin ihn zu bitten, die Vertretung der Provinz zn unterstützen nnd ihr die Verhandlnngen nut Stanley zn erleichtern, schlug dieser es ruudweg ab, sich zn solcher Znmntuug herbeizulassen. An die Spitze der Provinz vom Vizekönig gestellt, könne er, ohne die eigene Würde zu verletzen nnd dem Ansehen der gesetzlichen Nc-gierzmg Hohn zn sprechen, eine schweigsame Anerkenmmg des Werkes der Rebellion nie anssprechen; noch weniger aber sich zn der Stelle eines nnverantwortlichen Dolmetschers hergeben, wie, thöricht genng, einige die Sache anznsehen von ihm verlangten, Angesichts einer so unerwarteten Abweisnng wnßlen die Offiziere nicht, welchen Entschlnß sie fassen sollten. AHuten sie ja doch, daß sie, falls sie sich allein im Lager Stanleys einfänden, bei dem Leiter der Expedition nicht einmal Zntritt zn einer Besprechung erlangen würden. Die Streitigkeiten wnrdm wieder lebendig, aber ohne Sinn nnd ohne Erfolg. Die meisten wollten von ihren gefaßten Planen wieder abgehen; einige dagegen schienen Lnst zn haben, die öffentliche Meinnng anfznregen, indem sie das Betragen des Paschas als gehässig darstellten nnd ihre Anfprnche anf die von der Regiernng des Vizekönigs gesandte Hilfe für unbestreitbar ausgaben. Die — 204 — Fügsamkeit der erstereu und der uuigliche Elfolg der Intriguen der Feurigsteu ließen ueue Verwickluugeu befürchten, die zu vermeiden driugcud uötig war, um uicht den Wcg der Befreiuug, den loir erfehuteu, fiir uus verschlossen zu seheu. In der erniedrigenden Lage, iu welche Emiu durch die Re-bellion seiner Untergebenen gebracht worden war, behielt er, üb er auch einerseits das Verlaugcu hegte, für die erduldeten Unbilden Rache zn uehmen, die zu kühleu er freilich ohnmächtig war, da seiue geriuge Energie uud eiue gewisse Mattigkeit feines Herzeus es uicht zuließ, audcrseits doch immer noch eiuige Teiluahme, die mehr aus Gewohuheit, deuu aus Herzeusneiguug ihn au >eue baud. Diese Gcmütsstnmmmg des Paschas anszuuützeu und ihn zur Lo'fuug des gordischeu Knotens geneigt zu machen, schien mir weder schwierig, noch hielt ich es für nupassend oder für uu-angezeigt, wofern mau uur dieseu ,'^ustaud der Dinge so drehen konnte, dasi seine Empfindlichkeit uicht verletzt würde uud seiue Würde geschont bliebe. Ich sehte Cmiu offen meine Idee auseinander; ich wies ihn anf die nencn Gefahren, denen nur ausgesetzt werdeu köunteu, und auf die zweifelhafte Hoffuuug einer möglicheu Hilfe vou seiteu ^tauleys hin und schloß damit, daß das Wiedererfasseu der Zügel der Regierung von seiner Seite das einzige Mittel sein könnte, das in diesem Augenblicke Wahrscheinlichkeit auf Erfolg böte. Er hatte zwar weuig Hoffuung anf Trinmph; doch aber, von eiuem befühle des Ehrgeizes uach Vergeltuug getriebeu, zeigte er sich geneigt uachzugebeu, lvoferu iu solcher Absicht kluge Maßnahmen getroffen würden. Es war nicht schwer, für einen solchen Autrag Auliäuger be-souders uuter jeuen zu fiuden, dereu feste Absicht es war, Äquatoria zu verlassen nnd nach Ägypten znrückznkehren. Als aber iu einer Versammlung der Plan zur Besprechung gelangte, da zeigten sich allgemach wieder die gewohnte Zurückhaltung uud die hergebrachten Zweifel, nnd man beschloß, die Offiziere uud Beamteu, welche in Wadelai wohuteu, über die Sache zu bcfrageu. Ein Auffchub wurde gerateu nud befchlosfcu; während mau jedoch auf eine Autuwrt U'artete, gestattete mau mit Rücksicht auf die von dem — 205 — Chef der Expedition gewährte beschränkte Zeit, daß man nach Mslck abginge. Es war ein weiterer Schritt znm Ziele. Mit Freudeu begrüßten wir darnm die Entscheidnng. In dieser äußersten Endstation Äqnatorias lebte ein gnter Teil der Familien der Offiziere nnd einiger der Zivilbeamten, besonders Ägypter, znsammen, welche nach der Anfgabe Dnfl^s sich hierher zurückgezogen hatten. Diese sehnten sich, von der Erlanbnw des Vizekönig'?, nach Ägypten wiederznkehren, Gebranch zn machen, und beklagten die Zögernng, welche ihrer Abreise im Wege stand, da sie nnter dein Mangel der Untcrhaltsmittel, welche zn der großen Anzahl der in dem kleinen Orte zusammengedrängten Menschen ill keinem Verhältnisse standen, schwer litten. Im Einverständnisse mit dein Major Selim Mttera, einem Manne von mäßiger Anlage und ernstem Vorsatze, wnrde in einer Versammlung, die start nnd von den bedeutendsten Lentcu besucht war, der Antrag uenerdings eingebracht, den man in Tnngnrn verschoben hatte, indem man ihn der Fassnng nach modifizierte, daß angesichts der gebieterischen Notwendigkeit die Absendnng einer Deputation in Stanleys Lager nicht mehr verzögert werde; man schlug vor, daß alle jene, die entschlossen wären, nach Ägypten znrnckznkehren, von der Pflicht dnrchdrnngen, sich nnter dem Befehle ihres (Gouverneurs zn vereinigen, fich dazn herbeiließen, ihn nm Verzeihnng für die beklagenswerten Hand' lnngen zn bitten, deren Schanplatz seit mehreren Monaten die Provinz gewesen sei. Sie bäten ihn, die alte Thätigkeit wieder anfznnehmen, ihn al5 den einzigen berechtigten Vertreter Seiner Hoheit des Vizetunigs. Es gab keine Disknssion' alle in der Station Anwesenden unterzeichneten den Akt. Alsdann wnrde bestimmt, daß eine Abschrift der angenommenen Beschlüsse nach Tnngnrn und Wadelai mit dem Anfrnfe znr Teilnahme an derselben an alle jene, welche von der Einladung des Khedive Gebranch machen wollten, geschickt würde. Am s>. Febrnar 1889 übernahm Emiu die ^eitnng der Geschäfte wieder. Er erhob Selim Mttera znm Oberstlentenant nnd nbertrng ihm die Befugnisse eines Vizegonverncnrs; er verfügte — 206 — auch weitere Ernennungen al5 Veluhnuugeu für die Beweise militärischer Tapferkeit, welche von den i7ffiziereu in den Kämpfen bei Dnfl<^ geliefert wordeu warm. Nachdem hierauf die grundlegenden Anordnungen über die Räumnng der Stationen getroffen nwrden waren, bestiegen Eniin, einige Offiziere, der Schreiber nnd ich den Dampfer, der nach Uöre fnhr. Um die Antnnft der von Msnil Abreisenden nnd ihre erfolgreiche Sendnng ins Vereinignngslager zn beschlennigen, wnrdc i?smau Latif, der eben erst zum Major befördert wordeu loar, abgeschickt. Er war i, I. 18,^2 als Vizegouverneur in die Pro» viuz gekommeu. Als ein Mann von alter Erfahrung in allen Intriguen hatte er seit mehr als zwei Jahrzehnten verschiedene Butter in der Verwaltung des Sndan bekleidet, wobei er seine Amtshandlungen mit scheinbarer Gutmütigkeit nnd übertriebener Rücksicht, aber auch mit einem starken Stücke religiöser Heuchelei ningab. Infolge der Meinungsverschiedenheiten, die in Dnflc.-zwischen ihm nnd dem Kommandanten anftraten, hatte ihn Emin des Annes, das er führte, entkleidet, nud erst in letzterer Zeit wurde er wieder znr Entlastung der Arbeiten der Negiernng zn-gelasseu. Währeud Emius (Gefangenschaft hatte Osnian ^atif, treu sciueu Gruudsätzeu, eiue zweifelhafte Haltung eingeuommeu, indelu er heimlich zu gehässigen Maßregeln griff, ohue jedoch den Mut zu besitzen, sie in öffeutlicheu Versammlungm auseinauder zu setzen; uerstohleu saudte er dem Pascha Mitteilungen nud Rat» schlage uud suchte sich sein und Iephsons Herz zu gewiunen, nm znr richtigen Zeit von beideu güustige Zeuguisse über die Ehrlichkeit und Loyalität seiner Haltnng gegen die Regierung von Kairo zu bekommeu. Aber eiuer war da, der, seiu doppeltes Spiel wahrnehmend, ihm dasselbe bitter vorhielt nnd sich über sein bnndesbrüchiges Benehmen anfhielt. Tcr schurkische Osnian bemaß sofort deu Erust der Gefahr und stellte sich, als ob er infolge elender Verleumdungen dem Wahnsinne verfallen wäre. Von einem plötzlichen Wntanfalle ergriffen, stürzte er sich in den Flnsi. Einige Mitleidige zogen ihn heraus; er war an allen Gliedern erregt uud litt au Zuckungeu. Man brachte ihn vor den Ausnhrer der Anfständischen, der mit - 207 Viman taiif. deni Tom dor ^erachtnng und Ironic ansrief: „Ihr hättet dieses Aas ertrinken lassen sollcn. Wozn dic Mühc, ihn zu rotten?" Späterhin wnrde nur versichert, Osinon hätte, selbst wenn — 208 — er eiuen ganzen Tag im Flusse geblieben wäre, gar uicht erninken können, da das Wasser on der von ihm gewählten Stelle ihm nur bis ans ^tinn rrichte, nachdem er sich nicdergekniet hatte. Nachträglich versicherte er Fatelnmla, er habe das allgemeine Beste im Auge gehabt, als er Freundschaft zn dem Pascha henchelte, nnd das bleiche ließ er diesem sagen, als er von seinen Vermntnugeu über dessen Sympathien für die Nebellen sprach. Auch bei der ihm beim Gouverneur in MsiUl anvertrauten Seudung sehte Ismail Latif, seinen Grundsätzen treu, alles ins Werk, nm die regelmäßige Arbeit der Zusammeuzielmug zn verzögern. Während der Reise, welche zwei Tage danerte, da nur ge-zwnngen N'aren, in einen, Dorfe der ^nr zn übernachten, besprachen Emin nnd ich nns wiederholt iiber die Linie des Betragens, welche zn beobachten am geeignetsten wäre. Einmütig waren wir beide in der Art der Beurteilung der ^age, nnd anch nnsere Schlüsse ent» sprachen dieser gleichmäßigen Anschannng. Es tonnte gar nicht anders sein, denn sie entsprangen Thatsachen, welche zn entstellen, wie man später wohl that, entweder Folge eines vorher festgesetzten, mir aber unbekannten Programmes, oder einer der kalten Berechnung nicht zugänglichen plötzlichen Fnrcht sein nmßte. Unser Abzng ans der Provinz und folglich nnsere sichere Rettung war ein Werk, das wir nicht der Hilfserpeditiou verdankten. Die Art nnd Weise, wie diese ihr Ziel verfolgte, hatte gewiß die (^nniter der Dissidenten in Äquatoria erbittert, jeuer uämlich, welche fest eutschlossen wareil, nicht fortzugehen. Es war daher Pflicht dcs Gouverneurs, ans Dankbarkeit gegen den Oberstlentenant Selim nnd alle jene, welche dnrch die Beschlüsse von Msnil zn dem gnten Ansgange beigetragen hatten, sich ihrer nnd ihrer Gefährten, insoweit sie die Absicht, fich nach Ägypten zu begeben, hatten, entschieden anzunehmen. Emin mnßte also, mit Rücksicht auf sein Amt, aus alleu Kräften da willfahren, wo es galt, dem Wnnsche der Negieruug von ktairo nachzukommen nnd iiber ihren Schntz zn wachen. Um eine vollständige Durchführung dieser Aufgabe zu erreichen, wurde es notwendig, daß der Gonoernenr seine eigene Unabhängigkeit beibehielte, bis die Karawane seiuer Uutergebeueu sich für die Reise organisiert hätte. Ein Affenparadies. — 209 — Die Örtlichkeit von U<:re am Nfer des Sees war sowohl für die Landung der Dampfer, als auch, um freie uud beständige Be« Ziehungen mit der zn Kawalli liegenden Hilfse^pedition zu unter« halten, so günstig gelegen, als man nur verlangen konnte. Außer diesen wesentlichen Gründen bestärkte noch ein anderer, der eine ernste Erwägung verdiente, den Antrag; er betraf den Charakter, welchen die öffentliche Meinnng Stanley zuschrieb, mit dem sich jener Emins schwerlich in Einklang setzen konnte. Es war anzunehmen, daß der Leiter der Hilfsexvcdition in Gcmäscheit der dem Vizckönig gemachten Versprechungen seine Ab« reise bis zu jenem Augenblicke Hinansziehen würde, auf welchen die Vereinigung der Abziehenden angesagt würde. Für den nicht unwahrscheinlichen Fall jedoch, daß er die Rückkehr hätte beschleunigen wollen oder sollen, wäre die Zahl der Gewehre, über welche man verfügen konnte, nnd die Kriegsmnnition, welche Stanley abzuliefern hatte, hinlänglich gewesen, um den Zng auf dem langen Wege zu schützen uud zu ^verteidigen und ihm die Mittel znm Unterhalte zn sichern. ' Die unmittelbar durch den Gouverneur sowie durch seine Offiziere nnd Beamten bewerkstelligte Vereinigung hätte das leichte Mißtrauen zum Schweigen bringen nnd allenfallsigen Reibungen vorbeugeu sollen, da mau sich unter den: direkten Befehle von fast lauter europäischen Offizieren befand, mit denen jene weder Sprache noch Art der Disziplin gemein hatten. Nachdem endlich der Zug aufgestellt war, hätte der Gouverneur nur uoch mit dem Führer der Hilfserpedition die nötigen Verein» barungen iiber den Marsch nach der Küste zu treffen gehabt. Derartig waren nnsere Anschauungen über die zu ergreifenden Maßregeln, und im Glauben au sie brach Emin am 16. Februar 1889, von den Offizieren begleitet, nach Bnguera auf, um Stanley zn besuchen. Vier Tage später freilich wäre wahrscheinlich eine andere Richtung vorgeschlagen nnd an Stelle der von Emin erstrebten geietzt worden. Am 20. Febrnar kam Herr William Bonny mit dreißig Zanzidariten nnd vier nnd sechzig eingcliurnen Lastträgern ins Lager — 2l0 — vou N<^re, um die Überschaffuug der ^eute des Paschas in das Lager von Bugu^ra zu begiunen. Katouzi, der Häuptliug Magalas, der im Monat Mai des Vorjahres nut dem Gouverneur Freundschaft geschlossen nnd die' selbe mit dem Austausche des Blutes durch die Person des Haupt-mcmns Schukri besiegelt hatte, kam in der Nacht und berichtete nur, daß Babedougo uud Ireta, bekamtte Häuptlinge des Bönigs von Unjoro, mit vielen Bewaffneten in Nieja, nicht weit von hier, seien, daß sie bereits einen Teil des Bandes durcheilt nnd verlvüstet hätten nnd alsbald über unser ^ager herfallen tonnten. Die in ihrer Darstellung vielleicht übertriebene Nachricht war mehr als wahrscheinlich richtig. König Tschna hatte seine gehässigen Pläne niemals aufgegeben. Eine Überraschnng konnte nns beträchtlichen Schaden verursachen, da man im ^ager nnr zwanzig bewehre nnd Munition ill beschränktem Maße hatte. Ich begab mich zu Herrn Bouny, der am andern Morgen abzugehen dachte, teilte ihm die Nachricht mit nnd bat ihn, mit Rücksicht auf unsere geringen Streitkräfte, seine Abreise zn verschieben, bis ein Brief von mir au Emin ins ^ager Stanleys gelaugeu könnte, da innerhalb dieser Zeit die beiden Dampfer von Mstm kommen mußten, die ernstlich (Gefahr liefen, sowie wir uns einmal genötigt fänden, nns anf die Berge vor einem nnfere Widerstandsmittel übersteigenden Angriffe znrückzuziehen. Mit eisernem Ernste nnd einer nicht angezeigten Verufnng auf seine Verantwortlichkeit, schlug Bonny es ab, anf meine gerechte Bitte einzugehen, indem er mir sagte, er könne sich nicht gestatten, die Befehle seines Vorgesetzten zn ändern; dieser aber habe ihm befohlen, „.Nisten fortzuschaffen, nicht zn kämpfen". Ich drang nicht weiter in ilni; früh morgens brach er anf. ^wei Tage nachher sagte mir Hanvtmmm Nelson, ich hätte recht gut daran gethan, ihn znm Dableiben zu verpflichten. Am ^F. ssebruar kam Emin au nnd that nnv die mit Stanley abgeschlossene Vereinbarung kund. Er hatte keinen der Pnnkte erörtert, die, vor ihm anfrecht zu halten, er fich vorgenommen hatte. Am 5?l>. Febrnar traf er Stanley in Buglwra, dem er die — 211 — Nachricht brachte, das; die Widerstandspartei in Nadela, nmer der Führung Fatelmnlas, entrüstet über die schwäch«,', zn lvelcher sich Selim Bell nnd seine Gefährten hatten hinreißen lassen, ihit des Kommandos der Provinz entsetzt nnd an seine Stelle Fatetmnla erhoben hätten, nachdem sie diesen znm Obersten gemacht hatten. Derselbe habe die Absetzung des Paschas dnrch ein Kriegsgericht, das gegen Eniin nnd mich die Todesstrafe ausgesprochen, neuerdings bestätigen lassen. Die Offiziere waren sehr erfrent über die Anfnahme, welche sie bei Stanley gefunden hatten, zurückgekehrt. Sie hatten sein Lager in der sicheren Erwartung betreten, von ihm Vorwürfe zn l)ören und wegen der Vorgänge der letzten Monate, deren Schauplatz die Provinz war, hart augelasseu zu werden; statt dessen hatte Stanley nur Worte des Trostes nnd der Höflichkeit für sie. Das Haupt der Expedition hatte ihnen eine Botschaft mitgegeben, welche den Offizieren nnd Beamten zu Wadclai mitgeteilt werden sollte. Sie war also abgefaßt' „Salaam! „Die Offiziere Selim Bey und andere haben an Herrn Stanley das Ersnchen gestellt, die Ankuuft ihrer Freunde von Wadelai abzuwarten; Herr Stanley giebt, nm Mißverständnissen vorzubeugen, eine schriftliche Antwort hieranf. „Herr Stanley nud seine Offiziere, welche von dem Kyedive speziell als Führer gesandt wnrden, damit sie jenen Persönlichkeiten, welche die Aquatorialproviuz zu verlassen wünschen, nm sich nach Kairo zu verfügen, den Weg wiesen, können natürlich nur damit übereinstimmen, daß die nötige Zeit gegeben werde, welche ver> mmftigerweise erforderlich ist, um alle zmn Abzüge mit ihnen bereiten ^eute zusammen zn bringeu. „Es muß jedoch ausdrücklich vorausgefetzt werden, daß alle jene, welche vorhaben, mit Herrn Stanley anfznbrechen, sich mit den geeigneten Mitteln znm Transport für sich selbst, ihre Familien nnd ihr Gepäck versehen. Eine Ausnahme kann nnr hinsichtlich des Paschas, des Kapitäns Easati nnd des griechischen Kanfmanns namens Marko gemacht werden, da die beiden letzteren Fremde sind nud nicht in ägyptischen Dieusten stelieu. 14' — 212 — „Deshalb werden alle Offiziere und Mannschaften, welche vorhaben, mit Herrn Stanley ans diesem Laudc wegzuziehen, sich angelegen sein lassen, jene Tiere nnd Lastträger sich zn verschaffen, die znm Transporte ihrer linder nnd ihrer Ware von nöten sind. „Sie werden sich gleichfalls angelegen sein lassen, sich nicht mit überflüssigen Artikeln, mit Waffen, Kleidern, Mnnition, Töpfen nnd Lebensmitteln zn belasten nnd sich nnr anf das Nutwendigste zn beschränken. „Die Reservemnnmon, welche znm Gebranche des Paschas nnd seiner Lente aus Ägypten mitgebracht wnrde, bleibt natürlich dem Pascha allein znr Verfügung, gemäß dem Befehle Seiner Hoheit des Khedive. „Herr Stanley wünscht, daß man wohl erwäge, daß nnr er allein für das Anffinden des richtigen Weges nnd die Verprovian» tierung aller, je nach der Natnr des Landes, verantwortlich sei. „Herr Stanley betrachtet es jedoch als seine Ehrenpflicht, alles, was in seiner Macht steht, für die Vegnemlichkeit nnd Sicherheit nnd das Wohlbefinden Euün Paschas nnd seiner Lente zn thnn nnd seinen Frennden in jeder Sache mit allen .Kräften beiznstehen. „Bei Übermittlung dieses Schreibens an die Offiziere in Wadelai werden jene, da sie für die Leitung des Volkes verant« wortlich sind, gnt thnn, eine allgemeine Versammlnug eiuzubernfen, nm diese Antwort, ehe sie aufbrechen, eingehend zn besprechen. Diejenigen, welche glanben, in ihrer Ärnst den Mnt und anch die Mittel zn besitzen, um vou der Äquatorialprovinz wegzuziehen, sollen sich bereit machen, nach diesem nnserm Lager zn kommen, wie es ihueu vom Pascha bezeichnet werden wird. Jene, welche sich nicht genügende Kräfte nnd Mittel zutraueu, sollen so handeln, wie von ihren Vorgesetzten entschieden wird. „Herr Stanley wird unterdessen ein erweitertes Lager anlegen, das alle jene, welche abziehen, aufzuuehmen im staude feiu soll. Henry M. Stanley, Kommandant der Hilfsexvedition. „Kawalli, den 19. Februar 1889." — 213 — Der Inhalt dieses Schreibens wurde mir von Sclim Bey mitgeteilt. Ich war über die den Termin angehende Stelle betroffen, die zwar gut ersonnen, aber alles eher als so klar und entschieden war, wie es die Umstände nnd die Menschen, au welche sie gerichtet war, erheischten; nicht minder überraschte niich der Hinweis anf die Machtvollkommenheit nnd das Hereinziehen des Paschas in die Thätigkeit des Ansznges, als des für Anwendung und Ausführung der Befehle des Vizekönigs verantwortlichen Mannes. Das peinigte mich mnsomehr, als der Pascha erst durch mich nnd dann persönlich bei seiner Abreise nach Bngn^ra dem 57oerstlentenant riet, bei der Verteilung der Kriegsmnnition, die sich in Wadelai befand, nuter die znr Abreise Bereiten nnd die Dissidenten Fatelmnlas es nicht allzn genan zn nehmen. Eelim Bey ging noch am selben Tage nach Wadelai, fest entschlossen, jeder Verzögernng dnrch den übermächtigen Fatelmnla entgegen zu treten. Ich ermähnte ihn, die Absendnng der Soldaten und ihrer Familien zn beschlennigen nnd verabschiedete mich mit der Hoffnnng, ihn bald wiederzusehen. Das sprach ich mit den Lippen, aber nicht mit dein Herzen. Die Schwierigkeiten, welche Selim Bey in der Provinz zn überwältigen hatte; die im Vercinignngslagcr zn U^re dnrch die wiederholten Anffordernngen znm Fortschaffen nach BnaMra her-vorgerufene Lage, ebenso bei der Antnnft eines Dampfers der Ankauf der notwendigen Brennmaterialien, der kamn ohne großen Zeituerlnst zn erledigen war; der Gang des Paschas ins Lager Stanleys, den man für ein ausgesprochenes Verlassen seiner Untergebenen hielt; der Mangel an Lebensmitteln nnd mehr noch der Mangel jeglichen elementaren Prinzips einer Ordnung gaben gewiß der Hoffnung keinerlei Begrnndnng, daß die gemachten Versprechungen ihre volle Dnrchfnhrnng erreichen winden. Die Einförmigkeit des Anfenthaltes unterbrach das Verschwinden einiger Soldaten nnd Diener znr Nachtzeit. Einige trieb die Sehnsncht nach der noch fernen Familie fort, andere der Mangel an Unterhalt. Fünf dieser Unglücklichen wurden, als sie nachts das Land Melindnas anf der Straße, welche dem See entlang sich hinzieht, durcheilten, dnrch Lanzenstiche getötet. — 214 — Wie seltsam ist die Natnr des Schwarzen! Gewöhnlich um die Zukunft ilnbetümntert, den Entbehrungen gegenüber gleichgiltig und abgehärtet, Nlierschrockelt in den befahren, ist er doch verloren, sobald die Überlegung allmählich in seine Seele eindringt. Dann wird seine Phantasie überreizt, der Schrecken vernichtet ihn, Ungemach wirft ihn zn Aoden nnd läßt ihn der Verzweiflung anheimfallen. Er flieht, nnbewnßt, daß er in sein eigenes Elend eile. In Uere hielt ich mich bis zn dem Tage ans, da es mir oblag, mit meinem freunde Wita Hass.ul ins ^ager von Äugu^ra überzusiedeln. Nach den Ereignissen von Dnsl^-, in welche er als trener Ratgeber Emins verwickelt worden, war seine Stellung inmitten der ägyptischen Aufrührer nicht besondere sicher. Hass.m brach am 1. März 188!) anf, nnd ich machte mich am folgenden Tage auf den Weg. Tie Straße verfolgt vom ^ager zn Il^re nieg eine westliche Richtnng; sie läuft etwa drei Wegstunden in einem flachen, grasreichen, von Mimosenwäldern mtterbrvchenen, durch keinen bedentenden Wasserarm dnrchschnittenen (Gelände fort. Ein einziges Vächleiu, der N^iebetembe, strömt in seinem geschlängelten i^anfe von dem Gebirge herab, das sich anf dein Grunde der Ebene erhebt. Hat man den kleinen ^luß überschritten, so steigt das Gelände allmählich an nnd bildet nach zweistündigem Hinanfsteigcu eine weite Terrasse, von der ans man den nnten liegenden See nnd die banml'edeckten Küsten de^ Niamsanzi nnd des Nsabe anf dem westlichen Ufer beherrscht, dein alts dem entgegengesetzten die große Maner gegenüberliegt, welche das ^cind Mnenge nnd das Gebiet Aagangese umschließt. Die Anhöhe kann anf einem engen Pfade in Serpentinen ohne besondere Beschwerde erstiegen werden, obwohl für das ?lnge dessen, der sie von rückwärts anschant, die Erhebnng beträchtlich hervortritt. Wir verbrachten die Nacht anf der weiten Terrasse bestens, wobei uns nur der reichliche Tan dnrch die fühlbare.«alte, die er zur ^olge hatte, und all die mail znr Zeit nicht gewohnt war, keine geringe Velästignng vernrsachte. Zu früher Stnnde waren — 215 — ivir bereit und machten nns schnellen Schrittes auf den Weg, während die reine, lebhafte Luft anregend anf unsere Nerven wirkte. Plötzlich wnrdc die Höhe abschüssiger, nnd das Anfheben des nach abwärts gerichteten Fußes gestaltete sich immer mühevoller. Das beschwerliche Atmen währte länger denn eine Stunde, dann nahm die Schwierigkeit des Weges ab, nud nber Wellcnland nnd sanfte Abhänge langten wir in kurzer Zeit in Bugu^-ra an. Am :!. März (1889) gegen ^ehn Uhr morgens nahm ich im Lager der HilfseM'ditiou Aufenthalt. Unter einer bunten Menge verloren, hatte meine Individualität uur noch den Wert einer Nnmmer. — 216 — Nrchshntes Rapitel. Inhaltsübersicht. Wasserscheide zwischen dein Aruwimi und dem Albert-See. — Die Hochebene uon Bugu^ra. — Pflanzenwclt — Tierwelt. — Der Schimpanse. — Jagd mit Netzen. — Betrunkene Affen in der Falle.— Ein Schimpanse als Tambour.— Die Wallegga, die Wahuma und die Wawra. — Der Berg Wirita. — Das Lasier von Bugllöra. ^ Lagcroienst, —Transporte von U^rc. — Abweisung der Zanzibaritcn. — Stanley Bulainatäri. — Tein Charakter. — Beschenkte Räuber. — Man bestimmt die Zeit des Anfdrnches. ^ Auch tzauptmauu Fatelmula will nach Ägypten qehcn. — Gespräch mit Stanley. — Die Offiziere beklagen sich. — Der Koran blickt heimlich durch. — Samadla. — Art, das Kopfweh zu heilen. — Ein Empfehlungsbrief für einen Wahuma, — Die Tortur des tadatt. — Llzmillak il Lall man. — Ondgiltigc Räumung des Lagers uon Uöre, — Befürchtungen Stanleys. ^ Wankcu Emius. — Der 5, April, — Ich lasse Euch mit Gott. — Die Vereinigung, — Ich heiße Stanley. -Strenge der Überwachung. — Tic Abziehende«. — Omar, der Schilluk, — Wohloertcilte Stockschläge. — Verlasse» nnd Verbrennung des Lagers von Bugutzra, — Der Flus; Tara ra, —Mpinga und Madsch am-bori. — Flucht vou ucunundscchziss Soldaten nnd Dienern, — Der lliltersnchungsrat. — Äiilder Beschlnb, — Notwendigkeit, sich Lastträger zu verschaffen. — Stanley ernstlich erkrankt,— Fieber und Rheumatismen. — Ein wüteuder Sturiu. — Die Kisten mit Kriegsvorräten werden begraben. — Flucht der Diener. — Festnahme Reh ans, — Summarisches Urteil. — Der Gehenkte, — Ins Gras geworfen. Das Hochplateau von BuaMva, wclches mn' Höhe von etwa 1125 m hat, wird von einer grasreichen, leicht gewellten lHhcne gebildet, welcher gruppenweise Erhebungen aufgesetzt sind, die von den Strömen, welche von der Wasserscheide zwischeu dein Albert-Eee und dem Arnwuni herabkmumen, durchschnitten werden. Diese Linie, soust fast unerkennbar, markiert sich alls dem westlichen AbHange durch kleine Wasserarme; von ihr kommt der Flnß Deki, der sich in den Itnri ergießt. Im Osten dagegen, nach einer kleinen Afri fane ruin rn verschiedener Stämme. — 21? — Strecke ebenen Landes, ändert der Abhang rasch seine Natnr, nnd die im Nicbctembc gesammelten Wasserlänfe stürzen sich in den See hinab. Die Pflanzenwelt zeigt sich unter vielgestaltigen nnd mannigfachen Formen. Zu den Pflanzen der großen Höhen tritt das ti-jfolnlm intermedium, die carckamine kir^uta l^das rauharige Schauiukrant), das Iielickr^mn fang und symmetrischer Aufstellung gleich, als Wohnungen für die Offiziere nnd Beamten galten. Eine zweite Abteilung von Hütten, in passender Entfernnng von den vorigen, war ebenso als Wohnnng für die Soldaten nnd niederen Bediensteten verwendet. Da5 Lager war ringsherum dnrch die Hänser der Zanzibariten nnd Manjema der Expedition abgeschlossen, s Die Wache im Lager hielten Zanzibariten nnter direkter Anfsicht eines englischen Offiziers. Die tägliche Verteilung der Lebensmittel blieb anf die Mitglieder der Expedition beschränkt; den Lenten des Paschas war wöchentlich eine Verteilung von Fleisch vorbehalten. Die eigentliche Herrschaft im Lager, die direkte Oberhoheit über alle 220 und alles besaßen Stanley nnd seine Offiziere; dem Pascha blieb nnr eine scheinbare Autorität gewahrt. Stanley hatte seine empfindsame Seite berührt, indem er ihn, aufrichtig gesprochen, mit leichter Ironie alv einen zu wissenschaftlichen Beobachtungen während der Reise beigegebenen Gelehrten begrüßte. Wie Stanley versprochen hatte, Vollzug sich der Dienst der Überschaffnng der Effekten vom Lager zu Uöre nach VmMra vom 14. Februar an beständig durch Zanzibariten, welche Eiugeborue unterstützten. Gewiß mochte der mühevolle Marsch vom See uach der Hochebcue den Lastträgern wenig erwünscht sein. Ihr Mißmut machte sich beständig in Schmähungen Luft, welche sie im Toue der Verachtung gegen die Leute der Regierung ansstießeu, Schmähungen, welche schließlich das Gefühl der gegenseitigen Achtnng verwischten, das zn erhalten man sich im Interesse der Ordnuug uud der Disziplin hätte bemühen sollen. Es ist durchaus uuter jedem Gesichtspunkte wahr, daß die Offiziere nnd Beamten, besonders d,ie ägyptischen, nicht durch beneidenswerte Moralität glänzten; das konnte aber für die Teilnehmer der Expedition nichts Nenes sein, welche ja noch das Andenken an die Schmach frisch empfanden, deren Schanplatz Ägypten bei dem Anfstande Arabi Paschas gewesen war. Der Anfruhr, der in Aquatoria gegen Emin ansgebrochen war, dnrfte um so weniger eiueu Grund zu harter Behandlnng für jene bilden, welche dem Willen des Vize» kunigv gehorchten, dem gegenüber Stanley die formelle Verpflichtung übernommeu hatte, sich zn ihrem Führer auf der Rückkehr zu macheu. Am 10. März (1889) ging die Schar, welche zn dem gewohnten Dienste nach dem See sich hinab begeben sollte, mit stillem Murreu an die Arbeit. Stanleys Dazwischenkunft veranlaßte sie, sich auf den Weg zu machen. Als jedoch nicht ferne vom Lager die Verwegensten sich energisch weigerten, weiter zn gehen, hielt es der Hanptmann Nelson für klng, die ganze Schar nmkehren zu lassen. Die Unterdrückung des AnfstandeZ geschah rasch nnd sofort; die Hanptanstifter wurden entwaffnet, gepeitscht und festgenommen; als dann, nachdem Gerechtigkeit geübt war, Stauley deu Abmarsch uach dem See befahl, widersetzte sich kein einziger, keiner öffnete den 221 — 222 — Mund. Die Strafe wurde mntig, offeu und sicher verhängt, uud einem, der mit erschreckter und heiserer Stimme dem Aufrufe antwortete, tönte e5 mit ruhiger Stimme, indein es Peitschenhiebe regnete, eutgegeu ! „Ich heiße Stanley Bnlamat.'ni, der Felsen-zersplitterer, und nicht bloß einfach Ibrahim, wie Du," Stanley ist ein durch die A raft seines Wesens, die Eut' schlossenheit seines Herzeus, die (Gewandtheit seines Geistes nud einen eiserneu Willen hervorragender Maun. Eifersüchtig auf seine eigene Autorität, duldet er keine äußereu Einflüsse und fragt keineu um Rat. Schwierigkeiten entmntigen ihn nicht, Nngliick erschreckt ihn uicht; mit außerordeutlicher Lebhaftigkeit des Geistes fiudet er rasch einen Ausweg und hebt sich über eine Verlegenheit weg. Unumschränkt und hart im Vollzug seines Dienstes, nicht immer vorsichtig gegen überstürzte und irrige Urteile, kann er durch Nnentschlossenheit nud Schwanken derartig erbittert werden, dasi er seine gewohnte Würde, seine stets zu Ernst grueigte Miene verliert. Vorsichtig und sparsam im Sprechen, wenig der Geselligkeit zugethan, erregt er kein Gefühl der Sympathie; aber häufiger Umgang macht ihn angenehm infolge der Offenheit seiner Art, der Bestimmtheit seiner Nede uud der Feinheit eines Gentleman. In der Nacht des 23. März («88«) wurde Alarm geschlagen; einige Eiugeborne waren, angelockt von den schönen, juugeu Kühen, die auf einem Streifzug einem Stamme abgenommen worden waren, der dieAühuheit hatte, das Erpeditiouskorvs auf dem Marsche nach dem See zu befehden, behutsam ins ^agcr eingedrungen, vermochten jedoch nicht, die Wachsamkeit der Posten zu täuschen. Zwei ans der Schar wurden gefangen nnd am andern Mvrgen vor Stanley gebracht. „Ihr seid um Fleisch gekommen uud habt Euch in eine ernste Gefahr begeben. Ich schenke Ench zwei Ziegen, aber vergeßt nicht, und sagt es Eneren Frennden richtig, dasi, wenn einer nvchmal einen solchen Versnch machen würde, die Schnldigen an einem Banme anfgehentt würden." Die Verzögerung der Nachrichten uon Wadelai gabeu zu den verschiedenartigsteu Erklärungen Veranlassung. Stanley, der mit dem Aufbrnche nur wartete, bis einige vou den Zanzibariten ihre — 223 — Gesundheit wieder erlangt hätten, hatte bereits wirklich die Zeit dos Abganges festgesetzt, sonne er im (leiste den Tag schon ausgerechnet hatte, wu er den Offizieren von Wadelai schreiben ließ, daß er eine „anständige" Frist zugestehen würde, Stanley hatte bereits (5min den Anfbrnch für den 25. März vorgeschlagen, und dieser hatte zugesagt. Später schob er den Zeitpunkt anf den 10. April hinans, nnd Emiu nahm dies neue Zugeständnis an, Iepbsou teilte mir die Eutschliesmng am 14. März nüt, nud ich bemerkte ihm offen, es sei reiu unmöglich, daß in fünfundzwanzig Tagen die znr Abreise bestimmten Lente zusammenkämen. „Die Vereinigung znm Anfbrnch erfordert lauge Zeit. Wir find im Sndan, lieber ^ephsou; einen so llaheu Termin ansetzen, heißt eine große Anzahl zurücklassen wollen." Dann sprach ich auch mit Emiu darüber, der immer sagte, er wolle die Ankunft seiner Leute abwarten nud sei bereit, sich von der Expedition zn trennen, falls diese vor der allgemeinen Zusammen knnft anfbrechen wollte. Am ^5,'aber kündigte ein Brief, welcher die Unterschriften von scclMnddreißig Offizieren trug, iu bestimmten Worten, ohne Ostentation nnd Prunk, ohne Ansprüche nnd Erniedrigungen, den einmütigen Beschlnß an, sich nach Ägypten zu verfügen. Der Name Fatelmnlas lind der übrigeu Rebelleu, welche in dem Briefe standen rief Vennrnhigung hervor, mau sprach l«ntt von Hinterlist uud in einem bei stauten auf des Paschas Veranlassung abgehaltenen Rale beschloß man die Notwendigkeit, eiligst abznreiseu, die ^ente vou Wadelai zu vcrlafseu, Mre zu räuineu uud deu Kriegsvorrat nach Niana^bo, einein den, Häuptling Madschamboui unterworfenen Ge> biete, zn schaffen. Der einzige Kapitän Nelson hielt die Ansicht anfrecht, der Pascha könne, ohne seine Pflichten zn verletzen, sich zn einem plötzlichen Abgang nicht herbeilassen, nnd sprach dagegen. Stanley aber wollte es, und anch Emin nahm mit formeller Verpflichtuug den M. April als Datum des Aufbrnches an. Erst am folgenden Tage wnrde mir der gefaßte Beschluf; kund, nnd zwar ans dem Mnude des Führers der Expedition; von — 224 — Nelsons gegenteiliger Ansicht erfuhr ich erst später. Am Nachmittag begab sich Stanley in meine Wohnung und entwarf mir kurz ein Bild der Umstände, welche die englische Expedition zum Untergänge führten, sowie ihrer dermaligeu kritischen Lage, Er zählte mir die Unterhandlungen auf, die zwischeu ihm und dem Gouverneur gepflogen wurden, und bedanerte die Sorglosigkeit und Gemächlichkeit, mit welcher mau seitens nuserer Leute vorgiuge, die jeden Tag zwar erkläneu, sie seien gesonnen abzuziehen, stets aber ihre Ankunft hiuausschöbeu. Er schloß, er zweifle sehr hiusichtlich der Absichteu der Offiziere von Wadelai seit dem Augenblicke, da auch Emiu selbst nicht frei von Befürchtungen sei, „War es seine Pflicht", fragte er mich zuletzt, „das Expeditionskorps nnter seinem Befehle gegen jede Möglichkeit einer Gefahr sicher zu stelleu? Mußte nicht Emin einer Gefahr gegenüber an die eigene Sicherheit denken? War Emin vielleicht gehalten, sich für Leute zu opferu, die ihn herabgesetzt und gefangen genommen hatten?" „Offeuheit um Offenheit", erwiderte ich; „er war im vollsten Rechte, sich an Verträge zn halten, welche frei uud gegenseitig geschlossen wurdeu. Er hatte die Pflicht, über die Uuversehrtheit der ihm auvertrauteu Expedition zu wachen," „Was die Pflichteu und Verbindlichkeiten des Gouverueurs betrifft, teilte ich seiue Meinung nicht, da ich dafür stimmte, daß Emin durch deu Akt der Uuterwerfuug, deu er am 8. Februar zn Msick annahm, gcbnnden sei." „Das ist eine Frage moralischer Auschauuug; der Pascha sieht sich vielleicht die Sache vou anderen Gesichtspuuktcu au." Hier ließ Stauley Emin bitten zu kommen. Er wiederholte ihm die letzten, mir gegenüber gestellten Frageu, und als der Pascha damit geschlossen hatte, daß er sich nicht für verpflichtet halte, die zn Msuk angenommene Verbindlichkeit anfrecht zn erhalten, und daß er dieses Mittel nnr gewählt habe, um sich einen Ausweg ans der Provinz zu bahnen, sagte Stanley zu mir: „Sie sehen, der Pascha geht auf meine Behauptung ein. Was sageu Sie jetzt dazu?" „Ich habe nichts mehr zu sagen. Meine Meinung ändere ich nicht- uiemaud kaun Sie hindern, nach Ihrer Anschauung zu haudeln/' Von kurzer Dauer war die Freude, welche die im ^ager An» wesenden bei der Verkündigung des von ihren Genossen gefaßten Beschlusses empfanden. Die Entscheidung für einen baldigen Aufbruch brachte ihnen nnr größeren Schmerz, und sie verstellten sich dabei nicht. Nicht gewohnt, gesellschaftliche Zusammenkünfte zu be° suchen, uud seit einiger Zeit zu einem znrückgezogeueu ^ebeu veranlaßt, ferne den lebhaften Erörterungen nnd der Gefahr, anderer Meinungen zu verletzeu, fühlte ich doch wieder einmal das Verlangen, die Eindrücke kennen zu lernen, welche einzelne nnter den Offizieren hinsichtlich der letzten Entscheidungen erhalteu hatten. Ich that es mehr, mn der Neugicrde zu geuügen, als aus Iuteresse, das ich etwa darau hätte uehmen können. Das Glück war mir hold, ehe ich es aufsuchte, denn am Morgen nach dem Gesprach mit Stanley kamen vier von den Offizieren, um mich zu besuchen, zu mir. „Wir werden also von Kcnvalli aufbrechcu, ohue uusere Gefährten von Wadclai zu erwarteu." „Sie luerdeu, woferu sie kommen wollen, uus iu weuig Tagen eiuholeu köuuen," versetzte ich dem ^euteuant Äli Schambruk. „Es ist uumöglich, daß sie dies in knrzer Zeit ko'nueu. Die Dampfer vermögen eine so große Zahl von Leuten nicht herüber zu schaffcu." „Sie köuncn den Weg, der den See entlang führt, benutzen. Es find viele uud wohl bewaffnete keilte. Haben sie etwa Melindua uud die Lur zu fürchten?" „Gut! ich gebe es zu, Wenn aber die Soldaten die von Stanley uud dem Pascha angenommenen Entscheidungen hören, werden sie zwischen verschiedenen Urteileu schwanken; auf gründ dieser wird der Aufbrnch verschoben uud schließlich hingehalten uud ganz aufgegeben, Dhne jede Ariegsmunitiun, wie unsere Brüder sind, werden sie eiues Tages leicht die Beute der Feinde von Ehartnm werden, die stets zu unserm Schaden verschworen sind, uud eiue ueue Niederlage wird sich zu dem bereits erduldeten Unglück gesellen. Wer wird von jenem Tage des Unheils, von jenem cutsehlichcu Tage eiu Bild eutwerfen köuueu? Wie die Heuschrecken werden sie zerstreut werden," ') ') Koran. Kap. 101, tasati, Zehn Jahr? in Äquatona. II. 15 225 „Lassen Sic mich, Ali, mit Ihrem Koran und mit dein Leid in Rnhe, das Sic nicht erdulden, und mit den Cyrundsätzen, die Sie nicht nachahmen können." „Sprechen Sie nnr, nnd ich will Antwort geben. Der die Geheimnisse des Himmels nnd der Erde kennt, hat nns den Koran gegeben, nnd er ist nachsichtig nnd barmherzig.') Aber warum kümmert sich der Pascha, der nns so viele Dinge versichert nnd so grüße Versprechungen gemacht hat, jetzt nicht mehr mn nns?" „Wie können Sie behaupten, daß er Sie vergessen hat?" „Wir entnehmen es aus seiner heutigen Haltnng. Er sagte, er wolle uns alle nach Ägypten führen, uud nun bricht er mit der geringeren Anzahl ans. Seit wir den Fuß in dieses Lager gesetzt haben, entzog er uus seine Wohlthaten. Mau möchte sagen, er habe deu erhabenen Spruch der Schrift vergessen' Der Gläubige, der die Wohlthätigkeit geübt hat, wird im Garten der Freude eine Zuflucht fiuden." -) „Warnm lassen Sie einen solchen Kleinmut über sich Herr werdeu? Stanley sowohl als der Pascha haben den guten Willen, Ihnen zn helfen, uud sie werdeu alles ins Werk scheu, um ihr Ziel zu erreichen. Doch aber steht es außer allem Zweifel, daß wir, weuu die Soldaten von Wadelai ihre Hieherkuuft uicht beschleu' nigen, dem Huuger, der uns von dauneu treiben wird, entfliehen müssen." „Sie haben recht. Einige Bösewichte haben die Provinz ins Unheil gestürzt. Zn Msnä jedoch haben wir nnsern Irrtum bekaunt nnd mn Verzeihung gefleht. Und soll er uns nicht verzeihen? Gott verzeiht in seiner Nachsicht und in seiuem Erbarmen und verlaugt vou jedem uach seiucr Kraft das Gleiche."^ „Er hat Ihueu nicht uur verzieheu, er läßt sich auch Ihr Los am Herzen liegcu. Freilich kauu er uicht mit Befriedigung der geringelt Sorgfalt zuseheil, welche Ihre Vrnder daranf verlegen, dem Anfrnfe folge zn leisten. Er war ferner gehalten, definitiv seine Entscheidung auszusprecheu." „Leuteuaut Ali hat Ihnen vieles gesagt," nahm Osman, der Vizegouverneur, das Wort, „aber etwas bleibt noch znr Sache zu l) Koran, Kap. 2s». -) Komn, Kap. ^. ") Kora», Kap. 2. 226 — 227 — sagen. Erlauben Sic, daß ich sago, was ich auf dem Herzen habe. Ich maße mir nicht, an, dem Pascha Vorschläge zu macheu, noch auch wollte ich im geringsten seine Eutschließuugeu beciufülßen; aber in der Stellung, welche ich bekleide, bill ich verpflichtet, ihn auf einige Ereignisse anfmerksam zumachen, welche Ihrer Reife nahen," „Sprechen Sie gefälligst, Ismail, aber ich bemerke Ihnen gleich, daß ich in keiner Weise an Ihren Geschichten anteil haben will," „Sie sind der Freund des Paschas, nnd weuu Sie mich augehört habeu, glaube ich, werdeu Sie dazu gelangen, mir recht zu geben, nnd werdeu ihm die Sache uicht miuder zu seinem eigenen, als zu uuserem Vorteil vortragen, Sie wissen, daß ich seit lange nicht wage, mit ihm, wie iu früheren Jahren, zu reden." „Sprechen Sie, sprechen Sie, aber nm Gottes willen keine Vorlesung aus dem Koran- ich weiß zwar, daß Sie keiue ernste Erörterung eiugehen könneu, ohue Ihre Begrüudung anf Verse ans dem Koran zu stützen; aber ersparen Sie es mir wenigstens, so weit es thunlich ist." „Sie spaßen mit mir, wie immer; das thnt nichts. Reden Sie nnr, es beleidigt mich nicht." „Gut! gnt! aber fürchten Sie nichts. Die Tage, die dahin eilen, laden uns zum Nachdenken ein. Ich höre Sie!" „Unterbrechen Sie mich nicht; stören Sie den Faden meiner Ideen nicht. Bei den Pferden, welche halsstarrig dahin lanfen; bei den Rossen, die mit ihren Hnfen die Erde erschüttern nnd Fuukeu aus ihr herausschlagen; bei jenen, welche am Morgen sich im Laufe üben, welche den Stanb nuter ihreu raschen Füßen auf» wirbeln lassen und die Kamftfesreiheu dnrcheileu — ohne Zweifel, der Meusch ist uudautbar gegeu Gottl^) Fatclmula uud seiue Spießgeselle»! von Wadelai, Lentc, wie diese sind, mit undankbarem Herzen und bösem Sinn, haben Verrat vor. Sie wollen Hieher kommen, nm uus Zu bekämpfen, nm sich der Kriegsvorräte zu be> mächtigen. Der schlimme Plan mnß durchkreuzt werdeu; mau muß den Pascha in Kenntnis setzen nnd ihm zn rascher Flncht raten." „Lieber Vizegouverneur, das ist nicht meine Sache, sondern ') Koran, Kap. 100. 15' — 228 — die Ihrige, Ich werde es niemals auf mich nehmet», einen solchen Rat zu erteilen. Ich muß Sie aber darauf hinweisen, das; die Anklage, welche Sie vorbriugeu wolleu, eine schwere ist, und daß sie wohl von augenscheinlichen Belegen unterstützt werden muß. Sie wissen, wie wir alle, das; unter den Renten vou Wadelai so viel Uneinigkeit herrscht, das; ein Verrat, kaum daß er ersonnen wäre, uns bereits zn Ohren käme, Wenn einer, wie ja kein Zweifel besteht, vielleicht Has; brütet und auf Nache sinnt, so überlassen Sie Gott seine Bestrafung; der Bosheit solcher Wesen wird e5 nicht gelingen, unsere Waligen zu entfärben." „Das ist wohl richtig, und (Hott selbst hat es in seinem Gesetze mit den Worten versprochen: Wenn die ruchlosen, die verkehrten nnd aufrührerischen Menschen sich nicht bessern, so werden wir uns wider sie waffueu, nud Medina wird sie alsbald znsammew schwinden sehen. Der Fluch wird sie überallhin begleiten, und wo immer sie Ruhe halten wollen, werden sie zum Tode kommen. Derartig ist der vom Himmel ausgesprochene Beschluß gegen sie; seine Beschlüsse aber sind unabänderlich!"') „Wohl, Osman; aber erinnern Sie sich, daß im selben Kapitel steht — Hauptmaun Ibrahim Hellein flüstert es mir eben zn — Wer immer ungerechter Weise den Nnf der Glänbigen verletzt, macht sich einer Lüge nud eines Vergehens schuldig!" 2) Der Mann schwieg. Er hatte aus Fnrcht gesprochen, es möchten die Offiziere von Wadelai herbeikommen nnd die Ruhe, deren er sich eben zn erfreuen hatte, infolge der langen Reihe seiner alten Schelmenstreiche gestört werden. Osman Latif, der jetzt in Kairo die Pflege der asketischen Lektüre aufgegeben hat, las zu jener Zeit mit sakrilegischem Betrnge eintausend und siebzehn Male des Tages das Kapitel Samadia oder von der Einheit, das also lantet: „Gott ist ein einziger nnd ewiger; er ist nicht erzengt worden; er hat seines Gleichen nicht!"') Den in solcher Weise täglich Betenden ist es nach einer Herkulischeu Anstrengung ihrer Lippen gegeben, im Tranme den ihnen im Paradiese angewieseneu Sitz zu schancn. ') Koran, Kap. .13. -) Kormi, Kap. ^Z. ") Kora», Kap, 112. — 229 — Major Hawask und Hanptmann Ibrahim Hellem erschraken dei dem Gedanken, die getroffene Entscheidung möchte zu ihrem Schaden ausfallen, da bereits viele der Anwesenden nach Wadelai zurückgekehrt waren. Ich beschwichtigte sie, nm ihnen Mnt zu machen nnd ihr Vertrauen auf die Thätigkeit des Gouverneurs wach zn halten. Hauptmann Ibrahim Hellem genoß einen großen Ruf wegeu seiner Heilungen des Kopfwehs. Seine Kurmethode war auf eine wirkliche Handfertigkeit begründet; sie bestand darin, daß er den >topf mit einem Bande umschlang nnd das Zusammengehen des-selbeu entweder mit einem Trommclschlegel oder einem Eisenschlüssel besorgte, bis das Maß des Umfangs jeuem der natürlichen Weite gleichkam. Die gemessene Entfernung von der Nasenspitze bis zum Anfang des Halses müsse, sagte er, bei uormaleu Verhältnissen genan jeuer der Kopfweite eutsprechen. So oft mm Schmerzen sich ill jener Gegend fühlbar macheu, liege eine Erweiterung vor, nnd die Heilung,werde also dadurch erzielt, daß man diese Unregelmäßigkeit hebe. Aber das Heilmittel thnt nicht seine volle Wirkung, wenn der Knoten, welcher das Pand befestigen mnß, nicht mit der linken Hand geknüpft wird. Obwohl Ibrahim Hellem ganz ungehenere Sehnsncht empfand, sein Heimatland, von dem er als Offizier geschiedeil war, wieder-znsehen, fanden seine Wünsche doch keine Erhörnng. An den Füßen verwnndet, konnte er der Karawane anf langen Märschen anfangs nur folgen, iudeni er sich mühsam fortschleppte; eines Tages jedoch entsprachen seine Kräfte feinem Willen nicht mehr; er wurde iu Kitöga, im Gebiete Nkoles, mit dem zwecklosen Schutze eines Schrciden5 an jenen Hänptling zurückgelassen, das folgenden Wortlaut hatte: „Ich, Generalgouverueur der Äqnatorialprovinz, Mohammed Emin Pascha, lasse hier den Hauptmauu Ibrahim Effendi Hellem, sowie den Hanptmann Abdul-Wahd-Effendi uud den Schreiber Ibrahim Effendi Tahir ihrer Krankheit halber znrück, Ich befehle Euch, denselben die notige Nahrung zn geben nnd sie, wenn einmal eine Karawane durchgehen sollte, welche die englische Mission des Herrn Mackay berührt, dieser anzuvertrauen." — 230 — Der Häuptling, welcher sich dieser Unglücklichen annehmen nnd den schriftlichen Befehl durchführen sollte, war ein Wcchmua, auf deren Feldern wir nach Belieben, ohne zn bezahlen, geerntet hatten. Das seltsame Heilmittel, von welchem eben die Nede war, erinnert mich an die uon den Arabern tadatt genannte Folter, welche in Äygpteu von dem Exvizeköuig Ismael Pascha abgeschafft wurde. Zwei Bambusstäbe werden an den Schläfen des Kopfes angebracht nnd an ihren äußersteu Enden vorne und hinten mit einem Stricke befestigt, der fie stramm znsammenhält. Die Folter wird ausgeführt, indem mau mittelst eiues Steckchens auf die obere Spitze der Vorrichtnug schlägt. Die langsame Erschütterung mit ihrem endlichen Zittern erzengt in kurzem bei dem Verurteilten emeu veruichteudeu Schmerz, sodaß er bewußtlos zu Bodcu fällt. Diese schändliche Art der Folter wurde bei drei Derwischen angewendet, welche den Brief Omar Salehs, des Befehlshabers der Streitkräfte des Mahdi, überbracht hatteu; aber die unerschrockenen Fanatiker, statt ihre Lippen zn den von ihnen verlangten Enthüllungen zn öffnen, verdrehten ihre Augen in der Höhle und ihre Glieder konvnlsivisch nnd mnrmelteu nur leise vor sich hiu: ,,Njx-millak il Kalnnan ii kadidm; i! ^ani6 Ha, Kad il /^,1amin," (Im Nameu Gottes; Gott ist barmherzig; Gott sei Dank; Gott ist allmächtig,) Sie wurden, hierauf vou den wilden Soldaten mit Stockschlägen barbarisch getötet, als sich die mahdistischen Horden droheud vor DuM zeigten. Um den von Stanley definitiv festgesetzten Plan auszuführen, hatte am 29. März 1889 früh Hauptmauu Nelson das Lager mit dem Auftrag verlafseu, alle Leute, welche sich noch im Lager vou Uöre befänden, nach Bngn^ra zieheu zu lafseu, Stanley, uud mit ihm die euglischeu Offiziere, hielteu darau fest, ihr voruchmlichster und, ich möchte sagen, einziger Auftrag sei die Befreiuug Emins. Durch die Zustände Äqnatorias infolge der letzten Ereignisse, welche die Provinz aufregten, voreingenommen, kamen fie zu dem Entschlüsse, die Soldaten ihrem Schicksal zu überlasseu nnd den Heimweg anzutreten. — 231 — Uni Stanleys Vordacht und Mißtrauen möglichst lebhaft zn erhalten, trugen anch noch einige nnter den ägyptischen Offizieren bei, vor allem Osman Latif, der nichts zn thun wußte, als mit wohl ausgedachter Lebhaftigkeit die Gefahren zu schildern, welche das Erscheinen der Leute voll Wadelai im Lager mit sich bringen werde. Seinem Ncden nach würden sie sich zur Vernichtung der Erpedition, znr Verhafmng des Paschas, zur Vollführnng jedes Verbrechens verschwören, nur um die in Bugn^ra befindlichen Kriegsvorräte zn bekommen. Osman Latif wnrdc bei diesen schändlichen Einflüsterungen von dem Major Hawask nntcrstnyt, der des allgemeinen Hasses, deu er sich in wenig Jahren dnrch Gewaltthat nnd WiUknrherr-schaft zugezogen hatte, sich wohl bewußt war nnd bereits vor dem (bedanken zurückschauderte, nntcrwegs mit seinen zahlreichen Opfern in Berührnng kommen zu können. Das gleiche Ziel verfolgten die Berichte Salehs, des trenen Dieners Stanleys; sie bestärkten nachhaltig alle Zuflüsternngen, besonders auch jene, welche ein gewisser Achmet, eine über allen Ansdrnck bösartige Kreatur von verdorbenen Sitten nnd feigem Herzen, hinterbrachte. Den Schmerz der Anwesenden, ihre Gefährten preisgegeben zn sehen, einiges Murren über die erlittene Enttäuschung und offene Vorschläge, nach Wadelai zurückzukehren, fah man als die Vorläufer schlimmer Pläne nnd böser Absichten an. Emin schwankte; er war unentschlossen. Einerseits zwar regte sich in ihm das Verlangen, zwischen sich nnd die Lente von Wadelai eine schöne Entfernung Weges zu bringen, anderseits aber beherrschte ihn ein gewifses Schamgefühl darüber, seinen Einflnß abgethan nnd sich vollständig dem Willen der Engländer nnterworfen zu sehen, sodaß er ihnen wie eine Siegestrophäe zu folgen hätte. Er zandcrte; er wagte es nicht, offen den Klagen seiner Lente sein Ohr zu leihen; er befürchtete, Verlegenheiten heranfzubefchwö'ren, wenn er sich in eigener Person über den Zustand der Gemüter Rechenschaft geben würde; dnrch Vermittlung dritter nahm er Bitten entgegen, sandte er Ratschläge, und, statt den ohnehin schon so sehr verwickelten Knoten zu entwirren, verwirrte er ihn immer mehr. Stanley war wütend. Die Erkundignngen, die er einzog, — 232 - " ließen ihn über des Paschas Absichten in Zweifel; einige erzürnte Worte über lHmin verrieten die Ungednld, die ihn beherrschte- die Nachricht, daß die Ränmnng Wadelais alsbald vollendete Thatsache sein würde, versetzte ihm einen Stich ins Herz; so faßte er den Plan, jegliche Zögernng abznschneiden. Die listig erreichten Anf-schiebuugen, die zweifelhaften Ausdrücke, die Ahnnngen einer sichern Gefahr hatten in sein ohnehin zn Verdacht geneigtes Gemüt Bresche geschossen. Am Äivrgen des -'>, April ^^.^'.>) begab er sich, nachdem er einige dienstliche Verfügungen getroffen hatte, nach Emins Wohnung, und, nachdem er ihm das Versprechen abgenommen hatte, über alles, was er ihm jetzt sagen wolle, niemand eine Silbe zn verraten, erzählte er ihm in aufgeregter Sprache, daß man in der Nacht versncht habe, Gewehre ans den Hänsern der Zanzibariten zn stehlen, „Hier," fügte er bei, „verschwört man fich gegen mich; hier schmiedet man Pläne znm Schaden der Expedition. Ich weiß, daß man den in der Abstimmung beschlossenen Abmarsch rückgängig machen null." „Ich weiß nicht," erwiderte der Pascha, „wo Sie hinans wollen, Ich glanbe nicht, daß jemand so bösartig ist, das zu wagen, was mall Ihnen vorgemacht hat," „Werdeil wir nicht breit, Pascha; das ist meine Sitte nicht. Ich habe Ihnen zwei Vorschläge zn machen. Sie haben die Wahl, aber ohne Verzng. Ich habe vor, morgen früh das ^ager von meinen Zanzibariten umschließen zn lassen nnd hierauf den sofortigen Abmarsch anzukündigen. Im Falle, daß ich Widerstand fände oder nnr den Versuch einer Äbweisnng, habe ich Mnt geuug, von deu Waffen Gebranch zn machen nnd dann mit Ihnen nnd den wenigen Ihnen ergebenen Renten abzuziehen. Behagt Ihnen aber das gewaltthätige Vorgehen nicht, dann schlage ich Ihnen vor, Sie sofort, ohne daß jemand es erfährt, unter Begleitnng treuer ^eute abreisen zn lassen. Ich komme in kurzem wieder. Sie haben die Wahl, Pascha- eutscheideu Sie sich!" „Ich kaun Ihren Antrag mcht annehmen. Über den ersten spreche ich nicht; was den zweiten betrifft, so werden Sie begreifen, das; ich Casati, Wita nnd Marko nicht verlassen kann," — 233 — „Denken Sie an diese nicht! Sowie ich an einer günstigen Stelle mein Lager geschlagen habe, werde ich ill Person dieselben gefangen nehmen nnd, wennn es not thnt, mit Gewalt ans den Händen der Ägypter reißen." „Ich glanbe nicht, daß irgendwelche Notwendigkeit das Er» greifen solcher Mittel rechtfertigt. Wir brechen am 10. anf." Die Erregnng nnd Wnt Stanleys erreichte ihren Höhepunkt; er stampfte mit den Füßen anf den Boden nnd rief mit fiebernder Stimme: „<^u<^Ä,n! Ich lasse Sie mit Gott, nnd da>Z Vlnt, das fließen wird, mag anf Ihr Hanpt fallen!" Eilends stürzte er hinaus, pfiff das Zeichen znm Alarm, trat iic das Zelt, kam aber sofort wieder ans demselben heraus, das Gewehr im Arme, die Patrontasche am Gürtel. Die Zanzibariten vereinigten sich anf dem Platze, ein Teil besetzte die znm Ansgang führenden Wege des Lagers; die Zelte wnrden abgerissen nnd Hügel von Waren und Mnnitionskästen nnter freiem Himmel auf» geschichtet. , Von der Thüre meiner Wohnnng ans beobachtete ich das ungewohnte Treiben nnd die überraschende Erscheinnng von Ve> waffneten; ich glanbte, es handle sich um ein Probeexerzieren angesichts der nahen Abreise. Ich fragte einen der Vorübergehenden; keiner wußte den Grnnd solcher Unruhe. Ich saudte meinen Knaben zu Emin, Dieser eilte znrück nnd sagte mir, der Pascha treffe eben Vorkehrungen zn sofortigem Anfbrnche. Ich begab mich zn ihm; er war bleich vor Zorn nnd Ärger. „Man bricht anf," sagte er zu mir mit zitternder Stimme. „Hente znm ersten Male in meinem Leben bin ich mit Iusnlten bedeckt worden; Stanley hat jegliche Grenze des Anstandes überschritten; aber ich habe versprochen, davon nicht zu reden und kaun also nicht mehr sagen." Der Pascha war in dem Glanben befangen, jeden Augenblick den ersten der ihm gemachten Vorschläge ins Werk gesetzt zu sehen. Unterdessen hatten sich Offiziere, Beamte, Soldaten, Diener, entsetzt über die allgemeine Bewegung, ein sicheres Unglück ahnend, auf dem Platze versammelt. Znletzt kamen Emin nnd ich. — 234 — „Wenn ihr Mut habt, richtet eure (bewehre gegeu meiue Brust," rief Stanley. „Ich stehe hier vor euch, allein, ohue Waffe," Der bliude Zoru hatte ihu vergesseu lasseu, daß er eiuen Wiuchester iu der Haud hielt uud hiuter sich eiue Mauer vou etwa hundert bewaffneten Zauzibaritcn hatte...... „Nur in eiue Befehle habeu liier Geltuug, uud weun eiuer ihnen Widerstand leistet oder Weigerung entgegensetzt, so werde ich ihn mit dieser Waffe töten und nuter meiue Füße treten. Wer vorhat, aufzubrechen uud mir zu folgeu, der trete auf diese Seite." Mit einem Male rührten sich alle; die schrecklichen Verschwörer waren wie Lämmer zahm gewordeu; die vermeintlichen Häupter des Widerstandes wurden vor Stanley gerufeu; er befahl, das; sie entwaffnet uud ins Gefängnis geworfen würdcu. „Werdet ihr mit mir gehen?" „Ja!" antworteten alle im Chore. „Werdet ihr blind meinen Befehlen gehorchen?" „Ja, wir versprechen es," riefen fie einstimmig in aller Eile. „Ich werde ench znr Nettuug führen; ich werde für eure Bedürfuifse uuterwegs sorgen. Ihr habt mein Versprechen. Aber ich eriuuere euch darau, daß ich Stanley heiße, nud daß ich uicht gesounen bin, eine Erneuerung der Uuorduuug von Dnfle und Wadelai zn erleben. Haltet euch wohl gegenwärtig, daß der Aufbruch uuwiderruflich auf deu 1,0. festgesetzt ist." Von jenem Tage au hatte das Lager das Aussehen eines in Belagerungsznstand erklärten Dorfes. Die Wachtposten wnrden verdoppelt, Nachtpatronillen waren iu steter Bewegung, das Haus zu verlassen war bei Strafe der Verhaftung untersagt. Die Zahl der im Lager Anwesenden betrug nach eiuer allgemeiueu Eintragung in die Listen A50 Leute der Hilfserpeditiou, vou deneu 294 bewaffuet wareu, uud 5?<^» der Äanatorialftrovinz. Eine von Stanley bei den Leuteu der Negieruug vorgeuommeue Iuspektiou der Waffeu, welcher beizuwohueu Emiu sich weigerte, ergab eiueu Vestaud vou — vierzig Fliuteu! Durch Herkuuft, Sprache uud Sitte verschieden, hielten die Sudanesen und Zanzibariten, welche die Karawane bildeten, zwar — 235 — anscheinend uuter sich cine gewisse Herzlichkeit aufrecht, welche mehr durch die der schwarzen Rasse eigene Sorglosigkeit als durch inneres Gefühl verursacht wurde, doch aber spähten sie stets anfmcrksam nach jeder Gelegenheit, welche der gegenseitigen Eifersucht, die sie verzehrte, es ermöglichen würde, sich Luft zn machen. Nun traf es sich, daß eines Morgens einige gedankenlose Zanzibariteu, die sich am Flusse befanden, der nicht weit vom Lager weg war, be» leidigcnde Worte über die Fran eines gewissen Omar äußerten, eines Offiziers, der die Soldaten, welche sich in Kairo zur Expedition gesammelt hatten, befehligte. Der Schilluk, der kräftig von Person nnd mit Herz und Hand rasch zur That bereit, dazn mit einem Knotcnstucke bewaffnet war, schickte sich an, für die erlittene Beleidigung Rache zu uehmeu. Kaum aber hatte er sich an die unverschämten Herausforderer gemacht, als er fich von einer Schar von Freunden derselben nmringt sah. Er verlor den Mut nicht; indem er gewandt mit seinem Stocke Räder schlng' und sicher treffende Hiebe austeilte, streckte er in knrzer Zeit drei der Verwegenen zu Boden, wobei er einen derselben ziemlich stark am Kopfe verletzte. Die Erzählung von dem ungleichen Klampfe verbreitete sich mit Blitzesschnelle durch das Lager, und rasch waren Soldaten und Dicuer, mit Knitteln bewaffnet, am Schauplatze, um ihreu Landsmann zn verteidigen. Die Geschichte war nahe daran, eine ernste Ausdehnung anzunehmen, als glücklicherweise Stanley dazn kam und der Streit sein Ende fand. Die Dämmerung des 10. April (1889) brach heran; das gewohnte Pfeifen erscholl; es war das Zeichen zur Versammlung znm Aufbrnch. Stanley hielt sein gegebenes Wort. Die Karawane stellte sich iu Marschordunng auf, uud um siebeu Uhr setzte sie sich in Bewegung, während ihr im Rücken eine dichte, schwärzliche Ranchwolke nnd das Knistern der Flammen des in Brand gesteckten Lagers Lebewohl sagten. Die Straße läuft in südwestlicher Richtnng über ciue Reihe von Hügeln hin, welche, grasreich nnd banmarm, durch Wasserarme, die sich iu den Ituri ergießen, getrennt sind. In den kleinen Thälern unterbricht nur hin und wieder eine Palme die Einförmig» — 236 — feit des Anblicks des Bodeus. Die Gegend bewohnen Ackerbauer und Hirten, die in den Dörfern Sagua und Mlntti zusauimeu oder in Gehöfteu, die am Abhang der Hügel liegen, zerstreut leben. Die Felder siud mit Hirse, mit süßen Kartoffeln ^tc-ttZ. e^uli.^) und Aohucn bebaut. Der Marsch giug uüt ziemlicher Regelmäßigkeit von statten, wenn mau bedenkt, wie weuig die meisten an ähnliche Mühen gewohnt waren, uud wie beträchtlich die Zahl der linder war. Um ein Uhr gelangte man nach >iatenta, der Residenz Mpiugas, des Häuptlings eines Wahuma - Wawitustammes. Während der Nacht verursachte ein heftiger Negen mit sehr starkem Winde den weuiger ,n ermächtigt hielten, ihre Eigenschaft als Befreier vorzukehren und sich jegliche Gewaltthat, die ihnen gefiel, zn erlauben. 1«» __. y^<1 __ Tic Klagen, die an Stanley gelangten, blieben nicht immer ungehort; aber sein in den meisten Fällen voreingenommenes Gemüt veranlaßte ihn nnr zn einfachen Veru>eisen, nie zn Maßregeln der Veschränknng. Emin, ein Schatten von Antorität, ließ sich die eingehendsten Berichte über die Vorfälle znkommen. Bei der Verteilnng der Träger wnrde ich uon Stanley mit drei Manjema bedacht, deren einer während des Transportes der kleinen Amina entwich. Dies Mädchen ward in Dschnaja, in Unjoro, von einer Fran, die sich in meinem Dienste befand, geboren; ich hatte für dasselbe Teilnahme gewonnen, sei es ans Menschlichkeit, sei es, nm den Wünschen einzelner nicht nachzugeben, welche es mit Freuden begrüßt hätten, wenn Mntler nnd Kind verlassen worden wären. Später freilich, nach zwei Jahren, gelang es der Böswilligkeit, die nicht rastete, ein Urteil nach dem Koran zn erzielen, in welchem man anssprach, daß »nan die Vormundschaft über die Kleine nicht in den Händen eines Christen lassen dürfe, sondern der behördlichen Aufsicht übergeben müsse. Ich kümmerte mich übrigens um die seltsame Verfügnng nicht, soudern scheukte dem Kinde meinen Schutz, der ihm nnd der Mutter die Möglichkeit gewährte, die Mühsale der Reise dnrchznmachen und znr Nettung zn gelaugen. Am 8. Mai (1889) brach man das Lager von Niang^bo ab; mau ging in westlicher Nichtung nm die Abhänge der Gebirgskette, die sich im Nückeu erhebt, und indem man sich südwärts nach den wenig aufsteigenden Vorbergen wandte, erreichte mau Dschoddo, eiu von Wallegga bewohutes und dem Häuptling Kabonga unterworfenes Gebiet. An diesem Orte holte uus der Schreiber Ejub ein, der einen Brief von Selim Bey brachte. Nachdem er uns die Vereinigung der Soldateu und Beamten in Msn:l, die entschlossen waren, abzuziehen, augeküudigt hatte, fügte er bei: „Wir sind ohne Kriegsvorräte, da wir fast alles den bei dem Hanptmann Fatelmnla in Wadelai zurück» geblicbeueu Soldateu haben überlassen müssen; die Eingeborneu tönueu uus uuterwcgs übermannen; wir bitten Ench um Gottes willen, erwartet uns. Wenn Sie uus uicht erwarten nnd uns ein Unglück trifft, so werden Sie, Pascha, es vor Gott verantworten müssen." 244 — 245 — Man beschloß, diejenigen, die nm Mitleid flehten, zu verlassen, nnd indem mm: die Unmöglichkeit, sie zu erwarten, auseinandersetzte, sandte man ihnen eine Einladung, sie möchten ihre Hicrherknuft beschleunigen, da die Karawane am Berge Wirika einen Aufenthalt von mehreren Tagen, nnd einen weiteren am See Nnitan nehmen würde. Über beschwerliche Anhöhen, immer weiter über Bndschungue nnd Wntschnmbe hinansteigend, gelangten wir (II. Mai 1889) nach Bnhngo ans die Linie der Wasserscheide zwischen dem Becken des Itnri nnd jenem des Semliki. Die Bevölkerung bildet das Volk der Wallegga, die ihrer Sitte nach nicht in weiten Dörfern znsammenuwhuen, sondern in Familien, in Gruppen von Gehöften zerstreut sind. Das Land hat Überflnß an Hirse, Bananen und Bohnen; auf weiten Feldern bant man Kolokasicn; anch wächst hier ein wegen seines Parfums sehr geschätzter Tabak. Wir lagerten an der Grenze des Gebietes von Mboga, wenig entfernt von nnserem Todfeinde; die dlma^ma des Königs von Unjoro standen da, um uus zu erwarten, kleine Stunde verlief seit nuserer Anknnft, ohne daß nicht wiederholte Flintenschüsse in knrzer Entfernung hörbar wurden. Man rief Alarm im Lager; die znm Sammeln von Vorräten ansgesaudten Lentc waren zerstreut, sodaß sich nur wcuig junge Menschen hier fanden, die aber kühn ihr Gewehr faßten nnd den Abhang hinnnter eilten. Die Zahl der Kämpfenden verstärkte sich zusehends; das Knallen der Flinten entfernte fich mehr und mehr, es wnrde seltener nnd hörte endlich anf. Es ging dem Sonnennntergang zu, als vier sudanesische, Jünglinge den Berg hinanstiegen, eine Leiche tragend. Es war mein wackerer Vnrsche, der arme Oakil, dem eine Kugel die Stirne durchbohrt hatte. Unter den ersten mit jenen ansziehend, hatte er mit ihnen anch den .Kampf begonnen nnd die Feinde in die Flucht gejagt; aber, in der Hitze der Verfolgung mit jugendlichem Ungestüm vordringend, hatte er das hinter einem Busche gegen ihn gerichtete mörderische Gewehr nicht bemerkt. Seine tranernden Freunde beklagten sein unseliges, als Heldentod zn bezeichueudes Ende laut; allgemein war im Lager der Jammer nm ihn, der sich Achtnng und Liebe zu erwerben gewußt hatte. Uuglücklicher Jüngling! Von — 34N — Gessi aufgenommen und dann meiner Sorgfalt überlassen, als dieser nach Chartum abging war er, in meiner Nähe herangewachsen, ein hingebender nnd trener Gefährte. Er mochte zur Zeit seines Todes etwa sechzehn Jahre zählen; er war ein schöner Jüngling von hohem Wnchse, rasch in seinem Wesen, verständig, voll Anhänglichkeit nnd Mnt. Noch als Kind hatte er im Lande der Medsche Festigkeit des Charakters bemiesen, als mich Azangas Plackereien anf schwere Proben stellten. Später verlengnete er seine schönen Gaben anch bei den schweren Schlägen, die uns in Uujoro trafen, nicht. Ein guter Jäger, ein eifriger Wächter alles dessen, was sich im Hanse befand, unermüdlich anf den Märschen, mit der Kenntnis der Dialekte ansgestattet, die er mit Leichtigkeit erlernte, hatte er nur unuuterbrocheu gute Dienste geleistet. Sein Grab wurde in der Nähe einer Gruppe von Walddattclu und eines Drachenbaumes gegraben und mit treuer Sorgfalt bedeckt, um ihn vor den Nach» forschuugeu der Soldaten des Königs Tschna zu verbergeu, welche vielleicht deu Iüugling fallen sahen uud seiueu Kopf als Sieges» beute uuserm alten Verfolger zu überbriugcu dachteu. Am andern Morgen empfand ich im tiefsten Herzen ein schmerzliches Gefühl, als mir der Ort, wo er gefallen war, nnd die mit seinem Blute gefärbte Erde gezeigt wurde. Das Audeukeu au ihn wird in mir, aus Liebe uud Dankbarkeit, ewig lebendig bleiben. Die Gestaltung des Geländes, das vor uus lag, war uicht mehr zweifelhaft. Der Fluß, der im Thale lief, war der Semliki, der Kanal, der, in die Verge eingezwängt, wie mir der gute Katagora sagte, den See Nuitau mit dem Albert See verband. Jenseits des Flusses erhebeu sich die Verge bis zum Wirika iu eiuem verhältnismäßig nicht ansgedehuteu Zuge. Es war also offeubar, daß mit dem Übergang über den Flnß auf das Gebiet vou Mboga wir nus auf deu Weg über eiue schwierige Gegeud uud über die zahl» reichen Ausläufer der Gebirgskette, über die vielen Wasserläufe, die sich in die Thäler eingeschulten hatten, und über die waldige Gegend des Landes begebeu halten. Nun bot aber die westliche Kette keiue derartigeu Schwierig' keiteu, sei es hiusichtlich der Höhe der Vergkämme ihrer Vorläufer, 24 fi — 247 — sei es hinsichtlich der Natur des Geländes, das .zum großen Teil grasreich nnd ohne weitansgedehnte Wälder ist. Daraus folgte also, daß man, wenn man den Weg dnrch das Land der Wallegga verfolgt hätte, den Übergang über den Semliki an einem mehr südlichen Pnnkte des Gebietes von Usongora hätte bewerkstelligen kmmen, wobei nian eine weniger mühevolle Straße durchzogen hätte, anf welcher man anch der (Gefahr, von den Angriffen der ban^ura gestört zn werden, nicht ausgesetzt gewesen wäre. In Kawalli wnrde aber au dem Tage, da die weißen Gipfel die Neugierde uud den Wnnsch, fie zu erforschen, wachgerufen hatten, die Besteigung des Wirika als ein wesentlicher Teil bei der Wahl des zn verfolgenden Weges besprochen. Als aber später sich die Gefahr ergab, daß die Karawane von Selim Bey mit den Soldaten eingeholt würde, erhielt dieser Neiseplan den unbedingten Vorzug. „Sowie ich einmal zwischen mich nnd sie," hatte Stanley gesagt, „eine derartige Neihe von Hindernissen gelegt habe, wird für die Expedition kein Grnnd znr Bcfürchtnng mehr vorhanden sein." So stiegen wir znm Semliki hinab (17. Mai 1889), wo wir von den Flinteuschüsseu unserer unversöhnlichen Feinde empfangen wurden, die mutig gegeu uuscr Lager einen Angriff versuchten. Der Fluß, welcher bei seiuem Ansgange aus dem NnitawSee den Namen Malembe führt, heißt Ngezi, wenn er das Laud der Wanuga durchfließt, uud unter dem Namen Semliki ergießt er sich in den AlbewSee. Bei Uamba, einem von der Karawane berührten Pnnkte, hat er eine Breite von etwa sechzig und eine Tiefe von drei Meter. Den Übergang setzte man mit Barken ins Werk, welche man den Eingebornen abnahm. Der Ort ist malerisch. Der Flnß bildet eine weite Knrve; auf dem östlichen Ufer dehnt sich ein Snmpf ans, hinter welchem sich stufenweise das Gelände erhebt; anf dem westlichen Ufer sticht ein Wäldchen von Oucilera tl^dai^ von dem dichten, schwarzen Walde von Katanda ab, der sich anf dem hügeligen Lande ausdehut. Man betrat das Land Uwamba; die Bevölkernng floh vor nns. In dem Dickichte der Wälder trafen wir Dörfer von Zwergen mit Hütten von der Gestalt kugelförmiger Kuppen. An einigen derselben — 248 — Nimmt man eine kleinere Hütte von dem Umfange eines großen Korbes 5vahr, welche dazn bestimmt ist, die kleinen linder aufzuuchmen. 'Diese Leute von kleiner Rasse, welche die Wallegga B^ssua ueunen, störten die Itnsrigcn, wenn sie nach Wasser ausgingen, oft mit Pfeil-schlissen; sie zahlten jedoch ihre Kühnheit unter den Flintenschüssen, welche drei der Verwegensten niederstreckten. Der Weg führt zuerst dnrch sumpfige Wälder, alsdann erhebt sich das Gelände langsam, und am sechsten Marschtage erreichten wir das Dorf Wuganuna, die Grenze der Gegend von Ilwamba. Wir befanden uns 175 Meter Höhe über dem Niveau des Semliki. Stets waren wir im Walde; mühsam war der Weg, steil die Aufstiege, abschüssig die Abstiege; die Flüsse hatten einen raschen Lanf und überaus kaltes Wasser. Wir konnten teine Führer bekommen und mnßten anf weiten Nmwegen einen Ausweg suchen. Am 5. Juni (1889) befanden wir uus anf einer länglichen, engen Landzunge, am Fuße der hohen Piks des Wirika, der au deu Seiten von schrecklichen Schluchten durchfurcht ist. Wir waren im Dorfe Msnkali, im Lande der Wakoudscho, 1071 Meter über dem Meeresspiegel. Die Leideu waren entsetzliche. Die Zahl der au Wundell au den Veineu Erkrankten vermehrte sich; die Mühsale des Weges streckteu zahlreiche Leute nieder; der Schreiber Wassif starb uuter. Wegs; der ägyptische Soldat Hamidau war, vom Fieber ergriffen, nnfähig, den Marsch weiter zu macheu; er wurde von den Zauzi-bariteu der Nachhut mißhandelt. Vou Zorn nud Schmerz über> mannt, warf er seiu eigenes Kind im Grase weg, eine Schmach, die nicht eine einzige der anwesenden Personen gnt machte, indem sie das unschuldige Wesen aufgehobeu hätte! Bei Blesse geriet mau aus Irrtum in einen ernsten Kampf gegen eiucu Zug Manjema, die auf der Suche nach Elfenbein hierher gekommen waren. Als beide Teile sich erkannten, zählte man bereits sechs Verwundete und einen Totcu auf uuserer Seite und füuf Verwundete alls feiten der vermeiutlicheu Geguer. In der Nacht des 8. Juni schlicheu die Wakondscho heimlich aus Lager herau uud tötetctcn mit Lanzenstichen Karalla, einen Diener Emins. Dieser, anf die Einsamkeit vertrauend, in welcher uns die Eingeborneu licßeu, und sich in der vollsten Sicherheit Casati mit seinem Negermädchen, wita Kassen und Dr. Junker, — 249 — träumend, hatte sich an einem etwas von der Hut unserer Wachen entfernten Orte der Ruhe überlassen. Leuteuant Stairs kaiu uon der Erforschnng der Spitzen des Wirika zurück; dichte, verwachsene Büsche und uuzngängliche Schluchten hatten ihn verhindert, über 3 25<> Meter Höhe weiter zu kommen. Er hatte einige Probeu vou Pflauzen, die er auf dem Verge sammelte, mitgebracht, darnuter fand sich die erica nrdai^.l uud ein v.-lccmmm. So liegt also das große (Gebirge noch immer im Dnukel, und die Verschiedellen Vermutungen über dasselbe macheu es wüuschenswert, daß recht bald eine wissenschaftliche Erforschung deu Schleier zerreiße. Die in Kawalli gefaßten Hoffnnugeu schlngeu fehl. Von Hochebene zu Hochebene, noch immer im Walde, gelaugte man (am l(1. Juni) zu dem kleiuen Dorfe Sanra, wo nus die Eingeborueu mit Pfcilschnssen empfingen. Eiuer vuu ihnen wurde getötet, mehrere aber gefangen genommen, worauf der Häuptling sich beeilte, seine Unterwerfung auzuzcigeu. Wie gcsteru unterwegs der sudanesische Soldat Mabü zurück« gelasseu wurde, so gab man heute im Lager den Ägypter Hawari auf, der infolge schwerer Wnudeu am ^nß uud deu Beinen anßer staude war, die Neise fortznsetzen. In Mntschora wurde Stanley benachrichtig:, daß in Usongora sich viele b^nii^ur^ des Bönigs Tschua befäudeu, um sich gegeu mögliche Augriffe unterwegs vorzuschcu. Er befahl, daß alle mit Gewehreu bewaffneteu Mannschaften iu den Dieust der Nachhut mit deu Zanzidariten nud Manjema treten sollteu. Eiuc derartige Verfügung erregte nnter den Lenten der Karawane, die ihre eigenen Diener zum Fortschaffen ihrer Effekten und Kinder, sowie znr Unterstützung ihrer Kranken bedurften, böses Blnt. Emm, der durch die Abgabe vou sechs Bewaffneten gleichfalls davon betroffen wurde, begab fich zu Stanley, um ihm hierüber Vorstellungen zn machen; uachdem ihu dieser ziemlich wegwerfend empfangen hatte, ließ er auf ihu die Verautwortuug für die Unglücksfälle, welche jeden Augen-blick die Expedition betrafen, fallen. Der Pascha zog sich zurück uud, um dem Zoru, der iu ihm kochte, Luft zu machcu, ließ Stanley unter bewaffneter Bedeckung den Arzt, den Griechen Marko uud deu Schreiber Basili wegen Widerstands gegen seine Befehle vor — 250 — sich führen. Drohungen folgten, Geschrei uud neue Nahrung fiw die Mißstimmnug! Am 14, Juni (1889) verließen wir das Gebiet von Ukondscho und uiit ihm den Wald. Eine ans gedehnte Ebene, reich an Vegetation, die infolge zahlreicher Dörfer ein heiteres Bild bietet, entfaltete sich vor unsern Augen. Endlos in südlicher Richtung, lag sie vor nns, gegen Westen von dem gekrümmten Laufe des Semliki durchschuitten, hinter welchem sich die Bergkette der Wallegga erhebt, Es ist das Gebiet von Usougora, die Gegend des Nuitau Sees. Die Geister hoben sich; war ja doch der See ein seit lange ersehntes ^iel; mm sind wir daran, ihn M erreichen. Wir werden uns stärken und ausruhen können. Wir kamen von den Bergen herab auf die Vorberge; das Profil der Hügel zeichnete fich am Himmel ab; man erreichte Kiambüli; wir waren unter dem Volke der Wahuma, Aber die schwierige nud wegen ihrer Felsen und Steine mühevolle Straße wollte noch ihre Opfer haben; ein Schreiber, ein ägyptischer Soldat, einige Granen nnd Knaben fielen, ihrer Kräfte bar, zusammen nud kehrteu uicht mehr zu uns zurück. Wer kümmert sich nm sie? Die Ohnmacht kaun wohl zum Perlassen des Nächsten raten, aber sie miudert das Schreckliche eiuer solchen Handlungsweise nicht. Die Häufigkeit des Jammers hatte allmählich Gleichgültigkeit gegen ihn erzengt. Die Starken begrüßen mit Frende die Sonne, welche die Spitzen dcr bisher überwundenen Verge vergoldet, nnd schanen mit Genngthnnng anf die weißen glänzenden Kuppen des Wirika, die in weiter Feruc über den tiefen Sattel des vorliegenden Berges hcrüuerolickeu. Am 17. waren wir in >tatna, anf 8W Meter Höhe nnd betrachteten den Ruitan-See mit seinen Bnchteu. Das umliegende Gelände ist mit Niederwnchs bedeckt nnd weist viele Bäume der oupliol-bi^ ^n^I-ib^i auf. Iu uicht großer Eutferuung zeigt dcr See zwei Inseln, auf deueu sich Hügel er» hebeu; sein Wasser hat an Farbe nnd Geschmack große Ähnlichkeit mit jenem des Albert-Sees, Er liegt 2b Meter nnterhalb des Niveans von Katna. , , Der kleine See Klio, der in geringer Eutferuung gegen Norden liegt, hat salziges Wasser von karminroter Farbe; er hat eineu — 251 — Umsang von etwa vier Kilometer und liegt ungefähr 45 Meter unter der Höhe von Katna. Die Sedimente bieten sehr schiine Salzkrystalle, mit welchen ein lebhafter Handel im Lande und in den benachbarten Gebieten getrieben wird. Die Ufer, welche nm einige Meter ansteigen, bedecken die Pflanzen cupdordia canäeladl-a nnd p^imn plwemx. Der Besitz eines so reichen Landes hat stets die Eifersncht der umliegenden Fürsten, der Könige vun Uganda, Unjoro nnd Nkole, wachgerufen. Von den Trnvpen Ugandas zn wiederholten Malen zurückgeworfen, versuchteu die d:m3«5,ircl König Tschnas immer wieder, sich in der (legend des Sees festznschen. Angesichts ber beklagens« werten Lage, in welche König Mnanga durch innere Zwistigkeiten gebracht wnrde, ward es dem Herrscher Unjorov ein leichtes, seine Herrschaft über Toru, Mruli, Usougora zu befestige«. Der König versuchte anch das Land Nkole sich zinspflichtig zn machen, aber nach verschiedenen Niederlagen gab er den Gedanken anf nnd beschränkte sich anf einfache Slreifzüge, welche anf Erbentnng des Nindviehs abzielten. Der Salzhandel wird anf weiten Strecken des Gebietes betrieben, nnd man findet leicht Absatz anf den Märkten von Kita-gnenda, Uganda, Nkole und Mporuru. Wir hatteu keine genügende Anzahl von Barken, um (20. Juni) die ganze Karawane über den See hinüberznschafsen. Wir mnßten das östliche Ufer erreichen, indem wir, nm die weiten Moräste nnd snmpfigen Strecken zn umgehen, nach Nordost hinaufzogen. Der Weg führie durch eine ansgedehnte, an Bänmen kahle, nnr hier nnd dort mit vcreinzelnten eupkoi-di^ nnd Mimosen bedeckte, trockene Ebene, der es an Wasser mangelte. Erst in der Nähe der Ein-zännnngen für die Kühe fanden sich Brnnnen, mit grünlicher Oberfläche und einem für den Ganmen übelschmeckenden Wasser, wie solche dann vun Zeit zn Zeit bis Amkongo hin, einem Dorfe, das am östlichen Arm des Sees der Insel Irmigara gegenüber gelegen ist> wiederholt anzntreffen waren. Der mühevolle Marsch ging über eiuc Strecke von etwa dreißlg Kilometer hm. Um vou dem Gebiete von Uniamvaka an das östliche Ufer des zweiten Seearmes zn gelangen, ist es uötig, durch die Distrikte Mrnli uud Toru zu ziehen, welche dem König Tschna direkt unterworfen find. An drei verschiedenen Orten legten die Trnpftm desselben dem — 252 — Zugc Hinterhalte. Wenn der am 22. Juni bcim Übergange über den Fluß Niamnambi ausgeführte Augriff mit Energie geleitet worden wäre, so hätte er für dic Karawane verhängnisvoll werden tonneu. Am 26. Juni versuchte ein Flankenangriff der b2N255m-3 bcim Ausgang aus dem Walde Kitindc die Marschkolonne zu spalten; er wurde jedoch durch das rasche Zusammentreffen und den nachhaltigen Gegenangriff des Hauptmanns Schnkri mit den Sudanesen der Nachhut kräftig zurückgeworfen, hatte also keine ernstlichen Folgen. Am 28. Juni war es am Flnffe Ruroi eher ein Gruß als ein Angriff, was uns die Soldaten des Königs von Unjoro beim Verlassen ihres Gebietes nachsandten. Am 29. Iuui ging es durch eiuen Teil des Gebietes von Uniampaka; man überschritt dcu Fluß Nwali, der etwa zwanzig Vieler breit ist nnd einen schnellen Lauf dnrch Felsen nnd Steine hat; am 1. Inli standen wir in Bnkurongo anf der Ostküste des Nuitau. Der See weist eine überwältigeude Wafsermasse anf, sowohl was Ausdehunng als was Tiefe anbetrifft. Das Ufer beleben Dörfer und zerstreute Hänser, welche von Banancnhaincn nnd weiten Feldern mit türkischem Weizen und Bohnen umgeben find. Die Wahumabevölkernng besitzt eine reiche Anzahl von Kühen nnd Ziegen. Von dem Abmärsche von Kawalli bis zur Anknuft an das östliche Ufer des RnitaN'Sces branchten wir fünfnnddreißig Tage wirklichen Marsches. Die Nanheit der durchzogenen Länder hatte den Mnt derer, welche die Karawane bildeten, nicht geschwächt, noch anch hatte die Härte der Führung den Glanben an die Rückkehr erschüttert. Wenig geachtet nnd schweren Anforderungen ausgesetzt, hielten die ^eute der ranhen Behandlung Glcichgiltigkeit und Apathie eutgegeu. Die Gesuudheitsverhältnisse der Karawane waren verzweifelte; die meisten, ohne Unterschied des Alters nnd Geschlechtes, hatten Geschwüre nnd Wnuden an Füßen und Beinen. Um die geologische Formation nnd die physische Beschaffenheit des Wirika kennen zu lernen, hatte mau, aller zum Schutze der Gesundheit erforderlichen Mittel beraubt, gerade den ranhesten nud beschwerlichsten Weg gewählt. Das Gluck wollte, das; das Unvorhergesehene nnd nicht zu — 253 — Ahnende stets der Karawane Hilfe brachte. Die Lebensmittel waren jederzeit über das Bedürfnis hinans reichhaltig. Im Walde boten die Lichtungen mit ihren weiten Bananen-Pflanzungen nnd ausgedehnten Feldern mit Mais nnd Kolokasien im Überflnß die Mittel znm Unterhalt, und zwar ohne Unterbrechung nnd leicht zn haben, da die Eingebornen beim Herannahen der Karawane meistens das Feld räumten. Als man dann aus dem Dunkel der Wälder hinauskam, stieg man lachende Hügel hinan, deren seewärts gerichtete Abhänge Korn nnd Hülsenfrüchten in einer das allgemeine Bedürfnis deckenden Menge enthielten Von Uniampaka aus hat derjenige, der sich nach Zanzibar begeben will, drei Straßen zur Wahl. Die erste führt durch das Land Usimba und Kitaguenda, indem man einen Bergweg verfolgt, durch den man dann nach Uganda herabsteigt. Die zweite geht gerade dnrch das Land Nkole. Die dritte zieht sich dem See entlang, führt hart cm dem Gebiete von Nkole weiter und betritt den Distrikt von Rnanda. Stanley, der einst die zweihnndcrttanscnd Kämpfer zwischen den Schlnchten von Ntole fürchtete, wählte ohne die geringsten Erörterungen diesmal gerade jenen Weg. — 254 — Mnhchutes Napitsl. Inhaltsübersicht. Dcr Staat Nkol«^^— Oestaltnng dcr Gegend." — Wa hum a und Witschnesi. —'König Ntali, — Ein Hirte, kein Krieger. — FurMpyr dell Freuidcn. — Ich fliehe uicht, ich crluarte di,ch, — Beginn voil llnterhandlnngen l»it Unjoro. — Ganfrcundschaft negen die (5hvistcn von Uganda. — Mlcsa vcrj.igt — Blutbad, — Entweder ' Aeschueidnll^g odl Sol- ^^-''datell und den Zauzibcniten in Anglinda heruorliernfenc Unordnungen. ! — Kcinipf. nut ein Weil) wieder zn geluinucn. — Der ToljU des Honigs besucht das Lasser, — Ein M anjciua uild ein Weil) werden gemordet. — Der Fllis; Kädschera, — Ein von einem Leoparde» geraubtes Mädchen. — Die wlirmeu Geluässcr zn Ntagü,ta. — Das Land Kar agna, -— lilönig Ndägora dem Wnic, vou Uganda tributpflichtig, ^ Fieberkrailk fortgeschafft, — Todesfälle infolge der iiälte auf dem Wege nach Äeteuga. — Dcr See Urigi, — Dcr 3oldat Fatclmula wird dcr Nache dcr Bewohner uon Hil tära überlassen. — Eeiu gräßlicher Tod, — Die Requisitionen hören cmf; man kanft die Vorräte. — Verhäuguisuolle Wirkungen des Maniok, — Flücht ciues Atka. — Der Viktoria-See. — An der englischen Mission, -- Mackay, das Haupt dcr Mission. Die zwischen dem Reiche Uganda, dem Lande Nnanda nnd dein Flusse Aldschera untten inne lieqellde Gegend bildet den Staat Nkole, welcher der Herrschaft dcs Bönigs Mali unterworfen ist. Das Land wird von der Grnppe der Erhöhnngen gebildet, welche, von der Hanptkette der sogenannten Mondberge anslanfcnd, dnrch .^aragna gegen dell Viktoria See hinab sich erstrecken. Die massigen Berge, deren einige eine Höhe von etwa zweitansend Meter erreichen, schützen die (legend vor den befahren der StreifMe nnd Abfälle. Enge Schluchten, Felswände, schwierige Pfade, bergige Weidetriften, Mangel an Wasser und Seltenheit der Bäume geben dem Gelände einen wilden nnd ranhen Anblick, der nnr ans den äußersten __ 255 — Abhängen und in dm Thälern durch Anbau voll Hirse, süßen Kartoffeln, Erbsen, Maniok und durch häufige Bauancnwäldchen au Reiz gcwimtt. Die Gegend genießt eiucu verdienten Nuf wegen ihres Tabaks, wegen der Güte seiner Blätter, seines feinen Parfums und seiner sorgfältigen Zubereitung. - Die ursprüngliche Bevölkernug der Gegend bilden die Wit-schnefi, in deren Land sich infolge von Eroberung ein mächtiger Stamm, jener der Wagassara, hineingedrängt hat. Während die ersteren ihrer ländlichen Arbeit obliegen nnd im Lande wie eine Klasse von Dienern leben, sind die Wagassara Besitzer einer großen Masse uun Rindvieh, insonderheit von Ochsen, welche durch die außerordentliche Länge ihrer Hörner bemerkenswert sind, Ntali ist der Herr von Nkole. Mehr Hirt als Krieger, steigt er von seinen Höhen nicht herab, nm zu kämpfen nnd Streifzüge gegen die angrenzenden Stämme zn machen, sondern, indem er gute Beziehungen zu den Fürsten an der Grenze aufrecht erhält, ist er nichts desto, weniger ein eifersüchtiger Wächter der Eingangsthore feines Reiches. Er hatte Anstauschbeziehnngen znm Erwerb von Leinwand nnd Waffen mit den arabischen Kaufleuten, keinem aber gewährte er jemals das Recht, sein Land zu durchziehen. Auf die Märkte von Karagna nud Uganda schickte er seine Leute mit Elfenbein für die zu machenden Erwerbungen, nnd nur manchmal erlaubte er irgend einer Karawane den Aufenthalt an der Grenze, Heransgefordert, griff er zn den Waffen, stieg herab, nm König Tschnas Truppen zn bekämpfen nnd schlng sie in die Flucht. Aber er uichle die Erfolge nicht ans, um sich als Herrscher im Becken des Rnitan festzusetzen. Muauga, der von ihm in jngend« lichem Nbcrmnte nnd im Tone der Heransfordernng Tribnt an Vieh verlangte, erwiderte er: „Wenn dir der Mut reicht, Soldaten hast du geuug. Komme; ich fliehe nicht. Ich erwarte dich." Als ich in Unjoro Maßregeln traf, nm einen Weg für unfere Korrespondenzen zu wählen, wären die Hoffnnngen anf dem Wege über Nkole von Erfolg gekrollt gewesen, woferne uicht die Eiferfncht König Tschnas plötzlich dnrch die Vertreibung Ngnros, des Gesandten Ntalis, jeglichen Weg znr Verständigung abgeschnitten hätte. Vei Gelegenheit nnseres Dnrchznges hatten wir Veranlassung, die edelmütige (^astfrenndschaft, die Mali den ans Uganda flüchtigen Christen «Mährte, zn genießen. Mnanga hatte seine Regieruug mit einer erbitterten Verfolgung der von den Missionären der evangelischen englischen Kirche ^teugetanften begonnen. Der Friede, der in den ersten Jahren der Regierung Mtesas seine Wohlthaten verbreitet hatte, ward mit einem Male gestört. Zu Hunderten verurteilte Muanga die armen Gläubigen zum Flammentode, nnd Schrecken nnd Verlvüstnng bedeckten das Land, Mackay, der Vorstand der englischen Missionen, wurde alsbald von den Arabern als Feind des Reiches und des Bandes bezeichnet nnd Gegenstand der Verfolgung nnd gehässiger Behandlung. Vertrieben, wnrde er bald darauf als Flüchtling festgenommen; man bot ihm als unerhörte Beleidigung das Schauspiel der Hinmordnng eines ncngrtanfteu, von ihm beson» ders geliebten Jünglings. Die Muselmanen von Zanzibar stellten ihr schändliches Verfolgungswcrk nicht ein nnd erzielten von dem wahnwitzigen Könige den (5rlaß der Vertreibung aller Missionäre, sowohl der katholischen als der protestantischen. Sie wollten ihre Vermessenheit noch weiter treiben, um das Wachstum der christlichen Idee, die in den verschiedenen Klassen der Bevölkerung zu keimen begann, mit der Wnrzel auszutilgen nnd zn vernichten. Auf einige Zeit fanden ihre fanatischen Vorschläge Gehör; als aber der König darcmf «ufmerkjam gemacht wurde, welche Gefahr er unbedächtigerweise gegen sich selbst heraufbeschworen habe, versuchte er den Strom, der ihn in seine Strudel hiueinriß, zn zügeln. Gr versprach den Araberu offen Freundschaft nud Schutz, iudem er sich insgeheim gegen sie verschwor, und wnrde von allen verlassen. Von dem Geiste zügelloser Herrschaft geleitet, eifersüchtig anf eine Oberhoheit, welche die frivole Natur des Königs mit einem Znge wieder zu nichte hätte machen können, im Vertranen endlich anf den Haß, welchen die Verfolgungen in der Mehrzahl der Großen nnd des Volkes wachgerufen hatten, verbanden sich die Araber mit den Proselyteu der verfolgten Religion gegen den gemeinsamen Feind. Die Revolution brach los. Natikiro, der erste Minister, und die gefährlichsten Machthaber wnrden jammervoll hingemordet, Mnanga Rallb eines Negerwcibes ^us der Karawane durch einen leoparden. — 257 — konnte nnr mit Mühe anf eine Insel des Viktoria>Sees flüchten, nnd Kawira, sein jüngerer Brnder, wurde i>n Trinmfthe als Herrscher des anfständischen Uganda ansgernfen. Nachdem die Trunkenheit des Sieges, der nnter Blnt nnd Orgien gefeiert wnrde, verraucht war, wandte fich der Sinn des nenen Königs, den die Ratschläge seiner Freunde unterstützten, nnd dein der Stnrz des Landes wehe that, zn milderen Mahregeln, nnd nach ernster Überlegung sprach er, der Knechtschaft nnd des fremden Einflusses fich schämend, Worte des Friedens nnd der Brüderschaft zn seinen Untergebenen, Die Araber duldeten nicht, daß der Meineidige did geschlossenen Verträge nnter seine Füße trat; stark au Waffen nnd Frennden nahmen sie keinen Anstand, dem König die Drohnng: „Entweder Beschneidung oder Tod!" entgegen zn schlendern, indem sie ihn ohne Zögern in seinem eigenen Palast belagerten. Der König sehte dieser Forderung eine entschiedene Weigerung entgegen; er versnchte, an sein Volk zu appellieren; dieses jedoch lachte seiner nnd überließ ihn der Rache der Fanatiker. Zngleich mit vierzig seiner l^etrcnen wnrde er ein Raub der Flammen, die über den ringsum aufgeschichteten Holzstößen znsammenschlugen. Die Araber wnrden dnrch die Gefahr, die ste eben liefen, ihr Werk gestört zn sehen, etwas vorsichtiger; sie töteten die Mitglieder der königlichen Familie, nnr Kar^ma, einen schüchternen nnd nn-erfahrenen Jüngling, schonten sie uud verehrten ihn als das Schein-bild eines Königs. Unter seiner Regierung begann die Verfolgung neuerdings; Scheiterhaufen nud tägliche Mordthateu kameu wieder zn Ehren; die armen Verfolgten, denen es möglich war zn entkommen, fanden ^nflncht in Nkolc. Unterdessen gewann der flüchtige Mnanga, allein mit wenig Vertranten, Usnküma nud rief dort den Schutz der Missionäre an. Der Mörder des Bischofs Hcmningwu, der wilde Verfolger der Christeu, der Nero von Uganda, wurde mit Prnnk in der katholischen Mission getanft nnd fand dort, wenn anch nicht Beifall, doch sicher Schntz nnd Verzeihung. Katholische nnd protestantische Missionäre begrüßten ihn als König von Uganda nnd halfen zu seinem Triumphe ihresteils mit. — 258 — Am 9. Juli betrat Stanley das Turf Kitc.ga und wnrde vun einer Gesandtschaft vertriebener Christen begrüßt. Er ermutigte sie zu gnter Hoffnnng nnd versprach ihnen Schntz und Teilnahme, wodurch er den Weg zn einem Übereinkommen wegen eines allen-fallsigeu Protektorats über das ganze Königreich Uganda bahnte. Wir verließen am 4. Inli (1889) bei Dschikombi den See. Der Weg steigt über die hohen Berge hinan, die wegen der steilen Abhänge, des felsigen Bodens, der engen Pässe nnd der gewundenen Pfade schwer zn begehen sind. Wiederholt stürzt der Weg ins Thal hinab und zieht sich eine lange Strecke dnrch bebaute Felder und Dürfer, die zwischen Vanauenhainen liegen, hin; dann steigt er wieder zn den abschüssigsten und nur mühevollst zu erreichenden Höhen hinan. Bei dieser Abwechslung an Beschwerden fehlte die nötige Ruhe; deun die kalte Tcmperatnr der Nacht störte den Schlaf und zwang nns, bei dem angeschürten Feuer Erholung zu suchen, da wir die entsprechenden Schutzmittel gegen Kälte nicht hatten. Am 12. Juli hatteu wir eiueu miuder mühevollen Weg, Wir verließen die Kette, die nach Süden länft, nnd bogen nach den vurchwalen einez öumpfes. — 259 — kleineren Vorbergm gegen Südost ein; aber, von Terrasse zu Terrasse herabsteigend, gewahrten wir die ausgedehnte Ebene, die uns, von der Höhe gesehen, erfreute, als eine mit dichtem Papirns bedeckte Fläche. Es war der Snmftf Mpogo, den der Flnß Rnizi bildet, der, ins Thal herabfallend, sich ausbreitet, indem er von den Klippen der nahen Berge aus gespeist wird. Es ist ein dnrch sein Wasser und seinen Schlamm schwärzlich aussehendes Becken. In der engen Furt schritt einer hinter dem andern, bald hielt man sich an Pa-pirusstauden, von Stranch zn Stranch hüpfend, bald siel der eine auf den andern, so oft der Fuß des Voransgeheuden stranchclte und in den Morast einsank, wobei er sich Hände nnd Gesicht mit Schlamm beschmutzte. So schleppten wir uns unter Ausrufen der Wnt nnd ironischen nnd scherzhaften Worten eine lange Strecke dahin, bis wir zn einem breiten Bache gelangten. Da konnte man sich nicht halten; kein Gestrüpp, kein Busch war da, um sich daran anzuklammern; wir stiegen ins Wasser, das uns bis an Knie reichte. Nun änderte sich das Bild, Nicht mehr in langen Reihen, sondern in Grnppen dahinziehend, zerstreuten sich die das Wasser Durch» eilenden über eine weite Fläche hin uud boten dein noch weiter ausgedehnten Snmpfe, der uns vom trockenen Lande trennte, Trotz. Ohne auf eiueu festen Tritt zu achten, ohne die Ortlichkeit zu wählen, bald über Papirnswurzelu oder Schlammhanfeu stolpernd, bald mit einem Fuße in dein snmpfigen Grunde einsinkend, vom Fuße bis zum Kopf mit Schmutz bespritzt, gewannen wir nach zweistündigem Ringen das Ufer und liefen zerstreut die Hngelstraße hinan, die nns znm Dorfe Mpogo, der Residenz Ig^meros, des Sohnes des Königs, führte. Schon war die Nacht hcrabgesnnken; die Versuche, einen Teil der gefallenen Rinder zu retten, waren -vergeblich; so mnßte man sie denn znrücklassen. Eine Votschaft des Königs, welche ein ihm verwandter Fürst überbrachte, gestattete der Karawane, anf den an der von nns dnrch' zogenen Straße gelegenen Feldern Früchte zn sammeln, mit Be-schränknng auf die das Eigentnm der einzelnen Dörfer bildenden Bananen, Bohnen, Erbsen, süßen Kartoffeln. Infolge diefer Znsage verbot Stanley strengstens, Hand au das Rindvieh oder auf anderes, was man in den Wohnnngen finden würde, zu legen. 17' — 260 — Am 14, Juli gelangte man nach Ruanda, dessen Hanpr WasingZua, eiu Verivandter Ntalis, ist. Stanley rechnete darauf, sofort wieder abzuziehen, allein eiu unangenehmes Vorkommnis hielt ihn zurück, Soldaten nnd Karawanenträger, welche der Anfsicht des Lagers sich entzogen haten, gingen nach einem Dorfe und ließen sich verleiten, Ziegen uud was ihuen sonst in den Wohnungen der Eiugcbornen gefiel, wegznuehmcn. Diese jedoch, über den räuberischen Einfall durchaus uicht erschreckt und stolz auf ihr Recht, warfen sich auf die Neutemacher, und stark dnrch ihre Überzahl, bekamen sie sechs Gefangene nnd zwei Gewehre in ihre Genialt. Der Vorfall ärgerte Stanley mit Necht; doch erreichte er dnrch Vermittlung de^ Häuptlings von Nngimda die ^osgabe der Gefangenen uud die Auslieferung der Flinten, erklärte aber öffentlich, er werde, wenn sich ähnliche Fälle wiederholen würden, die Schul digen ihrem ^ose überlassen. Die ^age hat sich geändert. Wir haben nicht mehr die furcht' same, äugstliche Veuölkerung uus gegenüber, die vor uus, wie ehe-dem, davonläuft; nicht mehr sind es die über nujere Anwesenheit erstaunten, misitrauischeu, aber doch zur Ächtung gezwnngenen Stämme; es ist ein kiilmes, verschmihtes, seiner >traft bewnßtes Volk, das uusere Schritte ausspäht und aus uuserem Marsche durch sein l^cbiet Nutzm zu ziehen gedenkt. Die Beziehungen zu llgauda, die Verhandlungen mit den Kaufleuten haben diese Meuscheu vorsichtig, scharfblickend, beobachtend gemacht, Ihre Augriffe auf die Nachzügler gabeu die offenkundigste Probe ihrer gegen uns wenig wohlwollenden (^esimmngeu. Eine Fran, welche am 22. Juli abseits von dem Zuge überrascht wurde, führte mall gefangen fort, Eine rasche Vcrfolgnug erreichte aber die zahlreichen Räuber noch unterwegs, und Hauptmann Schnkri griff sie in der Nähe des Dorfes Wiarüa an. Sie verteidigten sich hinter den dichten Bananenwäldern, aber nach wenig Flinten» schnfsm gaben sie die arme Fran herans, welche recht zufrieden war, ihr Leben um das ^vfer der geringen Ware, die sie bei sich trug, gerettet zu haben. Es war der 23. Inli (l889). Eine ungewohnte Äewegnng herrschte im Lager; der Sohn des Königs Ntali war augekommen. Die Zanzibariteu wurden truppmweise aufgestellt; Saloeu ertöuteu, vom Echo der Berge zurückgeworfen; die Mitrailleuse ließ uns znm ersten Male ihren Donner hören. Man begrüßte den König; zwei junge Kühe wnrden als Geschenk gegeben, Höflichkeiten ausgetauscht, Geschenke Nlaliz on ^limit's. 261 — 262 — Schutz versprochen, und was lwch mehr wert war, freier Abzug aus dem Reiche gewährt. Wir stiegen dic Hügel von Wiarüa herab, und, über Mawoue die äußersten bergigen Abhänge umgehend, gelaugten nur (23. Juli) au deu Mdschera, die Greuze zwischeu dcu Staaten Nkoles und Karaguas. Der König hatte uns zwar mit Geschenken uud Glück-wünscheu begrüßt, aber seine Unterthanen wollten nns ein trauriges Audenken an ihr Land mitgeben. Ailf halbem Wege zwischen Mawoue und Kandak^mo blieb ein uuglücklicher Äilanjcuia, von Fieber nud Hitze geschwächt, auf dem Marsche zurück uud schleppte sich mühsam auf dcu Spuren der Karawane fort. Er hielt bei einer Gruppe vou Hütten an, um auf die Rückkehr seines Weibes zu warten, das Wasser snchte, um es dem Kranken znr Erqnicknng zu bringen. Da stürzten sich die Eingebornen auf die beiden, und als die Gatten um Mitleid flehten, antworteten sie, dem Hasse, der in ihrer Vrust glühte, Lnft machend, mit Lanzenstichen, die beide sofort zn deichen machten. Cine Patronille, die abends nach ihnen ansgesandt wnrde, hatte das klägliche Schauspiel mit angesehen, ohne irgend welche Hilfe bringeu zu können. Der Fluß K^dschera, vou den Wagauda Kitaugole genannt, ist zwischen zwei hohe Hügel eingezwängt; er hat bei KaudaÜ'uno ,eineVreite von etwa hnudert Meter uud bei südwestlicher Richtung eiue auffällige Schnelligkeit; iu einer Höhe von 1160 Meter eröffnet er sich die Straße dnrch das gebirgige Gelände, bis er in schlangelndem Laufe, von Nebenflüssen verstärkt, unter welchen der Rniu obenan steht, den Viktoria>See erreicht. Die Heftigkeit des Gefällcs gestaltete den Übergang über den Fluß laug nud gefahrvoll; mau führte ihu aus, indem man Barken welche unter sich fest vcrbnnden wnrden, aneinanderkoppelte. Diese Arbeit erforderte zwei Tage. Ein Teil vollzog den Übergang über deu Fluh noch am Tage der Anknnft (27. Juli); die MehrzM lagerte fich dem Uftr entlang.' Das Thal hat Überfluß an wilden Tieren, welche ihre Anwesenheit durch unheilvolles Geheul von dem Berge herab auzeigtcn. Langgedehnte Rufe verbreiteteu gegen Mitternacht Alarm; ein Leopard hatte ein Mädchen in das Dickicht des Grases hinein- — 263 — geschleppt. Alles war auf den Beinen, doch vergeblich blieb das Suchen; das unglückliche Opfer konnte den Klanen des Ränbers uicht mehr entrissen werden. Am 28. Inli begann man das Land Karagna zu durchziehen, indem man zusammenhängende Hügel, welche iu einem Thalc lagen, hinanstieg, dnrch welches der Weg sich nach Ugomuro und nach den Thermen voll Ntagäta hinzieht. Zu dieseu wohlthätigeu Heilquellen eilen die Bewohner des Landes herbei, nm sich, besonders bei Hant-kraukheiten, Genesung zn verschaffen. In dem gebirgigen Lande, welches der Semliki nahe den Ufern des Viktoria-Sees durchstießt, siud warme Quellen in Menge über das weite Land hin zerstreut. Auf der von der Karawane znrück' gelegten Marschlinie erregte eine Schwefelquelle vou fast 31°, nahe bei Msukali bei den Wakondscho, nnsere Anfmerksamkeit; eine weitere mit über 30" nahe bei Mntschora; eine andere mit 35° bei Mutschambo, beide im Gebiete Usongoras, und eine fernere, genannt die Quelle von Teko im Distrikte Usinjo mit mehr denn 33°. Das Gebiet vou Karagua, bereits durch die Nachrichten bekannt, welche Speke davon gab, indem er den König Rnmanika zeichnete, wurde, nachdem es rasch nacheinander infolge der Lannen der Herrschenden nnd der Mißhelligkeiten des Volkes innere Um< wälznugeu durchgemacht hatte, dem König von Uganda zugesprocheu, desseu vornehmliche Sorge es war, dasselbe seines Überflusses au schöuem Rindvieh, drr lianptsächlichsten Quelle seines Reichtums, zu beraubeu, Nd:lgora, der letzte Sohu Rumauikas, ist, mehr infolge überkommener Gewohnheit, als durch köuigliche Macht, hier oberster Herr. Die Araber, welche hier einige Zeit Stationen hielten, macheu seit der Eröffnung der Straße nach Uganda über Usuküma und den See uur mehr zu bestimmteu Zeiten Streifzüge dorthin, nm Elfenbein zn holen, wozn sie anch die fortgesetzte Feindseligkeit der Ein» gebornen gegcu sie zwiugt. Die Statiou, welche sie für ständig in Kafüro errichteten, wnrde, nachdem der Araber Bin Salem dnrch die Eingebornen mittelst Pfeilschüssen, die man verräterischerweise gegen ihn richtete, ermordet worden war, anfgcgeben. — 264 — Das Fieber, das mich am See Nuitan ergriffen hatte, und welches von Zeit zu Zeit sich wieder einstellte, snchte mich jetzt (2. August) mit solcher Heftigkeit heim, daß Dr. Parke bei Stanley die zu meiuem Transporte nötigen Träger erbat. Jeden Tag mehr entkräftet, begrüßte ich mit Freuden deu Augenblick, wo die Karawane an der Station der englischen Missionen Mackays Halt machte. Es war der Morgen des 8. August (1889). Der Himmel sah düster und wolkenschwer aus; ein sehr kalter Wind, der von Südeu her blies, berührte schmerzhaft das Gesicht nud machte die Glieder erstarren. Nichtsdestoweniger setzte sich die Karawane in Bewegung; wir gewannen die ersten Hügel durch Mimoseuwälder hiudurch, als eiu dichter Negeu uns überraschte, den ein kalter Wiud derartig gegen uns peischte, daß er uns beinahe deu Atem erstickte, Die Regelmäßigkeit des Marsches löste sich auf; die Träger warfeu ihre Lasten weg; viele Unbesonnene drängten sich um schnell augezüudete Feuer, uud bei uuserer Aukuuft im Dorfe Betenga zeigte es sich, daß einige Lente fehlten. Sie waren fast alle unterwegs gestorben. Die steigende Zahl der kranken, die Notwendigkeit, die Lasten zu verringern, riet dazu, eiuige Kisten mit Kriegsvorräten znrüct zu lassen. Mau warf sie iu den Urigi (10. August). Der Urigi ist ein kleinerer See, vou grasreicheu Hügeln umgeben, reizend anzuschauen, mit Wasser vou gläuzeud blauer Farbe, Er hat eiue läugliche Gestalt, mißt etwa dreißig Kilometer Länge nnd ist nur fo breit, daß mau immer sein entgegengesetztes Ufer genan unterscheiden kann. In seinem Umkreise weist er eine Neihe kleiner Vnchten anf, die ihm infolge der abwechselnden Gliedernngen ein sehr gefälliges Ansehen verleihen. Das Gebiet von Iangiro, das sich längs der Ostknste ansdehnt, wird von einer Neihe von Hügeln gebildet, welche mit Dörfern besetzt nud an bebauten Feldern und Bananen» Wäldern reich sind. Um 10 Uhr morgens schlug man am 12. August (1889) in einer waldigeu Ebene, am Ufer des Sees, uicht weit vom Dorfe Mtära, eiu Lager. Die Notwendigkeit, sich nm Lcbeusmittel umzuschauen, zerstreute mit Vlitzesschuelle Soldateu und Diener, Weiber Casati krank auf dein Heimwege. — 265 — und binder über die niuliegeuden Läu-dereicn hin. Einige der Soldaten und Zanzibariten draussen M5 Dorf eiu, und, mehr auf ihre Übermacht pochend, als infolge erhaltener Einladung, blieben fic ' bei einer Gesellschaft von Eiugeboruen, die eben bei ihrem Viere zechten. Jeder elementaren Klugheit bar und jedem Gefühle der gegenseitigen Achtung fremd, machten die Unsrigeu alsbald die Zecher zum Gegenstände der Beschimpfung nnd der Gewaltthat, und ohne lange zu zögern, nahmen sie, wie es ihre Sitte ist, die Bicrgefä'ße iu Beschlag und jagten die Eigeutümer derselben fort. Diese aber uahmeu die Beleidigung übel auf, riefen ihre Nachbarn zusammen und schickten sich an, Gewalt gegen Ge^ walt übend, die uubequemeu Gäste wegzutreiben. Es entspann sich nun eiu Kampf, in welchem durch die unverzeihliche Uuklugheit eiues Soldaten einer der Eingcboruen tot am Platze blieb. Angesichts dieses Vorfalles hielten diese ihrcu Mißmut nicht mehr länger zurück; die Eingebornen wurden wütend, warfen sich auf die Unsrigen und machten einige Gefangene. Die Nachricht gelangte ins Lager. Stanley sandte nach Mitteilungen ans und begann eine Untcrsnchung über die Thatsache. Die Eingebornen verlangten, das; der uorgekommeue Mord gesühnt winde; geflossenes Blut gestatte keine Verzeihung, Stanley zögerte nicht, fügte sich keinem Vertrage, sondern treu dem bereits in Ruanda vorher ausgesprochenem Worte, belegte er den sudane» Auzisiwng der Tribute, — 266 — fischen Soldaten Fatelmnla mit der Strafe der Wiedervergeltnng und überließ ihn den Verwandten dcs Getöteten. Ianchzend ilber den errnngenen Sieg trieben diese den armen Soldaten von dannen, der, wie ein Automat, seinen Henkern keinen Widerstand entgegensehte. Noch war das Volk nicht weit vom Lager entfernt, als bereits drei Pfeile dem Verurteilten in den Nucken flogen. Am selben Abend noch ging das Gerücht im Lager, daß Fatelnmla anf den Wnnsch der gegen ihn erbitterten Weiber mit einem Male die Zähne herausgeschlagen wnrden. Die Eingebornen hatten ihn znm Tode verurteilt, dieser aber sollte nur unter langen nnd schrecklichen Martern erfolgen. Die Strafe der Wiedervergeltung, wie sie nnr in der Überlieferung der Wilden galt, war somit durch die Autorität der Weißen bestätigt nnd geheiligt worden. Man murrte im Lager über das strenge Urteil gewaltig, und die Soldaten baten Emin, sich ins Mittel zu legen; der sudanesische Offizier Omar berief sich anf ihn, als den uumittelbaren Vorgesetzten der Regiernng, Emin wies jedoch jede Einmischung ab. Die Lage der Karawane war daran, sich zu verschlimmern. Von dem Tage an, da wir die Ufer des Albert'Sees verlassen hatten, war die Vorsorge für die Erhaltung stets etwas Leichtes nnd bot keinerlei Schwierigkeiten. Der Überflnß au Produkten in den Ländern, die man der Reihe nach dnrchzog, die natürliche Schüchternheit der Eingebornen, die überlegene Kraft der bewaffneten Karawane überhoben uns jedes Kampfes um unsere Verftrovian» tiernug. Dieser Znstand der Dinge hatte sich im Lande Nkole geändert, wo es jedoch das Schicksal fügte, daß der König das Sammeln von Vorräten der zur Unterhaltnng der Karawane nötigen Lebensmittel längs des Weges gestattete. Nun ward uns aber auch dieser Vorteil genommen, nnd das zum Leben Unentbehrliche mnßte gegen Vczahlnng erworben werden, Zn diesem Zwecke begann Stanley am 14. Angnst (1889) die Ansteiluug vou Schmelzverlen, indem er im Verhältnisse znr Zahl der Personen, welche die verschiedenen Familien bildeten, die» selben verteilte. Von jenem Tage an waren die neuen Schwierig- ^ 207 — keiten, denen man entgegenging, keine geringen. Die Knappheit der Vorräte, über welche die Karawane verfügte, die Verschiedenartigkeit der nicht immer den Wünschen der Einwohner entsprechenden Waren, die stets wachsenden Ansprüche der Verkäufer, welche von dem, an-gesichts der gebieterischen Bedürfnisse leichten Gewinne angelockt wnrden, bildeten derartige Hindernisse, daß man über ihre Folgen nicht hätte trinmphieren können, wenn man das Eigentum der Ein» gebornen stets aufs strengste gewahrt hätte nnd der Weg zn den Niederlassnngen der englischen Missionäre noch weiter gewesen wäre. Die nnter den Dienern nnd Lastträgern der Karawane ein» reißende Gewohnheit, sich von den rohen Maniokwnrzeln, trotz der beständigen Warnungen jener, welche die darans erwachsenden Gefahren kannten, zn nähren, forderte ihre Opfer. Zwei Jünglinge, die es nicht unterlassen konnten, ihren leeren Magen zn füllen, beeilten sich am 15. August in Kisinje, als man Lebensmittel erwarb, solche Wnrzeln, ohne sie vorher zn kochen, bis znr Sättigung zn verschlingen. Dies wurde für sie verhängnisvoll. Von den Folgen dieser Speise betroffen, starben sie in der Nacht nnter den heftigsten Krämpfen, Ich hatte vom Lande der Monfü einen Akka mitgebracht, der, nachdem er mich auf meinen Wanderungen begleitet hatte, mir mehr aus alter Gewohnheit, denn ans Gefühl der Anhänglichkeit, frei' willig folgte, als ich ihm den Vorschlag machte, ihn nach Zanzibar zu bringen, wofern er darnach ein Verlangen hätte. Er hatte eine Höhe von 1,32 Meter, regelmäßige nnd proportionierte Formen, hellbranne Hantfarbe nnd reichen Haarwuchs au dcu Armen nnd Beinen. Klng nnd mehr noch schlan, voll Rücksicht uud ehrlich, war er ein wunderbarer Meister im Bogenschießen nnd nberans gewandt im Fangen der Schmetterlinge und im Netzespanncn für Vögel nnd kleine Sängetiere. Dabei besaß er einen witzigen Humor nnd erheiterte die Lente mit grotesken Tänzen und Sprüngen, mit denen er kriegerische Angriffe nachahmte. Aber die Liebe brachte ihm den Tod. Als seine trene Mitschwester unterwegs kraftlos zusammensank, entfloh er den Tag nachher, nm sie anfznsnchen, nnd kehrte nicht wieder zurück. — 368 — Am 18. August (1889) näherten wir uns dem Viktoria-See; wir beschauten seine Gewässer iu eiuer Abzweigung des Sees, die von Kisinje uach Gniamogodscho etwa vier Wegstunden laug den Rand der Hügel begleitete; au den eigeutlicheu See gelangten wir den Tag nachher bei Kissao, in einer Gegend Ukomes, und nun blieben wir cm ihm auf dem Znge dnrch das Land bis Moranda. Die Hügel sind mit Mimoseuwäldern bedeckt, welche Gruppen von Häusern nud Dörfern zwischen Vananenhainen nnd bebauten Feldern nnterbrechen, (2l. August.) Von Muranda an entfernt sich der Weg vom See, und, iudem er ein ziemlich ebenes Land mit Wäldern von niederem Grase und mit wenigen Wohunngen durchschreitet, steigt er uach Usnmbiro znr französischen Mission hinab, die ueuerdiugs iufolgc von Wasser» mangel verlassen wnrde. Die Dörfer, die man antrifft, sind mit Holzzännen nmschlossen. Am 28. Angnst (1889) standen wir vor der englischen Mission. Das Herz wurde mir leicht, als ich diesen Ort betrat. Er barg das Hans eines meiner Freunde, desseu Antlitz mir zwar unbekannt war, dessen seltene Geistesgaben aber mir tief ins Herz gegraben waren, als Gemeinsamkeit der Gefahr nnd Gegenseitigkeit der Unterstützung uns wechselseitig aneinander wiesen, da ich in Ilujoro uud er iu Ngcmda war und nns das Schicksal auf schwere Probeu stellte. Dieser unbekauute Frenud war Herr Mackay, Als ich ihm die Hand, die er mir bot, drückte und in sein Antlitz schantc, da schien er mir der Mauu zu sein, deu meine Phantasie mir vorgestellt hatte — fein in seinem Benehmen, frei, doch ohne Derbheit, von intelligentem Aussehen, erhabener Ge» sinnnng, sparsam in Worten. Der Tod vernichtete in ihm, nach nnscrer Anknnft an der .Mste, mit seinem allznfrühen Ende ein ohne Prahlerei nnd mit aller Scelenstärke dem Werke der Erlösung nnd Zivilisiernng gewidmetes Dasein. Aber gefallen anf dem Felde seiner Thaten, wird er mit seinem Namen im Lanfe der Zeiten anf den Lippen nnd in den Herzen der Bevölkerung von Uganda uoch lange fortleben, die, nachdem sie gelernt hat, ihn mit kindlicher Liebe zn achten nnd zn verehren, das Andenken an seine Tilgenden den künftigen Geschlechtern übermitteln wird. — 269 — Gechzchntss Wapitel. Inhaltsübersicht. David Livingstone >i,>d die Sklaverei. — Die Menschheit ist eine. — Forscher und Missionare, — Nänber von Mcnschcn-ware in Ägypten und Zanziba r. — Der Krieg in Afrika. — Ei>ropa tritt ins Mittel, — Verfolgung der Missionäre, — llnterdrückn»g des Sklavenhandels, — Eamcrons Worte. — Dem Endzwecke angepaßte Mittel. — AnMeiben von Nachrichten. Stanley entscheidet sich zur Abreise, — Neiseuovkehrnngen. — Die Gebiete Urinia nnd Vonicra. — Angriff der Schwarzen a»f das Gebiet von Kelia. - Vier Tage Feindseligkeiten. — Allgemeine Flncht der Eingeborncu. — Scheußlichkeit cined Lastträgers uon Zanzibar. — ^mi^nn^ ^i^itlvliz — Der HanptliM Mitinginja, ^ Ilnjamwcsi. — Schlimme Schnle der Araber, — Die tembe, — Die Massai, — Diebstahl dreier Esel, - Ein Massai elltgeht de^ verdienten Züchtigung, — Tier- nnd Pflanzenwelt, — Bei dem Häuptling Ikongo, — Die Patres Mranlt nnd Schynse. - Der „Wald der Schmerzen," - Der Flnsz der Palmen. — Die Zisternen von Makomöro. — Man koinml ans dem W.ilde heraus. — Eiinnerniig an die Wanja m wcsi der Karawane, — Man betritt Ugog o. — M nalata. — Die Wa go go. — Die «emde uon Ugogo. — Sandflächen und Vcrwüstnng. — Der hänptling Niangnera. — Thörichte Ansprüche. — Flüitcndiebstahl. — Karawane von Wanjamwesi. — Bries Wiszmanns ail Emin. — Das Dorf '1»f wes Gefilde Wir dieses Bebens Düfte atmen anch -^ Wir sind doch Brüder mit den engsten Banden. Verflucht sei, wer sich zn erheben wagt Dem Schwachen gegenüber, der da llagt, Erstickend des unsterblichen Geistes Hanch,') In den uuwirtlichen Ländern Afrikas, welche die Ungunst des Klimas nnd die Rauheit der Natur der Kenntnis der zivilisierten Welt entzogen hat, lebend, fanden seit uudeuklicheu Zeiteu die eingeborneu Häuptlinge, mächtig dnrch ihre Kühnheit oder durch ihre Abkunft, ihr Vergnügen daran, auf menschliche Geschöpfe, sei es zur Befriedigung ihrer Laune oder ihrer Üppigkeit, Jagd zu »nachen. Als Forscher uud Missionäre in edler Begeisterung daran gingen, den Schleier zu zerreißeu, der die dunkle Gegend umhüllte, und ihre verlassenen Bewohner zn blühender Hoffnung zn erheben, da fanden sie auf ihrem Pfade als unheilvolle Gegner die Räuber der Meuscheuware aus Ägyvteu und Zanzibar. l) Alessandro Manzoni, Der Graf von Earmaa.nola. — 271 — Indessen ließen sich jme Männer nicht entmutigen. Voll Tapferkeit und Unternehmungsgeist verdoppelten sie ihre An-strengnng, nln in edler Selbstverleugnung die Schwarzen ans den Weg der Zivilisation zu lcuken und sie durch Unterweisung zu befähigen, den Kampf gegen ihre erbittertsten Verfolger zn uuter-nehmen. Doch in dem ungleichen Streite erlagen sie in ihrer Minder» zahl, und das Banner einer andern Religion, das erhoben wurde, um die verbrecherischen Absichten zn decken, verbreitete allenthalben Krieg nnd Verwüstung. Noch weiter hätte der Kampf seine traurigen Folgen ausgedehnt, wenn nicht Enropa anf edle Anregnng hin das Zögern aufgegeben und als Rächerin der verletzten Rechte der Menschheit sich erhoben hätte. Es führte seine Soldaten nach den Thoren des schwarzen Kontinents, indem es so seine Ehre für die Loskanfnng seiner Bewohner verpfändete. Die edlen Vorläufer der Erlösuug, wenige uud verlassen, wie sie waren, bezahlten entweder die Kühnheit des Nuteruehmcns, dem sie sich gewidmet hatten, mit ihrem Leben, oder sie wnrden einsam in die ungastlichen Landstriche hiuausgeworfeu, wo ihucn mir die Hoffnnng blieb, die Morgenröte des Tages der Vergeltnng werde einmal heranbrechen. Unsicher über ihr eigenes Geschick, doch mntig und uuer schrocken, trafen wir an deu Ufern des Viktoria-Sees zu Ukumbi die aus ihreu verschiedenen Stationen verscheuchten französischen Missionäre und in Usnmbiro die englischen Väter, die erst aus Uganda und dann aus Msalala infolge des grimmigen Hasses der Muselmanen gegen sie verjagt worden waren. Ein schwieriges, aller Veachtnng, ernsten Studinms und kluger Arbeit würdiges Unternehmen ist die Anfgabc, welche Enropa in dem Kampfe der Bildung gegen die Barbarei mit dem Werke der Unterdrückung der Sklaverei anf sich genommen hat. „Mit Worten, mit Geldmitteln, mit Energie," hatte Cameron gesagt, „müssen sich alle jene hervorthuu, welche die Ausrottung des Sklavenhandels ersehnen." Aber genügt unter den heutigen Bedingungen zum Loskaufe das Werk der Wohlthätigkeit allein? Ist es möglich, die unendlichen Snmmen anfzntreiben, deren man bedarf? Ist nicht etwa — 272 — die berechtigte Verwendung der bewaffneten Macht unentbehrlich, um die Sklaverei zu unterdrücken? Die Entvölkerung, welche der Sklavenhandel herbeiführte, die herkömmliche Erscheinung bei den meisten, die Familie, welcher sie in noch zartem Alter entrissen wurden, zu vergessen uud sich dann an die Erniedrigung der Knechtschaft zu gewöhnen, das in dem Schwarzen natürliche uud durch die Schrecknisse, deren Zeuge er war, riesig augewachsene Mißtrauen, sciu Widerstreben gegen die Arbeit, die Leichtigkeit, mit welcher er den Ort verläßt, der ihu geboren werdeu sah, das sind lauter Gründe, die mau im Auge haben muß, um sich uicht zu utopischen Ideen hiureißen zu lassen, wenn man die Mittel in Erwägung zielst, durch welche mau stufenweise deu Zweck erreicheu könnte, anf dem die Wünsche, Afrika ans der Barbarei zn retten und der Zivilisation zu gewiuucn, abzielen. So leicht die Begeisterung in Enropa ist, ebenso rasch folgen die Enttäuschuugeu im schwarzen Kontinent. Schon bei dein ersten Schritte kehrt sich das getra'umte Licht iu Finsternis, nnd jeder nicht vorgesehene Fehltritt bezeichnet ein Unglück, Darnm ist es notwendig, daß die Mittel dem Zwecke, nach dem man strebt, möglichst angepaßt find, woferue der Fuß vou der Stelle uicht abweicht, wo er seine Spur eingetreten hat. Auch soll mau uicht ohuc Gewißheit des Triumphes vorwärts geheu, da die Loskaufung ohne Gewähr eines wirtsamen nnd dauerndeu Schutzes keiuen Wert hat. Die erste Sorge muß es sein, in richtiger Weise den stets uenen Bedürfnissen gerecht zn werden, den gegenseitigen Beziehungen den Stempel der Achtuug nnd des Vertrauens auf> zndrücken, Thätigkeit des Geistes wach zu rufen, Munterkeit in der Arbeit zn fördern. Ein loyaler Tauschhandel, Herzlichkeit der Behandlung, Brüderlichkeit ohne Widerstreit der Nassen, Liebe uud Pflege des Gerechten und Ehrbaren, das man in die Herzen zu> gleich mit der heilsamen Unterstützung des Wertes der Religion pflanzt, die jedoch jedes aus Ruhen abzielenden Eharakters bar sein mnß nnd uicht au Stelle der Knechtschaft des Körpers anch noch jene des Geistes setzen darf, all das wird stufenweise uud ohue schwere Erschütterung znr Erlösnng eines Volkes führen, das dnrch natürliche Gaben hervorragt uud eiue dnrch Umfang und Reichtum r>flacent'a rammte. - 273 — dos Boden» ausgezeichnete Gegend bewohnt. Den Sklavenhändlern aber gebührt erbittertste Verfolgung, ein Krieg ohne Nnterlaß, die Schmach des Galgens, Tie Nachrichten, welche man an der englischen Mission über die Straße, die wir zn durchziehen hatten, bekam, waren, ob anch nicht neuesten Datnms, dnrchans nicht bernhigend. Die Thatsache, daß in nenester Zeit tein Vote dnrchgedrnngen lvar, erhöhte nnsere Zweifel nnd gab der Befürchtnng naher Gefahren Ranm. Der au der Küste von Zanzibar zwischen den Trnppen der dentschen Re> giernng nnd den anfriihrerischen Arabern begonnene Kampf währte noch immer, nnd von dem Gebiete im Süden des Sees bis znm Herzen von Usagara dnrste man annehmen, daß es in die Willkür der rebellischen Banden gegeben sei. Infolge derartiger wahrscheinlicher Befürchtungen riet Mackay fortgesetzt Stanley von dem so» fortigen Au^fbrnch der Karawane ab nnd redete ihm zn, die Anknnft von Boten mit sicheren Nachrichten zn erwarten. Aber Stanley, einerseits voreingenommen von den Schwierigkeiten, welche diese Verzögerung sicher im Gefolge gehabt hätte, anderseits auf die bewaffnete Macht vertrauend, welche die Karawane in sich schloß, entschied sich für die Abreise am 17. September früh, nachdem er eine Sendnng von Briefen hatte vorausgehen lasfen. ^ Die Nnhe nnd die Stärkung, welche in diesen Tagen nnseres Aufenthaltes bei der Mission zn genießen uus gewährt war, stellten alsbald nnsere Gesnndheit wieder her. Anderseits befestigte sich bei allen die Überzengung, daß der schwierigste Teil der Reise überstanden und der Weg nach Zanzibar seit langer Zeit den Karawanen geöffnet sei, also nichts Unbekanntes mehr böte, nnd daß es fast gewiß sei, wir würden nnverschrt an unser Ziel gelangen. Da der Erwerb der Lebensmittel anf dem Marsch nach Ba-gamoio nicht mehr durch Neqnisition, sondern dnrch Zahlnng an die Eiugebornen besorgt werden mußte, wnrden jedem der Karawane Angehörigen die znm Tansche nötigen Stoffe nnd Schmelzperlen geliefert. Ich erhielt als Gescheut von Stanley einige ^ebensmittel und bekam von den französischen Missionären von Uknmbi Kleider nnd Schnhe, deslilcichen einen Esel, der, obgleich alt nnd ma^er, ein Gegenstand des allgemeinen Äiitleids, sich duch rechl ivacker l,ielt nnd mir bis ^assclinoio N'erN'ollen Beistand leistete. Nachdem wir nns am 17, September (ll^U) von nmercu gastlichen Wirten verabschiedet hatten, nahm die Karawane in beschien nigterem Marsche, als sie es bisher that, ihren Weg durch das Gebiet von Nrima. Es ist dies eine mit niederem (^rase bewachsene, '27-1 — 275 — von hänfigen Sümpfen durchzogene, bisweilen mit Stemm und Felsstücken bedeckte Tiefebene, anf der sich hier nud dort vereinzelte Bäume der ci-uciscr^ tkedaic^i zeigen. Nach drei Marschtagen gelangten nur in den Bezirk von Boniera, dessen ans niedrigen Hügeln gebildetes Gelände mit zahlreichen Dörfern nnd Hänser-grnppcn mit dichter Bevölkerung besät ist, welch letztere uns, als wir (am 1!), September) anhielten, nm ein Lager zu schlagen, mit Kriegsgeschrei nnd Neckereien empfingen, denen wir vorerst Schweigen und Gleichgiltigkeit entgegensetzten, Als wir aber tags daranf (20. September) in den Bezirk von .ttelia eintraten nnd nns der Residenz des Häuptlings Malissa näherten, wnrde die Vorhut der Karawane unversehens mit Pfeilschüssen angegriffen. Die Schi'cheu hatten sich hinter hohen Fels' grnppen verborgen, zwischen denen die Hütten ihres Dorfes lagen. Zwei Zanzibariten wnrden verwundet; der stampf begann; nnsere Lente schwärmten ans; aber andere hereinragende Felsen waren von Negern, die im Hinterhalte lanerten, beseht. Sie schlenderten Pfeile gegen nns nnd sandten nns Flintenschüsse. Wir zogen uns vorsichtig znrück nnd lagerten uns nnter dem SclMe der Feljen. Aber selbst hier war die Kühnheit der Eingebornen nicht zu zügeln. Wir brachen früh morgens am 21. September anf nnd wurden alsbald von den Feinden eingeholt, welche lins verfolgten, und zu denen sich noch andere ans dem von uns durchzogenen Gebiete gesellten. Stets kämpfend marschierten wir am 22. und 23. September weiter. Das flache, im ganzen Umkreise offene Gelände des zu durchwandernden Weges bot keine ernste Gefahr, lebhaft angegriffen zn werden. Die Karawane wanderte eng geschlossen, was die von jedem Hindernisse freie Ebene gestattete; an den Flanken und der Nachhut war sie in gemessener Entfernung durch Plänkler geschützt. Aber der Maugel an Lebcusmitteln und Wasser, der Umstand, daß man nahe daran war, den Wald zn betreten, dnrch welchen man von dem Distrikte Usseke in denjenigen von Wonjanga übergeht, zwang nns, energische Enschlüsse zn fassen. Es war drei Uhr nachmittags (23. September). Die Masse der Eingebornen verblieb bei ihren feindseligen Plänen; sie gewann Znzng von den nahen Dörfern, nm den Widerstand zn verstärken. — 276 - Die Vorstöße, welche unsere Leute nach don verschiedenen Züchtungen hin unternahmen, genügten nicht mehr, jene im Zanme Zu hallen. Da ließ man die Mitrailleuse an die Front des Lagers vorschaffen. Sie erdröhnte mit ihrem Donner; die Flucht war allgemein. Wir blieben von ferneren Belästigungen befreit. Die Häuser der benach» baneu Dörfer wurden geplündert nnd dann den Flammen preis' gegeben; auch Vieh wnrde angetroffen, als die Besitzer es anf ihrer Flucht forttrieben, nnd weggenommen. In der Nacht riefen Klagelaute eines Weibes, die aus dem Zelte eines Zanzibaritenträgers kamen, von allen Seiten Unmnr über die gestörte Nnhe wach; plötzlich ertönte ein Flintenschuß, und wieder herrschte Rnhe in der Fiusteruis, Die arme Getötete war die jammernde Fran gewesen, eine am Tage znvur gefangene Un' glückliche; man hatte sie enge mit festen Stricken gebundcu, um ihre Flucht zu verhindern. Der Schurke, dem sie zugefallen war, konnte sie mit Drohnngen nicht znm Schwcigeu bringen; so war er, vom ^orne übermannt, zn ihrem Mörder geworden. Indem wir eine südöstliche nnd dann südliche Nichtnng ver-folgten, durchzogen wir die Gebiete von Woujauga uud Kisumbe, in welchen die gewaltige ^an^oni^ 6i^it2t2, (baodab) sehr hübsch aussieht, dann dnrch die Gebiete von Samie nnd Ngnro mit ihrer dichten Vevölkernng, ihren weitausgedehnten Feldern mit reichem Anban nnd ihren reizenden Wäldern mit ihren doldenartigen Pflanzen; dann betraten wir (1. Oktober) Unjamwesi, indem wir nns im Gebiete von Usongo, wo der Hänptling Mitinginja die Oberherrschaft innc hat, anfhielten. „Von allen Mtemi ist Mitinginja del' einzige, welcher sich stets gleichmäßig freundschaftlich gegen Enroväer erweist, ohne Hongo^j zn verlangen. Ein oft geringfügiges Frenndschaftsgeschenk genügt ihnt, Nnn sagte er nns, wenn wir zurückkehrten, möchten wir ihm doch zwei (Gefäße bringen, in denen er im Kriege nnd auf der Jagd Wasser transportieren könne, da er diesmal sehr durch Durst gelitten, Mitinginja ist gegen fünfzig Jahre alt, aber noch jugendlich rüstig, Er marschiert stets als der erste in den Kampf, ist ein guter Schütze, uon seinen Leuten geliebt nnd ge^ fürchtet. Eine europäische Macht könnte sich seiner bedienen, um ohne großen Aufwand in Unjamwesi festeu Fuß zu fassen. Geläuge os, eiuen Nachfolger für Mirambo zn finden, der wegen seiner Macht überall gefürchtet wäre, nnd dem ein Europäer ratend uud belehrend zur Seite stände, so wäre viel für deu Frieden im Lande zwischen dem Tanganjika, Tabora und den« Nyanza geschehen, die Straßen wären aufs ueue ficher, nnd wir Missionäre könnten ohne Störuug an der Umgestaltung des Landes arbeiten. Von allen Wanjamwesifiirften scheint mir Mitinginja der einzige, bei welchem ein solcher Versnch Anssicht ans Erfolg hätte. Die Anwesenheit einer kleinen, von Enropäeru kommandierten Truppe würde ihm eiu solches Auseheu verschaffen, daß seiu Name überall zur Aufrechthaltung der Ordnnng genügte, nnd anf der andern Seite wäre der Europäer nicht im Verdacht, „das Land fressen zn wollen." Ein solcher Posten ist zwar wenig anziehend für einen Europäer, würde aber vielen Segen stiften. Usongo ist leicht wellenförmig, wie ein großer Teil von Nujamwesi abgeholzt nnd verhältnismäßig gesnnd,"2) l) — Tribute, ') Mit Staulni und Emm Pascha durch Deutsch-Ostafrika, Ncisetage-buch oou i'. August Schynse. Helausgea.elieu uon Karl Hcopcrs lkiüln, I, P. Äachem 1^<>.) S. 23. — 278 — Unjamwesi ist ein reiches und ertragsfähiges Land. Rindvieh, .^orn, Neis, Bohnen, Tabak finden sich hier in jedem Dorfe in Übcrflnß. Die Bevölkernng ist intelligent, thätig, tapfer nnd stark nnd weist eine sichtliche Neignng zn Handelsgeschäften anf; aber sie ist anch etwas mißtranisä), ohne Ernst nnd znr Bosheit geneigt. Mit den» bei allen Schwarzen üblichen Hange znr Trnnkenheit verbindet sie anch den Gebranch des verhängnisvollen Haschisch «c.'miuldi« m6ica), den sie von den Arabern von Zanzibar gelernt hat. Nachdem man ihn ganz fein zn Pnluer gerieben hat, schnnpft man ihn; seine getrockneten Blätter rancht man in großen Pfeifen, nnd die gerösteten Samenkörner zerbeißt man noch znm Zeit> vertreib. Um den sinnlichen Gennß dieser narkotischen Pflanze noch länger zn haben, regelt man die langsame Verbrennnng der Blätter mittelst kleiner glühender Steinchen, welche man in den Tabak in der Pfeife hineinlegt. Heftiges Niesen, entsetzliches, krampfhaftes Hnsten, wahnwitziges Schreien, hänfiges Streiten, das sich immer eintönig wiederholt, nnnnterbrochene alberne Späße uon etwa hnndert solcher Trnnkenbolde, welche die Karawane begleiteten, ergötzten uns bis Bagamoio. Diese Lente haben keine feststehenden, religiösen Olanbenssormen, dafür aber wohl definierte nnd anch wohl beachtete Überliefernngen hinsichtlich der gesellschaftlichen Ord-nnng nnd der Anffnhrnng eines jeden einzelnen. Die Dörfer sind ans zerstrenten nnd von einander ferne liegenden Hänsern gebildet nnd mnfassen die ganze dem Anban bestimmte Zone, welche sie lenidc heißen. Den temd^' der Wan» jamwesi bildet ein Ban von rechtwinkeliger Gestalt, mit einem engen Eingangsthor in der ersten Wand, Die' Manern, welche ans einer Mischnng oon Schlamm nnd gestoßenen Pflanzen anf^ geführt werden, in welche man Weidengeflechte einsetzt, erreichen eine Höhe von etwa drei Meter nnd sind mit Schießscharten znr Verteidigung versehen. Die Zimmer sind alle innen im Kreise liernm verteilt, im Mittelvnnkte des Hanses befindet sich ein Wasser» brnnnen; dieser Teil der Wohnnng ist übcrhanpt znm Schntze der Tiere während der Nacht bestimmt. Je nach dem Umfange des Gebändes wechselt die Zahl der Familien, welche in demselben — ^7i) — wohnen. Wenn mau einem solchen Dorfe nahe kommt, zeugeu die eigenartige Verteilung der Häuser, auf deren Dächern die Tauben in Massen hernmflattern, ferner die Herden von Kühen nnd Ziegen, unter welche sich Gruppen von Eseln mischen, die ringsumher zer» streut sind, die mächtigen Adansonien, welche der weiten Fläche etwas Imposantes verleihen, in wohlthuender Weise von den günstigen Verhältnissen der Gegend und dem Wohlstande ihrer Bewohner. In dem ganzen Lande wimmelt es von Massai, welche Mitingiuja dorthin rief, um sich ihrer Hilfe im Kriege gegen Simba, den Häuptling eines angrenzenden Stammes, zn bedienen, der sich zeitweise durch seine Streifzüge nach Usongo in lästiger Weise bemerkbar machte. „Diese Massai sind schlanke, sehnige Gestalten, in Tierhäute gekleidet, mit wahren Eisenmassen in den dnrch eingesteckte Holz» pflöcke unförmlich vergrößerten Ohrläppchen, Selten gleitet ein Schein von lächeln über die stets ernsten Züge. Ihre Bewaffnung besteht ans einem schwarz-weiß-rot bemalten, großen, ovalen Schilde aus Ochseuhcmt, eiuer mächtigen Lanze mit bis zu achtzig Zentimeter langer nnd über eiueu Dezimeter breiter Kliuge. Das audere Ende d« Schaftes hat eine eben so lange Eisenspitze. Die Lanze ist bis zu zwei Meter lang. 'An der Schulter hängt das in einer Holzscheit steckende, sechzig Zentimeter lange Schwert, Am Griffe ist das Eisen mit Leder umwickelt, eine Parierstangc fehlt, am Oberarme trägt der Massai noch einen kleinen Dolch. Diese Krieger ver» schmähen Fenerwaffen, wisfen sich aber ihren mit solchen versehenen Feinden trotzdem fnrchtbar zn machen, und ihr Feind ist jeder Hcrdenbesitzer. Oft weit ansgedehnte Naubzüge bildeu die Be» schäftignng des jnngen Volkes, wenn sie nicht von einem Stamme gegeli einen andern zn Hilfe gerufen werden, wobei die erbeuteten Herden ihnen gehören. Sie leben fast ausschließlich von ihren Herden, pflanzen bloß einige Bananen nnd haben darum anch keine Sklaven nötig. Ihre Sprache ist von den Bantusprachen vollstäudig verschiedeu nnd bewegt sich in tiefen Kehltönen. Selten findet mall einen Dolmetscher, nm mit ihnen zn verkehren. Mehrfach wnrden sie von Europäern in ihrer Heimat zwischen dem Kilimandscharo, den Nsagarabergen und der Küste besncht und — 280 — bezeugten gegen die Europäer nicht immer freundschaftliche Ge-sinmmgeu". l) / , Von ihrer Überlegenheit, was Mut beim Rauben betrifft hatten wir wahrend der neun Tage, wo wir in Nsougo Lager hielteu, Beweise zur genüge. Iu einer Nacht wurdm drei Esel aus der Kara-waue geraubt uud erst nach zwei Tagen von den ränberischen Massai zuriickerstattet, als der angesehene Mitingiuja sich ins Mittel legte. Die Massai ftflegteu sich um uuser Lager herum zu treiben, nuler dein Vorwaude, uns Lebcnsmittel zu verkaufeu; so sehr auch unsere Leute, nachdem sie einmal ihre diebischen Absichten gemerkt hatten, auf der Hut waren, hatte mail doch jeden Tag Vetrügereieu von ihrer Seite zu betlagen. Eines Tages mm trat einer dieser Vcrkänfer au eiue Hütte hin, wo die Frau eiues ägyfttischcu Beamten ebeu allem war, uud bot ihr Sesam zum Verkaufe an. Laug uud breit erörterte er Befchaffeuheit uud Gewicht seiner Ware, uud als die Frau, seiuer Forderungen müde, ein Stück Leiuwaud aufwickelte, um es ihm zu zeigen, ergriff er es rasch, riß es ihr au5 der Hand uud machte sich im Laufe davon. Das (Geschrei der Äestuhleueu machte Aussebeu; der Dieb wurde eilig festgeuommeu, uud uur das Dazwischenkommen eiues Offiziers rettete ihu — ein Glück für ihn! — vor den Stockhieben der sndauesischeu Diener. Der Ort nuseres Lagers war der Wohuuug Stokes', eiues euglischeu Kaufmauns, der die Ausrüstuug und Begleitung der Karawaneu vou Zanzibar uach der Gegend des Viktoria Sees über» nimmt, sehr uahe. Eharlie Stokes hatte eine Tochter Mitinginjas geheiratet, nnd diese Verwandtschaft verschaffte ihm großen Eiufluß im Lande uud erleichterte ihm das Geschäft, da er die Waujamwesi als Träger eher iu Dieuste bekam. Damals war er eben abwesend, da er mit den ehrwürdigen Gordon nnd Walker uach Uganda gereist war. nm dort die Station und das Auscheu der Missionäre uen zu heben. Am 9. Oktober (1889) begann der Marsch durch Unjamwesi. Die Riunsale ausgetrockneter Gies;biiche durchschueideu die Ebeue, Krieger au^ drin Kobietc dcr Ilrima — 281 — doch findet man nnler dem Sande, wenn man nur etwas gräbt, schon bei geringer Tiefe Wasser. Häufige, wellenförmige Erhöhnngeu gestalten das Gelände hügelartig; zahlreiche Dörfer mit Feldern, die man eben zur nächsten Besamung herrichtete, beleben die Fläche. Der Bamn a62N3oni^, der König der mächtigen Pflanzen, zeigt seine blätterlosen Zweige; Reihen von Palmen (dor^u^) bestärkten anf den dnrch Sonnenglnt lästigen Märschen die Hoffnnug, bald erquickendes Wasser zn bekommen. Akazienwälder, die Zufluchts' statten der Löwen, Leoparden, Hyänen nnd lebhafter Affen, wechseln mit grasreichen Ebenen, anf denen drohend die Bussel weiden. Furchtsame Antilopen flohen, erschreckt dnrch nnsere Ankunft, indessen uns von den banmbcdeckten Hügeln herab entsetzte Giraffen be' trachteten. Niawa, Mnana Dombolo, Kiwalaro, sowie kleinere Grnppen von temdc (Dörferu) waren uon der Menge ihrer stets lärmenden nnd bewegten Einwohner belebt. Am 17, Oktober (1889) gelangten wir nach Gombe Iaikongo, dem Sitze des Häuptlings Ikongo, der, reich an Rindvieh, über ein ausgedehntes Gebiet herrscht. An diesem Orte holten die beiden französischen Missionäre, die Patres Giranlt nud Angnst Schynse, die nach Zanzibar gingen die Karawane ein nnd schlössen sich ihr an. Der erstere verfügte sich uach Europa, um seine Gesuudheit zn Pflegen; der letztere führte ihn, »vie es Regel der Gesellschaft ist. Sie sind lentselig in ihrem Benehmen, intelligente, thätige Männer, die sich Afrika gewidmet haben. Die Pflichten ihres Amtes verstehen sie gleichzeitig dnrch ernste, wissenschaftliche Stndien zu veredelu. Nm 6 Uhr morgens (20. Oktober) verkündete das übliche Pfeifen den Anfbrnch. Spärliche wmde, wenige bebante Felder zeigten sich mehr. Wir betraten den Wald. Es ist der Mgunda-Mkali, der „Wald der Schmerzen", die Erderhebuug, die Uujamwesi von llgogo trennt. Wir begrüßten die letzten Adansonien nnd trateil nnter dichte Büsche dorniger Standen ein, nnter welchen die mimo3^ wrronum die erste Stelle behanptet. Der Weg verfolgt einen engen Pfad, der sich nnr selten zu einem weiteren, gras-reicheu Platze ausdehnt; hin und wieder zeigeu sich die Spuren — 282 — eines kleinen, ausgetrockneten Vächleins; berganf, bergab geht es über ein einförmiges Wellengelände uon geringer Erhebnng l)in. Es ist ein unbequemer Gang sowohl wegen der Unebenheit des Bodens als anch wegen dorniger Zweige, welche, sich herabbengend, eine fortgesetzte Galerie bilden, voll Hindernissen für die Träger der umfangreichen Lasten. Noch schmerzlicher empfindet man den Mangel an Wasser, uuter welchem die Unklngen zu leiden haben, welche, taub gegen die wiederholten Ermahnnngen, ohne sich vor der Ab» reise damit vorzusehen, diesen Weg einschlagen. Das Schicksal war nns günstig. Wir fanden einiges Wasser in den Handflächen des Makolongo und in jeucn des Mtiküa nud in Überflnß am 22. Oktober an der Küstenstrecke des Ms<'cka, den die Zanzibariten, denen dieser Weg nicht nen ist, Mto Misanzi, den Palmeufluß, heißeu, da solche massenhaft an seineu Ufern gedeihen. Die Breite dieses Orte^ ist uach deu astronomischen von Pater Schyuse gemachten Beobachtungen auf 5" 29' Mol.) auznuelimen. Äm 23. Oktober stiegen U'ir in eiue weite Ebeue herab. Die Akazieu wurdeu seltener; die Schwierigkeiten des Marsches ver-miuderten sich. Aus der Feruc nahmen wir drei Palmeil wahr; vermutlich war dies ein Zeichen, daß es hier Wasser gebe. Wir betrateu eiu dichtes Gehölz; uachdem wir nns zwei Stnuden mit den hinterlistigen Büscheu herumgebalgt hatten, kamen wir zu den Zisternen von Matom^ro, Es sind dies drei Brnnueu iu eiuer umfangreichen, offenen Ebene, welche von Menschenhand in den Felsen gehanen sind, mit einer Tiefe von etwa füufnudzwauzig Meter. Sie liefern Wasser im Überftnß, das man wohl dem Vorhandenfein eines unterirdischen Stromes zn danken hat. Die Stärke der Karawane schünte nns vor der Gefahr, welche die Kaufleute, die dnrch deu „Wald der Schmerzeu" ziehen, gewöhnlich laufen, nämlich von Nänbern überfallen zn werden. Diese haben in den Tiefen des Waldes iu elenden Hütten ihren Anfenthalt, bereit, sich über die unvorsichtigen Nachzügler oder die Reisenden zn stürzen, denen es an hinlänglichen Verteidigungswaffen fehlt. Da wir nns auf geringem Flächeuramne lagern mußtet«, bewahrten nns die zahlreichen, hart neben einander an° gefachteu Feuer anch vor den Nachstellungen der wilden Tiere, welche — 283 — dm Wald bewohnen. Wo die Gefahr einer Fenersbrnust ein derartiges Verteidignngsmittel nnmöglich macht, finden sich abgegrenzte Ränine, dic uon Jägern oder Karawanen, welche früher diesen Weg machten, bereits mit Hecken von Dornenlanb hergerichtet nwrden U'arcn. Am !?4, Oktober durchzogen wir ein dünnes GeHolz, in dessen Mitte sich eine Ebene anfthat, welche noch immer Spnren des Anbanes anfwies, und weiter vorne eine Neihe von tcmd^. in der Nähe ansgetrockneter ,^nv^ sSümpfe). Wir befanden nns alls den Wasserscheiden, von welchen die Gewässer westlich znm Tanganjika abfliegen, nnd folgten dem gegen den Indischen Ozean sich senkenden AbHange. langsam fällt die Straße ab, Am ^^,. Oktober waren wir in Kapalata an der änßersten Grenze des Mgnnda-Mtali. Die anscheinende Rnhe der Einwohner, sowie die Höflichkeiten des Häuptlings erweckten nnser Vertranen. Tie Wanjamwesi der Karawane ge^ wannen ^nuersicht im Hinblick anf die Achlnng, welche die Stärke unseres Hnges einflößen nnlßte; sie brachen am folgenden Tage zn früher Stnnde anf nnd eilten den Übrigen nm einige Stnnden voran. Es war ein llngliick für sie; denn von Nänbern, die im Gebüsche lagerten, abgefaßt, sahen sie sich der Ziegen beranbt, die sie voraustrieben, nnd verdankten ihre Nettnng nnr einer schnellen Flncht nach rückwärts. Wir verließen den Wald nnd gelangten in eine grasreiche Gegend, welche sich an felfigen Hügeln entlang dahinzog; der Weg führte einen gewundenen, steilen, abschüssigen, mit Steinen bedeckten Pfad hin^ib, nnd wir erreichten eine erste Terrasse. Eine weite, endlose Ebene, von weißlicher Farbe infolge ihrer sandigen Beschaffenheit, arm an Vegetation nnd ohne Vanmwnchs, bot sich nnserm Blicke. Es war das dürre llgogo, das ^and der wütenden Winde mit seinen seltenen Stauden, das nnr spärliches Korn nnd Kürbisse hervorbringt. Wir setzten unsern Abstieg weiter fort. Ein ansgedehntes, von niedrigen Hügeln nmschlofsenes, von stehendem Gewässer begrenztes, mit weithin bebanten Flächen nnd mit zahlreichen Adansonicn bepflanztes Becken gewährte einen hübschen Blick. Dann senkte sich der Weg rascher, er wnrde abschüssiger, nnd — 284 — endlich hatten wir Mnalala, ein nmfangreiches Torf, das wohl sechzig große winde zählt, our nns. Der Hänptling des Dorfes steht unter dein mukcncläciie von Nianguira, dem niächtigsten Fürsten Ugogos, „Die Wagogo find ein aufdringliches, freches Volk, desfen man sich lanm erivehren kann, nnd dabei recht schmntzig; sie färben ihre Kleider, wenn sie solche tragen nnd sich nicht mit einer an der Schulter aufgehängten Ziegenhant begnügen, rotbrann, ebenso ihre >>utt nnd Haare; die Ohrläppchen sind nn-förmlich vergrößert, nnd alles Mögliche steckt darin, Holzschcibchen, Oifen, Ringe, Tabak, Pfeife :c, Ihre Be-wasfnnng besteht ans einem an den Rändern nach ansäen gebogenen, in der Mitte etwas zn» sainmengezogenen länglichen Schilde (80 : 40 Zentimeter) aus Ochsen-liant ohne Farben, we> uiger gnt gearbeitet als die Massaischilde, einer Lanze von verschiedenem Stile, von der Massai- bis znr Kiisten-lanze, Vogcn nnd einigen Pfeilen. Sie sind sehr volksstark nnd darnm reich; infolgedessen anch unverschämt. Sie haben die böse Gewohnheit, von durchziehenden Karawanen große Hongos') zu fordern, weshalb sich die Karawanen znsammen vereinigen, um nur ei neu Hougo zu zahlen, der dann für jede einzelne weniger ') S, S, ^77 A, 1. — 285 — empfindlich ist, Die Karawanen find in ihrer Hand, denn die Träger weigern sich, aufzubrechen, fo lange der Hongu nicht geregelt ist, zndem besetzen die Wagogo die Brnnnei: nnd ver» hindern das Wasserholen, Das Land ist recht nnangenehm, vollständig abgeholzt; ein beständiger, starker Wind wirbelt zur jetzigen Jahreszeit mächtige Sandwolkeu ans, welche für die Augen sehr unangenehm find", >) Die temde uon Ugogo find znm größten Teile in ganz gleicher Foiiu mid aus demselben Material, wie jene in Unjam-wesi, gebant; der einzige Unterfchied, den man antrifft, besteht in der Anlage der Eingangsthürc, die, statt an der Vorderseite zn fein, sich in einem geöffneten Hofe findet, der den mittleren Teil des Gebändes ansmacht. Nachdem der Kreis der Höhen, welchen das Becken von Mualala bildet, überwunden war, ging es dnrch Waldzüge und über wellenförmiges Gelände hin; alsdann betraten wir die weite Ebene von Ügogo, die hier nnd dort armfeliges Gesträuche oder, nnr in der Nähe von Wasserlänfen, eine Gruppe der Palme dar^u!-;, oder endlich anf lange Strecken hin irgend ein niederer nnd dornen' reicher Wald unterbricht. Die Ströme muffen, foweit man ans ihren buchtenreichen nnd tiefen Betten schließen kann, zur Zeit der Regengüsse Wasser in gewaltiger Masse führen; damals waren sie vollständig ausgetrocknet, und auch wenn man nachgrub, konnte man nnr schwer anf hinlängliche Wassermengen kommen; an einzelnen Stellen fand man überhaupt gar keines. Die Brnnnen, welche zn dieser Zeit Wasser haben, werden von den Gingebornen scharf bewacht. Sie weigern sich, dieselben zn verraten, nnd verlangen, sowie man dieselben anfgefnnden hat, Bezahlnng an Leinwand oder Tabak für das Wasser, das man dort schöpft. In Niangnira ließ der Fürst mit seltener Unverschämtheit Stanley (^9. Oktober) sagen, er wünsche, daß man ihm den her-kömmlichen Tribnt für den Durchgang dnrch sein Gebiet bezahle; als er jedoch erfuhr, daß die Karawane kein Elfenbein führe, gab er fich damit zufrieden, daß ihm eine gewisse Anzahl znr Erbannng eines tcmdc nötiges Holz anfgefchichtct würde. Die seltsame Zu» ') ^, A, Schyusc. li, a. O. S, 4l5. — 286 — miming hätle eine passende Antwort verdien^ aber in der Lage, in welcher sich unsere Karawane befand, war es ein Gebot der Klugheit, die Abgabe in die lHrlegnng einer beschränkten Anzahl von Stoffen umzuwandeln. In der folgenden Nacht M). Oktober) lieferten uns die Wa-gogo einen Beioeis ihrer Neignng znr Dieberei. Sie drangen am Beginne des Gehölzes Kitinku ius Lager ein und stahlen dort ans der Hütte, in welcher der sndanefische Hauptmann Schnkri schlief, ein Gewehr Nlld zn>ei weitere Flinten, welche Eigentnm zweier Lastträger ans Zanzibar waren. Gerne hätte Stanley dieser Nänber-bevö'lkerung eine Lehre erteilt, allein er sagte: „Ich habe diese Franen und Kinder bei mir, die mir die Sache nnmöglich machen." Ä>n .'N. Oktober befanden nur uns au dem Flusse Vnbo in einem Wäldchen, das uns einigen Schntz gegen die versengenden Strahlen der Sonne bot. Eine Reihe von Palmen erfreute uns, indem sie uns die Richtung anzeigte, die man, um Wasser zu suchen> verfolgen mußte. Die Anwesenheit eines Massailagers, nicht ferne vom gegen» überliegeudeu Ufer, mahnte nusere Leute zur Wachsamkeit und zum Beisammenbleiben. Der Mittag war nahe; Freudeurufe erschallten im Lager; lebhaft eilte man der Straße zn, von der nur gekommen I^u'goiin,.! zil'l'i« Aliü'il'm'c?! »»5 Nl'cvsnidung eixes t?r!efc; >:n Emn^. — 287 — waren. Die Voten, welche von Usnküma mit Briefen geschickt lvorden waren, langten an. Sic waren auf der großen Straße der Karawanen gegangen, nnd, da sie die von uns eingeschlagene Richtnng kaullten, hatten sie ihren Rückweg beschleunigt. Sie kamen von Mpwapwa nnd brachten einen Brief Hermann Wißmanns für Emin. Er war nach Zanzibar abgegangen nnd hatte den Lentenant Rochus Schmidt mit Trnppen zurückgelassen, nm mis zn erwarten. Die Frende über eine derartige Mitteilung, die uns die letzten Zweifel an der Richtigkeit der Nachricht zerstreute, welche wir von einer Karawane von Wanjamwesi, die wir unterwegs antrafen, hente erhalten hatten, erhub aller Herzen. Die Neise but keine Schwierigkeiten mehr, Mpwapwa war nahe; die Mühen, die etwa nuch zn bestehen waren, trübten nnsern Sinn nicht mehr. Am 1. November 1889 nahmen wir in frnher Morgenstunde den Weg wieder auf, und durch Gestrüpp nnd Dornbüsche hindnrch erreichten wk' in etwas weniger als fünf Stunden das kleine Dorf Magombia, wo es wenig Wasser giebt, anch wenn man recht tief ins Erdreich eingräbt. Dennoch gewährte Stanley angesichts der Notwendigfeit, nns mit Lebensmitteln nen zn versehen, da das Land doch für die Notdurft sorgte, einen Rnhetag, Die fortlaufende Straße führt erst dnrch Geblisch nnd spar liche Wälder, alsdann dnrch eine grasreiche, von Gruppen von Gehöften unterbrochene Ebene nach Matato, das loir am 4. November erreichten. Hier oder dort erheben sich in dein Flachlande vereinzelte felsige Hügel, jeder Vegetation bar. Wir zogen ostwärts. Das Gelände wurde hügelig; wir trafen viele völlig vertrocknete Bäche. Iu Nvala hiclteu wir am 5. November an. Das Land zeigte sich nns nach vorwärts und an den Seiten dnrch eine Bergkette abgeschlossen, Dnrch kleine Mimosenwälder, über Hügel voll geringer Er-hebnng hinwegziehend, gelangten wir (6. November) in eine weite Ebene, und nach zwei Wegstnnden ließen wir nns in Mnssanga, einem großen Dorfe, das einige fünfzig temde bilden, nieder. Etliche Adansonien, Mimosen in Ornppeu, weite Felder, Bananen in reicher Zahl gab es in der Nähe der Wohnnngen. Die Ebene — 288 — dehnt sich ohne Wellenbogen bis zu dm Bergen hin, welche sie gegen Norden in ziemlicher Mhe abschließen, ganz nahe aber gegen Westen, wo ein Vorberg, der sich voll der Kette loslöst, nahe bei den letzten wmbe des Dorfes in die Ebene hereinragt. Am 8. November lagerten wir uns am Flnsse Mansöa, den zwei Hügel einschließen; am 9. dnrchzogeu wir den Wald Dschonjo, den die Karawanen Marenga-Mkali, das heißt „Salzwasser", nennen. Wir gelangten nach Kambi, an den Flnß der Gebirge von Usagara. Der Weg dehnt sich über die Abhänge der anf einander folgenden Hügel hin ans; allmählich erreichten wir die Svihe nnd stiegen anf dem entgegengesetzten Abhang nach Kambi hinab. Im Vegriffe, Ngogo zn verlassen nnd dem Ende der Leiden nnd Entsagungen, welche die Dürre des Bodens nnd die Bosheit der Einwohner der Karawane auferlegten, entgegenzugehen, schien es nicht nuangezeigt, die Gelegenheit, welche sich darbot, ein Andenken an unsern Dnrchzug zu hinterlassen, zu ergreifen. Die Herde der Karawane, die anf wenige Stücke Vieh herabgekommen war, wnrde, als sie an einem geeigneten Orte zur Weide getrieben wurde, von etwa fünfzig Massai angegriffen, deueu der schlimme Gedanke kam, eiue, wie sie dachten, leicht erworbeue Veutc nicht vorüberziehen zu lasseu. Sie fürchteteu die weuigen Sudanesen, die Wache hielten nnd ihrer Kühnheit mit den Waffen wehren wollten, nicht. Allein der Kampf dauerte uur kurze Zeit; denn als die Massai zwei ihrer Gefährten tot znsammensinken sal,eu, ergriffen sie aufs eiligste die Flucht. Der Marsch war mühevoll, doch hörte mau keinen Klagelcmt; alle waren heiter; alle marschierten in geschlossener Neihe; da war kein Zwischenraum zwischen den Gliedern; kein einziger von der Karawane blieb, der Rnhe pflegend, auf dem Wege zurück. Wir stiegen den steilen Pfad hinan, überwanden die Gebirge, und bald waren wir iu der Ebene. Wir ruhten im Schatten der Maulbeer» feigcubäume uud der Akazien am Ufer des Flusses aus, in dessen Bette frisches, klares Wasser dahin rollte, das vom nahen Gebirge herabkam; uns gegenüber auf einem kleinen Hügel lag die Militär« station, auf welcher das deutsche Banner flatterte. Sie bestaud aus eiuer Trockenmaner, welche von sudanesischen nnd Kisuaheli' Das Vankett in Vagamo^o. 2^9 — soldaten unter der Leitung der deutschen Offiziere mit Fleiß fest erbaut worden war. Lenteumtt Rochus Schmidt stellte sich, nach dem Pefehlc des Kommaudmtteu Wißmam,, Emiu Pascha zur Vcrfiiquu^. Casa<>, Zeliii ^«il'^s ,„ Affunturia. 1>, 19 — ^M) — Am 12, November (1889) früh morgens setzte sich der Zug in Bewegnng. Voraus marschierten ^euteuaut Schmidt und die nnter ihm stehenden sudanesischen Soldaten; die deutsche Fahne wehte in der Vorhut, Das Land Usagara ist reich nnd frnchtbar nnd besitzt Wasser im Überflusse; grüne Gräser und schattige Pflauzeu beleben es; stärkeud wirkt die balsamische Vergesluft; die Einwohlwr sind von sanftem Wesen nud von gefälligen Sitten. Die Gebirgskette, welche sich im Halbkreise vor uns aus° breitete, senkte sich über eine Reihe von kleineren Erhöhungen all' mählich znr Ebene hinab; die Thäler des Dambi, des ktidete nud des Mokondokua, des Hanptflusses der Gegend, vermitteln den Abstieg. Die Straße durchkreuzt die Vorberge der rauheu uud schwierigen ,Nette zwischen Gestrüppe uud Wälderu, uwbei sie in ein enges Thal einmündet, das sich da, wo sich der Simba iu den Mokondokna ergießt, allmählich erweitert. Gruße Akazien, weiße Stämme von Vnttneriaeeen, Dnm-Palmen verleihen der Gegend einen gefälligen und zugleich überwältigenden Anblick. Die anfänglich noch beschränkten Stellen, welche dem Anbau, gewidmet sind, nehmen allmählich mit der weiteren Ansdehunng des Thales zu; üppige Vananenpflanznngen, Getreidefelder uud Gras' Plätze schmücken die Abhänge, welche sich sanft in die Ebene absenken. Die Wohnungen der Eiugebornen vou Muiui'Usagara bestehen ans Hütten mit kegelförmigen Dächern; die Dörfer sind hänfiger in den abgelegenen Thälern nnd anf Hügeln zwischen kleinen Wäldern angelegt. Am 20. November ließen wir die hohen Verge hinter nns und kamen in eine schöne, überans weite Ebene, die lieblich mit Doldengewächsen nud Palmen bedeckt nnd von zahlreichen Antilopen nnd Gazellen bevölkert war. Am folgenden Tage gelangten wir dnrch einen Palmenwald nnd über ein Gelände, das sich anfänglich wie ein Sandhügel ansah, an den Fluß Mkata, desscu ^aus sehr rasch ist, nud den hohe Felsen nmgeben. Am Mrogoro, dessen Höhe vierhundert drei und dreißig Meter beträgt, eröffuete sich uns W. November) die Ebeue des Ierengere; dort wohnt der Hänptling Kingu, e!u einsichtsvoller juuger Mauu, — 291 — Die französischen Missionäre haben sich auf einem Vorsprnnge, der sich wie cine Terrasse vom Gebirge abhebt, einen hübschen Anf-enthalt geschaffen, den ein dnrch Neichtnm nnd Mannigfaltigkeit des Anbaus bezaubernder Garten besonders verschönert. Über Simbainncni nnd Mikese, noch immer dnrch grüne Wäldchen hindnrch, gelangt man, den Kamm einer Reihe von prächtigen Hügeln verfolgend, an den Fluß Iereugere, welcher, nachdem er die Gewässer des Mrogoro aufgenommen hat, sich mit dem Kiugaui vereinigt. Das Gelände gestaltet sich von da ab M wenig hervortretenden Bodenwellen nm, ist zum teil grasreich, MN teil mit dichtein Gesträuche bedeckt und erreicht bei Kisemo eine Höhe von einhnndert und zwei Meter. Am 2tt. November langten wir in Msnu an, wo uns die Anknuft des Hanvtmannö Baron von Gravenrenth, des „Mveu der Küste", erfreute. Mau uanute ihn so wegen der heldenhaften Thaten, die er bei Bekämpfung des Aufstandes der Mafiti aus» führte; ebenso jene zweier Korrespondenten amerikanischer Zeitungen, nnd eine Proviantsenduug an Stanley. Am l. Dezember verließen wir das ^ager bei Msim; am 4. gelaugten wir nm acht Uhr morgens an den Flnß Kingani, wo 19* — W2 — mis der kaiserlich deutsche Reichskommifsär Major Wißmann, der kühne Erforscher des ^tassai, empfing. Die Freude über die Heimkehr, die festliche Aufnahme seitens derer, welche zusammengekommen waren, um uns iu Bagamoio zu begrüßen, trübte der Uufall, der Emin zustieg der aber gliicklicher-weise weniger Bedeutung hatte, als man für deu ersten Augenblick vermnteu musite. ^iach einer laugen Fahrt voll TuldmMU und Gefahren ins Vaterland znriickgekehrt, danke ich mit eiuem Herzeu uoll Erkenntlichkeit öffentlich allen denjenigen, die zn meiner Rettnna. beigetragen haben. Wenn ich heute, uhue auf Gelehrsamkeit irgendwie Anfpruch zn erheben, nnd jedem persönlichen Ehrgeize ferne, diese Blätter der Er-innernng hinansgebe, so niuß ich erkläreu, daß es meiu unablässiges Pestreben war, sie möchten allenthalben das Gepräge der alten Vorschrift an sich tragen: ^inicu^i'Iato, 506 mil^i« .imicn vcsit.1'5. Ende des zweiten Bandes, Casati mit seiner Dienerschaft. MnNang. Meteorologische Beobachtungen 295 — 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 (Station Dschuaja, Unjoro, Hohe etwa N00 m) Januar 1887 7V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 7 V 2N 9N 7 V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 7 V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 1!>°.40 17°.60 6^5 31,^ 26.60 644 21.40 21.20 645 18.- 16.60 644 29- 24.60 644 18.80 19.- 645 18,60 16.80 645 30.20 26.40 643 18.80 19.20 643 18.40 17.— 645 26.60 25.60 643 19.60 19.80 644 l9.80 18.60 644 30,- 25.- 613 20.60 20.60 6l5 19,60 18.80 644 30,— 25.80 644 18.80 19.20 644 19.40 18.60 647 29.20 25.80 645 18.60 19,- 645 18.60 18.60 64? 18- 17.80 645 16.60 16.80 645 17,20 16.40 646 29.80 26,- 645 i)i___ 21.20 645 20.'— 19.80 646 29.60 26.60 645 19.80 19.60 645 20.20 19.20 646 26.80 24.20 645 16.80 17- 645 16 — 15.20 648 ____ 22.40 648 ??^40 17,60 645 17 — 16.20 647 31> 25.80 645 18.80 18,80 645 18.40 16.40 646 26.20 23.60 645 17.80 17.2« 645 17.40 16.40 645 30- 26.- 645 18.80 18.80 644 19,— 16.20 . 645 29,- 25.60 644 19.80 19.20 645 655 652 654 658 657 655 656 653 654 655 653 653 654 653 655 655 653 654 65? 655 655 657 656 656 646 655 <)55 657 654 655 656 655 656 657 659 656 659 655 655 657 655 655 656 655 652 655 655 655 N-O 0 O 1 N 0 N 0 O 2 N 0 N-O 0 O 1 N 0 N-O 1 O 1 N 0 N-O 0 N-O 1 N 0 N-O 0 O 1 N 0 O 1 O 0 N 0 O 0 S-O 1 N 0 N-O 0 O 1 N 1 N-W 0 N-O 1 O 0 N 1 N-W 1 N 0 N 0 S-O 1 N 0 N 0 N-O N 1 N 0 O I N 0 N 0 N-O 1 N-O 0 N 0 N-W 1 N 0 ') f. H. f. b, h. h. h. l). f. H. w. h. li. h. w. h. h. f. H. l). w. li, w.h.') l). w. h. w. 2) l>. w. h. w. «) w h. h' l). w. h. h. w. w.h,°) w, f.l). w,h.°) h. h w.h.') h. h. f.h. h, h. w. h, h l,. w.«) h, w, h. W.H.«) Taq Stmldc Psychromctcv trockenes fenchtes Aneroid-barometer Nr. 1 Nr. 2 Windrichtung Windstärke Stand ! der Atmo-j jphäre i 296 17 7V 18°,40 17".60 645 657 N-O 0 f.h- 2N 19.20 18,40 644 654 O 1 W.h,") 9N 17,60 17,60 645 65? N 0 f.h. 18 7V 18,- 17,40 648 658 N-O 1 w. 2N 23 20 20,40 645 655 N-W 1 f.h. ") 9N 19.20 19,— 645 656 N 0 f.h. 19 7V 19,— 18.20 647 658 N-W 0 h. w. 2N 21,20 19.80 645 656 N 1 h. w. 9N 17,40 17.40 615 657 N-O 0 w.l, 20 7V 18,40 17,40 649 658 N-O 0 h. w. 2N 24,20 28,— 647 657 N-W 1 f.h 9N 17,40 17,20 646 657 N 0 h. 21 7V 16.60 15,80 64? 657 N 0 h. 2N 27,- 24,60 646 657 N-O 1 w,h,'«) 9N 15,80 16,60 645 656 N 0 h. 22 7V 15,80 14.80 647 65? N 0 h. 2N 26,20 23,40 645 656 N-W 1 h. w 9N 18,60 18,40 646 658 N 1 f.h. ,23 7V 16.80 15.60 647 657 N 0 h. 2N 25,60 21.80 647 658 N-W 1 f.h. 9N 15.80 16.20 645 656 N 0 I,- 24 7 V 15,80 14.80 647 657 N «> h. 2N 27,- 23.20 647 657 N-W 1 f.h. 9N 15,40 15.80 645 656 N 0 h. 25 7V 18.40 16.40 647 657 N 0 h. 2N 27,20 22.80 l^7 658 N 1 f.h. 9N 16,60 16.60 646 658 N 0 h. 26 ?V 14.60 13.20 647 658 W <» f.h 2N 25.80 22.- 617 65? N-W 1 h, m. 9N 16,- 16 — 646 657 N 0 h. 27 7V 14.80 13.40 648 659 N-W 0 h. 2N 26.80 23.40 l^7 657 N-W 0 h, 9N 16.60 16.80 646 658 N-W 0 h. 28 7V 16 — 14.40 647 658 N-O 0 f.b. 2N 25.80 22.20 645 656 N-W 1 f.h. 9N 15.20 15.40 646 659 N 0 h. 29 7V 15.20 13.60 647 659 N-W 0 h. 2N 28.— 22,40 647 657 N-W 1 h 9N 18.20 18.20 646 658 N-O 1 f.h. 30 ?V 15.80 15.40 649 659 N 0 h. 2N 26.20 21.8" 618 657 N-W 1 h. 9N 15.40 15 80 64? 657 N 0 h. 31 7V 16.80 14.80 64? 659 N 0 h, 2N 29,- 21,40 616 656 W 1 h. 9N 16.40 14,80 615 655 N 0 h. 7V 2N 9N 16.40 29,40 15,60 Februar 1887 13.20 24,-15,40 646 645 6!5 657 656 656 N N N 0 ^h. 1 h, 0 h. Tag Stunde Psychromcter tiockcncs feuchtes Aneroid-barouicler Nr. 1 Nr. 2 Wind-richt» ng Wind- ! stärke ! Stand der Atino- — ^97 - 2 I5.°20 12°.80 04? 65? N 0 h. 2N 29.80 22.00 045 656 W 2 l). 9N 10,- 15.00 645 657 N 0 li- 3 7V 10.80 14.80 647 657 N 0 li. 2N 29.20 22.20 646 657 W 1 Ii- 9N 15.40 15,40 646 656 N 0 h. 4 7V 13,00 12.40 047 658 N-W 1 h. 2N 30- 24.80 645 056 W 1 h. 9N 16.60 16.20 045 055 N 0 li. 5 7V 14.80 12.00 047 658 N 0 h. 2N 31.40 23.80 647 657 N-W 1 h. 9N 16,6» 16.20 645 656 N 0 h, 6 7V 13.60 11.80 648 659 N 0 h, 2N 31.40 24.40 047 657 N-W 2 h. 9N 15.60 15.60 045 655 N 0 h. 7 ?V 13.40 11.20 648 648 N 0 h. 2N 31.60 24.40 646 657 N-W 1 h. 9N 15.80 15.80 645 655 N 0 h. 8 7V 14.80 13.40 647 65? N 0 l, 2N 32.40 24,80 64? 656 W 2 h 9N 12.20 11.40 645 656 N 0 !>- 9 7V 16.40 14.40 648 658 N 0 h. 2N 31.60 24.20 64? 658 N-W 2 f. I). 9N 17,80 17.40 640 656 N 0 h. 10 7V 15,60 14,40 048 629 N 0 h. 2N 33,- 23.40 647 659 W 2 !). 9N 19.20 18.40 047 058 N-O 1 h 11 7V 19.20 i >?___ 049 060 W 1 h- 2N 31.00 24.00 047 057 W 2 f. h. 9N 19.00 19.20 040 058 N-O 1 h. 12 7V 15.80 14.00 647 057 N 0 h, 2N 31.20 25,40 646 656 N-W 1 t). 9N 18.60 17.80 046 656 N 0 li. 13 7V 18.40 17.00 649 660 N-O 0 li. 2N 22.40 21.40 648 660 O 1 W. '") 9N 17.20 17.20 646 658 N 1 f. Y. 14 7V 18.20 16.60 048 659 0 h. 2N 31.20 25.80 647 657 O 1 h, w. 9N 17.20 17.40 640 657 N-O 0 h. 15 7V 18.40 17.40 647 658 N 0 h. 2N 28.60 25.40 646 656 O 1 w. h, 9N 19.20 18.80 646 657 N'O 0 h. 16 7V 22.- 19.80 647 658 O 2 h. 2N 33.60 20.30 648 657 O 2 h. 9N 23.20 20.80 645 657 O 1 l). 1? 7V 19.80 17.^ 6^6 657 N 1 h. W. 2N 32.00 24.20 64? 656 O 2 l). 9N 23.40 20.40 645 658 O 1 l>. 18 ?V 19.40 16.80 017 057 O 1 l,. 2N 23.20 25.80 645 655 O 2 h. W. 9N 19.00 17.00 614 655 N 0 Tag Stunde Psychromcter trockenes feuchtes Äncroid-baroiueter Nr. 1 Nr. 2 Windrichtung Windstärke Stand , der Atmosphäre ! 298 — 19 ?V 22°.80 18°,80 648 658 0 h. 2N 32,40 24.80 645 655 O 1 f.w. 9N 18,40 18.20 645 655 N 0 h. 20 7V 17,40 15.40 645 656 N-W 0 h. 2N 33.60 26.40 645 655 N-O 2 h. w. 9N 16,40 15,80 645 655 N 0 h. 21 7V 17,60 15.80 64? 656 N 0 h. 2N 33.60 25.40 645 655 N-W 2 f.w. 9N 19.60 18.40 645 655 N 0 h. 22 7V 15.60 14.40 647 657 N 0 f. h. 2N 33,60 25.80 646 655 W 1 h. 9N 18.- 16.80 645 655 N 0 h. 23 7V 15,60 13.60 647 656 N°O 1 h, >U. 2N 30.80 21.20 646 656 N-W l h, W, 9N 16,40 15.80 645 656 O 0 h. 24 7V 15,40 i>?__ 646 657 N-O 0 h. 2N 33,40 26M 615 655 O 1 h. W, 9N 19.80 18,60 645 655 N-O 0 h. 25 7 V 18,60 16.80 61? 658 N-O 1 f. h. 2N 30.60 25.20 645 655 N-W 1 h. W, 9N 21,— 20.40 645 656 O 0 li. 26 7 V 20,40 18,60 648 659 N-W 1 W. h. 2N 27.40 21.60 646 657 N-W 2 W. h. 9N 18.60 17.80 617 660 O 1 W. h. 27 7 V 18,80 17,80 649 660 O 1 W, h. 2N 22.60 20,80 648 659 N-W 2 W, 9N 17,80 17,60 648 660 N-O 1 h. 28 7V 16.20 14.60 649 659 N 0 h. 2N 30.60 23.80 647 657 N-W 2 h, W. 9N 19.20 18,60 616 657 N 0 h. 7V 18,60 16.60 2N 31.40 24.40 9N 23- 20,- 7V 20.20 18,20 2N 30.60 19.60 9N 2I_ 20,80 7V 18^80 16,20 2N 27.80 23.40 9N 21,20 20,40 7 V 20.80 19.80 2N 27.40 19.20 9N 21.20 20,40 7 V 19,— 18.20 2N 22,60 22,— 9N 18.80 18.40 März 1««7, Tag Stunde Vfychromctcr trockenes feuchtes Aneroid-barometer Nr. 1 Nr. 2 Wwd-richtung Windstärke ' Stand der Atmo-.fphäre 647 645 645 647 645 645 649 645 645 649 648 64? 647 647 645 657 655 656 658 655 656 657 656 656 659 657 ! 658 657 657 658 N N-W O N-W W O O O O O O N-O S-O S-O O 0 2 1 1 2 1 0 1 0 1 1 0 1 2 0 h, h. f. H. ?,'», w, ") w. h. w, w. w. ">) h. w. w. h. w. '«) w. h. w. — 299 — 6 7V 16".80 15°.80 649 659 N 0 h. 2N 27.60 24,80 647 657 S-O 1 h, w. 9N 18.60 18.40 645 657 N 0 h 7 7V 16.40 15.60 649 659 N 0 t,- 2N 28.20 25.60 647 656 O 0 h, w,") 9N 19.60 19.80 646 656 O 1 h. 8 7V 20,40 18.80 647 657 O 1 h. w. 2N 27,80 24,80 644 655 N 2 t), w. 9N 19.80 19,20 645 655 N-O 0 h. 9 7V 18,80 1?M 647 657 N 0 2N 21.60 19.00 645 655 N-W 1 w. 9N 20.40 19.80 645 656 O 0 h. 10 7V 20.20 19,20 647 657 N-W 0 h. 2N 28.40 25- 645 655 N-O 1 w.!).'«) 9N 20- 19.20 646 657 N-W 0 w. 11 7V 18.20 17,40 648 659 N 0 f. h. 2N 27- 24.20 647 657 O 1 w. h.'") 9N 18,- 17.80 646 658 N-O 0 li. 12 7V 19,40 18.40 648 658 N 0 h. W. 2N 24.40 21.60 646 659 N 1 w. h. 9N 18.80 18.60 649 660 O 1 f.w. 13 7V 18,- 17.40 649 660 O 0 w. h. 2N 28.60 24,- 647 657 N 1 h. W. 9N 20.20 19.80 648 659 O 0 h. w. 14 7V 18.80 17,60 649 659 N 0 f. h. 2N 22- 21.40 645 655 N-W 1 w, ") 9N 18.80 18.20 647 659 O 0 W, 15 7V 18.80 18- 649 66» N 0 W. h. 2N 22.20 20,^ 645 654 W 1 l). w.«') 9N 19.20 18.80 646 65? N-O 1 l), W. 16 7V 16.40 15.80 648 658 N 0 1). ") 2N 26.60 23.40 646 656 W 1 f h. 9N 18.80 18,80 648 658 N 0 h. 17 7V 19.20 18.20 649 659 N 0 l). ") 2N 25.80 23.40 645 655 N-W 1 I), w. 9N 20.40 19.60 647 659 N-O 1 W. l,,2°) 18 7V 18.80 17.20 !>4!> 659 N 0 h. W, 2N 23.20 19.80 647 657 O 2 W, I). 9N 18.60 18.40 64? 658 N 0 I)- 19 7V 18.- 17.20 648 66s) N-W 0 h. 2N 28.40 24.20 646 657 O 1 li. 9N 21.80 21.20 645 656 N-W 0 W. h. 20 7V 18.60 16.80 646 657 N-O 1 h. 2N 22.40 20.40 645 655 N 1 W.h") 9N 20.60 19.60 645 656 N 0 h. 21 7V 20.20 18.60 64? 657 N-O 0 h. 2N 29.20 24.80 645 655 N-O 0 W, h,"') 9N 19.60 18.80 645 655 N-O 1 h, W, 22 7V 20- 19.20 647 657 O 1 h. W. 2N 26.60 24,40 646 656 O 2 W, 9N 17.60 17.60 645 65? N 0 h. W,") Tag Stunde Psychrmncter trockenes l feuchtes Alurosd-daromeier Nr. 1 Nr. 2 Windrichtung Windstärke Stand der Atmosphäre — 300 — 23 ?V 18",20 17°.20 64? 656 N 0 h, >u") 2N 21.20 20,- 645 657 O 1 w. 9N 19.60 19.40 647 658 O 0 f, h. 24 7V 18.20 17.80 648 659 N-O 0 w. "") 2N 27.60 24.— 647 657 O 1 f.h, ") 9N 17.80 17.20 646 658 O 1 f. h. 2N H'H n H ___82' 9N ---- __. ,_ _ _ — — ----- 26 7V 17,60 649 660 N-O 0 h. 2N 28.60 25.— 645 657 O 1 h. W, 9N 18.80 17.80 645 656 N 0 h. 27 7V 18.80 17.40 646 657 N 0 I), 2N 27.80 24.80 645 655 N 1 W. H,^I 9N 18.60 18.- 645 655 N 0 h. 28 ?V 18.60 18.20 645 657 N-O 0 f. h. 2N 28,60 25- 647 657 O 1 h. W, 9N 18.80 18.40 645 656 N-O 0 h. 29 7V 18,20 17.00 649 659 O 1 W. h,") 2N 27.40 24.80 647 657 O 1 W. h,") 9N 18.80 18.60 646 657 O 0 W. I). 30 7 V 18 — 17.60 649 659 N 0 W. t).^) 2N 26.60 23.60 649 659 N-W 1 h. W. iiN 18 — 18 — 645 657 N'O 0 h. 31 7V 18.60 18.— 649 660 O 0 H.W. 2N 25.60 22.40 647 657 N-W 1 f.h. 9 N 19,20 19,— 676 657 N 0 h. April 1887 1 7V 18,<>0 17.60 649 659 O 0 f. w. 2N 21.40 20.40 617 657 S-O 0 w, "') 9N 18.80 18.80 647 658 N 0 h. lv. 2 7V 20,— 19.20 647 657 S-O 0 W. h. 2N 22.60 21.20 647 656 N-O 1 w, 9N 19.60 19.20 646 657 O 0 h. w.'«) 3 7V 19.20 18.20 648 658 N-W 0 f. I). 2N 27- 19,— 645 655 O 1 h. w.»«) 9N 20.40 20,- 645 657 N-O 0 f.h. 4 7V 19.60 19.20 647 658 N-O 0 gl, t>. 2N 18.60 18.60 646 656 S-O 1 l,, ") 9N 17.80 17.40 645 657 N 0 f.h 5 7V 16.80 15.40 647 658 N-O 0 h. w. 2N 26.40 23,80 646 656 S-O 0 h. 9N 19,80 19,80 646 656 N 0 f.h. 6 7V 18,20 17.20 649 658 N-O 1 h.w. 2N 29 — 25.60 647 657 N-O 1 f- I)- ") 9N 19,20 18.80 645 657 N 0 h. w. 7V 20,20 18.40 649 660 O 1 w. h. 2N 28.20 24,60 650 657 S-O 1 h.w. 9N 19,40 19.40 646 657 N-O 0 h Tag Stunde Psychromctcr trockenes feuchtes Äncroi'd- Nr. 1 Nr. 2 Windrichtung Windstärke Stand ! der Atmo-! sphäre 30 l 8 7V 19°,60 18«.60 649 660 S-O 1 f. h, «) 2N 27.80 24.20 647 658 O 0 h. 9N 19.80 20.20 647 657 N-O 0 h. ft 7V 17.60 17- 647 659 S-O 1 W, ") 2N 22.60 21- 646 657 N-O 1 W. h. 9N 18.20 18.60 645 657 O 0 fh. 10 7V 17.40 16.40 647 657 S-O 0 fh. 2N 27.40 23.60 647 657 S-O 1 f, I), ") 9N 17.60 17.40 645 655 N-O 0 h. 11 7V 19.20 17.80 647 657 N-O 0 f,h. 2N 26.60 25- 646 656 N.O 1 h. 9N 19.40 19.20 646 658 N 0 h. 12 7V 21- 19.40 649 659 S-O 1 l, 2N 23.60 22.20 647 655 S-O 1 h, ") 9N 16.60 18.40 646 657 S-O 0 h, w. 13 7V 19.20 18.40 649 658 N-O 0 w. h. 2N 24.80 23.40 648 656 S-O 2 f. w.") 9N 18.00 18.— 650 659 O 0 gl. b 14 7V 19.60 18.80 650 659 O 0 h. w 2N 24.60 22.60 648 657 S-O 1 W. h."> 9N 18.20 18,20 650 659 N 0 h. 15 7V 18.40 17,- 649 659 N-O 0 h. 2N 26.20 24,20 649 658 N'O 0 h. w. 9N 20.20 20- 648 658 N-W 0 fh. 16 7 V 18.60 17.40 648 657 N-O 0 h. 2N 28.20 25.40 647 656 S-O 1 h, w. 9N 18- 18.20 646 655 N 0 h. 17 7V 19.20 17.60 648 658 N 0 h. 2N 30.40 26.20 647 655 N-O 1 H.W. 9N 20.20 19,80 647 656 S-O 0 h 18 7 V 19.80 19.20 649 658 S-O 1 w. 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") 2N 24.40 > 22.40 650 659 S-O 1 j w, h, 9N ! 17.80 ! 18.— 650 661 N 0 I,. 2« 7 V 18,60 17,— 650 , 660 N-O 0 h.. 2N 28,— 24,20 650 657 S-O 1 l,. w. 9N 19.80 19,40 650 659 N>O 0 w. h.«) 27 7V 19,60 18,40 649 658 O 0 h. w.") 2N 19,20 19.80 647 657 N 1 ssl. b, 9N 17.80 17.20 647 657 N-O 0 h, 28 7V 19.80 19.40 650 659 N-O ! 0 w. l,,") 2N 25,- 22.80 650 658 S-O 1 w. h, 9N 18,20 > 18,40 649 658 3t 0 !,, 29 7V 17,20 17.20 648 657 N-O 0 f, h. 2N 28,60 25.20 648 657 S-O 0 f. h, 9N 19.40 19,20 648 657 N 0 h, 30 7V 20,20 18,60 650 658 N-O 0 I,. 2N 30,- 24.8» 649 65? N-O 2 h. w.") 9N 18.80 18.60 649 > 658 N-O 0 w. I). ! - 5 1 7 V 17.80 16.80 6!i1 659 N 0 f. h, 2N 28,40 25,40 6W 058 ^ S-O 1 h. w °«) 9N 18.80 18,60 648 656 N-O 0 h. 2 7V 20.20 19,80 650 659 O 1 w.h.") 2N 26.60 23.80 648 657 S-O ! 1 !,. w") 9N 18.60 18.20 650 658 O 0 f. H, 3 7V 19.20 18.40 651 660 N-O 1 f. w.°") 2N 24.80 22.60 «49 659 N-O 0 w, l>. 9N 19.60 19.60 650 659 O 0 l). w, 4 7V 18.40 17.60 650 «58 N-O 0 f. 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N-O 1 h, w, 9N 19,80 19.80 652 660 S-O 1 1). w.«') 6 7V 18— 17.40 652 660 N°O 1 w. 2N 22.60 20.60 650 659 S-O 1 w h, 9N 18.20 17,80 651 660 N-O ! 1 h. 7 7V ! 20.20 19.60 652 660 O 0 h. 2N 27.60 24,— 650 , 659 S-O 1 h, w."«) 9N 19,40 19.20 650 660 ^ S-O 1 w. 8 7V 20.60 19.40 «51 «60 S-O 1 w. h, 2N i 2«.80 24.20 650 659 N-O 1 I, w, 9N 16.60 18.60 651 660 O 0 I,, ") 9 7V 17.40 16,— 650 659 N-O 0 , h, 2N 27,60 24.60 649 658 S-O 1 h. w, 9N 20.40 ! 20,— 650 660 O 1 h, w, 10 7V 20.80 l 19,40 650 659 S-O 1 h, 2N 28,20 ! 24,20 649 «58 S-O l l). 9N 18,80 18.60 «50 659 O 0 l h, w,"°) 303 11 7V ^«_ __«__ 2N ------ ------ __ — — __ — 9N —'— ------ — — — — — 12 7V 18W 18^20 651 660 S-O 0 w. l). 2N 26,20 23,80 650 659 S-O 1 h. w. 9N 19.20 18,80 649 659 N-O 1 f.l). 13 7V 19.20 19.20 652 660 S-O 1 h. 2N 27.40 23.60 «',50 658 S-O 1 h. w. 9N 18.80 18- 650 659 N-O 1 l). 14 7V 18.80 17,60 650 660 S-O 1 I)- 2N 28.- 21.80 648 658 S-O 1 h. 9N 18.60 18.40 650 658 N-O 0 h. 15 7V 16.60 15.60 650 658 N-O 1 h. 2N 28.- 24.80 650 658 S-O 1 l), W. 9N 18.60 18.40 650 658 N-O 0 h. 16 7V 20.20 18.80 650 659 N-O 1 fl). 2N 20.20 19,80 650 657 S-O 1 W. °°) 9N 19.80 18.60 649 658 S-O 1 w, h. 17 7V 19.20 18.40 651 660 O 1 W. I).") 2N 26,20 23.20 652 660 S-O 1 h. W. 9N 18.20 18.20 649 657 O (1 h. 16 7V 18.60 17.80 650 659 O 0 l). W, 2N 27.20 24.20 649 658 S-O 1 w. h. 9N 19.20 18,20 650 660 O 1 gl. b. 19 7V 17 20 15.40 649 659 N-O 0 h. 2N 27.60 24,60 650 659 N-O 1 h. w. 9N 17.60 17.40 651 660 N-O 1 h. 20 7V 18,20 17,20 652 660 O 0 w. h. 2N 28.- 24.60 652 660 S-O 1 h. w. 9N 18.60 18.60 651 660 S-O 1 h. w."») 21 7V 19.40 18,80 652 660 S-O 0 w. 2N 25.60 23.40 651 660 O 1 h. w. !) N 18.6" I?M» 650 660 O 0 f.h. 22 7 V 19.40 18.-U) 652 660 S-O 1 W.!). 2N 23.40 22.60 651 660 S-O 1 w. 9N 17,60 17.— 652 660 S-O 1 f. H. "') 23 7V 16.40 15.40 650 660 O 0 f.l). 2N 27.40 23.60 650 660 S-O 1 h. w, 9N 18.20 18.- 652 660 S-O 0 f, l). '") 24 7V 19.60 17.40 652 661 , O 1 w. 2N 26.80 23,80 652 660 S-O 1 h. W. 9N 19.80 19.20 651 661 O 0 h. 25 7V 17.60 17.20 650 660 O 1 f.h. 2N 27.40 24.20 650 660 O 1 f h. 9N 19.20 19.40 651 660 O 0 h. 26 7 V 17.40 16.20 651 660 O 0 h. 2N 28.40 24.80 650 660 O 1 h. W. 9N 17.60 17.20 650 658 S-O 0 t). 27 7V 17.40 15.60 650 660 O 0 l). 2N 25.60 23.60 648 658 2-O 1 h, W, 9N 19,20 19.- 619 658 O 0 h. Tag Stunde Psychro meter trockenes feuchtes Aneroid-barometer Nr. l Nr. 2 Windrichtung Windstärke "5 ^ " — 304 — 1 7V 2N ------ ------ — — — — — 9N ------ — — — — — — — 2 7 V 18M 17.60 650 660 O 0 lv. 2N 24.40 22.40 650 660 O 1 W. 9N 17.40 17.20 650 660 O 0 h. ") 8 7V 15.40 14.40 650 660 O 0 li. 2N 20.40 23.20 651 660 O 0 h, w. 9N 18,40 18 — 650 659 O 0 h. 4 7V 19.80 18.80 651 660 S-O 0 w, h. 2N 25.40 23- 649 658 O 1 W.H.") 9N 17.20 17.20 649 660 S-O 0 h. 5 7 V 19.20 18.40 650 661 N-O 1 h. w. 2N 26,20 22.40 650 661 N-O w, h. 9N 19.40 19- 651 659 N-O 1 f. w. 6 7 V 18.80 17.40 650 660 O 1 h. w. 2N 27.80 24.20 650 658 O 1 h. W. 9N 18.80 18,20 650 660 O 0 h. 7 7V 15,60 15.40 650 660 N-O 0 h. 2N 26.60 21.60 650 660 S-O 1 h,w. 9N 18.20 17.80 650 660 O 0 h. 8 7V 14.60 13.20 649 659 N-O 0 h. 2N 27.80 20.60 650 660 S-O 1 f.h. 9N 18,60 17.60 650 659 O 0 h. 9 7V 14,80 13.20 650 660 N-O 0 h. 2N 27.40 23.40 651 660 S-O 1 f.h. 9N 18,20 18.20 650 660 S-O 1 h. 10 7V 18.80 17.40 650 660 S-O 1 h. 2N 29.- 24,80 650 659 S-O 1 h. w. 9N 19.20 18.80 650 660 S-O 1 l), w. 11 7 V 17.60 15,60 651 660 S-O 0 h. 2N 26,— 22.60 649 658 S-O 1 h. W") 9N 18,60 17.80 649 660 N-O 1 w. 12 7V 17.80 17/10 650 659 O 0 f, w. 2N 23.2!» 21.10 650 660 S-O 1 W. 9N 17.60 17.4" 650 660 N-O 0 h. W. Juni 1887. 28 ' 29 30 31 7V 2N 9N 7 V 2N 9N 7V 2N 9N 7V 2N 9N 16°,60 27.80 17.60 19.80 26 — 17.20 18.40 27.60 18.40 16,40 26.40 18.40 15°.80 23.60 17.20 19.60 23.60 17.40 16.80 2 «,»!>' 18.20 15.40 23.80 18.60 649 648 650 65 l 650 650 s!50 65«! , 2N 21.60 19.80 651 660 S-O 1 w, 9N 14.80 15.20 650 659 O l» h. «') 26 7V 17.40 16,60 650 660 O 1 w. h. 2N 24.40 21.80 650 660 S-O 1 h. W.««) 9N 18.20 17.80 651 661 S-O 1 t». 27 7 V 17.60 16.80 650 660 S-O 0 f.h. 2N 25.80 23.— 650 659 O 1 f.h.") 9N 17.40 17- 648 657 S-O 0 f.h. 28 7 V 18.40 17.20 650 660 O 0 w.h. 2N 24.60 23.- 649 659 S-O 1 h. W. 9N 18,40 17.40 650 659 S-O 0 f.h. 29 7V 18.80 18,- 651 660 N-O 1 w.h") 2N 20.60 19,80 649 658 S-O 2 w. 9N 18.20 17.40 650 659 O 0 h. '°/ — Z0N — 1 7V 17°.40 16-.60 650 660 O 0 w. «») 2N 25.40 22.40 651 660 N-O 1 f. h. 9N 17.60 19.40 650 659 O 0 w. «") 2 7V 17.80 17.40 650 659 S-O 1 w. 2N 26.40 23,40 649 659 S 1 W. l). 9N 17.40 17.20 649 658 O 0 h. 3 7 V 15,40 14.80 650 659 O 0 h. 2N 26.20 22.80 650 660 S-O 1 h. W. 9N 18.60 18.40 650 660 O 0 H. 4 7V 16,80 16.20 650 660 O 0 w, h. 2N 26.40 23,40 652 661 O 2 w. y. 9N 17.20 16,80 652 660 S-O 0 w. !>, 5 7V 17,- 16,40 652 662 S-O 0 h. w. 2N 26.40 2l.80 652 661 S 1 h. W.""> 9N 17.80 17.80 650 661 O 0 W. h. 5 7V 18.40 17.40 650 660 O 0 W. 1), 2N 25.60 23.40 651 660 S-O 1 h. tv.«l> 9N 16.40 18.60 651 66" S-O 0 h. 7 7V 17.40 17.20 650 660 S-O 0 h. Ni. 2N 26,80 24.20 648 659 S-O 1 h. 9N 19.40 19,20 650 660 S-O 1 h. 8 7V 19.40 18.20 649 660 S-O 0 f.h. 2N 26.80 24.20 650 659 O 0 h. W. 9N 19.40 19,20 619 660 O 0 h. W. 9 ?V 19.— 17.60 65! 661 O 0 h. 2N 25.- 22.40 650 659 S 1 gl.b."2> 9N 17.20 16.40 650 660 S-O 1 gl.b. 10 7V 17.60 17.20 651 66" S-O 0 gl.b. 2N 23.60 21.40 651 660 S-O 1 w. h. 9N 17,20 16.80 651 66!) O 1 ?'«, 11 7 V 16.60 16.20 650 66») O 0 2N 25.40 22.80 653 661 S 1 h. w. 9N 19,40 19.60 651 659 O 0 f.h. 12 7V 18.80 18.40 651 660 O 0 h. w, 2N 25.40 22.80 651 660 S-O 1 w. h. 9N 19.20 18,40 652 660 S-O 0 w. " 13 7V 18.60 17.80 653 662 N-W 0 gl.b. 2N 25.40 23.80 652 661 S-O 1 w. h."> 9N 17.20 16.80 652 660 N-O 0 h 14 7V 17.80 17.40 651 659 N-W 9N 18,80 18.60 652 660 S 0 h. w. 30 7V 2N 9N 17°,40 25.40 16.60 16«.80 22.20 16.40 650 650 650 , 659 660 660 O S O 0 1 0 w. li. w.") Tag Stundc Windrichtung ! Windstärke Stand der Atmosphäre Psychrometer trockenes feuchtes Aneroid-barometer Nr. 1 ! Nr. 2 Juli 1887. — 307 15 7V 18°,40 18°.— 651 660 S-O 0 w. ««) 2N 22.80 21,40 651 660 S 1 w. 9N 19.20 18.80 650 660 NO 0 w. h. 16 7V 18.80 16.20 650 660 O 0 h. w. 2N 23.80 22.40 650 660 S-O 0 w. h. 9N 16,80 16.60 650 660 N-O 0 17 7V 18,40 18,- 651 661 N-O 1 f.h. 2N 25,— 21,20 650 660 S-O 1 h. w. 9N 18,60 18.20 651 660 O 0 h. «') 18 7V 19.20 18- 650 660 S-O ! 0 f, h. 2N 26,- 23,20 650 660 O 1 h. w. 9N 18,20 18.20 650 660 N-O 0 ,ti. 19 7V 18 — 17.20 650 660 O 0 >h. w. 2N 26.20 23.80 651 660 S-O 1 w. h. 9N 19,20 19.20 651 660 N-O 0 l), 20 7V 18.80 18,60 651 660 N-O 0 f.w. 2N 24.20 21,80 649 659 O 2 w. h. 9N 19,20 18.20 650 660 S-O 0 w. 21 7V 18,20 17.40 648 65!) N-O «» w. h.««) 2N 24,20 22,40 649 659 N-O 0 h, w. 9N 17.60 17.60 65l> 660 O 0 f. h, °") 22 7V 13.20 17,— 650 660 O 1 h.w,"") 2N 23.40 21,60 65»» 660 S-O 0 w, h. 9N 17,60 17.60 648 659 N»O 0 w. h. 23 7V 19,20 18,40 6'.1 660 O 0 w. I), 2N 23,- 21.60 654 662 N 2 w. h. 9N 16.20 16,- 650 660 O 0 h. 24 7V 15.20 14 60 650 660 O 0 t). 2N 25,80 22.40 650 659 S 1 h.w.l") 9N 18,20 18- 651 660 S-O 0 f.h. 25 7V 16.20 15,40 649 658 N-O 0 h. 2N 24.80 22,40 649 659 N 1 h. w. 9N 18.40 18,20 650 660 N-O ^ w. h. 26 7V 16,60 15,— 650 659 N-O 0 w. t). 2N 23.80 22,60 650 659 N-O 1 w. h. 9N 19,40 19,20 650 659 N-O 0 w. 2? 7V 18,20 17,80 650 660 S-O 0 gl.b.'l") 2N 20,80 19,80 649 659 O 1 w.l). 9N 16.40 18.60 651 660 O 0 f.h. 28 7V 16,- 17,- 649 658 O 0 h. 2N 25.20 22.60 650 659 O 1 h. w. 9N 19.20 19,— 651 660 S-O 1 w. 29 7V 18.20 17.40 650 660 N-O 0 w,h,"») 2N 25,80 23.40 652 660 S-O 0 w.h,"") 9.N 17.20 651 660 S-O 2 w. 30 7V 16.80 16.40 649 659 S»O 0 f- h. "5) 2N 20.80 19.80 650 660 S-W 1 W. 9N 15,60 15.80 650 660 O 0 h 31 7V 16,40 16.20 649 659 N'O 0 f.h. 2N 25.20 23.20 650 659 N-O 1 h. W. 9N 18.40 18.60 651 660 S-O 0 h. 20' Tag Stunde Windrichtung ! Windstärke Stand der Atmosphäre Psychromcter trockenes feuchtes Ancrovd-baromcter Nr. 1 Nr. 2 — 808 — 1 7 V 2N 9N 18°,20 2l.40 17,— 17 °.40 19.80 16.40 651 652 650 660 660 66»! O N-O O 1 1 0 f.h, w.h."") h. 2 7 V 2N 9N 14.80 24.40 17.60 13.60 22.80 17.40 619 650 650 660 660 660 O O O 0 0 0 w'.h."") h. 7V 2N 9N 17.20 21.40 16,20 16.20 19.80 16,— 649 649 650 659 658 660 N N-W O 1 1 0 w. "") w. h, h. 4 ?V 2N 9N 17.60 25.40 17.20 16.80 23.-16.80 651 650 649 661 660 660 O S-O O 0 1 1 h. w, h.w.""') fh. " 7V 2N 9N 19.80 25.20 17.20 18.60 23,-17.20 649 650 649 659 659 660 N-W N N-O 0 2 0 fh, h.w."") f.h. 6 7V 2N 9N 17.80 26,20 18.20 16.80 24.-17.80 649 649 650 659 658 659 N-O N°O O «! 1 1 h. w, h, w. 7 7V 2N 9N 16.80 24.80 19.20 16.20 21,40 17.80 649 64? 648 658 657 65? N-O N-O O 0 1 2 w. h. W.I), h. 8 7 V 2N 9N 17.80 26.80 17.80 16.80 23,-17.80 648 649 649 65? 659 658 N-O N-O O 1 0 h. h.w.'") h 9 7 V 2N 9N 16.80 18/20 16.40 22.60 17.80 649 650 650 659 659 660 N-O S-O S-O 0 1 0 fh. h.w.'") h. 10 7 V 2N 9N 17.60 25,60 18- 16,20 23.80 16.20 650 650 649 660 659 658 N-O N-O O 0 1 0 h. h. w. h. 11 7 V 2N 9N 15,80 28.40 16.60 14.80 24.20 16.40 648 650 65»! 65? 659 66») N-O S-O O 0 1 0 h. H,W.'") h. 12 7V 2N 9N 15.40 27.80 17.20 14.80 23,40 17.20 648 649 648 658 657 657 O S-O N-O 0 2 0 f h. h.w.'") h' 13 7 V 2N 9N 15.20 27.80 19.20 15-22.60 18.20 650 64? 618 659 65? 65? N-O O N-O 0 0 0 h. fh. h. 14 7V 2N 9N 16.20 2380 16.40 15.40 21,80 16,40 647 647 647 65? 65? 657 N-O N-O O 0 1 0 h. w. w, h, h. 15 7V 2N 9N 14.80 29-18.20 13.40 23.60 18- 647 647 648 65? 657 658 N-O N N-O 0 1 0 h' h, w. h. 16 7V 2N 9N 18,-27.60 18.40 16.40 19.-18,20 649 648 650 659 658 660 N-O N-O O 0 1 0 h' h.w. h. Auaust l88? Tag Stunde Windrichtung Windstärke Stand ! derAtmo-sphä.e Psychrometer trockenes feuchtes Anerotd- barometer Nr. 1 Nr. 2 — 309 — 17 7V 16",20 16".20 649 658 N-O 0 h. 2N 23.60 23,- 647 65? S 2 gl,b."") 9N 17.60 17,40 650 660 O 1 h. 18 7V 16,40 H.lM 61!) 660 N-O 0 f-h. 2N 24.80 20.60 649 659 S-O 1 h. w. 9N 17,40 17^ 6l9 658 O 0 h. W, 19 7V 15.60 14.20 64? 657 O 0 h. 2N 27.20 23.80 648 658 S-O 1 f.h. 9N 17.40 17,20 650 660 S-O 0 h. 20 7V 17,80 16,80 650 659 S-W 1 h. 2N 28.80 24__ 649 659 S-W 1 f.h."«) 9N 16,60 16/10 650 660 N-O 0 gl.b. 21 7 V 17,20 16.40 649 658 O 0 f,h, 2N 26,20 23- 648 657 N 1 h. 9N 18.20 16.20 649 659 N-W 0 f.h. 22 7V 17 — 16- 649 659 N-O 0 w, h. 2N 24- 22,20 647 656 N-O 1 w, h. 9N 17.60 17.20 650 660 O 0 h. w. 23 7V 17.80 17,40 650 660 N-O 0 f. w. 2N 26.60 23.80 650 660 N 1 fh. 9N 17.60 17,40 649 659 O 0 h. 24 7V 19.40 18,40 650 659 N-O 0 h.w."') 2N 28.40 21.80 649 658 N 1 I). 9N 17.60 16.60 650 660 O 2 h. 25 7V 18,20 16.80 650 658 N-O 0 H.W. 2N 27.20 23,80 648 660 N 2 f.h. 9N 18,80 19,— 650 660 N-O 0 h. 26 7V 17.80 17.20 65») 661 N 0 H.W. 2N 18.40 17.60 617 656 S ^ w. "«) 9N 16.60 16.40 619 659 O 0 fh. 2? 7V 17,40 16.60 649 659 N-O 0 f,h. 2N 27,20 24.40 648 658 N-O 0 h,w."") 9N 17.40 17.60 650 660 S-O 0 W. 26 ?V 15.20 14.80 64? 657 N-O 0 h. 2N 25.60 23.60 647 656 N°O 1 f.h"") 9N 17.40 17.20 649 659 O 0 h. 29 7V 17.40 16.20 649 659 N-O 0 w.h."") 2N 19.40 18,40 649 659 N-O 1 w. h. 9N 13,40 13.20 648 658 N-O 0 h. 80 7V 18,80 13,— 647 65? N-O 0 f-h. 2N 2.'>.40 23.40 650 660 N-O 0 fh. 9N 17,10 17,40 619 659 S'O 0 fh. 31 7V 16,20 15.20 649 659 N-O 1 h, 2N 26,— 22.60 649 658 S-O 1 w, h 9N 16.80 650 660 S-O 0 f.h Erklärung der Abkürzungen: h, heiter; ni, wollig; f, fast; gl. b, gleichmäszig bedeckt. Tag Stunde Windrichtung Wind- ! stärke Stand dcr Atmosphäre Psychrometer trockenes feuchtes Aneroid-barometer Nr. 1 Nr. 2 — 310 — Men zu den meteorologischen Beobachtungen. 1. Regen von 3,30 bis 4 Uhr vorm. 2. Regen von 7 bis 7,15 Uhr vorm. 3. Regen von 5 bis 6 Uhr vorm. 4. Regen von 11 Uhr vorm. bis 3 Uhr nachm. 5. Regen von 3 bis 4 Uhr nachm. nnd von 8 Uhr nachm. bis 1 Uhr vorm. 6. Blitz, Donner mit wenig Regen von 3 bis 4 Uhr nachm. 7. Blitz, Donner mit Regen von 1 bis 1,30 Uhr nachm. nnd von 2 bis 3 Uhr nachm. 8. Blitz, Donner ohne Regen von 3 bis 3,25 Uhr nachm. 9. Blitz, Donner mit Regen von 3 bis 3,25 Uhr nachm. 10. Blitz, Donner, Südostwind mit Regen von 12 Uhr vorm. bis 1,45 Uhr nachm. 11. Regen uon 12 Uhr vorm, bis 1,30 Uhr nachm, und von 10 Uhr nachm. bis 3 Uhr vorm, 12. Regen von 3 bis 4 Uhr nachm. 13. Blitz, Donner mit Regen von l,30 bis 3,30 Uhr nachm. 14. Wenig Regen von 9,30 Uhr nachm. an und etwa zweistündig in der Nacht. 15. Regen von 1 bis 2 vorm. nnd von 11 bis 11,30 Uhr vorm. 16. Weilig Regen nachts lind von 9 bis 10 Uhr vorm. 17. Regen von 2,30 bis 3 Uhr nachm. 18. Blitz, Donner, starker Nordwind mit Regen von 11 bis 12 Uhr vorm. 19. Donner im W. 20. Donner im W. 21. Blitz, Donner, Ostwind, Regen von 11 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. und von 6 bis 8,30 nachm. 22. Regen von 12 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. 23. Blitz, Donner, starter Nordostwind, Regen von II Uhr nachm. bis 12,30 vorm. und von 3 bis 4 Uhr uachm, 24. Regen von 3 bis 4 Uhr vorm 25. Donner im N. 26. Donner in N-O. 27. Donner in N.-O,, Blitz, Donner, Hagcl. Regeil von 2,30 bis 3,30 Uhr nachm. nnd von 12,30 bis 2 Uhr vorm, 28. Regen von 2,30 bis 3,30 Uhr nachm, 29. Regen von 12,30 bis 2 Uhr vorm, nnd von 11 bis 12 Uhr vorm. 30. Regen von k,30 bis 8 Uhr vorm, 31. Blitz, Donner, Ostwind, Regen von 2,30 bis 8 Uhr nachm, 32. Blitz, Donner, starler Ostwind, Regen von 7 bis '.» Uhr nachm, 33. Donner im N, — 3l1 — 34. Regen von 7 bis 8 Uhr vorm. 35. Blitz, Donner, Regen von 2,30 bis 4,30 Uhr nachm. 36. Zu wiederholten malen nachts reichlicher Regen. 37. Regen von 1 bis 3 Uhr nachm, 38. Regen von 3 bis 4 Uhr nachm, 39. Blitze im N. 40. Regen von 1 bis 5 Uhr nachm. 41. Vlitz, Donner, Südostwind, Regen von 3,30 bis 4,30 Uhr nachm. 42. Regen von 1 bis 3 Uhr vorm. 43. Blitz. Donner, Regen von 3 bis 11 Uhr vorm. 44. Donner im N, 45. Regen von 3 bis 5 Uhrnachm.; Blitz, Donner, Regen von 7 bis 11 Uhr nachm. 46. Regen von 2,30 bis 3 Uhr nachm., von 4 bis 5 Uhr nachm. nud von 8,30 bis 11 Uhr nachm. 47. Regen von 2,30 bis 4 Uhr nachm. 48. Blitz, Donner, Regen von 1 bis 5 Uhr vorm. 49. Regen von 1,30 bis 2 Uhr nachm. 50. Regen von 4 bis 5 Uhr nachm. 51. Regen von 3 bis 2 Uhr vorm. 52. Regen von 4 bis 5 Uhr nachm. 53. Vlitze, Donner, Regen van 1 bis ^,30 Uhr nachm. 54. Während der Nacht wenig Regen. 55. Vlitz, Donner, Nordwind, Regen von 5 bis 6 Uhr nachm. 56. Blitz, Donner, Nordwind, Regen von 3,30 bis 4,30 Uhr nachm. 57. Regen von 3,30 bis 7 Uhr vorm. 58. Blitz, Donner, Südostwind mit Rege» von 5 bis 7 Uhr nachm. 59. Regen von 2 bis 5 Uhr vorm. und von 9 bis 10 Uhr vorm. 60. Regen mit Nordwind von 10,30 bis 12 Uhr Uhr vorm. 61. Regen von 10,30 bis 12 Uhr nachm. 62. Regen von 8,30 Uhr nachm. bis 3,30 Uhr vorm. 63. Vlitz, Donner, Ostwind mit Regen von 4,30 Uhr bis 8 Uhr nachm. 64. Regen von 4 bis 8 Uhr nachm. 65. Regen von 6 bis 7 Uhr nachm. 66. Regen von 12,20 bis 1,30 Uhr nachm. mit einigen Blitzen nnd mit Donner, 67. Regen von 1 bis 2 Uhr vorm. 68. Regen von 12 Uhr vorm. bis 2 Uhr nachm. 69. Regen von 3 bis 4 Uhr nachm. 70. Regen von 12 Uhr nachm. bis 3 Uhr vorm. 71. Blitz, Donner, Ostwind mit Regen von 3 bis 5 Uhr nachm. 72. Regen von 4 bis 5 Uhr nachm. 73. Regen von 3 bis 4 Uhr nachm. 74. Regen von 10,30 bis 12 Uhr vorm. nnd von 3,30 bis 4,30 Uhr nachm. 75. Blitz, Donner,Südwind mit Regen von 3 bis 4,30 Uhr nachm, 76. Vlitz, Donner, Südostwind mit wenig Hagel und Regen von 3,30 bis 5,30 Uhr nachm. 77. Vlitz, Donner, Südastwind mit starkem Regen von 3 bis 4 Uhr nachm. 78. Regen von 2,30 bis 6 Uhr nachm. — 312 - 79. Regen von 3 bis 4 Uhr nachm, 80. Regen von I.W bis 2,30 Uhr uachui, und von 4 bis 5 Uhr nachm. 81. Regen von 1 bis 3 Uhr vorm. v2. Regen von 1 bis 3 Uhr nachm, 83, Regen von 11 bis 12 Uhr vorm, 84. Regen von 1 bis 2,30 Uhr nachm, lind von 4 bis 5 Uhr nachm. 85, Regen von 1 bis 5 Uhr vorm. 86. Regen von U bis «.30 Uhr nachm. 67. Negen von 2 bis 3 Uhr nachm, 88. Regen von 5, bis bis 5 Uhr vorn», 103, Regen von 11 bis 12 Uhr nachm, 104, Regen von 3 bis 4 Uhr nachm., von 5 bis 5>,30 Uhr nachm. 105, Negen von 8 bis 10 Uhr vorm. 106, Blitz, Donner, Südostwind mit Regen von 2,30 bis l Uhr nachm. 107, Blitz, Donner, Nordostwind mit Regell von 3 bis 3 30 Uhr nachm. 108, Leichter Regen von 5 bis 8 Uhr vorm, 10!». Blitz, Donner, Südwind mit Regen von 4,30 bis 7 Uhr nachm. 110. Blitz, Donner, Südwind mit Regen von 2,30 bis 3,30 Uhr nachm, 111. Regen mit Südwind von 2 bis 5 Uhr nachm, 112. Blitz, Donner, Südwind mit Regen von 3 bis 3,45 nachm. 113. Blitz, Donner, Südwind, Regen von 3,30 bis 4,15 Uhr nachm. 114. Regen von 3 bis 2,30 Uhr nachm, nnd von 5,30 bis 0 Uhr nachm 115. Blitz, Donner, Südwind mit Regen von 2 bis 3 Uhr nachm. 116. Blitz. Donner, starker Nordostwind mit Regen von 7 bis 11 Uhr nachm, 117. Blitz, Donner, Nordwind mit Regen von 1l bis 12 Uhr vorm, 118. Blitz, Donner, Südwind mit Regen von 12,30 bis 4 Uhr nachm, ^l9, Blitz. Tonner, Südostwind, Regen von 7 bis II Uhr nachm. >20. Regen von 12 Uhr vorm, bis 1 Uhr nachm, nnd oon 5 bis5,3l) Uhr nachm, 121, Regen uon 8 bis 11 Uhr vorm. - 313 - Textbilder des ersten Vandes. Seite Villa Kiovio..... 1 Dschcdda....... 4 Ein ^aniane..... 5 Bischof Eomboni ... 15 Missionshaus in Chartnm, . 16 karten und Parkanlagen in Ehartum...... 17 Fraccaroli...... 28 Miani....... 30 Schillnkmädchen..... 32 ^lvl^,'in<'^!>! rex .... 37 Dinkamädchen..... 41 Requisiten und Waffen der Dinka....... 43 Vegeguung mit Gessi ... 48 Gessi Pascha..... 51 Schlangentultns der Dinka . 55 Schwere Krankheit ... 59 Abukajaneger..... 77 Sandclmegerin..... 80 Schlusiuiguette..... 84 Akkafrau....... 89 Mmnbettonegerm . . , . 90 Tangnsi....... 97 Vegeguung init Mainbanga , 104 Dr. Junker...... 105 Elefantenfalle..... 1^5 Kouig Nessugos Tod Ui7 itriegerische Pantoininien 143 I)LN<1n>ll^rax I^miui , , , 146 Fliegendes Eichhörnchen (mdora,) 147 itainpf der Atta ncit den Sandet) 149 Termite....... 158 Termite m geflügeltem Zustande 159 S ite Sultan Azanaa . - . . . .164 Der Schnnpause . , . .171 Zentralafrikanische Waldszenerie, 1^ui>1n,r1)in,und^caLin,voru^6i'l», 177 Die aufgespießte Hand. . . 181 Sandehsänger..... 185 Hinrichtung durch Erdrosselung 189 Saudehueger..... 192 Sandehneger..... 193 Sandchwasfen..... 195 Scmdchmädchcn..... 200 Zandehgehöfte..... 201 Dr, Junker...... 217 Nezzefliege...... 221 Resideuz Azaugas .... 225 Km versucht daZ Schießen . . 233 Emin Pascha..... 246 Ladü........ 251 Wita Hassän..... 271 Makrakamädchen .... 273 Makratanrger..... 276 Mntratanearr..... 277 Äiakralaucger..... 280 Makrakauegerinnen . . , . 281 Makrakanegcr..... 238 Äarimäochen..... 285 Eniius Diuan..... 288 Äariweib...... 291 Aariweili...... 29? Madmeger...... 300 Madineger...... 301 Weiber aus Madi , , . . 304 Der gelehrte Pascha , . . 306 Zturm auf Lad6 uud Tod des großen Magiers . . . .31! — 314 Vollbilder des ersten Vandes. Leite Casati. Porträt (Titelbild) 1 Meine Karawane , , . 8/9 Chartumer Tänzerin . , 16/1? Charwm...... 21/25 Der Nil bei Verlier, , . 32/33 Ans den Pfiff des Dampfers entflieht eine Herde Elefanten (farbig. . . . 32/33 Mcsrhael-Nek (farbig) , 40/41 Schilluktrieaer . , , . 40/41 Die erbeuteten Trophäen Solyman-Mers . . . 48/49 Francesco Emiliain. . . 48/49 Schwarze Soldaten des Sudan (Basinger) . . . 56j57 Abakaneyer..... 72,73 Abakanegerin . . , , . 72/73 Überschreitling eines Flußarmes .,... 80/81 Begegnung mit Dr, Junker (farbig)...... 104/105 Mambanga im Kampfe mit den Araberm.Mcin Sohn soll kein Skiaue werden!" 112/113 Ein Vinsa-Zauberer , . 120/121 Tanz und Pantomimen nach einer Vüffeljassd . . . 128/129 Getreideraub derNkkaweiber während des Dampfes . 144/145 VcstattnngZgebränchc bei denMambetto, . . . 100/161 Nimn-Niam-Neger , . , 176/177 Musicierende Neger . . . 184/185 Vehcrung einer Krankheit 192/193 König Ranna beschwort sein Volk bei den Knochen seines Vaters . , , 2«>«> 2«>1 Ansicht eines Abakka- gehöftes......282M8 Übergang über den Gadda (farbig)......256/257 Ansicht vonDem-Snleyman in Dar-Fertit , . , . 264/265 Ansicht eines Dorfes in Ma- kraka (farbig) .... 280/281 Nachtmarsch bei Fackelbe- leuchtnng.....288/289 3lnsicht von Redschaf mit dein Verge Logwek , . 288/289 MadidorfbeiLabor^(farbig) 304/305 - 315 Cextbilder des zweiten Vcmdes. Seit« Gordon.......6 Gordons Haupt . . .12 Untersuchung der kranken Kühe König Tschuas .... 16 „Wir dürsten nach Blut!" . . 27 Menschenopfer.....29 Schulikrieger.....33 Schulifamilie.....35 Schulihäuptling.....37 Schulihäuptling.....39 Geräte und Gefäße der SchuU- neger.......41 Prinzessin von Unjoro .49 Musikinstrumente der Schuli . 53 Flucht König Tschnas ... 68 CasatiZ Unterhandlungen mit den Häuptern der Waganda 71 Casati au den Baum geblinden 93 Verwandte König Tschnas im Festanzuge.....97 Casati luird abgeführt , . . 100 Uferpartie südlich uon Fola . 120 Vegetationsbild am Albert-See 125 Schlllimädchen.....l31 Major HawaZk-Gffendi... 137 Trite Die Garnison Labors r',Ä)tet die Gewehre anf Emin . . .161 Variweiber...... 17!» Faksinlile des Briefes Selim Agas (Vorder- u, Rückseite) 184/185 Mahdimünze..... 168 Osman Latif..... 207 Die kleine Amina .... 243 Durchwaten eines Sumpfes . 258 Angriff auf die Nachzügler der Karawane und Raub einer Frau....... 260 Geschenk Ntalis an Stanley . 261 Austeilung der Tribute . . 265 Neger ails dem Gebiete uon Urima....... 274 Angriff auf eine Karawane . 276 Dorf Ugogo...... 264 Begegnung zweier Karawanen und Übersendung eines Briefes an (5min . . , 286 Leutenant Rochus Schmidt . 289 Vegegumig mit Wißinann . 291 Bagamoio. wo Emiu heraus- stürzte....... 292 — 3is; — Vollbilder des zweiten Vandes. Seite Veite Aegetlitionsbild aus dem Gneistafcl am Verge Log- Innern Afrikas (Titel- wet...... . 120/121 bild) ....... 1 Ansicht der Mnrchisonfälle Tägliche Veglückwünschun- bei Echoa-Morn . . 128/129 gen der Verwandten Die erste Begegnung Emins König Tschlias , , , mit Stauleu . , , , 1!11!7, Ansicht eines Torfes in Ansicht der ägyptischen Sta- llnjoro ...... 24/25 tion Kiri...... 1.V2,1.'>; Hinrichtung dnrch drei Keu- Baridorf (farbig) . , , 17li/177 lenschläae..... 32/33 Ein Affeuparadies . , , 208 20!) Schulidorf an dem Berge Afrikancrinnen uerschiede- Schna...... lGN ner Stämme .... 2U.217 Tie Zeremonie der Milch 48/40 Hinrichtung eines Deser- Begräbnis König Kam- tierten ...... 210/211 rasis ...... .-><>/-)? Neger wärmen sich am Feuer 240/2 N Die gennistclen Weiber Casati mit seinem Neger- König Tschnas . . . 64/65 mädchen, Wita Hassan Emin bombardiert die über- und I)r. Junker , . . 248/249 setzenden Kähne der Krie- Raub eines Negerweibes ger Tschuas..... 72/73 aus der Karawane durch Transport der heiligen eineu Leoparden , , . 2',t;/2')7 Äartcu König Tschuas , 80/81 Casati tra>tk ailf dem Heim- Musiker Nioilgas, eines der wege ...... 2<>l/2().-, lttrohhänptlinge Unjo- Sklauenkarawane . . . 272/273 roZ....... 80/81 Krieger aus dem Gebiete Der Nil bei Kiri (Vege- der Urima..... 280/281 tationsbild) ..... 112/113 Das Bankett in Bagamoio 288/289 DerVergLogwekbeiRedschaf 120/121 CasatimitsemerDienerschaft 2U0 29? Vegisier zu deiden Gänden. (Die ro mische Zahl bedeutet dcn Vand, die arabische die Seite; V. ^ Vorwort,) Aba. die Insel I31. 32; II 1, Ababna. die 1182. 190; — töten die Arüder Zebos I 181; die Lanze der — I 18?! die Länder der — 1189-, Ndeni wandert in das Land der — I 19li; 5irieg gegen die — I 197-, em — Weib gebiert einen Leoparden l 182, Abakä. die I 78. 80, 287: Charakteristik der — I 79, A bara m b o, die I 140; Streit um das Gebiet der — I 88; die — als Elfenbenmrbciter I 90; die Ankunft Dr, Junkers bei den —' I 100; Truppen im Lande der — I 121; dk ^ zerstreut lebend I 128. 183; die — als tüchtige Elefantenjaaer l 134; die — verzehren die Leichen I 151; Bestattung der Häuptlinge der — I 1l»2; die Truppeuverstär-klmg der — I 173; das Laud der — I 182. 218; die Bevölkerung besteht aus ^ 1 187; die ^- werden überwältigt 1197; die — als Sklaven I 2W; die ^ erheben sich gegen die Regieruug I 208, A bbas Pasch a besteigt den Thron I 21, ?lbballah. genannt der Niainbara, I 2M; Flucht "s I 294, A bdaI! >i h Äi e n,; e, der Hauplinmm 11 Kin, Abd-el-Al Haschist, der Oberst I 257, Abd-el Aziz, der Flusi II 187. Abd-elAein Aga Schalai. der Leutenant II 187, Abd-el-Kader. Pascha II 3. 4. Abd - e 1 - Nhainnn ei Säiafi, der Koma I 21, Abo-el-Waab Effendi. der Hanptmanu. fällt bei Redschaf. II 183. Abd-es-Ssamatl). I 237. 278. Abd Rehman, der Kaufmann aus Zanzibar. II l8. 21. 23, 21. «0. 74. 83; II 103, Abdnl Latif Pascha, der Nachfolger Naleo Paschas. I 19; ^ giebt sein Amt auf. I 20. Ab d ul-W aab Effe udi. der Haupt- inaun, II 153, Abdul-Wahd Effendi. der Hauptmauu, II 229. Aberglauben. I 72.73. 74.287; II 29. 43. 48. 53. 5<>. Abessinien. politische Unruhen in — I 5; itönig von ^ I 22. 25; Bewohner von — I 223. Abisanga. die 188, 187. 219. 229. 268; die — als Akklimatisa- — 318 — toren der roten Olpalme, I 99; Häuptling der ^ I 104. 22?-. Nessugo geht ,^l den " I 199; die — als gute Soldaten I 122: nie — nnterstützeu die Ababua I 182: die — werden überwältigt I 197. Absinth, die Pflanze, Verkauf von — I 129. Abu-Adfa. der Vergblock I 8. Abnbeker. der Händler II 24. Abn-el-Feoa. der arabische Geograph. I 211. Abn G l> e m r, das Gelände von 122. Abugoruu. der Häuptling, Einfall — s I 53; — läßt sein Leben I 53. Abu Hamad, der Ort. Halim Pascha flieht nach - I 21 Abu Hobla, das Thal von H 4. Abui. die I 232. Abukaja, die 1 61, 77; Kolonie von — 1 78, 238; Gegend uon — I 68. 76. Abu KIea. der Ort, Sieg der Engländer bei — II 11. Abn-murknl), der Aogel I 38. Abü Tand wird geschlagen II 2. Abu Taker, die Brunnen von — I 8. 9, Abu-Zeir. die ssnrt von !I 3. Abwaschungen mit Sand 1, 10. Achinet Abu Ved^n El Gazzar Pascha, der Generalgouverneur, mit dem Beinamen der Schlächter. I 19. 22. Ach met Abu Ghe»nr, der Vater des Teufels I 22. Achmet Ussiuti II 190, Achmet Anad, Araber von Oman, II 60. Achmet Auan I 280, Ackmet Baba, Vemnter der Verwaltung I 272, Achmet Dinkaui II 164, Ach met Mahmud, der Schreiber II 153. Ach inet Mohammed. Adjutant Emins I 303. 306; die Mutter nnd Tochter — Z werden getötet 1303. Adam Pascha I 24, — entwaffnet die Rebellen l 24. ^,,tl>,, eine Pflanz II 276. 279. 281. 283. 287. Aodiddschi. die I 218. Adendoa die II 5. Adler, der. mit dem weißen Kopfe I 286. Adsai. die I 103, Aegyp ten, I 21. 54. 250. 253. 255. 257; H 5. 18. 148. 159. 160. 190. 191. 202, 208. 221. 226. 270; politische Uuruhen in — II 5; Mohammed Ali kehrt nach ^ zurück 119; Viehsenche in — I 24; die türkischen Truppen werden aus — weggenommen I 58. Aegypter, die I 74. 118. 278. 296: II 2. 165. 16!!. 168. 175. 223; die Aeamtenund Offiziere der-^ II221, Aequatoria, die Provinz I 14. 32. 58. 228. 242. 243. 244. 262. 268. 270. 296; II 132, 149. 154. 205. 2l1, 212. 221. 230. 239; Em schiffung nach — I 29; die Gerichtsbarkeit von — I 121; die Mudirie in — I 271; die Soldaten von -- I 295; II 74; die Negieruug von — II 64, 107; —s Verbindung^ weg mit Zanzibar II 117; die Zu stäude iu — II 146. Aequatorialseen, die I1121.143. Aethiopie« I 13, 18. Affen, die I 101. 151. 165. 168. 183. 199. 226. 248; II 36. 126, 281; die gesprenkelten — N 35; die — werden von Casati getötet II 36; die entwenden eine Trommel 1! 218. Afifi. die siehe Atta, Agar. die I 68. 270. 282, ^,ßi, siehe Termiten. Aire. der Fluß I 68, Ajak. der Ort I 68. 69. 71, 75. 237. 269; die Näumnng von — I 278. 319 - Aju. der Fluß I 78. 305. Aju. die Station I 306; II 167. A tan. der Vera. I 14. Akango, der gefräßige Diener, I W, Atangoi, der Sohn des Bönigs Aakangoi. I 188; Casati besucht ^ in seiner Residenz I 199, Akazien. I 8. 253; II 281. 282. 288. 290: Nil— I 13. 31: sarne-sianische — I 13; die Ninde der — zur Lederbereitung verwendet I 69. Akta, der Muß I 78. 82, 86. Akka. die Zwerge I 88. 147, 205, 231. 232; die Sprache der — 1149; die Gebräuche der — I 150, 151, 152; die ^ werden überwältigt I 197; Casati nimmt einen —mit sich nach Zanzibar II 267. Akta. das Iwerghuhu I 199. Aklara. der Ort I 210. A km et, die Hochebene von I 9, Aköi. der Haupttina, 11 127. Alabara, die Steppen von I 183, Ala-el-Tin Pascha wird zum Gouverneur ernannt II 1; — fällt »n der Schlacht ll 5, Albert-Edward-See siehe Rui-tan-See. Albert-See, der l 48. 211. 212. 313; H 33. 34. 63. 74. 79. 99. 116. 118. 122, 132. 143. 145. 165. 194, 197. 210. 246, 247. 251. 266; die Länder des —s II42. 43; die Verbindung des —Z mit dem Viktoria Tee Is 116; die Erforschung des—s II 117; Vorbereitungen zur vollständigen Erforschung des —-s II 118; rituelle Sitte» der Völker am — II 193. Albinismus. die Krankheit 1180. Alboiu. ein zweiter I 225. ^lkLlkpku« 1»nl>a,1l5j siehe Antilopen. Alessandro Manzoni II 270. Aleraudrieu, die Stadt; Bombardement von — I 255, Ali Ach met, der Maschmist des „Nyanza". fällt II 186. Ali Aga. der Hauptman» II 136, 138; -^ soll Emin festnehmen I1138;--fällt beiNeoschaf II 183. Ali Amuri I 245. Ali Dschabur, der Hanptmann II 168. 169. 175; — will Casali gefangen nehmen II 172. Ali Es sendi, ein ägyptischer Haupt- mann II 135 Alighieri. Dante, Zitat aus — H 38. 113. 201. AliKobbo, die Militärstation. 1214. 215. 218. Ali Kort kntli. der Elefantenjäger I 278. Ali Pascha Kato I 20. Ali Pascha Mohammed, erster Vizekouig von Ägiipten I 20. 21; — regelt den Sudan I. 21; — stirbt I. 21; sein Sohn I. 21, Ali Pascha Sebastopol I 21. Ali Schambruk, der Leutenant II 225. 226, 227. Altoholfalirikation, die I 251. Alloba, der Ort II 4. ^,Ivns pr68a,toriu3^ die Pflanze, I 286. Amadi. der Ort I 69. 74, 75. 76. 95. 269. 278. 282. 284. 287. 289. 292. 294; — wird zur Verteidigung eingerichtet 1 278; die Soldaten uon ^ I 278; der Untergang - s I 287. Amnra. der Häuptling II 106; die Leute —s räumen das Land II 108; das Gebiet — s wird zerstört II 152. Am at. der Lentcnant II 181. Ambala. die I 232. ^mdn,1i, siehe Termite. Ambambnla, die Verggruppe. I 219. 231; Dauga will sich auf dem — ausiedeln I 229. H,mbat,8r!ll, die Pflanze I 36. 56, 125; 11 123; Casati und die Ge- — 320 — fangeneu arbeiten sich durch — lündurch II 109; die Gefangenen wollen sich aus ^ ein Floß baue» II 112, Ameisen, die alZ Arzneimittel I 15?! die Zerstörung der I 158, Amina, die kleine II 214. Amkongo. II 231 Anditenero. der Ort s92, ^nclrodu^o siehe Bananen, ^,ns1«Liiada, siehe Termiten, An sina. der Sultan I 287; II 25, 63. 75: das Land uon ^ II 103, Angareb siehe Kalabra. Angii siehe Hund, Angolü. der FeldherrNtikimaZ 1108. Angoraziegen, die I 248. ^N0ma1urn8 pu»i11n», I 146, .^ntllrovitkocus troj;Ioä^t68 siehe Schimpansen, ^ntnn5. ein Tier II 217. Antilopen, diel 31. 63.168.220. 238, 286; II 35. 217. 28l, 290; die ^ als Speise I 157, 168; die — -felle und ihre Verwendbarkeit I 218; Jagd auf ^ bei den westlichen Sandeh II 217. ^.nöi siehe Termiten, Auzia, der Ort I 68, 79. 80. Arab, der Fluß I 49. Araber, die I 26. 33. 36. 44. 61. 86. 97. 118. 212. 215. 224. 226, 227. 229. 262. 265. 267. 281. 282. 289, 312; 1l 20. 28. 174. 256. 257. 263. 273. 278; die - betrachten deu .Häuptling Zambarö I 53; die — im Kampfe 158; die — gewinnen die öffentliche Meinung wieder fnr sich I 60; die Zeremonie des Freiens bei den u I 63; die Schuhbereitung bei den —n 169; die Streifzüge der — I 94. 243; die — begraben Miani I 99; die — besiegen Nando I 102; die — fallen in das Gebiet Ma,lbangas ein I 101; die ^ fördern ihre schändlichen Absichten I 109. 110; Nessugo verbindet sich mit den —n I 11 <; die — greifen Maiw banga an I 120: Mbruo streitet gegeu die ^ 1 123; die — gehen gegeu Gessi vor I 125; die — uähreu sich zuerst uon dem Fleische der Toten I 131; das Haupt der ^ I 229; die — werden in die Hände der Saudel^Vombe gegeben I 279; die — uerbindeu sich mit den Proselyten II 256, Ar^bi.derOberstI257: Paschall 221. ^,raoili8 Il^pnffn,eil, (Erdnuß) die Pflanze I 62. 68. 81, 305; —zur Oelbereitung verwendet I 252, Arakel Bey, der Gouverneur I 21. Archipelagus von Farsau, der I 5. H. rtllc, rni' a atricn, nn,, die Pflanze I 146. Artischoken. die I 127, Aruwimi, der Fluß I 214. 216; It 111. 145, 117, 118, 240; Wasserscheide zwischen dem ^ und dem Albert-See II 216. Asrael, der Todesengel II 1. ^88? — Nachlnittag I, 2!l, Assuau, der Ort 1 18. Assumba, eiu Tier, siehe ^i-ios-toin^s (in,,nbianu8. Atbara, der Fluß, Nebcnsinsi des Nils I 13. Ati. der Nach II, 236. Atmur Gabra. I 21. A tot. die I 61, 75. 270. Attikende. SundaZ Nachfolger II 193. Au, der Fluß I 96. ^.ull siehe Gier. Auad, der Häuptling 1 53. Aüel. der Äerg I 30. Aukadebbe, der Nebenfluß dc^ Schari I 213, Aussa. der Fluß II 120, ^V^vaill, siehe Teriüiteu, Awamba. die I 150. Awanda erzählt Emm II 132, ^ 321 A w u u g ul a. der Fürst der Id'io I 196. 197. Azanga. der Bruder Gambaris. itonig > I')I. >53. Ui0, 161. 187, 206. 228. 23«!; — bewirtet Casati I 91; der Amder —si 108; — nimmt den Titel eines »''-km,«, an I 1! I ; ^ fchiuiickt die Pforten seiner Wohnung mit (5'lfeubein I 136- itauua gegen - I 152; die Reside,,, - s 1163. 161, 225- Ca-satis llittencdung nut ^ 1 167 ; — lichmt das^ienschenfleisch 1 168; die Kleidung —s 1173; — verweigert die Mreise l 173, 174. 175: Kanna streitet gegen — 1 203; — wird der Kriea erklärt 1223; — unterwirft sich I 226; — wird überfallen 1 227; große Traner nm — 1231; 11, 2^6. Azanga Pogo, 1 111. Bk. der Ort I H'.^. 283, Babedougo, d^r bäuplling II 21. «3. 77. 79, 83. 81, 103. 210; -^ konfisziert die Briefe II66; —macht Streifzüge 11 82; Tschua beauftragt — Casati zn niorden 1183; — überfällt mit einer Anzahl dann^ura, die siidlichen Landstriche I1131; — zieht in Einenge Truppen zusammen II 151; ^ fällt in das Land Natonzis ein II üil: -^ nimmt in ^ieja Etellnna >1 l!)l, Babnker. die l 237. Aabnra siehe Maqua. Bachstelzen, die II 36. La«iu»>, die Pflauze l 128. Badschi use. die Gruppe uon 1 78, 80. 81. 218. Vagamoio. der Ort I 58; II ll l. 274. 278. 292. Vagaugese, das Gebiet uon 1138. 103.214;—wirb überfallen II68. 71. Baggara. die 1 33; II !'>7; die Rinder der — I 31. Baginde, der Ort I 82; der öänpt ling uon ^ I 77. 260. 2li7. Vagirmi, das Gebiet uan 1 21 l. Äahr-el'Adiad. der ssluß I 14. 213. Val)r-el-Arab. der Fluß I 38. 128. Vahr-el-Ard he. derNebenssnhdes Kuta I 213. Vahr-el-Azrak. derFlnh 111.213. Vabr-el-Dfchebel. 1 21upf —s I 178; - siieht nach Tuakin II 8; — übernimmt die Leitung einer Ef' pedition nach den Seen 11 116; — s Rückkehr II 116: der umi ^ entdeckte See I! 117; hinterläßt die Dampfer .Ihedive" und „'.'ly-au;a" >! 118; die Äerechmmgeu -« über den Nil II 119. 322 — Bakit Ana Bargllt, dtr Haupt-mann 11 186. Bakit A^a Mo Hani me d, dcr Leutenant II 183, Bakit Bey, sudanesischer Ober^ lenteuant l 221. 269. 291. I!^la,l:ni«6p3 r«x, der Vogel I 38. Balanga, der SohnMnuzas 1106, 179; — uerläßl semen Staat 1110; der Tod — s wird gesühnt z i7l>, Ballüla. der Häuptling der Schuli II 82. 130; — wird von Tschua belohnt II 82, 8j. Valo. der Orl a»l '.liil I 2.',. Bamba. die! 8 1. 92. 37. 108. 110. 111, 140; die — treiben die Ein-gebornen fort I 88; die Araber vereinigen sich mit den — I 109: der Schmuck der —I 114: Han>ask Moutasser geht gegen die — vor 1 224- die vergleichende Tabelle der Sprachen der — 1332 bis 339. Nkinl'uN siehe Termite, Ullmliü, die Pflanze II 33. 126. Banal ya. Stanleys Ankunft in --l! 1W. 197. Banana Point, der Ort II !W. Bananen, die Anpflanzung von, I 13. «2. 81. 116. 162. U!8. 183. 220. 222. 231. 230; II 34. 35. 51. 123. 12«. 217, 236. 239. 245. 252. 253. 255. 258. 259. 261. 264, 268. 287. 290; die — als Nahrungsmittel I 91. 94. 97. 152. 157. 169. 227. 234; II 48; die — werden Clisati gestohlen I 99; die Akka hängeu an Stelle der —Fleisch auf die Bäumel 151 ;AIkoliolauZ ^bereitet 1251; Aanaiit'nbiers.müenlfn,. Nllna88ur», die Wache des Königs Tschua U 55. 56. 57. 58. 59. 60. 64. 65. 67. 73. 74. 90. 92. !^l. 96. 100. 101. 102. 245. 217. 219. 252; die — gewinnen die Oberhand II 60; die — »bersallen die Kauf- ! lente in ihrem Dorfe nno vertreiben sie II 62: die — widersMn sich II 81; die — agitieren gegrn Casati II 83; die ^ als Miche Casatis II 85; die — bemächtigen sich Airis und Casatis II 100: die — fange» Casati wieder ein II 102: oie — suchen Streit II 101; den — der Wanioro werden mit Salz beladene Barken weggenommen II151; die — suchen sich in der Gegend des EeeZ fcsl,;nsel;en II 251. Banal) ri. die I 58, li li,n!i m n, ein Tanz I 142. Vangalc. der Ort II 196. 197. B augne, der Sohn Ntilimas, Haupt-liug I 172. 188. 197, 1l)8. 200. 207: — wird geschlagen I 199. Aaniauen, indische iianssente l 5. A an tu. die II 39: die Sprache der — II 279. Baobab s, Aoansoum, Bara. der Ort II 4. Barabra, der Häuptling uon Dschllaja II 102. Varanza. der Fluh l 217. Barg u te. eine ägyptische Goldmünze I 19. Bari, die I 30. 45. 242. 251. 269. 270.281.299.304.305,310; Charakteristik der — I 285. 286. 299.300; vergleichende Tabelle der Sprache der - I 332 bis 339; die — als danll^m'.i 1! 56; die Stämme der — II 116; die Fnrcht uor den — 1l 134: die — von Velinian werde»! geschlagen II 139; die — uon Bedden II 176; die Jagd der — auf Krokodile II 179, 180. Vari-Ligi. 1 75 Baring o, der See II 145. Barth. der Reisende, erreicht den Maqna 1 2l3. Barttelot. der Major !l 196. 197. Baschi-Boznt. der Soldat l 18, 22. 71. Basili, der Schreiber II 250. - 323 Basiuge, der Ort l 82. Ln,38ia?arkii. die Pflanze I 238, 286: Feltbereituug nils der ^ I 2V. 253. Bilssua. die Zwerge ll 218 Batanaa. der Ort I 80. «1, Ulltata scluli» siehe Kartoffel, Aatessande. der Ort I 1M, Vl'Nli, der Ort I 172, B-Vnli, die I 10 l, Büuli. der Hänvtlina 1 180, 182; — schlicht ein Bwtsbnndnis mit Valanga 1 IM', Casati kommt mit — znsammen I 179. Vaumfarukrant, II 217. Baumwolle 1 63. 254. 260; II 123; die Zucht der — I 47. 243. 307, Bazimbi. der Sohn Kaunas I 208. Beatrice golf, der II 118. Becker, der Kapitän 1215. 210.218. ^ Vedde», die Insel II 179 z Bebdeu. der Ort I 289. 2!)!). 303; ! II 117. 119. 120: die Offiziere ! von ^ schweifen II 161. Bederi. der Ort I 79. 80. Beduinen, die I, 22, Vefo. der Ort I 289. Be so. .Häuptling der Bari II 139, Begrußnngszeremonie bei den Mambetlo I 172, lieie, ein Tanz I 142. Beiga. das Dorf I. 95, Velgieu, der WM von ^ unter- stnftt Stanley II 143. 14^l. Nclinian U 139, Vellanda. die I 237. Belledi, der Ort I 80. Vellima. der Ort I 91. W. N5. 260; ineteorolossische Aeodachtnn- gen in der Station I 326. 327. Aenui,. der ^lusi I. 211, Berber, die Stadt I 6. 7. 8. 9. 10. 13. 21. 57. 250 ^ II 6, 11. 118. 119; Anlmut i» — ! 11. Abfahrt von — I 12. Berlin. II 38. Bernard, der Aaeni dcr Schiffs-geselischaft Nnbattino I 4, Vescl, ir. I 82, Aefchir Salali. I 111. Äelenga. Don II 264, Biber, die I 218. Viäonxu, getrocknete Bananen, siehe Vanai'.en, Vidongo. die Wälder uon II 70. Bienen, die 1 2ll>: die Zucht der — I 2! 6, Bier. I I1!>. N1, 157. 169. 227. 286-, ll 30.51: Bauanenbier siehe Bin Sale»,!, der Araber II 263. Bins a II. 198, Lihui siehe Bananen. Biri Mohammed, der Kaufmann von Tripolis l 312: II 19. 21. 22. 23. 21. 25. 28. 66. 69. 8l. 83. 81. 86. 87. 88. 100. 129.132: die Karawane —s II 60; der Tiener—s wird festgenommen II 63: — bctommt die EllaubniS. nach itibiro weiter ziehen zu dürfen 11 69: -- tonlmt zn Casati ll 78: — wird wieder heiter II 85: Casatis leltteUnlerrednüssinit^inDschiiaja I I 88. 89. 90. 91. 92: — aeht mit Casati zn Gnatamatera II 92; Cn-sati u»ld — gefesselt nnd an den Äanm gebunden ll 94. 95: — macht seinem Zorne Luft II96; — wird losgebunden II 98; — s und (5asalis Besitz wird uerleilt II 99; — . die siehe Sanbeh. Vomokandi. der Fluß V, 6; 176, 92. 102. 107. 149. 171. 179. 182' 163. 187, 192. 197. 199. 202. 207. 209. 219. 221. 224. 226: II 145; das Gebiet des — I 46. 88. 94. 205-, Munza giebt die Länder am linken Ufer des — auf 1108: die Niapü siedeln sich am rechten Ufer des — au I 110: Ankunft am Ufer des— 1159.186: das hydrographische System des -— I 191: das Thal des — II 145, Loiuü siehe Löwe, Bondimano. der Ort I 180. 193: der Wald uou ^ I 182, Bongo, die I 95. 237: die — als dkilk^nn», 11 56. Aongola. der Ort I 82, Bonjera. der Bezirk uou II 275 Vonny. William. der Leuteuant I1197: - - kommt mit Zanzibariten ins Lager uon lll>re I! 209.210; — schlägt Cascui jede Hilfe ab 11 2l0, Vo^ucxiu«, ein Gefäü zur Aufbewahrung deö Bieres I 119. IH, Bor. die Ltadt I 282: die Besatzung uon I 282. 290. 298: die Truppen brechen uou — auf 1299: Gordon beseht — II 116? Bora, das Tor, II 181, Norassus, eine Palmenart II281. 285. Borax. I 28l>, Bordeen. 1 l-'>2, Boruu. das Gebiet vou I 213. Brianza. das Gebiet uon N, 3, Brot, die Vcreituug uon l 231, Brun Nollet. I 30, Bubo, der Flnß II 286, Audschuugne. die Berge von II 245 Blesse. Ort II 248. Büffel(herden). I 63. 183. 192. 220. 238. 286. 308: II 108. 126. 281: die — gruppenweise vereint 196: zahme —als Haustiere 1249: dasIageu der — I 100. 152: das Fleisch der — als Nahrung 1151. 157. 168: die Felle der — und ihre Verwendung ! 248. Bufi. die arabische Station I 69. 72. 75. 281: Ajats Besatzung flüchtet sich uach ^171: — wiro geräumt ! 278. Bnglione 1 28, üu^o siehe Banane Bug »era, der Ort II 210. 213. 214. 215. 221.230.231.236.237: Hochplateau von — II 216: das Klima uon — II 219, Buhugo, der Ort II 245, Bukorongo. II 252. Bnlam atäri, derIelsenzersvlitterer, siehe Stanley, Lui«', eine Versammlung, siehe ebenda. Bunazza. die Reside»-, Kins I232: Casati verläßt — I 235. Bure,. derTeiluehmeran demMorde des Königs Munza I 75, Aurtou II l l5: — bricht uou Baga- moio auf II !1.'», Butter, oereu,^elstellu»g I. 41. Autteriudustrie bei den Wa- hunla 14 51. 1iüttn«ri»,^o^e, die, Pflanzen ll 290. 325 - (C. siehe auch uuter K) Oaäeiu, eine Versammlung, siehe ebenda. l'^m, eine Pssanze. deren Swub als Salbe dient I 113. Cameron, V. L. I 215: II 271: — stellt mit Stanley die Grenzen des Viktoria- nnd Ianganjika-SeeZ fest II 116. Camperio Manfredo, Kapitän V. 3: Brief an — I 2. 201. <üann«,biZ inäion, siehe Hanf. (^arän,m j n6 lli>^nt.ll II 217. <^n,rit'. die Regenzeit I 8, l'alp0llinN8 n,c;icln«, eine Kautschuk liefernde Pflanze 1 253 l'arpodinuZ äulcis, eine Kaut-schuk liefernde Pflanze I 253, Lasati 11 197. 198. 233; Vio graphisches von — V. 3ff.; —s Abfahrt von Genua. V 5; Würdigung der Thätigkeit ^s V. 6. 7: —s Liebe zu den Schwarzen V 7; — ö Fahrt nach dem Suez-kanal i 3:Tschedda. I 4:bodeida. Massaua I 5: Ankunft in Suakin I 6: Aufbruch nach Verber I 7: Ankunft in Verber I 11: Fahrt den Nil herab 1 12: Antun it in Khartum I 14: Einschiffung nach den Provinzen oe? Vahrcl-Gazal und Äauatoria I 29: Ankunft in Mesrha-el-Ret I 38: Aufenthalt bei den Dmka 1 ^0; — trifft Gessi I 17: leidet nn heftigem Fieber 169: zieht nach dem Flusse Rohl 1 62: Anfeuthalt in Rnmbek I 63: bei deu Danagla I 63 ff,-. Abzug von Nuinbel I 67: betritt Mombuttu I 85: bei den Momlmttn I 8U: trifft 0r, Iuulcr? N'5: am Ufer des Boniotaudi I 15!): Neise nach Tannasi I 175: bei den Sandel) I ,l?8 ff.: lehrt nach Tanaasi zurück 1 2W: am Maqna I 216 ff.: sseht nach ,^iad<> ! 23!)- erhalt einen Arief l^ülin^. der ilin auffordert. sich nach Osten znnickznziehen I 2711: schlägt deu Wen "ach KadcrdettlI191; weist Emin auf die neuen Gefahren hin II 204; wird »on Bouny nicht geHort II 2W;geht ins Lager der Hilfserpedition II 215? sein Urteil ülier Stanley II 222; is« für biu' ansschiebnng des Tennius ll 223; Unterredung init Stanley II 22! ff.; Unterredung mit den Offizieren II 225. 220. 227; Casatiö treuer Tiener Oakil sällt II 245; Casati sieht mit tiefem Schmerz die Stelle seines Todes ll 246; erneute Iieberailfälle II 261; sein Urteil iiber die Sklavenfrage II 270; Ankunft in Bagamoio II 292, Casazza siehe Pirelli. <üa!,«i(le, ein Gefäß aus Vaucmen-blättern zum Anfbrwnhrcn der Butler II 51; zum Aufl'cwahren des Salzes II 125; — als Tribut II 12«, 5» VN«« — Iamtschar I 23, Ceylon, die Infel I 117, Chartnm. die Stadt V, I. 5: 16. 10, 12, 13. 14. 27. 28.31.38.47, 50. 54. 55. 57. 61. 63. 74. 167. 228. 238. 243. 244. 247. 248. 24!). 2',0. 253. 257. 262. 263. 270. 273. 274. 282. 296; ll 3. 5.19. 25.116. 117. 113. 119. 187, 188. 245; -als UbergangZpunkt des Handels III; Said Pascha begiebt sich nach — 121; Äufbruch gegen — I 22; Mussa Pascha gelangt uach — 123, 24;Fcsltaaein-^29; dieMjsionäre von— 130; dieStlavenhändler uon — I 36; die Danagla werden nach — geschickt I 70; Gesns^'eise nach — I 125. 126. 127. 128.129.130. 131. 132.133; Emin Pascha begiebt sich nach — I 226; — als Sil; ;nr Nieoerhaltnna, des Sklavenhandels I 262; Vatit Vey wird uach — ge schickt I 269; de> Fall —s I 293; Oberst Stewart wird nach — geschickt II 3; das Expeditionskorps bricht voil — auf lI4; Gordon laugt in — an 116; — wird eingeschlossen I 111; — im Aesitzc Achmets II 11; die Schiffahrt von Lad«'» nuch ^ I! l 18, 119. 120, 121; Dampfer von — landen vor Redschaf ll 173, Chinin, als Arzneimittel I 60, 67, l25 Chippendale 148; — wird die Crforschuna. des Sees auuertrant II ll?, Cholera in Chartnm I 21. CI, or-A ju, der Ort I 298; Emin begiebt sich nach — II 162. ^ubLsure, ein Tanz 1 142. ^ulo^ug a.ue-rß2a, eine Affenart, siehe ebenda. «I'uluLlittill,««« ulo nta, siehe Kolokasie, Comboni, dcr Bischof I 14. (^uiilii, ein Instrument nach Art der Mandoline, siehe ebenda. Oou^n, ein Ackergerät I 119 <^ricot)om.V!> <3i»,mbi!rnu8, eiil Tier alls der Sammluug E>nin Paschas, enthalte» in dem Werke „Naoia^i^i ^u!!6i!t,iuuf; mlläs d)" l^miii l'li««l!li, in I3hUllt,m'illl ^frio^," Tie Sammlung selbst befindet sich im Britischen Museum l 146,147. Ol-noitsr» tlikblvi« ll, eine Pflanze II 247, 275. (^nm ba-oumbll, siehe Banane. Knells» II 217. O^prasa inoneta, eine Schnecke als Münze gebraucht, siehe Aauri. — 32? — Dabhene. I»,-, Harald I 258. Dädalus. der Leuchtturm des 1 7. I>llI>l»1,lL von Eisen 1 2", Dambi. der Flub II 290, Damer. I 23. Damnr, ein Äanmwollenstoff 1 69, 2,')!, Da nag la. die 1 33. 68,69.71.75. 62. 83. 101, 178. 282. 287. 293; II 158. 191: die — im Dienste der ^Ifenbeinhändler I 62; Hochzeitfeier bei den — 1 63. 61. 65: die — werden nach Chartnm geschickt I 70; die — als die Mörder Munzas 190; die — wollen Nessngo töten INI; die — schleppen Neu-zima als Sklavin fort I 139; die ^ beschützen die !l1iiapn l l60: die ^ verfolgen Vänli I 179: die — als Weber I 254; die Sklaven der — I 272; die — toten die Soldaten 1 278; der Axgriff der — I 292; die — stehen ans I 297. Danga, der Sohn Azangas I 328, 229. 230. 232. 235. Dante siehe Alighieri, Dara. der Ort I 49 Darfnr. das Land ! II. 15. 254; der Gouverneur uon -^ 126; 113; dieHanptstadt — s 128; die Sklaven ans —1 213. Dattel bäum. ! l!2. W, Dattelpalme, die wilde ll 122, I)li,tnrl!, llnmili» siehe Stechapfel. Dand Toll)ina», der Sklavenhändler ll 1«, Debba-el Kobra, das Land ! l9, Debra-Tauox l 0, Deftcrdar Pascha I 18, Deki, der Ilnß ll 2l«, Dem Idris. der Ort I ^1: Gessi befestigt ^ I 49: Solninan be-mächtint sich nnd plündert es 119. Dem-Snleyman, der Ort I 54. 271. 272. 282, Den ab. die Stadt I 33. Den dar, der Flns; 1 22. Venlirnll^rlix I'miui, ein Tier. siehe niü>i. Den ham. der Major l 212 vei'nmlint Wadi uon l 7 vöt3c- l> 6l» sle, ein^ellerneschirr l 119. vet.^l', !> «1l elen ^ >>e, ein Wassergeschirr I 119 D en tsche I 58; ll 14 i. 290. 292. Dimba, der bänptling I 62. Dinka. die I 36. 47, 59. 6l. 246. 247. 252. 254. 299. 310; die Re^ giernnysstation der-^139; Sitten und Gebränche der ^ 140. 4l. 42. 44.45.46; Merdschan Ali Aaa wird von den ^ angegriffen I 70; Ad-neignna. der — gegen das fleisch der Nilpferde I 8?: das Land der — 175; die —flehen in Aufnihr I 270; vergleichende Tabelle der Sprache der — 1 332 bis 339: ein Weib der — schickt Casati Bohnen ll 107. 108; die -locken dnrch geschicktes Pfeifen die Schlange» lieran II 180. Dinta-Aiar. die I 68. 69, Dinka-Atot. die l 69. Dinka-(5lliav. die I 72, Dinta-Net 1 39, Diogo C«o entdeckt die Mündung des Kongossnsses I 210 Diorit, eine (i)estei»sart I 8. I)ix siehe Papyrnö. Dissidenten. die zil Wadelai lI l8<». I'.'ll^ — Mittag l 23 Du Kon siehe birse. Dotöto. ein Aerg l 209. Dombolo. der Ort II 281. Dongola. die Stadt I 12. 18. 21. 60. 61; I110; die Provinz — 119 die Wüste — 121; die Leinwand-fabrication in — 169; der Zimmermann von — II 1. Dongolaner, die 1 62. Drachenbnum. der 18; II 246. Droumkat. die Hochebene von 19. Dschakodä. der Häuptling I 136. Dschau, der ^I»b I 80. — -;28 — Dschebel itadar. der Ort II2, Dschedda. die Stadt I 4. 7, 10. Dschefal'l, die I 287; II 2'.. 27. 38, 75. Dschelabba. die I 49, 52. 00. Dschenetot siehe Korallen II 124, Tscher da res. der Ort I 27. Dschikombi. der Ort II 258. Dschillio. die, siehe Van. Dschima. der Sumpf von I 179. Dschoddo, da>5 Gebiet von ll 244. D sch n ugolo. das Gebiet no» 11238. Dschünjo. der Wald II 288. D sch n a ja. der Ort V.6; I170; I115, 24,29.31. 36,43.47.67,68, 69, 76, 82. 85. 87. 88, 138. 244; Casatis Lasse in — II60; der Martt von — II 49; die Hochebene von ^ ll 34; die Gebiete von —1138; Einfall der Feinde in — 1l 70; — soll wieder aufgebaut werden II 74- Tschna sinnt anf Fllicht aus — II 84; der Häuptling von — II 102; Casati schreibt Eniin von — aus II 135. Tschuguro. die Verge von II 123 die Schimpansen in II 126. Dschuguro, derbäuptling, wird hingerichtet II 151. Dschur. der Fluh 1 38. 47. 49. 52. 62. 63. «26. Dschur, die I 47, 61. D sch ur-Gatt ha s, die Etation 146. 56. 60. 9l. 270. Du a siehe Magna. Duarte Lopez 1 210. Dliemme, der Ort 130; das Expeditionskorps gelangt »ach — 114. Dull«.* der Ort 1 30, 48.49.239. 252. 278. 284, 292. 298.303,305. 306; II 82. 96.120.121.13 l, 138, 164, 170. 178. 190. 191. 205, 206. 214, 230: Cnsnti verläßt ^1307: der Genelalgouverueur von — II 81; — deckt die Straße nach dem Albert-See 11 117; der Trans- port nach — ll 118; Mieg gegen die Soldaten von — II 150; das Kommando in — II 136; Emin begiebt sich nach — II 138; das erste Bataillon eilt nach — I1159; die Kriegsvorräte sollen nach — gebracht werde» ll M>, 169; der Major von ^ benachrichtigt (5min von den Gefaliren ll 162; Emin be-giebt sich »ach lind wird dorts lbst gefangen genommen ll 162: — wird von Fatelmnla Aga deseßt II 163; die provisorische ^egicrnng in — ll 164; Generalversammlung in — II 166: der Dampfer hält in — I1166; die Offiziere versammeln sich in — II 168; Wita Hassän^ Gcmte werden nach — gebracht ll 173; die Truppcnuereinigllng in —11174;-— in Gefahr 14 175; Mahmud Achmet begiebt sich nach ^ I I !?8; Krokodil' jagd in — II 180: keine Nachricht von — II 181; — wird dlokiert 11181.182; Brief aus — an Vmin II 183; Ränmnng ^ II 188, Duggnru, der Ort I 278, Dnkul,^ siehe p^ni<:i!luiil>, «p, l>n,un, eine Art Mandoline, siehe ebenda. Dnmpalme. die, siehe paima llnm, Dnngn, die Station 1 272. Düngn, der Flnsl ! 75. 78. 81, 82. 86. 87. 91. 103. 216. 218. 238. 258. 272; der Ursprung des - l 86; die Mündung des — > 213, Durrn,, siehe Korn. Duru. der Flub I 78. 80. 81, 2!6. 218. 237. Dyssenterie. Auftreten vo 98 Oarle, der General II 11, Ebenholz ^enlen von ^ I 42 Eber. wilde I 151. 286: II 35; schwarze — I 16l; die Schwänze der ^ als Handelsartikel I 90. «) Um eine gewisse Vmhcitlichleit in der Schicibwcik' drr OrtHnamcn zu erzielrn, wurde diciriii«!' di>s Atlas uou Sud o>u«N assncr zu grimdk ssl'Il'n^ ulsu Tusl^ statt Tufile. - 329 Edi. der ssluf; l «0. Edrisi, der arabische Geograph I 2l1. Efß. die. siehe Atta. (5 he bei den Danagla I 63 n, Ehrung der Toten 7 Nil, 1< u«i» siehe i7elpalme, Elefanten, Herden vo>l I 38, 63, 71. W, 134. 183. 191. 209. 222. 244. 286. 305. 306; II 35. 126; l>lefantenjäger I 7!). 134. 231: Jagd auf — 1134. 13',. 136.152. 244.: Abgabe der Zäl^ue der ^ I 138; das fleisch der — als Nahrungsmittel 1 151. 168. 222: weiße — 1180! der — in der Fabel II41. I^ionkina, eorocana, siehe Mais, Elfenbein, als Handelsartikel I 14, 47. 52.53.61,63. 82.136.137.187. 221, 244; II15. 20, 23. 24. 49. 51. 69. 77.81,84.143.150.255,2631 — als Tauschartikel 129: Suche nach — I 30. 211; Prodnktion von Artikeln ans — 1244. 215 - als Trilmt 11 44; Bestechung nnttelN ^ I! 60. Vifen be in Händler, die 1187.198. 237; Kamps der — I 95. 108. 178; die — besuchen denMaana 1214, El-Golman, der Muig I 18. UI-!in,-nkc!l I, 67. El-Homrau l 18, I^li, Ameisenart siehe Termite, Elias Aei), der Gouverneur 1 21, El-ztalabat I 22. Elliab. die I 73. 282. Elliugoa. das Gebirge I 305. Eilo. der ^lnb ! 96. 258 (5I-Mai 1 109. 110. (5l-Maki Nasser I 21. 23. (5 l -Obeid. die Mission>)station 114. II4, 5; — wird wieder erobert I I 3, El Refaii. die Stadt I 22. El Rhad. der Fluß l 23, El-SnfiMetkerebba.dieStadtl23. El-Taka. die Stadt I 21. El-Teb. der Kampf bei II 7. 8. Embatt!,. die I 218. Emiliani I 52; — ucrsolgt Soly-man 149; — nimmt den Nebellen« Häuptling gefangen I 51. Emin Pascha (Dr, Eduard Schnitzer), der Oouuerneur uon Aeqnatoria V. 6. 7. 8; I 171. 224. 226. 237. 240. 258.260.269. 270. 281. 283. 296. 307.312.313. 314: II 14. 20. 21. 22. 24. 26. 58. 63. 65. 69. 70. 77 80.81.96. 103. 135. 142. 1^13. 1^4.191.196. 197. 198. 199. 200. 210.221.224. 225. 226.227.212.215: der Jäger — s 174; Casati schickt Präparate an ^ 1146,1^18; die Angaben —s I 218: cm Aries — s I 239; wird znm Direktor des (Hesnndheits-wesens ernannt I 240; - erhält die Leitnng der Mudirie I 241; — als Gencralgouuerneur I 241; — s Idceu I 242; — will deu Ackerbau hel'en I 213; —s Bericht an den „N^Ini-lltorL" I 21^1, 245. 246. 247. 218. 249. 250. 251.252.253, 254, 255; — giebt ^nit(5asati 1291. 292; — uerlavt Lad<> I 2<>3; — dankt Abdallah 1 294: - seht seinen Nückzug sort I 2W; — erreicht Wadelai I 306; II 82; — erwartet Äiri II 22; — wird von Tschlia eiugeladeil 11 25; das Zögern —s erregt Mißtrauen H2l>: - 330 - — wird in Tjchuaja erwartet II31; Casati teilt — de» Plan König TschuaZ ntit II 63; — erreicht Kibiro II 74: — isl beleidigt II 77; — verläßt Kibiro Is 8l; — flieht von Kiri ll 82; der Vertreter—s ll 87; ein Vote lion — wird erwartet lion Casati IIW; —kommt mit zwei Dampfern in Tnngnr» an II 1l)7; — erscheint, nm die O'efangenen zu holeil I! 113: — niacht Casati Verwürfe I1128: "-null mit König Tschna wieder ein Vüudnis schlieszeu ll 12!); — ist dagegeu.^önig Tschua anfznsorderu, ^iri lind die Csf.'kten herauözu' geben II 12!>: Umina gratuliert — II 1!i<); ^ erfährt uo> (5afati die Ankunft Stanleys I! 132; — fährt nach Visni» I 1132; ^ befiehlt, einen Etreif,nig in die Länder Magongos Ui machen I I 133; ^ schreibt Ca^ sati und ersncht ihn, nach Msnä , zn kommen II 1H>: — bricht uon ^ Msnä ans, nm Tlnnley ,;n silchcn > II 133; — zieht wieder nacl, Msnä uirück II 13!; — ersucht Casati, nach Msnä M koiinnrn ll 13!: — will .Miro angreife» II 134; das An sehen — Z schwindet immer mehr I113-1; Casati schreibt --. cr möge sich uon Hawa^k loöinachen II 13'>; — Iaht ^asaliZ^'atunbeachtet ll 13!!; — !>offt nnf ein besseres Morgen II 136; ^ wird ersncht. sich nach ^cbschafzn begeben II 13!!; — uer' läsit Msuä nnd bcgicbt sich nach ^'adclai II 138; ^ siel>t sich iminer mehr uon Ränken nmgeben !I138; — selldet Suione nach Redschas II 138; — flieht nnd schließt sich in Mnggi ein II 138; — zieht nach Wadrlai nnd Tnngurn weiter ll 139: ^ liest mit Casati den Brief Stanleys ll 110; — frägt Casati um seine Mcinnng I! 110; Casati rät—, Stanley anfzusuchen II 141: — erklärt sich mit dein Nate Casatis einuerstanden II1>«>: — begiebt sich zn Stanlei) II145: der Empfang —sbeiStanlei)!! Illi: Ttauleii kommt zn — II 14l>; — riistet dic Erpcdition Stanleys wieder ans ll lllii ^- crsnclit Stanlei), sich seinem Volke zn zeigen II 110: -^ verzagt I1117: — ersncht Stanley, einen Osfiner znrnck' znlassen ll 118: — ist dem Projekte Stanleys, sich »lach de,u Viktoria-See zn begeben, geneigt 11 118; — s Militärmacht sucht Stanley fnr sich zu geivinnen ll 1!!); ^ erzeigt bei den Lenten Misttvanen gegen scincPrison II l!!); — Nuterredung mitCafati li 119; — liefert Stanley Träger 1I1">0; — IcM Kibiro zer^ stören 11 1''1: — Unterredung mit dem Zerstörer von ktibiro II l')2; bei Stanley laufen klagen nder — ein II I.^; — tl'Mint nach Tnn-gnrn II 1'>1; Casati versucht — oon seinem strengen Vorgehen ab-znraten II IV,-, Casatis Unter-redllng mit Ieuhson iiber ll 1")-, — tritt vor die Vesal^nng uon Tungnru !I 1'>6; -^ will nach Wadclai aufbrechen II 1W; ^e> Abreise uouTnugnrn III-',?: Fatel-nmla Aga geht gegen — oor I1158: " entschliestt sich, mit Irphso,! nach den nördlichen Stationen aufzubrechen II 15!); die Nachgiebigkeit — s wird verhängnisvoll II l<»9; — mns! befürchten, in (»iondokoro eingeschlossen zn werden I! KiO: — nnd Iephson ziehen sich nach Muggi zurück II !<>0; — eutschlieht sich, dcn beiinweg anzntreteu IlI6l: — liest den Anfrnf Stanleys vor II Kil; die Garnison uon Labor»» richtet gegen die Gewehre I I 1K2: — begiebt sich nach Chor Aju 111<>2: — wird mit Wita Hasftn in Dnfl« gefangen genounnen I! 1t»2; — - 331 - nimmt das Gefängnis ohne Murren an II 163; die Anklage gegen -H 164; Entwurf einer Anklageliste gegen '- II 166: — ist verletzt, weil sich Ensati zll Fatelmula be-gicbtll 166; ^ bereut, Casatis Rat nicht befolgt z>l haben II 167; — soll abgesetzt werden II 168; — wird das Absejznngsdekret mitgeteilt I1168; — wird der Haftbefehl mitgeteilt II 163; Casati rät — zn unterzeichnen II 169; — soll verbannt werden II 171; — soll gewaltsam nach Dufltz gebracht werden II 172; — ist um Casati besorgt ll 172; — s Behausung wird nntersncht ll 172; die Araber schicken — eine Aufforderung, sick) zn nnterwerfcn 11174; die Rebellen fragen —nm Rat II 174; die Gefangennahme — s wird aufrecht erhalten!l 17',; — wird nicht erlaubt, nach Wadelai überzusiedeln 1! 17",: ^ verliert die Hoffnung auf Befreiung !117",; — wird »ach Wadelai gebracht H 176; — kommt in Wadelai an und wird mit Ehrenbezeugungen überhäuft I 1177.178; Taib schiuört. — zu töten II 180; — weigert sich, nach Tnngnrn zli gehen II 183; — aufopfernder Arzt 11 189; — wird beschnldigt. Wadelai aufge-gegcben zu haben II1W; Antrag. — in Ketten zu legen 11190,191: - giebt sich seinen Lieblingsbeschäftigungen hin II 19-^; ^ will nicht ans Tllnguru weichen I119-">: ^ schickt Mogo mit ei»e>n Briefe zu Mpigua 1119',; Arief Stanleys an — II 195. 196; — soll zu Stanley geheu 11201; — soll mit Stanley nnterhaudel» II 293; —s Betragen erregt Mnrren II 293; — s Unterredung mit d'asati II204; — wird erlaubt, uaä) Msnä zu gehen II 20",; — soll um Ver- zeihnug aebrten werden II 2«>.',: ^ übernimmt die Leitung der Ge^ schäfte wieder il M",; — teilt Ve-lohnungen ans als Beweise militärischer Tapferkeit II 206; — besteigt den Dampfer und fährt «ach Uö>'e II 206; —s nene Regierung 11207. 208; — Z Charakter der öffentlichen Mciunng nach mit jeneinTtanleys unucreiuliar II209; ^ bricht nach Ängiwra alls, »n: Stanley zn besuchen II 209; — s Hnstbarmachling für die Ausfuhr ruug der^iefehle des „.Medioe fällt Casati peinlich II 213; -s Lente erhalten wöchentlich (fleisch verteilt II 220; ^ hat im Lager nnr eine scheinbare Autorität l!22l; — ist nlit dem Aufschub znfrkdcu I I 223; -- muß zu rascher Ilncht geraten werden II 228; ein Schreiben —Z an Mole ll 22!): — schwankt in seinem (5ntsch!nsse II 231; —wird uou Stanley nufgeforDert. sich zu entschließen !1 232; — in Zorn 11233; ^ weigert sich, die Garnison mit Stanley zn inspirieren 11231; ^ beruft seine Leute II 237; — als Arzt Stanleys ll 238; — ein Schatten von Autorität II 214; — wird vou Stanley ziemlich wegwerfend behandelt II 219; —läßt den Arzt, Marko und Aasili vorführen !I 2">0; — wcist jede Einmischung in Stanleys ^cfchlc ab 11 266; ein Vrief Hermail» Wis;-manns an — gelangt au II 2-i7: Lcutcnaut Rochns Schmidt stellt sich nach dem Befehle des 5i'o»min>-danteu Wifnnanu zur Verfügung II 289; der Unfall — s II 292, Engländer I, ">, Entenscharen, dic ! 13. 3l; (j>i^i'l>!lL, V, <) 1, 245. 251. 255, Etnen, der Be>g I 30. Eunuchen, die I 75, Rnpllordili, Lan<1elabr^, die Pflanze ? 280; II 250. 251. I^npllurdin, vklißt'i^ll, siehe der Mnnlleerfeigenbanm, Nupiocto» ti'llnoi^olln ui^, der Vogel I 28«, Europäer, die I 27. 34. Vva, Grab der — I, 4. Fabeln, die, bei den Wilden 1,45, 154, 208. 301. 309; II 40. 41. Fabo, die Etation II 163; — wird erstürmt II 181: die Toldnten uon ^- landen in Dnfl" an II 187. Fadasi. der Ort 1 302. 313. HadI, ein Araber aus Tougola II 128;^ will Casaii nach Tunguru bringen II108; der Ort. an dem — wiedergefunden ivird II 112; — wirft zum Offizier befördert I1129. Fad schelli,. die I 285. '^89. Fagonao. der Ort II 182. i''n,ff«»ia »pin«8ll, die Pflanze 18, Fallgruben, die Anlage uon I 220; ein Mann aus der Expedition Casatis fällt ill cine — I 209. Fanatismns I 257, ^aradschalla Morü, der Heizer am Dampfer „M?eoiue" wird getötet II I8<», Fnradsckok. die Wälder von 1130; Casatis Flucht nach — II 101. Farag Adschok, der Hauptmann, erteilt 7nnsclmiNlnischen Unterricht I 268, FaragIusef. derHnuptmaun 1281, Farbcnabstufunss bei den Wilden ! 2^,, Farnkraut 1l 2l7. ^arsan I 5, ssascher. die Stadt I 28. Faschoda. die Etadt I 33. 31. 130. 228. 298. Iatelmula, Soldat von Muggi II 187; — wird den Wilden zur Rache übergeben von Stanley 11266, Fatelmnla Aga, Kapitän der Be-satzuna von Iatiko II 158. 159, 189.19!. 208. 213.227. 214; - besetzt Duflö I1163; Casati begiebt sich zu — II 166; — erlaubt Casati, seine Wohnung bei Emin aufzu^ schlagen II 166; ein Gegner —ö 11168; Versammlnng bei —11171; — crliält die Sorge um die Ge-fa»gc»cu I! 175: -^ das Haupt der WiderstnuoZpartri iu Wadelai II 2l 1;—unterschreibt den Brief wegen der Rückkehr II 223. Fatibck, der Kaiupf bei II 26. Fatiko, der Ort I 258; 11181; der Kampf bei — 1l 26; das Gebiet uon— II 38; die Besatzung von " II 158, I'llvnuti, Vläser 1 27, ssazogl». die Stadt I 18. 21. 22. Felkin. Dr, N.W, II 142. 141,145. Fellahs, die I 256, Felle und ihre Verwendung 1,217,248, Ferida. die Tochter Emius, wird von (5asati getröstet II 173, Ferman als Pascha II 138, I^ieus lutia, die Pflanze zur Kleiderbercitunguerwendet1I49,50. Filigran. Arbeit in -- I 25, Fische. I 1>'3: II 12!, der Fang der -1103.234; II 124;-als Nah- rungslmtlel I 151. 157; II 124; Aufbewahrung der — II 124. Fischotter, die I 248. Flöhe, die 1 22l. Florenz, die Stadt II 38, Flucht von Tienern und Soldaten II 213. Flu bps erde, die, sieheNilpferd. Fola. der Wasserfall uon —I1118. 120. 121. Fowera. die Station II 117; der Herrscher uon — II 48. Fraccaroli, I 28. Französische Handelshäuser in Afrika I 5,. Frauen, die gemästeten Tschnas, II 64. Vul»,. die Seen im Nil l 133. Furt I 101, 102. Gaafar Mazaar Pascha I 25, Ga afar Sadek Pascha I 25. Gaba Echamb«. der On I 75, Gaboloago. das Gebirge von I 82. 238, Gabra. die Wnlte I 21 Gad da. der Flnü I 88. 91. 96. 107. 108. 10!). 216. 218, 219, 258, 270. 272: Station nm — I 172; meteorologische Beobacht tungrn in der Station a>n — 1317, 318.310. 320, 321. 322. 323.324. 325. 326. 327. 328. Gadda - Aoinokandi, der Fluh I96. Gadda-Maqua. der Flich I 96. Galerien, die I 85. Gall a. die I 34. 246. 249; II 42; Charakteristik der — II 42, 43. Galläpfel I 165, Gambari. I 9l: das Königreich ^ s I 90; — der Vrnder AzangaS 191. 266; —, der Eisen-arbeltel' I 110; --. der Hanptlinss uon Vcllima 1226. 227: — schlägt Kadebc. I 268. Gaud a. der Ort I 28 l. Gango. das Geliiet uon 1 95; — der Ort I 91. 92, 260; — de bänptllng I I l0. Gangob'!, der Hänptlinss 1, 258. Gänje. die I 31. Ga ran, da. der Flus; I 78. 82. 238. Gardenia, die Pftan;e; Anpflnn^ zu»g der ^ I 165: — dicnt zuin Färben I 11-!. Gattha-H. der itaufinan» I 47. (5n,tu, ein Topf I 86. Okvn,8i, Tänzerinnen I 27. Gauazzi Antonio, ein Kapuziner uater, sendet einen Vnicht über den itongo 1 2N». Gazellen. Herden uon ! 183, 191. 220; II 35. 217. 290; die Iaa.d auf die — I 10. 151. 168. 1W; die -— als Nahrungsmittel 115?; Jagd alls die — bei den west-lichen Sandeh II 217. Gazellen fIns;, der, siehe Äahr-el-Gazal Geier, die II 240. theldwnr,. die. ,;nm Färben uer-wcndet I ! 1. Genua, die Stadt V, 5; I 2. 7 Gerber. !l »9 Gerbstoffe. 1 2!7, Gerichtswesen bei den Main-b>'tto I 166, 167. Gesänge I, l^l, (>5, Gesellschaft, die englische geographische ll 115. 148. Gessi Hiomolo, der Ge,iera!gon' uernellr der Äahr-el-Oa.;al Prouinz V. 4. 5. 6; I 44. 48. 52, 57, 58 61. 63. 91. 242; I1118. 216; rin Brief— s an Casati I 39; der Eni-pfang Casatis bei — I 47: — toinint nut M'ssedaglia znfamnil'n I 49; die Sklavenhändler gehen gegen "^ uor I 50; Zambari hnldigt — I 53; —- wird ersilclit. nach (shartmn zn konnnen I 5l; — als ktraukenmarter Casatis I 6^>; — zeigt (5asati die Gebeine Miauis 197; dieNeiseschildernng —s 1125. 33, 12; — wird die Erforschung des Albert-Sees anvertraut II 117, Giaden Aga, dcr bauptinann, II 136. GiegIerPasch a, 125, 26. 54 - II 3, Giglioli, Professor II 38. sliülln, sjehc Banane. Giraffen, die I 03; II 281- die Helle der — und deren Verweud-barkeit 1 218; die Schwänze der — als vandelsartikel I 305, Giraffenfluß, der I 228, Girault. Pater, der französische Missionar II 281, Gladstone veraxlastt die Hilfs-expedition 11 19, (H » akalliaiera. der Miilister König Tschuas II 76. 77. 78. 80. 85. 87. 90. 9l. 92. 101. 103, 104. 128, 132; — macht Streifzuge II 82; Easati wird ersucht, ein Bluts-liündxiö mit — zu schließen 11 85; ^ bekonnnt den Auftrag, Casati uild Biri alls dem Wege zu räume» II 89; Casati und Biri gehen zu — II 92. 93. 91, 95: - läht Cnsati, Biri und das Gefolge gefangen nehmen II 92, 93. 9l, 95; — begiebt sich in die Behausung Casatis II 95; - befiehlt CasatiZ und Biri^ fesseln zu lösen II 96; — ciAutunfiiin Hause Casatis I I !»8; —s Herzensangst ist beruhigt 119!); — kommt am 3,'ichtplcch CasatiZ an II 99; ^^ befiehlt, Casati neuerdings zu binden II 99; — s Ansprache an sein Volt II 100; — befiehlt. Casati «ach Kibiro zu briugen 11 100; — sendet seine l>ana,««ul'l>, um Casati einzufangen 11102; Streit mit eiuer Wache - ö II 101; einige Abgesandte — s demächtigcn sich der Kleider der Soldaten I1105; Voten — s kommen bei Kapidi an II 106. Gnamirma. der Ort II 70. bini a lu ogod sch o. der i?rt II 268. liun^nü siehe Termite, Gog, die I 61. Gog-el-Hassau, das Torf I 63. Gos.-Muktar, das Dorf I 63. Goldmiucn; ^>tehemed Ali, der ^lizekonig, wird von dem Vorhandensein von ^ nuterrichtet I 18. Goldstaub. an Stelle deö Geldes verwendet I 19, G ombeJaikongo. o^r Ort II 281. G on dar, der Ort I 22, ttunäo siehe Banane, Gondokoro. der Ort 130. 269. 289. 290. 293. 294. 298; II 116. 120. 135. 160: Angriff auf - I 310; Baler erreicht — li 116: Cm n soll nach gebracht werden II 138, Nl'Nssodn, eine Pflanze, siehe ,>!>s^m„n, Wongob n, der Ort, I 258, Gora, das Dorf I 50. GoroonGeorgeMudir, dcrObelst I 15. 25, 26. 27. 49. 50. 52, 125, 238. 240. 242, 2^3, 26 l. 270. 292: 112. 3. 117,280; -schickt Watson ab I 48; die V rwaltungsperiode -s I 244 ; —s Ende und I oo 1 312; II 12: — wird gerufen II 6: die Thätigkeit —Z II 7.8. 9. 10. 11; die Truppen — s II 56; ^ wird nach dem oberen Nil gesandt II ll6; — besetzt Nor II 116; — vertraut Gessi die Entdeckung des Albert Sees an II 117; —s Bericht über den Nil 1! 121; die Nettung eines LentenantS ^s II 142. ttc>88.yplnin, eine Baumwolle liefernde Pflanze I 254, Goza, der Ort I 69. 78. 79. l'loz-Nagab. der Ort I 23, l'iraham, der General, marschirr gegen Tokar II 8. — 335 — Kran it. eine Gesteiusart I 8, lNrant. der Kapitän II N.'>-. — wivd gesucht II 111» Ernvenreuth. Baron von, der Löwe der iinste II 291. Oreeufeld, der Missionär I 213. 215. 2l0: II 110, Greenwich, Meridian von 1,11, 8l, 86. 252. Grieche», die I 27. Guagna. der Fluß I 81. Gnatavo. der Ort I 19!', Gubnt. der Ort !l 11, Oudern. der Wald von I l32. Guiawa, einAaum: Emin pflanzt denselben I 213. dulden, österreichischer l 19, «> ll in n ü o s ch i, del Häuptling, wird ermordet II 2!, Gum da. der Landstrich I 208. Gumbiri. der Ort I 284. 289, t'ummi «,rn,dit!um I 253, 254; die Sichtung des -^ 1 27, Hurba. der Flusi I 218 Guru guru, das Laild I 2,57, O u ru g u r u Ibrahi m M oha »> - med, ei» Araber, erhält von (iinin unnnischränkte Macht I 269 Gnrllpurn. die, siehe Mambctto, N ad»«Ilin, das Sattelkamcl I 9, Hahn, Fabel von dem ^ l 45; Federn des —-s, ein Abzeichen der Häuptlinge 1 5>!i. balfaia, der Ort I 14. Halim Pnscha. I 20. Hamagili Ibrahim tötet Loron I 270. Ham da. die Bconine» vo» ^ I 22, HainedAga M oha mme d. der,^oin mandant. fällt bei Nedschas II l83. Ha mid A 8 a. der Major II 135. — unterzeichnet dasAbsc!)nngsdekret II 1li8; — wirdzmnObcrstlentenant ernannt II 169. Hamidan, ägyptischer Soldat, uo» den Zanjibariten nüßhandelt II248, ftamis, der Kaufmann 17 79. Hanf. der I 73: II 278. Ha»»i»sstou. der Bischof wird getötet II II, 2'-»7. Ha ntnb. I 22. Harun, der Nebellellhänptlina,, I 19. 51. Harz. wohlriechendes I 254. Ull««I>jt!l:Il, siehe Hnuf. Haselhuhn, das II 40. 41. Hässa». der aberglcinbische Tnrke II 178. Hassän-Assa, Pascha I >>I, 71. 223. 312. 3l3, Hassan Effendi Lutsi. der Schreiber fälll bci Nedschaf II 183. H a i s uu W ila. der Arzt. V, «; 1272. 33 l; ll lw. 15l!, U!3. 175. 2N: — wird mit Emm in Dnfls ge-fauge» geuomme» II 162; Casati enmmtert — II 167; — soll abgesetzt werde» II1W; — wird der Haftbefehl uutsseleilt ll 109; — soll verbannt werden ll 171; dns Hans — s wird untersucht II 173; die Gefangennahme ^s wird anf-recht erhalten II 175; — ucrliert die Hoffnnna, nuf Beireiung ll 175; Taib schwört, — zu töten II 180; —. Casatis Frrnnd ll 21 l. Hi», wari, Ägypter, unterwegs znriick-aelasse» ll 249. Hawask äffendi. der Major, legt (5miu eincil Hinterhalt 1303; Emin überträgt -^ die Leitung der Finanzen I 300. II 135. 136. 154. 190. 229, 231; Aufnahme des ersten Bataillons bei — ll 159; das Haus — s wird überfalle» II 169; die Diener —s werden eingskertert II 170; — soll verbannt werden I1171; die Gefangennahme —s wird aufrecht erhalten II 175; — erhält die Erlaubnis, uach Wadclai überzusiedeln ll 175. Hawaöt Moutasser, der ägyptische Offizier und Anführer der — Mi — Truppen Azangas. I 221; 227: ^ Zettelt Verrat nn I 22<»: — wild abaerilfen I 228 Hedschra I l7. 22. 21. 25. I! el iclli'v^nn» an^n^rilulilii» I! 217. Il«!mia !< ill I> ill! ln, dir An- pflauznug von I 220: II :il, terminiern,, eine Pfla>l,;e, siehe .Vmijlltkdi,. Hcspcrs !>larl II 277. Heuschrecken, die. als Nahrungsmittel l 151; die — als Seeleu der Giaureu I 275. Hexerei I 200. Hicks, der General, die Niederlage — I 271; — befehligt die Truppen II 4: — wird gemordet II 5. Hi er o uynln s, St, V. 3. Hilfservcditi on, s, Staulel) Hirse, Anpflanzung von l 1'!. 12, «2, 68. 87. 222: II 2l7. 2:;'!. 215. 25)5, Hochzeitfeier bei den T^uagln I <>1. Hodeida, die Stadt I I, 5», 7. Holms, die Pflanze I 14. Homr, der Fluß 1 Ü8. Hougo (Tribut) ll 277, 281, 285, Honig. I 12!). 187: - als Handels-arlitcl I 2l<»; die Ezpeditiou Stanleys nürd von (5nu>i mit — versehen II 1Ui. Hühner der Diuka I 46. Hunde, die I 42. 163, 12. > 200. 220; die Schwänze der — als Hcmdelsarlikel I W; die s^abel vom - II 41. ^ Hllrschid, deiMulelmau, tscher- tessischer Soldat, II 108. 110, 128; der Diener des ^ ll 110; das Sacktuch s als Signal IIN:!: ^ wird znm Ilutcrofsizier ernannt II 12!>, Hnssein Äei), die Trllppen — S werben geschlagen I! ',, Hyäue. die I 22i>. ll :'.',, -><;. 21". 281 ; die ^akel uon der -^ llnd dem Weibe I Ä>1. :l<>2, ll.Vpti" ^p i<^i tt ^ ru, eine Psln»;>', zur ölbearbeitung rerwendbar I 252. Ibba. der ^lus, I 80. Ibis, oer heilige Vogel 1 2',, Ibrahim, das Haupt uon Makrata I 271 Ibrahim, ein Araber I !>">, 27>> Ibrahim, ein Anfrükrcr. der gepeitscht wird II 222. Ibrahi mÄey. dcrGouuernrllr 121 Ibrahiin (Hffendi Hellem, der Haufttmailn, II 228: - s Melhode, iiopswch zll heilen II 22!): — tanli nicht zurückkehren ll, 22!), Ibrahim (5sfeudi Tahir. der Schreiber, II 229, Ibrahim Mohammed Gnru-guru, der Häuptling, I 2:!l). Ibrahim Pascha I 18, 20, Ibu Aatnta, ein Berber 1 :>08 Ichneumons, die I 248. Idio. die l 18!), 1W; die — uer bindeil sich mil Ntikima I 197, Igöznero, der!,tonig II 25!). Ikon go, der Häuptling ll 281, Indeni, der U>rst I 187. Inäi ssnt'^ra, tinetoria, siehe Indigpflan,',e. Indigpflan.ze, die I II, IndischesRohr.das I l5l: I1126, Ingabeto. der Ort I l0". l'»1. 108. 217. Irau^ara. die Insel ll 251. Ire, der sfluh, siehe iliohl Ireta. der Häuptling I I Ü'.. N:;, l:>2. 210. Ismail Ael, Hakki I 2:;. Ismail Pascha der itheMlie uou Äglwteu I 17. 22. 2:'.. 25»'.. 2»i4: — sendet Gordoil nach dem oberen Nil II l w: —. <5rl,izekouig, schafft be Folter ab II 2W. Ismail Pascha Ejub I 21. 25, Ismail ia. der Silz der Haupt^'er' il'altung dcrSue^aualschiffahrt l3 - 337 Issu. der Fluß I 78. 80, Italienisch, geeignet, die Sprachen der Schwarzen wieder zu geben I 88. —e Klolome in Suez I 3- —r Einfluß in Schon I 6. Itembo, der Ort 1 2l5, Itim b i ri, der Fluß. 1215. 216.219. Ituri. der Fluß. II 199, 216, 236. 238. 245. Ivrea. der Ort. V. 3. Jagd, Kaunas große I 206. Iaikougo. s. Gombe, Iambuia, der Ort 1 210; 1l 147, 150, 196, 241; Stanley läßt das Gros seiner Expedition in — znrück N 140. Stanleys Abmarsch von — II 145. Jameson begiebt sich nach den Stanley-Fällen II 196. 197, Iängara, der Fürst der Bamba, der Sohn Magapas I 97. 99, 109, 114. 140. 157. 179.224.226.227. 260. 266. 268; — sieht an der Spitze der Bamba I 110; Aeschir Salah lädt — ein 1 111; Casati besucht - I 112, 142, 143. 144; die Königsburg —Z I 137,189; — kehrt in seiue Residenz zurück 1138; das Gericht — s1156; — vereinigt sich mit Azauga I 160. Iangari. vom Blitze getroffen I 170. Iangiro, das Gebiet von II 264. Iei. der Flnß. I 71.75.76.78. 86. 274. 279. 284. Iephson. 2l. I.. Mounteney. V. 8 11 166; — begleitet Stanley zu Emin II l40; — wird von Stanley bei Emin zunickgelassen I1148; — ermutigt Emin. mit Strenge vorzugehen II 154; — macht Casati Vorwürfe II 155; Casatis Unterredung mit — II 155; — tritt mit Emin vor die Besatzung von Tun-guru II 155.196: ^ ZWert: „Emin Pascha und die Meuterei in Äqua-toria" II 196. 197. 198. 199. 200; — schreibt an die provisorische Re-aieruna. I I 200; ^ fährt nach Msuä II 2<>l; Osman Latif sucht ^- s Herz zu gewinnen II206; Casati bespricht sich mit —- über den Aufbruch II 223; die Kompagnie -sII 241. Ier engere, der Fluß II 290. 291. Ii>. I 86. Iori, der Stiefbruder Hilambangas I 268. Iub bo. der Fluß I 91. 92. 216. 219. Iuuker. Or. V, 13; I 49. 122. 125. 214. 215. 216. 218. 224. 272. 283. 312, 313; II21. 25. 144. 145; — gelangt bei deu Abarambo an I 100; - erwartet Casati I 105. 125; -^ bricht nach dem Süden auf I 287. Iusef Fahmi, ei» Schreiber; die Schwiegermutter ^Z II 182. Iuss uf Pascha, das Korps desH3. Justiz, bei dcuMambetto l 166. 167. (K siehe auch unter C uud Ch.) 22 — 333 — Kabajendi. der Ort I 238, 274. 279, 2^0. Kkbaka. Il 27. Kabamiro. der Bruder Kmng Tschuas, II 10. 3l, 55. Kabatnro. der Ort I 92. Kabonga, der Häuptling II 244. Kabraf^, der Bruder Munzas 1106. 110,226: - dankt ab I 111; die Wohnung—ZI 17",; wird ge^ fangen genominen I 277. ! Kabrega, der Konig, siehe Tschua. ^ Kadar. der Berg II 3. ! Kadeb>>, ^.das Königreich I 99; der König von — I 92. 110. 208. K^d schern, der Fluß. I I 115. 254, 262. Kaduina. II 21. Kaffee, Anpflanzung von I 254. Kafu. der Fluh II 34, 63. 66. 81; die Wälder des — II 35; die Zone des — 38; Bewaffnete aus dem Gebiete des - 11 W. Kafüro. Station II 263. Kagoro, der Grohhäuptliug von Kil'iro II 102; Streit eines Unter-thanen "s I1104; die Häuptlinge — Z II 105; ^- soll angegriffen werden II 134; — entkommt bei der Zerstörung KibiroZ II 152. Kairo, die Stadt V. 8; I 18, 19, 20, 21, 23, 24, 25, 26, 54; II 3, 4, 206. 208, 211, 226. Kaka. die Landschaft I 33. Kaku^, die I 78. 86. 284; die Gärten der — I 243. Kalabra. ein Bett I 118. Kaled Pascha, 1 19 Kaliko, das Land I 78, 216. Kalk, Mangel an I l6. Ka l p ili. der Fluß. 178.216,218,237. Kambi, der Fluß II 288. Kamel, das I 9. 249. Kameltreiber, ihre Überwachung I 10. Kameran. die Insel ! 5, Kamissua, Sohn Riongas.il 48,75. Kamrasi. der große König. I! 15, 28, '15. 55. 75; der Geist -s dürstet nach Menschenopfern II 29- das Begräbnis -^ s II52. 53; der Sohn — B II74. Kamsa, der Bruder Kannas, 1202. Kandakämo. der Ort II 262. ' Kandarame, der Ort II 262. Kangäo, Feldherr, siehe Oakibi. Kann a, der König. Sohn Mitimas I 151, 152. 163. 179, 197. 199. 200, 202, 203. 208. 266; der Sohn — sI 180; der Krieg gegen ^ I 182; zieht araen die Leichenräuber I 198; — schlägt seine Brüder I 199; - empfängt Casati I 202, 203. 204, 205. 206, 20?; — schlicht ein Blutsbündms mit Casati I 205. Ka pal ata. der Ort II 283, Kapidi. der Häuptling: Cnsati bei - I, 106. Karagua, das Land II 42, 115, 145. 254. 255, 262, 263; die Karawanen aus — II 82; die Straße über — 14 147. Karalla. ein Diener Emins, wird mit Lanzenstichen getötet II 249; Karbadö, der Sohn Gambaris I 91, 115. Karden ia, eine Pflanze, dient als Färbemittel I 194. Kar^ma. II 257. Kartoffel n.süße.alsNahrungsmittel I 97, 118. 152. 157,168, 183, 192, 220. 234. 251; II 34, 101. 126. 236. 255. 259; — zur Alkohol-bcreitung verwertet I 251. Kasgil, das Thal von II 4. Kassa, Johann uon A bessinien. der König I 6, 22, Kassai, der Flnß I I 292. Kassala. die Stadt I 6, 21, 22. 23. 24; — wird belagert II 11. Kastanien, die I 253. Katagora, der Minister König Tschuas I! 1«, 55. 85.246;- die Ermordung ^ s II 23. - 339 — Katauda. der Wald von II 247. Katönta, die Residenz Msiingas II 236, Kater Effendi, Direktor der Magazine, I 21, Katereul, der Berg, ! I I. Katikiro. der erste Minister, I I 256, Katongoli. ein echter Sohn der LangoNmiro II75, 76, Katonzi, derHänptling, II 127,133. 145. 191, 219- — berichtet das Herannahen feindlicher Truppen II 110, K att o. Häuptling, wird ermordet II 82, 192. Katua. die Station II 43, 250. 251. Kanri, das, eine Schnecke, die als Münze gebraucht wird ((^'in'iwn. nwnLta) I 308; !I, 51. Kantn, der Häuptling der Waganda. II 70. 71. Kautschuk, der I 14. 52. 03. 187, 221. 253. 254. Kautschukbaum, der I 183. 253. it awa, der Handelsplatz fnr Sklaven. I 30, 31, 33. Kawali, der Häuptling ll 21!», Kawalli II 189. 199, 209, 224, 247. 249. 252; die Erhebungen bei — II 123, 127, 181, 212: Stanley gelangt nach —- II 145: — als Versammlnngsvlal; Mr Heimkehr mit der Stanleyervedition II 198. ilawarongi. d^r Fluß II 77. Kawira, der Bruder Muan^as II 257. Xoksro siehe 1'n ^- II 126; Emin will die Salinen — s zerstören II 133; — soll zerstört werden II 151. Kidete. der Flnß II 290. Kieja. der Ort II 43. 123; Vabe-dongo nimmt in — Stellung II 191; Bewaffnete von Nnjoro in — II 210. Kifa, der Häuptling I 211, 5tigandasprache. die II 39, KiIimandscharo, der Fluß I i 279. Xinäa siehe Termite. Kingani. der Fluß II 291. Kingu, der Häuptling II 290. Kinj orosprache, die II 39. Kin. der Häuptling I 153. 232; -versucht das Schießen I 233; Casati perlaßt — I 235, Kio, der See II43, 251; seine Salzkrystalle II 251. Kipa. siehe Ntikima. Kiri. der Ort I 289, 298. 299. 311; II 117. 120. 134, 162; — wird Residenz I 303; Emin flieht von — II 82: die Straße nach — II 138: die Soldaten von — entschließen sich. nach Ägypten aufzubrechen II 159: die Soldaten 340 — von — bleiben bei ihrem Entschlüsse II K»1: die Truppen in — II 175; Befehlshaber der Station — II 178, Kiriangobi. der Wald von ll 34. 3s;. 79. 122 126; die Hochebene von — II 31; das Gebiet von — II 70. Kirl John. der Konsnl I 313. Kirola. die Militärstation II 117. Kisa, der Häuptling II 19; die Ermordung - s II 24, 30. Riscmo, der Ort II 291. Msinje. der Ort II 267. 268. Kisk. der Häuptling II 238. Kissao. der Ort H 268. Kisuahelisoldate», die II 289. Kisnmbe, das Gebiet vou II 276. Kitaguenda, der Markt in I I 251. Kitagnenda. das Land II 253. Kitana, die Hochebene von II 34, 36. 74. 122. 125; Casati aelangt nach — H 101'. das Haupt von — II 102. Kitangole, der Fluß. siehe Md-schera. Kitöga, der Ort II 229. 258. Kitinde. der Wald von II 252. Kitinkn. das Gehölz von II 286. Xito, ein Psiugmesser I 119. Kiwalaro. der Ort II 281. Kliwo. der Fluß I 103. Kodderi». die I 75. Koddo. die I 75, Ko du r m a. das Gebiet von 168,274: die Rebelleu von — I. 278. Kotreb, die Hochebene von 16.8,9, Xolia siehe ^rtllcrur», ivfricana, Kolikkio. der manin^oli desHäupt-lings Boki II 132; — wird ermordet II 192. Kolokasia. Pflanze I 87. 96; II 245; derAnban der - I1126. 253. Koloquinte. eine Pflanze I 8. Xonllo siehe Leoparde, Kon do, der Ritterorden des II 14: die Ritter des — II 45, Kouf5. der Ort l 7^, 79. Xun^o, ein Tanz nebe ebenda, Kongo, der Flus; I 210, 214. 215. 218. 219; II 141. 196; der — staat I 216; II 149; Stanleys Reise an den — II l43, Konstantinopcl, der Snltau uon I 256, Kopten, die 1 296; II 191. Koanaro. der Fluß I 91, 217, Koi-ä ou^llrol,, Sveise I 66, Korallen, als Opfcrgabe !I 121. Koralle nbänkc im Roten Meere 17. Koran. II 191. 225. 226,227,22^. Korbü, der Ort I 284. 289. Kordos an, die Stadt I 14. 18. 2>». 21. 22. 23. 2 Ligi. die I 285. Lindi. der Ort I 58. Liria. die I 285. Livingstone. David I1115. 116; — erreicht den Niassa-See 11115: — s letzter Gedanke II 269. Livorno, V. 4; I 2. I,c> eka siehe Itimbiri, Loggo. die I 86. 238; die Gegend der — I 216. 1.0 mdifti siehe Banane, London II 150. Loron I 270. Löwen, die I 63.74,220,281,286. 305; II 35. 62. 281; Amulette gegen die —II 178. L ub i siehe Itimbiri, Lug or. der Häuptling I 124. Lnlu. der Fluß I 216. Luptou. I 270; — benachrichtigt Emin I 271. Lur. die I 248. 289. 307, 308; II 109. 127. 133. 151,208.225; vergleichende Tabelle der Sprachen der — I 332. 333. 331. 335. 336. 337. 338. 339; das Land der— II 20. 122; der Aufstaut, bei deu II 24; die — geben König Tschua Tribut II 43; die — als dknn,88urn, II 56; die Sprache der — I1110; die — töten die Schwiegermutter Insef Fahmis I I 182; die - trauern um Sung a II 192. I^oaon pictu8, ein Tier I 248. Mabita. die 1 2:'.2, Mabitn, die Mitglieder des konig« lichen Hauses II 15. 15. Mabode. die I 88. 118. 151. 221. 229, Mabüli, die I 232. 342 — Nildal«, der grobe Tanz I 172. 173. Mabü. der Häuptimg l 100. Mabli, der sudanesische Soldat, wird unterwegs zurückgelassen II 219. Mabuzi, der (Gesandte Muangas I 170; II26; " wird verfolgt II26. Mackey, Vorstand der englischen Missionen I 312; II 20. 60. 230. 256. 264. 268. 27:5. Mackinnon. Sir William 11 113. Madani. die Stadt I 18. 22. Madi. die I 238. 289. 305: die — als ! — Abend 1 2g. Magombia, das Dorf II 287. Magongo. der Ort I 305. II 36; Scharen von Truppen ails ^ II 103; die ägyptische Station zu - Il 110. Magongo, die Halbinsel II 31. Magnugo, der Ort II 106. 117; die Leute ans — I1109; — deckt die Straße »ach dein Albert-See ll 117; die iiüste uon — II 152; ein — aus dein Osteu II 193. Magnngo Äaba. die I1126. 131. 133. Mahatuk, der Kampf bei II l. Mabdi. der, sielieMohammeoAchmet; der Thaler des — II 188, Mahdismus, der I 7". 179 ^ 1l N8. Mnhdisten. die I 30. 52. 58, 59, 272. 279. 282. 268. 290. 292; II 4, 181, 187; die — fallen in DiM ein II 182; die — eröffnen das Feuer auf DlM II 186; die Gefangenen der — 11 187; die — zieheu nach Ned-schaf weiter II 187: die ^- verschanzen sich in Redschaf ll 174: der Einfall der — II 175: die — schlagen die Truppen bei Nedschaf II 176 M a I) mn d A ch met. genannt Tili-Tiki. der Schreiber II 178 Mahmudieh, eine Münze 1 19. Maiango, der Fluß. wird überschritten I 199. Maigu, oie I 88. !>7. 136. 140, 148. 199, 231, 236. 258. Mailand 150. Maio. der Fluß I 159. Mai«, die Anpflanzung uon I 79. 96. 168. 183. 181. 187. 192. 220. 231. 231. 250, 286: II 31,36.48. 253; die Zubereitung des -— 1141. Ukkaliaiü, siehe Termite, Makäma, der Woltenzerteiler I I 52: Konig Tschua als — II 65. 83. 110, Makanlba kommt zu Köuig Tschim 1184; ^ wird vertrieben II 85. Makaw^ro, der Häuptling II 63. Makiera, der Dolmetsch II 132. Maklö. die I 232. Matolongo, die Sandftachen des II 282, Makomba. der Ort I W9. Makom^ro. die Zii'ternen uo» II 282. 2Il>,ll,»u^0, der Vertreter II 44 Makongo, der Häuptling l 92 Makongo. der Fluß 1 88. 191, 192, 219 Makrata. das Gebirge umi 1 75, 155. 172. 211. 238.239. 212.246. 217. 269. 272. 274. 279. 283; II 139; das Gebiet von — 1170. 237. — 343 243. 284. 286. 267. 289. 292. 293. 294. 312; It 14,5; die Soldaten aus — II 134: die Soldaten sind gewillt. -^ zu »erlassen II 138; -^ soll befestigt werde» 1l 174, Makr ata. die I 257». 280-. Eisen-arbeiter bei den — I 25-',, M at ra ka- Z og ai e r. der Ort 1280. Malariafieber, das ! 31. 48. M a lembe siehe Eemliki, Mali. l 306, Malissa, der Häuptling 1l 275. )llll ini^iil!,ti >'«l'nlari I 257. Mambaga. der Berg 1 182. 199. Mambaia. die 1 232. Mambaua. der Fluh 1187: der — wird überschritten s 199. Manibnnga. der Häuptling, ein Bruder MuuM I 83.104,105,111. 120. 224, 227. 228. 229. 260. 267. 268: Dr. Junker begiebt sich -,u — I 100: die Sohne — Z I 108; die Kriegsma —s I 121; — frägt das Orakel I 122; Mbruo widersetzt sich — 1 123; — bittet Iangara, mit ihm ein Vündnis zn schließen I 157: ^ wird bekämpft I 173; — wird als Herrscher eingesetzt 1 227: — wird ermordet 1230; der Stiefbruder — s 1 268. Mambanga. die I 103, Mambar«'. die 188. 96, 1(>0. lU3. 140. Manibekto, die. siehe Mamlietto, Mambetto. die ! 88. 89. IN. 129. 146. 148. 150. 153. 157.165.167. 170. 184. 189. 223. 231.232. 234. 236. 237. 252. 292; 11 36. 140, das Laud der - I85.88.9l. 103. 1!»3. 194. 220. 221. 254. 266; der ttouig der — ! 108: (Iliaralteristik der — I 90, 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119; das Orale! der — 122; IaugaraZ Verehrung der — l 139: Verbreitung der Titten der — I 140; die — ver-zehren die Leichen 1151: die fabeln bei den I 15^: der Aberglaube bei den —- I 155; die Ehrung der Verstorbenen bei den ^- 1 162; die Iuslrumeure der -^ 1186; die — werden bekriegt I 197; die Hühner bei den — I 199; die Zeremonie des Vlutsbünduisses bei den ^ 1204; die werden überfallen I 227 ; die ^iscnarbeiter der — I 255; vergleichende Tabelle der Sprachen der - I 332. 333. 334. 335. 336. 337. 338. 339; die Jagd der — alls die Termiten II 3,^, Mambett«. das Land I 216, 237. 242. 258. 260. 267. 270, 278. 282, Mambettu. der Fluß I 213, Mambia. der Fluß 1 182. Mambill, die 1 232. Mamb,'.. die I 232. Mambü, die 1 232. Mambunga. die I 232. zillmmll, siehe Leopard, Mandalongo, ein Vogel I lll. Maudari, die I 285. Maudönc. die 1 232. Altand... die I 88. Mandoline. I 166. Maudschal iwa, ein Diener 1184, Maudschi, der Häuptling, ein Sohn Ntikimas I 17!>. I!»7. 1!»8. 20ti; — schenlt Miani ,^wci Akka I 207; Miani bejncht I 2« »7, Hlan t'ü, siehe Bannige, Mnug.i. die I 232 M aniot, die Anpflanzung uon I 87. 91. 96. 118. 152. 157, 162. 168. 192. 220. 236. 238: II 34, 255: der Genuß von — und seine Folgen II 267. Maujema, die 1l 220. 241, 248. 249. 262, Manjorie, die II 11 Uanjiir«, die VerwaltungZbeamten Kouig Tschna^ N 44, 55; der ^ von Mruli meldet sich bei Casati als Gesandter König TschuaZ II67, 88, 8!». - 344 Manzoka. der Ort II 238. Nn,n2u,-u,iiH, siehe Schimpanse. Mapäia. die I 232. Map am«, die I 232, Map au, die I 232. Map in go, das Orakel l 122, 155, 156. 167, 226, Mapingobin, der Priester des Mapmao 1 122. Mapnlior, der Vera I 182, Maqua. der Fluß, identisch mit Obi. Kibali, Uelle, Dua. ObandschiV.7; 136. 46,67, 78, 86, 87. 89. 91. 92. 100, 111, 107, 108, 109, 182, 189,193. 197.202. 237. 238, 272; II 140, 144! die Nebenflüsse des — I 80, 96; die Schlacht am — I 102; das Becken des — 1 157; der Ursprung, Name nnd die Entdeckung des — I 210, 211. 212, 213. 214. 215, 216, 217, 218. 219. 220. 22 l, 222; die Schimpansen am Becken deZ — II 38. Mar. der Fluß I 62, Marconi, I 28, Marcopolo. I 54, Marenga-Mkali, siehe Mausen, Mari, die I 87, Maria-Theresia-Thalcr ! l8, 19, Marine, die englische 1 210. Marko, Gaspari der griechische Kauf- »nanu l 69; 1l 180, 233; Antrag — zu henken II 191; — wird mit Casati al^ Fremder der Pflicht enthoben, für den Transport seiner Effekten zu sorgen 11 211; Stanley läßt — vorführen II 250. Uarkvli), eine Art guter Schuhe I 69, Marno, I 26. 133. Marquet Albert, ein Kaufmann I llN!l, siehe Elefant, Mbekö. der Ort I 199.201; Casati besucht Agandna in — I 201, Mbioko. der Häuptling I 200. Mbitima, der Sohn UandoZ. besteigt den Thron I 268, Mblio, der Fluß 1 196. Mboga. das Gebiet uon II 43, 79. 215, 21<»^ der Hnuptliug vou — II 85. Ndüllo, ein Grabdentmal I l61. Mbomü, der Fluß l 218. üldon^o, siehe Elefant, Udorn,, das fliegende Eichhornchen I 147. — 345 Mbruo. der alte Häuptling I 123, l62; — wild getötet l 268; seltsames Begräbnis — s I 162, Mbruole. der Fluß I 211. 218. Ml, na. der Häuptling I 200, Ubu^n, eine Art Toga II l5. Alburn, siehe iicm^ lutiu, Mbuti. das Dorf II 236. Mdarama, das Land I 218. Medsche. die I 90, 108. 114. 148, 153. 157. 167. 174. 180.187. 198. 219. 224. 226. 228. 231. 232. 234. 216: die Einfälle der — I 88; Nembimbali dringt gegen die — vor I 107? der Herr der — 1110, 159; die ^ als Elefauteujäger I 134; die — verzehren die Leichen I 151: die ^ ziehen zum Grabe NtikimaZ I 198: die — werden überfallen I 227, Medsche-Madscho, die I 153. Medsche-Mapau. die I 236. Medsche-Mapü. die I 232, Meoschidie (Thaler) It 188. Hlsäzcnonido, siehe Ganane, ZIeliä. die Seen im Nil I 133. Mehemed Ali Pascha, I 17, 18. 19. 2l, Mehlspeisen mit Butter, Honig und Milch I 40. Meikambi, der kurier, wird beraubt II 82 Hlsitsclie, siehe Banane. Meti Essen di 1 12«!, Mekka, der Fluß I 92, Mekka, die Stadt I -l, 5. Mekka, die I 232. Melbes, der Ort II 4. Mele, die I 232. 308. Melindua, dcr Häuptling der Lnr II 43. 127, 213. 225. Melindua. der Ort II 123. 151 ? die Gegend von ^ II 123; die Küste von — II 151. Meliuo, einer der gefürchtetstc» Häuptlinge II 106: — ruft seine Bewaffneten zusammen, nm ubcr Cafatis Los zu entscheiden !l 107: die Leute —Z räuinen das Land II 108: Casati soll zu — gebracht werden II 109. Meloneubaum, der 1 243. Melzac. der Kaufmann I 61, Menschenopfer, II 15, 52, 76: — am Albert-See I! l93. 194. Merani, der Katarakt von II 10. Merdschau Aga Dauassuri. der Commandant der ägyptischen Station Magongo I 288. Il 2l<>, Merdschan Ali Aga, das Haupt der SUtion Rumbek l 70. Merdschan Derar, der Pilot« des „NlMM". fällt ll 186. Meriddi. dcr Flusz I 30. Ueri88ld, eine Art Bier I 61, 250. Me roe, die Rllinen uon I 14. Meslemieh. die Stadt I 22 Mesra-el Da hi. der Kampf bei II 1. Mesrha-el-Nel. der Ort. A. 4; I 38. 39. 17. 48. 55. l25. Messed anlia, der Oberst und Ingenieur 17. 26. 49. 52: II 34: die (5rMl>inssen —s ll 7. Messina. I 2, Metammeh. der Ort I 12,13,14; II 11. Meteorologische Beobachtungen. I 317 bis 330: II 293 bis 312: — in Station Gadda I 317 bis 326, 327, 328. - in Station Beilima I 326, 327: ^ i» Station Dschuaja ll 295 bis 309, Metinga, der Fluß I 60. Metuck, das Gebiet uon I 25. Mexiko. I 58, 22,, Meyer H, A. I 2^5. Mgalima, der Häuptling I 150, Mgunda-Mkali. der „Wald der Echme^en" ll 28,. 282. 283, Miani. derItal,ener I188;I1H5; - kommt nach Duflö I 30; di« Grabstätte — Z I 86. 98. 100; — 346 - (Hessi zeigt Casati die Gebeine — s l 97; — s Tod und Beerdigung I 98. 99; die Reiseroute — s I 207; — s Wirt I 167, Mikese. der Ort II 291. Mi lind an i. der Ort I 58. Milz. der Leutenant I 216. Hlimu^n, I a tion um, eine Pflanze II ^81. Mimose, 1 31; II 33. 214, 25,1, 264. 268. 287. Mirambo, der Häuptling II 277, Mire, das Gebirge I 281, Miro, das Tors II 236. Mirsli I 2«, Mi tin ginja. der Häuptling II277, 279. 280: die Tochter — s ll 280. Mittelländisches Meer 17.213. Mittu, die I 71 Mtata. der Fluß II 290. Mobandschi, der Fluß I 218, Mo bra. der Häuptling. Sohn M-timlls I 182, 197; — wird geschlagen 1 199. ModaquÄ. der Ort I 182. UoLNlfk, Vier aus Aananen bereitet II I^l. l!>, Mo go, ei» Bergbewohner uonMsui», II 139. 195, Mohammed, s. auch Muhammed. Mohammed Äbdu, der Sklavenhändler I 75. 95, 120. Mohammed Ach met. I 3l. 32. 27 l. 275; ll l. 5. 6. 12, 230. Mohammed Ali-el Nadschar, der Kommandant des „Nyanza", fällt II 18K. Mohn in medanc r (Mnhamme-dauer), die, siehe Muselmanen. Mohammed Viri, ein Araber, siehe Viri. Mohammed Farak I 19. Mohammed Mula I 61 Mohammed Tewfik Pascha I 25. 29. Mohongoti, ein dlnlll»»uru, 1187. Mo hre»-el-Ä o hur, siehe No, der See. Mota I 5. ^lokal^ siehe Eber. Mokonookua, der Fluß II 290. Mokrief, der Anführer II 5. Molmul. der Fluh I 4«. Mombasa, die Straße uach, 11148. Mom bettn, die. siehe Sandeh. Mombia. der Fluh I 80. Mombüito, der Häuptling I 200. Mombottu. ein Ttanmt derMonfn I 107. Mombnttn, siehe Saudeh. Mona. der Fluß I 182. Monasir; die Araber uon— töten Stewart II 10. Mondgebirge, das II 32. 254. Mondogi, der Häuptliug ! 111, Mondori.. der Äerg I 30. Mondschana, der Aera l 199. 207. 219. ^ Mondsfinsterniö 1 28l, ^ Monfü, die 1 90. 93, 100, 110. l 118. 148. 193. 238-. die — vertreiben die Eingebornen 1 88; das Land der — I 92. 219; II 267; die Flora im Lande der — I 94; die -^ zahlen Tribut I 151; die Ziegenzucht bei den ^ I 220; Mambanga will zu den — 1225; Tanga will zu den ^- I 229; die Ziegen der ^ I 236; die — als Sklaven 1 266; die ^ urrsncken. sich zu befreien I 268. Monjara, der Ort II 50. Montenero, die bngel von I 2. Moor Hirse, die Anpflanznng uon I 40, 46, 62. 68. 79, 8l. l68,192. 220. 238. 286. )1oliuusiuc>, eine Pfeifennrt 1 1« 5. Moranda, die Nesidenz 3lganduas 1 199; II 268; die Hochebene von — ll 34; die Hügel von — II 70. Mori>>, die, siehe Akta. Morn, die I 61. 74. 75. 76, 237; vergleichende Tabelle der Sprache — 347 der — II 332. 333. 334. 335. 336. 337. 338. 339, Mostonas Deine trios, ein Grieche I 6, Mouchy-Bey. der Vamn des 130. HIpii.n^o, die Zeremonie des II 28. 29. 30; das Opfer des — II 45. Mpigua, derHällptliilg II 127.139. 146. 195. 219; dle Frau - s II 139, Mpiuga. der Häuptling II 236. Mpogo, der Sumpf II 259, — die Reside»; Ing<»neros II 259. Mporurn. II 25!, Mpwapwa. der Ort II 287. Mrogoro, der Fluß II 290. 291. Mruli. die Militärstatiou 1134,74. 75. 77, 79. 83. 85. 100. 117. 132. 251. 252; das Gebiet von — II 43. 50; Vewaffnete ans - II 98; die Strahe nach — II 99; CasatiZ Ware soll nach ^" gesandt werden I1103. Msäta. der Fluh II 282, Msalala. der Ort II 271. Msiri. der Fluß II 34. Msoga. der Ort I 92. 248; die Fabrikation uon lnlni^uSloffen in — II 50. Msuä. der Ort 11 19, 2l. 66. 123. 126. 130. 158. 188.195.206.208. 210. 21 8.224, 226. 241. 291; die Häupter von — II 24; Emin begiebt sich nach — II 74. 132. 133; die Landspike von — II 123; die Wälder -S II126; Emin verläßt — II 138; die Leute uon - berichten Emin uon der Ankunft Stanleys 1l 139; ein Spion Vabe-bongos wird in — erschossen 1115l; Rückkehr der Soldaten nach ^ II 152: aus dem Magazine in — wird die von Stanley hinterlegte Munition nach Dnssi: gebracht II 165; der Befehlshaber von — II 169; der Befehlshaber von ^ widersetzt sich der neuen Regierung II 173; Offiziere von Tnnguru tontmen nach ^. nm bei bcni Ge- fehlstiaberbaussuchmlg zu halten II l73: Iephson fährt nach - II 201, Msnkali, da^ Dorf II 218. 263. Mtära. das Torf II 265. Mtesa. der Vater Muangas II 14; ^, ein friedlicher Fürst 11256; — giebt Stanley zur Erforschnng des Viktoria-Sees 2000 Mann II 117. Mti ku a. die Eandflächen des 11262 Mto Misanzi, der Flllsi, siehe Mftka. Ilülidl-I^, ein Zallber 1 145. Mualala. der Ort II 284. 285. Mnana. der Ort II 281, Mnanga. der,Wnig uoil Uganda II 14. 18. 19. 20. 21. 28. 58. 59 83. 103. 251. 255; — verfolgt die Christen II 256; - fliichtct sich II 256. 257. Mudir von Makrata I 76, Mndirie. der Vorstand der^ I I l?4. 2In6n«lk!, eine Leinwaild I 125. Mnensse. das Gebiet uon II 30. 34. 48, 85. 123. 126.214; die Ve-uölkerung uon — II 38; Aewaff-nete aus — II 98; Vabedongo zieht in ^ scine Truppen zusammen 11 151. Muggi. der Ort I 170. 239. 289. 298. 299. 304. 311; II 117. 120. 162. 187; Casati reist uon — ab I 299; daZ erste Bataillon bricht nach — auf II 174; die Einge-bornen von — gehen gegen Duftö vor 11 182. Muhammed, der Prophet I 214, Muiku. der Ort II 238. Muimba. der Ort II 31. 48. 63; der Sitz der Regierung in ^ II61. 63; König Tschua uerläht — II68; die Mmpfe bei — 11 70; — wird angezündet II 70. Muini-Usagara. der Ort II 290 Nukl),!<1««I,0, die uon Nianguim I I 28 l, Muk tar3lg!i entioaffnet dieRebellru 1 24, - 318 — Mula I 7'), Mundü. die Station I 258, 272. Muning a, der Ort II 238. Munza, der König I 75. 86, 92, 101. 151. 223. 225. 231; das Reich —Z I 90. 97; Mlani kehrt zu — zurück I 98: — trägt einen aus den Varthaaren MianiZ ge-ssochleuen Gürtel 199; der Neffe—s I 104; der Sohn —ö I 108. 110. 111, 179; Nessugo agitiert gegen — 1109; die Schwester-s 1139; Or. Schweinfurth ant Hofe —s I 118; die Beziehungen ^B zu Ntikima I 198', — zieht gegen die Räuber der Gebeine NtitimaZ I 198: die Residenz König —s I 207; der Urenkel -Z I 232. ilnr^l<^, der Stein, culf dem das Korn gemahlen wird 1 12, Zlurkllb, eine Art Segelbarke I 11. Hins«, i> lv »'»«lisiaca, siehe Banane. Muselmanen, die I 10, 213. 214. 228; 17 174. 271! der Kampf der — l 257; der Einfluß der — 1 268. Musik korps. sudanesisches I 17; — der Truppe» Ali Pascha KakoZ I 20. Mus-katnüsse, die I 2.',4; 1l 126, H^lussa, der Leuteuant 1 272. Mussa Vey I 91. Mnssanga. der Ort II 287. Mussa Pascha I 22. 23, 2!, Mustafa Ach met. der Offizier II 168. Uu 8 tHIIk», 2 in e Wälder uon I 107. I^aine, ein Papagei I 91. Nasser, der König I 25. Nawa. der Flnh I 219, 232. Xdkik, eine Art Jagdhorn I 136. Ndägora, der Sohn Rumanikas II 263, Ndeni, der Häuptling und Vertrauter Kannas I 196. 206; Miani besucht — I 207. Ndindss. der Häuptling 11 238. Ndirfi. das Gebirge I 78. 238. 258. 279. N'dongo. der Vater des El-Mas I 102. K'2. Nebetto, der Häuptling I 236, Xelii, ein Tier I 144. 145. 116. I^Lbirli,, siehe Äanane. ^seetariiiill, ein Tier, II 217. X? ä anAu e, siehe Furt. Nednpia, der Ort I 181. Neger, Eigenart ihrer Natur II 214 Nsssö, siehe Eber. Negokolo. der Ort I 187. l93. Neknugo. der Flxsl I 217. Xe-liiuje, der Mambetto I 108. Neklima, der Fluß 1110.179.207. — 349 — Nekorü, der Ort I 187. 193. Xekuinde. eine Art Mörser I 137. Nekuma, der Negenzertciler I 124. Nelimba. der Fluß I 207. Nelson, Hanptniann II 211; — mißbilligt Acmnns Haltung II210; — läßt die murrende Schar um--lehren II 221; ^ ist der Meinung, Emin dürfe nicht plötzlich aufbrechen II 22.?. 224! — verläßt das Lager II 230. 5,'<^n!N s>, siehe Papirus. Nembeleti I 107. Nembia, der Fluß I 80, Nembimbali, der.Häuptling I 107. Nembimboli 1 «8. I^eindoilv, eine Llefantenfallc 1135. ^6mbi'()8«0, eiue Art Jagdhorn I 136, Nembueri. der Fluß 1 217. Nemowome, die I 232. Nemr. der König I 17, 18. 23. Nenzima, die Königin I 139, 140, 141. N6poko, der Ilnh V. 6; I 86. 149. 191. 5?ß83i, siehe Hunde. Nessugo I 108. 109. 111, 179- — tütet Mandschi I 198. Netuto, der Fluß I 103. 217. Netze, um Affen. Gazellen. Antilopen zu fangen 11 217. Neumond, die Gebrauche des —Z II 45. 52. N620, eine Art Öl I 93, Nezzefliege, die. siehe Tsetsefliege. Ngandua, der König, Sohn Nti- kimas I 187, 197. 200? — wird in die Flucht geschlagen I 199; Casati besucht 1 201; Miani besucht - I 207. Nganzi, der König. Sohn Ntikimas I 180. 189. 197-, Casati besncht — I 168: die Residenz -s I 182; — s Lieblingsinstrument I 184; — stellt Casati seine Getreuen vor 1186: — wird angegriffen 1199; — schenkt Miani einen Schimpansen I 207. Nssa»i', siehe Tangasi. Ngezi, siehe Semliki. Nguro. der Vertreter Nkoles ll 19, 20; —wird von Tschua vertrieben II 255, Ngnro. das Gebiet von II 277. Ngussi. der Fluß II 31. 36. 71, 123. NikbHntu, siehe Schimpanse. Nilimbara, der, s. Abdallah, N i a in b ara, das Gebirge I 75, 279. Niambara, die 1 218. 299. Niam-ltiam, die siehe Sandeh. Ni am sänge, der Ort II 147, Niamsanzi. der Flnß II 214. Niamsanzi. der Ort II 123. 139. Niainnambi. der FIllß II 252. Niangi>. bo. die Residenz des Häuptlings Madschamboni II 223. 236, 237. 238, 244. Nianguira. der Ort II 284. 285. Niapü, die I 90, 97. 109. 110, 111, 140. 160. 167, 219, 232. Niassa-See. der II 114, 115. Niaua, der Fluß I 81. Niawa, der Ort ll 281, ^'icutilliill i'u5ti«l!,, siehe Tabak. Niebetemb e, das Flilßcheu II 214, 217. Niger, der Fluß I 2l1. 308. Nil, der Fluß I 9. 11. 25, 33, 34. 92, 211. 212, 1.44. 269. 282. 284, 290. 293, 304, 305. 306; II 3, 10. 11. 34, 79, 111, 130. 145, 181, 194: die Wasserscheide des -es I 8. 78, 215. 237. 238; Casati fährt den — hinan I 12; die Nebenflüsse des —es I 14, 68. 75; Ismail Pascha überschreitet den ^ I 17; die Stationen am — I 30'. die Pflanzenbarrieren des —es I 133; der blane — I 6. 24; I1121: der weiße — I 215; die Länder am — 1 258; der — -Kongo, ! 78. 193; die Wasserscheide des — - 350 - -Kongo 1237: die — strasze I 74; die Quellen des—es II 115. 110; Ursprung des — cs I1115; Hydrographisches System des — es I1117; das Neseruoir des — es II 116; die Onellen, der Lanf nnd die Gegend des -es II 118, 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125. 12«, 127, Nilakazie, die I 13. 31, Nilmimose, die I 31; die Herstellung von Fellen aus — I 14. Nilpferde, die I 13.35. 101. 128. 217. 215, 286, 308; II 108; die Zähne der — I2l5; die Felle der — und ihre Verwendbarkeit I 248; die ^" als Nahrungsmittel I 40. 87: II 121, Nissib. der Ort I 20, Njamsassi. die Insel II 196. Ntole. das Gebiet uon II 18. 42. 229. 253. 254. 262, 266; der Konig von — II 19. 251; die Strahe über ^ II 20; Stanleys Leute aus — II 143: Fnrcht vor den Kriegern aus —11147; die Verfolgten finden Aufnahme in — II 257. No, der See, eiue Erweiterung des Nils I I 119. Xok-^vll.Likör, der I 93. Xok«. die, siehe Elaispalme, Xoko, siehe Elefant. Nosso. der Fluß I 108, 232, ^oxo, siehe Schimpanse. Npala, der Ort II 2.^7. Nparo, die Hochebene von II 34, 69. 103; Koma Tschua flieht nach — II 68; der Kampf bei II 70, Nparo, der schwarze Fürst II 78. Nsilbako, der Ort II 236. Nsabe. der Fluß II 214. Nsabe. der Ort II 123; Stanley kommt nach — II 146; Stanleys Aufeuthalt in — II 147, 150; die Vewegnngcu im Lager von — werden überwacht II 151. Nsi^e. siehe Nuitansee, Ntasstlta, die Thermen von 11263. Ntali. der Konig 1118. 20. 251. 255. 260: — gewährt den Christen Gastfreundschaft II 256; dcrSohn—Z kommt im Lager an II 261, Ntiabo, eine Gemahlin König Tschuas: Casati mit den übrigen Gefangenen kommt zu — II 105; -— geht zu ihrem Gatten nach Mruli II 106; die Residenz —s wird zerstört II 152. Ntikima. der Fürst I 161, 204. 206; — als Kind I 196; —. der Feldherr I 108; die Söhne —s I 180, 182; der Bruder — s I 187; — führt Krieg gegen die Ababua I 197; der LebeuZIauf —Z 196, 197. 198, Nuba, die Wssionsstation I 14. Nnbar Pasch a. drr Minister I 312; II 146. Nuer. die 136.128.228.282:11119. NuSifi. ein Kostüm der Mambetto I 112. Numa. das Dorf I 98, Numandschi, der Häuptling I 200. Numbi, der Häuptling I 111. I'IniiFo, 1156; den —schicken, eine Einladung, ein Blutsbündnis zu schließen ! 157, Nur Angara, erhält derber IIII, Nusranduru, das Gebiet von II 34. 81; die Bevölkerung von — II 38: Casati rät Viri, sich nach — zu begeben II 83. ^nto, ein Zauberer I 156. Nuuma. der Häuptling, ein Bruder Mandschis, wird von Miani besucht I 207, Nyanza. ein Schiffsname I 239, 290; II 118; der Dampfer ^ zur Abfahrt bereit II 155, I^inpllue^ lotn 8, eiue Pflanze II 34. Nzaba, die Steppe von I 183. — 351 — Vakibi, der Feldherr der Waganda II 70. 71. Onkil. der Bursche Casatis I1109; — wird gefangen genonnnen II94; Casati rät Gnakamatera, — mit sich zu nehmen II 95; — kehrt von Gnakamatera zurück II 96; — seht Casati uon dem Vorgefallenen in Kenntnis II 98: Casati empfiehlt — Standhaftigkeit II 99; Gnakamatera teilt -— mit, daß Casati nach Kibiro gebracht werden soll II100; — wird mit den übrigen Gefangenen abgeführt I 101; — wird als Parlamentär abgeschickt I1107; Casati schickt -^ zn den Soldaten II 171, 172; — fällt von einer Kugel getroffen ll 245, Odä, die mit Kräutern bedeckten Strome I 92. 229, Obak, der Ort I 8, Obandschi, siehe Maqua, Obd-el-bassal. der Berg I 14. Oberlippe, durchlöcherte II 219, Obi, siehe Maqua, Od-AIima, der Ort mit den Ziegelöfen 114. Okello. der Häuptling 11133.193. Otuza, die Gegend von II 193. Oluza, derHäuptling II 130; — wird unter Anklage gestellt II 151. Öl, die Gewinnung und Bereitung von I 252. 253. Olopo. der Ort I 163. 164. 175; die Horden der Eingefallenen lagern in — I 22«;, Ölpalme. die l 183, 187. 192. 220; die rote - I 90. 93. 252. Omar. der Offizier II 266; das Weib — s wird beleidigt II 235; Rache — s II 235. Omar. der Sohn des Königs Nemr I 23. Omar-Effendi-Erif, der Schreiber, wird abgerufen I 228, Oma reg, die Station I 8. 9. Omaren, das Thal I 9, Omar Saleh. der Kommandant der Madhisten II 163. 230. Omkrek^, eine Kürbisart, aus der Öl gewonnen wird I 252. Om-Derissa. der Ort 1 22, Omdurmau. der Ort 11 4. 188, Operationen, chirurgische 1236. Opi, der Fluß 1 21«. ^19. Opium, I 73, Orakelbe frag nng, die, bei den Sandeh I 207. Orangen, die I 30. 62. 69. 243. 280, OSma u A rbab ! 272, 262. OZman Vey-el Arnauti I 20. Osman Bey-el Sudani I 21. Osman Bey Fakry I 24. Osman Digma II 5. 8. 11. Osman Latif. 1! 206. 207. 208. 226. 227. 228. 231: — der Vize- gouuerneur wird abgesetzt I 3W; II 155, 172; — wird zum Major ernannt II 206. OZman Saleh, ein Offizier des Mahdi II 174. Ottua. der Fluß I 86. Ozean, indischer II ^83. ?lrk'lt^, eine Art Brot I 234, Palästina, ein SchiffZname I 4, 5, ?n,lmn, äN«t^1ilorn,> I 13, ?«.1ma äum, 113; II 33. 290; — zur Dachbedeckung I 11. killing plioenix, II 251. l'klma rlisiliia, I 118. Palmen, die I 31; II 281. 286. 290. Palmenfluh, der. siehe Ms^ka, Palmöl. 1 90. 91. 103; — rotes I 169; s. a, Ölpalmen, PanattoIi,dieMilitärstatiou1I117. Pang ani, der Ort 1 56. Paoletti, der Direktor des Post» amtes 1 6. — 352 - Papageien, die I 91. 114. 164. 226 l — graue II 36. Papaya, siehe Melone. Papirus. I 31. 36. 52, 82. 102, 103, 125. 126. 132; II 33, 123. 17s, 259; — als Teppich verwendet II 18; Inseln von — im Nile II 121. Parke, Dr., begleitet Stanley zu Emin II 140; — kuriert Stanley II 238. 242; — pflegt Casati II 264, Pascal, das französische Kaufhaus I 5 Pelzwaaren, l 218. ?enioi1laria «p, eine Pflanze I 250. I'entagtemum, rote^, eine Pstan;e I 28«. I'oi'liIll,ri Ua! mi^'u^ti, I 25?. kßsa, siehe Eber, Peterick. I 238. 269. Peters. Dr., W. I 58; II 145. Pfefferbanm, der, siehe Xilom'a, iletilioi'i«»,. Pfeife, ^erbreä)en derselben bei den Wanioro II 104; die — in der Lippe getragen II 284. kur^^nnm, die Pflanze I 150, 153 Piaggia. I 86. 211. Pirelli, Casazzn nnd Co., Fabrik in Mailand, untersucht den von Emm gesandten Kautschuk I 253. Pisang, der geineine (musk Min- c>, siehe Termite. Port-Said. der Ort I 3; die Ankunft iu — I 2. 3. 4, Portugiesen, die I 210. krotas!», !iL«,nÜ8, II 217. Protschamma, die Seele des Auf-siaudeö, fällt II 26. ?8ltt. Ü.LU8 «r.yrnn,LU8, siehe graner Papagei. I»u,rt1i»,u1)i, eine Entenart von gelber Farbe mit braunen Flügeln und hellbraun ein Körper, beschrieben in Emins Ve-richt in «Koolossic^i Lolleotion» mllä« d^ Nmin ?li8olui, iu Lliun,-torin,! Sirica», vertreten in der Sammlung im Britischen Museum I 116. Quirl bäum, der I 118. It^cl, ein Kleidungsstück I 64. Rafai. der Soldat l 270. Rahouian, der Ort I 7. Rahoyan. der Verg I 13, 14. Ramadhan. das Fasten des I 268: II 2. I^lln, zurück 1l 252, Schuli. die I 176. 258. 305. 307: 11 28. 84. 131,161; das Land der — II 20. 63; der Aufstand bei den — II 24; die — erheben sich II 26; die Niederlagen der — II 27; eine Kolonie von —- II 38; die — als bn,na88urllH56; derHäupt-ling der — II 82; Kolonien von — II N'1; ein Stamm der — II 130. Sch ü iuer, Maria Johann, 1270. Schwalben. die I I. 36. Schwefelquellen, die II 263. Schwe infurth, Dr. Georg. I 7, 85. !)8. 117. 119. 148. 202, 212, 213. 214. 251; II 37. 144. Sch wie germutter beiden Danagla I 65. Schynse, ?n,ter August, französischer Missionar, II 277. 280. 281. 282. 285. Sevastopol Ali Pascha I 21. 8sll> die Pflanzenbarrieren im Nil I 36, 8e6 oi Kn. iillck, eine Torte I 67, Sedschimokuro, derAergil 34,71. Seegeist, der II 124. Segadi. der Sieg bei II 4. Seideubaum. der I 163. 166. Seifenfabrikation I 253. SelimAga, der Hauptmann I1135, 136. Selim Bey, 11211. 213.244,247. Sei im Milt era. der Major H171, 188. 189. 1W, 205; Casati zieht — ins Vertrauen I1176.191; Brirf Emins an — II 200; — stellt sich bei Emin vor H 203; — wird uou Emin zum Oberstleutenant ernannt II 205. Semliki. der Fluh 1150; 1143.79. 118. 245, 216. 247. 248. 250. 263; das Thal des — II 122. 8vnnÄ, eine Pflanze I 8. Sennaar. I 6. 14. 18. 21. 22.27, 275; 11 3. Sere, die 1 237. Sesam, die Anpflanzung von 1 42, 62. 68. 75. 96, 187.192. 250, 286, 305; II 49. 51. 280: der Austausch von — II 126; die Expedition Stanleys wird von Emin mit ^- verseheil l! 146. Sesam öl, das I 252. 8 6 « a, in um n r io ut kl 6, siehe Sesam. Siber Pascha, I 245, Simba. der Häuptling, II 279. Simba. der Fluh II 290. Simbamueni. der Ort II 291. Singoma. der nang,88url>. II92, 97. Sintat. die Station 19; II 5. 7; — fällt in die Hände Osman Digmas II 8. Sir, der Fluh I 217. 8in 6 (Sümpfe) ir 283. Sklaven, I 61,75, 92; II 272; die — als Steuerabgaben I 19; der Handelsplatz für — I 30: Karawanen mit — 133; die Befreiung von — I 44; die —^ als Soldaten I 58; die -^ werden freigegeben I 69; der Ankauf von - I 82; die ^ als Nahrungsmittel I 93; Cafatis Bericht über den Handel mit — I 261, 262. 263. 264, 265. 266, 267; die — als Handelsartikel II 2; Livingstone und die Sklaverei II 269. Sklavenhändler, die I 70. 205. 223, 237, 269; II 170, 270; die Streifzüae der — I 36. 49. 58,108. 23' — 35« - 110. 224. 274! die Gefangennahme von — n I 44: Maßregeln gegen die — I 34, 51; derStlauenhandel, genannt der Handel mit schwarzem Elfenbein I 47, 20 l; die — stellen sich vor Gessi 1501 Maudschi. der Verbündete der — I 179; die — töten Muuza I 198; Hawask geht zu den — n 1 220; Emin schickt die — nach Chartum I 296; König Tschua und die — II 54; der Sklavenhandel soll niedergehalten werden II 110; Ausrottung des Sklavenhandels II 27 l, 272. 273. Skorp ion. der I 35, Slatin, der Gouverneur der Provinz Darfur I 271 So bat, der Muh 129. 33. 34, 35, 45.263,290; I1110; eine Station am — uou Gordon errichtet I1116. 8odl)u, siehe Termile, Soda I 253. Soldat, der schwarze 1 5?. Soldateska, siehe 1ianl«8ura.. So lim an Aga, eiu Nubier ll 157, 164; - Feind der Christen I1158, Solyman Bey. 140,49,50.53.61. SoInman, Hauptmann 1,188,189; uon Casati in die Enge getrieben II 176; — schwer am Beine verwundet II 18«: ^ stirbt II 189. Somerset-Nil,der,s,Viktoria-NiI. Lor^uin vulgäre siehe Korn. Spe,ke, I. H, gehtau denNi1II114. 115. 263; — entdeckt den Viktoria-See II 115; —wird gesucht III 16. ßverin^ni», 8,fri«n,nl>, II 217. Sprachtabelle, vergleichende der Dinka, Morü, Mambetto. Bamba, Sandeh. Bari. Lur I 332. 333. 334, 335, 330, 337, 338. 339, Stachelschwein. I 140, Stairs, der Leutenant H 237. 239. 241; — kommt uon der Erforschung des Wirika zurück It 219. Stanl ey. FührerderHilfZexpedition V. 7; 109. 214; II 41,85.90,99. 165. 189, 195. 202. 203. 210. 221. 224. 225. 230. 237. 239, 242. 247; —Z Karten desKongogebietes 12l 1; — stellt die Greuze» deZ Viktoria-und Taganjika Sees fest It 116; — erforscht den Viktoria-See I1117; — untersucht die Wasserscheide zwischen deu Seen Viktoria und Ruitau II ll8; Easati teilt (5min dieAnkunft—smitll 132; Briefe an — werden von Mogo besorgt II 139; ein Offizier —s kommt bei Emiu au ll 139; der Brief —ö wird gelesen I! l!0; — s Bericht über seine Expedition I1140; - - Z Reiseroute II 143; — s Ansichten über seine Reiseroute II 144; —, der Eutdccker des Kongolaufes 11144; die traurige Lage —s II 144; — zieht durch deu großen Wald II 145; der Rückzug der Kolonne —s II 145; Desertionen bei ^s Expedition II 145; — läßt sich in dem Dorfe des Häuptlings Katonzi nieder II 145; — empfängt Emin II 146; — zieht zu Gmin II 146; die Expedition — s wird von Emin wieder ausgerüstet II 146; —ruft zur Heimkehr I1146; — wird ersucht, sich dem Volte Emins zu zeigen II 140; — weigert sich ll 147; — läßt einen seiner Offiziere bei Emin zurück I1148; das künftige Schicksal Emins scheint ^- zn interessieren II118; — bemüht sich, Emiu von der Unmöglichkeit sich in deu Provinzen zu halten, zu überzeugen II 148; ^ will Emin nach dem Viktoria-See führen II 148; — sucht immer mehr. das britische Unternehmen beliebt zu machen II 148; — sucht, die Militärmacht Emins sich zu gewiunen !l 149; neues Angebot—s an Emin I1149; Casati nimmt von -- Abschied II 150: — denkt nur an seine Expedition II 150: — uerläsit ^sabe — 31i — I1150: die Wirkung des Erscheinens —s beim ersten Bataillon II 153; bei — werden Klagen gegen Emin vorgebracht II 153.154; —B Vorschlag wird der Besatzung von Tunguru bekannt gegeben 17 156; ^-s Brief wird als Luge betrachtet II 16«»-. der Aufruf —s wird vorgelesen II 161; — soll die Änderung in der Äliuatonalprovinz verheimlicht werden 11179; ein Brief — s I I 195; —s Bericht über seine wiedergefundeneHauptarmee I l 196, 197. 198. 199, 200; - -Fälle, die II 196: — wird als tot betrachtet II 197: — erklärt es für unmöglich, Emin zu befreien 11200;—Z Charakter der öffentlichen Meinung nach mit jenem Emins unvereinbar 1l 209; — nimmt die rebellischen Offiziere frenndlich auf II 211; ^Z Erlaß über den Anfdruch II 211, 212; - sorgt für Eminö Sicherheit auf den: Heimzuge II 212; —. oberster Herr nil Lager II 221; — Bulamntari. der Felsen-zersplitterer II 222; Charakteristik -o 1l 222; — schiebt deu Auf-brllch hinaus II 223; — besucht Casati wegen des Termins zum Aufbruche II 224; —soll in Zweifel gehalten werden 11231: Taleh, der Tiener —s II231; ^ wird uni-tend überEininsBetragenII232; — fordert Emin auf, sich zn ent> schließen II 232; — greift zu Gewaltthätigkeiten II 233; — fordert alle auf, sich ihm zu unterwerfen II 231; — inspiziert die Garnison 234; II — macht einem Streite zwischen Sudanesen uud Zanzi-bariten ein Ende II 235 ; — bricht auf I I 235; -s Maßregeln II236; — erkrankt II 238: — gestattet, die Flüchtlinge zu verfolgen ll 240; die Reihenfolge der Expedition —s II 241; —nimmt die klagen ent- gegen II 244; — schickt Casati drei Träger II244; — erhält Kunde von den Nachstellungen TschuaZ II 249; — wählt deu Heimweg II 253; — betritt das Torf Kitöga II 257; die Befehle —s 11259; — wird in Rugända zurückgehalten II 260: -- leitet eine Untersuchung ein II 265; — verteilt die Perlen an die Karawane II 266: Mackay rät — vom sofortigen Aufbruch dcrKara-wane ab II 273: — macht Casati Geschenke II 274; in Nianguiro fordert der Fürst von ^ Tribut für denDurchzng II285; — möchte den Dieben eine Lektion geben II 286; — gewährt einen Ruhetag II 287; eine Prooiantsendlmg an — II 291. Stechapfel, der gelbe II 122. 8 t (! r 6 o 8 p 61' muin, die Pflanze, verwertet zur Olbereitung I 253, Stewart, der Oberst II 3. 4.6.11; — schleift Berber II 10: der Tod -s II 10 Stockes Charlie. derenglischeKauf-niann II 280. Stone Pascha, der General 1251; II 118. Strauße, die als Haustiere 1246; die Federn der — als Handelsartikel II 63, 246. Strychniu, Casati verwendet dasselbe, die Hyänen zn töten 11 36. Suakin. die Stadt V. 4, 5; I 2. 4. 6. 7, 9, 11, 250; II 5. 7. 8. Sudan.derV. 4.8: 16, 11, 14. 17, 18. 19. 20. 24. 26. 27. 3l. 47. 52. 54. 58. 74. 125. 242. 250. 253, 264. 274,277. 293. 296, 312; 112, 5. 6, 7.143, 223; die Revolutionen im — I 257; die Länder des — II 116. Sudanesen. die 1 58. 295; I1166, 235. 252. 288. Sueh. der Fluß I 78, 80. - 358 - Suez, die Stadt 1 3. 4, ?. 125; It 8, Suezkanal, der I 2. 3. Lukk, eine Wanze, siehe Vossia. Suleiman Ziber Bey. V, 4, Sunga. der Häuptling I 86, 87; II 19. 130, 192; der Sohn des Häuptlings — II 132; — wird unter Anklage gestellt II 151; -wird getötet I1191; — s Leiche wird ans Ufer gespült !l 192: Attikende. — ö Nachfolger > I 1 !)3, Sunn a, der König von Uganda, Mtesas Vater II 45; die Regierung —s II 46, 8u,'6äli,, eine Wespenart, siehe Wespe. Snrur, der Korporal 1196; — wird gefangen genommen mit Casati II 96; — verläßt Casati und Bin auf der Flucht II 101, 8utep, eine Pflanze I 127: ^ als Nahrungsmittel gebraucht I 128, 130. 18?. Syrien, I 18, 20. Syrier, dle I 27. I'abl!, sic he Tabak. T«b ak, die Anpflanzungen vou 113, 42. 46. «2. 73. 75. 79. 81. 129. 165, 220. 231, 254. 305; II 34. 49. 5l. 72. 239. 245. 278. 284; der Alistausch von — gegen Salz II 126; Vmin unterstützt die Expedition Stanleys mit —- II 146; berühmter — in Nkole II 255; — als Tribut II 285. I?»!)^. eine Folter II 230. Tabora II 277. Tagle, das Gebirge I 2l. 23. 25. Tagliabue. der Abgeordnete der Erforschungsgesellschast I 6. Tagn. das Dorf I 63 3»«n. der Fluß I 61.62.106.163, Tago, das Flüßchen I 103. 163. Taib. der Schreiber II 168. 180. Taka, siehe Kassala. T^kfara, die Verge uon I 279. Tain anie, der Ort II 8. Tamarinde, die I l4. 31. 52.63. 129. 254; II 126; Wälder von — I 305; Miani gräbt in die historische -^ seinen Namen ein I1115. ^llin^ri näug inäiea I 286, Tamzöna, siehe Nmzima. Tandia. der Ort I 78. 238. 253; die Ver^e von — I 82. Tanganjika, der See; Entdeckung des ^Z II 115. Tanganjika. die II 277. Tangasi. der Ort I 96, 97. 99. 109, 163. 175. 225. 238. 260. 261; Azanga und Kabrafa werden nach - gebracht I 228; Ankunft in — I 209. Tanta. der Orti große Metzelei in - I 255. Tänze. I 44. 64, 141. 142. 204. Tar-lrn. der Fluß II 236. 1n,rbu8i< der rote II 17. Tauben, II 279; ^ in hoch gelegenen Ländern II 217. Tauil, das Thal von I 81. 82. I'edii siehe pliry^num, Töfefan. der Fluß I 33. Teko. die Quelle von II 263, ^el^bnn, eine Mais art. siehe Mais. Telahuin, ein Schiffsname 1239. Tel-el-Kebir, derOrt-dieSchlacht bei — I 257; II 3. Teli. der Fluß I 88. 107. 150.191, 219. 232, Telka-Debir, die Insel I 6. ^6mde (Dörfer) ll 278. 281. 283. 26-4, 285. 286. 287. 288. Tendia, die Station I 272. Tendia, die Hochebene uon I 236. Tentiabo. das Dorf II 238. ^srmk« murän,x, siehe Termite. Termiten, die I 93. 151, 157. 158. IM; II 38; die Jagd auf die - II 38; die — als Nahrungsmittel II 38. - 359 — Tewfit-Pascha I 256. 257. Thermen, die II 263, Thompson. I., die Ansichten —s über die einzuschlagende Reiseroute II 144 Thymian II 33. Tigr^, die Provinz I 5. Ttki-Tili, der Schreiber, siehe Mahmud Ach met. Tiki-Tiki, die, siehe Akka, Timbda, die Schnellen von I 216. Tin. der Fluß, II 183. Tinä. der Berg I 91, 92, 96. Tippu-Tib II 196. ^iumd«, ein Kleidungsstück aus Fellen I 125. ^«. siehe Dungu, '1'obä, siehe Tabak. Todesfeier, die I 231: — bei den Danagla I 66; — bei den Wan-joro 11 52, 53, Todesfluh, der siehe Kafu, Tokar, der Ort 71 5. 7, 8; die Besatzung von — ergiebt sich II 8. Tokondscha, der Häuptling I 1 105; Casati und Niri, die Gefangenen, kommen bei — an II 105; — verschafft den Gefangenen einen Führer II 106. Tomaiil. daö Gebirge ! 78, 82. 238. Tombi, der Fluß I 96. Töpferkunst, die II 50. Torre, der Fluß I 78. Toru, das Gebiet von II 43. 251, 252, I'laSLiaiilin« 8criptu8, siehe Antilope, Trauben, die Zucht von 1 243. Irifalium intormsäiuiu ll 217. Trinketat, der Ort II 7. Tripolis, der Ort I 312. ^ra^Ioll,vt08 ,l i1, 116, 119. 140. 144. 227. Troup, John Rose II 197. Tsad-See. der I 212, T schert essen, die I 256. Tschua, der König von Unjoro, ge» nannt Kalirega, siehe auch Wnig von Unjoro. V, 6. 8; I 170. 278. 312. 314; 11 14. 19. 27. 55. 59. 78, 79. 80. 81, 82. 83. 84, 9l. 133,181, 25 l. 252- ^ nimmt Oasati die Gebeine Mianis I 98; die Biographie-sil 11, 15. 16, 17; die Residenz s II 15; Casati bei — II 17; — „Cmins Freund" II 20; der Ratgeber-s II 23.103; der Verrat —Z II 24. 25; — lädt Emin ein II 25; — führt sein Programm durch II 26; — schickt Mabuzi ab I! 27; —läßt Mabuzi verfolgen 1128; — verlaßtDfchuaja II 31. 36; — bleibt in Muimba II 31: ^" verschanzt sich am Sed-schimoturo I I 31; die Abstaiuumng —s II 42; das — unterworfene Land II 43; der Hof ^s II 46. 48; die Gerichtsbarkeit —s II 47; die Zeremonie der Milch bei -^ II 48; der Aberglaube —s 1t 48, 56; -— fügt sich den Giusiüsterungen seiner dn,na«5mr.^ !! 57 ; — bei Casati II 59; — wirft seine Maske ab II 60. 84; Casati erfährt die Pläne —Z II 61; — fordert die Kaufleute auf. Dschnaja zu raumeu II 62; — schickt Ariefe an Emin II 63; — lädt Casati uach Muimba II 63; — schickt seine Weiber nach Mruli II64; die gemästeten Frauen —S H64; Cnsatis Audienz bei — II 65; - in Zorn l! . kotZck^ana, I 220. Usagara, daZ Land II 273. 290. Usagaraberge. die 11279.288. Usimba, II 253, Usinio. der Distrikt II 263, Usougo. das Gebiet von II 277, 279. 280. Usong or a, die Station II 43, 44, 247, 249. 250. 251; Salz aus -II 126; Schwefelquellen im Gebiete — 11 263. Usseke. das Gebiet von II 275. Usuküma II 257. 263; die Missionäre in ^ II 71; die Straße über — II 147; die Boten von — kommen zurück II 287. Usukuma-Karaqua, der Ort II 143. 362 - Usu,n biro, der Ort II 268. 271. Uwamua, das Land II 247. 248. Vacoiuinm, eine Pflanze am Wirika II 249. Versammlung, die große, bei Kamm I 206, Vielweiberei I 42, 267. Viktoria-Nil, der I 242. 287; II 34. 38, 50, 56. 63. 65. 67. 73. 75. 76, 79, 64, 107. 116, 117. 121, 122. 124. 126, 131. 133, 198. 199. Viktoria-See, der I 92! II 33, 115. 145. 251. 257, 262, 263, 267, 271. 280; die Verbindung, des — Z mit dem Abert-See II 116; die Wasserscheide des — s II 118. Vito. der Konsul I 3, Vossia. eine Pflanze I 31, 36, N3achs, das nnd seine Verwendung I 247, Wadelai. der Häuptling I 30?, Wadelai. der Ort I 49, 74, 76, 78, 216. 242. 260, 305. 306. 307. 312; II 15, 18, 19. 22. 25, 63. 69, 78, 80. 99, 121, 131, 145. 158, 163. 181, 188.190. 191. 192, 200. 201, 205, 212, 2l3, 223, 224. 225, 226, 227, 228, 229, 231, 232, 237. 239. 244; Casati verläßt - I 314; der Gouverneur uon — II 103; Emiu begiebt sich nach — II 138, 139; die Kommission begiebt sich nach ^ II 165; große RatZversammlnng in —11165,167; derAefehlshaber von —11169; der Dampfer kommt in an I1172,182; Casati wünscht die Gefangenen nach ^zubringen I1175; der Dampfer mit Emin kommt in — an II 177; Krokodiljago in — II 180; die Dissidenten zu — II 180; die Truppen werden in ^ konzentriert I1183; die Soldaten uc>n — ziehen gegen König Tschua II 194; die Stimmung im Lager zu —II202; die Offiziere in — werden befragt II 204; Sitz der Widerstandspartei in - II 211. Wadi (das Strombett) uon Akmet I 6. Wadi uon Arab I 8, Wadi von Dernmkat 17. Wadi von Haifa I 18. 21, 24. Wadi von Kokreb I 8. Wadi von L asm by I 8. Wadi von Oma reg I 8. Wadi uon Selim I 8. Waganda. die I 3l,3; II 14, 20. 61. 70, 71, 73, 76, 100, 262; die Votschaft der — Is 27; die Sprache der — 1139; die -— als l>aull88urn, II 56; die Einfälle der — II 61; der Angriff gegen die — II 68; Charakteristik des Heeres der — II 71, 72; die Weigeruug der — II 118. Wagassara, II 255. Wagogo. die II 284. 285. 286. Wahuma. die II 15, 16. 38. 42, 49, 127, 219, 230, 250, 252; die Butterindustrie der — ll 51; Charakteristik der ^ ll 13; die Meidung dcr — I! 17. W a h n ma, der Ort II, 17; die Hirten — s II 126. Wahnma-Wadschiwiga, die II 236, Wahnma-Wawitu. die II 236. Wäkala. der Ort I 121. Waloudscho. der II 44.220. 248, 263. Walddattain, dic II 246. Wnlothymian siehe Thymian. Waldtranben, die ll 46. Walker, II 280. Wallegga. die II 42.109, 2l9, 244, 245, 217, 218; die ^ als I)kna3-«ura ll 56; das Land der ^- II 85, 122; die — betäuben Affen mit Bier II 218. - 368 — WalIegga die Gebirgskette von 178, 91. 92; II 122. 250. Wandi. der Ort I 170. 258. 272. 274. 279. 280. 283. 284. Wanjamwesi. die II 277. 278. 280. 283. 287. Wanjanga, das Gebiet von II 275. 276. Wanjoro. die II 13. 14. 15. 18. 30. 38. 44. 51.70.104; Schrecken der -— vor den Schimpansen II 36; Charakteristik der — II 51. 52, 53; die Expedition der — H 65; die — greifen die Wagondo an II 71; die Taktik der —II 73; die -^ überschreiten denVikloria-Nil II 131; den dllna38ura der — werden mit Salz beladene Barken weggenommen II 151. Ward Herbert II 196. 197. Warikampanja. siehe Weihes Gebirge II 220. Wasina>na, der Häuptling II 260, Wassif. der Schreibcr stirbt unterwegs II 248. Watson. I 4,8. 49; — miro die Erforschung des Sees anvertraut II 117; der Bericht —s über den Nil I 119, Wau. der Ort I 39, 47. 49. 52. 56, 60. 97. Waunaa. die II 247. Wawiasi. die II 219. Wawisu. die II 219. Wawitu. die Aristokraten der Wa-huma II 219. Wawiwagi. die II 2l9. Wawra, die II 42. 219. 238. Wawu, der Fluß I 100. 103, 109. 120. 217. Webervögel, die I 286; II 36; die Nester der — II 36. Weißer Fluß. der I 26. 29. 61. Weißes Gebirge, das 1144,245. 246. 247. 248, 249, 250. 253; seine Spitzen werden sichtbar II 220, Weizen, der I 251; türkischer — I 162: II 34. 252. Wespen, die I 35. Westendarp. W.; sein Bericht über die Elfenbeinausfuhr I 245. Wiar'üa. das Dorf II 261; die Hügel von — II 262. Wildenten, die I I 126. Wildkatzen, die I 156. Wills. I. T. II 144. Wilson. C.T.. derMissionär 1139 Bericht — S II 40. 50, Wilson. Oberst II 11, Wirika. siehe weißes Gebirge. Wißmann. Hermann. II 287, 289. 292, Wita Hass 5 n. siehe Hassen Wita. Witschuesi H 255. Witwe, ein Vogel I 114. Wobeser, H. von; Übersetzer des Werkes: „Emin Pascha und die Meuterei in Äauatoria" von Ieph- son n, a, V. 7; II 196, Wod-el-Melik. der Goldschmied I 71. Wolkenzerteiler. der II 52. Wolseley. der General II 10, ^V«oruen treiben ihre Ziegenherden fort II 112; Diebstahl von — 11 222, Zitronen, die Anpflanzung von I 30, 62, 69, 243, 280. Zogaier, der Ort, wird verwüstet I 274. Zucchinetti. Dr. I 26, Zuckerrohr, die Anpflanzung von I 75. 222. 254. Zumbi, die Residenz Akaugois I 199. 207. Zungli. der Berg I 182. 19!». Zwerge, die, siehe Attai Dörfer der — II 248. Zlverghuhn, das, siehe Akka, Zwiebelhaufen, der Berg I 14. Berichtigungen. S. 2 Z. 5 u. o. lies Ankuuft Rauf Paschas, als Generalgolmerueur des Sudan st, Ankuuft Nauf Paschas. — Allgemeine Regierung des Sudan. — S. 8 Z. 7 v. o. lies Massivs st. Massifs, — S. 6 Z, 7 v. u, lies trifft, cans. — S. !> Z, 14 d. o, lies I^tlsckil, st. Ii2^in. — S. 24 Z. 1 v. tt. l«3 Sakgal st. Satgol. — S. 25 Z. 12 v. o. lies vou st. uoin. — S. 28 Z. 1 v, u. lies Gl-Fascher st. Fascher. — S. 99 Z. 9 u. o. lies Moliuul st. Mohmul, — S. 48 Z, ^ v, u. lies Chippendale st. Chippeudall, ^ S. 58 Z, 11 u, 16 v. u. lies Äbugormt st, Abugorum. — S. 57 Z, 3 u. o, lics Dschur st. Guir. - S. 57 Z, 10 v. o. licö Dschau st. Dschur, — S. 58 Z. 19 u. u. lies Uujoro st. Uiljur». — S. 62 Z, 7 v. u. lies Dschau st, Dschuau. — S. 63 Z. 6 u. 25 v, u. lies Nmnbek st, Numbeck. Verlag der D. W. MnHn^Vschen Verlagsbuchhandlung in MamVsrg. Achtmldzwllnzig Bände dcr ^DlNicrilchcn Dibliothcl^ begründet und herausgegeben von Aarl' von Meinhardstöltncr und Flarl Trautmann, liegen nun dem deutschen Volke vor. Die reiche Anerkennung, welche die gesamte deutsche, und selbst außerdeutsche Presse dem Unternehmen zollte, ist uns ein Beweis, daß wir die rechte Bahu einschlugen, und zugleich eine Ermutigung zu immer größerer Entfaltung nnserer Kräfte, Nas heute fertig vorliegt, enthält bereits die erste Grundlage einer neuen Anschauung für die künftige Geschichtschreibung Bayerns, Indem das gesamte Geistes- und Kulturleben desjenigen Landes, das heute das Königreich Vaycrn ausmacht, die einzelnenThemenunserer Bayerischen Bibliothek bildet, gestaltet sich dieselbe zu einein Bilde der Entwickelung aller Richtungen und Strömungen, aller Perioden und Epochen der Geschichte des bayerischen Landes. Sowie uns die Darstellungen ans den prächtigen Reichsstädten, aus Nürnberg und Augsburg, die Kämpfe für die Reformation in Bayern vor Augen führen, so zeigen uns jene ans Altbayern,das mächtige Ningcn der Gegenreformation. In dem einen Bändchcn erblicken wir den Einflns; italienischer .Minst auf Bauten, Musik und Sammlungen aller Art, in dem andern jenen Frankreichs auf Hoflcbcn und Gartenkunst, Theater und Geschmacksrichtung. In die stille Werlstättc großer Künstler, in die Stube bescheidener Forscher, in die Prächtigen Sammlungen des Landes, hinaus zu Volk und Landschaft geleiten uns andere Bändchen, undallehabenzweigroßeVorzügc. Einmal beruhen sie auf wissenschaftlichsten Forschungen, ohne damit zu prunken; denn ihre Form ist eine volkstümliche und leicht lesbare, ob wir auch nur streng wissenschaftliche Fachleute für ihre Abfassung zu wählen bestrebt waren; anderseits begleitet sie ein Bilderschmuck, ebenso reich und tünstlerisch in der Ausführung, als wertvoll in der Aus-wähl, sodaß jeder, der die Bayerische Bibliot h e k erwirbt, an ihr zugleich auch ein vortreffliches Kunstwerk bcsi^t, in dein er alles, was er nur immer suchen mag, trenlich findet. Wohl selten ist ein Unternehmen in die Welt getreten, das bei derartiger Wissenschaftlichkeit seiner Grundlage und von den ersten Forschern des gesamten Deutschlands bearbeitet, eine auch nur im entferntesten ähnliche künstlerische Ausstattung auszuweisen gehabt hätte; nach dieser Hinsicht steht die Bayerische Bibliothek nach dem einsti m mige n Urteile der gesamten wissenschaftlichen, künstlerischen und Tagespresse einzig da. Möchte jeder nur einen Vlict in ein beliebiges Bändchen der ganzen Sammlung werfen, und wir dürfen versichert sein, daß er dieselbe anch anschaffen Wird, umsomehr als der Preis ein ebenfalls bisher nicht dagewesener niedriger ist. Das aufs reichlichste ausgestattete, künstlerisch vollendete Bändchen kommt auf 1.40 ^l,,, für Subskribenten des ganzen Werkes aber nur nuf 1.25 ^. Verlag der <5. <5. buchurrschcu Verlagsbuchhandlung in Bambcrg. Der Inhalt der ersten vier Serien umfaßt: Dr. Anton von Vraunmüftl, Professor an der l, t. Hochschule in München: " Der Astronom Christoph Schciuer (1575—1650). Dr. chokar ZZrenner, Professor an der Universität München: ' Schriftsprache und Mundarten in Bayern. Vr. Ad. Muff, städt, Archivar, Hnsssburg: I. Augsburg zur Neuaissancezeit II, Die Aug^burger Goldschnlicde III. Vie Augsburgcr Schrciuerzunft. Gehciunat Dr. Zseli^r Zahn, Professor au der Universität Mreslau: Das agilolfingische Bayevn, Archivrat ßrnst van Zeslouchel., Archivar und Chronist der Stadt München: " Tcr bayerische Hausrittcrorden vom hl, Georg, Oberst z. D. Ad. Gryard, Vorstand des f. b. Knegsarchivs in München: General Graf I. N. von Triva, Bayerns erster Kriegsminister (1755 — 1827). Feop. Omclin, k. Professor an der Kunstgewerbeschulc in München': ",Lie St, Michaclsfirche iu Miiuchril und ihr Kirchenschatz. Dr. Edm. Goehe, k. Professor in Zresdell! " Hans Sachs, , Dr. Kig. chüntyer, Professur an der t, t. Hochschule in München: - I, Martiu Vehaim II. l^eogravhische Forschiuig uud Lehre iin alten Nürnberg. Dr. Mat Aauüyoser, Professor an der t. t. Hochschule in München: * I. Arbcitergestalten aus den bayerischen Alpen. "II. Älpcnlandschaft uud Alpensagc in Bayern, Dr. tzftrist. Ameutle, k. Reichsarchivrat in München *I. Die fürstlichen Wohnsitze der Wittelsbacher in München: (1) DieNesidenz II. (2) Der Alte Hof uud die Herzog-Maxburg III. Die Knnstt'ammcr der Herzoge und Kurfürsten von Bayern. Dr. Zali. F>cin. von Aesner-Atteneck, Generalkonservator, Direltor des t. b. Nütionaluuisclims a, D,, München: ' Entstehllng, Iiucck und Einrichtung des baycr. Nationalnmseums in Müuchen, Z«rl von A>cigel, Schriftsteller in Mva: " Karl Stieler. Dr. Aarl Iyeodor Aeigel, Professor an der Universität München: * Schloß Nymphenburg. De. Ayazinih Holland, t. Professor in München: " I. Iranz Graf Pocci, ein Dichter- und Künstlerlcben "II. Der Schlachtenmaler Th. Horschelt. Dr. Aug. von Aluckyoyn, Professor an der Universität Oöttingen: " Lorrnz von Wcstrin'iedcr, Verlag dcr C. C. Suchuerschen Verlagsbuchhandlung in Sambcrg. Dr. Ocorg ^anbmann, Direktor der tgl. Hof- und Staatsbibliothek in München: Dir kgl, Hof- und Staatsbibliothek in München. Dr. Iricd. Weitschuß) Vorstand der f. Bibliothek in Mamlierg: Fürstbischof Franz Lndwig von Ehrthal, Dr. Aranz Nried. peitschn!), Direktorialassistent mn Germanischen Museum in Aürnvera,: "' Dac? Gernianische Nntionalnmsenm in Nürnberg, Mill). Aindenschmit, l, Professor an der Akademie der bildenden Künste in München: Leben und Schaffen des Historienmalers Wilhelm Lindmschmit, geb. 1806, gest. 1848. Dr. Max Gossen, Sekretär nnd o, Mitglied der kgl, b. Akademie der Wissenschaften in München: Die t', d, Akademie der Wissenschaften, Dr, Zsl). Mayeryofer, l, Kreisarchivar in Speier: " I. Zchleiszheini, Eine geschichtliche Federzeichnung ans der bayerischen Hochebene II. Anton Vncher. Ein bayerischer Humorist. Dr. Aut». Mussssenlljaler, Privatdozent und Bibliothekar an der k. t. Huch-schnle in München i Christoph von Schmid. Ornst Mummenlwff, städt, Archivar nl Kürnverg: * Altnürnberg. Schilderung der Entwickelung der Reichsstadt Nürnberg bis 1350, Dr. Z5ranz Mnnckcr, Professor an der Universität München: * Friedrich Nüctert. * Richard Wagner, Eine Skizze seines Lebens und Wirkens. Dr. Juried. <5>lU'enschlager, k. Rektor und Professor in Speier: Bayern in römischer Zeit, Hartwig 'Z'eeh, k, Ncgicrungsrat in Miinchen: Der Hanshalt des Klosters Polling. Dr. Joh. Nanlie, Professor an der llniversitnt München: Das vorgeschichtliche Bayern. Dr. Ziried. Matzes, Professor au der Universität Leipzig: Naturbilder aus den nördlichen Kalkalpen. Dr. Zfranz von Mever, Direktor der l. b. Zentralgemäldegalerie, Professor an der !'. t. Hochschule München: Enistehnngsgeschichte der bayerischen Gemäldesammlungen. Dr. H». Zsü. M«e, Sekretär nnd Bibliothekar am bayerischen Gcwerbemuscnm in Aürnverg: " Peter Candid, Dr. Larl von Aeinljardslöllner, t, Professor, Dozent an der k. t. Hochschule in München: " I, Martinus Valticus, Ein Humanistenlebcn des sechzehnten Jahr-hnnderts Verlag der E. C. Onchnerschen Verlagsbuchhandlung in Oambcrg. - II, Land und Leute iin Bayerischen Walde III. Ägidiu» Albertixus, ein Vollsschriftsteller der Gegenreformation ill Altbayer» IV. Hermann von Schund V. Altbaycrn und die dcntsche Litteratnr im achtzehnten Jahrhundert. Zl. Meuter, Gyumasialobcrlehrer in Altona: Kulturgeschichtliche Bilder aus dein Erlanger Studentenleben (1743 bis 1815), Dr. Anns Miggauer, k, Münzkabine«, München: " I. Geschichte des f. Münzkabinetts in München II. Die Schatzkammer des bayerischen Hcrrschcrhanses III. Die reiche Kapelle der k, Residenz in München. Dr. H. Schässler, k. Reichsarchivrnt in Mürzliurg: I. Der Fränkische Aventin, Loren,; Fries II. Das Würzburger Schloß, Zosepl) Schlicht, Venefiziat in Sleinach: Äiicderdai)ern. ^and nno Leute, Qi-. Ant. Specht, Domkaftitular in München: Die nltbayerische Klosterporsie des Mittelaltcrs, Philipp Sporrer, Professor an der f, t, Hochschule in München: Karl Spitzweg. Sein Lelien lmd seine Knnst. Dr. H»ans Stestmann, Privatdozcnt an der f. Universität München: " Michel Wohlgemut, Sein Leben nnd sein Wirten. Dr. Fart' Trautmann, k. Studienlehrer; in München: " I. Oberammrrgau uild sein Passioli^spie! II. Die Nenaissaneegärten der Wittelsbacher in Altbaycrn III. Die französische Gartenkunst in Altbayern IV. Die Künstlerfamilie Cnvillics und das Miinchencr Ncsidcnztheater V, Knrfürslin Adelaide uon Bayern und ihr Hof VI. Münchener Theatermaler in alter Zeit. Dr. M. Wogt, k. Professor in Augsburg: " Elias Holl, der Reichsstadt Augsburg Ban- und Werkmeister. Dr. Zfrz. : cuthält zahlreiche Illustrationen. Zweite Forsch errcisc in Palästina nel>st Rcligiousstudicu an dcr Wiege des Christentums von Pros Dr. Z. U. Scvp. Während aller Augen ans Oslasritli gerichtet sind, greifen Nuss^n und Franzosen im gelobten Lande immer mehr um sich. Znm Glncle hat noch Prcnhcu auf die Nuinm des Iohanniterspitals in Jerusalem die Hand gelegt, wofür das Brandenburger Ordenskolleg jüngst dem Verfasser des ucncn Werkes seinen T>ant anssftrach - denn er hatte diese Erwcrbnng veranlasst, Palästina ist seit fünfzig Jahren wissenschaftlich nen entdeckt worden, indem Prof. Robinson von ?>rw'?)ork die ilrtc des alten, Ur, Sepp jene des neuen Testaments topographisch sicher bestimmte, wozn ungewöhnliche Sprach- nnd Sachstudien gc-hören. Beide haben mit aller gelehrten Vorbereitung die Ncisc zweimal gc-nwchl nnd gehörige Zeit dort verweilt. Die Ergebnisse der zweiten Fahrt legt hier unser vielgereister Autor nieder. Ncisebricfc ans dcr Zwischen dem goldene» Horn und dcn Enphratancllcn liegt senes merkwürdige, dnrch ein bnntes Völlergemisch ausgezeichlicte Ländcrgrbirt, N'elches seit den allerältcsten Zeiten das lebhafteste Interesse dcr europäischen Welt angezogen hat. Durch dicsc Erdstriche führen uns die Nanmannschen Reifebriefe. Eine lebendige, malerische Darstellung zeigt dem Leser eine Neihe seltsamer Landschafts-bildcr, von dem paradiesischeil Zanbcr der Knstenthälcr bis zum melancholischen Cbarakter dcr inneren Hochlandsleppc, Wir begleiten die schwer bewaffnete Riiierschar anf ihrrin Zug dnrch das weite Land über Eskischehir, Ärussa, nm den Olymp, über iUutal)a, Angora, .slaifari, Malatia, Diarbclir, die Tigrisquellen, Erzerum und Trapezunt. Der Weg führt durch türkische Städte, durch Dörfer von Armeniern, Griechen, Tschcrkcssen, Zigeunern, Turkomancu, Uurnts, iNlrdeu l>, s, w. So manches illtercssailte Erlebnis wird da vorgeführt, und eine Fülle wertvoller Beobachtungen über Land nnd Volk wird geboten, Vcrfafser war bekanntlich zehn Jahre lang in Japan thätig und darf infolge seiner vielseitigen Forschungen als einer der gründlichsten Kenner dieses fernen Landes gelten. Ein besonderer Reiz dcs neuen Buches besteht nun darin, dah Verlag der C C. suchnrrschen Vcrlagsbuchhmidümq in i3aml'er>v es rinc Ncihe höchst anziehender Parallelen zwischen der Kultur des äußersten Ostens und des äußersten Westens von Asien bietet. Der Autor bringt auch Aufschlüsse über die anatolischen Eisenbahnen, welche jcht von einer deutschen Gesellschaft gebaut werden und zum teil schon dem Vctrirb übergeben sind. Diese Aufschlüsse müssen nm so wertvoller erscheinen, als der Verfasser die Expedition im Auftrage des auatolischen Vahukonsortiums ausführte und soinit besonders berufen erscheint, eine Darstcllnng der großartigen Unternehmungen zu licsrru, welche unser wirtschaftliches Leben in immer engere Berührung mit der nsmtischen Türkei bringen werden. Topographisch und ethnographisch bieten die Neifebnefc außerordentlich viel Neues, Auch für die verschicdeusteu anderweitigen Beziehungen siud namhafte wissenschaftliche Bereicherungen zu verzeichnen, ohne das; die ebenso zwanglose wie lebensslifche Schilderung von Landschaft nnd Volksleben eine Störung erfährt, Das reich und lünstlcrisch ausgestattete Buch kann als ein anf das glücklichste gelungenes Natur- und Knltnrgcmäldc bezeichnet werden, und wir zweisein nicht, das; es besouders wegen seiner wissenschaftlichen, politischen nnd wirtschaftlichen Tragweite von den Vielen, welche die in der Litteratur über die Türkei vorhandene Lücke empfunden haben, auf das sreudigstc begrüßt werden wird. König t'ndwig I. mm Layern in seinen ttriefeu an seinen Sohn, den König Otto von Griechenland. Von^h Legationsrat D>7. /udwiss ^rost, kgl, bayer, Geheimem Haus- und Staawarchivar, Das Buch bildet uicht nnr einen wertvollen Beitrag zur Charakteristik König Ludwigs I. vo» Bayern und König Ottos vo» Griechenland, sondern es enthält auch eine Fülle neuer und interessanter Daten über die Königin Thcrese, den König Lndwig II,, den Priuzrcgentcn Luitpold und dir übrigen Mitglieder der königlich bayerischen Familie; es fallen Streulichter auf die politischen Zustände Bayerns und Deutschlands, die Achtuudvierziger Ereignisse, die Kunstschövfnngen Ludwig I, uud das Münchener Kunstlcbcn zu seiner Zeit; endlich fiudet die griechische Geschichte während der 51iegiernngsze!t König Ottos in politischer wie diplomatischer Beziehung eine bedeutsame Be lcuchtung, n'ic bei dem Eingeweihtsein des hohen Bricfschrcibers leicht begreif lich ist. Alles ruht nnf den Anschauungen König Ludwigs I,, ja wird in allen wesentlichen Punkten mit den Worten desselben wiedergegeben nach einer vom Verfasser angewendeten rigenartig gründlichen Methode, welche der Schrift auch vom Standpunkt der wissenschaftlichen Technik eine hervorragende Stelle in der Litteratnr der Gegenwart anweist. Spezielle Erwähnung verdient der Anhang II, da er ans einer größeren Anzahl von unbekannten Briefen König Lndwigs I, an die Königin Amalie von Griechenland besteht. Die Schrift is! dein könig!, bayerischen Kultusminister I>, Ludwig von Müller gewidmet. X ,,«^ '"«/ ^ 5 WASSERSCHEIDE, __ zwischen § jk ML & CONGO. [L A E G T P T-Xg ^m italicniscfienBtsitzg Massstab 1-12500000 '^kix II c \ \ iinii sieves M e c r • COEDÖFAI ■ D, A R ,r E R^'iT/l T i A\ ■ /r' /t^ Tl « /\ i TtT'. ^tD> "lift ■ rt"' sT* TT *i x A\lb (1» 11 liA. \ j&vJEfc iBLi iJQir Ib JL j \ ■. y)i )&, JstL iEd s3> v^ ' S KIBALI-MAPUA-UELLE-UBANGITHALES , ^ezeiclnxet nach. Austiahmen von W W..JUNKER und G. CASATI von F. Uessi. j^\ Massstab1:3 675 000 V\ 111,3 Kilom«t»r.iÄqu«eorgr*d ^4 \ we so " «■ j|\ Der Iluss MAaUA fj^lnebst seinen. Zuflüssen, p in. sehiein östlidhßn Teile. Massstab 1=1330000 S Sultan, com St. ar. -= mit arabischer Station, distrutta -- zerstört, Mil. Militäratation, Sepoltura di Miami Miania Bec/räbnuplatz, o oder. "■rtoKlm. Blatts Blut-tF REISEKARTE DES HEIMWEGS Gezeichnet von Dr. LOSIO. Maassstab 1 : 1 000 000. 1 Millimeter = 1 Kilometer. REISEKARTE DES HEIMWEGS. Gezeichnet von Dr. LOSIO. / Maassstab 1 : 1 000 000. 1 Millimeter = 1 Kilometer. S 1 A N S X Kilometer n 1 ,^^' ''^LZ^ H»M, ^i