flteanmttalione - prnlr: Fitr Laibach Oan,>ahrig . . 6 ft. — lr. Halbjahtig . . . 3 „ — , Bierreljahrig. . . 1 „ 60 „ Wonatlid! . . — „ 60 „ SDlit Bet Post: *an,jahrig . . . 9 fl. — kr. Halijahrig . . . 4 „ 50 . »tixteijahrig. . . 2 . 25 . Wt Zukellung is« Hall« eiettel-iitciij 25 It., mtmatlid) 9 It. «in,-l»e Wummtrn 5 It. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht beriicksichtigt; Manuskripte nicht zurUckgesendet. ftebaklioni Bahnbolgafle Nr. 132. Lrpcditioa unb Snftreitn finrtan: Kongretzplay Nr 81 (Bllchhandlung non 3. v. Kleiiimavr » F.«amb«rz>. 3nftrtioB8prtift: 'tilt tic einlPaltige t|#etit}eilc 3 ft tči jtreimaliger 6inl*alimtg it 5It. treimal i 7 It. 3nfettii>neftem»el jebe«mal 30 ft Bei gtččcten Inseraten unb dftem Linschaltllng entsprrchendet Rabati. Nl. 299. Freitag, 31. Dezember. 1869. Des Neujahrsfestes wegen erscheint dir nachste Rummer am Montag. Mit bem neuen Jahre beginnt in unserein Feuilleton ein Original-Roman „Bet Zchnmck." Original-Roman von Anton Heinrich. Dieser Roman ift bent Gcbiete bet Kriminal-geschichte entnoinmen nnd gibt, ba derselbe in Be-nebig unb London spielt, in abwechslnngsreicher Folge interessante Schilderungen ber gesellschaftlichen Zn-stanbe ber geimimten Orte. Auherdem ift bie Hanb-lung spannend unb reich an anregenben Szenen. Die dreihundert Deutsche« in Laibach. Zu ben umrforschlichen Rathschliissen, welche ben Grohstaat Oesterreicd an ben Ranb be# Zcr-salls gefiihrt haben — foden, gehvrt nebft ber von ber eben so fromtnen als fchorfsichtigen „ Danica" auS-getunt>f*afteten Wehrpflickt geweihter, abcr sonst un-befdjoltener unb Wfgcr Diakone. nnzweifelhaft auch ber llmftanb, datz bie liberate Regierung in ihrer unbegreiflicken Harlkvpsigkeit baS entfchiebenc stati-stische Talent unseres gefeierten LanbSmanncs unb Reichstalhsabgeordneten Herrn Lukas Svetec noch iwmcr nicht gehSrig zu roOrbigen verftanben unb !ich noch iminer nicht entschlosstn hat, bemfetben Eine hervorragenbe Stellung in ben Bureaux ber flbminiftratit>cn Statistik anzuweisen. Schon in ber letzten Session beS gotttofen ^eichstages hat dieser polirische Pfabfinber baS ver-duzte P.'T. Publikum mit ber Entbeckung flberrafd)t, ein ©tatiftifer von Geist unb Geschmack bie ®{beutung eines StrahentumulteS, eineS PSbelex-ikstcs tiur nach ber Summe jener Rechnungen ab- zuschStzen Habe, welche bei solchen erfreulichen An-lSssen bie betreffenben Glasermcister unter bie Rubrik „auherordentlichc Einnahmen fiir zcrschlogenc Fcnsterscheibeu" in ihr Budget einzustelleu sich an-gettehm veronlotzt sehen. Ob sich biefer Matzstab auch ben gemiithlichen Bocchesen gegeniiber als richtig unb praktisch belt, Shren roerbe, mSchten wir zwar in etwas be-zwcifeln, ba es ja befannt ift, batz bieses bisher glitcklicherweife bem Einflusse bentscher Gesittung etitgangcng BSlklein roeit roentger ouf Glas- unb Spiegelzier, als auf abgefchnittene feinbliche Nasen unb h jour gefatztc fvembe Ohren halt. Aber ouch in biefer Rcichsrothsfession Hat Freunb Svetcc im AdrehauSschusse abermals baS Licht seiner statistischen Forschnngen lenchten lassen, indem er a lies Ernste« behauptete. bah in Laibach netto 300, sage breihunbert Deutsche ber fiitzen Ge-wohnheit des LebenS sich befleitzen. Dah ber geehrte Abgeordnete fur Gottschee, dort, wo es sich um bos Denlfchthum in Krain hanbelt, nur von ben Deutschen in Laibach fpricht, dies mag nur so eiiie harmlosx licentia statistica, tine unschuldige poetische Redeform fein, welche einen Theil filr daS Gonze auffOhrt. Run roiffeii wir zwar auS bcm Munde eines durchlauchtigsten Kanvniers ganz genau, wo daS Ebenbilb Gottes erst anfangt Menfch zu fein, unb wo jeneS unbefinirbare Gefchvpf aufhbrt, iiber beffen Abstammung ein jugereistcr Professor so holtlose Hipothcsen ansgestellt hat, batz ein ebenso geistreicheS als energifcheS „Pfui" eines flooetiifchen LeonibaS gentigtc, biefelben uber ben Haufen zu btafen. Dafllr aber, wo in Krain ber Slovene anfangt unb ber Deutsche aufhbrt, unb umgekehrt — bafiir haben wir noch iminer fein bestimmtes Kriterium. Jst eS die Geburt ini Latibe, die den Men-fchen znm Slovenen tnachl ? Offenbar nein, — denn wie reimt es sich banti zusammen, batz man bie in Krain gebornen Kinber Slovenen nennt, wahrenb man beren Bitter beutfche Fremblinge schilt? Jst es bie Abstammung von einem in Krain gebornen Bater? Auch nicht, benn oft ist ber Grotz-vater ober Urgrotzvater ous Jtolien ober Deutschland nach Krain ..zugereiset" unb hier geblieben, ohne bomit fiir sich unb feine NochkSmmlinge seiner bcutfchen ober italietiifchen ©tommcSangehbrigfeit entfagt zu haben. Also oiefleidjt bie Abstammung unb die Ratio-nalitot bet Mutter, ba ja boch bie Mutter-sprachc so wesentlich betont wird? Auch dieses nicht; benn donn zShlten gerabe bie Kinber ber Ma-tabore Sloveniens nicht zu ben Slovenen, ba cs biefe betanntlich lieben, sich ihre Vebensgefiihrtinncn ous ben TSchtern anberer StSmme zu holen. Also rvfire es vielleicht ber liingere Auftnthalt, ober bie Ansiissigkeit in Krain, bie ben Menschen zum Slovenen stempelt? Mit nichten — benn line fonnten fonft die Herren Zornik unb Bleiwcis ben SSertretern bes GrotzgrnnbbesitzeS in Krain tin Lanb-togSfoale zurufen: „Jhr feib nicht von unferent Volke." — Alfo welches ist baS Schibolet, welches ba« Richtfcheib, baS fiir Krain genau bie Grenz-lienie abmorft zwischen bem Slovenen unb bem Deutschen? Noch cor bret Johren scheint unser grotzer Statistiker baritber felbft im Zweifel gewesen zu fein, ba er im Lanbtage in Aitregung brachte, batz cine unparteijche AssentirungSkornrnission bie Ratio* nalitat ber in Krain ftubirenben Jugenb fur alle Zeiten sichetzustellen Habe, etwa so wie bei ben Wilben die StornrneSzugehStigkeit mittelft ber Ta-towirung in unroiberfpredjbarer Evibenz erholten wirb, fo boh alfo bie Slovenen allenfolls bnrch horizontale, unb bie Deutfchen in Krain bnrch vertikale Striche vvt jeber unliebfamen Brrwechslung unb Bermengnng gefichert blieben. So lange nun berlei ..unparteiische" Komrnis- Ieuilleton. Laibach, 31. Dezember. (Jahreswechsel unb Stimmung. — Ein heiteres Journal. "" Silvesterhumor ber mitionalen BlLtter. ,— Glitckliches neues Jahr.) Selten wirb irgenb ein Wenbepunkt im menfch-lichen Leben eine gethcittere Stimmung erfahrtn haben bon Seite deter, bie sich besfelben naher bewuht toerbtn, als die ©elegenheit eines Jahreswechfels. WSHrend ber eine in tiefes Rachbriiten verfSllt J*nb on bie Bergonglichkeit olleS Jrbifchen gemahnt ®>rb, wShrenb ber atibere Rechnung obfchlieht mit Ikinem Gelbe, feitiern Wirken u. f. w., fetzt sich ber »ubere gemiithlich in ctnen FtennbeSkreiS unb bringt «n neuen Jahre fibet unb heiter mit bent Motto: 2’~e toi est mart, vive le roi“ bie volle Punsch-boivle cntgegen. Offen geftanben behagen uns bie moralifirenben ^rftbeteien unb unfruchtbaten Gemiithskosteiungen am ~l*beflerabenbe nicht, bas Jahr ift gut ober tibel um, ln "cues beginnt, bic Hoffnung liichclt unS ftifch- weg cntgegen, fcarum laffeii wir, wie ber Wiener fagt, „keine Žraurigfeit g’fpiirn,“ unb liicheln bem jungen Johre entgcgen. Zubcm glei'cht jebes Johr bent anbern, wie ein Ei bem anbern, bie Gesetzc ber Axenbrehung ber Erbe, ihrer Bewegung tint bie Sonne finb feit jchtr bie-fclbcn geblieben, ohne fie roiitzten wir gar nicht, was es an bet Zeit sci, warum also so Diet Fcberlesens machen mit einem knrzen, in ber Weltrechnung laum bemcrtbaren Zeitabschnitte. Wir geftchcn, bah wit nicht recht begreifen, wie matt einem Menschen eines so unbebeutenben Er-eigniffcs wegen, wie es ein Jahrcsivcchsel ist, gar fo trube unb ernste Gebanken zumuthcn kauu, unb cS ergeht ba ben Moraliften wohl fo, wie unferen VolkSfiihrern beint Taborarrangentent, wo fie ben ganjen Ernst zeigcn mutzten, um hintct ben Kou-lissen, wie unS Dr. Zornik cnthtttitc, barQbet zu lathen; .Wie lann man crust bleiben, wenn man im 19. Jahrhunbert gelegcntlich bes Jahreswechfels ein Schriststiick auf fetnem Schreibtifche liegen sieht, wie cS jene« ist, mit beffen Jnholt wir tinfere Lc-fcr foeben bekannt machen wollcn. Es ist bice einc Zcitung, welche sich ihren Lcfcrn mitteft Probe-nummern vorfteQt. Es ift bie« feine bet gcwShn-lichcn Zcitungcn, welche jeber simple M.cnfch haben fann, nein, biefe Zcitung existirt nur fiir eine be-vorzugte Scric von Mcnfchcn unb hcitzt „AbclS-Zeitung." Da auf ben Abretzschlcifen bie Wvrtc „zut hohen Einsicht — bem hochgebornen Hcrrn Baron ..............in............" vorgebrudt finb, fo erfieht man borons, boh man, uni gliicklichcr Abon-ncnt biefe« noblcn Untcrnehmen« fein zu kSnncn, feine MenfchenwLrbe erst butch ben Bcsitz eines BaronatS ouSwcifcn milffe. Es ist bie« bic Potenzirung ber (onblaufigen Frafc, nicht nur ber Menfch, fonbern ber ettgere Bcgriff eine« solchen, ber Abonncnt, fangt beim Baron on. Rut finben wir cs intonfequent, bah ber Rebalteur biefe« Blottc« nicht felbft Baton ist, er ist bio« ein Herr „Eblct von." In welchen Rclotioncn Korrcktor, Metteur en pages unb Sctzct biefe« BlottcS zu bcm Go-thaifchen Almanach stehen, ist nnS nicht befannt. Papier unb Jnhalt finb hodjariftofratifch. Papier fchr fein, Politik verpSnt, paht nm sionen noch nicht bestellt find, roivb cs uns crlaubt fcin, unlieschadet dcr sonftigen aiierkannten Verlatz-lichkcit der nalionalcn Scclenzahlcr, uns vorlSufig der neuesten statistischen Enthfillung bes Herrn Ab-gcorbnctcn von Goltschec gegcniibev unglaubig zu verhalten, unb bie Bemerkung beizufugcn, bah nach unserer Ansicht a tic bcrlei statistisch-spitzsinbige Klown-kunstc an ber wirklichen Sachcnlagc inch!« zu an-dcrn vermSgen. Hatte aber Herr Lukas Svclec bicse im Adtctzausschusse schilbern unb ber ungeschminkten Wahrheil ihr vollcS Rccht wiberfahren laffen wvl-ten, banu Ijattc cr iiber bic Bedcnlung bcc Deutsche« etwa folgenbcS anfiihrcn miiffen : Seit ficbcn Jahrhunberten lebcn in Krain Ab-ftammlinge ber Slovenen unb ber Deutsche« burch gemeinschastliche Jnteressen unb tausenbsaliige Lebens> vcrhaltniffe enge verbnnben in Frieben unb voller Eintracht, ohnc Grund unb Anlatz gefunben zu haven sich gegenseitig mit ber Frage abzuqualen, ob ber cine ober onbere ben Freibrief Sloveniens ober daS KaiuSzeichen bes Nemškutar an ber ©time tragc. So blicb es.bis zum Iahre 1848. Seit bic* fer Zeit aber prebigen bicjcnigcn, welche sich bie Ffihrer der slovenischen Nation nenncn, auch in Krain bas Evangeliuin bes Ratzenunterschicbcs unb ocrbreiten bie Lehre, bah ber Deutsche in Krain dcr frernbe, unberechtigte Einbringling sei, bem man bie Existenz bis zur autzersten Grenze bcs StrasgesetzcS verleiben muffc; batz alles Ucbcl in Krain nur bem Deutschen zur Last save; batz ber Deutsche ben Slovenen untcrjochen, ihm ben Glan-ben, bie Muttersprache, a tie geistigen unb materiel-ten Gliter rauben rootle u. s. s. Unter ban Lanbvolke, welches, roie uberall, so and) in Krain, srembcn Einfliisterungen leichter zu-ganglich >st, fiel ber Same bieser Lehre hie unb ba ous enipsangtiches (Srbreich, schotz fippig in die Halme, reichtich gcsegnet von ben Wunschen cines Kterus, ber cs rooht siihten mag, datz seine •zuriict« qebtiebene Bilbnng ben geistigen Fortschritten ber Zeit nicht geniigen fiinne. Aber in ben Stabten unb Mcirktcn Krain's, in ben SchlLssern feints Abets, bort roufjte sich ber intelligente Burgerstanb unb die gerciftcre Bilbung fein selbstberonhtes Urtheit ju bitben. Dort sanb dieses Evaugelium weber Anftang, noch I linger. Dort haben beutsche Gksittnng, deutscher Gcwcrbs flcitz unb bic uncrschiitterliche Ueberzeugung von bem Werthe fonstitutionetlcr Freiheit bem Dogma ber numeiischen nationalen Ucberlegcnhcit fur im-mcr cin Enbe gemacht. Weber bie ©cbrohung mit ber gebungcnett ©aucrnfaust, noch bie leidige Bcr-geroaltigung im Lanbtage, tuebcr bas Stunngclaut in ben zu politijchen Zwecken mitzbranchten Kirchen, noch bie ©chalmeienttdngc ber Čitalnice, vermoch« ten bie gcifligc Kraft der Gegner zu tahmen, benn fie fanb imrner roieber neucn Muth unb fichercn Ruckhalt an ben burch bie Bcrsassnng gcwahrlciste-tcn (Srunbrcchten ber Staatsbtirger. Unb beshatb schrcien nun bicse Aposlct bes RatzcuunterfchicbeS nach ciner Acnbcrung ber Vcrfassung in il.rem Sinnc, urn bann unter bem VUiehflngschitbe bes Fbbcralismus unb unbefiimmert um bic gelahmte Rcichsgcwalt nach Art klcincr Tiranncn befferc, ale bie bietjerigen Erfolgc im Kampfe gegen ben Libe-raliswus zu crreicheu. Wir aber mochten bem Abgeorbnetcn flir Gollfchee unb scincn Gesiiinungsgenossen zurufen: Gebt euch fcinc nutzlose Pilihe bamit, batz ihr in Krain bic Deutschen roie rdubige Schase von ben Slovenen scheibet. In unsercm Lager hcilt bas Sflanb ber hoheren siltlichcn Jbce, ber burgerlichcn Freiheit, Deutsche unb Slovenen zu gcmeinfchaftli-them Zwcckc briiberlich vcreint. llnfcr Losungs-wort ist nicht bie Trennung nach Stammeu, u n -fere Fahnc tragt roeber bie fchwarz - roth - golbcne, noch bie blau-wcitz-rothc Farbe, fonberu ihrc Devise heitzt: Oesterreich unb Hnmanilat. Stellt cuch nicht (anger, als roiirbct ihr bic Erfolgc nicht geroahr unb beroufjt ber unroiberftchlichen Kraft, burch bie fie erzielt roerben; unb roollt ihr hb-ren, so f o n n t ihr cs allerorts Horen, #roie auch in Krain cbenso gut aus ben Wipfeln ber beutschen Eichc, roie auS ber iOliithentrone bet slovenischen Linbe immcr vernehmlicher, volltoiicnber, inuner trSfligcr unb luftigcr baa hohe FreiheitSlicb herun-tertont: Hoch ein einiges, freics , kvnstitutioiicllcs Ccfterrcich! Das, unb nicht mchr unb nicht roeniger be* beuten bie breihunbert beutfchen Spartaner, bic Herrn LukaS Svetec im Adretzausfchuffe seiner cblcn Mission nicht froh werben laffen. Zur Ministerkrise fchrcibt das „Wr. Tgdl." : In verfchiebenen Blat-tern roaren gleichzeitig Artikel zu tesen, bic von ab-rocichcnbcn Gcsichtspuukten aus unb burch schcinbar sich ausciuauberzroeigenbc Wcndungcn hinburch ben-noch zu bemsetben Zietpuukte getangten, zu bem Ge-danken namtich, datz man cigcittlich die Ursache unb die Nothwendigkeit nicht begreife, roarum es benn iibcrljaupt cinc AUnisterkrisis geben mnssc unb roarum bic bcibcn cinauber gegenuberftchenben Fraktionen bcs MinistcriumS nicht mchr mit cinanber mirth-fchasten kSnnten. Jnhatt unb Zusammcntrcffcn ber gebachten Artikel mufeten unroitlfiirtich stntzig machen unb auf bie SSermuthung brin gen, datz bartit ganz bestimmte Tendenzen unb Bestrcbuugcn mahgebendster Kreise unb Persontichkeiten, roahrnehmbarftc Simptome sich funbgcbcn. Was (Srfunbiguugcn iiber ben angcn-bticktichcn Stand ber Situation ergebcn, stint»”t benn auch roirttich mit bieser Voraussctzung, voustanbtg iibcrcin. Es roirb uns bcstatigt, datz sich Bemiihnn-gcn bahiu gcttenb machen, bem Monarchen die Noth-roeubigfeit zu erf paren, batz cr fur bie cine Partei im Ministcrium gegen bic anbere cntschcibe, unb beibe Parteicn zu bcroegen, datz fie cinen Šoben ber' Verstanbigung geroinueu, ber es ihnen mogtich mache, vcreint bie Geschcifte rociter zu fiihrcn. Nachrichteu, welche uns im Lause bcs 29. b. zukamen, befagen, datz die Ausgteichsversnche zwi-schcn ben beibcu Parteien im Ministcrium im volte« Zugc sinb. Graf Beust, bieser AuSgteichsminister par excellence, soil cs bercits unternommen haben, zwischcn Miiwritat unb sDtajoritat Fricbe herzustet-tcu, respektive bic von bcibeit Parteien vertrctcnen Anfchauungcn nach Thuutichteit zu vcreiuen. Als Basis des Kompromisscs uennt man bas vorlaufigc Fallenlassen ber Wahlrcformsragc, cine entfprechenbe Losung der galizischcn Resolution, sowie Ausgleichs-vcrfuche mit ben Czechen auf verfassnngsmatzigem Wege. Von anberer Seite roirb uns berichtct: Die am Neujahrstage erscheinenbe „Wieucr Zcitung" soll bic Pnblikationcn enthatten, burch roctchc die Herren Grafen Taaffe unb Potočki, ferner Dr. Berger aus bem Ministcrium fchcibcn. SOZit ber Bcrvotlstan-biguitg bcs Kabincts roirb, roie bereits gemetbet, Herr Dr. Giskra bcauftragt roerben. Die Majoritat bcs Kabincts will bcut Kaiser Kanbibaten fur die ertebigten Portefeuittes erst in Borschlag briugen, roettn die Anfichtcn ber verschie-benen Partcifiihrcr gchort worden sei« wcrden. Fiir Dr. Berger blirfte fcin Ersatzniann ins 9)iintfteriuni tretcn. Die Lcitung ber RegiernngSpresse foil Herrn Dr. GiSkra iibertragcu roerben, mit befsen Ressott auch bie Verroaltuug des Polizciministcriums roieber vcreinigt roerben roirb. An die Stekle des Grafe« Potočki roirb roahrfcheintich cin Mitglicb bcs Herrcn-hauscs tretcn; fiir bas LandeSvcrthcidigungsmini-sterium roirb FM!L. von Moring als Kandidat be-zcichnct. Jebcnfalls roirb bicseS Portcfcuilte etnem Miilitar zufatleu. Die meisten Schwierigkcitcn roirb ber Borschlag eines SDZinisterprasibentcu machen, boch hofft man auch bicse bamit zn iiberroinben, batz cinc grotze Anzahl Stbgeorbneter in ben Fursten Sartos Auersperg bringen roirb, an bic Spitze bes Miniftcriiims zu tretcn. Freilich roerben Bebenken bariiber taut, ob die Kandidatur dcs Fursten nicht von einer Seite bekampft roerben roirb, bereit Einflutz an matzgeben-der ©telle nicht unterschatzt roerben barf. fiir Ptebcjer. Dcr Lcitortikcl cnthalt cine Schaucr-gcschichtc von etnem Exzctlcnzhcrrn, rodchet im Vor-zimmer Giskra's marten inutztc, GiSkra's, bcs Burgers. A us bicsem Faktum rcsultirt bent hoch-aristokratischcn Jonmalistcn ber Rlickschtutz, „batz die Zcitstromunq Diet, vie! m e h r a 1 S gut i ft, bitrgerlicheti Element in bic Kanzlcien brachle," unb batz eS Hochadelige gibt, ivclchc Nabclsliche (vonroegen des warlens bei Giskra) micrtragtich finbe, bie „b e r gerofihntiche Me n f ch" (alfo unter bem Baron) gar nicht fuhlen roiirbc. Dann kommcn bie Wiener ©alongefchichten. Jnhatt: Ein Nittnieister roirb von seiner Braut tobt gegtaubt, so tobt, batz fie bereit« Traucrtoi-lette macht. Unb als fie fertig roar, bie Traucr-loilette, ba erscheint ber Graf, ber nicht tobt war, fonbern tctcgrafifch zu eincm kranken Rotz gerufen rourbe. In Folgc beffen bctrauert bie Braut die Traucrtoilctlc, die ihr fthr gut fteht. In ber That, cine fehr erbautiche Geschichtc! Statt ber in Zeitnngen iibtichen Kunstbcrichte fotgt bann ein Bericht fiber ben ZirknS Rcnz. Dies a ties finbet ber Lefer in bet „AdclS-Zcitung" vom 20. Dezember 1869, 4. Jahrgang. Nun, ba sinb uns unfere nationalen Blatter lrotz ihrcr oft evgbylichcn Spriinge benn boch lie* ber, als jcnes hochariftokratifchc Blatt. Mit ban Jahrcsfchlufsc ist auch in bicfclbcn ber Silvester-humor gefahrcn. So crzahlt „Novice‘‘ ihren Le-fern eitie fehr ergtiylichc Žlnckootc von eincm Wirth in Unterkrain, ber in fcincm Gasthansc bic bcntfchc unb kraiiierifchc Sprachc, nicht aber bas „Slaoc-nischc" bulbct. Dicscr Fall schcint uns nicht ganz vcrcinztlt dazustchcn, cr roicbcrholt sich in so be-bciitlich hdufiger Wcisc, batz sogar „Novice" bavon Noliz zu nehmcn sich bemiissiget sicht. Nun, was fblgt baraus? Datz bas Volk gegen bas cxeklusiv gekiinstelt gcmachle Rationale einen offenen Wiber-roiltcn hat, unb bas haben roir ja auch fchon oft behauptct. Es freut uus, batz „Novice" uus recht gibt unb Bclege fiir unfere Anfchauiing fammelt. Eineu cigenthilmtichen, roir mochten sagen vcrzroeisettcn Humor cntwickett „Slvvenski narob" in seiner tetztcn Nutnmer. Nachbem ber knuttclbe-toaffntte Naturburfchc in echter Jantfchbergmanier eine tangere Abhanblung fiber ben „iskric" — roo-tttit man in Krain chemats jeben Zivilbekleibeten bczcichnctc — unb den „Nem§kutar" gclicfert, ge-i tangt cr zur Entbeckung, batz tctzterer tousenbmat arger fci, als jener, benn die Akric haben bie flovenifche Nation bei tebenbem Leibe gefchunben, tier Nemškutar aber sei ihr Todlschlagcr. Doch trOstet sich ..Narob" bamit: „Wic die Zcit ben iskric begraben, jo rocrbe sie es auch mit bent Nemškutar thun. Heitzt bas nicht den Teufel' mil bem noch iirgcrn Betzebub austrcibcn ? Nad) obigem Zeugniffe ber „Novice" ist bet' Nemškutar fchon in Die baurifdien Wirthe gefahren unb a lit Anstrcngungen bet Jantfchberglitciatcn burfteu it)« eben fo rocnig in bas Register ber Tobten verfetzc«, at« es ber Zeit gctang, ben (škric zu begraben. Letzteter hat sich im Lanbe rccht eingebfirgert, feitbern die Bauernburfche fetbst die stadlischen Škrtce (Rodschotze) tragcit. Uebrigetis ist bent „Natod" ein vcrzwcifelter Trost gebtieben, er mcint namtich: „Wcnn cs kem Nemškutarije gabe, so stfinben bie Slovenen ntch auf jener Hohe, roo sie jetzt stehen." Wie man all sicht, hat cin Silvesterhumor fogar die Jantfchberfl' titeratcn angcsteckt, nur der Laibacher Turnveret rourbe von selbem nicht belebt. Datum rootten aitw roir heitcr bem Jahtesroechsel entgegenfehen unb ruse unferen Lesern zu: Ein gtficklichcs neueS Jahr- den beS neugebornen Knaben im Pfarrhause anzuzeigen. Es fuhr augenblicklich eine gerichtliche Kommission von Datschitz nad) Zlabings und der Kaplan foroie seine Geliebte lmnbeit vcrhort. Der Kaplan soll den Mord eingestanden nnd die Kommission selbst anfs Feld gefuhrt haben, wo das Kind — man sagt, eS fei vollkommen lebensfcihig und stark qewesen — vergraben war. Wie bem auch fei, der Kaplan und die Wirthschafterin wurden als verhaftet erklart uub unter immensem Zu-lanf bet Bevvlkerung, welche vor bem Pfarrhofe eine Katzenmusik machte, auf einem offenen Veitcrroagen nach Datschitz geslihrt. Nur ber Energie ber Behor-bett gclang es, in Zlabings Ansschreituugen bei bem grotzen Škandal zn fcermeiben, ber sich bei bent Transporte des Kaplans nnb seiner Geliebten erhob unb in Datschitz. vor bent Gebanbe bes Bezirksgerichts sich wieberholte. Die Untersnchung uber ben ganjen niter« Horten Borsall ist in vollem Zuge. — Am Mittwoch sanb zn Rom die Tause der neugeborenen neapolitanischen Prinzessin durch ben Karbinal Patrici statt. Antonelli vertrat be« Papst als Tauspathen, die Kaiserin von Oesterreich die Kai-serin-Mutter von Oesterreich als Pathin; gegen 400 neapolitanische Notabilitaten roaren anroesenb. — Der Raubmorder Traupmann bleibt be-harrlich bei seiner Anssage, noch Mitschnldige zn haben. Dem entgegen behanpten zwei Aerzte, nur ein Einziger konnte atte die Morbe verrichtet haben, wogegen aber Traupmann protestirte. Gestern ersolgten bereits bie Plaiboyers in seiitem Prozesse. slitische Rundschau. Laibach, 31. Dezember. "..Im Han d el s mini fierium licgen zwei Gesetzkntwurfe, welche sicherlich allerseitiger Zuslimmung sich erfreuen werden, bereits ausgear-bcitct vor unb wcrden im Abgeorbnetenhanse sosort beim Wiederzusammentritte desselben eingebracht werden. Im ersten Entwurfe wirb die Aufhebuug der Zwangsgenofsenschaften norrnirt, wahrend die zweite Borlage die Regelung der ArbeitSverhalniffe belrifft. AlS Grundlage des letzteren Elaborate« dienten die iSutachten der verschiedenen HandelSkam-mern, welche von denselbcn au« Anlah deS in der vorigeu Reichsrathssession gestellten AntrageS des Abg. Dr. Roser, betreffend die Regelung der Ar-beitSverhaltnisse, iibcr Ersuchen der Regierung ab-gegeben wurden. DaS ErlSschcn des A u f ft a n d e« in Dalmatien ist eine Thatsache. Nachdem die Z u p a sich unter-worsen und die Braiciancr thatsachlich die Waffen bereits auSgcliefcrt, hatten die Aufstandischen in ber KrivoScie, deren Ausbaucr am weitesten ging, jeden Riickhalt verloren und sahcn sie sich zu Unterhand-lungen genbthigt. Dieselben haben zwar bis jetzt wegen des herrschenden UnwetterS, welches jede Kowmuni-kation in den steilen Gebirgsschluchten sowohl alS zu der den Unbilden ber winterlichen SMrme am meisten auSgesetzten Scekiiste unmoglich macht, zu keinem sofortigen Resultatc gefuhrt, bvch ist eS zwei-fellvS, batz bie Untcrwerfiing zu Stande kommen wird, deun die Jnsurgenten sind des langen Haber« utiidc und bebiirfen bringcub — des Provtantes. Zudem hat ber Kaiser mittclst tetegrafischer Wei-sung an den Kommandirenden, Grafen Auersperg, all' denen Amnestie gewahrt, welche zur freiwilligen Waffenstreckung sich bcquenitcti. DaS blutige Drama, welches im Siiden ber Dionarchie in so unerwar-teter Weise sich entwickelte, hat einen eben so plbtz-lichen Abschlutz gesnnben. Unsere Volksvertretung wird hoffentlich glcichwolsi Gelegcnheit nehmen, urn eine im Jnteresfe deS Reiches erwunfchte gcnaue Uniersuchung zu pflcgen. Das Blut der Geopferten, die inaterieticit Bcrluste, welche unsere Finanzen in schwerer Weise treffen. sowie die bittvrcn Schaben, bie Vanb unb Volk Dalmatiens burch die Jnsur« rektion alitten, erheischen gebieterisch das strengste Einfchreiten der gefetzgcbenden Gewalt. Wie auS Ca ttaro berichtet wird, sindet die Amnestie fiir die Znpaner aUgemcinc Ancrkeunung. Am 29. war die Siadt feftlich beleuchtet. AuS Prag wird vom 28. d. M. gemeldet: Czechifcherseits wird fiir dm 6. Jamier eine deutsch-czechische Arbeiterversammlung projektirt, die ihre Zustimmung zu der Haltung der Wiener Arbeiter aussprechen soll. Die betreffende Resolution zur Unterstiitzung der Wunjche berjelbett wurbe von jung-czechischen Arrangeuren verfatzt. Die PetitionSkommission deSpreu-tzi s ch en A bg e or d n et e nh aus eS beantragt beliefs« der Petitionen wegen tiufhebung der Ki oster, die Regierung moge die befchrankenden Gefetzbestim-mungen iiber die geistlichen Gefellschaften ausfuh-ren, fowie Seven Uir.gehuiig nicht zulaffen, indent sic die Konzessioncn und Korporalionsrechte fiir Waifenhanfcr, Erzichungs- und UnterrichtSanstal-ten, foroie Krankenhauscr und andere Stiftungen an Mitglieder geiftlicher Gefellschaften nicht er-theile, auch die aktive Betheiligung geiftlicher Per-sonen an der tfeitung und Verwaltung derartiger Anstalten im Wege des Auffichtsrechtes verhindere. Ueber die weitergehenden Antrage der Petenten beantragt die Kommission, zur TageSordnung iiber-zugehen. Der „FranyaiS," Organ bes BischofS von Orleans, erfahrt auS Rom, datz von den 700 Mit-fllicbcrn bee Konzils 200 gegen und elwa 500 fiir die Jnfallibilitat be« Papstes zu stimmen geneigt fein wiirben ; die 200 gehflrten nici-stms der bcutfchen, fianzbsifchen unb omerikanischen Nationalitat an. VlebrigenC vcisichere man allgemtin, totz bie Frage ter Unfvhlbaitcit nicht dirckt vor baS Konzol werde gcbvadjl werdcn; die AnhSnger ber OpportunitSt bieser Frage wiirden sich bamit be« gniigen, zu vcrlangeii, batz man die ['chre von ber Verfasfung der Kirche barlcae, welche Datlegung ebenfalls zu dem von ihncn gcwtiufchtcn Ziele fiih-rctt wiirbe. Zur Tagcsgeschichte. — In bent Befinben bes Reichsfinanzministers Freiherrn v. Becke ist eine bedeutende Berschlimme-rung eingetreten unb wird bie Auslosung von Stunde zn Stunbe besiirchtet. — Das vom mtgarischen Reichstage beschlosiene Gesetz Uber AnshebungbesZeitungsstempels hat bie Sanktion bes Kaisers erhalten unb wird also wohl mit Neujahr ins Leben treten. (Werden baher von nun an die ungarischeit Zeitungen, menu sie Uber die. ofterreichische Greuze kommen, gestempelt werden mUssen, oder wirb man Zisleithanien burch die unge-stempelte, baher wohlseilere uitgarische Presse ohne weiters tiberfchwentmen laffen?) — Bei ber Arnbtfeier in Linz tom auch ein Festgebicht Otto Prechtlers znm Vortrag, bem wir folgenbe kraftige unb zeitgemcHe Strosen cut-nehmen: Das Wort ber fiebc, bad eiitfl Christus sprach: „Bcrgebt — jo wird auch cud) vergcben werden!" Das Ilingt im Schotz bet' Klerisci nicht nad), — Da btiiht uidit Dnlbiing — ititt ber Hatz auf Erben. Die Frciheit hassenb unb bie Wissenschaft, Die Kird'e selber iiber Gott erhebenb, Den Blitz bcreit, ber fveie Denker strast, Nach Herrschaft ilbcv atte Seeleit ftrebenb. So sitzen sie mm in bem ciu’gen Rom, Bcthort, unb and) beihorenbe Anguren, — Unb Uberfpinnen in St. Petri Dom Mil ihren „Dognteu" glaubigc Diaturen. Jhr Haupt, aninajjcttb sich „Unfehlbarkeit," Wilt mehr als Christus fein, als Christus roisfen, So wolleu fie bie gauze tilnft’ge Zeii — Den Geist gebunben feh’n zu ihren Fiitzen! Das ist ber Ltampf bes i'idites mit ber 9ta*t! Der mug unb wirb a ltd) atiSgefodttcn roerben! Der freie Geist ist tine heil'ge iOiadit, Die nicht zertreteu roerben faun auf Erben! Doch gilts ben Kampf — nicht iniissig-trage Ruh — Den Kampf mit Roms cntgeiftevnCen Gewalten; „Rom ist nid)t Gott!" rust end) bet Dichter zu, Wir wollen zu bem Gott bes Lichtes halteit! Unb so mit biefem Wahlsprnd), stark unb tren, Saffet im Geist urn Baler Arnbt uns schaaren. Wir sd»voren ihm, zu blciben flat nnb frci, Nur hnldigenb bent Gnten, SchLneii, Wahreit! Wit wolleu hatten an bem Christenthum, An nnsers MeisterS eroig reinet Lehre, Unb roeim fie bonnent im jtonzilium, Datz uufebtbar bet Papst atteiu nur ware! Wit halteit treu am Kaiser, uujernt Herru, An jeneu Rechten, bie er tins qcgebeu; Am beutsdien Batcrlaitb — unb wollen gent Am Bnibetbanb mit unfecn Brtibern roeben Mit biefem Schmur, verklarter, eblcr Geist, Will biese iHuubc ihren Buub crneuettt, Unb, Moriz Arnbt! ben Deutsditaub Bater heijjt, So Deitie schoiieii „hunbert Jahte" feiern. — Mord durch einen Kaplan. In Zlabings bei Datschitz in Mahren lebte bei dem bortigen Pfarrer, einem gebilbcten Doktor der Theologie, dessen ©chroefter als Wirthschafterin. Der junge Kaplan im Hause, ber Sohn cities Zlabingfer BUrgcrs, kniipft mit ber Wirthschafterin ein intime« Berhaltnitz an, bas bald von Folgen bcgleitet war. Die Wirthschafterin gebar einen Knabett, aber niemanb, auch nicht ber Pfarrer, bent ber Zuftanb seiner Schwester nicht ver-borgen geblicbett roar, brachte in (Srfahnmg, wohin das Kinb gebracht worben. Da sollte das Geheimnitz burch einen rachfuchtigeit Knecht das Hanses verrathcn werden. Diescr, welchcr Uber bas LiebeSverhaltnih unb dessen Folgen oft seine Glofsen machte, wurbe bes Dienstes entlasscn. Er UberschUttete basUr bie Wirthschafterin mit eiiter Fluih von Schimpfivorteit, was bie Gekrankte bewog, gegen ben Knecht beim Datschitzer Gericht eine Ehrenbeleibi-gnngsklage onzustrcngen. Der Knecht wurbe vorgcla-ben, unb seiu crstcs war, das geheimnitzooHe Berschivin- Lokal- unb Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronil. — (Dem Archivroesen in Krain) wen-det numnehr auch die I. k. Sciitbesregieruitg ihre voile Aufmcrksamkeit zn. Nachdem vor ein paar Mona-ten im Schohe bes Ministeriums bes Jnncrn unter Intervention von Fachmannern Scrathnngen Uber bie Ordnung ber Archive in Oesterreich gepflogen wurden, erfcheint es als ein erfreuticheS Zeicheit des Jns-Icbeutreten« der dort gefajjteu BeschlUsse, datz die hie-fige Laudesregieruug bem Landesansschusse ihre Ab-sicht ausgesprochen hat, atte in ihreitt Besitze besinbli-chen alien Urfunbett unb ©christen, roelche auf die Gcschichte des Landes Bezng nehmen, entroeber an bas lanbfchaftliche cber an das Mufealarchiv abzutreten. Bereits in ber letzten LandtagSsession rourben vom Lanbesansschnsse in ber Lanbtagsvorlage wegen ber Reorganisation bes Museums Antrage Uber bie Um-gestaltung bes Musealarchives in ein Lanbcsarchiv ge-fteUt, jeboch wegen des unerroarteteit LanbtagSschlusses leiber nicht erlebigt. Der lteue in Aussichi gestellte Zmoachs an werthvollen Materialen fiir die Landes-gefchichte wird sicherlich fur bie LandeSvertretung ein weilerer Jmpnls fein, nach dem Muster ber histori-schen Abtheiluug bes Grazer Joanneums auch fiir das Land Kraitt ein Landesarchiv zu grUubeit, wel-chettt ohne Zroeifet auch Private bie in ihretn Be-sitze befinblicheu alien Urfunbeit, too nicht ins Eigen-thuut Uberlaffen, so boch zur Slufberoahrung unb Nntzbarmachung fUr die Lanbeszeschichte attvertrauen rourben. — (Der „So ko l") hat seine Theil-ttahrne a it ber Fenerroehr a bgelehnt, ob-roohl eine Fenerroehr ein eminent parteiloses Unter-nehmen ist unb jebeitt ohne Uuterschieb ber Sprache zu gute kommt. Dies unb iihnliches sind Thatsachen, an roelche wir uufere Wahler erinitern roerben, roenn sie zur Wahlume bes Getneinberathes fchreiten, ob-roohl roir Uberzeugt fiub, datz sie schon jetzt barUber im flaren sinb, roer es gut nteint mit bent Wohle ber Siadt Laibach. — (Schlutzkanonade ber „D attic a.") Zum Jahresschlusse feuert „Danica" eine ganze Ka--nunabe ueugebacfeiter slovenischer ©chitnpfitamen gegett ben „Liberatisniu8" los, als: „Marfroortcrei," Karl BogtischeAffcnlehre," „Ubrt)terei," „Xagbtatterei," „auf-tlarnnga" u. s. ro. Mit klerikalem Hochmnth rust sie ben Liberalnchi zn: „Was habt ihr an Gelehrsam« keit, was an volksbilbenben ©christen ausznweisen? wahrend doch bie „Finstcrlinge" in Kraiit die Druck- Marktbcrichle. Laibach, 31. Dezember. Auf deni heutigen Markte find erschienen: 7 Wagen mit Getreide, 3 Wagen niit Hen und Stroh (Hen 40 Ztr., Slroh 10 Ztr.), 10 Wagen und 1 Schiff (7 Klafter) mit Holz. v n rchschnitts-preisc. Mil. wtgz.- MU- Wis." fl. 1 kr. fl. kr. fl. tr. fl. tr. Weizen pr. Mtz. 4 90 5 50 Butter, Pfunb — 45 — — Korn „ 2,90 3 20 Eier pr. Stilck 24 — — Gerste „ 2 80 3 — Milch pr. Matz Rindfleifch, Pfd. — 10 — — Safer „ 1 90 2 — — 22 — — Halbfrncht „ — — 3 60 Kalbfleisch „ 24 — — Heiben 2 80 3 in Schroemefleijch „ — 23 — — tzitse 280 2 1)0 igchBpfcnfleifd) „ 15 — — Kukiitntz „ —I— 3 10 Hahndel pr. St. 60 — — ErbLpfcl „ 1:80 — — Tan ben „ 15 — — Sinfen „ 4 80 — — Heu pr. gentuer 1 10 — — Erbfen „ 5- — — Stroh „ 75 — — Fifolen „ 5- — — Holz, hat., Ktftr. — 7 50 SRinbfchinalz,Pfb. Schroeineschm. „ '52 — ’42 — — wetch „ SBein, rother, pr. 5 SO Speck, ftifch „ —130 — — (Sinter — 9 — — getauch. „ — 42 — — — roeifo-r, „ — — 10 schriften ber „Matica" und des Hermagorasvereine« vet-Lffentlichen?" Wir wollen gelegentlich die geiftigen Bliithen des Ultramontanismus, die unverdauliche Kost seiner Gebetbticherliteratur naher prufen, corldufig ant-worten wir der lichtfcheuen Kollegin: Der Liberalis- mus in Krain hat, wenn auch nicht auf die grotze Masse, so doch auf die besseren Kvpfe erleuchtend gewirkt, er hat fur die Grundsatze der Wahrheit, des Rechtes und der staatlichen Ordnung gekampft, trotz der sanati-schen Wuthausbriiche des Ultramontanismus, trotz der ihn bedrohenden Fauste der ansgehetzten un-wissenden Rotten. Wenn er nicht wenhlofe Makulatur dem Volke als das Evangelium siir sein irdisches und ewiges Heil anpries, so wies er doch jederzeit auf die reichen Schatze jenes Wissens hin, dessen Licht nach alien Richtungen und zu alien Volkern bringt, an bent die gauze slovenische Nation butch Jahrhunderte ge-ntigenbe Nahruug finbet, unb das bie Eigenschast be-sitzt, bah, wenn jtipnb bacon gekostet, er sich sicher-lich nimmer nach der schimmeligen Speise sehnt, bie von ben Ultramoiitanen, ben vermeintUchen Brotvatcrn, der Nation als ^beren einzige geistige Nahruug ver-afereicht wird. — (E ine G eueralmu sikprobe) des Streich-orchesterS der k. k. RegimentSkapelle des 79. Jnsanterie-Regiments Huyu sindet Sountag, den 2. Janncr 1870, von 3 bis 5 Uhr statt. — Die „£riefter Ztg." meldet: ,Mit VergnU-gen vernehmen wir, bah Herr Professor Karl Vogt, welcher auch anlatzlich seiner nnlangst in Pest gehal-ienen Vorlesungen dort hoch geseiert rourbe, und wenn wir recht unterrichtet find, sich eben auf der Riickreise nach Gens befiudet, von dort am 13. Janner hier ein-treffen wird, uni (chon ant solgenden Tage seine Vor-trage trn Saale des Schillcrvercins zu beginnett." Solite eS nicht moglich seitt, da Herr Vogt so nahe nuserer Stadt weilen wird, vielleicht selbe sogar pas-ftrt, ihn zu eiitigeit Vorlesungen auch in Laibach zu gewinnen? — Der heutigen Rummer tiegt cine Abonne-ments-Einlabung ber Leipziger „®attenlaube" bet. — (Theater ! Abgesehen von cinem Thema, welches sich tagtaglid) unb allerorieu auf der Welt abfpielt — denn Klatschrosen" gedeihen bisher liberal!, nicht Mir auf den Brettern, welche die Welt bedcuten — abgefehen von eini-gen zwar uothwenbigen aber langweiligen Dialogen unb abqesehen von so manchent anberit — war ber gestrige Thea-terabenb ein recht amiifanter. Jm ganzen unb grohen ist das Lustspiel nicht ohne unterhaltenbe Szeuen — t'uftfpiet?! Charaktergemalbe ware vielleicht ber beffere Ausdtuck, benn Klatschrofeu fonuten wohl kaum besser chataktetisitt roerben, als fie inis twin Berfasser Merle gezeichnet unb von Frau Schmibts unb Frl. Reps dargestellt wurbeu. Gespielt rouibe von alien Diitwirkcuben rewt brat); — das Stuck hatte jebenfalls nie biefett Erfolg crrungcn, we mi sich nicht alle — Fr. Schmibts, Frl. Reps, Frl. Mahr, Herr Mol er, Herr Mliller, Hr. Gschmeibler, Hr. Pauser unb ber kl. Mahr — bie grbfete Miihe gegeben batten, vas besonbers iiu- Anfange ctntlibenbe St tick bitrch lebenbi-qes Spiel unb gntes Ensemble zuheben. — Herr Moser, Frl Reps, — welches sich zuui erstenmale in einer grbtzeru Partie mit Glllck versuchte, — Fr. Schmibts, welche bie _ _T. , grotze Nolle ber „Anua" "it recht viel Humor spirite, trie | tionsfdhifl, bietet mit befcheibenen Ansprlichcn M jiberbaupt biese belicbte Dame in jebe — auch nicht in1 """""" »’ ■ ihr Fach eiuschtageude — Rolle mit Anstanb zu fiigen weitz — unb enblich bet kl. Mahr, ber ben kleinen, boshaften unb ungezogenen »Fritzs niit viel llugeuittheit barstellte — alle miteteu Beifall. — Frl. Sfottaun, welche fchoit tn ben bciben Mvnchen" butch ihr ueckische« unb natiitlicheS Spiel fehr gefallm hatte, gab uns auch geftern ein reizeu-ves Bilb ber einfachen, uaiven unb tierliebten „Thilbe." Die Laibacher flemetlietianfi ubernimmt Gelder ill laufcii&c Rech nung (Contp corrent) und vergutet bis auf Widerruf: bei 8tagiger Kiindiqung 4% „30 „ „ ' 4V//0 /; 90 ft ,, O"/0 Laibach, 12. Oktober 1869. Die Direktion. (407-6) Die seit vielen Jahr, besteh?" Niederlage der k. k. ersten (365-10) landesbefugten I41attaeier W asch waaren - Fabrik des 1 A. Dattelzweig:, bekannt durch ihr ausgezeichnetes Fabrikat, von welchem die Preise neuerdings bedeutend her-abgesetzt sind, befindet sich noch immer bei Albert Trinker 111 Iialbaelt, IIau|ttplntz Nr. 33» ,,zum Anker.u NB. Das noch vorrathige IlnmenwiiKch-waaren-Iinicer, bestehend in Leinen- nnd Baum-woll-Tag- und Nachthemden, Leinen- und Baumwoll-Damenhosen, gestrickten Zwirnstrilmpfen, wird zu bedeutend herabgesetztan Preisen giinzlich ausverkauft. Dienste. Beim Agramer Dienstmanninstitnte fmb mehtere Dienstplatze niit taglichen 70 fr. Lohn, Dienstprvzenteii, gratis Sommer- und Wiutcrcquipirung 3it uetgcbeit. Ersorberlich ist: gute Zeugnisse liber bishetige Dicust leiflungtn, roeuigftend Die .Uenittnijj ber slvvenischen Sprache in Wort unb Schrifl, so wie eiuc starke, gefunbe jtbrper-fonflitutiou. Ansragen an K. in Agram. (463—1) Stellengesuch. Ein praktisch unb theoretisch gcbilbetev Forst-, Oekonornie- und Rechnungs-Bearnter, Uber alle brei Fachkenntnisse als selbstiinbiger Beamte bie besten Referenzen besitzenb, ber beutschen unb b;e j mehrerer slavischen Sprachen machtig, auch kau-tionsfahig, bietet mit befcheibenen Anfpriichen seine Dienste an. Ans gencigten Wunsch personliche Vorstellung unb bas Where aus Gcsalligkeit beim Herrn Adolf Gaudia, Gliterverwalter in Laibach. (390—7) Witterung. Laibach, 31. Dezember. (Western schones Abenbroth, Alpengllihen. Nachts be-wblkt, hente triiber Tag. WSrme: Morgens 6 Ufir — 4.8", Nachm. 2 Uhr — 2.3° (1868 + 7.4°; 1867 -f-5.5°).B atom eter 327.88'". im raschen fallen. Das gestrige TageSmittel ber Wdtnte — 3 9°, urn 1.3" uuter beni Normale. Telegraphischer Wechselkours ♦ vom 31. Dezember. 5pm. Rente tiflert. Papier 60.10. — 5perz. Rente fiftert. Silver 70.80. — 1860et StaatSanleHen 99 60. — Bankaktien 742. — Kteditaktien 263.—. — London 123 40. — Silber 120.75. — K. k. Dukalen 5.81. Fkllkchritzkn jeber Grohe, mit unb ohne Schlanchvottich-tung, zn vetfchicbencn Preisen, unb flit Oemeinben niit bet Begilnsiiguiig ratenweiser Abzahlung, weiters Uotirenbe Weiupumpen, niit beiten man bis 60 (£imcv in ber Stunde Uberfchanten kann, sind zu haben in ber Glocken-und Metallgietzerei, mechanischen Werkstiitte von Albert Samassa in Laibach. (8—21) cic yiimu ju uu/it». Lilionese, Es roerben hier bem Publikum ben unferigen nachgemachte Artikel zu billigcreu Preisen empfohlen, welche natilrlidb nicht bie richtige Wirkung haben kiiitnen; um VerwechLliiugeu zu vermeiben, bitten wir genaii auf unfete Firma zu achten. vom Mi nifterium gepriift unb konzefsionirt, reinigt bie Haut von Leberflecken, Sommersprosfen, Pockeiifleckeu, vertreibt ben gelben Teint unb bie Rothe bet Nase, sicheres Mittel fitt |krofii(8je Un-reinheiteu ber Haut, erfrifcht unb verjiingt den Teint unb macht ben« selbcit bienbenb «eife und zart. Die Wirkung etfolgt bintten 14 Tageu, roofilr bic Fabrik garantirt, L Fl. 2 fl. 60 kr. unb 1 ft. 30 fr. S