« MiMeilungen äep krübebenwatte an äer k. k. Ztaalr-Oberreakcdule in Laibaek. OLoOSLfS^ Erdbeben im Monate Jänner 1900. L) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Im Monate Jänner l. I. wurden nachfolgende seismische Beobachtungen gemacht, welche sich in drei Bebenperioden zusammenfassen lassen. Eine erste Beben- periode liegt zwischen dem 5. und 15. Jänner. Am 5. Jänner* gegen 20^15°*, am 11. Jänner von 11^ bis 12 K und am 15. Jänner gegen 12^30" erfolgten auf den empfindlichsten Instrumenten der Warte deutliche seismische Aufzeichnungen, deren Ausschläge im höchsten Ausmaße zwei Millimeter betrugen; nach dem Charakter der Bewegungen (langsame, flache Bodenwellen) zu schließen waren es Ausläufer von sehr fernen Erdbeben, deren Herde von Laibach über 10.000 irm entfernt sein dürften. Aehnliche Beobachtungen wurden auf allen größeren Erdbebenwarten in Italien gemacht. Eine zweite Bebenperiode, zwischen 18. und 21. Jänner, beginnt also am 18. Jänner, an welchem Tage gegen 16^25"* alle Instrumente ein sehr starkes auswärtiges Beben verzeichneten. Distanz etwa 1000 Irin. Nm 20. Jänner gegen 7 >> 30 gibt es starke Ausschläge (über fünf Millimeter) an allen Instrumenten der Warte, verursacht von einer sehr fernen Erdbebenkatastrophe. Die italienischen Warten verzeichneten die letztgenannten Erd¬ bewegungen ausnahmslos. Am 21. Jänner, 0^> 38°*, werden sehr schwache örliche Erschütterung in Laibach von allen Instrumenten wiedergegeben, jedoch nur von einigen wenigen Personen verspürt. Eine dritte Periode beginnt am 29. Jänner. An der Warte wurde erst am 31. Jänner gegen 20 30 °* eine längere seismische Auszeichnung gemacht; gleichzeitig auch auf allen italienischen Warten. Am 5., 11., 15. und 20. Jänner schaukelte also die feste Erdrinde ähnlich der tobten See stundenlang als * Soweit Berichte bis heute vorliegen, ereigneten sich in der That an diesem und an den nachfolgenden Tagen furchtbare Erdbebenkatastrophen auf Sumatra. Folgeerscheinung großer Erdbebenkatastrophen, die sich in sehr fernen Gebieten abgespielt haben mögen. Angenommen, dass über den ganzen Erdkörper gleichmäßig Erdbeben¬ warten vertheilt wären, so würden diese Bodenschwankungen an allen diesen verzeichnet worden sein; dagegen dürften die Erschütterungen am 18. und 31. Jänner l. I. für die instrumentelle Beobachtung kaum einen größeren Verbreitungsbezirk als Mitteleuropa haben. d) Auswärtige Berichte. Nach den Berichten der Bebenwarten-Centrale in Rom und nach jenen der inländischen Tagespresfe wären obige instrumentelle Bebenbeobachtungen noch zu ergänzen, und zwar die erste Bebenperiode mit den vogtländischen (Brambach) Ortsbeben am 9. Jänner, dann mit dem am 13. Jänner erfolgten schwachen Erdstoß in Reggio Emilia (Italien) mit den Nachbeben? am 14. und 15. Jänner in Russland (Achalkalaki). Am 15. Jänner wird überdies eine schwache Ecderschütterung aus Italien (Velletri) gemeldet. In die zweite Bebenperiode fällt ein stärkeres Orts¬ beben in Latignano (bei Pisa), am 18. Jänner und am 20. Jänner die sehr schwachen örtlichen Erschütterungen in Italien: Bagni di Vinadis (Cimeo), Mercatello und Borgo Pace (bei Pesaro). Nach einer achttägigen Ruhe^ des Bodens traten, die dritte Periode der Erderschütterungen in diesem Monate einleitend, die ersten stärkeren Erschütterungen am 29. Jänner im südöstlichen Ungarn (Arad, Temesvar) und in Italien in Marino (Penne-Teramo) auf. ? Die Ausläufer dieser Nachbeben wurden in Laibach und Italien, soviel bis heute bekannt ist, instrumentell nicht ver¬ zeichnet, wohl aber wurden die des Katastrvphenstoßes am 31. December 1899 registriert. * Auf eine Vollständigkeit dieser letzteren, durch die Tages¬ presse zusammengestellteu Bebenberichte kann naturgemäß kein Anspruch erhoben werden. Etwaige Ergänzungen wären für die Erdbebenforschung von größtem Interesse. Einschlägige Mit- theilungen nimmt die Erdbebenwarte in Laibach mit Dank entgegen. Prof. Albin Del ar Leiter der Erdbebenwarte. Kleinmavr L Bamberg, Laibach 528 Wr'. 2. cier CMebenrvarte an üer Ir. Ir. Ztaak-Oberreakchuk M Laiback). Nachträge Mi Monate Jänner 1900. Am 2. Jänner wurden starke Erschütterungen aus Werny, dem Hauptorte des russisch-centralasiatischen Ge¬ bietes Semiretschinsk, gemeldet. Das sehr ferne Beben vom 20. Jänner d. I., welches von der Laibacher Warte angezeigt wurde, er¬ fährt seine Bestätigung durch die im «Oiario oüciul äst 8up>rsmc> dobisruo äs tos Lstaäos Ilniäos Llöxioanos» veröffentlichten heftigen Erdbeben, die sich an diesem Tage in der Stadt Mexico und 19 benach¬ barten Städten ereigneten.* * Obige Mittheilung verdankt die Erdbebenwarte dem Herrn Dr. R. Schütt in Hamburg, Besitzer einer Privat- Erdbebenwarte. Erdbeben im Monate Februar 1900. L) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Am 2. Februar erfolgten um 1 34 auf den empfindlicheren Instrumenten der Warte schwache seis¬ mische Aufzeichnungen, deren Ursprung nach Berichten aus Italien in der Umgebung von Argenta iFerrara) in Oberitalien zu suchen ist — Eine zweite, stärkere seis¬ mische Aufzeichnung erfolgte am 6. Februar um 16 K IO deren Ursprung bis heute unbekannt ist; die Entfernung des Erdbebenherdes von Laibach wurde seinerzeit auf über 2000 Irin geschätzt. Die gleichen Beobachtungen wurden an allen italienischen Warten gemacht. Diese zwei Beben wären noch an die dritte Beben¬ periode, welche am 29. Jänner beginnt, anzugliedern. Mit Ausnahme dieser beiden Beben wurden an der Warte im ganzen Monate Februar keine weiteren derlei Aufzeichnungen gemacht. Nicht minder wissenswert dürsten die meteorologischen Aufzeichnungen sein, die in diesem Monate auf der Warte gemacht wurden. Am 10. Februar zeichnete nämlich der Kleinwellen¬ messer von 8 K früh bis 11 nachts regelmäßige Störungs¬ bilder, wie solche auf diesen Instrumenten von orkan¬ artigen örtlichen Winden hervorgerufen werden; nun war aber an diesem Tage die Lust in Laibach nur sehr mäßig bewegt, die Ursache war daher weiter auswärts zu suchen. Nach den verschiedenen Berichten aus Triest, Pola und Fiume war an diesem Tage das Adria tische Meer nur mäßig bewegt, während anderseits nach Berichten, die der Warte von der königl. ungarischen Seeschiffahrts - Gesellschaft «Adria» in Fiume zur Ver¬ fügung gestellt wurden, im Jonischen Meere starker SO mit großem Seegang, im Tyrrhenischen Meere heftige WSW¬ Stürme mit großem Seegang, an der Küste Portugals NO-Stürme, im Golf von Biscaya heftiger NW-Sturm, der sich bis auf den Aermel-Canal und die Südküste von England erstreckte, geherrscht haben* Aus dem vorliegenden Berichte geht deutlich hervor dass am 10. Februar ein großer Theil der Südküste und Westküste von Europa einem heftigen Seegang und Sturmwind ausgesetzt war, welcher sich auch auf die weite Distanz nach Laibach auf den empfindlichen In¬ strumenten der Warte eingezeichnet hat. In der That beobachteten an diesem Tage Sturmwind-Aufzeichnungen auch andere Warten in Europa. Starke Sturmwind-Bewegungen wurden auch am 20. Februar beobachtet, jedoch bei gleichzeitigen örtlichen Stürmen. b) Auswärtige Berichte. Nach den Berichten der Bebenwarten-Centrale in Rom und nach jenen der inländischen Tagespresse sind obige instrumentelle Bebenbeobachtungen zu ergänzen, und zwar die III. Periode mit den zerstörenden Beben vom 3. Februar von Achalkalaki (Russland). Ein vereinzelter stärkerer Erdstoß bei ausnehmend starken örtlichen Stürmen wird vom 16. Februar nachts aus Mühlhausen i. E. gemeldet. Eine vierte Bebenperiode in diesem Jahre beginnt am 19. Februar, an welchem Tage leichte Erschütterungen in Italien: Albano laziale (Rom) und Biancavilla (Catania) beobachtet wurden; diesem hinzuzuzählen wäre noch eine schwache Erschütterung, die am 20. Februar am Agramer Felde allgemein verspürt wurde.** Der Monat Februar l. I. kann demnach als seismisch ruhig bezeichnet werden. * Einige Tage darauf kamen laut Zeitungsnachrichten die Stürme über das südliche und westliche Europa gezogen, wo sie insbesondere in England, Deutschland und Oberitalien verheerend aufgetreten sind. ** Auf eine Vollständigkeit dieser letzteren, durch die Tages¬ presse zusammengestellten Bebenberichte kann naturgemäß kein Anspruch erhoben werden. Etwaige Ergänzungen wären für die Erdbebenforschung von größtem Interesse. Einschlägige Mit¬ theilungen nimmt die Erdbebenwarte in Laibach mit Dank entgegen. Prof. Albin Delar Leiter der Erdbebenwarte. Kleinmahr L Bamberg, Laibach. 912 Mr. 3. « MiHeilungen » äer krckbebenwarte an üer k. k. Staats vberrealschute in Laiback. Nachtrag zum Manate Februar 1900. Ein vereinzelter Erdstoß wurde am 13. Februar 1900 0^ 35 in Stein (Bezirk Krumau in Böhmen) und Umgebung, begleitet von unterirdischem Brausen, wahrgenominen. In den Wohnungen geriethen verschiedene Einrichtungsgegenstände in Bewegung. Die Erschütterung, die einige Secunden dauerte und von W nach O verlief, wurde in östlicher Richtung von Ogfolderhaid bis Hörwitzl und in südlicher Richtung von Tussetschlag bis Tichtihöfen verspürt. Schaden wurde keiner verursacht. Erdbeben im Monate May 1900. g,) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Am 4. März 17 56 50°- verzeichneten alle Instru¬ mente der Warte eine stärkere Bodenbewegung, die nach den instrumentellen Aufzeichnungen als Ausläufer eines aus¬ wärtigen, etwa 300 Irin entfernten Bebens bestimmt wurden. Die Hauptausschläge (Verticalapparat) betrugen 21.5 mm. Dauer der ganzen Bewegung circa sieben Mi¬ nuten, Richtung vorherrschend Südost-Nordwest. Die Be¬ wegung wurde von einzelnen Bewohnern in Laibach, insbesondere von solchen, die in höheren Stockwerken wohnen, als leichtes Schaukeln verspürt. Nach späteren Berichten der Bebenwartencentrale in Rom hatte die oben angeführte seismische Bewegung ihren Ursprung in Ober¬ italien: Padua, Treviso und Spinea, wo sie als heftiges Beben auftrat; ziemlich heftig wurde sie nach Privat¬ mittheilungen in Innsbruck und Arco, leicht in Venedig und Verona wahrgenommen. Am 5. März 20 27 40^ verzeichneten die empfindlichen Instrumente eine schwache, von dem gleichen Bebenherde (Oberitalien, Padua) kommende seismische Bewegung mit einem Hauptausschlage von circa 4""" und einer Dauer von circa zwei Minuten. Am 6. März gegen 19>° 5 verzeichnete der Klein¬ wellenmesser eine weitere schwache seismische Bewegung, deren Ursprung bis heute unbekannt blieb. Die Ent¬ fernung des Erdbebenherdes von Laibach wurde seinerzeit auf 1000 Irm geschätzt. In Italien registrierten dieses Beben die Warten von Catania und Padua. Am 7. März gegen 8 1 morgens verzeichnete der Kleinwellenmesser eine sehr schwache seismische Bewe¬ gung von örtlichem Charakter; Hauptausschlag 3 rniri, Richtung Nordost-Südwest. Diese Erdbewegung wurde nur von wenigen Personen verspürt. In diesem Jahre ist dies die zweite örtliche Erschütterung in Laibach. Am gleichen Tage erfolgte gegen 9 45 "° eine leichte seismische Bewegung, von einem fernen Bebenherde herkommend. Am 9. März gegen 14 verzeichnete der Klein¬ wellenmesser ein auswärtiges Beben, welches auch von den italienischen Warten Catania, Padua und Turin ausgenommen wurde. Ursprungsort bis heute unbekannt. Sturmwindbewegungen und starken Seegang regi¬ strierten die Instrumente der Warte nur am 29. d. M. bei mäßigem örtlichen Windgange. b) Auswärtige Berichte. Nach den Berichten der Bebenwarten-Centrale in Rom, nach jenen der inländischen Tagespresse und Privat¬ mittheilungen an die Warte sind obige instrumentelle Bebenbeobachtungen von Laibach noch in folgender Weise zu ergänzen: In der Nacht auf den 7. März erfolgte in Ordubat (Gouvernement Erivan) ein starker Erdstoß. Am 11. März, 3 30»", wurde eine sehr schwache Erschütterung in Messina, 6 45 in Bassana, Val- stagna (Vicenza), welch letztere auch von den Instru¬ menten in Padua verzeichnet wurde, und 21 20 " ein stärkerer Erdstoß in der Dauer von 10 Secunden in Arco (Südtirol) verspürt. Am 12. März wurde gegen 2 15 in Mineo und Messina eine schwache seismische Bewegung wahr¬ genommen; gegen 3 K 30 erfolgten seismische Bewe¬ gungen von fernem Ursprünge in Padua und Rocca di Papa; eine weitere seismische Bewegung wurde gegen 13K 45 m den Erdbebenwarten Mittelitaliens und um 19 15 eine ähnliche in Padua gemacht. Am 13. März gegen 22 >> 30 "" erfolgte eine schwache örtliche Erschütterung in Rocca di Papa. Am 14. März gegen 8^ 45"° erfolgte eine leichte Erschütterung in Bergamo und gegen 19 45"° eine solche in Rocca di Papa. Am 16. März 23 30"> ein dumpfes Rollen mit leichtem Erzittern in Arco (Südtirol). Am 18. März beobachtete man gegen 5^ 30^ eine leichte örtliche Erschütterung in Mercatello (Urbino). Am 22. März gegen 22eine solche in Fiumalbo (Modena). Am 26. März verspürte man gegen 23 30^ eine leichte örtliche Erschütterung in Ancona, am 27. März, 1815">, desgleichen in Rocca di Papa, und am 29. März gegen 10 in Cosenza. Am 30. März gegen 1^ wurden mehrere stärkere Erschütterungen in Rocca di Papa wahrgenommen. Im abgelaufenen Monate März traten eine Reihe von seismischen Erscheinungen auf, die ihren Ursprung größtentheils in Europa hatten. Beben-Katastrophen aus anderen Weltthcilen wurden von den Instrumenten in Europa nicht wiedergegeben; auch fehlt bis heute über das Auftreten solcher jedwede Nachricht. Die erste Hälfte des Monates erscheint seismisch sehr unruhig; die Reihe der Beben, die in diesen Zeit¬ abschnitt fallen, umfasst die V. Bebenperiode dieses Jahres. Alle in die zweite Hälfte des Monates fallenden Beben können als vereinzelte örtliche Beben von kleinem Berbreitungsbezirke aufgefasst werden und beschränken sich hauptsächlich auf den italienischen Boden; für die übrigen europäischen Länder war die zweite Hälfte des Monates März, soweit sich aus den Berichten, die der Erdbeben¬ warte in Laibach vorliegen, schließen lässt, seismisch ruhig. Prof. Albin Delar Leiter der Erdbebenwarte. Wr. 4. « NMeilungen »- ciep krübebenwatte an äer k. K Zkaatz-vberrealschuIe in Laibaeb. Erdbeben im Monate April 1900. a) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach.* Am II. April gegen 17 14m 17 25 traten leichte Zitterbewegungen am Kleinwellenmesser auf. Am 25. April gegen 0 >> 25 verzeichneten alle Instrumente der Warte eine mäßig starke, von einem fernen Bebenherde kommende seismische Bewegung in der Richtung O.-W, die bis O>> 34>» anhielt. Unmittelbar daraus setzte eine zwei'e Bewegung, von einer anderen Weltrichtung kommend und von einem ganz verschiedenen Bewegungscharakter, ein. Seit dem Bestände der Erd¬ bebenwarte (1897) ist dies der erste Fall, dass von verschiedenen Erbebenherden kommende Bodenbewegungen zeitlich so nahe zusainmentrasen. Thatfächlich wird be¬ richtet, dass am selben Tage im Departement Oran (Algerien) 20 Erdstöße verspürt wurden, die theilweise erheblichen Schaden anrichteten. Die Auszeichnungen der Instrumente, das obige zweite Beben betreffend, weisen nach Richtung und Entfernung auf diesen Herd hin, so dass man schließen darf, dass diese Aufzeichnungen eine Wirkung des algerischen Bebens sind. Vom Herde des ersten Bebens steht vorläufig noch jede Nachricht aus. Obige seismische Bewegungen wurden auch an allen italienischen Erdbebenwarten beobachtet. Am 7, 8. und 9. April wurden starke Wind- bewegung und ferner Seegang vom Horizontalpendel und Kleinwellemnesser ausgezeichnet. In der That herrschte in Süddalmatien von Lissa angefangen, insbesondere am 9. April, ein so starker Sirocco, dass stellenweise der Schiffsverkehr eingestellt werden musste. Am 15., 16. und 17. April neuerlich starker Wind¬ gang. * Seit 5. April besteht an der Erdbebenwarte in Laibach eine vollständige Telegraphenstation, zum Zwecke directer tele¬ graphischer Zeitsignalgebung von der Triester Sternwarte ans. d) Auswärtige Berichte. Nach den Berichten der Bebenwarten-Centrale in Rom, nach jenen der inländischen Tagespresse und Privat¬ mittheilungen an die Warte sind obige instrumentelle Beobachtungen der Laibacher Erbebenwarte noch in fol¬ gender Weise zu ergänzen: Am 3. April um 11 3O"> leichte Erschütterung in der Adelsberger Grotte (Krain). Am 5. April um 23^/z Erdbeben V. Grades (stark) in Cuneo und IV. Grades (mittelstark) in Tossano e Centallo (Cuneo). Am 7. April um 2^ d Erdbeben III. Grades (schwach) in Susa, 21 45 ein solches IV. Grades in Narni und Terni (registriert in Rocca di Papa). Nach einer Stunde wiederholte sich das Beben ebendort in gleich w Stärke. Am 8. April um 9>> 10^ ein schwaches Beben in Rudolfsmert (Krain), Richtung S.—N. Am 15. April um 5^ Beben V. Grades in Bagni di Vinadio und II. Grades (sehr leicht) in Tossano (Cuneo). Am 17. April um 13 40 Erdbeben in Pistoja. Am 18. April um 2^ ein Beben IV. Grades in Reggio Calabria und um 22 15"> seismische Auf¬ zeichnungen an den Instrumenten in Mineo und Messina. Am 21. April um 8 >> örtliches Beben in Aquila, Am 22. April um 1^/, Beben III.—IV. Grades in Porto Maurizio und um 3 ^ ein solches IV. Grades in Gemona (Udine). Am 26. oder 27. April gegen 3 zwei leichte Erd¬ stöße in Lyon (Broteaux). Am 92. April um 7 ziemlich starkes Beben in der Richtung von N. — W. in Trebelno bei Nassensuß (Krain). Prof. Al bin Delar Leiter der Erdbebenwarte. Kleiumayr L Bamberg, Laibach. 1614 Wr. 5. * NMeilungen cter kräbebenwarle an äer K.K. Staats-vberrealschule in Laiback. Erdbeben im Moimte Mai MO. a) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Am 11. Mai 18^ 34" 33^° verzeichneten alle Instrumente der Warte eine mäßig starke, von einem fernen Bebenherde kommende seismische Bewegung in der Richtung SW — NO, die bis circa 18 45 " anhielt. Am selben Tage gegen 19 13" traten auf der O W- Componente des Kleinwellenmessers starke, von einem sehr fernen Beben herrührende Sinuslinien auf. Am 12. Mai gegen 8^ 40" verzeichnete der Klein¬ wellenmesser eine schwache seismische Störung und am 14. Mai von circa 16 15" bis 30" aber¬ mals schwache Sinuslinien. Ueber den Ursprung aller erwähnten seismischen Erscheinungen sind bis heute keine Nachrichten ein¬ gelaufen. Am 7., 8. und 19. Mai verzeichneten der Klein¬ wellenmesser und das große Horizontalpendel starken localen Windgang. b) Auswärtige Berichte. Nach den Berichten der Bebenwarten-Centrale in Rom, nach jenen der inländischen Tagespresse und Privat¬ mittheilungen an die Warte sind obige instrumentelle Be¬ obachtungen der Laibacher Erdbebenwarte noch in folgender Weise zu ergänzen: Am 1. Mai, 2^ 14" in Gmünd kurzes, aber hef¬ tiges Erdbeben in der Dauer von 3 und Richtung SO- NW, begleitet von starkem unterirdischem Geräusch. Am 4. Mai, 7 45 " in Horjul (politischer Bezirk Laibach) ziemlich starker, von unterirdischem Getöse be¬ gleiteter Erdstoß in der Richtung NW—O. Am 13. Mai, 23^^ in Sarzana (Spezia) Beben III.—IV. Grades;* am 19. Mai circa 18 in Rocca di Papa ein solches II. Grades, das auch an der Bebenwarte in Rom registriert wurde. Am 21. Mai, gegen 12^ 3" sehr starker Ausbruch des Stromboli nach einer langen Ruheperiode. Am 23. Mai gegen 22^ in Zafferana Etnea ein sich nach Minuten wiederholender Erdstoß. Am 24. Mai circa 2 in Agnane (Campobasso) Beben IV. Grades, welches fast in allen Theilen der Umgebung von Jsernia wahrgenommen und auch von den Instrumenten in Rocca di Papa und Rom registriert wurde. Am selben Tage circa 3 >> 20 " trat in einem Theile von Untersteiermark und Kram (Gurkfeld, Globoko, Ponigl a. d. S.-B.) ein ziemlich heftiges, drei bis sieben Secunden andauerndes Beben in der Richtung von SW nach NO auf, welches sich um 4^ 25" in Rann und Umgebung (Landstraß, Wisell) wiederholte. Am 27. Mai circa 3^ in Narni Beben V. Grades und in Arrone (Terni) VI. Grades, welches auch in Rocca di Papa und Rom registriert wurde; um 21 >/2^ in Zafferana Etnea sehr starker senk¬ rechter Erdstoß. Am 28. Mai circa 8*/^ in Arcevia ^Ancona) Beben III. Grades. Am selben Tage verspürte man in Spoleto mehrere Erdstöße, und zwar circa 4^ und 9^^ einen III. Grades und circa 23 einen solchen IV.—V. Grades, welche sich am 29. Mai wiederholten, und zwar circa 0^5" I V.—V. Grades und 4 7 " II. Grades. Am 31. Mai gegen 20^^ in Biancavilla (Catania) Beben III. Grades. * Die Abstufung der Bebenstarke in Graden ist folgende: I. Grad - sehr gering; II. Grad sehr schwach; III. Grad schwach; IV. Grad — mittel; V. Grad — stark, und VI. Grad — sehr stark. Prof. Albin Del ar Leiter der Erdbebenwarte. Kleimnayr L Bamberg, Laibach. 1879 Wr. 6. « Mittheilungen » cter krUbebentvarte an üer Ir.lr. Staats-vderrealschute m Laiback. Erdbeben im Monate Inni 1900. g.) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Am 21. Juni gegen 22 verzeichneten der Klein¬ wellenmesser und das Horizontalpendel langsame seis¬ mische Bewegungen, die bis gegen 24 anhielten. Der Ur¬ sprungsort, der bis heute unbekannt ist, dürfte über 10.000 stm weit entfernt sein. Auch in Italien, und zwar in Rocca di Papa, Pavia und Catania wurde dieses Beben um die gleiche Zeit registriert. Am 18, 23. und 26. Juni zeichneten die Instru¬ mente tagsüber ununterbrochen starke auswärtige Sturm¬ wind- und Seegangbewegungen auf. Oertliche Stürme am 18., 22. und 23. Juni ver¬ ursachten am Barographen so starke Lufldruckänderungen, wie solche bisher an der Warte noch nicht beobachtet wurden. d) Auswärtige Berichte. Die Bebenwarten-Centrale in Rom meldet in diesem Monate nur eine einzige örtliche Erschütterung in Ita¬ lien, und zwar: Am 1. Juni gegen 20 30 ein Beben IV. Grades in Spoleto. Der inländischen Tagespresse entnehmen wir eben¬ falls nur zwei Bebennachrichten, und zwar: Am 14. Juni morgens wurden in Constantine (Algerien) drei starke, von Ost nach West gerichtete Erd¬ erschütterungen wahrgenommen; die Stadt Cariaco an der Nordküste Venezuelas wurde von einem Erdbeben betroffen, das großen Schaden anrichtete. Prof Albin Kelar Leiter der Erdbebenwarte Kleinmayr L Bamberg. Laibach. Sias Wr. 7. äer krabebenwarte an der k. k. Ztaats-Oberrealzchule m Laiback. Erdbeben im Monate Inti 1900 g,) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Am 29. Juli verzeichnete der große Horizontal' Pendel ein starkes, von einem sehr entfernten (über 10.000 Icm) Herde herrührendes Beben, welches um 8 Uhr 16 Minuten begann und bis gegen 10 Uhr 24 Minuten andauerte. Auch der Kleinwellenmesser zeichnete in der gleichen Zeit sehr starke Wellenlinien auf. Diese seismische Bewegung wurde ebenso von den Instru¬ menten der italienischen Warten, und zwar Catania, Rocca di Papa und Pavia registriert. b) Auswärtige Berichte. Nach den Berichten der Bebenwarten-Centrale in Rom, nach jenen der inländischen Tagespresse und Privat- mittheilungen an die Warte sind obige instrumentelle Bebenbeobachtungen der Laibacher Warte noch durch Folgendes zu ergänzen: Am 4. Juli gegen 17 Uhr in Graslitz (Böhmen) ein heftiges Erdbeben, welches sich in die Nacht sortsetzte und über das ganze Boigtland verbreitete; um 22 Uhr 55 Minuten in Graz deutlich wahrnehmbares Vibrieren des Bodens und in derselben Nacht in Fiume ein leichter wellenförmiger Erdstoß mit unterirdischem Geräusch. Am 5. Juli (besonders heftig gegen 16 und 22 Uhr), am 6. Juli gegen ^6, 6 und 0^8 Uhr und am 7. Juli 3 Uhr 15 Minuten abermals sehr heftige Erdstöße in Graslitz. Am 9. Juli in Giano dell' Umbria (Italien) vier Erdstöße: um 8 Uhr 45 Minuten V. Grades, um 18 Uhr 15 Minuten III. Grades, um 21 Uhr 45 Mi¬ nuten V. Grades und um 22 Uhr 15 Minuten II. bis III. Grades. Am 10. Juli gegen 21 Uhr in Mostar heftiges Erdbeben; Mauersprünge, Herabsallen von Schornsteinen, Ziegeln rc. Am 11. Juli in Wollmatingen am Bodensee hef¬ tiges Erdbeben von SW.nachNO. mit unterirdischem Rollen. Am 12. Juli im Gebiete von Kars (Tiflis) und im Kagysman - Bezirk sehr starkes Erdbeben. Zerstörung vieler Ortschaften und Verlust von Menschenleben. Am 14. Juli circa 15'/^ Uhr in Zafferana Einen (Italien) ein Erdstoß V. Grades und in S. Venerina (Catania) ein leichtes wellenförmiges Beben. Am 27. Juli gegen 4 Uhr in Giano dell' Ubriam ein Erdstoß. Prof. Albin Belar Leiter der Erdbebenwarte. Kleinmayr L Bamberg, Laibach. 2467 cier Erdbebenwarte an der k. k. Ztaats-Oberrealschule M Laiback. Erdbeben im Monate Anglist 190b. 3,) Beobachtungen au der Erdbebenwarte in Laibach. Am 5. August gegen 5 30 " verzeichnete der Klein¬ wellenmesser und das Horizontalpendel eine wellenförmige Bodenbewegung, die über eine Stunde anhielt. Die italie¬ nischen Warten Catania, Rom und Padua machten die gleichen Beobachtungen (sehr fernes Beben). Am 29. August gegen 3 43 " verzeichneten die empfindlicheren Instrumente der Warte ein fernes Beben; die gleiche Beobachtung melden die Warten von Rocca di Papa, Rom und Catania. Am 13. und 14. August verzeichneten die Instrumente örtlichen. Sturmwind. h) Auswärtige Berichte. Nach den Berichten der Bebenwarten - Centrale in Rom, nach jenen der inländischen Tagespresse und Privatmittheilungen an die Warte sind obige Jnstrument- Bebenbeobachtungen der Laibacher Warte noch durch Fol¬ gendes zu ergänzen: Am 7. August wurden in Brambach (Voigtland) um 13 10" und in Arnsgrün bei Adors um 13 15" Erschütterungen wahrgenommen. Am 8. August wurden Erschütterungen in Brambach gegen 5 und in Arnsgrün zwischen 3 bis 3 40 " und 8^ 30" verspürt. Am 10. August gegen 5^ 30" in Ascoli, Pičeno und Teramo wellenförmiges Beben, welches auch von den Instrumenten von Rocca di Papa verzeichnet wurde. Am 11. August in Giano (Umbrien) um 16^ 40 " und 20 K starkes Beben. Am 13. August gegen 6^ in Arcevia (Ancona) eine Erschütterung; gegen 22 30 " in Rocca di Papa eine seismische Störung an den Instrumenten. Am 19. August gegen 10 in Regg o (Calabrien) ein leichtes Erdbeben, welches auch von den Instrumenten in Messina verzeichnet wurde. Am 22. August gegen 2030 " verzeichneten einige Warten Mittelitaliens schwache seismische Bewegungen. Am 24. August gegen 12 30 " in Mineo (Catania) zwei schwache Erschütterungen III. und IV. Grades. Diese Erschütterungen wurden auch von den meisten Warten Italiens verzeichnet und dürften nach den Mittheilungen des italienischen Bulettino fernen Ursprunges sein. Am 28. August gegen 12^ verzeichneten Catania und Pavia seismische Bewegungen. Am 31. August gegen 20^ 30 " in Sillicauo (Massa) eine Erschütterung III. Grades, welche auch in Giaccherino (Pistoia) und Florenz registriert wurde. Prof Albin Delar Leiter der Erdbebenwarte. Wr. 9. « MiOeilungen cler EMebenwatte an aer k. k. 5taatt-0berreakcduIe in Laiback. Nachtrag nun Monate August 1900. Am 24. August gegen 12 30" verzeichneten die empfindlicheren Instrumente der Warte ein fernes Beben. Herddistanz über 1000 Km. Erdbeben im Monate September 1900. s,) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Am 17. September gegen 23 verzeichneten der Kle nwellenmesser und der Horizontalpendel ein sehr fernes Beben, welches an den Instrumenten bis I 25 " an¬ dauerte. Eine ähnliche Beobachtung machten um dieselbe Zeit alle größeren Warten Italiens. Am 26. September verzeichneten die Instrumente örtlichen Windgang. b) Auswärtige Berichte. Am 4. September gegen 9 45 " in Glamoc (Bosnien) ein starkes Beben. Am 14. September gegen 2 40 " in Viktring bei Klagenfurt wiederholte heftige Erdstöße. Am 21. September gegen 5 in Montemurra (Po- tenza) eine örtliche Erschütterung IV.—V. Grades. Gegen O K 20 ", 5 K 50 " und 7 b 15" in der Umgebung Von Siena Erschütterungen IV.—V. Grades. Am 23. September gegen 14 15" in Mineo (Sicilien) eine örtliche Erschütterung IV. Grades. Am 28. September gegen 9^ 15 "erfolgten im unteren Mühlviertel (Prägarten, Kalsdorf und Wartberg) eine Reihe von Erschütterungen. Am 29. September gegen 9 25 " und 10^4" in Hagenberg zwei starke örtliche Erschütterungen. Am 30. September gegen 18 50 " verzeichneten die Instrumente der im Süden und Mittelitalien ge¬ legenen Warten eine seismische Bewegung. Prof. Albin Delar Leiter der Erdbebenwarte. Kleimnayr & Bamberg, Laibach. 305L Wr. 10. cler krcibebenwatte an äer k. k. btaatt-6berreal;chule in Laibaek. Erdbeben im Monate Gctober 1900. g,) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Am 8. October von 10'" 15"" bis gegen 11'" schwache Bewegung an den Instrumenten, ein sehr fernes Beben anzeigend. Diese Bodenbewegung registrierten auch einige italienische Warten. Am 9. October gegen 13 35 "" verzeichneten alle Instrumente der Warte eine ausnehmend starke Boden- bewegung. Ausschläge bis 8 mm, Dauer zwei Stunden, Herddistanz über 6000 Km. Diese Bodenbewegung wurde an allen größeren Warten in Europa registriert. Nach¬ richten über diese Erdbebenkatastrophe stehen bis heute noch aus. Am 10. October gegen 4 >" eine schwache seismische Bewegung in langsamen Oscillationen, die über eine Stunde andauerten. Sehr fernes Beben. Am 29. October gegen IO'" 23"" traten an allen Instrumenten starke Bewegungen auf, welche eine Stunde andauerten* d) Auswärtige Berichte. I. In- und ausländische Erdbebenwarten. Am 7. October Casamicciola (Ischia) von 22 '" 28 "" 21 beo bis 23 35 "" sehr fernes Beben. Am 8. October Casamicciola (Ischia) von 10 >" 14 "> bis 1125 "" sehr fernes Beben. Um 17 16 "" ört¬ liche Bewegung. Am 9. October Casamicciola (Ischia) von 13 >" 40"" bis 15 6 "" fernes Beben, wahrscheinliche Herddistanz 9700 km. Am 9. October k. und k. hydrographisches Amt in Pola um 13 40 "" 32 fernes Beben. * Nach den damaligen Berichten der Warte wurde der Ursprungsort dieses Bebens etwa so weit entfernt wie Mexiko vermuthet; in der That sind später Nachrichten eingclaufen, welche eine Erdbebenkatastrophe aus Südamerika (Caracas) meldeten. Von der Warte wurde, nachdem der Ort bekannt war, die Zeit der Erdbebenkatastrophe in Caracas bestimmt; die Rechnung ergab 4 u 45 was nachträglich von Caracas aus als die richtige Zeit des Bebens bestätigt wurde. Am 10. October Casamicciola (Ischia) von 4 17 "" bis 5^4"" fernes Beben. Am 29. October Casamicciola (Ischia) um 10 >" 22 "" 37 s«» Beginn eines fernen Bebens, welches gegen 12 30 "" erlischt. Herddistanz etwa 7000 Km. Am 29. Octobcr Pola, k. und k. hydrographisches Amt, 10 32 "" sehr fernes Beben. Am 29. October Hamburg, Privat - Erdbebenwarte des Herrn Dr. R. Schütt, 10"" 22"" 19 Beginn des Bebens von Caracas. Die seismischen Bewegungen vom 8., 9., 10. und 29. October wurden auch von den meisten italienischen Erdbebenwarten registriert. II. Bebennachrichten (aus dem Bolletino Meteorico in Rom und aus der Tagespresse). Am 3. October gegen 11 >" 45"" in Mineo (Ca¬ tania) Erschütterung III. Grades, schwächere giengen um 11 >" 10 "" und 11 d 40 "> voran. Am 8. October um 1 30 "" Erschütterung in Siena, um 7 i" in Catania und um 17 20 "" iv.—V. Grades in Subiaco (Italien). Am 12. October gegen 3 >" Erschütterungen im oberen und unteren Mühlviertel (Linz). Am 16. October gegen 3 >" in Bukarest heftiges Beben. Am 17. October gegen 3 in Mengen in Württem¬ berg sowie auch in anderen württembergischen Orten und im badischen Unterlande kurze Erschütterungen. Am 18. October gegen 16'" und 21 >" 30"" Er¬ schütterungen in Bronte und in Nicolosi (Sicilien). Am 19. October um 9 5 "" eine heftige Eruption des Stromboli. Am 22. October um 23 >" 45 "" starker Erdstoß im Poikgebiete (Jnnerkrain). Am 25. October gegen 12 >" 20 "" schwache Er¬ schütterung III. Grades in Sellano (Perugia). Am 26 October gegen 16'" 30"" starke Erschütte¬ rung V. Grades ebendort. Prof. Albin Delar Leiter der Erdbebenwarte. Kleinmayr L Bamberg, Laibach. 3419 Wr. 11. cter krctbebenwarte an üer k. k. Staats Oberrealschule in Laibaek. Erdbeben im Monate November 19VV g.) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Am 24. November gegen 9 10 "° erfolgten an den empfindlicheren Instrumenten der Warte seismische Auf¬ zeichnungen von langsamen Bodenbewegungen, die bis 10 20 °° anhielten und von einem etwa 9000 Kin ent¬ fernten Erdbebenherds herrühren dürften. Neber den Herd dieses fernen Bebens ist bis heute nichts bekannt geworden. b) Auswärtige Berichte. I. In- und ausländische Erdbebenwarten. Am 9. November in Casamicciola (Ischia) von 18 b bis 18 >> 20 m fernes Beben. Am 16. November in Casamicciola von 22 30 bis 23 K fernes Beben. Am 24. November in Casamicciola um 21 8 "° 18 Beginn der Bewegung. 21 37 30 langsame Oscil- lation bis 22 10 Fernes Beben, Herddistanz 8800 Km. Am 24. November in Pola an der Erdbebenwarte des k. u. k. hydrographischen Amtes um 21 8'3 bis 22 b. Geschützte Herddistanz 10.000 bis 12.000 Km. Auch die übrigen größeren Warten Italiens hatten diese Bodenbewegung registriert. II. Bebennachrichten aus dem Bolletino Meteorico in Rom und der Tagespreise. Am 2. November gegen 15 20 in Castelli- Ritaldi (Spoleto) ein ziemlich starkes Beben (IV. Grades), welches auch in Spoleto verspürt wurde, dem leichtere Erschütterungen und Getöse um 15 31 "h 15 47m 16 K 47 " und 18 K 21 folgten. Am 8. November gegen 7 30 in Catania und Mineo eine sehr leichte Erschütterung, welche von den Instrumenten registriert wurde. Am 9. November gegen 10 30 in S. Casciano, Petrognano, Quarto Castello und Giaccherino (Florenz) leichte Erschütterung. Am 10. November gegen 23 30 jn Messina eine schwache Erschütterung. Am 14. November gegen 0 30" in Messina ziemlich starker Erdstoß IV. Grades. Am 21. November gegen 0 45 in Montefalcone di Balsortore (Beuevent). Am 24. November gegen 9 >> 15 »> leichte Störungen an den größeren Warten Italiens. Am 26. November gegen 7 20 im Semmering- Gebiete ein ziemlich starkes Beben, welches in Wörth, Pottschach, Stuppach, Kirchberg am Wechsel, Trattenbach, Wimpassing, Gloggnitz, Schlögelmühl und Prigglitz allgemein verspürt wurde. Jn Wörth, wo die Erschütterung am stärksten war, stürzte auch ein Rauchfang ein. Prof. Albin Kelar Leiter der Erdbebenwarte. Wr. 12. cter Erdbebenwarte an üer k. k. Staats-vberrealschule in Laiback. Erdbeben im Monate December 1900. L) Beobachtungen an der Erdbebenwarte in Laibach. Am 5. December um 18^ 9" 35^° verzeichnete der Kleinwellenmesser eine sehr schwache örtliche Er¬ schütterung in der Dauer von 20 Sccunden und mit einem Hauptausschlage von 3 ww. Nach der Art der instru¬ mentellen Aufzeichnung vermuthete man schon seinerzeit den Ursprungsort dieser seismischen Bewegung in nordöst¬ licher Richtung, etwa 5 bis 10 Km von Laibach entfernt. In der That sind bisher der Warte eine Reihe von Be¬ obachtungen zugekowmen, welche diese Annahme bestätigen, und zwar aus den Orten Vodice, Repnje und St. Veit, wo die genannte Erschütterung deutlich verspürt wurde. Am 25. December um 6 17 " II Beginn einer ausnehmend starken seismischen Bodenbewegung, die bis gegen 9 K andauerte und Ausschläge bis 10 mm am Kleinwellen¬ messer verursachte. Richtung von SW. nach NO., Distanz des Herdes etwa 3000 Km Diese seismische Bewegung wurde an allen Warten Italiens und an der Warte des k. und k. hydrographischen Amtes in Pola registriert. (Siehe aus¬ wärtige Berichte.) d) Auswärtige Berichte. I. In- und ausländische Erdbebenwarten. Am 25. December in Pola, Erdbebenwarte des k. und k. hydrographischen Amtes, um 6 16 4 eine seismische Bewegung, um 6 26 2 ein schwächeres Nachbeben und hierauf eine leichte wellensörmige Boden¬ bewegung, die bis 7 15 andauerte. Am gleichen Tage in Casamicciola um 6 16 40 Beginn eines fernen Bebens, um 6 27 lang¬ same Erdwellen, sehr langsame Wellen um 6 46 und gegen 7 K Ende. Am 31. December um 11 34^ 38^« ,n Easa- micciola seismische Bewegung eines nahen Ursprungsortes, ! die in der Provinz Caserta von Menschen allgemein wahrgenommen wurde. Instrumentelle Dauer eine Minute. (Siehe Nr. II.) II. Bebennachrichten aus dem Bolletino Meteorico in Rom und der Tagespreise. Am 5. December gegen 4 45 in Mostar (Herce¬ govina) ein ziemlich starker Erdstoß mit unterirdischem Getöse. Am 9. December gegen 5 10 °" in Flitsch (Jsonzo- thal) ein heftiger Erdstoß. Am 17. December gegen 15 10 und 23 17 in Fiume zwei leichte Erdstöße. Am gleichen Tage um 15 20 verspürte man auch in Tschernembl eine mäßig starke Erschütterung. Am 21. December gegen 8 45 in Cassine (Alessandria) Beben IV. Grades. Am 23. December in Foggia Beben V. Grades. Am 25. December gegen 8 30 in Sillicano (Massa) Beben IV. Grades. Am 25. December abends in der Umgebung von Chambery (Frankreich) ein heftiges Erdbeben. In mehreren Häusern fielen Möbel um. Am 26. December gegen 2 in Spoleto leichte Er¬ schütterung III. Grades. Am 29. December gegen 1 15 in Civitella, Roveto, Veroli, Monte S. Giovanni, Banco (bei Rom) starke Erschütterung IV. bis V. Grades, dis auch in Rom und Rocca di Papa von den Instrumenten verzeichnet wurde. Am 31. December gegen 0 45 in Alba, Savona, Acqui, Novi Ligure eine Erschütterung, die auch von den Instrumenten in Turin registriert wurde. Am 31. December gegen 11 30^ in S. Pietro (Caserta) starke Erschütterung V. Grades, welcher zwei schwächere nachfolgten. Prof. Albin Del ar Leiter der Erdbebenwarte.