MbacherMMtung. stz^ H ? l l, l'.ilbz. fi. 5.50. Für dic Zustellung ine Hau« ^ - '^ " "* halbj. 5<» lr. M!t bcr Post ganzj. fl. ,5. halbj. fi. 7.5.0, Montag, 2l. November ^iiscltionegebiihl bi« lNZcilen: lmal. Instrlioneslcnipcl jebcsm. »U lr. l8?<>. M Aintlichcr Theil. 3e. k. u,ld k. Apostolische Majestät haben die nachstehenden Allerhöchsten Handschreiben zu erlassen geruht: Lieber Graf Beust: Die Eröffnung dcr auf den ^l. d, M. nach Pest einberufenen Delegationen hat am 24. d. M. stattzufinden, wovon Ich Sie unter Bezugnahme auf Mein Handschreiben vom I I. October 1«70 behufs Veranlassung des Erforderlichen mit dem Bemerken in Kenntniß setze, daß Ich hievon auch Meinen beide» Ministerpräsidenten entsprechende Mittheilung mache. Wien, den 18. November 1870. Franz Joseph in. p. Benft m. i>. Lieber Graf Potocki! Die Eröffnung der auf ben 2l d. M. nach Pest einberufenen Delegationen hat am 24. d. M. stattzufinden, wovon Ich Sie unter Be ^lgnahme auf Mein Handschreiben nom I I. October ^7l) lichufs Veranlassung des Erforderlichen in Kennt» "ih setze. Wien, den 18. November 1870. /ran) Joseph in. p. Potockj m. p. Lieber Graf Anbrafsy! Die Eröffnung der auf ben 21. d. M. nach Pest einberufenen Delegationen hat am 24. d. M. stattzufinden, wovon Ich Sie unter Bc-zugnahme auf Mein Handschreiben vom N. October 1870 behufs Veranlassung des Erforderlichen in Kennt» N'ß sehe. Wien, den 18. November 1870. /ranz Joseph in. p, Pndrassy m. f». Der Iustizministcr hat die bei dem Landesgerichte Laibach erledigte Rathssecrctärsstclle dein dortigen Gc-llchtsadjuncten Anton Boshizh verliehen. «^-—-„, ,......,^„.......„,___ ^__ __ ____ ___ Nichtamtlicher Theil. Aus Anlaß des NamcnSfeftes Ihrer Majestät dcr ^gnädigsten Kaiserin hat die hochaMrenc Frau , ^despräsidcntin Wilhclminc (5onrad Frciin v, Ey des- 'tld dem hiesigen Kindcrspitalc den Vctrag von l>0 fl. ^spendet, wofür dcr wärmste Dank hiemit abgestattet wird. Laibach, an, li». November 1870. ^er Vcrwlütungsrath des Elisabeth-Oiuderspilals. «politische Uebersicht. Laibach, 20. November. In der gestrigen Rci ch 6 r a t h S s i tz u ng crklärlc ^ Beginn dcr Adrchdedallc Grocholsli, die Polen "Uden sich nicht an der Adreßdcdalle bciheiligen und ^U' gegen die Adresse stimmen, weil diese die Versöh-, ^»q^ersuche dcr Neuerung vcrurlhcilt und cincn für! ^Monarchie ucrder'olichcn Standpuuct einnimmt und! ^'l die Polen im gegenwärtigen Momente des nolh°l ^.^'Nci, einheitlichen Zusammengehens die Spaltung^ . '")< vergrößern wollen." Giouanclli schloß sich NamcnS ^ Tiroler der Eillärung Grocholsli'S an. Fuchs und ^ ""°ll sprach u für, Dinstl gcgc» die Adresse. Ein« län-, ^t Ncdc Herbst'S wurde beifällig aufgcnomll,cn. Abends >°ll habc,, den Organen der Presse empfohlen, solche! pichte mit Vorsicht aufzunehmen. Eö schicn unö uu< li^ ^ ^'^^ Warnung vor Gerüchten über angele :,, Füllungen anders verstanden werden könne, als , ,' ^inne der Bestreitung dcS willlichcn Vorhanden« ''"« ocrl,r«iqcr Nullungen. Da aber nichtsdestoweniger ^ klfcl i„ dicscr Richtung laut geworden sind. unlcr-^Mn wir nicht, zu erklären, daß die angeblichen dics^ rn^?^' luililärischcn Vorbereitungen lediglich auf Gc< ^lcn und nicht ans Wirllichl.il beruhen. lis<^ ^^?^ Iournnlc sprechen sich übcr den l ü r< «. ^'luff is ch cn Eonflict meist dahin auS, daß « uenwgnig der Anaendlick für die Monarchic sehr gün- " '", und wenn Rußland den Rückzug nicht freiwillig antrete, müßte es dazu selbst mit Waffengewalt gezwungen werden. Dir Stimmen der preußischen Presse sprechen durchwegs die Hoffnung aus. daß vorläufig der Friede im Orient erhalten bleiben wcrdc. wobei sie jedoch nicht verkennen, daß es — wie z. B. auch ein berliner Correspondent der «Schl. Ztg." schreibt — ..zunächst daraus ankommen wird. zu erfahren, welchen Entschluß die englische Regierung über diesen unerwarteten Zwischenfall fassen wird." Die officiöse „Opinione" glaubt, daß daS russische Cabinet, welches nie cin Hehl aus seiner Absicht gemacht, die Revision des Pariser Vertrages anzustreben, den günstigen Moment hiezu in friedlicher Weise auszunützen gedenke. „Was Italien anbelangt. — schließt die „Opinione" so genügt es. an den politischen Gedanken zu erinnern, der im Jahre 1854 die Regierung des Königs Victor Emanuel veranlaßte, sich mit den Wcst-mächtcn gegen Rußland zu alliircn. um die Ueberzeugung wachzurufen, daß es viele Gründe hätte, um bemüht zu sciu, die Gemüther zu beschwichtigen und eiuc Politik zu unterstützen, welche seine Interessen im Orient in Einklang bringt mii den freundschaftlichen Beziehun. gen, die es mit Rußland verbinden." Die „Times" sagt. man werde Rußland nicht gestatten, die gegenwärtigen Verwicklungen zu vermehren. Der „Standard" fordert England auf. sich zum Kriege vorzubereiten und meldet, die Türkei sei zu einem entschiedenen Widerstände entschlossen und treffe Kriegs-Vorbereitungen. Das ..Journal de St, Petersburg sagt, daß, falls ein Congreß zusammenträte, die laiserl. russische Regie» rung nicht ermangeln würde, demselben Fragen vorzulegen, die für Rußland von dringlichster Wichtigkeit sind, Rußland jedoch nöthigen wollen, den Zeitpunkt abzuwarten, in dem das Einvernehmen dcr europäischen Machte erzielt werden könnte, hieße dasselbe auf unbestimmte Zeit an eine unmögliche, sich ftets verschlimmernde Si' tualion fesseln. Der Artikel wiederlrat die Ansicht, daß die russische Note die Amnillirung des ganzen VerlraaeS in sich fasse; England lönire übrigeus für die Türkei thun. was für Belgien geschah. Die Gefahren für die Türlei bestehen bloß im Innern. So lange die Vczich« ungcn der Pforte zu Nuhlaud nicht wieder auf freundschaftlichen Fnß gesetzt sind, ist die Beruhigung der christlichen Bewohner nicht zu hoffen. Rußland wird die loyale Unterstütz»"?. Oestreichs in dieser Lebensfrage nach Gebühr zu würdigen wissen. Oesterreich weiß, daß s.ine politischen Schwierigkeiten an dem Tage begannen, als es durch die treulose orientalische Politik die Freundschaft Rußlands einbüßte. Beide Reiche gewinnen, wenn sie auf ihre wechselseitigen Interessen billige Rücksicht nehmen. DlcZcidlcr'sche Correspondenz versichert, das Vom-dardcment von Paris werbe zur rechte» Zeit nicht ausbleiben, da politische Grüudc dazu rathen. Die französische Regierung hat eine Reihe von Decreten erlassen, die sich auf die La n d c s v e r t h ei. digung beziehen. Ingenieurs, Alchitcltcn, Bauuntcr. Nlhmcr und ihr Personal sind für die Dauer des Krie-gcS der Regierung zur Verfügung gestellt; die E'fen. bahngcscllschaften können eventuell aufgefordert werdcn, >h c Bahnhöfe und selbst Theile dcr Bahnstrecken in Vcrthcidignngestand zu setzen; auch taun ihr Personal zur Milwiilung an dcn Veilheidi.iuuasarbciten in dcm Departement aufgefordert weiden, wclchcS von der rc-spccliven Bahn durchzoacn wird. Arbeiter in Waffen fabrllcn können von der Regierung für ihre Zwcckc benützt und eventuell in Compagnien oder BalaillonS formirt werden; in Toulouse wiid ein Ucbungslagcr errichtet; bei der Ausfüllung dcr in scr M>ll!ärvclwalt>mg entstandenen Lücken wird von den gewöhnlichen hierarchy schcn AmtSformalitlltin abgesehen. Als Ausdruck deS Proteste« gegen die Anlunfl dcS Königs Victor Emanuel ist der Papst gcson ncn, alle Kirchen Roms bis auf Weiteres zu fchlichcn. Wc Mrßdcbaltc im Hcmnhlmsl. (Sitzung vom Itt. November.) , (Echll'ß.) Se. Excellenz Ministerpräsident Graf Potocli: Es sind in diesem Entwürfe dcr Regierung Vorwürfe dcr crustcstcn Natur gemacht worden. Einige dieser Vorwürfe erscheinen mir uugerccht, andcrc sind solcher Natur, daß ich sie nicht ruhig hinnehmen kann und mich dagegen feierlichst verwahren muß. Wenn ich auf die verschiedenen Phasen meiner Thätigkeit uuo der Thätigkeit der Regierung, seitdem ich die Ehre hatte, von Sr. Majestät zum Ministerpräsidenten ernannt zu wcrdcn, einen Rückblick werfe, so erkläre ich hicr, daß, wer die Situation vor sechs oder sieben Monaten nur halbwegs ins Auge faßt, einsehen muß, daß die Nothwendigkeit für mich dalag, die Auflösung des Abgeordnetenhauses und der Landtage Sr. Majestät zu cmpfchlcn. Der Vorwurf also, der im Adrchentwurse mich lrcffcn soll, gcht übcr das Ziel und erscheint mir als vollkommen incorrect. Es ist mir ferner der Borwurf gemacht worden, daß ich dcn böhmischen Landtag nicht zugleich mit dcu anderen Landtagen aufgelöst hätte. Diese Frage wurde schon so oft ventilirt, und von so verschiedenen Standpunkten beurtheilt, daß ich mir hier nur erlauben werde, auf jene Ereignisse hinzuweisen, welche plötzlich in so erschreckender Weise alle Interessen Europa's erschüttert haben und für die Monarchie nicht gleichgültig sein konnten. Der Krieg, der möglicher Weise bis an unsere Grenzen sich ausdehnen konnte, war eS, der mir die Pflicht auferlegen mußte, alle Krüsle der Monarchie anzurufen, um sie um den Thron Sr. Ma« jcstät zu schaaren, auf daß sie, von dem patriotischen Gefühle ihrer Pflicht für den Kaiser, unseren allergnä-digstcn Herrn, und das Vaterland erfüllt, in die Lage versetzt würden, all das aufbieten zu können, was der Staat unter solchen Verhältnissen zu fordern berech» ligl ist. Es ist mir — ich will es nicht läugnen — nicht gelungen. Ich werde, da die Herren aus Böhmen nickt erschienen sind, leine Vorwürfe erheben; aber baS bittere Gcsühl der Enttäuschung ist uud lcbt in mir; denn daß ich warme Hoffnungen dafür gehegt habe. darüber, glaube ich, sind Sie. meine Hcrrcn, nicht einen Moment im Zweifel gcwcicn. (Vebhaftcr Beifall.) Ich habe geglaubt, eS fei dcr Moment gekommen, um den Beweis zu lie» fern. daß man auf daS Reich und das Wohl deS Rel-chcS einen großen Werth lege. DirS ist nicht geschehen nnd ich erkläre unumwunden, daß diese Enttäuschung cinen der härtesten Schläfe bildet, der mich in meinem politischen Vcl'cn sietroffen hat. (lebhafter Beifall.) Ich qlaudc, meine Herren, daß leine Ursache vorhanden sei, gegen mich dcn Vorwurf zu erheben, als halte ich mich bei dcr Auflösung des böhmischen Landtages von irgend« einer Parleirückstchl leiten lassen. ES war meine palrio< lischt Pflicht, cincn Appell an das Königreich Böhmen ^u richten. Ich habe dicS im österreichischen Sinne ge-cc nicht abgehen werde, abcr ich crllare dabei, daß >« i die Verfassung hochhalte und nichts gegen die Verfassung, 1910 nichts ohne die verfassungsmäßigen Factoren thun werde, und das ist di« Bürgschaft, meine Herren, daß nichts «eschehen ist. was die Verfassung schädigen könnte. Diese Erklärung gebe ich um so freier, weil sie basirt ist auf meinem österreichischen Gefühle. Die Herren, welche das österreichische Gefühl angerufen haben, mögen eS auch mir gestatten, an daSselde österreichische Gefühl zu appcl-lircn und an die Millionen, die heule noch in Ergebenheit des Willens Sr. Majestät harren und Manches ändern wollen, was in der Verfassung enthalten ist. Die Aufgabe ist schwierig, der Weg des Ausgleiches dornen« voll; icb fühle aber den Muth. darauf zu beharren und diesen Weg nie zu verlassen, so lange ich durch die Gnade Sr. Majestät Ministerpräsident sein werde. Herr Hofrath Unger machte mir und der Regie- ^ rung den Vorwurf, daß wir ein Coalitionsministerium, sind. Ja wohl. wir sind eil« Coalitionsministerium. Es! ,st, glaube ich. in Oesterreich nothwendig, ein Coali- ^ lionsministerium zu haben. Der Hauptgedanlc dabei muß aber der sein, daß man auf dem correcten Wege ausharrt. Der Herr Hafrath Unger scheint mir in der Idee der Coalition den Fehler der ganzen Combination zu sehen. Nun, meine Herren, ich glaube, daß dieser Vorwurf nicht begründet ist; ich glaube, daß in Oesterreich jedes Ministerium, wenn es dauerhaft sein soll.! buch immer ein Coalitionsministerium sein muh. Se. Durchlaucht der Fürst Auersperg hat der Regierung den Vorwurf gemacht, daß ihr das österreichische Gefühl in seiner ganzen und vollen Bedeutung nicht immer vorgeschwebt habe. Ich lann Sie, meine Herren, versichern, daß dieses österreichische Gefühl in mir so rege war, wie bei allen meinen College«, und daß wir die hochwogenden Leidenschaften stets als ein Unglück an» gesehen haben, das wir mit allen Kräften zu unterdrücken stets bestrebt waren. Ich versichere Sie, meine Herrcu. daß die Aufgabe der Regierung in diesen schweren Zeiten eine solche war. daß sie gegen alle. mitunter extremen Richtungen hin Front machen mußte, und sie hat Front gemacht in dem Bewußtsein, hiedurch ihre VerfassungS gen. die sich gegen dic Gesetze auflehnen und sie i» ihrer Auflehnung zu bestärken. Dieses h. HauS hat am Schlüsse ocr vorigen Session in eiucr Resolution ausdrücklich erklärt, daß es als erste Pflicht cmer Regierung anschc, allcu Suildcrbestrc-buugcu gegen die ccutrale Ncichsgcwalt entgegenzutreten. Iu ähulichcm Sinuc hat sich auch das auoerc HauS ausgesprochen. War ocr eingeschlagene Weg mit dieser Erklärung, mit dieser Manifestation vereinbar? Und sind Manifestationen dcr Rcichsvcrtrctung im constitn-tionellcu Leben von so geringem Werthe? Nconcr übergeht mm zu dem Programme des h. Ministeriums, wie dasselbe in dem Eirculanoum an die österreichischen Mis' sioncu vom 2,^. Juni bekannt geworden ist und wclchcs von dem Minister dcS Aeußcrn ausgeht, was zu bctla-gcu sei, denn die Regierung im Iimern eines Reiches sei kein Feld diplomatischer Kunstfertigkeit. Es handle sich hier vor allem nur um festes u»d beharrliches Vorgehen auf dein geraden, unverrückbare!! Wege dcr Verfassung. Warc dies geschehen, hätte man uou Anbeginn an dem einfachen Grundsätze dcr Verfassung festgehalten, daß diejenigen Länder, welche sich, »achdcm alle vcrfassungmäßigen Mittel erschöpft worden sind, gleichwohl von dcr Vertretung ausschlössen, dennoch an die Beschlüsse der Reichsvcrtrctuug gebunden sind, dann würde, da die Vcrfaffung allen Stämmen und Ländern eiu gleiches Feld zu gedeihlicher Entwicklung darbietet, das Bedürfniß, au Beschlüsse» Theil zu nehmen, welche über das Wohl des Landes entscheiden, jene Länder, welche schon anfangs Theil genommen haben, dem Ncichörathe erhalten und die übrigen allmälig hineingebracht habeu. Nachdem man aber anfing, die Mitwirkung durch Zugeständnisse erkünsteln zu wollet,, war es natürlich, daß diese Zugeständnisse immer zur Bedingung gemacht wurden, so daß, cimnal mit Eoucessio-uen angefangen, kein Ende mehr ist und daß gegenwärtig auch die winzigste Partei im kleinsten Landtage sich für berechtigt hält, mit Phrasen über die Uugiltigkeit dcr Verfassung umherzuwerfeu und staatsrechtliche Prätcn-swlicn zu stellen. Ncdiier rügt, daß das Programm der Negiern««? nicht darlege, wie sich die Autonomie mit dcr Ncichs' mchcit vereinigen lasse, daß cö ein kaiserliches Vorrecht, die Ernennung der Herrcnhansmitglicder, aufs Spicl setze und bespricht dann die Auflösung der Landtage n»d mcint, es ging der Zweck, der eigentlich in dcr Ans' lösung liegen sollte, verloren, dcu pflichtvergessenci, Land' tagen dicsc Pflichtvcrgcsscichcit zu crkcunei, zu gcbcu und sie zu verfafslmgstrcuercn Wahlen aufzufordern. Aber auch in dcr Euustituirung der Landtage trat das Vcstrcbcit der Regierung gcgcn die Verfassung h^' vor. Gerade iu solchen Landtagen, in wclchcu vorzugsweise eine Kräftigung des vcrfassungsgclrcucn Elementes und eine verfassungsmäßige Leitung' erforderlich gewesen wäre, wurden die dcr Verfassung crgcbcucn Landeshauptleute entfernt und Männer von entgegengesetzter Gesinnung an die Spitze gestellt. .sklM'llill. Miß Nella. Erinnerungen au« dem indische» Meere. 1. Der Bungalow. (Fortsetzung.) Der Tapitan Maclinson trocknete die Thränen seiner Tochter ab und drückte sie mit den Zeichen der lebhaftesten Zärtlichkeit an sein Herz. Diese hatte die Wahrheit gesprochen. Der Vater konnte die Liebkosungen seines theuren Kindes, daS er bis zur Schwäche liebte, nicht entbehren, und wenn er eS ihr versagte, sie trotz ihrer dringenden Bitten nach Europa zu führen, fo hatte «r triftige Oründe. in Asien zu bleiben. Einer geachteten, aber armen schottischen Familie entsprossen, hätte dcr Capilän Mackinson mit dem Halbsold eineS Officiers »n England nicht standesgemäß leben können. Obschon "s/!.^ °"l h°^< einen höheren Grad zu erreichen, als der. wtlchen «r auf der Spitze feines Degens er« "! i,V° ^ b" active Dienst seiner unterneh- ^"^ ^s. °^«^' °"°""«"cn. Er war im Jahre 1840 der älteste Ojftner der indischen Nrmee, und in den funfundzwanz.g Jahren, welche er m Asien Kriegsdienste ltlstete, war der Gedanke, nach Europa zurück-zukehren, niemals in seinem Kopfe aufgestiegeu. Der Urlaub, den er in regelmäßigen Zwischenräumcn erhielt, wurde zur Jagd in den Jungles und Gebirgen benutzt. Nach und nach war Indien ein zweites Vaterland für ihn geworden; er liebte seine üppige Vegetation, die zugleich wilden und verführerischen Landschaften, die Ge, wohnheitcn eines angenehmen und zwanglosen Lebens, das heiße Klima sogar, dlsscn verderblichen Einflüssen zu trotzen seine Mäßigkeit und seine kräftige Kürpcr-beschaffenheit ihn fähig machten. Er hatte den Ruf cincS ausgezeichneten, muthvolleu und erfahrenen Ofsiciers; aber man vergaß auf ihn im Kriegsministerium, wo sich Niemand befand, der zu seinen Gunsten gesprochen hätte. Ueberdies hatte er einen Fehler begangen, dcr seinem Avancement sehr schaden sollte. Müde, allein zu lebe», ließ er sich von einer unüberlegten Leidenschaft hinreißen, im Alter von 35 Iahrcu cine in Indien geborene Frau zu heiraten, und diese, der hergebrachten Sitte widersprechende Heirat hatte ihn der Gesellschaft seiner Waffen, brüder entfremdet. Die Frau des Capitäns Maclinson war jedoch Europäerin durch ihren Vater. Sie stammte von einem jener französischen Abenteurer ab. die zu Ende des vergangenen Jahrhunderts bei den Fürsten der marahttischen Confüderation Dienste genommen halten; durch ihre Mutter gehörte sie aber der eingeborenen, unterworfenen Race an. Ungeachtet der Reize ihrer Person, mußte die Frau des CapitänS Maclinson doch in der Zurückgezogenheit leben und durste sich unter den englischen Damen nicht sehen lassen. Ihr Gatte, der sich mit Recht rühmte, dem reinsten schottischen Blute ent» sprossen zu sein, verlebte deshalb doch nicht minder glück- liche Tage mit ihr, die er zu seiner Gefährtin erwählt halte. Großmüthig crlrua er die Consequelizen scincr Wahl und bereute niemals den Entschluß, den cr achißt hatte. Aber sein Glück solltc von kurzer Dauer sci". Nach fünf Jahren friedlichen Vcisammculclicns. das um so süßer war, da das Geräusch der Wctt es niemals trübte, vcrlor cr die Gattin, welcher cr mulpoll das Opfer eines Theils seines persönliche" AnschcnS gebracht hatte. Sterbend ließ sie ihm als Erluncruria cmcS nur zu schnell entflohenen Glückes cinc Tochter zurück, welche die einige Freude ihres ValcrS wurde. Nella auf den Knien des CupltcmS Maclinson aufgewachsen - dcr häufig scincn Aufenthaltsort wechselte und oft unlcr dem Zcll lebte — wurde leincSweaS in dic Geheimnisse der europäischen Erziehung eingeweiht. Ihre einzige Gouvernante war ihre indische Amme Oaorie. in den Bergen Mittcliudiens geboren. Nclla war also das. was die Natur aus ihr gemacht hatte; sie vereinigte den edlen Stolz ihrcS Vaters mit dcr Lcbhaf' tiglcit ihres Großvater«, des französischen Abenteurer^,' überdies halte sie von ihrer Mutlcr jene ungestümen Aufwallungen, jene Anfälle von Schwermnth und Lel" hafliutcil, Träahcit und Energie geerbt, welche das prüde Europa in seiner strengen Sprache mit dem Name» Launen bezeichnet. Seitdem der Capital, Maclinson Witwer war. aav es lein Hinderniß mehr. daß er seinen Platz unter dett englischen Gentlemen wieder einnahm; aber sei eS. daß cr Geschmack an dcr Einsamleit gefunden hatte, oder »rollte er bis an das Ende seines Lebens den, Andenle« 1911 Redner glaubt, mehrere Belege hiefür vorbringen zu können, indem er insbesondere auf die Bukowina und Tirol hinweist. Schließlich bespricht Redner das Verfahren dem böhmischen Landtage gegenüber, den kläglichen Zustand des Abgeordnetenhauses vor der letzten Vertagung, die Hartnäckigkeit der polnischen Forderungen und sieht durch bie — er wolle es nicht leugnen — schon von der vorigen Regierung übernommene und jetzt fortgesetzte Politik der Nachgiebigkeit und Schwäche das Staatsgcbäude in allen Fugen zum Wanken gebracht und die Macht und das Ansehen des kaiserlichen Thrones erschüttert. Möge die Weiterversolgung dieser Bahn nicht bis zum gänzlichen Einstürze dieses Gebäudes führen. Soll diesem Einhalt geschehen, so kann es nur durcb volle und entschiedene Rücklehr zur Verfassung geschehen. Hafrath Dr. Ungcr erklärt, daß Alle. die für die Adresse in dcr Form, wie sie vorliegt, stimmen werden, von dem Gefühle persönlicher Hochachtung und Verehrung für seine Excellenz den Herrn Ministerpräsidenten durch-drnngen sind. (Bravo!) Alle haben zu allen Zeiten das große Opfer anerkannt, das Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident brachte, als er sich dcr unendlich schwie-sigen Aufgabe unterzog, von deren Scheitern er, wie lch glaube, von vornherein so ziemlich überzeugt sein wußte und nach seiner heutigen schmerzlichen Aeußerung auch heute überzeugt ist. Wenn aber Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident hier angegriffen worden ist, so geschah dies. weil man die Person des Herrn Minister. Präsidenten von dem Präsidenten dieses Ministeriums nicht zu trennen im Stande sei und gerade die Zusammensetzung dcS jetzigen Ministeriums eS ist. welche An< griffe hervorrufe und man nach Aeußerungen öffentlicher Glätter glauben mußte, es werde ein lhcilwciser Personenwechsel im Ministerinm eintreten. Er müsse Noch hinzufügen: Wir haben an den guten Absichten, an ^r loyalen Tendenz der Regierung, namentlich in ihrer Vertretung durch den Herrn Ministerpräsidenten, der jetzt dcn Schild vor seine Collegen, mit denen er erschienen lst. halten muß, nie gezweifelt. Würden wir einen Zweifel haben an der dona ftäss dieses Ministeriums, würden wir von dcr Ansicht ausgehen, daß diese Regierung, um Mich eincS juristischen Ausdruckes zu bedienen, dolosg die Verfassung untergraben habe; dann wäre der Staats-yerichtshof der Ort, um über dieses Ministerium zu ent-scheiden. Wir aber urtheilen nicht über die Absichten; die parlameutarifchc Vertretung ist dazu berufen, um Über die Erfolge einer Politik zu urtheilen; daß aber der Erfolg der ministeriellen Politik die absolute Erfolg. n^V^ N"N' daS hat in seinem schmerzlichen Gestand« "'» der Herr Ministerpräsident selbst zuaegtben. Wenn der Ministerpräsident sich in Bezug auf die Auflösung der Landtage mit dem Schilde der Krone decke, so glaube auch die Majorität im Interesse dcr Krone zur Wahrung ihres Glanzes, zur Vergrößerung ihrer bcrcits etwas hinfällig gewordenen Autorität für die Adresse stimmen zu sollen. Zur galhischen Nchlutionsfragc bringt das „Prager Abdblt." folgende Bemerkungen: ..Daß dic Aussichten, mit den Polen zu einer Vcr» Bändigung zu gelangen, günstigere sind als in Göhmcn. das ergibt sich schon aus dein Vergleiche der Hallung der polnischen Atigcordnttcu mit jener der czcchischcn, Die Polcn haben lusher nie den Weg der Verfassung ^'rhorrce"ia. jedes Ausgleiches gemacht. Ihre Forderungen, in° sofcrue sic in der Resolution zum Ausdrucke gelangen, der Frau. die er so früh verloren, treu bleiben, er fuhr l°rt. sich außerhalb der officicllcn Welt zu hallen; nur Ehielt er von Zeit zu Zeit den Besuch junger Offi' ^tlt. die aus seinem Umgänge Nutzen zogen und sich "em Vergnügen hingaben, mit Nclla zu plaudern. Es !^ in der wenig gebildeten, aber intelligenten Natur ">es ttindcs eine reizende Ursprünglichlcil, sie fand ein "lerltvürdigcs Vergnüge«, daran. Europäer zu befragen, "d horchte mit einer wahren Bcgicr auf alles, was !!!"" ihr vou der Gesellschaft und den Gebräuchen des Occidents erzählte. Daraus entstand bei ihr ein ungc° geltes Verlangen. daS ^and zu sehcu, auS welchem die lungtn ttcutc kamen, die ihren Vater b'suchtcn. und sich ck "' !"" civilisirlc Gesellschaft zu mischen, von wel-Aer sie sich tmc ebenso unvollständige, als anzichcnde ^°l>tlllu„g machte. Getreu ihrem doppelten Ursprünge. e»aß sie die naiven Iustinctc der Frauen ihres Bandes "nt> die welllichen Ansprüche dcr jungen Mädchen, die liogen werden, um in der Gesellschaft zu glänzen. Nie-''°"d. „icht ciumal ihr Vater, hatte dcn Muth gehabt. ' e darauf aufmerksam zu machen, daß die zweifelhafte garlic ihrer H^lt ihr den Eintritt in jene vergoldeten licd " ""l"ten könnte, deren Vorstellung ihre fried« , yen Träume trübte. Inmitten diefcr Illusionen und a>, »>!" U"rv'sst"heit dcr Sitten Europa'S nahm Nella Inb ""^ Schönheit unter der strahlenden Sonne (Fortsetzung folgt) !sind allerdings nicht gering und erheischen die sorgfäl-' tigste Erwägung, aber cs läßt sich doch über dieselben ^ discutiren. Sie wurden auf legalem Wege beschlossen und sollen auch wieder nur auf legalem Wege zur Durchführung gelangen, ein Umstand, der jcdensaUS schwer ins Gcwichl fällt und daS AuS^leichslvcrl wcsentlich zu fördern geeignet ist. l Die Verhältnisse in Gallien lil^en ober auch an» dcrS als in Vöhmcn. Gallzien schürt kaum hundert Jahre zu Oesterreich, hatle me mil deu sogenannten Ert'<, lcmdel!' js»c Gcmmisamlcit d.l Ililcicsscn u»t> Bedürf» "nissc wir Böhmen, gehörte uic dem deutsche» Bundc an und war u»ch schon durch seine Lage i» dcr östlichen Ncichshälfte niemals so schr auf dic westlichen KronläU' der angewiesen wie Böhmen. daS durch die Ucbercm-slimmung dcr politischen und male,icllcn Interessen durch Jahrhunderte mit den übrigen Erbländern im engstcn Verbände stand. UeberdieS m»ß noch ein gewichtiger Umstand in Betracht gezogen werden, die Thatsache näm« lich, daß keine einigermaßen bedeutende Partei in Gali» zieu — die Ruthencn nicht ausgenommen — einem even' tuellcn Eingehen auf die Forderungen der Polen eine solch schroffe und bedenkliche Opposition entgegensetzt, wie die Deutsche» in Böhmen, Mähren und Schlesien, welche doch auch vollberechtigte KandeSangehöriae sind, einem etwaigen Eingehen auf die Declaration. Ein Ausgleich mit den Polen auf Grundlage der Resolution würbe auch bei weitem nicht fo schr das innere Gefüge des Reiches und seinc Machtstellung schädigen, wie ein eventueller Ausgleich mil den Czcchen auf Grundlage j feiner vollständigen Ane'kcnnung und Durchführung dcS ! „böhmischen StaatSrechtcS". Auch würde eine solche Vcr» ständiguna. mit dcn Polen den ungarischen Ausgleich ent» wcder gar nicht oder nur in so untergeordnetem Grade berühren, daß von ungarischer Seite leine Opposition dagegen erhoben werden dürfte. Und baß auch die Län» der der westlichen Rcichshälftc einem wenigstens theil' weisen Eingehen auf die Forderungen der Polen nicht abhold sind, bewies die Aufnahme, welche seinerzeit der bekannte, von dem Abgeordneten Rcchbauer ausgearbeitete Ausgleichsentwurf gesunde,'." Das „Präger Abendblatt" fpricht am Schlüsse dee Altillls die Hoffnung auS. „baß auch da, wo ein Aus» gleich bis jetzt an der UuclfüUbarkelt der gestellten For. derungen scheiterte, mit dcr Zeit die Ueberzeugung zum Durchbruche kommen wird, daß weises Maßhalten und Anerkennung der einmal gegebenen unabänderlichen Verhältnisse im SlaatSleben weit eher zum Ziele führt al« unfruchlbarc Negation und beharrliches Ignorken unabänderlicher Verhältnisse". Kricgschronik. Aus dem Hauptquartiere zu Versailles be» richtet der „St..Änz." vom 8. November: ,.8luS Pariser Zeitungen vom 8. d., also dem laufenden Tage, die heute den Hauptquartieren zugegangen stnd, läßt sich die Auffassung entnehmen, welcher in Paris die Sen« dung des Herrn Thiers begegnet ist. In einem nur wenige Zeilen umfassenden Artikel, überschrieben .,Ab-bruch der Waffenstillstände-Verhandlungen," erklärt das „Journal Officiel" vom 7. November: Preußen habe die Frage der Vcrprooiantirung ohne weiteres abgelehnt, und das Stimmrccht von Elsaß und Lolhringen nur unter Vorbehalt zugestanden. Die Stelle lautet im Originale: „I^u I^rulnu u, Liprs386mMt,, rvpcu^ 1» l 0ttuäit.iou äu lAvitHllißNLnt,; silo n'a ä'luiisurg aäiui« (ju'kvoo äes r636rvs3 1o vow äo I'H.18206 vt äs 1a I^ori-Hme." Unter diesen Umstünden habe die Regierung dcn Waffenstillstand einstimmig verworfen. Das offi-cielle Organ des Regierungsausschusses macht, nachdem es diesen Entschluß mitgetheilt, nicht den geringsten Versuch, in eine nähere Begründung desselben einzulre» ten. Er verschweigt völlig den Umstand, daß bisher noch zu allen Zeiten der Kricgsbrauch geherrscht, durch Ver< Handlungen des Waffenstillstandes, die einen möglichen Frieden erst einleiten sollen, die militärischen Verhält-uisse in keiner Wrise zu alleriren. In dem gegenwärti» gen Fall gab es um so weniger einen Grund, von dcr durch Jahrhunderte festgehaltenen Gewohnheit abzugehen. alS die Vortheile, d,c eine vorläufige Einstellung der Fcindseligreitcn darbieten könnte, oßscnbar für die eine dcr kriegführenden Parteien bei weitem größcr waren, als für die andere. Denn den Männern, die gegenwär-tig an der Spitze Frankreichs stehen, mußte bei seiner einigermaßen vorurlheilsloscn Erwägung der Sachlage alles darauf ankommen, aus dim provisorischen Zustande, welchen der Staatsstreich dcS 4. September geschaffen, zu der festen Grundlage eineS vom Voll öffentlich anerkannten RechtszustandeS zu gelangen, was außerhalb der Waffenruhe nicht geschehen konnte. Die deut. schen Regierungen dagegen würden sich bei Annahme eines Waffenstillstandes die Mäßigung auferleg» haben, einen mit glänzendem Erfolg geführten Krieg an dem Zeitpunkte zu unterbrechen, wo cine Katastrophe nahe gerückt war, die von ganz Europa als der entscheidende Moment in dem deutsch.französischen Fcldzugc angesehen wird. Mit welchem Recht daS Gouvernement in Paris von einer Forderung ausging, die mil dcr längst vollzogenen Cernirung der Hauptstadt unvereinbar ist, und dcn militärischen 8tÄtuz> quo geradezu aufgehoben haben würde, wird von dtm officiellen Organ der Republik mit keinem Wort erhärtet. Diejenigen Z.ilungen der Hauptstadt, die besondere auf die Masse des Publicum« verechnet sind, wie z.V. der „Petit Momleur universe!." benutzen die Thatsache des gescheiterten Waffen st ill stan-dtS, um den verblendeten KriegSeiser ihrer ^eser nach wie vor durch neue Aufreizungen zu schüren. ..Wir haben nie auf den Abschluß dcS Waffenslillslandce! gerechnet." sagt daS genannte Blatt. „Wenn Graf Bismarck wirklich auf die Borstellungen der vier Großtuachte hörte, so geschah es nur, wcil er unsere Aufmerksamkeit einschläfern, uns eine kostbare Zeit rauben, uns ermüden, ocruneinigcn wollte. Keine Täuschungen mehr," heißt es am Schluß, „die tapfere Bevölkerung weiß, daß Frankreich sich zur äußersten Anstrengung («uprvm« «lloll) rüstet. Kampf bis aufs Messer (u outrunov) ist das einzige logische Mittel, um zu einer allgemeinen Enl» waffnung Europa'S (!) zu gelangen." Wie weil man uoch immer in Paris davon entfernt ist, aus dem Stadium der Leidenschaft in daS der ruhigeren Besinnung einzulcnleu. läßt sich aus diesen Ervrtcrungen unschwer erkennen. Wir erhalten weitere Aufschlüsse über den Kriegsschauplatz iu Ostfranlreich durch ein Schreiben au< Vyon vom I I. November. Dasselbe lautet: Es scheint, daß die durch dic FranctircurS von Vaucluse und durch audere FreicorpS zu Saint-Jean be ^oSne, Seurre und Brazey geacn die preußischen Avantgarden gelieferten Gefechte glücklich gewesen sind und dcn Feind zum Rückzug gezwungen haben. Aber ein EorpS von 40.000 Mann stcht iu Vesoul und in den umliegenden Döifern und erwartet vom General Werocr dcn Befehl zum Vorrücken. In Chagny wahrscheinlich wird der erste crnstc Zusammenstoß zwischen den beiden Armeen statt« finden, wenn dic Preußen nicht ihre Richtung ändern und gegen NevcrS und das Gourbonnais abschwenken. Man beginnt zu glauben, baß ^yon für diesen Augenblick nicht ihr Ziel ist, sondern daß sie über VourgeS marschirenb dcr Loire-Ärmee in den Rücken fallen werden. Man sagt auch, daß Garibaldi, plötzlich seine crstc Entschließung aufgebend, sich nach Vesan^on zu« rückbcgebcn habe. um von da im Vereine mit General Michel das Bclfort belagernde EorpS anzugreifen. Von Mühll'aufen wird eine große Zahl preußischer Verwundeter gemeldet, die eben anlangen. Ein Militärspital ist i'l dicser nun mit einer Garnison belegten Stadt vorbereitet worden. Hier in Lyon trifft man in Betreff dcr Verprovianlirung der Stadt für eine lange Belagerung dieselben Vorkehrungen, die in Paris getroffen worden sind Man denkt daran. die GefLng« nissc leer zu machen und sie zu Magazinen zu bt-nützen; dcr Municipalralh verlangt die Ucbersüh» rung der Gefangenen außerhalb des französischen Ge-bietcs für die ganze Kriegsdauer (!) — Wir haben eben ein Delachemenl der ^Astiy» «ivj sau? daselbst ein hartnäckiger dreistündiger Kampf stall. Bei Rocroy Gefecht von 400 Mobilgarden und FranltirenrS gegen 2500 Preußen, welche verächtliche Verluste erlitten. HlMsneuigkeiten. — (RudolfS-Hof.) Am 19. d. M., am Na- ! mensseste Ihrer Majestät der Kaiserin, hat der unter dem Protectorate Sr. l. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolph stehende Verein zur Erbauung von Beamtenfamilienhäusern die Grundsteinlegung zum Baue de« „Rudolphs-Hoses" vorgenommen. Die vom Kalligraphen Epada künstlerisch ausgeführte Urkunde ist von Sr. l. Ho. heil dem durchlauchtigsten Vereinsprotector, vom Herrn Generalmajor Lawur, vom Herrn Statthalter und BereinS-curator Freih wissenschaslliche Vorträge: 1. Director Dr. Kovac: über einen gerichtsärztlichen Fall; 2. Primararzt Keesbacher: Mittheilungen aus der Spitalspraxis; 3. Batmarzt Zepuder: über eine eigenthümliche Verletzung des 0630p1iliFU8 mit Hautemphysem; 4. Professor Valenta: über t^äroeozitiHiul!! coli^oui-tu8 als Geburtshinderniß. ! Danksagung Die gefertigte Gemeiodeuorstehung erfüllt ihre Pflicht, indem sie der Laibacher Sparcasse, diesem gemeinnützigen Institute, für die nahmhaften Unterstützungen, welche dic-felbe in Beträgen von 300 fl. für die armen Abbrändler in Adelsberg, und 100 fl. (aus Anlaß des 50jährigcu Jubiläums) für die Ortsarme», zur Vertheilung gütigst anher übersandte, den schuldige» Dank öffentlich ausspricht. Gemeindevorstehung Adclsberg, 15. November 1870. A. Lavrencis. Nrnckc M sOrissinal'Telegramn'c der „Laibacher Zeitung.") Verli » , 2tt. Ätovcinber (Qfsicirll.) Die Eernirung Vtontmedy's ist a,n «tt Nuvrmber nach kleinen Gefcchtr» erfolgt. Karlsruhe, H«. November. Der Ver-trass über den Anschluß Vadcus und Hessens an Deutschland wurde am «5 November in Versailles unterzeichnet. Versailles, H<>. November. Oiu sieg, reiches Gefecht fand am > 5l. November bei Ohateauneuf statt. Prcns,ischrr Verlust: «OO französischer: :t«tt kampfunfaliiss, HOO Gefangene. Tours. HO. November. (Qfficicll.) Der Feind wurde in Ohntillon von den Garibal» dinern unter Zlicciotti überrumpelt, die ssanze Besatzung von 5i«N Mann theilS «.etödtet, theils ssefansseu. Die Preußen ssriffen am llU November Vvreur an und wurden durch die Nationalgarde gezwungen, sich zurückzu-zuziehen. Vrüssel, 2O. November. ..Independence" erfährt von verläßlicher Seite, die Verproviantlrung Pario' sei auf lange ge sichert. Co n stan ti n opel, H<>. November. Die (Einberufung der Nedifs ist angeblich angeordnet. Meran, 19. November. Zur Feier des Namens-festes Ihrer Majestät der Kaiserin begab sich ein Schützenzug nach Schloß TrautmcmliSdorff und dcfiljrte im Parke vor Ihrer Majestät. Der ^andeöhauptmann beglückwünschte die Kaiscrm im Namen des Bandes, dcr Schützen und der verschiedenen Deputationen. Ihre Majestät die Kaiserin fuhr durch die geschmückte Stadt zur Schießstättc, wo ungeheurer Enthusiasmus und Jubel herrschte. Wien, 19, November. In dcr heutigen Sitzung dcS ss-xianzmibschlisseS war die NcMllm^oorlüge ülicr die Ermächtigung dcr Forte» hcl'ung der Steuer bis Ende Mär; Gegenstand der Bci-achnng. Die Majoiilät drs Allöschüsscg sprach die Ansicht aus. d^ß. um den A»« schein cmss Vcitrancnsuotums für die Regierung durch Bl'lvlll'glmg dcr Neaicrmlaölioilage zu vermeide», die Oewilligm'u nur zu dcm Zwlckc zu ertheilen sci, das? die StaatSmoschinc uicht in'c« Ztockcn gerathe. Ai'sicsichlö dcr wahrscheinlich längeren Dauer der Dllc^atiuncn wurde der Antrag angenommen, eine zweimonatliche ssoiterhebuna dcr Steuern zu bewilligen. Zum Bericht» e'stalttr wurde Franz Groh bestimm!. Berlin, 19. November. Ein aus Köln nach Sedan abgegangener Feldtruneport wurde von Franc-tircurs aenülhigt, sich auf belgisches Ocliiet zlirück^uzicheii. Stuttgart, 19. Noucmlxr. Die 'Iliinislcr Mitlnacht und Suckow reisen demnächst nach Berlin ab zur Unterzeichnung des iUcrttage«< übcr den Eintritt Württembergs in dcn neuen deutschen Bund. London, 19. November. Die „Timeo" schreibt: Wenn Rußland die Ankündigung Gortschakow's verwirk« I lichen laßt, so werde es England beim Protest Gran« villc's bewenden lassen; dagegen wäre die Pflicht Ena,-land's nnabweisblir, wenn Rußland Bcscsliguligrn a»i Ufer des schwarzen Mccrcs anlegt und seine Kricg^< schisse vermehrt. Telc^raphischer Welliselcour« vom 19, November. ,'^eic. Melalliqnes 54,80, — 5perc M^all'unct« niil Mai- lind N^emd.r-Zinfen 54,«0 — 5.pere, Nanmwl^'iüIeh.'N 6^,- . - ^'i0»r Ola.lli,-?InIl'hen 89,2V --Banlacm>» 7! > - Ei^il' Act^n 240.50. — 5'lmdun 125 75. - Silder !21 2'. — K t, Münz Ducalrn 6.02, - Napulrond'or« 10,18. Kanöe!' und Uoltiswirthschastliche^. 1.'aibacb, 19. Novrmber. Anj dcn, hculi^i, Marllc sind , - schiculli: 5 Wagr» mit Gttlcide und 1/» W»gn, »iil Holz. Dll, chschn lllo . 'brrisc. M ll?'" M gz'.- VtlilT'M"" Ü'_^_".'^ st. tr. ,l. ^ Wcl^.ii l'l, Äi^ni 5— 6 2l> ^ilün Pl. Psü.-!!' ^45-- Kolü-Saat .. 4 — 4 07 ^^i pl »t,nl —-,>-.- Gnstr ,. 3 20 3 2X Milch pr. Maü _ I0 H"f r .. 2— 243 Itmdsli-ischpr, Psd !i3 .- - Hullisliich, .. -------4 5,7 iia,bfl.-isch „ ., 24 H"dcu .. 2 80 347 Sch!u^iüsslri>ch I i>2____ Hir!,.- „ 2 60 3 40 Schöpscüsimch „ — l5, _ ., Klilmxh „ - 3 l)0 Hiihiidl!! pr. S,i,.l .,_ ^,". >E^ä,',l>, „ 180------Hauken , i^j ^ i!i.s>» „ 4 50-------H,u ^. ^,,,^,,.^. ,^,......^ I^rbsm „ 5-- 6lroh „ ,30>-.^ 6'!'>"> « 5 20------- HoIz,lMt.,pr,Klsl, ____ 75,0 ^mdc«!ch!!mlz Pfd,, - 52 - - lln'ich,«. 22" ^ ^.'^, , «-chmcmrschllmlz „ - 4<>^ - ... Wrii,, rmh^r p^ , Speck, frisch. „ -32!-^. Vi„',,, ^ -, . ! m,culch,-rt „ — 44j— — .. „^iin-r .. __ .. ^", ^. Verstorbc,,c. , Dm 12, November. Marc,axtha ^q.>„, qewesrne Köckxi alt 7:, Jahre, in der Stadt Nr 74 an der Gcd^rmN,n,,m -Machms 5os«.c. Knecht, alt ^ Jahre. im CoV '. D"l ,3 November. Franz Ccrar, I,lwohn.r, alt <;4 ^aln.', m, Cw.lsp.tal an der bnsshlischn! Nicrrnc,Uart»nc, > M^l"^ Menaro Ha^m.,ster, all n der Stadt Nr. 150 an Alteroschwäch - 3 m Ba'' . tbolma Novöl. Eisenbahnarbeitcr, sein Kind mä lich.n Ge ch cäMs m ber Kradischavmstadt Nr.W todt ^^""'"^"^schlMcI, «uttoziehunss vo,n »U. Nuvrmber. Wien: 2 5 0'i 80 Zli _________Graz: 3« 81 60 10 37. Thcatcr. Heute: Domcstisenstreiche. Posse in 1 A^t. >au<ünl^istcrin. Possc in 1 Äct. -lit^lt'CsNll'U'jli!'' ^«'lif>Nl,i »^«">"lVl I'lNlw,^7" « 2 « i- -> D n « » ^chö " ^ <: ^ -: ^ " 1 ^ " - ^ ." ^ I___2:^ <» ^ ^ ^, ^5 " ^! ^ " , Zc" « ,9 2 .. N, 325.,., .s ft., SW. schwach, R^„ ,f'" !0,. Ab. U^,,, ! j. 7.« SW schwach, Regn, '"'U"' >«U. M>,,. )licle, Abends Recze». Da« vorssestrilic Tülilömilll'l bcrWnünc-j-7 1", um 4'l"; da? gcstline l'i0^", um 7'6" jllicr dcm Norinalc. B>»a!!t,nüV!lich>'> N'dcillsiii - ^z,!ia, ü. Hl I ,' < » m u n < ^ ^«il'lt'N^l'l'i^t '^Uie», 18. November. Man war auf dem besten Weg', in dcr Vaissc noch weiter zu gehen Im Vor^eschäjic notirtc ma» alij tiefste,! Stand Anglo :?«, Cil'dil ^''^'< H'l»ljl lli»l l,lU)l. Union 202 50. jiall-knbwig 224. Sildbahn 108.50, Tramway 147, Silbcn^üe lani zn 1» !'- il!r, — Mittags fand ein Gcrllcht Verbreitung, dem zufolge eine mildere Aiiffassung der momentan dir, Bürse beherrschenden Frage berechtigt wäre. An diese« Geiilcht llammertc sich ^e «P.'cnlalion uud cnvlrtte cinc nicht unbedeutende «esseruilg dcr Eurse. Es gingen Anglu auf 183. Credltaciicn anf 23i), Uuiou aus 207.5 , Karl-Ludwig auf 22^ u. s. s. und andererseits N»pul^n 10 si. 26 tr zurllct. London 126.75. Rente 54.50, Silberrente H4.25. Dcr Schluß war ruhig und »oliric man: ^ ^. Allgemeine Staatsschuld. FUr 100 fl. Veld Waare Eiuheirllche Oi«Htsschuld zu 5 pEt.: in Noten oerziuSl.Mlli-Nooember 54 25 54.35 „ ,. „ Februar-Äugnst 5425 54.35 „ Silber ^ Jänner-Juli . 63.60 64.— .. .. ,. Apnl-October. 63.60 64.— Htcutwnlehcn rückzahlbar (j) . —.— —.— V°se u I 1639 ..... 228.— 2Z1.- ,. « 1854 (4'/,) zu 250 st. —.- —.- « .. I860 ,u 500 fl. . . K9.— 89.5" « « I860 zu 100 si. . . 100— 101. - « " lU">zu iW fl. . 109.^. 109.50 ^taat^D°lliünen-Pflllidhri«fe'zu 120 st. ü W. in Silber .' . 119.— 119.50 ». "rundentlastunas-vbligationen. F"r 100 fi. «°hm«i .... zu5p«. ^lü°°" 5iieder-Oeste«eich. . „b. ^., ^ Ober-Oesterreich , ^ ^ h ^ ^.__ ^/ ^ Siebenbürgen ... « b „ 7350 74.-. Smer^lltt ... ^ 5 < ^_ ^ ^. V. Acllen von Nankinstituten. Oeld Waare Anglo-iistcrr. Baul abgcst . . 133 — l.«4 — Anglo-nngar. Van! . . . . - . ^- -»^.' «ansvereiu.......l?4.— 176,— Voden-Ereditllnslalt .... ------ -— — Kreditanstalt f Handel u. Gew. . 239— 239.50 Eredilllnstall, allgem. ungar. . . 73.— 74 — Escompte-Oesellschaft, n, Fünft'rchtn-Barcscr-jvcchn . . -.— —.— strllN'l)N . . .178—17«.--Lembtrg-Tzern.-Illsiyer-Bahll . 182.50 183.50 üloyd, üsterr...........» . . — Omnibus ........ —. - ... ,Nud°lf«-Vahn......15I.- 152,50 ^Siebenbilrger Ac^hn . , . . 156.— 15?.— Slulltsbahn.......36'^.— 36.'>. - Slidb^lhn.......170.- 17»»,25 Slld.nordd Verbind. Vahn , . 164.50 165.5!) Theiß'Bahn.......215.50 2l'i.50 Tramway........N9 — 149.50 N. «ttfanddriefe (für 100 sl) ! «llg. öst, Äodl:n-Credit Anstalt Geld Waare verlosbar ,n 5 p<^t. m Silber 106.75 107 2l> dlo.in»3I.r6r. »>, Em. -. . ._._. 3X'..V°"s 6«/, <,18?u->?4) « 500 Frc«......232.-- 233.- Ung, Oslbahn . . 83.- 83 50 «. Prlvatlose » Marc Olli:c° .-.- ." Londuu, filr 10 Mnd Sierlnin 126.75 !27. " Paria, für 100 Franco . . . -...-- -. " ». MUnz-Ducatei . si fl, 1<) lr. 6 fl. >2 lr. NapoleonSd'or . . 1st „ H0, « 10 „ ^1 " Vercinöthaler . . . 1 „ Y5j « 1 . 8? ^ Sildcr , . !24 .. 50 ^ 125 .. 50 ,, Kraiuische GrundextlastungS - Obligationen, Pri« ! oatuatiruliy: 86 — Veld, — Wiarc.