Am Berg e. 3iVie blickt sich's droben vom Verge So freundlich niederwärts, Wie sieht man dem Städtchen drunten So ungehindert in's Herz! Necht fritdsam schauen die Häuser Mit ihren Dächern empor, Ncchl gastlich quillt aus den Schloten T)er bläuliche Nauch hervor. Woher, du flüchtiges Wölkchen? Zieht Klag' oder Dank mit dir? — Hast überall gleiche Eile, Bist dort so blau, wie hier. — Jetzt treibt es sich in den Straßen, Ameisenähnllch umher; Jagt Trauer oder Freuds DaS Völkchen die Kreuz und Quer? Ob Menschen voll süßer Wonne, Ob Menschen voll herber Pein: Man kann es nicht unterscheiden, Denn all« — sind sie kleui! Horch! von der Heerstraß' «rtönt Ein Posthorn lustig und hell; Rufc'ä einen Wandrer von hinnen, Oder bringt eö einen zur Stell'? — Und jctzo wieder da3 Läute», Das aus der Tiefe klingt? — Wer sagt, ob's Einen zur Trauung, Ob's Einen zur Grube bringt? Doch sieh! da lööt sich das Räthsel: Dort liegt der Ort der Ruh', (Kin schwarzes Trüppchen wandert , . Mit einer Bahr' ihm zu- Vielleicht so weit auch mein Auge, So weit mein Ohr hier gereicht, Errieth ich nichts vou Allem, Nur das — ds5 erräth sich leicht. Was Menschen sehen und hören. DaS träumen und rathen sie. Nur — dich, — ich will dich nicht nennen! -— Nur dich — dich verkennen sie nie! I. G. Seidl. Vaterländisches. Der Markt Seisenberg in Untcrkrain. Johannes Faitan, der von diesem Markte eine kleine Epopöe schrieb, leitet den Ortsnamen von dem Sausen, des hier vorbei strömenden und über die Kieselsteine mit einem Getöse fortrauschendcn Flusses Gurk, corcoi-a^), ab. In seinem komischen Werke, dem er den Titel: s^iLLnbergLnsiL I'umul» tu5 gibt, und welches zu Wien bei Michael Zim-mermann 1560 im Drucke erschienen, drückt er sich über den Namen dieses Ortes deutlich also aus: Illum ßul-ß» I^Iuons ii^ul^is interluit un6i5. l)ua inter «l»x2 lremens urbi cl?.t inurmure nomen. Der Name Schuschcnberg nach der slavischen Landsprache, lst aber aus dem Deutschen entlehnt. Die Lage dieses Ortes an dcr Gurk zwischen den Gebirgen ist zwar nicht eine der entzückendsten, doch auch so unangenehm nicht. Gleich über dem Wasser, welches viele Mühlen und mit andern auch die beste Papiermühle in Unterkrain treibt, welche der Herr Carl Edler v. Kleinmayr, als dcrmaligcr Eigenthümer, immer mchr empor zu bringen trachtet, steht auf einer steinigten Anhöhe die Burg des Fürsthcrzogs von Gottschec, dem diese Fidcicommiß-Herrschaft dermalen gehört. Sie war einst das Eigenthum der Grafen von Görz, von denen sie an das ErzHaus Oesterreich gelangte, und sonach ein Pfandschilling; dann kam sie aber an die Auerspergi-sche Familie. Unter der Herrschaft des Wolf v. Auerspcrg trug sich im Jahre 1559 die Begebenheit zu, welche obgedachtcr Faitan, aus Neggio gebürtig, in einem wahrhaft heroischen Tone und numeroftn *) So nennt Strabo im 7. Vliche dicsc» Flusi, vo» dcn» er aber nichts-VcstiNlMtcs angibt, als daß cr in dic Sarc fiicsjt. 142 - Hexametern beschreibt. Valvasor erwähnt ihrer ebenfalls. Es hat nämlich Wolf von Auersperg vier ! Kinder hinterlassen, von welchen den zwei jüngsten die Feste Seisenburg zu Theil wurde. Nun faßte ein unechter Sohn seines Bruders Georg, mit Namen Gregor, ein sonst geprüfter Soldat, den muthwilligen Entschluß, sich des Schlosses zu bemächtigen und sich in dessen Besitz zu bringen. Zu die« sem Ende hatte er durch einen treuen Diener einige Banditen, Venezlaner und Neapolitaner (Valvasor zählt deren 18) an sich gezogen, und mit diesen in der Nacht auf Lichtmessen, das ist, am Vorabende eines hier gewöhnlichen Jahrmarktes, die hohe Burg überfallen. Der beherzte Pfleger aber (.I^icusws yuein ?Iilegl-um noinine dicunt, sagt Faitan) setzte sich bei diesem Ucberfall zur Gegenwehr und öffnete ein geheimes Pförtchen, durch welches die zusam' mmgebrachten treuen Unterthanen zur Hilfe ihrer Herrschaft eindrangen. Der Entsatz gelang ihm. Die Italiener wurden übermannt, und sammt ihrem Anführer, dem Gregor, getödtet, die Todten über die Fenster auf die Spieße der unter dem Schlosse stehenden Bauern hinabgestürzt, und ihre Körper theils weggeschleppt, theils den Bären zum Fraß vorgeworfen. Es kostete dieser Vorfall 17 Auer-spergischcn Unterthanen aus Seiscnberg das Leben. Der General aus Karlstadt, Herward Freiherr v. Auerspevg, machte vollends dem Unwesen ein Ende, und stellte die Ruhe wieder her. Man Pflegte hier ehemals wilde Thiere, meistens Bären, von Jugend auf zu ziehen und zu zähmen. Diese gefährliche Unterhaltung aber bekam einer Gräfinn von Auersperg, gebornen Freiinn v. Eck, sehr übel. Diese Frau des Hauses ward im Hofe des Schlosses von einem Bären, mit dem sie zu vertraut kurzweilte, ergriffen und jämmerlich er° würgt. Ihr Gast, ein Herr v. Pelzhofen, durch diesen Unfall aufgeschreckt, eilte ihr zwar zu Hilse, schoß auf den Bären und erlegte ihn, aber verge-bens. Schon gab die Dame ihren Geist aus. Die-ses geschah im Jahre 1575. Bei diesem Marktflecken kommt auch das in dieser Nachbarschaft zu Hof errichtete Hammerwerk zu erwähnen, wo den ärmsten Unterthanen durch die Milde des Fürsten von Gottschee eine Nahrungsquelle eröffnet worden ist. Aus einer Wildniß von fünf Meilen, wo einst nur Bären und Wölfe gehaust haben, ist eine für arbeitende Menschen sehr vortheilhafte Lagerstatt erschaffen worden. Man wußte es von jeher, daß in dieser Gegend gutes Eisenerz sey, und die waldige Gegend zu einem Ge-werk hinreichendes Holz gebe; nur scheucte man die Kosten zu einem so kostspieligen Unternehmen, und vielleicht auch die dazu erforderliche Arbeit. Dieß Werk hatte aber das Glück, unter thätige und ein-sichtsvolle Leitung zu gerathen, die mit den wohlthätigen Absichten ihres Herrn übereinstimmend zur Vollendung des Werkes mitwirkten, wobei manche hundert Menschen ihr Brot finden, und verwilder, tes Erdreich urbar und fruchtbringend empor kommt. Die Einweihung dieses Hammerwerkes wurde am 17. April 1796 unter dem Jubel einer zahlreichen theilnehmenden Nachbarschaft auf das entzückenste gefeiert, und es ist landeskundig, auf welcher Stuft der Vollkommenheit es dermal steht. Die Gurk bei Seisenberg ist sehr fischreich; sie gibt die schönsten Hechten, Lachse und Forellen, besonders aber schöne und schmackhafte Krebse. Die Pfarr Seisenbcrg steht unter dem Patronate der Herrschaft Sittich. Zu derselben gehören 16 Filialkirchen. Einst war diese Pfarr landesfürst, lich, sie wurde aber 1399 von Erzherzog Wilhelm zu Oesterreich im Tausche an das Stift Sittich um die Pfarr Neumarktl hingegeben. Landwirtschaftliche Nachrichten. Ueber den richtigen Zeitpunct der Ernte *). Es ist wichtig, den gerechten Zeltpunct der Ernte zu treffen, theils um das vorhandene günsti« ge Wetter zu benutzen, theils um sich gegen Schaden des Körnerausfalls zu verwahren, theils um ein gutes vollständiges Korn zu gewinnen. Selten wird dabei durch einen zu frühen, sehr oft durch einen zu späten Einschnitt gefehlt. Die Vernachlässigung einer günstigen Witterung, die nicht immer nach Wunsch anhält, ist höchst sträflich. Das Zögern und Schleppen wird nicht leicht einen Landwirth bereichern. Aber auch dann, wenn vorauszusehen ist, daß das gute Wetter anhält, darf der richtige Zeitpunct nicht überschritten werden, weil das günstige Wetter auch den Ausfall der Körner am meisten begünstiget. Wenn man daher bei Regenwetter mit dem Einschneiden des Getreides sich übereilen soll, so muß man sich ge» rade bei günstigem Wetter möglichst damit beeilen. Die Einerntung des überreifen Roggens ist ^ mit großem Körnerverlust verbunden, selbst der Wei- ') Die schon von den ältesten landwirthschaftlichen Scliriftstel, ' lern aufgestellte Regel, lieber zwei Tage zu früh als zwei Tage zu spat zu mähen, wild noch vicl zu wenig von unsern Landwirthcn beachtet, obgleich Beachtungen, »vclche zu ver« schiedencn Zeiten und an verschiedenen Orten angestellt wur, l den, hinlänglich beweise», daß Weizen oder Dintcl, welcher acht Tage vor der jetzt gewöhnlichen Erntezeit geschnitten ' wird, mehr Ertrag und ein glänzenderes Korn gibt, welcher Vortheil sich nach wiederholten Versuchen auf mindestens ,^6 zu Gunsten der Frühernte schätzen lästt. Wir haben eS , daher für paffend gefunden / in Obigem mitzutheilen, was ß^chwerz in seinen zu Hohcnheim gehaltenen, noch ungc» druckten Vorlesungen über diesen Gegenstand sagt. 143 zen ist nicht davon frei. Die Aehren der Gerste ! beugen sich und brechen; der Hafer mit seinen aus- ! gebreiteten, in einander laufenden Rispen läuft Gefahr, mit dem ersten Winde seine Körner abzureiben und einen großen Theil auf dem Felde zu lassen. Die Schotten der Wohnen und des N:pscs springen auf und ihre Körner bedecken den Boden. Der Verlust bei den angeführten Gegenständen ist oft außerordentlich. Nur bei regnerischer Wittttung kann es vortheilhast seyn, mit dem Einschnitte zu zögern, theils weil man der Hoffnung leben muß, besseres Wetter zu erreichen, theils weil das in voll» kommener Reise geschnittene Korn nicht so leicht bei der Nässe ausläuft, als das früh geschnittene. Endlich muß man nicht erwarten, daß das Getreide durch völliges Ausreifen auf dem Halme an Güte gewinne. Allerdings schrumpft es nachher etwas weniger ein, als das im frühen Zustande ab' gebrachte, dagegen verhärtet sich seine Schale, die Rinde des Kerns wird hornartig und das daraus zu erwartende Mehl verliert eben so viel an Qualität, als die Masse an Quantität gewonnen hat, welches die Käufer wohl zu unterscheiden wissen. Je größer endlich die Wirthschaft ist, je weniger Hände ihr verhältnißmäßig zu Gebothe stehen, um so wichtiger wird es für sie, den gerechten Zeitpunct der Ernte zu treffen, um dem, was man Dürr. reife nennt, lieber zuvor zu kommen, als zu spät einzutreten, zumal in Gegenden, wo man sich bloß der langweiligen Sichel zu bedienen pflegt. Jener gerechte Zeitpunct läßt sich bei dem Getreide meines Erachtens abnehmen, wenn man ein Körnlein durchbricht und wahrnimmt, daß die darin befindliche flüssige Milch in cme zusammenhängende, obgleich noch weiche Substanz übergegangen ist. Ein erfahrener englischer Landwirt!) bemerkt, daß alle Ge-lreidearten a'sobald geschnitten werden sollen, als der Halm ummittclbar unter der Achre eine solche Dürre erlangt hat, daß bei seinem Zerknicken keine Feuchtigkeit zum Vorscheine kommt, — ein klarer Beweis, daß der Kreislauf der Säfte dann stockt, also alles weitere Zunehmen des Korns von Seiten das Halms aufhöre. 3b der Halm weiter abwärts noch grün sey, thut nichts zur Sache. Nach dem Verlaufe dieses Zeitpuncts ist meiner Meinung nach leder Tag, um welchen das Korn länger steht, ihm nachtheilig; selbst das Stroh zu dem Genusse des Viehs wird schlechter, indem es spröder und holziger wird. Beobachtet man nun die angegebenen Zeichen, so darf man für das Nachreifen nicht ve« sorgt seyn; das Korn zeitiget vollkommen in den Garben. Ueberdieß gewinnt es an Güte, und da die Ernte mit kcmem Körnerverlust verknüpft ist, bringt es am Ende noch mehr in den Scheffel. Feuilleton. (Aus dem Leben Carl V.) Ein, zum Theile nach bisher ungedruckten Quellen in Frank" reich so eben erschienenes Werk über Kaiser Carl V. liefert unter andern auch die folgenden Anccdoten über diesen großen Regenten: — Da bei dem mit Franz I. von Frankreich zu Madrid abgeschlossenen Frieden, Carl den gefangenen und von seinem Reiche entfernten König, nicht demüthigen wollte, so unterzeichnete er sich im Vertrage: «Carl, Bürger von Gent," wo er bekanntlich das Licht der Welt erblickte. Franz, welcher zu Angouleme geboren war, daselbst aber auf kein Bürgerrecht mehr Anspruch haben konnte, unterfertigte sich: «Franz, Herr von Wanvres." Letzteres war nämlich das bescheidenste seiner königl. Schlösser. — Als ein großer Arbeitsfreund, und Verehrer der gewerbreichen Thätigkeit der Flammä'nder, welche schon damals ihre Leinwebereien so hoch in Ansehen gebracht hatten, pflegte er zu sagen, daß sein Land stets reich bleiben würde, so lange man den siammä'ndischcn Frauen die Finger beließe. __ Als Carl nach feiner Thronentsagung die Einkünfte, welche er sich vorbehielt, noch nicht erhalten hatte, und er vor seinem ihm zufällig begegnenden Hofnarren, Pedro de San-Erbas, den Hut abnahm, fragte ihn dieser verwundert nach dem Beweggrunde dieser ungeziemenden Neuerung: „Weil ich für den Augenblick Dir nichts anders geben kann, als diese Artigreitsbezeigung," lautete die Antwort des Kaisers. — Als er im I. 1541 im Begriffe stand, sich zu dem bekannten Zu, ge gegen Algier bci einer ungünstigen Witterung einzuschiffen, suchte ihn Andreas Doria zur Vcrschie» bung der Abfahrt zu bewegen; „Denn, fahren wir ab, äußerte der greise Feldherr, so sind wir alle des Todes" ... — „Ja," fiel ihm Carl rasch ins Wort, „jedoch nur nach 70 Jahren des Lebens für Euch, und nach 22 Jahren dcr Regierung für mich." Und dabei gab er das Zeichen zum Absegeln. — Zwei Damen stritten sich einst im Bci-seyn des Kaisers um den Vorzug beim Eintreten in einen Saal: Carl, welcher dieß bemerkte, rief augenblicklich zu denselben: „die Thörichtere soll zu» erst hinein!" — Als er cinst in Brüssel, wie ge. wohnlich, Jedermann Audienz ertheilte, kam ein armer Mann daher, und bat ihn, ihm als Bruder ein Almosen zu geben. Der nachsichtige Fürst antwortete ihm: .Wir sind auch wirklich alle Brüder untereinander, da wir sämmtlich von Adam und Eva abstammen," und händigte ihm dabei eine 144 Kupfermünze ein. Und da dieser die Unbescheidenheit hatte, sich zu äußern, die Vetheilung wäre gar zu sparsam ausgefallen: »Gehet, sprach der Fürst mit Bedeutung zu demselben, und wenn alle Eure Brüder und Schwestern so viel als ich gäben, so würdet Ihr reicher als ich werden." (Fortunatus Licetus.) Dieser berühmte Lehrer der Medicin zu Padua war, als er geboren wurde, nicht größer, als 6'/u Zoll, oder so lang, wie eine flache Hand. Sobald er geboren war, untersuchte ihn sein Vater, welcher ein Arzt war, nach allen Erfordernissen der Kunst, und machte endlich den Schluß, daß er doch etwas größer fty, als gewöhnlich ein Embryo zu seyn psiege, und ließ ihn lebendig nach Napallo im Genuesischen, bringen, wo er ihn dem Hieronimus Bardi und andern Aerzten des Orts vorzeigte, um ihre Meinung über das außerordentlich kleine Söhnchen zu vernehmen. Allein man fand, daß ihm nichts an der Lebensfähigkeit abging, und sein Vater nahm sich daher vor, eine Probe seiner Kunst an ihm zu machen, und das Werk der Natur selbst zu beendigen. Er gab sich bei der Psiege und Auferziehung des Kindes alle ersinnliche Mühe, und verfuhr dabei eben so künstlich, als man in Aegypten mit dem Ausbrüten der jungen Hühner verfährt. Er nahm eine Amme an, und schrieb ihr genau alles vor, wie sie sich zu benehmen, und was sie zu beobachten habe; er ließ das Söhnchen in einen besonders dazu verfertigten Ösen setzen, und wendete überhaupt so viel Mühe auf, daß es ihm gelang, ihn aufzuziehen, und ihm das nöthige Wachsthum zu geben, vermittelst der Gleichförmigkeit der äußern Hitze, die sorgfältigst, nach dem steigen und Fallen eines Thermometers, eingerichtet war. Man würde immer zufrieden ge-nug gewesen seyn, wenn es sein Vater, der so erfahren in dem ganzen Felde der Arzneikunst und Erziehung war, durch seinen angewandten Fleiß dahin gebracht hätte, daß er das Leben seines Söhnchens wenige Monate oder Jahre hätte fristen können; allein wenn man weiß, daß das Kind achtzig Jahre lebte, und daß es achtzig verschiedene Bücher schrieb, welche alle die Frucht einer großen Bcle-senheit und einer reifen Urtbcilskraft waren, so muß man gestchen, daß die Begebenheit wunderbar ist, daß das Unglaubliche nicht allezeit unwahr, und die Wahrscheinlichkeit nicht immer auf dcr Seite der Wahrheit ist. Licetus war nicht älter als 19 Jahre, da er ein Buch schrieb, das einen so langen Titel hatte, als er selbst war. Es heißt »Ono-ps^ckHnliic-upolußia»« oder von dem Ursprünge der menschlichen Seele. Berichtigung. Im Illyrischen Blatte Nr. 23 erschienen von mir zwei Tafeln, für vergangene und zukünftige Iahrc den Wochentag eines gegebenen Datums und Monats schnell auszumirreln. Zu dlescm Zwecke übergab ich der Redaction dieses Blattes beide Tafeln schon auf Pappe gezogen, und in dcr Tafel II. auch schon mit kleinen Lochern neben den Wochentagen versehen, in welche der beigcgebene Stift von Messingdraht oder buch nur eine gewöhnliche Stecknadel hinein zu stecken ist. Da ich den Aufsatz nicht zur Correctur bekam, so blieb er so, wie er unter meiner TafclII. geschrieben stand, woraus nothwendig eine Undeut-lichkeit entspringt, wenn man liest: und stecke den Stift __; man beliebe daher nur statt: den Stift — einen Stift — zu lesen, so wird Alles klar. Uebrigens glaube ich die Herren Seelsorger, Richter, Advocaten und überhaupt alle Geschäftsmänner darauf aufmerksam machen zu müssen, diese Täfelchcn für wichtiger zu halten, als sie vielleicht dem ersten Anblicke nach zu seyn scheinen, und sich die kleine Mühe nicht verdrießen zu lassen, zwei bis drei Beispiele durchzuarbeiten, welche hinlänglich seyn werden, sich die nöthige Fertigkeit darin zu erwerben. Als eine hiehcr passende Anwendung setzen wir den Fall: eine executive Feildietung soll in drei Terminen vorgenommen werden, im November, De-c.mber und Jänner des künftigen Jahres, von dem man noch keinen Kalender hat; alle drei Fcibic-tungen sollen um die Mitte dcr Monate geschehen, und der Geschäftsgang erlaubt z. B. keinen andern Tag als einen Mittwoch. Wir wollen nun anneh» men, es sey der Jänner 1841, so suche ich dicsss Jahr in der Tafel I. auf, welches den Buchstaben C nebcn sich hat; dieser gehört in dcr Tafel II. dem Donnerstage an, und sonach werden alle über-halb stehenden Zahlen lauter Donnerstage bezeichnen, und der 14. Jänner ist also auch ein Donnerstag, folglich der 13. ein Mittwoch, der der Mitte des Monats näher liegt, als der 20., der gleichfalls ein Mittwoch scyn wird. Mlt eben solcher Leichtigkeit findet Man für schon vergangene Jahre den Wochentag, z. B. einer b.i einem Gerichte im Jahre 1836 den 15. Jänner, und in eben diesem Jahre den 24. September gehabten Tagsatzung: erstere fiel an einem Freitage letztere an einem Samstage. Für solche Fälle, wie die beiden hier angeführten, bedarf es des Stiftes gar nicht, weil dcr in Tafel I. gefundene Buchstabe in Tafel II. aufgesucht, ohnehin nur für den gegenwärtigen Fall den Wochentag schnell anzugeben hat, dcr allen über» halb stehenden Zahlen zukommt; wenn man aber die Tafel II. für das laufende Jahr als Iahreska-lender benützet, so muß dcr Stift nothwendig im gehörigen Fache stecken, weil man nur durch ihn erkennen kann, welchen Wochentag das ganze laufende Jahr hindurch die übcrhalbstehenden Zahlen bezeichnen. Wcisi man aber, welchen Wochentag sie bezeichnen, so lassen sich auch die zwischenliegendcn Tage leicht bestimmen. Der Verleger dieser Zeitung ist crböthig, wenn sich eine gehörige Zahl von Abnehmern meldet, diese Tafeln zweckmäsiig, nach meinem gegebenen Exemplare neuerdings mit beigesetztem Gebrauche und nöthigem Stifte versehen gegen Pränumeration von 20 kr. auflegen und auf Pappe aufziehen zu lassen. Prof. Frank. Räthsel. Kömmt er vom witzige» Kopf, so freut dich das lustige Ganze. Macht eS der Feind — y dann kämpf' muthig für Frei« heit und Necht. Verleger: Ignaz Alois Odler v. Kleinmayr.