Von Robert Preutzler. „Ich will sie wecken — wo die Arbeit schafft, Da müssen Licht und Wärme wieder walten; Sie ist ja jene segensreiche Kraft, Die alles stützt, und alles muß erhalten." Und keck setzt er die Sturmfanfare ein Und schmettert ihre Töne in die Lüfte, Daß es erbebt in jedes Herz hinein Bis in der Gruben schauerliche Grüfte. Ein Naunen geht durch jeden Arbeitsraum: „Der Frühling, unser Netter, ist erschienen, Wir wollen frei sein und die Sonne schau'n!" Und eh' sie's wissen, stehen die Maschinen. Aus Schacht und Werkstatt drängen sie zu Tag, Ameisen gleich in ungezählten Massen, Ans holde Licht mit einem einz'gen Schlag — Und die da herrschen, können es nicht fassen! Der Jüngling aber spornt sein edles Roß Und sprengt im Jubel weiter durch die Lande, Und wo er ansetzt zum Fanfarenstoß, Zerbricht das Volk der Arbeit seine Bande. Wohl nur ein Tag im lichten Maienglanz Gehört ihm erst seit jenem großen Werben, Doch blüht ihm einst der Frühling voll und ganz Und alle Menschenknechtschaft muß verderben. Und wieder zog der holde Mai ins Land' Ein blonder Netter und ein blühend Leben. Und wo er ausstreckt seine milde Hand, Begann ein Leuchten und ein süßes Weben. Die Sonne strahlte über Berg und Tal, Es sang und blühte wonnig in den Weiten, Und losgelöst von aller Wintersqual Entbot der Fühling seine Herrlichkeiten. Auf einem Hügel hält der Neiter an Und schaut zu Tale, wo sich seinen Blicken, Auf einer Großstadt ungeheu'rem Plan Aus weiter Ferne zeigten die Fabriken. Rauchsäulen stiegen aus dem Lärm empor Und -senkten sich auf Daum und Zweige nieder. Und wo sie wanden ihren grauen Flor, Floh alles Licht, verstummten alle Lieder Da senkt der Mai in Trauern feinen Blick: „Soll meine Macht sich hier auf immer brechen? Und darf ich grade hier von meinem Glück, Von Licht und Auferstehung niemals sprechen?" „Ein alter Fluch hält Millionen fern Und preßt sie in der Knechtschaft dumpfes Grauen, Und doch, sie zagen nur, und möchten gern Wie andere den holden Frühling schauen!" Wenn kein Bedrückter sich von seinen Neih'n Am ersten Mai mehr ferne hält beklommen, Dann wird der Frühling endlich unser sein. Dann ist von uns der ganze Fluch genommen! Wahlspruchr» Was tmr begehren von der guftitnft gement Datz Brot und Arbeit uns gerüstet flehen. Daß unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere Greife nicht mehr betteln gehen. . G. Herwegh. Rr. 13 Telehhon Nr. 2325« Ccheffkonto 38.418. Zentralorgan des Österreichischen Eisenbahn-Personales. Redaktion: Wien V/i, Zentagaffe Nr. 5. Redaktiondjchlutz: Zwei Tage vor beut Erschein«« de» Blatte». Sprechstunden find Jffrtr Ta- mit Au-imhme der Sam» und Feiertage von 10 Uhr vormittag« bi» W Uhr nachmittags, Jnsertionspreis: Die einspaltige Millimeter,eile »der deren Raum 14 Heller. 3'tti 2«hre«austrag Rabatt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 2-83 Ganzjährlich............................... , 576 Für das Deutsche Reich ganzjahrlich Mk. 6"—. Für das übrige Ausland uanzjährlich 9 Franken. Erscheint jeden 1., 10. und 29. im Monat. Wien, den 1. Mai 1912. 20. Fahrg. rrnnr^ _ Nr. 13 3er Ättlturoebnitle bet Maifeier. „Wir hämmern jung das alte, morsche Ding, . , , r * den Staat, Die wir Von GotteS Zorne sind, das Proletariat." G. H e r w e g H. „Dem Staate schreibe ich die hohe, gewaltige > Aufgabe zu, die Heime des Menschlichen zu entwickeln, wie er dies, seitdem die Geschichte steht, getan hat und für alle Ewigkeit tun wird, und als das Organ, das für alle da ist, an seiner schützenden Hand die menschliche Lage aller herbeizuführen. Diese Doktrin ist keine Theorie der Zerstörung und der Varbarei, es ist im höchsten Grade eine Staatsdoktrin." Es ist bald ein halbes Jahrhundert her, seitdem Ferdinand L a s s a l I e diese Gedanken über die Aufgaben des modernen Staates in seinen „politischen Aussätzen" niedergelegt hat. In diesem halben Jahrhundert geschichtlicher Vergangenheit hat der vierte Stand, den Lassalle durch seine flammende Agitation zum politischen Leben erst erweckt hat, diesen modernen vom Geiste wahrer Kulturentwicklung erfüllten Staats-gedanken seinem ganzen Inhalt nach erfaßt und verwertet. Ueberall dort, wo das Proletariat sich einen Einfluß auf das öffentliche Leben erobert und mitberufen war, in dem bürgerlichen Klassenstaat seine bisher schlummernden Kräfte wirksam werden zu lassen, hat er den Kreis der Aufgaben des Staates und aller seiner sozialen Institutionen erweitert und den Staatsbegrifs mit neuem demokratischen Inhalt erfüllt. Auch die Maifeier, die wir zum dreiund-zwanzigstenmal zu begehen uns anschicken, ist nichts anderes, als der demonstrativ geoffenbarte Wille, den neuen demokratischen Staatsbegrifs in die Tat umfetzen zu wollen. Die Arbeiterklasse, gleichviel wo und in welchem Staate sie unter der kapitalistischen Klassenherrschaft lebt, wird heute von dem gemeinsam geleiteten Streben erfüllt, das allen Inhalt der proletarischen Kulturbewegung ausmacht und das den Staat zu einem wirklich sozialen Gemeinwesen gestaltet wissen will. Denn in Wahrheit ist der bürgerliche Staat von heute nur das Zerrbild einer Demokratie, und der absolutistische Staatsgedanke Ludwig XVI. lebt in ihm allerdings in veränderter Form. So wie einst das absolute Königtum, sieht heute die Bourgeoisie als besitzende Klasse den Staat durch sich repräsentiert, der demgemäß auch nur den Zwecken und Interessen der kapitalistischen Klassen zu dienen bestimmt ist. Und so sehr auch die ökonomische Entwicklung, die die Gesellschaft in diesen letzten 50 Jahren durchgemacht hat, zu. einer immer weiteren politischen Ausgestaltung des Staates drängte und ihm gewisse demokratische Grundsätze einimpfte, in Wahrheit hat die Arbeiterklasse als die Klasse der Dienenden und Besitzlosen nur sehr wenig von jenen Aufgaben verspürt, die der Staat zu voll führen hat, wenn er seinen Pflichten, als Instrument des sozialen Gemeinschaftsgeistes zu wirken, gerecht werden will. Politisch ist ja sicherlich nicht zu leugnen, daß der bürgerliche Staat Schritt für Schritt weiter gehen mußte, um seiner Verfassung immer mehr eine demokratische Form zu geben, und die Arbeiter klaffe hat gerade in den letzten 20 Jahren ihre Einflußnahme ganz bedeutend verstärkt. Daß das aller- dings nur geschehen konnte gegen den innersten Willen der den Staat beherrschenden besitzenden Klassen selbst, das haben uns die Kämpfe, die in diesen letzten Jahren überall und zuletzt nicht auch in Oesterreich ausgesuchten werden mußten, in gewiß hinreichender Weise gelehrt. Und so ist es auch nur ganz natürlich und entspricht ganz der Psyche der Herrschenden, daß mit dem politischen Erwachen der Arbeiterklasse und mit deren schrittweise unternommenem'Aufstieg auch der Widerstand der Besitzenden selbst sich zusehends verstärkte und daß der K l a s s e n i n st i n k t sich verschärft hat. Wir haben diese Beobachtungen nicht bloß bei uns in Oesterreich machen können, wo die Vertreter der bürgerlichen Klassen auf parlamentarischem Boden den Forderungen der Arbeiterklasse zusehends wachsenden Widerstand entgegensetzten, wir haben dies insbe-sonders in den letzten Wochen selbst in sogenannten neutralen Ländern wahrgenommen, wo, wie in England, scheinbar dem Fortschritt der Arbeiterschaft keine Hindernisse mehr in den Weg gelegt worden sind. Und wer die Scharfmacherrufe aus der kapitalistischen Presse hier und anderwärts genau verfolgt, für den steht es außer Zweifel, daß die Phalanx der Gegner sich immer fester schließt und daß die Widerstandskraft der Besitzenden gegen die Arbeiterschaft wächst. Das alles ist freilich nur natürlich und entspricht vollkommen den Gesetzen, unter welchen sich jede soziale Fortentwicklung vollzieht. Niemals noch, soweit menschliche Geschichte zurückreicht, hat eine herrschende Klasse ihre Vorrechte preisgegeben, ohne daß sie diese auf Tod und Leben verteidigt hätte. Und wenn die herrschende Klasse noch vor 23 Jahren, wo die Arbeiterschaft zum erstenmal ihren selbst eingesetzten Ruhetag feierte, in verzweifelter Angst an einen gewaltsamen Umsturz geglaubt hat, so ist heute, wo sie von diesem Kinderglauben erlöst ist, ihre Furcht wohl kaum geringer geworden. Wohl weiß die Bourgeoisie, daß sie heute eine gewaltsame Revolution durch die Arbeiterklasse nicht zu fürchten hat, für die ja nötigenfalls der bürgerliche Staat noch stark genug wäre, -sie zu überwinden. Aber das ist vielleicht für die herrschende Klasse weniger ein Trost, als sie der Gedanke mit beklemmender Sorge erfüllt, wie das schrittweise, unaufhaltsame Vordringen des Proletariats, dessen allmähliche: Aufstieg und dessen Machterweiterung auf allen Gebieten die privilegierten Herrschaftsinteressen auf allen Linien bedroht. Denn darin, daß die Arbeiterklasse den- Glauben an sich selbst gewonnen hat, indem sie sich im internationalen Bunde fand, und die große über alle nationalen »Grenzen hineuäseichen'& Äarnpfgorne inschast jchlosi. liegt ihre Kraft und das Geheimnis aller Erfolge, die sie bisher erobert hat. Und diese Erfolge selbst sind nicht gering, wenn man weiß, wie gerade, seitdem der moderne Gewerkschaftsgedanke erstarkt ist, die Arbeiter überall sich durch immer wieder mit Opfermut und Disziplin geführten Kämpfe mannigfache Verbesserungen in Bezug aus die täglichen Existenzbedingungen erstritten haben. Höhere Löhne, kürzere Arbeitszeit und bessere Bedingungen im Arbeits-Vertrag überhaupt, das war der Preis, um den gerungen wurde und der immer wieder in neuen und heftigen Kämpfen als Einsatz gilt. WaS heute unerreichbar war, wird zum Kampfobjekt von übermorgen. Feuilletorr. Zer Matous fährt ins Land. Mit roten Fahnen stolz beflaggt Prangt heute unsres ZugS Maschine , ., , Der erste Mai hat das gewagt — Wer denkt der Schuld und wer der Sühne? Einmütig hat man sich ermannt: Der Sozialismus fährt ins Landl Aufzifcht der Dampf von hohem Druck; Nun fährt man ab mit Tücherfchwenken. Dem Vorstand gibt es einen Ruck, Er glaubt an Hexenspuk zu denken, BiS das; ihm aller Zweifel schwand: Der Sozialismus fährt ins Landl Ear strenge blickt der Kontrollor Und droht, sein Ansehen sich zu retten —. Geht er auch noch so strafend vor, Er kann den Zug doch nicht verspäten. Den Zug der Zeit, die vorwärts mahnt: Der Sozialismus fährt ins Land! So stehet für uns ein und wacht, Unwillig zwar, selbst die Behörde; Und größer stets wird unsre Macht, Denn UNS gehört die ganze Erde ... Den Zug der Zeit, die vorwärts mahnt: Der Sozialismus sich durchs Land! . Franz S w o b o d a. Höret, was der Mai euch sagt! „Maigottesdienst", „Die neue Maireligion" und ähnlich lauten die Ucberschristen vieler Maifestartikel. in denen davon die Rede ist. daß unsere Maifeier ein tief religiöses Moment in sich berge. Das ist zu einem gewissen Teil richtig, soweit man daS „religiös" im Sinne FichteS auffatzt, der Der Aufstieg der Arbeiterklasse vollzieht sich solcher Art in unaufhörlichen Windungen. Und jedes Zugeständnis in seiner oft unbedeutenden Kleinheit, jedes Stückchen Fortschritt, um das gerungen werden mußte, sind von diesem Gesichtspunkt aus nicht gering zu werten, denn sie sind in letzter Linie immer wieder Erfolge jener großen Kulturbewegung, in der heute das Streben der Arbeiterklasse ausgeht, und cchne, die wohl manches noch in unseren täglichen Daseinsbedingungen anders und weniger trostreich noch aussehen würde. Und jeder Erfolg, der im .Kleinkrieg des Tages oder im großen Massenkampf erobert wurde, ist schließlich Kultur wert selbst. Denn die mächtige K u l t u r a u f g a b e, die der Arbeiterschaft obliegt, besteht ja nicht allein darin, daß sie in der Ueberwindung der kapitalistischen Klassengesellschaft selbst erst jene Zukunftswerte schaffen wird müssen, die der Menschheit ihr höchstes Ziel ermöglichen, die Arbeiterklasse schafft auch Kulturwerte durch jeden Heller mehr Lohn, den sie sich in der Gegenwart erringt, und durch jede stunde verkürzter Arbeitszeit, die ihr zugute kommt. Um was in jedem Lohnkampf gestritten wird, das bedeutet ein größeres Stück Freiheit, ein helleres Sonnenlicht und mehr und bessere Nahrung. Und darin gipfeln schließlich alle Forderungen einer modernen Hygiene, wie nicht minder die Frage einer echten Volksbildung und jeder Kulturentwicklung überhaupt. In der Maifeier aber findet dieses Streben und dieser Kulturgedanke den sichtbaren und äußerlichen Ausdruck. Und die herrschende Klasse, die der Arbeiterschaft diesen einen Tag neidet und seiner Feier Widerstand entgegensetzt, fühlt eigentlich nur instinktiv, daß es sich nicht um eine Formalität ohne tieferen Sinn handelt, sondern, daß wahre revolutionäre Kulturideen den Wesensinhalt dieser proletarischen Festesfeier ausmachen. Und jeder von uns weiß es, daß das große Ziel, nach dem wir streben und das wir in der täglichen von schrittweisen Erfolgen gekrönten Kleinarbeit seiner Verwirklichung zuführen, am ersten Maitag demonstrativ offenbart werden soll und daß sich ein Gedanke in ihr v c r-äußerlichst der den Massen voranschwebt und ihnen Sicgesgcwißheit unb den Taten Schwungkraft verleiht. Es ist der sieghafte Kultur gcdanke, der in der Maifeier lebt, der alle Werte umwertet und der die schönere Zukunft bauen heißt, die die Entwicklung der Arbeiterklasse verheißen hat. Aua) im Reiche der Geister will es Frühling werden, und der Maitag kündet uns seine Ankunftl Fr. L. unter Religion den Glauben an eine sittliche Weltordnung versteht, die nicht eitern von irgend einer außerweltlichen Macht bestimmt ist. sondern die zu erringen und zu erarbeiten der Kulturberuf der Menschheit ist. Es gab freilich eine Zeit, da war aller Sozialismus wie eine Religion. Das war die Zeit der Utopisten Saint Simon, Robert Owen, Thomas Campanella, Charles Furier und andere. Sie glaubten an den Sozialismus, wie nur sonst Gläubige an ein religiöses System. Sie glaubten, obwohl sie keine Beweise für die Wahrheit ihres Glaubens beibringen konnten. Sie glaubten wie die ersten Ehristengenerationen an das Kommen deS tausendjährigen Reiches. In glühenden Farben stand die sozialistische Zukunftsgesellschaft vor ihren gläubigen Seelen. Täglich malten sie sich die Zukunftsbilder neu; sie waren die Leitsterne ihres Lebens, zu denen sie unentwegt aufschauten. Im Emporschauen zu dem Niebeweisbaren, im Glauben an fein Ziel vergaßen sie ihre Umgebung. So wandelten sie wie die Träumenden Lurchs Leben, als wahrhaftige Gläubige, denen der Mund überging von dem, was ihr Herz erfüllte. Da auf einmal schallten dröhnende Glockenschläge durch die Lande: „Proletarier aller Länder vereinigt euch!" Die Türmer aber, die die Glocken schwangen, hießen Marx, Engels und Lass alle und ihre Glocken führten den Namen Kr itik, 58 er st and, Wissenschaft. Der neue, der wissenschaftliche Sozialismus löste den utopistifchen ab. Da war kein bloßes Wähnen mehr und Hoffen und Wolkenschauen. Mit klarem Auge blickte man nun in das Angesicht der Gegenwart. Und auf diesem Angesicht erkannte man die Züge des Verfalls, die Bedingungen eines neuen, des sozialistischen Lebens der Zukunft. Numehr vermochte man B e-weise für das Kommen dieser sozialistischen Zukunft zu bringen. Man wußte nun, daß sie kommen werde, kommen müsse. Etwa? Glauben freilich blieb noch. Man träumte, wie und wann die neue Gesellschaft kommen werde, man glaubte zunächst, nur^noch einen kurzen Weg bis zum Ziel zu haben. Als man aber erkannte, daß Hindernisse 'über Hindernisse aus dem Weg geräumt werden müssen, daß man nicht warten, sondern arbeiten müsse, bis das Ziel erreicht sei — da warf man auch dieses letzte Stück des Glaubens aus seinem Herzen und mit eisernem Willen, mit unverwüstlicher Kraft, unter dem Nie Melier GMÄUmMMm. Die Wahlen für den Wiener Gemeinderat, die am Dienstag den 23. v. M. im IV. Wahlkörper, dort wo ein Teil' der Arbeiter mitzureden hat, ihren Anfang nahmen, haben die Herrschaft der Christlich, sozialen abermals stark erschüttert. Natürlich wurde ihre Macht nicht ganz gebrochen, da das schon mV Rücksicht auf das Wahlrecht, das bekanntlich etm große Zahl von Arbeitern davon ausschließt, nicht möglich ist, und weil weiters der gesamte Verwaltungsapparat den Christlichsozialen zur Verfügung steht, endlich aber auch, weil es schließlich nirgends Zuströmen immer neuer Massen ging man daran, den weiten Weg sich Fuß um Fuß vorwärts zu erobern, der Erlösung der Menschheit entgegen. , , , ... Instinktiv lebte ja schon in einigen Lehren der christ-liehen Kirche die Empfindung, daß wir Menschen nicht bleiben dürfen, wie wir es seit Jahrtausenden- gewesen sind. Sw nannte den Drang nach Erlösung den Drang nach Erlösung aus den Banden der Erbsünde und lehrte, daß der Glaube an den Opfertod Christi aus den Banden der Erbsünde erlöse. Durch anderthalb Jahrtausende osfenvune sich im Leben der christlichen Kirche die unauslöschliche Sehnsucht deS Menschen nach dieser einen Erlösung. Nur suchte man die dort, von wo uns Hilfe tatsächlich nicht werden konnte, nämlich außerhalb uns selbst, beim Sohn deS Himmels oder bei einer Schar Heiliger. , , Die Maiglocken des modernen Proletariats aber sprachen anders: Nicht außer uns liegt die Hilfe, sondern in uns. Wir bedürfen keines blutigen OpsertodeS. um auS den Banden deS Gotteszornes herauszukommen I Denn ein „erstes Menschenpaar" gab es so wenig wie es einen ersten Schweizer oder Engländer gab, also gab eS auch keinen „©unbqnsirt , also noch viel weniger eine Erbsünde im Sinne der indischen und christlichen Ueberlieferung. Und nicht mehr war von einer Erlösung von der Sünde die Rede, sondern von^der Erlösung auS der Ausbeutung, der Knechtschaft und der Tyrannei. Wir nannten oben den Namen eine» der grüßten klassischen Philosophen. In der Tat hat gerade Fichte das-religiöse Moment unseres Kampfes um die Befreiung der Menschyeit am treffendsten in Worte gekleidet. Er sagt unter anderem: „Dies ist der wahre Glaube; diese moralische Ordnung M das Göttliche, daS wir annehmen Dieses ist das einzig mögliche Glaubensbekenntnis: Fröhlich und unbefangen voll-bringen, was jedesmal die Pflicht gebeut, ohne Zweisel und Klügeln über die Folgen." Fichtes sittliche Weltordnung ,st nicht etwa eine leere und Maße Moralisieren ES ist die Rechts-gesellschast freier und gleicher Menschen und m der Konse, quenz seiner Sittlichkeit schuf er als Form ihrer Organisa? tion in der Wirklichkeit den s o z i a l i st i s ch e n Staat. Er war es, der wegen seiner Offenheit m diesen Dingen der preußischen Polizeiknute zum Opfer fiel, der aber frotzdem wacker sein Wort verteidigte: Die wahre Religuon ist der entschlossene Glaube an das. was man ali feitt so vertrotteltes und geistig rückständiges Kleinbürgertum gibt, wie das in Wien der Fall ist. Von den 21 Mandaten des vierten Gemeinde-Wahlkörpers in Wien, ist im ersten Wahlgang nur über zehn Mandate die Entscheidung gefallen und hat die Wahl von sechs Sozialdemokraten und von vier Christlichsozialen gebracht. In elf Wahlbezirken kam es zur Stichwahl mit den Christlich-sozialen. Gewählt wurden im ersten Wahlgang folgende Sozialdemokraten: Domes mit 8006 Stimmen gegen Steiner (6788 Stimmen). Reumann mit 11.283 Stimmen gegen Gör-ner (6050 Stimmen). Skaret mit 8223 Stimmen gegen Spalovsky (5916 Stimmen). Schuh meier mit 14.491 Stimmen gegen Hoetzl (7285 Stimmen). Winarsky mit 7417 Stimmen gegen Wiletal (4728 Stimmen). Schlinger mit 7289 Stimmen gegen Wall-ner (4015 Stimmen). Die Christlichsozialen behaupteten mit unerhörtem Wahlschwindel und Amtsmißbrauch zur Not nur den IV., VIII., XVIII. und XIX. Bezirk, also vier Mandate. Bei bei; am 25. v. M. stattgesundenen Stichwahl ist das Wahlergebnis folgendes: Innere Stadt. Liberaler Alois Moißl 3809 Stimmen. Christlichsozialer Hermann Bielohlavek 3728 Stimmen. Der Liberale M o i ß l wurde mit 88 Stimmen Mehrheit gewählt. Leopold st ad t. Sozialdemokrat Georg Emmerling 11.962 Stimmen. Christlichsozialer Hans P r e y e r 9561 Stimmen. Der Sozialdemokrat Emmerling wurde gewählt. L a n d st r a ß e. Sozialdemokrat Rudolf Müller 10.509 Stimmen. Christlichsozialer Josef Weidin ger 11.748 Stimmen. Der Christlichsoziale W e i d i n g e r gewählt. Mariahilf. Sozialdemokrat Ludwig Bretschneider 4418 Stimmen. Christlichsozialer Franz Schwarz 5048 Stimmen. Der Christlichsoziale Franz Schwarz wurde gewählt. Neubau. Liberaler Karl Heitmann 4459 Stimmen. Christlichsozialer Heinrich Fraß 5982 Stimmen. Der Christlichsoziale Fraß wurde gewählt. Alsergrund. Liberaler Rudolf W o l k a n 6537 Stimmen. wahr erkannt hat und an das, was man als notwendig und möglich will. Deshalb sei es am 1. Mai unseren jungen Freunden besonders eingeprägt: Der begeisterte Glaube an die sozia- listische Menschheit, die unverbrüchliche Ueberzeugung, datz wir so handeln können und müssen, wie unsere forschende Vernunft als Notwendigkeit erkannt hat, dieses kühne Vordringen zu dem Ziel, das wir uns setzen, zu dem die Vernunft führt, von dem aber das zage Vernünfteln über die „Folgen" ablenkt — das ist Religion in Fichtes Geist, wie er uns am Weltfeiertag der Arbet erfüllt; und solange dies Bewusstsein auch die Religion der Sozialdemokratie bleibt, wird sie ihren Weg finden. D i c Religion brauchen wir, sie wird durch kein Wissen und durch keine Klugheit erseht, wie sie anderseits zugleich höchstes Wissen und höchste Klugheit ist. Begeisterung undd Ueberzeugung allein heben die Welt aus den Angeln! Unsere Maiideale — das bedeutet eine Religion der blühenden Fülle, bedeutet die Religion des Glaubens an die Wirklichkeit der menschlichen Solidarität und vernünftigen Gesellschaftsordnung, die Religion der Unsterblichkeit der menschlichen Kulturarbeit — kurzum: die Religion des Selbst, bewutztseins unserer weltschöpfenden Kraft! Und weil wir Sozialdemokraten — wir allein! diese Religion des Glaubens an unser Ziel und die Begeisterung für unsere Sache haben und weil wir — wir allein! — ohne über die Folgen zu vernünfteln, so handeln, wie wir handeln müssen, darum können wir mit Fichte bekennen: Wir nur sind die Gottgläubigen, die anderen aber, wie fromm sie sich spreizen, sind die Gottlosen, weil siean dieSacheder Mensch-heit nicht glauben! , « » Bo» Knechtschaft loSgerifsen, Die Menschen endlich wissen, Hier auf der Erde weit Ist alle Seligkeit. Hier mutzt du Schmerz erleiden, Hier lebst du deine Freuden, Hier sind der Arbeit Mühen. Hier ist der Liebe Blühen, Hier ist der Kunst Erglühen, lind hier rufst du herbei Des Lebens Mai! Christlichsozialer Hans Angeli 7265 Stimmen. Der Christlichsoziale A n g e l i wurde gewählt. Simmering. Sozialdemokrat Florian Hedorser 4219 Stimmen. Christlichsozialer Georg Marx 3947 Stimmen. Der Sozialdemokrat Hedorser wurde gewählt. Meidling. Sozialdemokrat Ludwig W u t s ch e l 8595 Stimmen. Christlichsozialer Karl May 9065 Stimmen. Der Christlichsoziale May wurde gewählt. Hietzing. Sozialdemokrat Emil P o l k e 7993 Stimmen. Christlichsozialer Leopold K u n s ch a k 8961 Stimmen. Der Christlichsoziale K u n s ch a k wurde gewählt. F ü n s h a u s. Sozialdemokrat August F o r st n e r 3765 Stimmen. Christlichsozialer Ignaz G e b h a r t 3762 Stimmen. Gewählt der Sozialdemokrat gor ft- ner. Hernals. Sozialdemokrat Anton Schrammel 6584 Stimmen. Christlistsozialer Karl 311) f I 7591 Stimmen. Gewählt der Christlichsoziale. Es wurden somit gewählt 3 Sozialdemokraten, 1 Freiheitlicher und 7 Christlichsoziale. — Im ganzen wurden im vierten Wahlkörper gewählt 9 S o-zialdemokraten, 1 Freiheitlicher und 11 Christlichsoziale. Die Christlichsozialen verlieren gegenüber dem bisherigen Besitzstand drei Mandate, die Sozialdemokraten gewinnen zwei, die Freiheitlichen ein Mandate Die Deutschuationalen können für sich das Verdienst in Anspruch nehmen, daß sie diesmal noch eine völlige Niederlage der Christlichsozialen aufgehalten haben. Aber auch die tschechischen Separatisten haben, wenn man die Ziffern der Hauptwahlen betrachtet, dazu beigetragen, daß die Christlichsozialen nicht ärger zu Schaden gekommen sind. Zwar bereitet es uns eine hohe Genugtuung, daß der vierte Wahl-körper statt sieben Sozialdemokraten nunmehr neun Sozialdemokraten in den Wiener Gemeinderat entsendet und daß Herr Bielohlawek auf der Strecke blieb, aber der Verrat der Separatisten vermag diese Freude im argen Maße zu beeinträchtigen. War schon die Aufstellung der Sonderkandidatur des Separatistenhäuptlings bei den Hauptwahlen eine Felonie, so war ihre Tat bei den Stichwahlen eine schmähliche und in der Geschichte der Arbeiterbewegung wohl einzig dastehend. Die Herren Tomaschek und Konsorten werden jetzt alles aufbieten, um sich von dem Anwurf des Verrats zu reinigen und werden dabei auf ihren Aufruf in der Separatistenzeituug verweisen wollen; dies wird ihnen wenig nützen, denn die vorliegenden Ziffern ergeben einen so zwingenden Beweis für die charakterlose Haltung der Separatisten, daß die Beteuerungen der Herren nicht anders eingeschätzt werden wie als Komöbie. Wer noch geglaubt hat, daß die Separatisten zu einer Umkehr fähig sind, wird durch den Ausgang der heurigen Wiener Gemeinderatswchlen eines Besseren belehrt worden sein, daß die Separatisten bar jeder proletarischen Solidarität sind. In diesen: Wahlgang hat der Separatismus klar eingeftanden, daß er aufgehört hat, eine Partei des proletarischen K l a s s e n k a m p f e s «u sein. Er ist erfüllt vom Geiste des reinsten bürgerlichen Nationalismus, und es wird Zeit, daß die sozialdemokratische Partei das T i s ch tu ch e n t z w e i schneidet. * Sie spucken sich gegenseitix ins Gesicht und machen wieder Bruderschaft. In den chriftlichfoziaen Blättern und in der deutschnationalen „Ostdeut schcn Rundschau" erschien am Stichwahltage ein Aufruf .Zeutschnationaler Führer", in dem den deutschuationalen Wählen angeraten wird, in den S t i ch. wählen die Christlihsozialen zu wählen. Der (natürlich längst vordere tete) Aufruf ist zur Gänze von „Führern" unterschrieben, de man in Wien kaum dem Namen rach kennt. Nur Herr K. H Wolf und auch der Abgeordnete Heine befinden sich darnter. Die „Arbeiter-Zeitung" erinnert daran, datz derselbe Herr K. H. Wolf, der Führer der „Los von Rom"-Bewegung war. der in der Parlamentssitzung vom 4. November 1897 auci von den Christlichsozialen „e l e n-der Schandbube". „Schandkerl", .elender Lausbube" u. s. w. genannt norden ist. Am 2. Dezember 19*5 hielt der Verein Freie Schule im Sophiensaal eine Protestvnsammlung gegen den damals tagenden Katholikentag. Unter ,en Rednern des Abends war auch Karl Hermann Wolf und :r steigerte seine Rede zu folgendem Bekenntnis: „MS deutschnctionaler Politiker und als Vertreter eines der freiheitlichsten uid aufgeklärtesten Bezirke des deutschen Volkes in Böhmen bn ich hier erschienen, um gegen den Geist zu protestieren, den wir förmlich mit glühender Seele Haffen und gegen den toi: uns, wenn rS darauf ankommen füllte, mit Tnd und Teufel zum vernichtenden Kampfe verbin-, den würden... Zwischen jenen, die ihre Ansicht auf dem Katholikentag auSgedrückt und ihre Zustimmung gegeben haben, und uns ist eine Kluft von ungeheurer Tiefe, die durch nichts und niemals auSgefüllt werden kann. ES gibt keinen Frieden, kein Paktieren mit dieser Macht, sondern nur Kampf auf Tod und Leben. Entweder inutz es uns gelingen, diese Macht niederzuringen, oder wir müssen darauf verzichten, im Sonnenschein der Freiheit unS national zu entwickeln..." lind heute ruft Herr Wolf zum Frieden mit der schwarzen Macht auf und empfiehlt die Klerikalen zur Wahl! Die Deutschnationalen werden es sich wohl schon gefallen lasse» müssen, wenn man sie von nun ab rundweg als die Partei der ehrlosen Schandkerle bezeichnet. Bon der Ausfig-Tevlitzer Mmbahn. Im Nachstehenden veröffentlichen wir eine Der-lautbarung der A. T. E., in welcher dem Personal zur Kenntnis gebracht wird, baß die Verwaltung eine Reihe von Verbesserungen einzuführen beabsichtigt. Die Der-» lautbarung dieser Verbesserungen erfolgte in Form einer Antwort an die Personalkommission auf die eingebrachten Anträge. In Wirklichkeit wurde diese Maßnahme vom Eisenbahnministerium verlangt, und wurde Hand in Hand darauf die Erhöhung der Kohlentarife seitens deS Eisenbahnministeriums bewilligt. Abgeordneter Genosse T o m f ch i k wurde beim Eisenbahnministerium vorstellig und verlangte, daß das Eisenbahnministerium die Erhöhung der Kohlentarife nur dann bewilligt, wenn die Verwaltung der A. T. E. dem Personal die verlangten Verbesserungen gewährt. Dies wurde ihm auch zugesagt. Diese Tatsache ist der Verwaltung der A. T. E, naturgemäß sehr unwillkommen, und es ist nur zu begreiflich, daß der scharfmacherische Standpunkt des Herrn Direktors Enders auch in dieser Verlautbarung zum Ausdruck gebracht wird, wenn auch in der lächerlichsten Art uni) so, daß für jeden Eingeweihten sofort klar wird, daß hier ohnmächtige Wut der Vater des Gedankens war. Diese Art beweist nur wieder, wie niedrig und rückständig das Scharfmachertum ans der A. T. E. ist, wenn es gilt, die Position absoluter Herrschaft über arbeitende Menschen zur Geltung zu bringen. Dieses Vorgehen wird natürlich keinen vernünftigen Menschen in Aufregung versetzen und jeder, mit den Verhältnissen bei der A. T. E. bekannte Bedienstete wird dasselbe mit einem mitleidigen Lächeln quittieren. Denn jeder weiß, daß der Hilfs- und Unterstützungs-Verein der Werkstättenarbeiter der A. T. E. ein von den Kreaturen der Scharfmacher der A. T. E. gezüchteter Verein ist, der als letzter Ausfluß der blinden Wut des Herrn Direktors Enders ins Leben gerufen wurde und daß dieser Verein alles andere denn einen ernsten Einfluß darauf genommen hat, daß den Werkstätten-arbeitern die Akkordsätze erhöht werden. Herr Direktor Enders hat in blindwütiger Verfolgung unserer Genossen übersehen, daß jeder Bedienstete und Arbeiter von der Tätigkeit der Personalkommission bei der A. T. E, genau unterrichtet ist. In sechs Sitzungen und bei drei Interventionen haben unsere PersonalkommissionSmitglieder die Erhöhung der Akkordpreise für die Werkstättenarbeiter verlangt, die bezüglichen Anträge beraten und angenommen und die Durchführung derselben immer wieder urgiert. Und min kommt die Verwaltung und setzt das Märchen in die Welt, datz die Erhöhung der Akkordsätze in Willfahrung eines Ansuchens des mit Hilfe der Direktion kürzlich gegründeten Hilfs- und UnterstützungS-vereines der Werkstättenarbeiter erfolgen wird. Die Direktion wird natürlich sogar in der Lage sein, das bezügliche Ansuchen vorzuweisen, denn machen kann man eben alles, wenn man will. Die Zumutung an da§ Personal der A. T. E., daß es dieses Märchen glauben wird, ist stark. Das Ansehen der Verwaltung der A. T. E. ist dadurch zweifellos nicht gehoben worden, dafür sorgen eben die Herren schon selbst. Die Sache kann mit einem mitleidigen Lächeln als abgetan betrachtet werden. Anders verhält sich die Sache mit dem Wortlaut! der beiden Schlutzabsätze der nachstehenden Verlaut-• barung. Insbesondere im Schlußsatz leistet sich der Verfasser dieser Verlautbarung eine ordinäre Gemeinheit, indem, ohne es direkt auszusprechen, alle jene Bediensteten, die mit dem brutalen Regime der Direktion nicht einverstanden sind, als pflichtvergessen und unanständig hingestellt werden. Das zeigt so recht deutlich, wie da3 Scharfmachertum bei der A. T. E. selbst vor Gemeinheiten nicht zurückschreckt, wenn es gilt, eine unangenehme Organisation der geknechteten Bedienstetenschast umzubringen. Auch einzelne Personalkommissionsmitglieder, welche die Abänderung der Bestimmungen des § 13 verlangt haben, werden beschuldigt, daß sie ihr Mandat als einen Freibrief benützen wollen, um das Einvernehmen zwischen Bedienstete und Verwaltung zu stören. Diese Beschuldigung läßt die damit verbundene Absicht deutlich erkennen. Wenn es früher oder später zu einem Verzweiflungsausbruch des Personals kommen wird, braucht man Schuldige, und dazu wären die sozialdemokratischen Personalkommissionsmitglieder gerade recht. : Die Beschuldigung hat, und das wissen auch die Herren von der Direktion der A. T. E., keinerlei Grundlage, denn sämtliche sozialdemokratische Personalkommissionsmitglieder haben bisher nichts anderes getan, als die Wünsche ihrer Wähler entgegengenommen, sie in den Sitzungeil vertreten und den Wählern über das Resultat ihrer Be-miihungen berichtet. Zum Beschwichtigen und Vertrösten des Personals sind die Personalkommissionsmitglieder : nicht da. das müssen sich die Herren bei der Direktion schon I selber besorgen. Die herrschende Erregung unter dem Personal der A. T. E. hat die Verwaltung speziell dem protzigen Verhalten des Herrn Enders zu danken, und wenn jemand hiefür zur Verantwortung gezogen werden soll, so dieser scharfmacherische Herr Enders. Der hat die Störung des guten Einvernehmens am Gewissen und ihm hätte schon längst der blaue Dogen gebührt. Daß dieses Vorgehen nicht im Interesse der Verwaltung der A. T. E. liegt, ist klar. Die große Mehrheit des Personals bei der . A. T. E. ist mit dem Vorgehen dieses blindwütigen Sorget dafür, daß der »Eisenbahner" auch vom reisende« Publikum gelesen werde) Seite 4 Gistübäyttev.- Nr. 13 Tyrannen nicht einverstanden. Das Personal kann unter diesen Verhältnissen nicht mit der nötigen Lust und Liebe den schweren Dienst versehen, es wird nur widerwillig und verdrossen arbeiten, und so hat die Verwaltung den doppelten Schaden. Auf der einen Seite die vom Regime des Herrn Direktors gezüchteten, dienstunfähigen Kriecher, auf der anderen Seite das verdrossene Personal. Da werden die Dividenden der Aktionäre nicht wunschgemäß ansfallcn. -Und die Ursache aller Uebel: „Das provokatorische Vorigehen des blindwütigen Herrn Direktors Enders und feiner Schergen. Sollen also normale Verhältnisse herrschen, die Erregung des Personals beseitigt werden, dann dürfen die frcigewählten Vertreter des Personals nicht beschimpft und verdächtigt werden, sondern sie müssen, wie in jedem modernen Unternehmen, respektiert und gehört werden und die Verwaltung darf die berechtigten Wünsche des Personals nicht ignorieren und mit dem Hinauswurf der Vertrauensmänner beantworten, sondern muß dieselben in angemessener Weise erfüllen. Dieser Aufgabe ist aber der gegenwärtige Leiter des Unternehmens, der Herr Enders, nicht gewachsen, und darum gehört der Mann weg von diesem Posten, und an seine Stelle ein modern denkender Mann, der auch darauf Rücksicht nimmt, daß das Ansehen eines so großen Unternehmens durch derartige Ungeschicklichkeiten nicht leidet. Nachstehend die besprochene Verlautbarung: Verlautbarungen in de« Sitzungen der Personalkommission der Ä. T. E. Untcrbeamtr. 1. Herabsetzung der Frist für die Vorrückung aus den Gehaltsstufen von 1200 Ar. und 1300 Kr. von drei auf zwei Jahre. Auf die Ausschaltung der Gehaltsstufe von 1300 Kr. kann nicht eingegangen werden. 2. Die Kürzung der drei- und fünfjährigen VorrückungS-fristen bei zufriedenstellender Dienstleistung und einwandfreiem Verhalten für alle Unterbeamte, welche bis einschließlich 1 Jänner 1912, ob cS nun im Wege unmittelbarer Ernennung oder im Wege der Beförderung auS der Dienerkategorie Unterbcamte geworden sind, ferner für jene nach dem 1. Jänner 1912 zu Unterbeamten zu ernennenden Bediensteten, welche mindestens fünf Dienstjahrc in definitiver Eigenschaft in der Dienerkatcgorie vollstreckt haben. 3. Eine teilweise Acnderung des OuartiergeldschemaS unter Anlehnung an jenes der k. k. St. B., jedoch mit Beibehaltung der Sätze unseres bisherigen Schemas, sofern dieselben schon derzeit höher sind als bei den l. f. St. B. Insbesondere wird darauf hingewiescn, daß die bisherige Einteilung unserer Stationsorte in drei Ortsklassen aufrecht bleibt, wiewohl die meisten in die III. Ortsklasse eingereihten Stationsorte bei den k. k. St. B. in die IV. Ortsklasse fallen würden. Anläßlich der Einführung bcB neuen OuartiergeldschemaS werden die StationSorte Brüx, Settenz und Seit-meritz aus der Ü. in die I., die Orte Czalositz und Auscha auS der III. in die II. Ortsklasse eingereiht werden. 4. Den beim ZugSvcrkehr zu den Elbeumschlagplätzen beschäftigten Zugsbegleitern wird unter Einstellung der bisherigen MonatSzulage von 6 Kr. in Hinkunft ohne Beeinträchtigung der fallweise gebührenden Elbcprämien ein unter daS ZugSbegleitcrpersonal der einzelnen Züge gleichmäßig zu verteilender besonderer Verdicnstbetrag, und zwar in der Höhe von 6 H. für jeden beigestellien beladenen Wagen, bewilligt werden. Auf die Gewährung von Stundengeldern kann, da die Dienstleistung im StationSgrte erfolgt, grundsätzlich nicht eingegangen werden. 5. Wiewohl unsere derzeitigen Kilometer- und Stundengelder mit Rücksicht auf die Verhältnisse, insbesondere die Kürze der Strecke und die verhältnismäßig geringe Höhe der aus den Fahrgeldern zu bestreitenden Auslagen für Verpflegung und Unterkunft außerhalb der Doniizilstation verhältnismäßig den bei anderen Bahnen bestehenden Sätzen vollkommen angemesicn sind und dieser Umstand auch von den einsichtsvollen Bediensteten als zutreffend anerkannt wird, so wird dennoch eine weitere mäßige Erhöhung der Stundengelder für daS Lastzugspersonal in Aussicht genommen. 6. Die in Aussicht genommene Aenderung der Bewertung der Naturalwohnungen wird voraussichtlich auch einzelnen Unterbeamten zugute komemn. Beabsichtigt ist die Einführung der diesbezüglichen bei den k. k. St. B. geltenden Bestimmungen betreffend die Bewertung auf Grund von nach den einzelnen Ortsklassen abgestuften Einheitssätzen für den Quadratmeter nutzbaren Raumes. Sollte sich in einzelnen Fällen eine Erhöhung des derzeitigen Mietwerter als notwendig erweisen, dann wird eine Herabsetzung der Ortszulage oder eine Schmälerung der Anwartschaft auf die künftige Erhöhung der Ortszulage rücksichtlich der derzeitigen Woh nungsinhaber nicht Platz greifen. 7. Endlich wird die Gewährung eines Sterbequartals an die Hinterbliebenen von aktiven, pensionierten und provi sioniertcn Bediensteten in Aussicht genommen. Zugunsten der Diener sind nachstehende Verfügungen in Aussicht genommen. 1. Erhöhung der AnfangLgehalte, und zwar: auf 1100 Kr. für die Lokomotivsühreranwärter, auf 1000 Kr. für die übrigen Diener der I. Gruppe und auf 900 Kr. für die Diener der II. und III. Gruppe. Ein Kohlengeld oder Deputatkohle wird den in Hinkunft anzustcllenden Bediensteten nicht mehr gewährt werden. Ebenso wird zum Ausgleich gegenüber den älteren Bediensteten ein Teil bereits definitiv Angestellten anläßlich der Erhöhung des AnfangsgehalteS daS Kohlenrelutum, beziehungsweise von Deputatkohle, eingestellt werden. Bei den mit 1. Jänner 1912 Angestellten wird außerdem eine Verlängerung der nächsten Vorrückungsfrist um ein halbes Jahr in Aussicht genommen. 2. Enführung cincS neuen OuartiergeldschemaS unter Anlehnung an jencS der k. k. St. B-, jedoch mit der Beibehaltung der Sätze unseres Schemas, sofern dieselben schon derzeit höher sind als bei den k. k. St. B. Insbesondere wird darauf hingewiesen,, daß die bisherige Einteilung unserer Stationsorte in drei Ortsklassen aufrecht bleibt, wiewohl die meisten in die III. Ortsklasse eingereihten Stationsorte bei den k. k. St. B. in die IV. Ortsklasse füllen würden. Anläßlich der Einführung des neuen OuartiergeldschemaS werden die Stationsorte Brüx, Settenz und Seitmeritz aus der II. in die I., die StationSorte Czalositz und Auscha auS der III. in die II. Ortsklasse eingereiht werden. 3. VorrückungSbegünstigungcn für einen Teil jener Diener, welche mit einem niedrigen AnfangSgehalt angestellt worben sind, ähnlich wie bei den k. k. St. B., jedoch mit der Ausdehnung, daß unter Umständen die drei nächsten Fristen um je ein Jahr gekürzt und daß solchen Bediensteten, welche -bereits an der GehaltSgrenze stehen, unabhängig von dem anfälligen Anspruch auf eine DienstalterSzulage anrechenbare Personalzulagen von 100 Kr. gewährt werden. 4. Den beim ZugSvcrkehr zu den Elbeumschlagplätzen beschäftigten ZugSbegleitern wird unter Einstellung der bisherigen Zulage von 6 Kr. monatlich in Hinkunft ohne Beeinträchtigung der fallweise gebührenden Elbeprämien ein unter das ZugSbegleiterpersonal der einzelnen Züge gleichmäßig zu verteilender besonderer Vcrdiensiüetrag, und zwar in der Höhe von 5 H. für jeden beigestellten beladenen Wagen, bewilligt werden. Auf die Gewährung von Stundengeldern kann, da die Dienstleistung im Stationsort erfolgt, grundsätzlich nicht eingegangen werden. 6. Wiewohl unsere derzeitigen Kilometer- und Stundengelder mt Rücksicht auf die Verhältnisse, insbesondere die Kürze der Strecke und die verhältnismäßig geringe Höhe der aus den Fahrgeldern zu bestreitenden Auslagen für Verpflegung und Unterkunft außerhalb der Domozilstation relativ den bei anderen Bahnen bestehenden Sätzen vollkommen angemessen sind und dieser, Umstand auch von den einsichtsvollen Bediensteten als zutreffend anerkannt wird, so wird dennoch eine weitere, wenn auch mäßige Erhöhung der Stundengelder für daZ Lastzugspersonal in Aussicht genommen. 5. Die in Aussicht genommene Aenderung der Bewertung der Naturalwohnungen wird voraussichtlich auch einzelnen Dienern zugute kommen^ Beabsichtigt ist die Einführung der diesbezüglich bei den $. k. St. V. geltenden Bestimmungen betreffend die Bewertung auf Grund von nach den einzelnen Ortsklassen abgestuften Einheitssätzen für den Quadratmeter des nutzbaren Raumes. Sollte sich in einzelnen Fällen eine Erhöhung des derzeitigen MietwerteS als notwendig erweisen, dann wird eine Herabsetzung der Ortszulage oder eine Schmälerung der Anwartschaft auf künftige Erhöhungen der Ortszulage rücksichtlich der derzeitigen Wohnungsinhaber nicht Platz greifen. 7. Gewährung eines Sterbequartals an die Hinterbliebenen von aktiven, pensionierten oder provisionierten Bediensteten. 8. Die Gewährung eines Reisepauschales im Betrag von 240 Kr. jährlich für die als Oberwerkmänncr definitiv angestellten Streckenschlosser. 9. Lohnerhöhungen in einen in einzelnen Fällen das übliche Ausmaß, übersteigende, für solche provisorisch ange-stellte Diener, deren Definitivanstellung wegen Ueberschreitung de- Normalalters nicht mehr in Frage kommt. Arbeiter. 1. Willfahrung eines Ansuchens des Hilfs- und Unterstützungsvereines der Werkstättenaröeiter der A. T. E. in Aussig um eine Erhöhung der Akkordsätze. Gleichzeitig wird eine Ueberprüfung und allfällige Erhöhung der Akkordsätze der anderen Arbeiterkategorien erfolgen. 2. Lohnerhöhungen für ständige, das sind dem Pensionsfonds angehörende Arbeiter unter Berücksichtigung des Denstalters, der Leistungsfähigkeit und der Leistung der dienstlichen und außerdienstlichen Führung, sowie allfälliger örtlicher Teuerungsverhältnifle entsprechend. Auf die Festsetzung einer Lohnautomatik kann nicht eingegangen werden, doch wird die Gesellschaft in Hinkunft auf die zeitweise Aufbesserung der Lohnbezüge der Arbeiter bei entsprechender Dienstleistung und einwandfreiem Verhalten bedacht sein. 3. Gewährung von Remunerationen an sowohl im Hinblick auf ihre Dienstleistung alz auch auf ihr Verhalten berücksichtigungswürdige Arbeiter. Für das Jahr 1912 ist die Be-teilung jener 50 ältesten Arbeiter, bei denen die vorerwähnten Bedingungen zutreffen, mit Remunerationen von je 200 Kr. in Aussicht genommen. In den nächsten Jahren sollen je 50 weitere Arbeiter berücksichtigt werden. Sobald die in Betracht kommenden Arbeiter mit mehr als 25jähriger Dienstzeit beteilt sein werden, wird dann die Gewährung der Remuneration bei Erfüllung der festgesetzten Bedingungen im Zeitpunkt der Vollstreckung des 25. Dienstjahres erfolgen.. 4. Die Gewährung etneS Stervequartwks an bte Hinter-bliebenen von aktiven und provisionierten Arbeitern ohne Beeinträchtigung der nach den Statuten des Provisionsfonds und der Krankenkasse zustehenden Ansprüche. Die Direktion spricht die Erwartung aus, daß das Personal angesichts dieser umfassenden neuen Begünstigungen, womit die wirtschaftliche Fürsorge für das Personal auf absehbare Zeit abgeschlossen wurde, sich seiner Dienst- und Standespflichten in jeder Hinsicht streng bewußt bleibe. Zu den für die bevorstehende Sitzung angemeldetcn Initiativ-^ antragen wird folgendes bemerkt: , t 1. Diener. \ a) Auf die Gewährung einer Teuerungszulage kann mit Rücksicht auf die bevorstehend in Aussicht genommenen Verbesserungen nicht eingegangen werden. b) Die beantragte Aenderung der Statuten für die Abteilung B des Pensionsstatuts kann nicht in Erwägung gezogen werden. c) Für die provisorischen Bediensteten sind, wie bereits erwähnt, Lohnerhöhungen in Aussicht genommen, durch welche auch die Bezüge für den Fall der Erkrankung oder Provisio-nierung erhöht werden. Vom Standpunkt der Bediensteten ist eine Lohnerhöhung jedenfalls der Gewährung eines Quartiergeldes vorzuzichen. d) Auf eine Aenderung fcer Diensteinteilung für bas Verschübpersonal kann nicht eingegangen werden. e) Die Gewährung von Stundengeldern für das gesamte Verschübpersonal erscheint ausgeschlossen, da die Stundengelder zur Bestreitung v»n Auslagen für Verpflegung und Unterkunft bei Dienstleistungen außerhalb des Stations ortcS bestimmt sind und eS nicht angängig erscheint, für nor male DicnsteSvorrichtungen außer den hiefür festgesetzten fixen Bezügen noch ein besonderes Entgelt zu gewähren, da dann mit dem gleichen Recht cii- Stundengeld von allen Bediensteter! verlangt werden könnt:. f) Die Bediensteten sind verpflichtet, im StationSort zu wohnen. In der Bewilligung zum wohnen außerhalb deS StationSorteS liegt an und für sich eine Begünstigung, welche au$ dienstlichen Rücksichten auf )ie berücksichtigungSwürdigeu Fälle eingeschränkt und deshalb an die Bedingung der all fälligen Aenderung des Ouartiergeldes geknüpft wurde und werden muß. g) Die Frage der Gewährung von Filzschuhen für das Verschübpersonal wurde schon früter erwogen, eS konnte jedoch auf die Erfüllung dieses Wunsches nicht eingegangen werden, da Filzschuhe bei den Diensteswrrichtungen hinderlich, ja geradezu der Sicherheit der Bediensteten gefährlich werden könnten. h) Die Frage der anderthalbfachen Anrechnung der Dienstzeit für die im Fahrdienst befindlichen Oberverschieber und Verschieber steht bei der Direktion in Behandlung. ES wird festgesetzt werden, welche Dienstleistungen als Fahrdienst und welche als Vcrschubdienst aufzufassen sind und hienach die Frage der anderthalbfachen Anrechnung der Dienstzeit entschieden werden. 2. Unterbeamte. b) Die Auflassung der Gehaltstuse von 1300 Kr. wurde bereits eingangs als untunlich bezeichnet. b) Bezüglich der Anbringung von Schutzvorrichtungen gegen Witterungsbilden für die Fahrten auf den Lokomotiven in verkehrter Stellung werden feit langem Erhebungen gepflogen. Wenn sich brauchbare Vorrichtungen um angemessenen Preis finden, werden dieselben angeschafft werden. Im übrigen wird die möglichste Einschränkung der Rückwärtsfahrten seit längerem gepflogen. Die Aufstellung der Drehscheibe in Aupcrschin dient mit zu diesem Zweck. c) Die Ausstellung von Schränken für Kleider und dienstliche Behelfe im Heizhaus Aussig wird nach Tunlichkeit durchgeführt werden. d) Die Ausdehnung der anderthalbfachen Anrechnung der im Fahrdienst vollstreckten Dienstjahre auf die Mitglieder der Abteilung A des Pensionsfonds kann nicht in Aussicht genommen werden. Die hiegegen sprechenden Bedenken sind in dem Rundschreiben vom 28. Dezember 1911, D.-Z. 39.336/11 (Erlaß Nr. 1 D.-N. aus 1912) mit genügender Deutlichkeit dargelegt worben, Anträge aller drei Sektionen gemeinsam. 1. Der Antrag, alle Verbesserungen, welche dem Per. önal der k. k. St. B. gewährt werden, auch bei der A. T. E. init gleichem Gültigkcitstermin einzuführen, liegt wohl nicht im Interesse des Personals, da selbstverständlich nur eine vollkommene Gleichstellung Platz greifen könnte, diese aber in vielen Fällen die Einstellung von Bezügen, welche bei der ". k. St. B. nicht oder nicht in demselben Matze gewährt werden, zur Folge hätte. (Zum Beispiel Kohlenrelutum, Quartiergeld, Differenzen u. s. w.) Der Antrag auf Abänderung der Bestimmungen des § 13 für die Personalkommission scheint den Schutz solcher Mitglieder der Personalkommission zu bezwecken, welche ihr Mandat — gegen die Dienstordnung — als einen Freibrief zur ungestraften Störung des Einvernehmens zwischen der Ge- * llschaft und ihren Bediensteten aufzufassen geneigt sind. Die Direktion ist weit entfernt, zu einer derartigen Untergrabung der Disziplin eine Handhabe zu bieten, wird vielmehr auch weiterhin allen diesbezüglichen Versuchen, mögen sie von wem immer ausgehen, mit aller Strenge entgegentreten, und ist überzeugt, daß sie in diesem Vorgehen auch in Hinkunft von den pflichttreuen und anständigen Bediensteten unterstützt werden wird. §to Futiläum der Agitation. Am 12. April waren fünfzig Jahre verflossen, seit Ferdinand Lassalle, der erste große Agitator und Organi-ator der deutschen Arbeiterklasse, seinen ersten Vortrag vor Arbeitern hielt. Schon vorher war Ferdinand Lassalle ins politische Leben eingetreten. Ins Frühjahr 1862 ällt der Beginn seiner aktuellen Politik mit der Abhaltung von sieben Vorträgen in Berliner liberalen Vereinen über „Verfassungswesen", in denen er die bürgerliche Klasse davor warnte, sich durch den nach der verunglückten Revolution vom Jahre 1848 etablierten Schein-konstitutionalismus darüber hinwegtäuschen zu lassen, daß Verfassungsfragen nicht Recht s-, sondern Macht--ragen sind. Das liberale Bürgertum bewies, daß es für liefe Warnung Lassalles und die gewichtigen Lehren, die er damit verknüpfte, kein Verständnis hatte. Bei Lassalle stand bereits die Ueberzeugung fest, daß das liberale Bürgertum unfähig sei, den Kampf gegen die Reaktion und für die Demokratisierung des Staatswesens erfolgreich zu führen. Auf die Arbeiterklasse richtete er seinen Blick als auf den Gesellschaftsfaktor, der geschichtlich berufen sei zu einer gründlichen Umge-taltung der Staats- und Gesellschaftsordnung. Und er zögerte nicht, sich direkt an diese Klasse zu wenden. Au dem oben bezeichneten Datum _ sprach bann Lassalle zum erstenmal zu den Arbeitern in einer Versammlung de§ Oranienburger Handwerkervercines, dessen Mitglieder zumeist aus Arbeitern großer Maschinenfabriken bestand. Lassalle sprach „Ueber den besonderen Zusammenhang der gegenwärtigen Geschichtsperiode mit der Idee des Arbeiterstandes." Er benannte diesen alsbald im Druck erschienenen Vortrag „Arbeiterprogramm". Der Inhalt des Vortrages entspricht dieser Benennung durchaus und ist noch heute für jeden Arbeiter eine wertvolle Quelle der Belehrung. Für die Propaganda des „Allgemeinen Deutschen, Arbeiter-Vereins", der ersten selbständigen Organisation in Deutschland, war dieser Vortrag von außerordentlichem Wert. Das „Arbeiterprogramm" bietet in der Tat alles das, was ein Arbeiter wissen muß, um aus dem Grund der historischen Tatsachen heraus die großen Kultur-aufgaben seiner Klasse zu begreifen. Lassalle machte die Vergangenheit verständlich, um die Bedeutung der Gegenwart darzulegen und in allgemeinen Umrissen zu zeigen, wie die Zukunft sich gestalten müsse. Er belehrte über die Logik der Weltgeschichte, über die «ach festen Gesetzen sich vollziehende Entwicklung zur Freiheit, ^zm Mittelalter war bei überwiegender Ackerbauproduktion der Grundbesitz das herrschende Element; sein Interesse nennt Lassalle „das herrschende Prinzip jener Zeit. Adel und Geistlichkeit, beide sich stutzend auf den Grund-besitz, waren der herrschende Faktor der mittelalterlichen Gesellschaft. Ihren Interessen entsprechend organi,wren tretring auf den Reichstagen privilegierte. Auch schufen sie sich das Privileg der Steuerfreryert, die Lasten zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Wesen-> abwalzend auf die unterdrückten und nichtbesitzenden Klaffen, in offener ober verschleierter, in direkter oder in indirekter Form. Und Dock,mittig, geringschätzend blickten die privilegierten herrschenden beiden Stände herab auf gewerbliche und industrielle Tätigkeiten. . Aber der unter stetig weiter sich entwickelnder Teilung der Arbeit unabwendbare Fortschritt der Industrie und der aus ihm resultierende Kamtalreichtum führte zur Auflösung der mittelalterlichen GchellschaftL-organisation. Die Entwicklung des kapitalistischen Systems im Zusammenhang mit der Entwicklung der Technik brachte die große französische Revolution, die nach Lassalles treffendem Aussprych nichts anderes war, „die äußere rechtliche Anerkennung und konsequeme Durchführung einer in den tatsächlichen .Verhältnis ut der Gesellschaft bereits eingetretenen Revolution . ..Anne Revolution machen", sagte Lassalle, „ist die Torheit unreifer Menschen, die von den Gesetzen der Geschichte tetne Ahnung haben". Aber: „Ist die Revolution drm tn der Gesellschaft, in ihren tatsächlichen Verhältnissen, so muß sie, das hilft nichts, auch herauskommen und tn die Gesetzsammlung übergehen." . Lassalle zeigte dann, wie die französische Revolution die Bourgeoisie, den dritten Stand, zur Herrschaft brachte. Dieser Stand faßte damals im ersten Augenblick sich selbst als gleichbedeutend mit dem ganzen Volk, seine Sache als die der ganzen Menschheit auf. Datier die erhebende Begeisterung, die in jeder Periode I Nr. 13 eette s herrschte; die Menschenrechte wurden erklärt und eS schien, als habe mit dem Beginn der Herrschaft des dritten Standes alle gesetzliche Ncvorrechtnng in der Gesellschaft aufgehört und als sei jede rechtliche, privilegierte Unterscheidung in die eine Freiheit des Menschen untergegangen. Das war eine schwere Täuschung. Der dritte Stand trug innerlich noch einen vierten Stand in seinem Her-zen. Von ihm mußte die Arbeiterklasse, die man in den Begriff Bürgertum mitgefaßt hatte, sich abscheiden. Den Interessen dieser Klasse, traten die Interessen des großbürgerlichen, kapitalistischen Unternehmertums scharf und immer schärfer gegenüber. Das Großbürgertum wurde zu einer neuen privilegierten Klasse, welche die politische Macht an sich riß. Der Kapitalbesitz wurde die Bedingung zur Herrschaft über den Staat, wie im Mittelalter der adelige Besitz oder der Grundbesitz. Der bürgerliche Staat überbürdete die Massen der Nichtbesitzenden und Arbeitenden mit Steuerlasten in der Form oer indirekten Steuern und schloß sie vom Wahlrecht aus. Das Großbürgertum begegnete diesen Massen mit nicht minderer sozialer Mißachtung, wie sie im Mittelalter der feudale Adel gegenüber dem „gemeinen Volk" bekundet hatte. Lassalle schildert dann, daß auch diese Geschichts-Periode innerlich abgelaufen fei, so wenig das äußerlich den Anschein habe. Am 24. Februar 1848 brach die erste Morgenröte einer neuen GefchichtSperiobe an. An diesem Tag brach nämlich in Frankreich, in diesem Land, in dessen gewaltigen inneren Kämpfen die Siege wie die Niederlagen der Freiheit Siege und Niederlagen für die ganze Menschheit bedeuteten, eine Revolution aus, die einen Arbeiter in die Provisorische Regierung berief, als den Zweck des Staates die Verbesserung des Loses der arbeitenden Klassen aussprach und das allgemeine und direkte Wahlrecht proklamierte, durch welches jeder Bürger, der fein 21. Jahr erreicht hatte, ohne alle Rücksicht auf seine Besitzverhältnisse einen gleichmäßigen Anteil an der Herrschaft über den Staat, an der Bestimmung des Staatswillens und Staatszweckes empfing." Der 1789 noch in den Falten des dritten Standes verborgen gewesene vierte Stand, die Arbeiterklasse, trat hervor, „welcher jetzt sein Prinzip zum herrschenden Prinzip der Gesellschaft erheben und alle seine Einrichtungen mit demselben durchdringen will," Lassalle ließ seine mustergültige Geschichtslogik gipfeln in der Darlegung, daß in der Arbeiterklaffe fein Keim einer neuen Bevorratung mehr enthalten und daß sie eben deshalb gleichbedeutend mit dem ganzen Menscljengeschlecht sei. Die Sache des vierten Standes sei daher in Wahr-heit die Sache der gesamten Menschheit, seine Freiheit sei die Freiheit der Menschen selbst, seine Herrschaft fei die Herrschaft aller. Daran schloß Lassalle die Lehre: Wer also die Idee des Arbeiterstandes als das herrschende Prinzip der Gesellschaft anrufe, der stoße nicht einen die «'lassen der Gesellschaft spaltenden und trennenden Schrei aus, sondern einen Schrei der Versöhnung; einen Schrei der Ausgleichung für alle sozialen Gegensätze, einen Schrei der Einigung, „in den alle einftimmen sollten, welche Bevorrechtung und Unterdrückung des Volkes durch privilegierte Stände nicht wollen, einen Schrei der Liebe, der. seitdem er sich zum erstenmal aus dem Herzen des Volkes emporgerungen, für immer der wahre Schrei des Volkes bleiben, und um seines Inhaltes willen" selbst dann noch ein Schrei der Liebe sein wird, wenn er als Schlachtruf des Volke? ertönt". Als formelles Mittel zur Verwirklichung des Prinzips des Arbeiterstandes als herrschendes Gesellschaft-prinzip stellt er das allgemeine, gleiche und direkte Wahl-recht auf, das zwar keine Wünschelrute sei, die vor augenblicklichen Mißgriffen schütze, aber doch jene „Lanze, welche selbst die Wunden wieder heilt, die sie schlägt". Den sittlichen Inhalt dieses Prinzips sah er darin, daß es, zur Herrschaft gelangt, eine Blüte der Sittlichkeit, der Kultur und Wissenschaft herbeiführen werde, wie sie in der Geschichte noch nicht dagewefen ist. Das persönliche Interesse der Arbeiter falle seiner Richtung noch durchaus zusammen mit der Entwicklung des gesamten Volkes, mit dem Siege der Idee, mit den Fortschritten der Kultur; deshalb sei die Sache der Arbeiter die Sache der gesamten Menschheit. Ueber die dem Prinzip der Arbeiterklasse inncwoh-nenbe politische Auffassung des StaatZzweckes sagt ~aiiaUc, „daß dieser Zweck der sei, das menschliche Wesen zur positiven Entfaltung und fortschreitenden Entwicklung zu bringen, mit anderen Worten, die menschliche Bestimmung das heißt die Kultur, deren das Menschen-geschlecht fähig ist, zum wirklichen Dasein zu gestalten, das Menschengeschlecht zur Freiheit zu erziehen. Dieses sei die eigentliche sittliche Natur des Staates, seine wahre und höhere Aufgabe". Damit verneint Lassalle alles Ilafsenstaatliche Wesen. Die Arbeit und ihr Recht, das Prinzip Der Arbeiterklasse, erachtet er für berufen, die ganze Gesellschaft zu einem Abbild ihres eigenen Gepräges zu gestalten, und in seinem hohen Gedankenfluß gelangt er zu der Ermahnung an die Arbeiter, daß die hohe weltgeschichtliche Ehre dieser Bestimmung alle ihre Gedanken in Anspruch nehmen müsse, daß ihnen nicht mehr geziemen die Laster der Unterdrückten, noch die müßigen Zerstreuungen der Gedankenlosen, noch selbst der harmlose Leichtsinn der Unbedeutenden. „Sie sind der Fels, auf welchem die Kirche der Gegenwart gebaut wer-den soll." Der hohe sittliche Ernst dieses Gedankens sei es, der sich mit einer verzehrenden Ausschließlichkeit des Geistes der Arbeiter bemächtigen, ihr Gemüt erfüllen und ihr gesamtes Leben als ein seiner würdiges, ihm ange« mefsencs und immer auf ihn bezogenes gestalten müsse. Wir, die wir die Entwicklung der Sozialdemokratie in jener Zeit nicht miterlebt haben, können uns wohl kaum eine Vorstellung davon machen, von welcher gewal-tigen Wirkung diese Gedanken auf das geistige Leben und seine Erweckung in der deutschen Arbeiterklasse gewesen sind, wie sie Geist und Gemüt immer größere Massen in ihren Bann geschlossen haben. Uns Nachfahren jener großen Zeit des Erwachens der Arbeiterklasse aber gilt, wenn wir von LasalleS machtvollen Eingreifen in die Weltgeschichte reden, das prächtige Wort des Altmeisters Goethe vom geistigen Leben der Menschen: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen." Wir, die wir uns des Erbes der Ideen Lassalles rühmen, erlangen nur dadurch eine Legitimation auf ihren Besitz, daß wir unablässig uns bemühen, nicht nur dieses Besitztum zu hüten als Heiligtum, sondern auch es zu festigen, auszugeftalten und zu läutern. Der Reichtum großer und schöner Ideen, den die Vorkämpfer des Proletariats diesem hinterlassen haben, hat nur darin seinen wahren Wert, daß er fortzeugend wirkt und so an siegender Kraft und Macht gewinnt. Nur auf diese Weise erwerben wir, um zu besitzen und zum Heil des Volkes und der Menschheit zu gebrauchen, was jener Große uns hinterlassen hat. Re Bewegung der Menbahnarbeiter in Großbritannien. (Schluß.) (Eigenbericht des „Eisenbahner". Ist es da ein Wunder, daß dieser „schöne Sieg", wie die Arbeiterführer es nannten, die Bewegung der Eisenbahner nicht gerade forderte? Sofort danach erklärte eine Anzahl junger, unerfahrener Enthusiasten, die während der Zeit der Agitation zur Gewerkschaft gekommen waren, ihren Austritt. Die A. S. R. S., die einzige Eisenbahnerorganisation, die den Namen Gewerkschaft verdient, verlor im Jahre 1907 08 von ihren 97.561 Mitgliedern 17.240. Uneinigkeit und Verärgerung machte sich in ihren Reihen breit und auf der Konferenz von 1908 war das Ausfallendste die scharfe Kritik, die an den Führern der alten Schule geübt wurde. Politische Tendenzen traten stark hervor und sind seit dieser Zeit ständig mit zunehmender Geschwindigkeit gewachsen. Jede Verletzung des „Übereinkommens" seitens der Gesellschaften weckte die Massen der Eisenbahner zum Protest und vertiefte die Kluft zwischen den Pionieren deS Neuen und den Verteidigern des Alten. Richard B e l I*), der Sekretär, der für lange Zeit unumschränkter Herrscher der A. S. R. S. gewesen war, wurde gedrängt, die liberale Partei zu verlassen und der Arbeiterpartei beizutreten. Es war kein bloßer Zufall, daß der Angriff der herrschenden Klasse gegen die Gewerkschaften, der ihre politische Tätigkeit lahmlegen sollte, gerade gegen die Eisenbahner gerichtet war. DaS berüchtigte OSborne-Urteil **), in dem ein einziges Mitglied von den Liberalen und Konservativen als Werkzeug gebraucht wurde, legte der A. S. R. S. enorme Gerichts-kosten auf, wodurch nur neuer Zündstoff zu dem bereits vorhandenen gehäuft wurde. Die Mitglieder fetzten ihren alten Vorstand ab, wählten Bell ans dem Parlament heraus und wählten in den neuen Vorstand eine starke sozialistische Minderheit. Seit dieser Zeit ist die Bewegung fortgesetzt gewachsen, taufende von Versammlungen wurden abgehalten, bei denen sozialistische Redner und Resolutionen etwas ganz Alltägliches geworden sind. Der Verfasser dieser Zeilen hat während der letzten zwei Jahre Gelegenheit gehabt, in vielen Versammlungen der Eisenbahner zu reden. AuS den hergebrachten Fragen und der anschließenden Diskussion konnte man entnehmen, daß die Massen der Mitglieder ihren Führern Innnft über den Kopf gewachsen sind **#). Schon im Jahre 1910 hatten sie in ihrem Organ „The Railway tteview" und in ihren Versammlungen hitzige Debatten über da? Eintreten in einen gemeinsamen Kamps mit den Bergarbeitern im Jahre 1914, wo die Verträge der beiden Organisationen mit den Arbeitgeberverbänden ablaufen. Und im Jnli 1910 erklärten 10.000 Eisenbahner des Nordens plötzlich den Streik zu einer gut gewählten Zeit und gewannen einen glänzenden Sieg. Dieser Sieg wirkte wie ein Funke im Pulverfaß. Von einem Ende des Lande? zum anderen herrschte Unruhe. In Süd-Wales führten 12.000 Bergarbeiter zwölf Monate lang einen heldenhaften Kampf, nicht allein gegen den Kohlentrust, sondern auch gegen die reaktionären Elemente im Hauptvorstand des britischen Bergarbeiterverbandes; 35.000 Kesselschmiede streikten und wiesen dreimal die Übereinkunft und den Rat ihrer Führer zurück. Darauf folgte die Bewegung in der Textilindustrie, die in Wirklichkeit den Zusammenbruch all der verschiedenen einfachen und komplizierten Arten der Einigungsämter herbeiführte und die Unruhe unter den Bergarbeitern in allen Teilen des Landes. Dann kam der SeemannSstreik an der Nordostküste; in Manchester, Liverpool, Cardiff und sonstwo der Streik der Docker, der die Industrie lahmlegte; alle diese Streiks gaben ein solches Beispiel von Solidarität und revolutionärer Energie, wie es in der englischen Geschichte noch nicht dagewesen ist. Und der große Eisenbahnerstreik im August war auch nur ein Glied in der langen Kette der historischen Entwicklung Er war den Eisenbahnern von den anderen Transportarbeitern aufgezwungen worden. Der große Dockarbeiterstreik in London und anderswo im August berührte eine Reihe von Eisenbahnern. In Liverpool rnd Manchester unterstützten 10.000 ohne irgendwelche Abmachung die anderen Transportarbeiter nachdrücklichst und weigerten sich überall, Güter, die von bestreikten Firmen kamen, zu expedieren. Hunderte von großen Eisenlahnerversammliingen wurden abgehalten, in denen sie ihre Entschlossenheit, zu streiken, kundgaben. Nur eine Anzahl von Resolutionen, die den Sekretär und den Vorstand betrafen, zwang sie, sich zu versammeln. In einer geneinfamen Versammlung vom 15. August gaben die Uhr Vorstände ein Ultimatum heraus an die Eifenbahngefellfchaften, das diesen 24 Stunden Zeit gab. dtt Vertreter der Verbände zu empfangen, um eine Grundlage für eine Verständigung zu finden über verschiedene schwebende Angelegenheiten ,) Mr. Bell gehöre wie die meisten englischen Gewerkschaftsführer der libcalen Partei an. Die Red. **) OSborne, ein Mitglied der A. S. R. S., klagte gegen feine Gewerkschaft, damit ihr verbaten würde, jährlich 1 Schilling per Mitglied für Politische Zwecke zu erbeben. Die Entscheidung der ersten Jnsttnz fiel zugunsten des Verbandes aus. Darauf wurde die Angelegenheit auf seine Berufung vor die höhere Instanz gebracht, wo sie mehrfach erörtert wurde. Taufende von Pfund wurden von ihm (?!) auSgegeben, um 1 Schilling zu gewinnen! Endlich auf Berufung an die Lords entschieden sie gegen die Gewerkschaft. Jetzt wird das OSborne-Urteil gegen alle Gewerkschaften angewandt, um sie davon abzuhalten, ihre FondS für ihre Vertretung im Parlament zu gebrauchen. ***) Jede Organisation hat die Führer, die sie verdient, vielleicht ist das der Grund des großen Reinemachens, das jetzt in vielen Gewerkschaften in England Platz greift. Für den Fall der Zurückweisung dieses Anerbietens wurde mit einem allgemeinen Ausstand gedroht. Sobald dieses. Ultimatum heraus war, griff die Regierung ein und tier« anlaßte Zusammenkünfte der Vertreter der Gesellschaften/ der Regierung und der Verbände. Zwischen den beiden letzteren entspann sich folgender charakteristischer Dialogs Präsident des Board of Trade, Mr. Buxto»? 1. „Was waren die wirklichen Ursachen, die den Verbands« Vorstand zur Herausgabe dieses Manifestes veranlaßten?^ 2. „Was sind die tatsächlichen Beschwerden mit Bezug auf die Abmachungen des Einigungsamtes van 1907?"' Antwort des Präsidenten des Exekutivkomitees Bellamy: „Der vollständige Zusammenbruch der ganzen Einigungs« maschinerie." 3. „Waren diese Beschwerden so ernster Natur, um das Vorgehen des Verbandes zu recht-fertigen?" — „Ja!" 4. „Konnten diese Beschwerden aber nicht in einer ruhigeren Weise abgestellt werden?" — „Ja. Wenn die Gesellschaften damit einverstanden wären, die Vertreter der Arbeiter zu empfangen." 5. „Könnten diese Beschwerden in der von den Arbeitern vargeschlagenen Weise durch einen allgemeinen Eisenbahnerstreik abgestellt werden?" — „Ja. Unserer Meinung nach ist das die einzige Möglichkeit." Der Ministerpräsident erklärte darauf, daß er jedes Mittel annehmen würde, um den Streik zu vermeiden. Als er jedoch von dem Vorsitzenden des Verbandes gefragt wurde, ob die Regierung irgend etwas getan habe, um die Gesellschaften und die Arbeiter zusammenzubringen, lautete seine Antwort verneinend. *) So war es klar, daß die einzigen Mittel, die angewandt werden sollten, die Bajonette der Soldaten und die Stöcke der Polizei seien. Zwar bot die Regierung eine königliche Kommission an, diese war aber nur bestimmt, Zeit zu gewinnen. Die Arbeiter antworteten mit einem allgemeinen Streik. In einem Tag war das ganze Eisenbahnnetz stillgelegt, Manchester, Sheffield, Newcastle, Birmingham und all die großen Industriezentren waren isoliert, nur wenige Züge gingen hierhin und dorthin. Tie Entschlossenheit der Leute war bewunderungswürdig. Und der Streik war gerade im geeignetsten Augenblick aus-gebrochen. Hinter ihnen standen die schottischen und walisischen Bergleute, die Mechaniker und vielleicht viele andere Arbeiterkategorien. Vor ihnen das Beispiel der Seeleute, der Londoner Dockarbeiter, der Generalstreik in Liverpool :c. Die Situation war günstiger als je zuvor und wären sie noch 24 Stunden länger draußen geblieben, wäre ihnen der Sieg sicher gewesen. Aber die 40 Herren der Exekutivkomitees führten ihre Anhänger wie der berühmte englische „Held", der Herzog von Dort, immer aus den Hügel hinauf und wieder herunter. Sie nahmen die berühmte Kommission an und riefen dies überall als einen herrlichen Sieg aus; Ramfay Macdonald, nachdem er erklärte, daß die Arbeiterpartei bnbfichtiqt hätte, im Parlament ein Tadelsvotum gegen die Regierung zu beantragen, behauptete jetzt, daß zwischen der Regierung und den Gewerkschaften nur ein Mißverständnis bestände, und er sprach sein Bedauern aus, daß ein Streik ftattqefimben habe und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Kommission Wunder wirken würde. Der Streik war beendet. In Nordengland. Manchester 2C. protestierte die Mitgliedschaft heftig und weigerte sich, die Arbeit wieder aufzumchmen, und in einigen anderen Orten begannen sie den Kampf von neuem. Aber Ramfay Macdonald u. Komp. versicherte ihnen, die Kommission würde Anerkennung der Gewerkschaft empfehlen, die Arbeiter würden ihre Wünsche nur zu sagen haben und alles würde in schönster Ordnung sein. Mr. Henderson, der frühere Vorsitzende der Arbeiterpartei, wurde in die Kommission Ernannt. Sicherlich, sagte man u»S, würde der nicht gegen die Interessen der Gewerkschaft handeln können. In dem Augendlick, wo die Kommission ihre Verhandlungen cröffnete, proklamierten die irischen Eisenbahner, die sich weigerten, Güter, die durch Streikbrecher hergestellt waren, zu befördern, den Streik. Alle Eifenbahngefellfchaften unterstützten die irischen Gesellschaften, während anderseits die Gewerkschaften durch das Erwarten der Beschlüsfe der Kommission gebunden waren. Es ist wahr, die A. S. R. S. leitete offiziell diesen Streik, aber sie konnte nicht all ihre Macht in Großbritannien aufbieten, während die Organisation der Maschinisten und Heizer zu dem einzigen Zweck nach, Irland herüberging, um den Streikenden entgegen» zuarbeiten **). Und sogar Snowden, einet der Führer der I. L. P. griff die Streikenden im „Christian Commonwealth" an. Sie wurden teilweise geschlagen. Dann er* schien der Bericht der königlichen Kommission, die bei allem Vorgehen immer suchte, die Quadratur des Kreises zu finden, und Streiks zu beseitigen. Sie fand nicht nur keine Verbesserung des alten Einigungsamtsystems, sondern verschlechterte es noch. Sie beseitigte die Zentralämter, beschränkte die Sektionsämter und machte lange Kündigungen zur Bedinaung, und verlängerte die Dauer des Vertrages. Eine Abstimmung wurde borgenommen,' aber das Resultat nicht verkündet. Die Vorstandsmitglieder nahmen ohne Zustimmung ihrer Gewerkschaft die Vorschläge an und proklamierten den ewigen Frieden. Nun wie ist daS zu erklären? Einige Leute meinen, sie feien von den klugen Reden von Ramfay Macdonald und Lloyd George mißleitet worden. Das kann möglich sein, aber es ist keine Erklärung. Wir wollen wissen, warum die Mitglieder des Vorstandes, die aus der Reihe der ordentlichen Mitglieder hervorgegangen sind, mißleitet werden konnten. Ein Eisenbahncrstreik legt die ganze Industrie still, gefährdet die Lebensmittelzufuhr, und grift so in die Interessen der ganzen Bevölkerung ein. Die Eisenbahner hatten daher nicht nur gegen ihre Arbeitgeber, sondern gegen die ganze kapitalistische Klasse zu kämpfen, ebenso hatten sie die Presse gegen sich, die Regierung, die Polizei und die Armee. Als gewöhnliche Gewerkschaftsmitglieder konnten sie nicht die ganze Situation überschauen und ihren Einzelkampf unter dem großen Gesichtspunkt des Klassenkampses richtig beur»! teilen. Es war Aufgabe der sozialistischen Organisationen und der Arbeiterpartei, aus dem Kampfplatz zu erscheinen,! *) Report and Decisions of the joint Conferences of th» Executive Committees — held in Liverpool and London 15J 16.—24. August 1911. i •♦) Report of A. S. of L. E. & F. issued to eccretarie» „ ^ Seite 6' piufrufe herauszugeben. und die wahre Bedeutung dieses Kampfes zu beleuchten; die verschiedenen ArbeiLerkate-«orien nebeneinander zu stellen, die Unterstützung der Öffentlichkeit für die Streikenden in Anspruch zu nehmen und der Masse der Streikenden klarzumachen, ivas ihre Methoden und Ziele sein sollten. Aber gerade in dieser Zeit veröffentlicht das offizielle Organ der «L. D. P. „Justice" Artikel, in denen erklärt wird: „Wir empfehlen keine Streiks, aber wir unterstützen sie." Nicht lein Wort wurde vom Vorstand gesagt, das als eine wirk-iliche Unterstützung angesehen werden könnte, während »anderseits die Arbeiterführer eifrig für den Frieden um Heden Preis arbeiteten. Einige Mitglieder der Labour Party unterstützten sogar einen Akt des Parlaments, um Streiks vorzubeugen. Dieser Streik hat jedoch die Eisenbahner sowohl tote andere Arbeiter aufgerüttelt. Auf der Konferenz der 21. S. R. S. wurde folgende Resolution angenommen: „Die Konferenz spricht ihre schärfste Mißbilligung darüber aus, daß die Regierung in Irland Züge laufen laßt, die mit königlichen Maschinenmeistern bemannt sind, um die im Streik stehenden Eisenbahner zu besiegen und verlangt von ihr, entweder die Eisenbahnen sofort zu übernehmen und die Arbeiter wieder einzustellen oder aber aufzuhören, in diesem Kampf Partei zu ergreifen. Wir erklären, daß, wenn die Regierung ihr Verhalten nicht danach einrichten will, so würden wir ernstlich überlegen müssen, ob wir nicht gezwungen wären, den Generalstreik auf den Eisenbahnen des vereinigten Königreichs zu eröffnen." Und Herrn White wurde laut applaudiert, als er die folgende Erklärung machte: „Es war höchste Zeit, daß der Arbeiterklasse die Augen geöffnet wurden, und daß sie aufhörte, an die liberale Partei gebunden zu sein, die die Arbeiter seit Jahren mehr getäuscht hatte als jede andere Partei." Und die Arbeiter offnen ihre Augen jetzt nicht nur den bürgerlichen Parteien gegenüber, sondern auch gegenüber dem Versagen der Arbeiterpartei. Einer der ihr angeschlossenen Zweig--vereine nahm folgende Resolution an: „Wir haben gesehen, daß die Arbeiterpartei entschlossen ist, die Regie-rung unter allen Umständen zu stützen. Sie hat dies durch ihre Abstimmungen im Unterhaus gegen ihr eigenes Amendement, betreffend die Ausbeutung der Regierungs-angestellten, bewiesen. Solche Handlungen von Einzel-Mitgliedern der Partei, wie Mr. Henderson in der Eisen-bahnkommission, zeigen uns, daß die berühmte Unabhängigkeit der Partei mit den Tatsachen nicht übereinstimmt, und wir erklären, daß die einzige Partei, die den Arbeitern nützen kann, unabhängigen, kritischen und klassenkämpferischen Charakter tragen muß, der es nicht auf das Interesse irgendeiner kapitalistischen Partei ankommt." Die große Mehrzahl der Zweigvereine von England verlangten eine besondere Konferenz und die Abdankung der Führer. An diese Wünsche stimmen viele Mitglieder der anderen Eisenbahnerverbände mit ein. Sie haben bereits ihre Verbände gezwungen, sich zu vereinigen, mit Ausnahme der A. E. of I. E. and I. Die Zeit ist nicht mehr fern, daß die geeinte Eiscnbahnerorganisation sich der Föderation der Transportarbeiter anschließen wird, um so eine der mächtigsten Arbeiterorganisationen zu werden, die ein gut Stück Weg aus das Ziel der E r r i ch-tung einer wirklichen Klassenpartei der Arbeiter zurücklegen, und die selbstverständlich ausgesprochen sozialistisch sein wird. Peter P. Die Tatiemrnwirtschasl im WMtzer Heizhaus. Wie überall das Lokomotivpersonal durch die Einführung der Tantiemenwirtschaft schwer leiden mutz, so ist dies auch in Dzieditz der Fall, nur tritt dies hiex etwas krasser zutage, weil die Leiter der Heizhausleitung ganz bureaukratisch sind, keine Rücksicht auf die praktischen Verhältnisse nehmen und lediglich nur auf die Tantiemen ihr Augenmerk richten. Dies trifft vom Heizhausleiter «mgefangen bis zum Maschinenmeister zu. Man wundert sich ja nickt darüber, wenn nervöse und praktische Erfahrungen mißachtende, mit Sparttmt behaftete Leiter einer Heizhausleitung mehr auf die Tantiemen als auf eine anstandslose und ordentliche Wirtschaft sehen, aber man wundert sich darüber, wenn sich auch Maschinenmeister einer solchen Mißwirtschaft anschließen und diese bei allen möglichen Gelegenheiten fördern und das Lokomotiv-personal in ein schlechtes Sicht bringen, statt demselben ott die Hand zu gehen. Es sei nachstehend geschildert, wie es in der Heizhausleitung Dzieditz zugeht und wie durch so eine Mißwirtschaft das Ansehen der Eisenbahn-Verwaltung sinkt, wie der Lokomativführerstand herab-gedrückt und mißachtet wird, und dies alles durch die Sparwut und Tantiemenwirtschaft. Nach dem Tode des Heizhausleiters, Inspektor Meisner, übernahm Ober-fommissär Otto Mayer den Dienst als Heizhausleiter und versah denselben über ein Jahr lang. Herr Maye r, ein überaus nervöser Mensch, der sich die Ohren zuhält, wenn ein Führer mit ihm spricht, fuhr täglich um 8 Uhr früh von Bielitz nach Dzieditz, um das Amt zu leiten. Um 4 Uhr nachmittags fuhr er wieder nach Bielitz retour, um mit einem halbstündigen Jnspizierungsgang im Sie-litzer Heizhaus und einigen formellen Anordnungen, die andere ausarbeiten und erledigen mußten, auch hier sein Amt zu versehen. In Dzieditz ging Herr Mäher schon um % 1 Uhr ins Bureau, um Wichtiges zu erledigen: sein Nach» Mittagsschläfchen. In dieser langen Zeit hat Herr Mayer sehr viel geleistet — an Diäten und Tantiemen — viel Kohle erspart, da die ganze Zeit dem Lokomotivpersonal nicht ein Korb abgerechnet wurde, doch in anderer Beziehung nahezu nichts. Er hatte immer einige bureem-kratische Ideen am Lager, die er besonders jetzt, wo er für seine hervorragenden Leistungen nach Besetzung des Heizhausleiterpostens zum Stellvertreter ernannt, in Dzieditz an den Mann zu bringen suchen wird. Um zu eigen, was für ein technisches Verständnis Herr Mayer esitzt, sei von seinen Leistungen auf diesem Gebiet eine erwähnt. Als ein Führer ihm mitteilte, daß bei seiner Lokomotive im linken Zylinder während dein Fahren ein Schlagen zu vernehmen sei und es höchst notwendig wäre. Nt Kolben zu untersuchen, sagte draus Herr Mayer: „Dev Grs-nbahtter.- „Lassen's es nur schlagen, in 14 Tagen geht die Lokomotive sowieso in Reparatur und da wird es dann untersucht." Jedoch 14 Tage später verlor der Führer — es war ein Personenzug — während der Fahrt vom Gesülle den vorderen Teil der Kolbenstange auf der Strecke. Ein Glück, daß der Bruch vorne und es am Gesülle war; wie hätte cs aber im umgekehrten Falle ausgeschaut? Herr Mayer hat große Vorliebe für das Moderne. Er versäumt es nie bei den Belehrungen, den älteren Führern vorzuhalten, daß seiner Meinung nach die jüngsten die besten Führer sind, diese seien zu allem zu verwenden, für alle Züge und Lokomotiven — und Strafen, es sind dies, wie er sich ausdrückt, moderne Führer, die älteren, meint e r, kann man nicht mehr so verwenden. Doch wollen wir uns nicht ausschließlich mit den Weisheiten des Herrn Otto Mayer befassen. Es ist auch sehr interessant zu vernehmen, wie sich der Herr Betriebsleiter Ingenieur D a n g l gegen das Lokomotivpersonal benimmt. D a n g l, der in allem und jedem zeigt, daß er ein Feind des Lokomotivpersonals ist, bildet sich auf seine akademische Bildung riesig viel ein und überschätzt in seinem Wahn sich und sein Wissen und Können. Ebenfalls ein Bureaukrat in vollster Bedeutung des Wortes und demnach ein Feind jeder _ Praxis, bemüht er sich, seine technischen Kenntnisse bei jeder Gelegenheit auszunützen, was ihm sehr selten gelingt. Das Vernünftige, was er überhaupt aus seinem Wissen her auskramt, hat er ohnehin nur den Führern abgelauscht, und dies benützt er nun, um die Führer und Heizer bei jeder sich darbietenden Gelegenheit zu schikanieren und herunter^uputzen. In den Belehrungen hat er auch unter anderem vorgebracht, daß nirgends soviel Bremsklötze gebraucht werden, wie bei der Heizhausleitung Dzieditz. Es sei kein ökonomischer Vorgang, wenn auch teilweise gebrochene oder angebrochene Bremsklötze ausgewechselt werden. Es sei nicht notwendig, solche zu erneuern. Dann werde auch viel Del verbraucht, was ebenfalls sehr unökonomisch sei. Wiewohl ihm erwidert wurde, daß bei der großen Hitze — es war im Sommer bei über 30 Grad Hitze —- das Qel wie Wasser dünnflüssig werde, und daß es deshalb auch seiner Bestimmung nicht entspreche, blieb Herr D a n g l dabei, daß mit dem Oel unökonomisch umgegangen werde. Im Heizhaus Bielitz befand sich eine Lokomotive der Serie 260 (70), mit der kein Führer ohne Anstand fahren konnte. Trotz mehrmaligen Au^schreibens der Kolben und Schieber ist nichts gemacht worden, bis endlich die Schieber geöffnet und gestellt wurden. Die Kolben wurden jedoch als gut befunden und gar nicht geöffnet. Die Lokomotive funktionierte wiederum nicht ordnungsgemäß, und es sind immer wieder die Schieber nachgestellt worden, bis es endlich dem Herrn D a n g \ zu dumm geworden ist und er erklärte, er werde die Lokomotive nach Dzieditz nehmen und dort selbst die Schieber stellen, dann werde eine Probefahrt gemacht und jeder Führer müsse sodann mit dieser Lokomotive fahren, der geringste Anstand aber werde bestraft. Es sei nur Einbildung der Führer, daß die Lokomotive nicht gut funktioniert. Und so geschah es! Unter Leitung beS Herrn £) u n g l wurden die Schießer gestellt und nachher die Probefahrt mit Normalbelastung unter Aufsicht des Herrn Sangt nach Bielitz angetreten. Die Probefahrt fiel auch „glänzend" aus. Nach dreimaligem Stehenbleiben auf der Strecke wegen Dampf -mangel, mußte der Zug samt der Lokomotive und dem Herrn Dangl von der Strecke durch die Verschnb-lokomotive abgeholt und die Lokomotive in Bielitz als untauglich abgestellt werden. Erst dann sind die Kolben geöffnet worden, wobei es sich herausstellte, daß die Kolbenringe gebrochen waren. Die hiebei entstandenen großen Verspätungen wurden nicht weiter bemängelt, weil sie der Herr Dangl selbst verursachte, einen Führer allerdings hätte dieser Herr ordentlich eingetunkt. Man wird sich mit diesem Herrn, der es nebstbei auch versteht, dem Heizhausleiter die Ohren voll zu blasen, um dem Personal nur seinen schweren Stand noch zu erschweren, mehr beschäftigen müssen, denn es ist ganz ausgeschlossen, daß er jemals seine Gesinnungen bessern würde. Nach mehr als einem Jahr der provisorischen Vertretung des Heizhauslei terpostens durch Herrn Otto Mayer, als dieser schon genug „geleistet" hatte, ist endlich Dzieditz mit einem Heizhausleiter beglückt worden. Es ist dies Herr Inspektor Israel Zucker, der in Dzieditz Reformen nach dem Muster der Einrichtungen von seinem gewesenen Dienstposten einzunihren bestrebt ist. Einen Monat nach seinem Dienstantritt zum Inspektor ernannt, trachtet er, alles anzuwenden, um recht viel zu ersparen und Tantiemen zu machen. Weniger Bureaukrat, dafür mehr Handels- und Geschäftsmann, reduziert er fleißig und er wurstelt herum, nur daß das Werkel geht und er gut dabei fährt. Im ersten Monat seines Dienstantrittes hat er gleich 31 Nächte für Diäten herausspekitliert, alles der Übernahme zulieb, welche _ zirka zwei Monate gedauert hat. Andere seiner Vorgänger haben in 14 Tagen alles übernommen, bei ihm ist bis jetzt noch nicht alles, wie er selbst sagt, gut übernommen. An Kohle hat ihm Herr Mayer ein Defizit übergeben, und zwar haben 1200 Tonnen gefehlt, trotzdem das Lokomotivpersonal unter der Wirtschaft deS Herrn Mayer nicht einen einzigen Korb Kohle abgerechnet erhielt und obwohl die Prämien kaum 20 bis 25 Prozent erreicht haben. Nun hat aber Inspektor Zucker in vier Monaten seiner Dienstleistung bereits die 1200 Tonnen gedeckt und noch dazu zirka 100 Tonnen erspart. Wieso, ist ein Rätsel und Geschäftsgeheimnis. Sein erstes Sinnen und Trachten war die Reduzierung des Standes der Kohlenarbeiter, ungeachtet des sich steigernden Verkehrs und ungeachtet des Umstandes, daß nach dem neuen Turnus die Krakauer Lokomotiven und das Krakauer Personal bis Dzieditz verkehren und jede dieser Lokomotiven in Dzieditz drei bis vier Tonnen Kohle zunehmen muß. Daß nun das Dzieditzer Lokomotivpersonal bei dem niederen Stand der Kohlen* [aber vier bis fünf Stunden auf Kohle warten muß, hat den Herrn Inspektor Zucker nicht geniert. Da die freie Zeit in den Turnussen zwölf Stunden dauert, so sind den Führern nur sechs bis sieben Stunden geblieben und sie müssen laut Turnus wieder ihre Tour antreten. Wenn darüber Beschwerden geführt werden, erklärt der Herr Inspektor, er könne nichts machen, daß sei von der Dirck- Nr. 13 tion aus so eingerichtet. Eine weitere Reduzierung des Standes an Schlossern bewirkte, daß die Reparaturen nur so zusammengewürfelt werden und daß das meiste überhaupt nicht gemacht wird. Die Lokomotiven sind demnach in dem denkbarst schlechtesten Zustand. In der strengen Kälte haben viele stehen müssen, das Personal hat sich tatsächlich geopfert und übermäßigen Dienst bis zu 30 Stunden geleistet und dafür Prämien erhalten, die unter jeder Kritik stehen. Um den Dienst zu erleichtern, hat Herr Zucker nur immer reduziert. Die Prämien, die im vorigen Monat per Dezember 1911 ausgezahlt wurden, waren sehr schundig. Von 9 Kr. bis zirka 25 Kr. die höchste. Von den Prämien per Jänner 1912. die im März zur Auszahlung gelangten, ist die höchste 9 Kr. und die schlechteste bei einer Leistung von 2200 Kilometern Kr. 1-04. Ist es menschlich, das Personal derart auszunützen und dabei hungern lassen? Andere Heizhausleitungen weisen an Prämien allein in den meisten Fällen ungefähr 80 Kr. auf, nur in Dzieditz ist es unter dem Regime eines nimmersatten Egoisten möglich,, die Verhältnisse auf ein derartiges Niveau herabzudrücken. Das Augenmerk dieses Herrn Heizhausleiters ist nicht auf das Wirtschaftliche, sondern auf die Tantiemen und Diäten gerichtet. Die ganze Zeit gibt es keine Bremsklötze, keine Ringe zum dichten der Schläuche, noch sonst ein Material für die Schlosser. Die Lokomotiven gehen in einem Zustand ein und aus, daß es wirklich eine Schande ist. Wenn aber einem Führer etwas passiert, so wird er gestraft, wie jüngst erst ein Führer 2 Kr. Strafe bekam, weil es ihm unterwegs die Dichtung vom Zylinderdeckel herausge* blasen hat. Als derselbe dagegen protestierte, meinte Herr Zucker, der Führer muß gestraft werden, auf die Heizhausleitung darf keine Schuld fallen^ Auch die schlechtesten Kohlensorten hat er eingeführt, wie zum Beispiel die Silesia und Siersa; sie entsprechen nicht. Es wird viel verbraucht und trotzdem haben die Führer unter Dampfmangel zu leiben. Fast jeder kommt mit leerem Tender an und es waren schon Fälle da, daß Züge wegen Kohlen-mangel am Tender verspätet wurden, da das Zufassen von Kohle in den Endstationen verboten ist. Die Silesia» kohle hat Herr Zucker in Krakau nicht angenommen, weil selbe zu schlecht war und seit er in Dzieditz ist, hat er solche wieder eingeführt. Die meisten Anstände waren auch immer auf diese minderwertige Kohle zurückzusühren. Bei so einer Mißwirtschaft geht alles zugrunde; da wird nicht geschaut und nicht berechnet, was für enormer Schaden angerichtet wird. Durch diese Schlampereien müssen Tausende von Kronen mehr ausgegeben werden, weil Reparaturen vernachlässigt wurden. ES geht aber so nicht mehr weiter, die Erbitterung unter dem Lokomotivpersonal ist bei diesen Zuständen auf das höchste gestiegen; was weiter geschieht, hat Herr Israel Z ucker selbst zu verantworten. Wenn die Staatsbahndirektion solche Zustände weiter duldet, wird man sich mit diesen Zuständen noch eingehender beschäftigen müssen. Es sei auch noch erwähnt, daß dem Verhalten der Maschinenmeister zu dieser Mißwirtschaft ein anderes Kapitel gewidmet wird. Die Sucht nach Tantiemen verhält auch diese Leute dazu, ihre ajewatfgen Kollegen zu drücken und herunterzusetzen. Aus btt SpitzelverMAgerchekt einer iotöimbttbeatnien. Das Jubiläum deS 20jährigen Bestandes der sozial-demokratischen Eisenbahnerorganisation macht die Erinnerung an die erste Zeit der ßrganisationstätigfett unter den Eisenbahnern, die Zeit der Maßregelungen und der Bespitzelung des Personals wach, und das Bewußtsein, diese Zustände fast überall auf den österreichischen Eisenbahnen überwunden zu haben, schasst uns große Genugtuung Den älteren Arbeitern der Flondsdorser Werkstatte wird bei dem Rückblick auf die Zeit ihres ersten Zusammenschlusses zu einer Organisation, dem damaligen Fachb er ein sämtlicher Werkstätten- und Heizhaus arbeitet der Nordbahnbetriebe, auch die seinerzeitige Spitzeltätigkeit eines Mannes, namens Lorenz, in Erinnerung kommen, welcher Mann der Judasrolle, die er unter seinen Kollegen spielte, seine ganz außergewöhnliche und ganz unberechtigte Karriere, vom Werkstättenvorarbeiter zum Revidenten, zu danken hat. Es wird auch den jüngeren Genossen zum Nutzen gereichen und es wird deren Inter-esse erwecken, zu erfahren, unter welchen Umstanden ihrs Vorgänger in der Organisation die Grundlagen für deren ersprießliche Tätigkeit schufen, und da uns schon seit längerer Zeit der Wortlaut des SlktemnaterialeS über den Fall der Entlassung des Nordbahnwerkstättenarbeiters 93 c b c i' i ö im Jahre 1893 bekannt ist, in welchem Falle Lorenz eine hervorragende Spitzel-r o 11 e s p i e 11 e, sei einiges ans diesem Akte reproduziert. Bei unserem Jubiläum darf der Spitzel nicht vergessen werden, die sich vom Anbeginn bet Errichtung unserer Organisation so sehr um die Auskundschaft der Tätigkeit berleben bemühten. 83 e b e r i ö, der bedauerlicherweise spater als Staatsbediensteter seine in der sozialdemokratischen Organisation erworbenen Kenntnisse zur Agitation für den christlichsozialen Verkehrsbnnd ausnützte, war im Jahre 1893 Arbeiter der Nordbahnwerkstätte Floridsdorf und als solcher Obmann des Fachvereines der Werkstättenarbeiter der Nordbahn. Ueber seine Entlassung und bie Kündigung von weiteren neun Arbeitern sowie über die mit dieser Entlassung im Zusammenhang stehende Bewegung der Werkstättenarbeiter von Floridsdorf berichtete die Wcfkstätienleitimg wie folgt an die Nordbahndirektion: £1. J. privilegierte Kaiser FerLinandS-Nordüahn. Der in der Wagenwerkstätte in Floridsdorf »in Verwendung gestandene Arbeiter Beberich> ein Führer der Arbeiter, hat zuerst am 20. November 1893 in einer Versammlung in Prerau für die bekannten Forderungen der Arbeiter (Lchnerhohung. Achtstundentag, Wahlrecht) Propaganda gemacht und sich dabei auch speziell gegen den Leiter der Wagenwerkstätte in Floridsdorf Ausfälle erlaubt, jedoch in maßvoller Weise. 2jn einer zweiten Versammlung am 17. Dezember hat Beberich den genannten Werkstättenleiter heftiger angegriffen und die Arbeiter gegen ihn haranguiert. Infolgedessen musste Beberich am 19. Dezember 1893 entlassen werden. In einer darnach abgeijaltenen neuerlichen Versammlung am 28. Dezember hat Bcbcrich seine Entlassung zum Gegenstand einer Besprechung gemacht und sich dabei in maßloser Weise gegen den Werkstättenleiter ausgesprochen. Die versammelten Arbeiter beschließen eine Resolution an die Direktion der K. F. N. 83., in welcher gegen Verkürzung der staatsbürgerlichen Rechte Protest erhoben wird, welche durch die Entlassung des B c b e r i ch eingetreten sein soll. Die Resolution ist von vier der Nordbahn nicht angehörenden Arbeitern unterschrieben. In diese Zeit der Aufregung* der Arbeiter und deren Animosität gegen den Werkstättenleiter fällt die von ihm am B. Jänner vollzogene Kündigung von neun Arbeitern wegen Mangels an genügender Beschäftigung; darunter mehrere, welche von der Werkstättenleitung als an der Arbeiterbewegung stark beteiligt gehalten worden sind. Einer von diesen gekündigten Arbeitern, Wagner, stellt den Werkstättenleiter bei seinem Jnspektionsgan.ge am 4. Jänner l. I. wegen der Entlassung zur Rede, und wird vom Werkstättenleiter angewiesen, seine etwaige Beschwerde nicht im Arbeitsraume, sondern in der Kanzlei vorzubringen. Darauf schlägt der Arbeiter den Werkstättenleiter ins Gesicht und wird mit Mühe von einem Beamten vor weiteren Tätlichkeiten abgchalten. Der genannte Arbeiter wird der Polizei zur strafgerichtlichen Amtshandlung übergeben. Der Werkstättenleiter ist infolge des Schlages und der grotzen Auftegung gegenwärtig krank. Unmittelbar darnach, und zwar am nächsten Arbeitstage, das ist am 9. Jänner, wird in den Räumen der Wagenwerkstätte eine Kundmachung des Herrn Generaldirektors affichiert, in welcher die Arbeiter zur Achtung der Gesetze und der Werkstättenordnung ermahnt werden und ihnen eine weitere Ausschreitung unter Androhung strenger Ahndung untersagt wird. Die vom Werkstättenleiter noch vorher getroffenen Massnahmen über die verkürzte Arbeitszeit rc. wurden aufrecht gehalten. Am 14. Februar soll im Freihaus eine neuerliche allgemeine Arbeitervcrsammlung stattfinden, in welcher die Vorfälle in der Nordbahnwerkstätte zur Sprache kommen sollen. Am 8. Februar ist unter der Adresse „Direktion Nordbahn" ein Brief mit der Zeichnung eines Totenkopfes und Staaten Felix Reifer eingelaufen, welcher der Polizei übergeben wurde. Dieser bahnamtliche Bericht hat betreffs der Tätigkeit des B e b e r i ö als Versammlungsredner die Aufzeichnungen zur Grundlage, die der damalige Vorarbeiter Lorenz, der die Versammlungen der Arbeiter bespitzelte, machte. Es liegen auch Relationen der Aufsichtsbehörde über die beiden Versammlungen vor, die sich sehr günstig gegen die Berichte des Spitzels abheben und sich nur mit dem hauptsächlichen Inhalt der Versammlungsreden, mit dem Aussetzen der Arbeiter an einem Tage der Woche, deren niedrigen Entlohnung, den un-hygienischen Zuständen in den Werkstätten, der Feier des 1. Mai u. s. w. beschäftigen. Lorenz, der Judas unter seinen Kollegen, wußte, wie er seinem Herrn, dem Oberinspektor Reifer besser dienen könne. Er denunzierte diesem auch, daß B e b e r i ü ihm, dem Werkstättenvorstand, U n k o r r e k t h e i t e n zum Vorwurf mache Wir zitieren nachfolgend einige Stellen aus dem authentischen Wortlaut der Berichte des Lorenz: Es ist bei dem ganzen über den Herrn Oberinspektor hageldicht geschimpft worden, bis der Redner sich zu dem Schmachwort hat Hinreitzen lassen, datz der Herr Oberinspektor ein erbärmlicher Kerl ist, dass er viele Existenzen und Familien zerstört hat, daß er den Tischler H a i n z!, welcher das Unglück gehabt hat, längere Zeit krank zu sein, von 14 fl. auf fl. 8-40 gesetzt hat und somit seinen Tod verschuldete,.... Dann ist der Redner auf das Thema gekommen, um was alles der Herr Oberinspektor die Gesellschaft betrogen hat: daß die Tischler in seiner Wovnung 8 bis 14 Tage politieren und von der Sattlerei die Möbel gebürstet und gereinigt werden müssen, datz Fenstertafeln aus der Werkstätte in seine Wohnung kommen, datz für das Badezimmer eine Schnurhaspel in der Tischlerei gemacht worden ist, und wenn man bei seiner Wohnung vorübergeht, bemerkt man einen grotzen Rahmen, der ebenfalls m unserer Tischlerei ausgefertigt worden ist. Dann kommen sämtliche Teppiche hinaus zum klopfen und reinigen. Einmal waren wir gerade beim Ausklopfen eines großen Salonteppichs, als der Reifer auf die Wage kam und uns zugeschaut hat. Anstatt aber zu fragen: Was mackst'ihr da, bas gehört nicht zu einem Wagen, hat er eine andere Richtung eingeschlagen. Einmal wieder wurde das Tor aufgemacht und hinein wurden große Kisten geschafft. Ich war neugierig, was da eigentlich geben wird, und was war der Inhalt? Reifers und seiner Gnädigen Kleider. Ja, da ist gebürstet und geputzt worden, ja sogar Regenschirme sind repariert worden. Es sind verschiedene Stoffe (namentlich genannt) in seine Wohnung geschickt worden. So ausgiebig wußte der Spitzel Lorenz seinen Werkstättenleiter mit Denunziationen zu bedienen. Um sich diesem recht zu verpflichten und um diesem recht die Schwierigkeiten seines Spitzelamtes darzustellen, fügte er seinen Berichten ‘ auch eine Schilderung der Ausübung seines unsauberen Amtes bei. Er schildert das Martyrium eines erkannten Spitzels, der dreist und unempfindlich ist fiir die ihm von seinen Kollegen zuteil werdende Verachtung: Meine Erlebnisse. lim in der Versammlung einen Platz zu bekommen, bin ich mit dem Brünncr Zuge 630 gefahren, habe in der fünften Reihe Platz genommen und wartete stille der Dingo, die kommen sollten. Sobald der Regierungsvertreter um 7 Uhr 45 Minuten erschienen ist, nahm ich Papier und Blei zur Hand und notierte mir bei der ersten Rede die brillantesten Punkte. Indem ich aber schon früher erkannt worden bin, wurden mir langsam Worte zugeschleudert, die in meinen Ohren keine himmlische Musik verursacht haben, wie Judenknecht, Reifer sein Spitzel, elender Hund, Schuft, infame Kreatur, Bestie in menschlicher Gestalt und viele andere' ähnliche Liebcsworte. Ick) habe selbes nicht beachtet, sondern notierte weiter, bis mein Gesicht, Kopf und Notiz mit dem Biere angeschüttct wurde — gut. Auch habe ich keine Silbe gesagt. Nur auf eine Frage: Wie hcitzt denn der Hund eigentlich? habe ich mich nach dem Manne umgesehen, der mich mit dem Blicke verschlucken wollte und habe gesagt: Wenn Sie mich meinen, so heiße ich Lorenz. Mir war so viel Ausrnerkfamkeit zuteil, datz jedes Mitglied eines Theaters sich dessen rühmen könnte. In einem Augenblick, wo der M e l i ch a r über die Tribüne ging, hörte ich Worte: Siehst, du Hund, das ist auch dein Opfer. — Bei Melichar seiner Rede sind ähnliche Liebesworte hageldicht von allen Seiten mir auf mein armes Haupt geschleudert worden. In diesem Augenblick habe ich müssen aufstehen und mich durch die schon erwähnten Worte sowie meinen Blick wehren. Datz mir noch vielmals auch vom schönen Geschlecht gesagt wurde: No, Spitzel, warum schreibst denn nicht, warum notierst denn nicht? In dieser angenehmen Lage verweilte ich bis 6 Uhr 50 Minuten, wo ich unter Begleitung zweier Herren, die mich alles nannten, nur keinen braven Menschen, auf die Gasse kam und die WschicdSworte mitgenommen habe: Du Hund, du bist nicht wert, datz sich eine ehrliche Arbeiterhand gegen dich erhebe, um dich zu zermalmen. Ich ging auf die Station, wo ich zehn Minuten verweilte, um nachher beim ruhigen Wetter um dl 12 Uhr nach Hause zu kommen. Und warum das alles? — Gott helfe weiter! 2(u Schamlosigkeit, sich der Behandlung zu rühmen, die ihm von dieser Versammlung zuteil wurde, gebrach es also dem Lorenz keineswegs, wie wenig Ursache ec auch zu dieser Prahlerei hatte. Wenn er zum Schluß einer Schilderung fromm die Augen verdreht, zeigt dies, wie gut sich schurkische Demmziererer mit frömmelnder Scheinheiligkeit verträgt. Weitergeholfen wurde dem Lorenz allerdings, aber nicht etwa durch himmlischen Einfluß, da wohl auch der Himmel kein besonderes Wohl-gefallen an Spitzeln haben mag. Der Werkstättenchef ließ die Dienste seines Spitzels nicht unbelohnt, und so wurde diesem der Weg freigemacht, auf Kosten der Existenzen seiner Kollegen emporzukommen. Wir berichtigen eine alte Rechnung, wenn wir die Spitzelvergangenheit des Lorenz vor der Vergessenheit bewahren. Allen diesen Leuten, die sich wie der 'Werkstättenvorstand Reifer der Organisation des Eisenbahnpersonals entgegenstellten, ist für die Zeit ihres Lebens das Schandmal anhaften geblieben, nutzlos Arbeiter-existenzen verdorben zu haben. Den Lauf der Dinge zu hemmen, vermochte keiner der sich allmächtig dünkenden Gebieter der Eisenbahnwerkstätten! Sie Eisenbahner in der Bukowina. Es war im Jahre 1902, in den Frühjahrsmonaten, als ein kleines Häuflein der Czernowitzer Eisenbahner das polnische Fachblatt, den „Kolejarz", in die Hände bekam, in dem der Mahnruf „Eisenbahner von Galrzien hinein in die Organisation" zu lesen war. Die Bnkowmer Eisenbahner waren damals der Staatsbahndirektion Stanislau einverleibt. In Czernowitz hatten wir zu dieser Zeit die Uebergangsperiode vom k. k. Betriebsinspektorat zur k k. Betriebsleitung, beides damals noch nichtssagende Titulaturen, weil der Haupt- und Machtfaktor immer die Direktion Stanislau geblieben war, durchzumachen. Das Kronlcmd Bukowina mit dem Konglomerat von vielen Nationen, damals einer Bevölkerungszahl von 750.195 und dem großer Prozentsatz von Analphabeten erschwerte natürlich auch bei den Eisenbahnern das Verständnis für die Organisation. Die Zustände bei dm Eisenbahnern waren für das Personal und die Arbeiterschaft despotische, keine festgesetzten Grenzen der Dienstzeit, die Ruhezeit bis zur Unmöglichkeit' reduziert, schlechte Bezahlungen, die Humanitats-institutionen wie Provisionsfonds, Unfallversicherung. Krankenkasse, waren dem größten Teil der Eisenbahner gar nicht bekannt; es herrschte damals ein grenzenloses Straf-, Verfolgungs- und Protektionssystem. . Das Lesen des „Kolejarz" hatte aber doch seine Wirkung zurückgelassen, it kurzem wurde die Zahlstelle Czernowitz des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich ins Leben gerufen und einige Monate darauf zählte die Zahlstelle der Eisenbahner über 800 Mitglieder. Bald darauf begann, dank den Schikanen und Verfolgungen der Bahnbehörden, eine große Mitgliederfluktuation. .. Die Kritik und der Ruf nach gerechten Zustande» in den Fachblättern der Eisenbahnerorganisation rüttelten die Eisenbahner neuerdings auf die Bahngewaltigen, welche anfangs über die Organisation der Eisenbahner spotteten, wurden stutzig und nahmen Stellung dagegen; es begann die Slera der politischen Verfolgungen. Die Vertrauensmänner wurden von Czernowitz in die Provinz versetzt, andere pensioniert. Geldstrafen für jede Kleinigkeit verhängt, in den Avancements wurden viele geschädigt mit der Andeutung: „Gehen Sie zur Organisation, diese wird Ihnen das Avancement geben." Natürlich, die Schikanen und Versetzungen der Vertrauensmänner hatten auch die entsprechende Wirkung; es entstanden verschiedene Zahlstellen. Die Eisenbahner mußten auch in der Bukowina lernen, was das bedeutet, für die Organisation tätig zu sein; im Herbst des Jahres 1902 wurden die Mitgliedsbücher der Zaylsülle Czernowitz durch die politische Behörde konfisziert, das war in der Zeit des Eisenbahnministers Wittek und )es Betriebsleiters Dr. Viktor Hmdey in Czernowitz. Es begann eine regelrechte Verfolgung. In Gegenwart der Vorstände mußte mancher Eisenbahner sein Mitgliedsbuch zerreißen oder verbrennen und die Erklärung abgeben, daß er ein für allemal der Organisation den Rücken kehren und fernbleiben werde. Es half jedoch nichs, die Idee der Organisation hat dadurch erst recht bei den Eisenbahnern in der Bukowina festen Boden bekommst. Am 22. Februar 1903 fand die konstituierende Verfcminlung der Ortsgruppe Czernowitz statt; seitdem geht es immer vorwärts. Viele Reformen haben die Eisewahner mit Hilfe der Organisation auch in diesem rücksändigen Land errungen. Dis zum Jahre 19C5 mußten die Eisenbahner im Klassen- und Kulturkampf vieles über sich ergehen lassen. Nach der Anerkennung d‘£ Eisenbahnerorganisation als wirkliche Vertreterin des Sersonals durch das Eisenbahn-Ministerium (Oktober 19(5) mußten auch die Bahn-Behörden in der Bukowim zum größten. Teil ihre Front gegen das Personal Verlisten, auch die Bahnbeamten kamen damals langsam zur Einsicht, daß die bei den Eisenbahnen Beschäftigten die Macht nur dann besitzen können, wenn alle in einte mächtigen Organisation vereinigt sind. Den Spitzel-, Detunzianten- und Judasdienst mußten daher an Stelle der Bahnbehörden andere übernehmen, und leider diesmal Eisenbahner selbst, von Strebern irregeleitete Meischen. Im Jahre 1909, nachdem die christlichsozialen Verkchrsbünoler in den westlichen Provinzen schon ausgespiclt hatten, sind sie in die Bukowina gekommen, um htzr ihr Prestige auf Kosten der schwer leidenden Eisenbahner zu heben. Die größten Verhetzungen und Derleumdingen unter dem Personal begannen. Das Denunzieren der Mitglieder der zentralen Organisation wurde stets bei Lohnkämpfen oder bet Wahlen in die Humanititsinstitutionen durch die chrrst-lichsozialen Verkehrsbünller geübt. Das war die liebste Waffe der Schmarotzer öt den Errungenschaften der Organisierten, jene zu verleumden, denen sie ihre halbwegs gesicherte Stellung zu veidanken hatten. Im Jahre 1912 werden es zehn Jahre, seitdem in der Bukowina die internationale Eisenbahnerorganisation gegründet wurde. In diesem Augenblick sollen die nächsten Aufgaben berührt werden. Die Ortsgruppe Czernowitz,. welche jetzt mehrere hundert Mitglieder zählt, hat noch vieles zu leisten. In der Bukowina sind beiläufig beschäftigt: 1800 provisorische Arbeiter, 45 Ofsiziantinnen und Manipulantinnen, 354 Unterbeamten, 950 Diener. und Aushilfsdiener, dazu kommen , noch einige hundert! Beamten. Die bureaukratischen Zustände lassen noch sehr vieles zu wünschen übrig, um auf dem Gebiet der Sozialpolitik für da? Personal etwas Nützliches zu, leisten. Die Krankenversicherung ist eine ungenügende. Die Wahl der Aerzte erfolgt nach bureaukratischen Grundsätzen. Statt die Unfallversicherung auszubauen, wird, alles daran gelegt, um diese zu verschlimmern. Bei einer Betriebslänge von 581-3 Kilometern in der Bukowina wurden im Jahre 1910 ansbezahlt: Kr. 11.661-50 an Heilverfahrens-reuten, 50 Kr. Beerdigungskosten, Kr. 718-37 an dauernden Witwenrenten und Kr. 1077-38 an dauernden Kinderrenten. Ferner an Unfallentschädigungen im Jahre 1910, und zwar: Heilverfahrensrenten Kr. 30.456-95, Beerdigungskosten 100 Kr., dauernde Renten Kronen 106.024-81. Die vorangeführten Zahlen zeigen, wie viele Opfer jährlich im Eisenbahndienst in der Bukowina fallen. Der 1. Mai ist der Feiertag der Arbeiter. An diesem Tage gedenken wir Eisenbahner des innigen Zusammenhanges der Eisenbahner mit der gesamten Arbeiterschaft. Wir rufen mit der klassenbewussten Arbeiterschaft: Es lebe der Sozialismus, es lebe die internationale -Organisation! ____________________ $rete!oB*) über die in der Zeit vom 15. bis 19. Dezember 1911 im k. k. Eisenbahnministerium (Departement 4) stattgefun denen Sitzungen des ArbeiterzentralmiSschusscS für die Arbeiter der k. k. österreichischen Staatsbahnen. (Fortsetzung.) Ordnungsstrafen. Die Beratung des § 9 leitet der Referent mit dem Hinweis auf die gleichlautenden Bestimmungen in der Dienstordnung für das definitive Personal ein und betont, dass für das Strafausmaß im Interesse der Arbeiter und im Gegensatz zu den bestehenden Arbeitsordnungen eine oberste Grenze festgesetzt worden sei. „ . Mitglied Rzeh ak beruft sich auf die Arbeitsordnung für die Werkstättenarbeiter der ehemaligen StaatSeisenbahn-gesellschaft und spricht sich überhaupt gegen die Anwendung von Geldbußen bei Uebertretungen gegen die Arbeitsordnung aus, da durch diese meist nicht der Arbeiter, sondern vielmehr dessen Familie empfindlich in Mitleidenschaft gezogen wird. Oberinspektor Bosshardt begründet die Notwendigkeit der Geldstrafe als wirksamstes Disziplinarmittel, auf welches nicht verzichtet werden könne. In der im Gegenstand geführten Debatte ergreifen die Delegierten Beck. Schneider. Hum er. Freischlag und Prie 8 nerdas Wort und erachten den Betrag von 10 Str. als zu hoch bemessen; ebenso geben sie ihrer Meinung dahin Ausdruck, dass die Geldbuße erst als äußerstes Mittel heran, gezogen werden möge. „ , Vertreter Heider stellt nunmehr den Antrag, ven Absatz lb des § 9 nachstehend abzuändern: „Nach wiederholten fruchtlosen Ermahnungen und Siugcit mit Geldbußen, welche im allgemeinen innerhalb des Zeit-raumes eines Monates die Höhe eines halben Tagesverdienstes nicht übersteigen dürfen, in Fällen besonders strafbaren Verhaltens jedoch auch im höheren Ausmaß, ,und zwar bis zum Betrag von 5 Kr. auferlegt werden können." Dieser Antrag wird vom Arbeiter-ZentralauSschutz angenommen. weschwerdefnhrnng. Bei dem Kapitel über die Beschwerdeführung (§ 15) wenden sich die Mitglieder Rzehak. Beck und PrieSner gegen die Verhängung einer Ordnungsstrafe bei angeblich unbegründeten und leichtfertigen Klagen, weil die Beurteilung des Begriffes „Mutwillen" ganz dem Ermessen des Dienstvor-standes überlassen fei. Sie beantragen sowohl die ganzliw« Streichung des Absatzes 4, als auch die Abänderung, des Ab-satzes 5, dessen Bestimmungen nach Angabe des Vertreters Heider in der Arbeitsordnung für die Werkstättenarbeiter der ehemaligen Kaiser FerdinandS-Nordbahn ebenfalls nicht enthalten sind. , . . _ , . . Nach Annahme dieser Antrage von seiten der Delegierten f wäre sohin Absatz 4 zu streichen und hätte Absatz 5 zu lauten: .Bei Kollektivbeschwerden darf deren mündliche Vor-bringung oder persönliche Ueberreichung nur durch eine Jo» erduung von höchstens drei Personen erfolgen." Kontumaz. > Hinsichtlich der im § 12 vorgeschriebenen Vorschriften über die Behandlung der Arbeiter während der Kontumaz stellen die Mitglieder Rzehak, Beck und Frei sch lag den Antrag, den ganzen zuletzt bezogenen Lohn, beziehungsweise den vollen Grundlohn als SubstentationSbeitrag festzusetzen, damit der Arbeiter und dessen Familie durch den sie ohnehin schwer schädigenden Krankheitsfall nicht völlig dem Rum prctS-gegeben werden. Delegierter H u m e r ersucht noch um die einheitliche Regelung dieser Frage für die Arbeiter aller Dienst-zweige, worauf der Abänderungsantrag vom Arbeiter-Zentral. auSfchuh angenommen wird, nach welchem § 12 zu lauten ^atte" „Arbeiter, welche wegen Auftreten? von JnfektionS-krankheiten in ihrer Familie nach den bestehenden Vorschriften für den Sanitätsdienst kontumaziert werden, haben wahrend der Kontumaz, längsten? aber auf die Dauer von drei Monaten auf einen SustentationSbeitrag in der Hohe des ganzen zuletzt bezogenen Lohnes (hinsichtlich der Akkordarbeiter: d-S vollen Grundlohnes) unter der Voraussetzung Anspruch, dass sie zur Zeit der Kontumaz, kürzere unverschuldete Unterbrechungen der Arbeit eingerechnet, mindestens ein Jahr in den Diensten der Staatseisenbahnverwaltung gestanden sind und nicht etwa während der Zeit der Kontumaz anderwärts in Arbeit treten." und Auszahlung der Verdienstbeträge. Bei der Beratung des 8 14 über die Verrechnung der Verdienstbeträge kommt der Referent auf die in diesem Belangen in» Arbeiter-ZentralauSschutz bisher eingebrachren Anträge zurück und erklärt, dass diesen Wünschen nach ,Tunlichkeit Rechnung getragen worden sei, dass jedoch die Erfüllung so weitgehender Forderungen, wie beispielsweise die anderthalbfache und zweifache Berechnung der Uc&erstunbcn schon aus finanziellen Rücksichten nicht möglich sei; immerhin sollen nunmehr an Stelle der bisherigen Entlohnung der Heber» *) Siehe Nr, 8 .Der Eisenbahner". Berechnung '»I» WS >-> Mitglied Schneider stellt den Vermittlungsantrag auf Zuerkennung einer UnterkunftSgcbühr im Falle die Ueber-nachtung in einer Station erfolgt, in der keine Kasernen, beziehungsweise keine für die Arbeiter unentgeltlich zu benützenden, freien Schlafstellen sich befinden. Mitglied F r c i s ch l a g möchte als Höhe der Unter» kunftsgebühr den Betrag per 2 Kr. per Nacht für diejenigen Arbeiter bestimmen, bereit Gruudlohn weniger als -1 Kr. betragt: ferner findet er cs für geboten, im Absatz 17 an Stelle der Worte „sechs Stunden" und „lMfach", die Worte „fünf Stunden" und „2sach" zu setzen. Sodann stellt Mitglied P r i c s n e r im Namen sämtlicher Delegierten an das Eisenbahnministcrium bas Ersuchen, im Falle einer Neubearbeitung des Gebührenregulativs aus die für die Arbeiter bedeutungsvolle Regelung der Zehrgeld» bczüge das größte Augenmerk zu richten. Bei Besprechung des Absatzes 18 verliest Oberinspektor Korn die diesbezügliche Bestimmung der Arbeitsordnung für Heizhäuser, worauf die Delegierten Kubitschek und P r i e S n c r in Nachahmung des § 7 der Arbeitsordnung für das in Heizhäusern beschäftigte Personal eine präzisere Fassung des Absatzes 18 in der Weise beantragen, daß die auf der Fahrt verbrachte Zeit unter allen Umständen als Arbeitszeit^, anzusehen sei. ' —-------- l Die Delegierten Rzehak und P r i e S n e r begründen die Streichung des ganzen Satzes nach dem Worte „gerechnet" im Absatz 21. Nach längerer Beratung geben die Delegierten ihr Gutachten dahin ab, daß die Absätze 17, 18 und 21 nachfolgend abzuändern wären, während der Absatz 20 unverändert bleiben könnte: „Für jede Verwendung außerhalb der Domizilstation wird dem Taglohnarbcitcr außer seinem Lohn eine besondere Entschädigung (Zehrgeld) sowie nach Möglichkeit Naturalunterkunft gewährt, und zwar: a) in der Höhe eines ganzen Taglohncs für je 24 Stunden sowie für eine weniger als 2t Stunden dauernde dienstliche Abwesenheit von der Domizilstation, wenn dieselbe eine Nacht (das ist mindestens 6 Stunden zwischen 6 Uhr abends und 6 Uhr früh) währt. Bei einer 24 Stunden übersteigenden Abwesenheit von der Domizilstation wäre für eine 24 Stunden oder ein Viel» aches von 24 Stunden überschreuende Restzahl von Stunden das Zehrgeld nach den in den Pmktcn b und c festgesetzten Grundsätzen zu berechnen; b) in der Höhe eines halben Taglohnes für eine auswärtige Verwendung, bei welcher die Abwesenheit von der Domizilstaiion weniger als 24 Stunden oder keine Nacht, jedoch mindestens 5 Stunden dcuert, für welche Zeitdauer die Nachtstunden von 8 Uhr abends bis 0 Uhr früh als zweifache Zeit zu rechnen find, ferne: auch bei geringerer Dauer als 5 Stunden, wenn die auswärige Verwendung die Mittag-pausc in sich schlicht; c) in der Hälfte des für die Dauer der Abwesenheit von der Tomizilstation entfallenden Teiles des Taglohncs, wenn die Verwendung weniger als 6 Tages- oder 2Vs Nachtstunden beträgt und die auswärtige Verwendung nicht in sich schlicht, wobei für die Stunde der Abwesenheit von der Tomizilstation ein Neuntel des Taglohncs verrechnet wird." Absatz 18: „Die auf der Fahrt verbrachte Zeit wird in allen Fällen als Arbeitszeit betrachtet. Eventuelle Ruhepausen im Exponier»' gSort werken hinsichtlich des TaglohncS nur innerhalb der normalen Arbeitsstunden als Arbeitszeit gerechnet." Absatz 21: „Bei Verwendung von Akkordarbeitern außerhalb der Domizilstation wird daS Zehrgeld nach dem Durch» schnittrtaglohn der bezüglich#, Arbeiterkatcgorie berechnet." Im Absatz 22 vermissen die Delegierten PrieSncr, Thumfort und Schneider die Berücksichtigung ihres langjährigen Wunsches nach Verwendung von Lohnzetteln bei der monatlichen Harptaukzahlung der Arbeitslöhne, und richten an daS Eisenbahnministerium die Aufforderung, behufs leichterer und rascherer Abwicklung des Auszahlungs-Verfahrens, Lohnzettel allgemein einzuführen. Der Referent gibt bekannt, daß der Angelegenheit der Auszahlung mit Lohnzetteln ein besonderes Augenmerk zugewendbt wird; dah jedoch im gegenwärtigen Zeitpunkt dieselbe noch nicht spruchreif sei. Sowohl in arbcitStechnischer Hinsicht als auch aus finanziellen Rücksichten begegne die Lösung dieser Frage großen Schwierigkeiten; es werben jedoch bereit« seit geraumer Zeit bei den Auszahlungen in den Werkstätten praktische Versuche mit Lohnzetteln vorgenommen, von deren Ergebnis die allgemeine Einführung der Lohn» zetteln abhängig sein wird. Delegierter T h u m f o r t verweist auf die guten Erfahrungen bei den Auszahlungen mit Lohnzetteln in der Werkstätte Knittelfeld, welche ohne jegliche Personalvermchrung stattfindet. Sodann wird der formale Antrag gestellt, den Absatz 22 wie folgt zu formulieren: „Die Auszahlung der fälligen Arbeitslöhne findet monatlich im nachhinein mit Ausfolgung von Lohnzetteln statt, und erfolgt die Hauptauszahlung der Arbeitslöhne am ersten des dem Verrechnungtabschluh folgenden Monats Akontozahlungen bis zur beiläufigen Höhe des in8 Verdienen gebrachten Lohnes werden nach Wunsch der Arbeiter wöchentlich geleistet." Dieser AbänderungSantreg sowie die Absätze 23, 24, 25, 26 des § 14 und auch § 15 »erden in ihrer ursprünglichen Form sodann von den Delegierten angenommen. Kündigung. Bei dem die Kündigung behandelnden § 16 wird nach kurzer Begründung seitens des Delegierten Kubitschek die gänzliche Streichung des Absatzes 3 vom Arbeiter-Zenrral-auSschuß angenommen. Auflösung des ArbcitSvcrhältnisscS. Bei Besprechung des § 17 bemängelt Vertreter Heider die kleinliche Aufzählung der vielen Fälle, in denen der Verwaltung das Recht zusteht, die Arbeiter ohne Kündigung zu entlassen, und führt aus. dah die Verwaltung viel zu sehr die Interessen der Arbeiterschaft gefährdende Machtbefugnisse sich Vorbehalten habe; im besonderen wendet er sich gegen die sofortige Entlassung bei einmaligem unbefugten Verlassen der Arbeit oder unentschuldigtem Fernbleiben von der Arbeit, und verlangt die Anwendung dieses äußersten Mittels erst bei wiederholten derartigen Vorkommnissen; ebenso bezeichnet er die gegen die Agitation gerichteten Bestimmungen für überflüssig, da einerseits bereits an anderer Stelle (§ 7 der Arbeitsordnung) den Arbeitern diesbezügliche Vorschriften gemacht worden seien und anderseits die politische Betätigung ein gewährleistetes Recht jedes Arbeiters sei. Hierauf erwidert der Referent, dah dieselben ausführlichen Bestimmungen auch in der Dienstordnung enthalten sind und dah den Arbeitern in diesen Belangen nicht mehr Rechte eingeräumt werden können als den definitiven Bediensteten. _ _ , Delegierter Beck möchte die Streichung der Worte „oder deren Angehörige" im Absatz g, da durch die Arbeitsordnung nur Bestimmungen hinsichtlich de« Verhältnisses zwischen Arbeitgeber und dessen Organen einerseits und den Arbeitern anderseits, nicht ober auch hinsichtlich der Familienangehörigen festgelcgt werden sollen. Die Delegierten Beck und R z e h a k stellen nun die formalen Anträge auf Abänderung der Punkte e, f und g stunden derartige Leistungen mit dem l'Zfachem Ausmaß des für jede Arbeitsstunde entfallenden Taglohnes in Anrechnung gebracht werden, welches ÄuSmah einer 2vprozeiitigen Ueber-stundenentlohnung entspräche. Den Ausführungen des Referenten stellt Mitglied Rzehak die Tatsache gegenüber, dah die Werkstättenarbetter der St.-E.-G. schon seit einer Reihe von Jahren die ändert-! halb-fache Ueberstundenvergütung besitzen und spricht sich für eine einheitliche Durchführung der Uebcrsiundencntlohnuug int .anderthalbfachen, beziehungsweise zweifachen Ausmaß aus. Im gleichen Sinne sprechen Delegierter Beck, welcher jouf die bestehende Ucberstundenentlohnung der Nordwcstbahn-arbciter aufmerksam macht, und die Delegierten T h u m f o r t und Priesner, die in dem Absatz 8 die analoge Richtigstellung der 0% Arbeitsstunden in 9 Arbeitsstunden vornehmen. Mitglied Kubitschek möchte im Absatz 4 auch die Bestimmung aufgenommen sehen, dah den Taglohnarb-itern, im Falle der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers auf eine» Sonntag fällt, der dolle Taglohn, beziehungsweise den Akkordarbeitern der Durchschnittsverdienst auSbczahlt werde. Dieser Abänderung wird von den Delegierten allseits zugcstimmt und hätte Absatz 4 nach den gestellten Anträgen nunmehr zu lauten: „Für den Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers wird, auch wenn derselbe auf einen Sonntag fällt, den im Taglohn stehenden Bediensteten und Arbeitern, die weder beurlaubt •noch im Krankenstand, beziehungsweise kontumaziert sind, der volle Taglohn, den Akkordarbeitern unter denselben Voraussetzungen der durchschnittliche' tägliche Verdienst ausbezahlt." Nach Begutachtung der Absätze 5, 6 und 7 stellt Delegierter Priesner den formalen Antrag auf Streichung der Absätze 8, 9 und 10, an deren Stelle nachfolgende Bestimmungen einzusetzen wären: „Arbeiten über die normale Arbeitszeit werden in der Zeit von 6 Uhr morgens bis _8 abends als Ueberstundenarbeit anderthalbfach. Arbeiten an Sonn- und Feiertagen oder zur Nachtzeit (das ist von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens) zweifach entlohnt." Dieser Antrag wird vom Arbeiter-Zentralausschuß angenommen. Bei Absatz 11 wird die Korrektur der „9)4". in „9"« ständige Arbeitszeit beantragt, worauf die Mitglieder H u m e r und Schneider die angeregte Abänderung des Absatzes 12 begründen, der nach ihrer Meinung in der gegenwärtigen Fassung eine Gefährdung der Interessen der Arbeiterschaft bedeute; sie geben zu, dah die Beschaffenheit mancher Arbeiten im Eisenbahudienst einen Arbeitsschluh auf die Minute oft nicht zulasse, dah hinwiederum eine Bestimmung, die eine unbezahlte tägliche Mehrleistung bis zu 30 Minuten vorsieht, die Arbeiter gänzlich der Willkür und Schikane der AufsichtSorgcme prciSgübe. Die Mitglieder PrieSncr und Schneider befürworteten die Bezahlung jeder angefangenen Stunde ohne Einschränkung, worauf der Referent repliziert, dah die Festsetzung einer bestimmten Zeitgrcnze, unter welcher eine Vergütung der Bruchteile von Stunden nicht stattfindet, im beiderseitigen Interesse gelegen sei, daß jedoch die Verwaltung nicht in der Lage sei, für die Leistung einer oder mehrerer Minuten über die normale Arbeitszeit hinaus die volle Stundencntlohnung zu bezahlen; in diesem Sinne sprechen auch Oberinspektor Voßhardt, unter Bedachtnahme auf die bedingte Rückwirkung im Berkehrsdienst, und Inspektor M a l e e vom Standpunkt des von ihm vertretenen Dienst» zweige», und heben hervor, dah die Herbeiführung von Ueber-zeiien nicht üloh in der Hand der Aufsichtsorgane gelegen sei, sondern auch von den Arbeitern forciert werden könne. Nach längerer^ Debatte, an der sich die Delegierten Schneider, T h u m f o r t, Rzehak, Priesner, P a I i s e ?, N e-j c d l h, S t i ch a und H u m e r beteiligen, wird der Absatz 12 Pom Arbeitcr-Zentralausschutz in nachstehender Modifizierung angenommen: „Bruchteile von Stunden, welche 15 Minuten oder mehr als 15 Minuten betragen, sind in allen Fällen als volle Stunden zu verrechnen; dagegen findet eine Entlohnung von Bruchteilen von Stunden unter 15 Minuten nur dann statt, wenn an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen lieber» zeiten von weniger als 16 Minuten geleistet worden sind." Bei Punkt 13 bringt Delegierter Beck den Wunsch der Akkordarbeiter vor, der auf die Gewährung wöchentlicher Abschlagszahlungen der Akkordanten gerichtet ist. Der Antrag auf Ersetzung des Wortes „monatliche" durch „wöchentliche" findet die Zustimmung aller Delegierten; ebenso wird die vom / Mitglied Priesner angeregte Streichung des Worte« „nur" im Absatz 15 von den Delegierten angenommen. Mit der Fassung des folgenden Absatzes können sich die \ Delegierten Rzehak und PrieSncr nicht einverstanden / erklären und stellen das Verlangen, dah derartige Veränderungen in der Entlohnungsart nur mit Zustimmung der be-teiligten Arbeiter vorgeiwmmen werden dürfen. \ Bau rat Hatschbach und Inspektor M a l e c können vom Standpunkte der von ihnen vertretenen Dienstzweige einer solchen Abänderung keinesfalls zustimmen, weil dadurch die für den Dienst unerlähliche Freiheit der Disponibilität eines Vorstandes völlig unterbunden werden würde. Schließlich stimmen die Delegierten für die Fassung des Absatzes 16 in nachstehender Weise: „Der Vorstand der Materialmagazinsleitung ist Berechtigt, den Tagtohnarbeitern - im Einvernehmen mit den Ar-jbeitern — Arbeiten im Akkord (Stücklohn) zu übertragen, sowie auch anderseits Akkordarbeiter im Taglohn zu verwenden." Hierauf führt der Referent au«, dah zu den Absätzen 17 bis inklusive 21 des § 14, durch welche die Entlohnung der Arbeiter bei deren Verwendung außerhalb der [Domizilstation geregelt wird, verschiedene Abänderungen seitens der Delegierten vorgeschlagen worden sind, so vor allem der Antrag auf Zuerkennung einer für jeden Ort besonders zu ermittelnden UebernachtungSgebühr neben dem Zehrgeld. Er schildert die gegen diesen Antrag obwaltenden Schwierigkeiten, durch dessen Annahme das ganze diesbezügliche im Gebührenregulativ festgelegte System fallen mühte, da bisher eine llnterkunftsgebühr ausnahmslos nur dem Lokomotiv- und ZugbegleitnngSpersonal gewährt wird; aus demselben Grund müßte er auch den Antrag auf Herabsetzung der Stundenzahl von sechs auf fünf Stunden für die Mindestdauer der Abwesenheit von der Domizilstation ablehnen. ; Oberinspektor Korn und Oberinspektor B o h h a r d t [Beben hervor, daß die Zuerkennung einer für den ganzen 'Dienstbereich gleichmäßigen UnterkunftSgcbühr für das Lokomotiv- und Zugbegleitungspersonal deshalb gerechtfertigt erscheint, weil diese Bediensteten zwar Fahrgebühren erhalten, nicht aber eines Zehrgeldes teilhaftig sind; ebenso spricht sich Oberingenieur Wenzel gegen eine Generalisierung und Kumulierung der Unterkuuftsgebühr mit dem Zehrgeld aus. Oberinspektor Boh Hardt veranschaulicht den. Delegierten die praktische Undurchführbarkeit einer für jeden einzelnen Ort festzusetzenden Unterkunstsgebühr. Mitglied PrieSncr trägt diesen Ausführungen Rech nung und beantragt demnach, die UnterkunftSgcbühr für die Arbeiter in dem für das Fahrpersonal bestimmten Ausmaße festzusetzen, während Mitglied Rzehak sich für die obligatorische Naturalbeguartierung ausspricht. Der Referent bemerkt hiezu, daß eine absolute Ge mähr für die Naturalunterbringuug nicht gegeben werden könne, worauf Mitglied Rzehak seinen Antrag dahin modifiziert, daß die Naturalunlcrkunft nach Möglichkeit gewährt werden möge. des § 17, die vom Arbeiter-ZcntralauSschuß angenommen werden. Die Absätze hätten demnach zu lauten: e) die ihm nach dem Arbcitsvertrag obliegende Arbeit wiederholt unbefugt verlassen hat oder ohne gerechtfertigte Entschuldigung wiederholt zu dieser Arbeit nicht erschienen ist, die ihm durch die Arbeitsordnung oder andere Vorschriften auferlegten Pflichten trotz wiederholter Ermahnungen verletzt oder vernachlässigt; 1) die übrigen Arbeiter oder Angestellten zum Ungehorsam im Dienste, zum unordentlichen LebenSwanoel oder zu unsittlichen oder gesetzwidrigen Handlungen zu verleiten sucht; g) sich eine grobe Ehrenbeleidigung, Körperverletzung, gefährliche Drohung oder eine Verletzung der Sittlichkeit gegen die Vorgesetzten oder gegen die übrigen Arbeiter zuschulden kommen läßt." Im Einklang mit der zu Punkt g des § 17 intendierten Abänderung wird ebenfalls die Streichung der Worte „oder dessen Angehörige" im § 18 von den Delegierten empfohlen, wohei der Referent es nicht unterläßt, die Delegierten aufmerksam zu' machen, daß diese Vorschrift im Gesetz vom 28. Juli 1902 (betreffend die Arbeitsordnungen für Regiebauten und Hilfsanftalten der Eisenbahnen) entnommen sind und lediglich zum Schutze der Arbeiterschaft dienen sollen. Trotzdem wird der Antrag auf Streichung dieser Worte aufrecht erhalten und vom Arbeiter-Zentralausschuß angenommen. Zeugnis. Nach unveränderter Annahme des § 19 erfolgt die Beratung des § 20, zu dessen Absatz 2 eine Aenderung beantragt wird, wonach die bei Ausstellung eines Zeugnisses auflaufenden Kosten nicht vom Arbeiter, sondern vom Betrieb zu bestreiten wären. _ Gegen diesen Antrag nimmt der Referent Stellung und teilt tnii/daß die Uebernahme der Stempelgebühr seitens der Staatscisenbahnvcrlvaltung, da der Staat zugleich der ent-richtende Arbeitgeber und Empfänger wäre, einer Aufhebung der Stempelpflicht gleichkäme, und daß eine Aenderung der allgemeinen Gebührennormen mit der Erstellung der Arbeitsordnungen nicht verquickt werden könne. Der Antrag auf Ersetzung des Wortes „Arbeiter" durch da« Wort „Betrieb" im Absatz 2 des § 20 wird vom Arbeiter-Zentralausschuß angenommen. S ch l u ß b e st i m m u n g. Zu den Schlußbestimmungen der Arbeitsordnung im § 21 ergreifen die Mitglieder H u m e r, F r e i s ch I a g, Kubitschek und Priesner das Wort, und ersuchen um die Erstreckung der Vorbehaltefrist von 24 Stunden auf eine Woche, welcher sämtliche Delegierte zustimmen (siehe Protokoll bei Beratung dieser Materie im Stationsdienst). Nach Verlesung der jeder Arbeitsordnung ange-schlosienen Sicherheitsvorschriften für das Bahnpersonal erscheint die Beratung der Arbeitsordnung für das in Material-Magazinen beschäftigte Personal beendet. n | — ArbeitSordnung für das im Vau- und Bahnerhaltungsbienst beschäftigte Personal. Sodann wird zur Begutachtung der Arbeitsordnungen für die im Bau- und Bahnerhaltungsbienst und für die im Stations- und Fahrdienst beschäftigten Arbeiter geschritten. Ehe in die Beratung der einzelnen Bestimmungen der beiden letztgedachten Arbeitsordnungen eingetreten wird, gibt der Arbeiter-Zentralausschuß an dieser Stelle die Erklärung ab, daß alle jene Abänderungsanträge, welche anläßlich der Beratung der Arbeitsordnung für die Materialmagazine zu Gutachten cttiobcn worden sind, insofern deren Anwendung nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird, auch für die. Arbeitsordnungen des im Bau- und Bahnerhaltungs- und im Stations- und Fahrdienst beschäftigten Personals zu gelten hätten und daher von einer neuerlichen Stellungnahme zu den bezüglichen Bestimmungen abgesehen werden könne. Personal. Zu § 1, Absatz 1 B, erheben die Mitglieder Frei-schlag, Hum er und Th um fort Einwendungen gegen die geplante Einteilung der Bahnerhaltungsarbeiter ui 1. ständige. 2. nicht ständige Arbeiter, 3. Hilfsarbeiter, 4. jugendliche Arbeiter, indem sie befürchten, daß durch eine Unterteilung der Arbeiter die ständigen und nicht ständigen Arbeiter schwer geschädigt werden würden, da der Vorstand nunmehr trachten würde, möglichst Hilfsarbeiter als Arbeit"' kräfte zu verwenden. Durch eine derartige Institution wurde nach Ansicht des Mitgliedes Schneider zeder Arbeiter unge-bührlich lange auf seinem Anfangslohn stehen bleiben und der Lohnvorrückungen nicht teilhaftig werden. Mit der Eliminie-runa der Hilfsarbeiter aus der Arbeitsordnung erklären staj auch die Mitglieder Palisek, Sticha, Nejedly und Ablinger einverstanden. Die Unterteilung in Hilfsarbeiter bedeutet nach der Anschauung der Mitglieder Schneider, Thumfort und Kubi-tschek eine Verschlechterung des gegenwärtigen Zustandes, weil die Arbeiter dadurch eine Stufe mehr bis zur endlichen Erreichung des Definitivums durchzumachcn hätteii. Baurat Hatschbach verweist auf die Notwendigkei» der Verwendung von Aushilfsarbeitern im Bau- und Bahn-erhaltungsdienst, in welchen: des öfteren eine größere Zahl von auswärtigen Arbeitskräften für verschiedene, kurzfristige, Dringliche Arbeiten herangezogen werden müssen. , Der Referent sucht die Bedenken der Delegierten aeaen die Aufnahme der Hilfsarbeiter in die Arbeitsordnung zu° zerstreuen und ein Einvernehmen mit den Delegierten dahingehend zu erzielen, die Hilfsarbeiter aus dem §1 der Arbeitsordnung zu eliminieren und> gelegentlich! der Schlußbestimmungen (8 211 die Frage der Aushilfsarbeiter als Freischlag die (»malen Anträge, die Hilfsarbeiter aus der im 8 1. Absatz 1B, ge-troffenen Einteilung zu entfernen, in weiterer Folge alle die Hilfsarbeiter betreffenden Bestimmungen auS der Arbeit». Ordnung zu streichen, und die Hilfsarbeiter mit dem Worte Aushilfsarbeiter" zu bezeichnen. Die AuShilfSarbeiter waren in den Schluhbesiimmungen zur Arbeitsordnung zu definieren. Diese Vorschläge werden vom Arbeiter-Zentralausschuß an« Inkonsequenter Durchführung wären sodann im § 1 der Absatz 4 und im § 3 der Absatz 2 gänzlich zu streichen. ..... Aufnah m c. Zu § 4 beantragt Mitglied Freischlag die gleichmäßige Behandlung der jugendlichen Arbeiter mit den ständigen uns nicht ständigen Arbeitern und die Subsumierung derselb.n unter die Arbeitsordnungen. Dieser Antrag wird vom Arbeiter. Zentralausschuß angenommen. Auf eine Anfrage des Mitgliedes Thumfort wegen Veröffentlichung der Normierung für die Arbeiter in den Amts-blättern, erteilt Banrat Hatschbach die Aiitwort, dag dir Normierung ein rein verwaltungstechnisches Mittel für die Präliminierung sei und wegen ihrer variablen Beschaffenheit nicht einmal für daS definitive Personal zur Veroffent-lichung gelangen könne. Arbeitstage, Arbeitszeit, Arbeitspausen, Sonn- und Feiertags arbeit. Die Begründung der in der Vorberatung beschlossenen Abänderungen zu den Bestimmungen des § 5 übernehmen die Mitglieder F r e i s ch l a g und Schneider, indem sie .-vGistnbahüer.» ,A "...., ,. ... ... - ^ Sette». , ■*■» II* > ... ■■ m. ..................................... ii,■■■■.■<■.-.« ...................................................... » ^1 die Arbeiterjügend, das mit der Einführung des gleichen Nr. 13 •>, --------- auf den schwierigen, allen WitterungSunbilden unterworfenen Dienst der Oberbauarbeiter Hinweisen. Durch Vergleichung der Arbeitszeiten der meisten ähnlichen Betriebe mit der im Bau- und Bahnerhaltungsdienst bestehenden Arbeitszeit, kommen sie zu dem Schluffe, datz die Bau- und Bahnerhaltungsarbeiter am ungünstigsten gestellt sind. Baurat Hatschbach tritt dieser Behauptung entgegen und stellt fest, datz in Wirklichkeit die Arbeitszeit ohnehin nicht zehn Stunden betrage, sondern datz die Arbeitszeit in Strecken mit regem Verkehr sich sogar um 1 bis V/2 Stunden verringere und infolgedessen den Arbeitern hinlänglich Zeit geboten sei, sich während dieser durch den Zugsberkehr hcrvorgcrufenen Pausen auszurasten. (Schluß folgt.) Inland. Der gemeinsame Voranschlag. Der Voranschlag für den gemeinsamen Staatshaushalt per 1912 weist folgende Ziffern auf:. im» gegen BewM« gung 1911 Kronen Bruttoerford-rnis ................... 481,436.766 + 23,532.902 Bedeckung ...................... . . 10,513.444 -j- 1,199.383 NettocrsorderniS..................... 470,923.322 + 22,333.519 Verteilung auf die einzelnen Ressorts: Ministerium des Aeuhern................ 16,209.484 + 623.789 Kriegsministerium: Heer............................... 372,380.521 + 18,136.254 Marine................................ 67,714.150+ 3,551.740 Gemeinsames Finanzministerium. . . 4,697.872 + 20.286 Nechnungskontrolle........................ 344.466 -j- 3.190 Dazu die außerordentlichen Kredite: Ministerium dcS Acußcrn................... 247.619 + 50.000 Kriegsministerium: Heer..........................» 5,286.140 — Marine , ..................... . . 4,043.060 51.047 Zusammen. . 9,576.819 — 1.710 Von dem Gesamtersordernis von 561,923.322 Kr., gegen das Vorjahr eine Steigerung von 31,334.519 Kr., verschlingt also der Moloch Militarismus nicht weniger als 540,423.881 Kr. Neben diesen ordentlichen und außer-ordentlichen Erfordernissen spricht das gemeinsame Ministerium noch eine weitere Reihe von Krediten an. Diese sind die folgenden: Die außerordentlichen Heereserfordernisse für die Kommandos, Truppen und Anstalten in Bosnien mit 12,68.346 Kr., das ist mit derselben Höhe wie im Vorjahre. Sodann die zweite Rate der bereits im vorigen Jahre eingeleiteten, außerordentlichen Erfordernisse zur Ausgestaltung des Heeres mit 19 Millionen Kronen. Die zweite Rate der planmäßig auf mehrere Jahre verteilten Beschaffungen zur Ausgestaltung der Flotte (vorwiegend für den Bau der Treadnougths) mit 67 Millionen Kronen. Sodann einen weiteren Betrag von 4 Millionen Kronen für die Anschaffung der Feldkanonen und euren Betrag von 1 Million Kronen für die Hafenarbeiter in Polci. Endlich noch weitere kleine Kredite von ungefähr 1 Million Kronen. Die Bedeckung der gemeiniamcu Ausgaben hat in erster Linie aus den Zöllen zu erfolgen. Die Einnahmen des Zollgefälles werden nach Abzug des RegiepauschalS und des an die bosnische Landesverwaltung zu entrichtenden Zollpanschals mit 183,466.719 Kr., das ist gegenüber dem Vorjahre um rund 11-77 Millionen Kronen höher veranschlagt. Die Zölle verteilen sich folgendermaßen: Eingänge bei den österreichischen Zollämtern 167-72, bei den ?inQanid)en Zollämtern 23-28, bei den bosnischen Zollämtern 1-27 Millionen Kronen. Das gibt zusammen 192-2/ Millionen Krone». Hievon kommt in Abschlag das Regtepauichalc mit 7-38 und das Zollpanschale für Bosnien mit 1-42 Millionen, so daß er erwähnte reine Zollgefalls-Überschuß mit 183-46 Millionen Kronen verbleibt. Nach Abschlag dieser Zollgefällsüberschüsse resultiert das durch die Quoten zu bedeckende Gesamterfordernis mit 287,456.603 Kr. Davon entfällt guotenmäßig auf Oesterreich 63-6 Prozent oder 182-82 Millionen Kronen und auf Ungarn 36-6 Prozent oder 104-63 Millionen itronen. Ebenso find auch die außerordentlichen Erforder-nlNe sür Bosnien und die Rüstungsersord'rnisse quoten-nußtg zu teilen. Diese außerordentlichen Anforderungen summieren sich mtt 104,874.896 Kr. Der quotenmäßige Anteil Oesterreichs berechnet sich mit 66-7 Millionen Kronen, der Anteil Ungarns mit 38-17 Millionen Kronen, ^nsgejanü beträgt also die B e I a st u n g unserer Reichshalft e durch ordentliche und außerordentliche Erfordernis,e für Ministerium des Aeutzern, Heer, Flotte und gemeinsames Finanzministerium, soweit es nicht durch die Zolleinnahmen und eigenen Einnahmen der Heeresverwaltung gedeckt ist, 249-5 Millionen Kronen, Me gesamte Belastung Ungarns 142-8 Millionen Kronen. * Sozialdemokratischer Wahlsieg in Villach. Bei der am 23. April in Villach stattgefundenen Reichsratsersatzwahl wurde an Stelle des verstorbenen ^"offen Riefe Genosse Florian Gröger mit überwältigender Mehrheit gewählt. Gröger ist Landes-Parteisekretär und Leiter der kärntnerischen Redaktion des Grazer „Arbeiterwillen" in Klagenfnrt. Der Sieg ist um so höher zu werten, als das Mandat von unserem verstorbenen Genossen Ri e s e sowohl 1907 wie 1910 erst der Stichwahl geholt worden war. Die nationalistische Hetze uberbot sich diesmal und bemühte sich besonders, die klerikalen Bauern für sich zu gewinnen. Man schilderte ihnen den sozialdemokratischen Kandidaten als Vor-kämpfer der. „glaubenslosen freien Schule" — was deshalb scholl lehr verheißend war, weil der deutschnationale Kandidat Professor v. A n g e r e r seit Jahren selbst eifrig für die „Freie Schule" tätig gewesen war. An dem glänzenden Wahlsieg haben die wackeren Eisenbahner des großen Knotenpunktes Villach großen Anteil. * Die sozialdemokratische Jugendorganisation. Der Tätigkeitsbericht des V e r b a n d e s j u g e n d-licher Arbeiter Oesterreichs an seinen 25er-bandstag ist ein imposantes Dokument kraftvollen begeisterten Vorwärtsstrebens. Der Wiener Parteitag von 1907 hat den Parteigenossen in Erkenntnis der Bedeutung des, nationalistischen und klerikalen Werdens um Reichstagswahlrechtes einsetzte, zur Pflicht gemacht, die Jugendorganisation zu fördern. Und seitdem hat es der seit 1903 bestehende Verband von 59 auf 306 Ortsgruppen und Zahlstellen zu Ende 1911 gebracht, in denen 8558 Mitglieder vereinigt waren. 3796 davon waren Lehrlinge, 1797 Gehilfen, 2750 Hilfsarbeiter; 3284 waren im Alter von 14 bis 16 Jahren, 3092 in dem von 17 bis 18 Jahren, 1388 waren 19- bis 21jährig. Tie Fluktuation ist allerdings noch groß. Die Finanzen des Verbandes balancierten 1911 mit über 34.500 Kr. Im Zentralsekretariat konnten endlich Anstellungen vorgenommen werden. Es sind dort die Genossen S v i t a-n i c s und I e u s ch i k tätig. Der internationale Jugendsekretär Genosse Dr. Robert Danneberg ist Sekretär der Zentralstelle für die Bildungsarbeit der deutsch-österreichischen Partei, er redigiert mit dem Dichter Josef Luitpold Stern das Verbandsorgan, den „Jugendlichen Arbeiter", der immer noch mir als Monatsschrift herauskommt. Besonders stark sind die Jugendorganisationen in D e n t s ch b ö h m e n entwickelt, weil dort die nationalistischen Arbeiterfeinde und -zersplittern: mit ihren Sauf- und Krawallvereinen, den Jungmannschaften, die Arbeiterbewegung auszuhöhlen und zu zermorschen trachten. Die Wahlniederlagen von 1911, die nicht zuletzt der Einsaugung der neu heranl,ewachsenen Wähler durch die Junginannschaften zuzuschreiben sind, haben diese, von manchen deutschböhmischen Kreisorganisationen längst früher gewonnene Erkenntnis mächtig verbreitet. Namentlich in Westböhmen, dem Karlsbad - Egerer Gebiet, steht die Jugendorganisation mächtig da, dort ist ein Genosse direkt für sie angestellt und dort sielen auch die Wahlen glänzend aus. Die deutschböhmischen Einrichtungen werden darum auch überall zum Muster genommen. Das Verbandsorgan „Der jugendliche Arbeiter-" druckt jetzt schon 16.000 Exemplare und hofft, es bald auf 20.000 regelmäßige Auflage zu bringen. Ergibt öfter Spezialnummern heraus, so über Luftschifffahrt, Eisenbahnen, Militarismus, Klerikalismus, Gewerkschaften, wie denn der Verband die Heranbildung seiner Mitglieder zu tüchtigen Gewerkschaftlern stets für eine feiner Hauptaufgaben hielt. Dafür subventionierten ihn Partei und Gewerkschaft mit insgesamt 22.000 Kr. jährlich. Außer dem Kampf gegen den aus öffentlichen Geldern subventionierten Jugendfang der Deutschnationalen, Christlichsozialen und des Staates — für den 70.000 Kr. jährlich, Geheinierlassc und die Anstellung eines k. k. Jugendhortinspektors aufgeweudet werden, der bereits die Stiftung von zwei Millionen nach preußischem Muster verlangt, führt der Verband namentlich in Wien den Kampf gegen schulbehördliche Verfolgungen und für die Reform der Gewerbeschulen, gegen den Abend« und Sonntagsunterricht und für die Errichtung von Staatswerkstätten zur Ersetzung oder zunächst Verbesserung der Meisterlehre. Bezeichnend ist es jedenfalls, dat dis prachtvolle und entsprechend kostspielige neue Ze n r ralfortbildungs-schulgebäude in Wien den ganzen Tag leer steht, um erst am Abend den arbeitsmüden Lehrlingen die Tore zum Unterricht der erschöpften Nerven zu öffnen. Der Kampf um mehr Jugendschntz wird ebenfalls so wie im Deutschen Reiche geführt und selbstverständlich unterstützen ihn die Reichsrats- und Landtagsabgeordneten der Partei in jeder Weise. Die Bildungsarbeit ist sehr umfassend, in Nordböhmen sind jetzt auch schon Jugend- und seit langem Rekrutenabschiedsfeiern üblich geworden. Wanderbibliotheken u. s. w. sind in fleißigem Gebrauch. Im neuen Vcreinsgesetzentwnrf wird ein Ausnahmeparagraph gegen die Arbeiterjngendbewegung geplant, auch wird schon jetzt den bürgerlichen Jugendorganisationen Sch iefeit ii t c r-r ich t zur Anlockung der jungen Leute gestattet. Aber die Jugendorganisation arbeitet stramm weiter, im Bunde mit der gesamten modernen Arbeiterbewegung, iit freundlichem. Zusammenhalt mit den nichtdeutschen Bruderorganisationen. Zu Pfingsten findet der Verbandstag in B o d e n b a ch an der Elbe statt. Ihn wird aucki die Frage der gemeinsamen Organisation der männlichen und weiblichen Arbeiterjugend beschäftigen. , r. Der Grldrcgei: für die Müßiggänger geht um diese Jahreszeit, wo die Aktiengesellschaften ihre Generalversammlungen abhalten, jährlich in reichlichem Maße nieder. So hielt vor kurzem die Buschtiehrader Eisenbahn ihre Generalversammlung ab. Die Bilanz weist für die Linie A einen Reingewinn von 2,012.636 Kr., für die Linie B einen solchen von 4,522.772 Kr. aus. Es wurde beantragt, für die lit. A eine Dividende von 110 Kr., für lit B eine solche von 46 Kr. auszuzahlen. Der Antrag wurde selbstverständlich angenommen. — Die sich von der Arbeit anderer nähren können, haben, wie vorstehende Ziffern beweisen, keine Not zu leiden. * •*.?. ' ' ' Christliche Bruderliebe. Genosse S ch u h m e i e r erzählte vor einigen Tagen in einer Wiener Gemeindewählerversammlung vom Bürgermeister Dr. Neumayer folgende beispiellose Schmutzerei: Die Familie Kehrer hat im Jahre 1890 der Stadt Wien zu Händen des Bürgermeisters etwa 400.000 Kr. vermacht, deren Zinsen verarmten Wienern zugute kommen sollen, aber D r. N e u m ay e r, d e r ei n M i l l i o n ä r i st, u n ter-stiitzt aus diesem Fonds seinen leiblichen Bruder! Die Beteilung ans der Stiftung ist nicht eine Leistung, auf die jemand ein Recht hat, sondern das Ermessen des Bürgermeisters ist entscheidend. Ich ging nun in das Rathaus zum Magistratsrat Schenk, der die Stiftungen zu verwalten hat und sagte: „Ich wünsche Einsicht in die Liste der Seteilien aus der Kehrer-Stiftung." Darauf sagte der Beamte: „Ich bedauere sehr, Herr Gemeinderat! Ich kann das ohne Bewilligung meiner Vorgesetzten nicht tun!" Ich erwiederte: „Sie brauchen nicht verlegen zu werden, Sie verraten kein Geheimnis. Ich»' weiß, daß der Bruder des Dr. Neumayer aiif der Liste stellt!" Darauf sagte er: „Um so mehr muß ich die Einwilligung haben, die Einsicht zu gestatten!" Ich fragte nun: „Wer ist Ihr Vorgesetzter?" und er antwortete: „Magistratsdirektor Appel und in letzter Instanz der Bürgermeister!" Appel war nun nicht anwesend, er hatte auswärts zu tun, und wozu soll ich auf den Schmiedel warten, wenn ich zum Schmied gehen kann. Ich ging nun in das Bureau des Bürgermeisters und sagte dem kaiserlichen Rat Mayer: „Sagen ie dem Bürgermeister, ich wünsche in die Liste der Beteilten aus der Kehrer-Stiftung Einsicht zu nehmen!" Es erschien nun der Bürgermeister. Vor dem Magistratsrat Formanek und dem kaiserlichen Rat Malier sagte ich ihm: „Ich wünsche Einsicht in die Liste der Be-teilten aus der Kehrer-Stiftung!" Tableau! Neumayer: „Ich werde Ihnen einen Auszug machen lassen." . - Ich: „Ich muß das gleich haben!" - Neumayer: „Ich habe jetzt keine Zeit, ich habe etwas anderes zu tun!" (Heiterkeit.) Ich: „Sie brauchen nur dem Beamten zu sagen, er soll sie mir zeigen!" Neumayer: „Ich werde es ihm schon sagen!" Ich: „Wann bekomme ich die Liste?" Neumayer: „Ich weiß es nicht!" Ich: „Ich danke, Herr Bürgermeister: Ich weiß genug!" Diese Aufdeckung hat in Wien großes Aufsehen gemacht. Dr. Neumayer wurde in einer Versammlung wegen der Rede Schuhmeiers interpelliert und mußte zitgeben, daß er tatsächlich feinen leiblichen Bruder aus der Stiftung unterstützt. Eine schöne Korruption, an die man die Ehristlichsozialeu noch oft erinnern wird. ,. , * Der Bllnnzabschlitsj der Siidbahn. Die Südbahn- veröffentlichte vor einigen Tagen die Schlußzifferu ihrer Rechnungsabschlüsse für das Jahr 1911. Die Südbahn hat im Jahre 1911 Betriebseinnahmen von 153 Millionen Kronen erzielt und die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt 6 Millionen Kronen oder mehr als 4 Prozent. Diese Zunahme entspringt ausschließlich einer Belebung des Verkehrs, da die Tarife in beiden Jahren die gleichen blieben. Von den Mehreinnahmen wurden 2-36 Millionen Kronen durch höhere Betriebsausgaben aufgezehrt. Allein die Bilanz wurde überdies durch eine rapide Steigerung ,der Leistung an Steuern und sozialen Ausgaben um insgesamt 2y2 Millionen Kronen empfindlich belastet. Allerdings waren dem Jahre 1910 nicht unerhebliche Ersparnisse und Rückzahlungen zugute gekommen, welche diesmal gefehlt haben. Damals hatte infolge von Rückrechnungen aus früherer Zeit das Erfordernis für die Unfallversicherung eine Abnahme um fast 900.000 Kr. erfahren, und überdies hatte die Südbahn eine bedeutende Steuerrückvergütung erhalten. Diesmal' sind solche Zuflüsse nicht erzielt worden und so kommt es, daß die Äohlfahrts-auslageu und Realsteuern die Ziffer von 9-29 Millionen Kronen, die Erwerbsteuer samt Zuschlägen in beiden Staaten der Monarchie die Summe vou 8-4 Millionen Kronen ausmachten. Insbesondere sind aber die Umlagen der Länder und Gemeinden in einer ganz exorbitanten Weise gewachsen. Der Prozentsatz der Umlagen erhöhte sich in Oesterreich während des verflossenen Jahres von 109-5 auf 114-5 Prozent der Staatssteuern, wozu teilweise auch der Umstand beitrug, daß die Zuschläge in vielen Gemeinden differentiell abgestuft sind und manche Kommunen große Ballführungen und sonstige Ausgaben ausschließlich auf Rechnung der Zuschläge bei den größten Steuerträgern, den großen Aktiengesellschaften, vornehmen. Dieses Anwachsen der Umlagen bedeutet eine empfindliche Erhöhung der ohnehin äußerst druckenden Steuerlast. Die Südbahu zahlt seit vielen Jahren keine Dividende, kann nicht einmal den Dienst ihrer Schulden voll leisten, schließt die Betriebsrechuung eines jeden Jahres mit einem mehr oder weniger bedeutenden Defizit ab, muß aber trotzdem weit über 9 Millionen Kronen an Steuern entrichten. j Die Betriebsausgaben sind um 2-4 Millionen Kronen gewachsen. Von dieser Steigerung entfallen zwei Drittel auf persönliche, der Rest auf sachliche Ausgaben. Bereits im Herbst des Jahres 1910 waren den Bediensteten der Südbahn Lohnaufbesserungen und Erhöhungen der Bezüge zugestanden worden, welche die Bilanz des Jahres 1910 nur mit etwa 300.000 Kr. belasteten, im Jahre 1911 aber voll zur Wirkung kamen. Im ganzen sind diese den Beamten und dem Personal damals bewilligten Aufbesserungen mit nahezu 2 Millionen Kronen zu taxieren. Ueberdies sieht sich die Südbahn genötigt, die neuerlichen Gehalts- und Lohnbesserungen, welche die Staatshalt neu ihren Angestellten mit dem heurigeitj Jahre eingeräumt haben, auch für ihre Linien zu übernehmen. Der finanzielle Effekt dieser neuerlichen Zugeständnisse wird für die Südbahu abermals mit fast 2 Millionen Kronen berechnet, steht aber in der endgültigen Ziffer noch nicht vollkommen fest, lieber die Frage der Bedeckung wird in den bevorstehenden Verhandlungen mit der Regierung entschieden werden; die hieraus erwachsene erhebliche Steigerung der Personalauslagen wird die Bilanz des Jahres 1912 belasten, da diese Maßnahmen mit 1. Jänner in Wirk-samkeit gesetzt worden sind. _____ Ausland. Die deutschen Staatsbahnen tut Jahre 1910. Ter soeben erschienene Bericht über die Ergebnisse der reichüdeutschen Staatsbahnverwaltung weist folgende Hauptziffern auf: Die Betriebsausgaben beliefen sich insgesamt auf 2068-3 (2012-5) Millionen Mark, oder auf 35.013 (84.602) Mk. per Kilometer Betriebslänge. Sie sind um 2-8 Prozent gestiegen, also um 4 Prozent weniger wie die Einnahmen. Dies kommt auch im Betriebskoeffizient zum, -Belte 10 „Dev Gifettvaytter.- yit. 13 Ausdruck, der 1909 noch 70-60 betrug und 1910 auf 67-96 ßurückgeganqeu ist. Die persönlichen Ausgaben bezifferten ificE) auf 1030-5 (998-7) Millionen Mark, das ist 17.490 '(17.217) Mk. auf 1 Kilometer Betriebslänge; sie sind um 2-2 Prozent gestiegen. Die sachlichen Ausgaben betrugen (1037-8 (1013-8) Millionen Mark oder 17.613 (17.477) Mk. per Kilometer. Ihre Zunabme ist mit 2-4 Prozent etwas 'geringer als die der persönlichen Ausgaben. Von den Gesamtausgaben entfallen 49-83 (49-63) Prozent ans die persönliche, 50-17 (50-37) Prozent auf die sachliche Seite; es hat also im Berichtsjahr eine kleine Verschiebung im Verhältnis der persönlichen zu den sachlichen Ausgaben zu Lasten des persönlichen Aufwands stattgefunden. Die Betriebsübcrschüsse betrugen bei den voll-spurigen Bahnen insgesamt 972-6 (83o-7) Millionen Mark, oder in Prozenten der Einnahme 32-04 (29-4) Prozent. Die eingetretene Verbesserung des Verhältnisses zwischen Einnahme und Ausgabe zusammen mit der erheblichen Einnahmesteigerung brachte eine Steigerung der Verzinsung des Anlagekapitals von 5-09 Prozent in 1909 auf 5-74 Prozent in 1910. Das bei sämtlichen deutschen vollspurigen Eisenbahnen beschäftigte Personal belief sich auf 700.371 Personen, das ist gegenüber dem Jahr 1909 ein Mehr von 9284, gegenüber 1908 von 1216 Personen (vom Jahre 1908 auf 1909 war eine Verminderung des Personals um 8068 Köpfe eingetreten). Die prozentuelle Vermehrung von 1910 gegenüber 1909 beträgt 1-3 Prozent; sie ist erheblich geringer als die Einnahmesteigerung mit 6-8 Prozent und läßt die große Verringerung des Personals deutlich erkennen. Von dem Gesamtpersonal entfallen auf 1910 1309 etatsmäßige Beamte ..... 260.753 259.597 Diätare......................... 21.030 21.977 Arbeiter....................... 418.588 409.513 700.371 691.087 Davon kommen auf ettttSnt. Beamte 176.740 31.285 16.151 11.559 8.036 8.129 Preußen-Hessen . Bayern . . . . Sachsen . . . . Elsaß-Lothringen Baden........... Württemberg. . Diätare 10.648 65 893 2.375 3.791 1.043 Arbeiter 300.938 33.301 28.422 17.875 15.854 11.561 Sit’ sammen 488.326 64.651 45.466 31.809 27.681. 20.733 Die Ausgaben für Gehalte, Wohmrngsgeld, Löhne und Nebenbezüge des bei allen vollspurigen Bahnen verwendeten Personals betrugen 1132-7 Millionen Mark, das ist gegen das Vorjahr mehr 32-5 Millionen Mark. Auf 1 Kilometer Betriebslänge entfallen von den größeren Staatseisenbahnverwaltungen der höchste Betrag mit 26.941 Mk. auf Baden, 26.700 Mk. auf Sachsen, 26.419 Mk. auf Elsaß-Lothringen, 20.830 Mk. auf Preußen-Hessen, 17.495 Mk. auf Württemberg und 14.998 Mk. auf Bayern. Auf den Kopf und das Jahr berechnet betrug der persönliche Aufwand bei den Eisenbahnen würde. Man habe besondere Eisenbahnkorps gebildet, deren Mannschaften im Falle des Streiks die Stellen der Lokomotiv- und Zugführer, Weichensteller u. s. w. einnehmen würden. Das Heer werde dazu verwendet werden, die Bahnstrecken zu bewachen. Wenn nötig, würden die Lokomotiven kugelsicher gemacht werden: Maschinen-gewelire würden vorne und hinten am Zuge geführt werden. Er warnte die Arbeiter, daß ein zweiter Streik eine Situation schaffen werde, in die man sich nicht leichten Herzens hineinbegeben sollte. Weitere Fortschritte der Internationalen Transport-arbeitcr-Föderation. Wir haben bereits mitgctcilt, daß durch eine Mitgliederzunahme von über 200.000 in den letzten anderthalb Jahren die Mitgliederzahl sich von 500.000 auf über 700.000 erhöhte. Die letzte Organisation, welche den Anschluß vollzog, war die der spanischen Eisenbahner mit 40.000 Mitgliedern. Augenblicklich verhandelt die Arbeiterunion Schweizer Transportanstalten (Verband der Eisenbahnarbeiter und Straßenbahner) über den Anschluß. Der Verband zählt 12.000 Mitglieder mit 99 Sektionen. Der Anschluß ist ab 1. Jänner 1913 gedacht. Diesem Verband wird bald eilte andere schweizerische Eisenbahnerorganisation folgen, und zwar der Loko-motivpersonalverband. Ein Verband gleicher Art, der Verband der Lokomotivführer und Heizer in Argentinien, der jetzt einen musterhaft und erfolgreich geführten Kampf hinter sich hat, wird auch nicht lange mehr mit dem Anschluß zögern, der vielleicht schon vollzogen wäre, hätte nicht der Streik die Organisation in anderer Weise in Anspruch genommen. Dieser Verband zählt auch 8000 Mitglieder und hat eine gute finanzielle Grundlage. Zuletzt möge noch darauf hingewiesen werden, daß die Nationale Föderation der Transportarbeiter in England, die jetzt annähernd 250.000 Mitglieder zählt und im Juni ihren Kongreß abhält, sich mit der Anschlußfrage beschäftigen wird. Beabsichtigt ist, die Nationale Föderation als einheitliche Körperschaft der Internationalen Transportarbeiter - Förderation anzuschließen, womit gesagt sein soll, daß die vierundzwanzig Organisationen, die jetzt der nationalen Förderation angehören, durch diese ihren Anschluß an die Internationale Föderation vollziehen werden. Das bringt uns einen großen Sprung vorwärts und trägt sicherlich zur Stärkung der in der Internationalen Transport-arbeiter-Föderation verkörperten Macht bei. 19t» 1903 1916 1909 Mk. Mk. M. Bit. • » « e . 2506 2479 1198 1154 , t . 2475 2472 1316 1323 . , , , . . 2458 2474 1161 1148 » . , . 2368 2358 1233 1215- . . . . 2316 2262 1153 1121 * • • . . . 2190 2173 1223 1225 in Sachsen . . . . „ Baden .... , Elsaß-Lothringen „ Bayern .... , Preußen-Hessen „ Württemberg . Demnach wären die Beamten am besten in Sachsen, am geringsten in Württemberg bezahlt, die Arbeiter am höchsten in Baden, cm geringsten in Preußen-Hessen entlohnt.' * Drohender Ansstand der amerikanischen Lokomotivführer. Mr. Stone, der Vorsitzende des Verbandes der Lokomotivführer, kündigt nach Erhalt der Antwort der Eisenbahndirektoren auf die Forderungen der Arbeiter an, daß Montag den 29. April früh auf sämtlichen Bahnen westlich von Chicago und nördlich vom Botomacslnß der Streik der Lokomotivführer beginnen wird. Von dem Streik werden 34.000 Arbeiter betroffen, von denen 32.000 organisiert sind. Die betreffenden Bahnen befördern 53 Prozent des Verkehrs des Landes. Das Bundeseinigungsamt hat feine Dienste angeboten, und Mr. Stone will das Angebot den Arbeitern unterbreiten. * Die Bewegung der Eisenbahner in Großbritannien. Die Unzufriedenheit, die unter den Eisenbahnern GroßbritÄrniens herrscht, erinnert an die Lage vor dem großen Streik vom letzten Sommer. Man hört von allen Seiten von Personen, die die beste Gelegenheit haben, die Stimmung unter den Arbeitern zu erfahren, daß der Ausbruch eines großen Streiks jeden Tag erfolgen könne. Wahrscheinlich werden die Eisenbahner jedoch bis zum Hochsommer warten, ehe sie losschlagen, da dies die günstigste Zeit ist. Die allgemeine Unzufriedenheit hat sich seit dem Abbruch des Streiks nur gesteigert. Einige Gesellschaften suchen der Unzufriedenheit dadurch Herr zu werden, daß sie die bekanntesten Mitglieder der Eisenbahnergewerkschaften entlassen. Diese Politik befolgten sie namentlich während des Bergarbeiterstreiks, als durch die Einschränkung des Verkehrs ein Teil des Personals vom Dienste suspendiert oder entlassen werden mußte. Die Gesellschaften betonen natürlich, daß der Entlassungsgrund nicht die Zugehörigkeit zur Organisation sei; aber die Arbeiter sind davon überzeugt, daß man ihre unerschrockensten Fürsprecher maßregelt. Hiezu kommt noch, daß sich einige der Eisenbahngesellschasten bei der Organisation der Einigungsämter einer Methode bedienen, die darauf schließen läßt, daß sic die Verhandlungen über die Forderungen und Beschwerden ihrer Angestellten auf die lange Bank schieben wollen. Ällles dies hat eine Stirn unmg erzeugt, die, wenn die Gesellschaften nicht recht zeitig einlenken, bald zu einer gewaltsamen Explosion führen mutz. . Die Regierung und die Gesellschaften scheinen mit der Möglichkeit eines neuen Ausbruches zu rechnen, und haben schon, wie Genosse Keir Hardie in einer Rede zu London ausführte, ihre Maßregeln getroffen. Keir Hardie erklärte, daß bei einem zweiten Eisenbahnerstrcik das Heer nicht allein zum Schutz der Bahnen mobilisiert werde, sondern daß eS auch den Verkebr besorgen Aus dem Gerichtssaal. Der Eisenbnhnunfall im Villacher Staatsbahnhof. Am 16. April d. I. fand vor dem Bezirksgericht in Villach die Verhandlung der Anklage gegen den Kontrollwächter Genoffen Schau m berger und den Wächter A d u n k a, welche beschuldigt erscheinen, an dem Eisenbahnunfall im Villacher Staatsbahnhof schuldtragend zu sein, statt. Wie erinnerlich, fuhr am 8. März d. I. infolge falscher Wechselverbindung der von Arnoldstein kommeabe Personenzug 056 in einen Dor schubteil. Nach durchgeführtem Beweisverfahren wurden beide Angeklagte, nachdem Herr Dr. Fuhrmann als Vertreter für S ch a u m b e r ge r in seinem Plaidoyer die unzulänglichen Sicherheitsvorkehrungen bemängelt und andere wichtige Tatsachen, die zur Entlastung der Angeklagten führten, fest-gestellt hatte, zu je 24 Stunden Arrest verurteilt. Streiflichter. Erläffe gegen die Maifeier iet Arbeiter auf den Staats-Bichnen. Gegen Ende des Monats April werden alljährlich bei den Staätsbahndirekiionen die Erlässe fällig, die cs verbieten, den Arbeitern aus den r. k. Staatsbahnen zur Feier des 1. Mai diesen Tag freizugeben. Diese Erläffe sind auch im heurigen Jahre nicht ausgeblieben und wir veröffentlichen nachstehend den Wortlaut eines dieser Erlässe. Unsere Genossen wissen bereits, was sie von diesen papierenen Erlässen zu Hai ten haben. Allüberall dort, wo es die Verhältnisse ermöglichen und wo cs ohne große Opfer durchführbar erscheint, werden sich die Arbeiter der Staatsbahnbetriebe auch wiederum Heuer an der Maifeier der übrigen Arbeiterschaft beteiligen. Der Staatsbahnverwaltung soll aber anderseits keine Gelegenheit geboten werden, gegen die Arbeiterschaft anläßlich der Maifeier loszugehen, und ans diesem Grunde werden sich unsere Genoffen die Beteiligung an der Maifeier allüberall dort verfügen, wo nicht vollständige Geschlossenheit und Einigkeit der Arbeiter jede Maßregelung im vorhinein ausschließt. Nachstehend der Erlaß: „Vertraulich. Dienstbefehl An alle Herren Dienstvorstände! Auch heuer dürste für eine möglichst ausgedehnte Ar-bcitöruhe am 1. Mai bei den Arbeitern agitiert werden, um .die Maifeier, gleich den Vorjahren, zu begehen. Ans diesem Grunde werden den Herren Dienstvorständen die zahlreichen Erlässe über diesen Gegenstand, speziell über das Verbot der Freigabe dieses Tages, über Erteilung von Urlauben, über ungerechtfertigte Abfentierungen und über die Agitationen, welche auf Umgehung oder Auherkräftsetzung diefer Anordnungen gerichtet sind, zur unbedingten Beachtung in Erinnerung gebracht. Zugleich werden die Herren Dienstvorstände beauftragt, persönlich den Dienst am 1. Mai zu überwachen und, wenn nötig, mit aller Energie, aber auch taktvoll und wohlwollend einzugreifen. Die Affichierung von Kundmachungen hat zu unterbleiben. lieber die Diensiesabwicklung an diesem Tage haben nur jene Dienststellen unverzüglich telegraphisch zu berichten, wo sich Anstände ergeben haben; von einer allgemeinen Berichterstattung wird also abgesehen." Sem Wächterpersonal deS Si«atSbzh«direlt!»n?brzir-keS Lillach. In der Staatsbahndirektion Villach scheint man mit dein alten Grundsatz, daß die Wächter als besonderes Ausbeutungsobjekt zu betrachten sind, nicht brechen zu wollen. In fast allen Staatsbahndirektionsbezirken ist man m den letzten Jahren darangegangen, die Dienstzeit und Dienstverhältnisse des Wächterpersonals überhaupt dem gesteigerten Verkehr und der damit gesteigerten Leistung anznpassen. Nur im Villacher Direktionsbezirk nicht. So erhalten zum Beispiel die Zngmeldewächter nach dem Erscheinen des Eisen- bahnrninisterialerlasseS vom Jahre 1S9S, der die Dienst- und Ruhezeiten einer Regelung unterzieht, den 16/16stündigen Dienstturnus. Aber nicht lange, denn cs wurde der 16'12stiin* dige Dienstturnus eingeführt. Als die Strecke Glandorf» Klagenfurt noch Lokalbahn war, hatten die Wächter einen 18/gstündigen Turnus und dazu die sechsstündige Zeitdauer in der Nacht, in welcher kein Zugsverkehr war. In Wirklichkeit also einen 18/18stündigen Turnus. 18 Zuge bildeten damals den ganzen Zugsverkehr. Seit 1906 ist diese Strecke mit der Strecke Selzthäl - St. Michael - St. Veit an der Glan als Hauptstrecke im Betrieb, der Verkehr hat sich verdreifacht, um so mehr, als das zweite Geleise noch immer nicht fertig ist, eine Menge neuer Haltestellen, Verladestellen und Jndnstrie» geleise wurden neu errichtet, und trotzdem müssen die Wächter noch immer den verantwortungsvollen Dienst bei ^ einem 18/12stündigen Turnus versehen. Ob die Staatsbahndirertion Villach auch vor Gericht die Verantwortung tragen wird, wenn einem durch 18 Stunden ermüdeten Wächter die Kräfte verfügen werden, ist euch eine andere Frage. Es wäre wirklich höchste Zeit, daß mit diesem mörderischen Dienstturnus, der die Sicherheit des Verkehrs arg gefährdet, doch endlich einmal aufgeräumt wird. Eine besondere Schmutzerei ist die Heranziehung der Wächtersfrauen zum Haltestellendienst ohne jede Entschädigung. Die Wächtersfrauen müssen während der freien Zeit des Wächters in vielen Haltestellen die Fahrkartenausgabe und die Gepäckmanipulation besorgen., Die Verantwortung für die Handlung der Frau muß oer dienstfreie Wächter tragen. Bei den Verkehrsverhältnissen, wie sie vor 20 Jahren waren, hat man zu diesem Skandal ein Auge zugedrückt. Die Sache war schließlich zu ertragen. Aber heute, wo jeder Dienst eine ununterbrochene, anstrengende Tätigkeit und eine große Verantwortung erfordert, sollte doch auch die Staatsbahnverwaltung ein bißchen Schamgefühl haben und den Skandal, aus der Arbeitsleistung einer schwachen Frau Ersparungsprämien zu erzielen, aus der Welt schaffen. Dieses Vorgehen ist um so bezeichnender als den Wächtern, deren Frauen sich weigern, diese unbezahlten Dienste zu verrichten, mit Versetzung gedroht wird. Die Finanzen der Staatsbahnverwaltung werden gewiß nicht erschüttert werden, wenn den Frauen und auch allen Ablöfern, wo dies zutrifft, die geringfügige Haltestellen-zulage gewährt wird. Damit wäre dieser Schandfleck österreichischer Staatsbahnverwaltung beseitigt. Ganz ungeregelt sind auch die übrigen Dienstesverhalt-nifse des Wächterperfonals. Mit der Herausgabe der neuen Instruktionen erhofften sich auch die Wächter eine diesbezügliche Regelung. Wohl traten im Signalwesen Aenderungen ein, aber im Aufsichts- und Erhaltungsdienst blieb alles beim alten. Die diversen Nebenarbeiten, wie GraSreinigen, Schnee-schaufeln und die Erhaltungsarbeiten am Oberbau sollten mit Rücksicht auf den gesteigerten Verkehr und der dadurch vermehrten Aufsichtsdienstleistung längst schon eigens hiezu bestellten Arbeitern überwiesen sein, wie es ja in jedem modernen Eisenbahnbetrieb schon lange geschehen ist. Bei den heutigen gesteigerten Verkehrsverhältnissen ist es ganz unmöglich, daß der Wächter, der ja schon seinem Namen nach, cm Aufsichtsoraan zur Frcihaltung und Bewachung der Strecke ist, Streckenreiniger, Bahnerhaltungsarbeiter und Ausstchts-organ in einer Person ist. Das eine oder das andere muß vernachlässigt werden. Nachdem die Hauptaufgabe des Wächters naturgemäß die Ucberwachung der Verlehrsp.cherhert ist, wird er die übrigen Arbeiten vernachlässigen müssen. Oder er mutz, wie es leider in vielen Fällen geschieht, seine r;amtlte zu diesen Nebenarbeiten heranziehen. Auch so cm österreichischer Skandal, der das Ansehen der Staatsbahnverwaltung schwer schädigt Brennstoffpauschalierung ist im Direktionsbezirk 2?tnach~6i3 Heute nicht vurchgefttvrt, trotzdem m den benachbarten DirektionSbezirken Linz und Villach auch dicie Ver-beffermig schon längere Zeit durchgeführt ist. Als ob der Dt-rektionsbezirk Villach nicht in den Alpenländern liegen wurde. Solche Zustände trifft man auf fast allen Gebieten, wo es sich um die Verhältnisse der Wächter wie im Staatsbahndirektian»-be-irk Villach handelt. Und da verlangt der Herr Eisenbahn-minister Zufriedenheit! Die goldenen Zeiten sind langst vorüber, wo sich die Wächter Kühe und Schweine halten konn-ten. Der ,<5>crr Eisenbahrrmi-nister rnoge sich ber den achtern des DirektionSbezirkes Villach einmal selbst erkundigen. Er wird im besten Falle in den Ställen Hasen und Ziegen sinden, meistens aber Ratten und Mäuse, die noch die karge Nahrung des Wächters mitverzehren helfen. Mit dem Eldorado aus Galizien ist cs also nichts im Villacher Direktionsbezirk, Herr Eisendahnminister! Und die Wächter warten sehnsüchtig au, die paar Kronen, die ihnen die wohlverdiente und auch )chrni längst gebührende Nachtdienstzulage bringen i°ll. Eine anständige Gesellschaft. «Ich verlange, daß über eine anitändige Gesellschaft anch anständig geschrieben wird. So ein' Ausspruch des Generaldirektors Enderers der A. T. E. — Am 12. April 1885 wurde der Arbeiter K. 2)i. in der Station Dux mit einem Taglohn von zweiKro-n e n ausgenommen. Nach 27jähriger fleißiger Arbeit und nacq vielem Bitten hatte M. einen Tag lohn V o n 2 K ro ne n 50 Heller erreicht. Das ist eine dnrchichnittliche L oh n-e rhähUng von jährlich nicht g a n z z w e t -5 eile r. Nun hatte M. das Unglück, sich vor acht Jahren infolge einer Ueberanstrengu.ig einen Bruch znzuziehen. Wie da» bei unaufgeklärten Arbeitern meist der H-all ist, beachtete auch M. anfangs die kleinen Schmerzen nicht. Spater, als sich schlimmere Folgen dcs Bruches bemerkbar machten, war es Su fpat. um eventuelle Ansprüche an die Unsallverst^rnngzettend , machen. M. wurde nun zu — nach der Ansicht De» vticaen Vorstandes — leichteren Arbeite n verwendet, zum Straßenräumen, Materialausgaben, Perronkchrcn, dann dazu, für die Frau des Streckcnvorstandcs Holz zu Wen,^Wasche «u bcnicRcn» ben (Äarten urnANZrQDLN u. , leichtere" Arbeit batte, mußte er täglich, Sommer wie Win ter mit 5 Uhr friib. den Perron der Station Dux reinigen, das bedeutete eine tägliche einstündig ° Verlang^ runa der Arbeitszeit. — Vor einigen Wochen betaut M von feinem Vorgesetzten den Auftrag, eine zwei 3cn ner schwere Kiste von der Rampe nt das StreckenrnagaZin 511 träne n. M. e erklärte, day er m* folac seines Gebrechend diese Kiste aHem nlcht toegtraßcu lömtc, und mit Recht, da an zwei Zentnern zwei kräftige Männer zu tragen haben. Der Vorgesetzte sagte daraus: weigern sich also...." M., wohl wissend, was erne Dienstes- Verweigerung zur Folge hat, entgegnere: „Ich weigere m nicht, aber ich kann nicht." Daraus meinte der Beamte: «V» iit aut" Dieses „fl u t" bedeutete dann o t e st u it« b i nun0 uÄ dieses im Dienste der A.T.E. zum Krüppel geworden cn alten.-Arbeiters. M. bezieht nun monatlich 27 Kr. oder 90 H. täglich an Pension. Arbeiter, welche sich im Dienste durch d’c maßlose Antreiberer zugrunderichten und dann nicht mindestens zwei Zentner tragen können, sind überflüssig. Jetzt wird Ansng nicht mehr allein die Ehre haben, p e n s i o n i e r t e A r b e t t e r d e r A. T. E. als Straßenkehrer zu b e f r tz c n, c» durfte nun Dux in kurzer Zeit ebenfalls solche Beweise des Wohlwollens, der Humanität und der — Anständigkeit der J. T . aufweisen können. Wie ein Offizial beit Arbeitern bns Wahlrecht verekeln will. In den StaatSbahnwcrkstättcn W i e n - W e st b ah n-Hof treibt ein ehemaliger Werkmeister, letzt seine» Zeichens „Offizial", namenS Hugo Richter sein Unwesen. Er benutzt nämlich jetzt seine neue Würde au allen möglichen Eigenmächtigkeiten, setzt sich selbst über wirkliche Beamte hin-weg, nachdem ihm diese seine mangelhafte Intelligenz entschuldigen, und reitet dabei das hohe Roß. Bei den Gemeinderatswahlen in den IV. Wahlkörper haben viele Bedienstete obiger Werkstätte ihre Legitimationen nicht erhalten, und weil sie sich um ihr Wahlrecht nicht betrügen lassen wollten, so suchten sie den Tag vorher um Urlaub cm, um sich die Legitimationen zu verschaffen. Cr wurde auch von der Wcrkstätten-leitung anstandslos gewährt. Als sie aber zum Herrn Offizial Hugo Richter kamen, um sich den AuSgangszettel zu holen, herrschte er die Bediensteten in dem sattsam bekannten christlichsozialen Tone an: „Wenn es auf mich ankommen möchte, ich ließ euch nicht fortgehen; es ist ja eh nur ein Schwindel von euch." Als sich die betreffenden Arbeiter verbaten, mit ihnen so zu reden, bemerkte der Herr Offizial: „Wenn ihr euch für solche Sachen Urlaub nehmt, so wird die Qualifikation schlecht ausschauen." Also, mit Existenzschädigungen wollen christlichsoziale Dezirksräte den Arbeitern ihr schwer errungenes Wahlrecht nehmen! Für die Zukunft lasse es sich der Herr Offizial vergehen, sich in die politischen Rechte der Arbeiter einzumengen, denn eine Einschränkung zur Ausübung der Wahlpflicht könnte einmal dem Herrn Offizial bei einem Wahlzwang besondere Unannehmlichkeiten verursachen, weil da die Arbeiter gezwungen wären, das Gericht in Anspruch zu nehmen. Der Herr Offizial poche also auf seine neue Würde nicht zu viel, denn durch festen Zusammenschluß der Arbeiter sind schon höhere Herren gefallen, als ein Hugo Richter. Uebrigens wird auch dem Herrn Inspektor I a k i s ch empfohlen, seine ihm unterstellten Arbeiter besser zu behandeln, sein Antreiben und Schickanieren aufzugeben, sonst mühte deutlicher gesprochen werden. Material ist genug Vorhanden. Wagenaufscher auf der k. k. Nordwestbahn. Bei der alten Oe. N. W. B. bestand die Kategorie der Revisionsschlosser, welche dann im Jähre 1907 in die Kategorie der Wagenaufseher umgeändert wurde. Diese Bediensteten sollen nun in ihrer Uniform verkürzt werden, indem ihnen dieselbe statt nach Post 31, wie selbes bei den alten Staatsbahnen sowie der Staatseisenbahngesellschaft geschieht, nach Post 40 zuerkannt werden. Nach Post 31 beträgt die Tragdauer der Tuchbluse ein Jahr und die Tragdauer des Lodenrockes zwei Jahre, wogegen nach Post 40 die Tragdauer der Tuchbluse zwei Jahre und die des Lodenrockes drei Jahre beträgt. Es ist zu erwarten, daß für die Wagenaufseher der k. I. Nordbahn keine Sonderbestimmungen in Beteilung der Uniform erfolgen, denn, was für die Wagenaufseher der alten Staatsbahnen recht, muß für die Wagenaufseher der k. k. 92. W. B. billig sein. Verhältnisse unter dem Verschubpersonal auf der k. k. Nordwestbohn. Seit der Verstaatlichung der k. k. Nordwestbahn find es wenige Kategorien, die nicht in dieser oder jener Weise mannigfache Schädigungen erfahren haben. Wir wollen zugeben, daß bei derartig großen Umwälzungen, wie solche durch die Uebernahme des Personals vcn einer Bahnverwaltung durch die andere erfolgen, in Rücksicht auf die Verschiedenheit der Personalverhältnisse, nicht alles klaglos durchgeführt werden kann. In Einsicht dieser Sachlage hat das Personal der verstaatlichten k. k. Nordwestbahn auch genug Geduld gezeigt. Es wäre wohl Pflicht der Verwaltung, auch ihrerseits Sorge zu tragen, daß durch gewissenhafte Einhaltung und loyale Aus-legung der EinreihungSgrundsätzc und der gemachten Vereinbarungen, Schädigungen nach Möglichkeit vermieden würden. Diese Einsicht scheint jedoch bei der Verwaltung nicht vorhanden zu sein, da es sonst nicht mögl'ch wäre, dem Personal derartig empfindliche Schädigungen zuzufügen, wie dieses bei dem im Tag lohn stehenden Verschubpersonal geschehen ist. Als eines der wichtigsten Erfolge des Lohnkampfes im Jahre 1007 müßte das Zugeständnis betrachtet werden, daß die Ernennungen zum definitiven Diener geregelt wurden. Und zwar wurde das Zugeständnis gemacht, daß die Ernennung zum definitiven Diener nach einer dreijährigen Dienstzeit erfolgt. Nach der Uebernahme des Personals durch die k. ?. Staatsbahnverwaltung wurde dieses wichtige Zugeständnis einfach ignoriert. Seit dieser Zeit ist nur eine ganz geringe Anzahl von Bedensteten zu definitiven Verschiebern ernannt worden. Infolgedessen sind heute auf der k. k. Nordwestbahn Verschieber mit vier bis sechs Dienstjahren, ohne Aussicht auf eine Ernennung. Auf sämtliche Vorstellungen des Personals in dieser Angelegenheit wird die Antwort erteilt, es sei die Ernennung deshalb nicht möglich, weil nicht mehr normierte Posten vorhanden sind. Dabei kommt es aber vor, daß in einzelnen großen Stationen überhaupt zu wenig definitives Personal vorhanden ist. So sollen zum Beispiel in Schreckenstein 86 Posten normiert sein, wogegen aber nur 12 Verschieber definitiv sind, wovon drei gegenwärtig gar keinen Verschubdienst leisten. Dadurch wird ersichtlich, daß es sich hier um ein raffiniertes Sparsystem handelt, durch welches die An-stellungsfristen ausgedehnt werden, damit die Bediensteten später die Vorteile der Automatik genießen. Durch dieses System wird den Bediensteten der Gewinn einfach wieder genommen, den sie durch die Erhöhung des Anfangsgehaltes erzielt haben L>ieser Vorgang kann gewiß nicht nobel bezeichnet werden. Weiters wird die Ausrede gebraucht, die Normierung gelte nicht für einzelne Stationen, sondern für den Bereich der ganzen k. k. Nordwestbahndirertion. Selbst wenn dies wahr Ware, daß nach dem Stande der Normierung in einzelnen Sta-lionen überschüssig definitives Personal ist, so geht es nicht an, dafür die Anstellung der Bediensteten in jenen Stationen zu verzögern, wo ein Mangel an definitivem Personal is. und wo die betreffenden Bediensteten nach den Normen der früheren Verwaltung schon längst ernannt sein sollte». Aber weit ent-fernt, daß die Verwaltung das gute Recht der Bediensteten in loyaler Weise anerkennen möchte, ging dieselbe noch soweit, den Lohnverschiebern auch noch die Uniform zu entziehen, die dieselben seit Jahren nach den Bestimmungen du. alten Verwaltung erhalten haben. Dieses ist ein direkter Raub an den alten Rechten der Bediensteten. Die Erbitterung ist infolge dieses rücksichtlosen Vorgehens unter den betreffenden Bediensteten derartig gestiegen, daß Bedienstete, welche bereits vier bis fünf Jahr« im Bahndienst stehen, auStreten wollen. Dabei kommt noch in Betracht, dag diese Bedienstete gerade furchtbar unter Teuerung leiden und die zugestandenen Lohnerhöhungen bis heute noch nicht durchgeführt sind. Bessere Einsicht von seiten der Verwaltung ist ein dringendes Bedürfnis. Aus den Amtsblätter,!. Einführung von Äcrschuüprämien. K. k. Eisenbahn Ministerium. Z. 3S.05‘2/20a es 1011, Wien, am 5. März 1912. Termin: Im August 1012. Beilagen: 2. D. Z. 26.011 es 1912. An die k. k. Nordbahndirektion in Wien. Das Eisenbahnministerium findet mit 1. Mai l. I. versuchsweise die Einführung von Prämien für die wirtschaftliche Ausführung des VerschubdienstcS nach den mit. folgenden grundsätzlichen Bestimmungen zu verfügen. Die Einführung ist bis auf weiteres auf z w e i, von der k. I. Nordbahndirektion zu bestimmende Stationen des d. s. Amtsbereiches zu beschränken und bleibt die Einbeziehung weiterer Stationen, beziehungsweise die allgemeine Ein* führuna Vorbehalten, Die durch die Prämien erwachsenden Auslagen sind zu Lasten der der k. k. Nordbahndircktion im Rahmen der Ausgabennormierung für das Jahr 1912 für Prämien zugewiesenen Präliniinarbeträge zu bestreiten und in den Erläuterungen zu den periodischen Erfolgnachweisungen ziffermäßig auSzu weisen. Bezüglich der Bedeckung dieser Ausgaben, soweit die-selbe im Nahmen der der k. k. Nordbahndirektion durch die Ausgabennormieruug für da3 Jahr 1012 bei den bezüglichen Verrechnungskapiteln für persönliche Ausgaben zugewiesenen Gesamtpräliminarbeträge nicht gefunden werden sollte, werden der k. k. Nordbahndirektion seinerzeit gesonderte Weisungen zukommen. Die statistischen Vormerke, deren Führung mit dem hierämtlichen Erlaß vom 18. September 1011, Zahl od 38.032, verfügt würde, sind im vollen URfang auch weiterhin bei sämtlichen, seinerzeit für die allgemeine Einführung der Verschub-prämien in Aussicht genommenen Stationen zu führen. lieber den Vollzug der Einführung ist unter Bekanntgabe der für den Prämienbezug bestimmten Stationen kurz anher zu berichten und sind Kopien dieses Berichtes der Ge-ncralinspektion der österreichischen Eisenbahnen behufs Evidenz der Einführungsstationen zu übermitteln. Ferner sind bis auf weiteres Abschriften der Hauptzusammenstellung der Prämienabrechnung der betreffenden Stationen jeden Monat anher vorzulegen, wobei ein Vorlagebericht nur für den Fall zu erstatten ist, als besonders bemerkenswerte Umstände dies wünschenswert erscheinen lassen. Nach Ablauf von drei Monaten vom EinführungS-termin, das ist bis längstens im Laufe des Monats August, haben die beteiligten k. k. Direktionen im Konferenzwege ihre Erfahrungen mit der Einführung der Verschubprämie festzustellen. Die Geschäftsführung wird hiefür der k. k. Staat S-bahndirektion Prag übertragen und obliegt derselben die Einberufung der Konferenz sowie die einvernehmliche Berichterstattung und Antragstellung an das Elsenbahnministerium. Der k. k. Eisenbahnminister: Förster w. p. Abschrift zur E. M. Z. 88.032 ex 1911. Grundsätze für die Einführung von Prämie» für da? Verschub-personal. I. Allgemeines. 1. Zur Erreichung möglichster Oekonomie im Ver-schubdienst werden probeweise Prämien eingeführt, die im Verhältnis zu der bei der Ausführung dieses Dienstes tatsächlich erreichten Verminderung der Auslagen bemessen beziehungsweise ermittelt werden. 2. Zu diesem Zweck wird daS direkt am Verschubdienst beteiligte Personal jener Stationen, in denen die Vorschub-Prämie zur Einführung gelangt, zu einer Gruppe vereinigt, und zwar: a) die Platzmeister, Verschubaufseher, Oberverschieber und Verschieber; b) die Wächterkontrollore, Dlocksignaldiener, Blockwächtcr und Weichenwächter; c) die Lokomotivführer und Heizer der Reservelokomotiven (Verschublokomotiven). 3. Die Stationen, in denen die Verschubprämie zur Einführung gelangt, werden von den Staatsbahndirektionen bestimmt. Die Einführung erfolgt provisorisch und kann jederzeit aufgehoben werden. 4. Die prämiierenden Leistungen umfassen: a) den Vorschub von sämtlichen in der Station angekommenen und von dort abzusenbcnden Wagen, deren Zustel-lung, Zu- und Abholung von den Manipulationsplätzen der! Stationen und der Jndustriegeleise, soferne deren Bedienung nicht durch besondere Züge erfolgt; b) daS Zusammenstellen der abgehenden und die AuS-rangierung eventuell Umrangierung der in der Station endenden Züge. 5. Die Grundlage für die Prämiierung haben die auf einen angekommenen Wagen entfallenden, aus persönlichen und sachlichen Auslagen gebildeten, normalen Einheitskosten zu bilden. 6. Die ermittelten Einheitskosten sind nach Ablauf deS ersten Jahres vom Beginn der Einführung und gegebenenfalls am weiteren Verlauf alle drei Jahre zu revidieren, beziehungsweise neu zu ermitteln. 7. Die Differenz der auf Grund der normalen Ein« heitSkosten ermittelten Gesamtkosten und den tatsächlich aufgelaufenen Kosten stellt die in der Gebarungspcriode erreichte Verminderung der Auslagen dar, die im Verhältnis von 7 0 und 30 Prozent zwischen den beteiligten Bediensteten und der Staatsbahnverwaltung ausgeteilt wird. Von der sich eventuell ergebenden Passiv differenz werden 70 Prozent auf die folgende Gebarungsperiode als Belastungspost der Prämiengruppe übertragen. 8. Die Prämienabrechnung erfolgt monat-l i ch unter Aufsicht und Verantwortlichkeit des Dienstvorstan-deS von dem hierzu bestimmten Stationsorgan. II. BesondereBestimmungen. A. Einheitskosten. 9. Die Ermittlung der Einheitskosten wird wie folg: festgesetzt: „) Die Ermittlung ha: für jede in Betracht kommende Station gesondert zu erfolgen. b) Die persönlichen Kesten setzen sich zusammen: a..5 dem Prdukt, gebildet aus dem für die betreffende Station normierten Grundlohn eines Ver-schuvarbeiters und der Anzahl der beim Verschubdienst tatsächlich aufgewendeten Tagschichten des in die Präinieagruppe gehörigen Personals mit Ausnahme des LoÖT motivperscnalS; aus den Kosten der an daS Personal der Prämiengruppe bezahl.cn Nachtdienstzulagen, c) Zu den fachlichen Kosten gehören: die von den Lokomotiven geleisteten Vorschub- und Dampfhaltestunden, wobei je fünf Dampfhaltestunden als e i n e Verschubstunde und die Kosten einer Verschubstunde m i t 5 K r. zu berechnen sind; die Kosten des auf Konto XII/11» in den Materialrechnungen verrechneten Materials und Inventars (einschließlich der Reparaturkostcn und der Bremsschuhe). 10. Die Summe der nach den unter Punkt 9, b und c enthaltenen Bestimmungen ermittelten Kosten, geteilt durch die Anzahl der in der TerrechnungSperiode angekommenen Wagen, ergibt die auf e i r. e n Wagen entfallenden normalen Einheitskosten. 11. Unter „angekommene Wagen" sind alle angekommenen und faktisch abgestellten Personen- und Güterwagen mit Ausnahme des Transitverkehrs — gleichviel ob bei demselben Aenderungen in der Zugnummer Vorkommen oder nicht — zu verstehen. Als weiterer Grunisatz ist einzuhalten, daß jeder in einer Station ankommendr Wagen, unbeschadet der mit ihm vorzunehmenden örtlichen Ueberstellungen auf verschiedene Bahnhofsteile (Werkstätten-, Heizhaus- oder in die Stationsgeleise eingebundene Industrie- und Schleppbahngeleise) nur einmal als „angekommen" gezählt werden darf. Bei Schleppbahnen und Ladestellen, die mit besonderen Lügen unter Ausfertigung eigener Stundenpässe bedient wer- ben, sind die Wagen der von diesen Anlagen einlaufenden Züge als „angekommen" zu rechnen. B. Aufstellung der Prämienrechnung. 12. Die Einnahme der Prämiengruppe bildet die Vergütung für die a n g e k i m m e n e n Wagen, welche dem Produkt, gebildet aus deren Anzahl und den »ormaley Einheitskosten, entspricht. 13. Die Ausgabsposten sind folgende: a) Die auf die Löhne reduzierten Bezüge des beteiligten Personals. b) Die Nachtdienstzulagen. c) Die Verschubkosten der Zugförderung. d) Die Kosten des auf Konto Xll/lla verrechneten Materials und Inventars laut Materialrechnung sowie der Reparaturkosten. e) Ersähe für Wagendes chädigun gen, Wagenverzögerungen und Fehlrangierungen in Form von Abzügen von der Anzahl der angekommenen Wagen. Jeder beim Vorschub beschädigte und jeder verzögerte Wagen ist von der Anzahl der faktisch angekommenen Wagen in Abzug zu bringen. Für gerissene Kuppeln ist ein Abzug von OB Wagen für jeden einzelnen Fall zu machen. Als Grundlage für die Berechnung der Wagenabzüge für Wagenbeschädigungen und gerissene Kuppeln haben die von den Wagenaufsehern t a g weise aufzustellenden Konsignationen (Formulare III) zu dienen, in welchen die Nummern der beschädigten Wagen mit kurzer Angabe der Gebrechen und die Anzahl der gerissenen Kuppeln zu vermerken sind. Die Ergebnisse dieser Konsignation sind in den Ausweis üher angekommene Wagen (Formular II) zu übertragen. Die Abzüge für verzögerte Wagen erfolgen auf Grund der Mängelsvor-schreibungen der Filialwagcndirigierung; jene für Fehlran-gierungen werden fallweise von der Staatsbahndirektion vor-geschrieben und sind diese AbzugSposten im Ausweis Formular II durchzuführen. f) Eventuelle Passivposten vom Vormonat. (Vergleiche Punkt 7.) g) Die Sinne der unter a bis f angeführten Aus» gabSposten stellt die Gesamtausgaben dar. Die Differenz zwischen den Gesamteinnahmen (Vergleiche Punkt 7) und den Gesamtausgaben ergibt die erzielte Gesamtersvarnis. Wenn die Gesamtausgaben größer als die Einnahmen sind, ergibt sich ein Passivsaldo, der mit 70 Prozent als Aus-gabenpost in die Prämienrechnung deS folgenden Monats zu renz zwischen den Gesamteinnahmen (vergleiche Punkt 7) und und Punkt 13 k.) 14. Die Verteilung der gemäß Punkt 13 ermittelten Quote der G e s a m t p r ä m i e erfolgt nach E i n h e i t e n und Tagschichten und zwar sind in Rechnung zu ziehen: Tagschichten dir: Platzmeister ) Perichubausseher > ...................................... • Oberverschieber j Lokomotivführer ......................................... 1'* Heizer | Verschieber j.............................................. 7 Verschubarbeiter J Wächterkontrollore Blocksignaldiener i nP Blockwächter ...................................... Weichenwächter 15. Die Einheiten werden wie folgt ermittelt: a) Für Platzmeister, Verschubaufseher, Verschieber, Wächterkontrollore, Blocksignaldicner, Block- und _ Weichenwächter dient als Grundlage die Zahlungsliste (Formular IV). In der Zahlungsliste werden die beim Verschubdienst tatsächlich aufgewendeten Tagschichten der VerwendungS-kategorie entsprechend nachgewiescn. Die Summe der Platzmeisterschichten, Verschubaufseher. und Oberverschieberschichten ist mit 2 zu multiplizieren, jene der Verschieber ist einmal, jene der Wächlerkontrolle, Blocksignaldiener, Blockwächter und Weichenwächter mit 0'5 in Rechnung zu ziehen. Die Gesamtsumme der auf diese Weise umgerechneten Tagschichten stellt die Gesamtsumme der Einheiten d e § Verschubper-s o n a l s dar. b) Die Grundlage für die Einheitenermittlung des Lokomotivpcrsonals 'bilden die van den einzelnen Lokomotivführern und Heizern geleisteten Vorschub- und Dampfhalte, stunden, wobei 10 Stunden Verschieben als 1 Tagschicht — 15 Einheiten für den Lokomotivführer und 1 Einheit für den Heizer in Rechnung zu ziehen, und 5 Dampfhaltestunden — 1 Verschiebstunde zu berechnen sind. c) Die Summe der sub a und b ermittelten Einheiten stellt die Totale der Einheiten dar. d) Die gemäß Punkt 7 ermittelte Gesam tpr ämi e, geteilt durch die Totale der Einheiten, ergibt die auf eine solche entfallende Prämie, deren Höhe für den einzelnen beteiligten Bediensteten wieder dem Produkt, gebildet aus dem ihm nach den geleisteten Tagschichten zurommenden Einheiten und dem auf eine solche entfallenden Prämiensatz, entspricht. Die Festsetzung der Maximalhöhe der auf einen Bediensteten entfallenden Prämie bleibt bis auf weiteres Vorbehalten. 16. Die Prämien monatsrechnung hat zu bestehen aus: a) der Zusammenstellung der Personal- und Nachtdienst-kosten (Formular I); b) der Nachweisung über die angekommenen Wagen (Formular II), belegt mit den Konsignationen der Wagenauf-seher (Formular III); c) der Zahlungsliste deS Verschub- und Wächterpersonals (Formular IV); d) der Zahlungsliste der LokomotivpersonalS (Formular V); • e) der Nachweisung über die Kosten der Verschub. leistungen deS Zugförderungsdienstes (Formular VI), belegt mit den Ausweisen über die von den einzelnen Lokomotivführern geleisteten Vorschub- und Dampfhaltestunden (Formular VII); f) dem Auszug aus der Materialverrechnung; ß) der Hauptzusammenstellung (Formular VIII). 17. Die Prämienrechnung i st am 10. jeden M o» natS an die SiaatSbahndirektion vorzulegen, die Prämien. auSzahlung hat längstens zwei Monate nach dem Ver* rochnungSmonat zu erfolgen. 18. Die Prämienrechnungsführung ist von den Verkehrskontrolloren fo oft als möglich, mindestens aber viermal jährlich, eingehend an Ort und Stelle zu revidieren, die Vornahme der Revision in den Liechnungsbehelfen ersichtlich zu machen und über das Ergebnis kurz schriftlich zu berichten. 19. Eventuelle Kosten, die durch die Aufstellung der Prämienrechnung erwachsen, sind der Prämiengrnppe zu« Gänze anzulasten. 20. Die vorstehenden Bestimmungen haben provisorisch« Wirksamkeit und bleibt deren Aenderung Vorbehalten. Korrespondenzen. r KremS. (Nachru f.) Die Ortsgruppe KremS an der Donau ruft dein nach Hütieldorf-H. versetzten Genossen Leopold Dü rau er, Aushilssverschieber, ein herzliches Lebewohl zu. In der Ilebcrzeugung, daß der versetzte Genosse auch fernerhin unserer Sache treu bleiben wird, empfehlen wir ihn den Ge-«offen deZ genannten Ortes auf das wärmste. Schwarzach-St. Veit. Es gibt leider unter den Eisenbahnern irnch Subjekte, deren Verhalten ein derartiges ist, daß sich diejenigen, die gezwungen sind, mit ihnen Dienst zu machen, -ihrer schämen müssen. Ein solches Subjekt ist der Portier ^Johann Schmelzer. Dieser Mann ist auch einer von jenen, die unsere Organisation dazu benützen möchten, ihre egoistischen Zwecke durchzusetzen. Wenn ihnen das nicht gelingt, so wechseln sie ihre Gesinnung und treten zu einer gegnerischen Organisation über, um weiter im Trüben zu fischen. Schmelzer befaßt sich mit verschiedenen Geschäfterln, unter anderem auch mit Geld wechseln, natürlich nur auS Gefällig, keit, wobei er auch längst außer Kurs gesetzte Geldmünzen zur Nachtzeit bei ausländischen Reisenden für gutes Geld an den Mann bringt. Was schadet es auch, er weis; ja doch, wenn er ertappt wird, daß eine solche Missetat dank seiner jetzigen frommen politischen Ueberzeugung äußerst milde bestraft wird. Der größte Skandal ist aber, daß er ausländische Arbeiter, arme Teufel, die hier auf Anschlußzüge warten müssen, mit ihrem Handgepäck förmlich in die Garderobe treibt, und für diese zwangsweise Aufbewahrung der Gepäcksstücke die Auf-bewahrungSgebühr verlangt. Diese Leute, gewöhnlich Auswanderer, die kaum ein Wort Deutsch verstehen/ wissen sich nicht zu helfen, und sind daher für einen solchen Anhänger der „Gott Nimm" - Partei willfährige AuSbeutungSobjekte. Auch übt Schmelzer eine eigentümliche Art „Bahnhofs-misston" aus, indem er alleinreisende Mädchen, wahrscheinlich um ihre Unschuld zu beschirmen, hinter Schloß und Riegel verwahrt. Wir haben dem Treiben dieses Burschen lange genug zugesehen, nun ist aber unsere Geduld zu Ende. Wir überlassen die Beurteilung der hier geschilderten Handlungen des Herrn Schmelzer dem Urteil der Öffentlichkeit und den Vorgesetzten Dienststellen. Laibach-Südbahnhof. (U e b e r z ä h l i g e §.) Das ©Par» shstem, wie e5 unsere Verwaltung, Die zentrale wie lokale, zur Ausübung bringt, zeitigt gar herrliche Früchte. Wir führen hier einige Beispiele an aus der Fülle, die uns zu Gebote stehen. Man normierte zum Beispiel einen Platzchef, der die Aufgabe hätte, den Verschub zu Überwachen, das reisende Publikum vor Gefahren zu schützen und dergleichen mehr. Betrachten wir die Geschichte etwas näher: Der Herr Platzchef fungiert nur bei Tag, bei Nacht ist trotz gleich starken Verkehres und ungleich schwereren VerschubeS kein goldbetreßtes Haupt zu finden. Nur einige Jahre Rückblick, und die Geschickte der Station Laibach-Südbahnhof kannte damals keinen Platzchef.' Man hatte damals Vertrauen zum ausübenden Personal, der Dienst klappte trotz enormen Verkehrs, klappte 'bedeutend besser als heute, mit einem Platzckef an der Spitze, der trotz feiner Wichtigdünkerei überflüssig ist. 'Ein anderer Zweig: Dois Transitbureau. Hier saßen Jahr und Tag abwechslungSweise zwei Kanzleiexpedienten. Bor nicht langer'Zeit entfernte man dieselben und ersetzte sie durch billigere Strafte. Wir sind überzeugt, daß es gehen wird; doch welchen Zweck erreichte die ©partout, wenn sie wieder einen.Adjunkten chmeinfetzte,.... Kostet der etwa nichts? Und zudem wie putzig nimmt sich dieses Herrlein aus, wenn eS entlang der Wagen schreitet, Revue über diverse veraltete UebergangSzetteln abnimmt.... Aber bitte, ihn ja nicht etwa zu fragen, welchen Zweck sein Dienst hat, denn es wurde ihn in furchtbare Verlegenheit fetzen.... Auch er ist überzählig. Nun werfen wir einen Blick ins Beamtenreservoir, alias JnstruktionSbureau. Dort sitzen in der Regel drei, sechs, ja manchmal bis ein Dutzend Beamte, Expedienten und dergleichen mehr, welche sich bei Zeitunglektüre und Zettel-einkleben langweilen. Das Sekretariat leistet sich den Luxus von drei Sekretären. Am MagazinSgebäude mußte man einen Zubau mv bringen, um die Beamten unierzubringen. Wir erteilen der Verwaltung den Rat, einige Stockwerke auf die Magazins-gebäude, Stationsanlagen und Weichentürme anzubringen, um alle jene unterzubringen, welche normiert und berufen sind, sparen zu helfen. Das nennt man sparen. Ja, wenn es gilt, einen Wächter, einen Arbeiter abzuziehen, dessen Arbeit anderen ^ aufzubürden, da geniert man sich nicht, man spart ja. Eine Bagatelle erzielt man und ein Vielfaches geht verloren. Das heißt „Oefonomie". Oekonomie an Arbeiterknochen. Lobositz. (St. k. St E. G.) Im Amtsblatt 12, Nr. 64, vom 2. März 1912, für die Linien der St. E. G. wurde das höchste jährliche Ausmaß für den Bezug von Brennstoff für die einzelnen Kategorien der Bahndediensteten festgesetzt. Dieses Ausmaß ist so klein, daß fast .jemand mit dem aus* gemessenen Quantum jährlich auskrmmen kann. Während aber mit Brennstoff für die eigenen Bediensteten gespart wird, beziehen bahnfremde Personen oft ganze Wagen Kohle für den Regiepreis. Wir fragen zum Beispiel an: auf Grund welcher Bestimmungen Max Böhme, G a st w i r t im Hotel „Germania" in Lobositz, einen ganzen Wagen Regiebraunkohle am Staatsbahnhof bezogen hat? Könnte der k. k. Bahn-betriebSamtvorstand in Lobositz diese Frage beantworten? Wessely an der March. (Wie bedürftige Dahnarbeiterwitwen behandelt werden.) Frau * i 1) a t, eine arme Oberbauarbeiterwitwe, welche im Genuß einer fortlaufenden Gnadengabe im Betrag von 13 Kr. monatlich steht und eine achtjährige Tochter hat, dabei 40 Jahre alt und zur schweren Arbeit infolge Gebrechens unfähig ist, hatte vor wenigen Monaten ein Bittgesuch um ihre Verwendung als Scheuerfrau an die k. k Direktion der St. E. G. einge-reicht. Ihrem Gefuch hat die Direktion Folge gegeben und die arme Frau erhielt die karge, aber doch nicht zu unterfchötzende Beschäftigung. Zumindest ist sie aus der größten Not heraus-gerissen worden. Doch da kam unlängst der Herr Kontrollor L i p a von der Direktion nach Wessely an der March und kündigte der Frau Cihat den Dienst, ohne erst zu fragen, ob die k. k. Direktion die Zustimmung hiezu erteilt oder nicht. Herr Lipa ließ sich nämlich von zwei tschechischnationalen Beamten sagen, daß Frau CihctI angeblich nur ein halbes Jahr mit ihrem Gatten gelebt habe, von ihrer Tochter ernährt werden könne und überdies Hausbesitzerin sei! Deshalb brauche sie keinerlei Erwerb.Auf das hin entschied Herr Lipa für die Entlassung der Frau Ciljal. Im Hinblick auf diese tückischen Machinationen sei hier folgendes konstatiert: Der Gatte der Frau Cihal stand bei der Bahn volle 40 Jahre in Verwendung und hinterlieh die Witwe mit einer derzeit achtjährigen ehelichen Tochter, ohne Vermögen und ohne Ansprüche auf eine statutarische Versorgung, da er in keinen Versicherungsfonds einzahlte. Frau Cihal besitzt allerdings ein kleines Häuschen, aber dieses trägt nichts, ist vielmehr eine hüttenähnliche Barracke und vollständig verschuldet. Der Wert dieses Häuschens beträgt übrigens den geringen Betrag von einigen Hundert Kronen, so daß die Frau öihal gerade noch froh ist, daß sie in dem HauSchen von den Gläubigem geduldet wird. Aber was kümmert sich Herr Lipa um solche Sachen. Selbst erst kurze Zeit bei der Bahn angestellt, ist er sehr oft seines toiadmiänttifdicn Wissens" wegen Gegenstand von Witzen bei dem Personal. Also möchte er sich allenfalls auf eine andere Art „berühmt" machen. Deshalb fitzt er böswilligen Verleum-düngen seiner „Herren Kollegen" gründlich auf. Arme Witwen nach verdienten Arbeitern sollen aber seinen „Ruhm" mit Elend und Not bezahlen. Hoffentlich wird aber der Herr Direktor Burger noch anders entscheiden. Linz an der Donau. (Elendsbilder bei der k. k. S t a a t S b a h n.) In den Personalhäusern der k. k. SiaatS-bahn in Linz ereignete sich ein Fall, der drastisch zeigt, unter welchen Verhältnissen heute noch Arbeiterfamilien ihre Existenz verbringen. Der Rettungswagen holte gleich eine ganze Familie, und zwar die Frau und deren drei Kinder ab, um dieselben in das Städtische Krankenhaus zu überführen. ES sammelten sich Hunderte von Neugierigen und kein Auge blieb tränenleer, als sie die Ursache der Ueberführung erfuhren. Nicht vielleicht irgendeine gefährliche, ansteckende Krankheit war die Ursache, nein, Hunger war die Ursache. Die Sache ist so: Ende November wurde ein Kesselschmied der Staatsbahn von Salzburg in die Staatsbahnwerkstätte nach Linz versetzt. Derselbe glaubte sich seine Lage zu verbessern, mußte aber nun zu seinem Unglück sehen, daß gerade das Gegenteil eintrat. Der Unglückliche ist verheiratet, hat drei Kinder im Alter von vier Monaten bis zu drei Jahren und einen Tag-lohn von Kr. 3-80, aber diesen erst seit Februar dieses Jahres. Da er keine Wohnung fand, war er gezwungen, einstweilen eine Wohnung in den Personalhäusern zu nehmen, bis er eine andere, billigere Wohnung findet. Für die Wohnung mußte er monatlich Kr. 25-65 bezahlen. Frau und Kinder waren feit jeher immer kränklich und daher die Lebenslage eine tief, traurige. Dieser Familienvater sah nun, daß er den teuren Wohnzins nicht mehr bestreiten kann, wenn er seine Familie und sich selbst am Leben erhalten will, und suchte sich außer der Stadtgrenze eine billigere Wohnung, die er am 1. Avril beziehen wollte. Da erklärte man ihm: „DaS gibt'5 nicht, Sie müssen vierteljährig kündigen oder den Zins zahlen." Der arme Schlucker ging nun zur Direktion, war auch bei Herrn Hofrat Messerklinger, schilderte überall seine Not und bat um Hilfe, leider vergebens. Wir fragen, hätte man nicht aus Betriebsmitteln einige Kronen übrig gehabt? Beamte mit schönem Einkommen, sogar kinderlos, bekommen Hunderte von Kronen jährlich Unterstützung, für arme Teufel hat man nichts. Die ganze Familie wurde bettlägerig, der Arzt konstatierte Unterernährung und gab den Rat: „Schleunigste Ueberführung in das Städtische Krankenhaus!" damit die Familie gerettet und am Leben erhalten werde Der Mann steht nun verzweifelt da. Er muß seinen Berufspflichten als Kesselschmied Nachkommen, obwohl er selbst ganz kräftelos ist. Der Arzt sagte zu ihm: „Auch Sie sollen in ein Krankenhaus gehen." Tut er dies, so winkt ihm die Entlassung, denn man braucht nur kräftige, fleißige Leute. So wie diesem Familienvater geht e5 aber zahllosen anderen auf der k. k. Staatsbahn. Da wundert man sich, daß die Leute verdrossen, mißmutig ihren Pflichten Nachkommen. Man wundert sich, wenn Arbeiter mehr Lohn verlangen. Ein Verbrechen an der Menschheit, an der Kultur sind solche Zustände, und wir können nicht anders, als es laut in alle Welt hinauszuschreien, wie die Existenz so vieler auf der Staatsb-Hn ausschaut. Priivali. In Prävoli ist allgemein bekannt, daß die neu-angenommenen Oberbauarbeiter, sobald sie zum Werkzeug schreiten, vom Bahnrichter Andreas Fillip zum Schnapszahlen gedrängt werden. Dies geschieht alljährlich, so lange sich die Neuansgenommenen in der „Rekrutenabrichtung" befinden. Im Winter da werden Oberbauarbeiter im Bedarfsfälle zur Nachtschicht, natürlich von Herrn Fillip auSgefischt, weil — er kennt seine Kundi n am besten. Da heißt eS wieder: „W er Schnaps zahlt, der kann zur Nachtschicht kommen!" Alles dies wäre ja noch zu ertragen, weil ja keine Pflicht zum Zahlen vorhanden ist. Dieser Fillip ist aber auch Mitglied des neugebackenen Vereines „Südbahner" und versteht es, unsere Genossen ;u schimpfen und zu spotten. Ein Genosse hatte das Unglück, an Rheumatismus zu leiden, weshalb er nicht gleich den anderen kräftig ausschreiien kann. Fillip sagte zu ihm: „Diese Roten, die sind nicht viel wert, sic sind lauter Faulenzer und Invaliden und der „Verein" hilft ihm auch nichts." „Wir" sind takte Kampel beinand (die Südbahner) und dergleichen. In ein paar Tagen schimpft er wieder über den „Süd-bahner"verein, „daß ihm (den Fillip) der auch nichts hilft?" Dies geschieht immer, wenn er einen „Gratisschwips" erwischt. Wir begnügen uns für heute. Sollte sich Herr Fillip nicht bessern, so sei ihm gesagt: „Fillip, gehe nicht an die Sonne, solange du Butter am Kopf hast!" Bischvsshofen. Wie weit die christliche Nächstenliebe bei manchem Lippcnfrömmler geht, zeigt uns nachstehender Fall: Ein Verschieber der Station Bischofshosen, welcher im September 1911 bei Ausübung feiner Berufspflichten einen Unfall erlitten hatte, mußte am 22. Februar I. I. infolge ärztlicher Anordnung nach Innsbruck in die Klinik, um sich dort einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen. Der kranke Mann mußte von 9 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends in der Klinik verweilen, was wahrlich selbst für einen minder Leidenden kein Vergnügen ist. Vollkommen erschöpft ging der schwcrleidcnde Mann zum Bahnhof, um mit dem Personenzug um 10 Uhr 35 Minuten abends nach Hause zu fahren. Hoffend, daß man auf feinen Zustand Rücksicht nehmen werde, bat er unter gleichzeitiger Anführung seiner Leiden den Kondukteur Redl au$ Salzburg, er möge ihm einen Platz in einem kleinen Abteil anweisen, wo er ungestört sitzen, eventuell ein wenig schlafen könne. Leider wußte der kranke Hi an n nicht, daß Redl ein christlicher Hausherr ist und mehr Rückengeschmeidigkeit als Verstand besitzt. Er bekam daher die barsche Antwort' „Geh' da h'iiein, wenn ein Platz ist. werden wir sehen, wenn nicht, so kann man nichts machen." Der arme Teufel stieg ein und hoffte geduldig. Beim Einstigen war auch die Platzsituation ganz günstig, da außer dem Kranken nur zwei Personen im Abteil waren. Aber noch vor Abfahrt des Zuges kam eine Partie lärmender Italiener, welche Redl in jenes Abteil dirigierte, so daß der kranke Mann eingemauert zwischen schreienden und rauchenden Italienern schön „Habt acht" sitzen mußte. Dies war die erste Rücksichtslosigkeit. Aber es sollte noch besser kommen. Gleich nach Abfahrt kam Redl Fahrkarten revidieren. Nach Beendigung dieses winkte er einem der Mitreisenden, er solle ihm folgen. Der kranke Mann bemerkte dies und ging ebenfalls nach, im berechtigten Glauben, daß auch für ihn ein anderer Platz sein werde. Zufolge seines Zustandes konnte er aber nicht so rasch folgen, kam daher gerade noch recht, als Redl die Tür eines kleinen Abteils zufchlug und absperrte. Dem kranken Mann sagte er, er soll aus seinen Platz zurückkehren, er habe für ihn keinen anderen Platz. So mußte der schwerleidende Mann, dem man die Krankheit vom Gesicht ablesen kann, nach löstündigcm Hcrnnihetzen noch mehr als fünf Stunden eingekeilt wie ein Hering in Lärm und Rauch zubringen, nur weil er eS nicht verstand, das Mitleid des Herrn Red l, Personenzugskondukteur aus „GotteS Gnaden" zu wecken. In BifchofShofen von dem Kranken zur Rede gestellt über dieses unkollegiale Verhalten, spielte der gute Redl nach echt christlicher Manier den Drückeberger. Nun, dem kranken Verschieber möge zum Tröste dienen, daß dieses auS GotteS Unvorsichtigkeit Mensch gewordene Subjekt ja allbekannt ist, und daß dies nicht seine erste Rücksichtslosigkeit, wahrscheinlich auch nicht seine letzte war. Daß Wir diesen privilegierten Pappendeckelzwicker auf das wärmste empfehlen ist selbstverständlich. Wir geben aber gleichzeitig das Zaubermittel bekannt, durch weiches Mitleid und Menschengefühl auf die christliche Art bei Redl geweckt werden kann: »Reiben mit Daumen und Zeigefinge r". Hallein. Am 15. April, als wir mit Zug 766 in die Station einsuhren, hörten wir ein furchtbares Geschrei und Gebrüll vom Herrn Bahnmeister Job st, so daß wir glaubten, eS gab ein Elementarereignis oder große dienstliche Verfehlungen. ES wurde uns mitgeteilt, daß ein Arbeitet, welcher für die Station Kohlen entleerte, etwas später zum Frühstück ging und infolgedessen auch später zu seiner Stationsarbeit zurückkehrte als zur vorgeschriebenen Zeit. Nachträglich erkundigten wir uns, ob es Herr Jobst überall so genau nimmt, ober weit gefehlt. Für seine Person und Familie da dürfen die Arbeiter und Profeffionistcn alles tun, so daß er jahraus, jahrein gänzlich für sich einen Arbeiter beschäftigt zum Solz-, Kohlen- und Wassertragen, Spähnemachen für die Gnädige, Teppichklopfern sämtliche Gartenarbeiten und Bier holen. Nur das Sch .. b .. I braucht er nicht auszutragen. Wehe dem Arbeiter, wenn er einmal was vergißt, sofort kommt die Gnädige mit der Rute. Wir fragen hiemit die löbliche k. k. Staatsbahn-direktion Innsbruck, ob dem Bahnmeister I o b st allein dieses Privilegium, eingeräumt ist, wenn nicht, so ist cs höchste Zeit, daß derartige Mißstände abgeschabt werden. Ealdenh-fcn. (Todesfall.) Donnerstag den 18. d. M. wurde unser treuer Genosse und Obmann Josef W e d e n i g g zu Grabe getragen. Wie beliebt er bei allen war, zeigten die schönen Kranzspenden sowie die überaus große Beteiligung an dem Leichenbegängnis. Die Genossen werden dem braven Kämpfer allerorts ein gutes Angedenken bewahren. Oderbcrg. (Todesfall.) Die Ortsgruppe Oderberg deS Allgemeinen Rechtsschutz- und GewerkschaftsvereineS hat einen schweren Verlust zu beklagen. Ihr treues Mitglied Genosse Rudolf Fischer, Lokomotivheizer der k. k. St. B. ist nicht mehr. Genosse Fischer war einer der Mitbegründer unserer Ortsgruppe, und all fein Denken und Streben war dahin gerichtet, dieselbe zu heben und zu fördern. Kein Kampf war ihm zu schwer und kein Opfer zu groß. Seine ganze dienstfreie Zeit widmete er der Gewerkschaft als auch der Partei, deren unermüdlichster und opferwilligster Kämpfer er war. Selbst seine langwierige Krankheit hinderte ihn nicht, sich bis zum letzten Augenblick in den Dienst unserer guten Sache zu stellen. Die Ortsgruppe Oderberg des Allgemeinen Rechtsschutz- und Ge-werkschaftsvereineS sowie auch der Wahlverein in Oderberg werden dem Dahingeschiedenen immerdar ein treues Angedenken bewahren. Am 18. d. M. wurde Genosse Fischer unter massenhafter Beteiligung seiner Genossen und Kollegen zu Grabe getragen. Möge dem Verstorbenen die Erde leicht sein. Krems im der Donau. (Ein netterZugS-r e v i s o r.) Am Cstermontaa ist mit Zug 1313 ein Bahnmaurer der Bahnerhaltungssektion KremS a. d. Donau mit seinen beiden 8'/, - und 9% jährigen Kindern nach Spitz a. d. Donau gefahren. Er war, weil nur Kinder vom zehnten Lebensjahr an eine Identitätskarte oder bei den Angestellten eine Legitimation erhalten, der Meinung, daß Kinder unter zehn Jahren überhaupt frei sind von der Entrichtung einer Fahrgebühr. Am Ostermontag hatte er bei der Hinfahrt nach Spitz für die Kinder keine Karten gelöst, sondern nur für sich allein. Er hatte absolut nicht die Absicht gehabt, die Bahnverwaltung zu schädigen. Nun kam bei diesem Zug am Ostermontag der ZugSrevisor Herr Machofsky — ein bekannter LoSgänger auf die Bediensteten — und revidierte unter anderem auch feine Fahrlegitimation. Er besah sich die Identitätskarte dieses BahmnaurerS und auch seinen Fahrschein zum ermäßigten Preis und fragte in Gegenwart des Kondukteurs, ob die beiden Kinder seine Kinder feien, was der Bahnmcmrer bejaht-. Beanständet hat er ihn aber deshalb mast, weil er für die Kinder keine Karten hatte. Der Revisor fragte gar nicht darnach, ob er für die zwei Kinder auch Fahrkarten habe. Er hat nur daS Fehlen der Unterschrift auf der Identitätskarte beanständet. Als der Arbeiter mit dem Abendzug zurückfuhr, kam Herr MachofSky gleich zu ihm und fragte ihn um die Karten. Nachdem Herr MachofSky vormittags nicht nach der Fahrkarte für die Kinder gefragt hatte, fo hat dies den Arbeiter in feiner Meinung: Kinder unter zehn Jahren brauchen keine Starten, nur noch mehr bestärkt. Kinder unter zehn Jahren brauchen keine Fahrkarten! „So, fo," sagte §crr_ Machofsky, „feit wann denn nicht?" Der Arbeiter sagte diese Meinung ganz offenherzig Herrn Machofsky. und daß er in der Früh doch auch nicht nach den Karten gefragt habe. Herr Machofsky nahm ihm die Identitätskarte ab. stellte einen Nachzahlungsschein auf Str. 2'1S aus, und fragte den Arbeiter, ob er dies za Men wolle. Der Arbeiter gab ihm zur Antwort: „Ich werde mich früher erkundigen, ob ich auch wirklich für ine Knider zahlen muß; wen» ja. werde ich auch zahlen." roerr Machofsky sagte nichts mehr,, sondern nahm nur die Identitätskarte des betreffenden BahnmanrerS mit. Vergangene Woche (Freitig den 12. April) erhielt die k. k. Bahnerhaltungssektion in KremS a. d. Donau den Auftrag, von der k. t. Staatsbahn, direktion in Wien, sie wolle bei der Auszahlung dem Bahn-maurer 24 Kr. in Abzug brngen! ! ! 28ex ist aber in diesem Fall der eigentlich schuldige Teil? Der Arbeiter bekommt keine Instruktion, aus welcher er entnefimen könnte, daß Kinder nur bis zum vollendeten vierten Lebensjahr keine Fahrkarts benötigen. Gesagt wurde es ihm auch nicht, nicht einmal vom Herrn Machofsky. als er ihn bei der Hinfahrt revidierte. Der Schuldige ist der Herr ZugSrevisor Machofsky, welcher ihn bei der Hinfahrt, ob mit oder ohne Ab ficht, gar nicht nach der Fahrkarte der Kinder gefragt,hat. Hätte er den Bahnmaurer nach derselben gefragt, so tufirc eS diesem nicht eingefallen, die Rückfahrt abermals ohne Fahrkarten für die Kinder anzutreten; es wäre ihm auch bei der Hinfahrt nicht eingefallen, die Nachzahlung zu verweigern, wie er es bei der Rückfahrt getan. ____________ VersammkmgsberichLe. Knittelfelb. (Die Feuerwehr als Ver s a m in- l n n g S s p r e n g e r.) Tiefe Empörung muß jeden anständigen Menschen ergreifen, wenn er vernimmt, daß eine Versammlung einer Genossenschaft durch den Eingriff der Feuerwehr auseinandergejagt wurde, wenn man aber die Begleiterscheinungen kennt, so ergreift einen eine tiefe Verachtung vor dieser moralischen Verkommenheit der Veranlasser. Vorgekommen ist dieses Beschämende in Knittelfeld bei der Generalver-fammlung des LebenSmi ttelinagazinS. Man ist hier eine nieder-trächtige und fkupellofe Kampfesweise seitens der Gegner gewohnt und an manch solche Proben bereits gewöhnt, aber das, was inan sich am Sonntag den 21. d. M. leistete, überbietet alles bisher Dagewesene. DaS LebenSinittelmagazin ist seit langem ein Streitobjekt und die Quelle so mancher Blamagen für die Beamten und deren Anhang. Dieses Institut hat die Aufgabe, die Bediensteten der k. k. Staatsbahnen mit Lebensmittel zu versorgen, aber nicht nur in Knittelfeld, sondern auf der Strecke von Amstetten bis Triest und anderen, da diese Leute oft nicht einmal die Gelegenheit dazu haben. DaS Institut nimmt der k. k. Staatsbahn, welche die Leute an fo locitentlcgene Posten stellt, die Verpflichtung ab, diefel-den mit Lebensrnittel zu versorgen, eine Aufgabe, die eigentlich jedem fo großen Unternehmen selbst zukommt. Die Staats-bahndirektion übernimmt nur die Ausgabe, die Beträge, welche die bezogenen Waren auSinachcn, den betreffenden Bediensteten vom Lohn oder Gehalt in Abzug zu bringen, was schließ, (ich auch im Statut festgelegt ist. Ferner gibt sie Frachtermäßigung, um den Bediensteten auf der Strecke billiget fett» 9tr. 13 den zu können. Es ist e i ne Un wah rheit, daß den Bediensteten die Waren des Lebens mitte l-Magazins durch die k. k. Staatsbahnen ganz unentgeltlich befördert werden. Weder Geld noch sonstiges erhält das Institut von der k. k. Staatsbahn — es mutz sich ganz aus eigenem erhalten — trotzdem aber nimmt sich die Gruppe der Beamten heraus, der berufenste Vormund über das Institut der gesamten Bediensteten zu sein. Vor vielen Jahren wurde eine solche Bevormundung auch statutarisch fcstgelcgt und trotzdem solches bereits durch die Zeit weit überholt erscheint, so soll es selbst als Unsinn auch in Hinkunft so bleiben. Die Generalversammlung sollte nun die Statuten ändern, und zwar sollte dadurch das Institut etwas modernisiert werden, ein Aufsichtsrat soll geschaffen werden, ein Widcrstandsfonds soll eingeführt werden, die Anteile sollten erhöht werden, um denselben Geld und eine weitere Verwaltungskraft zu geben. Außerdem sollte die fixe Bezahlung an die Vorstandsmitglieder abgeschafft werden und an Stelle dessen soll die Generalversammlung eine Remuneration beschließen können. Es soll nicht eine Gehaltszulage sein, wie es sich die k. k. Staatsbahndircktion auslcgt, sondern soll nur für solche gegeben werden, die sich auch tatsächlich um das Entwicklung des Instituts kümmern, lvenn sie in die Verwaltung gewählt werden. Diese Statutenänderung ist für das weitere Bestehen der Genossenschaft notwendig, diese Meinung hat sich auch bereits bei dem größten Teil der Mitglieder durchgerungen, findet jedoch an dem starren Widerstand der Beamten, welchen der Standesdünkel höher steht als die Genossenschaft, ein Hindernis. Was wollen nun diese haben? Im Vorstand und Aufsichtsrat zumindest die gleiche Anzahl von Beamten als Bedienstete, überall soll der Obmann ein Beamter sein und dieser soll bei Abstimmungen zwei Stimmen haben, außerdem für die Beamten ein Kurienwahlrecht. Da ein solch weitgehender Wunsch nicht die volle Berücksichtigung finden konnte, da doch in der Genossenschaft die Mitglieder nicht mit solchem verschiedenartigen Maßstab behandelt werden können, inszenierten die Beamten einen Skandal, wozu sie als Akteure die gelben Organisationen der Arbeiter verwendeten. Bereits bei Beginn der Versammlung machte es sich bemerkbar, daß der Vorsitzende mit Absicht die Geschäftsordnung verletzte und durch das Lärmen seiner Garde lebhafte Unterstützung fand. Alle Anträge wurden von ihm ignoriert und er, als Obmann des Vorstandes, welcher die Statuten einbrachtc, stellte sich auf den Standpunkt, daß die Versammlung nicht abgehalten werden und das Statut nicht geändert werden kann. Diese Meinung wurde ihm von den bekannten Machern und Feinden des Instituts suggeriert. Es kam zu keiner Verhandlung, die gedungenen Scharen der Beamten schrien und tobten wie eine losgelassene Horde, und dieses nahm der famose Vorsitzende mit Namen T e r p u t i tz zum Anlaß, die Versammlung vor Eingang in die Tagesordnung zu schließen, da eine Verhandlung, nach seiner Erklärung, nicht mehr möglich war. Es ist nun klar, daß die Beamten mit Willen und Wissen der Direktion in Villach dies veranlagten. Eine solche niederträchtige Niedertrampelung des Rechtes muß selbstredend einen Brand entzünden, den selbst eine Direktion in Villach nicht löschen wird können. Kaum war nun die Verhandlung geschlossen, so hörte man plötzlich Feueralarm und an der Spitze von einigen in Uniform steckenden Werkmeistern und Beamten erschien nun der sattsam bekannte Kosmae und begann nun unter den bereits fortgehenden Leuten in echt kroatischer Weise in brutalster Form zu wirtschaften. Dieser Herr „Beamte" fand cs nicht unter seiner Würde, einem ruhig stehenden Mann die Augengläser vom Gesicht zu reißen und denselben Verletzungen beizubringen. Die Provokation wurde mit allen Mitteln betrieben, und schließlich wollte man mit der Feuerspritze in die weggehendcn Leute spritzen, was selbstverständlich eine Situation geschaffen hätte, deren Folgen unübersehbar gewesen wären. Unter den Mitgliedern herrscht eine tiefe Erbitterung, und es hat dieser Vorgang zur Festigung der Autorität nicht beigetragen. Ueber 500 Menschen muhten sich von einer gedungenen Horde mit höchstens 150 Mann so terrorisieren und schließlich noch unter Anwendung der Brachialgewalt, wie zur Zeit des Ausnahmszustandes auseinanderjagen lassen. Schuld, daß es so kommen mußte, ist die Direktion in Villach und nicht in letzter Linie der Direktor Ost he im selbst, und werden wir auf die Stellungnahme dieses Mannes noch zu sprechen kommen. Wir stellen dieses nur in der Öffentlichkeit fest, damit ihm der Weg beim Ministerium, alles abzuleugnen, abgcschnitten ist. Die Bediensteten waren erstaunt über die Niedertracht, welche eigentlich die moralische Verfassung des Beamtenstandes und aller jener, die sich imt diesem identifizieren, zum Ausdruck bringt. Sie aber werden das begonnene Werk vollenden, und ehestens wird die Fortsetzung der Generalversammlung bekanntgemacht werden. Kriegsdorf. Am 14. April fand im Arbeiterheim in Freudenthal eine zahlreich besuchte Versammlung des Wächterpersonals statt, in welcher Personalkommissionsmitgtied Adolf Gehr Bericht erstattete. St. Pölten. Eine zahlreich besuchte Versammlung fand am 14. April in den Stadtsälen statt, wo Genosse Duschek über die Lohnbewegungen der Eisenbahner in ausgezeichneter Rede die massenhaft erschienenen Eisenbahner informierte. Zum Schluffe wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: „Die heute den 14. April in den Schießstattsälen versammelten Eisenbahner St. Pöltens betrachten die vom Eisenbahnministerium Bewilligten 21 Millionen Kronen als Abschlagszahlung und fordern daher die bolle Durchführung der vom Parlament bewilligten 38 Millionen Kronen als jene Summe, welche zur Erfüllung der allerdringendsten Forderungen des gesamten Eisenbahnpersonals notwendig ist. Dieselben sprechen der sozialdemokratischen Fraktion im Abgeordnetenhaus ihr vollstes Vertrauen für ihr mannhaftes Eintreten in der Eisenbahnerfrage aus und verlangen, daß sich unsere Fraktion mit allen Mitteln dafür einsetze, daß der Beschluß unserer Volksvertretung in der allerraschesten Weise verwirklicht wird." Wien-Favoriten II. (Wagenpuher der Staats-‘Lt,i * nbahnges ellschaft.) Die Wagenputzer in Wien St. E. G. arbeiten derzeit im Akkord. Zur Grundlage der Krankenkaffenabzüge wurde ihnen seinerzeit ein Lohn erstellt und erhielten die Anfänger einen solchen von Kr. 2"60. Seit Iohren bestand dieser Lohn, doch hatten auch einige wenige einen Lohn von Kr. 2 60, 2 70 oder schon Kr. 2'80. Diese letzte Lohnhohe wurde bis jetzt aber nur von einem einzigen Wagenputzer erreicht. Nun sind, wie alle anderen Akkordarbeit«:, auch die Wagenputzer um eine Lohnregnlierung erbittlich geworden, ohne daß sie im Akkordverdienst selbst Schaden nehmen sollen. Eine Lohnaufbesserung soll auch bei ihnen so zum Ausdruck kommen, daß sie als Aufbesserung in ihren Bezügen faktisch erzielt wird und nicht vom Akkordverdienst selbst abhängt. Diese Lohnregulierung soll sich aber auch darauf erstrecken, die Grundlöhne auch bei den Akkordarbeitern durchzuführen und die Akkordanten nach ihrer Dienstzeit einzureihen. Um die Angelegenheit an kompetenter Stelle wirksam vorzutragen, hat nun auch diese Kategorie sich endlich besonnen, sich zu organisieren, nachdem sie sich jahrelang vom Verkehrsbunde zum Besten halten ließ. J„ einigen Versammlungen haben sie ihre Lage besprochen und gefunden, daß sie in unerhörter Weise geschädigt worden sind, indem sie von der Kurrende 130 vollständig und unberechtigt ausgeschaltet wurden. Genoffe Swoboda, der Vertreter der Zentrale, hat in den Versammlungen dieser , Wagenputzer die Verhältnisse eingehend dargclegtr «r verwies auf die Manipulation des VerkehrSbundes, der ihnen den Köder der Stabilisierung nur deshalb hinwarf, um sie, die Ahnungslosen, aus der Kurrende 130 auszuschalten und hob die gewaltige Schädigung hervor, die die Wagenputzer seit dem 1. Mai 1911 erlitten haben. Die Organisation wird, soferne sie von den Wagenputzern das Mandat hat, auf das allerentschiedenste für diese ganz vernachlässigte Arbeiterkatcgorie eintreten. Aber die Organisierung bei dieser Gruppe darf nicht vernachlässigt werden, denn nur dann wird ihre Lage einer Revision unterzogen werden, wenn alle einmütig hinter der Organisation stehen. Die letzte dieser Versammlung (16. April l. I.) zeitigte nun folgende Entschließung, die der Dienstesstelle untcrbrenet wurde: Resolution: „Die heute am 16. April 1912 in Wien X, Arbeiterheim, tagende Versammlung der Wagenpuher Wien St. E. G., welche im Einverständnis sämtlicher in Wien St. E. G. Bediensteten Wagenpuher tagt, hat im Verlauf der Versammlung folgende Kollegen: Wenzel Trauschke, Emanuel Marc, Rudolf Klos und Eduard C z e ch zu ihren Vertrauensmännern einstimmig gewählt. Die Versammlung beschließt, daß diese genannten Vertrauensmänner nunmehr die Wagenputzer Wien St. E. G. in allen Angelegenheiten vertreten." Durch die einstimmig erfolgte Annahme der Resolution wird erzielt, daß der einzige Mensch, der bisher die Verhältnisse der Wagenpuher verwickelte und verbandelte, endlich unschädlich gemacht wird. Hoffentlich wird aber auch die betreffende Dienstesstelle den betreffenden Menschen fernzuhalten verstehen. Perg. Am Sonntag den 14. April 1912 fand eine sehr gut besuchte Vereinsversammlung statt, zu welcher als Referent Genosse Schneider aus Wien erschienen war. Genosse Schneider besprach sehr eingehend die Existenzverhältnisse der Bahnerhaltungsarbeiter. Vorsitzender Genosse H i m i t s-Berger aus Schwertberg dankte im Namen der Ortsgruppe Krems a. d. D. für das zweistündige Referat. Wächtervcrsammlnngen. Am 20., 21. und 22. April I. I. fanden in W a i d h o f e n, S e l z t h a l, St. Michael, U n z-markt und St. Veit Wächterversammlungen statt, in welchen Personalkommissionsmitglied Genosse Dollinger aus Thörl-Maglern referierte. Der Besuch der Versammlungen war ein guter und fanden die Ausführungen ungeteilten Beifall. Auf dringendes Verlangen der Wächter hatte Genosse Dollinger die Zusage gemacht, daß er die Kandidatur für die Neuwahl in die Personalkommission aufrecht erhält, und werden die Wächter ersucht, für die Wahl des Genossen Dollinger einzutreten. WolfSberg. Am 8. April sprach hier in einer gut besuchten Versammlung Genosse R u s i c k a aus Villach über „Die Forderungen der österreichischen Eisenbahner". Olmütz, Am 21. April sprach Genoffe M o u k a aus Brünn in einer gut besuchten Versammlung in Groß-Woster-nitz über „Die Forderungen deS Eisenbahnpersonals". St. Veit an der Glan. SamStag den 20. April I. I. fand in Hafners Gasthaus eine gut besuchte Versammlung statt. Der Bericht des Genossen Dollinger über die Tätigkeit der Personalkommission in der abgelaufencn Periode wurde mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und Genossen Dollinger für seine Tätigkeit der Dank durch Erhellen von den Sitzen ausgedrückt. Des weiteren wurde Genosse Dollinger auch wieder für die nächste Periode als Kandidat für die Personalkommission aufgestellt und dessen Kandidatur einstimmig angenommen. Sache und Pflicht der Wächter ist cs, durch fleißige Agitation dahin zu wirken, daß der so verdienstvolle Genoffe Dollinger wieder gewählt wird. Aus den Organisationen. Lobvsitz. Bei der am 21. April abgehaltenen Generalversammlung wurde Genoffe Wenzel Prodi, wohnhaft in Sullowih Nr. 7, zum Obmann gewählt. Die nächste Versammlung findet am 27. Mai um 3 Uhr nachmittags statt. Auperfchin. In der am 14. April 1912 abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Josef T e u s ch e l, Obmann, Jaroslav Z e m a n n, Stellvertreter; Franz Rudolf, Schriftführer, Anton Kroy, Stellvertreter; Rudolf Mauermann, Kassier; Karl Krob, Josef Wankobsky, Revisoren; Josef Pohl, Josef K n o t t e, Johann I a n d a, Hubert Ahne, Ausschußmitglieder; Karl Krob als Vertrauensmann für die Oberbauarbeiter. Zuschriften sind an Josef Teuschel in Wellloth, in Geldangelegenheiten an Rudolf Mauermann zu richten. Die Monatsversammlungen finden jeden ersten Samstag im Monat um 8 Uhr abends im Vereinslokal statt. Dzieditz. Am 18. März l. I. fand die diesjährige Generalversammlung der hiesigen Ortsgruppe statt, welche ausnahmsweise gut besucht war. Nach vollzogener Neuwahl des Ausschusses referierte Genoffe Adolf Müller über die Teuerungsaktion. Seine klaren und treffenden Ausführungen wurden mit großem Beifall ausgenommen. Bei der Wahl wurden nachstehende Genossen in den Ausschuß gewählt, beziehungsweise wiedergewählt: Rudolf Londzin, Obmann, Otto Lorenz, Stellvertreter; Ferdinand Wozniak, Kassier, Anton Wahn, Stellvertreter; Karl Hank e, Schriftführer, Boleslav U r b a n c z y k, Stellvertreter; Rudolf Helmbacher. Leopold Michno, Revisoren; Josef Zaczek, Rudolf Palla, Ausschussmitglieder. Als Subkassiere wurden für das Heizhauspersonal Otto Lorenz, für die Zugsbegleitcr Anton Wahn bestimmt. Alle Zuschriften sind an Rud. Londzin, S t a t i o n s-m eiste r, in Kassenangelegenheiten an Ferdinand Wozniak, Wagenaufseher, Dzieditz, Bahnhof, zu richten. Die Monatsversammlungen finden wie bisher an jedem ersten Montag eines jeden Monats statt. Fällt auf diese Tage ein Feiertag, so wird die Versammlung am nächsten Tage abgehalten. Prerau. (Ortsgruppe I.) Bei der am 8. April 1912 stattgefundenen Generalversammlung wurden nachstehende Genossen in die Ortsgruppenleitung gewählt: Leopold Lazar, Obmann, AloiS P o l z e r und Hynek Sindelar, Stellvertreter; Josef Barteid?. Kassier; Johann Schestak und Franz Kostal, Schriftführer; Anton Walter und Peter Winter, Bibliothekare; Anton Navarik und Johann Ovöaöek, Ausschuhmitglieder; Stephan Pietrzak, Adalbert Tlappa und Franz Krenn, Ersatzmänner; Anton PraSi I und Julius San eil, Revisoren. Die Ausgabe von Büchern aus der Bibliothek beginnt Montag den 6. Mai, und zwar jeden Montag von 7 bis 8 Uhr abends im Vereinslokal Hotel „Austria". Sämtliche Zuschriftei: sind zu richten an den Obmann Leopold Lazar, Kramargasse 83. Graz II. (K. k. Staatsbah n.) Bei der am 20. April 1912 stattgefundenen Generalversammlung der Ortsgruppe Graz II wurden nachstehende Genossen in den Ausschuß gewählt : Johann R e s ch, Oberkondukteur, Obmann, H e ch t l und Kramer, Stellvertreter; Johann Zach, Manipulant, Kassier, Titz und Kratzer, Stellvertreter; Johann Lang, Schriftführer, Pressinger, Stellvertreter; Johann Fink, Bibliothekar, Schöffman und KornhäuSler, Stellvertreter; Neunegger und Moik, Kontrollore. Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Genossen Johann Resch, Oberkondukteur, Graz, Schönau- Seite 13 / — — :j gürtel 31, in Geldangelegenheiten an Genossen Johann Zach, Manipulant, Graz, Flurgasse 33, zu richten.- Marienbad. Bei der am 8. April l. I. stattgefundenen' Hauptversammlung wurden folgende Genossen in den Aus^ schuß gewühlt: Johann Demi, Obmann, Johann Luft, Stellvertreter; Franz Schuster, Kassier; Josef Pallek, Schrift-, sichrer; Johann Modi, Bibliothekar; Andreas Standfest und Anton Böhm, Kontrollore. Für Plan wurde Genosse Brezzi und für Tachau Genosse Czerny zur Einkassierung der Mitgliedsbeiträge und Entgegennahme von Wünschen der dortigen Genossen bestimmt. , Wien X. (Staatsei senbahngesellfchaf t.); Am 19. April L I. hat die zahlreich besuchte Generalversammlung obiger Ortsgruppe stattgefunden. Einstimmig gewählt wurden: Kirchmayer, Obmann, Pra schal und Wenisch, Stellvertreter; Ravas, Schriftführer, Winter-' nitz, Stellvertreter; Buchar, Kassier, Matthias Kobsa, Stellvertreter; Steingassinger, Winkler und Hil° mer, Kontrollore. Außerdem wurden 38 Genossen in den erweiterten Ausschuß gewählt. ' Dem scheidenden Obmann Genossen Emil Pohl wird auf diesem Wege der beste Dank für sein ersprießliches Wirken ausgesprochen. Oderberg. Wegen Zentralisierung der Bibliothek werden alle Mitglieder, welche Bücher entliehen haben, dringend ersucht, dieselben bis zum 7. Mai l. I. rückzuerstatten und werden die Mitglieder gleichzeitig aufmerksam gemacht, daß die Bibliothekbenützung bis nach erfolgter Zentralisierung eingestellt wurde. Die Wiederbenützung wird rechtzeitig bekannt-gegeben. | Görkau. Am 21. April fand die diesjährige Generalversammlung statt, in welcher Genoffe Grinzner aus Bodenbach einen Vortrag über Zweck und Nutzen der Organisation hielt, wofür ihm reicher Beifall gezollt wurde. In den Ausschuß wurden gewählt: Wenzel Ehrlich, Zahlstellenleiter; Josef Mitterbauer. Kassier; Felix Dudzik, Schriftführer; Johann Hühnl, Bibliothekar; Josef Liehnert, Kassenkontrollor; Josef Stumpf, Anton Schmied! jun. und Kroh, Ausschutzmitglieder. Rudelsdorf. Die Ortsgruppe hielt am 21. April ihre Generalversammlung ab, wobei folgende Genossen gewählt wurden: Karl Klimesch, Obmann, Franz Hart mann, Stellvertreter; Josef Pirkl, Schriftführer, Johann Füll, Stellvertreter; Vinzenz Theimer, Florian Killer, Alois Demel und Franz Wohletz. Ausschussmitglieder; Franz Elezak und Wilhelm Lienert, Kontrollore; Josef S t i n d l und Richard W a b e r, Kassiere; Vertrauensmänner: für Rudelsdorf Josef Schmidt; für Thomigsdorf Rudolf Theimer, Wächter; für Triebitz Franz Wohletz, Bahnrichter. Wiesa-Oberlcutensdorf. Es diene allen beteiligten Ortsgruppen der Sterbekasse zur Kenntnis, daß am 6. April d I. die Wirtschafterin des Genossen Gustav Ekart, Mitglied der Sterbekasse, gestorben ist und die Sterbequote per 80 Kr. vom Genossen Horu am 12. April 1912 behoben wurde. Es werden daher alle Ortsgruppen und Mitglieder ersucht, ihre Beiträge ehestens abzuführen. Insbesondere ergeht an die Mitglieder der Ortsgruppe Wiesa-Oberleutensdorf die dringende Mahnung, ihren Pflichten bezüglich der Kasse ordnungsgemäß nachzukommen, da sonst Schwierigkeiten für die säumigen Zahler entstehen könnten._________________________ Unser HinterbliebenenunterstKtzungsfonds. Aus unserem H i n t e r b l i e b c n e n u u t c i> stützungsfonds wurden für folgende Sterbefalle die laut Regulativ festgesetzten Hinterbliebenenunter, stützungen ausbezahlt: 29. Kohut Ludwig« in Stanislau; 30. Kowaluk Michael in Stanislau; 31. Marschner Franz in Letschen; 35. Ccrbenfa Maria in Pilgra m; 36. Szedniöka Franz in Wien X/l; 37. Mälzer Ignaz in Lienz I; 38. Lockinger Anna in Linz; 39. Sternatl, Maria in Leoben; 40. Pototschnig Johanna inMarburg II; 41. Pokorny Barbara in Kladno; 42. Gwozdicwicz Antonia in O s w i e c z i m; 43. Jmlaucr Johann in S a a l f e l d e n; 44. Siinäncf Wenzel inPilse n; 46. Fuchs Johann in Wien IX (Alsergrund); ; 47. Rndisch Emilie in H o h e n st a d t; 48. Klement Anton in Wien IX (Alsergrund); 49. Ulrich Anton in Saaz; 51. LLdr Johann in Jaromer; 52. Hrubcs Emilie in Wien XXI (Stadlau); 53. Bednar Eduard in S ch r e ck e n st e i n; 64. Mank Hedwig in Lundenbur.g; 55. Furian Leopold in M a r ch e g g; 56. Pumplcr Gisela in Simmering; 57. Brinek Anton in N e u h a u s; 68. Parcis Auguste in Komotau; 59. Czechticzky Karl in Braunau am Inn; 60. Altrichter Wenzel in Jglau; 61. Ziegclwangcr Josef in Purkersdorf; 62. Barnikel Anton in Rozwadüw; 63. Swoboda Maria in B o d e n b a ch; 64. Theimer Maria in Bär n; 65. Wirser Susanne in Hall ein; 67. Preismust Margareta in Rosenbach; 69. Fischer Rudolf in Oderberg; 70. Fürtig Anna in B ö h m i s ch - K a m n itz; 71. Herbst Katharina in Leoben; 73. Fric Jakob in H o I k a u. Genossen, sorgt durch unermüdliche Agitation für den Beitritt zu diesen» Fonds und für Kräftigung desselben! Technisches. DeSinfektionSanlage für Eisenbahnwaggons. In der Hauptwerkstätte des Bahnhofes Potsdam ist seit ungefähr einem Jahre ein Apparat in Betrieb, der in höchst einfacher Weise gestattet, ganze EisenbahnwaggcnS zu desinfizieren, eine Arbeit, die früher sehr langwierig und teuer war und zudem nicht immer die gewünschte Wirkung hatte. Die neue Anlage dient, so schreibt die „Frankfurter Zeitung", ausser zur Desinfektion auch noch zur Reinigung der Wagen, besonders der nach Rußland verkehrenden V-Zugwagen. von Ungeziefer und schliesslich auch zum AuStrocknen von Speisewagen, deren Fußböden häufig völlig durchnäßt sind. Während eine gründliche Reinigung von O-Zugwagen und die völlige Vertilgung des Ungeziefers in ihnen bisher nur durch Herausnehmer aller Polsterteile zu erreichen war, ist dies bei dem neuen Apparat nicht erforderlich. Die Anlage besteht aus einem gußeisernen Zylinder, der etwa 25 Meter lang ist und einen Durchmesser von un- Beite 14 „Dsv Eisenvc6icnsiet„ des erekutiven Verkehrsdienstes die üblichen Verschubröcke, sowie die Dienstkappen nicht ausgefolgt bekommen, obwohl in anderen Stationen, wie zum Beispiel in Brünn, Kunowitz re. diese Uniformstücke den in Betracht kommenden Hilfsbediensteten schon im Herbst des Jahres 1911 ausgefolgt wurden. Aus diesem Anlaß fragen die Betroffenen hiemit an, ob diese Angelegenheit einer löblichen k. ». Direktion bekannt ist. Zugleich Bitten um Abhilfe _______________________ Die Betroffenen. An das k. k. Eiscnbahnministerium! Das Verschubpersonal der k. k. österreichischen Staatsbahnen in Triest erlaubt sich höflichst anzufragen, warnt eigentlich die verfchrochenen Verschubpramien zur Auszahlung gelangen werden? _________ Freie Eisenbahnerversammlungerr. Am 5. Mai d. I. um % 9 Uhr vormittags im Gasthaus Haas in Ardning (Pyhrnbahn); um 1 Uhr mittags in der Bahnhofrestauration in Spital (Pyhrnbahn). Referent Genosse Weiser aus Linz. Alle Eisenbahner müssen erscheinen. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein für Oesterreich. Ortsgruppe Leipmk. Am S. Mai l. I. findet um 8 Uhr nacfmtittagS die ordentliche ganzjährig- Generalversammlung im Lokal des Gasthauses des Herrn Schwarz „am Bergl" mit der Tagesordnung: Ausschußwahl statt. Es ist Pflicht aller dienstfreien Genossen, der Generalversammlung beizu-wohnen. Ortsgruppe Nieder - Lindewiese. Am Sonntag den 19. Mai findet im Gasthaus Josef Leckel die diesjährige Generalversammlung statt. Begiun derselben um 5 Uhr nachmittags. Referent aus Jägerndorf. Die Mitglieder werden ersucht vollzählig zu erscheinen. Ortsgruppe Himberg. Sonntag den 5. Mai um 3 Uhr nachmittags findet in Grarmnat-Neusiedl in Starnbergers Restauration eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt. Die geehrten Mitglieder werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. Referent aus Wien. Zahlstelle Zellerndorf. Di- Monatsversammlung findet Samstag den 11. Mai um 8 Uhr abends in Herrn Josef Graß’ Gasthaus statt. Die Mitglieder werden ersucht, in den Monatsversammlungen zahlreicher zu erscheinen. Zahlstelle Schwechat. Am 6. Mai um K8 Uhr abends findet in ProidlS Gasthaus die Monatsversammlung statt. Referent Genosse G ö p h a r t. Die Kollegen werden ersucht, zahlreich und pünktlich au kommen. Ortsgruppe Würgt I. Die Generalversammlung wird am 12. Mai um 8 Uhr abends im Gasthaus des Herr» Kumschir abgehalten. Die Genossen werden aufgefordert, vollzählig zu erscheinen und die Frauen mitzubringen. Nach der Versammlung Konzert der Arbcitcrmufik. Infolge der Generalversammlung unterbleibt die für den 3. Mai an» beraumte Monatsversammlung. Ortsgruppe Brüx. Die nächste Monatsversammlung wird am 5. Mai um 8 Uhr abends im Restaurant Suk abgehalten, wo Genosse Schiller über die Personalkommission der A. T. E. Bericht erstatten wird. Sämtliche dienstfreie» Kollegen sind freundlichst eingeladen. Ortsgruppe Budweis. Die Mitglieder des SterbefondS werden aufgefordert, für das verstorbene Mitglied Franz Sajbl 20 H. für den SterbefondS zu erlegen. Zahlstelle Auflee. Am 19. Mai um 9 Uhr vormittags findet in Thiirmosers Restauration in Mitterndorf-Haltestelle eine EisenbahnerversarnnÄ^ing nach § 2 des Versammlungsgesetzes statt. Pflicht der Mitglieder ist es, vollzählig und pünktlich zu erscheinen. Zahlstelle Auperschin. Die nächste Monaisversammlnnz wird am 4. Mai um 8 Uhr abends im Gasthaus „zum Bielatal" in Welborth abgehalten. Die Mitglieder wollen die Mitgliedsbücher behufs Abstempelung mitbringen. __ Ortsgruppe Klngenfurt. Es diene den Mitgliedern von der Halte st eile Köttmannsdorf bis WeizelS* darf zur Kenntnis, daß der Subkassier Johann S u s i t t i, Weichenwächtcr in; Maria-Rain nach llggowitz verseht wurde und an dessen Stelle Genosse Oswald Berger, Weichenwächter in Maria-Rain, ab 1. Mai l. I. die Einkassierung übernimmt. Wir ersuchen, demselben die Monatsbeiträge regelmäßig abzusühren. Ortsgruppe Rudig. Am 5. Mat um 4 Uhr nachmittag* findet im Gasthaus de? Herrn Seiners in Pastochowitz eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt, wo über die _ Sage der Wächter und Oberbauarbeiter gesprochen wird. Referent aus Prag. Zahlreiches Erscheinen notwendig. scheinen notwendig. Gäste sind freundlichst eingeladen. Ortsgruppe Wer Michlitz. Die nächste MonatSversamm. lung wird am 5. Mai um 7 Uhr abends im vereinslokal ab-gehalten. Die Adresse des ObmanneS ist folgende: Karl H e nn I i ch, Blocksignaldiener in Deißkirchlitz Nr. 238. Ortsgruppe Pilsen. Am 6. Mai um 8 Uhr abends findet die Monatsversammlung statt. Ausschutzsitzungen werden am 13. und 28. Mai um 8 Uhr abends im Gasthaus „Juno" abgehalten. Vom 1. Mai bis 30 September werden Bücher aus der Bibliothek nur bei den Vereins-Versammlungen auSgcgeben. Zahlstelle Teplitz. Sonntag den 5. Mai, abends 8 Uhr, Restaurant „Spaten", Mühlstraßk Teplitz, Monatsverfamm» lung mit Vortrag: „SB aS lehren uns die letzten gewerkschaftlichen Kämpfe?" Referent von der Gewerkschaftskommission Teplitz. Die Mitglieder werden ersucht, für zahlreichen Besuch zu agitieren. Durch Mitglieder eilige-führte Gäste willkommen. Alle Zuschriften sind vom 1. Mai an an Joses Schmidt, Kondukteur, Duxer st ratze 62, Teplitz, zu richten Ortsgruppe Kvmotnu. Den geehrten Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß die Monatsversammlungen von nun au jeden ersten Sonntag nach dem dritten jeden MonateS in Georgs Gasthaus in Oberdorf ftatt» sindeit. Es wird den Genossen zur Pflicht gemacht, dieselben mindestens Lrrinlal jährlich zu befumert und totrh gut Kontrolle die Teilnahme an der Versammlung im Mitgliedsbuch durch Stempelaufdruck ersichtlich gemacht. Die nächste Versammlung findet am Sonntag den 5. Mai, nachmittags 2 Uhr, in obgenanntem Lokale statt. Da wichtige Angelegenheiten zu erledigen sind, ist daher vollzähliges Erscheinen notwendig. Die Mitgliedsbücher sind mitzubringen. Inhalt der Nummer 12 vom 20. April 1912. Artikel: Ter Verzweiflungskampf der Wiener CTHrist» lichsozialen. Das verängstigte Kapital. Die elektrische Eisenbahn als revolutionäre Gefahr. Die Bewegung der Eiseubahn» arveiter in Großbritannien. Konferenz der Heizer der Sudbahn. Baugenossenschaften und Wohnungsfrage. Oesterreichische Eisenbahnstatistik für das Jahr 1910. Feuilleton: Viadukt. Die Pariser Untergrundbahn. Inland: Eine Gratulation zu unserem zwanzigjah. rigeit Bestand aus dem Ausland. Die niederösterreichischen Landesbahnen als Korruptionsfeld. Judengetd für den christlichsozialen Wahlfonds. Die Protektion der allein feligmacheit« den Kirche. Scharfmacherrüstungen. Etwas zum Nachdenken für die deutschnationalen Arbeiter. Wie reiche. Leute noch reicher werden. Die Betriebseinnahmen der Buschtiehrader Bahn. Ausland: Deutsche Riesengewerkschaften. Klassen- justiz in Deutschland. Ein Massenmord als VerkehrSrekkord. Benisch Für den Inhalt dor In-»erat» übernimmt dlo Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o 0 antwortunQ. o Für den Inhalt der le-eerate Übernimmt die Redaktion und Administration keine wie immer geartete Ver- o G antworte»», o e (fertige Rindsuppe) aus dichtledigem, totem, blauem, gelbem ober Weißem frnlett (Nanking). » Tuchent, tn. 180 Sm. lang, 130 (Im. breit, lamt li itoiifi Polstern, lebet ca, 80 Sm, lang, co Sm. breit, genügend gefüllt mtl Nr. 13s „Der Etstuvak,ttsr. Seite 18, Aus dem Gerrchtssaal: Ncnfenerhöhung trotz ungünstiger ärztlicher Gutachten. Wieder behobene Rentenherab-fetzur.g. Streiflichter: Ueber die Tätigkeit der Vertrauens-Männer der Bahnerhaltungsarbeiter. Die Bahnarztfrage in Franzensfeste. Zur Uniforurierungsfrage. Wo man ersparen könnte! Korrespondenzen: Bodenbach. Bodenbach, Bodenbach. Wien-Alsergund. Hall (Tirol). Floridsdorf. Brüx. Wien II. Lundenburg. Leoben. Czernowitz. Lundenburg. Görz. Prager, Hof. Selztal Gorkau. Wischau. Oderfurt. Sußenbrunn. Deutsch. Wagram. Görz III. Penk. Obervellach. Versammlungsberichte: Ein Fiasko der fepa, ratistifchen Eifenbahnerorganifation in Brünn. Bahnrichter Versammlung in Wien. Priesen. Lienz I. Leoben. Oderfurt, Zellerndorf. Aus den Organisationen: Landeskonferenz der mährischen Ortsgruppen und Zahlstellen. Pilsen. Eggenburg, Triest II- Leoben. Fchring. Hohenstadt. Sebenico. Trautenau Hallein. Franzcnsfeste. Turnau. Wien. Graz. Wien-Fünfhaus Böhmisch-Trübau. Oswteeim. Braunau am Inn. Verschiedenes: Herrenhäusler. Das Garderobe- Budget einer Milliarüärin. Vom größten Bahnhof der Welt. Technisches: Das größte Untergrundbahnnetz der Welt. Literatur: Unsere Maizeitung. Eine Propaganda nummer des „Jugendlichen Arbeiter". Die Elektrizität und ihre Anwendung im Eisenbahndienst. Ausweis des Vereines h e i nt". Mitteilungen der Zentrale: Verwaltungs komiteesitzung. Zentralausschußsthung. Sprechsaal: Adresse des mährischen Sekretariats. Bahnwächtersektion Friesach. Generalversammlung des „Flug rad". Generalversammlung Lebensmittelmagazin Pilsen. Offene Anfragen: An das Eisenbahnministerium. An die Direktion der Oe. 31. SB. 33. An das Eisenbahnministe-rmm. An die Direktion der Oe. N. W. 33. An die Staatsbahn-dircktion Olmütz. Frei e E isenbahnerversammlungen St. Valentin. Marburg. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerk-schaftsverein: Turnau. Stillfried. St. Michael ob Leoben. Hartberg. Jglau. Nculengbach. Lienz II. Bruck a. d. M. Stehr. Lobositz. BudweiS. Hannsdorf. Neumarkt-Kallham. Prerau I. Briefkasten der Redaktion. Spittal n. d. Drau. In dieser Form nicht verwendbar. — Amstctten, Profestionistenverci-t. Lassen wir einstweilen den armen Hascherln ihre Freude. »*i BecR Söhne ■ W k. u. k. 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Anläßlich de? so plötzlichen und frühen Ablebens meine» innigsigellebten Gatten, des Herrn Eduard Bednär, Platzmeister in Schreckensteil,, spreche toi hiermit in meinem Namen sowie Im Namen der ganzen Berwandtschafk mr die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnis sowie für die »ranz. Uns Blumenspenden unieren herzlichsten Tank aus. Besonderen Dank den Herren q. .....-Ir.,,v>»» »,»»31i — . ,. „vll Beamten, Unlerbeamten und Bediensteten bet r. r. Nordwestbahn sowie Gefangnerem von Sebusein. 6 e 6 u f e i n im April 1012. Anna 53 e b n 4 f. Parteigenossen! er- ffleftcllei euch jeder für eure Familie ein Paket fehl freiet Reste, enthaltend: Prima Kanevas für Bettüberzüge. starken Hemdenoxsord. Zefir für Hemden und Kleider, Blaudruck, Blusen- und Kleiderstoffe Leinwand -c. Alles in Prima Qualität. 40 Meter um 16 Kr., beste Sorte 40 Meter um 18 Kr. per Nachnahme. Die Länge der Reste betrügt von 4 bis ,u 14 Metern und kann jeder Rest bestens verwendet werben. 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