Nr. 269. II. 1904. Kirchliches Verordnungs-Katt für die Lavanter Diöcefe. Sliiljnlt: 10. Fcistt'iihirteiischreibeii samt Fasteiimandat fiir das Jahr 1904. — 17. Postni pastirski list in postna postava za leto 1904. 16. Fastenhirtenschreiben samt Fastenmandat fiir das Jahr 1904. Michael. durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit Fürstbischof von Lavant, Thronassistcnt Seiner Heiligkeit, Großkreu; des kaiserlich-österreichischen Fron^-Joseph-Grdens, Doktor der heiligen Theologie, entbietet dem hochwürdigen Klerus und allen Gläubigen seiner Diözese Grnsz, Segen und alles Gute von Gott dem Unter und dem Sohne in Gemeinschaft des Heiligen Geistes! Tota pulchra es, amica mea, et macula non est in te! Ganz schön bist bit, meine Freundin, und eine Mctkel ist nickt an dir! (Cant. 4, 7). Im Herrn geliebte Diocesane» ! In denkwürdiges Jubeljahr läuft seit dem 8. Dezember 1903 und wird ablaufen am 8. Dezember dieses Jahres 1904. Es ist das fünfzigste Jahresgedächtnis au die dogmatische Erklärung von der unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau und Mutter Gottes Maria. Für unsere Diöeese ward es am 8. Dezember des vorigen Jahres in der Dom- und Stadtpfarrkirche zum hl. Johannes Bapt. durch ein solemnes Pontifikalamt1 und eine lehrreiche Predigt würdig eingeleitet. Papst Leo XIII., unsterblichen Angedenkens, ernannte mit Schreiben Da molte parti vom 26. Mai 1903 eine Kommission von vier Kardinälen und zwar Binzenz Vannutelli, Mariano Rampolla del Tindaro, Dominik Ferrata und Josef Kalasanzio Vives y Tuto, die das zu dieser herrlichen Feier Nötige anzuordnen und zu überwachen hätten. In diesem seinen, wahrscheinlich letzten, apostolischen Schreiben äußerte der hohe Priestergreis seine große Herzensfreude darüber, daß die Gläubigen das fiinf- 1 Der gutgeschnlte Chor des Caeeilienvereines sang da zum erstenmale die große sechsstimmige Messe in Dmoll von Louis Adolphe Coerne. Op. 53. zigste Jahresgedächtnis der dogmatischen Verkündigung von der unbefleckten Empfängnis der seligsten Jungfrau Maria zu feiern wünschen. „Denn die Verehrung der Mutter Gottes", schreibt Leo XIII., „war von unserer zartesten Kindheit an nicht nur eine unserer liebsten Neigungen, sie ist auch fiir uns eines der wirksamsten, von der Vorsehung der katholischen Kirche verliehenen Schutzmittel. Zu allen Zeiten und in allen Kämpfen und Verfolgungen wandte sich die Kirche an Maria, und stets wurde ihr Trost und Hilfe zuteil. Und während die gegenwärtige Zeit so sturmbewegt und voller Gefahren für die Kirche selbst ist, so erfreut es unsere Seele und sie schöpft neue Hoffnung bei dem Gedanken, daß die Gläubigen gelegentlich der fünfzigjährigen Gedächtnisfeier beabsichtigen, mit einmütiger Begeisterung, voll Vertrauen und Liebe sich an die zu wenden, die angefleht den Christen zu Hilfe eilt." So lud der unermüdliche Förderer des Marien-Kultus, zumal des gnadenreichen Noseilkranzgebetes, die katholische Christenheit liebevoll ein, das mariauische Jubeljahr nach Möglichkeit festlichst zu begehen. Vor allem soll in der ewigen Stadt Nom, dem Mittelpunkte der christlichen Einheit, dieses freudenreiche Jubiläum gefeiert werden, um so den Christgläubigen des Erdkreises als Beispiel zu dienen, wie auch sie der makellosen Jungfrau und Gottesmutter Maria die volle Verehrung zollen sollen. Schon am Pfingstfeste, den 31. Mai 1903, veröffentlichte die vorbezeichnete Kardinalskommission ein ausführliches, vom heiligen Stuhle gutgeheißenes Programm, in dem die hauptsächlichsten Festlichkeiten, die zu Ehren der unbefleckt empfangenen Jungfrau Maria geplant werden, des näheren auseinander gesetzt worden sind. Der gegenwärtig die heilige Kirche glücklich und glorreich regierende Papst Pins X. bestätigte mit Schreiben vom 8. September 1903 die obgenannte Kommission und ihre heilsamen Vorschläge. Die heilige Ritenkongregation gestattete mit Erlaß vom 14. August 1903, die Votivmesse * der 1 Missa votiva de immaculata Conceptione B. M. V. (Gaudens) ad instar Missae votivae sollemnis pro re gravi et publica Ecclesiae causa — ergo cum Gloria et Credo, unbefleckten Empfängnis Mariä am 8. eines jeden Monats oder am darauffolgenden Sonntage das ganze Jahr hindurch, angefangen vom 8. Dezember 1903, zu celebrieren in den Kirchen, in denen mit Gutheißung des Ordinarius eine besondere Andacht zu Ehren der unbefleckten Empfängnis gehalten wird. Jüngst bewilligte Papst Pins X. mit dem Schreiben Quae catholico nomine vom 7. Dezember 1903 einen Ablaß von sieben Jahren und sieben Quadragenen jenen Gläubigen, welche der am achten Tage eines jeden Monats zn Ehren Mariä veranstalteten Andacht mit reuigem Herzen beiwohnen; ferner einen Ablaß von 300 Tagen, sooft sie an dem Tage eine Kirche besuchen, in der die monatliche mariauische Feier stattfindet; und einen vollkommenen Ablaß, wenn sie wenigstens dreimal im lausenden Jahre an der oberwähnten Andacht teilnehmen, auch beichten, kommunizieren und auf die Meinung des heiligen Vaters beten. Weiterhin gewinnen einen vollkommenen Ablaß alle, die in diesem Gnadenjahre einzeln oder im Vereine mit anderen nach Rom wallen, dortselbst die Basiliken von St. Peter und von St. Maria Maggiore besuchen, das heilige Sakrament der Buße und des Altars empfangen und ans die Meinung des heiligen Vaters beten. Alle diese Ablässe können fürbittweise auch den armen Seelen im Fegefeuer zugewendet werden. Da es mein sehnlichster Wunsch ist, daß diese fünfzigjährige Gedächtnisfeier auch in unserer altehr-würdigen Diöcese, insoweit dies nur immer möglich und tunlich ist, derartig verlaufe, auf daß sie dem religiösen Sinn der Bistumsbewohner zur Stärkung und Erbauung diene, will ich in meinem diesjährigen Fastenhirtenschreiben unter Gottes gnädigem Beistände und mit festem Vertrauen auf die machtvolle Fürsprache der gütigen und getreuen Jungfrau über die vor fünfzig Jahren erfolgte, so hochbedeutsame dogmatische Definition von der unbefleckten Empfängnis Mariä handeln. unica Oratione, Praef. B. M. V. et ult, Evang. s. Joannis. Wenn die Rubriken nur die Tagesmesse gejtattcn, ist der Fest-orotiou die Oratio de inmiac. Coneept. bciznschließen sub unica conclusione. Vielgeliebte im Herrn! chön, wie ein Frühlingstag, stieg der denkwürdige 8. Dezember des Jahres 1854 über das ewige Rom herauf, dessen Bewohner und gastlich aufgenommene Wallfahrer in dichtgedrängten Scharen dem Dom von St. Peter, in freudigster Erwartung der kommenden Dinge, zn-strömten. Papst Pins IX., ruhmreichen Angedenkens, zog, umgeben vom ehrwürdigen Senate der Kardinäle, Patriarchen und Primaten, Erzbischöfe und Bischöfe, Prälaten und Priester des Welt- und Ordensklerus, wohl über tausend an Zahl von allen Enden der Erde, zog, sage ich, in glanzvoller Prozession in die Vatikanische St. Peter-Basilika. Als nun daselbst beim solemnen Pontifikalamte das heilige Evangelium in lateinischer, wie griechischer und armenischer Sprache abgesnngen ward, da trat der rangälteste Kardinal mit je einem lateinischen, griechischen und armenischen Erzbischof ehrfurchtsvollst hin vor den sichtbaren Statthalter Jesu Christi ans Erden und bat denselben im Namen der gesamten katholischen Kirche: er möge der Katholiken heißes Flehen erhören, ihre Sehnsucht stillen — und M a ria in i h rer E m p f ä n g n i s u ii befl e cf t it itd makellos erklären. Und der Heilige Vater, hocherfreut über den einhelligen Wunsch der Christenheit, warf sich mit dem gesamten Klerus ans die Knie, um den göttlichen Beistand des Heiligen Geistes anzurusen. Der erhabene Hymnus Veni, creator Spiritus sollte zwar nur von den Sängern der päpstlichen Kapelle gesungen werden; allein unversehens vereinte sich die unzählbare Volksmenge in unwiderstehlichem Drange mit dem Sängerchor und sang mit größtem Enthusiasmus das wunderbare Bittlied, nach dessen Absiuguug weihevolle Stille eiutrat und mächtige Rührung alle Gemüter erfaßte. Viele weinten vor Freude und innerer Ergriffenheit. Von der Engelsburg herab briMite der mächtige Donner der Kanonen, und von dreihundert Kirchentürmen tönten die Glocken gewaltig zu einem Festgeläute zusammen, das Himmel und Erde entzückte. Nun erhob sich der oberste Hirt und Lehrer der heiligen Kirche, Papst Pius IX. von seinem Thron und mit leuchtendem Antlitz, mit tiefbewegter, von Schluchzen unterbrochener Stimme verkündete er feierlich das hocherhabene Dogma von der unbefleckten Empfängnis Mariä, also anhebend „Zu Ehren der heiligsten, ungeteilten Dreifaltigkeit, zur Zierde und Ehre der jungfräulichen Muttergottes, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zum Wachstum der christlichen Religion: in Kraft unseres Herrn Jesu Christi, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und kraft unserer Auktorität erklären, verkündigen und entscheiden wir: es sei von Gott gevffenbarte Wahrheit, daß die allerseligste Jungfrau Maria durch eine besondere Gnade und Bevorzugung des allmächtigen Gottes mit Rücksicht ans die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers des Menschengeschlechtes, vom ersten Augenblicke ihrer Empfängnis an von jeder Makel der Erbsünde unversehrt bewahrt worden ist." 1 Wer könnte es sagen, wer es beschreiben und schildern, welche Gefühle nicht nur in den Herzen aller der Anwesenden, sondern in den Gläubigen der ganzen weiten katholischen Welt durch diese unfehlbare Verkündigung der unbefleckten Empfängnis der jungfräulichen Gottesmutter Maria wachgerufen worden sind? Als der Telegraph von Rom aus diese frohe Botschaft in alle Lande trug, nahmen alle wahren Marien-Kinder und treuen Verehrer diese Kunde mit innigster Freude und Liebe an. So schrieb z. B. die ehrwürdige, am 18. Juli 1878 mit dem Titel „Dienerin Gottes", ausgezeichnete Mutter-Magdalena Sophia Barat (f 1865), Stifterin der Gesellschaft des heiligsten Herzens Jesu (Sacré Coeur), an diesem Tage voll Herzenswonne: „Hoffen wir, daß mit der dogmatischen Erklärung der unbefleckten Empfängnis bessere Zeiten für uns anbrechen werden. Die makellose Jungfrau wird der Hafen sein im Sturme. Unsere Pflicht aber ist's, fester zu glauben, inbrünstiger zu lieben und so alle jene zu ersetzen, die nicht glauben und lieben wollen." Durch die berühmte dogmatische Bulle Papst Pius des Neunten Ineffabilis Deus, vom 8. Dezember 1854, ward endlich wie mit dem Sigili des untrüglichen apostolischen Lehramtes endgiltig 1 Dr. M. Josef Scheeben, Handbuch der Dogmatik. Freiburg im Breisgau, 1882. Dritter Bandi S. 527—558. bestätigt, was über den makellosen Ursprung Maria die weisesten und heiligsten Kirchen-Väter und Lehrer seit unvordenklichen Zeiten gelehrt und was ties-gläubige und fromme Christen stetsfort geglaubt haben. Ein herrliches Denkmal an die Berkündigung dieser Glaubenslehre soll das eben laufende rnaria-nische Jubeljahr bilden und bleiben. Im folgenden will ich nun die Grundlage der Jubiläumsfeier, den obangesührten Glaubenssatz näher beleuchten und den geistigen Nutzen, der sich aus demselben für das praktische Leben des Christen leicht gewinnen läßt, klarlegen. Ehebor ich aber den nunmehr streng und allge- mein verbindlichen Glaubensartikel und dessen praktische Anwendung auf das christliche Leben zu erörtern beginne, grüße ich die erbschuldlose Jungfrau mit dem Erzengel Gabriel — schöner kann ich sie ja nicht grüßen, als es dieser himmlische Bote getan: Ave, Maria! Gratia plena! Zugleich bitte ich die als gnadenvoll begrüßte Frau um die Erstehung der Gnade, daß wir von ihren erhabenen Borzügen wahr und würdig denken, fühlen, reden und schreiben; ihr hellstrahlendes Tugendleben aber durch unentwegte Nachahmung liebend umfassen! Würdige mich, dich zu loben, o h e i l i g st e J n n g s r a n ! Geliebte im Herrn! or allem drängt sich uns die Frage auf, wie haben wir das Dogma oder den Lehrsatz von ^ der unbesteckten Empfängnis Mariä zu ver-^ stehen und zu glauben? Etwa von ihrer Freiheit von wirklichen, persönlichen Sünden? Nein, denn die persönliche Sündenlosigkeit Mariä war niemals fraglich, war niemals strittig. Oder etwa von der übernatürlichen Empfängnis des göttlichen Wortes inkraft des Heiligen Geistes? Mit nichten, denn diese konnte und durfte doch nie und nimmer in der katholischen Kirche nur angezweifelt werden. Nach dem klaren Wortlaute der obcitierten Entscheidung ist unser Glaubenssatz zweifellos dahinzn-erklären, daß erstens die allerseligste Jungfrau Maria von jedweder Makel der Erbsünde sogleich im ersten Augenblick ihres Daseins, als sich die Seele mit dem Leibe verband, befreit war, daß sie nicht etwa, wie der große Prophet Jeremias (1, 5) und der noch größere Prophet, weil Vorläufer des göttlichen Messias, St. Johannes der Täufer (Lite. 1, 14), im Mutterschoße bloß geheiligt, das heißt von der bereits eingetretenen Erbschuld noch vor der Geburt befreit worden ist, sondern daß sie vielmehr vor dem Eintritte dieser Makel gleich in ihrer Empfängnis rein, heilig und gerecht, vollkommen unschuldig und tadellos war, gleichwie Eva bei ihrer Erschaffung in Unschuld, Gerechtigkeit und Heiligkeit prangte. Zum zweiten jedoch ward ihr diese ausnehmende Bevorzugung vom allmächtigen Gott verliehen, und zwar nicht etwa in Anbetracht ihrer Verdienste, die sie noch gar nicht hatte, ja nicht haben konnte; oder mit Rücksicht auf die Verdienste ihrer Eltern Joachim und Anna, sondern einzig und allein in Hinblick auf die zuvorkommenden E r l ö s u n s-Verdienste Jesu Christi, dessen geistige, erlöste Tochter sie ward, bevor er ihr leiblicher Sohn geworden ist. Maria machte sonach die einzige A u s -it a h nt e von dem allgemeinen Gesetze der Erbsünde, das vor beinahe dreitausend Jahren David, der große Psalmendichter am Königsthrone, in die Worte des mächtig ergreifenden Miserere-Pfalntes kleidete: Ecce enim, in iniquitatibus conceptus sum, et in peccatis concepit me mater mea! Siehe denn, ich bin i n V e r s ch n l d u 11 g empfangen, und in Sünden hat mich meine M ut ter empfangen. (Ps. 50, 7). Das ist der klare und allein wahre Sinn der kirchlichen Glanbensentfcheidnng von der unbefleckten Empfängnis der seligsten Jungfrau Maria. Dieser Glaubenssatz ist vor einem halben Jahrhundert förmlich verkündet worden und ist nun unter Verlust der kirchlichen Gemeinschaft und sonach der ewigen Seligkeit unerschütterlich festznhalten. Darnm fetzte Papst Pius IX. dem ausgesprochenen Dogma die Sanktion hinzn : „Sollten aber welche, was Gott verhüte, es unternehmen, anders in ihrem Herzen zu denken, als wir entschieden haben, so mögen sie erkennen und fortan wissen, daß sie durch ihr eigenes Urteil sich verdammt, im Glauben Schissbrnch gelitten haben und von der Einheit der Kirche abtrünnig geworden und außerdem durch ihre Tat selbst den vom Rechte bestimmten Strafen verfallen sind, wenn sie, was sie im Herzen denken, mündlich oder schriftlich auf was immer für eilte äußerliche Weise zu erkennen zu geben wagen." Wie nun, meine lieben Christglänbigen, ist dieser so eigentlich erst in unseren Tagen formell oder förmlich verkündete und feierlich sanktionierte Glaubensartikel im kirchli ch eit Lehrs chatze auch materiell oder stofflich stets hinterlegt gewesen? Ist er als von Gott g e o f f e n b a r t in treuem Gehorsam aitzituehmeu und unverrückbar festznhalten ? Daß diese hochwichtige Frage rückhaltlos zu bejahen ist, wird aus der nachstehenden Darlegung zur Genüge erhellen. Die geheimnisreiche Lehre von der unbefleckten Empfängnis der an 8er wählten Jungfrau finde ich schon in der allerersten göttlichen Kundgebung des Erlöfnngsgedankens an die Menschheit, im sogenannten Protoevangelinm oder in jener trostvollen Urverheißuug glänzend bezeugt und bewiesen, die Gott der Herr dem gefallenen Elternpaare gab, indem er zur Schlange sprach: Feindschaft will ich fetzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deine nt S a nt ett n n d ihre itt S a -itteit. Sie wird dir den Kopf zertretett und du wirft ihrer Ferse nach stellen. (Gen. 3, 15). Nach diesem von Gott selbst gefällten Strafurteile soll ewige, unversöhnliche Feindschaft zwischen der Schlange und dem Weibe bestehen; ja noch mehr, das Weib soll der Schlange den Kopf zertreten, und diese soll ohnmächtig zu des Weibes Füßen liegen, ohne mit dem giftigen Bisse die Ferse zu erreichen. Ich frage nun, wie soll immerwährende Feindschaft zwischen der Schlange und dem Weibe von Gott gesetzt sein, wenn auch Maria, die unter dem Weibe zu verstehen ist, jemals unter die Gewalt des Satans und der Sünde gekommen wäre? Wie wäre sie Siegerin über den höllischen Feind, wenn sie gleichfalls von der Erbsünde besteckt geworden wäre? Wer in Sünde ist, ist ein Knecht und Sklave des Satans, des verkappten fluchwürdigen Sündeuvaters. Fürwahr, Maria wäre nicht Siegerin, sie wäre die Besiegte, so sie nicht beim ersten Hauche ihres Lebens von jedem Hauche der Sünde befreit gewesen wäre. Darum sagt Papst Pius IX., hvchfeligeit Angedenkens, mit vollstem Recht: Es geziemte fich in der Tat, daß Maria stets ge-f ch nt ii cf t vom Glanze der vollkommensten Heiligkeit erstrahlte, und selbst von der Makel der Erbsünde völlig frei den v o l l st ä n d i g st e it Triumph über die Schlange feierte. Dem das fündige Menschengeschlecht Jahrtausende hindurch mit sicherer Hoffnung auf die endliche Erlösung aufrichtenden Protoevangelinm reihe ich als unabweislichen Zeugen für unser Glaubeus-dogtna das D e u t e r o e v a u g e l i u m oder die zweite frohe Botschaft au, die der göttlichen Jungfrau vom Himmel herab durch eilten Erzengel gebracht worden ist, und die am Feste ihrer unbefleckten Empfängnis stets verkündet wird: Ave, gratia plena! Dominus tecum! Benedicta tu in mulieribus! Gegrüßt feist du, voll der Gnade! Der Herr ist mit dir! Du bist gefreitebeit unter den Weibern! (Luc. 1, 28). Welcher logische Denker, meine Teuersten, sollte aus diesen tiefsinnigen Begrüßuugsworten d i e Gnaden gäbe vollster II it v e r f eh r t h e it Mariä, der nach der Meinung des Hl. Augustinus im Gruße Ave angedeuteten E v a des neuen erlösten Menschengeschlechtes, nicht deutlich und klar erschließen? Der Erzengel Gabriel spricht zu der wohl in die sehnsüchtige Betrachtung der Verheißungen des Erlösers versenkten Jungfrau von Nazareth: Du bist voll der Gnade! Gnade ist Wohlgefallen, ist Liebe, ist Freundschaft Gottes, ist die Grundlage heiligen, übernatürlichen Lebens. Wo Gnade, da keine Makel, keine Unvollkommenheit, kein Fehler, kein Schatten der Sünde. Die Gnade ist absoluter oder vollendeter Gegensatz der Sünde. Wenn nun ein Engelmund im Aufträge des Allerhöchsten Maria als die Gnadenvolle begrüßt, so muß sie doch die Fülle der Gnaden besitzen und dem nach auch von der Erbsünde rein, befreit sein, weil ihr ja sonst ein vorzügliches Gnadengeschenk fehlete und sie somit nicht die Gnadenvolle wäre. Um aber hierin jeglichen Zweifel auszuschließen, spricht der himmlische Sendbote weiter: Der Herr i st mit dir! Der Herr des Himmels ist schon mit der auserlesenen Jungfrau aus eine ganz vorzügliche Weise, durch die reichste Mitteilung seiner Gaben, noch ehe sie den Heiland empfangen. Hätte Gabriel bloß das bevorstehende Wohnen des Fleisch gewordenen Wortes im Schöße Mariä gemeint, dann hätte er sie gegrüßt: Der Herr wird mit dir sein. So aber sagte er: Der Herr ist mit dir, was eben die Fülle der Gnaden anzeigt, und so auch die Gnade der Erbschnldlosigkeit einschließt. Bon der besonder» Gnade der Mnttergotteswürde gelten die später gesprochenen Worte: „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast Gnade gefunden bei Gott! Siehe, du wirst empfangen im Schöße und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen." (Luc. 1, 30. 31). Bezeichnend für unsere Lehre sind auch die dem Gruße „der Herr ist mit dir" beigesügten Worte: Du b i st g e b e n e d e i t unter de» Weibern! Du hast den allergrößten Segen des Himmels erhalten, du bist mit den reichsten und besten Gnadengütern ausgestattet worden, bist ganz gebenedeit, nichts vom Fluche Evas trifft dich: du allzeit reine, von jeder Sündenmakel befreite, von keiner Schuld befleckte Jnngfrau und Gottesmutter Maria! Und Maria, tief durchdrungen von dem Gefühle der Dankbarkeit für die wunderbaren, ganz außerordentlichen Gnadenerweise Gottes, stimmte in Hebron ihr hohes Lied an, von wo es unaufhörlich durch die Zeiten forttönt die ganze Welt entlang: Hoch-preiset meine Seele den H e r r n, und mein G e i st frohlocket in Gott, m e i it e m Heilande! D e n n Großes hat an mir getan, der da mächtig und dessen Na in e heilig ist. (Luc. 1, 46. 47. 49). Zur Bekräftigung unseres Glaubensartikels dient besonders und wird von vielen Gottesgelehrten, wie unter anderem vom hl. Bernardinus, vom berühmten Dionisins Carthusiänus und vom weisen Hugo de sanclo Victore angeführt der am Anfang meines gegenwärtigen Sendschreibens stehende, dem Hohenliede Salomons entlehnte Ausspruch: Tota pulchra es, amica mea, et macula non est in te! V ollk o m m e n schön b i st bit, m eine Freundin, und eine Makel i st nicht an dir! (Cant. 4, 7). Nach der Lehre der Hl. Kirchenväter, stellt das Hohelied vorzüglich die Vereinigung Christi mit der Kirche und zweitens die Freundschaft zwischen der gerechten Seele und Gott dar. Die Kirche wird schön und makellos genannt bezüglich ihrer Glieder, nicht als ob diese ohne jede, auch ohne läßliche Sünde sein würden, sondern weil die heilige Taufe und der vollkommene, das ist der durch die Liebe vollendete Glaube alle Makel tilgt. Die Kirche ist immer schön, freilich nicht schlechthin und ganz unbeschränkt, sondern mit einer gewissen Beschränkung, wie der hl. Thomas von Aquiit die angegebene Stelle erklärt? Darum muß Salonion außer jenen Gliedern der Kirche, bezüglich welcher das o h it e Makel sein nur im beschränkten Sinne gilt, ein Glied der Kirche geschaut haben, welches mit dem heiligen Geiste derart vereint ist, daß ohne jede Beschränkung von demselben gesagt werden kann und gesagt werden muß, daß es ganz schön 'fei und gar keine Makel an sich habe. Die prophetische Weissagung dieser Worte ist in der seligsten Jungsrau erfüllt, die von der persönlichen Sünde, aber auch 1 Super Cant. Cant. 4, 7. von der Erbsünde unverletzt und ganz befreit war. Unter dem Namen Braut und Freundin, die ganz schon ist und an der keine Makel haftet, ist vornehmlich Maria, die allzeit reine Jungfrau zu verstehen, die vor allem Gnade fand und der Großes getan hat, der da mächtig ist. Ein weiterer Nachweis für unseren Lehrpunkt wird gerne genommen ans dem beliebten Typus der Königin Esther. (Eslh. 15, 12 —14). Durch göttliche Vorsehung kam die Jüdin Esther, die mit ändern ihres Stammes in der Gefangenschaft lebte, an den Hof des persischen Königs Assuerus, der sic sogar zu seiner Gemahlin und zur Königin erhob. In dieser Stellung wurde sie die Retterin ihres Volkes, das Aman, der oberste Beamte des Königs, listiger Weise vernichten wollte. Esther war von ihrem Oheim und Erzieher Mardochäns aufgefordert, beim Könige um Gnade für ihr Volk zu flehen. Es war aber dies eine gefährliche Sache; denn niemand durfte ungerusen zum Könige kommen (Esth. 4, 11), ohne sein Leben aufs Spiel zu setzen. Doch Esther vertraute auf Gottes Hilfe, und nachdem sie mit ihrem Volke drei Tage und Nächte gefastet hatte, erschien sie vor dem König, angetan mit dem Zeichen ihrer Würde. Da sie aber den König in seiner Pracht mit Unmut über die Gesetzesverletznng auf dem Throne sitzen sah, brach sie vor Furcht und Schrecken zusammen, gleich der früheren Königin Vasthi verstoßen zu werden und damit den Untergang ihres geliebten Volkes zu beschleunigen. Da rührte Gott das Herz des Königs Assuerus. Er sprang auf vom Throne, stützte die Königin und besänftigte sie mit den Worten: Was hast bit, Esther? Fürchte nichts, du sollst nicht sterben; beim dieses Gesetz ist für alle ander» ge- geben, aber nicht für dich. Tritt also herzu und berühre das Zepter! (Eslh. 15, 12—14). Daun legte ihr der König den goldenen Stab auf den Nacken, und so ward zuerst sie vor dem Tode gerettet. Alsbald gelang es ihr den Feind ihres Volkes zu stürzen und das Volk selbst vom Verderben zu befreien. Dies ist eines der lieblichsten Vorbilder der seligsten Jungfrau Maria. Nach der kirchlichen Lehr# entscheidung ist Maria in Anbetracht der Verdienste Christi vor der Erbsünde bewahrt worden. Ohne diese Dazwischenkunft Jesu des Erlösers wäre auch sie dem Gesetze der Sünde, dem allgemeinen Verderben verfallen. Um sie vor der Erbschuld zu bewahren, da hat der göttliche Heiland bereits das Zepter seiner Macht, den Kreuzesstab zumvoraus gegen sie ansgestreckt, hat diesen schirmenden Stab zum-vorans ans ihren Hals gelegt und zu ihr gesagt: Fürchte nichts! Du sollst nicht sterben, sondern leben ; mir sollst du ans Erden das Leben geben und dein Volk vom Tode bewahren. Dies Gesetz der Sündcnerbschaft gilt für alle, die vom Weibe geboren stilb, aber für dich gilt es nicht. Komm berühre das Zepter, nahe dem Kreuze, das die höllische Schlange nicht nur verscheucht, sondern auch vollends unschädlich macht! Auch Maria, die Mutter Jesu, ist eine Erlöste ihres Sohnes. Sie war infolge der Verdienste Iesn Christi von der allgemeinen Erbschuld bewahrt, wir anderen Adams Nachkommen sind aber durch dieselben Verdienste von ihr gereinigt und befreit worden. Das Blut Iesn C h r i st i des Sohnes Gottes, schreibt der Hl. Apostel Johannes, reinigt uns von aller Sünde. (I. Toan. 1, 7). Geliebte im Herrn! f ußer beit der Heiligen Schrift entnommenen und deshalb vollgiltigen Beweisen für die göttlich geoffenbarte Warheit der unbefleckten Empfängnis Mariä gibt es noch eine ganze Wolke von unumstößlichen Zeugnissen, die für unseren Glaubensartikel die hervorragendsten christlichen Denker aller Jahrhunderte abgelegt haben. Freilich sind ihre Aussprüche noch mehr verhüllt, sie sind noch nicht vollkommen klar. Besonders sind es zwei Ideen, welche die ganze Tradition beherrschen und die ursprüngliche Freiheit von der Erbsünde in Maria evident einschließen. Die Idee der allseitig und schlechthin vollkommen ft cn Rei n heit u it d Unbeslecktheit der jungfräulichen Mutter Gottes und dann die Idee der neuen besseren Eva. Schon St. Justinus, der Philosoph und Blutzeuge, verglich die Gottesmutter mit der unglücklichen Stammutter des Menschengeschlechtes; und dieser Vergleich ward vom Hl. Irenäus ausgenommen und kehrt von da an in der christlichen Literatur immer wieder. Der Hl. Amphilochius bemerkt: „Derjenige, der jene erste Jungfrau (Eva) ohne Fehl geschaffen, hat auch die zweite (Maria) ohne Makel und Sünde gebildet." Es läßt sich aber auch Nachweisen, daß die ursprüngliche Befreitheit Mariä von der Erbsünde bereits im vierten Jahrhunderte ausdrücklich im Bewußtsein der Kirche und des christlichen Volkes enthalten war.1 Origenes, mit dem Ehrennamen der Diamantene, schrieb im zweiten christlichen Jahrhunderte: Maria i st w e d e r d n r ch Überredung der Schlange betrogen, noch durch deren giftigen Odem a n g e st e ck t worbe it.2 Die Leuchte der afrikanischen Kirche in der Mitte des dritten Jahrhunderts, der Hl. Cyprian, Bischof und Märtyrer von Karthago, bemerkt zutreffend: Maria unterscheidet sich von allen übrigen Menschen. 1 Dr. M. Josef Scheebett, op. eit. pag. 541. nuni. II. 2 Horn. 3. in divers, opp. Orig. Parisiis, 1574. Tom. II. cap. 2. Pag. 280. (Laur. Janssens 8. T. D., Summa theologica ad modum commentarii in Aquinatis Summam. Fri burgi Hrisgoviae, 1902. Tom. 5. pag. 49 citiert Orig, hom. 1 ex 10 in Matth, et JoannemX Sie teilt zwar deren Natur, aber nicht deren Schuld.1 Der Hl. Ephrem der Syrer (t 380) nennt Maria die unbefleckte, unversehrte, von jeder Makel der S ü n d e durchaus reine Jungfrau und Gottesbrant, heiliger als die Seraphim und glorreicher als alle himmlischen Heerscharen.2 Der hl. Ambrosius rühmt Maria als durch die Gnade von jeder Sünde it-makel reiit.3 Und der geistvollste der Kirchenväter, Sankt Augustinus, der gefeierte Bischof von Hippo, erklärte tu dem großen dogmatischen Kampfe, den er um die Wahrheit der Lehre von der Allgemeinheit der Erbschuld mit den Häretikern Julian und Pelagius führte, mit Nachdruck: Aus Hochachtung für Maria und wegen der ihrem Sohne schuldigen Ehre sprechen wir it ic von ihr, so oft von der Sünde die Rede ist; denn ihr wurde eine höhere Gnade verliehen, damit sie allseitig d i e S ü n d e ü b e r w i n d e, weil sie den empfangen und geboren, der ohne Sünde war.4 Und der gotterleuchtete Bibelerklärer, der Hl. Hieronymus, welcher ein klassisches Werk zur Verteidigung der immerwährenden Jungfräulichkeit Mariä gegen die Angriffe des gottlosen Helvidius verfaßte, schrieb vor beinahe fünfzehn Jahrhunderten die bedeutsamen Worte nieder: Es ist kein Zweifel, daß die Mutter des Herrn rein von aller Sünde gewesen, weil ihre Ehre unzertrennlich von d e r E h r e d e s S o h n e s i st, d e r k e i n e G e-m ein sch a st mit der Sünde haben kann. Wie n n n C h r i st u s der Jungfräuliche i st, so i st auch die Mutter dieses Ewig jungfräulichen eine ewigjungfräuliche Mutter und Jungfrau. Überdies versichert Sankt Johannes der Damascena, unter den Orientalen im achten Jahrhunderte der beste Interpret der göttlichen Offenbarung : Die Schlange hat den Zugang zu diesem himmlischen Paradiese nicht gefunden.'' 1 De Chr. Oper, de Nativit. 2 Orat ad ss. Dei geniti'. Op. gr. lat. tom. 3. pag. 528. 3 Sermo 22. in Ps. 118, num. 30. 4 De nat. et grat. c. 36. num. 42. Migne, ser. lat. tom. 44. pag. 267. 5 In homil. 2. de dormitione 1>. Virg. Mariae. Migne, ser. graec. tom. 96. pag. 726. Und ititi viele andere laute Zeugen schweigend zu übergehen, beteuert der berühmte seraphische Lehrer Sankt Bonaventura aus dem Franziskanerorden, der jederzeit die unbefleckte Empfängnis Mariä mutvoll verteidigt hat : Uns e re Kön i gi ti tu a r erfüllt v o tt d e r zuvor! o iti m enden G tt ade, die st c v o tt de r Best eck n n g d e r E rbs ii »de b e tu a hrte. Dies e r tu ä r e sie infolge der verderbt e tt M e tt s ch e lina tnr verfallen, so ste nicht durch eine b e sond e r e Gnade dav o r b e tu a h r t tu o r d e tt wäre.1 Zn den klaren Ausdrücken der vornehmsten Kirchenväter und Lehrer gesellen sich die ebenso Deutlichen Aussprüche der allgemeinen Kirchenversatttm-lnngen. Sv riefen die Bäter des sechsten ökumenischen Konzils vom Jahre 680: Maria, du bi st allzeit vo m A n s a n g bei n e r S ch öP s n n g u u b e-fleckt geblieben, weil du den S ch öpfe r aller Heiligkeit zu gebär e n hatt e st. Als im Jahre 787 das siebente allgemeine oder das zweite Konzil zu Nieäa gegen die Bilderstürmer abgehalten wurde, beteuerten die Konzilsväter: Wir verehren das Bild der Gottesgebärerin, unserer n n sträflichen, unbefleckten Inn frau. Als die hochheilige Kirchenversammlung von Trient das Dogma von der Erbsünde den Gläubigen anslegte, wie nämlich alle Menschen darin empfangen werden, setzte sie die denkwürdigen Worte hinzu: Die heilige Versa m m lnng c r k 1 ä r t, d a ß es nicht ihre A 6 ficht f e i, in diese nt D e -trete, in welchem von der Erbsünde gelt a n b e 11 tu i r d, a uch die s e l igste u n d n tt b e-fleckte Jung fr a tt M aria m i tein zu beziehe tt.2 Mit Übergehung ähnlicher Aussagen seitens anderer Konzilien ttttb seitens verschiedener Päpste, von detteti mehrere den Theologen verboten haben, zu lehren, das; Maria tu der Erbsünde empfangen werben sei, behaupte ich noch zuletzt mit allem Nachdruck, daß sich unser hehrer Glaubenssatz mit der Vernunft unschwer erschließen lasse ans der überaus hohen Würde, zu der Maria nach dem Gnadenplane der göttlichen Liebe erhoben werden sollte. 1 De 0. Virg. 861 m. 2. 2 Sess. 5. in decreto de peccato originali. Es ist eilte durch die Erfahrung erprobte Wahrheit, daß sich die Gnadengabe, welche Gott der Herr einem vernünftigen Wesen gewährt, nach der Stellung richtet, die dasselbe in seinem Reiche etttzittiehiiteit berufen ist. Je höher das Amt, zu dem jemand nach Gottes Anordnung berufen wird, eine desto reichlichere Fülle des Lichtes und der Gnade wird über ihn ausgegofsen. Zur Bekräftigung dieses Gesetzes erinnere ich an Abraham, Jakob, Josef, Moses, Iosne, an viele Richter ttttb Könige Israels und an die Propheten. Als der letztgrößte Prophet des alten Bundes, der gewaltige Wüstenprediger Sankt Johannes, dem heißersehnten Messias den Weg bereiten und ihn taufen sollte, da heiligte ihn Gott zu diesem hvcherhabenen Amte schon im Schöße seiner Mutter Elisabeth. Ja, nach gleichem Gesetze handelt der allweise Gott auch in der natürlichen Ordnung der Welt. In wichtigen Abschnitten, bei Wendepunkten der Geschichte eines Volkes sucht er sich große Persönlichkeiten ans, und verleiht ihnen Weisheit, Kraft und Stärke, ans daß sie ihre prvvidentielle Sendung vollauf zu erfüllen imstande sind. Nun frage ich, wer hat eine höhere Ausgabe von Gott erhalten, als jene wunderbare Jungfrau, die da auserkoren ward, die Mutter des göttlichen Sohnes zu werden? Welcher Berns ist erhabener, als hineinverflochten zu sein in das Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi und der Welterlösung? Wahrlich, solange die Welt an die Gottessohnschaft Jesu Christi glauben wird, und wir werden glauben, solange wir leben, und solange sich alle unsere Anbetung Gottes im Mysterium der allerheiligsten Dreieinigkeit sammelt, insolange wird die Würbe der Mutter Gottes die größte und höchste sein, die einem Geschöpfe verliehen werden kann und wirtlich verliehen worden ist. Was Wunder dann, wenn der Herr die auserlesene Jungfrau für das größtmöglichste Amt auch mit den größten Gnadengaben ttttb Vorrechten ans-stattet? Gewiß, wenn der katholische Glaube uns sagt, daß Gott der Vater Maria, die vielgeliebte Mutter seines vielgeliebten Sohnes, in Hinblick ans die unendlichen Verdienste Jesti Christi im ersten Augenblicke ihres Daseins vor der Erbsünde makellos bewahrt, wie keinen anderen Menschen, so sagt unsere Vernunft: So mußte es geschehen. Oder wie, sollten wir glauben, daß der Sohn Gottes, die Heiligkeit und Gerechtigkeit selbst, sein Fleisch und Blut aus einem sündenbefleckten Menschenkinde habe annehmen wollen? Widerstreitet es nicht dem christlichen Denken und Fühlen, daß er in etite Wohnung eingegangen, die vor ihm schon der böse Feind besessen und darinnen geherrscht habe? Die unbefleckte Empfängnis Mariä, diese Vor-botin der Geburt Jesu, hat ferner ihre Begründung in der unvergleichlichen Beziehung, in welche Maria zum himmlischen Vater als Tochter, zum Sohne, wie schon erwähnt, als Mutter, und zum Heiligen Geiste als Braut zu treten von Ewigkeit her bestimmt und auserwählt ward. Diese dreifache Beziehung fordert, daß auch nicht die geringste Spur einer Makel an dem hehren Geschöpfe haftet, das so eng mit der anbetungswürdigsten Dreieinigkeit verknüpft ist und ewiglich verknüpft bleibt. Daher bemerkt mit Recht der ausgezeichnete Diener Mariä und erleuchtete Kirchenlehrer, der hl. Anselmns: „Es war der ewigen Gerechtigkeit entsprechend, daß Maria mit einer Reinheit geschmückt war, über welche man nichts Größeres denken kann, als die Reinheit Gottes selbst: diese Jungfrau, welcher Gott der Vater seinen eingeborenen Sohn in einer so besonderen Weise geben wollte, daß er der gemeinsame und eingeborene Sohn Gottes und der Jungfrau werden mußte; diese Jungfrau, die der Sohn auserwählte, um ans ihr seine Mutter zu machen, und in deren Schoß der Heilige Geist die Empfängnis und Geburt desjenigen bewirken wollte, von dem er selbst ausging." Der himmlische Vater konnte für die zweite Eva nicht weniger tun, als er für die erste getan hatte, die er ja im Gnadenstande übernatürlicher Heiligkeit und Gerechtigkeit schuf, in welchem sie sich aber zu ihrem und ihrer Nachkommen unsäglichen Unheile nicht erhalten hat. Das Gesetz der Erbsünde gilt für alle Menschen, aber die jungfräuliche Mutter Gottes mußte davon ausgenommen sein. Gott der Urheber dieses Gesetzes hatte auch das Recht diejenige davon ausznnehmen, die er bestimmt hatte, daß sie in so erhabener Beziehung mit ihm vereinigt werde. Es ist auch einleuchtend, daß die Wohltat des Erbarmens viel kostbarer ist, wenn das Elend vom Schützlinge von vorneherein abgewendet wird, als wenn die Hilfe erst dann kommt, nachdem das Elend den Armen schon getroffen hat. Die Glaubenslehre von der unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau und Mutter-Gottes Maria wird also von der Heiligen Schrift, von der beständigen kirchlichen Tradition oder Überlieferung reichlich bezeugt und sie wird von der Vernunft als ein Geheimnis im vollsten Sinne zwar nicht begriffen, aber doch glänzend gerechtfertigt. Darum haben dieselbe auch alle wahrhaft frommen Katholiken zu allen Zeiten unentwegt festgeglaubt. Unter dem schönen Ehrentitel der unbefleckten Jungfrau wurden in der katholischen Christenheit unzählige Bruder- und Schwesterschaften, Vereine und Kongregationen oder Genossenschaften gebildet. Städte und Länder, Provinzen und mächtige Reiche erbaten sich vom apostolischen Sticke die Erlaubnis, die lobwürdige Jungfrau Maria unter dem Ehrennamen der Immaculata oder der Unbefleckten als Patronin zu erwählen, zu ehren und anzurusen. Bilder und Statuen, Altäre und Kapellen, prachtvolle Kirchen und herrliche Münster wurden der Immaculata zu Ehren errichtet und geweiht. Auch die berühmtesten Theologen-Schulen, wie Paris, die festgesetzt hat, daß alle ihre Doktoren auf die unbefleckte Empfängnis schwören sollen, ferner Oxford, Köln, Coimbra, Salamanka, Neapel, Bologna, Mainz, Wien, Salzburgs und viele andere haben unser Dogma gelehrt, erklärt und siegreich verteidigt. Frühzeitig wurde dieses Geheimnis in der Kirche des Morgenlandes und des Abendlandes festlich gefeiert. Im Oriente wurde das Fest Mariä Empfängnis schon Ende des zehnten Jahrhunderts in 1 Was und wie Salzburger Universitäts-Professoren über die unbefleckte Empfängnis gelehrt, wie sie als Kanzelredner den Glauben im Volke gestärkt, wie sie die Liebe zur makellos Empfangenen in den Herzen junger Männer entzündet haben, wie Stadt und Universität Salzburg sich in der Verehrung und Liebe zu der ganz schöne», ganz einzigen Freundin Gottes vereinten, ist getreu und fesselnd dargestellt in dem gediegenen Werke: Die Lehre von der unbefleckten Empfängnis an der Universität Salzburg. Von Dr. Rudolf Hittmair, Professor an der bischöflichen theologischen Priester-Lehranstalt in Linz. Linz, 1896. Gr. 8°. Seiten 239. beit Kirchenkalenber von Konstantinopel anfgenommen uttb als kirchlicher Gebächtnistag ans ben 9. Dezember gesetzt. Im Abenblanbe war ber berühmte Hl. Anselm von Canterbury, geboren 1033 zn Aosta in Piemont, Mönch ltitb Abt im Kloster Bee in der Normanbie mtb enblich (1093—1109) Erzbischof von Canterbury, berjenige, ber für bte Verbreitung bieses lieblichen Mnttergottesfestes sehr tätig wirkte. Papst Sixtus IV. (1471—1484) bestätigte burch bte Konstitution vom 27. Februar 1477 bas Fest unter beut Titel: Conceptio immaculatae V i r-ginisMariae — Empfängnis ber nnbefleckten Jungfrau Maria. Papst Klemens VIII. (1592—1(505) erhob bas Fest zu einem duplex maius, Klemens IX. (1667— 1669) zeichnete es mit einer Oktav ans ititb Klemens XI. (1700—1721) schrieb besten Feier für bte ganze katholische Kirche vor. 1 Aist solche Art würbe bas fromme Verlangen nach ber enbgiltigen Entscheibnng über bte dogma-tifche Grunblage bes beliebten Mariensestes immer mächtiger gesteigert. Papst Pius IX., gottseligen Angebenkens, sollte bieses immer stärker werbenbe Verlangen vollkommen befriebigen. Er wählte vorerst eilte Kommission von zwanzig gelehrten Theologen uttb gab ihnen beit Auftrag, alles auf biefe Frage Bezügliche gründlich zu prüfen. Außerdem ernannte er eine Kongregation von Kardinälen mit beut gleichen Aufträge. Enblich richtete er von seinem Zufluchts-orte Gaota ans ein Schreiben an alle Bischöfe des katholischen Erdkreises. Sowohl die Theologen als auch die Kardinäle und 620 Bischöfe sprachen sich einmütig für die Lehre aus ttttb baten um die Erhebung desselben zum Glaubenssätze. Darauf versammelte ber Papst die Bischöfe mit sich, beriet sich mit ihnen noch in vier Sitzungen, und bann erst erfolgte am denkwürdigen 8. Dezember 1854 tut Weltdame von St. Peter unter unbeschreiblichem Jubel der katholischen Welt die dogmatische Definition der unbefleckten Empfängnis Mariä. Derselbe Papst ließ ein neues Offizium nebst Meßformular 1 Über die Geschichte des Festes siehe: Dr. D. A. Heinrich Kellner, Heortologie oder das Kirchenjahr und die Heiligenfeste in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Freiburg ini Breisgau, 1901. S. 151—155. für das alljährlich am 8. Dezember zu feiernde Fest ausarbeiten, und sein großer Nachfolger Papst Leo XII I., unvergänglichen Angebenkens, verlieh beut wutt* berherrlichen Feste den Rang erster Klasse mit Vigil. Anbei bleibe nicht unerwähnt, daß bei dem ewig denkwürdigen Anlaste der herrlichen Glaubensent-scheibuitg über bte unbefleckte Empfängnis Mariä der Orden des Hl. Franziskus von Assisi, welcher Jahrhunderte lang an diesem Triumphe der Himmelskönigin so eifrig gearbeitet hattest der Hochgebenebeiten eine sehr sinnige und rührende Huldigung bargebracht hat. Nachdem nämlich in der St. Peters-Basilika Pius IX. das Bild der makellosen Königin mit einem prachtvollen Diademe gekrönt hatte, nahten ihm die beiden Vertreter des seraphischen Patriarchen, der Generalminister der Observanten und jener der Konventualen, und reichten ihm der erste einen silbernen Lilienzweig und der zweite einen blühenden Rvsenzweig ans demselben Metalle dar. Lilien und Rosen sind die Blumen der Jungfrau-Mutter, das Bild ihrer Reinheit und Liebe, während das Silber an den Glanz des Gestirnes erinnert, dem Maria verglichen wird: Sie ist schön, wie der Mond. (Cant, ti, 9). Wunderbar, wie zur sichtbaren Bekräftigung und Besiegelung des unfehlbaren Ausspritches des Nachfolgers Petri erschien kurz daraus und zwar tut Jahre 1858 Maria an den Ufern des Gaveflnßes in der Grotte Mastabiell nahe der französischen Stadt Lonrbes dem schlichten unschuldigen Hirtenmädchen Bernardette Soubirons zuerst tut Pracht-gewande ihrer unbefleckten Empfängnis achtzehnmal, ttttb beantwortete bei ihrer Erscheinung am 25. März, also an ihrem Feste, des obgenannten Jahres bte schüchterne Anfrage, wer sie sei, fast mit beit Worten der gefällten Glaubensentscheibnng: Ich bin bte unbefleckte E mpf ä n gni s. Daraufhin entstand der weltberühmte Wallfahrtsort zu Lonrbes, wo Maria bte ihr anvertrauten 1 Der hervorragendste Vorkämpfer und Verteidiger der unbefleckten Empfängnis war unter den Franziskanern der scharfsinnige Johannes Duns Scotus (f 1308). Er hat in Paris und später in Köln durch eine öffentliche Disputation für die unbefleckte Empfängnis sich den Ehrennamen „Doctor subtilis“ errungen. Gnadenschätze reichlich austeilt. Über dem Felsen mit der Erscheinungsgrotte wurde eine prachtvolle Kirche erbaut, deren feierliche Einweihung am 2. Juli 187(5 durch den Erzbischof Guibert von Paris erfolgte und welcher Papst Pius lX. durch Breve vom 30. Mai 1876 den Rang einer Basilika verlieh. Da aber die sonst schöne Basilika dein Andrange der fast unzähligen Pilgerscharen alsbald nicht mehr genügte, so wurde ans dem Felsen heraus eine neue große Kirche gebaut mit 15 Kapellen zu Ehren der fünfzehn heiligen Rosenkranzgeheimnisse. Am 6. Oktober 1901 fand die festliche Einweihung der Rosenkranzbasilika statt, aus welches Ereignis der Heilige Vater Leo XIII. die Bischöfe und Katholiken der ganzen Erde durch ein eigenes Schreiben aufmerksam gemacht hatte. Zur Beglaubigung und zur immerwährenden Erinnerung an die wirkliche Erscheinung der seligsten Jungfrau Maria auf dem Felsen von Massabiell in Lourdes hat Papst Leo XIII. auch ein eigenes Fest auf den 11. Februar unter dem Titel „Erscheinung der unbefleckten Jungfrau" mit besonderem Officium und eigener heiliger Messe angesetzt und für jene Diözesen bewilligt, deren Oberhirten darum ansnchen, wie eine solche Erlaubnis von der heiligen Riten- kongregation mit Erlaß vom 14. Mai 1895 für unser Lavanter Bistum erteilt worden ist. Auch in unserem Kirchensprengel blüht allenthalben die Verehrung und Verherrlichung der unbefleckt empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Überall sind ihr zu Ehren Altäre, Kapellen und Grotten errichtet worden. Auch zwei größere Filialkirchen „Maria Lourdes" besitzt bereits die Diöcese. Die eine ward in der Pfarre St. Margareten bei Römerbad im Jahre 1886 erbaut und die zweite in der Pfarre St. Pankraz in Greis im Jahre 1890, und ist letztere von mir am 3. Juli 1894 feierlich konsekriert worden. Gegenwärtig wird der baldige Ban einer neuen Pfarrkirche „Maria Lourdes" in der großen Pfarre Reichenbnrg angestrebt, und bildete sich zu diesem Behnfe ein Kirchenbanverein, dessen Mitglieder und alte Wohltäter für ihre milden Gaben mit geistlichen Gütern entlohnt werden, indem für die lebenden Mitglieder und Gönner jährlich zwölf heilige Messen celebriert werden und für die verstorbenen in jeder Qnatemberwoche ein Requiemamt abgehalten wird. Dieses schöne Werk muß zur Vollendung k o m in e n. So ist in unseren Tagen gewissermaßen buchstäblich in Erfüllung gegangen die berühmte Stelle in der geheimen Offenbarung des Hl. Johannes: Und es erschien ein großes Zei ch c n a m Himmel: Ein Weib mit der Sonn e b e -kleidet, den Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen. (Apocalyp. 12, 1). Wie nie zuvor, hat in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts der Marienknlt an Vertiefung und Verbreitung zngenommen. Und die hochgebenedeite jungfräuliche Gottesmutter ließ sich diesen allgemeinen Eifer zu ihrer Ehre und Herrlichkeit Wohlgefallen, erwiderte ihn oft durch auffallende Gebetserhörnngen, wunderbare Erscheinungen und beschirmte ihre treuen Diener, wie zumal Papst Pius IX., den Verkündiger ihrer unbefleckten Empfängnis, und Papst Leo XIII., den emsigen Beförderer des Rosenkranzgebetes und den fleißigen Verehrer der Mutter des guten Rates.1 1 Die bedeutungsvollen Tatsachen des vcrwichenen Jahr- hunderts für die Marien-Verehrung sammelte P. Philibert Seeböck, O. Fr. Min., und veröffentlichte sie im einpfchlens- werten Buche: Maria Immakulata, das große Gnadeuzeichc» am Himmel des 19. Jahrhunderts. Innsbruck, 1903. Gr. 8°. S. XXXII + 384 Auf Seite 54 bis 55 befindet sich unter der Aufschrift: Maria, die Mutter der Barmherzigkeit, in Marburg (llntersteiermark), ein kurzer Bericht über das wundertätige Gnadenbild „Maria, die Mutter der Barmherzigkeit" und über die ueue Marienkirche in der Grazervorstadt zu Marburg. — Aus Anlaß des marianischen Jubeljahres ist ferner das treffliche Werk erschienen: Der Unbefleckte» Ruhmeskrauz. Eine Jubelgabe für das fünfzigste Jahr seit der Definition des Glaubenssatzes von der unbefleckten Empfängnis Mariä. Predigt-zyklns von P. Maurus Plattner 0. S. 15. Graz, 1904. 8". VI + 170 Seiten. — Ein vorzügliches Hilfsbnch für die Seelsorger in diesem Jubeljahre, wie auch sonst immer, ist das unvergleichlich schöne Werk, das P. Josef Alois Kreps, C. 8. R., aus dem Italienischen übersetzt und jüngst herausgegcben hat: ! Die Herrlichkeiten Mariens vom heiligen Kirchenlehrer Alfons I Maria von Liquori. Regensburg, 1903. XXI I + 592 Seiten. •D5KI' Vielgeliebte im Herrn! achdem wir den wahren Sinn und die volle Berechtigung unseres katholischen Glanbens-% satzes nachgewiesen haben, müssen wir noch die weitere wichtige Frage erwägen, welche heilsame Lehren sich aus demselben für das tägliche Leben des katholischen Christen ergeben. Denn die göttlichen Wahrheiten haben wir nicht bloß zu glauben, sondern wir müssen darnach auch unsere Lebensweise einrichten. Es seien darum wenigstens einige Nutzanwendungen aus dem vorbesprochenen Lehrsätze hervorgehoben. Wer ans uns, meine lieben Diözesanen, sollte aus dem obgedachten Gnadenvorrange Mariä nicht klar erkennen, wie sehr der allheilige Gott die Sünde verabscheut, da er seinen Sohn nur aus einer vollkommen unversehrten, sündenfreien und makellosen Jungfrau wollte geboren werden lassen? Aus dem unversöhnlichen und unausgleichbaren Gegensätze zwischen Gott und der Sünde folgt für uns die unabweisliche Pflicht, dem Sündenübel, als dem größten der Welt, sorgfältigst ans dem Wege zu gehen; hingegen aber ans dem königlichen Pfade der Tugend immer weiter und weiter zu schreiten, gleichwie Maria aii Heiligkeit und Gerechtigkeit, an Wohlgefallen und Freundschaft Gottes nnabläßig zunahm. Was hätte wohl auch der Gottesmutter die unverdiente Bewahrung vor der Erbsiinde gefrommt, wenn sie nachher in wirkliche, persönliche Sünden gefallen wäre? Aber in der heiligmachenden Gnade einmal erschaffen, verharrte sie beständig in derselben und mehrte sie durch persönliche Verdienste, durch ein musterhaftes Tilgendleben. Uns, meine Teuersten, ist zwar eine solch hohe Gnade nicht zuteil geworden; wir alle sind mit der Erbschuld Adams behaftet geboren worden. Allein der allgütige Gott hat es so geordnet, daß wir von dieser Sündenmakel durch das heilige Taufsakrament gereinigt worden sind. Hunderte und Taufende von Menschen erhalten auch diese Gnade nicht; sie sterben in der Erbsünde ohne Taufe und gelangen nicht in den Himmel zur übernatürlichen Seligkeit, wenn ihnen auch die Begierde- oder Bluttaufe fehlt, weil in das Himmelreich nichts Unreines gelangt, nicht gelangen kann. Warum erteilte Gott der Herr vor Millionen anderen Menschen gerade uns die Gnade der heiligen Taufe? Ach, es läßt sich dafür keine hinreichende Ursache finden, ausgenommen die unendliche Liebe des dreieinigen Gottes gegen uns. Zollen wir doch immer von neuem den innigsten und allerdemütigsten Dank dem erbarmnngsvollen Gott für diese unverdiente, so kostbare Gnade, die so viele andere Gnaden nach sich gezogen hat und noch täglich und stündlich nach sich zieht! Dabei seien wir aber auch eingedenk, daß die heilige Taufe allein zur Erlangung der ewigen Glückseligkeit noch keineswegs genügt. Mit derselben muß sich ein christlichfrommes und tugendhaftes Leben vereinigen. Wenn uns nun unser Gewissen die Frage nach dem Besitze der in der heiligen Taufe empfangenen Gnade verneint, dann zaudern und zögern wir ja nicht, in dieser Heilszeit unsere Seele von jeglicher Makel der Sünde zu reinigen, um so der Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangenen, wieder zu gefallen, die da die größte Abscheu vor der Sünde und die allergrößte Freude an der Tugend hat. Eine weitere lehrreiche Bedeutung hat das glorreiche Geheimnis der unbefleckten Empfängnis Mariä für uns darin, daß es in uns den heiligen Glauben weckt, stärkt und lebendig macht. Denn die unbefleckte Empfängnis bekennen, heißt geradezu den Glauben an die Grundlagen des katholischen Christentums bekennen, und zwar den Glauben an die Erbsünde, bestätigt durch die einzige Ausnahme in Maria, und sodann den Glauben an die Gottheit Jesu Christi, als des Erlösers der Welt, der seiner heiligen Mutter dieses Vorrecht verliehen, so daß auch sie eine Erlöste ist unseres göttlichen Herrn und Heilandes, des alleinigen Erlösers und Mittlers zwischen Gott und den Menschen. Betätigen wir immer recht eifrig durch gute Werke unseren heiligen, katholischen, alleinseligmachenden Glauben! Eine andere praktische Lehre, die das Dogma von der unbefleckten Empfängnis Mariä eindringlich predigt, ist die von selbst einleuchtende Wahrheit, daß der unvergleichlichen Jungfrau Maria ob ihrer vollendeten Heiligkeit, Gerechtigkeit und Unschuld, ob ihrer ausnehmenden Gnadengaben auch eine ganz vorzügliche, eine außerordentliche Verehrung gebührt. Ja wahrlich, wer sollte nicht von tiefster Ehrfurcht und größter Hochachtung gegen die bewunderungswürdige, so gottbegnadete Jungfrau und Mutter durchdrungen sein? Und wer sollte nicht mit kindlichem, unentwegtem Vertrauen der Mutter der göttlichen Gnade nahen, die da alles von ihrem göttlichen Sohne zu erflehen vermag? Verehret darum recht innig die verehrungswür-dige liebliche Mutter Maria ihr christlichen Väter und Mütter, und lasset sie eifrig verehren durch eure Kinder und durch alle eure Hausgenossen! Sicherlich wird dann Friede und Freude herrschen in euren Familien und in euren Häusern. Lobpreiset und ahmet nach die lob- und nachahmungswürdige Jungfrau ihr christlichen Jünglinge und Jungfrauen! Die Reinheit ist die schönste, aber auch die schwerste Tugend; sie hat besonders in unserer Zeit so viele Feinde, da alles aufgeboten wird, die Jugend durch Sinnenlust an Leib und Seele zu verderben. Aber Maria verläßt jette nicht, die sie vertrauensvoll um ihre Fürbitte anrnfen; sie hilft ihnen, die Lilie des Herzens zu bewahren. In der Taufe hat euch der Priester das Weiße Kleid überreicht und dabei die Worte gesprochen: „Nimm, Kind Gottes, das weiße Kleid und trage es unbefleckt hin zum Richterstuhl unseres Herrn Jesu Christi, damit du das ewige Leben erlangest!" Alt diese Mahnung denket oft und bestrebet euch die Tanfttnschttld unverletzt zu bewahren! Solange euer Herz mit keiner schweren Sünde bemakelt wird, seid ihr Lieblinge der makellosen Jungfrau und habt an ihr die getreueste Behüterin und Beschützerin, die euch hilft der Schlange der Versuchung und Verführung, wo und wann immer sie auf euch lauert, den Kopf zu zertreten. Seitdem Gott der Herr im Paradiese zur Schlange gesprochen: Ich will Feindschaft setzen zwischen d i r n n d d e m W e i b e, z w i s ch e n d e i n e m S a m en n ud i h r cut Sa ut e n, ist das Leben des Menschen ans der Erde ein Kampf, (lob. 7, 1). Heute ist dieser Kampf stärker und gefährlicher, als er je war. Wir brauchen heute ganze Männer, die an der Seite des Herrn stehen, der stark und mächtig im Streite ist (Ps. 23, 8); wir brauchen starke Frauen, wie sie König Salomo tut goldenen Alphabet der Frauen schildert. (Prov. 31, 10). Heute ist das Wort Christi von besonderer Bedeutung: Wer nicht mit mir ist, der ist gegen m i ch. (Luc. 11, 23). Nie ist Entschiedenheit mehr vonnöten gewesen als heute, wo die Menschheit in zwei gewaltige Heerlager gethcilt ist: Christi und Belials, wo die heilige katholische Kirche, die unsere Mutter ist (Gal. 4, 26), mit Haß und Verleumdung bekämpft wird. Schließet euch, christliche Männer und Frauen, darum eng jener Frau und Herrin an, die da genannt wird elfenbeinerner Turm und Turm Davids. Sie wird euch beschirmen gegen den Unglauben und gegen das Sittenverderbnis der Welt und wird euch erfüllen mit christlichem Glaubenswut und Heldensinn. Huldigt der holden, sonnennmkleideten und sternengekrönten Königin des Weltalls ihr Hohen und Reichen! Sie wird euer bester Schutz, euer größter Schatz und euer süßester Trost sein. Kaiser Ferdinand II. (1619—1637) war ein begeisterter Sodale oder Genosse der hl. Jungfrau; er bezeichnete sich, als er König von Böhmen und Ungarn wurde, offen als Kind Mariä, und ließ sich, als er römisch-dentscher Kaiser geworden ward, im ganzen Reiche in alle Verzeichnisse der marianischen Sodalitäten eintragcn, um von allen etwas zu haben: das Gebet, die Zugehörigkeit. Im Jahre 1440 stiftete Kurfürst Friedrich von Brandenburg zum Zwecke des Bekenntnisses der christlichen Wahrheit durch die Tat und zur Verehrung der allerseligsten makellosen Jungfrau und Mutter Mariä den Orden der Schwanenritt er, die da als Abzeichen hatten eine goldene Kette von 13 Ringen mit eingefügtem Herzen, ans dem die heilige Jungfrau mit dem Jesukinde abgebildet war, stehend ans einem Monde, darunter ein weißer Schivati init ausgebreiteten Flügeln als Sinnbild der unbefleckten Reinheit. Das Gottesmutterbild trug die Inschrift: „Sei gegrüßt du, Königin der Welt" und „unwandelbare Treue." Gelegentlich des vom 18. bis zum 21. August vorvorigen Jahres abgehaltenen internationalen maria- nischen Kongresses zu Freiburg in der Schweiz wurde in Neubelebung dieses marianischen Ritterordens ein neuer Marienverein, das ist „der Orden der Streiter Mariä" gegründet, dessen Mitglieder unter der Fahne Mariä, die der Schlange den Kopf zertreten hat, für die gute Sache ritterlich einstehen und kämpfen wollen. Der Heilige Vater Papst Leo Xlll. hat zuvor die Idee gesegnet und das erste Ritterkreuz pro meritis in honorem bealae Mariae Virginis angenommen.1 Ähnlich mögen sich die Vornehmen und Hohen der Lavanter Diöeese um den Thron Mariä scharen und mögen unter ihrem Banner für Gott wirken durch Beispiel, Wort und Tat. Liebet und lobet die mächtige Jungfrau ihr christlichen Arbeiter und Handwerker! Euer Lohn für die eifrige Verehrung und beharrliche Nachahmung der allzeit keuschen Braut des lilienreinen hl. Josef, des gerechten und geduldigen Zimmermanns von Nazareth, des Patrones der Arbeiter, wird sein und bleiben reichlicher Gottessegen bei eueren Arbeiten und beseligende Zufriedenheit bei all eurer Dürftigkeit. Verehret mit allem Eifer und in aller Liebe die hochgebenedeite Jungfrau Maria ihr Gerechten, und ihr werdet zunehmen an Gnade und werdet stets fortschreiten in der christlichen Vollkommenheit! Zur Wahrheit wird das Schriftwort, das die Kirche auf Maria gern anwendet: Glückselig der Mensch, der ans mich hört, und der au met neu Tür eit wacht Tag für Tag u n d Acht hat a n d e n P s o st e n m e i u e s T o r e s! Wer mich findet, findet das Leben und erlangt Heil von dem Herrn. (Prov. 8, 34. 35). Buße, Buße, rief Maria, als sie im Jahre 1858 zu Lourdes als die unbefleckte Empfängnis erschien. Höret dieses von Maria öfters wiederholte Machtwort ihr, die ihr durch schwere Sünden das Kleid der heiligmachenden Gnade entweiht und verloren habt! Zögert nicht, jetzt in der heiligen Fastenzeit im hl. Sakramente der Buße den Stand der Gnade wieder zu gewinnen. Ihr könnet der unbefleckt Empfangenen keine größere Freude in diesem 1 Internationaler Marianischer Congreß vom 18. bis 21. Augnst zn Freiburg in der Schweiz. Congreß-Bericht, Freiburg (Schweiz), 1903. S. 678 (nach dem Inhaltsverzeichnisse). ihr geweihten Jubeljahre bereiten, als daß ihr eure Seelen von der Sünde reinigt und dann nimmermehr sündigt. Vor nicht allzu geraumer Zeit kam ein junger Unteroffizier zn einem mir wohlbekannten Jesuitenpater in Wien und verlangte zu beichten. Um die Ursache zu seinem Vorhaben befragt, antwortete der edle Soldat: „Morgen haben wir die große Kaiserparade, und ich soll bei dieser Ausrückung vor dem Kaiser die Regimentsfahne tragen. Ans der Fahne befindet sich das Bild der Mutter Gottes, und wenn ich schon das Bild der Mutter 'Gottes tragen soll, so will ich es nur mit reinem Her- zen tun, und deshalb bin ich beichten gekommen." Liebet kindlich und preiset begeistert die Königin der Jungfrauen ihr gottgeweihten Klosterbewohner! Die innigste Verehrung der heil. Mutter Gottes ist ja eines der Zeichen der Auserwählung. Die leichte ltttd verdienstreiche Erfüllung der Standespflichten, zumal der evangelischen Räte oder der heiligen Gelübde, die nächst dem göttlichen Herrn und Heiland von niemandem tiefer erfaßt und treuer geübt worden sind als von der Königin der Jungfrauen, wird zeitlich hiefür euer bester Sold sein. Was Maria der frommen Bernardette für die willige Befolgung ihrer Aufträge versprochen: Ich gelobe dir, dich glücklich zu machen, doch nicht in dieser Welt, aber im Jenseits, das wird sicherlich dann gelten auch euch. Nachdem Bernadette Soubirons ihre Mission erfüllt hatte, trat sie als barmherzige Schwester mit dem Namen Maria Bernard in das Kloster zu Revers, und starb daselbst ganz gottergeben tut Rufe der Heiligkeit am 16. April 1879. Unbeschreibliche Freude muß wohl am Sterbebette das Herz des eifrigen Verehrers und Nachahmers Mariä erfüllen. Ja, alle, die wir der großen, mit vielen schönen Marien- Heiligtümern versehenen Lavanter Diöeese angehören, wollen in dem marianischen Jubeljahre zu der ohne Makel Empfangenen unsere Zuflucht nehmen und wollen sie mit hingebendstem Eifer verherrlichen und um ihre vielvertnögende mütterliche Fürsprache bei ihrem göttlichen Sohne nachhaltig anrufen. Ich wünsche sehnlichst, daß im goldenen mari- ' attischen Jubeljahre allenthalben Andachten und Festlichkeiten im Zeichen der Immaculata stattfinden: so die Feier des achten jeden Monats zur steten Erinnerung an den 8. Dezember des Jahres 1854; ferner heilige Volksmissionen und geistliche Exereitien, Striditeli und Noveneu, Ju der Dom« ltitd Stadtpfarrkirche zu Marburg wird am Altare des reinsten Herzens Mariä den siebenten eines jeden Monates die Besperandacht mit einer Betrachtung, mit dem Abbeten der lauretauischen Litanei und dem sakramentalen Segen abgehalteu; am darauffolgenden Tage wird stets ein gesungenes Segenamt celebriert. Die Marienadacht int heutigen Mai- mit Rosenkranzmonate soll sich herrlicher als sonst gestalten. Bor den mit Blumen und grünem Reisig geschmückten Bildern Mariä sollen sich abends die Eltern mit ihren lieben Kindern und den Dienstboten zum Gebete versammeln. Die heiligen Erstkommunionen dieses Jahres sollen zn Ehren der unbefleckten Jungfrau unter größtmöglicher Feierlichkeit stattsiuden. Der heilige Vater Papst Pins X. hat am 8. September 1903 zur Verehrung der unbefleckt empfangenen Mutter Gottes ein Gebet gutgeheißen und es mit einem täglich zn gewinnenden Ablaß von 300 Tagen bereichert. Möge dieses Geist und Gemüt erhebende Gebet zur unbefleckten Jungfrau fleißig von den Gläubigen einzeln und gemeinsam verrichtet werden.1 1 Das italienisch verfaßte Gebet lautet in der deutschen Übersetzung also: Heiligste Jungfrau, die du vom Herrn auserkoren und zu seiner Mutter gemacht wurdest, unbefleckt an Leib und Seele, im Glauben und in der Liebe; in diesem feierlichen Jubiläum der Verkündigung des Dogmas, das der ganzen Welt kund tat, daß du ohne Sünde empfangen wurdest, siehe gnädig auf die Unglücklichen, die deinen mächtigen Schutz an-fleheu! Die tückische Schlange, gegen die der erste Fluch geschleudert wurde, bekämpft und versucht die Kinder Evas vhne Unterlaß. O du unsere gebenedeite Mutter, unsere Königin und Fürsprecheriu, die du vvm ersten Augenblicke deiner Empfängnis an den Kopf des bösen Feindes zertreten hast, wir bitten dich, wie zn einem Herzen mit dir vereint, du mögest unsere Gebete aufnehmen und zum Throne Gottes emporttagen, auf daß wir niemals in die Fallstricke fallen, die uns gelegt sind, und ans diese Weise alle in den Hafen des ewigen Heiles gelangen, und die Kirche und die christliche Gesellschaft nach Übenvin-dnng so vieler Gefahren »och einmal die Hymne der Befreiung, des Sieges und des Friedens singen können ! Amen. (Täglich einmal 300 Tage Ablaß. Aus dem Vatikan, de» 8. September 1903. Pius X., Papst). Ich danke Gott für den treuen Glauben und für die innige Frömmigkeit, welche unter den Mit^ gliedern der marianischen Bruderschaften und Bereinigungen meiner Diözese herrscht. Ich hoffe zuversichtlich zn Gott, daß sich diese so nützlichen und ablaßreichen religiösen Genossenschaften im marianischen Jubeljahre mehren nitd verbreiten werden, wozu zweifelsohne eine ausnehmend feierliche Begehung der Vereins-Feste und Andachten in diesem goldenen Jubiläum sehr viel beitragen würde. In den verschiedenen Anstalten, wie in den beiden Diöeesan-Seminarien, mögen Festakademien die Herzen der Zöglinge für Maria entfachen und begeistern. Weiters mögen, wenn tunlich, niarianische Inbi-läumswallfahrteu zn den besonders verehrten und beliebten Marienkirchen der heimatlichen Diözese veranstaltet werden. Fast jedes der 24 Dekanate besitzt einen recht einladenden Marien-Wallfahrtsort. In besonderem Ansehen stehende Marien-Pfarrkirchen sind: die nengebante Basilika zur Hl. Maria, Mutter der Barmherzigkeit, in Marburg; Maria Neustist bei Pettau und bei Oberburg; Maria Rast und Maria in der Wüste ; Maria Nazareth, Hl. Maria bei Erlachstein und Maria in Süßenberg, Maria Schnee in Wölling und Maria in Zagorje, Maria in Dobje und in Dobova, Maria in PolenSak und in Prihova und noch viele andere. Unter den Filialkirchen ragen hervor: Maria ttt Pletroviü, Maria Hilf in Weiten» stein, Maria Lonrdes in der Pfarre Greis, Maria am heiligen Berge, Maria in Tinsko, Maria am Grazberge ob Fichtenwald und noch mehrere andere. Wohlhabendere Diözesanen werden sich an den weiten und großen Wallfahrten zur unbefleckten Empfängnis Mariä ili Lourdes beteiligen können. Eine Wallfahrt zn diesem weltberühmten Gnadenort Mariä wird tut Monate Inni dieses Jahres von Wien und eine andere im Monate August vielleicht von Laibach ans veranstaltet werden. Eine besondere Kundgebung der Liebe und Anhänglichkeit zur Maria, wird in oer Dom- und Stadtpfarrkirche zum hl. Johannes Bapt. in Marburg erfolgen. Eifrige Marienverehrer haben nämlich einen herrlichen Rosenkranzaltar um den Preis »oit 5940 I Kronen tu der Kathedralkirche errichten lassen, welchen ich im Beisein aller Herren Dechante gelegentlich in diesem Jahre feierlich kvnsekrieren will. Und in der prachtvollen Vorstadtpfarrkirche zur hl. Maria, der Mutter der Barmherzigkeit, wird ain Hochaltare ein kostbarer Aussatz mit dem Thron für die wundertätige Marienstatne ausgestellt und festlich eingeweiht werden. Zur bleibende« Eriuueruug an das goldene marianische Jubiläum wünsche ich, daß am ersten Adveutsouutage dieses denkwürdige« Guadeujahres die ewige Anbetniig des allerheiligsten Altarssakramentes in der ganzen Diözese den Anfang nehme zur größere» Ehre des Sohnes Gottes und seiner unbefleckten Mutter und zum wahren Wohle aller Diözesanen. Vor dem 8. Dezember 11)04 soll, womöglich, eine ucuu- oder wenigstens dreitägige Andacht zur unbefleckten Empfängnis Mariä abgehalten werden. Am Vigilabende soll von sechs bis halb sieben Uhr in allen Kirchen der Diözese festliches Glockengelänte die hohe Bedeutung des kommenden Jubeltages hin über die ganze große Diözese laut verkündigen. Der an diesem wnnderlieblichen Feste mit aller Innigkeit zu begehende Gotttesdienst ist mit dem ambrosiauischen Lob- und Dankhymnus Te l)eum laudamus abzuschließen. Unmittelbar vor dem Te Deum soll sich aber noch die gauze Diözese der erhabenen Jnngfran-Mntter widmen und weihen durch das beigegebene Weihegebet, für dessen Verrichtung ich eilten Ablaß von fünfzig Tagen verleihe. Weihe an die unbefleckte Empfängnis der jungfräulichen Mnttergottes Maria. O heiligste Jungfrau Maria! Wir Angehörige der Diözese Lavant kommen in kindlicher Ergebenheit und im festen Vertrauen, daß niemand verlassen bleibt, der dich um Hilfe anfleht, zu dir in unseren Röten, Sorgen und Leiden, auf daß du uns durch deine mächtige Fürbitte von deinem göttlichen Sohne Gnade und Beistand erwirkest. Damit du aber, o Mutter der Barmherzigkeit, unser kindliches Flehen desto gewisser erhörst und uns und die Unsrigen desto mächtiger beschützest gegen die geheimen und offenen Feinde, erklären wir hiemit öffentlich uud gemeinsam, daß wir dir, die du vom ersten Augenblicke deiner Empfängnis au rein und unbefleckt gewesen bist, in besonderer Weise angehören und dienen wollen. Deshalb weihen und übergeben wir heute angesichts deines lieben Sohnes und unseres im hochheiligen Sakramente wahrhaft und wesentlich gegenwärtigen Herrn und Heilandes Jesus Christus, >vie unserer heiligen Schutzengel und Namens-patrone dir uus selbst und unsere Mühen und Arbeiten, wie auch unsere Familien, Gemeinden und unser Vaterland mit dem festen Willen, daß diese Weihe unwiderruflich sei für uns uud für unsere Nachkommen. O unbefleckt empsagene Jungfrau und Mutter Gottes Maria, nimm gnädigst an uusern Bund, den wir, zu deinen Füßen niedergeworsen, heute mit dir schließen! Nimm uus au zu deinen Kindern uud gewähre, daß uns dein reinstes Herz, das mit dem Herzen deines göttlichen Sohnes so innig ver-bunden ist, der elfenbeinerne Turin sei, worin wir Schutz und Schirm finden vor der Begierlichkeit des Fleisches, vor der bösen Welt und vor dein Satan! Sage, dn Zuflucht uud Mittlerin der Sünder, Jesus, deinem Sohn und unserem Gott und Herrn, daß wir mit Trauer erfüllt sind über unsere eigenen Sünden uud über alle ändern zu allen Zeiten und au allen Orten! Erflehe, o du Königin ohne Makel der Erbsünde empfangen , unseren Vorgesetzten die Erleuchtung, auf daß sie unser zeitliches und ewiges Wohl schaffen in Weisheit und Gerechtigkeit; uus Untergebenen aber erbitte die Gnade, daß wir mit Verdienst untertan uud gehorsam sind miserer vou Gott gesetzten Obrigkeit! O Hilfe der Christen, erflehe Gottes allvermögeudeu Beistand unserem Heiligen Vater Papst Pins X., unserem geliebten Kaiser Franz Josef I., unserem besorgten Divzesan-bischos Michael und allen unseren vielbekümmerten Priestern ! Erbitte den Gerechten die Beharrlichkeit im Guten, den Sündern Buße und Besserung, den Irr- und Ungläubigen Erleuchtung und Bekehrung, allen unseren Angehörigen himmlischen Segen, den Sterbende» einen seligen Tod und den armen Seelen im Fegefeuer Befreiung aus den schrecklichen Qualen! Nimm, o erhabene Königin des Weltalls, unter deinen Schutzmantel unsere Pfarrgemeinden, unser teures Bistum und unser liebes Vaterland! Hf. Bitte für uns, o heilige Gottesgebäreriii ! lì Aus daß wir würdig werden der Verheißungen Christi! O Gott, der du durch die unbefleckte Empfängnis der allerheiligsten Jungfrau, deinem Sohne eine würdige Wohnung vorbereitet hast, wir bitten dich, daß, so wie du diese im Hinblick auf den Tod deines Sohnes vor jeder Makel bewahrt hast, dn auch uns durch ihre Fürbitte mit reinem Herzen zu deiner Anschauung gelangen lassest. Durch denselben uusern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und regiert in Einigkeit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zn Ewigkeit. Amen A n m e rtu n g. Wer das Vorstehende Weihegebet in der Lavanter Diözese vor einem Mnttergottesbilde im Stande der heiligmachenden Gnade verrichtet, gewinnt täglich einen Ablaß von 50 Tagen. (S. Congreg. Indulg. et sacr. Reliq., die 28. Aug. 1903). * Im Herrn geliebte Diözesanen! isii111 ^àhre 1647 war es, als unser geliebtes ijiji Vaterland von den Feinden hart bedrängt uK war, und der katholische Glaube in größter t Gefahr schwebte. Da sah der gläubigfromme Kaiser Ferdinand 111. (1637—1657) kein besseres Mittel, um Kirche und Staat zu retten, als sich unter den mächtigen Schntz und Schild Mariä, der unbefleckt Empfangenen, zu flüchten. Und so ließ der edle Herrscher zu Wien auf dem öffentlichen Platze, Am Hof genannt, die Prachtsäule mit den: Standbilde der Immaculata errichten, und verpflichtete sich und seine Nachkommen durch ein Gelübde, das Fest der unbefleckten Empfängnis für immerwährende Zeiten jährlich am 8. Dezember mit der größten Feierlichkeit zu begehe«, am Vortage beit 7. Dezember aber Fasten und Abstinenz zu halten, zudem uoch Maria als Patronin und Schntzfran Österreichs zu erklären. Zur Ausführung dieses frommen Vorhabens begab sich am 18. Mai 1647 der hochedle Monarch mit seinem ganzen Hofstaate in glänzender Prozession aus der Hofpfarrkirche zum hl. Augustin in die damalige Iesilitcnkirche zu deu heiligen neun Engelchören am Hof. Bei der herrlichen Mariensäule wurde die Festpredigt gehalten ititd hierauf ein feierliches Pontifikalamt celebriert. Als Kaiser Ferdinand nach dem Agnus Dei den Friedenskuß erhalten hatte, legte er seinen Degen ab, kniete in Demut nieder und sprach, während der Pontifikaut mit der heiligen Hostie zn ihm gewendet stand, mit gehobener Stimme folgendes Gelübde: „Allmächtiger, ewiger Gott, durch welche» die Könige regieren und in dessen Hand alle Gewalt der Königreiche liegt! Ich Ferdinand werfe mich vor deiner göttlichen Majestät in Demut nieder, und in meinem und meiner Nachfolger Namen, wie im Namen dieser ruhmvollen Provinz Österreich ernenne und erwähle ich heute die unbefleckte jungfräuliche Mutter deines Sohnes zur besonderen Gebieterin und Schutzfrau dieses Erzherzogtums Österreich. Und überdies verspreche und gelobe ich, daß das Fest ihrer unbefleckte« Empfängnis am 8. Dezember jährlich mit vorhergehende«: Fast- und Abstinenztage in dieser gauzen Provinz als ein gebotener Festtag feierlich begangen werden soll. Dich bitte ich, o höchster Herr des Himmels und der Erde, nimm dieses mein Gelübde gnädig ans nild strecke deinen Arm aus, um mich, mein Haus und meine Völker zn schütze»! Amen." Hierauf empfing der Kaiser urit größter unterer Ergriffenheit, die sich auch der Herzen aller andächtig Anwesender bentächtigte, die heilige Kommunion. Znr Verewigttitg dieser inhaltsreichen Glanbensworte und des pietätsvollen Gelübdes diktierte der gottliebende Monarch selbst die Inschrift, die am Fuße des ««-vergättglichen Ehrendenkntals a«gebracht ist. Seit diesem Jahre 1647 wurde das glorreiche Fest der Immaculata mit vorhergehendein Vigilsasttage stets feierlichst in der Provinz Österreich begangen ; und dieses schöne Land erfreute sich anhaltend des mächtigen Schutzes der machtvollen Königin des Weltalls.1 Indes gab es auch bei der kunstvoll gearbeiteten Mariensäule des öfteren große Festlichkeiten. Dem edlen Beispiele seines hochedlen Vaters folgend, ließ Kaiser Leopold I. (1658—1705) die marmorne Statue der unbefleckten Inngsran durch eilte metallene ersetzen ititd dies „zum bleibenden Denkmal der österreichischen Frömmigkeit des Gelübdes", wie es i« einer zweiten Inschrift wörtlich heißt. Mit dieser der glorwürdigen Schittzsrau Österreichs dargebrachten Huldigung nicht zufrieden, trug der vielgeprüfte, aber besterprobte glaubensstarke Herrscher die Verehrung der Imma-enlata auch iit die Reihen der Soldaten. Dem ersten Bataillon eines jeden Regimentes gab der oberste Kriegsherr eine große Fahne mit dein Bilde der unbefleckten Jititgfran Maria. Unter diesem Banner sollten voit ititit au die Österreicher in Schlachten kämpfen und siegen. Unter diesem Losungsworte ward auch der ruhmvolle Sieg über die Türkenscharen bei der Entsetzung von Wien im Jahre 1683 erfochten. In neuerer Zeit fand baldigst nach der feierlichen Verkündigung des Glaubenssatzes von der nn- 1 Siehe P. Georg Kolb S. J., Marianisches Österreich. Denkwürdigkeiten der Marienverehrnng im Lande ob der Enns. Linz, 1889. befleckten Empfängnis und zwar am 22. Juli 1855 eine imposante Prozession von St. Stefan zur Mariensäule am Hof statt, bei der die beiden apostolischen Majestäten, die Erzherzoge, der ganze Hofstaat, der Fürsterzbischof, das Metropolitan-Kapitel und zahlreiche Vertreter des Welt- und Ordensklerns unter Gebet und Gesang mitzogen, um bei der alt-ehrwürdigen Botivstatne der Immaculata Dank- und Lobgebete zu verrichten, sodami aber wieder unter Gebet in den Dom von St. Stefan zurückzukehren. So ehrte und verherrlichte stetsfort unser liebes Österreich seine hoheitsvolle Schutzfrau und glorreichste Herrin: die unbefleckte Mutter Maria. Wir wollen dem schönen Beispiele unserer Vorfahren getreu folgen, und uns um den Thron und um die Fahne der Königin aller Heiligen scharen, was in unseren Tagen besonders vonnöten ist, wck die nationale Frage die trefflich veranlagten Nationen Österreichs zu entzweien droht. Als katholische Österreicher wollen wir den Glauben unserer Vorfahren und die mit ihm unzertrennlich verbundene Marienverehrung eifrig betätigen. Dadurch werden wir imstande sein, die drohenden Gefahren erfolgreich abzuwehren. Einig in der heiligen Religion und erfüllt vom christlichen Geiste werden wir uns in den schwierigsten Fragen überaus leicht verständigen. Am Schlüsse bitten wir im demütigen und festen Vertrauen auf die Hilfe der Christen, das; Maria ihr mütterliches Auge auf die heilige Kirche wende und ihrem sichtbaren Oberhaupte Papst Pins X. durch ihre machtvolle Fürsprache lohne, was Papst Pius IX. um sie verdient. Wir flehen ferner zur Königin der Glorie und zur Schutzfran Österreichs, das; sie unser christliches Kaiserreich und sein Oberhaupt, unseren lieben und theuren Landesvater Kaiser Franz Josef I., allzeit kräftigst schütze und beschirme! Und indem wir zuletzt geloben, die unter allen Geschöpfen zu höchst bevorzugte, ruhmwürdige Gottes-gebärerin immer nach Kräften preisen und lieben zu wollen, rufen wir ans vollem Herzen zum Himmel empor: Barmherziger Gott, wir danken dir aus ganzer Seele, das; du uns durch deine heilige Kirche die erhabensten Vorzüge Mariä untrüglich gelehrt hast, gewähre uns auf ihre mütterliche Fürsprache hi», daß, wie sie ohne Sünde in die Welt eintrat, wir wenigstens ohne Sünde aus der Welt scheiden und so zu dir gelangen, um in klarem Lichte anzuschauen, was wir hinieden im demütigen Glauben beimindernd anstauncn! In dieser frommen Gesinnung und seligen Erwartung erteile ich allen den lieben Diöcesanen den oberhirtlichen Segen im Namen f des Vaters und des f Sohnes und des heiligen f Geistes! Amen. Marburg, am Feste der Erscheinung der unbefleckten Jungfrau Maria, den 11. Februar 1904. t Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Das vorstehende Hirtenschreiben ist von den Seelsorgern den Gläubigen am Sonntage Quinquagesima und am 1. und 2. Fastensvnntage von der Stonzet zu verlesen. Iastenmmàt für das Jahr 1904. Wit Riicksicht auf die gegeuwürtigeu Verhältnisse bewillige ich kraft der vom heiligen Apostolischen Stuhle unter dein 8. Juni 1899 erhaltenen besonderen Vollmacht für das laufende Jahr die folgenden Erleichterungen bezüglich des kirchlichen Fastengebotes: I. Abbrnchstage und Abstincnztage zugleich, also vollständige Fasttage mit Abbruch an Speisen und Enthaltung von Fleischspeisen sind folgende: 1. der Aschermittwoch und die drei letzten Tage der heiligen Charwvche; 2. Die Freitage der vierzigtägigen Fasten und der Adventzeit; 3. die Mittwoche und Freitage der vier Quatemberzeiten ; 4. die Vigilien oder Vortage vor Pfingsten und vor Weihnachten. II. Nur Abbrnchstage, an denen zwar der Gcnnst von Fleischspeisen, aber nur eine einmalige Sättigung und überdies eine kleine Erquickung erlaubt ist, sind folgende: 1. alle Tage der vierzigtägigen Fasten mit Ausnahme der Sonntage (darunter sind, wie oben I. 1, 2 und 3 bemerkt, der Aschermittwoch, der Quatembermittwoch, die Freitage und die drei letzten Tage der Hl. Charwvche strenge Fasttage); 2. die Mittwoche der Hl. Adveutzeit (der Quatember-Mittwoch ist strenger Fasttag: I. 3); 3. die Samstage der vier Quatemberzeiten; 4. die Vigilien oder Vortage vor den Festen: Petri und Pauli, Mariä Aufnahme in den Himmel, Allerheiligen und unbefleckte Empfängnis Mariä. III. Nur Abstincnztage, an denen die Enthaltung von Fleischspeisen, jedoch ohne Abbruch an Speisen, geboten ist, sind: alle übrigen Freitage des Jahres. IV. In Bezug auf die Dispensen vom Gebote, sich des Flcischesscns zu enthalten, gilt folgendes: 1. Für die ganze Diöcese: So oft ein kirchlicher Festtag, d. i. ein gebotener Feiertag, welcher im bürgerlichen Leben als solcher begangen wirb, ans einen Abstinenztag (z. B. auf einen Freitag) fällt, ist der Genuß von Fleischspeisen am selben Tage erlaubt, und zwar, ohne daß es notwendig wäre, dafür an einem anderen Tage sich der Fleischspeisen zu enthalten. 2. Nur für einzelne Orte gilt die oberwähnte Erlaubnis, nämlich an einem Abstiuenztage Fleisch zu genießen, daun, wenn an einem solchen Tage daselbst ein Jahrmarkt, zu dem sich gewöhnlich viel Volk versammelt, abgehalten wird. Diese Dispens gilt jedoch nur für den Ort, an welchem der Markt abgehalten wird, also nicht für andere Orte, die etwa sonst noch zur selben Pfarre gehören. 3. J n b e t r e f f einzelner Personen wird nachstehendes bewilligt: a) an allen Tagen des Jahres, jedoch mit A u s n a h m e d e s A s ch e r m i t t w o ch e s, der drei letzten Tage der Hl. Charwvche und der Vigilien vor Pfingsten und Weihnachten, dürfen Fleisch genießen: Arbeiter in Bergwerken und Fabriken; Reisende, die in Gast- und Wirtshäusern speisen; auch andere, d. i. nicht Reisende, welche z. B. in Städten und sonstigen geschlossenen Orten in Gasthäusern ihre Beköstigung haben. b) An allen Tagen, mit einziger Ausnahme des Charfreitages, können sich der Fleischspeisen bedienen: die Kondukteure ans den Eisenbahnen; jene Reisenden, welche in Gasthäusern der Eisenbahn-Stationen speisen müssen; die Badegäste, überhaupt Kurgäste, welche wirklich zur Herstellung ihrer Gesundheit sich in Bade- und Kurorten anfhalten. Die gleiche Milderung gilt auch für ihre Hausgenossen und Dienerschaft. Hingegen gilt sie nicht für solche Personen, welche Kur- und Badeorte nur des Vergnügens wegen besuchen. c) Ohne Einschränkung, d. i. ohne Ausnahme irgend eines Tages, können Fleischspeisen Jene genießen, welche ihrer äußersten Armut wegen unter Speisen keine Auswahl treffen können, sondern eben das essen müssen, tvas sie bekommen, (also wenn sie nicht Fastenspeisen erhalten); ferner überhaupt jene Personen, welche und so lange sie in einem solchen Hause leben (z. B. als Dienstboten), in welchem man ihnen keine Fastenspeisen vorsetzt. Sie sollen jedoch trachten, sich, wenn nur möglich, wenigstens am Charfreitage des Fleischgennsses zu enthalten. V. An jedem Fasttage, sei es mit oder ohne Abstinenz, wird der Gebrauch von Milchspeisen, Eiern und vom Thierfett (Speck) zur Würze der Speisen, sowohl bei der Mahlzeit als bei der kleine» Erquickung am Abende, gestattet. VI. An allen Abbruchstagen des Jahres (b. i. an jenen Fasttagen, an denen nur eine einmalige Sättigung, sei cs mit ober ohne Enthaltung von Fleischspeisen, erlaubt ist), und in der vierzigtägigen Fastenzeit auch an den Sonntagen, ist der Gemisi von Fleisch und Fischen bei einer und derselben Mahlzeit verboten. Dieses gilt auch für solche, welche wegen Alter, Krankheit, schwerer Arbeit u. dgl. von der Fastenpflicht befreit sind. VII. Endlich wird noch bemerkt: a) Alle, die an dispensierten Fasttagen Fleischspeisen geniesten, sind verpflichtet an solchen Tagen, sowie an dergleichen Samstagen des Jahres drei Vater unser, drei Gegrüsit seist du Maria und den Apostolischen Glauben zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi andächtig und im Geiste der Buße zu beten. Wo mehrere Hausgenossen zusammen speisen, sollen diese Gebete laut und gemeinschaftlich verrichtet werden. Überdies werden die Gläubigen ermahnt, diese vom Heiligen Vater gewährte Erleichterung des Fasten-gebvtes nach Kräften durch andere Werke der Frömmigkeit und insbesondere durch reichlichere Unterstützung der Armen und Notleidenden zu ersetzen. Ii) Kranken eine weitere Dispens zu erteilen, sind Seelsorger und Beichtväter ermächtigt. Um eine bleibende Dispens vom Fastengebvte hat man sich im Not- fälle an Mich unter Angabe vollgiltiger Gründe zu wenden. c) Welt- und Regularpriester, Theologen und Knabenseminaristen, klösterliche Familien und Institute beiderlei Geschlechtes, müssen sich jedoch einer strengeren Beobachtung des Fastengebvtes befleißen und haben sich daher an den Abbruchstagen, an denen das Fleischessen für die Laien mittags und abends erlaubt ist, bei d e r k l e i n e n E r q n i ck n n g amAbende'des F l e i s ch g e n u s s e s zu enthalten. Zuletzt sei noch mit besonderem Nachdruck betont, daß die Zeit für die Ablegung der hl. Osterbeicht und für den Empfang der hl. Osterkvmmunion mit dem 2. Fastensvnntage (Reminiscere) beginnt und bis zum 4. Sonntage nach Ostern (Cantate) einschließlich dauert. Zugleich wird an die alte Vorschrift erinnert, die österliche Kommunion wo inöglich in der Pfarrkirche zu empfangen. Auch werden die Gläubigen noch daran erinnert, daß während der geschlossenen Zeit, d. i. vom 1. Advent-svnntage bis zum Feste der Erscheinung des Herrn einschließlich und vom Aschermittwoch bis zum 1. Sonntage nach Ostern einschließlich, alle öffentlichen Lustbarkeiten und Ergötzungen untersagt sind. Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Euch, auf dass Ihr imstande seid, im Geiste der Liebe, des Gehorsams und der Buße das Fastemnandat gewissenhaft zu erfüllen. Und alle, welche nach dieser Richtschnur wandeln werden, Friede sei über sie und I Barmherzigkeit! (Gal. 6, 17). Aè a rbu rg, am Feste der Erscheinung der unbefleckten Jungfrau Maria, den 11. Februar 1004. t Michael'. Fiirstbischvf. Anmerkung. Das Fastenmandat ist am Sonntage Quinquagesima von der Kanzel zu verlautbaren. Überdies ist während des Jahres jeder Fasttag am vorhergehenden Sonntage den Gläubigen bekannt zu geben. zìi po božji milosti in po božjem usmiljenju knez in škof Lavantinski, prisednik prestola Njih svetosti, velikokrižnik cesarskega avstrijskega Franc Jožefovega reda, doktor bogoslovja, sporoča mnogočastiti duhovščini in vsem ljubim vernikom svoje škofije pozdrav, blagoslov in vse dobro od Boga Očeta in Sina v edinosti svetega Duha! Tota pulchra es, amica mea, et macula non est in te! Vsa lepa si, prijateljica moja, in madeža ni na tebi ! (Vis. pes. 4, 7). V Gospodu ljubljeni škofljani ! [pomina vreden jubilej teče od dne 8. decembra lanjskega leta 1903 in doteče dne 8. decembra tega leta 1904. To je petdesetletni spomin, da se je nauk o brezmadežnem spočetju preblažene device in matere božje Marije razglasil za versko resnico. Za našo škofijo se je pomenljivi jubilej dostojno vpeljal dne 8. decembra preteklega leta s slovesno ponti-likalno sveto mašo 1 in s podučno pridigo v stolni mestni župnijski cerkvi sv. Janeza krstnika. 1 Dobro izvežbani zbor Cecilijinega društva je popeval ob tej priliki prvikrat veliko šestglasno mašo v D-moll, ki jo je uglasbil Louis Adolphe Coeme. Op. 53. Papež Leon XIII., nesmrtnega spomina, so izvolili s pismom Da molte parti od dne 26. maja 1903 odbor štirih kardinalov in sicer Vincencija Vanutelli, Marijana Rampolla del Tin-daro, Dominika Ferrata in Jožefa Kalasancija Vives y Tuto, ki bi naj določevali in nadzorovali vse potrebno za to prelepo slovesnost. V tem svojem menda zadnjem apostolskem pismu izraža sivolasi višji duhovnik svoje srčno veselje nad tem, da želijo verniki praznovati petdesetletnico razglašenja verske resnice o brezmadežnem spočetju preblažene device Marije. »Kajti češčenje Matere božje«, tako pišejo Leon XIII., »je bilo od naše najnežnejše otroške dobe ne le naše posebno veselje, temveč je za nas tudi eno izmed najizdat-nejših branil, ki jih je podala božja previdnost katoliški cerkvi. V vseh časih in v vseh bojih in preganjanjih se je zatekala sveta Cerkev k Mariji in vsekdar ji je došla tolažba in pomoč. In med- Postni pastirski list in postna postava za leto 1904. tem, ko je sedanji čas tako viharen in poln nevarnosti za sveto Cerkev, razveseljuje našo dušo in jo napolnjuje z novim upanjem misel, da verniki o priliki petdesetletne spominske slavnosti nameravajo z vzajemnim navdušenjem, polni zaupanja in ljubezni, obračati se do nje, katera hiti kristjanom na pomoč, ako jo le prosijo.« Tako je neutrudni pospeševalec Marijinega češčenja, zlasti milostipolne molitve svetega rožnega venca, ljubeznivo povabil katoliške kristjane, da naj kolikor mogoče najslovesneje praznujejo Marijin jubilej. Pred vsem se ima preveseli jubilej slaviti v Rimu, v središču krščanske edinosti, vernikom vsega sveta v vzgled, kako naj tudi oni dajejo vso čast in slavo brezmadežni devici in materi božji Mariji. Že na binkoštni praznik, dne 31. maja 1903, je priobčil zgoraj omenjeni odbor kardinalov natančen, od svete stolice odobren načrt, v katerem so razpravljane najglavnejše svečanosti, ki se nameravajo obhajati v čast brezmadežno spočeti devici Mariji. Sedanji sveto Cerkev slavno vladajoči papež Pij X. so s pismom od dne 8. septembra 1903 potrdili gori imenovani odbor in so odobrili vse njegove blage predloge. Kongregacija svetih obredov je dovolila z odlokom od dne 14. avgusta 1903, da se služi votivna sveta maša1 brezmadežnega spočetja Ma- 1 Missa votiva de immaculata Conceptione B. M. V. (Gaudens) adinstar Missae votivae sollemnis pro re gravi et publica Ecclesiae causa — ergo cum Gloria et Credo, unica Oratione, Praef. B. M. V. et ult. Evang. loannis. Ako rubrike dovoljujejo le dnevno mašo, naj se dnevni molitvi .pridene molitev „de immac. Concept.“ sub una conclusione. rijinega 8. dan vsakega meseca ali pa sledečo nedeljo skozi celo leto od 8. decembra 1903 po vseh cerkvah, v katerih se s škofovim privoljenjem opravlja posebna pobožnost na čast brezmadežnemu spočetju. Nedavno so dovolili papež Pij X. s pismom Quae catholico nomine od dne 7. decembra 1903 odpustek sedem let in sedem kvadragen vernikom, ki se udeležijo s skesanim srcem pobožnosti, katera se opravlja osmi dan vsakega meseca Mariji na čast, nadalje odpustek 300 dni tolikrat, kolikorkrat obiščejo tisti dan cerkev, v kateri se opravlja mesečna Marijina pobožnost; in popolni odpustek, ako se vsaj trikrat v tekočem letu udeležijo zgoraj omenjene pobožnosti, ter tudi prejmejo zakrament svete pokore in presvetega reš-njega Telesa in molijo na namen svetega očeta. Nadalje dobijo popolni odpustek vsi, ki v tem milostnem letu potujejo ali posamezno ali pa v družbi v Rim, obiščejo tamkaj baziliko sv. Petra in Marije Snežnice, prejmejo zakrament svete pokore in presvetega rešnjega Telesa in molijo na namen rimskega papeža. Vsi ti odpustki se morejo po priprošnji v prid obrniti tudi ubogim dušam v vicah. Ker je moja najsrčnejša želja, da se tekoča petdesetletna spominska svečanost tudi v naši staro-slavni škofiji, kolikor le mogoče, vrši tako, da bo utrjevala in izpodbujala versko mišljenje školljanov, zato hočem v svojem letošnjem postnem pastirskem listu s pomočjo milosti božje in s trdnim zaupanjem na mogočno priprošnjo dobrotljive in verne Device govorili o pred petdesetimi leti razglašeni, prepomembni določbi verske resnice brezmadežnega spočetja Marijinega. Preljubi v Gospodu! epo kakor pomladansko jutro je vzhajal spomina vredni dan 8. decembra 1854 nad večnim Rimom, čigar prebivalci in gostoljubno sprejeti božjepotniki so v gostih trumah hiteli v veličastno cerkev sv. Petra, radostno pri-čakovaje prihodnjih reči. Papež Pij IX., slavnega spomina, so šli, obkroženi od častitljivega starej-šinslva kardinalov, patriarhov in primatov, nad-škoiov in Škotov, prelatov pa svetnih in redovnih duhovnikov, gotovo nad tisoč iz vseh krajev sveta, so šli, pravim, v sijajnem sprevodu v vatikansko baziliko sv. Petra. Ko se je tu pri slovesni višeduhovniški maši odpel sveti evangelj v latinskem, grškem in armenskem jeziku, stopi najstarejši kardinal z latinskim, s grškim in z armenskim nadškofom naj-spoštljiveje tja pred vidnega namestnika Jezusa Kristusa in ga prosi v imenu vesoljne katoliške Cerkve, da naj usliši katoličanov vroče prošnje, pa naj izpolni njih srčne želje, ter naj proglasi Marijo v njenem spočetju neoskrunjeno in brezmadežno. In sveti oče, nad vse veseli enodušne želje krščanstva, pokleknejo z vsemi duhovniki, da poprosijo pomoči svetega Duha. Častitljivo pesem Veni, creator Spiritus bi moral sicer popevati le papežev pevski zbor ; toda nehote se neštevilna množica ljudstva v nepremagljivi želji združi s pevskim zborom ter poje z naj večjim navdušenjem prekrasno prošnjo pesem. Ko je bilo petje končano, nastopi sveta tihota, in nepopisno ganjenje prešine vsa srca. Mnogim se udirajo solze veselja in notranjega ganjenja. Z angelskega grada doni močni topov grom, in iz tristo cerkvenih stolpov. mogočno pojo zvonovi v veličajnem soglasju, ki je razveseljevalo nebo in zemljo. Nato se vzdigne najvišji pastir in učenik svete Cerkve, papež Pij IX., s svojega prestola in z žarečim obrazom, z globoko ganjenim, od sol-zenja zamolklim glasom slovesno oznani pre-vzvišeno versko resnico brezmadežnega spočetja Marijinega s temi-le besedami : »V čast presvete nerazdeljene Trojice, v proslavo in počeščenje deviške Matere božje, v povišanje katoliške vere in v pospeševanje krščanske pobožnosti : v oblasti našega Gospoda Jezusa Kristusa, svetih apostolov Petra in Pavla in v svoji oblasti izrečemo, oznanimo in določimo, da je bila preblažena devica Marija po posebni milosti in prednosti, od vsegamogočnega Boga ji podeljeni z ozirom na zasluženja Jezusa Kristusa, odrešenika človeškega rodu, v prvem trenotku svojega spočetja čista ohranjena vsakega madeža izvirnega greha, to je od Boga razodela resnica.«1 Kdo bi mogel dopovedali, bi mogel opisati, kakšna čuvstva je vzbudil ta nezmotljivi razglas brezmadežnega spočetja deviške matere božje Marije ne le v srcih vseh pričujočih vernikov, temveč tudi v srcih kristjanov vsega širnega katoliškega sveta? Ko je brzojav veseli glas raznesel iz Rima po vseh deželah, so vsi pravi Marijini otroci sprejeli blago vest s prisrčno radostjo in ljubeznijo. Tako je n. pr. častitljiva redovnica, dne 18. julija 1878 z naslovom »služabnice božje« odlikovana Magdalena Solija Barat (f 1865), ustanoviteljica družbe najsvetejšega Srca Jezusovega (Sacré Coeur), pisala la dan, prenapolnjena srčne radosti: »Upajmo, da z razglašenjem verske resnice brezmadežnega spočetja napočijo za nas boljši časi. Brezmadežna Devica bo pristanišče v viharju. Naša dolžnost pa je, trdneje verovali, iskreneje ljubiti in tako nadomeščati vse liste, ki nočejo verovati in ljubiti.« S slavnim dogmatiškim pismom papeža Pija IX. Ineffabilis Deus z dne 8. decembra 1854 je bilo končno kakor s pečatom nezmotljivega apostolskega učeništva veljavno potrjeno to, kar so o brezmadežnem spočetju Marijinem od starodavnih časov učili najmodrejši in najsvetejši cerkveni očetje in učeniki, in kar so vedno verovali globoko-verni in pobožni kristjani. Prav slaven spomin razglasa te verske resnice bodi in ostani letos tekoči Marijin jubilej ! V naslednjem hočem natanje pojasniti temelj jubilejni slavnosti, to je, zgoraj omenjeno versko resnico in hočem pokazati duhovno korist, 1 Dr. M. Josef Scheebcn, Handbuch der Dogmatik. Freiburg im Breisgau, 1882. Tretji zvezek, str. 527 558. ki se da posneli iz nje za dejansko življenje katoliškega kristjana. Preden pa začnem razlagati le-ta zdaj ostro in splošno obvezni člen svete vere in nja dejansko porabo za krščansko življenje, pozdravim brez madeža izvirnega greha spočeto Devico z nadangelom Gabrielom — saj lepše je ne morem pozdraviti, kakor jo je pozdravil ta nebeški poslanec — Ave, Marija! Gratia plena! Obenem prosim kot milosti polno pozdravljeno Gospo, naj nam zadobi milost, da o njenih veličastnih prednostih prav in dostojno mislimo, čutimo, govorimo in pišemo ; pa da se njenega sijajnega krepostnega življenja s stanovitnim posnemanjem v ljubezni oklenemo! Stori me vrednega, da te hvalim, o presveta Devica! Ljubljeni v Gospodu! red vsem se nam vsiljuje vprašanje, kako moramo umeli in verovati versko resnico ali verski nauk o brezmadežnem spočetju Marijinem ? Ali morda tako, da je bila Marija prosta dejanskih, osebnih grehov ? Ne, ker o osebni brezgrešnosti Marijini ni bilo nikdar dvoma, ni bilo nikdar prepira. Ali morda o nadnaravnem spočetju Besede božje z močjo svetega Duha? Nikakor ne, ker o tem se vendar ni moglo in ni smelo nikdar in nikoli dvomili v sveti katoliški Cerkvi. Po jasnih besedah zgoraj navedene določbe se mora naš verski nauk nedvomno umeti tako, da je bila preblažena devica Marija oproščena vsakega madeža izvirnega greha takoj v prvem trenolku njenega bitja, ko se je duša združila s telesom, a da ni bila tako, kakor veliki prerok Jeremija (1, 5) in še večji prerok, ker predhodnik božjega Mesija, sveti Janez krslnik (Luk. 1, 14), posvečena v materinemu telesu, to je, še pred rojstvom obvarovana izvirnega greha že po njegovem nastopu, temveč da je bila že pred nastopom tega madeža takoj v spočetju čista, sveta in pravična, popolnoma nedolžna in brezmadežna, kakor je Eva ob svojem prvem ustvarjenju blestela v nedolžnosti, v pravičnosti in svetosti. Drugič ji je bila ta izredna prednost podeljena od vsemogočnega Boga, vendar ne z ozirom na njene zasluge, katerih še celo ni imela, da, jih niti ni mogla imeti ; tudi ne s pogledom na zasluge njenih staršev Joahima in Ane, temveč edino le z ozirom na prihodnja odrešilna zasluženja Jezusa Kristusa, čigar duhovna, odrešena hči je postala, preden je on postal njen sin. Marija je bila torej edina izjema splošne postave izvirnega greha, ki jo je pred skoraj tritisoč leti David, slavni pesnik psalmov na kraljevem prestolu, izrazil z besedami mogočno pretresljivega psalma »Miserere«: Ecce enim, in iniquitatibus conceptus sum, et in peccatis concepit me mater mea! Glej torej, v zadolženj u sem spočet, in v grehih me je spočela moja mati! (Ds. 50, 7). To je jasni in edino pravi pomen verske določbe svete Cerkve o brezmadežnem spočetju preblažene device Marije. Ta verska resnica je bila pred pol stoletjem pravilno razglašena in se mora zdaj neomahljivo verovali pod izgubo cerkvenega občestva in torej večnega vzveličanja. Zato so papež Pij IX. oznanjeni verski resnici pridejali potrdilo: »Ko bi se pa, česar Bog ne daj, kateri predrznih drugače misliti v svojem srcu, kakor smo določili, naj spoznajo in poslej vedo, da so S se obsodili v svojo lastno sodbo, da so izgubili vero in so se ločili od cerkvene edinosti, poleg tega pa so vsled svojega dejanja sami zapadli kaznim, določenim od cerkvenega prava, ako se predrznejo to, kar mislijo v svojem srcu, ustno ali pismeno na kakršnikoli način na znanje dati.« Kako torej, ljubi moji kristjani? Je li bil ta pravzaprav še le v naših dneh pravilno razglašeni in slovesno potrjeni verski člen tudi stvarno vsekdar shranjen v učnem zakladu svete Cerkve ? Se li mora kot od Boga razodeta resnica v zvesti pokorščini sprejeti in neomah-ljivo verovati ? Da se mora stavljeno vprašanje potrdili odkritosrčno in brez vsakega pridržka, bo dovolj jasno iz sledeče razprave. Skrivnosti polni nauk o brezmadežnem spočetju izvoljene Device nahajam sijajno potrjen in dokazan že v protoevangelju ali v oni tolažbe polni prvotni obljubi, ki jo je dal Bog prvim staršem po storjenem grehu, rekoč kači : Sovraštvo bom naredil med teboj in med ženo, in med tvojim zarodom in njenim zarodom; ona ti bo glavo strla, in ti boš zalezovala njeno peto. (Gen. 3, 15). Po tej od Boga samega izrečeni obsodbi ima bili večno, nespravno sovraštvo med kačo in ženo ; da, še več, žena ima kači glavo streli, kača pa bo onemogla ležala ob ženinih nogah, ne da bi s svojim strupenim pikom dosegla njeno peto. Zdaj pa vprašam, kako bi bil Bog naredil vedno sovraštvo med kačo in med ženo, ko bi bila tudi Marija, katero pomeni žena, prišla kdaj pod oblast satana in greha ? Kako bi bila premagala peklenskega sovražnika, ko bi bila tudi omadeževana od izvirnega greha ? Kdor je v grehu, je hlapec in suženj satana, potuhnjenega, vsega prekletstva vrednega očeta greha. Zares, Marija bi ne bila zmagala, temveč ona bi bila zmagana, ko bi ne bila v prvem dihu svojega življenja osvobojena vsake sape greha. Zato pravijo papež Pij IX. preblaženega spomina.po vsej pravici : Spodobilo se je v resnici, da se je Marija svetila vsekdar v žaru naj popolnejše svetosti in da je tudi madeža izvirnega greha celo pro- sta naj popolneje premagala peklensko kačo. Prvemu evangelju, ki je grešni človeški rod skozi stoletja osrčeval z gotovim upanjem prihodnjega odrešenja, pridejam kot neovržno pričo za našo versko resnico devteroevangelj ali drugo veselo oznanilo, katero je prinesel božji Devici nadangel iz nebes in katero se oznanjuje vselej na praznik njenega brezmadežnega spočetja: Ave, gratia plena! Dominus te c um! Benedicta tu in mulieri bus! Češčena, milosti polna! Gospod je s teboj ! Blagoslovljena si med ženami! (Luk. 1, 28). Kdo, predragi moji, kdo, ki misli pametno, bi ne raz videl iz tega globoko pomenljivega pozdrava jasno in določno milostnega daru naj popolnejše čistosti Marije, le-te po mnenju sv. Avguština v pozdravu Ave zazna-menovane Eve novega odrešenega človeškega rodu? Nadangel Gabriel govori gotovo v hrepeneče premišljevanje obljub prihodnjega Odrešenika utopljeni Nazareški Devici : Milosti si polna! Milost je dopadenje, je ljubezen, je prijateljstvo božje, je podlaga svetemu, nadnaravnemu življenju. Kjer je milost popolnoma, tam ni madeža, ni nepopolnosti, ni napake, ni sence greha. Milost je brezpogojno in popolno nasprotje greha. Ako torej angel po naročilu Najvišjega pozdravi Marijo kot milosti polno, mora vendar imeli polnost milosti in potemtakem mora biti tudi čista, obvarovana izvirnega greha, ker bi sicer ne imela vseh milosti in bi zatorej ne bila milosti polna. Da pa izključi o tem vsakteri dvom, govori nebeški poslanec dalje : Gospod je s teboj! Gospod nebeški je že z izvoljeno Devico na povsem odličen način s tem, da ji je podelil v najobilnejši meri svojih darov, še preden je spočela Vzveli-čarja. Ko bi bil angel v mislih imel le bodoče bivanje učlovečene Besede v Marijinem telesu, bi jo bil pozdravil : Gospod bo s teboj! Tako pa je dejal : Gospod je s teboj, kar naznanja vprav polnoto milosti in obsega torej tudi milost brezmadežnega spočetja. 0 posebni milosti, da postane mati božja, veljajo besede, katere je angel govoril pozneje: »Ne boj se, Marija, ker milost si našla pri Bogu ! Glej, spočela boš v svojem telesu, in boš rodila Sina in imenuj njegovo ime Jezus.« (Luk. 1, 30. 31). Značilne za našo resnico so tudi pozdravu »Gospod je s teboj « pridejane besede : blagoslovljena si med ženami! Ti si prejela največji blagoslov nebeški, ozaljšana si bila z najbogatejšimi in z najboljšimi darovi milosti, vsa si blagoslovljena, nič le ne zadene Evinega prekletstva, ti vsekdar čista, vsakega grešnega madeža prosta, z nobenim dolgom ne omadeževana devica in mati božja Marija ! In Marija, globoko prešinjena čuvstva hvaležnosti za čudovite, povsem izredne dokaze milosti božje, zapoje svojo visoko pesem v Hebronu, od koder se neprenehoma razlega skozi vse čase po vesoljnem svetu : Moja duša poveličuje Gospoda, in moj duh se veseli v Bogu, mojem Vzveličarju. Ker velike reči mi je storil on, ki je mogočen in je sveto njegovo ime. (Luk. 1, 46. 47. 49). V potrjenje našega verskega člena služi posebno in se od mnogih bogoslovcev, kakor med drugimi od sv. Bernarda, od slavnega Dionizija Karluzijana in od modrega Hugona de sancto Victore navaja ob začetku mojega sedanjega pastirskega lista stoječi, iz Visoke pesmi Salomonove povzeti izrek : Tota pulchra es, amica mea, et macula non est in te! Vsasi lepa, prijateljica moja, in madeža ni na tebi! (Vis. pes. 4, 7). Po nauku svetih cerkvenih očetov predstavlja Visoka pesem zlasti zvezo Kristusovo s Cerkvijo in drugič prijateljstvo med pravično dušo in med Bogom. Cerkev se imenuje lepa in brezmadežna z ozirom na njene ude, ne kakor bi bili oni brez vsakega, tudi brez odpustljivega greha, marveč ker sveti krst in popolna, to je v ljubezni in po ljubezni dovršena vera izbriše vsak madež. Cerkev je vedno lepa, ne sicer brezpogojno in neomejeno, temveč z gotovo omejitvijo, kakor sv. Tomaž Akvinski razlaga navedeni svetopisemski stavek. 1 Super Cant. Uant. 4, 7. Zato je moral Salomon poleg onih udov svete Cerkve, o katerih velja brezmadežnost le v omejenem pomenu, gledati člana svete Cerkve, ki je tako sklenjen s svetim Duhom, da se more in mora reči o njem brez vsake omejitve, da je ves lep in da nima madeža na sebi. Preroška napoved se je izpolnila v preblaženi Devici, ki je bila čista in popolnoma oproščena osebnega greha, pa tudi izvirnega greha. Pod imenom neveste in prijateljice, ki je vsa lepa in na kateri ni madeža, je umeti zlasti Marijo, vsekdar čisto devico, ki je pred vsem milost našla in kateri je storil velike reči on, ki je mogočen. Nadaljnji dokaz za naš verski člen se jemlje rad iz priljubljene predpodobe kraljice Estere. (Est. 15, 12—14). Po božji previdnosti je judinja Estera, ki je z drugimi svojimi rojaki živela v sužnosti, prišla na dvor perzijskega kralja Asuera, ki jo je vzel celo za svojo ženo in jo je povzdignil do časti kraljice. Na tem visokem mestu postane rešiteljica svojega ljudstva, katero je hotel Aman, naj višji kraljevi dvornik, zvijačno uničiti. Esteri je naročil Mardohej, njen stric in odgojilelj, da naj prosi pri kralju milosti za svoje ljudstvo. To pa je bila sila nevarna reč; kajti nihče ni smel priti nepoklican h kralju brez nevarnosti za svoje življenje. (Est. 4, 11). Toda Estera zaupa v božjo pomoč, in ko se je bila s svojim ljudstvom postila tri dni in tri noči, stopi pred kralja, opravljena kot kraljica. Ko pa zagleda kralja v njegovem veličastvu sedečega na prestolu, srditega zavoljo prestopa postave, omedli strahu in bojazni, da bi bila zavržena, kakor je bila odstranjena prejšnja kraljica Vasti, in da bi tako pospešila pogubo svojega ljubljenega ljudstva. Bog pa je ganil srce kralja Asuera. Naglo skoči s prestola, podpira kraljico in jo tolaži z besedami : Kaj ti je, Estera? Nikar se ne boj! Ne boš umrla; ne za te, temveč za vse dinge je dana ta postava. Pristopi torej in dotakni se žezla! (Est. 15,12 — 14). In kralj ji položi zlato palico na vrat, in tako je bila naj prvo ona rešena smrti. Kmalu se ji posreči izpodriniti sovražnika svojega ljudstva in tudi ljudstvo rešiti pogina. To je ena izmed najljubeznivših predpodob preblažene device Marije. Poleg cerkvene določbe je bila Marija z ozirom na zasl oženja Kristusova obvarovana izvirnega greha. Brez tega posredovanja Jezusa Odrešenika bi bila tudi ona zapadla postavi greha, splošnemu pogubljenju. Da jo obvaruje izvirnega greha, je božji Vzveličar že prej stegnil proti nji žezlo svoje oblasti, deblo svetega križa, in ji je položil to obrambno palico na vrat ter ji je rekel : Ne boj se! Ti ne boš umrla, temveč boš živela: dala boš meni zemeljsko življenje in boš svoje ljudstvo obvarovala smrti. Po- stava podedovanja greha velja za vse, ki so rojeni od žene, toda za tebe ne velja. Pridi, dotakni se žezla, približaj se križu, ki od podi peklensko kačo in ji vzame vso moč in oblast. Tudi Marija, mati Jezusova, je odrešenka svojega Sina. Vsled zasluženja Jezusa Kristusa je bila obvarovana splošnega podedovanega greha, mi drugi Adamovi potomci pa smo bili po tistem zasluženju očiščeni in rešeni podedovanega greha. Kri Jezusa Kristusa, Sinu božjega, nas očisti vsega greha, piše sv. apostol Janez. (I. Jan. 1, 7). Prelj ubij eni v Gospodu! oleg teh iz svetega Pisma vzetih in polnoveljavnih dokazov za od Boga razodeto resnico brezmadežnega spočetja Marijinega je še mnogo neovržnih pričevanj, ki so jih dali za našo versko resnico najodličnejši krščanski misleci vseh stoletij. Seveda so njih izreki še bolj prikriti, še niso popolnoma jasni. Zlasti dvojna misel je, ki vlada vse ustno izročilo in razvidno obsega nauk, da je bila Marija od spočetka prosta izvirnega greha : to je misel o vsestranski in brezpogojno najpopolnejši čistosti in brezmadežnosti deviške Matere božje, potem pa misel o novi boljši Evi. Že modroslovec in mučenec sv. Justin je primerjal Mater božjo z nesrečno materjo človeškega rodu ; in ta primera je bila sprejeta od sv. Ireneja in se odslej zopet in zopet vrača v krščanskem slovstvu. Sv. Amfilohij opaža : »Tisti, ki je prvo devico (Evo) ustvaril brez napake, je tudi drugo (Marijo) upodobil brez madeža in brez greha.« Lahko pa je tudi dokazati, da se prvotno oproščenje Marije od izvirnega greha že v četrtem stoletju razločno nahaja v zavesti svete Cerkve in celò ljudstva.1 Origen, s častnim priimkom demantni, je pisal v-drugem krščanskem veku: Marija je bila ustvarjena v milosti in celo nedotaknjena od strupene sape greha. Luč airi-čatiske cerkve v sredi tretjega stoletja, sv. Ciprijan, škoi in mučenec v Kartagini, piše primerno : Marija se razločuje od vseh drugih ljudi. Ona ima sicer njih naravo, pa ne njih dolga. In najduhovitejši izmed cerkvenih očetov, sv. Avguštin, slavljeni škoi Hiponski, je v velikem verskem boju s krivovercema Julianom in Pelagijem zaradi resničnosti nauka o splošnosti podedovanega greha izjavil s poudarkom : Iz velespoštovanja do Marije in zaradi časti, dolžne njenemu Sinu, ne govorimo o nji nikdar, kadar se govori o grehu. In od Boga razsvetljeni razlagavec svetega Pisma, veliki Hieronim, ki je sestavil vzorno delo v obrambo vednega devištva Marijinega zoper napade brezbožnega Helvidija, je zapisal pred skoraj pet- 1 Dr. M. Joscf Scheeben, Op. cit. Str. 541, št. II. najststo leli pomenljive besede : Ni dvoma, da je bila mati Gospodova čista vsakega greha, ker se njena čast ne da ločiti od časti Sina, ki ne more imeti nobene zveze z grehom. Kakor je torej Kristus deviški, enako je tudi mati tega večno deviškega Sina deviška mati in devica. Vrh ut ega zagotavlja sv. Janez Damaščan, med orientalci osmega stoletja najboljši tolmač božjega razodetja : Kača ni našla vhoda do tega nebeškega raja. In da ne omenjam mnogo drugih glasnih prič, trdi slavni serafski učenik sv. Bonaventura iz frančiškanskega reda, ki je vsekdar pogumno branil brezmadežno spočetje Marijino : Naša kraljica je bila napolnjena s prehitečo milostjo, ki jo je obvarovala oskru m b e izvirnega greha. Tej bi bila zapadla v s 1 e d popačene človeške narave, ko bi ne bila obvarovana pred njo po posebni milosti. Jasnim izrazom najodličnejših cerkvenih očetov in učenikov se pridružujejo enako jasni izreki občnih cerkvenih zborov. Tako so klicali očetje šestega občnega cerkvenega zbora leta 680 : Marija, ti si vsak čas od začetka svojega ustvarjenja ostala brezmadežna, ker si imela rodili Stvarnika vse svetosti. Ko se je leta 787 obhajal sedmi občni ali drugi Nicejski cerkveni zbor zoper nasprotnike svetih podob, so zagotavljali očetje cerkvenega zbora : Mi častimo podobo božje Porodnice, naše nedolžne in neurnadeževane Device. Ko je sveti Tridenski cerkveni zbor razlagal vernikom nauk o izvirnem grehu, kako so namreč vsi ljudje spočeti v lem grehu, je pristavil znamenite besede : Sveti zbor izjavlja, da nima namena, v to določbo, v kateri se govori o izvirnem grehu, vštevati tudi preblaženo in n e o m a d e ž e v a n o devico Marijo.1 Da ne omenjam enakih izrekov drugih cerkvenih zborov in raznih papežev, med katerimi jih je več, ki so bogoslovcem prepovedali učiti, 1 8688. 5. in decreto de peccato originali. češ, da je bila Marija spočeta v izvirnem grehu, trdim slednjič z vsem poudarkom, da more naš častitljivi verski nauk tudi pamet brez težave izvajati iz prevzvišene časti, ki jo je imela Marija doseči po milostnem sklepu božje ljubezni. Po izkušnji potrjena resnica je, da se darovi milosti, ki jih deli Bog umnemu bilju, ravnajo po stopnji, katero ima to bitje zavzemati v božjem kraljevslvu. Čim višja je služba, v katero je kdo poklican po božji naredbi, tem obilnejša mera luči in milosti se razliva nad njega. V potrjenje te postave opozarjam na Abrahama, Jakoba, Jožefa, Mozesa, Jozua, na mnogo sodnikov in na izraelske kralje, pa na preroke. Ko je imel poslednji, največji prerok starega zakona, mogočni pridigar v puščavi, sv. Janez Mesiju pripravljati pot in ga krstiti, ga je Bog posvetil za to pre vzvišeno službo že v krilu njegove matere Elizabete. Da, po enaki postavi ravna vsemodri Bog tudi v naravnem redu svela. V važnih dobah, ob zgodovinskih pokretih kakega ljudstva, si poišče velikih oseb ter jim podeli modrosti, moči in kreposti, da morejo popolno izvršiti poslanstvo, za katero jih je izvolil po svoji neskončni previdnosti. Zdaj pa vprašam : Kdo je prejel od Boga višjo nalogo, kakor ona čudovita Devica, ki je bila izvoljena,, da postane mati Sinu božjega? Kateri poklic je časlitljivši, kakor soudeleževati se skrivnosti učlovečenja Jezusa Kristusa in odrešenja sveta? Zares, dokler bo svet veroval, da je Jezus Kristus Sin božji, in verovali bomo, dokler živimo, in dokler se vse naše bogočastje zbira v skrivnosti presvete Trojice, tako dolgo bo čast Matere božje največja in najvišja, katera se more podeliti pametni stvari. Kaj čuda torej, a ko je G ospod brezmadežno Devico za najvišjo službo, ki je le mogoča, obdaroval tudi z naj večjimi milostmi in predpravicami ? Gotovo, alto nas uči sveta katoliška vera, da je Bog Oče Marijo, preljubljeno Mater svojega prelj ubij enega Sina, z ozirom na neskončna za-služenja Jezusa Kristusa v prvem trenotku njenega življenja ohranil neomadeževano od izvirnega greha, kakor nobenega drugega človeka ne, pravi naša pamet: Tako se je moralo zgoditi. Ali pa bi morda verovali, da je hotel Sin božji, sama svetost in pravičnost, sprejeti meso in kri od človeškega otroka, oskrunjenega po grehu? Ali ne nasprotuje krščanskemu mišljenju in čuvstvo-vanju, da je šel božji Sin v bivališče, katero je imel pred njim že hudi duh v svoji oblasti in je v njem gospodoval? Brezmadežno spočetje Marijino, najbližnje na-povedanje rojstva Kristusovega, je nadalje utemeljeno v tem, da je bila Marija od vekomaj odločena in izvoljena, stopili v povsem izredno razmerje z nebeškim Očetom kot hči, s Sinom, kakor že omenjeno, kot mati in s svetim Duhom kot nevesta. To trajno razmerje terja, da ni niti najmanjšega sledu grešnega madeža na častitljivi stvari, ki je in ostane vekomaj v tako tesni zvezi z vsega moljenja vredno presveto Trojico. Zato pripazuje po pravici odlični služabnik Marijin in razsvetljeni cerkveni učenik, sv. Anzelm: »Večni pravičnosti je bilo primerno, da je bila Marija olepšana s čistostjo, nad katero se ne da misliti nič večjega, kakor čistost Boga samega : ta Devica, kateri je hotel Bog Oče dati svojega edinerojenega Sina na tako poseben način, da je moral postati skupni in edinorojeni Sin Boga in Device ; ta Devica, katero je izvolil Sin, da je naredil iz nje svojo mater, in v katere krilu je hotel sveti Duh učiniti spočetje in rojstvo tistega, iz katerega izhaja sam.« Oče nebeški ni mogel za drugo Evo storiti m a nje, kakor je bil storil za prvo, katero je ustvaril v milostnem stanju nadnaravne svetosti in pravičnosti, v katerem pa se v svojo in v svojih potomcev nedopovedno nesrečo ni ohranila. Postava izvirnega greha velja za vse ljudi, pa deviška Mati božja je morala biti od nje izvzeta. Bog, začetnik te postave, je imel tudi pravico, od nje izvzeti ono, katero je bil odločil, da stopi ž njim v tako častno razmerje. Tudi je jasno, da je dobrota usmiljenja mnogo dragocenejša, ako se nesreča od varovanca odvrne že od začetka, kakor če pride pomoč še le tedaj, kadar je beda že zadela reveža. Verski nauk o brezmadežnem spočetju pre-blažene device in matere božje Marije obilno izpričuje sveto Pismo, stalno cerkveno ustno izročilo, pa tudi pamet, ki ga kot skrivnosti v naj popolnejšem pomenu sicer ne more umeti, ga pa vendar sijajno opravičuje. Zato so ga tudi vsi resnično pobožni kristjani vseh časov neomahljivo trdno verovali. Pod lepim častnim naslovom brezmadežne Device so bile ustanovljene med katoliškimi kristjani neštevilne bratovščine, družbe in kongregacije. Mesta in dežele, pokrajine in mogočna kraljevstva so si izprosila od apostolske stolice dovoljenje, hvalevredno devico Marijo pod častnim imenom Immaculata ali Brezmadežna za varihinjo izvolili, častiti in na pomoč klicati. Slike in kipi, prekrasni altarji in kapele, prelepe cerkve in veličastne katedrale so se stavile in posvečevale na čast Brezmadežni. Tudi staroslavne bogoslovske šole, kakor ona glasovita v Parizu, ki je določila, da morajo njeni doktorji prisegati na brezmadežno spočetje, nadalje v Okslordu, v Kolinu, v Koimbri, v Sala-manki, v Napolju, v Bolonji, v Mogunciji, na Dunaju, v Solnogradu1 in mnoge druge so našo versko resnico učile, razlagale in zmagovito zagovarjale. Zgodaj se je ta skrivnost praznično obhajala v izhodni in zahodni Cerkvi, Na vzhodu seje praznik Marijinega spočetja že konec desetega stoletja sprejel v cerkveni koledar Carigrajski in se je postavil kot cerkveni obletni spomin na dan 9. decembra. Na zahodu je bil slavni sv. Anzelm Kanterburijski, rojen leta 1033 v Aosti v Piemontu, redovnik in opat v samostanu Bek v Normandiji in slednjič od 1093 do 1109 nadškof Kanterburijski, ki je mnogo, mnogo delal za razširjanje 1 Kaj in kako so Solnograški vscučiliški profesorji učili o brezmadežnem spočetju, kako 80 kot pridigarji utrjevali vero med ljudstvom, kako so ljubezen do Brezmadežne vnemali v srcih mladih mož, kako sta se strinjali mesto in vseučilišče Solnograško v češčenju in v ljubezni vse lepe, čisto izredne prijateljice božje, to se opisuje zvesto in zanimivo v izvrstnem delu: Die Lehre von der unbefleckten Empfängnis an der Universität Salzburg. Von Dr. Rudolf Hittmair, Professor der bischöflichen theologischen Priester-Lehranstalt in Linz, 1896. 239 strani v veliki osmerki. tega ljubeznivega praznika Malere božje. Papež Sikst IV. (1471—1484) je s posebnim odlokom od dne ‘27. februarja 1478 potrdil praznik pod imenom : Conceptio immaculatae Vir- ginis Mariae — Spočetje brezmadežne device Marije. Papež Klement VIII. (1592— 1605) je povzdignil praznik v duplex maius, Klement IX. (1667 — 1669) ga je odlikoval z osmino in Klement XI. (1700—1721) je zapovedal njegovo praznovanje za vso katoliško cerkev.1 Na takovšen način so vedno močnejše prihajale pobožne želje po končni določitvi verske podlage priljubljenemu Marijinemu prazniku. Papež Pij IX. blaženega spomina so imeli izpolnili to čedalje srčnejše hrepenenje. Pred vsem so izvolili odbor dvajseterili učenih bogoslovcev in so jim naročili: temeljito presojevati vse, kar se tiče tega vprašanja. Poleg tega so imenovali kongregacijo ali zbor kardinalov z enakim naročilom. Končno so iz svojega zavetišča v Gaeti izdali pismo na vse škofe katoliškega sveta. Ne le bogoslovci, temveč tudi kardinali in 620 škofov se je izreklo enoglasno za ta nauk, in so prosili, da se povzdigne v versko resnico. Nato so sveti oče zbrali škofe krog sebe, so se ž njimi posvetovali še v štirih sejah in šele potem se je na vednega spomina vredni dan 8. decembra 1854 v svetovni stolici sv. Petra med nepopisnim veseljem katoliškega sveta razglasila verska določba brezmadežnega spočetja Marijinega. Tisti papež so oskrbeli nov oficij in nov mašni obrazec za praznik, ki se obhaja vsako leto dne 8. decembra. Njih veliki naslednik papež Leon XIII. neminljivega spomina pa so povzdignili prekrasni svetek v praznik prve vrste z vigilijo ali biljo. Obenem še bodi omenjeno, da je ob večno znameniti priliki slovesne verske določbe brezmadežnega spočetja Marijinega red sv. Frančiška Asiškega, ki je skozi stoletja goreče pospeševal zmagoslavje nebeške Kraljice,2 da je ta red na 1 O zgodovini praznika glej : Dr. D. A. Heinrich Kellner, Heortologie oder das Kirchenjahr und die Heiligenfeste in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Freiburg im Breisgau, 1901. Str. 151—155. 2 Najodličnejši branitelj in zagovornik brczmadež- jako pomenljiv in ganljiv način pokazal Preblaženi svojo vdanost. Ko so bili namreč Pij IX. v baziliki sv. Petra podobo brezmadežne Kraljice venčali z dragoceno krono, sta pokleknila zastopnika Seraf-skega očaka, generalni minister frančiškanov in generalni minister minoritov pred njih ter sta njim darovala : prvi srebrno lilijino, drugi pa cvetočo vrlničino mladiko iz enake kovine. Lilije in vrtnice so namreč cvetke Device-Matere, podoba njene čistosti in ljubezni, medtem ko srebro spominja svetlobe tiste velike ponočne luči, kateri se primerja Marija, ki je lepa, kakor luna. (Vis. pes. 6, 9). Čudovito, kakor v vidno potrjenie nezmotljivega izreka naslednika sv. Petra, se je kmalu potem in sicer leta 1858 prikazala Marija na obrežju potoka Cava v votlini Massabiell blizu francoskega mesta Lurda preprosti, nedolžni pasturici Bernardeti Soubirous prvič v krasnem oblačilu svojega brezmadežnega spočetja osemnajstkrat, in je ob svojem prikazanju dne 25. marca rečenega leta na bojazljivo vprašanje, kdo je, odgovorila skoraj z besedami razglašene verske določbe, rekoč : Jaz sem brezmadežno spočetje! Nato se je začela svetoslavna božja pot v Lurdu, kjer Marija bogato deli izročene ji zaklade milosti. Na vrhu pečine, v kateri je votlina njene prikazni, so sezidali krasno cerkev, katero je posvetil dne 2. julija 1876 Pariški nadškof Guibert, in katero so papež Pij IX. z apostolskim pismom z dne 30. maja 1876 uvrstili med bazilike. Ker pa sicer lepa bazilika kmalu ni več zadostovala pritoku skoraj neštevilnih božjepotnikov, so postavili iz pečine vun novo prostorno cerkev s 15 kapelami v čast petnajsterih skrivnosti svetega rožnega venca. Dne 6. oktobra 1901 se je vršilo slovesno posvečevanje rožnivenske bazilike, na kateri dogodek so sveti oče Leon XIII. škofe in katoličane vsega sveta opozorili s posebnim pismom. V potrjenje in vedni spomin resničnega prikazanja preblažene device Marije na pečini nega spočetja med frančiškani je bil ostroumni Janez Duns Scotus (f 1308). V Parizu in pozneje še v Koloniji si je pri javni razpravi o brezmadežnem spočetju pridobil častno ime Doc tor subtilis, temeljiti učenik. Massabiell v Lurdu so papež Leon XIII. ustanovili poseben praznik za dan 11. februarja pod imenom »prikazanje brezmadežne Device« z lastnimi duhovnimi molitvami in z lastno sveto mašo in so ga dovolili za vse školije, katerih višji pastirji so za to prosili, kakor je tako dovoljenje podelila za našo Lavantinsko školijo sveta kongregacija za obrede z odlokom od dne 14. maja 1895. Tudi v naši škofiji cvete povsod češčenje in proslav-Ijenje brez madeža spočete device in matere božje Marije. Povsod so že postavili nji na čast a Ila rje in kapele, in so omislili Lurške votline. Tudi dve večji podružnici »Marija Lurška« ima že škofija. Eno so pozidali v župniji sv. Marjete pri rimskih Toplicah leta 1886, drugo pa v župniji sv. Pankracija v Grižah leta 1890. Poslednja je bila od mene slovesno posvečena dne 3. julija 1894. Zdaj nameravajo staviti novo župnijsko cerkev »Marija Lurška« v razsežni župniji Rajhenburški. V la namen so osnovali cerkveno stavbeno društvo, čigar člani in dobrotniki se udeležujejo za svoje mile darove duhovnih dobrot, ker se za žive ude služi vsako leto dvanajst svetih maš, za rajne pa se poje vsak kvatmi leden mrtvaška sveta maša. Imenitno to delo mora biti dovršeno! Tako so se v naših dneh, rekel bi, do črke izpolnile besede v skrivnem razodetju sv. Janeza: In veliko znamenje se je prikazalo na nebu; žena, obdana s so In c e m, in luna pod njenimi nogami, in na njeni glavi krona iz dvanajsterih zvezd. (A po k. 12, 1). Kakor nikdar ne prej, se je v drugi polovici devetnajstega veka uglobilo in razširilo Marijino češčenje. In preblažena deviška Mali božja ima dopadenje nad to splošno gorečnostjo za njeno čast in slavo, in jo je pogosto povračevala z očividnimi uslišanji, s čudovitimi prikaznimi in je varovala svoje zveste služabnike, kakor papeža Pija IX., oznanjevalca njenega brezmadežnega spočetja, in papeža Leona XIII., marljivega pospeševalca molitve svetega rožnega venca in pridnega častilca Matere dobrega sveta.1 1 Pomenljive dogodke preteklega stoletja za Marijino češčenje je zbral o. Filibert Scebiick U. Fr. Min. in jih je priobčil v priporočite vredni knjigi : Maria Immakulata, das grosse Gnadenzeichen am Himmel des 19. Jahrhunderts. Innsbruck, 1903. XXXI l + 384 strani v veliki osmerki. Na strani 54. do 55. se nahaja pod naslovom : Maria, die Mutter der Barmherzigkeit, in Marburg, (Untersteiermark), zanimivo poročilo o čudodelni podobi „Marija, mati milosti“ in o novi Marijini cerkvi v Graškem predmestju v Mariboru. — Povodom Marijinega jubileja je izšlo izvrstno delo: Der Unbedeckten Ruhmeskranz. Fine Jubelgabe tur das fünfzigste Jahr seit der Definition des Glaubenssatzes von der unbedeckten Empfängnis Mariä. Predigtzyklus von P. Maurus Plattncr 0. 8. B. Graz, 1904, VI + 170 strani v osmerki. — Prav dobro bi služila letos kakor vselej izborna knjiga : Die Herrlichkeiten Mariens vom hl. Kirchenlehrer Alfons Maria von Liguori. Neu aus dem Italienischen übersetzt und herausgegeben von P. Jos. Alois Krebs 0. ss. R. Regensburg, 1903. XXII + 592 strani. — V hrvaškem jeziku je lepo knjigo o Mariji na svetlo dal vseučiliščni profesor v Zagrebu, gospod dr. Ivan Bujanovič : Mariologija, to jest nauk katoličke crkve o blaženoj Djevici Mariji Materi božjoj. Zagreb, 1899 Vel. 8°. Stran 178. 1 Preljubi v Gospodu ! [o smo dokazali pravi pomen in popolno upravičenost našega katoliškega verskega člena, moramo še razmišljevati nadaljnje vprašanje, kateri vzveličavni nauki izvirajo iz njega za vsakdanje življenje katoliškega kristjana? Kajti božje resnice moramo ne le verovati, temveč po njih ravnati tudi svoje življenje. Zato naj se posnamejo vsaj nekateri nauki iz zgoraj raz-pravljane verske resnice. Kdo izmed nas, ljubi mi školljani, bi ne spoznal jasno iz omenjene milosti polne prednosti Marijine, kako zelo najsvetejši Bog sovraži greh, ker je hotel, da se njegov Sin rodi le iz popolnoma neoskrunjene, greha proste in brezmadežne Device ? Iz nespravljivega in nezdružnega nasprotja med Bogom in grehom sledi za nas neovržna dolžnost, ogibati se najskrbneje greha, kot največjega zla na svetu ; nasproti pa čimdalje bolj napredovati na kraljevi poti čednosti, kakor je Marija neprenehoma rasila v svetosti in pravičnosti, v dopadenju in prijateljstvu božjem. Kaj bi bilo tudi koristilo Materi božji, da je bila brez svojega zasluženja obvarovana izvirnega greha, ko bi bila kesneje padla v dejanske, osebne grehe? Toda enkrat ustvarjena v posvečujoči milosti, je vedno vstrajala v nji in jo je pomno-ževala z osebnimi zasluženji, z vzglednim, čed-nostnim življenjem. Nam, predragi moji, sicer ni d osla tolika milost ; mi vsi smo se rodili omadežani z izvirnim dolgom. Toda neskončno dobrotljivi Bog je uravnal tako, da smo bili grešnega madeža očiščeni po zakramentu svetega krsta. Na stotine in na stotisoče ljudi tudi le-te milosti ne prejme; umijejo v izvirnem grehu brez krsta in ne pridejo v nebesa do nadnaravnega vzvelicanja, ako tudi krsta želje ali krsta krvi niso mogli prejeli; ker nič nečistega ne pride in ne more priti v nebeško kraljevstvo. Zakaj je Gospod Bog pred milijoni drugih ljudi ravno nam podelil milost svetega krsta ? Ah, zalo se ne da najti zadosten vzrok, razen neskončne ljubezni troedinega Boga do nas. Dajajmo vendar neskončno usmiljenemu Bogu vedno in vedno najsrčnejšo in najponižnejšo zahvalo za to nezasluženo, toliko dragoceno milost, za katero je sledilo in še sledi vsak dan in vsako urp toliko drugih milosti ! Poleg tega pa se tudi spominjajmo, da nam sveti krst sam še nikakor ne zadostuje v dosego večnega vzveličanja. Ž njim moramo družiti krščansko pobožno in krepostno življenje. Ako nam torej očita vest, da smo zapravili in izgubili milost, katero smo prejeli v svetem krstu, ne obotavljajmo in ne mudimo se, v tem vzveličav-nem času svojo dušo očistiti vsakega grešnega madeža, da tako zopet dopadamo Kraljici brez madeža izvirnega greha spočeti, ki ima največji stud nad grehom, pa naj večje veselje nad čednostjo. Nadaljnji pod učni pomen ima za nas častitljiva skrivnost brezmadežnega spočetja Marijinega v tem, da vzbuja, potrjuje in oživlja v nas sveto vero. Kajti spoznavati brezmadežno spočetje, se pravi, naravnost spoznavali vero v temeljne resnice katoliškega krščanstva in sicer vero v izvirni greh, potrjeno po eni edini izjemi v Mariji, pa vero v božestvo Jezusa Kristusa, kot odrešenika sveta, ki je podelil svoji sveti Materi prednost tako, da je tudi ona odrešenka našega božjega Gospoda in Vzveličarja, edinega odrešenika in sred-nika med Bogom in med ljudmi. Kažimo goreče po dobrih delih svojo sveto katoliško vero! Dejanski nauk, ki nam ga živo oznanjuje verski člen brezmadežnega spočetja Marijinega, je sama po sebi razvidna resnica, da se neprimerni devici Mariji za rad njene dovršene svetosti, pravičnosti in nedolžnosti, za rad izrednih darov milosti spodobi tudi povsem odlično, izredno češčenje. Da zares, kdo bi ne bil preši njen najglobljega spoštovanja in naj večjega češčenja do občudovanja vredne, od Boga toliko blagoslovljene Device in Matere ? In kdo bi se ne bližal z otroškim, ne-omabljivim zaupanjem Materi milosti božje, ki more izprositi vse od svojega božjega Sina? Častite torej prav iskreno vsega češčenja vredno, ljubeznivo mater Marijo, vi krščanski očetje in matere, in skrbite, da jo goreče častijo tudi vaši otroci in vsi vaši domači ! Gotovo bo potem vladal mir in veselje v vaših družinah in v vaših hišah. Poveličujte in posnemajte pohvale in posnemanja vredno Devico, vi krščanski mladeniči in krščanske mladenke! Čistost je najlepša, pa tudi najtežavnejša čednost; zlasti v našem času ima toliko sovražnikov, ko se poskuša vse, z naslad-nostjo pokvariti mladino na telesu in na duši. Toda Marija ne zapusti tistih, kateri jo prosijo pomoči ; ona jim pomaga ohraniti zalo lilijo srca. Pri svetem krstu vam je izročil duhovnik belo oblačilo in je govoril besede : »Vzemi, otrok božji, belo oblačilo in je nesi brezmadežno tja pred sodni stol našega Gospoda Jezusa Kristusa, da zadobiš večno življenje!« Na ta opomin mislite pogosto in si prizadevajte, neoskrunjeno ohranili krstno nedolžnost! Dokler se vaše srce ne omadežuje z velikim grehom, tako dolgo ste ljubljenci brezmadežne Device in imate v nji najzvestejšo varihinjo in zavetnico, ki vam pomaga streti glavo kači izkušnjave in zapeljivosti, kjer in kadarkoli preži na vas. Odkar je Gospod Bog v raju govoril besede: Sovraštvo bom naredil med teboj in med ženo, med tvojim zarodom in med njenim zarodom, od tedaj je boj človeško življenje na zemlji. (Job. 7, 1). Danes je ta boj silnejši in nevarnejši, kakor je bil kedaj. Danes nam je treba celih mož, ki stojijo na strani Gospoda, ki je močen in mogočen v voj-s k i (Ps. 23, 8) ; treba nam je močnih žen, kakor jih opisuje kralj Salomon v zlatem abecedniku za žene. (Preg. 31, 10). Danes je posebnega pomena beseda Kristusova : Kdor ni z menoj, je zoper mene. (Luk. 11, 23). Nikdar ni bila odločnost toliko potrebna, kolikor je danes, ko je človeštvo razdeljeno v dva mogočna tabora, v tabor Kristusa in beliala, ko se sveta katoliška Cerkev, ki je naša mati (Gal. 4, 26), napada s sovraštvom in z obrekovanjem. Zato, krščanski možje in krščanske žene, oklepajte se tesno one žene in ljube gospe, katera se imenuje slonokoščeni stolp in stolp Davidov. Ona vas bo branila zoper nevero in zoper nravstveno popačenost sveta in vas bo napolnjevala s krščanskim pogumom v veri in z junaškim duhom v pobožnosti. Uklanjajte se ljubeznivi, s solncem oblečeni in z zvezdami ovenčani Kraljici, vi visoki in bogati! Ona vam bo najmočnejša hramba, pa najdražji zaklad in največja tolažba. Cesar Ferdinand II. (1619 — 1637) je bil navdušen društvenik svete Device; ko je postal kralj češki in ogrski, se je imenoval javno tovariša Marijinega, in ko je postal rimsko-nemški cesar, se je dal vpisati v vse zapisnike Marijinih društev po širnem cesarstvu, da bi imel od vseh nekaj : molitev in pa združenost. Leta 1440 je vrli knez Friderik Brandenburg v svrho dejanskega spoznavanja krščanske resnice in v češčenje brezmadežne device in matere Marije ustanovil red labodjih vitezov, ki so nosili v znamenje zlato verižico iz tri-najsterih sklepov, z vloženim srcem, na katerem je bila upodobljena sveta Devica z detetom Jezusom, stoječa na luni, pod njo bel labod z razprostrtimi perotmi kot znak brezmadežne čistosti. Podoba Matere božje je imela napis: »Češčena bodi, Kraljica sveta«, in »neizpremenljiva zvestoba«. 0 priliki mednarodnega Marijinega shoda, ki se je vršil v Friburgu na Švicarskem dne 18. do 21. avgusta predlanjskega leta, se je v oživljanje tega Marijinega viteškega reda osnovala nova Marijina družba, to je »red bojevalcev Marijinih«, čigar člani se hočejo pod zastavo Marije, ki je kači glavo strla, viteški potegovati in boriti za dobro stvar. Sveti oče Leon XIII. so prej blagoslovili blago misel in so prvi sprejeli viteški križ pro meritis in honorem beatae Mariae Virginis.1 Enako naj se zbirajo imenitni in visoki Lavantinske škofije krog prestola Marijinega in naj delajo pod njeno zastavo za Boga z vzgledom, z besedo, z dejanjem. Ljubite in hvalite mogočno Devico, vi krščanski delavci in rokodelci! Vaše plačilo za goreče češčenje in stanovitno posnemanje vsekdar čiste neveste kot lilija čistega svetega Jožefa, pravičnega in potrpežljivega tesarja Nazareškega, variha delavcev, bode vedno obilen blagoslov božji pri vaših delih in vzveličavna zadovoljnost pri vsej vaši siroščini. Častite z vso gorečnosljo in z vso ljubeznijo preblaženo devico Marijo, vi pravični, in rasili bote v milosti in neprestano napredovali v krščanski popolnosti! Uresničevala se bo beseda svetega Pisma, katero sveta Cerkev obrača rada na Marijo: Blagor človeku, ki mene posluša in čuje pri mojih vratih slednji dan in streže na me pri podbojih mojih dveri. 1 Glej : Internationaler Marianischer Congress vom 18. bis 21. August 1902 zu Freiburg in der Schweiz. Congress-Bericht. Freiburg (Schweiz) 1903, (>78 stran, (po kazalu). Kdor mene najde, najde življenje in prejme v z veli Čanje od Gospoda. (Preg. 8, 34. 35). Pokoro, pokoro, je klicala Marija, ko se je leta 1858 prikazala v Lurdu kot brezmadežno Spočetje. Slušajte ta od Marije večkrat ponovljeni opomin vi, ki ste z velikimi grehi oskrunili in izgubili oblačilo posvečujoče milosti ! Ne mudite se, zdaj v svetem postnem času zadobiti zopet stanje milosti po zakramentu svete pokore ! Slajšega veselja ne morete pripraviti brez madeža Spočeti v tem nji posvečenem jubilejnem letu, kakor da svoje duše očistite greha in potem nikdar več ne grešite. Pred ne dolgim časom je prišel mlad podčastnik k meni dobro znanemu duhovniku iz družbe Jezusove na Dunaju in se je želel izpovedati. Vprašan, zakaj da hoče opraviti sveto izpoved, odgovori blagi vojak : »Jutri imamo veliko cesarsko parado, in jaz bi naj pri tem nastopu pred cesarjem nosil polkovno zastavo. Na zastavi je slika Matere božje, in ako že moram nositi sliko Matere božje, jo hočem nositi le s čistim srcem, in zato sem prišel k izpovedi.« Ljubite otroško in poveličujte navdušeno Kraljico devic, vi Bogu posvečeni prebivalci samostanov ! Lahko in zaslužno izpolnjevanje stanovskih dolžnosti, zlasti svetih obljub, bo zato vaše najboljše plačilo. Kar je obljubila Marija pobožni Bernardeli za voljno izvrševanje njenih naročil : Obljubim ti, da te bom osrečila, vendar ne na tem svetu, temveč v večnosti, to bo gotovo veljalo potem tudi vam. Ko je bila Bernardeta Soubirous izpolnila svoje poslanstvo, je vstopila kot usmiljenka z imenom Marija Bernarda v samostan v mestu Nevers in je umrla tam popolno vdana v božjo voljo na slovesu svetosti dne 16. aprila 1879. Nepopisno veselje mora pač na smrtni postelji napolnjevati srce gorečega častilca in posnemovalca' preblažene device Marije. Da, vsi, ki prebivamo v prostrani, z mnogimi lepimi Marijinimi svetišči obdarovani Lavantinski škofiji, vsi se hočemo v Marijinem jubilejnem letu zatekati k čisto spočeti Devici in jo hočemo z naj-vdanejšo gorečnostjo slaviti in zaupno prositi njene premogočne priprošnje pri njenem božjem Sinu. Prav živo želim, da se v zlatem Marijinem jubilejskem letu opravljajo vsepovsod! pobožnosti in svečanosti v znamenju Brezmadežne : n. pr. praznovanje osmega dne vsakega meseca v spomin 8. decembra ; nadalje ljudski misijoni in duhovne vaje, tridnevnice in devetdnevnice. V stolni in mestni župnijski cerkvi v Mariboru se bo 7. dan vsakega meseca opravila večerna pobožnost s premišljevanjem, z lavretanskimi litanijami in svetim blagoslovom ; naslednji 8. dan pa bo služena vselej peta sveta maša s svetim blagoslovom. Marijina pobožnost meseca maja in rožnivenskega meseca oktobra naj se vrši slovesneje, kakor drugekrati. Pred s cveticami in z zelenjem okrašenimi Marijinimi podobami naj se zbirajo po večerih starši s svojimi ljubimi otroci in posli k pobožni molitvi. Prva sveta obhajila se naj letos opravljajo z največjo slovesnostjo na čast brezmadežni Devici. Sveti oče papež Pij X. so dne 8. septembra 1903 v počeščenje brez madeža spočete Matere božje potrdili molitev in so jo obogatili z vsakdanjim odpustkom 300 dni. Naj le-to duha in srce vnemajočo molitev k brezmadežni Devici verniki pridno opravljajo zasebno in skupno.1 Hvalo dajem Bogu za živo vero in za srčno pobožnost, ki vlada med udi Marijinih bratov- 1 V laškem jeziku sestavljena molitev se v slovenskem prevodu glasi tako-le : Presveta Devica, ki si bila prijetna Gospodu in si postala njegova mati, brezmadežna na telesu in na duši, v veri in ljubezni ; ob tem slovesnem jubileju raz-glašcnja verske resnice, ki te je oznanila vsemu svetu brez greha spočeto, poglej milostno na reveže, ki prosijo tvojega mogočnega varstva ! Hudobna kača, katero je zadelo prvo prekletje, še vedno napada in zalezuje revne Evine otroke. O naša blagoslovljena Mati, naša kraljica in besednica, ki si že brž v prvem trenotku svojega spočetja glavo strla sovražniku, prosimo te združeni s teboj v eno srce, sprejmi naše molitve, pa jih nesi tja pred prestol božji, da se nikdar ne ujamemo v zanjke, ki se nam nastavljajo, in da tako vsi dospemo v kraj vzveličanja, in da med tolikimi nevarnostmi Cerkev in krščanska družba naposled zapoje pesem rešitve, zmage in miru. Amen. (Odpustek 300 dni enkrat na dan. Iz Vatikana, dne 8. septembra 1903. Pij X., papež). sein in društev moje školije. Trdno upam v Boga, da se bodo te toliko koristne, ker z bogatimi odpustki oblagodarjene pobožne družbe namnožile in razširile v tem jubilejnem letu; k temu bo nedvomno prav mnogo pripomagalo izredno slovesno opraVljenje društvenih godov in pobožnosti v tekočem, odpustkov polnem jubileju. V raznih zavodih, kakor v obojnem škofijskem semenišču, naj slavnostne akademije vnemajo in navdušujejo srca gojencev za njih ljubo mater Marijo. Nadalje naj se, ako mogoče, prirejajo Marijine jubilejske božje poli k posebno slovečim in priljubljenim Marijinim cerkvam domače školije. Skoraj vsaka izmed 24 dekanij ima prav vabljivo Marijino božjo pot. Izredno sloveče Marijine župnijske cerkve so: novozidana bazilika Marije, matere milosti, v Mariboru; potem Mati božja na Črnigori pri Ptuju in v Novištifti pri Gornjem gradu; Mati božja v Rušah in v Puščavi ; Marija Nazaret, Šmarje pri Jelšah in sv. Marija na Sladkigori, Marija Snežna na Velki in sv. Marija v Zagorju, sv. Marija v Dobju in v Dobovi, sv. Marija v Polertšaku in na Prihovi in še mnogo drugih. Med podružnicami se odlikujejo sv. Marija v Petrovčah, Marija pomagaj v Vitanju, Marija Lurška v griški župniji, sv. Marija na sveti Gori, sv. Marija na Tinskem, sv. Marija na Grački gori nad Sevnico in na Brinjevi Gori pri Konjicah in še mnogo drugih. Premožnejši škofijam se bodo mogli udeležiti velikih božjih potov k brezmadežnemu spočetju Marijinemu v Lurdu. Velikansko romanje k svetovno znani Marijini božji poti se bo priredilo meseca junija tega leta iz Dunaja, drugo morebiti meseca avgusta iz Ljubljane. Posebna izjava ljubezni in vdanosti do Marije se bo vršila v stolni in mestni župnijski cerkvi k sv. Janezu krstniku v Mariboru. Goreči Marijini častilci so namreč dali postaviti v stolni cerkvi krasen aitar svetega rožnega venca za ceno 5940 kron, katerega hočem vpričo vseh gospodov dekanov letos slovesno posvetili. V veličajni predmestni župnijski cerkvi Marije, matere milosti, se bo pa postavil na velikem altarju in svečano blagoslovil dragoceni nasadek s Ironom za čudodelni kip Marijin. Za prijazno cerkev sw Jožefa pri Mariboru so častili misijonarji sv. Vincencija Pavijana na čast brezmadežnemu spočetju preblažene device Marije pod imenom čudodelne svetinje pripravili mramornat aitar, ki velja 5000 kron in katerega želim dne 1. letošnjega majnika svečano posvetiti. Pod Marijinim ldpom bo napisano : O Marija brez madeža spočeta, prosi za nas, ki se k tebi zatekamo! Krasni kip bo stal med sohama sv. Vincencija Pavijana in sv. Fram čiška Ksaverija. V stalni spomin na zlati Marijin jubilej bi pač srčno želel, da se prvo adventno nedeljo tega preznamenitega le la začne večno češčenje najsvetejšega altarskega zakramenta po celi š ko liji k večji časti Sinu božjega in njegove brezmadežne Matere in v pravo srečo vseh dragih mi školljanov. Pred 8. decembrom 1904 naj se opravi, ako le mogoče, devetdnevna ali vsaj tridnevna pobožnost k brezmadežnemu spočetju Marijinemu. Na predvečer naj od šeste do polsedme ure po vseh cerkvah v škofiji slovesno zvonjenje glasno oznanjuje po razsežni škofiji visoki pomen prihodnjega 8. decembra. Služba božja se naj na ta prelju-beznivi praznik opravlja z vso prisrčnostjo, ter se naj sklene z ambrozijansko zahvalnico Te 1) e u m laudamus. Neposredno pred zahvalno pesmijo pa se naj še vsa škofija častitljivi Devici in Materi daruje in posveti s pridejano molitvijo, za katere opravljanje podelim vsled papeževega pooblastila od dne 28. avgusta 1903 vsakdanji odpustek 50 dni. Posvetitev brezmadežnemu spočetju deviške matere božje Marije. O presveta Dcvica ! V 'trdnem zaupanju, da ni nihče zapuščen, kdor kliče tebe na pomoč, pridemo mi verniki Lavantinske škofije k tebi v svojih potrebah, skrbeh in bolečinah, da nam po svoji‘mogočni priprošnji zadobiš milosti in pomoli od svojega božjega Sina. Da pa, o Mati milosti, tem goto vej e uslišiš naše otroške prošnje, in da nas in naše tem mogočneje varuješ zoper skrivne in očitne sovražnike, izrekamo s tem očitno in skupno, da se hočemo tebi, ki si bila od prvega tre-notka svojega spočetja čista in neomadežana, na poseben način dati v last ter ti služiti. Zato danes pred obličjem tvojega ljubega tibia in lutšegn v najsvetejšem zakramentu resnično in bistveno pričujočega Gospoda in V zveličarja Jezusa Kristusa, ter vpričo naših svetili angelov varihov in krstnih natronov posvetimo in izročimo tèbi same 'sebe in svoje trude in svoja delà, kakor tudi svoje družine, občine iii svojo domovino s trdno voljo, da je ta posvetitev nepreklicna za nas in naše potomec. O brezmadežno spočeta devica in mati božja Marija, sprejmi milostno našo zvezo, ki smo jo danes sklenili s teboj ; sprejmi nas za svoje otroke in daj, da nam bo tvoje najčistejše srce, ki je tako tesno sklenjeno s srcem tvojega božjega tiina, slonokoščeni stolp, v katerem najdemo varstvo in žaVetje préd poželjivostjo mesa, pred hudobnim1 svetom in pred satanom 1 Povej, ti pribežališče grešnikov, Jezusu, svojemu tiinu in našemu Bogu in Gospodu, da smo z žalostjo napolnjeni zavoljo svojih lastnih grehov in zavoljo vseh drugih v vseli časih in na vseh krajih ! Izprosi, o Kraljica brez madeža izvirnega greha spočeta, našim predstojnikom razsvetljenje, da skrbijo v modrosti in pravičnosti za našo časno in večno srečo; nam podložnikom pa pridobi milost, da smo z zasluženjem vdani in pokorni svoji od Boga postavljeni oblasti ! O pomoč kristjanov, izprosi božjo podporo našemu svetemu Očetu papežu Piju X., našemu ljubljenemu cesarju Francu Jožefu L, našemu nadpastirju in vsem našim duhovnikom ! Izprosi pravičnim stanovitnost v dobrem, grešnikom pokoro in poboljšgnje, krivovercem in nevernikom razsvetljenje in izpreobrnjenjc, vsem našim domačim nebeški blagoslov, umirajočim srečno smrt in ubogim dušam v vicah rešenje iz strašnih muk! Sprejtni pod svoj materin plašč, o Kraljica nebes in zemlje, naše župnijo, našo drago škofijo in našo ljubo domovino ! > t. Prosi za nas, sveta božja Porodnica! 0. Da bomo vredni obljub Kristusovih! Molimo. O Bog, ki si po brezmadežnem spočetju prehlažene' Device svojemu tiinu pripravil vredno prebivališče, prosimo te, da, kakor si njo z ozirom na smrt svojega Sina obvaroval vsakega madeža, tako tudi nam daš po njeni priprošnji sčistim srcem dospeti do tvojega gledanja. Po tistem Gospodu našem Jezusu Kristusu, svojem tiinu, ki s teboj živi in kraljuje v edinosti svetega Duha, Bog od vekomaj do vekomaj. Amen. O ]i o in b a. Kdor predstoječo posvetivno molitev v Lavantinski škofiji moli pred podobo Matere božje s skesanim srcem, dobi odpustek 50 dni enkrat na dan. (ti. I Congreg. Indulgent, et sacr. Reliq., die 28. Augusti 1903). Oli V Gospodu ljubljeni škofljani! [ilo je leta 1647, ko so sovražniki hudo stiskali našo ljubo domovino in je bila sveta katoliška vera v najhujši nevarnosti. Tedanji verno pobožni cesar Ferdinand II. (1637 — 1657) ni vedel boljšega sredstva, da reši Cerkev in državo, kakor da se zateče pod varstvo in zaščitje Marije, brez madeža spočele. Iti tako je dal blagi vladar postaviti na Dunaju na javnem trgu, A m H o 1' ali Na dvoru imenovanem, krasen steber s kipom Brezmadežne in je z obljubo zavezal sebe in svoje naslednike, praznik brezmadežnega spočetja za vse čase vsako leto dne 8. decembra obhajati z največjo slovesnostjo, na preddan 7. decembra pa se postiti in se zdržati mesnih jedi, poleg tega še Marijo proglasiti za patrono in varihinjo Avstrije. Da izvrši pobožni sklep, gre plemeniti vladar dne 18. maja 1647 z vsem svojim dvorom v sijajnem sprevodu iz dvorne župnijske cerkve sv. Avguština v takratno jezuitsko cerkev k svetim deveterim angelskim korom Na dvoru. Pri krasnem Marijinem stebru je bila slavnostna pridiga in potem se je služila slovesna ponti li kalna ali višeduhovniška maša. Ko je cesar Ferdinand po klicu Jagnje božje prejel poljub miru, je odložil svoj meč, ter je ponižno pokleknil in je med lem, ko je pontitikant s sveto hostijo stal obrnjen proti njemu, govoril s povzdignjenim glasom sledečo obljubo: »Vsemogočni, večni Bog, po katerem kralji vladajo in v čigar roki je vsa oblast kraljevstev ! Jaz Ferdinand padem v ponižnosti na kolena pred tvojim božjim veličastvom in v svojem in v svojih naslednikov imenu, kakor v imenu slavne dežele Avstrije imenujem in izvolim danes brezmadežno deviško Mater tvojega Sina za posebno gospo in varihinjo le-te avstrijske nadvojvodine. In vrhu tega zagotavljam in obljubljam, da se naj praznik njenega brezmadežnega spočetja po vsej pokrajini dne 8. decembra sleherno leto slovesno obhaja kot zapovedan praznik, s postom in z zdrževanjem od mesnih jedi na bitjo. Prosim tebe, o najvišji Gospod nebes in zemlje, sprejmi milostno to mojo obljubo in stegni svojo roko, da varuješ mene, mojo hišo in moja ljudstva ! Amen.« Nato je cesar z največjim notranjim ganje-njem, ki se je polastilo tudi src vseh pobožno pričujočih, prejel sveto obhajilo. V večno proslavo prepomenljive verske izjave in pobožne obljube je bogaboječi vladar sam narekoval napis, ki je zarisan na podnožju neminljivega častnega spomenika. Od tega leta 1647 se je slavni praznik Brezmadežne z bitjo in s postom na preddan obhajal v Avstriji zmeraj najslovesneje, in ta lepa dežela se je stanovitno veselila mogočnega varstva veleoblaslne Kraljice sveta.1 Pri tem umetno izdelanem Marijinem stebru pa so se vršile tudi večkrat velike svečanosti. Po lepem vzgledu svojega preblagega očeta je dal cesar Leopold I. (1658 —1705) mrarnornati steber brezmadežne Device nadomestiti s kovinskim, to pa v trajni spomin zaobljube avstrijske pobožnosti, kakor bereš doslovno v drugem napisu. Ne še zadovoljen s to izjavo vdanosti do preslavne zagovornice Avstrijske, ponese mnogoizkušeni. pa vrlo izkazani močnoverni vladar češčenje Brezmadežne tudi v vrste svojih vojakov. Prvemu bataljonu, vsakega polka je dal naj višji vojni poveljnik veliko zastavo s podobo brezmadežne device Marije. Pod tem praporom naj se zanaprej Avstrijci bojujejo in zmagujejo. Pod tem geslom so bile tudi slavno zmagane turške čete ob rešitvi Dunaja leta 1688. 1 Glej : P. Georg Kolb 8. I., Marianisches Österreich. Denkwürdigkeit der Marienverehrung im Lande ob der Enns. Linz, 1889. V novejšem času, kmalu po slovesni proglasitvi verske resnice brezmadežnega spočetja in sicer dne 22. julija 1855, je šla veličastna procesija iz stolnice sv. Štefana k Marijinem stebru Na dvoru, s katero so šli apostolski veličanstvi cesar in cesarica, nadvojvodi, ves cesarski dvor, knezonadškof, metropolitanski kapitelj in mnogoštevilni zastopniki svetne in redovne duhovščine med molitvijo in peljem, da so pri starodavnem zaobljubnem stebru opravili Brezmadežni na čast zahvalne in hvalne molitve, potem pa so se zopet med molitvijo vrnili v stolno cerkev sv. Štefana. Tako je naša ljuba Avstrija vedno častila in slavila svojo prevzvišeno braniteljico in gospo, brezmadežno mater Marijo. Zvesto hočemo nasledovati vzgled svojih prednikov in se hočemo zbirati krog prestola in krog zastave Kraljice vseh svetnikov, kar je zlasti v naših dneh prav potrebno, ko narodno vprašanje žuga razdvojili izvrstno nadarjene avstrijske narode. Kot katoliški Avstrijci hočemo goreče v dejanju kazati vero svojih prednikov in ž njo neločljivo združeno Marijino češčenje. Tako nam bo mogoče, uspešno odbijati preteče nevarnosti. Edini v sveti veri in napolnjeni s krščanskim duhom se bomo lahko razumevali in zedinjevali v najtežavnejših vprašanjih. Ob sklepu prosimo v pohlevnem in trdnem zaupanju na pomoč kristjanov, da obrne Marija svoje materino oko na sveto Cerkev, in da njenemu vidnemu poglavarju papežu Piju X. poplača s svojo mogočno priprošnjo zasluge, katere si je stekel za njo papež Pij IX. Prosimo nadalje Marijo, da vsekdar najmogočneje varuje in brani našo krščansko cesarstvo in njenega poglavarja, našega ljubega in dragega deželnega očeta, cesarja Franca Jožefa 1! In ko slednjič obljubimo, da bomo vselej na vso moč slavili in ljubili izmed vseh stvari najbolj odlikovano, častivredno božjo Porodnico, kličemo iz vsega srca proti nebesom : Usmiljeni Bog, zahvalimo te iz vse duše, da si nas po svoji sveti Cerkvi nezmotno učil prevzvišenih Marijinih prednosti, daj nam tudi na njeno materino priprošnjo, da, kakor je ona brez greha stopila na svet, se mi vsaj brez greha ločimo iz sveta, in da dospemo k tebi, in gledamo v čisti luči, kar tukaj strme občudujemo v ponižni veri ! V tem pobožnem mišljenju in blaženem upanju podelim vsem ljubim škofljanom više-pastirski blagoslov v imenu f Očeta in f Sina in svetega f Duha! Amen. V Mariboru, na praznik prikazanja brezmadežne device Marije, dne 11. meseca februarja 1904. f Mihael, knez in škof. Opomba. Predstoječi pastirski list naj dušni pastirji berejo vernikom s pridižnice v nedeljo kvinkvagezimo, prvo in drugo postno nedeljo. Postna postava za leto 1904. Z ozirom na razmere sedanjega časa podelim vam, predragi v Gospodu, s posebnim privoljenjem svetega očeta rimskega papeža z dne 8. junija 1899, za tekoče leto te-le olajšave zastran postne zapovedi: I. Dnevi, ob katerih je zapovedano, v jedi si pri-trgati in obenem zdržati se mesenih jedi, torej popolni ali ostri postni dnevi so ti-le : 1. pepelnica in trije poslednji dnevi velikega tedna ; 2. petki štiridesetdanskega posta in adventnega časa; 3. srede in petki kvatrnih tednov ; 4. bilje ali dnevi pred Duhovim (Binkoštmi) in pred Božičem. II. Dnevi, ob katerih je sicer dovoljeno meso uživati, toda le enkrat na dan se nasititi, na večer pa le kaj malega zaužiti, so sledeči: 1. vsi dnevi štiridesetdanskega posta razen nedelj (med temi so, kakor že gori I. 1., 2. in 3. omenjeno, pepelnica, kvatrna sreda, petki in poslednji trije dnevi velikega tedna popolni ali ostri postni dnevi); 2. srede sv. adventnega časa (kvatrna sreda je oster post. I. 3); 3. sobote štirih kvatrnih tednov ; 4. bilje ali dnevi pred prazniki sv. apostolov Petra in Pavla, vnebovzetja Device Marije, vseh Svetnikov in brezmadežnega spočetja Marijinega. III. Dnevi, ob katerih je prepovedano le zau-živanje mesa, pa je dovoljeno, večkrat na dan se nasititi, so: vsi ostali petki celega leta. IV. Kar zadevlje olajšavo zapovedi, zdržati se mesenih jedi, velja nastopna določba, in sicer: 1. Za vso škofijo: Kadar pride zapovedan praznik na dan, ob katerem je prepovedano zauživanje mesa (na primer na petek), se sme ta dan uživati meso, ne da bi bila dolžnost, zato se drugi dan zdržati mesa. 2. Le za posamezne kraje: Kjer se ob petkih ali drugih takih dnevih, ob katerih je prepovedano jesti meso, vrši sejem in se shaja veliko ljudstva, tam je dovoljeno, ta sejmski dan uživati meso. To dovoljenje velja pa le za kraj, v katerem je sejem, torej ne za druge krajo (trge, vasi), ki morda spadajo še k tisti župniji. 3. Za posamezne osebe dovoljujem sledeče: a) vse dni med letom, izvzemši pepelnico, zadnje tri dni velikega tedna ter bilje pred Duhovim in pred Božičem, smejo uživati mesene jedi: delavci v rudokopih in v tovarnah ali fabrikah ; popotniki, ki obedujejo v gostilnah in krčmah ; tudi drugi, ki n. pr. v mestih, trgih in podrugod hodijo v gostilne na hrano. h) Vse dni, izvzemši le veliki petek, smejo za-uživati mesene jedi : kondukterji ali sprevodniki na železnicah ; tisti, ki potujejo z železnico in morajo obedovati po gostilnah železniških postaj ; bolniki v toplicah, na slatinah ali v drugih zdra-vilstvenih zavodih, s svojimi domačimi in strežniki vred. Ta olajšava pa ne velja za nje, ki le za kratek čas ali zarad razveseljevanja obiskujejo zdravilišča ali toplice. c) Vse dni med letom brez izjeme smejo mesene jedi uživati: taki reveži, ki si vsled velikega siromaštva ne morejo izbirati v jedili in so prisiljeni jesti, karkoli se jim podari ; ako pa dobijo za miloščino postne jedi, ne smejo uživati mesa; nadalje osebe, katere in dokler morajo (n. pr. hlapci ali dekle) prebivati pri takih ljudeh, ki jim ne dajo postnih jedi ; skrbijo naj pa, da se, ako le mogoče, vsaj veliki petek zdržijo uživanja mesa. V. Ob vseh postnih dneh, bodisi mesojeja prepovedana ali ne, se dovoljuje uživanje mlečnih in jajčnih jedi ter raba mesene začimbe (ali Špeha) ne le pri obodu, temveč tudi na večer pri malem zaužitku. VI. Ob vseh postnih dneh med letom, (t. j. ob takih dneh, ob katerih je prepovedano, več kakor enkrat se nasititi, bodisi uživanje mesa prepovedano ali ne) in v štiridesetčlanskem postu tudi ob nedeljah, je ostro prepovedano, pri enem in istem obedu uživati ribe in meso. To velja tudi za tiste, kateri vsled starosti, bolezni, težkega dela itd. niso dolžni se postiti. VII. Slednjič je treba pomniti še to-le: a) Vsi, ki uživajo meso ob polajšanih dneh, morajo vsak takovšen dan, kakor tudi ob vseh sobotah med letom pobožno in v duhu pokore moliti trikrat „Oče naš“ in trikrat „Češčena si, Marija“ in na koncu Apostolsko vero v čast bridkemu trpljenju našega Gospoda Jezusa Kristus a. Kjer je več ljudi pri mizi, se nnj tu molitev opravlja na glas in skupaj. Posebno še v Gospodu opominjam vse vernike, da si naj prizadevljejo po svojih močeh, to od svetega očeta dovoljeno olajšavo postne zapovedi nadomeščati z drugimi pobožnimi deli, zlasti s tem, da obilneje opravljajo dobra dela krščanskega usmiljenja in podpirajo ubožce in reveže. b) Bolnikom za nekoliko časa še bolj olajšati post, so pooblaščeni dušni pastirji in izpovedniki. Kdor pa želi za dalje časa ali za vselej oproščen hiti postne postave, se mora obrniti do Mene s prošnjo, ki jo naj podpirajo polnoveljavni razlogi. c) Svetni in redovni duhovniki, bogoslovci in gojenci dijaškega semenišča, cerkvene družine in cerkveni zavodi obojega spola pa se morajo odlikovati po ostrejšem izpolnjevanju postne zapovedi; zato sc naj ob postnih dneh, ob katerih je uživanje mesa svetnim ljudem dovoljeno oh poldne in na večer, zdrž ujej o mesa na večer pri'malem zaužitku. Končno še poudarjam posebno, da se čas za opravljanje svete velikonočne izpovedi in za prejem svetega velikonočnega obhajila začne z 2. postno nedeljo (Reminiscere) in se konča s 4. nedeljo po veliki noči (Cantate). Spominjam vas tudi starodavne cerkvene določbe, da sveto velikonočno obhajilo, ako mogoče, prejmete v domači župnijski cerkvi. Vrhutega vas še opozarjam, da so od 1. adventne nedelje do praznika sv. treh Kraljev, in od pepelnične srede do 1. nedelje po veliki noči prepovedane javne gostije in veselice. Milost svetega Duha bodi z vami, da bote mogli v duhu ljubezni, pokorščine in zatajevanja samega sebe vestno izpolnjevati postno postavo. Ki pa bodo izpolnjevali to pravilo, mir črez nje in usmiljenje! (Gal. 6, 16). V Mariboru, na praznik prikazanja brezmadežne device Marije, dne 11. meseca februarja 1904. t Mihael, knez in škof. Opomba. Postna postava se naj vernikom oznani v nedeljo kvinkvakezimo. Med letom pa se še naj vsaki post posebič oznani poprejšnjo nedeljo. Flisttiilirdimng für die It. k. Landwehr, gillig im Jahre 1904. reumütige und bußfertige Gesinnung, sowie durch Ausübung anderer guten Werke zu ersetzen sich bemühen. Die Zeit für die Verrichtung der Osterandacht, die den Empfang der heil. Sakramente der Buße und des Altars umfaßt, wird vom ersten Sonntage in der Faste bis zum ersten Sonntage nach Pfingsten festgesetzt. „Übrigens, Brüder, seid stark im Herrn und in der Macht seiner Kraft! Ziehet an die Rüstung Gottes, damit ihr bestehen könnet gegen die Nachstellungen des Teufels; denn wir haben nicht bloß zu kämpfen wider Fleisch und Blut, sondern . . wider die Geister der Bosheit. Darum ergreifet die Rüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage widerstehen und in allem vollkommen aushalten könnet! Stehet denn, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens; vor allein ergreifet den Schild des Glaubens und nehmet den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes! Mit allem Gebet und Flehen betet zu aller Zeit im Geiste und wachet darin in aller Beharrlichkeit . . . Die Gnade sei mit allen, welche unfern Herrn Jesum Christum unwandelbar lieben! Amen." (Ephes. 6, 10 18. 24). Gegeben zu Marburg, am Feste des süßesten Namens Jesu, den 17. Jänner 1904. f M ichacl, Fürstbischof. Kraft der vom heiligen Apostolischen Stuhle am 7. September 1900 erhaltenen Vollmacht erteilt das F. B. Ordinariat hinsichtlich des Fastengebotes folgende Nachsicht: Die Katholiken der k. k. Landwehr haben sich am Vortage oder an der Vigilie vor dem heiligen Weihnachtsfeste und am heiligen Charfreitage der Fleischspeisen zu enthalten. Im übrigen ist ihnen an den kirchlich gebotenen Fasttagen des Jahres der Genuß von Fleischspeisen gestattet und auch an den Abstinenztagen Fleisch zu genießen erlaubt; doch dürfen an den dispensierten Fasttagen und an den Sonntagen der Fastenzeit bei derselben Mahlzeit nicht Fleisch und Fische genossen werden. Allen aktiven Personen der k. k. Landwehr ist es während der Präsenzdienstzeit mit Rücksicht auf die ihnen obliegenden schweren Dienste auch gestattet, an den kirchlich gebotenen Fasttagen sich mehr als einmal im Tage zu sättigen. Die Nachsicht von der Enthaltung vom Fleisch-1 genusse, nicht aber die Ausnahme von der Verpflichtung zum Abbruche erstreckt sich auch auf die erwachsenen Mitglieder der Offiziers- und Unteroffiziersfamilien. Diese große Milderung des sonst in der Diözese geltenden Fastengebotes sollen die katholischen Gläubigen der k. k. Landwehr dankbar anerkennen und dieselbe durch unerschütterliche Anhänglichkeit an ihre heilige katholische Religion, ferner durch Gebet und eifrigen Besuch des Gottesdienstes, durch Anhvren des Wortes Gottes, durch j inÄii! Lii [ii j: I/. j; 8 u x o l F.-B. Lavante» Ordinariat zu Marburg, am 12. Februar 1904. v ni ()ii.o()o({ ruoi-il oyegjoveb oi affou I ö v o 'lov o ä - 1 o j "c. o <[ I. nonox ml ui i o q * o D ß g o ž j; n n s. II0 i.Iq'lt iimoi .lympix ltki), /i o* ora; 1 :oöohulä uioi.li [luv ob Fürstbischof. - o ‘lii x'> n! /.- ;( 1 .v u @1. Llirillui-Buchdruckerki.