Isreitag, den 16. Ieöruar 1872. XI. Jahrgang. Die „Marburzn Seitung" erscheint jede» Somitag^ Mittwoch »iid Areilag. Preise — für Marburg: aanzjährig « fi., h-ldjähria S fl., »ierlellShria 1 fi. b0 k: sar Suftelluna _m« Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fi., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 6 kr. pr. Zeile. Alt- und Hleukatyoliken vor dem Staate. Marburit melir gut v':rwendbar. Da das Vor-urtheil erfahrungSgen äß vernünjtigen Beiveis-gründen nicht zugänt^lich ist, sollt.' Jeder von AmtSivegen dazu verhalten sein, elu Kind auf „Die Mutter hatte den Ausflug, tvelchen ich mil Frosts unternommen, nicht mitgemacht und lvar zwei Tage läl'ger mit einer andi^rn Familie in Saratoga geblieben; am Tage daraus nun. nachdem wir zusammengetroffen, frag» sie mich in Pa's (Aegcnlvart, ob Mr. Aouug sich in Saratoga gegen mich erklärt habü; so viel sie tvij'ie, sei er doch zu keinem andern Zweck uns nachgereist — ich sehe meinen V^iter an. alS würde mir ein Näthsel aufgegeben; der aber lacht nur und sagt, er hal»e noch lie meinen Neigungen viel entgegensetzen können und werde es auch jetzt nicht tlzun; übrigens sei Zjoung ein geivüi^-felter Geschäftsmann und ein solider junger Aiann. gegen den sich kaum etwas sagen lasse. „Als ich aber oerivundert e widerte, daß mir tin derartiger Geoanke noch nicht einmal in den Kops gekommen sei. geht rr lachend zur Thür hinaus und sagt, ich möge das mit dei Mutter und den zunsjeu (Zentleman ausmache». „Die Multer aber erklärt mir, sehr ernst tverdend, daß keine achtungswerthc junge Lady einem jungen 'I^ianne so viel Ertnuihigunst geben lvürde, wie ich eS getl)an, wenn sie die erregten Hoffnungen Nicht auch zu erfüllen dächte. „Mr. Nouug hal?e bereits ihrerseits die Zustimmung zu seinen Absichten erhciltkN und sie Verla^igen des Arztes abimpfen zu lafsen, besonders wenn eine Blattern Epidemie im Anzüge ist. Die Statihalterei «vünscht. daß die Direktion der LandeS'Findelanstalt den Aerzten n u r zur Vorimpfung Impfstoff liefere. Den Jmpfärzten wäre es ja nur willkommen, tvenn sie von ihren Impflingen weiter impfen könnten, anstatt immer ins Findeli^auS zu wandern und stundenlang auf 1 bis 2 Phiolen Impfstoff zu tvarten; atier sie können eS nicht, insolange die Eltern ihre Vorur-lheile beziiglich der Abimpsung nicht ablegen oder gesetzlich dazu verhalten lverden, von ihren Kin» dern abimpfen zu lassen. Zur Geschichte des Hages. Das Abgeordnetenhaus hat die Vorlage der Regierung, betreffend das Nothwahl-gesetz dem VersafsungSauSfchuß zugewiefea und dülflr von dicfem nach schneller Berathung die Annahme beantragt lverden. Die erforderliche Zlveidrittel-Mehrheit im Abgeordnetenhaufe gilt als gesichert, da außer der Verfassungspartei min« destenS auch die Vertreter des Küstenlandes und die Dalmatiner geneigt sind, dafür zu stlmmen. Bismarcks Auftreten gegen die U l t r a m o n t a n e n beiveist, daß in der Regierung d'.e Ueberzeugung durchgedrungen: die lilten W!!s.e müssen jetzt Verlassen lverden. Dieser Entschlnß d.utet an. daß die Gefahr groß ist und als solche erk.mnt lvird. Wenn aber nur der Staat seiiie Mittel zur Ablvehr von heute an offenen Auges gebraucht, so tvird er der römischen llnUriebc und aller soustt.;en, die sich daran schließen, ganz sich-rlich Meister lverden. Die Alabama-Frage läßt d'e Streitenden Iii iigenthümlichem Lichte ersckieinen: die Nordamerikaner. von ihrem Rechte überzeug?, ernst und sest entschlossen — die Engländer, gereizt, unruhig ivegen ihreS böseu Geivissens, in Besorgnis; vor dem Schiedsgerichte, in Fnrcht vor den iveiieien Folgen eines veruriheilenden Spruches. Eine frieNiche Lösüng lvird trotzdem noch gehosst. Vermischte Ätachricliit^e». ^P ostlvesen in d e ti V e r e i n i g t e n L taat e n.) In Nord-Amerika hält man den Gruttds(,tz fest, daß e« ein lviitlischastlich r Fehler, die Pvst zu einer EinnahmS-Quelte zu machen. Von der Bedeutung eineS guten Verkehres ist man dort so überzeugt, daß man selbst Opfer hoffe, ich lverde sie nicht zum Spielzeug meiner Launen machen »vollen. „Ich hatte also Ermuthigung gegeben und Hoffnungen erregt, während ich doch lvußle, daß ich als Mann keinen Tag unter einer solchen Behandlung luitte anSdauern können!" fuhr die Erzählende fort und sandte einen schals beobachtenden Blick durch die offene Thür. „Ich hätte ihr gern ohne Weiteres in's Ge« sicht gelacht, ivenn nlir nicht lvie ein Blitz die Erkenntnis; gekolnmen lväre, daß dieselbe Redensart jedenfalls bei meinem Vater gebraucht «Vörden lvar, um ihn an eine ZustiMtnung meinerseits glauben zu machen und daß jede Zurück-lveisung des HeirathSprojekts nur tvicder als eine meiner Louncn hingestellt werden würde; daß ich sicherlich einem leohldurchdachten Plane gegenüber stand, ioelchtln der Einfluß des Mttl)od>stischen Predigers zu Grunde lag. WaS dem Manne an diefrr Horath liegen konnte, wußte ich nicht, aber ich ivar meiner Sache vollständig sicher. „Ich liätte bei alledem die Angelegenheit nur fest und bestitnlnt von mir zu lveisen brauchen — ich besitze das Vermögen meiner verstorbenen Mutter und bin selbständig, soliald ich es nur will; aber ich mochte meinem Vater nicht die Unruhe eincS innern häuslichen KampseS nicht scheut. Die Einnahmen im letzten Jahre betrugen 20,400.000 Dollar, die Ausgaben 24,400.000 Dollar; kür daS nächste Jahr wird bei vermehrter Einnahme ein Abgang von 4.7S0.000 Dollar erlvartet, iveil die neuen Ansiedlungen größere Unkosten veranlassen. Die Ueliernahme deS Telegraphen durch die Post nach dem Borgange Englands lvird befürwortet. (Aus C h i s e l h u r st.) General-Adjutant Pajol, der im Interesse „des ältlichen Herrn" zu Chtselhurst eine Reife nach Rußland und Deutschland unternommen, ist nun zurückgekehrt und hat über den Erfolg berichtet. Die Mittheilungeu sind gemischter Natur. Der Kaiser von Rußland gibt lvenig Hoffnung zu Gunsten deS HauseS Napoleon; der Thronfolger dagegen soll erklärt habkll, daß man, falls sich Frankrrich verpflichtet, Rußland freie Hand gegen die Türkei zu lafsen, auf seinen politischen Beistand und auch auf daS russische Heer zählen könne. — Bismarck soll dem Botschafter seine Unzufriedenheit über den Gang der allgemeinen Angelegenheiten in Frankreich ansgedrückt haben. Er Hütte gesa^^t: wenn die Franzosen sortfahren, sich zu katzbalgen und ein allgemeines ChaoS zu schaffen. tvelcheS den Frieden Europas erschüttere und die Wahrscheinlichkeit vermindere, daß die Volle Kriegsentschädigung gezahlt lverde, so lverde er nicht allein die geräumten Departements besetzen lassen, sondern die nächstbeste Gelegenheit ergreifen, daS ganze Gebiet biS zur Saone-Linie einzuverleiben, Savoyen und Nizza an Viktor Emanuel zurückzugeben und Frankreich zu einer Föderal-Republik nach dem Wunfche der Kommunisten zu gestallen; dann wären die Franzosen in der freiesten Lage, sich nach Lust die Hälse abzuschneiden und kein Mensch würde sich darüber beunruhigen. (ElnZeugniß für Deutschland.) Der Kulturzustand in Deutschland liefert nach jeder Richtung hin ein erfreuliches Vild. In Bezug auf die am 1. Dezember stattgefundene Volkszählung in Preußen spricht der bekannte Direktor deS statistischet». Bureaus in Berlin (Engel) in einer Zuschrift an dle deutschen Regierungen die Ueberzengung auS: „DaS Srgebniß werde Zeugniß ablegen, daß Deutfchland nicht nur durch die Macht und den Glanz feiner Waffen, sondern auch durch den Unternehmungß.leist, den Fleiß und die Tugeuden seiner Bürger die hohe Stellung unter den übrigen Staaten verdiene, die eS jetzt einnimmt." Dürfen die übrigen Staaten von ihren Bevölkerungen daS Gleiche erwarten? machen, »vie er sicher hervorgerufen worden »vüre. Ich weiß, daß ftine größte Genugthuung in der Harmonie zwischen mir und seiner Frau liegt und daß ich gerade hierin am meisten seine Liebe zu mir vergalten kann; zudem aber beherrscht ihn Mrs. Burton's Einfluß mehr, als eS wohl sein dürfte — und so stand eS in mir fest, erst im äußersten Falle zu äußersten Mitteln zu greisen. „Ich wandle MrS. Burton lachend den Rücken nnd sagte ihr. daß ich noch kein Wort von Mr. Noung über seine Absichten gehört, daß sie selbst auch lvohl unter einer Täuschung lebe, denn gewöhnlich spräche ein junger Mann zu dem Mäd» chen zuerst; und behandelte von da an die Sache als einen lustigen Scherz, selbst alS Margaret'S Bruder, mit dem ich halb auferzogen lvorden, mir in dem Tone eines unglücklichen Liebhabers gratulirte. „Ich mochte nicht einmal Margaret mein Herz öffnen, da ich noch nirgends den Weg. welchen ich zu gehen hatte, klar vor mir sah. Erst auf der Reise entlvickelten sich einzelne Gedanken klarer in mir. „Noung's ganzer Reichthum liegt, so viel ich gehört, in seinem kaum bedeutenden Geschäfte und so lvar eS jedenfalls nur die „gute Partie", Marburger Bericht«. ^Einbruch.) DaS WinzerhauS dtS Grund. besiKerS Anton Kanduth in Bachern. Gerichts-bezirk Marburg, wurde kürzlich zur Nachtzeit erbrochen und slahlen die Thäler verschiedene Gegenstände im Werthe von 253 fi. (A a s ch i n g S z u g.) Dem gräulichen Stra-ßenkothe zum Trotz »vurde am Aschermittwoch der Faschillgszug dennoch abgehalten. Eiile unzählbare Menge Zuschauer — darunter Viele vom Lande — gab ihm das Geleite und wurde er auch von holden Zuschauerinnen auS den Fen-stern begrüßt und beworfen: an Gegengruß und Tegenmurf hat eS nicht gefehlt. Die kostümirun Nnter waren durchweg« prächtige Gestalten. Die Musikkapelle der Südbahuwerkstätlen marschirte gleichfalls im Kostüme. Besondere Aufmerksamkeit erregten: die schön? Hrlena, Großaugur Kal-chaS. der segnende Franziskaner, der Jägerwagen, der Wagen mit d^m „ jänzlichen Ausverkauf meiner egyglischen Zlg'untrtin^er unter dkM TrzeuguagSprrls . die Müller . . . Sogar der Estl, der le^lt im Zuge, schien sich recht beliaglich zu fühlen. Die Feier schloß um 6 Uhr Abendt im Theater. (Zur Wiener W e l t a u S st e l l u n g.) Zur Beschickung der Weltausstellung werden in allen bedeutenderen Verkehrsorten eigene Kom-miffionen errichtet und hat der Kaiser mit Ent-schlirßung vom 8. Februar die Zusammensetzung der betreffenden Verzeichnisse genehmigt. Die Ausstellungskommission in Marburg wird von folgenden Herren gebildet: Bezirkshauptmann Julius Seeder, Präsident — Dr. JuliuS Mulls, Vizepräsident — Dr. Matthäus Reiser. Ferdinand Auchmann. Gottlieb Beyer in Windisa» Friftriß, Karl von Formocher. Dr. Joseph Hafner von VoitS-berg, Johann Girstmayr. Dr. Franz Hirschhoftr, Dr. Hlubek, Johann Janeschitz in Rann, Ferdi^ uand Kada in Friedau. Anton Kleinoscheg in Graz. Richard von Kodolitsch in RadkerSburg. Ludwig Köster in Pettau, Alois Edler von Krie-huber, Friedrich Müller in Thurnisch. Joseph Pann in Gonobitz, Franz Perko, JuliuS Pfriemer, Franz Siirlori in Allerheiligen, Karl Schedlwy in Negau. Felix Stranzl in Ober - RadkerSburg, Benjamin Szalatay in Gonobitz, Alois Werk in Brunns,e, Anton Zjchock in Hartberg: Mitglieder. (Evangelische Gemeinde.) Sonntag den 18. Februar Vormittag 10 Uhr wird in der evangelischen Kirche wieder ein Gottesdienst gefeiert und trifft zu diesem Zivecke Hcrr Senior Medieus auS Triest hier ein. welche er in mir im Auge hatte — unverständlich aber in jeder Beziehung ivar mir die enge ^eundschast zwischen ihm und dem so viel altern Methodistenprediger, sowie dessen sonderbarer Einfluß auf Mit. Burton. der in dieser rücksichtslosen Wirkung, wie er sich jktzt aus mich zu erstrecken drohte, sich nicht durch die gewöhnliche Kirchenverbindung erklären ließ; und je mehr ich mir verschiedene, bisher unbeachtete Einzelheiten in meine Erinnerung zurückrief, je mehr wurde eS mir, als müßten Beziehungen zwischen diesen Dreien exisliren. wie sie nicht dem gewöhnlichen Leben entspringen. „Zu Zeiten wollte ich mich wohl deShalb eine Närrin heißen, aber je klarer ich die Verhältnisse vor Mich zu stellen bestrebte, je bestimmter kehrten dieselben Gedanken zurück. Wäre ich selbst Schlange genug, um im Verborgenen zu lauern und zu kriechen, so könnte eS mir vielleicht gelingen, einrn Anknüpfungspunkt sür meine Vkr-muthungen zu entdecken —" sie hielt inne. als sei sie schon im Eifer ihrer Rede zu weit gegangen. Reichardt. der fortdauernd mit anscheinendem Interesse in den Noten geblättert, jah jetzt halb auf und ward von dem bleichen Gesichte dcS Mädchens fast betroffen ; sie aber horchte nach dem Geräusch der versammelten Menge hinüber und fuhr dann fort: ^ Eingesandt. Pfarrfttschichten auiSt. Leonhardt. AnderSivo geschieht eS. daß Einem manchmal die geweihte Erde versagt wird, wenn er vor seinem Tode nicht gebeichtet und kommunicirt oder nicht wenigstens die letzte Oelung empfangen. Bci uns in St. Leonhard ist man nicht so unduldsam — Gott bewahre! Im Janner d. I. erkrankte zu Oberscheriafzen die Grundbksitzerin Maria Rotler, Gattin deS äußerst frommen und priesterfreundlichen Georg Rotter. Nachdem die Krankheit in ein gefährliches Stadium getreten, begab sich Georg Rotter am 28. Jänner zum Psarrkaplan Blasius Trur.k und ersuchte ihn um den Versehgang. Rotter und seine Gattin warteten zrvei Tage lang vergebens. Der Zustand der Kranken wurde immöffentlichen zu lassen. Roller beklagte sich auch biiterlil) über den Undank der Welt und demerkte zugleich, er Hütte sein Lebcp für sie geistlichen Herren eingesetzt; er habe dem Hrn. Dechant Tuttek Viele Wohlthaten ertviesetl, darunter den Weingarten in Kr?mberg ausgehandelt und angekauft, bei demselben den ivau der Presse. deS HerrenljauseS u. s. 'v. vor-schußlveise Mit seinem Gelde besorgt. So lange er für den Dechant gebaut habe, sei derselbe stets bki seiner Behausung vorbei in den Weinkeller gegangen; nun aber, s^it der Bau fertig, schlage derselbe stetS den Weg durch den Wold ein, um dorthin zu gelangen, Letzte Most. „Naplo" bekräftigt anfGrund amtlicher Mittheilungen, daß Ungarn an der Achzig-millionen-Tchuld nicht mitzutragen habe. Die konservative Partei in Preußen hält den Augenblick für geeignet, um der Politik des Fürsten Bi^^marek entgegenzutreten. Der Kanton Neuenburg hat alle geistlichen Orden vom Unterricht in der Volksschule ausgeschlossen. „Ich habe eine Ahnung, daß ich heute durch Ueberrumpelung gefangen werden soll. Sic tragen durch Ihre Unteibrechung ivahrscheinlich die einzige Schuld, daß Aoung nicht zu etner Erklärung gegrn mich komlnen tonntc. „Noch mehr als Ihr Dazwischentritt aber berührte mich Ihr sonderbarer Blick und daS Wesen, mit ivelchem Sie dem Prediger gegenübertraten. Ich habe keine Bezeichnung dafür, mir lvar eS aber, als gäben Sie damit allem dem klaren Ausdruck, was ich kaum zur Vorstellung in mir iverden lassen möchte —^ Ztvei Geigen und ein Tambourin, lvelche die EinleilungS-Takte zu einer Quadrille begannen, unterbrachen die Sprechende und eine plötzliche rauschende Bewegung kam unter die Menge ln den anstoßenden Zimmern. „Jetzt werde ich vermißt tverden!" rief Har-riet ausspringend. „ich weide aber sicher die Gelegenheit hcrlieisühren. Sie heute noch iveiter zu sprechen — bleiben Sic jetzt noch eine kurze Zeit hier!'' Mit einer leichten Wendung hatte sie die Thür erreicht und verschivand in der Vorhalle. Reichardt begann tvieder mechanisch in dem Notenbuche zu blättern — er »var in einer so sonderbar erregten Stimmung, tvie er sie noch kaum gekannt. Der Anfang eineS Familien-Drama's stand vor ihm — er zweifelte keinen Augenblick, daß Harriet'S Stiefmutter eS gewesen, welche er in Gesellschaft deS methodistischen Tartüffe belauscht, daß die „brünstige Liebe", mit welcher sie den „Bruderkuß" deS Pfaffen erwidern sollie, sich eingesunden; er ziveifelte auch nicht, daß Harriet'S scheue Andeutungen sich nur auf ein derartiges Verhältniß bezogen. Das Mädchen aber hatte ihn mit einem so völligen Ausgeben aller Schranken oder Rücksichten zu ihrem Vertrauten gemacht, als gäbe eS überhaupt kaum noch etlvaS zivischen ihnen zu verbergen. als sei es nur natürlich, daß er ihre Interessen zu den seinigen mache und ihr ganzes Wesen. niit welchem sie sich ihm geistig an's Herz zu tverfen schien, hatte ihn ti«fer anfgeregt. als eln körperliches Hingeben eS nur vermocht hätte. AuS den übrigkn Räumen klang die Neger-musik und das Rauschen der tanzenden Paare; Reichardt fuhr aber auS dem halben Träumen, IN ivelcheS er Verfallen ivar. «ist auf. als sich eine Hand aus seine Schulter legte. „Sie laazen Nicht, Sir?" hörte er des alten Burton Sllmme. „ver/ ^sll. so kommen Sie sür ein paar Vkinuleu mit mir. Wir müssen heule noch dasül sorgea. daß Sie einen Boden unter sich b.'komtnen. lvie ich merke und ich denke, lvir schaffen eS fertig — Harriet gäb' mir sonst in einem Jahre kein sreundlicheS Gesicht lvieder." Fortsetzung folgt. Antwort. Ich danke M. Sch. für die Anfrage; -ich bin durch Ihr Fenstcrklopfen nicht l^cstört worden; aber Sie sind zu bedauern mit Ihrer Beschwerde, daß Sie zu kurz kommen.1 166) _ A. St. Nr. 790. (155 NM-Iilgeme«r-Iik»c. Bei dem Stadtamte Marbur;^ ist zu Folge Gemeinderaths-Veschlusseö eine Stelle eines Stadt-Ingenieurs mit dem Jahresgehalte von 800 fl.. einkm 5luartiergelde von 200 fl. und drei Quinquenalzulagen von 100 fl. ö. W. zu besetzen. ^ Bewerber um diese Stelle haben «hrc Gesuche mit Belegen über die an einer technischen Hochschule zurückgelegten Studien und blöherige Verwendung im Hochbaudlenstc bis 15. März 1872 beim Stadtamte in Marliurg zu übrr-rtichen. Marburg am 5. Februar 1672. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Z. 99. (^62 Kundmachung. Mit Zustimmung der Bczirksvcrtretung hat der Bezirksausschuß mit dem Stadtamte Marburg das Einvernehmen dahin getroffen, daß die Bczirks-umlagen pro 1872 von den im Gebiete d-r^Stadt-gemeindeMarburg vorgeschriebenen dilettcn Steucrn durch das Stadtamt Marburg vors.eschriebea. eingehoben und anher abgeführt werden. Indem man dies anniit verlautdart. werden die ?. 1. Steuerträger zugleich eingelak'cil. die Bezirksumlagen in für das Jahr 1872 mit 31"/« beschlossener Höhe nach ersolgter Norschreibuag innerhalb den für die Gemeinde-Unilagen der Stadt Marburg vorgezeichneten Tern.inen an die Stadtkassa Marburg 'einzuzahlen. Bezirksausschuß Marburg am 10. Fcbr^1872. Der Dlimann; 5i'onrad Seidl. Zur Reinigung nnd Gesunderhaltun^i der ^äluiv unii iie« /it>>nf!«i!i eignet sich daö »on Ar V. Ans-Ilihnarzt in Wikn, Nlie kaum ein andereAindem eö durchlins keine der Gesundheit nachtheili^^en SttZffe enthalt/ daS Faulen der Zäline und die Weinsteinlnldung an denselben verhindert, vor Zciljnschmerzen nnd Mundsnnlc sän'ipt, und diese Uebel (falls sie schon eingetreten sein sollten) in kurzer Zeit lindert nnd lieseitigt. (30 Zu haben in NardurA in ki^nonlai'i's dei kerrn IvöniA, su ^lmiklnlf, dei lleri'n k'. lunl ?u '1'krue Iiinan N8 Xunstkancllun^; (Z i 11i - dvl Oi isi)k;r unä in Ijk^um-baodg Voutsoli-I.an^sl^vrx: I^. Nüllvr, (^leioltlznlzvrz^: v. k'sl6- dacd, (zvnodiiü: 0. ./Vpvtli.; bvrß^: l'i . I^vssialc, ^lurlzvlc v. Lteinlasr^, l'ettau: Rvitlmmmer, liadlc orkdul ^potltelcor und VVeitsinZei", lianii: .1. Lc:IiQiVaras6i!i: Halter, Bohrmeister, welche gründliche, p-aktische Kernwisse iin Bohrlvesen besihen und iin Stinde sind, im Akkordtveqe Bol)rnlll^cn dur.i)zltfsll)ren, werden fi'ir Äroatien und llnterskiennark unter sel)r quten Bedinqnnflell alls^t^leich aufgenDmmen. Schriftliche Anfrac^en Miellen adressirt werden nn die Direktion der Eiseu-und Stahlgewerlschttst zu EibisUiald in Steiermark. (122 tII»Sln»s«lortSr ZNnl^z-Extract mit Mcksicht aus die Aussprüche von Pros Oppol^vr und Llvlier an der Wiener Klinik, mlt d.r Ilttlflk^schen ^ Nicht zu verVtchsetn, beffer als alle anderen jetzt im Handel vorkommenden Mah-Cktrakte. — Jus 11 Ausstellungen prämiirt. — Für Abzehrende, Schwache, besonders lirust-, U,UI»KL?I»» und NsRlskrankv. XL. Wohlschmeckender Ersa^ des schlver verdaulichen Leberthranes nach Proftfsor Niemeyer in Tübingen, nebst >Zkoda Deutschlands bedeutendster Lungenkliniker. 736 l. Qual. 50, 75, 85 kr., fl. 1.10; II. Qual. 30, 45 kr. Anerkennung: „Ersnche von Ihrem vielge»" „lobten Mal'^extratt,c. Dr. Spieß, in Pension zu" „Triest. April ^866." Depot für AlardurK bei!>'. k^oNotniK, Wilhelmsdorser Mal;produkten>Fal>rik VON ^08. Küifvi'lv ^ Oo. (Wien). 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Imal 3000, 13ma! 2000. 29ma!1500, 154mal 1000, 6mal 500 2I0mal 400. 16mal 300. 330m.,l 200. 520 mal 100. 25mal 60, 25mal 50. 17100mal 47, 6450mnl 40. 31. 22 ck 12 Tl)aler. Die GtlviMl-Aehung der 2. Abtheilung ist amtlich auf den , (I50 I 9 u SO <1. festgeftellt und kostet hierzu das ganze OriginallooS nur 1»'/, sl- ö. W. das halbe „ nnr ü fl. 25 kr. das viertel „ nnr 2 fl. KZ kr. nnd sende ich diese Orig inal »Loose mit Regierung s w a p p e u (nicht von den verbotenen Promessen oder Privat-Lotterien) gegen frankirte Einsendung des Betrages in Banknoten, selbst nach den ent-serntesten Gegenden den geehrten Anstraggebern sofort zu. Die amtliche ZieliungSlifte nnd dir Vrrsrodung der Gkwinngelder «folgt sofort nach jever Ziehung an jeden der Betheiliglen prompt und verschwiegen. 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