Vereinigte Laibach er Zeit u lM N«. 53. >M F r e i rag den 25. A p r il iäig.. I n l a n d. I l l y r i e n. An^ckommme Schisse in Triesi am H., 5., 6. und 7. April: «^/ie amerikanische Brigantine Elisabeth/ von 214 Tonnell, von Boston in 54 Tagen m:t verschiedenen Waaren, auf eigene Rechnung. Die österr. Polacre Dabrotta, von i^n Tonnen, Capitan T. Radimiri, von Mettelino in ^3 Tagen, Nlid'Ohl, anf Rechnung von G. Tripcovich. Das osterr. Nave Minerva von 3oc> Tonilen (leer)"; auf eigene Rechnung., Die österreichische Brigantine Ierewias, von 24Ü Tonnen; Capitan M. Sacajovich, von Livorno (leer), auf Rechnung von Tarabocchia. 3)?ehrere Barken mit oder ohne Ladimg. O st e r r eich. Einer Hof-Rssolution zufolge können Fremde, die ihre philosophischen Studien anderswo vollendet h^ben, auf den Universitäten des lömdardisch -venetia-m'schen Kömgrclches zugelassen werdeu, um die höhern Wissenschaften z,l erlernen und die Doctorwürde ,;n emvfang"n, wenn sie sich den Studiencinrichtungcn im^'vwcrfen. Jedoch geben ihnen die Doctordiplome, lvülche sie eclMen, lein Necht, sich in den kaiftrl. Etaat-n festzusetzen. ^ (Wdr>) U n g a r n. )lm 2. d> M. verlor Ungarn einen scii'.er ausge-zcichnersten Männer in der Person Sr. Excell. dcs t»k..wn'tl. Kc'M.uercvö und geheimen Ralhs,. Grafen Georg Festetics v. Tolna, welcher an gedachtem Tlw ge um halb ,0 Uhr Vormittags, in dem durch ihn s, berühmt gewordenen Kesilhely, von welchem aus seine rastlose Vaterlandsliebe des Guten und des Ruhe mcs so viel über Land und Volk verbreitet, an den Folge» eines Schlagfiusses im 65sten Jahre seineö Alters sein segenvolles Leben endete. (Ostr. Beob.) Mähren. Das durch den am 20. Jänner d. I. «folgten Todesfall des. Cardinal Fürst-Erzdischofsvon O l l-mütz, Müria Thaddaus, aus dem Hause der Grafett y. Tra uttman sd orf - W einsberg , seines Oberhirten beraubte Ollmützer Erzstift, wurde am 2^j. März durä) die von einem hochnmrdig getreuen Metropolitan-Capitel, in Folge seiner ftit Jahrhunderten bestehenden, durch die Landesfürsten beschützten Privilegien, vollzogene Wahl, mit einem allverchrten Oberhirten beglückt. Die Wahl siel mit einstimmigem Zurufe aller zur Wahl berechtigten Mitglieder, und mit frohem Iubelgefühle auf den erhabenen Sprößling unsers durchlauchtigsten Kaiserhauses, des Erzherzogs Nudolph kaiserl. Hoh./ dessen erhabene Eigenschaften zu den schönsten Hoffnungen für das Wohl der Kirche und des Staates berechtigen. (O. B.) A u s l a n d. I t a l i e n. N om, den 7. April. M M. der Kaiser von Österreich haben dem Grafen von Conti, Obersihof, Meister der Herzoginn von ChablaiZ, den k. Orden der eisernen Krone zweiter Klasse verliehen. — Dc« i). d. ließen II. kk. MM. Vormittags das bei . iZI — S. p. H. residirende diplomatische Korps zur Audienz vor. An eben diesem Vormittag statteten auch I.5M. die 'Herzoginn von Lutca niit Ihren Kin-d^m und die Herzoginn voü ClMlais II. kk. MM. eins Visite ab, welche Höchstdieselbcn Nachmittags bei den Herzoginnen erwiederten. An demselben Tage Abends kamen von Toskana I. k. Hoheit?,! der Prinz und.,die PrüizeWl^von Sachsen nebst der Prinzessinn Amalie, Ihrer Nichte, und S. k. k. H. der Erzherzog Joseph Palatin von Ilngarn hicr an,, welche sich, gleich,^rrauf, zu S. p. H. und zu II. kk. MM. begaben. — Nebst vielen andern vornehmen Fremden''lai1gten dieser Ta-ge anch die bei^dem k. k. Hofe zu Wien akkreditir-ten Borhschafter der ttllswartigen Machte, nämlich der russische, englische^baierische, dänische und sää^-sische Gesandte, so wie auch der ösi^rrel Gestern traf der Kronprinz von Toskana hier ein. (B. v. T.) S ch w ei ,'z. In der Nacht auf den 25. Februar ist auf einem kleinen Berge bet Moubio - Inferiore, einem Dorfe des Schweizer-Kantons Tessino , ein kleiner Vulkan ausgebrochen. Dem Ausbruche gieng eine Erderschmrerung voran. Es stiegen Flammen aus dem Berge, und Steinstücke wurden m eine große Entfernung geworfen. Die Explosion ward üo«? eine Meile webt gehört. Beträchtliche Felsen stücke rissen sich von dem Berge los, und fielen in den benachbarten Fluß, dessen Lauf sie hemmten. Am folgenden Tage fand man eine starke Öffnung in dem Berge, aus welcher Feuer mit starkem Schwefelge, ruch hervorging. Einige benachbarte Wohnungen haben, Schaden^gM,t.eA;,doch hat kein Mensch daj Leben davei eingebüßt. (B. v. T.) Deutschland. Die Bayreuther Zeitung gibt über den jungen Mann, der am 23. Mär-z den Staatsrath v. Kotze-bue erstochen HZt, folgende Nachricht als zuverlässig ^ „Carl.Ludwig Sand stammte, aus einer allgemeinen geachteten Familie zu Wunsledel'im Ober- Mainkreise des Königreichs Bayern'/ wo sein Vaier, ehemals Preußischer Iustizrath, und seine Mutter noch leben, und scheint eine sorgfulrigeErziehung genossen zu haben, die vorzüglich seine Mutter geleitet haben mag. In den reiferen Knabcnjahren ging er auf das Gymnasium zu Regensburg»,>v,o er besonders die philosophischen Vortrage Kleins^ de.s dermahligen Professors zu Würzburg, mit Vorliebe studierte. Von hier^og ihn Eschcnmayers Nuf, ob es gleich deül Bayerischen Jünglinge damals verwehrt war, eine ausländische Hochschule zu besuchen, nach Tübingen, und auch hier lag er mit vielem Fleiß und Eifer den Vorbereitungs» Wissenschaften der Theologie ob, bis auch ihn, wie so viele andere Studircn'oe, die Wicdererneuerung des Krieges gegen Frankreich zu den Waffen rief. Er diente als Freiwilliger'im Bayerischen Heere. Der wieder erkämpfte Friede gab ihn d«n Studien wieder, welche er nun,zu ^Erlangen forrsetzte, und hier wae unter seinen Lehrem Doctol,'Kaiser vor Allen derjenige, der ihn besonders anzog. Während er sich durch Fleiß und anständiges Betragen, die Zuneigung seiner Lehrer erwarb, gewann er durch Geselligkeit und Geradsinn die Liebe fast aller derer, die ihn kennen lernten, und seinen vertrauteren Freunden flößte ek durch seine an Schwarmerey gränzende Begeisterung für Religion und Vaterland, Achtung, aber auch damals schon Besorgnis; ein, denn es blickte allenthal-ben nur zu deutlich hervor, daß in ihm das Gcmüch' , .54 - eine gewaltige Herrschaft über den Verstand behaupte« te; und ein harter Streich des Schicksals, der il)n im Sommer. 1817 dadurch traf, dasi scin Stubence-,wsse und liebster Freund vor seinen Augen beim Baden ertrank, ohne daß er ihm helfen, ohne daß er mit ihm sterben konnte, entschied vollends zum Nachtheile des Letztcrn. Fortan war Tiefsinn die Farbe seiner Seele, bis das Wavtburgsfest und das regere Leben der Burschen zu- Jena, wo er seit dem Herbst 1617 studierte, seinen niedergedrückten Geist wieder etwaö aufgerichtet haben mögen. Seit sei. nen: Abgänge von Erlangen nach I?„ä weiß der Einsender dieses kleinen Abrisses von seinem Leben nichts Zuverlässiges mehr; höchst wahrscheinlich aber ist es, daß der unglückliche Schritt einer seiner nächsten Verwandtinnen,.die an seines Bruders Hochzeittage, zu dessen Mitfcyer er von Jena nach Wunsiedel gekommen !var, in der Rösla ertrank, einen unauslöschlich tiefen Eindruck auf ihn gemacht hat, und nicht ohne Einfln!'; auf die That geblieben in, dic ">. diesem Augenblicke die Augen so Vieler auf ihn zic^t." (W.Z.) Die allgemeine Zeitung meldet Folgendes aus dem Badenschen vom Ü. Ap.il: „Seitdem man Anzeigen zu haben glaubr, dasi Kotzebue's Mörder nicht ganz isolirr handelte, sondern daß er Mitglied einer ^Heimen Verbindung war, ist von unserei'Regierung, welche diesen Gegenstand mit möglichster Umsichr behandelt, eine eigene Untersuchung-Commission niedergesetzt worden. Sie besteht aus dem Ober-Hof-gcrichtökanzler v. Hohenhorst, zweiOber-Hofgerichts-räthen und dem Stadtdirector v. Iagcmann zu Mann« heim, dem bisherigen Untersuchungsrichter. Sand ist unterdessen in das Zuchthaus gebracht worden; seine Gesundheit ist noch immer im Abnchn/en, und er scl/eint an der Abzehrung sterben zu sollen. Übrigens har er noch nicht die geringste Aufklärung gegeben. Vor einigen sagen ist sein Bruder in Mannheim angekommen. Nach einem unverbürgten Gerüchte soll auch zu Dresden dem Hrn. v. Stourdza nach dein Leben gestrebt worden seyn; der Student aber, als er sah/ daß er sein schreckliches Vorhaben nicht ausführen könne, sich selbst ums Leben gebracht haben." (Directc Nachrichten aus Dresden melden nichts hie- von; es heiße vielmehr, Hr. v. Stourdza ha^e Dresden verlasse,',.) Ferner vom Main vom 2. April: „Kotzebue'j Tod beschäftiget noch fortwährend alle Gemüther, unb> was man über das, was ihm vorging oder folgte, Hort, ist allerdings geeignet, ei» Gefühl zu erregen, so anders als bloße Neugierde genannt zu werden verdient. Nachrichten aus Jena zufolge, hatte Sand dorr noch seine Wohnung beibehalten, und bei der Eröffnung seines Schreibtisches sind Papiere gefunden worden, welche andeuten/ dasi er schon mit dem Vorsatze der That von jener Stadt abgereist sei. Auch wird als ein (wenigstens sehr sonderbares) Spiel det Zufalls angeführt, daß einen Tag früher, als durch Estafette am 26. März die Nachricht von Kotzebue't Tod nach Jena kam, dorr das Bildniß Kotzebue's, und darauf eine Fledermaus geheftet, auf dem schwarzen Brett angenagelt gefunden wurde. Endlich j>Ä (wie Einige,wissen wolleil), von Jena aus eine anonyme Warnung an Kotzcbue durch Estafette abgeschickt worden, aber erst nach der That in Mannheim eingetroffen seyn." In einem Schreiben ans Jena vom 3o. März (im deutschen Beobachter) heißt es über Sand: „Na--here Untersuchung ergab, daß die That lange vorher überlegt war, es wurden hier nämlich Briefe gcfun--den (welche die Obrigkeit in Beschlag genommen), die jene Absicht aussprcchen. — Über seine Thüre hatte er mit hebräischen Buchstaben die Worte geschrie--ben: „Ich werde die Morgenröthe wecken!" — Seit längerer Zeit schon besuchte er die Anatomie, nnd betrachtete, genau die Lage des Herzens und der edleren Theile, deren Verletzung todtlich, welches damals aber natürlich noch gar keinen Verdacht erweckte^ Selbst gegen seine nächsten Freunde und liebste Bekannte war er beim Abschied so unbefangen wie immer....." Die auf der Universität Leipzig ausgcbrochene, und in öffentlichen Blättern angekündigte Fehde, geht darauf hinaus, daß ein studierender kurischer Edelmann aus einer unbedeutendenVeranlassung einem studierenden pohlnischen Edelmann eine Ohrfeige gab. Als die Freunde des letztern Genugthuung wegen der Ungebühr forderten, entfernten sich sämmtliche Kurlän- . ,35 der/ sieben a»< ber Zahl, auf em'ge Zelt/ bis nach abgemachter Sache. (Istr. Veob.) Frankreich. Der Prozeß der eines Mordversuches gegen Lord Wellingron angeklagten Personen wird am 10. May beginnen. Unter den vorgerufenen Zeugen befinden sich mehrere/ die wohl schwerlich personlich erscheinen werden / als da sind: der Herzog von Wellington/ Lord Hinnaird/ General Murray und meyrere Engländer und Belgier von hohem Range. Den armern aus dem Auslande berufenen Zeugen sind, Zoo Francs als Entschädigung zugesichert. (Wdr.) Insel H e l e n a. Ein Hr. Clarks hat „Thatsachen/ die Behandlung Napoleon Bonaparte's auf.der Insel Helena betreffend/" herausgegeben/ welche die bündigste Widerlegung aller über diesen Gegenstand in Europa verbreiteten Nachrichten/ nahmentlich der Memoiren Ws Grafen las Casas enthalten. Nichts von allen den Entbehrungen/ von allen den Beleidigungen/ nichts von allen den muthwilligen NeckereyeN/ von denen Las Casas und Andere ein so rührendes Gemählde entwarfen/ soll nach diesem Werke und den Auszügen/ die uns der Courier davoil liefert/ nur im mindesten gegründet seyn. Die Lebensmiltel sind, in Helena so. gut/ als man sie in Europa immer wünschen mag/ und Hr. Clarke spricht als echter Brit-te, sogar mir einiger Begeisterung von dem schmackhaften I^ijf-bi-'et'i.das man in H,elena ft,nde.' Für Bonaparte's Haushalt wird besonders Brod und zwar aus dem feinsten Mehlc gebacken/ es,ist vortrefflich; eben so das Wasse'r. Seine Wohnung ist geräumig, bequem / keineswegs auf einem nackten Felsen, sondern, wie schon, der Nahme (Longwood) zeigt, in der Nähe eines.langen Waldes / der seinen erquickenden Schatten auf 4 Meilen, weit, verbreitet. Das Haus ist überdem von einer WicfZnmatte umzogen / durch Bäume gedeckt und hat einen 4 Acres langen Gemüsegarten der die wohlschmeckcirdstcn Vegetabi« lien hervorbringt. S irHudfon Löwe ist ein gefälliger/ kbep. freylich auch ein, psiichtergedene-r Mann/, der alles vermeidet/ wovon ?r Mu5t/ es könne sc:n5lH Gefangenen unangenehme Gefühle erwecken. Er beweiset ihm'alle Gefälligkeiten, die sich mit seiner Psiichr, ihn zu bewachen/ vertragen;, da abe,r diese Gefangenhaltung selbst ihm höchlich mißfällt/ so wers den alle Artigkeiten des Gouverneurs in cin.'.n Hoheit Tone erwiedert. Eben so falsch ist/ daß, man seine Person früh und Abends in Augenschein nimmt; der wschehaben-d? Officier bemüht sich/ Bonaparte zu sehen, ohne daß dieser ihn bemerken kann/ dann gibt er dem Gou--verneur durch den Telegraphen ein Signal, daß alles gesund und sicher sey; auch dieses Signal kannBona« parte nicht sehen. Die Verweigerung einer regelmäßigen Zusendung aller englischen Zeitungen motivirt Hr. Clarke dadurch, daß man in einer derselben mehrmahtcn versucht ^a<-be/ mit Hülfe einer Chisserschrift dem Gefangenen unerlaubte Mittheilungen zu machen. Bonapgrteist fett/ man kann sagen, dick und sehr wohl aussehend. Das herrliche Clima der Iiiftl, ist seiner Gesundheit äußerst zuträglich/ und was mall von einem unglücklichen Opfer fabelt/ das an einen Felsen gelehnt/ verschmachtet und ungesunde Luft ein-athmet/, ist— gefabelt. Hrn. Clarke zufolge, sicht Bonaparte gewöhnlich zwischen 6 und 9 Uhr auf, frühstückt, nimmt dann ein warmes Bad/ wobey-er-liest oder schreibt/ oder vielmehr Hrn. v. Montholon, dictirt/. der bey Abfassung seiner Memoiren Secre-tärsstelle vertritt; um 3 Uhr geht er zu Tische, bisweilen etwas früher, und sehr oft speiset er alkin. Bisweilen ladet er Bertrand und dessen Frau, und die Montholons zu Tische; aber seit einiger Zeit sind sie selten beysammen. Nachdem Mittagmahl trinkt er auf der Hausflur Kaffee. Das Spatzierengehen im Begleitung eines englischen Officiers ist ihm stets ui? verwehrt. (Wdr.) Wechsel-Cours in Wien vom 17. April iLiy. Conyentl'onsmünze von Hundert 2HZ^Ä2 H«'d.r,u.,ck't h.ey.I^^nH Aioy s E.d.l^>l.pH« Klein.'zw