Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Deutsche Vermittlung. Wir haben in Nr. 116 d. Bl. vom 21. d. die Mitteilungen der „Deutschen Ztg." aus Berlin über die Mission Schuwalosss reproduciert und mit unseren Bemerkungen begleitet. In ihrer gestrigen Nummer bringt nun die „Deutsche Ztg." eine Korrespondenz aus Berlin vom 20. d. Mts., welche die früheren Angaben vollkommen aufrecht erhält. Sie lautet: „Meine Telegramme über die Mission Schu-waloffs haben Ihnen richtige Angaben gebracht; alles Leugnen der Offiziösen zeigte nur Aerger über die geschehenen Enthüllungen. „Seien Sie überzeugt, daß die Mission aus Bismarcks Initiative hervorging und daß die Wünsche (nicht Propositionen) Englands sowie die Meinungsäußerung (nicht Gegenpropositionen) des Zaren im wesentlichen so lauteten, wie ich Ihnen telegrafierte. „Daß man nun mit dem Säbel lauter als je rasselt, ist ganz gewöhnliche Taktik, welche niemanden täuscht. So wie Salisbury indische Truppen kommen ließ, als er an Schuwaloff seine Wünsche mittheilte, mußte nun Tottleben seine Linie auf vier Kilometer Distanz gegen Konstantinopel vorschieben, sobald Schuwaloff mit den Aeußernngen des Zaren retour reiste. „Die Discussiou wird in Zug kommen, sobald der Botschafter wieder in London zurück ist; deutscherseits wird aufs eifrigste vermittelt werden. „Einstweilen richtet sich die Thätigkeit des hiesigen auswärtigen Amtes besonders nach Wien und Konstantinopel. An letzterm Orte sucht man durchzusetzen, daß die Festungen geräumt werden, da Rußland diese Räumung als militärische Ehrensache nnd eonclitio sins (jus, non des Kongresses erklärt haben soll. „Nach Wien steht man sich genvthigt, cal-mierende Depeschen zu senden, da von dort aus eine neue Schwenkung signalisiert wird. Man hat allerlei neue Scrupel, die sich — wohlgemerkt — meist auf Fragen zweiten Ranges beziehen: griechische Grenzregulierung, Militärstraße durch Tür-kifch-Kroazien, Antivari re. Man glaubt hier nicht an die Möglichkeit, daß Oesterreich aus dem russischen Fahrwasser ausbiege, meint aber den Grund zu errathen, warum eine rasche Wendung zum Frieden in diesem Augenblicke in Wien unangenehm berühren würde." Ausmaß auf 24 Perzent und der Abzug auf 18 Perzent festgesetzt wurde. Herrenhaus. Sitzung vom 21. Mai. Es wird die Wahl zweier Mitglieder für den Staatsgerichtshof vorgenommen. Gewählt werden der Senatspräsident des Obersten Gerichtshofes, R. v. Krenn, und der Landeshauptmann von Kram, Herr Dr. v. Kaltenegger. Hierauf referiert Freiherr v. Hye über das Gesetz, wodurch der die Stempel- und Gebüren-freiheit im Zivilprozesse genießende Kläger von der Verpflichtung befreit wird, dem Beklagten für die Gerichtskosten Sicherheit zu bieten oder zu beschwören, daß er diese Sicherheit nicht leisten könne. Der Referent beantragt die unveränderte Annahme der Regierungsvorlage und die Annahme einer Resolution, wodurch die Regierung auf-gefordert wird, in Erwägung zu ziehen, ob es nicht angezeigt wäre, das Institut der actorifchen Caution durch ein Spezialgesetz noch vor der Einführung der neuen Zivilprozeßordnung entweder ganz aufzuheben oder zu beschränken. Das Gesetz wird, nachdem der Justizminister die Nothwendigkeit der von Dr. v. Hye angeregten Reform anerkannt, nebst der daran geknüpften Resolution angenommen. Das Zollgesetz und das Einführungsgefetz zu demselben werden sn bloo angenommen, nachdem sich infolge einer Bemerkung des Freiherrn v. Hye, die Herrenhauskommission habe den Kaffeezoll mit 24 sl. angenommen, um den ganzen Ausgleich nicht scheitern zu lassen und aus politischen Gründen, eine kurze Polemik entwickelt hatte. Fürst Czar-toryski erklärte nämlich seine Zustimmung zur Bemerkung des Vorredners mit dem Beisatze, die Bevölkerung werde sehr wohl wissen, bei welchen Factoren der Gesetzgebung sie sich für diese neue Parlamentarisches. Abgeordnetenhaus. Sitzung vom 21. Mai. Das Gesetz über die Verlängerung des Ausgleichsprovisoriums bis Ende Juni wird, nachdem Dr. Prazak hervorgehoben, wie deprimierend die Verlängerung des Provisoriums zum dritten inale wirke, daß der Ausgleich von 1867 nach allgemeiner Ansicht auf die Länge unhaltbar sei und daß ein befriedigender Ausgleich nach den Worten Kellerspergs nur dann werde geschlossen werden können, wenn die diesseitige Reichshälfte vollkommen geeinigt der ungarischen entgegenstehen werde, angenommen. Dagegen die Rechtspartei und ein Theil der Mitglieder des alten Fortschrittsklubs. Es wurde sodann die Berathung über das Gesetz, betreffend die Nachlässe an der Grundsteuer, 8 6, fortgesetzt, welcher Paragraph das Ausmaß der Hauszinssteuer für Niederösterreich normiert, und zwar für Wien, deffen Vororte, ferner Baden und einige in der Umgegend Wiens gelegene Orte mit 25 Perzent, für die ändern mit 20 Perzent und das Äbzugsperzent für Gebäude-Erhaltung mit 15 Perz. Es wurden die Anträge der Abgeordneten Neu-wirth und Heilsberg angenommen, wornach das JeuiLleLon. Die deutsche Sprachinsel Zarz in Kram. (Schluß.) Abends ging der Verfasser in ein Bauernhaus, fand die Großmutter zu Hanse und bot ihr die Tageszeit. Sie rief ihren Enkel: „Janesle, bring Häbernes (Haberbrod) und nä bos sel zum Tisch leset (lesen)/- Sie hatte gerade ein wenig genickt, als ich eintrat, und entschuldigte sich: „Beim die Schtnnd Ziberne ischt, muß i näpfatzen (einnicken)." „Hattet der Pfarrer hemifcht (heute) vecht schön gkprediget. was hat xx gezoit, ich war Voraußen der Kirche, Hab ihm nit guet verstehen." „Wo ist Euer Mann?" " > ^ „I Hab mi schon wr vierzig Jähr g'mannt (geheiratet), mn Mann ischt scho lang todt, seither bin i Wippe (Witwe), denn i häb koandert anderschten nit mannen gewellt. Nu häb i mein Oaden (Eidam) am Haus. Der Janesle ischt Zei Hun. Mei Tochter leit im Kinderbett, hät aber viel Schwachheit und mneß Arznerei innehmen (oder: arznen)." „Sprecht ihr wol immer daheim deutsch?" „Mir redn bol unter oanand in unserer alten Sprächen, aber mannige Kinder könnent et (nicht) deutsch. S' bär besser, benn zie's könnenten, denn beim zie zun Soldaten gehen, haben zie immer älls verstehen; auch ich häb am Schloß zu Lack älls verstehen, bas die Herren gemehrlet (gesprochen, verhandelt) haben." „Wann kommt ihr Sonntags aus der Kirche?" „Um oandlife, mein Oaden geht dann ins Birthshaus; dä zitzen zie uman Tisch, trinkent Bei», aber (und, das slovenische „pa" übersetzt) essent Brod, Tscheschen (Dirndeln, auch „Wendischer" genannt) aber (und) Bueben. Benn er zue viel trinkt, do ischt er trunken." Der Eidam kam heim, hörte die letzten Worte und sprach: „Mueter, Du Zollst et Zagen, daß i oft trunken bin. Letzten Ertag - (Eritag, auch Jritag der Oesterreicher, Dienstag?) hat mir der Michel geschähet, daß i ziech worden bin. Dä häb i im Znrn zue viel gesäusen, nä hat mir der Bein anfn Kopf gefchlageu, daß i narri worden, hingefallen bin und mir die Hoafen zerzerret häb." „Wie viel Vieh habt ihr im Stalle?" „Mir häbn oandlif Rinder, zwoa Kälbler, eine färtige Kalbizin (vorjähriges Kuhkalb) und oane Mörhen (Stute). Henter (ehender, früher) häbn mir auch einen Foalb (ein Hengst, unabhängig von der Farbe) gehabt, den häbn mir verkaafl, beil zue wenig Fueter bar. Mir bauen jetzt Garschte, Rogge, Bohn, Werdlbirn (Kartoffel) und Orbasen (Erbsen), aver koan Woaze et." „Ich habe doch auch Leinfelder gesehen; was macht ihr, daß aus den Leinsamen Leinwand wird?" „Erst mueß i bauen (ackern), nä deggen (eggen), nä Zäen (säen), nä verbrahnen (den Samen eindecken, man hat ein eigenes, mit Nägeln beschlagenes, einer kleinen Egge ähnliches Werkzeug hiezu), nachher in Hoor jäten, ausraafen, zerreißen, nä abidrefchn, nä brecheln, hecheln, vom Rocken fchpinnen, Wäschen (waschen), zechtnen (vomslove-nischen „LödtM", mit Lauge begießen), bleichen, binden (winden), na dem Weber ze geben, daß er wircht (webt), der Nätern (Nähterin) ze geben, die das Psoad macht und die Häftlen zuenäht." „Gute Nacht, ich gehe in den Pfarrhof." „Es regnet als viel, bollen Zie ein Ama-relli (Regenschirm)? Zie habn ja koan Bruscht-fleck (Weste) und kä Hämbegele (Halstuch), benn Zie geweibt sind, ischts der Fraa et recht, benn Zie krank wern." Belastung ihres Säckels zu bedanken habe. Der Finanzminister replicierte darauf, iudem er auf die unabweisbare Nothwendigkeit der Erhöhung der Staatseinnahmen als Vorbedingung zur Herstellung des Gleichgewichtes hinwies, welche Erhöhung von der Bevölkerung am leichtesten im Wege der indirekten Steuern getragen werden könne. Der Berichterstatter seinerseits hob die großen Preisschwankungen des Kaffees in den letzten zehn Jahren hervor und zog aus denselben den Schluß, daß die Bevölkerung von der neuen Zvllerhöhuug nicht allzu empfindlich werde getroffen werden. Das Gesetz über die Verlängerung des Ausgleichsprovisoriums wurde ohne Debatte erledigt. Aus dem englischen Parlament. London, 20. Mai, nachts. Sir St. North-cote antwortet im Unterhause auf eine Frage Rylands, die Einberufung der Reserve habe 140,000 Pfund Sterling gekostet; der Krieg am Cap koste 5000 Pfund monatlich für englische Rechnung und 20,000 Pfnnd für Rechnung der Kolonie. Man brauche an Extra-Ausgabeu monatlich 50,000 Pfuud, welcher Betrag sich jedoch bis auf 60,000 Pfund monatlich steigern dürfte. Hartington behandelt in Begründung seiner Resolütion nur die konstitutionelle uud finanzielle Seite der Frage; er enthält sich davon, auf die Frage der Orientpolitik überzugehen, um der Negierung angesichts der schwebenden Unterhandlungen keine Verlegenheit zu bereiten. Hicks-Beach, ein Amendement beantragend, vertheidigt die Regierung und fordert das Hans auf, seinen Patriotismus dadurch zu bekunden, daß es die Resolution Hartigtons verwirft und das Ameudement mit großer Majorität annimmt, damit die Welt in Zukunft wisse, daß England in Zeiten der Gefahr stets auf ein geeintes Reich in allen Welttheilen zählen könne. Nachdem noch Harcourt die Regierung an-greift und Stauhope dieselbe vertheidigt, wird die Debatte auf morgen (21. d.) vertagt. Im Oberhause antwortet Lord Cairns auf die Angriffe Selborne's, und rechtfertigt das Vorgehen der Regierung, ebenso der erste Lord der Admiralität, Smith. Cardwell und Granville rechtfertigen die Haltung der Opposition, beantragen jedoch kein Tadelsvotum. Granville gibt zu, daß es große Nothfälle gebe, in welchen die Regierung auf eigene Verantwortung handeln müsse. Ein solcher Fall liege aber jetzt nicht vor. Den Zarzern wird slovenisch gepredigt und slovenisch die Beicht abgenommen. Vor 40 Jahren starb die letzte Person, die nur deutsch zu beichten im stande war. Slovenisch ist für die Zarzer die Sprache der Schule und der Kirche, daher auch die der Bildung, die ihnen durch Bücher und Geistlichkeit vermittelt wird. Was den körperlichen Typus betrifft, so sind die Männer meist kräftige, hochgewachsene Gestalten, oft mit ausgesprochen germanischem Typus, vor allem haben sie nicht die charakteristischen slavifchen Nasen. Die Weiber, im allgemeinen von mittlerem und kleinem Wüchse, weisen weniger deutsche Züge. Beide Geschlechter tragen die landesübliche krainische Bauerntracht, die Männer Lederhosen, hohe Stiefel, die Weste mit den unzähligen Silberknöpfen, die Weiber blaue, vielfach auch grellrothe Röcke, bunte oder sehr große weiße Kopftücher. In einer Zeit, welche die Pflege und Erhaltung der Nationalitäten als Prinzip aufgestellt hat, in einem Lande, wo die praktische Durchführung dieses Prinzipes auf das schärfste gefordert und überwacht wird, erscheint es vollkommen berechtigt, wenn die dazu berufenen Autoritäten dahin wirken, daß Zarz, eine noch heute in ihrem Earl of Beaconsfield, welcher die Regierung vertheidigt, schließt seine Rede mit den Worten: „Unsere Lippen sind jetzt geschlossen, wir können, ohne das Staatsinteresse zu beeinträchtigen, jetzt unsere Politik uicht rechtfertigen. Das einzige Ziel der Regierung war immer die Sicherung der Segnungen des Friedens, die Wahrung der Freiheit Europa's und der gerechten Position Englands. Die Regierung ist auch jetzt noch bemüht, diese großen Resultate zu erreichen. Wenn die Zeit kommt, wo wir unsere Politik rechtfertigen können, werden wir zeigen, daß, was wir gethan, in dem Glauben geschah, es sei für das Beste des Staatsdienstes. Obschou angegriffen, müssen wir jetzt schweigen, denn wenn wir sprächen, dürften wir den Staatsinteressen schaden." (Lauter Beifall der Coufervativeu.) Der Zwischenfall ist hiemit erledigt, und vertagt sich das Haus. Emente in Konstantinopel. Der „N. fr. Pr." wird aus Konstantinopel, 20. Mai, über einen gescheiterten Eoutrerevolntions-verfuch zugunsten des entthronten Sultan Murad berichtet: „Ungefähr dreißig Flüchtlinge sind heute morgens unbemerkt in den Garten jenes Palais, das der Sultan Murad bewohnt, eingedrungen und haben: „Es lebe der Sultan!" gerufen, ohne indeß den Namen des Sultans zu nennen. Als die Schildwachen bei der Palastwache sich dem Eintritt dieser Individuen in das Innere der Appartements widersetzten, begannen sie auf die Schildwachen zu schießen und tödteten auch eine derselben. Eiligst herbeigeholte Truppen drängten die Angreiser zurück, wobei ein Tumult entstand und aus beiden Seiten mehrere Personen getödtet und verwundet wurden; unter ändern wurde auch Ali Suavi", der den Putsch organisiert haben dürfte, getödtet. Dieser Vorfall hat übrigens keine Folgen gehabt, und wurde die Ruhe und Ordnung in der Stadt keinen Augenblick gestört. Zwei Individuen, welche verhaftet wurden, erklären, den Zweck der Unternehmung nicht zu kennen und nur einem Schlagworte gefolgt zu fein." * Ali Suavi Esendi wurde unter der Regierung des Sultans Abdul Aziz wegen Verschwörung verbannt, ihm jedoch ungefähr vor einem Jahre die Rückkehr nach Konstantinopel gestattet, wo ihm die Direktion des kaiserlich ottomanischen Lyceums auvertraut wurde. Da er sich indeß neuerdings compromittiert hatte, wurde er vor kurzem abgesetzt. Ali Suavi war ein erklärter Gegner Mithad Pascha's. (D. Red. d, „N. fr. Pr.") Innern, in der Sprache, welche Eltern und Kinder im gegenseitigen Verkehre zumeist anwenden, deutsche Gemeinde, dem Deutschthum erhalten wird. „Freilich", sagt der Herr Verfasser, „hat mir ein etwas grüner junger Mann, obgleich er ein absolvierter Jurist war, in einem Zarz nahe liegenden Bezirkshauptorte erklärt: es wäre einfach „Aufwiegelung", wenn man zur Erhaltung des deutschen Elements in Zarz Maßregeln ergreifen wollte! An solche Profeten braucht man sich aber nicht zu kehren." Die Vorschläge, welche der Herr Verfasser nun macht, bestehen in Folgendem: Es werde zunächst die Schule in der Art eingerichtet, daß die Kinder, wenn die Mehrheit der hierüber zu befragenden Eltern es wünscht, deutsch, mit gleichzeitigem Nebenunterricht in der slovenischen, für ihre Lebensverhältnisse allerdings wichtigen Sprache, unterrichtet werden. Selbstverständlich dürfte aus dieser Maßregel der Gemeinde durchaus keine Mehrbelastung erwachsen, — der Geldsäckel des Bauers ist empfindlich. Predigt und Beichtstuhl lasse man für jetzt unangetastet slovenisch. Die jetzige Generation, streng kirchlich erzogen, hat das Recht, in jener Tagesneuiykeiteu. — Moz artstiftung. Aus Salzburg wird der „Allg. Ztg." geschrieben: „Die allgemein unsichere politische Weltlage hat den Ausschuß der „Internationalen Mozartstiftung in Salzburg" schon früher bestimmt, das völlig zum Abschluß gelangte Projekt, während der Weltausstellung in Paris Konzerte mit den Wiener Philharmonikern zu veranstalten, fallen zn lassen. Derselbe Grund veranlaßt den Sitzungsbeschluß vom 13. d. M., auch von der Durchführung eines „zweiten Salzburger Mustkfestes" für dieses Jahr abzuseheu. Für die Richtigkeit jeder anderen früheren oder später erscheinenden Verlautbarung in dieser Richtnug übernimmt der Ausschuß, als nicht von ihm ausgehend, keinerlei Verantwortung." — Mehr als 40,000 O rdensd eeo r a-tio neu hat die rumänische Regierung, wie aus Bukarest berichtet wird, in der letzten Zeit verliehen. Wenn man bedenkt, daß jede deeorierte Person 30 Centimeter Band per Jahr braucht, so kann man ungefähr ermessen, welch' einträgliches Geschäft die Bandfabrikanten bei diesen Massenverleihungen der rumänischen Orden machen. — Großes Erdbeben. Man schreibt der „A. A. Ztg." aus Caracas, 16. April: Der Staat Bolivar in unserer Republik Venezuela ist am Freitag den 12. April, abends um 9 Uhr, von einem ungewöhnlich starken Erdbeben heimgesucht worden, das außer einer Anzahl kleinerer Ortschaften namentlich dem Städtchen Cna in einem Grade verderblich wurde, daß kein Gebäude stehen blieb und ein großer Theil seiner Bewohner unter den Trümmern derselben den Tod fand. Vier bis fünf Sekunden hatten zu diesem Beruichtungswerke hin-gereicht. Weder massiver Steinbau noch Fachwerk widerstand dem gewaltigen Beben, und ein im verhängnisvollen Augenblick den Hauptplatz überschreitender Augenzeuge des Zusammensturzes der modernen Kathedrale erzählt, daß es ihm beim Aufblick auf dieselbe vorgekommen sei, als habe sie die Macht des Stoßes zuvor in die Hohe gehoben, worauf sie dann vollständig in sich zufammeugesunken sei. Schon am ändern Morgen waren 70 Leichen hervorgezogen, und man berechnete die ganze Zahl der Opfer dieses gräßlichen Naturereignisses aus das Dreifache; zu geschweigen der zahlreichen Verstümmelten uud Verwundeten, für deren geeignete Behandlung es an den nöthigen Mitteln fehlte. Herzzerreißend soll an der Stätte des Grausens besonders das Wehklagen derjenigen gewesen sein, welche zwar das nackte Leben gerettet hatten, aber ihre nächsten Angehörigen vermißten. Viele dieser Unglücklichen, Sprache mit Gott zu verkehren, in welcher sie es allein zu thun gelernt hat. Es möge dann der Religionsunterricht und die Christenlehre jenen Kindern, welche in der zu errichtenden deutschen Schule herangebildet sein werden, deutsch ertheilt werden, in späterer Zukunft kann für sie, schließlich für die ganze Gemeinde Beichtstuhl und Predigt deutsch gehalten werden. Die geistliche und politische Einteilung betreffend, müßte in Bezug auf die erstere das stets slovenisch gewesene Davca von der Pfarre Zarz abgetrennt und mit Zalilog wieder vereinigt werden, wohin es noch 1857 gehörte und wohin ohnedies die Leute von Davka näher haben, als nach Zarz, — während die Ortsgemeinde Zarz wieder in jene Grenzen eingeschränkt würde, welche sie 1857 hatte und welche nur die deutschen Weiler umfaßten. Diese Vorschläge, welche durchaus keinen Zwang im Auge haben und mit Achtung aller berechtigten Interessen verbunden sind, verdienen sicherlich volle Würdigung und Förderung Vonseite der kompetenten administrativen Behörden, wie aller Freunde des deutschen Elements. Trauen, welche ihre Gatten, Kinder, welche ihre Eltern, und umgekehrt, verloreu hatten, sammelten sich schließlich, von allem entblößt, an dem nahen Flusse Tui, auf Hilfe warteud. In der etwa eine Tagreise entfernten Hauptstadt des Staates, iu Caracas, war die Bevölkerung durch dieselben Erdstöße ebenfalls in grüße Angst versetzt worden, Kirchen und Hänser hatten auch Schaden gelitten, glücklicherweise geringen; aber die Gemüther aller waren von Schrecken ergriffen, und wer nur konute, hatte sich nach freien Plätzen oder Gärten geflüchtet, wo zwei Drittheile der Einwohner noch zur Stunde unter Hütten und Zelten campiereu, um sich wenigstens nicht von Einsturz bedroht zu sehen. Sobald die Kunde von der Zerstörung Cna's hieher gelaugte, beeilteu sich die Behörden Caraea's, zur Sicherung vou Leben uud Eigenthum eine Abtheilung Militär, ein ärztliches Hilfspersonal unter Leitung Dr. Landers und 25 Karren voll Lebensmitteln dahin zu dirigieren, wie denn auch eine Nachbarprovinz sofort den nothleideuden Cuanern telegrafisch ihren Beistand zugesagt hat. Geldsammlungen sind überall veranstaltet. — Ein großartiger Park. Kein Land der Erde besitzt einen so großartigen Nationalpark als die Union. Das durch Kongreßbeschluß vom 1. März 1872 als Nationalpark bestimmte und durch Professor Hayden vermessene Territorium an den Quellen des Aellowstone- und des Missouriflusses ist 55 Meilen breit und 65 Meilen lang, und erhebt sich durchschnittlich 6000 Fuß über dem Meeresspiegel, während die Bergspitzen bis auf 10,000 bis 12,000 Fuß emporsteigen. Das ganze Terrain ist vulkanischen Charakters, hat zwei große Geyser-bassins, uud die Schönheit seiner Szenerie ist unübertroffen. Im Parke befinden sich die Quellen des Mllowstoue-, des Missouri-, des Snake-, Wind-uud Grecuslusses uud eiu vou hohen Bergen ein-geschlossener See, 22 Meilen lang, 15 Meilen breit und ÜOO Fuß tief, der 7488 Fuß über dem Meeresspiegel liegt. Aus deni kühlen Wasser des Sees kann man dort in Massen vorhandene Lachsforellen hervorziehen und sie unmittelbar daneben in einer der heißen Quellen kochen, deren Wasser eine Temperatur von 140 bis 197 Grad Fahrenheit haben. Der Aellowstonepark liegt in den Grenzen der Territorien Wyoming und Montana. Lokal- und Provilyial-Ailgelcgenheiten. — (Sparkassegebäude.) In der Handlung des Herrn Karinger liegt eine Petition auf an die Generalversammlung des Sparkasse-Vereins nm Bestätigung des Kosler'schen Bauplatzes für das neue Sparkassegebäude. — (Zur Steuer der Wahrheit.) Die Grazer „Tagespost" brachte eine Original-Korre-spondenz aus Laibach, des Inhaltes, daß im Kirchlein zu Oberrosenbach zu Ehren der am südlichen Kriegsschauplätze gefallenen nationalen Helden ein Gottesdienst abgehalten wurde und während desselben die Gymnasiasten unter Leitung ihres Gesangslehrers den gesanglichen Theil besorgten. Ueber Ersuchen theilen wir mit, daß nicht Gymnasialschüler nnd ihr Gesangslehrer, sondern acht Sänger des hiesigen Citalnieavereines unter Leitung des „Narod'-Correctors Herrn Hlavka die Kirchenmusik übernahmen. -7 (^!?^rung.) Die am Montag den 20. d. iil Kram, Kärnten und Steiermark stattgefundenen Gewitter und Regengüsse haben nach eingelangten Berichten großen Schaden angerichtet, viel srucht-bares Erdreich vou Aeckern, Wiesen und Wäldern weggeschwemmt, Bäche und Flüsse überstiegen ihre Ufer, beschädigten Brücken und Straßen, die Sann reichte bis an die Mauern der Stadt Cilli, de-vastierte den reizend angelegten Stadtpark; der Hagelschlag vernichtete in St. Peter, St. Hemma, Gonobitz einen großen Theil der Feldfrüchte. — (Lehrerinnen - Bildungsanstalten.) Der Gemeinderath der Stadt Klagenfurt wird nach Bericht der „Klagenf. Ztg " eine Petition an das Unterrichtsministerium richten und ersnchen, von der beantragte» Auflösung der Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Klagenfurt Umgang zu nehmen. In dieser Petition wird in erster Linie betont werden, daß der Nutzen dieser Lehranstalten sich besonders am Lande zeige, indem die weibliche Jugend Unterricht in weiblichen Arbeiten erhält. — (Aus der Bühnenwelt.) Iu Cilli gastiert am 23., 25. und 26. d. M. der bekannte Wiener Komiker uud Charakterdarsteller Herr Friese mit seiner „Wunder"-Tochter Dora. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Im abgelaufenen Jahre 1877 belief sich die Bleipro-dnction in Kärnten auf 7>',000 Zollzeutner. — In Wnrmberg nächst Pettau ist die Blatternepidemie ansgebrochen, und wurde deshalb die dortige Schule bis 1. Juli l. I. geschlossen._____________________ Aus dem Schwurgerichtssaale. Laibach, 22. Mai. Franz Bole, 20 Jahre alt, Halbhübler in Kotsche, Bezirk Adelsberg, hat über das ihm zur Last gelegte gräßliche Verbrechen des Raubmordes sich zu verantworten. Der Gerichtshof besteht ans dem LGP. Gertscher als Vorsitzenden nnd den LGRR. Freiherrn v. Nechbach und Dr. Vidic als Votanten; Schriftführer GA. Mikusch; Vertreter der Staatsbehörde StAS. Mühleisen; Vertheidiger des Angeklagten Advokat Dr. Mosche. Andreas Kalister, Holzhändler in Kotsche, reiste am 21. November v. I. von Kotsche nach Triest, nm dort seinen Holzvorrath zu verkaufen und die ihm hiefür gebürende Barschaft cinzukassieren. Obgleich Kalister seinem Eheweibe bedeutete, daß er ohne weiteren Aufenthalt von Triest wieder nach Hause rückkehren werde, war derselbe am 29. November v I. noch nicht zurückgekehrt, und die besorgte Ehegattin ließ sofort Nachforschungen anstellen. Die gepflogenen Erhebungen stellten zweifellos klar, daß Andreas Kalister in der Nacht vom 24. auf den 25. November v. I. in der Südbahnstation Prestranek aukam, ausstieg und den Weg nach Kotsche einschlug. Schou am 29. November v. I. fand ein Baner in der Nähe der Felsengrotte Sgolja bei einem Gesträuch einen Hut, der als dem vermißten Kalister gehörig erkannt wurde; auch nahm man Blut- und Fnßtrittspuren wahr, fand überdies ein frisches Schädelstück vor, verfolgte die Spur, betrat die Grotte und fand in derselben einen verstümmelten Leichnam, in welchem der vermißte Kalister erkannt wurde. Sofort verbreitete sich die Nachricht von deni gräßlichen verbrecherischen Ereignisse im Orte Kotsche und die allgemeine Volksstimme bezeichnte sofort den im üblen Rufe stehenden Halbhübler Franz Bole als den Raubmörder; letzterer habe, in der sicheren Erwartung, daß Andreas Kalister, der in Triest reiche Verwandte hat, mit reicher Barschaft von Triest nach Kotsche zurückkehreu werde, das abscheuliche Verbrechen verübt. Die Staatsbehörde fand ausreichende Beweggründe, uni gegen Franz Bole die Anklage wegen Raubmordes zu erheben. Der Angeklagte Franz Bole leugnet in gereizter Stimmung und mit derben Worten die Uebel-that und behauptet, in der Nacht vom 24. auf den 25. November v. I., in welcher Andreas Kalister von Triest nach Kotsche zurückreiste, zu Hause gewesen zu sein und geschlafen zu haben. Während nachgewiefen vorliegt, daß Franz Bole sich erkundigte, wann Kalister nach Hause znrückkommen werde, gibt der Angeklagte heute an, er habe den Tag der Nachhansekunft des Andreas Kalister nicht gewußt; abends am 24. November v. I. habe er — Bole — mit mehreren Burscheu sich beim Schuster in Kotsche aufgehalten. Der Präsident des Gerichtshofes schreitet sofort zur Abhörung der Zeugen. Franz Pecnik, Bahnwächter in Prestranek, gibt an, den Andreas Kalister aus Kotsche in der Nacht zum 25 November v. I. in der Südbahnstation Prestranek ankommen gesehen zu haben. Franz Gerschina, Holzhändler in Slavina, erwies sich bei Ausforschung des vermißten Andreas Kalister sehr thätig. Josefa Prelc will in der Nacht zum 25. November v. I. in der Nähe des Thatortes unweit der Grotte „Skolja" einen Lärm gehört haben. Thomas Prelc weiß über das Attentat nichts Wesentliches anzugeben. Maria Kalister, die Ehegattin des erschlagen anfgefundenen Andreas Kalister, sagt: Franz Bole habe, wie von dem Morde ihres Mannes erzählt wurde, alle Farben gespielt, und sie wiederholt heute dem anwesenden Angeklagten ins Gesicht, daß er — Bole — und kein anderer ihren Ehemann erschlagen habe. Agnes Vagat und Maria Gole wollen am Thatorte Spuren von Fußtritten bemerkt haben, die von niemand anderem, als von Franz Bole herrühren. Johann Gole gibt an, den Hut des Andreas Kalister unter einem Stein nächst dem Thatorte gesunden zu haben. Anton Vardnu fand einen Holzprügel und den Rock des Erschlagenen in einem nächst dem Thatorte befindlichen Gesträuch. Franz Anzin hat in Gesellschaft mehrerer Ansassen in der genannten Grotte den Leichnam des Andreas Kalister, Blutspuren und einen Holzprügel mit einem Stein anfgefunden. Anton Sure war mit Franz Bole am 24sten November v. I. abends bei einem Schuster in Kotsche auf Besuch; in der elften Abendstunde habe sich Bole entfernt. Jakob Vole bestätigt die Aussage Sure'. Agnes Albrecht und Helena Bostiancic sagen aus, Bole habe zu Morauz sich geäußert: wenn er jemanden umbringen wolle, so möge er ohne weitere Umstände Messer oder Hacke nehmen. Johann Kalister entschuldigte das lange Ausbleiben des Andreas Kalister vom Hause in der Meinung: Andreas Kalister beschäftige sich in Triest mit dem „Schinakelbau". Georg Blacer erzählt: Bole habe die Frage aufgeworfen, was schlimmer sei, einen Menschen zu tödten oder ein Dorf anzuzünden. Matthäus Smrdu erzählt: er habe tags vor der Verhaftung Bole's mit diesem in Adelsberg gezecht, und Franz Bole sagte zu Smrdu: „Was Hab' ich gethau? Was wird aus mir werden? Ich bin in einer bösen Zeit geboren! Es wäre besser gewesen, meine Mutter hätte mich nicht geboren!" — Als Smrdu und Bole bei der verhängnisvollen Mordstelle vorbeigingen, habe Bole dreimal geseufzt. Lukas Bole, Vater des Angeklagten, gibt an: er wisse nicht, um welche Stunde der Angeklagte am 24. November v. I. nach Hause gekommen ist; am 25. November v. I. früh morgens fand er denselben am Heuboden schlafend, und seine Kleider waren fleckenlos; auch habe der Angeklagte am Abende des 24. November v. I. nicht die ihm vorgezeigten alten, sondern neue Stiefel angezogen gehabt. Agnes Bole, Mutter des Angeklagten, weiß auch nicht, wann ihr Sohn Franz am 24. November v. I. abends nach Hause gekommen ist; auch sie fand des Angeklagten Kleider ohne Flecken. Mathias Bla5er fand bei Aufsuchung des vermißten Andreas Kalister einen mit Blut befleckten Stein ans und bemerkte am Thatorte Fußtrittspuren, die von den Stiefeln des Angeklagten herrührten. Johann Orazen. Schuhmacher in Kotsche, gibt an: Franz Bole habe ihn aufgefordert, den Pfarrer zu bestehlen. Franz Bole äußerte weiter: er werde etwas unternehmen, was man von ihm gar nicht erwartet hätte; er sei bereits fünf Jahre nicht bei der Beichte gewesen und sei deshalb ewig verdammt. Orazen gibt weiter an: Franz Bole sei am 24. November v. I. bis 11 Uhr nachts bei ihm gewesen. Auch Orazen sagt, die am Thatorte ersichtlich gewe- senen Spuren von Fußtritten rühren von den Stiefeln des Franz Bole her. Agnes Orazen sagt aus: Franz Bole sei am 24. November v. I. um 11 Uhr nachts aus ihrem Hause weggegangen und habe später gegen sic und ihren Ehemauu Drohungen fallen lassen, weil beide gegen ihn aussagten. Josef Zemc erzählt: Franz Bole habe zu ihm gesagt, wenn er — Bole — verurtheilt werde, so möge man für ihn ein Vaterunser beten; auch dieser Zeuge sagt, daß die Fußtritte am Thatorte von den Stiefeln des Angeklagten herrühren. Anna Krainz, ein 13jähriges, munteres und resolutes Mädchen, erzählt: Franz Bole und Aemc haben im Wirthshause gezecht, Bole habe die vorerwähnte Aeußerung zu Zone gethan und letzterer habe den Bole getröstet. Anton Mauer bemerkt: die fraglichen Fußtritte auf dem Thatorte stimmen mit den Dimensionen der Bole'schen Stiefeln überein. Jakob Gole sagt: die sämmtliche Einwohnerschaft Kotsche's bezeichne Franz Bole als den Raubmörder. Der Gerichtshofpräsident bringt das Protokoll über die Section der Leiche des erschlagenen Andreas Kalister zur Verlesung; Befund nnd Gutachten lauten: Zertrümmerung des Schädels, Haut-und drei tödtliche Kopfwunden, Zertrümmerung der Nasenwurzel, Beschädigungen der Arme, Hautabschürfungen, Verlust des Gehirns und mehrere leichte Verletzungen Die einvernommenen Gerichtsärzte Dr. Raspet und Dr. Perko bestätigen Befund und Gutachten, konstatieren das Vorhandensein der erwähnten drei absolut tödtlicheu Kopfwunden; infolge der Schädelzertrümmerung, welche mit einer Hacke, einer Haue oder mit einem Steine mit großer Gewalt beigebracht wurden, mußte sofort der Tod eiutreten. Dr. Raspet ist der Ansicht, daß die Uebelthat nur von Einem Individuum auf offener Stelle nächst der Umzäunung, nnweit der Grotte Skolja erfolgte uud der Leichnam des Andreas Kalister in die Höhle geschleppt wurde. (Schluß folgt.) Franz Bole wurde heute des Verbrechens des Raubmordes schuldig erkannt und zum Tode mittelst Stranges verurtheilt. Witterung. Laibach, 23. Mai. Morgen? Nebel, dann heiter, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr -1- 6-1°, nachmittags 2 Uhr -s- 17 9° 6. (1877 19 2°; 1876 ->- 18-3-6.) Barometer im Fallen, 735 59 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 94°, um 59° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 5 00 mm. Regen._______________________________________ Angekommene Fremde am 22. Mai. Hotel Stadt Wie». Dittrich, Müller, Schwarz, Menks, Just, Kflte.; Klein, Pianist; Dr. Freiherr v. Kallina, k. k. Ministerialrath; Dr. R. v. Mayr, Hassa, Lang und Pucher, Wien. — Schneidt, Graz. — Decleva, Kaufm, Triest. — Albert, Kfm., Ansbach. — Moschner, Steiicr-amts-Adjunct, Tschernembl. — Mebusch, Kfm, Wien. Hotel Elefant. Blagne, Verwalter, Kroisenbach. — Winkler Julie, Klagensurt. — Kraft, Leuthold, Laska, Schauspieler; Dorschel, Jngenienr, und Pater, Lieutenant, Wien. — Hönigmann und Schleimer, Kflte., Warschau, vaierischer Hof. Tomaseth, Hdlsm., Innsbruck. — Ca-dore, Holzhandler, Triest. '^er vo» Oesterreich. Gregoritsch, Kropp. — Schneider, Telegramme. Wien, 22. Mai. Der Ausgleichsausschuß trat den Aenderungen des Herrenhauses am Bankstatute bei, wodurch Artikel 40 wieder hergestellt wird. Scharschmidt meldet hiezu ein Minoritätsvotum an. Das Uebereinkommen beider Finanz-minister mit der Nationalbank sowie die zwei ersten Artikel des Gesetzes betreffs der Achtzig-millionen-Schuld wurden genehmigt. Die „Politische Korr." meldet: Der Fürst von Montenegro beschuldigt offen die Türkei, in Albanien den Angriff vorzubereiten. Das Gouvernement versichert, die Pforte sei friedlichst gesinnt. Die militärischen Kreise Skutari's meinen, entweder sei der Fürst falsch allarmiert oder suche einen Vorwand zum Couslicte. Es verlautet, die Montenegriner rüsten in letzter Zeit eifrigst. — Die gesammte rumänische Armee ist zwischen Sla-tina und Tirgoweschti concenttiert. — Die Türken auf Kreta griffe» die Insurgenten gleichzeitig an und bemächtigten sich des größten Theiles ihrer Positionen. — Die Russen schlugen die Insurgenten in dem Quellengebiete des Ardaslusses. Pest, 22. Mai. Das Unterhaus acceptierte unverändert das Quotengesetz. — Die ungarische Delegation nimmt am 25. Mai die Sitzungen wieder auf. Pest, 22. Mai. Der Baukausfchuß des Unterhauses nahm den Gesetzentwurf über die Achtzig-millionen-Bankschnld und die Modifikationen des Oberhauses an der Bankvorlage an. Der Zollausschuß acceptierte die Modificationen des Oberhauses ani Zollbündnis, am Zolltarif und am Lloydvertrag. Berlin, 22. Mai. Die Nationalliberalen beschlossen die Ablehnung des Gesetzentwurfes gegen die Ausschreitungen der Socialdemokratie. London, 22. Mai. „Standard" erfährt, der Zusammentritt des Kongresses sei in der ersten Hälfte Juni mehr als wahrscheinlich. „Times" bestreiten, daß die britische Regierung geneigt sei, den bisherigen Einwand gegen die Beschickung des Kongresses fallen zu lassen. Lebensmtttel-Prelse m Laibach am 22. Mai. Weizen 9 fl. 10 kr., Korn 5 fl. 85 kr., Gerste 5 fl. 53 kr., Hafer 3 fl. 25 kr., Buchweizen 5 fl. 85 kr., Hirse 6 fl. I kr., Kukurutz 6 fl. 20 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 2 fl. 69 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 10 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr., Schweinsett 80 kr., Speck, frischer 70 kr., geselchter 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm: Eier 1'/, kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 52 kr., Schweinfleisch 68 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. — kr., weiches Holz 4 fl. — kr. per vier C.-Meter; Weiu, rother 24 fl., weißer ,20 fl. per 100 Liter. Verstorbene. De» 22. Mai. Anna Hruschnig, HauSmeisterS-gattin, 64 I., Petersstraße Nr. 7, Lungenschwindsucht. — Marianna Tartnik, Schneidermeistersgattin, 54 I., Ele-santengasse Nr. 24, 1'ubvreulo8i8 puluion. Den 28. M a i Agnes Äerjanc, k. k. Bezirkskanz-listen-Witwe, 64 I, Petersstraße Nr. 32, Typhus. Gedenktafel über die am 27. Mai 1878 stattfindenden Li-citationen. 3. Feilb., Terbuhovic'fches Gut Kleinlack, LG. Laibach. — 2. Feilb., Zweck'sche Real., Hühuerdorf, LG. Laibach. — 3. Feilb., Maei'fche Real., Bidem, BG. Egg. — 3. Feilb., Krusuik'fche Real., Untertufstein, BG. Egg. I iii und Papierhandlung, 11^11 INI, Unter der Trantsche 2. Reich sortiertes Lager aller Bureau- und Comptoir-Reqni-siten, Schreib-, Zeichnen- uud Maler-Utensilie», Copier-, Notiz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papiereonfeetion. (158) 23 Wiener Börse vom 22. Mai. 8,-«,.- W-» smulä. Papierrente............^ 6210' Silberrente............! 65 —j Goldrente.............., 71 00 Staatslose, 1830. . . 336-—j „ 1854. . . 108—^ „ 1860. . .>114 — „ 1860(5tel)> 121-50 „ 1864. . .j 141 60 Oriinäeotkastungr- Obkigationcn. Galizien .... Siebenbürgen . Temeser Banat Ungarn.......... 85 75 76-75 77 75 79 60 62 20 65 10 72 -338 — 108 50 114 25 122 — 142 — 86 25 77 — 78 25 80 — Avüeee üffentkitke Hnkeken. Donau-Regul.-Lose Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen Actien v. Aanken. Actien o. Traarport Unteraekmungea. Alföld-Babn.......... Donau - Dampfschiff-Elisabeth-Weftbahn . Aerdinands-Nordb. . ^ranz-Ioseph-Bahn. Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz -Lloyd-Gesellschaft . . 115-389 -171 — 2090 12850 246 25 121 — 444 — 103 75 104-- 75 75 76— 90 90 91 10 21575 216— 797 — 799 — 11550 391 — 171 50 2095 129— 246 75 121 50 446 — Nordwestbahn . . Nudolfs-Bahn . . Staatsbahn . . . Südbahn............ Ung. Nord ostbahn Psanllbriese. Bodenkreditanstalt in Gold.............. in österr. Währ. . . Nationalbank........... Ungar. Bodenkredit- . Prioritüts-Oblig. Elisabethbahn, i.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber ^ranz-2oseph-Bahn. ^aliz.K-Ludwigb,i.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, 1. Em. Südbahn L 3 Perz. ,, k 5 „ . Privatkose. Kreditlose . . . Rudolfsftiftung. Devisen. London .......... Gekäsorten. Dukaten............ 20 Francs . . . . 100 d. Reichsmark Silber............ Geld Ware 105 75 106 25 113- 11250 256 — 256 50 73 — 73 25 111 — 111 25 11050 9150 9850 95 — 9440 107 — 89 90 102-75 88-75 64 — 158 — 113 — 93 80 162 — 1450 12140 5-72 971 59 95 105 50 111 — 9175 88 70 95 25 94 70 107 50 9010 103 25 89 — 64 25 159'-113 50 94 — 162 50 15- 121 50 5 74 9 72 105 65 Telegrafischer Älirsbencht am 23. Mai. Papier-Rente 62 35. — Silber-Rente 65.—. — Gold-Rente 71-90. — 1860er Staats-Anlehen 114-—. — Bank-actien 799.— Kreditaetien 217'—. — London 121 10. — Silber 105.20. — K. k. Münzdukaten 5-70. — 20-Francs-Stücke 9 69. —100 Reichsmark 59 80. > diele «tvin Olüede «lie »75,««« L.-Hlark oä6r A18,rS« ü. llauptgewinn im günstigen ?»Ile bietet die »Ilei»- I weleke von der genebmigt ! und ggrsntiert ist. Oie vortbeillnikte kinriebtung des neuen plsnes ist derart, dgss im 1,gukk von wenigen klonsten Tunell 7 Verlosungen ^0,800 rur siebe- ! ! i-sn kntsebeidung Kommen, darunter befinden siebllzupt-treffer von eventuell k.-kl. 8-5,000 oder Lullen TI 8,-SO ö. 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I-75, 1 viertel , . . 1'/, » » —-90. älle Lukträxe vverilen sofort gegen Linsenilung, postemrsblung oiler k^gelinslime «les öetrsges mit 6er grössten Lorgtslt susgekülirt, unä srliÄt jeäermsnn von uns clie mit ilem Ktggtsw»i>i>en vergebenen Origingl-1,ose selbst in clie HHnUe. Den keslellunxe» werden die erlordei-livben »mt-lielien plsne gr»Us beigekügt, und N20I1 jeder Aiekung senden wir unseren Interessenten unsulgeloi-dsrt gmt-! liebe leisten. Die Lusrsbiung der Lewinne erfolgt stets prompt ! ! unter 8tsst8gsrantle und ksnn dureb direkte Ausen- ^ düngen oder suk Verlsngen der Interessentsn dureb unsereVerbindungen sn sllen grösseren?I8tren Oester- I reiebs vergnlssst werden. (222) 12—11 Unsere Oolleüte wgr stets vom 6lüelie begünstigt, ! ! und bstle sieb dieselbe unter vielen »alleren belleu-tenilen Le«lnnen oftmals üer ersten ttsuptlrvtfer ru erfreuen, die den betreffenden Interessenten direllt ^ gusbersblt wurden. Vorsussicbtliek ksnn bei einem soleben suk der ^ ! gegründeten vntsrnebmen übergll gut eine sebr rege lietbeiligung mit öestimuit- ! beit gerevbnet werden, und bitten wir dglier, um slle Xultrsge suslubren 2U können, uns die öestellungen und jedensglls vor dem St.AI«! «>. rukommen ru lsssen. Kaufmann L 8imon, > Nnnk- unü VVvelisvIxvsvIlLft in Hamburg,! Lin- und Verksuk sller Lrten Stsstsobliggtionen, küsen-bübnsetien und Lnlebenslose. ^ I*. 8. >Vir danken disränrek kür äs.8 uns «sitdsr I Vertrauen, nnä inäem vir de! Lexinn 6er neuen Ver-losnnx rvr vetkeili^unx einlLäen, veräen vir nog aaed kernerkin destreden, änrod 8tets prompte nnä reelle Leäiennn^ äie ^olle 2nkrisäenksit unserer eeedrleu Interessenten ru erlanxeu. v. v. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.