m derRsM liathollscheMzwnsMischnst Herausgegeben von der Kongregatton: Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu. Preis ganzjährig: Österreich 2’50 S, Deutschland 2 Mark, Italien 8 Lire, Ungarn 2*50 Pengö, Tschechoslowakei 12 ČS, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2'50 Franken, übriges Ausland 2 Goldmark, Unser Heiliger Vater Pius Xk, hat rote schon früher Papst Pius X, der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden täglich heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der bochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, Graz, Leitmeritz, Linz, Olmütz, Marburg, Trient, Triest und Wien und Druckerlaubnis des Generalobern, Äeft 5 Mai 1933. XXXVI. Jahrgang. Meine Missionswanderungen. Voll P. Joses Musar. Als ich im Dezember 1927 von Barber-ton, wo ich feit zwei Jahren wirkte, nach Lydenburg kam, um den Loretoschwestern Exerzitien zu geben, sagte am Schlüsse derselben der Hochwürdigste Apostolische Präsekt zu mir: „Würden Sie llicht so gut sein und die Wanderseelsorge übernehmen? Ich möchte nämlich den größten Teil davon einem einzigen Pater übergeben, damit die Katholiken, die keinen Priester haben, regelmäßig besucht werden," Ich muß gestehen, daß ich diese Arbeit gar nicht besonders gern übernahm, da ich teilweise schon aus eigener Erfahrung wußte, daß es feine Kleinigkeit ist, wochenlang herumzuziehen, wenig Freu-den, aber viel Enttäuschungell zu erleben. Doch ein Missionär darf vor Schwierigkeiten nicht zurückschrecken. Und so habe ich ohne weiteres diese Aufgabe übernominen und mich gleich darangemacht, für meine zukünftigen Reiseil mir einen Plan zurechtzulegen. Mit schlichten Worten lvill ich nun im folgendeil erzählen, wie es mir auf diesen Wanderungen ergangen ist, 1. Volksrust. Vor mir liegt die Karte von Südafrika. Aber mich interessiert vorläufig nur jener Teil, dessen Grenzen ich mit einem roten Bleistift bezeichnet habe. Es ist die Prä- fektur Lydenburg, Im Süden derselben ist eine Reihe von Ortschaften, die schon längere Zeit keinen katholischen Priester gesehen haben, Dorthin will ich zuerst meine Schritte lenkeil. Nachdem ich alles, was ich zum Messelesen und Sakramentespenden benötigte, und außerdem noch einige Katechismen, Gebetbücher, Rosenkränze und ähnliche Devotionalien, auch etwas Wäsche in einen großen Koffer eingepackt habe, begebe ich mich auf die Reise, Ein Laienbruder bringt inich auf einem kleinen zweirädrigen Wagen, gezogen von zwei Maultieren, zum Bahnhof, Nach einer Viertelstunde setzt sich der Zug in Bewegung, und fort geht es durch Ebenen und Täler, an weithingestreckten Farmen, an langen Baumreihen, allsgedehnten Weideplätzen, an hohen Gebirgszügen und tiefen Abgründen vorbei. Nur langsam geht es voran, denn die Bahn steigt fortwährend, und daher braucht der Zug für die erste Strecke von 65 englischen Meilen eine Zeit von fünf Stunden, Gegen neun Uhr abends kommen wir nach Dullstrom, der höchst-gelegenen Eisenbahnstation von Transvaal, In der Nähe der Station ist eine Blech-bude errichtet, wo Kaffee, Tee, Obst, Zigaretten und ähilliches verkauft wird. Fast jeder Reisende steigt hier alls, um sich eine Schale Kaffee oder Tee zli gönnen. Das tue auch ich, denn fönst bekomme ich kein Abendessen und ich muß noch die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag fahren, bevor ich mein Ziel erreiche. Nach einer Viertelstunde geht der Zug wieder weiter. Bald kommt ein Eisenbahnbediensteter und frägt mich, ob ich Bettzeug wolle, aber ich lehne es ab, weil es mir zu teuer schien und mein Geld-beutel zu mager war, um mir einen solchen Luxus zu gestatten. Ich strecke mich also aus, wie ich bin, und versuche zu schlafen. Aber schon bei der nächsten Station stiegen andere Reisende in mein Abteil und machten einen Lärm, daß an Schlaf gar nicht zu denken war. Erst nach Mitternacht wurde es etwas ruhiger, und so schlief ich für kurze Zeit ein. Da aber die anderen drei Reisenden, -die inzwischen wieder ausgestiegen innren, Tür und Fenster offen ließen, verkühlte ich mich ordentlich, so daß ich am nächsten Morgen von Schnupfen und Kopfschmerzen geplagt wurde. Ähnliches ist mir auch später oft begegnet, so daß ich nach drei oder vierwöchigem Reisen oft ganz verkühlt und elend wieder heim kam. Gegen halb neun Uhr morgens langen wir in G e r in ist on -an. Dort muß ich aussteigen und warten, bis der Zug nach Vblksrust abgeht. Germiston ist eine Stadt von beiläufig 24.000 Einwohnern. In der Nähe sieht man gewaltige Hügel von weißem Sand und Schotter, die man bei der Goldgewinnung aus Tageslicht befördert Ijat: Die Stadt gehört nicht zur Präfektur Lydeu-burg, sondern zum Vikariat Transvaal (Johannesburg). Es sind dort gegen 900 Katholiken, die von einem Oblaten der Unbefleckten Empfängnis betreut werden. Eine schöne neue Kirche in romanischem Stil zeugt von der Opferwilligkeit der Katholiken. Germiston ist ein wichtiger Verkehrspunkt. Von hier aus gehen die Eisenbahnlinien nach allen Richtungen Transvaals. Züge kommen und gehen fast -alle fünf Minuten, Auf dem Bahnhof herrscht ein reges Leben. Man sieht da Leute der verschiedensten Nationen und Rassen: Europäer, Schwarze Südafrikas, Indier, selbst Japaner und Chinesen. Unter den -Schwarzen sind besonders Basutos mit ihren verschiedenfarbigen Decken ausfallend, die sie nach Art der Toga tragen. In einer Bücherverkaufsstelle sieht man allerlei Bücher, Zeitungen und Zeitschriften ausgestellt, viel Schund, aber auch empfehlenswerte Sachen. Was mich besonders freute, war, daß ich auch die beste katholische Zeitung Südafrikas, „The southern Croß", vorfand. Während ich -auf dem Bahnhof auf und ad ging und dies und jenes beobachtete, -kam ein Mann zu mir und fing an von feiner medizinischen Kunst zu erzählen, indem er behauptete, er könne eine gewisse Krankheit heilen, von der sonst kein Arzt -etwas verstehe. Er habe schon viele Leute kuriert, welche von den Ärzten -aufgegeben worden waren. Die Doktoren kennten ihn sehr gut und mehrere hätten ihn schon gebeten, ihnen das Rezept zu geben, aber er verrate keinem fein Geheimnis. Er verlange nie etwas für seine Dienste, aber wenn man -ihm etwas freiwillig gäbe, so nehme er es dankbar an. Ich -gab nicht viel acht auf sein Geschwätz. Denn der Mann hatte offenbar zuviel Freundschaft mit der Flasche geschlossen, was auch der Geist verriet, der aus ihm roch. übrigens hat er auch einen guten Gedanken .ausgesprochen. Er sagte nämlich, es helfe doch alles nichts, wenn der Mensch nicht sich selbst kenne. Ob er aber sich selbst gekannt h-at, bez-w-eisle ich sehr. Auch eine Gruppe von Studenten war da, die allerlei Lieder fangen und Scherze trieben. So packten drei von ihnen einen -aus ihrer Mitte und legten ihn übers Knie, während ein anderer ihm eine An-z-achl-aufzählte. Bald darauf kam eine Katholikin zu mir, die mich sofort als katholischen Priester erkannte. In Süd-afrika tragen auch die nicht-katholischen Pastoren römisches Kollar aber doch erkennen die Katholiken alfo-6alb ihren Priester. Die Frau erzählte mir, daß ihr Mann, vor kurzem an der -sogenannten Minenkran-kheit gestorben sei. Fast jeder, der längere Zeit in den Goldgruben arbeitet, zieht sich diese Krankheit zu, gegen die man noch kein rechtes Mittel weiß. Der davon Betroffene muß sich damit umherschleppen, -bis ihn der Tod erlöst. Doch versicherte mir jemand, daß es für einen solchen, der diese Krankheit -noch nicht in einem hohen Maße besitzt, am Bestem sei, wenn er in eine Kohlengrube -arbeiten gehe; da werde er mit der Zeit wieder besser; ihm sei es auch so ergangen, uu-d er fühle -sich von Jahr -zu Jahr wohl-er. Endlich kommt mein Zug herangepustet. Ich steige sofort ein und in fünf Minuten geht es weiter, zuerst an laugen Häuserreihen, dann am schönen Germistonsee vorbei, in dessen -Wassern zur heißen Sommerzeit Hunderte von Manschen Abkühlung suchen, an -dessen Ufern andere Hunderte sich fröhlich tummeln. Dann macht die Bahn einen großen Bogen und schlägt eine südwestliche Richtung ein. Durch eine große Ebene fahren wir der Stadt Heidelberg zu. Man sieht nicht viel. Große Weideplätze, auf denen Schafe, Rinder und Pferde grafen, hie und da ein Farmhaus, einzelne Reihen von Bäumen, manchmal eine armselige Negerhütte und sonst nichts. Um dreiviertel 12 Uhr sind wir in Heidelberg. Als ich beim Fenster hinausschaute, sah ich auf dem Bahnhof einen schwarzen protestantischen Pastor mit Kollar, aber barfuß dastehen. In seiner Hand hatte er einen langen Stock, an dessen oberem Ende sich ein Kreuz befand. Auch eine Schar anderer Neger war dort, die ebenfalls solche Kreuze hatten. Die verschiedenen Sekten sind sehr bemüht um die Eingeborenen und suchen möglichst bald einheimische Prediger heranzubilden, die oft selbst schlecht unterrichtet sind und infolgedessen auch die Schwarzen, die solchen Lehrern anvertraut sind. In Val erreichen wir die Grenze unserer Präfektur. Es folgen Holmdene, Standerton, Koondraai, Platrand, Palmford, Sandspruit. Alle diese Orte will ich besuchen, aber darüber werde ich später berichten. Ich fahre gleich nach Volksrust weiter, wo der Zug um halb sechs Uhr abends ankommt. AIs ich dort zum erstenmal ausftieg, kam ein junger Mann auf mich zu, dom ich brieflich meine Ankunft mitgeteilt hatte. Zugleich bot sich auch ein kleiner schwarzer Krauskopf an, meinen Koffer zu trugen. Aber mein Koffer schien mir zu schwer für den kleinen Kerl, allein er Nahm ihn ohne weiteres, hob ihn auf den Kopf und trug ihn fort. Mein -Begleiter führte mich in ein Privathaus, wo ich sehr freundlich aufgenommen wurde. Es wurde mir ein Zimmer als Wohnung angewiesen und ein größeres gezeigt, worin ich die heilige Messe lesen sollte. Ich erkundigte mich gleich, ob die Leute wüßten, daß morgen Gottesdienst fei, und ob sie auch über die Zeit und den Ort verständigt wären. Es wurde mir versichert, daß so ziemlich alle davon in Kenntnis gefetzt worden feien. Aus diesem Grunde, und weil es schon ziemlich spät und dunkel war, habe ich -feine Besuche mehr gemacht, -was ich späterhin freilich nicht mehr unterließ, -da -mich die Erfahrung gelehrt hatte, daß man die Leute -möglichst vor dem Gottesdienst besuchen müsse, wenn man etwas ausrichten wolle. Ich n-ahm aber mein Notizbuch zur Hand, um mir die Namen der einzelnen Katholiken aufzuschreiben. Schon am -Vorabend richtete ich alles Nötige für den Gottesdienst her. Bei solchen Gelegenheiten darf man nicht wählerisch sein. Ein Tisch, ein Schrank, eine Kiste, selbst eine Nähmaschine muß i-m Notfall als Altar dienen. Darauf wird der Altar-stein gelegt, darüber die Altartücher, ein Kruzifix, zwei Kerzen und alles ist bei-fam- Das berühmte, aus dcm 14. Jahrhundert stammende Gnadenbild „Stern des Meeres" in der Frauenkirche zu Maastricht in Holland (Atlantic). men. Wenn es hoch hergeht, -stellen die Leute noch ein Heiligenbild und ein paar Blumen darauf. Die Zeit für die heilige Messe war auf 8 Uhr festgesetzt. Um 7 Uhr bin ich schon bereit und warte auf die Leute. Wer niem-a-nd läßt sich noch blicken. Erst einige Minuten -vor 8 Uhr kommen die ersten. Wir begrüßen uns, dann ziehe ich mich zurück mit der Bemerkung, daß ich nun bereit sei, die Beichten ab-zrmeh-men. Ich setze mich aus einen Stuhl und die Beichtenden knien sich neben mir auf den Boden. -So höre ich Beicht, bis keiner mehr kommt. Hierauf gebe ich mit einem -Glöcklein ein Zeichen, daß nun die heilige Handlung beginnen soll. Vor der heiligen Messe zähle ich noch einmal jene, die zum Tische des -Herrn treten -wollen, damit ich weiß, wie viele Hostien ich konfekrieren muß. Zelebrieren muß ich gewöhnlich ohne Ministranten, was wir -in -der Mission tun können. Nur selten gelingt es mir, einen Katholiken aufzutreiben, der ministrieren kann. -Während der heiligen Messe halte ich eine Ansprache in Form einer Christenlehre, weil mich die Erfahrung gelehrt hat, daß die Leute Kate-chismuswahrhei-ten am meisten ^benötigen und derartigen Vorträgen auch mit Interesse folgen. Doch, -wenn ich dann die Zahl der Anwesenoen überblicke, muß ich zu meinem Leidwesen sehen, daß viele nicht.erschienen sind. Manche von ihnen sind wirklich verhindert, wie z. B. solche, die bei der Regierung angestellt und zur bestimmten Zeit Lei der Arbeit sein müssen. Andere waren zu faul, um zur rechten Zeit aufzustehen. Wieder andere sind mit der Zeit religiös gleichgültig geworden. Unwissenheit, schlechtes Beispiel, das Lesen schlechter Bücher, der Verkehr mit Andersgläubigen usw., sind die Ursachen ihrer Gleichgültigkeit. Da braucht es viel Klugheit, Geduld und Gebet, um sie wieder auf den rechten Weg zu bringen. (Fortsetzung folgt.) Der Fischer von Karange.* Von Josef Albert Otto, S. J. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) „Soll ich ein Geschichtchen erzählen?" „O ja, Mutter, o ja!" jubelten die beiden. „Vom Jrimu, der die Menschen mit den Hütten verschlingt!" „Und aussieht itoie ein Leoparde mit neun Schwänzen und kleine Mädchen stibitzt!" neckte -der Bruder. „Es war einmal ein Mädchen, das immer brav und artig der Mutter hals ..." „. . . dann hieß es sicher nicht Dessalo!" roars der boshafte Daringo dazwischen, ivoraüf die Schwester ihm ein zweites Stück Bananenschale an den Kopf warf, das er diesmal aber geschickt mit der Hand abwehrte. „Eines Tages ging das Mädchen Wasser holen. Da kam der Jriinn und entführte das Mädchen, um sie zu seiner Frau zu machen. * Verlag Herder, Freiburg im Vvelsgau. Immer höher ging der Weg den Berg hinan. Endlich kamen sie an einen Felsen, der sich ans ein Wort des Jrimu austat. Dort hauste dills Untier und verzehrte die Menschen, die es auf seinen Streifzügen erbeutet hilltte. Seiner Frau aber gab er gemästete Schafe und Ziegen, damit sie recht fett werde, .um sie später zu verspeisen. Da ihm aber die Bewohner des Dorfes nachstellten, fiel das Ungeheuer eines Nachts über sie her, und fraß alle Menschen und Tiere und das ganze Land. Nur die Mutter des entführten Mädchens entfern und ihr kleines Söhnchen, das sie aus dem Rücken trug ..." „. . . bst! Mutter!" flüsterte Daringo dazwischen. „Sie schläft. Ich habe ihr eben die Banane aus foer Hemd genommen, und sie hat nichts gemerkt. Dessalo, Schwester-lein! Schau mal, was ich hier habe!" stieß er sie an. Dessalo schrak zusammen und schlug die Eine Messe in den Umnlbcm Brasiliens. — Italienische Kapuziner arbeiten als Missionäre unter den Indianern von Hoch-Soliinoes in den Amazonasgebieten Brasiliens. Früher war dort der Kantschuk-gewinn die Quelle großen Reichtums und großen Verkehrs, heute in der Zeit der wirtschaftlichen Krise fristen nur noch wenige halbzivilisierte Stämme ihr Leben dort. Den Missionären bietet das meist unerforschte Land ein weites Feld nicht bloß für ihre apostolische Arbeit, sondern auch für Studien der verschiedensten Art. Diese Holzschnitzereien bezeichnen die Stelle auf der zu Neu-Kaledonien gehörigen Pinieninsech wo im Jahre 1848 zum erstenmal die hl. Messe für die Eingeborenen gefeiert wurde. Das Vikariat Neu-Kaledonien mit einem Flächeninhalt von 18.000 qkm zählt über 25.000 Katholiken, die von Maristen-Patres betreut werden. Angen' auf. Alles lachte. Dann erzählte die Mutter weiter: „Der Knabe wuchs und wurde stark. Und die Mutter flößte ihm das Verlangen nach Rache ein. Als der Knabe mit seinem Bogen das erste Tier erlegt hatte, einen kleinen Sonnenvogel, sprach er: ,Jch habe den Jrimu .getötet!' imb legte seine Beute stolz der Mutter zu Füßen. So erlegte er mit wachsenden Kräften immer größere Tiere bis zum Elefanten. Aber die Mutter belehrte ihn jedesmal, das sei noch nicht der Jrimu. Da machte sich der Jüngling eine Unmenge Pfeile mit eisernen spitzen und suchte den Jrimu vor seinem Felsen auf. Verächtlich nannte das Ungetüm die Pfeile, die schon seinen ganzen Leib spickten, Stechfliegen und kam näher, um den kühnen Schützen zu verschlingen. Da gelang der tödliche Schuß in den Kopf, und fterbenb flehte der Jrimu, ihm keine Haare ■ auszureißen. Das tat aber der Held selbstverständlich, und mit jedem Haar kam ein Mensch oder ein Tier zum Vorschein, die das Ungeheuer gelfressen hatte. Beim letzten Haar öffnete sich plötzlich der Felsen, und jubelnd stürzte das befreite Mädchen ihrem Bruder in die Arme." So schloß die Mutter und schaute sich, plötzlich um, da sich jenseits dler Hecke ein seltsames -Knacken Höven ließ. „Gelt, Daringo", fragte Dessalo schläfrig, „wenn der böse Jrimu kommt und mich fressen will, dann 'wirst du mich'. wieder befreien?" „Freilich", entgegnete Däringo. und schaute seinem Schwesterlein Tn'ftig in die schönen Augen. „Ich werde ben Jrimu mit Pfeilen spicken, bis er aussieht wie ein Igel und mir mein Schwesterlein wieder . . ." Noch hatte Daringo das Wort nicht ausgesprochen, da krachte im Nachbarhof ein Schuß. Ein furchtbarer Lärm hob an. Die Sklavenjäger hatten ihr Wild erreicht. „Jrimu, Jrimu!" schrie Dessalo entsetzt und klammerte sich an den Bruder. Die umstehenden Weiber hörten bien Namen des grausigen Gespenstes, und eine wahnsinnige Todesangst befiel alle. Da nützte kein Schreien und Weihren. Wohl griffen einige beherzte Frauen zu alten Lanzen und Beilen und Feuerschieiten, als erste Fumbos Frau. Einer Heldin gleich kämpfte sie für ihre Kinder. Da — ein Dolchstoß in den Rücken, und sie brach zusammen. Es war Muangas Dolch. Rasch riß der Zauberer die jammernden ®mber von der sterbenden Mutter, um sie aus bent Getümmel zu retten und draußen in Sicherheit zu bringen. Die Araber waren bald Herren der Boma. Was sich gewehrt, lag niedergemetzelt auf Hof und Weg. Die wenigen Wachtposten und alten Krieger tourben erschlagen oder gebunden. Das Schwert der Araber hielt grausige Ernte. Muang'0 warf noch' schnell einige brennende Holzscheite in die umliegenden Hütten, unb gierig leckten und züngelten die Flammen und Fläinm-chen an den trockenen Dächiern empor. Dann ging es wieder nordwärts den Berg hinan. Lange Stricke am Hals, zogen die jammernden Weiber und Kiirder durch die zerstörte Heimat. Zur Seite ritten die Araber und trieben mit sausenden Nilpferd-peitschen das Menschenwild zur Eile. Das war die Rache des Zauberers. 4. Fumbos Plan. „Seltsam", flüsterte Fumbo seinem Bruder Kiringo zu, einer jungen und sehnigen Krieger-gestalt, „schon neigt sich der -Mond hinter den Wäldern, und die Sonne wird aus der Steppe aufsteigen, und noch ist keine Spur der Massai zu finden!" „Der Weg ist weit", entge-gnete Kiringo. „Die Herden und die Schatten der Nacht haben die Schritte der Diebe gehemmt." Pfarrkirche für die Bewohner bort Palawan. — Palawan, das westlichste Eiland der Philippinen, liegt langgestreckt und schmal in der Richtung bon Nvrdvsten nach Südwesten im Ozean gerade nördlich bon Borneo. Als einziges Gebiet der Philippinen untersteht es der Kongregation der Propaganda und wird bon den spanischen Augustinern beireut. Sieben bon den dreizehn Millionen Bewohnern der Philippinen sind Katholiken; trotzdem kann man bei den völlig unzureichenden Seel-soigekräften und dem Vorhandensein bon Millionen bon Heiden und Moslim von einem wirklichen Missionsland reden. „Ist möglich. Mich- wundert nur, baß in dieser Nacht die Rinder -das Brüllen verlernt haben, sonst hätte man sie sch-on längst hören müssen. Weißt du, Kiringo, ich traue dem Zaub-erer nicht, ©ein Benchmen gestern abend war zu verdächtig. Ich wollte, wir wären im Dorf geblieben. Doch, da sind itoir an der Lichtung, wo wir den Morgen erwarten wollen." Die beiden traten zur Seite und ließen d-ie -endlosen Reihen d-er schweigenden Krieger an sich vorüberziehen. „-Hast du Muango unter den Kriegern nicht -gesehen?" fragte Fumbo. „Nein, -auch Marischu vermisse ich. Er schien am Abend sehr müde. Wahrscheinlich ist er und- der Zauberer mit einer Abteilung Krieger zurückgeblieben und wird bald nachkommen." Die Lichtung lag auf einer Berghöhe und bot bei Tage -eine prachtvolle Fernsicht in -die Steppe und rückwärts hinauf auf -den Kibo. Drunten am Fuße d-es Berges rauschte der. Huna. Nur an -dieser Stelle führte eine -für Herden gangbare Furt durch d-en Fluß. Man fand weder -Spuren von Menschen noch von Tieren, ein Zeichen, daß die Massai von ihrem Raubzug noch nicht zurück tonten. Um aber ganz sich-er zu sein, schickte Fu-mbo seinen Bruder mit einigen Kriegern ins Tal hinunter. Sie sollten das Lager -der Massai an dem Zusammenfluß des Huna und Mue auskundschaften und sich nach den Räubern umsehen, o-b sie vielleicht auf einem -anderen Wege ins Lager zurückgekehrt seien. Eine andere Abteilung Krieger, -seine besten und gewandtesten Leute, hatte Fumbo gleich- nach- -dem Ausmarsch aus d-er Boma vorausgeschickt. Sie sollten im Eilmarsch bis zum Huna gehen und dann an beiden Ufern in breiter Front den Fluß hinauf -den Feinden entge-genziehen. „Die Massai werden die Hauptmacht ihrer Krieger in d-er Nachhut haben", dachte F-umbo, „weil sie -eher eine Verfolgung er-warten müssen als eine Überrumpelung von vorne. -Mit der schwächeren Vochut werden meine Krieger schon fertig werden. Und bis die Nachhut in der Dunkelheit auf dem Kampfplatz ist, werde ich mit meinem ganzen Heere zur Stelle sein." H-st 5 Stern der N e s; e r Missionsschwestern zu Pferd in den Wäldern Kolumbiens. — Eine Gruppe Karmeliterinnen veranstaltet eine Neugründung in den Missionen vo.n Urabu in Kolumbia (Südamerika). Bei der zerstreut lebenden Bevölkerung stehen in Kolumbia der Missionierung besondere Schwierigkeiten im Weg. Bei einer Katholikenzahl von 8,000.000 gibt es immer noch 500.000 Einwohner, darunter 60.000 halbwilde Indianer, die der Bekehrung harren. Zum Glück hat das gut katholische Land zahlreiche Missionskräfte zur Vcrsügnng. Die Nachtstunden gingen vorüber. Schon zeigte sich fern am Horizont der Rand der Sonnenscherbe. Fnmbos Angen suchten die weite Steppe ab. Von den Massai keine Spur! ; „Sieht Fuimbo dort die lange Schlange, die sich durch die Ebene schlängelt?" fragte ein Krieger und deutete mit der Hand aus einen schmalen Streifen, der sich langsam gegen ©üben bewegte. „Es wird eine Karawane sein, welche die kühlen Morgenstunden zum Marsche ausnutzt", entgegnete der Häuptling, aus seine Lanze gestützt. „Aber Fnmbos Auge sieht kein Vieh bei ihnen. Es werden also keine Massai sein!" Mnango war immer noch nicht auf der Lichtung eingetroffen, lind Fnmbos Argwohn wuchs mit jedem Augenblick. „Häuptling, schau! Da oben! Rauch!" schwirrten mit einem Male hundert Stimmen durcheinander. Ein leichter Wind hatte die Morgennebel, die aus den feuchtkühleil Wäldern und Schluchten des Kilimandscharo aufstiegen, verweht. Klar hob sich die leuchtende Kuppe des Kibo und sein dunkler Gevatter, der Kima-Wense, von dem blauen Morgenhim-mel ab. Fnmbo runzelte die Stirn. Was bedeutete das? Zahllose Rauchsäiilen stiegen fast lotrecht in die Höhe. Lag dort nicht Kilema? Eine seltsame Unruhe befiel ihn, und ein geheimnisvolles Etwas schnürte ihm die Kehle zu. Da stürzte Kiringo mit seinen Kriegern ans die Lichtung: „Weit und breit ist kein Lager und nicht eine einzige Spur Don Massai zu sehen. Aber da oben in Kilema steigt Rauch auf." Die Leute hatten noch nicht ausgeredet, da kam ein kleiner Trupp Schwarzer an und rief schon von weitem:. „Muango geflohen! Auch Marischu ist fort!" „Und ihr?" fragte Fumbo hastig. „Wir vermißten ihn plötzlich und auch Maliombo, der ihn bewachte. Wir kehrten lim und fanden im Gebüsch Maliombos Leiche. Muango war fort." „Krieger", rief da Fumbo mit bebender Stimme über die Lichtung, „Männer von Kilema! Ihr seht den Rauch! Der kündet nichts Gutes. Muanga hat uns betrogen. Der Meineidige Hat den Nungu belogen und eure Hütten in Brand gesteckt!" Ein Wutgeheul ließ die Luft erzittern. Eilends brachen alle auf, heim nach Kilema. Unterwegs trafen auch die Krieger ein, die Fumbo den Huna hinauf geschickt hatte. Auch sie konnten keine Massaispurcn entdecken, fanden aber die Leiche Marifchus mit durchschnittener Kehle. Die Kopfbinde, die ihm Muang-a angelegt hatte, war beim Niederfallen abgestreift. Wohl fand sich in den Haaren geronnenes Blut, aber keine Wunde konnte festgestellt werden. Jetzt war es klar: Muanga hatte ein Schandtat vollbracht und den lästigen Mitwisser ermordet. Jetzt verstand Fumbo auch, warum der Zauberer so verdächtig eilfertig den Kopf seines Sklaven verbunden hatte. Erregung und Erbitterung, quälende Unruhe und bange Erwartung, daß sich in Kilema das testete Geheimnis enthüllen werde, spornte die Leute an. Alle Müdigkeit von den Strapazen der vergangenen Nacht war vergessen. In wilder Hast stürmten sie voran. Fumbo erhob sich von der Leiche seiner Gattin. Gesenkten Hauptes umstanden den Häuptling die Krieger. Auch sie hatten das Liebste verloren. Kein Haß, kein Stolz, unsagbares Weh lag in den tränenzitternden Augen des Häuptlings. Die Gattin tot. Erschlagen von Akörderhanid. Und seine Kinder, Daring-o, Dessalo, sein Sonnenvögelchen, entführt von S-klavensägern. So hatten es ihm die wenigen Weiber und Männer erzählt, -die dem Blutbads entgangen waren. String o faßte des Bruders Hand: „Bruder, laß uns den Arabern nachsetzen und die Kinder retten!" „Ja, ja! Dang:, Wangi!" rief man von allen Seiten. Fumbo schüttelte traurig den Kops. Dann stieg er auf eine kleine Anhöhe und winkte Schweigen. „Männer! Groß ist das Leid von Kilema. Die Hütten sind Asche. Die Frauen und Kinder stud Leichen und Sklaven. Wohl sind unsere Füße schnell und stark unsere Arme. Aber verfolgen können wir die Araber nicht." In einer indischen Missionsschule. — Einheimische indische F-rmiziskanermiien leiten die Schule in der katholischen Ortschaft Maryabad sDiözcsc Lahore, Indien). In Lahore hat die Kirche unter den „Churas" besondere gori-schritte gemacht. Diese stehen außerhalb der Kasten und werben auch „heruntergesetzte Klasse" genannt. 1,200.000 ihrer Art befinden sich in der Diözese zerstreut über 40.000 Städte und Dörfer, m & 73 ©tern „SBdje, wehe!" ßk.m, mir Sirnem Richt, Feindliches SaMS trennt uns von ihnen. -Ostwärts find ße gezogen Wer Sen Sumi. Wie wird weit Seit gejubelt hüben, als man unsere Kranen und Kinder sich notier der Peitsche Set Araber Mhntmem sah!" „Wehe, wehe! D Mia, o Mutier!" „SEmner, Brüder! Wir Simen ihnen »cht nach. Wir Srfen unser Land nicht much einmal von Kriegern entblößen. Auch wrSemi die Seite am finimi mis den Durchgang verwehren." JÖ Ria, o Mutter! Wehe, »ehe!" „Rein, ihr Brüder! Der Rachbar wird eich neue Frauen geben und — Fnmbo erneu neuen Häuptling." „B Mutter, was ist das? Einen nimm HWptling?" „Ja, ihr Männer! Siringo soll eurer Hdchtliwg fein!" JQ Rua, welche Kunde!" „Bruder, seht den Sbv Sort often, er hat noch feinen Kima-Wense, Aber Fmndo hat feine Gattin mehr. Seine Kinder sind entführ! als Sklaven. Und darum miß Fnmbo pr Küste gchen «itf den Spuren feine» Urahnen Rongvma aus dem Geschlechte der Wakilindi, den einst vom großen Meer der Pangani-Fluß landeinwärts trug, riMvärts-faiifenS, weil er es befahl. Seit wohl! Fumbo hat gesprochen!" Wl>Mch««N foult) Reger Usuli« Jchqcha Rz«iM *i tzmiA, die L«W» üms Sjomg®*, 8«Mw«»r tefaiini H«M»NA (liswip «hielt mm verMoßemem 8, äs®S SMS» 'te Smmdittrmree $e Hmwi. Mit feine« 5 K«r«e-Ktedßtöjta» Jetzt HimteiniiMkm eit L>« Spitze mul» IHM »ehr naper mit stnemzer Siamfitt «US dim mfcrofe La«l» SSemS-l | Der Diener Gottes Daniel Combom. ' Fortsetzung.) 21. Leuchkknder Glaube. Comiboni hat die von allen nuifgegeSenc Sudanmiükon wieder znm Leben erweckt imd beten künftige Entwicklung- durch feine Veroneser Gründungen sichergestellt, ©o hoch auch diese missionarischen Verdienste zu werten find, so beruht m ihnen doch keineswegs die eigentliche Große unseres Helden. Von entscheidender Bedeutimg ist die geistige Haltung, die fernem Wirken den Austrieb verlieh. Schon die Tatsache, daß er fein ganzes Leben Unentwegt und unbeirrt einer so riesig schweren, allgemein abschreckenden. Ausgabe widmete, beweist zur Genüge, daß er sich nicht von irdischen Beweggründen leiten ließ, sonder» vom '(Seifte des Glaubens, jenes siegreichen Wankens, der die Welt überwindet. Ans feinem indem,, oft umfangreichen Briefern spricht einte tief» religiöse Gesimumg, eine in ielenMgptei® Glauben wurzelnde Verstandes» nmd Ml» lensrichtung. Rur ein von der Gnade ge» »eitetei Herz tonnte trotz zohl«icher SE|» erfolge die unglücklichen »Sohne Chams mit solch opferbereiter, nie. veiPegernder Siele umfangen. Hervorragende Manner, die Cornbonis Tätigkeit vorurteiMos prüften, gewannen die ttBergengnng, daß heilige,, nbernatürliche Kräfte fein mühseliges Apostolat trugen und putzten. Der Bischof rnnd All die tontfemt Missivns-schwestern, die so segensreich unter den Indianern Chiles wirken, wie es unser Bild im Ausschnitt zeigt, sind durch die kirchen- und missionsfeindlichen Dekrete der chilenischen Kommunisten gefährdet. Von den zwei Mifsionsgebieten, die dort unter der Propaganda stehen, interessiert uns vor allem das Vikariat Arau-kanien, wo fast 40 bayrische Kapuziner-Missionäre und 80 Missionsschwestern,, von denen auch die überwiegende Mehrzahl Teutsche sind, eine blühende Mission von niehr als 2 Millionen Seelen betreuen. spätere Kardinal Massaja schrieb ihm ein* mal: „Wissen Sie, Laß ich. Sie nicht wegen Ihrer schönen Erscheinung liebe, sondern wegen Ihres großmütigen, von der Gottesliebe verzehrten Herzens." Die tiefe Religiosität, die schon dem Kinde Com-6oiiti eigen war, hatte sich mit den Jahren immer schöner und Iröftigei entwickelt. Rach Empfang der höheren Weihen war es vor allem das Brevier, das in seiner Seele die Glut der Andacht nährte. Deshalb unterließ er selbst aus den mühevollen Wüstenreisen nur dann das Abbeten der Tagzeiten, wenn eine wirkliche Unmöglichkeit vorlag. Mm 21. Marz 1878 betete er nach einem ITstündigen Ritt in der Tropensonne am Abend beim Schein einer Kerze noch das ganze Offizium. Beim Breviergebet wollte er auch ebenso wenig gestört werden wie bei der Danksagung nach der heiligen Messe, die er zuweilen bis auf eine Stunde ausdehnte. Seine bevorzugten Andachten waren jene zum göttlichen Herzen Jesu, zur lieben Gottesmutter und zum hl. Josef. Jede Unternehmung überlegte er zuerst im Gebete. Der Besuch der heiligen Statten Palästinas löste in seiner Seele die zartesten Empfindungen der Hingabe an den göttlichen ©rtßfer aus. Zwei Rächte verbrachte er wachend und betend im Grabesdom zu Jerusalem und eine Macht in der Geburts-kirche zu Bethlehem. In einem Briese an seine Angehörigen schreibt er: „Als ich an dem Orte der Kreuzigung stand, mußte ich heftig weinen und mich ein wenig entfernen. Dann küßte ich mehrmals die geweihte Stelle, indem ich zu mir sagte: Mas ist der Ort, toa Tod und Hölle unterlagen, wo das große Opfer vollzogen und ich erlöst wurde' . . Won ganzer Seele verabscheute er die liberale Geistesrichtung, die zu jener Zeit in Italien herrschte, so daß er mehrmals wegen seiner kindlichtreuen Anhänglichkeit an den Statthalter Christi Anfeindungen ausgesetzt war. Im Jahre 1865 konnte er nicht von Bologna ans über,Rovigo in das venezianische Gebiet einreisen, sondern war gelungen, umzukehren und die Straße über Verona zu wählen. Mit Bezug auf dieses Vorkommnis schrieb, er an Dr. Mitterrntzner: „Welchen Trost gewährt es doch, Werfolgungen zu leiden, weil man Papist ist! Diese Freude entschädigt für jedes Mißvergnügen." Während er im Jahre 1868 zu Kairo weilte, erhielt er die Nachricht, daß er von der piemontesischen Regierung, die sich damals, gerade anschickte, dem Papste den Kirchenstaat wegzunehmen, mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet worden sei. Am 4. Juni schrieb ihm Kardinal Barnabo, diese königliche Auszeichnung müsse zurückgewiesen werden. Einer solchen Mahnung hat es bei dem Unsern nicht bedurft. Denn schon am 25. Mai konnte er dem KaMnalpräfekten mitteilen, er habe das Diplom dem italienischen Konsul in Kairo zugestellt. Der Brief des Dieners Gottes und das Schreiben des Kardinals hatten sich gekreuzt. Gleichzeitig veröffentlichte er in der Zeitung „Unitä Cattolira" eine Huldigungsadresse an den Papst, worin cs heißt: „Die wahren Priester Christi müssen in diesen wirren Zeiten auf alle Weise itior den Gläubigen und der Welt die gesunden Grundsätze offen bekennen, sowohl um dem eigenen Gewissen gerecht zu werden als auch um den Gläubigen ein gutes Beispiel zu geben . . . Besser ist es, mit Dir, Heiliger Water, zu leiden, als sich mit der Welt zu freuen. Mit Dir Kreuz umih' Trübsal zu erdulden, ist tausendmal schöner und süßer als seide weltliche Auszeichnung und irdische Gunst . . Ein so feierliches und öffentliches Bekenntnis der Treue zu dein damals von Feinden umringten Oberhaupt der Kirche ist um so höher zu werten, als selbst ein Teil des Klerus der liberalen Geistesrichtung Rechnung trug. Zu gleicher Zeit, wo Comboni die Ordensauszeichnung zurückwies, nahm einer. seiner ehemaligen Mis-sionAgefährten sie dankend an. Es entspricht ganz der inneren lüberzengung des Unfern, datz er Anordnungen und Erlässe des Heiligen Stuhles, die ihn und sein Werk Betrafen, mit vorbildlicher Genauigkeit, j-a «fast Ängstlichkeit ausführte. „Kch hübe", sagte er, „meinen Willen, mein Leben und meine Person dem Heiligen Stuhl verkauft, das heißt, dem Papste, dem Kardinalpräsekten und deren Vertretern. Mein ©treBen zielt dahin, unter ihrer weisen Führung zu arbeiten, und ich möchte sagen, auch Blind zu ar-ibeiten. Wenn ich die ganze Welt Bekehren könnte, würde ich darauf verzichten, falls es gegen den Willen und die Autorität des Apostolischen Stuhles geschehen sollte." Daher freute er sich auch, wenn in einer ihn Berührenden Angelegenheit die Entscheidung des Heiligen Stulhles angerufen wurde; denn er sah im Papsttum „die von der Vorsehung geschaffene Oase, wo die Wahrheit und die Gerechtigkeit eine Zuflucht finden", ©lese Liebe zum Statthalter Christi hat ihm aber nicht nur manche Verfolgungen eingetragen, sondern einmal auch das Leben gerettet. Es war im Herbst 1860. Unser Missionär weilte in seiner Heimat Limone. Von dort innßte er eines Tages nach Verona oder anderswohin reisen. Er wollte dazu das von Riva kommende Dampfboot benützen. Kaum hatte er das Schiss betreten, so merkte er, daß er sich in einer papstfeindlichen Gesellschaft befand. Die Reisenden trugen weingefüllte Korbflaschen und Eßkörbe bei sich und gaben an, es gelte, die Besitzergreifung der päpstlichen Stadt Ancona durch die italienischen Truppen festlich zu begehen. Wie von einer höheren Macht erleuchtet, sprach Comboni zu sich selbst: „Darf ich mit Leuten reisen, die die Beraubung des Heiligen Stuhles zu feiern gedenken? Jeder, der mich sieht, muß den Eindruck gewinnen: dieser katholische Priester und Missionär steht auf seiten der Kirchen- und Papftseinde. Das darf niemals geschehen." Und sogleich verließ er das Schiff, das seine Fahrt fortsetzte. Als es die Mitte des Gardasees erreicht hatte, erfolgte plötzlich eine Explosion des Kessels. Unmittelbar darauf begann es zu sinken, und 44 Personen fanden ihr Grab I,# Nur eine von den bieten gewerblichen Missionsschulen von Indien und der ganzen Welt wird hier gezeigt: junge Inderinnen werden in der Kunst der SpitzenMppelei rimerrichtet. Jüngst wurde in Bombay eine katholische Kunst- und Gewerbeausstellung abgehalten. Wenn der erste Zweck der Ausstellung war, Absatzgebiete für die Erzeug-uisse der Missionen zu finden, so sollte noch auch dem Publikum vor Augen geführt werden, wie die Katholiken »m-arbeiten an dem allgemeinen Fortschritt deS Landes und durchaus nicht ihrer Stalten entfremdet werden Wir haben hier eine Webstube in der Missionsschule Bon Mendez y Gualaquiza (Ecuador) Bor uns. Sie wird von Salesianerschwestern, die sich nach der Muttergottes Bon der immerwährenden Hilfe benennen, geleitet. Die Mädchen sind aus dem Stamm der Jivaros, die bis in die jüngste Zeit als wilde Krieger und Kopstäger galten. Die Salesianer haben sie großenteils gezähmt und die Katholiken haben bereits das achte Tausend erreicht. „Die Jivaros", schreibt ein Missionär, „legen ihre Ortschaften jetzt immer in unserer Nähe an. Sie bitten um Schulen und religiöse Unterweisung ihrer Kinder." in den Wellen. Ein Denkmal am Strand von Limone erinnert noch heute an das furchtbare Geschehnis. Comboni lebte aus dem Glauben. Ost vernahm man aus seinem Munde die Worte: „Alles für dich, o Herr! Alles für die Bekehrung der Neger." In einem seiner Briefe heißt es: „Wir arbeiten für Gott; deshalb stellen wir alles Hm anheim. Unser Werk gründet sich auf den Glauben. Nicht viele, auch unter den Gutgesinnten, verstehen diese Sprache; die Heiligen jedoch verstanden sie; und die allein sollen uns als Vorbild dienen." Als er im Jahre 1865 in Paris die Nachricht empfing, daß er aus dem Institut Mazza ausgeschlossen worden sei, schrieb er an seinen Freund Bricolo einen Brief, in dem sich die Gesinnung eines Heiligen offenbart: „Der Umstand, daß ich trotz meines noch nicht vorgerückten Mters zur Abwicklung heiklerGeschäfte viel reisen muß, liefert Übelgesinnten einen willkommenen Grund, Anschuldigungen gegen mich zu erheben, ohne daß mir die -Möglichkeit gegeben ist, mich zu verteidigen. Allein Gott, der Zeuge meines Geistes, Willens und Herzens, wird meine Rechtfertigung übernehmen oder mir die nötige Leidenskraft schenken . . . Daher umfange ich .seinen Ratschluß und schweige. Ich werfe mich in die Arme der Vorsehung und opfere mich Jesus, dem Gekreuzigten, und Maria, der Königin der Märtyrer, auf. Auf ihre heiligsten Herzen setze ich meine ganze Hoffnung; sie haben für die Gerechten und Sünder gelitten; sie werden auch für mich liebreichste Sorge tragen. Ich aber werde eine lebhafte Erkenntlichkeit für jene an den Tag legen, die mich verfolgen, und für sie alle beten. Es ist schon ein gutes Vorzeichen, wenn Gott zuläßt, daß man in dieser Welt viel leidet; denn um so weniger braucht man in der andern zu leiden. -Sturme stärken. Vielleicht will Gott, daß ich wegen meiner Missionspläne Leiden erdulde, um desto -fester -gegen die Schwierigkeiten zu kämpfen, die sich deren Ausführung entgegenstellen. Sollte aber i@ott die Verwirklichung meiner Absichten nicht wollen, so werde ich doch Trübsal und Erniedrigung als Sühne für meine -Schuld annehmen. Möge Gottes Wille jederzeit unib in allem geschehen. Stets will ich iäjn darum' Preisen . . ." Im folgenden Jahre stand Comboni mit seinen Afrikaplänen tatsächlich ganz allein. Das Institut Mazza lehnte nach dem Tode seines Gründers jeöe Missionstätigkeit ab. Der seraphische Orden zog sich nach schweren Verlusten vom Sudan zurück. Der Missionsversuch des heiligm-äßigen P. Ludwig -da Casoria mißglückte gleichfalls. Niemand zeigte inchi Lust, für die Nilmissionen einen Finger zu rühren. Und dennoch gibt der Unsere feine Pläne nicht auf; fa -er geht -entschlossen ans Werk -und versucht die. Gründung eines neuen Instituts zur Rettung Afrikas. Nichts kann er sein eigen nennen als die innerste Überzeugung, daß. er nach Gottes Willen für Afrikas Wiedergeburt arbeiten müsse. „Ich halbe", schreibt er 1867 an Canossa, „ein unzerstörbares Gottvertrauen. Für Gott allein Mist ich arbeiten, leiden, sterben. Die Fehlschläge, Schwierigkeiten, Kreuze bezeugen, daß unsere Unternehmung -Gottes Werk ist. Das Senfkörnlein wird unter Disteln und Dornen emporwachsen, weil der himmlische Gärtner es -pflegt und schützt." Hinsichtlich der zeitlichen Mittel setzte er sein volles-Vertrauen auf den heiligen Josef und meinte: „Der hl. Josef hat einem klaren Kops, ein gutes Herz, eine geschickte Hand; er macht niemals Pleite. Er ist ein Edelmann und. -das Vorbild eines gerechten Verwalters." Beim Abschied von einigen seiner Schwestern, die in die Mission reisen sollten, sagte er scherzend: „Ich habe -euch mein ganzes Geld geneben. Nun muß ich wieder hingehen und den hl. Josef am Barte nehmen." An Sempianti schrieb er: „ISBemv Sie sich Ihrer selbst entäußert haben, so müssen Sie im Vertrauen aus Gott «stets ruhig bleiben; denn Sie «sind nur dessen Werkzeug und. Hanswurst. Und wenn Sie auch «blindlings Schläge erhalten, so harren Sie nur getrost aus! Wir haben jetzt einen furchtbaren Kampf gegen den bösen Feind zu «bestehen, der wohl merit, daß er bald aus Afrika abziehen mutz . . . Das «Gottvertrauen! Wie selten findet man es auch bei frommten Seelen! Sie reden Mar vom Wertrauen, stellt sie aber Gott aus die «Leidensprobe, so «wird ihr «Mangel an Vertrauen offenkundig. Man kennt eben den Heiland zu «wenig, nnb «darum liebt man ihn auch zu wenig. Würde man Jesus Christus wahrhaft kennen und lieben, so «wäre man imstande, Berge zu versetzen. Ich schreibe Ihnen «dieses, um «Sie zu einem bedingungslosen «Vertrauen auf Gott, «die Madonna und d«en hl. Josef aufzumuntern . . ." Der unzerstörbare Glaube an die Hilfe «von .oben «hielt indessen Comboni nicht davon ab, unverdrossen neue Wege zu suchen und neue Mittel zu ersinnen, um die finanzielle Grundlage seiner Werte zu festigen, als o«b deren «Existenz von seiner Tätigkeit allein abhinge. Deshalb durchwanderte er als Bettler für Christus ganz «Europa, «deshalb unterzog er «sich allen mit den Werbe- und Samm-el-reisen verbundenen Mühen und Demütigungen, indem er auch in «dieser Tätigkeit einen Teil seines Apostolates erblickte. In der .Mission ging sein Streben dahin, durch «Errichtung von Werkstätten und Anlegung von «Ackerbaukolonien den Unterhalt d«er Neubekchrten sicherzustellen. «Auch bei den leid«vollsten Anlässen erfuhr sein «Gottvertrauen keine «Einbuße. Würbe ihm «der Tod eines «Missionärs oder einer «Schwester gemeldet, so Pflegte er, die Augen zum Himmel erhebend, zu sprechen: „Gottes Wille «geschehe! Der Herr «wird andere senden; er «kann alles. Mut! Beten wir!" In harten Prüfungen tröstete er sich «mit dem «Gedanken an den «Himmel. Wenn er «vom ewigen Leben sprach, verriet sein «flammendes Antlitz die innere Freude seiner Seele. Einen Monat «vor seinem Tode schrieb er seinem Vater zu dessen «Geburtstag: Missionszöglinge von Mariamihill in Süd-Afrika Beim Stricknnterricht. „Heute habe ich für «dich die heilige Messe gelesen; aber weder für dich noch für mich bete ich um ein längeres Leiben. Wozu sollen «wir auch in diesem Lande der Sünde und der schlimmen Zeiten uns viele Jahre wünschen?" «Das «klang «wie ein «Echo des Apostebwortes: „Ich verlange aufgelöst und bei Christus zu sein." (Fortsetzung folgt.) Amschau. Rom. («Weihe e i n h ei m ischer B i-s ch ö f e.) Aus Anlaß und in Verbindung mit dem Jubeljahr «wird sich am kommenden Dreifaltigkeitssonntag, «dem 11. Juni dieses Jahres, im Petersdom eine ergreifende Feier abspielen. Der «Papst, will persönlich 5 Mitgliedern des einheimischen Missionsklerus aus drei verschiedenen Nationen des fernen «Ostens die Bischofsweihe erteilen. Drei der Auserwählten sind Angehörige des Reiches der Mitte: zu ihnen gehören Msgr. Joseph Fan, der neue Apostol. Vikar von Tsining (in der Provinz Shansi), Msgr. Matthäus Ly, ernannter Apostolischer Vikar von Iachow (in der Provinz Szechwan) und Msgr. Joseph Ts'oei, der neue Apostolische Vikar von Uungnien (in der Provinz Hopei), sämtliche Chinesen. Der zum Koadjutor des Erzbischofs von Verapoly (sndl. Vorder-inüien) ernannte Msgr. Joseph Attipetty ist Inder und der zum Koadjutor des Apostolischen Vikars von Phat-Diem (Hinterindien) ansersehene Msgr. Johannes 83. Tong Annamite. Asien. Merkwürdige Rettung (Ningpo). — Der chinesische Küstendampfer „Hsin-Ning-Tai", der den Dienst zwischen Ningpo und Haimen versah, ist am 13. Jänner eine «Stunde vor der Mündung des Pong bei Ningpo mit Mann und Maus untergegangen. Am 13. Jänner sollte er. in Ningpo ein- treffen. Die ursprüngliche Annahme, er sei von Piraten aufgegriffen worden, wich bald der traurigen Gewißheit von dem entsetzlichen Unglück, wie es seit Menschengeden-ken an der Küste von Chekiang nicht erlebt wurde. Der „Hsin-Ning-Tai" hatte eine Besatzung timt 140 Mann und über 300 Passagiere an Bord, darunter zwei protestantische Missionäre. Der Hergang des Unglückes selbst wird wohl immer im Dunkeln bleiben. Das schon alte Schiff hatte eine außerordentlich hohe Ladung Orangen und Reis. Am Tage selbst wütete in der Gegend ein heftiger Schneesturm. Vor Jahresfrist war der Dampfer von Seeräubern angehalten worden. An Bord befand sich ein Priester 'des Apostolischen Vikariates Taichow. Siitr durch die Geistesgegenwart eines katholischen Matrosen, der ihn unter alten Decken versteckte, entging der Priester der Gefangennahme als Geisel. Dieter gleiche Matrose verdankt jetzt seine Rettung dem Umstand, daß er zwei Stunden vor dem Schiffbruch in Tinghai die Fahrt unterbrach und ans Land ging. EinindischerPriestertauftam Weih etag seine Eltern (Vizaga-patam). Der jüngst in Patibanda neugeweihte Priester der Diözese Vizagapatam, Hochw. P. Joseph, durfte an seinem Weihetag seine Eltern taufen. Sie empfingen am darauffolgenden Tag, dem Primiztag, die erste heiliae Kommunion aus den Händen ihres geistlichen Sohnes. Der junge Inder war Heide bis zu seinem 14. Jahre. In einer katholischen Schule erzogen, reifte in ihn: der Gedanke, Christ zu werden. Die ©Item weigerten sich zunächst, ihre Zustimmung zu geben. So verließ der Sohn das Haus, studierte zuerst in Vizagapatam und schließlich am St.-Pauls-Semiuar in Trichinopoly. Während seines dortigen Aufenthaltes vollzog sich eine Sinnesänderung bei den Ettern. Sie machten sich selbst au das Studium der katholischen Religion; mit welchem Erfolg, haben wir bereits gesehen. Der Neupriester hatte das Glück, außer den Eltern noch eine Anzahl Verwandter in die Kirche aufnehmen zu können. Afrika. Elefant als G e g e n st a n d des Aberglaubens. Meru (Kenia, Afrika). — Ganz selten sucht ein Elefant menschliche Ansiedelungen auf. Tut er es doch, so gibt das den Eingeborenen reichlich Stoff zu legendenhaften und abergläubischen Vorstellungen. Eine Viertelstunde von der Mission entfernt, war ein Elefant eingebrochen und tat sich gütlich in den Bananenpflanzungen, in den Hirse- und Kartoffelfeldern. In der Nacht begab er sich auf das Gut eines Alten, der in der Frühe bei dem Geräusche glaubte, es handle sich wie gewöhnlich um Wildschweine, und mit Lanze und Schild herbeieilte. Das Tier fiel ihn an, warf ihn mit dem Rüssel zu Boden, schlitzte ihm mit einem Stoßzahn den Bauch auf und zerstampfte ihn mit den Füßen. Das Ungetüm nahm nun seinen Bananenschmaus wieder auf, mit schließlich völlig gesättigt zu Füßen eines heiligen Baumes der Ruhe zu Pflegen. Geheul, Pfeifen und Geschrei der herbeieilenden Neger störten es nicht. Dabei durfte niemand es wagen, den Elefanten zu erlegen. War er doch ein Menschenmörder, un!d der erste, der ihn berührte, wäre nach dem Glauben der Eingeborenen mitschuldig des Verbrechens und unrein gewesen. Zudem konnte ohne Erlaubnis des Regierungsvertreters kein Elefant getötet werden. Man schickt also zum Fort. Kurz darauf kracht der Karabiner des Weißen, der Dickhäuter stürzt mit zerschmettertem Gehirn zusammen. Doch die Verlegenheit nimmt jetzt erst recht ihren Anfang. Die Alten und Familienväter halten Rat: Ein alter, häßlicher Elefant wie dieser bedeutet Unglück. Sucht ein solches Tier eine menschliche Behausung auf, so bringt das ein schlechtes Jahr. Die Tötung eines Menschen in früher Morgenstunde prophezeit weiteres Unglück. Daß die Bestie unter einem heiligen Baum erlegt wurde, daß sie auf die linke Seite fiel, lauter schlimme Zeichen! Und für jedes dieser schlimmen Vorzeichen müsse ein Hammel geopfert werden, erklärten sie feierlich. Nur so könne das Unheil abgewendet werden. — Aber ein philosophisch veranlagter guter Alter meinte zum Missionär: „Noch zwei Elefanten, die unter solchen Umständen ihr Leben lassen, — .und das Geschlecht der Hammel stirbt aus." Schweizer M i s s i o n s s l n g z e u g (East London, Südafrika). — Am 25. Fe- Prinz Scupolb Don Belgien und Prinzessin Astrid werden im Augenblick ans die Platte gebannt, da sie sich inmitten einer prächtigen Gruppe kleiner Schwarzer ans der Pflanzung der Scheuter-Missionäre in der Nähe der Knngomündnng befinden. Der Prinz tritt in die Fußstapfen seines Vaters. In seinem Bestreben, die Entwicklung der Landwirtschaft zu fördern, hat er überall die Missionäre ausgefragt und ganze Stunden mit ihnen verbracht. Die belgische Regierung hält große Stucke aus die Missionäre, und diese finden als Seelsorger, Erzieher, Ärzte und Apostel der Liebe, einen starken Rückhalt an der Regierung. I U 11^ fount traf hier das neue Flugzeug ein, das die Katholiken der Schweiz den Missionären der Apostolischen Präfektur Gariep zum Geschenk machten. Ein Missionsbruder, Flieger int Weltkrieg, wird die Bedienung übernehmen. Er gehört wie die übrigen Missionäre der deutschen' Ordensprovinz der Priester vom Hl. Herzen Jesu (Sitz Düsseldorf) an. Bei der gewaltigen Ausdehnung der Präfektur - 100.000 Quadratkilometer —• und der günstigen Bodenbeschaffenheit wird der Apparat ausgezeichnete Dienste leisten. So ist auch der schnelle Transport der Arzte von einem der drei Hospitäler zum andern behufs Vornahme schwieriger Operationen vorgesehen. Amerika. K ordinal V i l l e n e u v e, ein Missions kardinal. — Unter den jüngst ernannten fünf Kardinälen befindet sich auch der Erzbischof von Quebec. Der Papst hat damit zugleich einen großen Missionsorden ausgezeichnet, die Gesellschaft der Oblaten von der Unbefleckten Empsäng-nis. Im Jahre 1816 zu Aix in der Provence von Msgr. De Mazenod ins Leben gerufen, hat der Oblatenorden heute nach 117jährigem Bestehen 4555 Mitglieder. Von diesen arbeiten 850 an der Ausbreitung des Evangeliums in Nordkanada, in ©übame» rila, Südafrika und auf der Insel Ceylon in 14 Missionssprengeln, die in Abhängigkeit von der Propaganda stehen. Kardinal Villeneuve ist mit ganzem Herzen Missionär, ohne je in eigentlichem Missionsland gewesen zu sein. Er stand bis zu seiner Bischofsweihe als Direktor und Superior dem Scholastikat von Ottawa vor, aus dem schon viele Missionäre hervorgegangen sind. Er betrachtete es als seine vornehmste Aufgabe, den apostolischen Geist in den jungen Leuten großzuziehen. Die ersten Anfänge im heutigen Apostolischen Vikariat Hudson Bay gehen auf seine Anregung zurück. Er schickte dem Eskimobischof Turque- til die ersten Mitarbeiter und Helfer, bot dem greifen Missionsbischof in seinem Scho-lastikat stets mit der Gastfreundschaft die Möglichkeit, die jungen Leute durch die Erzählung seiner Reisen und Mühen im Eskimoland zu begeistern. P. Rodriguez Vil-leneuüe war es auch, der die Aufmerksamkeit der kanadischen Ordensprovinz auf die blühenden Missionen des Basutolandes lenkte. Er betrieb die nötigen Vorarbeiten, verhau-be'Ite mit den kirchlichen Behörden, und wählte schließlich die ersten für Südafrika bestimmten Kräfte aus. Ja, als 1924 die erste Karawane kanadisch,er Oblaten nach dem Basutoland abging, wünschte er als einfacher Missionär daran teilnehmen zu dürfen. Die Vorsehung hatte ihn jedoch zu etwas anderem bestimmt. Die Hottentotten? Von Br. August Gogol. (Schlug.) Verschiedene Stamme boten ihre Mithilfe gegen den verhaßten Gonnema an und wurden von den Europäern als Verbündete angenommen. Die Kotschoqua wurden eingekreist, so daß sie kaum entschlüpfen konnten; sie mußten aber eine beträchtliche Beute an Vieh im Stiche lassen, die unter die Weißen lind ihre farbigen Verbündeten verteilt wurde. 92ach diesem Verlust hielt sich Gonnema fast zwei Jahre lang in den Bergen auf. Dann stürzte er sich plötzlich auf die Hottentotten, die den Weißen geholfen hatten, tötete viele von ihnen und nahm den größten Teil ihrer Herden mit sich. Er wurde zwar von allen verfügbaren Streitkräften der Kapstadt verfolgt, erreichte aber wohlbehalten seine natürliche Bergfeste. Keinem späteren Zuge gelang es, ihn zu überraschen, da seine Späher stets auf dem Ausguck waren. Deshalb gaben die Holländer die nutzlose Sache auf und kümmerten sich nicht mehr um ihn. Nach Verlauf von vier Jahren bat Gonnema, müde des unsteten Lebens in -der Bergwildnis, selbst um Frieden, der ihm gewährt wurde unter der Bedingung, daß er der Hol-ländisch-Ostindischen -Gesellschaft einen jährlichen Tribut von 30 Stück Vieh zahle. Im Jahre 1713 kam ein schreckliches Unglück über das Land. Im März brachen die Pocken unter den 570 Sklaven von Kapstadt aus, von denen fast 200 der Seuche erlagen. Bon den schwarzen Sklaven wurde die * Unter Benützung von G. M. Theal „South Africa" und anbetet Quellen. Krankheit auf die übrige Bevölkerung übertragen. Int Mai und Juni war kaum eine Familie in der Stadt, die nicht Kranke oder Tote zählte. Alle vorhandenen Bretter wurden zu Särgen verarbeitet, und im Juli mußte man anfangen, ohne Särge zu begraben. Während jener furchtbaren Monate starb etwa ein Viertel der europäischen Bevölkerung. Die Seuche wurde auch aufs Land verschleppt. Unter den Hottentotten wütete sie am ärgsten. Ganze Dörfer starben vollstän-dig aus. Als mit der Rückkehr des warmen Wetters die Krankheit erlosch, waren nur mehr mutlose Reste von den Stämmen der Hessequa, Tschainouqua, Goringhaiqua, Kotschoqua und Grigriqua übrig. Mit diesem Ereignis hören die Stammesnamen in den amtlichen Aufzeichnungen auf, und die Hottentotten in der Nähe von Kapstadt hatten hinfort alle Bedeutung eingebüßt. Ihr Einfluß und ihre Macht waren gebrochen; ihre Freundschaft toar nicht mehr gesucht und ihre Feindschaft nicht mehr gefürchtet. Im Winter 1755 traten die Pocken zum zweiten Male in Kapstadt und in der Umgebung auf. In der Stadt starben 1100 Personen. Unter den Hottentotten wütete die Krankheit wieder furchtbar. Alle Stämme, mit Ausnahme der am Oranjefluß wohnenden Korana, litten darunter, und einzelne Stämme starben ganz aus. Die Überlebenden schlossen sich unter dem allgemeinen Namen Hottentotten zusammen, und die unterscheidenden Stammesnamen verschwanden. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kongregation der Misstonäre Söhne des heiligsten Herzens.Jesu. Verwaltung: Mis-Wohnhaas F S. C. Mtssionssemtnar St. Josef. Ellwangen-Jagst. Württemberg. — Umverfitäts-Buchdruckerei „@h)rta", Graz.