p«S1ni»a plsösns v xokovini. Nr. 10. Erlchcmt jeden Mittwoch. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Üanernpartei. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12 50 Din. D.-Oesterreich: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 —Din. Amerika: 2 50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Mittwoch, den 0. Mär; 1922. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Die zerrüttete Welt. Wer vor drei Jahren sich nach Beendigung des Weltkrieges mit den Gedanken getröstet hat, daß über kurz oder lang ja alles wieder gut gemacht werden wird, was der lange Krieg dieser Welt angetan hat, der wird heute bei einem Blicke in die europäische und überseeische Welt ein derart betrübendes, zerrüttetes Bild bekommen, das er selbst in den trübsten Tagen des Weltkrieges nicht zu schauen bekam. Und dieser Blick in die Welt ist notwendig. Ja er ist nicht nnr für den Politiker und Staatsmann notwendig, sondern im gleichen Maße auch sür den gewöhnlichen Arbeiter und Bauer, wie sür den Geschäftsmann. Wie viele sind gerade in unserer Gottscheer Heimat unglücklich wegen dieser und jener Sorgen; oft geradezu wegen einer Alltagssorge, die ja so oft in den Stuben der Lan.dleute daheim ist. Zufriedenheit wäre eher daheim zu finden auf dem bißchen Ackerland und in der ärmlichen Stube, wo doch in aller Welt die Zerfahrenheit, der sittliche, geistige und wirt¬ schaftliche Untergang unerbittlich über Menschen¬ leichen hinwegschreitet; bei Freund und Feind wie sie der Weltkrieg geschaffen hat! — Den Mittelpunkt in dem europäischen Ringen sehen in diesen Tagen alle Nationen Europas im deutsch-französischen Problem. Der Friedens¬ vertrag von Versailles hat Deutschland zum Be¬ siegten und Frankreich zum Sieger erklärt. In diesem Verhältnis zeigt sich nun in der letzten Zeit das gewaltige Ringen, das sich in der Hauptsache Laildmmils Wintembellde. Die bäuerliche Pferdezucht. Von Kreistierarzt Georg von Zippelius. Erster Abend. Unter Kreuzung versteht man die Paarung von Tieren verschiedener Rassen. Je nach dem beabsichtigten Zwecke kann die Kreuzung eine fort¬ gesetzte oder nur eine vorübergehende oder auch eine abwechselnde sein. Der Hauptzweck der Kreuzung ist neue, für den vorhabftchen Gebrauchs¬ zweck besser als die seitherigen Raffen zu ver¬ wendende Formen zu ziehen. Durch die Kreuzung wird beabsichtigt, Eigenschaften, welche die bisher vorhandenen Tiere in nnr geringem Grade be¬ sitzen, durch die Benutzung von Zuchttieren einer mit den gewünschten Eigenschaften vorzugsweise nusgcstatteten anderen Raffe auf die einheimischen Tiere zu übertragen. Dabei dürfen jedoch die zu kreuzenden Tiere hinsichtlich ihres Körperbaues, ihrer Größe nicht allzusehr verschieden sein. Eine Kreuzung von englischen! Vollblut mit Pinzgauern wird sich deshalb beispielsweise nicht empfehlen. Die Kreuzung ist vorzugsweise am Platze, zwischen diesen beiden Staaten abspielt. Frankreichs Industrie ist durch den Krieg vernichtet. Das ganze Nordfrankreich als Schauplatz der heftigsten Kämpfe verwüstet, Dörfer und Städte eben durch die Kriegs- Maßnahmen dem Erdboden gleich gemacht. Der Franzose selbst ist im Siegerwahne derart durch die politischen Führer verblendet und aufgebläht, daß er als Rentner nach dem gewonnenen Weltkriege nun die Zinsen dieser Anstrengungen in Gestalt einer lebenslänglichen möglichst fetten Leibesrente, ohne weitere Mühen und Arbeiten zu genießen gedenkt. Daß dabei der Haß gegen das Deutsche Reich Orgien feiert, ist ja erklärlich, der aber naturgemäß auch auf deutscher Seite immer weitere Volksschichten in den Kreis des Revanchegedankens cinbezieht und so das Ringen nm die Zukunft immer gefährlicher für den so notwendigen europäischen Frieden gestaltet. Deutschland hingegen zur Zahlung verurteilt, zahlt und zahlt, daß es oft unheimlich ist, woher dieses Reich diese in der Weltgeschichte noch nie dagewesenen Summen von Goldmark und Sachgütern schöpft. Milliarden und Millionen schwirren in den Ultimatums in solcher Ausdehnung herum, daß oft der Schulunterricht nicht mehr ausreicht, sich über diese Zahlungen ein klares Bild zu verschaffen. Daß aber Deutschland nebenbei auch noch mit anderen Staaten wirtschaftliche Verträge abschließen kann und Jugoslawien, Ungarn, Italien, Polen, ja selbst England nnd Amerika mit seinen Warenerzeugnissen versorgt und teilweise sogar sehr stark versorgt, so kann man daraus schließen, welche unerschöpfliche Arbeitskraft oft in einem Volke wenn das Ziel, welches mau mit der Zucht erreichen will, noch weit entfernt, und wenn der Grundbesitz der Züchter so zerstückelt ist, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß nicht allein die besseren, sondern auch die schlechten Tiere znr Nachzucht verwendet werden. Die Kreuzung bewirkt die Verbesserung einer Rasse, wie bereits erwähnt, erheblich schneller als die Inzucht, doch erreichen ihre Produkte im Gegensätze znr Inzucht, erst spät völlige Konstanz. Man wird, besonders wenn zwei ziemlich ver¬ schiedene Rassen mit einander gekreuzt wurden, immerhin, bis zur fünften Generation zuwarten müssen, bis man auf eine gesicherte Vererbung rechnen darf. Die meisten der jetzt vorhandenen Gebrauchs¬ rassen der Pferde sind auf dem Wege der Kreu¬ zung entstanden, und kein verständiger Tierzüchter wird dieselbe missen wollen. Allein ebensoviel durch sachkundige und vorsichtige Kreuzung für die Verbesserung der Tierzucht schon gewonnen wurde, ebensoviel ist jedoch auch schon durch regellose, ohne Sachkenntnis ausgeführte Ver¬ mischung von Zuchttieren fremder Rassen mit einheimischen Haustieren schon geschadet worden. Insbesondere ist, wenn man durch Kreuzung die einheimische Rasse wüchsiger und größer machen liegt, wenn er aus höchsten Tagen des Glanzes in Not geraten ist. Daß dieser gräßliche Vernichtungskrieg aber doch nach und nach eingedämmt wird und daß die Erkenntnis doch langsam sich Bahn bricht, zeigt die Haltung, die in den letzten Wochen England und nicht zuletzt auch Amerika eingenommen haben. England, das bis zur Tagung von Cannes mit der französischen Vergeltungspolitik durch dick und dünn gegangen ist, hat sich in letzter Zeit merklich auf Seiten gestellt und will nach seiner geschichtlich gewordenen schlauen Wirtschaftspolitik doch ver¬ suchen, das wirtschaftlich starke Deutschland an sich zu ziehen. Wenn der englische Ministerpräsident Lloyv George in seiner letzten großen Rede sagt, „daß dauernde Kriegsgerichte Europa nicht zur Ruhe kom¬ menlassen, daß es in Mitteleuropa rumort und rasselt, und dieses arme Europa blutend, verwüstet, öde und in Not seine Stabilität verloren habe", so ist das nichts anderes, als ein offenes Bekenntnis gegen die unglückselige nur Untergang bringende Haß- und Vergeltungspolitik, der übrigens Amerika selbst auch schon weit abgerückt ist, wenigstens diese Tatsache hat die Cannes-Woche gebracht, wenn auch der französische Ministerpräsident Briand dem noch schärferen Poincare Platz räumen mußte, der in der katholischen Weltpresse als der „erste Totengräber Europas" bezeichnet wird. Dem Zwange der Weltwirtschaft kann eben niemand aus die Dauer entfliehen, ohne dabei selbst unterzugehen. Und in der kommenden Wirrschaftstagung in Genua, wo so ziemlich alle in Betracht kommenden Staaten will, in Betracht zu ziehen, ob man auch das nötige nahrhafte Futter für die neue Rasse hat, und ob die Stallungen sowie die Wart und Pflege den gesteigerten Anforderungen derselben entsprechen. Unter „Blutauffcischung" versteht man eine vorübergehende Wiederverwendung männlicher Zuchttiere einer bestimmten, früher schon einmal verwendeten Rasse. Man wendet sie an bei Zuchten, welche die Nachteile fortgesetzter Inzucht zeigen oder aus irgend einem anderen Grunde zurückgegangen sind. So, Herr Bürgermeister, nunmehr glaube ich, Ihrem Wunsche nach einer kurzen Auseinander¬ setzung der wichtigsten in der Tierzucht gebräuch¬ lichen Ausdrücke und der bekanntesten Zucht- 'prinzjpieu einigermaßen entsprochen zu haben, und können wir deshalb den unterbrochenen Faden wieder aufnehmen. „Wenn man Pferde aufziehcn will, so ist die Beschaffenheit der Stute natürlicherweise eine Hauptsache mit. „Das Beste in uns verdanken wir unseren Müttern," sagt ein berühmter deutscher Schriftsteller, und bei den Arabern gilt der Satz: „Die Stute ist die Form, in der das junge Pferd ausgeprägt wird." Ich lege bei Zuchtpferden vor allem Wer Seite 38. Goilscheer Zeitung — Nr. 10 vertreten sein werden, wird es sich von neuem zeigen, daß die Welt nur gesunden kann, wenn die WirtschaftSsäden wieder geknüpft werden, die der Weltkrieg zerrissen hat, und wenn wieder Ver- trauen in der Welt cingezogen sein wird, Vertrauen zueinander nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern besonders von Volk zu Volk, von Staat zu Staat. Eine vernünftige Vorbereitung für diesen Weg war auch die verkehrspvlitische Tagung, dir im Jänner in Graz stattgcsnnden hat; bei welcher die Nachfolgestaaten Jugoslawien, Österreich, Ungarn, Polen, Tschechien, Italien und Rumänien teil- genommen haben. Die Tatsache, daß dort Be¬ stimmungen vereinbart wurden, die den gesamten Reiseverkehr erheblich erleichtern, sind in diesem Sinne aufrichtigst zu begrüßen. Daß dabei auch die strenge Handhabung der Reiscvisuins aufgelassen und einjährige Reisepässe vereinbart wurden,Urgt viel zum Abbaue des gegenseitigen Mißtrauens bei, zumal es für ein heutiges Staatswesen durchaus nicht von Vorteil ist, sich mit einer chinesischen Mauer zu umgeben. Langsam und nur mit der größten Zurückhaltung wird da und dort wieder der Weg zur Versöhnung gefunden. Fast möchte man verzweifeln, daß diese und jene Wunde wieder gut gemacht werden könnte. So gab es in den letzten Wochen besonders in Dcutschösterreich ein hartes Meinungsringcn, das dem Vertrage von Prag-Lana galt, in dem Österreich und Tschechien gewisse wirtschaftspolitische Ab¬ machungen eingingen. Ein ähnliches Abkommen soll, wie eingeweihte Politiker behaupten, auch in der nächsten Zeit zwischen Jugoslawien und Öster¬ reich vereinbart werden, das sicherlich mit großem Interesse diesseits und jenseits der Grenzen politisch und agitatorisch zerpflückt und durchberatcn wird. Italien rückt aus der großen europäischen Politik immer weiter ab, oder besser gesagt, wird von seinen bisherigen Freunden ziemlich trocken gehalten, und da es bei den Westmächten bis lief über die Ohren in Schulden steckt, wird es auch in seinen politischen Handeln sehr abhängig von seinen Geldgebern, die dem „Bundesgenossen" mit der Schenkung von Slowenisch-Küstenland und Deutsch-Südtirol nicht in eine glänzend zu nennende Lage versetzten! — Das traurigste aller Bilder in der zerrütteten Welt zeigt aber noch immer Rußland, jenes mächtige Zarenreich, das in seiner gewaltigen Größe und der Fruchtbarkeit des Bodens das halbe Europa versorgen könnte. Ein Meer von Grab¬ hügeln mit flutenden Tränen, trauernden Müttern und Vätern bedeckt das Land. In Flammen aufgegangene Wohnstätten, ausgerottetc Vichställe, wuchernder Ackerland sind die Grundlage des russischen Elends, das durch jahrelanges Experimen¬ tieren durch die Maix'sche Grundlehre des sozia¬ listischen Staate« noch immer nicht vollendet erscheint. Bauern, zur Verzweiflung getrieben, scheuen nicht zurück, auf den F.iedhöfen jahrelange Gräber zu öffnen, um die Menschenleichen als Schwciuefutter verwenden zu können. Zinn Hunger- wahnsinn getriebene Mütter und Väter schrecken nicht zurück, ihre cigeucu Kinder hinzuschlachten, um ihren teuflischen Hunger zu stillen mit eigenem Fleische. Und zu Hunderttausenden sterben sie hin vor Hunger, vor Verzweiflung, die auch diesen letzten Rettungsversuch nicht mit ungebrochenem Herzen unternehmen können. — So sieht Europa aus, das durch vier Jahre in Blut geschwommen ist. Hungcrkricg, Wirtschaftskrisen, Revanchcge- danken, Elend, Haßpolitik, Rechtlosigkeit — -— da« sind die Tonangebenden heutigen Tag'«! Als Ergebnis aber allgemeine Sittenlosigkeit, Glaubens- losigkeit und Zuchtlosigkeit derjenigen, die zufolge ihrer Schlauheit und ihrer Macht, auf alle Mensch¬ lichkeit pfeifend, ihre goldtriefenden Krämerseelen gerettet haben. Ja wahrhaftig, Europa braucht einen Messias! Rmidschail. Inland. Kücktritt des Agramer Statthalters. Statthalter Georg Demetrovic, der jetzt in Belgrad weilt, hat seinen Rücktritt gegeben, den er damit begründet, daß ihm der Finanzminister und der Minister des Innern auf Schritt und Tritt Prügel zwischen die Füße werfen. Der Statt¬ halter erklärte, er werde seinen Rücktritt nur dann zurückjiehen, wenn der Finanzminister seine An¬ träge betreffend die Budgetzwölftcl für März und April annehme. Das Memorandum der kroatischen Mockisten. Das durch den kroatischen Block an Pasic und an die Regierung gerichtete Memorandum Hut in Beograd eine große Bestürzung heroorgerufen. Die hauptstädtischen Blätter beschäftigen sich in ganzen Spalten über das neueste Manöver der Radicpartei und verurteilen scharf die staatsfeind¬ liche Aktion des Blockes. Die kroatisch-republikanische Bauernpartei hat gestern im Schützengarten eine Sitzung abgehaltcn, die mehr als 8 Stunden in Anspruch nahm. Stephan Radic war Präses der Versammlung und hat vor den Vertretern der kroatischen Dörfer den Inhalt des Memorandums erklärt, sowie mit¬ geteilt, daß er dieses Memorandum auch der Ne¬ gierung zugesendet habe. Nach diesem hat Radic alle Anwesenden auf- gefvrdert, binnen 8 Tagen ihr Heim zu verlassen auf die Gesundheit, Fruchtbarkeit, auf ein gutes Temperament, auf kräftige, gut ausgebildete Füße s und auf einen tadellosen Gang. Außerdem darf s die Stute keine besonderen Fehler haben, welche i sich vererben können. Wirt: „Vererben sich denn auch bei Tieren körperliche Fehler?" „Gerade von Ihnen wundert mich diese Frage. Warum kaufen Sie denn die Ferkel, welche Sie als Mutterschweine aufziehen wollen, nicht auf dem Markte? Sie sind doch im vorigen Herbste mehrere Tage im Land herumgefahren, bis Sie endlich etwas Ihrem Wunsche Entsprechendes aufgetrieben haben. Ich erinnere mich noch wie heute, daß Sie dem Jackehans sagten, ein Mutter¬ schwein kauf' ich bei der Alten. Wie die Alle, - so die Jungen. Von einem Mutterschwein, das den ganzen Tag im Stall herum nimmt, kauf' ich mein Lebtag' keine Jungen mehr. Nun glauben Sie denn, daß die Schweine allein ihre guten und schlechten Eigenschaften vererben?" „Wie die Zucht, so die Frucht, das ist ein altes Sprichwort," sagte der Schmied. „Nicht wahr, so ist's. Ein gutes Temperament muß die Stute vor allem haben, damit sie ihre Fohlen gut säugen läßt und ihr Futter gut ver¬ wertet. Schläger und bissige Pferde mag kein Mensch gerne kaufen. Daß die Stuke dabei auch entsprechend Milch geben muß, versteht sich von selbst. Schmied: „Welche Fehler vererben sich denn?" „Ja, Herr Schmicdmeister, da haben Sie auf einmal mehr gefragt, als zehn Gelehrte beantworten können. Je gemeiner, unedler eine Pfcrderasse ist, oder je öfler gekreuzt wurde, desto unsicherer ist man mit der Vererbung daran. Man weiß dann nie, was man für ein Fohlen erhält; dasselbe kann der Großmutter aus Ungarn mit ihren Untugenden oder dem Urgroßvater aus Holstein mit seinen Platthufen nachschlagen; sichere An¬ haltspunkte hinsichtlich ihrer Vererbungsfähigkeit hat man bei solchen Pferden, wie gesagt, nie. Bei besseren Pferden vererben sich die Fehler am ehesten in der Form, in den Knochen; daher werden eine schlechte Brust, ein langer Rücken, Spat, Hasenhake, ein enges Hinterteil, ein schlechter Gang, eine zu steile, die Sprunggelenke zu sehr belastende Stellung, Huffehlc-r usw. immer wieder zum Vorschein kommen. Pferde mit solchen Fehlern sollte man nicht zlir Zucht verwenden. Die glückliche Aufzucht eines Fohlens ist ohnehin mit manchen Schwierigkeiten verknüpft; man soll deshalb wenigstens bei der Auswahl der Eltern alles vermeiden, was den künftigen Wert des Jungen hecabsetzen kann." Jahrgang lV. und sich auf das ganze Gebiet des Landes zu verbreiten, um Propaganda zu machen und die¬ jenigen gewinnens die mit dem kroatischen Block gemeinsame Sache machen wollen. Denn, sagt Radic, wir müssen eine große Agitation betreiben, damit wir stark werden. Wegelung des Kalutea- und Devifenßandels. Der Finanzminister erließ ein besonderes Re¬ glement für den Valuten- und Devisenhandcl. Jede Ausfuhr von Valuten und Devisen wird v.rboten, weiters wird verboten, daß Banken auch im Jnlande an andere Banken Devisen verkaufen, und daß eine Bank auf Rechnung der anderen auf der Börse Devisen kauft. Die Ausfuhr von Valuten, die wir nicht brauchen, ist gestattet, aber nur im Ein¬ verständnisse mit der Nationalbank und nur jener Banken, welche das Recht auf den Handel mit Devisen und Valuten bereits früher halten. Deutschsands Angebot an Jugoslawien. Die deutsche Regierung hat unserer Regierung einen Antrag gestellt, wo sie sich bereit erklärt, mit eigenen Arbeitern, Maschinen und Material einen modernen Seehafen an der Adriaküste auf Rechnung der Kriegsentschädigung zu bauen. — Unsere Regierung wird darüber verhandeln. Die Grenzen der slowenischen Merwattungs- geSiete. In der Sitzung des Unterausschusses für die administrative Einteilung des Staates vvm 22. v. M. wurden die Grenzen zwischen den beiden Verwaltungsgebieten in Slowenien festgesetzt. Sie decken sich mit jenen, die der erste diesbezügliche Regierungsentwurf vorgesehen hatte. Gegen Kro¬ atien bleiben die bisherigen Provinzgrenzen be¬ stehen. Prckmmje mit Lendawa fällt an das Marlborer Gebiet, die Stadt Labar soll befragt werden, ob sie dem Ljublj macr oder dem Karlo- vacer Verwaltungsgebiete ungegliedert werden will. Ausland. Der Uapsi und Italien. Die Mitglieder des diplomatischen Korps im Vatikan haben dem Papst ihre Beglaubigungs¬ schreiben überreicht. Der Papst sagte bei diesem Anlusse, er nehme mit besonderem Vertrauen die Huldigungen der Diplomaten und ihre Wünsche für das große universelle Friedenswerk entgegen. Nichts sei notwendiger als ein wahrer Friede in der Welt, an dem mitzuwirken die Diplomaten berufen seien. Die erste, mit Spannung erwartete E-cyklika des Papstes wird seine Stellungnahme zu den iunerpolitischen Verhältnissen Italiens klä¬ ren. Dec Papst räumt den Katholiken alle Frei¬ heiten ihres politischen Glaubensbekenntnisses ein, wenn sie diese mit ihrem Gewissen vereinbaren können, und fordert nur, daß die Priester ihren Bischöfen Gehorsam leisten. Kiu brasilianischer Uaß für Krkaifer Wilhelm. „Chicago Tribune" wird aus Newyork ge¬ meldet: Ein Bericht der United Preß aus Rio de Janeiro besagt, daß dort Faksimile eines brasilianischen Passes für Wilhelm Hohenzollern veröffentlicht worden sei. Dieses Dokument sieht inan allerdings nicht als einen Beweis dafür an, daß der frühere deutsche Kaiser eine Flucht aus Holland plant. Gleichzeitig mit dieser Paßphoto¬ graphie wird ein Bericht veröffentlicht, in dem erklärt wird, daß eine energische Intervention der Verbündeten eine Annullierung des Passes herbeigesührt hat. Gärende Unzufriedenheit in der Slowakei. Laut „Slowenska Politika" bereitet die slowakische unabhängige Regierung in Polen eine Denkschrift an die Konferenz von Genua vor, in der die Lostrennung der Slowakei vomder Tschechei und die Errichtung eines selbständigen slowakischen Staates gefordert wird. Die Grundlage der Denkschrift bildet die Denkschrift Hlinkas an die Pariser Friedenskonferenz. Jahrgang IV. Gottscheer Zeitung — Nr. 10. Seite 39. Ausschluß Italiens ans dem Höersten Kat. Der Pariser Korrespondent des „Manchester Guardian" meldet, Italien sei infolge der Un¬ fähigkeit, seine Regierungskrise zu lösen, aus dem Obersten Rate ausgeschlossen worden und durch die Kleine Entente ersetzt worden. Italiens Wiederaufnahme in den Obersten Rat werde zwar wieder erfolgen, doch unter der Bedingung, daß Italien an die Spitze seiner Regierung eine hervorragende Persönlichkeit von internationalem Ruf setzt und seine Beziehungen zur Kleinen Entente regelt. Ägypten nnaößängig. Lord Allenby hat eine Proklamation erlassen, wodurch das Protektorat über Ägypten aufgehoben und Ägypten als souveräner und unabhängiger Staat erklärt wird. In der Proklamation wird weiter der provisorische Status guo sür die Ver¬ teidigung Ägyptens, die Sicherheit der Reichs¬ verkehrsverbindungswege sowie die Aufrechterhal¬ tung der Ruhe und Ordnung im Sudan verkündet. Iorderung nach Selbstverwaltung für Schottland und Wales. Eine Kruppe von Abgeordneten aus Schottland und Wales beschloß, eine Gesetzvorlage auszu- arbciten, wonach Schottland und Wales Selbst¬ verwaltung nach irischem Muster erhalten sollen. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Die Hauptversammlung) der Gottscheer freiwilligen Feuerwehr sand am 5. März um 7 Uhr abends im Gasthause Gruber statt. Die Beteiligung war außerordentlich stark. Wehrhanptmann v. Fürer begrüßte die Versam¬ melten und hielt zunächst einen warmen Nachruf den im Berichtsjahre verstorbenen Mitgliedern, u. zw. dem Ehrenhauptmann und Gauverbands- »bmann Hans Aiko, Wcingroßhändler Matthias Tschinkel, Sattlermcister Rudolf Rovan und dem Vcreinsdiener Srephan Klenha. Die Versamm¬ lung erhob sich zum Zeichen der Trauer von den Kitzen. Ans dem übrigen Berichte wäre zu er- wähnen, daß unsere Feuerwehr im verflossenen Jahre bei drei Bränden tätig eingegriffen hatte. Der Kassier Herr Hans Hönigmann berichtete über die Kassagebarung des Feuerwehr- und des UnterstützungsfondeS, die beide eine geradezu be¬ scheidene Summe ausweisen. Auf Antrag der beiden Rechnungsprüfer, der Herren Franz Loy und Josef Pavlieek, wurde dem Herrn Kassier die Entlastung erteilt, bezw. der Kassabericht ge¬ nehmigend zur Kenntnis genommen. In den neuen Wehrausschuß wurden folgende Herren gewählt: Josef Hönigmann und Matthias Rom zu Wehr¬ hauptleuten, Schriftführer Alois Verderber, Kassier Hans Hönigmann, Steigerobmänner Joh. Novak und Georg Mille, Spntzenobmänner Jos. Hutter und Hans Hönigmann, Schutzmannschafisobmänner Josef Pavlicek und Alois Kresse. Herr Matth. Rom dankte in längerer Rede zunächst dem aus dem Wehrausscyusse scheidenden Wehrhauptmanne Herrn v. Fürer und dann den Herren Franz Premier und Johann Macher für ihre langjäh¬ rige aufopferungsvolle Arbeit im Vereine. Bei der Festsetzung des Vereinsbeitrages für unter¬ stützende und ausübende Mitglieder entspann sich eine lebhafte Wechselrede und wurde schließlich der jährliche Beitrag für unterstützende Mitglieder mit 100 X und für ausübende Mitglieder mit 10 X festgesetzt. P. — (Jagaba ll.) Auf die ohnedies zahlreichen Faschingsunterhaltungen veranstaltete der Raub- zcugvertilgungsausschuß am 4. März einen Jaga- ball. Die Befürchtungen, daß sich alles bereits ausgetanzt hätte, erwiesen sich, wie der recht zahl¬ reiche Besuch des Kränzchens zeigte, als grund¬ los. Schon die erstklassige Ausschmückung des Saales, welche Herr Forstoberkommissär Jng. JenciL übernommen hatte, war derart einladend, daß niemand fernbleiben konnte. Was hier wieder an aufopferungsvoller Arbeit geleistet worden ist, verdient vollste Anerkennung. Neben den ver¬ schiedensten Jagdtrophäen sielen vor allein zwei Wolfsdecken der Gebrüder Loser auf, welche im letzten Winter erbeutet worden sind. Auch die kunstvoll angebrachte Plafondrosette aus einer Menge von Fuchs-, Wildkatzen- und Marderbälgen wirkte verblüffend. Die unzähligen Rehkrickeln und sonstigen Dekorationsstücke trugen das Ihrige dazu bei, um dem Saale ein festliches und jäge¬ risches Gepräge zu geben. Da das Komitee vorgesvrgt hatte, daß der Tanzboden nicht zu knapp bemessen war, hatte auch alles genügend Platz und allen Besuchern dieses Kränzchens wird der schöne Abend noch lange in Erinnerung bleiben. Leider mußte über behördlichen Auftrag schon um 2 Uhr früh der Saal geräumt sein und nur ungern verließen die Gäste so frühzeitig denselben. Wie das Komitee mitteilte, ist der Reingewinn, welcher zur Aus¬ zahlung von Wolfsprämien verwendet wird, ein befriedigender und können wieder mehrere Wolfs- prämicn ausbezahlt werden. — (Lasset a ll e H o ff n u n g schwinden,) von den alten, abgenommenen Glocken noch eine oder die andere zu Gesicht zu bekommen. Von wohlumcrrichteter Seite wird nämlich aus Wien mitgeteilt, daß eine interalliierte Kommission be¬ reits im vergangenen Frühjahr alle im Wiener Arsenal befindlichen Glocken unter die Nachfolge¬ staaten aufgeleilt und an sie abgegeben hat. Die wenigen noch im Arsenal verbliebenen Glocken seien im Laufe des Sommers um andere Ware nach Deutschland verhandelt worden. Wo sich keine besonders hochherzigen Spender finden, wird man überall mit Stahlglocken sich behelfen müssen, wenn man bald zu einem Geläute kommen will. — (Z lv e it e i n t e r n a t. M c s s e i n Wien.) In Wien werden derzeit alle Vorbereitungen ge¬ troffen für die zweite internationale Messe, die in der Woche vom 19. bis 25. März 1922 statt¬ finden wird. Nach einer kurzen Periode des ge¬ schäftlichen Stillstandes geht wieder eine gesunde starke Bewegung durch die Stadt. Das gesell¬ schaftliche und geschäftliche Leben in Wien hat neue Impulse erhalten und das tägliche Slraßen- bild läßt deutlich erkennen, daß sich in Wien dauernd viele Tausend Fremde aufhalten, die sich hick durchaus wohl fühlen. Die Wiener Früh¬ jahrsmesse wirst bereits kräftige Schatten voraus. Überall werden eifrigst Rüstungen für die große Woche der Industrie und des Handels getroffen. Die großen Hotels und die privaten Haushal¬ tungen machen die besten Zimmer zum Empfang der Fremden bereit. Der Wohnungsnachweis der Wiener Messe fertigt täglich eine größere Zahl von Wohnungsbcstrüungen aus dem Auslande ab. Nirgends finden sich auch nur die geringsten Anzeichen von Hemmnissen oder Schwierigkeiten, von denen inan in der jüngsten Zeit wieder im Auslande da und dort ganz unberechtigterweise Hat sprechen hören können. Wer nach Wien kommt, ist hier willkommen und wird sich hier sicherlich wohl fühlen. Außerdem ist die österr. Vertretung in Ljub¬ ljana ermächtigt, Sichtvermerke auf Grund Messe¬ karten ab 10. März 1922 zum halben Preise zu erteilen und Messekarten und Beltbestellkarten auszugeben. Jede-wie immer geartete Informa¬ tion wird schriftlich oder mündlich stets prompt erteilt. Zeljne. (Bauernpartei.) Gruppenobm.: Franz Kropf in Schalkendorf 6; Ausschußmit¬ glieder: Josef Fink, I. Tomitz, A. Hutter, Alois Schleimer, I. Boic, I. Lobe, I. Knappl und I. Petschauer. — Viehversicherung: Jos. Tomitz in Zeljne, I. Knappl in Onek, I. Fink in Salka- vas und L. Jaklitsch in Zwischlern. Korovec. (Feuermehrkränzchen.) Am 26. Februar hielt der hiesige freiwillige Feuer- wehrverein im Gasthause Zurl eine Tanzunterhal¬ tung ab. Eie war sehr gut besucht. Sowohl der Verein als auch die Teilnehmer kamen auf ihre Rechnung. Der Reingewinn betrug 2079 X. Für die kleine Gemeinde ein recht befriedigendes Er¬ gebnis. Die rührigen Hände der Dvrfschöncn und der Jungmannschaft trugen sowohl zur Aus¬ schmückung des Tanzsaales, als auch für die Sammlung der Naturalabgaben sehr viel bei. Hiebei machte sich besonders Herr Michael Oster¬ manu von Jnnlauf 5 verdient. Auch muß der Frau Maria Stampfl in Jnnlauf 3 öffentlich gedankt werden, die es mit vorzüglicher Gewandt¬ heit verstand, die verschiedenartigsten Bäckereien anzufertigen, die das Reinerträgnis bedeutend emporbrachten. Auch für Speisen uttd Getränke wurde in lobenswerter Weise gesorgt. Der ganze Verlauf des Festes war ein Bild der Eintracht. Man wetteiferte förmlich, um das Reinerträgnis zu erhöhen. Allgemein wurde der Wunsch laut, nächstes Jahr wieder ein derartiges Fest zu ver¬ anstalten. Der Wehrausschuß. KoLe. (F e u e rw e hr kr ä n z che n.) Das am 19. Februar veranstaltete Feuerwehrkränzchen hatte trotz Schneegestöbers ein sehr günstiges Ergebnis und einen gemütlichen Verlauf. Verschiedene von Mitgliedern angefertigte und gespendete landwirt¬ schaftliche Gerätschaften fanden durch Versteigerung schnellen Absatz. Allgemeines Lob gebührt der Frau Lena Wittreich aus Händlern, die es vor¬ züglich verstand, eine ansehnliche Torte und Fein¬ bäckerei herzurichten, sowie auch dem Komitee, das die Ausschmückung des Saales besorgte. Allen Spendern und Teilnehmern wärmsten Dank. — Eine Sammlung durch Herrn Josef Anderkohl in St. Louis Hütte folgendes Ergebnis: Johann und Lena Sürge 4 Dollar; je 2 Dollar spendeten: Peter und Maria Plesche, Peter Schager, Joh. und Maria Herbst, Alois Schneider, Johann Agnitsch, Paul Zekoll; je 1 Dollar: I. Ander¬ kohl, Theresia Trocha, I. Hutter, Maria Trocha, Marg. Schager, Josef und Lena Zekoll; Josef Zekoll 50 Cent. Allen Spendern herzlichen Dank. Der Wehrausschuß. LermoZnjice. (Glockenweihe.) Am 28. Februar sind in der Filialkirche Laze drei neue Glocken aus Aßling geweiht worden. Mit den Glocken sind alle recht zufrieden, bekommen haben sie dieselben noch zum alten Preise. — (Volksbewegung.) Im vergangenen Jahre waren in unserer Pfarre 25 Taufen, 24 Sterbefälle und 16 Trauungen. Wozekj. (Heirat.) Den Ehebund schlossen am 27. Februar Alois Bachmayer aus Lienfeld und Juliana Jonke geb. Putre aus Mösel 10. Gotenice. (Unerschrockene Pflicht- - treue.) Der bei den Grenzschutztruppen bei Castav bei Abbazia dienende Josef Widmer aus Gotenice 34 hat am 2. Feber d. I. durch seine Umsicht und Unerschrockenheit eine Schmuggler¬ bande von 30 Mann ganz allein, weil von seinen Kameraden im Stiche gelassen, zersprengt, 17 Mann aber in den Arrest abgeführt, und dadurch ermöglicht, daß Waren, gegen 1000 KZ Zucker, Kaffee, auch eine größere Menge Tabak, vom Zollamte beschlagnahmt werden konnten. Der Her¬ gang war folgender: Widmer ging am 2. Feber gegen 6 Uhr abends in ein Dorf auf Patrouille und bemerkte, daß in einem Gasthause sich ver¬ dächtige Personen, aufhalten, nahm noch zwei seiner Kameraden zu sich, um die Bande besser überwachen zu können. Widmer mußte große Ge¬ duld üben und bis gegen 5 Uhr morgens Wache halten, als um diese Zeit die Bande über die Grenze kam. Widmer wollte seine Kameraden verständigen, gab einige Signalschüsse ab, die Kameraden waren jedoch bereits verschwunden. Widmer sprang unerschrocken den Schmugglern entgegen, von denen, eingeschüchtert durch die Signalschüsse, 17 in die Stadt zum Kapelan ab¬ geführt werden konnten, 13 hatten die Flucht er- Seite 40. Gottscheer Zeitung — Nr. 10. Jahrgang V. griffen. — Als Tags darauf das Dors näher abgesuchl wurde, konnten Konterbandewaren im Werte von 40.000 Din konfisziert werden. Dem diensteifrigen Grenzschutzsoldaten Widmer wurde eine bedeutende Prämie zuerkannt. Dienfttreue, gepaart mit Tapferkeit, ist gewiß ein ehrenvolles Zeugnis für diesen Deutschen aus Gottschee. — (F n schin g s u n t e r h a ltung.) Zu Gun¬ sten der Feuerwehr wurde am 26. Feber in den Räumlichkeiten des Gastwirtes Johann Poje 18 eine Unterhaltung abgehalten. Es wurden einige Tage vorher von der Feuerwehr verschiedene ge¬ meinnützige Gegenstände gesammelt, die dann bei der Unterhaltung versteigert wurden. Für Speisen und Getränke hatte die Feuerwehr in eigener Regie gesorgt und muß ihr hiefür die vollste'An- erkennung gezollt werden. Insbesondere machten sich der Obmann Herr Josef Woldin, Richard Michitsch 1, Johann Weber 55 u. a. m. für das gute Gelingen dieser Unterhaltung sehr verdient, i Als Reingewinn konnte der Kassier den namhaften Betrag von 3000 K buchen. — (Todesfall.) Am 28. Feber starb hier der 10jährige Schüler Josef Weber 6. Idolom. (Getraut) wurden in der Pfarr¬ kirche am 20. Februar Anton Sigmund und Ka¬ roline Högler, beide aus Ebental; am 21. Feb¬ ruar aber der Schmied Alois Gliebe und Anna Marie Högler, beide aus Kukendorf, in der Fi¬ lialkirche. — (Volksbewegung.) Im Jahre 1921 gab es in der Pfarre 2 Trauungen, 12 Geburten und 12 Sterbefälle. — (Gestorben) ist am 22. Februar der Besitzer Johann Högler aus Kuckendorf und drei Tage später folgte ihm seine Frau im Tode nach. 50 Jahre haben beide Freud und Leid des Ehe« lebens gemeinsam getragen. Sie waren nur sechs Tage krank. Ihre Kindev leben in Amerika und nun steht das Haus ganz leer da. Ein sonderbarer Kauz ist er immer gewesen, dieser „Klemm", wie ihn die Leute hießen. Son¬ derbar, daß er alle Kinder fortgelasfen und er mit seiner Gere allein zu Hause geblieben ist. Die betagten Leute waren der schweren Feldarbeit nicht mehr gewachsen und lebten teils von den ! Dollars, die aus Amerika kamen, teils von dem z Erlös des verkauften Holzes. „Schtn, schtu" pflegte ! der alte „Klemm" zu sagen, wenn er über etwas in Staunen geriet. Was würde er wohl sagen, wenn er wüßte, daß ihm fein Weib so bald ins Grab gefolgt? „Schtu, schtu" würde er bei Leb- zeiten gesagt haben, wenn er die Bekehrung am Totenbette und den fast gleichzeitigen Tod beider vorausgesehen hätte. Nun mögen beide in Frie¬ den in heimatlicher Erde ruhen! KoLevska reka. (Sammlung für Glok- ke n.) Herr Johann Wittine aus Händlern, der¬ zeit in Cleveland, hat sich unerwartet die be« fchwerliche Mühe genommen, für die Anschaffung : der neuen Glocken eine Sammlung zu veranstal¬ ten, welche folgendes Ergebnis hatte und an i Spendern und Spenderinnen verzeichnet: Johann : Wittine aus Händlern 23 Doll., John Rcpinz aus Rieg 10 Doll., Peter Wittine aus Händlern 10 Doll., je 5 Doll.: Margaretha Krisch aus Rieg, Maria Kenda aus Kölschen, Lena Petsche aus Kotschen, Leo und Sophie Kraker, Lena Sondran aus Rieg, Frank Kraker aus Altlag, Georg Loser aus Rieg, je 3 Doll.: Matthias j Knaus und Peter Monte! aus Rieg, je 2 Doll.: I. P. Lackner aus Römergrund, Sophie Lackner aus Malgern, John Monte! aus Rieg, John Kriwitz, John Michitsch aus Göttenitz, Anna Erker aus Rieg, je 1 Doll.: M. Agnitsch aus Hinterberg, Frank Eppich aus Malgern, Josef Köscl aus Ebental, John König aus Kvmutzen, Rud. Streit aus Graz, P. Naiv Cleveland, I. Wiederwohl, I. Ostermann aus Wetzenbnch, I. Beljan aus Stalzern, Theresia Knöspler aus Hin« terberg, P. Witline, M. Sidar, Maria Rauch, Jos. Stampfl, L. Schleimer, Gertrud Gliebe, G. Enlert, Barbara Ulcher, E. Chonghlin; je 50 C.: F. Hoge, F. Primosch, L. Turk, A. Hiris, Frank Stimpfl, I. Fink, Fred. Schauer, I. König, I. Kropf, I. Primosch aus Masern, St. Slrassa- busch, Frank Primosch, I. Dulzer, S. Gmeiner, J- Fink, I. Perz, Fr. Fink, H. König,i)J. Kropf aus Schalkendorf, F. Ruppe aus Unterlag; elf Spender zu 25 C. Dem eifrigen Sammler und den opferwilligen Spendern wird im Namen der ganzen Pfarrgemeinde Rieg auf diesem Wege der wärmste Dank ausgesprochen. Ueindok. (G l o ck e n s p e n de.) Herr Matthias Jonke, Großkaufmann in Wien, veranstalte für die anzuschaffenden Glocken eine Sammlung und übersandte den Betrag von 10.000 K anher. Da im Sammelbogen die meisten Namen unleserlich sind, unterlassen wir es auch die übrigen anzuführen. Den Spenden sei aus diesem Wege der innigste Dank ausgesprochen. Ln §ro8-ttancilunK in Koeevje otkeriert rm Arospreisen: IVeiLeumökl Ur. 0 ,, „ 1 „ 2 Lrotmelll ,, 5 IVvirenllleie IVeirsnAiieö kutterwslli . . Lukurur LukururwskI . . LukururLIsie . . Haler .... vsnksolles 8a!s IVürkelruoller Vie kreise verstellen sioll per 8aok> allnalline. LukträAe lle^rv. Lestellun- xen iveräen anell bei 1. Lujkeß in Loeevss 84 entxeAen^enommen. ?<äkm38etiinen - - Wsfkenl-Läel- — (Zummiware-- 2ubekörtei!e- kerner sämtliclle 8perereiartikel - - Fnt Nllä dilliA bei !ier Levje Aezenüber