IULIUS ALEXANDER UND IULIUS IULIANUS. ZUR PROSOPOGRAPHIE DES 2. JAHRHUNDERTS HELMUT HALFMANN Universität Heidelberg Häufig und in dem fü r den F orscher günstigen Falle ist die Äm terlauf­ bahn eines röm ischen Senators auf einer demselben gew idm eten Inschrift zusam m enhängend verzeichnet. Die folgende Untersuchung geht von einer anderen, schw ierigeren Quellenlage aus : M ehrere, von verschiedenen Orten stam m ende Inschriften bezeugen einen Senator nur in einer bestim m ten D ienststellung oder ohne auch nur eines seiner Ämter zu nennen ; ferner wird der Name des Senators in den Inschriften u nd den literarischen Quellen m eist unvollständig und zugleich unterschiedlich gekürzt angegeben. Von dieser Quellenlage ausgehend ist zu fragen, ob sich die quellenmäßig bezeugten Sta­ tionen der Ä m terlaufbahn in ein plausibles chronologisches Gerüst einordnen lassen und ein und derselben Person zugewiesen werden können, oder ob sich hinter den abgekürzten Namen m ehrere verschiedene Persönlichkeiten ver­ bergen. Es seien zunächst die in ihrer Zuordnung um strittenen Quellenbelege an­ geführt ( m it Namen bzw. Dienststellung des Senators ) : Nr. 1. Cassius Dio LX V III 30, 2: ’leii/uo: ÄXsEavipoc im Parther- krieg T rajans im Jahre 116 Nr. 2. Chronica m inora I 255 (MGH, auct. ant. IX ): Claro et Alexandro (con­ sulibus), zum Jahre 117 Nr. 3. Israel Expl. Journ. 12 (1962), 259 f . : 'IcuXitc ’IcuXtavóc, leg. Aug. pr. pr. prov. Arabiae am 12. 10. 125. Der Text des Papyrus ist im W ortlaut ver­ öffentlicht w orden von H. Wolff, Rev. int. des droits de l’ antiquité 23 (1976), 273 ff. Nr. 4. CIL VI 31718: Iulius Iulianus, curator operum locorum que publico­ rum in hadrianischer Zeit Nr. 5. Bloch, I bolli laterizi e la storia edilizia di Roma (1947), 281 f. Nr. 39, 329 : Iuliano et Casto (consulibus), um das Jahr 130 Nr. 6. Inscr. Brit. Mus. 491 = S/G3 850, Z. 19: ’louXiavóe, proconsul Asiae im Jahre 145 Nr. 7. Aristides, or. L, A 107, p. 451 (Keil) : TojXtavsc fn'ćfj.oiv, proconsul Asiae 144 45 oder etw as später Nr. 8. CIL XV 2173—77; siehe auch Bloch, Roman B rickstam ps (1947/48), 97 Nr. 430; ders., Bolli laterizi 156 Anm. 115 : Ti. Iulius Iulianus Nr. 9. CIL X III 5974: [ . .. ] Iulianus, leg. Aug. pr. pr. prov. Germaniae supe­ rioris Nr. 10. Acta fratrum Arvalium (Pasoli, Acta fratrum Arvalium [1950], 149 ff. Nr. 60) : Ti. Iulius Alexander Iulianus (zum Jahre 118) Nr. 11. Acta fratrum Arvalium (Pasoli 154 Nr. 64): Ti. Iulius Iulianus (Alexan­ der), promagister und proflamen (zwischen den Jahren 123 und 138) Nr. 12. Acta fratrum Arvalium (Pasoli 34 f. Nr. 67) : Ti. Iulius Iulianus Alexan­ der (zum Jahre 145) Nr. 13. Acta fratrum Arvalium (Pasoli 36 Nr. 68): Ti. Iulius Iulianus Alexan­ der (Zeit des H adrian/Antoninus Pius) Nr. 14. Acta fratrum Arvalium (Pasoli 37 Nr. 70): Ti. Iulius Iulianus Alexan­ der (um das Jah r 155) Hinzu kom m t eine neue stadtröm ische Inschrift : Nr. 15. Atti della Acad. Naz. dei Lincei, Rendiconti, Classe di Scienze mor., stor. et filol., ser. V ili, 28, 1973, 133 = AE 1973, 36 : Ti. Iulius Iulianus, curator aedium sacrarum \_et operum locorum que?] publicorum 1 Die Forschung bewegte sich bei der Identifizierung der (Iulii) Iuliani auf recht unsicherem Boden. Zunächst w urden der H eerführer im Partherkrieg Trajans (Nr. 1), der Konsul von — angeblich — 117 (N r. 2) u n d der Arval- bruder (Nr. 10—14) m iteinander gleichgesetzt.2 Nach Auffindung der Papyrus­ dokum ente in der Nähe des Toten Meeres (Nr. 3) widm ete L. Petersen der Identitätsfrage eine neue Untersuchung (Klio 48 [1967], 159 ff.; siehe auch AE 1967, 529), die aber auch zu keinem sicheren Ergebnis führte. Auf Grund der überwiegenden Nam ensform in den Arvalakten sah sie Iulianus als Haupt- cognomen an, so daß der Senator ihrer M einung nach — und w ohl zu Recht — m it vollständigem Nam en Ti. Iulius Iulianus Alexander hieß. Sie identifizierte den Legaten von Arabia (Nr. 3) u nter Vorbehalt m it dem K onsul um das Jahr 130 (N r. 5), dem proconsul Asiae (N r. 6—7), m it der in den Arvalakten genannten Person (N r. 10—14) und m it einem S tatthalter der Provinz Ger­ m ania superior (N r. 9). O. Vasori, die H erausgeberin der neuen Inschrift aus Rom (N r. 15), konnte außer einer Zusam m enstellung der Zeugnisse (oben Nr. 1, 2, 4, 8, 10—14) keine neuen E rkenntnisse beisteuern. Zunächst seien einige der angeführten Quellen genauer untersucht : Nr. 1 : Cassius Dio berichtet in seiner Erzählung über die Partherkriege Trajans, daß die i-carpa-cr^oi Erucius Clarus und Iulius Alexander Seleukia erobert und niedergebrannt hätten. Der Ausdruck 'jzio-ipa-r^jc ( legatus) läßt uns über den genauen C harakter des Heereskom m andos im Unklaren. Erucius Clarus w ar um 99/100 V olkstribun (sp äter im Jahre 146 consul II ) und, da nach Plinius’ B ericht (»iuvenis probissim us, gravissimus, 'eruditissim us«) einer norm alen Beförderung nichts im Wege stand, im Jahre 116 in seiner prätorischen Laufbahn weit fortgeschritten.3 Clarus hat sicher im Range eines proprätorischen Legaten gestanden, der offenbar eine aus Legionsvexillationen und H ilfstruppen zusam m engesetzte Armee befehligte und die Aussicht hatte, unm ittelbar nach seinem Kom m ando zum K onsulat befördert zu w erden.4 Den ersten K onsulat kann er, da die Konsuln der Jahre 109—116 lückenlos bekannt sind,5 frühestens im Jahre 117 bekleidet haben, spätestens wohl im Jahre 122, bevor sein Oheim, d er P rätorianerpräfekt C. Septicius Clarus, in Ungnade fiel.6 Nr. 2 : Die zweite Quelle, eine aus dem 4. Jahrhundert stam m ende Kon­ sulliste (Fasti Vindobonenses), enthält m ehrere gefälschte Interpolationen, die M ommsen zusam m engestellt u nd als solche eindeutig erkannt h at (siehe Nr. 2). Zwischen den ordentlichen Konsuln der Jahre 117 u nd 118 — und die Chronik datiert n u r nach ordentlichen Konsuln — ist das K onsulpaar »Claro et Alexandro« eingefügt w orden; diese Angabe besitzt keinen histo­ rischen W ert, und der angebliche consul suffectus Alexander des Jahres 117, der oft m it dem fcza-zpivrtfzc identifiziert w urde (z. B. R. Syme, Tacitus II 511, Anm. 2), ist zu tilgen. Die Möglichkeit bleibt allerdings bestehen, daß Eru- cius Clarus im Jahre 117 oder unm ittelbar danach — auf Grund obiger Über­ legungen — den K onsulat bekleidet hat. Nr. 6 : Diese Quelle, einen Brief des Antoninus Pius an die Ephesier, haben J. Keil (Forsch. Eph. V 1 [1953], 70) und L. Petersen (Klio 48 [1967], 162 f.) bezüglich des dort erw ähnten Prokonsuls Iulianus zur Genüge besprochen. Sie gehen zu Recht davon aus, daß dieser m it dem gleichnamigen bei Aristides (N r. 7) genannten S tatth alter identisch ist, ferner m it dem K onsul um das Jah r 130 (N r. 5). Durch die Inschrift Nr. 4 w ar bisher auch ein Iulius Iulianus als curator operum locorum que publicorum in hadrianischer Zeit bekannt. Die neue stadtröm ische In sch rift (N r. 15) gibt w eitere wichtige Inform ationen: Sie bezeugt sein praenom en T i(berius), seinen Amtskollegen M. M a[---------- ] und einem der beiden Suffektkonsuln, u n ter dem die curatores eine Am tshandlung verrichteten, näm lich Q. Insteius Celer. Letztere Inschrift (N r. 15) ist der Ausgangspunkt fü r eine neue Zuord­ nung der Quellen. Da der curator operum locorumque publicorum , dessen praenomen bisher unbekannt w ar,7 und der A rvalbruder dieselben Namen führen und sie zudem beide der hadrianischen Zeit angehören, darf m an da­ von ausgehen, daß es sich um ein und dieselbe Person handelt. Daraus folgt, daß Ti. Iulius Iulianus den K onsulat erreicht hat, da diese städtische Ku­ ratel ein konsulares Amt w ar.8 Der K onsulat läßt sich nun insofern genauer datieren, als w ir der nächstliegenden Annahme folgen und auch den S tatt­ halter von Arabia Iulius Iulianus (N r. 3) m it diesem Ti. Iulius Iulianus gleich­ setzen. Da diese legatio unm ittelbar zum K onsulat führte (siehe u nten), Iulius Iulianus als S tatth alter am 12.10.125, sein Nachfolger bereits am 2.12.127 bezeugt ist, muß er die Provinz 126 oder 127 verlassen haben. Die exakte D atierung des K onsulates fü h rt uns nun an das Kernproblem der Identitätsfrage. Da die Konsuln d er Jahre 127 und 128 bekannt sind (Degrassi, Fasti 37), w ar Iulianus entw eder im Jahre 126 zu Ende seiner S tatt­ halterschaft in A rabia oder erst frühestens im Jahre 129 Konsul, wobei er bei letzterer Annahme m it dem durch das Zeugnis Nr. 5 bekannten Konsul um das Jahr 130 gleichgesetzt werden könnte. Setzt m an den K onsulat 129 oder 130 an, so m üßte Iulianus nach seiner S tatthalterschaft zwei oder drei Jahre auf dieses Amt gew artet haben. Bei dieser Gelegenheit ist auf eine ähnliche Problem atik im Falle des Sex. Iulius Maior hinzuweisen, der bis 126 (oder 127?) legatus Augusti pro praetore der legio II I Augusta in Numidien w ar und später noch konsulare S tatthalterschaften innehatte, in einer In­ schrift, gesetzt zwischen dem 10. Dezember 125 und 9. Dezem ber 126, aber noch nicht als consul designatus bezeichnet ist,9 weshalb m an auch in diesem Fall einen Konsulat erst um das Jahr 129/130 annahm (E. Birley, JR S 52 [1962], 225). Ob und inwieweit ein Intervall zwischen letzter prätorischer Dienststellung und Konsulat üblich w ar und welche Gründe für das Intervall erkennbar sind, ist system atisch noch nicht untersucht worden. Aus neueren prosopo- graphischen Abhandlungen einerseits, insbesondere der E rstellung der Statt­ halterfasten von W. Eck für die Zeit von 68—138 und von G. Alföldy für die Zeit von 138—180,1 0 andererseits nicht zuletzt auf G rund einer darauf aufbauenden und von G. Alföldy ausgeführten1 1 genauen Analyse der Voraus­ setzungen, die für das Erreichen des K onsulates überhaupt u nd fü r die Be­ stim m ung des Zeitpunktes des Konsulates bedeutend waren, u n d der damit zusamm enhängenden Erhellung der sozialgeschichtlichen H intergründe läßt sich ein eindeutiges Ergebnis gewinnen: Auf eine S tatthalterschaft in einer kaiserlichen prätorischen Provinz m i t Legionsbesatzung w urde d er Konsulat im m er noch im letzten Jahr der Statthalterschaft (in vielen Fällen in absentia) oder im unm ittelbar darauffolgenden Jahr bekleidet. Zwei gesicherte Ausnahmen von dieser Regel sind bekannt, die — vielleicht nicht zufällig1 2 — n u r die Legaten der legio II I Augusta betreffen : Sex. Sentius Caecilianus w ar vor seinem Konsulat (76 ?) noch als Sonder­ legat in den beiden M auretanien tätig, um dort Ruhe und O rdnung wieder­ herzustellen.1 3 L. Iavolenus Priscus w urde vor seinem K onsulat (86) noch iuridicus in Britannien, wo von Agricola neu eroberte Gebiete zu organisieren waren.1 4 Nicht gesichert ist, ob Ti. Claudius Gordianus, Legat derselben Legion im Jahre 188, vor oder nach diesem Kom m ando praefectus aerarii Saturni war, da die Inschrift m ehrere Fehler und Lücken aufweist, so daß m an einer strikten chronologischen Aufzählung der Äm ter durchaus m ißtrauen darf.1 5 Anders verhielt es sich m it den kaiserlichen prätorischen Provinzen ohne Legionsbesatzung. Der unm ittelbar folgende Konsulat w ar zw ar auch hier die Regel, aber einige Ausnahmen zeigen deutlich, daß sie eben doch nicht — was die Beförderung zum Konsulat betrifft — m it den Einlegionenprovinzen völlig gleichgestellt w aren. Das läßt sich einerseits an den Fällen dem onstrie­ ren, in denen z. B. ein prätorischer Prokonsulat nur dann einer kaiserlichen prätorischen Statthalterschaft folgte, wenn dieselbe in einer Provinz ohne Legionsbesatzung absolviert worden w ar (K. W achtel, Klio 48 [1967], 175). Dasselbe ist zu beobachten, wenn zwei kaiserliche prätorische Statthalter­ schaften nacheinander bekleidet w urden: Wenn eine davon ein Legionskom­ m ando einschloß, stand diese im m er ranghöher an letzter Stelle un d führte zum Konsulat (G. Alföldy, Fasti Hispanienses [1969], 99). Auch in den Fällen, in denen Senatoren nach einer kaiserlichen prätori­ schen Statthalterschaft offenbar ohne jede Beschäftigung noch einige Zeit auf den K onsulat w arten m ußten, handelt es sich nu r um die besagten Provinzen ohne Legionsbesatzung : Mame Provinz Konsulat C. C aristanius Fronto {PIR2 C 423) Lycia-Pamph. 81—84 90 P. Baebius Italicus {PIR2 B 17) Lycia-Pamph. 84—87 90 C. Trebius Maximus (W. Eck, Senatoren 180) Lycia-Pamph. 115— 117 122 T. Calestrius Tiro Orbius Speratus (W. Eck, R E Suppi. XIV [1974], 84) Cilicia 113—115 122 Cn. Arrius Cornelius Proculus {PIR2 C 1422) Lycia-Pamph. 138—140 145 D. Iunius Paetus {PIR2 J 792) Lycia-Pamph. 141/42— 143 145 M. Antonius Zeno {PIR2 A 883) Thracia 141—144 148 Die Schlußfolgerung kann also n u r die sein, daß Iulius Iulianus nach der S tatthalterschaft in der Einlegionenprovinz Arabia unm ittelbar den Konsulat bekleidet haben m uß, d.h. im Jahre 126. Dasselbe Datum des K onsulates ist trotz der oben genannten Ausnahmen auch fü r Iulius Maior am w ahrschein­ lichsten. Betreffs des Fehlens des Zusatzes consul designatus bei M aior m öchte ich auf Thom assons (Statthalter II 169) Erklärung zurückgreifen, daß die Inschrift in den ersten Wochen d er 10. tribunicia potestas H adrians gesetzt w urde, als die K onsuln für das Jah r 126 noch nicht designiert w aren. Anderer­ seits kann natürlich nicht nachgewiesen werden, daß eine Regel bestand — obwohl es in N um idien m eistens geschah —, nach der Designierung des Legaten zum K onsulat diese Tatsache auch in allen Inschriften zu erwähnen. Das Jah r 126 als K onsulatsjahr für Ti. Iulius Iulianus Alexander läßt sich auch m it den anderen in der Inschrift Nr. 15 erw ähnten Angaben gut in Ein­ klang bringen. Die K uratel der öffentlichen Bauten wurde, wie G. Alföldy für die Zeit des Antoninus Pius und M arcus Aurelius zeigt (siehe Anm. 4), in der Regel nach einem einjährigen Intervall nach dem Konsulat übernom m en. In der Tat findet sich im Jahre 128 ein Suffektkonsul, von dessen Namen nur sein praenomen Q (uintus) erhalten ist, den w ir aber nun m it jenem Q. In- steius Celer identifizieren können, w ährend dessen K onsulates Iulianus als curator fungierte.1 6 Insteius Celer ist sicher m it einer gleichnamigen Persönlichkeit identisch, an die Antoninus Pius ein R eskript richtete {Dig. XXVI 5, 12; siehe P IR 2 J 32). W enn er im Jahre 128 Konsul w ar, kann dies wegen des zeitlichen Abstandes wohl n u r in seiner Eigenschaft als Prokonsul von Africa oder Asia in den ersten R egierungsjahren des Pius geschehen sein. Es ist allerdings nicht völlig ausgeschlossen, daß der Em pfänger des Reskriptes m it einem Q. In­ steius T. f. Pup. [---------- ], u n ter anderem legatus consularis provinciae [---------- ] {CIL XIV 2924 aus Praeneste), identisch ist, was nicht unbedingt für einen späteren Ansatz des Konsulates sprechen muß. Für diesen Senator ist aber auch eine spätere Datierung vorgeschlagen w orden (Degrassi, Fasti 126; PIR2 J 29). Ein Sohn unseres Celer w ird ein M. Insteius Bithynicus ge­ wesen sein, consul suffectus im Jahre 162 (Degrassi, Fasti 46). W enn das cog­ nomen Bithynicus verliehen worden ist, weil der Betreffende in Bithynien geboren w urde (zwei ähnliche Fälle sind bekannt),1 7 w ar Celer vor dem Konsulat vielleicht Prokonsul von Pontus-Bithynia gewesen. Da Insteius Bithy­ nicus als Sohn eines Konsuls in jedem Fall um das 40. L ebensjahr m it dem Konsulat rechnen konnte, m üßte er um 120/25 geboren w orden sein, als sein V ater als Prokonsul in Pontus-Bithynia fungierte, was m it dessen K onsulats­ ja h r 128 gut im Einklang stünde. U nter allem Vorbehalt sei vorgeschlagen, jenen fragm entarischen cursus honorum aus Praeneste auf Insteius Celer zu beziehen, den H.-G. Kolbe kürzlich neu publiziert hat (Chiron 2 [1972], 405 ff. = AE 1973, 133). Der unbekannte Senator w ar vielleicht [procos.] prov. B i t h y ­ niae et Ponti], wobei allerdings Kolbe m it Recht auf die unübliche Reihenfolge Bithynia-Pontus statt Pontus-Bithynia hingewiesen hat, die sonst n u r in der Inschrift des L. Fabius Cilo (CIL VI 1408 = IL S 1141) aufscheint. Andererseits ist die Inschrift nach Kolbe am w ahrscheinlichsten in die trajanisch-hadria- nische Zeit zu datieren, also auch die Zeit des Insteius Celer. Der Amtskollege des Iulianus in der K uratel M. Ma[---------- ] ist vielleicht ein Sohn des M. Maecius Celer gewesen, consul suffectus im Jahre 101 (De­ grassi, Fasti 30) ; 0. Vasori (Nr. 15) hat jedoch m ehrere mögliche Ergänzungen des Namens bereit. Nimmt m an das übliche triennium für die S tatthalterschaft des Iulianus in Arabia an, so ist sie etwa in den Jahren 123—126 anzusetzen. N icht ganz ausgeschlossen ist die Möglichkeit, daß Iulianus ähnlich wie um die gleiche Zeit Sex. Iulius Severus in Dakien (W. Eck, Senatoren 199) zwei triennia, also etw a in den Jahren 120—126, in Arabia fungierte. E r w äre dann der Nach­ folger des erst jüngst bekannt gewordenen ersten Legaten H adrians in Arabia gewesen, Q. Goredius Gallus Gargilius Antiquus (Syria 50 [1973], 223 ff. = AE 1973,551).«* Haben w ir den K onsulat des Iulius Iulianus auf das Jahr 126 fixiert, so läßt sich die in den Inschriften Nr. 5—7 genannte Person m it dem cognomen Iulianus nicht m it Ti. Iulius Iulianus Alexander identifizieren. V ielm ehr ge­ w innt jetzt eine Hypothese an W ahrscheinlichkeit (siehe J. Keil, Forsch. Eph. V 1, 70 und PIR2 J 76), daß der consul suffectus um das Jahr 130 im Zeugnis Nr. 5 und der proconsul Asiae im Jahre 145 (Nr. 6—7) m it dem Großneffen des Ti. Iulius Celsus Polemaeanus aus Sardes, Ti. Claudius Iulianus, identisch ist, der in den ersten Jahren der Regierungszeit H adrians bis zur P rätu r ge­ langt w ar (siehe Keil, a.a.O.). Bleibt die Frage, ob (Claudius?) Iulianus im Amts­ jah r 144/45 oder 145/46 in Asia fungierte, die zur K lärung der Id en tität eben­ falls bedeutsam ist. W enn der betreffende Iulianus näm lich proconsul Asiae im Am tsjahr 144/45 gewesen ist, kann er von vornherein nicht m it Ti. Iulius Iulianus Alexander identisch sein, da dieser noch am 19. Mai 145 gemäß den Arvalakten (Nr. 12) u n ter den Arvalbrüdem in Rom bezeugt ist. Die Inschrift Nr. 6 bringt keine K lärung des Problem s, da sie zwischen dem 10. Dezember 144 und 9. Dezember 145 nicht genauer d atiert werden kann, ebensowenig die zweite Quelle für den Prokonsulat (Nr. 7), die Angabe bei Aristides : Aristides tra f sicher im F rü h jah r oder Somm er des Jahres 145 in Pergamon ein, wo er den Prokonsul Iulianus traf, allerdings weiß m an nicht, ob dies gleich zu Anfang oder w ährend seines dortigen Aufenthaltes geschah.1 9 Nun ist ein Konsul des Jahres 130, Ti. Claudius Q uartinus (siehe jetzt G. Alföldy, Fasti H ispanienses 79 ff.), proconsul Asiae gewesen, wenn m an Münzen aus Aezani u n ter Antoninus Pius, die einen Claudius Q uartinus ohne nähere w eitere Bezeichnung nennen,2 0 auf diesen Senator bezieht. Da das Intervall zwischen K onsulat u nd Prokonsulat von Africa bzw. Asia u n ter H adrian und Antoninus Pius in der Regel 15 Jahre betrug (siehe die S tatthalterfasten der in Anm. 10 zitierten L iteratur), können w ir m it großer W ahrscheinlichkeit an­ nehm en — solange kein eindeutiges anderes Zeugnis vorliegt —, daß das A m tsjahr 145/46 durch Claudius Q uartinus belegt ist, zumal im A m tsjahr 146/47 m it Sicherheit T. Atilius Maximus in Asia fungierte (S/G 8 851 = IG R IV 1399). Demzufolge kann Iulianus Asia n u r im A m tsjahr 144/45 verw altet haben, was in der Identitätsfrage die oben dargelegte Konsequenz h ätte; ferner ist der K onsulat des (Claudius ?) Iulianus m öglicherweise auf das Ja h r 129 festzu­ legen, ein Jah r vor Claudius Quartinus. Der in der Quelle Nr. 1 erw ähnte u-oc-pa-crjvos Iulius Alexander ist m it Ti. Iulius Iulianus Alexander wohl nicht identisch. Wenn er, wie verm utlich Eru- cius Clarus, ein Heereskom m ando im Range eines proprätorischen Legaten innehatte, h ätte er nicht allzu lange darauf den Konsulat erreichen müssen. W ürde m an in üzGa-pa-rjYcq im Falle des Iulianus einen legatus legionis er­ blicken, m üßte m an einerseits voraussetzen, daß Cassius Dio denselben Aus­ druck fü r zwei verschiedene prätorische Rangstufen benutzte, andererseits w äre Iulianus dann einige Zeit vor dem Jah re 116 Prätor gewesen m it einem sehr langen Intervall zwischen P rätu r u n d K onsulat; es sei denn, daß er als ausgesprochener vir militaris unm ittelbar vor dem Legionskommando P räto r gewesen ist (also um das Jah r 115), was aber n u r hypothetisch bleiben kann. Am w ahrscheinlichsten ist es, den u— ocvpct-^yo; Iulius Alexander m it C. Iulius Alexander B erenicianus gleichzusetzen, der dann ranggleich m it Erucius Clarus gewesen ist un d dessen Konsulat fü r das letzte nundinium des Jahres 116 bezeugt ist, den er vielleicht in absentia bekleidete (Degrassi, Fasti 34). Ob Iulius Iulianus, wie L. Petersen annim m t (Klio 48 [1967], 164), m it dem in der Inschrift Nr. 9 genannten obergerm anischen S tatthalter [ . . . ] Iulianus identisch ist, m uß angesichts der Häufigkeit des cognomens und nicht vor­ handener D atierungskriterien offen bleiben. E her ist eine Gleichsetzung m it dem Ziegeleibesitzer Ti. Iulius Iulianus zu erwägen (Nr. 8), den Bloch um die M itte des 2. Jahrhunderts datiert. Man hat schon im m er zu Recht verm utet,2 1 daß Ti. Iulius Iulianus Alexander ein Nachkom m e (E nkel ?) des aus der jüdischen Gemeinde Alexandrias stam ­ m enden Ti. Iulius Alexander gewesen ist, der im Jahre 69 als praefectus Aegypti den Anstoß zur K aiserproklam ation Vespasians gegeben hatte (V. B urr, Tiberius Iulius Alexander [1955], 158 ff.). Ein Grund dafür, als Haupt- cognomen Iulianus u nd nicht Alexander zu wählen (zeitweise haben aber of­ fenbar beide N am ensform en bestanden, siehe Zeugnis Nr. 10), m ag der ge­ wesen sein, insbesondere in abgekürzter Namensform Verwechslungen m it den Nachkom m en des arm enischen Königshauses, C. Iulius Alexander und C. lulius Alexander Berenicianus, zu vermeiden, von denen letzterer etw a der gleichen Generation angehörte wie lulius Iulianus. E r fügt sich dam it in die Reihe jener etw a gleichaltrigen Senatoren aus dem griechischen Osten ein, die Trajan ihre Aufnahme in den Senat ver­ dankten; hierzu zahlen L. Aemilius Iuncus, Sex. lulius Maior, L. Flavius Ar- rianus und Ti. Claudius Iulianus.2 2 Ih r E in tritt in den Senat fällt in eine Zeit, in der aus dem Osten stam m ende Senatoren zum erstenm al massiv in die Spitzen der Ä m terhierarchie eindrangen und den jungen Landsm ännern ihre Protektion zuteil werden ließen.2 3 Auch der vorliegenden Untersuchung fehlt noch dasjenige Zeugnis, das die Id en tität der Iuliani m it letzter Sicherheit klären könnte; jedoch schien eine erneute Auswertung der vorhandenen Quellen für die Ausarbeitung einer w ahrscheinlichen Lösung der Identitätsfrage angebracht, zumal der Forscher auf dem Gebiete der Prosopographie auch m it Hypothesen arbeiten m uß ; dies ist von Prof. Pflaum zu lernen, dem diese Untersuchung gewidmet ist. 1 Die Kenntnis der Inschrift und des Kommentares von 0. Vasori verdanke ich Herrn Prof. Dr. G. Alföldy, der einen Vorabdruck von Dr. G. Molisani erhalten hat. Auch für weitere wertvolle Hinweise und Ratschläge sei Herrn Prof. Alföldy an dieser Stelle gedankt. 2 E. Groag, RE X (1918), 158 f.; R. Syme, JRS 48 (1958), 9; ders., Tacitus (1958) II 511; PIR2 J 142. Der cursus ho­ norum in Corinth V ili 3, 125 = AJA 72 (1968), 156 f. (verb.) = AE 1968, 474, den K. Wachtel {Historia 20 [1971], 332 f.) unter Vorbehalt auf einen lulius Alexan­ der beziehen wollte, ist von W. Eck {Epigr. Stud. Bd. 9 [1972], 17 ff.) über­ zeugend dem L. Antonius Albus zuge­ wiesen worden. 3 A. N. Sherwin-White, The Letters of Pliny (1966), 157 f. zu Plinius, ep. II 9; E. Groag, PIR2 E 96. 4 Ähnliche Kommandos wurden im Partherkrieg unter Marcus Aurelius ge­ schaffen: M. Claudius Fronto, leg. Aug. pr. pr. exercitus legionarii et auxiliorum (ILS 1098), und C. Avidius Cassius, der neben der legio III Gallica sicher noch andere Verbände befehligte, vielleicht auch P. Martius Verus (siehe dazu jetzt G. Alföldy, Konsulat und Senatorenstand unter den Antoninen [im Druck]). 5 A. Degrassi, I Fasti consolari dell’ Impero Romano (1952), 32 ff. Zu den Konsuln des Jahres 115 siehe jetzt F. Zevi, Dialoghi di Archeologia VII 1 (1973), 52 ff. 6 Plin., ep. II 9, 4; Sherwin-White, a.a.O. 159. 7 In der Inschrift Nr. 4 ist sicher zu lesen »a Iulio Iuliano« und nicht »A . Iulio Iuliano«, siehe PIR2 J 365. 8 W. Eck, Beförderungskriterien in­ nerhalb der senatorischen Laufbahn, dargestellt an der Zeit von 69 bis 138 n. Chr., in: Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt II 1 (1974), 206 f. 9 AE 1950, 58; siehe B. E. Thomasson, Die Statthalter der römischen Provinzen Nordafrikas von Augustus bis Diokletia- nus (1960), II 168 f. und PIR2 J 397. 1 0 W. Eck, Senatoren von Vespasian bis Hadrian (1970), 112 ff.; G. Alföldy (siehe Anm. 4). 1 1 G. Alföldy, Consuls and Consulars under the Antonines: Prosopography and History, in: Ancient Society 7 (1976), 263 ff., bes. 272 ff. 1 2 Wenn auch in der Ämterhierarchie auf gleicher Stufe mit einer kaiserlichen prätorischen Provinz, so war das Kom­ mando der legio III Augusta keine Statt­ halterschaft sondern im strengen Sinne ein Militärkommando im zivilen Hoheits­ gebiet des proconsul Africae. Die pro­ vincia Numidia wurde erst unter Septi­ mius Severus konstituiert (erster Beleg AE 1911, 107 = ILS 9488 aus dem Jahre 209/210). 1 3 AE 1941, 79; Thomasson, Statthalter II 244 f. (leg. Aug. pr. pr. ordinandae utriusque Mauretaniae). 1 4 ILS 1015 (vgl. p. CLXXIII); siehe W. Eck, Beförderungskriterien 201. Cn. Suellius Flaccus, Legat der legio III Au­ gusta im Jahre 87 (IRT 854 = AE 1940, 70), hat den Konsulat (wegen frühen To­ des ?) offenbar nicht erreicht (R. Syme, JRS 43 [1953], 152). Im Jahre 93, in dem die Konsuln wahrscheinlich noch nicht lückenlos bekannt sind, möchte ich statt Flaccus eher Q. Gellius Longus, Statt­ halter von Cilicia im Jahre 92/93 {AE 1920, 72), als Konsul einfügen; vgl. W. Eck, Beförderungskriterien 200 Anm. 201. Überhaupt wurde diese Automatik zwischen prätorischer kaiserlicher Statt­ halterschaft und Konsulat erst allmäh­ lich unter den Flaviern selbstverständ­ lich (R. Syme, a.a.O.). 1 5 AE 1954, 138; Thomasson, Statt­ halter II 193; M. Corbier, L’ aerarium Sa­ turni et l’ aerarium militare. Administra­ tion et prosopographie senatoriale (1974), 298 f. Cornelius Quadratus, consul suffec­ tus im Jahre 147, wird von E. Birley (JRS 52 [1962], 225) mit einem [--------- ]elius Qu[---------] identifiziert (CIL VIII 18081) und als Legat der legio III Augusta um 140/43 angesetzt. Da weder Gentiliz noch cognomen sicher zu bestimmen sind, ist von Identifizierungsversuchen abzu­ sehen. Auch im Fall des A. Larcius Pri­ scus (PIR2 L 103) möchte ich gegen Bir­ ley (a.a.O.) und W. Eck, Senatoren 164 Anm. 226, annehmen, daß der Prokon­ sulat der Narbonensis vor das Komman­ do der legio III Augusta einzureihen ist. 1 6 Degrassi, Fasti 37, identifiziert diesen Konsul mit Q. Planius Sardus L. Varius Ambibulus, der aber erst um 133/34 Konsul wurde (W. Eck, RE Suppl. XIV [1974], 825 f.). 1 7 So wurde L. Carminius Lusitani- cus, consul suffectus im Jahre 81 (De­ grassi, Fasti 24), wohl während der Statt­ halterschaft seines Vaters L. Calventius Vetus Carminius in Lusitania geboren, siehe G. Alföldy, Fasti Hispanienses 137 f. Cn. Claudius Severus Arabianus, con­ sul Ordinarius im Jahre 146, wurde si­ cher während der Statthalterschaft sei­ nes Vaters C. Claudius Severus in Ara­ bia geboren (PIR2 C 1023, 1027). 1 8 Iulianus war jedenfalls im Jahre 120 nicht in Rom anwesend, da er in diesem Jahr nicht an den Sitzungen der Arvalbrüder teilnahm; siehe Pasoli 151 ff. Nr. 61. 1 9 C. A. Behr, Aelius Aristides and the Sacred Tales (1968), 26 Anm. 19; W. Hüttl, Antoninus Pius II (1933), 47. Aus den Worten, die diesen Abschnitt ein­ leiten (105): öfiGtov 8s Ton-np xotl x 'o xpfinov & 7 tc tv T o > 7 T otittüv ysvópsvov, ist vielleicht doch eine frühe Begegnung mit dem Prokon­ sul zu erschießen. 2 9 BMC Phrygia 37 Nr. 104 f„ 38 Nr. 109 L; Syll. Numm. Graec., Samml. v. Aulock, 3355 f. 2 1 E. Groag, RE X (1918), 158; C. S. Walton, JRS 19 (1929), 61; PIR2 J 142. 2 2 M. Woloch, Roman Citizenship and Athenian Elite (1973), 1 f. (Iuncus); PIR2 J 397 (Maior); W. Eck, RE Suppl. XIV (1974), 120 (Arrianus); Forsch. Eph. V 1 , 70 (Iulianus). 2 3 Auf diesbezügliche Fragen gehe ich in meiner kürzlich fertiggestellten Dis­ sertation über Senatoren aus dem Osten des Imperium Romanum ausführlich ein. IULIUS ALEXANDER IN IULIUS IULIANUS K PROZOPOGRAFIJI 2. STOLETJA Povzetek Prozopografska raziskovanja so otežkočena, če imamo o eni osebi mnogo drob­ nih enkratnih podatkov, ki vsak osvetljuje zgolj drobec iz kariere raziskovane ose­ be, posebej, četudi imensko ni precizno določena. Imena na spomenikih, posebej polionimnih oseb so često podana reducirano. V takem primeru pomaga morda ana­ liza podatkov, predvsem opravljenih funkcij, ki se ali podajo v časovno enakomer­ no in administrativno utemeljeno zaporedje, ali pa ne. Analiza mora torej izkri­ stalizirati ali gre pri podatkih v virih za eno ali za več oseb. To je zapleten problem tudi za osebi, navedeni v naslovu, za kateri je predložil avtor kompletno dokumen­ tacijo zgoraj pod št. 1 —15. Posamezno navedene funkcije in podatke je podvrgel kronološki in stvarni analizi, preciziral nekaj sumarnih navedb v virih, hkrati za­ vzel stališča do rezultatov dosedanjih raziskovalcev in prišel do naslednjih zaključ­ kov. Ti. Iulius Iulianus Alexander, ki je bil po viru 15 curator operum locorumque publicorum — torej bivši konzul — je istoveten z osebo iz aktov arvalskih bratov (10—14), ter hkrati identičen s provincialnim namestnikom v Arabiji v letih 126 ali 127.3 Slednje mesto je vodilo neposredno v konzulat. Zato je točno datiranje nje- 11 — A rheološki v estnik 161 govega konzulstva bistveno. Ker so konzuli za leti 127 in 128 vsi dokumentirani, je Julianus to mesto lahko dosegel ali v letu 126 ali 129 (oz. 130). V slednjem pri­ meru bi moral čakati na dosego konzulata dve ali tri leta, kar bi ustvarilo analogijo s kariero Seksta Julija Maior, ki je bil že 126 (127?) legatus Augusti pro praetore 3. Avguste v Numidiji in konzul morda šele 129/130. Ob tem se postavlja vprašanje o časovnem intervalu med poslednjim provin­ cialnim namestništvom in imenovanjem za konzula. Prozopografske raziskave so pokazale, da je namestništvu v vladarski provinci z legijsko posadko sledilo ime­ novanje navadno že v zadnjem letu namestništva ali takoj v naslednjem letu (kon­ zulat je opravljal često in absentia; poznanih je tudi nekaj izjem). Drugače je bilo v vladarskih provincah brez legije. Tudi tam je sledilo imenovanje za konzula, vendar navadno z nekajletnim intervalom. Sledi torej, da je bil več kot verjetno tudi Ti. Iulius Iulianus Alexander takoj po namestništvu v Arabiji imenovan za konzula, to je v letu 126. Če to sprejmemo, potem osebe iz napisov 5—7, katere cognomen je tudi Ju­ lianus, ne moremo istovetiti s konzulom, pač pa gre pri njej za sufektnega konzula iz ok. 130 in prokonzula Asiae iz leta 145, namreč Ti. Klavdija Julijana. Tudi pod št. 1 omenjeni hypostràtegos Iulius Alexander več kot verjetno ni identičen s Ti. Julijem Julianom Aleksandrom. Če bi namreč bil, bi bil v rangu propretorskega legata ter bi moral kmalu nato doseči imenovanje za konzula. Če bi pa v Juliju Julijanu gledali legijskega legata, bi morali predpostaviti, da je Cassius Dio porabljal eno in isto oznako za dve različni pretorski stopnji; na drugi strani pa bi bil Julianus že pred 116. praetor, in sicer z dokaj dolgim intervalom do konzulata. Vse kaže, da je najbolj prepričljivo istovetiti hyposträtega Julija Ale­ ksandra z Gajem Julijem Aleksandrom Berenicijanom. 2e prej so domnevali, da je Ti. Iulius Iulianus Alexander potomec Tiberija Ju­ lija Aleksandra (iz židovske občine v Aleksandriji), ki je dal kot praefectus Aegypti leta 69 vzpodbudo za proklamiranje Vespazijana kot vladarja. Da si je izbral Ju­ lianus za glavni cognomen Julianus in ne Alexander, je morda utemeljeno tudi s tem, da ne bi prihajalo do zamenjave s potomcem armenske vladarske hiše Gajem Julijem Aleksandrom in Gajem Julijem Aleksandrom Berenicijanom, ki sta bila nje­ gova generacija. Ti. Iulius Iulianus Alexander je spadal torej v krog oseb iz grške­ ga vzhoda, ki jim je Trajan omogočil vstop v senat, predvsem L. Aemilius Iuncus, Sex. Iulius Maior, L. Flavius Arrianus, Ti. Claudius Iulianus. Njih dostop do vrhun­ skih pozicij je hkrati seveda omogočil tudi protekcijo za vrsto mladih sonarod­ njakov.