Pränumrrations-Preise: F >i r Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 4.0 Ir. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . . 2 „ io „ Monatlich . . . —- „ 70 „ Mit d e r Post: Ganzjährig . . . Il s>. — kr. Halbjährig . . • « 50 » Bierteljährig. . • 2 „ 75 „ gilt Zustellung ins Hau« »ierieV jährig i’j tr., monatlich i) tr. Einzelne Nummern 6 tr. Laibacher Xaablatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurllckgesendet. Rtimklion r^al'nhosgasse Nr. 1;;*. LrprLUion und 3n[eralcn-önrcan: kkongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von 3. v.KleininadrL F. Bamberg)« Injcrtiouspreisk: Für die einspaltige Petitzeile 3 Fr bei zweimaliger Einschaltung h 5 fr dreimal ä 7 fr. InsertionSstempel jede-mal 30 fr. Bei größeren Inseraten nnd öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 170. Donnerstag, 3. Anglist 1871. — Morgen: Dominikus. 4. Jahrgang. Unsere Politisch-Katholischen. Als in England zuerst der Gebrauch der Maschinen bei der Landwirthschast immer allgemeiner wurde, kam cs vor, daß die dadurch brotlos gewordenen Arbeiter nicht selten über die verhaßten Maschinen herficlen und sic zertrümmerten. Da geschah es einmal, daß die Arbeiter auf einem Gehöfte sämmtliche Mäh* uud Dreschmaschinen klein zerschlugen, vor einer Maschine zur Butterbereitung jedoch zögernd stehen blicben und sie zu verschonen beschlossen. An jenen Kampf gegen die Maschinen werden wir lebhaft erinnert, wenn wir das Gebühren unserer Frommen den Staatsgesctzeu gegen* über betrachten. Wie den Arbeitern und Taglöhnern die Maschinen, so sind ihnen unsere freiheitlichen Gesetze ein Greuel lind sie arbeiten fortwährend an deren Zerstörung, weil sie ihren Gelüsten auf Sonderstellung und Alleinherrschaft, aus Ausnützung der bildnngslosen Masse hindernd im Wcge stehe». Aber wie jene die Buttermaschine, lassen sie allc Einrichtungen ungeschoren, die sie für ihre Selbstzwecke ausbeuten können. Dahin rechnen wir vor allem die politischen Vereine und Versammlungen. Rasch ersahen sie darin geeignete Werkzeuge für ihre Wühlereien und Umtriebe, um die Unmündige» zu ködern, zn werben und zn drillen, um selbe dann wie eine geschulte Armee am Wahltage gegen die Liberalen und Fortschrittsmänner ins Gefecht zu führen. Wie Pilze schießen ihre Kasino's, Lesevcrcinc und andere Werbe- und Uebuugsschuleu aus dem Bodeu und beginnen nach obrigkeitlicher Bestätigung ihrer Statuten einen erbitterten Kampf gegen allc Bestrebungen des Jahrhunderts, die nicht in ihrem Kram passen. Da es uns nicht gleichgiltig sein kann, mit welche» Waffen und welchem Rüstzeug unsere erklärten Gegner kämpfen, so erachten wir cs für unfcrc publizistische Pflicht, unser« Lesern von Zeit zu Zeit eilten Einblick in die Stätten zu gewähren, wo die Streiter für Dummheit und Verfinsterung geschult werden. Stoff dafür bieten uns in Heber-fülle die Statuten selbst, die offen ausgesprochenen Tendenzen, die Berichte über ihre Sitzungen, die Reden der Obmänner und Führer, die veröffentlichten Resolutionen s.w., so daß sich einGesammt-bild dieses lichtscheuen Treibens ohne viele Mühe Herstellen läßt. Der nächste Zweck der katholisch - politischen Vereine war wohl, einen Sammelpunkt zu bilden aller mit unseren freiheitlichen Staatseinrichtliiigeu Unzufriedenen, welche die alten Zustände wieder znrückführen möchte»; mit Beziehung aller geistig Unmündigen konnten sie dann bald ein Gegengewicht abgebe» für die freisinnigen und Volksbildungsvereine. Worauf eö in erster Linie abgesehen war, darüber konnte für einen halbwegs Unbefangenen auf de» erste» Blick kein Zweifel obwalten. Schon der Name „katholisch« politisch," „katholisch-konservativ" u. dgl. deutet zur Genüge an, wcß Geistes Kinder dahinter stecken. Roch nie hat jemand von einem jüdisch-politischen, protestantisch-politische» Vereine gehört. Alle Welt ist sonst der iOZcinung gewesen, die Politik oder StaatSkunst habe mit der Religion nichts zn schaffen; wie die Kirche für das Wohl ihrer Angehörigen im Jenseits, so sorge der Staat für das bestmöglichste Gedeihen seiner Angehörigen im Diesseits, meinten wir ändern Menschenkinder. Unsere Frommen aber wollen, daß die Staatseinrichtmigen vor allem katholisch seien, d. H. daß sie Interesse» der Katholiken vorzugsweise oder vielmehr die der katholischen Geistlichkeit ausschließlich fördern. Der Gedanke, daß in einem moder- nen Staatswesen auf den Unterschied dev religiösen Bekenntnisse nicht gesehen werden darf, daß Protestant und Jude, Geistlicher und Laie, Hoch und Niedrig vor dem Gesetze gleich stehen sollen, ist ihnen ein Greuel. Sie wollen nur katholische Politik. Und da in der katholischen Kirche nur mehr daö gelten soll, was der unfehlbare Papst will, so wollen sie, daß wir vor allem bcm Papste wieder zn seinem Throne verhelfen unb uns mit der ganzen zivilisirten Welt in Kriegszustand versetzen. DaS verlangen sie in vollstem Ernste und drohen unserem Reiche mit dem Untergange und nennen die Minister Gottlose, Heiden und Juden, weil sie diesem bescheidenen Verlangen Folge zu geben doch einiges Bedenken trage». Die beste» und frömmsten Katholiken, die ihrem augestammten Glauben nicht so mir nichts dir nichts im Handumdrehen entsagen, ihre Jahre lang gehegte Ueberzengnng nicht urplötzlich verleugnen wollen, weil es einer Rotte Finsterlinge gefallen hat, das Ehristenthum auf ganz neuer, von seinem erhabenen Stifter und seinen Jüngern nie geträumter Grundlage nufzubaucn, diese altgläubige» Katholiken werde» verketzert und verflucht, ihnen der letzte Liebesdienst, die Segnungen der Kirche und ein christliches Begräbniß versagt. Was vor einer Stunde noch als der alleinseligmachende Glaube gegolten, das soll nach unser,, katholisch-politischen mit einemmalc eitel Tcnsclswcrk, der Ausbund der Gottlosigkeit unb die schwärzeste Ketzerei geworden sein. Ist ähnliches je erhört worden? Um die Religion also, die sie stets als bedroht anS-schrcien, mit dieses Kleinod des Herzens, des Ge-mütheS, der inucru Ueberzengnng, kann cs ihnen unmöglich ernst sein, wenn sie sich in den niedrigsten Schmähungen ergehen über Männer, die sie selbst noch vor kurzem als die Säulen der christü- IeuMon. Brünner Kreistnrnfest. (Original-Korrespondenz.) Brünn, 31. Juli. DaS war ein Festzug, wie ihn Brünn, wohl auch eine andere Stadt Oesterreichs, noch nicht gesehen. Größere Auszüge, auch farbenreichere, prächtigere mögen schon dagewesen sein, aber gewiß keiner, der durch die freudige Erregtheit aller daran Theil-nchmendtn, durch de» nicht zu schildernden Jubel der stopf an Kopf die Straßen füllenden, Fenster, Balkone, Thiiren, ja selbst die Dächer besetzt haltenden Zuschancrmcngc — sich so zn einem wahrhafte» Triuiufzuge gestaltete, die Herzen der Umziehenden nicht minder, als der ihnen zujanchzenden Bevölkerung mit freudiger Rührung, mit hoher Begeisterung nnd Stolz erfüllend. Das war kein künstlich hervorgernfener, nothgedvuugcnct Beifall einer sonst theunahmsloseu, nicht mitfühlenden Masse, son-^af ^?ar der Helle Jubel, der es freudig und stolz der Welt »erkundete; Wir sind und wollen bleiben c i ii einig Volk von Brüdern! treu unb fc|t jiiicuuineitflcljcn, ungebrochenen thes dein Kommenden entgegensehen! Um 9 Uhr begann die Aufstellung, mit 11 Uhr endlich war sie beendet und der eigentliche Festzug begann, im Gegenzuge au sich selbst vorüber, so daß Alle den ganze» Zug scheu konnten. Die gegenseitige Begrüßung der Festgenosscn, als sic so aneinander vorüberzogen, war eine über alle Beschreibung herzliche; namentlich wir Laibachcr wurden auch hier wieder in einer Weise bcivillfommt, daß — ich darf cs wohl gestehen — uns allen mehr als einmal Thränen der Rührung in die Augen traten. Hoch die Laibacher! Wacker! Gut Heil! Hoch ihr Wackern Leidensgenossen! — so tönte eS überall uns entgegen. ES war ein großartiges Bild, das selbst die hochgespanntesten Erwartungen iibcrtrnf, als der weit über 100 Fahnen und Banner zählende Zug sich durch die reich geschmückten Straßen bewegte, überall vom Jubel der Menge empfangen, mit Blumen, Kränzen und Zuckerwerk vou schönen Frauenhänden förmlich überschüttet. Aut Krautmarkte, dem Endziel des Zuges, harrten auf reich geschmückter Tribüne, umgeben von dem Gcmeinderathc, mehreren Reichöraths-uud LandtagSabgeordnetcu, einer Anzahl Honoratioren, unter welchen auch ein General in Paradeuniform — der greife Bürgermeister vou Brünn und der Obmann des Festausschusses Dr. Sturm der Ankommenden, erstem entblößten Hauptes die Grüße der Festgcuosseu entfiedernd. Zu beiden Seiten dieser Mittcltribiinc hatte Brün» die schönsten seiner Töchter, die Ehrenjungsrauen, plaziert, welche, die für die Fahnen bestimmten Erimiernngsbäiider schwenkend, freudestrahlenden Antlitzes und mit herzlichem Zuruf auch ihrerseits die Vorüberzieheudeii grüßten. Es bot ein prachtvolles, . großartiges Bild, als endlich der ganze Zug auf dem weiten Platze Aufstellung genommen. Die Bannerträger mit den Bannern unmittelbar vor der prächtigen große» Tribüne und ringsum Kopf au Kopf die festlich gekleidete Menge, die Hauser des Platzes im reichsten Flaggen- und Blumenschmuck, die Fenster mit einem Flor reizender Damen erfüllt, ja selbst die Dächer mit Zuschauern besetzt, das war gewiß ein farbenprächtiges, reiches Bild, wie so bald kein ähnliches dein Auge-sich bieten wird. AIS die Aufstellung beendet war, gebot ein Trontpctcnsignal Ruhe, und der Bürgermeister der Landeshauptstadt Mährens hielt seine Begrüßungsrede, mehrfach vom lebhaftesten Beifall unterbrochen und zum Schlüsse mit lautem Jubel beantwortet. Nach Verlesung einiger Begrüßungstclegramme, von denen namentlich eines aus Wien wieder ungeheuren Jubel erregte, hielt Dr. Sturm fodauir die Festrede, die wiederholt von stürmischem Beifall chen Vcljrc ncpvicfcit, als Vorbilder in Sitte und Tugend anerkannt. Bielinchr muß dieser ganz un-christliche, offen zur Schau getragene und gepredigte Haß gegen Andersdenkende das Ansehen der christlichen Lehre und ihrer heutigen Verkünder schwachen und endlich, meint cö so fortgeht, gänzlich untergraben. Sic schädigen aber auch in höchst verderblicher Weise das Ansehen des Staates, indem sie ihn verhindern, an feiner Ausgabe zu arbeiten. Diese Dunkelmänner sind gewissenlos genug, das Volk vou einer unbefangenen Beurtheilung der politischen Verhältnisse ferne zu halten und ihm die Segnungen einer verfassungsmäßigen Regierungsform unmöglich zu machen. Während der Verfassungsstaat es sich angelegen sein lassen muß, seilte Angehörigen zum Selbstdenken und daun zur Selbstverwaltung in Gemeinde und Schule zu erziehen, wird in den katho-lisch-politischen Kasinos jede selbständige Meinungsäußerung schonungslos unterdrückt und darauf hin-gearbeitet, jedes unabhängige Denken im Keime zu ersticke», um beit Ansichten des unfehlbaren Pfarrers, Kaplans und ihres Anhanges Geltung zu verschaffen. So wird der Landmann, der Arbeiter, der harmlose Bürger unfähig gemacht, für feilte Rechte eiu-zustehen, unfähig zu seiner Aufgabe, die da ist, ein-zusteheit für die Einheit und Freiheit des Reiches und seiner heiligsten Institutionen. Als Feinde der freien staatlichen Entwicklung, als Feinde des Fortschrittes, der Glaubens- und Gewissensfreiheit find die Katholisch-Politischen aber auch die Feinde der Reichseinheit, ja geradezu Feinde des Reiches selbst, dessen Machtbestaud sie untergraben, indem sie das willenlose Volk an die nationalen Hetzer und Wühler auslieseru, ihnen die Stimmen der ländlichen Wähler verschaffe», die sie zur Urne kommaudire», um dafür beit Judaslohn der Knechtung der Geister einzuheiinsen. Sie sind die innigsten Verbündeten der feudalen Junker und nationalen Wortführer, die sich nicht entblüden, das Reich in föderalistische Trümmer zu zerschlagen, um ihre Herrschergelüste zu befriedigen, und bekämpfen mit ihnen gemeinsam daö Deutschthnm, weil dieses einsteht für die Sache des Rechtes und der Freiheit und ihren finsteren Pläne in offenem und ehrlichem Kampfe eutgegentritt. Besonders in diesem Momente, wo sich der finstere Bund zwischen Psaffenthnnt, Junkerthum und Nationalen zu gemeinsamer Unterdrückung der VolkSfreiheit und des Bürgerthums nahe dem Ziele seiner Wünsche wähnt, gilt cs, diesen lichtscheuen Bestrebungen die Maske herunterzureißen, ist es Pflicht jedes ehrlichen Mannes, die Unbefangenen und Bethörten zu warnen, dieselbe Rührigkeit zu uutcrbrocheu wurde. Zum Schlüsse derselben sagte er beiläufig: „So fei unser erstes deutsch-öster- reichisches Kreisturnfest als ein Fest des deutschen Nationalbewußtseins und der österreichische» Vaterlandsliebe feierlich eröffnet. (Beifallsjubel.) Hiemit fei gegenüber den bedenklichen Unternehmungen einer unklare» und in diesem Momente gefährlichen Aus-glcichspolitik (stürmischer Beifall) der unauflösliche Verfassuitgsbuud aller freisinnigen Oesterreicher neuerlich besiegelt. (Stürmischer Beifall und Händeklatschen.) Hiemit sei öffentlich und weithin vernehmlich von tausend und aber tausend Vertretern aller deutsche» Gauen aufs neue angelobt der Wahlsprnch: „Wir wollen fein ein einig Volk von Brüdern!" Ein wahrer Beifallssturm brach bei diesen Worten loS, die Fahnen wurden geschwenkt, Musik ertönte uud immer wieder und wieder erneuerte sich der Jubelruf. Tie Fahnen wurden nun von beit Ehrenjnngfrauen mit den Eriuncrungsbändcrn geschmückt , dann verkündeten Hornsignale das Ende der Festlichkeit, und der großartige Zug loste sich auf, die Fahnen wurden wieder in der Redonte abgegeben. Nachmittags ging« in den Schreibwald zum Schauturnen und Satigesfest. Der Zug hinaus glich fast dem Festzuge am Morgen. Ueberall die entfalten, in Wort und Schrift den Umtrieben entgegen,$uu)ivfeit. Jetzt muß bei' Kampf autfgcfrtmpft werden, den sie heraufbeschworen, jetzt gilt kein Schwanken, keine Halbheit, keine Vertrauensseligkeit mehr. Nur der zähe Widerstand uud die markige Kraft wird siegen in beut Kampfe, wo es sich auf der einen Seite haiibelt um klerikale Verbummuug und nationale Vergewaltigung, auf der anderen Seite um die i,Öchsle» Guter der Menschheit, ungeschmälerten Fortschritt, Rechtsgleichheit, Geistes- und Gewissensfreiheit. Politische Rundschau. Laibach, B. August. Inland. Die Wiener Blätter bringen die Analyse einer Flugschrift, angeblich vom Grasen Hohenwart selbst, worin er der Versaffungspartei haarklein nachweist, daß sie Unrecht thue, seine Politik auzuseinde», und in welcher er ihr nochmals seine hohe Sendung zu Gemüthe führt. Wenn die politische Stubie: „lieber die Berfaffuugspartei und das Ministerium Hohenwart", wie sic sich betitelt, beit Zweck verfolgt, bic Deutschösterreicher zu beruhige», so wird ihr das schwerlich gelingen. Es mag genüge», wenn wir sagen, daß an der AuSbehnnng der Zugeständnisse, welche bie Regierungsvorlage Galizie» mache» wollte, ans alle übrigen Königreiche und Länder festgehalten wird, sowie daß das gestimmte UuterrichtSwesen und die Organisation der Verwaltungsbehörden erster und zweiter Instanz auch und) dieser Flugschrift an die LanbeSvertretun-gcit übergehen sollen. Und solche Pläne, ganz bazu angethan, um bas Chaos zu orgauisiren, nenne» bie Organe des Grasen Hohenwart ein „Friebens-tnanifest." Indem das Ministerium sein jetziges Friedcusmanisest herausgebe, bekunde cs seinen bisherigen Erfolg; cs weudc sich an die VerfassungS-partei — offenbar, weil es nach der anderen Seite fertig sei, zu gutem Ende. Ganz der entgegengesetzten Ansicht ist ber „Pester Lloyd." Ihm ist bie Broschüre, welche auch er als offiziös anerkennt, Beweis, baß ber Ausgleich mit beit Ezechcn dem Abschlüsse noch sehr ferne sei. Die „verbürgte Thatsache," daß über die Auflösung der Landtage noch fein Beschluß gefaßt fei; der Artikel bes „Vaterlaub^ gegen beit Dualismus, welcher, als vom Grafen Elam ittspirirt, bie Kluft zwischen ber Regierung utib bet Partei Clam'S enthüllte: bas alles siitb bcm Pester Blatte Belege dafür, daß die Ausgleichs-Ehaueeu der Czecheu mindestens nicht gestiegen seien, uud die Broschüre Hohenwarts bcstä< tige es in bieser Hinsicht. Seilte Argumentation lautet: gleiche srenbige Stimmung, ber gleiche herzliche Empfang, ber gleiche Schmuck ber Straßen bis weit hinaus aus ber Stabt. Am Schauturnen, das der Brttttiter Turnlehrer leitete uud welches den lebhaftesten Beifall der Zuschauer fand, beteiligten sich nahe 600 Turner. Nach demselben produzirteu sich im schattige» Walbe bie Gesangvereine uitb ernteten mit ihren Vorträgen, namentlich der Wiener Männergesangverein, stürmischsten Beifall, der sich a»fs höchste steigerte, als eilte Kapelle die „Wacht aut Rhein" intoimtc. Dreimal mußte sic wiederholt werden und begeistert sang bie Menge bas deutsche Kampflied mit. Es war als wollte man mit diesem Liebe, daö nicht nur hier, sottbern allüberall, wo eine größere Menge einen Ruhepunkt gesunden, namentlich auch bei beit Umzügen und Abends in der Festkneipe mit wahrer Begeisterung gesungen wurde, es stolz ber Welt uerkiinbeit, baß bic Deutsche Oesterreicher sich enblich ge-fuubcit uitb nun fest entschlossen seien, nicht mehr von einander zu lassen, sondern innig vereint jedem Feinde bic Stirn zu bieten, gleichwie bic beutscheu Brüder „draußen im Reich." Bei eiittretenber Dunkelheit wurde noch ein hübsches Feuerwerk abgebrannt und damit waren bic Festlichkeiten im Schreibwalbe, bic zu einem wahret „Wenn sich, sagen wir, „Jemand" auf vier-unbsechzig Seiten die Mühe nimmt, die Differenz der Anschauungen, welche zwischen Regierung und Versaffungspartei besteht, in entgegenkommend liebenswürdigem Tone zu beseitigen ; wenn zubeut biese Arbeit von einem czcchischcn Staatsrechte absolut nichts wissen will uiib bas Ausgleichöclaborat für Galizien als Muster für eventuelle Konzessionen an die anderen Länder hinstellt; wenn biesclbe Arbeit das Ministerium von beut Vcrbachtc beS Födera- , liSmus teilt wäscht itnb cs als autonontistifch gesinnt bezeichnet, gleichzeitig aber den Deutschen iit Oesterreich ihre .Hntbigungeit barbringt — siiib bicS alles, fragen wir, nicht genug Symptome, um zu behaupten, baß bie Ezechen von ber Erreichung ihrer Ziele »och sehr, sehr ferne fein müssen, unb baß in bcu Kreisen ber Regierung eine kleine Schwenkung vollzogen wurde?" lieber die Monarchcnzusamntenknnst in G a -stein, die, ein einfacher Höflichkeitsakl, ganz ttn-i nothwenbig zu einer hochpolitischen Angelegenheit hin- 1 aufgeschraubt wirb, äußert sich bas Organ ber polnischen Liberale», wie folgt: „Nut bic persönliche Freundschaft ber gegenwärtige» Monarchen Deutschlands unb Rußlaubs läßt berzeit keinen Konflikt zwischen Deutschen unb Russen, bereit Bestrebungen bioergiteu, auffontuten. Wahrscheinlich wird aber bas gebemüthigte Frankreich mit Moskau, welches im Oriente burch pauslavistische Umtriebe unterstützt wirb, ein Schutz- und Tmtzbündniß schließen. Einer solchen Eventualität gegenüber müssen bie mitteleuropäischen Staaten, Tciitschtanb, Italien und Oesterreich, eine Tripel-Allianz vereinbaren, der ja im Falle einer Aktion srauzösisch-russischerseits die Sympathien Englands, bet Pforte unb auch Schwe-bens zur Verfügung stünden. Die Zusammenkunft der Kaiser Wilhelm unb Franz Joseph könnte dem-nach beit Grundstein zu solch einem von Beust und Bismarck angestrcbtcn unb nur von klerikal-rcaklio-näre» Elementen Oesterreichs aiiqcfcinbcten Bündnisse lege», welches Europa für lange Zelt den deu sichern wurde." Der „Pester Lloyb" bringt von einem mit de» bafmatinifchcit Verhältnissen vollkommen vertrauten Freitnbe seines Blattes Bemerkungen, bette» wir folgendes entnehmen: „In Dalmatien, biesem äußersten, mit beut übrigen Staatskörper nur lose znsammenhäitgenben Gliebe ber 30iouarchie brauchte utan mehr wie anberswo eine», in bes Wortes bestem Sinne über den Parteien stehenden Mann. Auf schmalem engen Raunte stehen sich dort in gegenseitiger Verbitterung und in nahezu fanatischem Hasse Italiener itnb Slavcn gegenüber. Die elftere« bilben bic überwiegende Stabtbevölterimg itnb Vcrbrüderuugsfeste sich gestaltet hatten, bccitbct mib alles kehrte zur Stadt zurück, zur Fcstkueipe (das Theater zu besuchen war uns nicht möglich gewesen). Hier entwickelte sich in bet geräumigen Turnhalle sowohl als draußen im Hofraumc ein vielbewegtes, originelles Treiben. Drinnen hielten vor den dichtgedrängten Festgenossen die offizielle» Festrebner ihre schwungvollen, mit Jubel aitfgcnomuteiien Reben, btaußen bot sich beut Beobachter ein stets wechseln-bes, lebensvolles Bilb. Hier wurbeu bie eingclaitgte» Bcgtüßungstelegramme verlesen, ba sang eine fröhliche Schaar ihre beste» Lieber, ein paar Tische weiter hielt ein Rcbtier eine feurige Ansprache unb würbe unter lautem Jubel darauf herumgetragen, und so giugs in einem fort, allüberall die fröhlichste Stimmung, bic hellste Freube, bet größte Jubel, daß man schier betäubt wurde. Spät nach Mitternacht kehrten wir heim. Doch auch hier noch keine Ruhe. Einige sidcle Brunner nahmen uns Laibacher aufs Korn und eine obligate Champagner-kneipetei entwickelte sich, beten Enbc Schreiber bieseS jeboch nicht abwartetc: um 3 Uhr Früh tönte für ihn baS Glockcnsignal zur Abfahrt vom gastlichen Brünn. Die anderen Festgeuossen werde» Ihnen vom weiteren Verlaufe des Festes erzählen. repräsentire» den Besitz und das, was man im gewissen Sinne „Intelligenz" zu nennen pflegt. Sie befinden sich aber dem Lande gegenüber in der entschiedene» Minderzahl und zeichnen sich vor ihren Kompatrioten auf der Halbinsel durch eine noch intensivere nationale Unduldsamkeit aus. Die letzteren sind allerdings in da1 lieberzahl, liefern die kühnsten Seefahrer der Welt und sind von dem Holze, aus 1 dein ein energischer Führer die unsterblichen Helden von Lissa schnitzt, russische Emissäre aber — die Nasenabschneider der Grinoscie. Nu» ist cs freilich schwierig, zwischen der Scilla und Charybdiö dieser Nationalitäten unversehrt durchzuschisfeu. Beiden Parteien lvirl cs wohl niemand vollkommen recht thnn können, aber das; schon von vornher selbst für die Versuche einer Befriedigung oder doch Beruhigung der aufgeregten Gemüthcr ei» Man» von so prononzirter Parteistellung, wie sie Barou R o d i ch einnimmt, am allerwenigsten geeignet erscheint, ist klar. Darum glaube» wir, die Regierung würde klug dara» Handel» und die Dalmaliuer eher befriedige», wenn sie den Feldinarschall-Lientenant Rodich, anstatt ihn in der politischen Arena abzu-nützen, ganz wieder der Armee zurückgäbe, die ihn braucht und wo er seinen Platz vollkommen auö-füllen wird." Das deutsche Fest in Brünn ist vortrefflich abgelaufen, und die dort hervorgebrochene Stimmung hat ein lautes Echo gefunden. Die Czechen finden '"cht weniger, als daß dieses Fest „zur Schmach und Erniedrigung des böhmischen Volkes" begangen wurde, uud daß „das Geldprotzeuthum in Brünn den unerhörtesten Druck" ausgeiibt hat und trösten sich damit, daß es „fast durchweg« Israeliten" sind, die diese „anti-österreichische Demonstration" gemacht haben. Ausland. In dem Kriege der zwischen der preußischen Regierung uud den Ultramontauen zum Ausbruche gelaugt ist, war schon ein Ruhe* Punkt eingetreten, da kommt der Bischof vou Erme-land, und als wollte er um jeden Preis verhüten, daß auch nur einen Tag Ruhe in den Gemüthern und Frieden im Lande herrsche, ergreift er von neuem die Offensive und provozirt die Regierung auf unerhörte Weise. Auf den ersten Brief des KultnSininisters hatte er bekanntlich damit geantwortet, daß er den Professor Wollmann in Braunsberg, der die Unfehlbarkeit nicht anerkennen will, exkominunizirte. Auf de» zweiten Brief des Mini-sters, des Inhalts, daß die Negierung die Exkorn-munizirteu als nicht aus der katholischen Kirche aus-geschieden betrachte, gibt er nun eine noch mehr herausfordernde Antwort: er läßt, wie telegrafisch erwähnt, den über Wollinauu verhängten Kirchenbann, der Regierung zum Trotze, von allen Kanzel» feiner Diözese verkünden. Wenn das Berliner Ka-binet nicht auf halbem Wege stillstehen, wenn cs feine Autorität bei der katholischen Bevölkerung nicht untergraben lassen will, so wird cs dem renitenten Bischöfe feine Tcmporalicn sperren. Wie Professor Schulte, der ausgezeichnete Kenner des Kircheurcch-tes, in seiner jüngst erwähnten Denkschrift bärge-legt, ist sie vollständig berechtigt dazu. Die Ministerkrise in Baicr u ist noch nicht M Ende; wie man uns aus München tclegrafirt, Dürfte sie sich sogar verallgemeinern; denn über den Nachfolger deö Grafen Bray ist man im Kabincte nichts weniger als einig. Fast außer allem Zweifel soll die Auslösung der Kammer sein, in welcher bekanntlich die Klerikalen in der Majorität sind. England besitzt bekanntlich keinen freien Bauernstand sondern nur Farmers (Pächter). Der ganze Grund und Boden ist im Besitz der Adeligen. Geht die Ballotbill (die geheime Abstimmung bei den Wahlen) durch, so ist es möglich, daß nicht dm eine Reform des Oberhauses oder dessen gänzliche Beseitigung, sondern noch viel radikalere Umwälzungen stattftnde». Der Einfluß der Aristokratie hangt durchaus nicht davon ab, daß sie Adelstitel besitzt, sondern weil der Boden Englaichs ttr gehört. Würden die Lords ihren Bodenbesitz verlieren, so wäre ihre Macht sofort gebrochen. Die radikale Partei bereitet sich daher i» England darauf vor, die politische Macht der Aristokratie durch eine Abschaffung deS Oberhauses und ihre soziale Macht durch eine Abschaffung der Primogenitur zu brechen. Man kann keines der zahlreichen radikalen Wochenblätter, welche allein vom Bolke gelesen werden, in die Hand nehmen, ohne in jeder Nummer Angriffe gegen das Territorial-Systeni Englands zu finden. Diese Blatter find auf dein Kontinente fast ganz unbekannt, obschon z. B. eines derselbe», „Llol,dö Weekly News", nicht weniger als 500.000 Exemplare jede Woche verkauft. Reynold'6 „Newspaper" ist das radikalste dieser Wochenblätter; es hat kürzlich daran erinnert, daß Lord de Warrene, als er befragt wurde, welchen Rechtötitel er für feinen Bodenbesitz vorweisen könne, sein Schwert zog. Das Volk wird auf diese Weise mehr und mehr mit dem Gedanken vertraut, daß der Bodenbesitz auf Unrecht und Gewalttätigkeit beruhe, und daß es ein natürliches Recht auf diesen Bode» besitze. In Irland hat die Bodenfrage bereits eine» solchen Charakter angenommen, daß die Bezahlung des Grundzinses in den meisten Fällen nur mehr als eine temporäre Konzession, welche den Eigentümern gemacht wird, zu betrachten ist. Auch in England ist die Aristokratie durch ihr Bodeucigenthuin bestimmt, Anlaß zu einer sozialen Umwälzung zu geben. Wie man ans dem Innern Rußlands zumal aus dem Gouvernement Moskau, meldet, sei die Polizei wieder sehr thätig hinter den Nihilisten her, welche in Rußland das vou den Pariser Kommunisten begonnene Werk des Umsturzes uud der Zerstörung eher heute als morgen fortsetze» möchten. Der Prozeß „Nieczaijess und Genossen" hat die ganze Partei der Nihilisten wieder sichtlich in große Aufregung versetzt, wobei auch die wildesten Drohungen gegen die Regierung mit unterliefen. In Moskau sind in mehreren öffentlichen Lokalen Drohbriefe gefunden worden, welche seitens der russischen Rothen die „schrecklichsten Repressalien" für die Verurteilung der Genossen Nielzaijeff'ö in Aussicht stellen. Diese und ähnliche Brandschriften, die man in einzelnen Straßen gefunden, sind selbstverständlich von der Polizei sofort beseitigt worden, die nun den Individuen, welche jene Schriften verbreitet, eifrig nachspürt. In Folge dessen sind mehrere Personen, darunter zwei Akademiker und ein Schuhmacher, verhaftet worden, in deren Besitz man verdächtige Papiere gefunden haben will. — Fast jede Woche brechen in Moskau oder in der nächsten Umgebung der Stadt Brände ans, welche die öffentliche Meinung mit den Drohungen der Nihilisten in Verbindung bringen will. Mit einem Worte, die Stimmung des Publikums ist eine überaus gedrückte, wozu sich noch die Hiobspost betreffs der Verbreitung der Cholera in den benachbarten Gouvernements gesellt. Joachim Zweifel aufs Grünhorn, um bei dem voraussichtlich schönen Wetter am Sonntag den Tödi zu besteigen. Diesen schlossen sich junge Bursche vou Lin-thai an, um iu Gesellschaft dem Bergkoloß einen Besuch abzustatteu. Am Sonntag Morgens trat aber früh starker Nebel ein, welcher die Bergsteiger ob der sogenannten Schneeruuse zum Rückzüge zwang. In der Nähe vou Grünhorn führt der Weg an einer tiefen Gletscherspalte, welche gegenwärtig nur noch teilweise mit einer brückenförmigen Schneeschichte bedeckt ist, vorbei. Da machte es zwei jungen Leuten ein Vergnügen, auf die Schneefchicht zu steigen und mit den Stöcken deren Dicke zu messen. Aber wie sie darauf traten, brach der aufgeweichte Schnee, und beide verschwanden zum Schrecken der anderen in dem gähnenden Gletscherschlund. Da galt nun kein Zaudern, und sofort wurde der Führer Albert Zweifel an zwei zusammengebundenen Seilen 120 Fuß in die Tiefe gelassen, bis er die Gestürzten erreichte. Beide befanden sich, mit Ausnahme von einigen Schürfungen im Gesichte, ohne weitere erhebliche Verletzungen und wurden glücklich an die Oberfläche gezogen. Zur Tagesgeschichte. — Die fortschrittliche Bewegung der österreichischen Lehrer findet auch bei den BerufSgenoffen im AuSlande Anerkennung und Beifall; fo lesen wir in der „Allgemeinen Lehrerzeitung:" „Es ist in der That staunenswert!), welch' reges Leben feit dem Erscheinen des Schulgesetzes nicht nur unter den steiermärkischen Lehrern, sondern in allen Kronländern diesseits der Leitha sich entwickelt hat. Die österreichischen Schulblätter sind säst in jeder ihrer Nummern gestillt mit Berichten über mehr oder minder zahlreiche Lehrer-versammlungen, in denen man nicht blos über äußere Angelegenheiten der Schule und über die Interessen der Lehrer verhandelt, sondern ganz besonders auch durch theoretische wie praktische Vorführungen sich immer tüchtiger für Amt und Beruf zu machen sucht. Die Lehrer thuu im hohen Maße ihre Schuldigkeit und nur ein Feind der Volksbildung kann ihre Bestrebungen verkennen." — lieber eine gefährliche Gletscherpartie wird aus Glarus berichtet: Letzten Samstag begaben sich zwei Touristen mit den Führern Albrecht und Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Ernennungen.) Der Justizminister hat die bei dem Bezirksgerichte Littai erledigte Gerichts« adjuukteustelle im Wege der augesuchteu Übersetzung dem Bezirksgerichtsadjunkten Gregor Scheriou in Jdria verliehen und den krainischen Auskultanten Ni» komedes Rauni cher zum BezirkSgerichlsadjuukten in Jdria ernannt; ferner hat der Justizminister die Land-tafel- und Grundbuchsdirektorsstelle bei dem Landesgerichte in Graz dem Landtafeldirektions-Adjuukten Johann S ch i f f r e r in Laibach verliehen. — (Angebliche Anrechte auf die San * des Haupt mannsstelle.) Ein Wiener Blatt hatte sich aus Laibach berichten lassen, daß hinsichtlich der Ernennung zum Landeshauptmann in Kram die Wahl zwischen Dr. Costa und Dr. R a z l a g schwanke. Nun versichert Dr. Costa seinem Lieblingsorgan, dem „Vaterland," daß ein solches „Schwanken" nicht existire. Dr. Razlag, „eine der hervorragendsten Kapazitäten" (unter den Slovenen), sei erst vor Jahr und Tag ans Untersteiermark nach Laibach übersiedelt und dürfte nicht auf Kosten „Älterer Anrechte" bevorzugt werden. Merkst du was? — (Jahresbericht der Lehrerbildungsanstalt inLaibach.) Eingeleitet wird dieser Jahresbericht durch einen Aussatz des Hauptlehrers Herrn Franz Lesjak, betitelt: Einige Gedanken über den Unterricht der deutschen Sprache an den Stadt- und mehr-(lässigen Volksschulen in Krain. Die Notwendigkeit und Unerläßlichkeit der Erlernung der deutschen Sprache für die Stadtschulen und die übrigen mehrklassigen Volksschulen des Landes erachtet der Verfasser mit Recht als einen Gegenstand, der nicht in Frage gestellt werden darf; leben wir doch in einem Reiche, wo mit uns unter demselben Szepter noch andere Völker als unsere Nachbarn und Brüder wohnen, „die theils durch ihre eigene Kraft, theils begünstigt durch die Leitung der Vorsehung uns in der Kultur weit vvrangeeilt sind, und mit denen wir in vielfachen Verkehr zu treten genöthigt sind, Der aber nur durch die Kenntuiß ihrer Sprache möglich ist." Der Verfasser beschäftigt sich darum mit der wichtigen Frage, wann der deutsche Unterricht in der Volksschule beginnen, und wie mit demselben vorgegangen werden soll. In der Beantwortung dieser Frage bewährt sich der Verfasser als erfahrenen Pädagogen, der, von keinerlei Vorurthnl befangen, nur das Wohl der Schule im Äuge behält. Entgegen der hier herrschenden Ansicht und Gepflogenheit, wonach der deutsche Unterricht erst in der dritten Klasse der Volksschule begonnen werden soll, verficht er den Satz mit Wärme und Sachkenntnis;, der Unterricht in der deutschen Sprache müsse schon in der Unterklasse den Anfang nehmen, wenn man zum gewünschten Ziele gelangen will. Dabei stützt er sich ans den Ausspruch praktischer Schulmänner, aus die eigene Erfahrung und die Grundsätze einer gesunden Pädagogik. Ganz richtig bezieht er sich b jfcei auch auf die Gepflogenheit der Deutschen in den Gr euz-gebieten, die überall, namentlich in pädagogische Dingen ein Recht haben gehört zu werden. Auch die: mit Deutschland auf gleicher Stufe stehende Schweiz hätte er erwähnen können. Wir können uns leider niäzt ausführlicher mit den sachgemäßen Bemerkungen befassen, empfehlen sie aber dringend den Schulbehörden zur Beachtung. — Außerdem enthält der Bericht eine slovenifche Abhandlung über ästhetische Gefühle vom Hauptlehrer L. v. Gariboldi. Aus den Schulnachrichten entnehmen wir, daß die Anzahl der Lehramtskandidaten in allen drei Jahrgängen 33, die der Schüler in der mit der Lehrerbildungsanstalt verbundenen Uebungs-schule 266 betrug. Als ein Uebelstand muß bemerkt werden, daß die Anstalt noch kein eigenes fisikalifches und naturhistorifches Kabinet, sondern erst Anfänge solcher unentbehrlicher Lehrmittelsammlungen besitzt. Wir wünschen der Anstalt baldigen Ausschwung und besseres Gedeihen, denn wenu sich blos fünf Kandidaten am Schluffe des Schuljahres der Reifeprüfung unterziehen, wie es hier der Fall war (und cs ist nicht gesagt mit welchem Erfolge), so ist dies für den «normen Bedarf an Lehrern offenbar zu wenig. — (Vom Grafen Anton Auersperg) ist folgendes Schreiben an das Festkomitee des Kreis-lurnfesteS in Brünn eingelangt: „Euer Hochwohlge- boren ! Soeben nach einer längeren Abwesenheit heimgekehrt, finde ich hier die mit Ihrem verehrten Namen Unterzeichnete Einladung zu dem in Brünn heute beginnenden deutsch - österreichischen Kreisturnseste. Je lebhafter ich mich zu einem Feste hingezogen fühle, bei welchem das deutsche Wort so wacker mit deutscher Gesinnung und That zusammenzuklingen verspricht, umso größer ist mein Bedauern, daß es mir — wie schon das Dalum dieser Zeilen darthut — nicht mehr möglich ist, an dem schönen Feste persönlich iheilzu-nehmen. Unter diese» Umständen muß ich mich darauf beschränken, an Euer Hochwohlgeboren als Obmann des Festausschusses, welcher mich mit seiner gütigen Einladung beehrt hat, hiesür meinen wärmsten und verbindlichsten Dank zu richten und zugleich der großen und erhebenden Idee, unter welcher sich die Theilnehmer dcs Festes vereinigen, aus der Ferne auch mein herzliches „Gut Heil"' zuzurufen. Mit dem erneuerten Ausdruck der ausgezeichnetsten Hochachtung Thur» am Hart in Krain, 29. Juli 1871, Anton Auersperg." — (Aus Cilli), 1. August, wird uns folgender Vorfall berichtet: Am 30. v. M. spielte eilte Musikgesellschaft im Gasthause „zur Krone" unter mehreren ändern Stücken auch die „Wacht am 9iheiii." Baron Helverson, Hauptmann in der österreichischen Landwehr, hatte den Heldenmuth, während das anwesende Publikum Beifall klatschte, zu zischen und laut auszubegehren, daß man es wage, in Oesterreich die „Wacht am Rhein" zu spielen. Das Publikum verhielt sich dieser Impertinenz gegenüber zwar ruhig, weil es mehr Takt besitzt, als besagter Hauptmann, ein zweites mal dürste es jedoch dieser Held nicht mehr wagen, dem Publikum vorzuschreiben, welche Musikstücke aufgeführt werden sollen oder nicht. — (Korrespondenzkarten ins Ausland.) Vom 1. August d. I. an werden Korrespondenzkarten im Verkehre zwischen der Monarchie einerseits, Belgien, Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Portugal Deutschland', Schweden, der Schweiz, Spanien (via Deutschland) und den Vereinigten Staaten von Nordamerika andererseits zu-gelaffeii. Die Korrespondenzkarten unterliegen denselben Portogebühren wie srankirte einfache Briefe nach den betreffenden Ländern, und müssen stets, vom Absender frankirt werden. Vorläufig sind für den Verkehr mit diesen Ländern die internen Korrespondenzkarlen zu verwenden, und ist das Ergänzungsporto durch Aufkleben von Briefmarken zu entrichten. Wittrnmg. Laibach, 3. August. Nachts sternenhell, gegen 6 Uhr Nebel, herrlicher, wolkenloser Tag. Wärme: Morgens 6 Uhr > 10.6",Nachmittags 2 Um -f 24° C. (1870 +19.1"; 1869 + 29.!)" C.) Barometerstand, feit früh etwas gefallen, 735.38 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -J 15.5° C., um 4,3° unter Cent Normale. Angekommene Fremde. Am 2. August. Eefnlnt. Tonazza, Kärnten. — Rothkirch, Schönstein — Rohrer, Steiermark. — Cazafnra, Görz. — Dekleva Marin, Graz. - Noisa, Handelsm., Triest. — Leinkauf, Wien. — Pfeffcrer, t. t. Bezirkskommissär, Gottschee. Frau Valencia, Graz. — Daneker, Triest. — Cesare, Triest. — Proby Cantley, Triest. — Dr. Bogenspnrra, , Bezirksvorsteher, BaloSla. Stnclt Wien. Weidmann, Agent, Wien. — Reiner, Ingenieur, Äraiuburg. — Markö, Privatier, Haasberg. — Seitz, Görz. - - Holzinger, Schulinspeklor, Graz — Schottala und Rukl, itfin., Wie». — Dr. Launiger, Graz Heimaun, Kfm, München. — Reumann, Äsm., Wien, — Killer, Privatier, Reuniarktl. llaiei’taclier Hol'. Merk, Bezirkskommissär, Tscher- uembl. Moliren. Zagar, Wirth, Flitsch. — Ahacic, Berzehrungs-fteueragenf, Jll.-Feistriz. - Pe(s, Agent, Jll.-Feistriz. — Mrazek, f. k. Hauptm., Graz. — Borstner, Student, Treffen._____________ Gedenktafel über die am 5. August 187 1 stattfindenden Lizitationen. 1. Feilb., Marinka'sche Real., Laibach, BG. Laibach. — l.Feilb., Novak'sche Real., Untersadvbrova, BG. Laibach. — 1. Feilt)., Mazi'sche Real., Jnnergoritz, BG. Laibach. — 3. Feilb., Lazar'sche Real., Malavas, BG. Grvßlaschitz. Erledigung. Zwei Lehrerstelten an der Oberrealschnle bis Ende Angust beim f. k. LaiidcSschnlrathe in Laibach. Verlosung. (18 0 0er Staats-Lose.) Bei der am 1. Anglist 1871 im Beisein der Siaalöschuldrii-Kontrolstommission des Reichsrathes öffentlich uorgcuuinuicneit 23. Verlosung der Serien der Siaatkschulbverschreibuugen des siinsperzeiitigeii StaatS-Lolterie-AuleheuS vom lü. Marz 1800Per 200,00» WO Gulden iit österr. Währung wurden imchflcljcnb verzeichuete 70 Serien gezogen, und zwar: Nr. 185 755 1107 1147 2088 2508 308V) 3526 3555 Ü787 3077 4229 4661 4762 4793 4892 5335 5470 5580 5905 0181 0400 7101 7113 7395 7405 8048 8100 8232 8191 8795 8939 9053 9074 9992 10051 10143 10)01 10012 10882 11070 11195 11558 12071 12811 13178 13.-74 13020 13873 14012 15717 10716 10802 10881 17107 17458 17823 18058 18192 18308 18495 18572 18777 19152 19207 19255 19201 19359 19010 19857 Die Verlesung der in den obigen »erlösten 70 Serien enthaltenen 1400 Gewinn-Nummern der Staatoschiildveischrcibiiugrii wird mit 2. November oor-geitommen werden ________ ____________ Telegramme. Berlin, 2. August. Die „Provinzial-Kor-respondcnz" schreibt: (56 handelt sich für die Negierung nicht um Anerkennung oder Nichtanerkennung eines Glaubenssatzes als solchen, sondern darum, ob sic eine Lehre unterstützen soll und darf, welche sie für das Verhältniß zwischen Staat und Kirche als verderblich erachtet. Telegrafischer Wechselkurs vom 2. August. 5perz. Rente österr. Papier 59.40. — 5perz. Rente öftere. Silber 09.15. — 1800er Staatsanteheii 102.—. — Bankaktien 708. — Kreditaktien 287.30. — London 121.70. — Silber 121.—. -- it. t. Münz-Dnkaten 5 82'/,. — Na-polevnsd'or 9.72',,. Ankündigung. In der vom H. k. k. Ministerium 'oes Unterrichtes mit dem OeffentlichkeilSrechte autorijürten sechsklassigen -Lehr- und Lrzieljimgs-Wtkast für Mädchen der Viktorine Rehn in Viulbueli beginnt der Unterricht wieder mit dem 1. Oktober. Anmeldungen können während August und- September stattfinden im Fürstcnhof, Hcrrengasse 2(Xi, 1. Storf. PT Der Kindergarten "MW hat den Unterricht mit dein 1. August »ack' kurzen Ferien wieder begonnen und wird durch die ganze Ferienzeit ununterbrochen fortgesetzt. (345 i) Bergheers Theater mit (327—5) Gelstererscheillmigen, errichtet in der Sternallee.. Heute Donnerstag Abends 8 U h r U orstelliuie im UM. Cyklus. Vor der Abreise »ach Agram finden nur noch 3 Vorstellungen statt. Snmetflfl Nachmittags Kindervorstellung. 1 Ankündigung. 1 In des (gefertigten, vom hohen f. f. Milli-83 ftevlmn dcs Unterrichtes mit den, Leffentlich- LS £5 keitsrrchte autorisirtcn m jsi Rrivat-Lehr- und Erziehungs-Anstalt für Knaben in Ijaibaoli >..< SS beginnt das erste Semester des Schuljahres KZ 1871 72 mit 1. Oktober. SS ii w Das iidheve enthalten die Statuten, welche >£ ans Verlangen portofrei cingeseudet werden. Miind liche Auskunft ertheilt die Vorstellung täglich von 2$ 10 bis 12 Uhr am HaupIplatz 9i r. 237 , zweiteiiSto cf. (342 -2) » >z \lois Waldlierr, 55 Inhaber und Vorsteher der Anstalt. LL K m Wieuer Börse vom 2. August. Staatsfonds. i ®elb Silart I i @e'.b Ware i»err.»eute, -ft.Pa>>.1 69.50 68 .' 69.- ! 95 tu bto. bto. öft.inellb. 69 05 (.9 ioL , ,.x. #a\e von 1854 . . .| ti5.2i tfofe von 1860, ganze 102.50 )02 75 liofe von 1860, Fünft. 112 50 112 60 Prämiensch. v. 1861 . 182.60 133.60 Qrunäenti.-Obi. Steiermark )ü5{iiii- 93.— 94.— Särnten, Krcun u. Hüflenlanb 5 „ 85.75 86.— Ungarn . . zu 5 „ 79.60 80. liroat.u. Slav. 5 „ 8« 25 86 £0 Eiebeubürg. „ 5 ,, 76 — 76.50 Papier-Mansclietton. Herren-Hemden und i SCHEf} Damen-Nacht-Korsetts. Papier-Kragen Aotlen. ätationalban! . . . 768.— 769— Union - Banl . . . i'06.90 267.10 Lrebitanflalt . . . Sb7.— 287.20 1Ü. ö. Escompte-Gss. 930.— 9.-4.— Lnalo-österr. Bank .Ü57.—1257 25 Oest. Bobencreb.-A. . ;2C2 — 2(3.-Oeft. Hhpolh.-Bank . 7j.—j 77.-Stein. ®äcompt.'St.:f86 — —. Franko - Austria . . 120.— 180.40 Kais. Ferd.-Nordb. .1 2140; 2160 Sltbbabn-Geselllch. . ifo 20 180.30 !fai(. SttjabetbsSa^n. !■ 22.—1212 60 K-rl-Lubwig-Bahn |k5j.6ö 4{g — Eiebenb. Eisenbahn.1)70.75:171 25 StaatSbahn. . . . 428.— i429.— Kais. Franz-IosekSH.. 203 75 214.— ^LInsk.-Barcs-r E.-B. 175.— 175.6V sölb-Fium. Bahn .176.75 177.- Pfacilbrlafa. I Nation, ö.W. verloSb. fl.SO 92.10 llng. Bob.^Crebitanst. 89.261 89.50 Allg.öst.Bob.-Credii. : 106. — 1106.20 bto. in 33 v. maa. ,j S7.-I 87 25 ©ilbb..-@ef. jlt 500 Ft. 109.60 109.80 bto. BoilS v pCt. 238.- 2S9.— Nordb. (100 ft. CM.) 105.50 105.75 Si-b.-B.<200fl.ö.rv.) 89 90 90.10 Staat»bahn Pr. Stück 140.75 141.25 Slaaisb. Pr. St. i> Rubo!sSb.(300fi.ö.L Crebit 100 fl. ö. W. . Doii.-Dampfsch.-Bes. »u 100 fl. CM. . . Triefler 100 fl. CM. . bto. 50 fl. ij.S®. . Ofener . 40 fl. ü.W. Salm . „ 40 „ Palst? . „ 40 „ Clara . „ 40 „ @t.®eitoi8„ 40 „ Winbischgrätz 20 „ Walbflem . 20 „ »eglevich . 10 „ RudolsSstist. 10 S.W. Weokoal(3 35Zon.) AugSb.lOOfl.sübd.W. Franks. 100 fl. „ „ coitbon 10 Ps. Ster!. Paris 100 Francs . JSSüasan. Kais. Münz-Ducatsu. iO-FraueSflück. . . BereinSthaler . . . Silber . . 133.25 188.50 91.10 91 30 H7.80 88.— 177.25 177.75 102.— 119.— 121.- 69.— 60.— 34.— 85.— 43.50 44.- 32 (0 33.50 88.— IiO.— 32.— 33.— 24.— L5.— 24,50 25.— 15.— 17.— 15.- 15.50 108.10 108.20 103.40] 103 50 1‘ 2 10 122 80 48.90 49.— 5 83 5 5.845 9.75 9.70 1.82 s 1.83 121.- 121.50 Druck von Jgn 0. ÄleinKta^t & Fed. »ambet5 in Laibach. Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.