„/reiht», BilU», str All».' Str S« Fr-ttag, tV. J«tt t««8. vii. Jahrgang vi-Marbii?,«!Z«itiiiig -rsch-int >edk» Soiuitag, Mittwoch und greiia^. Preise —fiir Maibi»,: gamjährig Sfl.. haldjjhrig »fl.. vierteljährio lfi. »0»r! fargiiftell«»» I»« Ha»» moiiali ch l« tr. - m> P«ft»erseiid>mg: g«»,iahrig Sfl., halbjShri, 4 fl., »ierteljShrig Z fl. Die e>» Mal ges»alle»e«aimo»d,eile wird dei einmal!,er «inschallmia _Mit 1v. belzwnmaliaer mit 15, be» dreimallger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Etnschaltttug 20 kr. Jnseraten-Stempelgebiilirkommen. Zur .gt'schichte des Tanes. Die Nachricht, daß das Aritgtmii>>sl»»i«m tine Standtther-absthung dir Armer «m 36,(»)<) Mann anbefahirn, hat rinr AöltkANiiii^i «fahren. Das Wirner Tagblalt hält abrr lroKdrm an der «ichiigkcit drrseldeii fest und schreib»: „Befehle zur Entlassung der Mannschaft bit jur HKHe von 36.000 Mann lagen in den Bureanr det Kritgtministerium« autgefeNigt — wir fordern die amtliche Zrilung aus, d«m zu widersprechr«. wenn e» mSglich ist — gelannen diese Befehle nicht zur Autsührung. so müssen sie in der letzten Stunde noch wider-rufe» Worten s und Be-schlüffe wechseln im Arirgtministeiinm sehr rasch und nicht da« Morgen dio«, selbst da» Heule läßt sich von einer Stunde zur andern nicht bestimnie». Wußte doch grhr. v. Kuhn Samttag »ormittag selbst noch nicht, daß ,r sich Rachmittag« auf der Reise nach Pest befinden werde." Der Sentralaulschuß in Rom, welchem die Vorbereitungen jnr Kircheuversammlung üi>ertragin sind, ist beschäftigt, die Segenstände vorjuberathe«, die in derselbe» zur Verhandlung kommen. Bon den Einzelheiten de« Entwürfe« virlaulet gar Biele«. aber da« Wesentliche liegt bereit« in verschiedenen Ansprache» «nd apostolischen Rundschreiben zerstreut vor, man braucht et »ur zusammenzustellen. Immerhin ist e» demerten«werlh, daß die Ehelosigkeit der Priester mit in die Beralhung gezogen werden soll, während die Erhebung de« Säße«: „Die wellliche Herrschaft ist für den heiligen Stuhl eine Rothwendigkeil", zn einem Eli>»be»«saß lhatsache inerde« dürite. Die gegeuwärtig Lage erklärt diese» Antrag. Die Erklärung de« sra uzSsi scheu Krieg«mister«. daß die franzSstsche Armee im grülijahr 1Se. Macht und Wohlfahrt einzustehen, welche insgesammt gefährdet erscheinen würden, lvenn man die maßlosen Uebergrisse mit Stillschweigen übergehen tvollte. welche sich die päpstliche Kurie durch ihre unerhörten Zumuthuugen. durch ihre unberechtigte und anmaßende Sprache in der letzten Allokntion gegen Oesterreich erlaubte. Die Stadtgemeinde spricht daher ihren Protest gegen den Inhalt der päpstlichen Allokntion aus und erwartet von dem hohen k. k. Gesammtministerium. welchem sie bis nun volles Bcrtrauen schenkt, mit Zuversicht ein entschiedenes Einschreiten da-gegen, mit der gleichzeitigen Bitte um die gänzliche Aushebung des Kon-tordates, wodurch allein nur möglich wird, die Rechte des Staates zu mit Schiveden nnd den bedeutendsten Reichsfürsten alliirt, außer den Ge» neralstaaten keinen Feind von Bedentung gegenüber sah? vor dessen Heeren Feldherren »vie Turenne und Condä zogen, denen man damals noch kei-nen Eugen oder Marlborough entgegenstellen konnte? — Das Haus Oesterreich wankte. — Zweihundertundfünfzig Streiter befanden sich zu jener Zeit in Wien. Es waren Streiter „zur größeren Ehre Gottes", die Patres der Gesellschaft Jesu. Sie hatten den Kaiser ganz in ihrer Gewalt, nannten ihn ihren „Leopoldns Magnus", erhielten tausendfache Gnadenbeweise von ihm und — bereiteten durch ihre fana» tische Betehrungssucht die Empörung in Ungarn vor. die durch Ludwig AV. unterstützt wurde. Die Magyaren mußtru nun die Sündenböcke für alles Hochverrätherifche und Treulose sein, was am kaiserlichen Hose im Dunkeln sich ausbreitete. Aus ihre Rechnung arbeiteten die Büter. welche bereit» seit dem Jahre 1668 im Dienste Ludwigs XIV. standen, dessen wachsender Macht sie vor der bedrohten des Habsburgers den Vorzug galten. Leopold I mußte bcten — viel, sehr viel beten, und er betete gern. In jener Zeit, die allerdings mehr als jede andere den bedrängten Herrscher aufforderte, sein Gemüth zu Gott zu erheben, machten seine Ge-wissenSräthe — die Jesuiten — Politik durch die Religion. Der Kaiser hörte knieend drei Mal de» Tage» die Messe. Der Pater Müller lieh ihm sein Ohr in der Beichte. Religiöse Gespräche bildeten den Haupt-tiieil der TageSunterhallung. Alle Gegenstände, deren der Kaiser sich de-diente, mußten durch Priesterliand geweiht sein. Am 22. März 1670 erschien. alS eS bereits dunkelte, ein Mann, der einen kleinen Handlvagen zog. vor dem Oekonomie Vebäude der kai-serlichen Burg zu Wien. Die Küchcnbeamten nahmen seine für den Haushalt bestimmte Ladung sofort in Empfang. Dieselbe bestand in zwei ziemlich bedeutenden Kisten. Die Begleiter des kleinen Handwagens unl) seines FührkrS waren für eine zur kaiserlichen Haushaltung gehörige Lie-ferung sonderbar genug. ES waren nämlich zwei in der Tracht der Jünger der Gesellscheft Jesu gekleidete Männer. Der ljerbeigerufene Haus-liofmeister Verbeugte sich tief. Einer der schwarzen Herren war der Pater Prokurator, der Andere ein minder hohe» Werkzeug des Ordens. Ge- »vahrm. dem Vesttze die gebührende Achtung zu verschaffen und das noth-wendigste Recht deS Staate«, nämlich die alleinige, in jeder Beziehung vollständige Jurisdiktion über sämmtliche österreichische Staatsbürger, mithin auch über die gesammte österreichische Geistlichkeit durchzuführen, damit nicht Baterlandsfeinde ungestraft öffentlich gegen die geheiligte Perfon Sr. Majkftlit dcS lkaisers und gegen den Staat, siine Oesej^e und seine Regierung aufreizen und sich auflehnen können. F« «. "VW Gommeranzüge von 12 bis fl. 30, LeinenaMge von fl.10 bis fl. 20 außerdem alle erdenklichen HerreN'Kleider zu staunend billigen Preisen. Bestellungen werden nach allen Richtungen des In- und Auslandes bei Angabe von Brustumfang, Bauchumfang und Schrittlänge schnellstens effektuirt, llnd wird jeder Sendung ein Garantieschein beigelegt, daß die von unS bezogenen Kleidungsstücke, wenn dieselben aus welch immer für einem Grunde nicht entsprechen, ohne Anstand retour genommen werden. 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Gt. G. Druck und Verlag von Eduard Janfchitz in Marburg. Verantwortlicher Redakteur: Kranz Wießthaler. H. R. Gt. G. Druck und Verlag von Eduard Janfchitz in Marburg.