HSränumerations-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig • • 4 „ 20 „ ^ierteljäbrig . 2 „ 10 „ SRcnatli* • • — » ^0 " Mit der Post: Ganzjährig...............^ f1- Halbjährig......... vierteljährig • • • • Laibacher Redaktion: Bahnhofgaffe Nr. 132. 6 3 Für Zustellung ins Haus diertelj. 25 kr., mcnotl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. 1] laijlblatt Anonyme Mittbeilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nidft zurückgesendet. Vxvedilion- & Jnserateu-Bureau: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) 3niertionet«*ifc; ZD Für die einspGig^PeMzeilÄt ä 4 kr., bei wiederholter Em^/ schallung ä 'S ft. - . iy Anzeigen bis 5 ZeifeTTWilr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz beson-dere Vergütung. Nr. 58. Freitag, 12. März 1875. — Morgen: Rvsina. 8. Jahrgang. A,r Reorganisation der Gendarmerie. Der Staatsgewalt liegt es ob, alle jene Hindernisse und Uebelstände zu entfernen welche als briete Wälle ober als Folge menschlicher Rohheit. Böswilligkeit und Unvollkommenheit der Verwirk-Nchung der Staats- sowie der erlaubten Pnvatzwecke »Xeaentreten und weder durch btt Kräfte der e,n-«lnen noch durch die verfassungsmäßige Wirksam-| t anderer Behörden zu beseitigen sind. Während la Muffln die Tilgung des bereits vollzogenen Un-r chts und die mögliche Wiederherstellung gestörter nS «erlebter Rechte nach genau fe|tgesteüten Normen S l" d°» und Bil. dllnasbehörden eine positive Förderung der materiellen und geistigen Interessen anheimgegeben i|t, kommt derDolirei die mehr negative Aufgabe zu, störende Einwirkungen auf das Wohl des ganzen und der einzelnen fern zu halten ober wenigstens m ihren b°^Jn^E?füllung^dieser Obliegenheiten wird die Polizei zur Gehilfin fast aller ändern Staatsanstalten, ohne jedoch ihre Beihilfe in eine Mitwirkung oder i eine ausschließende Bestimmtheit verwandeln ru dürfen Da ihr Beistand meistens ein schleuniger fein muß/ so rechtfertigt sich ihre Ausrüstung mit ein» außerordentlichen Gewalt und die theilwei e Entbindung von den Beschränkungen welchen sich die Justizbehörden in Wahrnehmung der bürgerlichen ir ibeit und zur Erreichung eines gerechten unb SiAtiaen Geschäftsganges zu unterwerfen haben, ^nachdem die Polizei ber bösen Absicht und KuÄeton^ Der Schwindel in Altegypten. (Schluß.) cvm weitern Verlause seines Vortrages schilderte dann Dr. Reinisch die politische Entwicklung und die Blüte der Kultur Egyptens unter den AmenemhaS und Sesurtesen, den Entfall und die -Fremdherrschaft der barbarischen Hyksos und end-M den Befreiungskampf unter Rhasefenem unb das Wiederaufleben Egyptens zu neuer Blute, von die Denkmale wieder m reichster Fülle Zeug. l?9 geben. Er beschrieb anschaulich die Herr ichkeit ht» alten Theben und den Prunk des Hofstaates bet Pharaonen, bie — mehr als „von Gottes — selbst Götter waren und sogar bie Schaft über die Kräfte der Natur sich beilegten, ffii aber doch im unmittelbarsten Verkehr mit allen öfnfftn ihres Volkes standen. Sehr anziehend war Z- ausführliche, den bildlichen Darstellungen aus v,rt Denkmalen entnommene Schilderung der Hoffte und Soiröen zur Zeit des altegyptifchen Car-!>knais bei der Osirisfeier oder dem Feste der Befruchtung des Landes burch ben Nil. Dabei kam Gemeingefährlichkeit gewisser Menschen begegnen ober Uebelftünbe anderer Art beseitigen soll, charakterisiert man sie als Sicherheits-, WohlfahrtS- und GefundSheitSpolizei. Doch hat diese Trennung so wenig eine allgemeine Billigung und Durchführung gefunden als die Auffassung der Sicherheitspolizei unter dem Gesichtspunkte einer sogenannten Präventiv justiz. Berechtigter ist die in neuerer Zeit ausgekom-mene Unterscheidung in städtische und Landpolizei geworden. Während aber das Polizeiwesen der größeren Städte in seinen Sicherheitswachen und DetectiveS immer weitere Ausbildung erfährt, hat bisher bie Organisation der länblichen Polizei bamit nicht gleichen Schritt halten können. In keinem civilisierten Laube aber wirb so sehr über bas lieber« hntibnehmen ber Diebe unb Lanbstreicher, über Mangelhaftigkeit bes öffentlichen Sicherheitsbienstes auf bem Lanbe geklagt, als in Oesterreich, namentlich seit ein Theil bes öffentlichen Sicherheitsdienstes den Gemeinden anheimgegeben worden. Der öffentliche Sicherheitsdienst auf dem Lande tag seit dem Jahre 1850 dem militärisch organisierten Gendarmeriecorps ob. Oesterreich hatte nach den napoleonischen Kriegen das Genbanneninstitut in in seinen italienischen Provinzen vorgesunben und dasselbe wie so manches andere bort beibehalten. Entstauben war basselbc in ber französischen Revolutionszeit (1791), wo für bie Straßenpolizei an bie Stelle ber frühem Marechaufföe ein eigenes Corps errichtet würbe, welches aus gutgebienten Soldaten militärisch organisiert unb später auch zur Ausrechthaltung ber allgemeinen DiSciplin im französischen Dr. Reinisch auf bie egyptischen Frauen, bereit Eigenschaften unb ihre sociale Stellung zu sprechen unb gab Ausschlüsse, welche bie lebhafteste Heiterkeit erregten. Vor allem waren bie Fraueu im alten Egypten ebenso starke Esser unb namentlich Trinker wie bie Männer, unb ein noch erhaltenes Bilb stellt eine sehr vornehme Dame inbiscreterweise im Zustanbe nicht nur einer unfreiwilligen Libation beim Gelage, fotibertt auch des hilflosesten Katzenjammers am Tage nach bem Feste bar. Ganz im Gegensatz zur heutigen Sitte bes Orients genoffen bie altegypti-fchen Frauen eine sehr bevorzugte unb freie Stellung in ber Gesellschaft, hatten als „Herrinnen bes Hauses" volle Gleichberechtigung mit ben Männern unb als Prinzessinnen einen gesetzlichen Anspruch auf bie Thronfolge. Dabei waren sie aber sehr genußsüchtig unb im Punkte der ehelichen Treue höchst unzuverlässig, wie die von Dr. Reinisch erzählten verfänglichen Anekdoten aus dem Herodot beweisen. Unter ihren unzähligen Toilettenbedürfnissen spielte der falsche Haarputz eine wichtige Rolle, waS schon einen altegyptifchen Gelehrten zu der tiefsinnigen Bemerkung veranlage; „Viel Haar tragen alle, aber man weiß nicht, welche es hat und welche nicht." Heere, zur Verhütung von Ausschreitungen auf Märschen u. s. w. gebraucht wurde. Jede Armee erhielt eine Abtheilung Gendarmen. Sie waren mit großer Autorität bekleidet unb konnten selbst höhere Offiziere festnehmen; überhaupt stand das ganze Corps durch Tüchtigkeit unb den würdigen Ernst seiner Mitglieder in großem Ansehen. In Deutschland wurde bieS Institut alsbalb für beit Polizei* bienst zur itmern Sicherheit nachgeahmt, v,nb so entstanden die jetzigen Gendarmen, welche theils zu Fuß, theils beritteten, zwar militärisch organisiert sind, aber unter den Eivilbehörben stehen. Oesterreich dehnte, wie gesagt, im Jahre 1850 bas Institut, bas bisher nur in ber Vomborbei bestauben, auf bie ganze Monarchie aus. Aber bas in ben fünfziger Jahren herrschend politische System öerstanb es, bas an und für sich wohlthätige Institut alsbald verhaßt zu machen. In wahrhaft diktatorischer Ungebunbenheit ertheilte man ohne weiters ber Gendarmerie ben Auftrag, bie politische Gesinnung ber Bevölkerung zu überwachen und stattete sie mit Befugnissen aus, zur Erreichung ihrer Zwecke nötigenfalls sich mit dem Rechte in Widerspruch zu setzen. Unverantwortliche Willkürmaßregeln waren unter dem Regimente des allmächtigen Polizeiministers Kempen an der Tagesordnung. Ein Netz der Spionage ward so über das Reich gebreitet, alle Geselligkeit untergraben, bas Institut und sein wohlthätiger Zweck entwürdigt, so daß es trotz ber unverhältnismäßigen Kostspieligkeit wenig Nutzen gewährte. (Schluß folgt.) Schon aus diesen Proben, die aber beiweitem nicht erschöpfend sind, ersieht man, wie vielseitig die Darstellung des Dr. Reinisch war und wie er es verstand, seinen Zuhörern die Ergebnisse der tiefsten Forschung in der anregendsten Weise zu vermitteln. Es war also nicht tendenziöse Absichtlichteit, sondern die in der Natur der Sache liegende Wahr, heit, die zum Schluffe seines Vortrages jene eingangs angebeutete packenbe Wirkung auf das Aubi-torium ausübte. Dr. Reinisch hob ttemlich hervor, daß der vorher geschilderten echten Kulturbliite Egyptens bald eine Zeit ber Korruption, bes Sittenverfalles und ber zügellosen Ausschweifung folgte. Den ersten Anstoß hiezu gaben bie zahlreichen semitischen — phö-nizischen, jübischen unb arabischen — Kaufleute, die sich in Egypten nieberließen unb bas RechtSbewußt-fein unb bie strenge Ordnung des egyptischen Volkes durch ihre GefchäftSufancen unb durch ihre Sucht nach Gewinn erschütterten. (Bewegung im Äubitorium.) Es trat eine Verberbnis ber Sitten ein, welche ber Schreiber bes Leybener Papyrus ausführlich schilbert. Zuerst trat die Demoralisation ber Diener und Sklaven, dann eine schamlose Mai-treffenwirthschast ein, indem die Großen sich syrische Politische Rundschau. Laibach, 12. März. Julaud Keine Sitzung des Abgeordnetenhauses vergeht, ohne daß Minister Ehlumecky in Vertretung des beurlaubten Handelsministers irgend eine Vorlage auf den Tisch des Hauses legt. In der vorgestrigen Sitzung überreichte er eine Regierungsvorlage betreffend die Registrierung der Seehandelsschiffe. Abgeordneter Graf Coronini und Genossen richteten an das Gefammtministerium eine Interpellation wegen mangelhafter Ausführung des österreichisch-italienischen Handels- und Schisfahrts-vertrages vom 23. April 1867, insbesondere derjenigen Bestimmungen, durch welche die Station CormonS als internationale Wechselstation bestimmt wird, wobei aber die österreichischen Interessen nicht genügend gewahrt sind. Die Interpellanten richten daher die Anfrage an das Gefammtministerium, ob die Regierung auf die schleunige Ausführung der Bestimmungen dieses Handelsvertrages bedacht ist. Hieraus wurde die Specialdebatte über die Gebäudesteuer fortgesetzt. Der Ausschuß zur Berathung des Gesetzentwurfes betreffend den Verwaltungsgerichtshof hat seine Verhandlungen bereits abgeschlossen. Zum Berichterstatter wurde Abgeordneter Baron Scharschmid bestellt, nachdem Dr. Joseph Kopp, der zuerst als Referent designiert war, krankheitshalber an den Ausschußsitzungen nur geringen An-theil nehmen konnte. Die Eisenbahn Verwaltungen haben dem Abgeordnetenhause eine Denkschrift mit der Bitte überreicht, die darin enthaltenen Darlegungen bei den Berathungen eingehend zu würdigen. Mit dieser Denkschrift wird nachzuweisen gesucht, daß die österreichischen Eisenbahnen als öffentliche Verkehrsanstalten durch verschiedene aus Staats« rücksichten an sie gestellte Forderungen und ihnen auferlegte Leistungen, endlich durch Steuern und Abgaben sehr stark und viel stärker als die Eisenbahnen Deutschlands belastet sind. Der Eisenbahnausschuß schlägt nun in seinem Bericht folgenden Antrag vor: Das Abgeordnetenhaus beschließt: Die Denkschrift der österreichischen Eisenbahnverwaltungen wird der k. !. Regierung zur eingehenden Wür« digung übergeben. Der neue ungarische Ministerpräsident Baron Wen cf he im ist in Wien eingctroffen. um dem Kaiser Bericht über die Beschlüsse des Ministeriums zu erstatten. Von den Thaten des ungarischen Ministeriums liegt ein Rundschreiben an die Eomitate und Städte vor, welches übrigens nichts enthalt, was der Reproducierung werth wäre. Achtung vor dem Gesetze und Wahrung der Autonomie sind das Thema der ministeriellen Auslassung, und die Minister erklären, daß die Autonomie nur durch Achtung des Gesetzes erhalten und befestigt werden könne. — Die neue Unabhängigkeitspartei zeigt in einem Manifeste ihre Conslituierung an. Ausland. Im preußischen Landtage ist diese Woche wieder einmal wesentlich dem Kulturkampf gegen das Jesuitengeschmeiß gewidmet. Schon am 9. d. gab es bei Berathung des Cultus-Etats einen grimmigen Ansturm einiger Kampfhähne des Centrums gegen den Minister Falk. Es handelte sich um die Anstellung eines Altkatholiken als Professor der katholischen Dogmatik in Bonn, obwohl Friedrich Wilhelm III. 1825 dem Erzbischof Spiegel zugesagt habe, keine solche Anstellung ohne Genehmigung des Bischofs vornehmen zu wollen. Falk erwiderte, er habe dem Erzbischof viele Personen ohne Erfolg vorgeschlagen, ja schließlich nur verlangt, daß der zu ernennende Professor den Staatsgesetzen Gehorsam gelobe. Erst als der Bischof auch daraus nicht einging, habe er einen altkatholischen Dozenten von Braunsberg nach Bonn versetzt. Die königliche Ordre vom Jahre 1825 sei ein landesherrlich zurücknehmbarer Act. Windthorst-Meppen warf dem Ministerium darauf vor, es habe dem Könige unwahr berichtet. Erst unter der Aera BiSmarck-Falk sei eS möglich gewesen, ein Königswort zu brechen. Virchow meinte sehr richtig, die Regierung solle überhaupt die römisch-katholischen StaatS-Facultäten abfchaffen; es sei absurd, während sie den Papst mit gröbstem Geschütz bekämpfe, Unterrichtsanstalten zu unterstützen, wo päpstliche Lehren gegen den Staat vorgetragen werden. Für heute kommt das Temporaliensperr ege setz an die Reihe. Inzwischen ist man auch außerhalb des Hauses nicht lässig im Kirchen-streit. Die Regierung zu Eoblenz hat bereits den Anfang gemacht mit der Rundfrage bei ihren ta» tholijchen Beamten, ob sie die Maigesetze anerkennen oder nicht. Den hohem Beamten, so auch den neugewählten Bürgermeistern von Düffeldorf, Steele, Bonn, hat man als Bedingung für ihre Bestätigung schon eine derartige Erklärung abverlangt. — Das Reichstagsmitglied gerb. Graf v. Frankenberg auf Tillvwitz, welches in der „Post" aus Anlaß der letzten päpstlichen Encyklika seinen vor etwa anderthalb Jahren an die reichstreuen deutschen Katholiken gerichteten Ausruf erneuert, macht positiv die interessante Mittheilung, daß der Papst allerdings noch in jüngster Zeit die Hand zu Verhandlungen mit dem Staate ausgestreckt habe, daß aber die uUramontanc Partei unter Führung des „gegen Preußen erbittertsten Bischofs" diese Hand zurückgestoßen und den Papst zu jener herausfordernden Kundgebung verführt habe. und äthiopische Sklavinnen kauften, dieselben mit Reichthümern überhäuften und ihre eigenen Frauen vernachlässigten, ja darben ließen. Der entfesselte Trieb nach Erwerbung von Reichthümern, die schrankenlose Genußsucht führten einen vollkommenen Umsturz der gesellschaftlichen Verhältnisse herbei. Alte, angesehene Familien gingen zugrunde und verarmten, während an ihre Stelle ein unverschämtes Parvenüthum trat. Leute, die kurz vorher nichts besessen hatten, gelangten in den Besitz von Reichthümern, von Palästen, _ Gärten, Sklaven und Schätzen, drängten sich in alle Kreise der Gesellschaft und gewannen sogar Zutritt bei Hose. (Hei-terkeit.) Reichthum galt alles und niemand frug, wie er gewonnen worden sei. Solche Zustände waren es, die dem Schreiber des Leydener PapyruS die zu Eingang dieses Berichtes citierte Klage entlockten. ES kam so weit, daß zuletzt der Diebstahl als ein selbständiges bürgerliches Gewerbe deklariert und organisiert wurde. (Heiterkeit.) Wer den unwiderstehlichen Drang zum Stehlen in sich fühlte, aber es doch anständig auSüben wollte, der brauchte nur zur Steuerbehörde zu gehen, seinen Erwerbschein als Dieb zu lösen und sich als Mitglied in die Zunft der Diebe aufnehmen zu lassen. (Lebhafte Heiterkeit.) Diese hatte ihren Obmann, bei dem alles in ganz Egypten gestohlene Gut deponiert werden mußte, und wer wieder in den Besitz seines Eigenthums gelangen wollte, der brauchte nur beim Obmanne der Diebe sich zu melden, worauf er das ihm Gestohlene nach Abzug eines Beuteantheiles oder — um wienerisch zu sprechen — eines Trinkgeldes, einer Provision für den Dieb zurückerhielt. (Stürmische Heiterkeit und Rufe: Sehr gut!) Ja, König Rampsinit selbst gab die Hand seiner Lieblingstocher dem größten Gauner seines Landes, der die Richter und die Polizei, die öffentliche wie die geheime, an der Nase herumgeführt hatte, und obwohl es in Egypten noch keine Geschwornen gab, der Verurtheilung entgangen und für den gescheidte* sten Mann im Lande erllärt worden war. (Anhaltende Bewegung im Auditorium.) So weit war es in Egypten gekommen, das früher durch Fleiß und Arbeitsamkeit zur höchsten Blüte gelangt war. Deshalb schließt auch der Schreiber des Leydener PapyruS seine Schilderung mit den Worten: Glückselig der Mann, der sein eigenes Brod zu essen im stände ist; was du zum Leben nicht hast, das erarbeite dir, denn nur dadurch gefällst du den Göttern." (Lebhafter Beifall) Die beiden Fraktionen d er social demokratischen Partei haben in ihren heroct tragendsten Führern bekanntlich vor einiger Zeit i Gotha den Versuch einer Verschmelzung graial Eigentümlich ist die gedrückte und gewissermch sogar ernüchterte Stimmung, in der sich ein Ä der Socialdemokraten augenblicklich zu befinden fchect So hielt einer der Führer der sächsischen Socialistt der Reichstagsabgeordnete Vahlteich, am 20. Febto zu Chemnitz in Parteikreisen einen Vortrag, m dem die „Chemn. Nachr." eine sehr überrascht Analyse bringen. Danach sagte Herr Vahlteich et» folgendes: „Die Socialdemokratie habe sich ihrem ersten Auftreten geschadet, indem sie nur Macht gestrebt habe. Macht ohne Wissen sei nichts. Wenn die Socialdemokratie damals ge! hätte, so würde sie sehr bald bet Spielball einzeln geworden sein. Die Socialdemokraten müßten fce halb jetzt nach Wissen streben, um, wenn sie tc gesiegt, die Leitung der Staats- unb Gemehlt angetegenheiten übernehmen zu können. Freilich mitbas Lernen viele unb schwere Arbeit kosten. D man möge nicht verzagen, Geduld unb Fleiß übe winbe alles. Vor allen Dingen müsse jetzt gcsiS werben, Leute zu finben, bie über bie verschiebt# Zweige bes Wissens in ihren Versammlungen $i träge hielten, unb babei sei es ganz gleich, roelt politischen Glaubens dieselben seien, weil efl ii^ vor allem barauf ankommen müsse, zu lernen." -Das klingt in ber That überraschenb verständig? B isch o f Rein k e n s soll Er zb i\ ch o f bett, so hört die „Dresdner Pr." aus Baden, f babtschc Regierung wolle ncmlich, mübe ber 0-unb zwecklosen Verhanblnngen mit dem Domca^ Freiburg wegen Besetzung des dortigen ErzbiM stuhles, ben altkatholischen Bischof Dr. ReinkmS # ber erzbischöflichen Würbe betleiben unb ihm U-Sitz in Bruchsal anweisen. Wenn es in jener W theilung weiter heißt, nur ber babifche Theil Erzbisthums solle bem altkatholischen Erzbischof untr stellt werden, so würbe bies voraussetzen, dok;: württembergische Regierung dem Arrangttf^i noch nicht zugestimmt hat. Bischof Hefele Hut ®-den Führern der Altkatholiken zu scharfe Erörtern* gen gehabt, als baß er, von seiner sonstigen unt? würfigen Stellung zum Vatican abgesehen, ® Reinfens als fein n Oberhirten gerne annelm* könnte. „Man beschäftigt sich mit einer anbern bination," bieß ist ber Kehrreim bei jeder nta' Nachricht über ben Stanb der Cabinetskris in Versailles. Die Gruppe Walion hätte gierte zu Buffet entsenbet, um eine Kombination1 befürworten, in welcher Buffet bas Innere, Dufm-i bie Justiz, Say die Finanzen übernehmen so» Allein gegen alles Erwarten hat Buffet cnbgitf abgelehnt unb baher hielten es jene Deligterten f-überflüffig, sich auch noch zu Mac Mahon zu» geben. Welche neue Kombination jetzt auf die Ordnung kommen wird, dafür fehlen alle Anzei^ Die Linke dürfte jetzt wohl nicht mehr länger zöjjtf ihre Interpellation über die CabinetskrifiS ein? bringen; denn wenn bie jetzige Verwirrung uneinige Zeit anbauert, fo muß bas Ansehen der .di> ten Republik' und bas Vertrauen auf ihre >.ebeo fähigleit bedenklich nothteiben. k Der Fürftenmorb von Toptschider ist oon * Tagesordnung der serbischen Skupschtina unfl abgesetzt worden, inbent ber bieserhalb interpellU' Minister erklärte, gegen bie ber Mitschulb beztflp ten Personen lägen keine stichhältigen Beweise r» Der Vice-Präsibent bes Senates wird also die Jahre 1868 Hingerichteten vierzehn Compucen m» um einen vermehren. .. . Die Russen gehen mit ihrem in Persien rasch vorwärts, ungeachtet des schen Protestes, welchen die englische Regierung ff-trasigniert hat. Die russischen Etappen gegeni dien mehren sich zusehends. Die Engländer g!^ daran, die Gebirgspässe zwischen Beludlch'stan ^ Afghanistan mit starken Garnisonen zu I™ woau sie sich die Vollmacht durch Verträge mit den Smirs und Häuptlingen des erstgenannten Landes verschafft haben. Ueberdies hat Beludschistan eine Seeküste._______________________________________________ Zur Tagesgeschichte. _ Aus Wien, 9. März, schreibt man der „Gr. Tgp.« Lofrath W ex hielt in letzter Zeit im Jngenieurverein Vor-ttäae über die Wasserabnahme in Quellen, Flüssen and Strömen bei gleichzeitiger Steigerung der Hochwässer in den Kulturländern. Gestern war nun Hofrath Wex zur Audienz beim Kaiser beichteten, um über den erwähnten Gegenstand dem Monarchen eingehende Mittheilungen zu machen und Aufklärungen zu geben. _ Ofenheim, der Gentleman. Osenheim Ritter v Ponteuxin hat sämmtlichen, während seines Pro-zeffes in Verwendung gekommenen Amtsdienern sammt der Wachmannschaft (50 an der Zahl) in gerechter Würdigung ibrer aufreibenden Thätigkeit - 100 ft. zukommen lasten. e§ toären auf den Mann zwei Gulden gekommen. Doch dies Geschenk wurde von de,, auf das Trinkgeldersystem mit einqeübten Gerichtsdienern und Wachmännern ver-schmäht Osenheim Ritter v. Ponteuxin erhielt die 100 fl. ) ein Project Laibach-Pösendorf-Seisenberg-Ainöd-Töpliz-Weiniz mit einer Länge von 15 522 Meilen, einem effektive» Baukapitale von 17.960,000 fl., das ist 1.157.000 fl. per Meile. H. Vonfeite des Konsortiums Toman, Gras Auersperg und Baurath Schwarz ein Project, welches die vermittelnde Linie Laibach-Pösendors-Seijen-berg-Töpliz-Audolfswerth-Gaber-Talizberg-Krassinz behandelt, mit einer Länge von 17-800 Meilen, mit einem effec« tioen Laukapitale von 19.805,000 fl., das ist 1.112,600 fl. per Meile. Rach Ansicht des k. t. Handelsministeriums sind jedoch diese Projecte nicht geeignet, eine zuverlässige Grundlage fiir eine etwaige Coucessionsverhandlung oder auch nur für die Ermittlung der Kosten abzugeben, da die Terraiit-aufnahmen nicht in gehörigem Umfange und nicht mit der von 3öenemti|i»v‘/ i—■" ■ ■ ■ , , .. I nöthigen Sorgfalt voigenommett wurden und nach der ge» Quantität Wasserglas an un si nerellen Untersuchung durch die Generalinspection die Ma- parat in der hydraulischen Presse ei e g ximalficigmig, welche in sämmtlichen Projecten mit 1:60 aus Die Asche erhärtet alsbald zu einem festen, marmor- > ------- - - — — cttigen Stein von großer Glätte, auf den Name Datum des Todes ein Nachruf u. dgl. m. mit unauslöschlicher Tinte geschrieben werden können. Auch lassen sich Porträte der Verblichenen in Bronce schneiden dienen zur Herstellung von brochenartige., Medaillon-, d.e man an einer Kette um den Hals tragen oder als Busen-nadel vorstecken tarnt. Diese letztere Art der Verwendung ton Leichmasche dürfte eine große Zukunft haben, da sinnigere und werthvollere Familiengeschenke kaum zu denken A als die tragbaren Porträte geliebter Verstorbenen aus ibrer eigenen Asche angefertigt. i'wol- und Pr-vinziil-Angelezeicheiten. Einladung zur 55. Jkuptoeifamuilimg des conftitul. avrirnn öen 12. Mürz d. A. um ha b 8 Uh, welche Freitag den abends im Clubzimmer wird. Uhr der Casinorestauration abgehalte» (169) 2-1 Tagesordnung: angenommen ist, sich auf 1:80 ohne wesentliche Alteriemng der Baukosten herabmindern dürfte. In volkswirthschastlicher Hinsicht ist eine Eisenbahnverbindung Laibach-Josessthal fiir Unterkrain von großer Wichtigkeit: ja, wenn den beredten Darstellungen in den Petitionen nur einiges Gewicht beigelegt werden darf, ist die Ausführung dieses Baues geradezu eine Lebensfrage für diesen Theil des Landes. Uuterkratn ist ein ausgedehnter fruchtbarer Landstrich, der mit seinen bedeutenden Forsten, feinen mächtigen, zum größten Theile noch unerschlossenen Steinkohlen- und Erzlagern und seinem Weinreichthume alle Bedingungen für einen lebhaften Aus schwuug der Feld-, Wein- und Forstwirtschaft sowie der Montanindustrie bietet, wenn durch eilte bessere Cornniuni catioit die Verbindung mit der Außenwelt und die Erschließung eines Absatzgebietes ermöglicht wird. Aber nicht | nur für Unterkrain, sondern für das gejantlitte Kconland Krain würde die Herstellung der projectierteu Eisenbahn von großer Bedeutung sein, da sie nicht nur die Verbindung mit der Südbahn Herstellen, sondern auch in Beziehung au andere wichtige Bahnlinien eine Mittelglied bilden würde, indem sie als eine Fortsetzung der Villach-Laibacher Strecke die kroatischen und dalmatinischen Bahnen mit der Südbahn «?1vreik>una der bevorstehenden Gemeinderathswahlen. und mit der Rudotfsbahn verbinden würde. Diese Verbin y antvaa wegen Acndening der bisherigen Hebung m k würde fiir die Rentabilität der Rudolfsbahn von t. u a2._1)i„äh(.iiammlunaen. ” ... . . ... . ______ to maSl i’i Im gmUMnlammtnmm Äua(dju|. , .Die normale Frühjahrs Witterung) scheint nun endlich die Oberhand gewonnen zu haben. Wir ia en schöneres Wetter durch die Überstandenen Dualen ife hartnäckigen Win'erS redlich v^di-iU. Au» schon deshalb müssen wir der A^ieugung emes aus-fliebigen Südwest dankbar sein, weil be. uns Wochen lang Niemand eine Hand rührt, um d.e mehrere M «ate a ten Kotbmassen von Plätzen und Straßen zu fegen. Ämbc 2 ba§ Thauwetter sich der Arbeit der Säuberung :2n nicht Wind und Sonne Wege und Stege nach 47n » Ä»r gestalten, unsere ehrsamen Stad.väter 2ten noch lange nicht daran. Längs der Promenaden tind wohl Sandhügel aufgefahren, jedoch die 3™nMojfn l¥ufiweae damit zu bestreuen, daran denkt niemand. Das 2 wahrscheinlich erst dann geschehen, wenn W.nd und Tonne d°s ihrige gethan und die W-qe ohnehut trocken ^elegt^haben. Unglücksfall.) Wie uns Herr & »ratochwill, Förster in Hrusca bei Loitsch, schreibt, f 5 fein Bruder Kratochwill, gewesener Förster in Rakovec, großem Eiiiflnsse und unmittelbar auch für das ganze Reich von Bedeuiung fein, da sie durch die Verbindung der kroatischen Linien mit der Rudolfsbahn die kürzeste Communi-catioitSliiiie von Westdeutschland nach der Türkei hevfteüt. Nachdem die Petenten fchoit vor drei Jahren und seitdem wiederholt sich an das hohe Haus gewendet haben und auch der Landtag von Krain in der wärmsten Weise sür die Herstellung einer Eisenbahn von Laibach an die kroatische Grenze wiederholt eingetreten ist, dieses Begehren auch sowohl von diesem hohen Hanse als vonseite der hohen Regierung als vollkommen begründet anerkannt worden ist und nachdem seinerzeit vonseite des Vertreters der hohen Regierung die Erklärung abgegeben wurde, daß sie bei der Wichtigkeit der in Rede stehenden Bahnverbindung dein Projekte ihre un-getheilte Aufmerksamkeit schenken wird, beantragt der Ausschuß : DaL hohe Houö wolle beschließen: „Die Petitionen betreffs Herstellung einer Eisenbahn von Laibach nach Karlstadt eventuell Josefsthal seien der hohen Regierung zur Würdigung abzutreten." — (SteiermärkischeEscomptebank.) Aus Graz wird vom 5. d. geschrieben: „Die Bilanz der steiermärkischen Escornptebank pro 1874 weist einen Verlust von 390,000 fl. aus, welcher daraus resultiert, daß erst im Jahre 1874 eine Reihe von Forderungen sich als uneinbringlich zeigte, so daß der hieraus entstandene Verlust den Nettogewinn per 164,490 fl., welchen die laufenden Geschäfte ab-warfen, um die obige Summe überstieg. Um diesen Verlust zu decken, wird der Verwaltungsraih abermals einen Antrag auf Abstempelung von 25 fl. per Actie einbringen. Für den Fall, als dieser Antrag angenommen wird, gelangen also mit Hinzurechnung der im vorigen Jahre beschlossenen, aber noch nicht durchgeführten Abstempelung von 75 fl. im ganzen 100 fl. per Actie in Wegfall, was einer Reduction des 4 Millionen Gulden betragenden ActienkapitalS auf die .pätfte gleichkommt. Der Rechnungsabschluß enthält folgende Ziffern: Stand mit Ende 1874 an ertheilten Crediten in den beiden Creditvereinen Graz und Laibach 3.658,303 fl , Portefeuille 1110 Credit-Jnhaber-Wechsel mit 968,145 fl., 556 Wechsel aus dem Separat-Escompte mit 938,498 fl. und 88 Jncaffo-Wechsel mit 186,662 fl., Kassenscheine im Umlauf 196,900 fl., im Jahre 1874 escomptierte Wechsel 12,724 Stück mit 15 Millionen Gulden, zum Jncasto übernommen 2956 Stück mit 21/« Millionen Gulden. Die Generalversammlung ist aus den 25. d. ausgeschrieben." — (Ueberdie ungerechte Tarifierung) österreichischer Bahnverwaltungen, namentlich der Südbahn-gesellschaft, haben wir erst neulich bei Erörterung der Trieler Eifenbahnfrage gesprochen und die Staatsgewalt aufgefordert, sich in die diesbezügliche Gebahrung der Transportanstalten Einblick zu verschaffen und durch Regelung der Frachtgebühren der heimischen Industrie die Concurren; mit der ausländischen zu ermöglichen. Endlich hat sich auch das Abgeordnetenhaus bewogen gesunden, in dieser Beziehung einen kleinen Anstoß zu geben. Zum mindesten „Gleichstellung mit dem Auslände", war der Hauptinhalt einer Interpellation, welche der Abgeordnete Seidl und vierzehn Genossen in der DinStagsitznng des Abgeordnetenhauses an den Vertreter des Handelsministers gerichtet haben. Ziffermäßig und unter authentisch belegter Anführung von Tatsachen wird der löblichen Südbahngesellschast und der Gesellschaft des österreichisch-ungarischen Lloyd das Vorhandensein von Sympathien für Venedig nachzewiesen, welche nach dem Gang der Weltgeschichte heute wohl alS etwas anachronistisch in patriotischer Beziehung erscheinen mögen, jedenfalls aber unserem Triest nur zum Nachtheile gereichen. Es wird in der Interpellation nachgewiesen und gefragt, ob eS dein Minister bekannt und ob er dem Un« fuge abzuhelfeii geneigt (ei, daß auf der Südbahn transportierte Maaren um — fünfzig Perzent mehr zahlen, wenn dieselben nach Triest bestimmt sind, als sie zu zahlen hätten, wenn sie nach dem entfernteren Venedig adressiert wären. Die Dampsschiffahrtsgesellschast de» österreichisch-ungarischen Lloyd, so führt die Interpellation weiter ans, macht einen daS Inland schwer schädigenden Unterschied zwischen Triest und Venedig, sie unterscheidet bei von Triest aus zu verschiffenden Gütern zwischen solchen, die weniger als 25 Zollpfund per Kubikfuß englisch wiegen, und solchen die weniger als 28 Zollpsund per Äiibiksnß englisch wiegen, berechnet letztere nach dem GewichtStarise, erstere nach dem Ranmtarise, nach welchem 4 Kubiksuß englisch die gleiche Fracht zahlen, wie 100 Zollpsnnde. Bei von Venedig aus zu verschiffenden Gütern macht der Lloyd diesen Unterschied nicht. Die Seefracht fiir eine Sendung, welche der Lloyd am 23. Jänner in Venedig und am 29. Jänner 1875 in Triest übernahm, betrug nach Alexandrien von Venedig 15 fl. 36 tr., bei dem Umstande, als diese Fracht in Ve- nedig nur 19l/s fiatt 191;» Zollzentner befunden wurde, per Zentner 80 kr., von Triest 31 fl. 95 tr., d. i. per Zentner 1 fl. 64 tr., mithin über 100 Perzent mehr zum Nachtheile des inländischen Handelsverkehres. Was nun die Südbahn anbelangt, so wird ebenfalls ein authentischer Fall angeführt, in welchem die Bahnfracht für eine Sendung nach Venedig per Zentner und Meile 2 tl/„ tr., nach Triest dagegen 36 tr., also 50 Perzent mehr zum Nachtheile TriestS betrug. Mit wohl angebrachter Ironie erinnern da die Interpellanten, ob solchen Verhältnissen gegenüber das Verlangen nach Concnrrenzbahnen wie Lack, Ponteba mißbilligt werden könnte? Betanntlich hat ein hervorragendes Mitglied der Südbahnverwaltung vor längerer Zeit eine fulminante Broschüre gegen 6*3 Princip der Concurrenzbahuen getrieben. — (Reform der Psandleihanstalten.) Der volkrwirthschaftliche Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat iider den vor längerer Zeit von dem Abg. Tr. Roser einge-brachten Antrag, betreffend die Reform der k. f. Psand-leihanstalten, den Bericht erstattet und wurde derselbe am 9. t. verlheilt. Ter Bericht, vom Abg. Tr. Schaffer versaßt, geht vorzugsweise in die Erörterung der Frage ein: „Sollen öffentliche Leihhäuser überhaupt errichtet und geduldet werden?" Der Bericht läßt sich hierauf des folgenden aus: „Wenn auf die Möglichkeit von Misbräuchen bei Benützung solcher Pfandleihanstalten hingewiesen wird, so ist darin doch noch kein Argument gegen die Sache selbst gelegen und an« demselben Grunde müßte auch gegen eine Reihe anderer, unbezweifelt sehr wohlthätig wirkender Institutionen, bei denen gleichfalls Misbräuche denkbar und vielfach auch wirklich vorhanden sind, zn Felde gezogen werden. Unleugbar ist cs für zahlreiche arme Leute nur zu oft ein unabweisliches Bedürfnis, auf Faustpfänder unter möglichst günstigen Bedingungen, wie sie gewiß am besten in öffentlichen Anstalten erfüllt werden, Geld zu erhalten. In vielen Fällen des Geldbedürfnifses der unbemittelten Klaffen bleibt der zeitweilige Versatz eines Theiles der beweglichen Habe das einzige Mittel, um eine temporäre Verlegenheit nicht zum gänzlichen Ruine werden zu lassen, und an manchen Orten haben sich die Leihhäuser als wahre Sparanstalten der ärmeren Bevölkerung bewährt. Thatsache ist es ferner, daß die große Mehrzahl der Pfänder wieder ausgelöst wird und daß die Verpfänder daher das Bestreben haben, die Gegenstände zu erhalten, deren sie sich in einem Augenblicke der Roth zu entäußern gezwungen waren." Der Ausschuß konnte demnach in Würdigung aller in Betracht kommenden Momente sich nur einer dem Bestände der öffentlichen Pfandleihanstalten günstigen Anschauung zürnenden, ohne sich der Ueberzeugung zu verschließen, daß eine Reform der dermaligen Einrichtung dieser Institute unerläßlich sei. Er glaubte jedoch, im gegenwärtigen Momente sich nicht auf detaillierte Vorschläge einlassen, sondern nur auf die wichtigsten Momente, welche die Nothwendigkeit dieser Reform darlegen, Hinweisen zu sollen. Eine weitere Frage, mit welcher der Ausschuß sich beschäftigte, war Die, ob neben den öffentlichen Leihanstalten auch das Pfandleihgewerbe als eine Privaten zugängliche Beschäftigung gestattet werden solle. Der Bericht befürwortet die Gestattung solcher Privatleihauflalten mit dem Hinweise auf andere Staaten und den Unfug der sogenannten Winkelversatzämter; es werde sich nur darum handeln, ob dieses Gewerbe als ein freies oder als ein concessioniertes zn erklären ist. Der Ausschuß beantragt schließlich nachstehende Resolution: „Tie Regierung wird aufgefordert, behufs einer zeitgemäßen Reform der unter der Verwaltung des Staates stehenden Pfandleihanstalten mit thnnlichster Beschleunigung die erforderlichen Schritte einzuleiten und bei der zu ge-wärtigenden Einbringung der neuen Gewerbe-Ordnung auch auf eine entsprechende Regelung des Pfandleibgewerbes Bedacht zu nehmen." — (Die philharmonische Gesellschaft) gibt Sonntag den 14. d. um 7 Uhr abends das vierte Saison-Eoncert. Programm: 1. F. Mendelssohn-Bar-tholdy: Conxert für das Pianoforte (G-moll) mit Begleitung von Streichinstrumenten, vorgetrogen von Herrn I. Zöhrer. 8. W. M o z a r t: Arie aus der Oper „Don Juan," gesungen von Frau I. Schlltz-Witt. 3. F. Schubert: „Andante" an« dem D-moll-Onartette für zwei Violinen, Viola und Cello, vorgetragen von den Herren Gerstner, Moravec, Nedved und Meißner. 4. a) Reinecke: Ballade, As-dur; b) F. Mendelssohn-Barlholdy: Lied ohne Worte, A-dur, und c) I. Raff: Fuge, E-moll, fämmtlich für dos Pianoforte, vorgeiragen von Herrn Iofef Zöhrer. 5. Deck a m a I i o n, vorgeiragen von Herrn Alwin Hegel. 6. A. Nedved: a) „Wenn ich in deine Augen feh'," und b) „Mädel, mein Mädel." beide Quartette, gesungen von den Herren Razinger, Schaffer, Schulz und Till. 7. Fr. Abt: a) „Im Arm der Liebe schlumm're ein," und b) „Schmetterling setz dich," beide Lieder, vorgetragen von Frau Jos. bchütz-Wiit. 8. A. R u b i u st e i n : Erster Sah aus dem B-dur-Trio für das Pianosorte, vorgetragen von den Herren Zöhrer, Gerstner und Meißner.! — (Probates Wundermittel) Man schreibt aus Cilli: „Es ist seit einiger Zeit in die Mode gekommen, sich über den Aberglauben der Landleute lustig zu machen und alle jene tausend Wundermittel in« Absurde zu ziehen, ihrem Hanse abzuwenden, sei es, um sich den Erfolg eines Unternehmens zu sichern, das sie gerade in Angriff genommen haben und deffen Gelingen ihnen am Herzen liegt. Alle diese Spötteleien sind jedoch in der Regel sehr übel am Platze, und daß es in Wahrheit mancherlei Wundermittel gibt, deren Wirkung jedermann in Erstaunen setzen muß, das möge folgender Vorfall beweisen, der sich diesertage in Lubetschno bei Hochenegg zutrug. In der Gegend hatten sich seit längerer Zeit Zigeuner herumgetrieben, welche sich auf allerlei Zauberkünste verstanden und unter anderm auch auf die, dort, wo man ihn nicht wünschte, den „Kindersegen" fernzuhalten. Gegen ein gut Stück Geld oder gegen eine angemessene Abfindung in Lebensmitteln ließen sich die Zigeuner in einer Reihe von Bauernhäusern herbei, ihren Zauber ins Werk zn setzen. Es scheint, daß man in Lubetschno keinen sonderlichen Werlh daraus legt, seinen Stammbaum fortzusetzen, denn nach keinem der Wundermittel der Zigeuner herrschte eine so starke Nachfrage als nach dem eben angedenteten und meistens ließen solche Frauen die Zauberformel Uber sich aussprechen, bei denen das schon höchst noth-wendig war, wenn ihre Familie nicht in aller Kürze einen Zuwachs erfahren sollte. Unter den auf solche Art „bezauberten" Frauen befand sich auch das Weib eines der reichsten Gutsbesitzer, und obwohl gewisse Anzeichen auch nachher darauf hindeutcten, daß es angezeigt wäre, die Vorbereitungen zu einer Taufe zu treffen, fo ließ sich die wackere Bäuerin doch nicht nehmen, daß nichts mehr zu besorgen sei, „denn" — versickerte sie jedermann — «ich Hab' cs wohl gespürt, daß der Zauber gegriffen hat; ihr werdet es schon noch sehen, daß die Zigeuner ihre Sach' verstehen." Und dieses unerschütterliche Vertrauen wurde wirklich nicht getäuscht, denn es waren noch nicht vierzehn Tage vergangen, als die „Bezauberte" auch schon von — Zwillingen genas. Die Unruhe der übrige» Behexten ist seither groß." Als unterstützende Mitglieder der laibacher sreiw. Feuerwehr leisteten den Jahresbeiirag pro 1875: Herr Anton i$renner...........................mit 4 fl. „ Nenwirth..................................... 5 „ „ Rudolf Millitz............................... 5 „ Spende von einer unbenannt sein wollenden Frau 5 fl. (Wird fortgesetzt.) Witterung. Laibach, 12. März. Trübe schwacher SO. Temperatur: morgens6Uhr — 0°4», nachmittags 2 Uhr + 3-tiu C., (1874 + 2 9“; 1873 + 9'6° C.) Barometer 73675 Millimeter- Das gestrige Tagesmittel der Temperatur -t 0 7" um 21° unter dem Normale. Angekommene Fremde. Am 12. März. Hotel Stadt Wien. Malner, Bes., Veldes. - Strom* Bes.; Bensch und Novak, Wien. — Podjed, Lieut., i Veit. — Rosenthal, Hamburg. — Pisetzky, Genielint Triest. — Kremzir, Büros. — Picker KaniZa. Hotel Elefant. Fischer, Straßburg. — Hartmann, JD6i laibach. — Graf Lichtenberg, Pragerhof. Hotel Curopa. Kobler und Münz, Littai. — AM Graz. — Jako, Pettau Baierischer Hof. Polaina, jianzlist, Ärain. — Cali» Holzagent, Triest. Kaiser von Lesterreich. Lapajne und Slajer, Jurist« Wien. Mohren. KovaSik, Bes., Krain. | Verstorbene. Den 9. März. Johann Puc, Tischler, 22 I., 5i» spital, Entkräftung. Den 11. März. Theresia Rat, Arbeiterin, 19S Civilspital, Erschöpfung der Kräfte. 4 Theater. Heute: „ D i e G r i l l e. " Ländliches Charakterbild - 5 Acten, mit t^eilroeifer Benützung einer Erzählung * G. Sand, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Morgen: „Der Goldonkel." Posse mit (Besang 5 Bildern von Emil Pohl. Musik von Conradi. ——— — Telegraphischer Cursbericht am 12. März. Papier-Rente 71-50 — Silber-Rente 75 95 —186 Staats-Anlehen 112 25— Bankactien 9(10. — Credit iA — London 111-30 — Silber 104-60. — K. k. M ducaten 5 24-/,. — 20-Francs Stücke 8-88. — 100 M mark 54-50. Clljmo-Aiyeige. Den verehrten p. t. Casinovereins - Mitgliedern 8 hiermit bekannt gegeben, daß TaniStag den 13. d. *• den Vereinslocalrtäten ein GrjellschaNs-Al>k»i> mit Vorstellung lebender Bilder, einer Tombola und iletm* Musik stattfindet. (162) 2-* Beginn präeife 8 Uhr. 1 Laibach, am 5. März 1875. Von der Casinovereins-DirecA Zahnarzt L. Ehrwertl Herrengajse "213 im 1. Stock, ordiniert täglich von 9 bis 4 Uhr. Gedenktafel über die am 15. M ä r z 1875 stattfindenden Lici tationen. 2. Feilb., Petrii'fche Real., Michelstetten, BG. Krainburg — 8. Feilb., Povse'fchc Real., Laibach, LG. Laibach. — 3te Feilb., Jama’sckte Real., Lai bach, LG. Laibach. — 3. Feilb.. Cukek'sche Real, ad Loiidtasel, LG. Laibach. — 3. Feilb., Maternik'sche Real., Laibach, LB. Laibach. deren sich dieselben bedienen, sei es, um eine Gefahr von Bei Niederlage der Luftzug-Verschliekungsmittel ans Baumwolle für Fenster und Thüren, wodurch jeder kalte Luftzug vermieden und Brennmaterial erspart wird; für Rheumatismus- oder Gicht-Leidende sehr zu empfehlen. 1 Elle für Fenster 5 kr., für Thüren 8 kr. DaS Befestigen der Banmwollcyliuder geschieht einfach mit Gummi und hindert weder das Oeffnen noch Schließen. Ans Verlangen wird die Verschließung auch besorgt. (682—18) Weil Ich brauche, so ist jedermann die Gelegenheit geboten, um Spottpreise zu kaufen bei meitf Ausverkäufe in Laibach im Malli'schen Hause, Eck der Hradeczkybriicke, folgende Artikel1 Kinder-Sacktilcher zu 5 kr. das Stück; Leinen-Sacktücher für 1 fl. das Dutt* bis 3 fl. 50 kr. Farbige Sacktücher und Kopftücher von 15 kr. bis 25 kr. Cachnez- und Cachemirtücher zu 35 kr., schwere Seidentücher zu 1 fl. 50 kr. Seidenbänder in allen Farben und Breiten von 5 kr. bis 25 kr. die Elle. Seidenschleifen, Angotbinden, Lavaliers von 20 kr. bis 25 kr. das Stück. Grosses Lager in Leinensachen: 1 Stück SOellige Garn-Leinwand zu 6 fl.; 1 Stück 30ellige Flachsleinwand fl.&! 1 Stück 36ellige llumburger Creas-Leinen für 6 Leintücher um nur 9 fl. das St* Eine 54ellige Rumburger Webe von 25 fl. angefangen bis 32 fl. die feinste, " rantiert Leinen. Eine 50ellige Holländer Webe, geeignet für Wäsche, von 18 fl. bis 22 fl. 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