Prii»«mer«tt»ns-Preisc: Fiir Laibach: Vsnzjitkrig ... 8 fl. 40 kr. Halbjiihrig ... 4 „ 20 „ Sictteljiibttg . . 2 ,, 10 „ Nrvotlich » 70 „ M i t d e r P v fl: ^cniH^rtg ... 11 H. — 'T. Hr^-jhrig ... b „ 50 „ ^irrreljiihrig . 2 „ 75 „ Far Zustellimg ine Ha«s vier-l ljLhrig 25 kr., monatl. 9 ft. ■Sinline 'Jiummern 6 kr. Lllidacher MducUon j'iib'udofflllssk 4,'r. ) 3<£ twnreiiien- & ^nfrrate^ Biccau: $r: j«f’p[a$ ‘ir. *1 i Such-ijartlui j ov-i x>gn. ». Klcw* mayi & Fed. Satrthrg.) I,isertionS»rki?r: FL'. !'>e dii'futtlgp 'I'ctititik L 4 lr., bet inseimaiir.r 8h.n» chaUu L 7 kr., hrimai-gtr a 10 ft. IiisettiouEmpel jttrtoai 30 kr Bci qrotzeren Jnserattri unb oitercr Einfchaltmig mksp^-dirnbrr Raba l. Anonyme Mittheilungen werbcn nirfct brriickfichiiqt; Manuscript? nichr zuruckgeseudtl. Nr. 184. Dinstag, 12. August 1873. — Morgen: Hippolit. 6. Jahrgang. Castclar gcgcit die Fiideraliften. In der Cortessitzung vom 30. Juli handelte rs sich um einen Anlrag auf strafrechtliche Verfol-gung derjenigen Mitglieder der Nationalversamm-lung, die sich an den commumslischen Greueln der Fodcralisten im Suden belheiligt hatten. Fur den Antrag erhvb sich Castclar mid hielt eine jener Reden, die ziindend auf die Herzen und bestimmend auf die Kopfe wirtcit, und seicrte damit einen Triumph, tint er in dcr parlamentarischen Gcschichte seines ungliicklichen Baterlandes kaum seiuesgleichen finden durfle. Nicht nur fur die spanischen Republikaner, nein, fiir die Liberalen aller Lander hat der iiberzeugungstreue Republikauer Worte von hoher Bedeutung gesprochen, indem er die Jrrthumer, an denen vorg schritlene Parleien zumeist kranken und tooran gewohnlich die edelslen liberalen Bestrebuiigen scheitcrn, schonungslos blohlegte. Nachdem der Redncr offen eingeraumt, dah er es sich zur Ehre anrechne, nach dcr Thronentsagung Amadeos dicsem den grohtmoglichen Respect erwiesen ju haben, erklarte er, sich niemals dcr conservativen Partei angeschlossen zu haben, wohl aber sei es sein aufrichijger Wunsch, dah die Republik sich gewiffe Gaben des conservativen Geistes fur die Kraftigung und Behauptung ihrer srcihcitlichen Stellung zu eigen mache. Gewisse Vorziige der conservativen Partei hatten noch immer verstanden, die republikanische Bewegung in ganz Europa zu bemeistern. Er suhr fort: „Wcrdct ihr nicht des Phanomens gewahr, dah die vorgeschrittenen Republikaner, zu denen toil sclbcr zahlen, nur toie Meteore liber den Horizont Europas dahineilten? Sie fuhren einige Monate in Jkalien die Zngel, einen Monat in Wien, andert-halb Monate in Frankfurt, kaum ein Jalir tang in Frankreich, nicht lange in Spanicn und ver-schwiiiden wie blntgcfarbte Kometen, nicht surch feindliche Ueberwindung, sondern vernichtet dutch ihre eigenen Leidenschasten, ihre eigenen Jrrthumer, ihre eigene Mahlosigkeit und vor allem dutch ihre oegeii einauder angezetielten Rcvolutionen, welche ihr Tod find. (Grohe Erregung/' O, meine Herren Deputierten: Was habe ich denn verhuten wollen? Nichts anderes, als dah es unfcrcm Spanien eben so erginge, wie den ubrigen Nationen. Deshalb stellte ich an die republikanische Partei die Zumuthuug, es der Regierungspartei in jencn Tngenden gleichznthun, welche eben regiernngs-fahig machen, und sich eben so fernzuhalten von blinder Furcht als von revolutionaren Utopien. Wir, die Republikaner, haben etwas von Pco-pheteu, aber wenig von Politikern an uns; wir wissen Diet von Idealen, aber wenig von Erfah-rungen zu reden, wir ergrcifen den ganzen weiten Himmel des Gedankens und stiirzen bet dem ersten Hindernisse auf dem Wege. So geht es und ist es immer in dcr Gcschichte gegangen, dah die Feinde der Fortschrittsporteien die Fortschrittsidcen funda-mentierlen, so wie Paulns daS Christenthum griinbete; toie dcr monarchischc Washingten die nordamerikanische Republik fchuf; wie ein anderer Monarchist, Rivadavia, bit sirdamerikanischen Republike« zuftande brachte. So tarn es, dah weder der Taufer in der Kirche, noch Rousseau in der Revolution, noch irgend ein anbertr von ben Pro-phetcn bic von ihm verkundete Reform befeftigen konnte. So tarn es, bah Moses den Fuhrer zum gelobten Lande machte und es selber nicht betrat; dah Columbus Amrrika entdeckre. ohne zu wissen, dah er es cntdcctte und dah einige obscure 21 ben-teurer seiner Eroberuug den Tanfnamen geben warden. Das ist es eben, dah die Berkunder und Bertreter groher Jdcen diese nicht realisieren, fit noch in keincr Gcschichtsperiode gefestigt haben. (ApplauS.) Und ich? Was habe ich denn gerootlt? — Nichts anoeres, als jenes geschichtliche Gesetz im Namen Spaniens Lugen strašen. Gewollt habe ich, dah die republikanische Partei, noch gestern prophetisch, hcute politisch handle; dah die Opposition von gestern die Regierung von hcute darstelle; gewollt, dah die Zukunft sich hier gestalte und bah die Republikanec die Natur dcr Stantsmanner und der zur Herrschast beruscnen Parleien aufnehinen, ohne dadurch ihren Jbeen untreu zu roetden. Welch ticftraurigeS Schaufpiel in Europa! Alles, was wir vertheidigt haben, daS haben dir Conservativen realisiert! Wer hat die Idee drr ungarischen Nationotautonomic aufrecht erhalten ? Kossuth! Wer hat sie verwirkticht ? Ter conservative Deal! Wer stritt fiir die Abschasfung der Leibeigen-fchaft in Ruhland? Der Republikaner Herzen! Wer hat sie verwirklicht ? Der Kaiser Alexanber! Wer streble nach der Einheit JtalienS? Mazzini! Wer vcrwirklichte dieselbe? Der conservative Cavour! Wer hielt die Idee der Einheit Deutschland- auf» recht? Die Republikaner von Frankfurt! Wer ha sie zur Wirklichkeit ethobtn ? Ein kaiserlicher, cafa Ieuilleton. Wallsahrten im Alterthum. (Schluh.) Die Griechen stehen zwar in jeder Beziehnng fiber dem Detente, aber ouch an ihneit offen-»art sich die Wahrheit, dah jc prunkvoller der Cul-tus nach auhen wurde und je haufiger die religiofen Mntlichen Umzvge und Feste warm, desto weniger innere Mnsch von der Kraft ber Religion durchdrun-fifti war. In den attcften Zeiten der Griechen gab es bei ^nen nur wenige Wallfahrtsstcitten, und auch diefe burden meistens nur besucht, ^ um dafelbft Orakel holen, wie Dodona, Delphi :c. Doch erwahnt vomer auch bercits Prozcssioncn zu Golterbildern, Um die Rettung deS Vaterlandes zu erflehen. Als M Perferkriege Ruhm und Reichthum, aber auch j-u^us und asiatische Ueppigkeit ins Land gebracht MUen, da wurden die glanzcndsten Prozessionen an--Dstellt, Feste folgten auf Feste, und mil reichen Ga> ?ett an die Tempel glaubte man auch den bSrger-Urn Obliegenheiten genug zu thun und sich dem ^'Nnengenuh ungestSrt Sberlassen zu dursen. Die GStter- und Heroenbilder in den Tem-peln wurden auch von ben Griechen nicht minder forgfaltig decoriert als hcute die christlichm Hei-ligen; sie wurden gewafchen, gebohnt, angeftrichen, gekleidet, frisiert, rnit Kranzen und Diademen, Halsketten und Ohrgehangen geschmiickt; sie hatten ihre Garderobe und Toilette und in ihrem ganzen Wesen entschieden ntehr Aehnlichkeit rnit Puppen als mit Werken der plastischen Kunst. Bcson-dcrs die Bilder der weiblichen Gottheiten waren mit dem mannigfaltigfttn Schmuck bekleidet. Die Weihgeschenke wurden den.Bildern mit groher Freigebigkeit gespendet: die einen bekundeten in Zeichen und Schrist ben Dank fiir erhorte Ge-lubde und Heilung oder Rettung aus Gefahr, an-dere wurden zur Ausfchmiickung des Tempels gege-ben und fotltcrt nur ben Reichthum desselben ver-mehren. Namentlich aber wurben auch die Formen geheilter Glieder und die Votivgemalde von Schisf-britchigen an ben Tempelwanden ausgehangt. Jn-gleichen suchte man durch die Darbringung von Miltiztn, Bilbchen u. dgl. der Gottheit ein Vergnll-flcn zu machen, und wie unsere Wallfahrer Lich. terchen auszustecken pflegen, so brachte won im Hei- benthuin vor dem Gotterbilde Brandopser, besonders von Kuchen, bar unb zundete Spezereien, Weihrouch u. bg(. an, um burch bie Dompfe die Gcbete unb bets Jammergeschrei in ben Himmel zu besordern. Auch ber gackellouf, wie er namentlich in Athen bei inehreren Festen von Gottheiten des Lichtes unb des FeuerS itblich war, gehort in biefc Kategotie von gotteebienftlichen Uebungen. Der WaUfahrtsorte gab ts bei bet Menge bet Staaten, in welche Griechenland zerfiel, eine grohe Zohl, do jeder Stoat rnthrere rounberthatigt Ortr hotte unb in biefer Beziehnng feiner hinter bem anberen zuruckstehen wollte. Von ben heiligen Orten ber alten Zeit nennen wir Dobona, Olym-pio, Delphi, Eleusis, Athen, den Hain be« Pvsei-don auf ber Lanbenge von Korinth, Nemea, ArgoS, Sparta, Mykena, Aegci, Oropus, Samothrake, Lemnos unb Paphos, wo Zms, Apollo, Demeter unb Dionysos, Athene, Poseibon, Herakles, Hero, Am. phiareus, die Kodiren, Hephast unb Aphrodite vet-ehrt wurben. Olhmpio, Delphi, Nemto unb ber Poseibvnshoin verloren aber nach unb noch ihreu ausfchliehlich religiofen Ehorokter unb erlangten zu-gleich eine eminent pvlitische unb musische Bedru. ristischer Bismarck! Wer hat die republikanische Idee, welche inFrankreick dreimal erdrosselt rourbe, verbreitet? Die erste franzvsische Republik war tin Sturm, die zweite ein Traum! Die dritte ist nicht mehr als ein Name! Wer hat in Frankreich die republikanische Idee geweckt? Ein grotzer Poet, Victor Hugo; ein groher Redner, JuleS Favrc; tin anderer, eben so trefflicher Redner — Gam-betia! Wer hat die Idee verwirklicht? Ein Con-servativer — Thiers, und zwar derart, bah sie mentals von dec monarchischen Coalition der ver-sailler AssemblSe, noch dnrch die Schwertscharfe des heutizen ciisarischen Prasidentengenerals ;erstort werden kann! Was Habe id) gewollt? Wem Habe ich mein qattzes Leben gewidmet? Dem Gedanken an ben Advent ber Republik, dem Wunsche, die Republik durch die Republikaner schafsen zu lassen, unb zwar fur bie ganze Welt. Unb was ineint ihr benn? Meint ihr, dah ihr mil eurer Ausfuhruug, mit eurent Vorgreifen, mit euren Cantonen, mit eurem Militaraufruhr, mit bieser pratorianischen Demago-gie ohne Zahl, ohne Namen, ohne Verantwortlichkeit die Republik retten konntet? (Groher Applaus.) Nrin! Nettt! Bei biefen verbrecherischen Tollhaus-tereien, mit bicfer Sclbstmordmanie warten unser nur ber rasche Untergang unb bie unausloschliche Schanbung ber Republik." (Laugwiebcrholter Bei-fallssturm.) Darauf widcrlcgte Castelar eine Reihc voit fruheren Rebncrn mit ber Darleguug der Zielc unb Pflichten eitter ehrlichm Republik unb geihelte mit bitterer Salyre bie heute am Biirgerkriege theil-nehmendcn Cantonal-Utopisten, welche er theilweise der schandvollsten Motive, theilweise der grotztcn Unwissenheit fiber bas Wesen eines gesunden Fodera-lismus beschnlbigt. „Was habt ihr gethan, unb was habett wir gethan ?" rust er biesen ziirnenb zu. ..Seht auf cure Generale, welche die republikanische Geschichte mit Blut befleckt haben, welche gegen bie Republik Aufstanb gestiftet haben, uur weil bas Gewissen ber Nation in ihncn nicht die ersten der Republikaner ancrkenneit wollte. (Brausenber ApplauS.) Rios Rosas hat gesagt, er haltc cine cartiftifche Restaura-tion stir unmoglich, unb bie Kammer hat dem Worte warm applaudiert. Ich glaube an die Re-ftaur'ation eben so wenig; ich kann an sie nicht glauben. Es ist nicht moglich, dah sich die Inquisition fiber die Gewissen crhcbc, bie Censur fiber bett Gedanken, das Schweigen fiber das parlamentarische Wort, der Knebel fiber bie freie Presse, die Confiscation fiber das durch das Slut unferer Vater freigewordene Land, die Faulheit des KlosterS fiber die Werkstatte ber Arbeit. Ncin, itein, bas ist nicht tung. Je mehr wir uns aber den Persenkriegen nahent, bcsto mehr Festen unb Festorten begegnen wir. Wahrenb jeboch der Cultus dem auhcrlichcn Um-fange nach immer mehr wuchs, so dah z. B. in Athen zuletzt wohl ber sechste Theil des JahreS aus Fest-tageit bestand, rourbe es mit dem Geiste bieser Feste immer schlimmer. Dies erhellt schon aus ber An-gabe, bah man die Besorgung der altesten unb hei-ljgsten Gebrauche ben Wenigstforderuden fiberlieh, wahrenb neue unb von aujjett angenommene Culte mit einern Geprange begattgett rourbeit, das bie Mittel bes Staates zu erschbpsen brohte. Und je tiefer infotgc dieser Verweltlichnng des Cultus die Sittlichkrit des Volkes sank, desto hauftger ward auch er zum blohen Mittel lacherlichen Ehrgeizes vder niedertrachtiger Schmeichelei gemisbraucht. Bon ben Wallfahrtsstatten heben wir anher den bereitS oben geuanntcn Orten noch fotgertbc hervor: ben Tempel des Apollo zu Lycofura in Ar-fabieu, ben ber Artemis in Patra sowie in Messene und Sparta, den Tempel des Aeskulap in Epi-daurus, die Eumenidengrotte in Athen, die Hohen des Parnassus unb bes Kitharon, wo mit trun> Intern, ausgelassenem Jubel unb Muthwillen bie moglich! She Spanien einen Don Carlos ausnahme, I wfirbe es licbcr in die Meerestiese versinken! Dann ermahiite er dazu, ber Regierung patrio-tischen Beistanb zu leiften. Auf bie Ministerbank rocisenb, rief Castelar: „Es ist ein wahrhaftiges Martyrium, welches biese erhabeneit Menschen auf bieser Bank erbulben, bie so Diet Foltern bringt. Was ineiuet ihr, bah bas spanische Volk von ciiier Partei sagt, bie Lanb unb Volk zerstficken will, jene Einheit zu Dernichtcn strebt, bie wir mit unseren Muskeln unb Adern beweisett, welche wir ffihlen von Asien bis Amerika; jene Einheit, die uns itn Auslande sagen laht: „Jch bin Spanier!" mit bctnfelben Stolze, mit welchem ber Stouter sagte: Givis Eornanus sum! Ich will Spanier fein unb nicht« als Spanier. Ich will Cervantes' Sprache reden, die Verse Calderons recitieren, metne Phantasie an die L>chopsun-gett ber Palette eines Murillo unb Velasquez ge-fangeit geben, will bie Geschichte des Cid als die Pergamente spanischen Ebelsinns heilig halten, will im Wappenschilbe meines Vaterlanbes bie Schiffe jener Catalonier geffihrt sehen, welche bett Orient besiegten, unb bie Liebc jener Anbalusier, die ben Westen entbecften. Ich will bieser ganzen Erbe attgehorcn, bie sich von ben Phrenaeit bis an bas gabitanifche Meer erstredt, jener ganzen Erbe hier, welche burch bie Thranen geheitigt warb, bie bas Leben ineiner Mutter gekostet hat; bieser geheitigten Erbe, welche bent Fremden durch ben Heroismus, durch bas Martyrium unserer unftcrblichen Vor-fahren wieber entrissen rourbe. Versteht bas ein-ffir allemal, bah ich mit Exaltation mein Vatertanb tiebe! Noch vov bet greiheit, noch vor ber Republik, noch vor ber Dernvkratie gehore ich meinetn abgottifch gelicbten Spanien. (Sturmischer Jubel.) Ich fehe teinett Patrioten mehr in betn De-putierten, ber bie Provinzen ausstilnbisch macht, ber bas Vaterlanb zerreiht, ber eine hassenswurbige Flagge von ben Masten ber Schiffe Don Juan b'Attstrias wehett laht. Ich fehe ba keitt Spanien. Ich fehe Spanien in bem Voluntario von Estella, ber, fein Weib an ber Seite, fiber hunbert Zentnern Pulver mit brennenber Luute steht unb auf bas Kommen bes Verbrechers Carlos wartet, urn als ein Braver zu fterben. Ja, ba ist bas Vaterlanb bes Viriato, bes Pelayo, bes Cib, ber Marthrtn Gerotte, ber geheitigten Saragossa. Republikaner! Votiert biesen Antrag (fiber gerichlliche Versolgnng ber infurgier-ten Cortes-Depntierten) unb ihr votiert fur bie Freiheit, fur bas Vaterlanb, fur bie Republik unb vor allem fur cure Autoritat unb ffir cure Wfirbe." Der Antrag wutbe bekanntlich unter leiden-fchaftlicher Erregnng mit 125 gegen 15 Stimmen genehmigt. bionysische Festfeier begangett rourbe. Uebrigens ist zu bemerken, bah auch schon im Atterthum bas Wort: „Kein Prophet roirb in seinem Vaterlanbe geachtet" unb ber Grunbsatz gait, bah, roenn Mar-garetha nicht hilft, man zur Ursula seine Zuflucht nimmt. Wie nemtich schon Krosus, obgleich er apol-lonische Orakel in seiner Nahe hattc, both tieber das delphifche besragte, fo wallfahrteten die Griechen haufig zu ben Tempeln Kleinasiens, unb ftatt ihre Gebetc vor ber Diana Arkabiens ober ber Minerva Athens ober bem Zeus bei Ncmea ober zu Olympia zu verrichten, brachten sie bieselben tieber vor bit Statuen in Ephesus, Smyrna u. s. w. unb zum Grabe bes Zeus auf Kreta. Das feme Het-ligthum gilt file roirkfamer unb erlangt in ber Phantasie ber Betenden grbhere Bebeutung unb Macht. Der Sinn ber Rbmer roar fiberhaupt niich-terner als ber ber Orientalen uttb Griechen unb mehr auf bas Praktifche unb Einfache gerichtet. Sie iibten baher auch in ber atteren Zeit bes Freistaates nur roenig auheren Prunk bet thren Gottesbiensten unb hatten auherhatb ber Stadt nur roenige Orte, wvhin sie bei befonbercn Anlafsen ober zu besttmm- Politische Rundschau. Laibach, 12. August. Inland. Das Reichsgesetzblatt vervffentlicht eine Kunbmachung bes Finattztninisterlutnsvvm 25ften Juli 1873, burch welche fur alle ber Convertierung unterliegenbeu Kategorien von Staatsobligationen, welche als M i l it ar-H e i r a tscau t i o it en gewidmet sinb, ein letzter Zinsentermin bestiinrnt roirb; fertter eine Verorbnung bes Minifteriitms bes Jn-ttern, bes Aderbauminifteriums unb bes Minifies riumS ffir Sanbesvertheibigung, im (Sinvernehmen mit bem Reichs-Kriegsministeriurn, vom 1. August 1873 zur Durchffihung bes Gesetzes vom 16. April 1873, betreffenb bie Deckung bes Be barfes an Pf er ben ffir bas stehenbe Herr unb bie Lanb-roehr in Mobilisierungsfallen; enbtich eine Verorbnung bes Mittisteriuins bes Jnnern, bes Ackerbaumi-nisteriums uttb bes Minifteriums ffir Lanbesvertheibi-gung vom 1. August 1873, betreffenb biejahrlicheNach-roeisung unb bie Evid eitzstel lun g dcr Zahl unb Beschasfenheit ber Pferbe (Tragthiere) zum Zwecke ber Repartition bes in Mobilisierungsfallen zu bedeti* bett Contingents. Nach einern myftifch gefarbtett Artikel bes „Vaterlanb" sinb die Feudalen unb Foberalisten ttur bann entfchloffen in ben Reichsrath einjutreten, roenn sich vorher ein Syst emwechfel in reactioitarem Sinne vollzieht. Die entscheibenbe Stelle lautct: »Die osterreichische Rechtspartei roirb immer sest an thren Prinzipien halten, sie roirb immer katho-lisch unb kaisertreu uttb stets bereit fein, zur ehr-liche.i Wieberaufnahine bes Ausgleichs- unb Frie-bensroerkes itn Jnnern bie Hanb zu bitten, — aber ttur bann, roenn matt von nnberer Seite ebenso ehrlich wie fie bereit ist, bie grohen katholischen unb hiftorifdjen, baher eminent confervativen Prinzipien unb Rechte zu achten uttb bas Ausgleichsroerk, unb zunachst nur biefes, enbtich einmat ernstlich viribus unitis zu bcrathen." Die Herren rootle« also vor allem ben Rechtsbruch, ferner vollige Unterwerfung des Reiches nach ihren ©cboten, unb ba hat biese Partei noch bie Frechheit, von versoh"° licher Gesittnuttg zu reben. Welche Prinzipien unb welche Grnnbsatze bas „Baterland" aber oerstanben roissen will, moge aus fotgenber Stelle erhellen: „Die Festigkeit in ben Grunbsatzen ist bie wahre unb einzige Starke. — Wir sehen dies am klarsten an bent evhabenstcn Kcimpser fur bas hochste a tier historischen Rechte, an bem grohen Papste Pius IX-Da ist teine Halbheit, fein Transigieren mit ben-jenigcn, bie ihtt unb bie Kirche heiliger Rechte be-raubt habett unb noch bestanbig berauben, fein Nach-geben in Prinziptcnfragcn ber tieben Dpportunttat roegen. Unb roie stark, moralifch stark macht thn diese Festigkeit! Die Zeit roirb kommen, ba ihttt ten Zcitett pilgerteu. Sie machten es nemtich hierin praktisch. Statt zu ben Gottem anberer Orte zu gehen, oerpflanzteit fie beren Bilber nad) Rom uttb erreichteu baburch nach ihter Ansicht noch bett Zwcck, bah bie romifchc Herrfchaft burch biese Ausnahme ber neuen ©otter einen fefteren Bestanb geroatm. Je weiter bas Reid) sich ausdehnte, bcsto mehr ©otter rourben nach Rom gezogctt, auch oricntalische, roie ber Dienst ber Kydele unb ber Isis. Freilich trug bie Ausnahme solcher Suite zur Verschlechterung der Sitten unb zum Untergang bes Staates viel bei. Trotz ber ungeheuertt Goiterzahl, bie zuletzt in Rom sich befanb, blieben aber bod) auch einigt alte Wallfahrtsorte Jtaliens von ben Bfirgern unb befonberS beren Frauen befucht. Solche Statten toaren bas Grab bes Aeneas am Flusse Numiciu^ das Heiligthum ber Seres bei Enna in Sicilien, bie Tempel ber Juno in Lanubtum, Pranefte unb Falerii, bas Heiligthum bes 9)uhrt, da er in seiner ersten Botschast ertlort hat, er toerde immer den Willen der Nalionalvcrsamm-tung ausfiihren." ii, i Alle Nachrichten aus S p a n i en stimmen da-rin uberein, dah daS gefahrliche Parteietement der ,.Intransigent«," sich in unverkennbarem Nieber-gange befindet, feitdem das Ausland ihnen bet »hren waritimen Operationen in die Quere gelommen. Das Beispiel, das Capilan Werner gtgeben, Habe feint Wirkung nicht versehlt. Wie aus Madrid ge« ttieldet wird, verhindert die amerikanische Panzersre-gatte, der „Shtnandoah", die insurgierte „Villa be «bcr auch nur aus eitier herkommlichen Sitte pit* 9erte. Dahin gehtirten die Grotte, wo eine Wolfin °>e Zwilliuge Romulus und Remus gesaugt hatte, der Altar des Hercules am Rindermarkt, der Hain *>er Juno am esqailinischcn Hugel, wo besonders Unsruchtbaren beteten, die Grotte und der Vain, wo Numa mit der Nymphe Egcria seine "achtlichen Zusammenkunste gchalten; ganz besonders entspricht ui,fern Wallfahrtsfesten das Fest der «nna Percnna, der Jahresgottin, der gemilbcrten ^starte, das am Zusammenfluh des Tiber und des "kiio gefeicrt wurde. Ovid beschreibt das Leben Utid Treiben dieses Festes in anschaulicher Wcise: ^iehe, da wallet die Menge heran, und im Nasen gelagert sechi man, zerstreut ringsum, Parchen an Parchen grreiht. ^lles eiglilht von der Somi' und vom Wein, ^chmiick, mit entfeffeltem Haar, tanzet das Liebckien im Putz. Ob cs dadci auch an Dolchstichen, wie diese Stgernuortig besonders in Baiern odligat find, nicht ^fehlt hade, wird uns vom Dichter verschwiegen. (..B. B.-Ztg.") Madrid", gegttt die loyale Garnifon von Carraca zu operieren. Das insurgierte Valencia hat sich auf Gnade und Ungnade ergebcn; nunmehr bleibt nur noch Cartagena, jiingst noch der Schauplatz der Fal-staffiaden tines Contreras, zu bewalligen. Die tele* graphische Meldung, dah bit Idee, Spanien an-stalt in 17, sogar in 49 Staaten zu zerkriimeln, an Voden gewinne, ist nach den Erfolgen der Rt= gitrung doch mit Vorsicht aufzunthmen. Wurdt da-mit auch die foderalistische Idee ad absurdum ge-ftthrt, so ware es doch bedauerlich, bit Staatsidet durch tin Metr von Blut gtschltist zu seheu, wie es tintr solchen Zerstuckelung auf dem Futze folgtn miitztt. Zwar haben die Englander, wie gebrauch-lich, vollige Neutralist gegenuber den Handeln in Spanien gelobt, abet sit verschmiihen es auch dies-mal witdtr nicht, mit Waffenlieferungen an die Aufstandischen gute Geschafte zu machen. So wird btr „Timts" iiber bit Waffeneinfuhr in Spanien fur bit Carlisle:, aus Bayonne naheres mitgetheilt von tintin Berichterstatter, der Augenzeuge war, wie eii, Dampfer einige hunbert Schritte von ber Stadt Fontaradia an der Miindung ber Bidassoa seine Ladung loschte. Etwa 900 bewaffnele unb 1500 unbewaffnete Carlisten unter ber Fiihrung tints gewissei, Aizparna, ber ben beruchtigten Santa Cruz ersetzc hat, rutften an bie Kttste unb landeten unter den Augen ber tapferen Freiwilligen von Fon-tarabia in Flintenschutzweite etwa 4000 Stuck Re-utiiigtongcroehre mit einer Schnelligkeit, bit alltr Ehrtn werth war. Der Dampfer blieb bie ganze Zeit unter Damps and zur sosortigen Absahrt bereit. seiner Nationalitat nach war das Schiff, wie es hieh, ein Englander. In weniger als tintr Stundt war bit ganze ©ache abgethan. Das Fahrztug dampstt ab unb bit Carlisttn, die nun sammtlich bcwaffnet waren, zogen ins Land htnein. Die re-publikanischen Freiwilligen von Fontaradia hatten mirtlcrweile gegen das ganze Treiben nur burch ttroa ein Dutzend Flintcnschnsse protcftiert, bit nit-manden ttwas zu Ltibt gtthan._______________________ Local- unb Provinzial-Angelegmheitev. — (Ernennung.) DaS I. k. Dbertanbes* gerichls'PiLsidium in Graz hat ctue beim f. k. LandeS-gerichte in Laibach erlebigte Kanzlistenstelle dem Kanz-listen beim BezirkSgerichlc in Reifniz, Maximilian Mayer verliehm. — (P r Ufungsc omm i ssion fli r Volk«, und Biirgcrschulen.) Der Minister siir CultuS unb Unlerricht hat zum Director der in Laibach neu rinzusetzenden Priisungscommisfwn siir VolkS- und BUrgerschulen den Landesschulinspector Raimunb Pirker, zu bessen Stellvertreter den Director der Lehrer--bildungsanstalt Biasius Hrovat, dann zu Commissions-mitgliedern die Hauptlehrer an ber k. k. Lehrerbilduags-anstalt, Professor und Bezirksschulinspectoc Leopold Rttter v. Gariboldi nnd Professor Wilhelm Linhart; den Gymncisnlprosessorund BezirkSschulinspeclor Mlchael Wnrner; den Oderrealschulprosessor Joses Opl; ben Oderlehrer, znzleich Mitglied des LandesschulratheS, Andreas Praprolnik; die UebunzSlehrer Bezirksjchul-inspector Johann Eppich und Johann TomS,5, endlich ben Gymnasialprosessor Dr. KartAhn fUr franMsche unb itolienifche Sprache und den Masiklchrer Anton Rcbveb siir Musik unb Gesang, sammtliche siir bie Zeit bis zum Schluss: des Schuljahres 1875/76 er* nannt. — (Der BxzirksschulrathLand Laibach) wurde zum Behuse ber Regelung bet ueuen VolkS-schulverhaltnisie mit acht von den (Semeinbcn geroahlten Mitgliedern verstiirkt, die am 31. Juli deceits bei ber Sitzung erschienen. Es find bie H-rren: Koschir aus Bresowiz, Rnier v. Gariboldi aus Oberschischka, pens. Medizinalrath Dolar auS Brest, (Mob und Lcnafli auS Dbcttaibach, Peteln auS Billichgraz, Vodnik aus Saloch, Mazik aus St. Marcin. — (Zum Festschietzen.) AlS Erziinzung zu dew in unserer geslrigen Rummer gebrachten Bericht liber daS zu Ehren deS neucrnannfen RegierungSratheS von Seiten ber hicsigen Rohrschlltzen veranstalteteu Fest. schietzen tragen roir noch nach, datz sich zur Begrlihung des Geseierten auch Depuiationeu der freiwilligen Feuer-wehr unb be« laibacher Turnvereins eingefunben hatten. — (AuS bern Bereinsleben.) Die am Sonntag den 10. d. stattgefundene Versammlung bc< Arbeiterbildungsvereines war zahlreich be-sucht. Nach bem RechenschaftSberichte betrugen bie Emnahmen vom 25. Mai bie 10. August l. I. 37 fl. 55 kr., bie AuSgaben 28 fl. 52 kr. — Der VereinS. obmann H-rr Kunz theilte seine bei ber wiener Welt, auSstellung gemochten Wahrnehmungen mit. Der Redner geigelte mit scharfer Zunge die wiener ArbeitersUhrer, welche es vcrabfaumten, eine CollectivauSstellung zn ver« anstalten, vbgleich benfelben bas erforderliche Materiale in statistischer unb sanitarer Beziehung geliesert rourbc. Hervorragenb ist bie AuSstellung beS ArbeiierbilbungS-vereineS au6 Hainborf (BShmen) in Bezug auf Holz. schnitzerei- unb DrechSlerroaren; lobensroerthe An. erkennung finden die auSgestellten Zeichnungen unb Modelle aus ben Gewerbeschulen Deutschlanbs, nament« lich BaiernS. Der Redner deleuchtct, sich pessimisti-schen Anschauungen hingebenb, ben Rlickschritt ber Industrie, angeblich burch Ueberproduction unb ben »Stach* erzeugt, serner die Lohnsrage, betont die Abhaltunz verschiebener Congresie ber Fabrikanten unb Arbeitgeber anlatzlich ber wiener WeltauSstellnng angeblich zu bem Zwecke, um gegen bie Arbeiter Front zu machen. Der Rebner erwahnt, datz untrr den wiener Arbeiter-fiihrern ein nicht zu unterschatzrnber Zwiespalt Wurzel gesatzl Habe; eine Folge bessen sei, batz alle biSherigen Opfer unb Ecrungenfchaften ber Arbeiter verlorea gehen bttrften, wenn sich bie Arbeiter in ben Provin-zen nicht felbstanbig stellen rottrbeu. Rebner bemeitt, eS fei mit bem Arbeiter auf Kosten be« Arbeiter« ein falfches Spiel abgefartet roorben; bie Arbeiter lenten jedoch allmalig einfehen, datz sic derzeit felbst etwa# ttrnen und auffassen miissen, um ihren offenen unb verlarvten Feinden mit Erfolg entgegentreten zu ttinnen. — (EinSchlotzflirVerbrecherinnen.) Dieser Tage war ein grazer OberlandesgerichtSrath in Bigaun, um mit Herrn Jermann wegen de- An-kaufeS seines SchlofleS zu unterhanbeln, bafl ber Slant in ein GesLngniS siir weibtiche Verbrecher umgeslalte* will, bie bis j-tzt in einer ungesunben Gegenb unter-gebracht sinb. AllerbingS konnlen diese UberouS werth* vollen Mitgliebet ber menfchtichen Gesellschast in beat herrlichen Parte beS SchlosieS, in ber gefanben Luft OberkrainS, bie ehrliche Stadler nut auf furze Zeik flir Gelb genietzeti ttiimen, gebeihen zur Freube oiler Vertreter beS Humanismus — gegen V-rbrecher. — (23 Pferbe e r tr un t e n.) Ja Lanbstratz in Kcain kamen am 7. d. M, zwri in Jllycisch-Fei-striz zustiinbige PferdehLndler an, und da die Bcitcke eb:n in Reparalur war unb sie nicht ein Vierielstitnbchen gedulden wottten, um mit ihren Pfetben biefelbe ge* fahiloS pasilcren zu kbnnen, so ttieben fie 28 zufam-mengebunbene Pferbe in bie Gurk, um bie Ttziere an* anbete User fchroimmen zu taffm. Balv fanken die oorberen Pferbe unter, ba bie letzien nicht fchaell ge-nug nachtommen kvanten unb badurch sie am Sch-vimmea hinberten. Jnnerhalb brci Minuten waren 23 Pferbe ectrunten, und nur dem Wirthe I. Kantanc, welcher gleich mil einem Kahite etfchien unb eiligst ben Strick, ber alle Pferbe vecbanb, zerfchnitl. ist bie Rettunz von vier Pferben unb einem Flillen zu banken. Der eine ber Pferbehanbler, ber bie Pferbe beritten in be* F!utz trieb, ist ebensalls umgekommen. —■ ( @ch utrne f e n in ©ottfchce.) Au* Goilschee schreibt man ber „Laib. Schnlzeiiun^" ; „Die hiefige vierklafstge VolkSschule hatte ben 28. Jali ihren Jahresfchlutz. Nach bem DankfagungSamte verfammelte sich bie Schuljugend in ben L-hrzimmern, wo die Schulnachrichten verlhrilt wurben. Da ein Schulsest schon am Aloifiiage flattgefunben, so blieb ein folche* am Schluff- des Schuljahres >v-g. — flm 30. Juli befchlotz ber ©zmeinberath ber ©tabt ©oitfchee in seiner Sitzung einftimtnig, bie Gehalle ber Lehrer an d-r hieftgen VolkSschule rail 1. Oktober in bet HS>-von 600, 500 unb 400 Gulbcn fluffig zu machen." — (»LaibachcrSchulzeitun g.") Die am 10. August auSgegebene Nr. 15 des Organs be« krai-nifdjcn LehrervereinS enlhalt an erster Stelle einen Aussatz „Ueber SchulgebLude mit Bezug auf Laibach", btfien Lcctllre wir ben stiibtischen unb ben SaniiiitS-behLrben aufS einbringlichste empfehlen. Es roitb barm bet grelle Abstanb gefchilbett, ber zwischen ben Anfor-derungen an ein Schulgebaube obwaltet, wie ee bet Ministerialerlah vom 9. Juni l. I. „llber ben Bau unb bie Einrichtung ber Schulhauser unb tiber Ge-sunbheitSpflege in ben Schulen" Derlangt, unb bern wirlltchen Zustanbe ber laibacher Schulgebaube. Die Stabt Laibach ztihlt 2366 fchulpflichiige Kinber; fie mvhie also, svllle fie ben gesetzlichen Anorbnungen genttgen, minbestenS fie ben vierklassige Volksschulen besitzen, unb zwar tier flit Knaben unb brei fiir Miibchen. Nun abet hat fie in ber That nicht ein-mal bie Hiilsle bacon: zwei flit Knaben, feine einzige fflt Miibchen, unb waS wohl baS fonfcerbatfle, nicht tin einzigeS Schulgebaube, baS zu biefem Zroecke er-richtet worden wiire. WLHrenb in ben Nachbarldnbetn Otte mit 2—3000 Einwohnern fereitfl fUnfflaffige Volksschulen besitzen, ja sogar Biirgerschulen errichlen, benkt man in Laibach bei 24.000 Einwohnern roefcer an bie eine noch an bie andere Art von Schulen; ber Unterricht ber 1130 MLkchen ist gar nut in ben HLnden ber Ncnnen cber toon Privalinstiiuttn; bie 1236 Knaben finb in ben paar ©dulen dergestalt untergebrncht, boh an einem Nochmiltage ein fteineg Lehtzimmet zweimal zu zwci (giunten mil 80 bis 90 Schlllern angepfropft wirb. Soli man bo noch ton Gesundheitspflege in bet Schule sprcchen? Doch bie ©emeinbe hat bie AuSrebe, fie fei financed schlecht bestellt, fie kLnne fiir bie Schulen abfolut nichtS lhun, besot nicht bas vielbesprochene Kntehen zu Stanbe fommt. Wie steht es abet mit ben Slaatsschulcn? Alle staatlichen Lehranstallen in Laibach, Odergymnasium, Dberreatfchule, bie 8el)rer6ilbungsanftatt wit ihier UebungS- unb Mustkschule unb ber grotzte Theil ber zweiten stiidtischen Schule mit ihren Parallelklassen finb in einem ehernaligen Klostergebaude untergebiacht. Nebenbei befinben sich in biefem verhaltniematzig un-anfehntichen Gebciube bie SHSunilichfeiten fiir bie Samm-Iungen ber genannten Lehranstallen, nebftbei aber ouch die offentliche Stubienbiblioihek, bas Lanfccirnufcurn nnb bie Sammlungen bes historischen SJereines. An 1500 Perfonen bewegen sich taglich in biefem Ge^ bflube. Am schlechtesten abet ergeht es ber Lehrerbil-bungSanfialt, ihre brei JahrgLnge finb alle ins Erd-gcschotz, unb zwat in Muwe verlegt, beren sich bas Gymnasium olS fanitdtsroibrig fchon Itingsl entlebigt hat. Seit brei Johren fchon billet ber Lehr lorper urn Abhilfe, aber umsonst. AnberSwo ertichtet man gerabe fiir biefe Lehronstolten wohre Ptachtgebanbe, in Loiboch verweiSt man fie in gefunbheiteroibrige Riiume! Dos oQein kennzeichnet ben Stand des Schnl-toefens im Lanbe. Zwei biefer RLumlichkeiten haben ihre Fenstet nach ber Schulallee, wo an jedem Mitt-woch unb Samstag, also an Schultagen, ber Fleifch-unb Gefliigelmarkt abgehalten wirb; (caterer ist fcgar hart unter bie Fenstet bet Lehrzimmer postiert. Det Stirm unb bas GelLse auf biefem Platze, wo sich alles brtingt unb stLtzt, wo ben ganjen SBormittag gehacti, geschrien unb gezantt wirb, ist berartig, batz ber Lehrer nut mit ber griijjten Anfirengung feinen Vorlrag Halle« fann, batz bie Aufmerlfamfeit ber ZLglinge burch die Borgdnge vor ben Fenstern nur zu eft abgelenft wirb. Das btitte Lkhrzimmer ist hart am Hauplthore bee GebdubeS getegen. Die ThUr fUhrt fozusagen ins 8«ie, hesteht auch im Winter nut auS einent eiiv fochen Fliigel, fo bah man bas Gefpldch allet aus-#nb eingehenben Perfonen HLrt. Wenn gar bie ein* zelnen Klaffen bie Schule verlaffen, was bei mehreren »ot bent aUgemeinen Stunbenabfchluffe gefchicht, so tnu| bet Vorlrag abgebrochen wetben. ©egenlibet vohnt ber HauSmeister, unb baS Schreien unb Weinen seiner Kinber trdgt auch nicht sehr bei jut FLrberung «t Ruhr unb ©ammlung. Rechnet man baju ben Lebr'tmarkt tot ben Fenstern, baS hdufige Glocken-geldule bon bet nahen Domkirche, baS Trommel« vor- beimarfchierenber Soldalen u. f. w., fo gewinnt man ein recht artiges Bild Don ber Annehmlrchkeil eines folchen SchnlzimmerS. Ein unb ein halves Fenster fpenden Licht fiir tie Kammer, die taum 6 kurje Kinderbanke unb ben Tlfch des Vehrers faht. Unb nun die Aborte! Ein Lehrzimmer stLht unmiitelbar an jtoei Aborte, die ber gefammten Schuljugend bee ©ebdubes bienen; etn Betrelen betfeiben ist nicht gerathen, bemi sehr haufig muh man in einer Kochpslltze bazu waten. Ebenfoioenig ist es bei regnerifdjem Wetter ongezeigt, sich cor bicjer Klasfe ausjuhallen, benn bet Gcstank wirb bonn oft ju arg. Wir frcgen, finb ber Sanilcilsbehbrde biefe Zustdnde befannt ober nicht? Unb die Schuldanke? 16 bis 22jahrtge JUnglinge muhteii zu ciev Stunden nach« etnanber in niebeien, engcn Klnberbanken zufammen* gefauert sitzen; naiurlich ist alles loactehg unb vie gang toerfchnitienen Flachen machen beim Schreiben aanj eigentHUmliche KrUwmungen unb Wenbungen bes Leibes nolhwenbig. Moge bie Behorbe btefen SchmerzenS-fchrei beadjten unb fiir eine angenieffene Unterbrin* gung ber LehrerbildungSanstalt Borforge treffen! — Auherdem cnihtilt die Rummer ben Schlutz dcs Mini-fletiatedaffes iifcer bie Gejundheilepflege in ben @chu* ten; ferner einen Erlatz des Untetrtchtčminifters an bie Sandeefchulbehorben, belteffenb die Berbreilung ber Kenmnis ber neuen bfterreichtjchen Mah- unb GewichlS-otbnung burch die Schulen, enbltch Runbschau unb Locales. Lctzlcrem enmehmen wir, bah die miinbliche Reisepriifung an fcer L«hrerbrldungSanstalt vom 29ften Juli bis 1. August abgehalien rcutbe. Das ©rgebnie ber Priisung ist folgenbeS: Bon achlzetzn Ganbtdaten erhielt einer bas Zeuvinis Nr. I., fechs ethielten bas Zeugnis mit II., achl mit Nr. III., brei mit Nr. IV.; con letzteren reutbe einer zum wtederhollenmale, zwei auf ein Jahr rtptobiert. Molireii. Mihenz, i'aibad). — Jungh, Beamte, Wien — Bariihevich, f t. Obcrlieutenant, Pola. — v. Vaulosek, Holzhiiudler, Pest. — Fermenz, Bnchbinder, Marburg.-^KWer, Hopfenhiindler, BLHmen. — Supaniii, Marburg. Gedcnktasel liber bit am 14. August 1873 stattfindendrn Licitationen. 3. Feilb., Starabaknik'sche Real., Krainburg. BG. Krain-burg. — 2. Feilb., Schrei'sche Real., Gleiniz, B<8. Laibach. — 1. F-ilb, Globocnik'sche Real., Nenmarktl, BG. Neii-marktl. — 2. Feilb., Romc’fdic Real., Maliwerd>, BE. L'ltai. — 2. Feilb., Breskvar'sche Real., Wolaule, BG. Liltai. Tiefbetrllbten Herzens gi'ben wir unfern Beriva ndten, Frenndcn unb Bckainiten bie traurige Nachridit, bafj es Golt dem Allniachligen gefalleri hat, unsere innigst geliebte Tochtrr, beziehungs-weise Schwester Bertha MngescnSet. Allen Kranken Kraft unb Gesundheit ohue Biedizin unb ohne Kosten. Revalesciere du Barry non London. Seine Krankheit vermag ter belicaten lievalescidre du Barry tu mil irfichen, unb befcitiat biefelbe ohne Mebizin unb ohrie Kosten all« »ia„en=, Nerven-, Brnst-. tuvgen-, i'eber-, Driiscn-, Sitleimiaut*, ilthem-, Blalen- nnb Siierctileibcn, Tuberculose, Schwinbiuchl, Asthma, S usten, Unverbaulichleit, Verstopjung, Diarrhoen, Schlaflofigkeit, chwache, Hamorrhoiben, Wasserilicht, Fieber, Schwinbel, Blulaufstet-;en, Ohrenbraujen, Uebelfot unb Erbrecheu selbst tcdhrenb ber Schwan. |crf*aft, Tiabeles, lliclančolie, Slbmagerung, 8il)eumatt6mu6, Gicht, Bleichlucht. - Buszttgc au6 76.000 gevtificaten iiber ©enejungen, bit iCet Medizin toibcrftanben, toetben auf Berlangen franco ein,,-fender. Nahrhafter a!6 Fleifcd erf Bart bie Revalescidre bei Erwachfeneu unb ftinbern fttnfjigmat ihren Preis in Arzneien. 5n ®Ied)buit'jen Ben ein Halb Pftmb fl. l"50, 1 Pfb. fl. 8-50 8 Pfb. st. 4-50, 5 Pfb. 10 fl., 12 Pfb. 20 fl., 24 Pfb. 36 ft. - lie-raleacifcre-Biscniten in BLchfen ^ fl. 2 50 unb fl. 4'S0. - Eevalesci6re Chocolatoe in Pulser unb in Uabletten fiir 12 Taffen fl. V50, 24 Taffen B. 2*50, 4 ^atien ft. 4 so, in Pulver fiir 120 Safjen fl. 10, fiir 286 taffen fl. 20, fiir 57« laffei ft. SB. — Zu bejicljen burdi Barry bn e a rrt) & 6 c mp. ill Wieu, WRllflachgaaee Nr. 6, inJLalbaob bei E. aiahr, foroie in alien Stabren bei guien Apolhekern unb Spe-letcihiinblern; a»H Bcrfenbct bae icunet yauS nach alle« iSegtnben aegen Postanweifung obet iliadmahmc. LLmerung. I'aibadi, 12. August. Morgens biinn bewLltt, spLter Ausheiterung, nadjmit-tag loedifelnte BewAlung, kiihl. tSS&i me: Morgens 6 Uhr -i 11-4", nachmittags 'i Uhr + 2150“ (£.(1872 +24 8*, 1871 -f 23 2). Barometer im Fallen 722 15 Millimeter. Das gestrige Tagesmrltel ber Warme -f- 141", urn 4 3" unter bem Normale. tm 14. i!ebensjahre nach knrzem unb jchmerz-vollem Leiben heute vormillags urn 11 Uhr in ein befseres Jenseils abzuberufen. Die Bestattung bet lheuern Dahingeschiedmen finbet Miltwoch ben 13. August b. I , uachmit-tags urn 5 Uhr, vom Hause Sternallce Nr. 23 start. Die heil. Seelenmessen werdeii in ber Pfarr-tirche zu Maria Berkiiubiguug gelesen. Die theure Berblichene roitb belli freuiib-lidieit Anbenken empfohlen. Laibach, am 11. August 1873. Carl unb Anna Taiiibarniiio. als Eltetn. Ioses, Carl, Inna. Adolf unb Julius, als Geschwister. Am Burgplatz Nr. 28, erster Stock, ist eine noch gut erhaltene ) Salongarnitur, bestehenb aus 1 Sopha. 2 Fauteuils, 6 Sesseli:. serner einem fleinen Eisensparherd, wegen Mangel an Platz zu verkaufen. (408) Wiener BSrse vom 11. August. Staatsfonds. Geld Sperc. Rente, ost.Pap.! 68.70 dto. dto. oft. in Silb. 73.30 102 50 113 — 'Angelorumene Frembe. Am 11. August. S1««lt tWIen. Bibflosch unb Potroimbit, Littai. — Breitschneiber, Kfm., unb Lakner, Kfm., Wien. — Ehrenreich, Gulsbesitzer, Ponovitsch. — Beet, Kfm., Wien. — Kneuse, Siibbahninspector, Agram. -- Emmer-niann, Kfm., Zeitz. Hotel Klel'aiit. Banchara, Kfm., Mlinchen. — Hamlifch, Kfm., Wien. — Dolenz, Triest. — Dietrich k. k. Hauptmann, unb Seeder, Hanbelsm., Wien. — Glaser, Private, unb Fran Tomasini, Finme. Hotel K*iro|ia. Stokert. — Dr. Borsd'ke k. k. Professor, unb Mayer, Student, Wien. — v. Frillen, Priba* tier, Graz. — Gerstner, ©tubent, Wien. Kaiser von Oeeterreleli. Klaszinz, Marburg. — Mlebanik Theresa, unb Vernik Annette, Buccarr. — Ritter, Bilbhauer, Cilli. Balrlweher Hoi. Luschner, Jngenieur der Sltd-bahndirection, Wien. Lose von 1854 . . . tiofe von )8nglo.-ofterr.Ba»I . Deft. Bobencreb.-A. . DefS. Hypokh.-Lank. ©teier. E«compI.-Bk. Franco. Austria . . »ail. getb.-Wotbb. . Sttbbabn» Beiellfch. . Saif, (fiifabrtb-aahn. 8atl»8utmig-®ahn. . etebenb. tttfenbahn . eiaat«bahn Ware I ! Geld | 5D«r 68.Sp|oef». HYP°ch.-B»nk.l oi.so| sr.— 78.41 H3.— 103. 113. 1*0.- 141- 98. - j 9; v9.50l 90.50 75 60 j 76.50 78. 80.- 968..— ,070.- - 152.— 239.-990. 198. — 245.— Pfandbriefe. i.@. betlofb. »ob..«tebit«aft «**. ifr. 8ob^4tetit. Mo. i«88 3.riU|. . 86.- 2070 186.— »17.— 221.- 150.- 385. »17. 16s!— 153,- 239.50 996. 198.60 248. 90.20 83.— 99.76 87. 87. «80 187.— 218- 122. 151.- 336.- 218.— 154!— 90. Prioritats-Obl. Siibb.-Gef.zn 500 Fr. „ Mo. Son« 6 pCl. Nordwb.flvOst. G3R.I Sieb.-B.krvo fl. SSB.J Staalsbahn pr. SrM Slaatsb. pr. St. 1867 Rubolfb. (300 fl.o.W.) Franz-Ios. (200 fl.S.- Loso. Srcbit 100 fl. 0. B>. • Don. DamPffch.-B ' zu 100 fl. CM.. Triefler 100 fl. EM. dto. 50 fl. o.W Ofener . 40. ft. S.: ©aim . „ » :; St. GenoiS, Keglevich . Rubolfftist. Weehsel(39Mon.) 8ng«b. 100«. (ilbb.ro. grantf. 100 |L . . Čonbon 10 ff. BterL Part« 100 Stene« - Mflnzen. ..Dacatcn. 110.- 82. 130 25 40 , 40 , 40 , 40 , 20 , 20 , 10, 10 . 179.— 98. sei- 30.00 88. 27.50 38.- 27.50 22.50 25.— 13.50 93.30 93.50 110.90 43.30 6.31 i.40 »ati. UMU 1-1 20-8reHC«fm 110,6* 83.— 131.- 103.86 180.- 57.-81.-39.-38.-39 — 27 76 23.6» 26.- »3.4« »3.75 lll.l# 43.40 6.3!* if* to®.— Telegraphischer Cursbericht am 12. August. Papier-Rente €8.90. — Silbec-Keme 73 15 - ** @taat8-antc6en 102. — 8anlactien967. — Credit 50. London 110.90. — Silver 106. — K. f SRttm=S“tests• 20-FrancS-Sttlckk 8.86. Srudf vou Jgn. v. Kleinmahr A gtb. Bamberg in Laibach. Berleger mrd f#t bit Hebactien vnantwitlich: Ottemar »amber*.