zv. Jahrgang. Nr. 63. Zeitschrift str Vaterländische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag und kostet: Mit der Post: Für Laibach summt Zustellung: Ganzjährig fi. L-Ganzjährig fi. 5.— Halbjährig „3 . Halbjährig „ 2.50 Einzelne Nummer 5 kr. Die Redaktion befindet sich am Hauptplatz, Nr. 10, II. Stock. Die Administration in Ottokar Klerr's Buchhandlung Hauptplatz, Nr. 313. Laibach, Freitag Neue Blamagen. Wieder ist eine doppelte Wahlschlacht für unsere Gegner schmählich verloren, wieder ist umsonst Tinte verspritzt, alle die rie­ sigen Anstrengungen, alle Überredungskünste, alle erlaubten und unerlaubten Manöver bei den Agitationen, alle Vorschubleistung von höherer Stelle, alles dieß ist verloren, ja nicht bloß verloren, son­ dern sogar für die Agitatoren von entschieden nachtheiligen Kon­ sequenzen. Wie still ist es in den Blättern geworden, da doch sonst der kleinste scheinbare , momentane Vorsprung der „Liberalen" als ein Sieg von kultur-, wenn nicht welthistorischer Bedeutung ausposaunt und in jeder Richtung möglichst ausgebeutet wurde. Die gegnerischen Blätter übereilen sich gar nicht einmal mit der Veröffentlichung des Wahlresultats, ein Beweis, wie wenig sie davon erbaut sind, wie wenig sie mit dieser Sensationsnachricht ihren Lesern dienen würden. Wi r haben bereits letzthin der riesigen Anstrengungen gedacht, welche unsere Gegner machten, um ihre Kandidaten durchzubringen; diesem gegenüber blieben auch die Nationalen nicht müssig, und so ist denn die Betheiligung an den Wahlen eine beispiellos rege ge­ wesen, da von den beiläufig 12.000 Wahlberechtigten über 5.000 ihre Stimmzettel eingeschickt hatten. Mit Rücksicht auf das Terrain, auf welchem die Wähler zerstreut sind, und auf die vielen zufälligen und beabsichtigten Hindernisse — da mehreren Wählern die Wahl­ listen zu spät zugekommen waren — ist dieß eine Erscheinung, welche mindestens in Österreich einzig dasteht. Die Bedeutung der neuen Wahlen für die Handels- und Ge­weibekammer ist wie von uns so von unseren Gegnern ganz richtig aufgefaßt worden, denn diese beiden Institute sind maßgebende Fak­toren, sie haben die Pflicht, in besonders entscheidenden Dingen der Regierung mit ihrem Nathe an die Hand zu gehen und, was hier besonders in's Auge gefaßt wurde, wählen zwei Abgeordnete in den Landtag. Daher mußte es unseren Gegnern sehr daran gelegen sein, die Kammerrathsstellen mit ihre n Parteigenossen zu besetzen, um dann durch die Wahl der zwei Abgeordneten für den Landtag zur Erlangung der Majorität einen großen Schritt weiter zu thun. Die fieberhafte Hast, womit sie hin und her schoßen, ließ zur Genüge erkennen, daß ihre Sache entschieden verloren, daß das künstlich auf­geführte Gebäude dem Einstürze nahe und daß es höchste Zeit ist, ihm einen neuen Stützpfeiler zu geben, was aber entschieden mißlang. Das Resultat der Wahlen ist ein derartiges, daß es jeder an­dere als unsere deutschthümelnde Klique aufgeben müßte, sich in einem Lande behaupten zu wollen, wo sie keinen Boden hat; von nahe an 5,000 Stimmen erhaschten die Gegenkandidaten nicht einmal 800, sie können nicht einmal sich damit trösten, daß sie ruhmreich durch­gefallen, denn selbst vom Handelsstande , worin bekanntlich die sogenannte Intelligenz und Kapital, welche beiden sie als ausschließ­liches Eigenthum usurpiren, am stärksten vertreten ist, fielen auf die gegnerischen Kandidaten kaum mehr als ein Drittheil Stimmen. Bei solcher Sachlage wird die Fortsetzung des Kampfes jeder halbwegs vernünftig denkende für Tollkühnheit erklären und es aufgeben, um die Gunst des Landvolkes zu buhlen, das ihn nicht mag, welches Insertionsgebühren: Für die Lipaltige Petit-Zeile oder deren Raum bei luialiger Einschaltung 8 kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal 10 kr. Stempel jede« Mal 30 tr. Inserate übernimmt Haasenstein s» Vogler in Wien, Wollzeile 9, Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt a/M., Basel. Geldsendungen sind zu richte» an den Eigenthümer des Blattes. Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mitteilungen nicht berücksichtiget. am 6. August 1869. mit richtigem Verständniß seine Gegner herausfindet und allen Ver­ fuchen, es seinen Führern zu entfremden, einen immer entschiedenern Widerstand entgegensetzt. Das flache Land ist für die Deutfchthümlcr ein verlorener Posten, nur in den Städten zählen sie außer der Bureaukratie noch einzelne Anhänger, welche aber auch von einer Klique bald abfallen werden, welche überall und in einem fort nur Blamagen erntet und niemals im Stande sein wird, sich die Sym­ pathien der Bevölkerung zu erwerben, deren Vertrauen zu gewinnen, welches sie zudem nie besessen. Wenn selbst ein gewichteter Regicrungsbeamtc im eigene n Bezirke gegen den nationalen Kandidaten, einen mit keinerlei Macht und Gewalt ausgestatteten Grundbesitzer nicht aufkommen konnte, wenn er eine Stimmenzahl erhielt, die fönst nicht genannt oder höch­ stens unter die zersplitterten gezählt zu werden pflegt, so ist das ein glänzendes Zeugniß der politischen Reife unseres Landvolkes einerseits und von dem Ansehen des Vereines „Hlovenija " anderer­ seits, welcher mit feinen Kandidaten ohne Ausnahme den Sieg erringt, wie er in der Chronik der Wahlen äußerst selten zu ver­ zeichnen kommt. Wie ohnmächtig ist dagegen der konstitutionelle Verein in seiner Wirksamkeit, wie viele Blamagen hat er in seine kurze Geschichte einzutragen! Nach alledem werden die Laibacher „Liberalen" doch einsehen, daß ihr Liberalismus nicht für unser gesundes Klima paßt, sie werden es aufgeben oder aufgeben müssen , sich als eine Volkspartei zu geriren, mit dem Volke zu liebäugeln, um dann über dasselbe zu herrschen. Die Zeit ihrer Blüte ist vorbei, es wird bereits spät, die zwölfte Stunde ist nicht mehr ferne. Liberalismus unsers Gemeinderathes. Der gewesene Magistratskcmmissär, Landtags- und Reichsraths­ abgeordneter Herr Lukas Svetec reichte gelegentlich der Orga­ nisirung des Magistrats folgendes Gesuch bei dem Laibacher Ge­ meinderathe ein: Löblicher Gemeinderath! Der ergebenst gefertigte setzt sich hiemit für die mit Konkurs vom 21. Juni l. I. ausgeschriebene dritte Magistraisrathsstellc mit jährlichen 1000 fl. in Kompetenz, und stützt seine Bitte auf folgende Gründe: 1. Ist die ausgeschriebene Stelle, wenn sie auch gegenwärtig einen andern Namen erhalten hat, im Wesen doch dieselbe, welche dem ergebenst gefertigten mit Gemeinderathsbeschluß vom 20. März 1866 definitiv verliehen worden ist. 2. Hat der ergebenst gefertigte einerseits die volle Befähigung für diese Stelle bereits nachgewiesen, da er, wie es aus den Ma ­gistratsakten ersichtlich und dem löblichen Gemeinderathe ohnehin be­kannt ist, absolvirter Jurist und geprüfter Richter ist und seit dem 30. August 1853 als Rcchtspraitikant, Auskultant, Vezirksamtsaktuar, Vezirksllmtsadjunkt und schließlich als Magistratskommissär im prak­tischen Justiz- und politischen Dienste in Verwendung stand; ander­seits hat er die Agenden dieser Stelle seit 1. April 1866 ordnungs­mäßig und klaglos faktisch besorgt u. z. anfänglich durch mehr als «in halbes Jahr ganz allein; später mit Unterstützung des ihm nachträglich zugewiesenen Magistratstonzipisten Herrn Ludwig Perona. Der ergebenst gefertigte ist übrigens auch bereit, die Dokumente über die soeben angeführten Thatsachen, falls die berufenen Magistrats­akten nicht genügen sollten, auf jedesmaliges Verlangen vorzulegen. 3. Der ergebenst gefertigte kann sich gar nicht denken, daß der löbliche Gemeinderath irgend einen Anlaß hatte, ihm die bereits de­finitiv verliehene Stelle wieder zu entziehen, da er dieselbe stets mit Eifer und Redlichkeit versehen und die Pflichten seines Amtes nie und nirgends im geringsten verletzt hat. Unmöglich kann der Umstand, daß der ergebenst gefertigte in­folge feines Mandates als Landtags- und Reichsrathsabgeordneter zeitweise im Dienste verhindert ist, einen solchen Anlaß bieten, da ja eine Dienstentziehung aus diesem Grunde mit dem Geiste und dem Buchstaben der Verfassung im vollsten Widerspruche stehen würde, und da man von dem verfassungstreuen Laibacher Gemeinderathe unmöglich voraussetzen kann, daß er im Namen einer großen Kom­mune die geringen Kosten einer zeitweiligen Substitution bei einer Sache des allgemeinen öffentlichen Interesses ablehnen wollte, wäh­rend doch auch der einzelne Staatsbürger, wenn er ein Mandat übernimmt, sich anstrengenden, Geist und Körper aufreibenden Ar­beiten, und oft auch empfindlichen materiellen Opfern unterziehen muß. Noch weniger könnte etwa die nationale Gesinnung des erge­benst gefertigten irgend einen Vorwand zur Schmälerung seiner dienst­lichen Stellung bieten, nachdem ja gegenwärtig verfassungsmäßig alle österreichischen Nationalitäten gleichberechtiget sind, und sich überdieß der ergebenst gefertigte nicht bewußt ist, im Dienste gegen irgend eine Nationalität minder gerecht und minder gewissenhaft gewesen zu fein, als gegen feine eigene. Aus diesen Gründen hofft der ergebenst gefertigte zuversichtlich, der löbliche Gemeinderath werde ihm die gebetene dritte Magistrats­rathsstelle verleihen. Darauf erhielt er folgenden Bescheid: Instehendes Gesuch wird Ihnen mit dem Bemerken rückgestellt, daß die Stelle eines dritten Magistratsrathes anderweitig besetzt wurde. Gleichzeitig werden Sie in Kenntniß gesetzt, daß, nachdem die Stelle eines Magistratskommissärs, welche Sie bisher inne hatten, bei der neuen Magistratsorganisirung aufgelassen wurde, der Ge­meinderath in der Sitzung vom 23. Juli d. I . beschlossen habe, Sic mit Ende Juli d. I . in den zeitlichen Ruhestand zu versetzen. Indem sonach Ihr bisheriger Gehalt mit Ende Juli d. I . bei derstädtischen Kasse eingestellt wird, werden Sie aufgefordert, Ihre Feuilleton. Glossen zum sogenannten „deutschen Ioumalisten­wge" in Wien. Wie es in der Schöpfungsgeschichte der Bibel mit unnachahm­licher Naivität der Sprache heißt: Und es ward Abend und es ward Morgen, der zweite oder der dritte Tag — so könnte man in Wien fagen: Und es kamen ein Paar Dutzend Biertrinker aus Deutsch­land und aßen und tranken, der so und sovielte „Tag". Alle diese „Tage", die wir schon in Wien verlebten, sollten ernste Themata verhandeln; sie alle hatten den laut und weit genug ausposaunten Beruf, wichtige Fragen zu erledigen. Statt dessen aber trieben sie sich beim Sperl und beim Schwender, im Wurstelprater und bei den Affen der Schönbrunner Menagerie herum, aßen und tranken mit einem in Deutschland ganz ungewohnten Appetit und kutschirten per Dampf über den Semmering. Genau so ist es auch mit dem soge­ nannten deutschen Iournalistentage, den wir in unseren Mauern ge­ sehen, ergangen, und wie, wenn man es schon vorhergewußt, daß es zu keiner ernsten Arbeit kommen werde, daß Essen und Trinken und allenfalls auch das Reißen schlechter Witze in Form von Toasten die „Tagesordnung" erschöpfen werden, hatten die zwei einzigen Ka­ pazitäten, welche wichtige Referate vortragen sollten, es einfach ver­ schmäht, nach Wien zu kommen. Wir wollen nicht von den fadenscheinigen Festivitäten reden, welche mit den Abfällen vom Eisenbahnko^gresse' ufgeputzt wurden. Wir wollen nicht vom Mittagmale reden, das de>, Gemeinderath den Journalisten spendirt und worüber diese eine so wahnsinnige Freude Dokumente zur Bemessung Ihres shstemmaßigen Ruhegenusses anher vorzulegen. Magistrat Laibach, am 26. Juli 1869. Der Bürgermeister Dr. Jos. Suppan, in. p. Tagesneuigkeiten. Lllibach, 6. August. — (Bei den Wahlen für die Handels- und G e­werbekammer) wurden die vom Vereine „Noveurja" aufge­stellten Kandidaten mit einer eminenten Stimmenmehrheit gewählt. Die nationalen Kandidaten für die Handelsse ktion erhielten 168, die gegnerischen 6? Stimmen; in der Gewerbesektion ist das Resultat noch niederschlagender für das Zentral-Wahlkomit«, dessen Lieblinge sich mit 765 Stimmen zufrieden geben mußten, während den Nationalen 3140 zufielen. Der Kandidat für die Montanfektion, Herr Baron Michael Zois wurde einstimmig gewählt. — (Furcht in Israel. ^ Auf die Nachricht von der be­absichtigten Beteiligung der Slovenen an dem „Verfassungstag" in Cilli, welche wie eine Bombe in's Lager der „Liberalen" fiel, ergriff diese ein panischer Schrecken, so zwar, daß sie nichts eiligeres zu thun hatten, als den Verfassungsort von einem freien, jedermann zugänglichen Platze in einen abgesperrten Garten zu verlegen, so daß der Eintritt nur gegen Vorweisung von Eintrittskarten, die wieder nur an Parteigenossen verabfolgt werden, gestattet ist. Also eine freie Volksversammlung bei geschlossenen Thüren! Demnach entfällt die Betheiligung der Slovenen am „Meeting", das sich in ein Gelage auflösen dürfte, von selbst. — (Der Realschulllufseher Herrmann) besuchte dieser Tage die Realschule in Begleitung des Ghmnasial-Professors Honi g als Examinators und soll sich über die „Lehrerbildner" sehr miß­billigend geäußert haben. Was sagt der konstitutionelle Prediger Professor Pirker dazu? Hi« Ii1w<1u8, iii« 33,1ta! — (Die Mitglieder des 80K0I) sollen auf mehrseitiges Verlangen am zweitnächsten Sonntage , nämlich am 15. d. M. in einer großen Gruppe durch Hrn. Pogorelec fotografirt weiden. Das nähere wird rechtzeitig durch Zirkulare bekannt gegeben werden. Diese vorläufige Anzeige hat nur den Zweck, die geehrten Vereinsmitglieder schon jetzt auf diesen Gegenstand aufmerksam zu machen, damit sie sich darnach richten und an genanntem Tage in Laibach bleiben möchten, weil sehr zu wünschen ist, daß kein Mit­glied auf dem Bilde fehlen würde. " ) Siehe das heutige Telegramm. gehabt. Dem Wiener Gemeinderathe erlauben es fchon seine Mittel, ein gutes Mittagmal beizustellen und das Geld für ein solches sozu­sagen beim Fenster hinauszuwerfen und überdieß war ja Sc. Ex­zellenz Minister des Innern Dr. Giskra, so feinfühlig, den Herren von der Feder gleich bei Tische, als sie noch an der kommunalen Spendage in den Zähnen herumstocherten, dieses Mittagmal vor­zuhalten und ihnen zu sagen, daß ihre gehobene Stimmung hof­fentlich nicht die Folge dieses guten Essens und Trinkens allein sei! Aber jedenfalls befand sich dieser Iournalistentag in einer höchst zwitterhaften Stellung. Man wußte nicht, ob er die in deutscher Sprache schreibenden oder die deutsch-national gesinnten Journalisten zu repräsentiren hatte. I n dem einen wie in dem andern Falle fehlten ganze Reihen hervorragender Tagesschriftsteller, durch deren Abwesenheit der Iournalistentag zu einem arg verstümmelten Torso gemacht wurde. Und um all' das kümmerte sich niemand und keinem einzigen fiel es ein, sich die erste und kardinalste aller Fragen vor­zulegen, die Frage nämlich: „Wer sind wir und was sind wir? Wen präsentiren wir und was präsentiren wir?" Durfte man sich auf die vollständige Nüchternheit einiger von schlechtem Champagner leicht angesudeltcn Tischreden verlassen, so konnte man annehmen, daß die Repräsentanten der deutsch-nationalen Journale sich «n tamills fühlen und bloß untereinander fein wollten. Was hatten aber alsdann die Vertreter ungarischer, amerikanischer :c. Journale bei diesem — wie es bei solchen Gelegenheiten stereotyp zu heißen pflegt — „mit deutscher Treue und deutschem Herzen und deutscher Liebe gefeierten deutschen Bruderfeste" zu suchen? Diese Journale sind wohl deutsch geschrieben, aber die Politik, welche sie treiben, ist die Politik des Landes, in welchem sie erscheinen. Mit solchen und ähnlichen Grillen hat sich indessen kein Mensch — (An den Herrn Dr. v. Kaltenegger.) Mit Rücksicht auf Ihre Interpellation bezüglich der Zündhölzchen-Fabrik ist es wohl merkwürdig, daß unter Ihren Augen Ihr Herr Schwager Dr. Pongraz, in einer öffentlichen und frequenten Gasse, hinter seinem Hause, der Zuckerfabrik an der Laibach, eine Düngererzeu­gung in größerm Maße unterhält, ohne von Ihnen und dem löbli­chen Gemeindfwthe als so scharfen Vertretern der städtischen Sa­nität und penetranten Gerüchen beanständet zu werden, ebenso auch wahrscheinlich keinen Platzkreuzer zahlt von einem Geschäfte, das auf offener Straße in Laibach wohl das einzige sein wird. Möchten Sie sammt den anderen Herren des Gemeinderathes lieber darauf sehen, daß der einzige auf der untern Poljana sich befindliche Brunnen gelegentlich reparirt würde, damit die Bewohner wenigstens für den Hausbedarf Wasser haben, und nicht wochenlang, wie dieß im lau­fenden Jahre zum zweitenmal geschieht, daran Mangel leiden und bei der dermaligen drückenden Hitze in fremden Häusern um Wasser betteln müssen. — Was in so einem Falle geschehen möchte, wenn eine Feuersbrunst vorkommen sollte, überlassen wir dem Hrn. Gut­mann, unter dessen Leitung bei dem letzthin auf der Poljana statt­gefundenen Feuer unnöthigerweise die Löschmannschaft auf der Stra­ßenseite der Wohngebäude nicht nur die Fenster einschlug, sondern sogar aus der Mauer die Fensterstöcke herausriß. — („Schutz der heimischen Arbeit") ist der Titel einer Broschüre, welche den Laibacher Handelskammerpräsidenten Herrn Supa n zum Verfasser hat und für das Schutzzollsystem plaidirt. Wir haben Auszüge daraus bereits gebracht und fügen dieser Notiz nur bei, daß der Verfasser das Wert durch eine treffliche Vorrede eingeleitet und vermehrt hat. — („Primorec".) Die letzte Nummer dieser in Trieft er­scheinenden slovenischen Zeitschrift wurde konfiszirt. — („Brencelj" Nr. 13) ist heute erschienen und in Herrn Klerr s Buchhandlung zu haben. Original-Telegramm des „Triglav". CM, 5. Juli. Die Verfassungstreuen haben aus Furcht vor der sloveni­schen Landbevölkerung in provokanten Aufrufen die öffentliche Volksversammlung widerrufen. Nationale rathen durch Plakate von der Betheiligung am geschlossenen Berfassungstag ab. Be­zirkshauptmann in großer Besorgniß, Regiernugsverireter aus Graz anwesend: slovenische Bevölkerung aufgeregt, Ruhe zwei­felhaft. Eingesendet. Eine kleine Gesellschaft ließ sich jüngst bei einein Ausfluge nach Veldes bestimmen, in Radmannsdorf in dem Gasthause des Herrn Sebastian Nabitsch, vulzn „beim Basti" einzusprechen, da sich geplagt. Offenbar wollte man sich nicht den Appetit verderben, nach­dem die Sonnenhitze es auf sich genommen hatte, für den ausgie­bigsten Durst zu forgen. Man fragte sich nicht, warum so viele, auch in Deutschland geachtete Journale nicht vertreten, warum so zahl­reiche, auch in Deutschland gekannte Schriftsteller nicht erschienen sind. Man wunderte sich nicht, daß die ganze Dispositionsfonds-Truppe mit Pauken und Trompeten und mit ihrem fchäbigsten Trosse auf dem Platze erschienen. Ma n fand es nicht auffallend, daß soviel Gesindel Eintritt erlangt. Von einem zweifelhaften Vergnügen ging es zum andern und die wenigen, die fähig gewesen wären, das zwei­deutige ihrer Position zu erkennen, hatten nicht Zeit, sich umzusehen. Mögen sie jetzt mit nüchternem Gemüthe Rückschau halten. Schon das Mitgliederverzeichniß, welches wir in der „Neuen Presse" veröffentlicht fanden, ist instruktiv genug und spricht laut und ver­nehmlich. Schamröthe und Entrüstung müssen einem bei dem Durch­lesen mancher Namen überkommen. Wir wollen diese Namen nicht nennen, um nicht solchen Individuen eine unverdiente Ehre zu er­weisen. Und überdieß, wenn ein anständiger Mensch mit einem Lumpen sich abgibt, so ist doch gewiß nicht der Lump, sondern jener anständige Mensch zu tadeln. Auch nützt es nicht viel, an diesen und ähnlichen Krebsschäden herumzuzerren. Unsere politischen Zustände sind unfertig und unge­sund, und die Wiener Journalistik wird unter dem verderblichen Einflüsse dieser Zustände immer mehr korrumpirt. Was für ein Rattenkönig von miserablen Kerlen ist es doch, den die Wiener Journalistik und insbesondere die sogenannte „verfassungstreue" mit sich herumschleppt! Es ist das ein wahrer Jammer. (Der „Osten".) dasselbe durch seine mehrfältigen Annoncen in den Blättern bcson» ders bemerkbar gemacht und darin „gute, billige und prompte Be­dienung" zugesichert hatte. I n der Abendzeit dort eingetroffen, wünschten wir bei der damaligen drückenden Hitze im Freien, und nicht in der Gartenhütte unsere Erfrischungen einzunehmen. Schon dieser bescheidene Wunsch brachte die Firma „Bastl" in Verlegen­heit, und es wurde uns erst nach langem hin- und herreden cndlick ein Tisch angewiesen, ein frei brennender Lichlstummel und einige Gläser Bier darauf gestellt. Der Lichtstummel flackerte kurze Zeit und — verlosch. So saßen wir nun ohne Licht, ohne Trank, ohne Speise, und alles bitten und warten tonnte den lieben „Bastl" nicht erweichen, uns doch etwas zu verabreichen. Dieser „prompten" Bedienung müde, legten wir unser Geld, mittelst des Tastsinnes zählend, auf den Tifch nieder und wanderten in das, unseres Wissens nicht annoncirte Gasthaus des Herrn Klander, in welchem wir wirklich prompt, solid und billig be­dient wurden. Unter solchen Umständen können wir zwar über Speisen :c. im „Hotel Bastl", wo wir bis auf das Bier — welches uns unter jeder Bedingung gemundet hätte — nichts bekamen, auch nichts sa­gen, erlauben uns jedoch das reisende Publikum auf die „prompte" Bedienung ganz besonders aufmerksam zu machen. Einige von der Reisegesellschaft. Offener Brief an den Ausschuß des konstitutionellen Vereines, »li«8 Gemeinderath der Stadt Laibach. Als die Liste der Mitglieder des famosen konstitutionellen Ver­ eines uns in die Hände gerieth, da schlugen wir vor Verwunderung dieselben über den Köpfen zusammen, denn die angebliche Tendenz des Vereines und die im Verzeichnisse figurirenden Namen standen im direkten Widerssiruche. Da aber Personen Tendenzen schaffen, ändern und ihren Zwecken anpassen, so fingen wir nach­gerade an, einzusehen, daß der Verein das sein und repräsentiren müsse, was die ihn bildenden Elemente und Faktoren als gut aner­kennen, ohne Rücksicht darauf, ob es auch dem allgemeine n Woh l dient; der Verein enthält in sich einander widersprechende Faktoren, welche nur in einem konsequent und einig sind, nämlich im Hasse gegen die flovenische Nation. Darin ist wahrlich auch der Ausschuß desselben, der sogenannte Gemeinderath der Stadt Laibach, wahrhaft groß. Dieß liegt in der Natur der Sache; ganz gewöhnliche Menschenkinder, deren Leistungen und Auffassungsvermögen nicht über das Niveau des alltäglichen hinausgehen, bleiben ^»ar t«rr« und dieß im guten wie im schlechten, denn es ist bekannt — wir führen dieß nur als Beispiel , nicht als Vergleic h an —, daß selbst Räuberbanden den ärgsten Spitz­ buben aus ihrer Mitte die Leitung ihrer Erpeditionen anvertrauen. I n Oesterreich kommt es freilich häufig vor, daß Protektion dem Verdienst vorgreift, womit wir aber wieder nicht sagen wollen, daß es beim konstitutionellen Vereine Protektionstinder gibt und daß der jetzige Ausschuß aus solchen zusammengestellt ist; vielmehr scheint es uns, daß die „Ehrenmänner" ihre Ausschußwürden lediglich nur ihrem wahren Verdienste verdanken; die Qualität dieser Verdienste kommt dabei natürlich nicht mit in Rechnung, auch die Absichten nicht, denn wenn alle diese durchführbar und gelungen wären, fo hätten wir wahrscheinlich niemanden mehr, der seine Unzufriedenheit gegen den absolutistischen „Gemeinderath" laut äußern dürfte, denn es würden sogar alle Gedanke n einer polizeilichen Kontrole unterliegen. Doch ist glücklicherweise noch nicht die Zeit gekommen, wo Slovenenfleisch öffentlich ausgeschrottet würde, auch ist noch kein Ge­ dankenmesser erfunden worden, obwohl es im Schöße des „Gemeinde­ rathes" Genies geben foll, von denen man in allernächster Zeit diese überraschende Erfindung erwarten dürfte, Beweis dessen die bisheri­ gen Maßregeln, womit der Nagel so erfolgreich auf den Kopf ge­ troffen zu werden pflegte. Trotz des Wirtungskreises, der für eine Körperschaft, die alles, was vollkommen ist, Intelligenz und Kapital in sich vereinigt, viel zu beschrankt ist, hat diese Körperschaft, welche nach Zusammenstellung der Kräfte ein W e l t Ministerium zu führen geeignet wäre, dennoch unsterblichen Ruhm sich erworben, trotz der kurzen Zeit ihres Wirkens hat sie doch schon eine erstaunliche Anzahl von Erlässen und Verfügungen in ihr Gedentbuch einzutragen. Das gemeinderäthliche Promemoria, das Verbot des Tragens von Tabormedaillen, Velobungsd? ^,ete für die Fänger von /ivijo ­ rufern, zweimaliges Verbot eines Sokolausfluges, Vermehrung der Pelizeiwachmannschaft, Kreiirung von zwei Polizeiposten vor der Zwingburg des Vizebürgermeisters, das Dankschreiben an die k. k. Offiziere anläßlich der Iosefsthaler Affaire, das heimliche Begräbniß Rod6's, die Pilgerfahrt nach Wien auf Genieindekosten, die eigen­tümliche Sparmethode durch Ausfüllung des schadhaften Pflasters mit Schotter und Nichtbespritzung jener Strecken, wo der gemeinde­räthliche Fuß nicht hintritt, die Entfernung, resp. Pensionirung des bisherigen verhaßten Magistratslommissärs Svetec , welche das kost­spielige Manöver einer Organisirung des ganzen Magistrates not ­wendig machte, — alles das sind Thaten, würdig des „Gcmeinde­lllthes" und jener, die darin sitzen, sie weiden laut verkünden den Ruhm des großen Reformators DeLman , der trotz der unschein­baren vizebürgermeisterlichen Toga ein großer Mann ist. Aber mit allen diesen Thaten, so groß sie auch sind, ist die Thatkraft des „Gemeinderathes" noch nicht erlahmt, dieß fahen wir erst kürzlich gelegentlich der Platzmusik in der Sternallee. Damit die vor dem Kasino und längs des dort befindlichen Gartens promeni­rcnden privilegirten Intelligenzen in ihren erbaulichen Diskursen durch den Anblick eines vorbeifahrenden Wagens nicht unterbrochen wur­den, hielten zwei Wachmänner an beiden Enden der Straße die Passage gesperrt und wiesen Vauernwagen, mochten dieselben in was immer für einer, vielleicht dringenden Angelegenheit kommen, gebie­terisch zurück. Weßhalb das, wohlweise Herren? Neulich waren wir Zeugen, wie das Gespann einer bekannten Equipage in rasendem Galopp um die Ecke bog und mitten in die vor Schrecken ausein­anderstiebende Menge schoß, ohne daß der dort postirte Wachmann intervenirte. Ist vielleicht der Posten nur da, um bäuerische Gefährte zurückzuweisen, die nicht Zeit haben, zu warten, bis sich die Intelligenzen an der Musik satt gehört, die Equipagen aber, die nur deßwegen ausfahren, weil ihre Besitzer die Zeit todtfchlagen wollen, passiren lassen? Seit wann hat übrigens der „Gemeinderath" das Recht, Straßen beliebig, ohne einen stichhältigen Grund sperren zu lassen? Thut er's vielleicht einigen Pensionisten und anderen Müssig­gängern zu lieb, die sich an der Musik laben, welche sonst niemanden mehr in die Steinallee zu locken vermag? I n diesem Falle über­schreitet die Gefälligkeit gegen diese Klasse, die sich höchstens bei den Wahlen Anspruch darauf erworben, die Grenze, und wir dürften es erleben, daß, wenn zufällig der Vizebürgermeister schlafen will, kei­nerlei Geräusch in der Stadt entstehen darf. Ist das der soviel ge­priesene, von Ihnen repräsentirte Liberalismus, konstitutionelle Herr­ lichkeiten ? Schließlich können wir nicht umhin, Sie unserer Bewunderung Ihrer Talente und Auffassungsgaben zu versichern und Ihnen das Prognostikon zu stellen, daß Sie sich in Laibach unvergeßlich machen werden. Mehrere Bürger, die Sie zwar nicht gewühlt haben, aber dem Verdienste seine Krone zuerkennen. Korrespondenz der Redaktion. Herrn N. in Laibach: Wir verdienen Ihren Vorwurf nicht, Sie übersenden uns Ihre Manuskripte regelmäßig fort unmittelbar vor Druckle­gung des Blatte«, Sie wünschen ferner, daß wir an deren Inhalt nichts ändern sollen. Wir wissen aber sehr gut, daß Sie Ihre Artikel in die Feder diltiren und vor Abgang selten mehr durchlesen. Unter diesen Umständen kann es wohl leicht vorkommen, baß einzelne Sätze nicht syntargerecht gefügt find und manche Wörter sich wiederholen. — Nicht« für ungut. Verstorbene. Den 22, Juli. Dem Jakob Kunz, Schnei dergesellen, sein zweitgeborenes Zwillingskind Maria, alt 8 Stunden, in der Tirnanvorstadt Nr. 56, an Schwäche, in Folge der Frühgeburt. — Dem Herrn Johann Wolf, Schul­diener, sein Kind Antonia, alt 4 Jahre, in der Stadt Nr. 286, am Zehrfieber. Den 23. Juli. Michael Prasnit, Taglohner, alt 64 Jahre, im Zivil­spital, an der brightischen Nierenentartung. Den 24. Juli. Dem Leopold sittner, Amtsdiener, sein Kind Johann, alt 8 Monate, in der Polanavorstadt Nr. 75, am Durchfalle. Den 26. Juli. Katharina 2lataper, Inwohnerswitwe, alt 76 Jahre, im Zivilspital an Gntlräftung. — Jungfrau Hermine Pappel, Veamtens­tochter, alt 42 Jahre, in der Stadt Nr. 119, an der Lungentuberkulose. Den 27. Juli. Dem Johann Mohär, Weber, sein Kind Johann, alt I V2 Jahr, in der Stadt Nr. 113, an Fraisen. — Dem Herrn Andreas Wernig, Haus- und Realitätenvefitzer, sein Kind Anton, alt 6 Monate und 16 Tage, in der St. Petersvorstadt Nr. 77, am Zehrfieber. Den 28. Juli, Friederike Holl, Privatie, alt 50 Jahre, in der Polana­vorstadt Nr. 24, und Marianll Habiansiö, Greislerswitwe, alt 70 Jahre, in der Stadt Nr. 71, beide au der Lungentuberkulose. — Dem Herrn Thomas Klun, k. k. Amtsdiener, sein Kind Rosa Maria, alt 5 Jahre, in der Stadt Nr. 196, an Gehirnlähmung. Den 29. Juli. Dem Herrn Sebastian Wirk, Schuhmachermcifter, sein Kind Filipp, alt 3 Monate und 7 Tage, in der St. Petersvorstadt Nr. 17, an Fraisen. Den 31. Juli. Johann Kosjan, Inwohner, alt 45 Jahre, ,m Zivil­spital, an der Lungentuberkulose. — Dem Herrn Johann Flore, landschaftl. AusHilfsbeamter, sein Kind Adolf, alt 3 Monate, in der Stadt Nr. 148, an Fraisen. — Herr Blasius Praprotnik, k. k. Hauptschullehrer, alt 64 Jahre, in der Gradischavorstadt Nr. 27, an der Herzlähmnng. Den geehrten Herren IN Trotz des herzlichen Abschiedes fühle ich mich verpflichtet, Ihnen geehrte Herren, namentlich den Kaplänen, I?i'iML Vrimöiö, IlkM'iK UeM, den Herren ^llueü NlMt, I?l'llU2 kllMl', dem Bürgermeister Herrn ^gue« Iall!8ie nochmals ein herzliches Lebe­wohl nachzusenden. ?0—1 . D vio U0,1 orössnel« 63—3. D ^ am Hanpt^Iat^L Nr. 236) uedsu LucHKauälunA ^ ^ M^ ' bietet 6^8 allerneusFts , Loliäents , 2U ^ W mözlioliLt IMi^len ?i'«8en. "H W ^ W OaLsIdst deüuäet Lioli ancd äis ^ D wi««»v5«»3V 8 8 ralmißR'I'adliK. ^ Zahnärztliches Etablissement R 59—8. des «« HeilMNN'sches Haus nächst der Hradetzlybrücke. 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Derart Ratenbriefe, ausgestellt von obigem Bankhause, verkauft zu denselben Bedingungen Eigenthümerund Herausgeber ketSi-^ÄgzeUi. — Für die Redaktion verantwortlich: ^«,K. ^le^ovc.— Druck von ^osekLIasuill in Lailack.