PrikuumerattauS - Preise : Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig - - 4 „ 2» „ vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ Mit der Post: »anzjährig...............12 fl. Halbjährig............... 6 , «'erteljährig 3 „ Hitr Zustellung inS HauS iertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Laibacher Einzelne Nummern 6 kr. Tagblatt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaktion Bahnhosgafse Nr. ISS. Sx-editians- L Inserate«» Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Alein-mayr L Fed. Bamberg.) Jnserttousv Für die einspalt ü. 4 kr , bei wiedl schaltung Anzeigen bis 5 Zi Bei größeren Inseraten »nd öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz beson-dere Vergütung. Nr. 207. Montag 11. September 1876. — Morgen: Mecedonius. 9. Jahrgang. Hochveniilhrr neuester Sorte. Gras Hohenwart hat zur Zeit, als das österreichische Staatsschiff von seiner unglücklichen Hand geleitet wurde, aus dem Munde des gütigen, um das Wohl seiner gesammten Unterlhanen aufrichtig und rastlos besorgten Kaisers den Auslrag empfangen: „Stiften Sie Frieden unter meinen Völkern!" Die seudal-klerical-reactionäre Partei in Oester reich vermeinte, unter der weiland glorreichen Regierung des Grafen Hohenwart sei der goldene Morgen angebrochen, wo für die reactionäre Partei der Weizen wieder blühen, wo sie zur Herrschaft wieder gelangen, wo sie den vormärzlichen mächtigen Einfluß wieder gewinnen, wo sie den gewohnten Druck auf Bürger und Bauer wieder ausüben werde. ES ist uns noch in voller Erinnerung, wie Pünktlich und den kaiserlichen Intentionen vollkommen entsprechend (?) der Erfinder des „wahrhaften Oester-reicherthums" seine Ausgabe gelöst hat. Der hochgräfliche Lenker des österreichischen StaalSschiffes und seine getreue Mannschaft steuerlen geradenweges und absichtlich jenem gefährlichen Felsenriff zu, an welchem das Schiff, welches die Flagge der österreichischen ReichSeinheit zu führen berufen war, zerschellen und in tiefer fflut sein Grab finden sollte. Es lebt in uns die volle Ueberzeugung darüber, von welchen Ideen die Männer der Reactio n von jeher beseelt waren und noch fort beseelt sind. Wir wissen es, daß diese Partei nichts mehr haßt, als Fortschritt, Freiheit und Aufklärung, daß ihr höchstes Ideal im politischen Absolutismus und in religiöser Unduldsamkeit besteht. Die an periodischer Tollheit leidende reactionäre Partei führte die kaiserliche Mahnung: .Stiften Sie Frieden unter meinen Völkern" im gegentheiligen Sinne aus, sie streute auf allen Wegen den Samen des Unfriedens, der Zwietracht und des Hasses, sie verdammt jedwede freiheitliche Entwicklung und gibt de n kaiserlichen Mahnrufe folgende Deutung: „Nie der mit der Verfassung, nieder mit dem Liberalismus, nieder mit dem Reichsrathe, nieder mit den Deutschen und dem Dentschthum in Oesterreich!" Solche Ideen beleben die exaltierten Hirnkästen der reaktionären Wappenschildträger! Die reactionäre Partei befolgt Methode in ihrem Wahnsinn, sie trägt ihre Ideen in allen ihr zur Benützung bereitstehenden Blättern zur Schau, sie leistet im Artikel ^Denunciation" Großes, sie erblickt in jeder Aeußernng, in jedem Schritte der liberalen Partei Hochverralh und wird nicht müde, die unteren Volksschichten durch falsche Berichte, Vorspiegelungen, Ueberredung und Uebertölpelung von der angeblich staatsfeindlichen Gesinnung der Liberalen zu überzeugen. Die reactionäre Partei will um jeden Preis ihre Ideen zur Ausführung bringen. Diese Partei leidet insbesondere in neuester Zeit an tollen Wahnsinnsausbrüchen, sie ließ vor einigen Tagen eine von einem „wahrhaften Patrioten" verfaßte Flugschrift in Umlauf setzen, womit die österreichische Regierung auf die staatsgefähr-liche, hochverrätherische Action des — deutschen und österreichischen Alpenvereines aufmerksam gemacht wird, womit die Mitglieder dieses Vereines und seiner Sectionen zu Hochver-räthern gestempelt werden. Wer jemals einer General- oder Sectionsve» sammlung dieses Vereines angewohnt hat, wird sich überzeugt haben, daß die Alpenvereinemitglieder sich weder um die politische Haltung der Feudalen, Kle-ricalen und Nationalen, noch um deren hochverräterische Angriffe auf die Verfassung, sondern um die Alismitlelung der schönsten Gcbirgs- und Alpenpar-tien in Oesterreich und Deutschland gekümmert haben. Bei den üblichen gemeinschaftlichen Banketts wurden die üblichen unvermeidlichen officiellen Toaste auf k>as Wohl der Monarchen Oesterreich» und Deutschlands, auf die Eintracht und Brüderlichkeit zwischen Oesterreich und Deutschland gebracht; in diesen Loyalitätsbezeugungen und brüderlichen Be. grüßungen der Alpenvereinsmitgliedir erblickt die reaciionäre Partei mit ihren Brgusaugen eine Ver-preußung Oesterreichs, einen Hoch- und Staats-verrath an Oesterreich. Die erwähnte Flugschrift sagt: Der deutsche und österreichische Alpenverein saugt den Patrioten das Blut aus; er wirkt in religiöser, politischer und socialer Beziehung verderbenbringend für Oesterreich; er richtet es so ein, daß das Ausland sich auf Kosten Oesterreichs bereichert; er wirbt seine Mitglieder nicht nur aus gewöhnlichen (?) Oesterreichern, fon-dern auch unter Advocaten, Professoren und Beamten (!); das Milgliederverzeichnis weise sogar Namen von Statthaltern und Landeshauptmännern (!) auf; was dieser Verein beginne, sei eine Verhöhnung der österreichischen Gesetze und Behörden, eine sträfliche Verbindung mit ausländischen Vereinen; dieser Verein bringe Hochverrath in die österreichischen Alpen und Feuilleton. Coeur-Dame. Novelle von Fr. Willibald Wulff. (Fortsetzung-^ „Waldheim ist schlecht bei Kasse." „Das ist unmöglich, bedenken Sie nur, welch' ungeheuere Summen er dem Freiherrn von Affe-burg und mir abgewonnen hat." „Und doch ist es so, wie ich sagte. Dieser Italiener, dieser Graf Tintorera, welcher so plötzlich in der Residenz aufgetaucht ist, hat ihn gestern abends vollständig ausgeplündert." „Der Italiener macht seinem Namen Ehre,"* bemerkte Holleben trocken. „Da muß ich für heute wol die Hoffnung aufgeben." „Meiner Meinung nach würden Sie gut thun, nicht mehr an die verlornen tausend Thaler zu denken," erwiderte Hochsels in sarkastischem Tone. Holleben war im Begriff, weitere Fragen an ihn zu richten inbetreff der Verhältnisse des Barons, als ein Helles neckisches Lachen im angrenzen- den Zimmer ihn daran verhinderte. Er hatte kaum Zeit, seinem Begleiter eine Bitte um nähere Erklärung zuzuflüstern, als sich eine leichte Hand an seinen Arm legte. Gleich darauf sagte eine weiche melodische Stimme. „Es scheint, Herr Gras, daß Sie heute abends keine Augen für Ihre Freunde haben." Holleben wandte den Kopf, während Hochfels mit einer artigen Verbeugung zurücktrat. „Sie sind ein ungetreuer Ritter," sagte die junge Dame, welche seine Unterhaltung mit Hoch« fels unterbrochen hatte und ihm jetzt Aug' in Auge gegenüber stand. „Sehen Sie doch nur, Herr von Affeburg," fuhr sie, zu Rudolf gewendet, fort, welcher sie begleitet hatte, „wie Graf Holleben mich anstarrt. Bin ich ein Medufenhaupl?" Die Erinnerung an die verlornen tausend Thaler und der Gedanke, auf die Wiedererlangung derselben verzichten zu müsse^ halten den armen Gräfin so sehr außer Fassung gebracht, daß er einen Moment wie betäubt war and' nur mit Mühe einige un- zusammenhängende Worte der Entschuldigung stammeln konnte. Jda von Erbach, deren persönliche Bekanntschaft wir heute zum erstenmal machen, war eine stolze, junonische Gestalt mit einem blendenden Aeu-ßern, welches noch durch die geschmackvolle Art und Weise, wie sie sich kleidete, gehoben wurde; wo fie erschien, flogen ihr die Männerherzen entgegen, und da sie mit einem feinen, durchdringenden Verstände begabt war, so war es ihr ein leichtes, die Siege, welche jie durch ihre Erscheinung errang, zur gänzlichen Niederlage der entzückten Männerwelt zu benützen. Ihr Wesen war ein Gemisch von natürlicher Anmuth und berechnender Koketterie. Sie rühmte sich, niemals wahrhaft geliebt zu haben, und wer fie kannte, mußte eingestehen, daß sie von dem ersten Augenblick an, als sie in die Residenz gekommen, keinen ihrer Verehrer besonders ausgezeichnet habe. Wer in ihren neckischen Ton einzustimmen vermochte, ohne in Gefahr zu geralhe», sein Herz an sie zu verlieren, der konnte keine bessere, keine inter-effantere Gesellschafterin finden; aber wer es sich einfalleti kich, ernstere Saiten ii, ihrer Brust be in die Brust seiner Bewohner; er verwebe österreichische und preußische Territorien und Unterthanen miteinander; er baut sogar Hütten auf dem Großglockner, im Oetzthale, am Ortler, im Stubei u. s. w.; er gibt sogar Karten, Zeichnungen und Photographien von Felsen und Gletschern, ja von ganzen Gegenden Oesterreichs heraus und liefert solche in die Hände des Auslandes. ^ .Piese Flugschrift leistet wol das Höchste, was Gebiete des Blödsinnes je geboten worden t^je geboten werden kann; es ist kaum möglich, im . neurWnten Jahrhunderte an Verrücktheit, Narrheit, Tölpelei und Blödsinn mehr zu leisten. -7 - Nach dem Wunsche und Willen der reaktionären Partei sollten die herrlichen Gebirgs- und Alpenpartien des böhmer-, oberösterreicher-, salzburger-, tiroler-, kärntner- und krainer Landes sämmtlichen Ausländern, namentlich jenen aus Deutschland, unzu-gänzlich sein. Diese reactionüren geisteskranken Helden Oesterreichs erwägen nicht, daß die Touristen aus dem Auslande jährlich hunderttausende von Gulden nach Oesterreich bringen. Die Klericalen im Lande der „Glaubenseinheit" sträuben sich in erster Linie, daß fremden Touristen eine freundliche Auf-nähme zutheil werde ; der tiroler Römling besorgt, wie das „Jnnsbr. Tagblatt" bemerkt, durch das Eindringen ausländischer Touristen eine wesentliche Schmälerung seines Ansehens und seiner psarrlichen Giebigkeiten. Eine Partei und der Verfasser einer Flugschrift, welche solche reactionäre und tolle Ideen zum Ausdruck bringen, welche Mitglieder des Alpenvereines als Hoch- und Staatsverräther bezeichnen, sollten in jenen Anstalten Unterkunft finden, in welchen ein Irrenarzt die oberste Leitung führt. Politische Rundschau. Laibach, 11. September. 2 Inland. Wie der „P. Lloyd" erfährt, steht eine ganze Serie kostspieliger militärischer Re-formen zur Vervollständigung der HeereS-Orga-nisation in Aussicht. Der gemeinsame Kriegsmi-nister dringt zunächst darauf, daß die Bequar-kierungsfrage, die von Jahr zu Jahr hinausgeschoben wurde, unter allen Umständen noch im Laufe dieses Jahres den Parlamenten zur Austragung vyrgelegt werde. Die Justizreform -soll ebenfalls so schleunig als möglich in Fluß gebracht werden. Weiter sollen die Institutionen der Einjährig-Frei-willigen und der Landwehr Aenderungen erleiden. In den verschiedenen Provinzen rüstet man sich für den nahen Beginn der Re ichs raths - Ses-sion. Aus Prag wird ein bevorstehendes Conven-tikel der feudalen Parteiführer signalisiert, welches in der letzten Septemberwoche auf dem Clam. GallaS'fchen Schlosse Smecna stattftnden soll. Diese rühren zu wollen, der konnte sich darauf gefaßt machen, von ihr verspottet und später sogar ignoriert zu werden. Indessen auch für diese kalte Kokette kam die Stunde, in welcher der beleidigte Liebesgott das rächende Geschoß nach ihrem Herzen richtete. Rudolf von Asseburg war es, der bestimmt schien, die Eisrinde zu schmelzen, welche die Brust der schönen Witwe umschlossen hatte. Mochte es nun darin liegen, daß der Freiherr der einzige Mann war, welcher sich nicht vor ihrem Scepter beugte, sondern stets eine stolze, obwol höfliche Gleichgültigkeit zur Schau trug, oder erkannte sie seinen innern Werth, genug, sie ließ alle ihre Anbeter im Stich und wandte sich dem Jünglinge zu, indem sie fast ängst-llch bestrebt war, ihn an fich zu fesseln. In der ersten Zeit schien fich der Sieg wirklich auf ihre Seite zu neigen, und schon triumphierte sie im stillen, als Asseburg, die Gefahr erkennend, welcher er in der verführerischen Nähe dieser Circe ausgesetzt war, die fesselnde Kette brach und entfloh. ES war ein Etwa» in feinem Jynern, welche- ihn warnte, denn so trefflich es Frau von Erbach sonst auch verstand, Zusammenkunft wird mit den angeblichen Versuchen Hohenwart's, die Abstinenzpartei in den Reichsrath zu bringen, zusammengebracht. Diese Versuche sind übrigens, wie nun von allen Seiten berichtet wird, gescheitert. Der ungarische Ministerrath wird in den nächsten Tagen die Berat hungsordnung für den Reichstag feststellen. Im ungarischen Ministerium wird eine ganze Reihe vsn Gesetzentwürfen vorbereitet, welche neben den wirthschastlichen Fragen verhandelt werden sollen. Der Finanzminister hat angeordnet, daß in den vom Frost heimgesuchten Gegenden die Steuereintreibung im ExecutionSwege unterlassen oder doch möglichst milde betrieben werden soll. Wegen Unterstützung dieser beschädigten Grundbesitzer im Wege von Anleihen wird von der Regierung eine Reichstagsvorlage vorbereitet. Zur Ausgleichsfrage bemerkt „P. Naplo": „Die auf das Zoll- und Handelsbündnis bezüglichen Verhandlungen sind bereits definitiv beendigt und auch das Bankstatut ist von dem beiderseitige» Referenten ausgearbeitet. Es erübrigt nur noch die Achtzig-Millionen-Schuld, und deshalb wird direct vor der Besprechung derselben von der Verkürzung Oesterreichs zugunsten Ungarns deklamiert. Wir machen aber die ungarische Regierung darauf aufmerksam, daß hundert und einige Abgeordnete gegen den Ausgleich stimmen werden und daß das Ministerium von seiner Partei bindende Erklärungen abgegeben hat. Bei uns ist niemand mit dem Ausgleich zufrieden, und wenn man noch auf etwas hofft, so ist es die Aussicht, wenigstens in der Bankfrage einige Vortheite zu erhalten." Ausland. Der „Pol. Corr." wird mitge-theilt: „Die Türkei wünscht die Wiederherstellung des Friedens sehnlicher als irgend jemand, sie könne aber zu einem Waffenstillstände ihre Einwilligung nicht geben. Die Gründe, welche die Pforte für ihre Weigerung anführt» sind folgende: Die täglichen Ausgaben für die Armee erreichten eine ungeheure, für das Land höchst drückende Ziffer, und es könne nicht angehen, 200.000 Mann, Gewehr in Arm, unthätig stehen zu lassen. Die Irregulären, welche vom Kriege leben, müßten während des Waffenstillstandes Sold erhalten und auf Staatskosten ernährt werden. Die Unterhandlungen könnten sich bis zum Eintritte der schlechten Jahreszeit in die Länge ziehen und der Waffenstillstand könnte nur den Serben nützlich werden, welche die Ruhe benützen würden, um ihre durch die Niederlage erschütterten Armeen zu reorganisieren." ES verlautet, der türkische Minister rath hätte beschloffen, den Reklamationen der Mächte und den Wünschen Europas nachzukommen und eine resormatorische Charte zu erlassen, in welcher allen Unterthanen der Pforte, gleichviel welchen Stammes und Glaubens, gleiche Rechte zugesichert würden. ihre wahren Gesinnungen und Gefühle zu verbergen, so besaß sie doch, von der Macht einer bisher un-gekannten Empfindung fortgerissen, in Rudolfs Gegenwart nicht die Kraft, ihre Grundsätze zu verstecken. Der Jüngling erschrak vor der Leidenschaftlichkeit dieser Frau, welche kein Mittel scheute, ihn in ihre Netze zu ziehen. Zu spät sSH sie ihren Jrrthum ein, aber sie gab die Hoffnung nicht auf. Waldheim mußte die Rolle eines Vermittlers übernehmen, und mit seiner Hilfe gelang es, wie wir früher erzählt haben, den Entflohenen zurückzuführen. Aber Jda kam um keinen Schritt weiter; die Kluft, welche fich zwischen ihr und dem Freiherrn gebildet hatte, war nicht mehr auszufüllen. In Momenten ruhiger Ueberlegung sah sie es selbst ein, daß Rudolfs Benehmen nicht geeignet sei, auch nur die kleinste Hoff-! nung auf Erfolg zu erwecken, dann gelobte sie sich, keinen Versuch mehr zu machen und auf seinen Besitz l zu verzichten, aber sein Anblick zerstörte alle ihre . Entschlüsse wieder, und mit geschloffenen Augen warf i sie sich dieser Liebe in dir Arme, nicht daran den-i kend, wohin dieselbe führen würde. Innerlich litt > sie sehr, aber fie war zu stolz, um ihr Leid der Der „P. Lloyd" erfährt, der türkische Ministerrath werde die Absetzung des Fürsten Mi. lan, die Neuwahl und Neu-Jnvestitur des Fürsten von Serbien, außerdem mehrere Modifikationen der, Serbien durch den pariser Frieden gewährten Prärogative als Friedensbedingung formulieren. Die Pforte erklärte auf die Vorstellung der Botschafter wegen einer allseitigen Waffenruhe, daß dieselbe bei der gegenwärtigen militärischen Sachlage nicht in ihrem Interesse liege. Gleichzeitig stellte sie üie baldige Ausstellung der Friedensbedingungen in Aussicht. / Am 7. d. fand in dex Moschee Eyub im Beisein der Minister, der Civil-, Militär- und geistli-chen Würdenträger die feierliche Umgürtung des Sultans Abdul Hamid mit dem Schwerte Osmans statt. Auf der Rückkehr von der Moschee besuchte der Sultan das Mausoleum seines Vaters. Aus Mostar wird geschrieben: Fürst Nikola ist seit 1. September in direkten Verkehr mit der Pforte getreten. Wie die „Correfpondencia" meldet, wurde im spanischen Mnisterrathe der Beschluß gefaßt, die spanischen Behörden anzuweisen, daß sie die Ver-fassungsvorschriften beobachten, gegen die katholische Religion gerichtete öffentliche Kundgebungen verhindern und der Unverletzlichkeit der Bethäuser und Friedhöfe der reformierten Religionen Achtung ver. schaffen._______________________________________________ Vom Kriegsschauplätze. Seit einigen Tagen hat die Krieg spart ei in Konstantinopel wieder die Oberhand; sie fordert eine energische Fortsetzung des Krieges. Uebrigens soll auch der Sultan dafür sein; obwol er sich berei erklärte, den empörten Vasallen gegenüber Nachsicht und Milde walten zu lassen, so besieht er dennoch vorerst auf dem Einzuge seiner Truppen in Belgrad. Der „Glas Crnagorca" meldet unterm 8. d. aus Cetinje: „Die vorgestrige Schlacht endete für die Montenegriner sehr glänzend. Derwisch Pascha beschloß nach mehrtägigem Manövrieren, Piperi zu nehmen, dadurch Kuki von Montenegro abzutrennen und sodann in das Innere von Monte, negro vorzudringen. Er zog mit zwanzig Bataillonen Nizams, bei 3000 Baschi-Bozuks und allen von der letzten Niederlage übriggebliebenen Zeibeks aus. Die eine Hälfte des Heeres setzte über den Fluß Zeta, die andere blieb als Reserve zurück. Der montenegrinische Befehlshaber Bo^o PetroviL zog den Türken sogleich mit den ihm zur Verfügung gestandenen zwei Bataillonen entgegen und unterhielt bis zum Eintreffen der aus Kuki und Sjenica herbeieilenden zwei Bataillone ein dreistündiges Feuergefecht. Ein sehr heftiger Kampf wüthete bei Trjebac und Dol-jaua Glavica, welche Orte den Schlüssel von Pi- Welt zu zeigen, und auch jetzt, als sie in AsseburgS Begleitung in der Gesellschaft erschien, täuschte der erheuchelte Frohsinn, welcher auf ihrem Antlitze lag, jedermann. „Darf man fragen, liebster Graf, was Sie veranlaßt hat, meine Nähe zu fliehen?" setzte fie mit einem bezauberndem Lächeln hinzu. „Ich fange an zu glauben, daß Sie willens sind, mich zu ver» lassen." Diese Worte begleitete sie mit einem schmachtenden Blick auf den Grafen, welcher noch immer den rechten Ton nicht finden konnte, um ihr zu antworten. „Ihre Verwirrung sagt mir, daß ich das Rechte getroffen. Wer ist meine Rivalin? — Sie muß sich auf einen Kampf mit mir gefaßt machen." Wir haben Holleben als einen Mann von be« , schränkten« Geist geschildert. Der feine Spott, wel-cher in den Worten der Frau von Erbach lag, verwirrte ihn vollends. .Nun, beichten Sie, Herr Graf; ich will ver« schwiegen sein. Wer ist die Glückliche, welcher Sie jetzt Ihre zarten Huldigungen darbringen?' (Fortsetzung folgt.) Peri bllden. Gegen 5 Uhr stürmten die Montenegriner mit dem Handschar, drängten die Türken zurück» brachen in ihre Reihen ein und trieben sie gegen den MoraLafluß. 2000 Türken blieben auf dem Schlachtfelde, über tausend ertranken in der Moraka, der Rest floh nach PodMica. Auch die Verluste der Montenegriner sind beträchtlich, weil die Türken von sechs Seiten ihr Geschützfeuer auf sie unterhielten. Die Zahl ihrer Tobten beträgt — 67, die ihrer Verwundeten 122. Den Türken wurden viele Waffen und drei Fahnen abgenommen." Aus türkischer Quelle verlautet, daß sich Der. wisch Pascha bis jetzt nur auf einfache Recog noScierungen beschränkt habe. Die slavischen Nachrichten über vorgefallene Schlachten scheinen daher ein wenig übertrieben zu sein. Zur Tagesgeschichte. — Kaiserin Elisabeth unternahm im strengsten Jncognito von Lorsu aus einen Ausflug nach Athen, besuchte am 8. d. das königliche Palais, die Akropolis und sonstige Sehenswürdigkeiten der Stadt und übernachtete aus der Dampfyacht „Miramare." Für den 9. d. war noch ein Ausflug in die Umgebung in Aussicht genommen. — Auswanderung St n wer s. Der berühmte Kunstfeuerwerker Stuwer erhielt kürzlich eine Stelle als russischer Staatsbeamterim Artilleriefache, hat seine Entlassung aus dem österreichischen Staatsverbande genommen und wird demnächst „ach Petersburg übersiedeln Diese Nachricht wurde von der wiener Bevölkerung sicher nicht mit dem üblichen Rufe: „Bravo, Stuwer!" begrüßt. Gräßliches Unglück. Wie die „Klagens. oig. "zählt, sind am 7. d. in Honstein vier Kinder des ehemaligen Gärtners von Loretto, der so manchen Besucher des Maiering voriges Jahr über Len See übersührte, in den Wald gegangen und haben die den Schwarzbeeren so ähnlichen und zum Genüsse tückisch einladenden, schön dunkelblau glänzenden Tollkirschen gegessen. Drei von den bedanerungswürdigen Kindern im Alter von 3, 4 und 6 Jahren sind innerhalb 34 Stunden ein Opfer des Todes geworden. Das jüngste, welches 2 Jahre alt ist und nur 2 Stück von der giftigen Beere genossen hat, ist zwar noch irrsinnig, doch aus dem Wege der Besserung und dürfte aus-kvmmen. — Ueberschwemmung. Das zwischen den Sta-tionen Wnchern-Mahrenberg und Reisnigg.Fresen der Südbahnlinie Marburg-Franzensveste befindliche Brückenobject wurde durch einen Wildbach überschwemmt und dadurch die Ankunft der Züge verspätet und der Anschluß in Villach versäumt. Bevor der Torrente in seinen normalen Zustand zurückkehrt, ist es unmöglich, das Verkehrshindernis zu beseitigen. Reisende müssen das überschwemmte Terrain umgehen. — Die Weltansstellu n gs.Kommission n Paris hat bezüglich der Raumvertheilung für die Aus- stellungen der sremden Nationen eine Vorschrift genehmigt, welche die Raumvertheilung der Ausstellung von 1867 zur Grundlage hat. England und Deutschland nehmen Ehrenplätze ein. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiteu. Geehrte Redaction! Auf Grund des Z 19 Pr. G- ersuche ich um Ausnahme legender Berichtigung: ,,3n der Montagsnummer deS „Laib. Tagblatt" vom 8. August d. I. wird mir neuerdings der Ausspruch unter-schoben, „es sei eine cynische Frechheit, wenn Schulaussichtsorgane der Lehrerschaft Verfassungstreue anempfehlen", und h'ebei als Beleg der von mir gesertigte Leitartikel deS „Slov. Narod" vom S. Februar d. I. angesührt. Ich sehe mich genöthigt, gegen diese böswillige Entstel-ung meiner Worte energisch zu protestieren und obige Insinuation mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen. In dem stressenden Leitartikel hatte ich offenbar nur jene politische artufserie gerügt, welche die Begriffe „verfassungstreu* und „antinational* identificiert und auf diese Weise da-loyale Bestreben nach Verwirklichung verfassungsmäßig garan-ierter Rechte zu staatsfeindlichen Umsturzmanövern stempelt, lese Unredlichkeit bezeichnend, hatte ich eS „eine cynische Frechheit" genannt, wenn man der Lehrerschaft al- erste Bedingung die „Verfassungstreue" hinstellte, d. H. den Haß gegen die slvvenische Nationalität, denn — wie ich in diesem Artikel ausdrücklich hinzusügte — im wahren Sinne verfassungstreu sind alle unsere Lehrer (ksjti v xrsvem xomson ustLvoverni so vsi^nM uöitelA) Dies waren meine eigensten Worte, für die ich zu jeder Zeit und gegen jedermann einzutreten gerne bereit bin. Weit entfernt, die Staatsverfassung anzugreifen und herab» zuwürdigen, enthalten diese Worte vielmehr einen Ausdruck jener Achtung, welche auch die nationalen Lehrerkreise der gesetzlichen Grundlage unseres staatliche» Lebens entgegen-bringen. Laibach, am 30. August 1876. Pros. Fr. Luklje. — (Kronprinz Rudols) passierte vorgestern um 6 Uhr S Min. abends die Südbahnstatwn Laibach. Obgleich verlautete, daß der kaiserliche Prinz jedwelchen Empfang abgelehnt hatte, sanden sich doch aus dem Perron deS hiesigen Südbahnhoses ein nicht unbedeutender Theil der hiesigen Bevölkerung, unter diesen auch der Herr Landespräsident R. v. Widmann und der Herr Bürgermeister R. R. Laschan, ein, um den einstigen Träger der österreichischen Kaiserkrone zu sehen und zu begrüßen. Nach kurzem Aufenthalte setzte der Kronprinz, die Anwesenden sreundlich grüßend, die Reise nach Miramare sort. — (Dreißig internierleTürken) haben am 7. d. Kiagensurt verlassen, die Station Laibach passiert, sind am 9. d. srüh in Triest eingetroffeu, wurden freigelassen und reisten nach Antivari ab; mit vem gestrigen Abend-znge der Rudolssbahn wurden sieben türkische Soldaten von Laibach nach «lagensurt transportiert. — (Eine ueueTelegraphenstation) wurde in St. Leonhard im Lavantthale errichtet. — (Natursvrscher- und Aerztetag.) In den Tagen vom 17. bis 24. d. findet in Hamburg eine Versammlung deutsche? Natursvrscher und Aerzte statt. Spi-talsdirector Prosessor Dr. Valenta aus Laibach wird an den Berathungen theilnehmen. — (Für dieAbbrandlerinLoitsch) nehmen die Sammlungen einen lebhaften Fortgang. — (Die städtischeMusikkapelle) producierte sich gestern vor einem zahlreichen Publikum im Glassalou der Lastnorestanration und errang großen Beisall. Nahezu jede Programmnummer mußte wiederholt werden. — (Aus dem adelsberger Lager.) Der Lan» descommandierende FZM. Baron Kuhn ist am 8. d. M. hier eingetrvssen. — (Gras Anton Auersperg.) In dem Befin-den des geseierten Staatsmannes und Dichters ist in den letzten Tagen leider eine arge Verschlimmerung eingetreten; es soll auf dessen Genesung wenig Hoffnung vorhanden ein. Das Fieber dauert an, der Patient ist sehr matt, zeitweise bewußilos, das Röcheln desselben deutet aus den nahen Eintritt einer Katastrophe, die Lähmungserscheinungen mehren sich, der PulS zählt 136 Schläge. — (Die laibacher Bühne) rüstet sich bereits sür die Saison; die Proben zur ersten Vorstellung beginnen morgen, nachdem sämmtliche engagierte Mitglieder heute in Laibach eintrefsen dürsten. — («us der Bühnenwelt.) Director Schwabe wurde an der pester Bühne, Kapellmeister Delin und die Operettensängerin Frln. v. Januschossky am Theater an der Wien engagiert. — (Aus dem Amtsblatte.) Kundmachungen, betreffend : 1. die Ausnahme eines Waldschätzung».Referenten bei der Grundsteuer-Landescommission in Krain; 2. die Besetzung von Lehrstellen in St. Peter und Salloch; 3. die Aufnahme eines Diurnisten beim k. k. Bezirksgerichte Got-tschee; 4. die Besetzung einer Oberlehrerstelle in Teisenberg; b. den Beginn deS Schuljahres 1876/7 am hiesigen Gymnasium den 16. September 1876; 6. die Verleihung eines Stift-platzeS am Gymnasium in Meran; 7. die Sicherstellung der Verzehrungssteuer vom Wein und Fleisch pro 1877, 78 und 79 im Lande Krain; 8. die Behebung von bis derzeit unbestellbar gewesenen Lorrespondenzen und Mustersendungen; 9. die Sicherstellung der Versrachtung von mi» litär-ärarischen und Landwehr-Gütern im Jnlande; 10. die Eröffnung einer Telegraphenstation in Miramare; 11. die Besetzung zweier Kanzlistenstellen beim Bezirksgerichte Loitsch; 12. die Beschlagnahme der Nnmmer 201 deS ,Slov. Narod"; 13. dir Besetzung von Lehrerinnenstellen an der Mädchenschule in Gottschee; 14. die Anlegung neuer Grundbücher in Asp, Brezowiz und Lakouniz; Ib. die Besetzung einer Postexpedientenstelle in Untergörjach; 16. den Beginn des Schuljahre« 1876/7 an den^ hierstädtischen Volksschulen am 16. d.M.; 17. die Beistellung deS WasserS für die hiesige Männerstrafanstalt. — (Jstrianer Bahn) Der Commiffionszug. welcher die istrianer Bahn befuhr, ist am 8 d. von Pola und Rovigno nach Divazza zurückgekehrt. Die Fahrt verlief ohne Störung. Die allgemeine Bahneröffnung findet am 20. September statt. — (Zum Weinbaucongreß in Marburg) Die Südbahn hat den Mitgliedern an dem Weinbaueongreffe und hiemit verbundenen Weinmarkte von sämmtlichen Stationen ihrer Linien nach Marburg und retour für die Zeit vom 15. bis 28. d. M. eine 33'/,°/, Fahrpreisermäßigung bewilligt. Versicherungswesen. Im Verlause des heurigen Frühjahres und SommerS hat in den verschiedenen Provinzen der österreichisch-ungari-schen Monarchie der Hagel bedeutende, hoffnungsvoll aufgeschossene Weizen- und Getreideflächen vernichtet; die öffentlichen Blätter geben Kunde, daß nahezu täglich eine oder die andere Ortschaft im Kaiserreiche ein Raub der Flammen wird. Diese traurigen Erscheinungen kehren leider alljährlich wieder; mit einer gewissen Apathie werden diese periodisch vorkommenden Unglüssälle und Elementar-ereigniffe namentlich in Kreisen der ländlichen Bevölkerung ausgenommen. Erst nachdem die anjuhofsende üppige, reiche Saat ein Opfer des Hagels, HauS und Wirthschastsgebäude, Futtervorräthe, Fechsungen und Geräthe ein Raub der Flam-men geworden sind, eilt der früher sorglos dahinlebende Landmann den bestehenden Hagel- und Brandoersicherungs-Anstalien zu, um sein Hab und Gut sür die.Folge versi-chern zu lassen. Ls ist eine Erfahrung, die auch von den Assoeuranz-gesellschasten verbürgt wird und die sich auch schon aus der Statur der Sache selbst erklärt, daß nach zahlreicher werdenden Elementarkatastrophen, mögen sie nun Brand-, Hagel, oder Frostschäden, Havarien zur See rc. heißen, der Zn-drang der Mitbedrohlen, die diesmal mit dem bloßen Schrecken oder mit nur kleinen Verlusten davonkamen, sofort ein auffällig größerer wird. „Noth lehrt beten!" pflegt man zu sagen; und drohende Beängstigung durch schwere Gefahren lehrt die Zuflucht zu jenen dargebotenen Hilfsmitteln lieh-men, die ein solches Unglück leichter ertragen helfen, ,indem sie dessen Tragweite abschwachen und so eventuell weniger sühlbar machen. Das Asseeuranzwesen unserer Zeit gehört hieher, un» es verdient in dieser Richtung mit vollem Rechte den Namen einer wohlthätigen, höchst praktischen und daher allgemein empsehlenSwerthen Einrichtung. Dasselbe hat in all' seinen verschiedenen Anwendungen immer den Hauptzweck, einen Besitzenden sür eine regel-mäßig von ihm zu zahlende kleine Geldleistung sicherzu-iellen gegen eine bestimmte, von seinem Willen unabhängige Schädigung, und zwar so, daß ihm — dem Affeen-rierten — dann eventuell die bedungene Schadensumme oder „Prämie" von dem anderen — dem Asseeurateur - — herauszuzahlen oder zu vergüten ist. DaS Bewußtsein, gegen unberechenbare und große La-lamitSten, die sonst gewöhnlich den Ruin alles Besitzes nach sich ziehen müssen, auf solche Art gesichert zu sein, oder eine Garantie in der Hand zu haben, welche sür obige Unglücksfälle jedenfalls den Zusammenbruch alles bisherigen Erwerb» und die volle Verarmung hintanhält: das ist ein Gefühl, welches dem sorgenden Gemüthe eine schwere Last nimmt, Muth und sicheres Vertrauen in die Zukunft einflößt, de» Mannes Kraft zu neuen Unternehmungen stählt, und damit zugleich die Ruhe des Herzens, dies höchst« Gut de» Lebens, wenigstens nach einer Seite hin wirksam bewahren hilft. Das Asseeuranzwesen wird entweder von Privatpersonen oder vom Staate selbst in die Hand genommen. Dasselbe unterscheidet sich weiter je nach den Objecten, auf welche e» angewendet wird, in daS Versicherungswesen gegen FeuerSgefahr, in daS landwirthschaftliche, da- Transport- und Eredit-BersicherungSwesen, in die Versicherungen gegen Seegefahren, und endlich in die sogenannten Leben-» verfichernngen. Da« Feuer-Nfleeuranzwefen stellt vauobjecte, Hau»» yeriithschasten und ausgespeicherte brennbare Borräthe aller Nrt fiter gegen unverschuldete Brandschäden — und zwar je nach der angegebenen Höhe des realen WertheS, für de» diese Dinge vom Eigeuthümer geborgen werden sollen. DaS landwirthschastliche Versicherungswesen schützt dem Londwirthe für eine mäßige Summe den Werth seiner Saaten und Feldfrüchte bei etwaigin Überschwemmungen oder bei Hagelschliigen und den Viehbestand in den Viehversicheruugen gegenüber gefährlichen Seuchen. Die Transport -Versicherungen schützen den Werth der Frachtgüter des Sausmannes während deren Versendung; die Tredit-Versicherungen unterstützen den Aeschäfts-mann gegenüber ungeahnten Fallimenten und Loncursen. Die Seeversicherungen— diese als die ursprünglichsten aller Assecurauzeu — garantieren dem Rheder und Handeltreibenden den Werth der Schiff', ihrer Ausrüstnug und ihrer Frachten während der gefährlichen Seefahrten. Die Lebensversicherungen endlich, die sich fast mehr als eine Art Sparkassewesen repräsentieren, verbürgen eine bestimmte Summe für geleistete Einlagen, — theilS beim Todesfälle, oder für das Alter, oder für bestimmte andere Lebeiisverbältnisse, und sie unterscheiden sich deshalb, als: Verstcheiungeu aus den Todesfall (etwa des Vaters ud Eiuährers einer Familie); weiter als Altersversicherungen, dann als Versicherungen anf den Uebe» lebuugssall (namentlich zwischen Eheleuten), und endlich als Heiratskassen, Witwenversicherungen u. s. w. (Schluß folgt.) Witterung. Laibach, 11. September. Bewölkt, wenige Sonnenblicke, schwacher NO. Wärme: morgens 7 Uhr 10 7», nachmittags 2 Mir 17 2° 6. (1875 -j- 21-1°, 1874 -j- 17 2° 6.) Barometer 734 47 mm. Das vorgestrige TageSmittcl der Wärme -f- 10 8°, das gestrige -j- 12 4°; beziehungsweise um 4 2° und 2'4° unter dem Normale; der vorgestrige Niederschlag 0 40 mm., der gestrige 3 55 mm. Regen. Augelommene Fremde am 10. September. Hotel Ctadt Wien. Viditz, Hptm., Stein. — v. Pechy-k. k. Oberlieut.; Krausen,ch, Direktor, sammt Familie, Pollak sammt Frau, und Dragoviua, Kfm, Triest. — Braune und Gestrin, Gottschee. — Malli, Neumarktl. — Baumayer mit Familie, und Rieger, Wien. — Gulii, Sessana. — Has, Major, und G. Has, Trier. — Scherz, Asm., Graz. — v. Miskii, Hdlsm., Koflajnic. — Pollak, Kfm., Rudolfswertb. Hotel Vlesant. Stifter mit Familie, Triest. — Frau Martina!, Oberlandesgerichtsraths-Gemalin, uud Piller, Groß-Händler, Graz. — Pischek, Schauspieler; Trutschnig und Halbhuber, Wien. — Seemann und RuZii, Finme. — Jenko, Kurkfeld — Breznikar, Gonobitz. — Pollak und Deu, Neumarktl. Hotel Europa. Suppan, Professor, und Prohaska, Fiume. — Ritt. v. Porenta und Escher, Tri, st. — Gras Mose-nigo, Venedig. — Ulrich, Notar, Franz. — Humer, Wien. Mohre«. Furlan, Adelsl'erg. — Butkova, Haselbach. — Dvlinar, Kfm., Wien. — Rauchmann, Schauspieler, und Frau Killer mit drei Töchtern, Schauspielerinnen, Mödling. Vaierischrr Hof. Smith, Treviso. — Sander, Atzgersdorf. — Vouk, Wippach. — Schader, Schichtenmeister, Trifail. — Opara, Materia. Latser von Oesterreich. KriZaj sammt Frau, Seffana. — Jakliisch, Littai. — Walter Maria, Olbauer. Verstorbene. Den 8. September. Franz Marzulini, bürgl. «affeesiederssohn und Schlofsergeselle, 21 I.. St. Petersvorstadt Nr. 2, Lungensucht. — Matthäus Ustar, Hübler, 50 I., ins Civilspital sterbend überbracht. — Anton Kra> jovec, Gärtner, 38 I., Civilspital. Luugeneutzündung. Gedenktafel über dir am 13. S eptembrr 1876 stattfindenden Licitationrn. 3. Feilb., Premrou'sche Real., St Michael, BW. Seno-setsch. — 3. Feilb., Dolenz'sche Real., Slavine, BG. Seno-letsch. — 3. Feilb., Kobe'sche Real., Oberschwerenbach, BG. RudolfSwerth. — 3. Feilb, Selnikar'sche Real., PraproLe, BG. Oberlaibach. — ü. Feilb., Juvaniii'sche Real., Grdb. GoliSgilt, BG. Littai. — Reass. 3. Feilb, Gol'sche Real., Oberseedors, BG Laas. — Relic. Zakrajsek'sche Real., Groß-oblak, BG. Laas. — 1. Feilb., Potoie'sche nachbarschastl. Real., Grdb. Herrschaft Senosetsch, BW Senosetsch. — I. Feilb., Brezec'sche Real, Wroßubelsko, BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Golobii'sche Real., Blutsberg, BW. Möttling. 1. Feilb., Jaki'fche Real., Dolina, BG. Nassensuß.________ Eine Neuester wiener Marktbericht. Für Baumwolle vorwöchentliche Preise; nach Garnen lebhafte Nachfrage bei gutem Umsatz; für Gewürze vor-wöcheutliche Preise; in Hadern geringes Ausgebot; Kleesamenpreise noch nicht fixiert; Preise sür Knoppern Und Valonea im Steigen; im Kaffeegeschäste Ruhe, für mittlere Sorten billigere, sür feinere Sorten höhere Preise; Ledermarkt schr belebt; in Leim geringer Umsatz; in Oelen, Harz und Firnissen beschränkter Verkehr; slir Reis feste Preise; sür Oelfaateu geringe Offerte; in Rübensameu Geschäfts-lofigkeit; in Schweinsborsten geringer Umsatz; Preise sür Seide im Steigen; Spirituspreise im rasche» Rückgänge; sür Rohzucker niedrige Notierungen, sür prompte Ware höhere Preise; Zwetschkenpreise wie in der Vorwoche; lebhafter Ochsenmarkt; in Borstenvieh lebhafter Verkehr; Preise sür Victualien im Sinken; Mehlmarkt lebhaft; ebenauch Heu-, Stroh- und Holzmärkte; Weizenausgebor lebhaft bei behaupteten Preisen; in Korn mäßiger Verkehr; in Werste starker Umsatz bei festen Preisen; Haser wenig begehrt. Lottoziehung vom 9. September. Triest: 64 70 44 22 30. Telegramme. , 11. September, 1 Uhr 30 Minuten nachmittags. Gras Auersperg befand sich gestern fortwährend im schlafenden Zustande; hrulc ohne Veränderung. Bukarest, 10. September. Infolge Anwesenheit des österreichischen Kaisers in Siebenbürgen reist der Ministerpräsident Braliano, von einem fürstlichen Flügeladjnlamkn bcglcilet, nach Hermannstadt, de» Kaiser zu begrüßen. Zara, 10. September. Anläßlich der türkischen Invasion flüchten die bei Grahovo weilenden Herzegowiner Flüchtlinge uns viele Montenegriner auf österreichisches Gebiet. Athen, 10. September. Aus Kteta wird ge-meldet: Der Gouverneur Reuf Pascha ließ grundlos den angesehenen Deputierten der kretischen General» Versammlung Mizotalis verhaften und auf ein Schiff abführen. Die Volksmassen bestehen demonstrierend auf Mizotakiö' Freilassung. Dir Aufregung ist ungeheuer, man besurchltt weilere Verhaftungen. Ankündigung. Die evangelische Schule beginnt, wie seither in sechs Abtheilungen, den Unterricht für Lebensmittel-Preise in Laibach am 9. September. Weizen 8 fl. 4b kr., Korn 6 fl. 17 kr., Gerste 4 st. 55 kr., Haser 3 fl. 25 kr.. Buchweizen 6 fl. - k., Hirse 4 fl. 55 kr., Kukurutz 5 fl. 40 kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 4 fl. — kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 94 kr., Schweinfett 82 kr., Speck, ftischer, 66 kr., Speck, geselchter, 75 k., Butter 85 kr. per Kilogramm; Eier 2-,. kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 50 kr., Kalbfleisch 48 kr., Schweinflnsch 58 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 62 kr., Stroh 3 fl. 15 kr. per 1^0 Kilogramm; Hortes Holz 8 fl., weiches Holz o fl. Pr. vier Q.-Meter; Wein, rother 23 fl., weißer 20 fl. pr. 100 Mer. u. MlMeken Mer TonMon am 1V. September. Anmeldungen können vom 12. September a» in den Vormittagsstunden erfolge«. (471) 3 3 Die Leitung der evangelischen Schule: Schack, Klageusurterstraße Nr. 88. Mgutbriese Fracht Bahnstempel Mlnnbera L Kkeinmaij Littvach WMk im zweiten Range ist zu vergeben. — Näheres in der Expedition dieses Blattes. (482) 2—2 In der Verwaltnngs- oder Rechnungsbranche sucht ein praktisch gebildeter Mann mit den besten Referenzen Stellung. Auskünfte in der Exped. dieses Blattes. (468) 3—S Claimr-Untttricht bei einem Fräulein von vorzüglicher Routine. Nähere? auS Gefälligkeit im Redactionsbureau dieses Blattes. (484) 3-1 III Verl^sduelikauälullZ in I^Libaoii ist, soeben srscIÜMöii: 2g- n ll. V rt, ä r> 0 loto 18V V. Magazineur für ein Lebensmitteldepot gesucht, erforderlich lesen und schreiben in deutscher und die Kenntnis der slavischen Sprache, dann guter Rechner. Mit diesem Posten ist ein Monatlohn von 30 fl. und der Erlag einer Laution per tbO fl. gegen Sicherstellung verbunden. Briefe und Anträge durch die Expedition dieses Blattes bis 20. September d. I. (478) 3-2 Wiener Vörfe vom S. September. StL»t»k0l»«1». ! «eld Ware! rkLLlldl-tSlv. üperc. Rente, oft.Pap. dto. dto. oft. in Sild. >!oie von 1,854 . . . . Sol« von 1880, ganze i!ose von 1860, Kunst. PrSmienIch. v. I8S4, . draLcisllt.odl. Eiebenbürg. Ungar» ^ VÜSL. Knglo-Bank . . . Lreditanstatt . . . L^posttenbank . . TScompte.NnftaU franco-Bant . . Handelsbank. . . »iationalbank . . Lest. Bankgesells. Union - Bank . . . BerkehrSbank. . . Mold-Bahn . . Sarl Ludwigbahn »als. Elis--Bahn «ais. Fr, Josef,b Staatsbahn . . . SAdbahn......... «>! 65 86'?5!Allg. öft. Bod.-Credit. 70 10 ?v so dto. »> 8L I......... IU7ü5 1^7 15 Nation. ö. W......... ll^'SV IIÜÜV Ung. Bod.-Lredilanft. 130 50 i3i - krtorttLt»-vd1. Franz Iosefs-Bahu . Ocst. Nordweftbahn . Geld! Ware 104-!ltj4.50 89 75 90 — U7 60 97 70 86'—i «6 20 74-75 75S5 75 4(- 7580 73 1v 7340 146 80 14/ - 66Z — 668 - 858 - 860 - 58'- 58 25 83.50 84- - 105 - 10',-50 205 25 205 50 159 75 16050 133 - 133 50 2SS.- 283 50 76 - 76 25 dto. Bonö l-0«v Credit - Lose . . Rudolfs-Lose . Aug-durg 100 Mark Franks. 100 Mark. ondou io Pfd. Sterl Paris 100 Francs . Kais. Müuz-Ducaten 580 20-Francsstück .... 9 69>/, Deutsche Neichsbant. 59 55 Silber . 86 80 6rr -1S2 — 94 40 16L75 IS 50 53 95 58 95 58 95 121 55 47 95 93 50 87'-62 Sk 153 — 94 70 163'- 14'- 59 20 59 20 59 20 121 90 48 10 5 8L 9 70 59 6S ^101 V0>102 10 ^eirgraphilcher Cursberichi am II. September. Papier-Rente 66 55 — Siwer-lttenlc 69 80 — 18K<^ StaatS-Anlehen 11180. — Bankactien 859 Lredit 147 60 - London 123 . - Silber >»2 40 - K. k. Münz- dukaten 6 87.M-^ranc« Stücke 9 80 - ,00 Reichs mark 60 20. Druck von Jg. v. Kleinmavr L Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.