„Leihen, Witzlß«», ftr All».' Str. S». Mtttwvch, »S. «prtt I««« VII. Jahrgang vi« .«.»d»rg»i Äkilii»,," »IchkinI zrdc» Mittwoch »»i> Prtis« — für Maiburg! li sl.. >»>»>j>ih.is, «itilelliihri« l st. d0k^ sa» Siiftelluii» itt» Haus monutUch ll) kr. m»! ein Mnl gespalic.le (Äarmoudzeile wird bei eiumaligerTinschaltung mit lv, vei ^wiklitttUlger mit l », l»ei dreimaliger mit .'s» kr. tierechnet, »vozu für i'd^'Sm.lllsje ^ulschaltung 39 kr. Ittseratett'^tempel^et'iihr kommen. Zur ^jl'schjchtt' lies Taizes. Die Thronrede, mit welcher der König vo n Preu» ten da» Zollparlament erössnet. verspricht auch, de» am 9 März d. 2. mit Oesterreich al»gtschtossenen Handels- und Zollvertr.ig vor« zulege«. Der königliche Rrdner ist so freundlich, anzuerkennen, daß die Deutsch'Oefterreicher durch „StamMkSverwandlschaft und die mannich« faltigsten materiellen Jnleclffen mit D utschland verbunden" seien. Am Schlüte betont er. daß sich die deutschen Ltaalen zur Beschulung k^es griedens unter einander verbündet haben und auf die „geeinte Kraft des deutschen werden zählen fönne«. Wir dachten, daß zur „geeinten Krast des deutichtu Volkes" dinn doch noch einijie Millionen Deu.jche mehr gthör,n. alö die Bürger der im Zoliparlamente veilretenen Staaien. und daß das durch „Htammesverwandtschuft Deutschland engverbundene" Oesterreich einen sehr großen Brnchtheil der Gesammtkraft des deutschen Volkes umsaßt. Die französische Presse wütbct über die glänzende Aus-nähme, welche der preußische Kronprinz in Italien gesunden. Die ..Union" sagt, der Prinz werde wolll über' diesen Beifall nicht sehr erfreut sein: er träfe doch nnr eine R,gieiung in den leplen Zügen; eine künstlich gemachte Nationalität, der,» Fetzen unter dem iSlend und dem Ä^ankerott auseinandergingen, eine Menge in Lumpen, die vor Hunger schrie. Dieser Zorn beweist eben, daß man in Krankreich die Bedeutung der Kundgebung recht wohl einsieht, deren Spitze ohne Zlneifel gegen die Äeger von Mentana gerichtet ist. Die „Union" gibt dann auch dem Prinzen Napo» leon den unhöflichen Rath, sich in Italien möglichst in der R,s,rve zu l»alten; denn er vertrete in gar keiner Brziehung die Ansichten und den Willen der französischen Nation, nnd lieber darauf zu achten, daß die Italiener eb»uso undankbar gegen das aroßmüthige Frankreich seien, «vie die Deutschen es find. — Rührende Bescheidenheit! Die russische Regierung beabsichtigt eine ähnliche gkirdens-Kundgebung wie die preußische; sie will ebenfalls Beurlaubungen vor« nehmen und hat die hiezu nKthigen vorbereitende» Schritte bereits einge« leite». Sind die Beurlaubungen im Zuge, so wird das „Peterskurger Journal" dann wohl seine neuliche Mahnung an Frankreich, ebenfalls abzurüsten, eindringlich erneuern und darauf hinweisen, daß Rußland und Preußen den ihnen empfohlenen Anfang mit der Abrüstung gemacht. Äs sinden sich ohnehin immer »vieder neue Häkeleien zwischen Petersburg und Paris. Wie ans letzterer Stadt gemeldet wird, sollte im Moniteur eine Note erscheinen, die in ausgezeichnet ironischer Weise den Befehl über die Einverleiltung von Kongreß Polen in den gesammtrussischen Staats« mechanisittns qniltirt^ und sicherlich z» bitteren Erörterungen Anlaß ge« geben hätte. Der bonapurtistischc Ariedensengel Rouher unterdrückte «och in drt N'cht mit kaiserliticr Beivilligung diese Note nnd wandte so die Gesahr ab. welche daS ,.gule Sinvernchmen" mit dem Ezarenreiche hätte trüben könneu. Der Vorgang zeigt, ans wie gebrechlicher und gtsahr-voller llnt.rlajsf dic ArikdenAznv.rsicht fußt, die gewisse Pariser Kreise zur Ächau tragen. „De« Adel» verlnsttg!" Marburg. 28. April. Die Bürgerlichen in Oesterreich sind dieser Tage um ein Mitalied vermehrt worden — um eine Ausgesiossene des Adels um die Gift' mischerin EberglNy'. Dcr Richlerspvuch. welcher über dieses Ungeheuer schweren Kerker auf die Dan.r von zwanzig Juhren verhängt, erklärt aiich. daß Fräulein Julie von Ebergenyi des AdelS verluftig geworden. Diese Erklärung gründet sich auf das Ärafgesetz (g. 27). welches vor« schreibt: „Ist der Verbrecher von Adel, so muß dem Strasnrtheile bei' gefügt werden, daß er des Adels verlustig wird." Die erkennende« Richter trifft kein Borwurf; sie haben nur ihre Pflicht gethan — unsere Beschwerde bringen wir vor die Gefetzgeber. namentlich vor jenen Theil derselben, der bütgerlich ist und seine Wahl den Bürgerlichen verdankt. Das betreffende Gesetz stammt noch aus «iner Zeit, in welcher der Ad,l sich brüsltte und pralilte: „Die Nation, der Staat bin ichl" — Im Rechtsstaate aber, lvelcher die Gleichheit Aller vor dem Gesetz auf sein Binner geschrieben, darf kein Borrecht mehr Anerkennung finde« ^ Aus der Visenbahn. Iß« Verfasser der „Ue«e>l deutsche« Zeithildtr/^ (4. Fortsetzung.) Am andtr» Tage er.^ing es mir noch schlimmer. Ich kam ivieder zu einer Madarne Mti,r auS Hamburg, die ilirrm Acußeren nach die Gesuchte sein konnte. obivol»l sie schr vornehm und strengte ansslh. „Was wäre Ihnen ,;esällig^ mein Herr?" ..Meitze Gnädig,', ich habe erfahien. daß Sie vor Kuizrm in der Provinz >>> ioarc«.^' „Wer h»'t Ihnen daS gesa.it. mein Herr?" „Sie warcn also dort?" „Wer hat Ihnen das ge»t,gt „Einer meiner Freunde." „Wenn es Sie interessirt. mein Herr, ich ivar dort." „Uiid wann meine linädige Frau?" „Sie sind der Herr Menzel ans — ?" „Ja. meine Gnädige." „Hat die Polizei zu — etwa auch mit mir zu schaffen?" Teufel! Kannte mich diese Madame Meter aus Hamburg? Oder schlug fie i» ihrer Strenge auf daS Terathewoltl loS? Ich war in der That in Verlegenheit. waS ich weit.r tlzun sollte. Allein die Dame überhob mich aller »vritereu ?)iühe. sie ivtindte mir kurz den Rücken zu und ließ mich stehen. Sie kannte mich übrigens nicht, wie ich später erfuhr. Ich kam zu der sünsien Madame Meier auS Hamburg „Ach. Herr Menzel au« — ?" sagte mit einem boSH^'fk srötüschen Lächeln der Bediente, als ich meinen Nainen genannt hatte. „Madame Meier ist für Sie nicht zu sprechen." Da ivar ich also schon früher angemeldet, zum Glück ebenfalls nur als Herr Menzel. „Der Meternarr!" rief mir der Bediente nach, als ich eilig ging. und ich sah ein. daß ich auf dem betretenen Wege nicht weittr gehe« könne. Die Polizei kann doch noch nicht Alles. Aber was nnn lveiler anfangen? Ich tvar in halber Verzweiflung, und auf einmal so heruntergekommen, wie der oedinärfte Verbrecher, der in jedem Polizeibeamten einen Häscher erblickt, der ihm sein Verbrechen ansieht und iljn einsangen will. So war mir. daß jeder Mensch mir de« -eschen Polizei menschen ansehen müsse. Indes» was anfangen?" Borläufig ein paar Tage gar nichts. Dann lvtiter nachdenken auch etiva wieder aus einrn glücklichen Zufall lvarten. unterdeß mich zeistreuen, so gut wie möglich. Ich setzte diesen Enischlut sofort in'S Wert. In dkr Badeliste hatte ich den Namen dcr Oberstin von Wüsthof aus der Residenz gesunden, die ich kannte. Ich suchte sie auf; es ivar Nachmittags. S>e war nicht zu Hause. Sie machte eine Promenade und in einer Stnnde werde sie zurück sein, sagte mir der Bediente. Ich machte bis dahin gleichfalls eine Promenade, und ging um das alte Schloß Badens herum, in eineS jener wundervollen Thäler. die sich nach der Murg hinzirl)en. Es war einsam und still in dem Schatten der riesigen Eichen und Tannen. Ich ließ mich unter einem der Bäume hinter etnem kleinen niedrigen Gebüsch auf dem Moose nieder und wollte mich in Gedanken und Gefühle versetzen, die dem schönen, stille«, ei»« samen. schattigen Tale entsprachen. Der Teufel treibt andere Spiele mit einer Polizeiseele. Ich konnte nur an Madame Meier aus Hamburg denken; dennoch sollte bald etwas Romantisches in meinem Innern Platz findcn. Ich hörte Sliminen nahen, und durch das Gebüsch sah ich nach ihnen. Ein jnnger Mann und eine junge Dame gingen zärtlich Arm in Arm. Es war ein großer hübscher Mann mit einem stolzen, kühne« Blick, die Dame ein sehr zartes, leidend aussehendes Wesen, mit einem außerordentlich innigen, frommen Ausdrucke des Gesichts. Ich hatte Freude an dem stolzen, kräftigen Mann, und die Dame hätte ich als meine Tochter lieben mögen, sie hegen und pflegen, daß sie in rother. frischer Gesundheit blühe, um dann — Teufel. ii>ie war ich plötzlich so sentimental geworden — um sie dann zur Fran des jungen Mannes zu machen. Sie ließen sich auf einet» Baumstamm an der andern Seite des a« weaigften das staqliche des Adels, welches in so schrtiendem Wider» fpruche ist mit der allgemeinen Aechtsüberzeugung. mit dem Recht der Bürt^erlichen auf Ehre. Der Adel, der siä» ml» dem Begriff des Rechts- und BolkSstaates ohnedem nicht vertrügt, mag und muß bi» zu seintr geseK-lichrn Aufhebung s ine Vxrbrccher dchalten. Wir Bürgerlichen Vertvahre» uns mit aller Entschiedenheit gegen eine Bestimmung, welche uns die Verbrecher dks Adels zuweifet — wir venvahren uns desto entschiedener dagegen, als der Adel im Allgemeine» und d,r österreichische insbesondere keinen Grund hat. auf dein Vorrechte zu beht^rren. daß bei ihm die unbe« streitbare Ehrenhaftigkeit anfange. Der Adel hat so wenig ein Recht, seine Verbrecher d,n Bürgerlichen zuschieben ^u lasten, als heut zu Tage noch ein gesitteter Staut die Au»« würflinge seiner Gesellschaft ükkr die Grenze schicken darf. WaS geschehen, als in Deutschland die Adelshcrrschast no.^ blüht.', gehört der GeschiHte an: mit dem Sturze diessr reichKfrcien Nachkommen der Raubritter über-nahm der Staat die Berpjlichtung. seine Verbrecher l»icht einem anderm Staate aufzubürden. Ist die staatlilie Unordnung, die auf Knechtschaft und Vorrecht gefußt, in Oesterreich tvirklich gefallen, so schleudern wir derselben auch das Vorrecht des Adels nach, daß seine Verbrecher zu Bürgerlichen „degradirt" iverden. Angenommeu. die Volkspartei käme zur Herrschaft und es tvürde beantragt, daß jeder Veibrecher biirgerlichen Standes einen Adelstitel führen müffe ^ tvaS könnte der Asel entgegiten? Hätten «vir nicht nur Wiedervergeltung geübt? Müßte nicht der Adel, der jetzt uns Bürgerlichen gegenüber ein Vorrecht genießt, eingestehen, daß ivir ihm nur Gegenrecht halten? Daß eiu solcher Antrag nur geheime Rache, nur Aiftige Bosheit wäre, dürftru blos Männer von strengsten Rechtsgrund jähen behaupten; uur solche könnten es beweisen — in den Reihen deS Adels dürfte sich keine Stimme dagegen erheben 3m Rechttftaate Oesterreich gibt eS thatsächlich keinen besonderen Ehrenstand — es soll aui» gesehlilh keinen mehr geben. Den Thatsachen volle Rechnung zu tragen, ist Pflicht der Gesetzgeber und darum Verlan« gen wir: daß bei der Verbesserung des Stlasgesetzes die fragliche Bestim-mung gestrichen werde. Lassen wir das strenge, allen gleiche Recht tvalten. Kvffuth über Schulbildung. )ulius Schwarz iu Pest, ein junger strebsamer Gelehrte, hat ein Werk über den „Zustand des VolktunterrichteS" herausgegeben und ein Exemplar an «ossnth gesandt. Ungarische Blätter veröffemlichen jejzt ein Danks 1zreiben deS Verbannten an den Verfasser. Kossuth weist auf seine tigeurn Erfahrungen im UnterrichtStvefen hin. die er wät»rend seines Aufentdaltes in Nordamerika gesammelt und fälirt nach einigen allgemei« ner gehaltene« Bemerkungen folgendermaßen fou: „Ich muß gestehen, daß daS Uebel (eS ist von der Vernachlässigung des Volksunterrichtes in Utigarn die Rede) in seinir ganzen Größe erst nach der Lektüre Ihres sehe lehrreichen WerkrS rein Vor Meinen Augen dastand. Das Bild, ivelcheS Ihre mit so seltener Fachbildung und so vieler Energie sortgesetzten Forschungen von der Situation bietet», ist tvahr. Haft furchtbar. Unter 17.000 Gemeinden ist in fs:nstaulend Dörfern gar keine Hchule l In 15,500 Gemeinden nehmen die Mädchen an gar keinem Schulunterrichte theil. 52 Perzent. mehr als die Hälfte der schulpflichtigen männliche» Zugend besucht keine Schule l Von den Bräuten, die von der Vorsehung berufen stnd. die erste, am tiefsten und nachhaltigsten wirkende Erziehung den Generationen zugeben, können unter hundert fünfundachtzig ihren Ramfn nicht unterschreiben! Unter hundert Rekruten können acht. Gebüsches nieder, etiua fünfzehn bis zivanzig Schritte von mir. Ich war trotz meiner Sentimentalität Polizeimensch genug geblieben, um mich nicht zu verratheu. wohl aber zu horchen. Ich habe manches Liebesgespräch behorcht, behorchen müffen, heilig, und unhülige. Ich wurde jetzt Zeuge eines sehr heiligen. Es wurde mir so recht klar, daß eS aus Erden doch nun einmal nichts Heiligeres gibt, als die reine Liebe zweier junger Herzen. Und doch steht vielleicht die Mutlerliebe noch höher. Mit ihrem Herzen tvaren die jungen Leute tm Klaren, auch schon gegenseitig; sie hatten eS sich wahrscheinlich schon hunderttnal, immer mit dem süßesten Reize des ersten GelläitdnisseS, gesagt, tvie unaussprechlich, »vie unendlich sie sich liebten. Aber eS tvar noch ein anderes Bedenken da. eigentlich, wie im Laufe ihrer Unterredung sich ergab, gar zwei. „Ach. Eduard." sagte daS junge Mädchen, „heute kann die Auttvorl meines Vaters eintreffen. Wie »vird ste lauten? Der Athem will mir ausgehen, wenn ich daran denk,." „Aber Dein Vater liebt Dich, er will nur Dein Glück." suchte der juuge Mann sie zu beruhigen. „Und ich habe ihm geschrieben, daß ich ohne Dich sterben müsse, und auch die Tante hat es ibm geschrieben. Und ich tvürde und müßte öhne Dich sterben, Eduard. Schon in dem Augenblicke, als Du mich damals verließest, fühlte ich eö klar, daß ich Dich wiederfinden müsse, oder nur den Tod finden köntte." „Auch ich, auch ich." ries der jnnge Mann, „hatte seit unserer Trennung nur deu einen Gedanken. Dich ivieder zu seheti, nur daS ein«? Gefühl, daß ich ohne Dich nicht leben könne!" „Und Du hast Dein Leben gewogt, tnich ivieder zn sehen, und Du tvagst es noch, täglich, stündlich. O, mein Gott, und ich leide das. ich laste Dich nicht von mir. ich halte Dich. Aber ich kann ja nicht von Dir losten. Ich kann mich nicht noch einmal von Dir trennen. Es wäre mein plötzlicher, augenblicklicher Tod; auch die Tante sieht es ein, auch Du. darum eben, nur für mich, setzest Du ja Dein Leben ein." — Das waren interessante Enthüllungen für einen Beamten der Poli«i. Ich sah mir durch das Gebüsch den jung»n Man» genauer an. Ich verglich seine Gestalt, sein Geficht, sein Benehmen mit allen möglichen undsiebzig. in Siebenbürgen sogar einundneunzig nicht schreiben! Und dies Alles nach einer nahezu tausendjährigen, staatlichen EMenz. im neun-zehnten Jahrhunderte, zu einer Zeit, die selbst im eisi gen Norden, in Nor-tvegen. tvo daS Landvolk zum größten Th.ile nicht in Dörfern, fondern in zerstreuten Gehöften »oohnt und die Kinder der Landleute meilemveit nach einzelnen Lammelpnnkten tvandern müssen, um hier deS Unterrichtes wandernde? Schulmeister zu genießen, im ganzen Lande kaum ein Mensch zu finden ist. der nicht lesen und schreiben könnte! Das Bild, das Sie da entwerfen, ist mehr als schanderhast. Es ist ei» furchtbares Sündenrc.,istcr. daS die regierend« Gewalt, die Organe der Regierung, die seit Jahrhunderten die Bestimmungen über daS Schick-sal der Ration monopolistrende Aristokratie mit schrecklichem Gewichte trifft. Ein Sündenregister. daS, wenn die in ihre Rechte wieder eingesetzte Demokratie mit einer großartigen Kraslanstrenguiig nicht eilt, eS aus dem Buche deS F'^ktumS ansziimerzen, wie ich sürchte, die unerbittliche Logik der Geschichte an uuS in ErsülluNj, bringen »vird in Gestalt jener Dro-t,ung des schrecklichen RachegolteS Mosis: Ich werde ^ie Sunden der Väter rächen an den Enkeln nnd Nachkommen bis ins zehnte Geschlecht! Ja, ich fürchte, nicht bis inS zehnte, sondeln auf eivig. denn die überall hochivichtige VolkserziehnngSangelegenheit ist in Bezug auf unser iktaterland eine wahre Lebensfrage; sie ,st dieS auS zwei Ursachen. Ja. der Geist ist die eigentliche UrqneNe der Kraft. Die Demokratie kann nur durch Entwicklung der JnteUigetiz zu einem selbständigen, mächtigen Faktor der nationale» gortezistenz werden; sonst bleibt fie blos ein Mittel in der Huid p^ntikularistischer Interessen, zu dercn eigenem Verderben, nnd. w.il diese selbst das Vaterland stnd. zum Verderben des Vaterlandes." Im iveiteren Verlauf seines Schreibens sucht Kossuth de» innigen^ Zusammenhang zwischen der Bildung und der politischen Freiheit cineS Volkes darzulegen und macht praktische Vorschläge. Auf Grund einer all-gktneinen zritgemäjzen Hebung deS VotkSnnterrichtes wird Ungarns Zukunft schön und dauernd sich gestalten. vermischte Rachrichten. (Die dentsche Einwanderung in Rew. Aork) bettttg im Jahre 1867 115.829 Seelen, gegen 108.840 in 186Ü nnd 82.894 in 1865. Im Ganzen sind 241.854 Personen in Neiv Aork eingewandert; die deutsche beträgt also beinahe die Hülste der ganzen Eimvandernng dieser Stadt. (ZwangSpaxie.rgejd.) Ein e»»ttvertheteS Papiergeld bildet das ausschließlich umla^nde Mittel in sechs Staate,», die, was Bevölke-rungszal)l. Ausdehnung ihreS Gebiets und zum Theil auch Stand der Civilisation betrifft, zn den größten gel»ören. DaS mit ZivangSumlauf versehene Papiergeld steht schlechter als Gold in Brasilieu, in den Verei« nigten Staaten von Nordamerika, in der Türkei, in Italien. Rußland nitd Olstlrreich. Der Gesammtbetrag des in diesen Reichen umlaufettdeu Papiergeldes kann nicht unter viertausend Millionen Thaler sein; und da man doch überall einmal die Metall Valuta tvird herstellen »vollen, so hat eS mit der Entiverthnng deS Goldes — des eigentlichen Münzmetalls der Zeit — fortdauernd gute Wege. (Brauerschule in Worms.) Dieselbe erfreut sich einer sehr lebhaften Theilnahme in »»»eiten Kreisen, weil ste einem bedeutenden viel' fach empfundenen Bedürsniffe entgegenkommt. Die aufgenommenea Lehr-gegenftäi»de werden von Fachlehrern in täglich 6—7 Stunden vorgetragen Ein geräumiges und vollständiges chemisches Laboratorium, eine Samm- Verbrechersignalements. die jemals durch meine Hände gegangen »varen, besonders mit den fast zahllosen der politischen Flüchtlinge von 1848. Aber ich mochte deren eben wohl zu viele im Kopfe hiben. und darum vielleicht fand ich kein einziges, das zutraf. Ich horchte mit ei»»er gewist n Spannung weiter. Bald kam denn auch das zweite Bedenken zum Vorschein. „Ich habe die Ahnung, meine gnte Ottilie." sagte der junge Man»», „daß Dein Vater einlvilligen »vird. Nach seinen Grundsätzen, nach Allem, was Du »nir von ihm sagst, »vird er nichts gegen mich einzn-tvenden ljaben. Aber ein anderer Gedanke beunruhigt mich." „llnd der i»,äle. »nein Thenrer? ' „Dein Glück, Ottilie. O. Ottilie. eS gibt kein elenderes Leben, als das eines Flüchtlings!" „Aber wir sind reich, Eduard." warf daS Mädchen ein. „Du. ich. Du Haft schon Dein eigenes Vermögen; ich bin die einzige Tochter eines reichen VaterS. Wir können unS auch im AnSlande das Leben jo ange-nehm tvie »nöglich machen. Die Aerzte sagen ohttehin. daß ich schon mit dem nächsten Herbste in den Süden müffe.. Wir gehen »»ach Italien., in das südliche Frankreich, nach Spanien. Die schönsten Länder stehen nns offen sür unsere Liebe, sür nnser Glück. „Aber nicht die Heimat, »nein thenres Kind, nicht die schöne Heimat. Sie müffen wir. sie mußt Du. »»,enn Dn Dein Schicksal an das meinige schließest, verlassen nnd meiden für immer. Sie ist ut»s verschlossen mit allen ihreii süßen Erinnerungen der Vergangenheit, der Kindheit, der Jugend, mit allen schö»teu und stolzen Plänen der Znkunst. Wir haben keine Hei»nal. kein Baterland mehr; keine Freude, keine Verivandten, keine Gtschlvister. —- O. meine Mutter, meine arme Mutter!" Der junge Mann sprach diese letzten Worte mit eiitem plötzlichen, sehr heftigen Schmerz. Das Mädchen nahm seine beiden Hände nnd drückte sie an ihr Herz. ..Nein, nein. Eduard." sagte sie mit der innigsten, süßesten Stimme. „Schlage Dir den tranrigen Gedanken aus dem Sinne. Sei glücklich an tneiner Seile, ich bin eS ja auch. Wir werden ganz glücklich werden; wir haben ja u»»S. Und iver weiß, diese Verfolgungen können doch nicht luaa von Modellen «nterftüKen die Borträße. Eine kleine Bersuchsstntion ermöglicht, sofort durch einschlägige Btrsuche dt^S für die Praxi» Berwcrth-bare zu eskennen. während durch Besuche nuSivArliger Brauerkien und durch Besprechung praftischcr Fr.igrn in zivci wüchsutlichen Abendvelsamm-lungen die Ans»l,lt im lebknt'igctt :ius.,mmsnlja»ge mit den jeweiligen Anforderungen und Erweiterungen einer rationellen Brauerri erhalten wird. (Neue Schußwaff e) Büchsenmacher B Heinlein in Bamberg hat neuerdings eine Wasfe (Hinterlader) mit Einhüls«Patrone (Papier-hülse) angesertit^t. die drm Anscheine nach alle bereit» vorhandcnen Systeme übertreffen dürfte. B«i den ersten Proben mit stark übersetzten Ladungen (sog. Tystemprobe) zeigte fich dieje Wasfe vollkommen tüchtig. Hieraus wurden zahlreiche Patronenproben vorgknommen, wobei slch die Heinlein -sche Papierpatrone vollkommen bewähite. indem sie. das Verschluß System schützend, dem GaSandrang widerstand. Diese Waffe ist glatt im Akußern. ohne im Wege stehende Theile. die oft im Gkheauche hinderlich sind, und bietet eine gefällige Form. Die Handhabnng der Wiffe ist eine leichte und bequeme, so daß jeder Nichtwaffenkundige in wenigen Minuten laden und feuern lernen kann. Die Ticherhiitsvorrichtung ist äußerst einfach unk» dauerhaft. Die Ladung selbst geschieht nur in zwei Tempo'», ersten» durch Borziehcu dcS Griffbügels, wodurch die Batteiie geöffnet wird, um die Patrone einzulegen, und ztveitens durch Zurückzichen des Bügels, wodurch gleichzeitig geschloffen und gespannt ist. Diese zwei Bewegungen mit Ein-legen der Patronen nnd Abskuern verlangen drei Zekundtn Zeitauswank». Die schtvierigste Aufgabe Heiuleins war die Lösung der Patronensrage; es gelang ihm. eine ganz zweckmäßige Papierpatrone anstatt der Patrone von Kupfer od,? Papp herzustellen, wodurch die Kostspieligkeit, die Gefahr beim Tragen und die umständliche Fabrikation beseitigt »verdt N. Alle diese wesentlichen Bortheile empfehlen e». diese Waffe in größerem Maßslabe anzufertigen, jedenfalls würde sie viele Liebh.^ber finden wegen deS billigen Preise» und der Leistungsfäliigkrit aus tausend Schritt Entfernung niit flacher ftlugbahn. (Rückkehr der Sil berse chser.) Unsere Gilberscheidernünze »var bekanntlich in Baiern sehr beliebt. Am letzten Salzburger Markte, an dem sich Baicrn sehr lebhaft betheiligte, fiel es bereit» auf. daß die bairischen Kunden fast ausschließlich in Stlbersechsern zahlten. Ditselbe Erscheinung wirderholte sich am Pilsner Markte und ist auch a»n gegen-wärtigen Linzer Markt zu beobachten. — Als verflossene Woche das Silberagio um mehr als ein Pereent zu steigen begann, trat eine kleine Stockung in der Beivegung ei«, aber das stark verbreitete Gerücht, das» die österreichische Silberschttdemünze 1848kr und l849er Prägung gäuzlieh aus dem Lerkehe gezogen und eingelöst werden soll, verdrängte jedes andere Bedenken, und so strömen denn wi der Silbers,chser ununterbrocht», nach Oesterreich zurück. (Um die Theiluahme am Bolksunter richte in Dal matten zu heben) und zu verallgemnneru, hat das Ministerium für Unterricht die Armenbüchergebühr, die für das genannte Königreich bisher mit 506 st. festges^t war. bezüglich der Jahre 1868 bis 1870 ans 1200 fl. erhöht. Der Wiener Schulbü ververlag wilid sonach in jedem dieser Jahre zur Betheilung elternloser und unbemittelter Schulkinder von Dalmatien um die oben angeführte Summe unentgeltlich Schulbücher abzugeben haben. (Die B ä cke rg e h i l fen Wiens) bilden einen Berein, welcher den Zweck hat. die allgemeine und sachliche Ausbilduna der Mitgliec^er dieses Verein,s. zu befördern uud das geistige und leibliche Wohl, namcnt-lich durch g genseitige Hilseleistung zu heben. Mit einem Jal>resbeitrag von ivenigstens sünf Vuldeu wird man „Förderer" des Bereines, wäh read jedes Mitglied eine Einschreibgebühr von 1 ft. und eine monatliche ewig dauern. Gewiß, vielleicht schon bald, wird uns die Heimat wieder offen stehen." „R«e. nie! Der Haß ist zu groß; noch größer ist die Furcht. ' Zum Teufel, lver war dieser Mensch, der mit solchem Selbstbcwußt-sein von dem Hasse der Fürsten gegen ihn. sogar von einer Furcht vor ihm sprechen kon„te? Ich suchte nochmals alle meine Steckbricsrkgister. alle meine übrigen politischeu und nicht politischrn Erinnerungen der letzten Jahre durch. Vergeblich. Aber ein ander,r Gedanke stieg plötzlich in mir auf. Wie. wenn hier «in bliitjungrs. uuerfahreurs. kränkliches, leicht-gläubiges Mädchen die Beute eines ulcht»>uürdigen Ab,»teurer» werden tollte? Wir befanden unS in einem Bade. Das Mädchen war die einzige Tochter eines reichen Bater», der nach ihren eigenen Worten sie mit un-geivöhnlicher, väti»xlich,r Zärtlichkeit liebte. D>r Bursch Halle sich hier unter der Maske eine» verfolgten, unglücklichen, edlen »«d natürlich nebenbei reichet», politischen Flüchtling» in das reine und arqlvse Hrrz hineinaestohlen. ' s Ich tvnrde uninhig. war mir. a!S tvenn ich zusprin^^en. dtN Menschen ergreifen uud der Polizei überlitscrn müsse. Aber «renn ich mir das schöne, zarte, leidende Kind an seiner Seite, mit ihrer lniiigen, tiefen, ihr ganzes Herz erfüllenden Liebe ansah — mein plötzlicher Anblick schon hätte ihr den Tod geben können; ein Ergreifen, ein Entlarven des Geliebten hätte ihr da» Herz nothtvendig brechm müssen. Tensel. Sentimentalität hat nie ineine schlvache Seite sein dmsen. aber ich hatte dem armen Wesen gegenüber nicht einmc'l den Muth. tnich zu rühren War der Bursch ein Betrütjer. so erfuhr sie eS noch itnmer zu früh und sie lebte und liebte dann doch bis dahin.— Eine ältere Dame uahete sich den Liebenden. Ich hatte t'ic bisher nicht gesehen. „Es ist Zeit, daß wir ausbrechen." sagte sie. „Es sängt schon an. frisch im Tl»ale zu werden. Ottilie darf sich der Abendkül)le nicht aussetzen." „Schon 7" rief daS Mädchen trauug. Und der junge Mann sprach dasselbe Wort ebenso herzlich und traurig au». DaS lvar entiveder ein wirtlich unglücklicher uud edler Mensch, oder ein vollendeter, heuchlerischer Schust. der seine Sache au» dem Fundamente verstand. Leistung von 50 kr. zu zahlen hat. Davon entfallen 10 kr. für allgemeine Berel nszwecke und 40 kr. für Krankenunterstützung. (Südbah n.) Die Hauptversammlung der Südbahn . Gesellschaft hat am 24. Apiil in Paris stattgesullden. Dem Rechenschastsbericht entnehmen wir. daß die Dwidende für 1867 33 Franken beträgt und daß alle bisher vertheilteu Dividenden an» dem Erträgnisse und nicht aus dem Kapitale bezahlt ivorden. Marburger Berichte. (Auszeichnung). Unter jenen Männern, welche „in Anerken-nung verdienstlicher, patriotischer und gemeinnütziger Lerstungen" vom Kaiser ausgezeichnet worden, brfindkt sich auch der Grundbefitzer Herr Zakob Pnrgay in Leitersberg: ihm wurde das goldene Berdienftkreuz verliehen. Herr Purgay hat daS fünfundsechzigste AlterSjahr zurückgelegt und war durch siebenunddreißig Jahre ohne Unterbrechung Borsteher der Gemeinde LeiterSberg — «enoß daS gleiche Vertrauen bei der Gutsherr, schast und bei der Staatsbehörde, wie bei den Wählern der Gemeinde. Am Tage der letzten Gcmeindelvahl erklärte Herr Purgay, daß er wegen Kl^äntlichk'it im Dituste der Gemeinde nicht mehr thätig sein könne und ersuchte, ihm feine Stimme zu geben. In den Ausschuß gervählt. weigerte er sich staiidhasl. daS Amt 0eS Gemeindevorstehers noch einmal anzunehmen. Versicherte aber, Mitglied der Vertretung zu bleiben, so lange seine Kräfte dies noch erlanben. Herr Purgay h »t uoch keine Sitzung versäumt. Unter Allkn. lvelcbe gl-ich ilim das goldene Berdienstkrknz empfangen, gibt e» nur noch zwei Gemeiudivorsteher. nämlich: Joseph Glöckler in Hollenstein und Johann Pelchka in Dablitz. (AuSH ilfskasse.) Ende März blieben 265 fl. 55 kr. in der Kasse. 3m verflossenen Monat wurden 1801 fl. 14 kr. eingezahlt. 1832 fl. 86 kr. au»gegel)en und 4 Wechsel im Betrage von 620 fl. verlängert. Der Kassarest brläust sich auf 233 fl. 83 kr. Die Zahl der Mitglieder hat fich um 1 vtiinehrt. Ärn 1. d. M. hat der Kaffier. Herr Pichs, ein Zimmer im ersten Stocktverke jeineS Hauses dem Bereine unentgeltlich zur Verfügung gestellt nnd cs werden jetzt die Amtstage dort abgehalten. (Da s Gl ück ro m lnt lv ä h r c i, d de s Schlafes.) Johann Kormann. Äiiwohner von Gersdoif bei Zellnitz, verließ am 24. d. M. Bormittag 1l Uhr die Stadt und begab sich in die Kärntner - Vorftadt. wo er sich am llser der Drau niederlegte und einschlief. Nach ungefähr zivei Ltnndett erivacht. sah er. daß ihm d.,s Leibchen aufgeknöpft und die Briestasche gestohlen woiden; ,n derselben befanden sich: 100 fl. Banknolen. eln Wechsel im Betrage von 1000 fl.. und einer im Betrage von 200 fl. (Diebstah l.) Am 26. April Abends gegen 6 Uhr tvurden dem Herrn Franz Wölflrng. Uhrmacher in der Biktringhof-Gasse, 4 Uhren im Werthe von IL fl. gestohlen. Hätte der Thäter nicht Elle gehabt, so wär es ihm möglicl) gelvesel». einen Mehrschaden im Betrage von l20 fl. z» verüben. Des Diebstahls verdächtig ist ein Gauner, der am 27. April von eiuem Wachmann der städtischeu Pollzet (Jursche) verhaftet und im Beßtz einer silbernen Uhr betroffen worden, die Herr Wölfling als sein Eigen« thnm zurückfordert. (Zum Brande in der Kärntner - Borstadt) melde« wir nachträglich, daß die Spritzen der Bahnwerkstatt uud der Jager zuerst auf dem Platze erschienen, zuletzt kam eine Spritze, die kein Wasser hatte, — es soll die Spritze der Gemeinde gewesen sein. Bei dieser Spritze arbeiteten sast nur Studenten alle mit Eifer und Ausdauer: ihre Zahl mag fich auf ungefähr vierzig belaufen haben und haben fich dieselbe» auch beim Fortschaffen der brennenden Gegenstände betheiligt. Sie kehren nach der Stadt zurück. Ich folgte ihnen, nicht ohne R'Ngierde. aber nur von tveitem. Kannte ich auch den jnngen Menschen nicht, so konnte er doch mich kennen, und dann mußte er, den die Fürsten sürchteten. den gefürchteten Polizeimann mehr fürchten, als es mir — für das Klnd an seiner Seite lieb war. Als sie die Nähe der Stadt erreicht hatten, schlugen sie einen schmalen, menschenleeren Seitentveg ein, wie es schien, absichtlich, um dem Gewühle der Badewelt auszuweichen. Ich schwankte, ob ich ,hnen folgen solle. Ich intereffirte mich sür die jungen Leute: aber ich wollte nicht Von ihnen gesehen lverden. Und am Ende, was gingen sie mich an? Ich ließ sie gehen, warf mich mitten in das Gewnhl der Badegäste hinein, begegnete der vornehmen und strengen Madame Meier aus Hamburg. dle mir einen verächtlichen, dann der Sonnette dichtenden Madame Meier, die mir einen zärtlichen Blick zuwarf, hörte darauf einen jungen Herrn mit großem Augeukueiser hinter mir lachen: der Meiernarr, enteilte dem Gewühl und zog nach einiger Zeit. ll»ährend es schon dämmerte, an der Hausglocke bei der Oberftin Wüsthos. Sie war zu Hause; ich ließ mich untir meinem richtigen Namen bei ihr anmelden. Die Oberstin. seit mehreren Jahren Witlve. war eine sehr liebens-würdige, g«bildete und herzlich brave Fran. Ich kannte sie lange nnd war schon mit ihrem Manne befreundet gewesen. Nach seinem Tode war ich noch nälier mit ihr bekannt geworden durch manchen Dienst, den ich ihr eriveisen konnte. Um so mehr mußte es mich verwundern, daß sie mich mit einer Unruhe und Zurückhaltung empfing, die sie vergebens zu verbergen suchte. „Sind Sie schon laitge hier?" „Seit vorgestern." „Ich habe doch Ihren Namen nicht in der Badeliste gefunden." „Ich bin unter einem fremden Namen hier." „Ha, in geheimen Angelegenheiten!" Sie wurde auffallend unruhiger, sie sah mich mißtrauisch von der Seite an. WaS war das? „Geivissermaßen." bejahte ich. „Zugleich in einer recht nnange-nehmen." ^ (Fortsetzung folgt.) (Konzert.) Herr Brava gibt heute Abend im Kasino ein Konzert, an welchen auch die Herren: Dr. Ferdinand Duchatsch und Hauptschul-Lehrer M'tlofitsch mitwirken. Das Proj^ramm zählt neun Nummern von Meycrbeer. M. Hauser. F. Lißt. Ttrjchak. Kullat» Genischta und Graf. Herr Viava lZttt als Kap.llmtisltr. als Chormas Wort Gottes. *) Durch ein Versehen »».»rde in «r. 50 der „Marburger Zeitung" bei der ersten Veröffentlichung dieses Eingesandt eine Adresse vorgesetzt, an welche nnr ein Exemplar dieses Vlattes geschickt werden sollte. Anm. d. Red. Gingefandt. Meine häusliche Angelegenheit ist gegen meine» Willen vor die Oeff ntlichkcit gezogen worden; da abrr „dic angegriffene Familie" in der letzte» Nummer der „Marburger Zeitung" ihre» Spieß gegen mich wen« det, so erkläre ich. daß ich alle Borwürfe über „Rohheit. Gemeinheit und böses Gemüth" in dopp.ltem Maß zurückgebe. Um Heilung an einem ruhigen Orte zu finden, begab ich mich am 16. April in das allgemeine jjlrauktnhaus; ich verlieb mein Hauik init Wissen und Willen meiner Ehefrau, welche mir di s schriftlich liestätigte, als ich ihr vor meine« Aortgehen 219 fl über^jal». Am 23. verli'ß ich daS Krankenhaus, von meinen größten Lchinerzen beseeit. ab,r noch immer leidend, welcher Zu-stand auch den Herrn Ehegerichtskonimissär beivog. die Verhandlung über die ScheidliNt>stlas,e um 14 Tage zu verschieben. -- Diese Verhandlung wird beweisen, aus welcher Seite da» Unrecht ist. Die Schwiegereltern haben meine Ehesrau verdorben und inir das Haus zur Hölle gemacht. Die Spuren der sä)wi.gtrväterlichtn Liebe, die sich zum letzten Male am 8. d. M. gezeigt, trage «ch noch im Gesicht herum. Wessen meine Schwiegereltern fähig sind, beiveisl ihr Verfuhren gegen ihre älteste Tochter, die. ein schönes, blühendes Mädchen, vor fünfzehn Sahren in Sr^ tv-" dle Mur gesprungen und dort ertrunken ist. da es ihr auf andere Weise nicht Mötzlich war. Stühe z» sindea. Die Sch idung wird mich von zivei Uebeln erlösen. Der gichtkranke Hausbesitzer in der Draugasse. DanIcssKUNA. s'ür 6iv vielen Le>vvisv »ukriokti^er l'keilnkliwe Äei' >sel>r Lekmer«Iivken Krankl»eit meines inniLkstxeliebten, treueren Linäes ^ N» » I I S» ^ie »ueli für llie sutilreieke Lexleitun^ 2U äeren letzten Ruliestätte sn^e iod kiewit in meinem eixenen, ivie »uek im I^amen ^er trsuernllen Uutter unä lZlesoli^ister meinen Iierzilieksten unil verdincklieksten vknk mit cker Litte, cker Oakin^eselueäenen ein kreuncklieties ^nckenken be^aliren 7.u sollen. ilurdurß^, 28. ^pril 18K8. «lolRaiAiT Zwei gute Billard ^ sind sogleich im 0»5t U»utr Riltrhiltiiißt» 5lai imil ^uni lM. ZO. NTi: V»w»I»äQ»od«o. IS. Auitt: Z47) Xns»nßs 8 vl>r. Die von Dr. Heller, t f Proses. sor an der Wieiter Klinik, und jeder Art Lungenleiden zc. zc. anempfohlenen als allein echt und zum Genüsse bei Husten. Heiserkeit Vvr pvrsitnlivli« 8eliut«i (Svnsnnt »G'Aise.HIutb'') ^ Ilodsa Xr»u vaaSMIKÄS LUti» ssOFS» »»»DUO SokvUGdG! vis 0ri»in»l»u>s»bv 6o> iv I9. Xuü»ss« «riolUeasava, tNr! 3«ä«rm»nn vütLuobvn Vuoo»: j kKtkesber iy zxv»okl«v1it» . Xr»ulckviton, n»wsvtliod in S«zH»HvÜvt»ss!K,srttrKS«u. Lio »t»rllorS»uä vqp »SS R mit anktomisokeo ^dltiläunxsn. In vvniießsvlt. ?r«i> ?Ür. ^^.10 Lxr. --- il. S. 3ü kr., »t fortV?ktzr«n^ in allon Luokb»uä1ui»-Ssn voZ-rktliix, auod in HVlen dvi Veroick är vp.. Stss»n»pl»tfl lir.lS. ^virü vor mskrfaoksn Is»ok»kmunss«ii uaä suÄvllikftsn äimo» Kuolti. Aim ver1»uxa äl«, sdrlAln«lMU»Diabv von I^kurvntsu« unä «ol»to ü»r»uf, 仫 l)gix««Zruolctsm Ltomvol voriiv^vlt ist.! »iont « sto mit ^l8llan« lcann oino Vvrvvol>«!unx nie! «tatttinäo». Dl«lWxtr»ltt»k0nb«nij,Aal/«xtralit»l)l>«li«l»ilvn der t. t. a. prtv. Wilhelmsdorfer MalzprodnkteN'Zabrik (Niederlage: Wien, Weihburggasse Gartenbau Gesellschaft) find in Marburg zu l)aben bei 585) in der Tegetthoffstraße. AW^Anerkenuungöschrciben/WW Ober-Heinzendorf bei vrilfan in Mähren. S. «ovember 1867. Wolle« mir gefälligst nm 3 ft. öst. W. von Ihren echten Malzextrakt-Bonbons übersenden, weil sie solche gnte Wirkung machen. 2n der angenehmen Hoffnung, mich baldmöglichst mit diesen Vonbons zu beglücken, habe ich die Ehre zu sein Dero ergebenster P. Anton Heinrich, Pfarrer. V^Die echte Malzrxtrakt-Chokolade wird anstatt des erhij»enben Caffee's und Thee's nnd der anderen verstopfenden Chokoladen als kräftigere Rah« rung genommen. Mzz__ Berantworilichee Stedaktenr: Kranz Wiest l)aler. Oeffentliche Danksagung. Allen jenen Herreu vom Civile. sowie drm löblichen Offizierskorps des hier stativnirten Bataillons deS Kaiser-Iäger-Regimentes. welche bei dein Brande unseres Meierhoses durch ihre lverkthätige Hilfe einen größeren Schaden vou uns abgewendet haben, sagen lvir hiemit unseren verbindlichsitn Dank. Die Aamiiie Ha«ß«er. ZWili»-, Gcschltchl«- M Drich- Kriiilm erthcilt tnündlich und briesiick Rath, »vie seit 22 Iahren täglich von 12—4 Uhr Ar W. G»N«a««, Wien, Tuchlauben Rr. 18. (1b0 Hausverkauf. (249 Das Hans Nr. 42 in der Bittringhofgasse ist lvegen Abreise des EigenthümerS unter günstigen Zahlungsbedingungen billig zu verkaufen. Nähere AuSkutlft ertheilt auS Gefälligkeit Herr Prof. önman. Drnck nnd Verlag von Sdnard Zanschitz itt Marbnrg.