„/nihtil, str Alt,.' Str »« Freitag, »4. April >««S H». Jahrgang Marbnrgcr Zeitung- rrfli,ci,it jede», Mittwoch »nd ^reiia^,. Preise — für Mlnbnrg: gan^jähri,; «fl., hall'jähut, vierttljtihrit^ Ist. SV kr', für Auftellmig itts L>auö monatlich 10 kr. — »litPostvcrstnt'ttttg : ^zanzjährisi 3 fl., lialbjaliriq 4 fl.. vi'rteljiihritj 2 fl. ein Mnl gefpaltelie Garinondjeilc wird bei einmaligerÄinschaltttug mit lO, l'ti jweittuUttier mit dci dreimaliger mit kr. ticrechnci. woj»» fiir jedesmalige Ltnschaltnug ÄC kr. Inseraten«5tempel^el'ttl)r kommen. .tjlskhichie tti»; Tn,zt>;. Wähkcud dcr Vfratljuiig'ii dcs HtrrrnbaustS ilbcr daS ttluubte blt.utnltiä) die Partci der ischösk und dcs holjrn Adtls. lhrr Zt'l wic^cr stckomiucn und daß dn» StmNS'uolr in ihre btwahrttn Hände üderj^rhrn werde. i^llUer dtM Rücken des Minislt' rtums wurden zu diescm Zivcckc Pelh.utdlunM g'pslogen. Eil» Vcrichl. rrstatler d«s Pefter Lloyd verspricht »ach «rsolqler Oenelunit^ul,,; der ktin-frssloneU'N Oesede übtr diese »unklen itonsercnzcu rine i:.trr,ssantestnüjlt er sjci,. die Ministerltste. lvelche die Herren fMi,, in dcr Tasche li.ulrn. mitzttllitllen; sie lautet: Mlnister-Präfident. Kultus und Uut.rrichl: Gras ^eo Tliun; AlUderrS: iSrns Blome; Inneres: Gittf C l a m M ar t i n i ; Krieg: Fürst W i n-djschgrü; Ackerbau; gürst Karl S ch m a r z e n b e r t». „Sie ersel). n daraus," sügt der Bericht,rstalter hinju. „daß es aus einen vollständigen Staatsstreich abgeselten war und daß das Miilisterium Andrassy srhr rich tig sül»lte. als »s ängstlich dem Ergebnisse der D'l»alte lauschte ; denn ein »»»günstiges Srgebniß hätt«^ nicht l»los das Ministerium Auersperg. sondern auch de» Dualisntus begrabt», das ist aus der itandidatur Wj»dijchgräl^' sür das Kriegs Portefeuille erkenntlich. Und es gab ungarische Edelleute. tvelche die Pläne unterstützle». Männer, dencn es imnie? lvicder gelüstet, tvie vor »»d mit Moiiz Sszterhazv zu r'gierett. Merktvürdig genug, daß i» der Kaudidate» Liste auch nicht ein einziger czechischer Ministrr Kandidat trar. Die Dankbarkeit de» nationalen Adcls l»ätten dic Herren Rieger und Palacky bei dieser außkrst günstigen Gelegenheit auf die Probe stillt» können. Aufsehe» erregt in Prag die Meldung, daß die Regierung die Militärurlauber eiubeiust. u»u sie als <^zekutionsmannschast zu Vcrivtnden Die Nachricht an sich selbst ist gatiz rlchttg und ivichtig des Ztvecke» halber, der j'doch wieder fraglich ist. Sind es die Steuerrückstände oder dt< be-sürchtete Steuerverweigerung. welche d'ese Maßregel hervorriefe», oder tvalten gar hochpolitische Zwecke vor? Alles ist schon da gewesen. Man tvird sich wohl zn erinnern wiffen. daß vor zwei Jahren die sogenannten Äudenhetzen dazu benüht tvurden. um unter jhr«m Borwande Mtlltarvßm Verfasser der „Uenen dentschen ZeUbilder.'^ (2. Forlsetzuug.) Etsrig und sorgfältig lialte ich die Spuren des frechen Diebes zu ermitteln. In K. war hierfür nilits mrhr zu thun. Gericht und Polizei hatten ver»o«t»nrn. Was zu vernehnlen ivar. Aber in R., wo der Dieb ringesliegen. mnßte eine Spur von ihin zu erl,»ilteln sein. Jrgrnd Einer mußte ihn dott gesehen liaben. Bielleicht wir er gar dort bekannt. Wenn das nicht, so hatte er dort wahrscheinlich in einem Wirthshause übernachtet. Die leisefte Spur von ihn». ei»mal gefunden, muhte weitere Spureu ergaben. Ich fnljr mit dem nächsten Zuge nach N.. Hertel niußle »»ich begleiten. Ich e«kündigte inich zuerst auf dem Bahnhofc nach dem Fremde»; Hertel beschrieb ih» auf das Genaueste. Nur der BiUeiv r-kätlser und ein Btihntvärter hatten ihn gesehen, und nur erst unmittelbar vor dem Abgänge des Zuges. Sie hatten ilin nicht gekannt, nicht ein-mal bemerkt, woher er g,komtnen war; sie konnten sich nicht erinnern, ihn jemals vorher gesellen zu haben. Ich be^^ab mich in die Stadt; ich sragte mit Hülfe der Polizei in allen Gasthöfeu und Kiügen nach, von dem erftcu und brst«n bis zu dem lejzte» »ad schlechtesten. Keine Spur. Nachsrageu in den Krügea mld Wirtlsten der Nachbaischast blieben eben so erfolglos. Niemand kannte den Fremden. Niemand hatte ihn gesehen, kcinem GenSd'armr». keinen» Polizeibeamten tvar sein Signale« tncnt bekannt. UebrigenS tvar er erst in R. aus die Eijenbalin gekont« uie»; die Veamlen, die de» Zug »lach N. gesahrtn hatten, wußte» nichts von ihm Allei» auch mit keiner Post ivar er in R. angekommen, und kein Lohnkutscher hatte ihn gefahren. Das war eine Verziveifelte Lage sür einen Polizeibeaznten. der ettvas erniltleln wollte. Ich fuhr glrichivohl noch eine Station lveiter zurück auf der Eisenbahn. Auch d0it war«n jedoch alle Nachsoischungen vergeblich. Bon dem Diebe keine Spur. Er tvar in R. pli»>zlich er. schienen. Niemand ivußte. woher. Er war vo» K. plötzlich Verschwunden. Niemand «vußte. wohin Hertel uud ich kehrten nach K. zurück. Ersterer. den meine Ankunst-und meine Bemühnngen sichtlich aufgerichtet hattin, tvar tvieder nieder« geschlagener geworden. Mir wurden meine ivenigen Hoffnungen immer geringer. Die Wahrheit zu sagen, ich halte giir keine mehr, als auf irgend einen Zufall, anf mein Glück, das allerdings so oft in ähnlicher Lage mich begünstigt hatte. Er sollte in der Zhat mich auch j tzt nicht verlassen; es kam in der Gestalt eines hübschen, freundlichen Kindes zu mir. Ich laß konjekturirend. kombinirend. träunzend auf einer Bank vor dem Wirthshause in K., wo ich die Nacht geblieben war. Ich konnte hier nichts mehr machen, und wollte nach Hause zurückkehren. Ich wartete auf den Eisenbahnzug. der mich zurücklühren sollte. Au meinen Füßen spielte das siebenjährige Töchterchen des Gastivirths; es versitchti?. eine große schtvarze Haarnadel n»it einem Knopfe von glänzender schwarzer Kohle in seinem lockigen Haare zu befestigen, konnte aber nicht damit fertig »Verden. u»»d ich half ivtn dabei. Ohne irgend eil»e Absicht, mechanisch, tvie man mit einem sienndlichen Kinde zu plaudern pflegt, fragte ich es. tvoher es die große, glänzende Nadel habe. Bon einer schonen jungen Dame, antivortete es mir, und wie auch Kinder zu plaudern pfleget», erzählte es t»un: Borgeslern hatten ztvei Damen in den» Gasthofe logilt; üe waren in dem Wagen lSes Gaitwirths zur Eisknbahn gefahren, hatten die freund« liche Kleine, mit der sie viel gespielt, in dem Wage» mit sich ge»ommen. nnd diese auch auf dem Bahuhofe bis zur Ankunft des Zuges bei sich behalten. Als der Zug angekommen, wäre» die Dame» mit dem Kinde ihm entgegengegangen, und als er gehalten, hatte» fte sich nach allen Eisenbahnwagen »»mgesehen. Auf einmal hatte aus dem Fenster eines Wassens eine junge Dame gerufen; Tante! Tante! — Da ist siel hatten die beiden Dainen erwidert, und tvaren an den Wage». Ivo der Ruf h'rgekomnten, geeilt. In dte» zustehenden Rechte vortrug und dabei durch seine vieldeutigen Phrasen die Mitglieder so heiter stimmte, ahnte er wohl kaum, daß zu gleicher Zeit in Washington eine so praktische Aatioort ai»s seine verklausulirten An-deutungf« im Werke sei! Pjfjztjcht nirnmt sich der norddeutsche Bund, der über die „Freizügigkeit" der eingeborncn Deutsche»» so viel zu verhandeln und zu schassen ivußte. au diesem amerikanischei» Borgange ein Beispiel. Di» K»»dber»ttsch«ft der Bolkswehr. Marburg. 23 April. Die Bertheidiger des stehenden Heeres »»».Ilin n. die Aushebung dei>-selben und die Einfütirung der BolkSwelir «nintere die Schneilkrast deS Widerstands — die Aeldbereitschaft der letztere» sei weniger verbürgt. Diese Befürchtung ist grundlos; den Jrrthum verargen wir aber keinem Gegner, der sich nicht durch eigene Wahrnehinung von der Trefs-lichknt der BolkSwehr hat überzellgeu können und nie Gelegenheit gefunden, die Feldbereitj^ast deisrlben mit jener des stehenden Heeres im Allgemeinen uud des öslnreichischen vor dem letzten Krieg iusbesond.re zu vergleichen. Tritt einMtU daS Bolkshecr au die Stelle d«s jetzigtN und steigert sich die Äriegsgesahr. daun »vird dem erste» AuSzuge — den Webrsahigen. an welche vor Allem der Ruf zu deu Waffen ergeht — tundgem.uvt. sich bereit zu halte»». Diesen Beseht sendet die Regierung an den hoch sten Beamten deS Landes, dessen Mannschaft aufgeboteu i»ürde; der Statthalter übeimittelt den Beseht «llen Bo>steliern der politischen Bezirke, welche ungesäumt die Borsteder der Gemeinden. »Venn möglich, sogar durch reitende Boten in Aenutniß setzen. Die Vemetndevorsteher haben ein Berzeichnit der flinksten, ortskundigsten Bntschen. welche den Besehl jtde»n Wehrmauu überbrin,;ett. Die Ge»n i»devorsteher besitzen ferner ei« genaues Berzeichuiß aller Wellrpflichtigeu — und müssen die Besehle gedruckt, mit der Angabe der Nameu uud Wohnorte und mit der Unterschritt des Gemeindevorstehers versehen, immer bereit liegen, so daß im Drange des Augeublickes uur Tag und Stuude des Erscheinens ans den Sammelplätzen beigefügt »verden. Alte Boten müssen auS den Reihen des BolkSheeres genommen iverden und zwar jener Abtheilung, die ma« zu den Fahnen rust. Mit der Vorladung, die Besehle zu ütierbtingen, mein Kind? Du siehst ja si sehr blaß auS. Die junge Dame h^^tte lange vor Weinen nicht antlvorten köni»en; ne war auch wirklich sehr blaß gewesen und hatte gezittert, so daß die Tante sie kaum halte halten köuuen. Zuletzt hatte sie der L»tztcr,u leise in'S Ohr gesprochen, und nun »»»ar die laute noch mehr erschrockeu. d^p sie nicht »veniger gezitte.t. »»»»e die junge schö»»e Da»ne. die aus de»» Eisenbahnivagen gekommen war. Das Kind hatte anch ein paar Worte der jungen Dame ver» standen. Kleine Kinder pflegen scharser zu horcheu. als die Polizei. Denke Dir. Tante, hatte sie gesagt, als ich da so allein sitze, kommt aus einmal ein freinder Mensch durch taS Fenster. Allmächtiger Gott, armes Kind! halte die Tante auSgeruseu. Daraus aber schnell die Ander. tr»i»id.rt: Still, still. Tai»te. um ÄotteStvillen. - - DaS lvar All.S. w.»» das Kiud gehört halte. Gleich daraus l»'aid daS Zeichen z»»m Weiter-fahlen gegeben. Die Tante uud it»re Begleiterin »varen mit der blassen jungen Dan»e zusn»nmeu eingestiegei». und Hutten beiuahe vergesseu, von dem f'eundticheu Kinde Abschied zn »»ehmen. Währenl) sie nun einge« stiegen i»»aren, hatte die junge Dame die schtvarze Nadel mit dem Knopfe von glänzender Kohle aus il»rem Haar verloren; das Kind hatte sie auf-gehoben und ihr zureichen »vollen; in de»» Angenblicke »var aber dir Zug abgegangen, und die blasse Dame liatte ihr zugcrnsen: Behalte sie, mein Kind. — Das tvar die Erzählung deS plaudcrndcn siindeS. Diese Crzühlnng hatte eine Aljnuug iu »uir gelveckt, die ich ansangs selbst als eine »videisinnige, tolle b lachle. ab.r doch nicht loS werden lo»»nte. und die mich »n«hi u,td »itehe. zuletzt saft glspeustcrhaft packte. „Wie sah dir Herr aus, der aus dein Wagru sprang?" fragte ich das Kind. „Es war ein hübscher junger Herr." „TtAg er eiuen Bart?" „Nein, er war ganz glatt im Gesichte." Das schlag meine Ahnuug nieder; aber nur für einen Moment. Mit neuer Kraft, unwiderstehlich, kehrte sie zurück. „Wie »var er gekleidet?" „Er tru,^ eineu glü»»kn Rock." „Keinen Lt»ulb»nantel?" „Nein, keinen Mantel." ^ginnt für den Boten anch der Heeresdienst, und ivird derselbe mit aller Strenge d.S militärischen Gehorsams gefordert. Die BolkStvelir braucht lvegen ihrer M-nge eine viel größere Anzahl von llelnngS. nnd Summelplätze». Die Masse der Wehrwänner ge-stattet, i» einem Lande schon ei» so slatkeS H.er auszubieten, daß die Regiernng nicht gezwunj^en ist. n,ie h nt zu Tage, gegeu den ersten An-griff bereits in den entferntesten Ganen deS Staates die Wehrmänner ausrücken zn lnssen Dampffchiffe. Eisenbahnen und Telegraphen ermög^ lichen die rascheste Bollstreckung der Befehle. Wersen dicse Verkehrsmittel ihren Zwecken entsprechend vermehrt — werden bei einer geordneten LtaatSwirthlchast die Rüstnngen im Frieden schon beendet -- füllt diese Wirthschaft »och vor d,m tlriege die Kassen deS Staates, ohne jene der Staatsbürger zu l eren — hliben der Gebranch der Freiheit unv eine 'illgemeitt', bessere Schulbildung die Siiten veredelt nnd den blinl^e« Ge« horsam deS Soldnien zu dnu als uothivenl^ig erf.uiut'^^n. freiwilligen und freudigen oeS Weltmann s geläiitert... dann ivird der Staat nicht n»lr volle Zeughäuser besitze». eS wir) jeder Wehr»nann auch seiueu Kriegs« bedarf im eigenen Hanse bergen nnd dk»n Rufe des Baterlands noch schneller Folge leisten, als dieS in d.n erste» I thru» nach Einführnn^j der Bolkslv.iir gescheh n kan». Die BolkSlvehr hat dann ihre höchste Bollendting err.ich» — der Schutz d.s ZtanteS ist gesichert — gesichert eiue Raschheit der Hilfe, tvie diese beim gortbestehc» der jetzige» Heeees-oidnung nic gebr^icht zu werde!» vermag. Ueber eiue« todt<« KK«ig. Den Todten sott man nur VnteS nachsage» ! — so heischt lS die Sitte und sie hat in der R gel recht. ^ „Was ficht de? Lchatteu Ruh' Dich an. Die tiegeu längst iu GrabeS Hul Und ihre Thatrn sind gethan." Der Tod entreißt der gewaltthätigen Hand die Waffe, »vomit ste Schade,! arigerichtet. uud sür die Welt ist sie künftig o'.zne Bedentnng. So verschivinden Menschen auS dem bür^;krlichen Leben ui»d mit ihnm Hintritt ist auch der Groll gegeu sie v rschwuuden. Wenn aber Männer hinscheiden, die eine öffentliche Stellung eingenommen, die daS Wohl und Wehe von Tausenden lteeinflnßt haben, dann zieint eS sich, die Geschichte Uttparttiisch Reä»t sprechen zu lasseu u»»d nicht einem Sprichivorte Geltung zu l.>ss,tt. d.^S sür F^nuilien Berhältnisse vollkommen anzuerkennen ist — Wir können daher, schreibt der „Arbeitgeber", von nnserem Stand, punkte k.ineSivegS in die nnbedingten Lobspiüche einstimmen, welche fast alle Nachruse detn verstorbenen König Lndtvig I. von Baiern widmen. Für die Kunst het Kö.>ig Ludlvig viel gethan. ob aber zum Besten seines Landes, das ist eii»e andere Frage. Man kann höchstens negativ ihm Lob spenden, dah er nicht, wie andere Fürst.»», diese Millionen für uu-nützen Militärkram verschwendet, sonder» für die Kunst verlvendet. Allein iver die lvirttlschastlichen Zustände BaiernS gekannt, der »vird zugestehen, daß es viele Dinge dort gab. für die jene Millionen tveit mehr Nutze» gebracht hätten. König Ludwig war sparsum. aber uur für seine Ztvecke. nicht um dem Lande zu nützen. Es wuede an den Staatsstraßen, an der Post, an den Schulen, bei den Gerichten n. soviel gespart, daß daS Land Noth litt. Schuhtiefe Geleise auf der Straße keanzeichneten diese Sparsamkeit, so daß die Postmeister oft ans eigene Kosten noch ein Pferd mehr an« lpannten. damit der Posttvageu nicht stecken blieb. Der l^nterricht »var vernachlässigt, »vährend die Kunst blühte. Was hilft aber diese einem Volke. de»u eS ain Nothwendigsten fehlt. „Einen Hut oder eine Mütze?" „Einen großen, schwarzen, rundeu Hut." Das Alles paßte nicht. Allein je »ueniger eS paßte, desto mehr, desto kräftiger lvuchS meine Ahnung, die mir immer iveniger toll, »veniger lvidersinnig voikan». „Wo blieb der fremde Herr?" sragte ich »veiter. DaS Kind lvnßte eS nicht nnd hatte nicht tveiter aus ihu geachtet. Ich eilte darauf zu dem Bater deS KindeS. dem Wirthe. „Haben in der Nacht von vorgestern aus g'steru ztvei Dameu bei ihnen logirt?" r,dctt ich diesen an ^a " ..Wer tvaren sie?" ..Eine Madame Meier auS Hambnrg. mit einer Benvandten oder Gesellschafterin." „Ertvarteten sie hier Jemanden?" „Eine Nichte." „Der Name der Nichte?" „Ich habe ihn nicht gehöet. Sie »vollten hier aus der Eiseubahu Mit i'.tr zusaintnentreffen. um sofort iveiter »uit ihr zu fahren." „Woljiu?" „Sie tvollteu iu ein Bad." „In welches?" sragte ich beinahe fieberhaft. „Ich weiß eS nicht genau. Ich glaube, nach Badln-Baden " „Besinnen Sie sich." „Ich kann es nicht bestimmter sagen." Der Kellner uud die Stubenmagd »vurden herbeigerusen. Diese tvußten aber gleichfalls nichts Näheres, nichts Bestimmtes. Nuit hatte ich doch eineu Anhalt; ith machte mir lveuigstenS eii»cu. Die jungt Dame, die Nichte der Madaine Meier aus Hamburg, »var uoch beim Aussteigen auS dem Koupv in hohem Grade erschrocken ge« weseu; daS Kind hatte so einsach aber doch so wahr itlr Erschrecken be« eichnet. Sie hatte gesagt, daß sie allein gejessrn, daß auf einmal ein remder Mensch zu ihr durch da» Fenster geko»nmen sei; darüber hatte sie sich erschreckt, mit ihr uoch hiuterher die Taute. DaS konnte nur auf der Eisenbahn geschehen sei». — In politischer Beziehung vollends hat Kön^ Ladwig schweren Taixl verdient. Die Zeit seiner Regierunj^ von den Vreißiger Jahren an bis zum Ministerium Ab^l gehört zu den traurigsten in der baierischen Ge-schichtr. Unttrdrülknn»^ des Volkes und Gewaltthatkn allkr Art durch Beamte und selbst die Gerichte >varen an der Taj^esordnung; es war die Aeit der schlimmsten Reaktion. Nie marrn die Kerker so mit politischen Gesangknen gefüllt, als unter König Ludwig. C senmann. Bcer. Wirth. Wittmann und ivie sie alle heißen, saßen mehr als ei» Jalirzehnt im Kerker, wegen Ursachen, sür welche d.n beiden Ersten im Jahre 1848 beträchtliche Entschädigungen gegeben werden mußten In wirthschastlicher Beziehung g schlih nichts fiir das Land, als d^iß die romantische Idee einer Kanal-Verbiudung zwischen Allein nnd Donau ausgesührt wurde, weil eS ei» Wert war. das Karl der Große scho» gedacht habe» soll, aber nicht versucht. Der praktische Nutzen diese» Unternehmens ist l)eut, noch ein sehr gelius.er. Für Steckenpserde v.r-nachlässjgte man w»it Wichtigeres: Eisenbaljuen. Straßen, die Gewerbe-gtsetzgebung. die Landwirthschast. die Forsten. Die Landrichter herrschten wie Ptischa's jm Laude und hente noch spricht man von den Gewalt-thatrn derselben, als einer glücklicherweise jiberstandenen Zeit. vermischte Nachrichten. (Moderne Spartaner.) In San Franziska l»at sich iu lctzier Zeit eine Gesellschtist junger Männer gebildet, die. wie ftc sür sich selbst möglichste Krästignng des Körpers eistr.l't. so anch fiir daS weibliche Gc-schlecht, und damit für die Nachkomincn nur von »iti.m grsni'd.n Körper Heil ertvartU; die jnngen Männer habe» sich dem,;rmäß feierlichst v^ipflichte». keine junge Dam. zu heiraten, der.n Körperv'rljältuisse unter ein gewisses Maß her,abgehen. (Die Kenntniß deS ^1! et e or E i sr nS in der ältesten geschichtlichen Zeit) Professor L-^pslüS war e» längst ansg fallen, daß die egyptischeu Pyramide» aus iol.l» ,^l'tt behaueneu Steinen anfge-sithrt erscheinen, daß die Aunahine einer Verwendung vo» eiselneu Meik-zeugen beim Vane derselben k.inm abzuweisen. Weitere Nachforschun ,?» brachten .ihn schließlich zu der Annahme. daS altegyptische Wort !)u könne ..ikisen" bedeuten. LepstuS fand, daß dieser Bestandtheil schon in dem Nlimen des sechsten Königs der erst»« Dynastie auftrete, und schloß daraus, die Leknnntjchast d.r Egypter mit dem Eisen müsse in s Vierte Jahrtausend vor Cl). G. Hinansreichen. Seitdem hat der berühmte Gelehrte luehrere Stellen entdeckt, wo duS Wort da. den Zusatz sührt nv-pv, d. h. des Himmels, so d^iß den Egyptern daS Meteor-Eisen bekannt gewesen sein mnß. Lepsins folgert aus seinen Untersuchungen, der spätere bergmännische Van aus Eisenerz sei dadurch nicht anSg.schloss n. nnd eS babe die Beobachtung des Berliallens d.r noch glitlieuden Maj'se des Metor Eisens die Egypt r von selbst aus das Schnielzen und Znbtr iteu des Eisens gesührt. (Aufnahme eines Prozesses ans dem vorigen Jahrhundert.) Die Sache deS LesnrqueS. ivellier Ende vougen Jihrhunderts wegen Theilnahine an der Ermordnng eineS Kondnkt.urs des Lyoners Postwagens unschuldigerweise zuin Tode Vernrtheilt nnd hingerichtet worden, kommt nächstens wieder vor den Pariser Kassatiousljos. Seine Nachkommen — es lebt noch eine seiner Töchter — haben sich j.it Mehr als 7V Jahren bemüht, seine Schnlvloserklärung zu erlangen. Alte Versuche scheiterten aber vor der Achtung, welche die französischen Gerichte Ich eilte zum Bahnhofe, und ließ die Beamten um mich versam-meln. die am vorgesttigen Tas.e deu Morgenzug von R. nach K be,gleitet hatten; zum Glück waren sie fast sänimtlich da. Ansuigs wußte Keiner etwas; aber aus einmal kam Einem von ihnen eine Eriunernng. Eö war dersellie. der aus d,r Fahrt den Waggon beansstchtigt hatte, in welchem Hertel ivar. „Wie bin ich gedankenlos gelv.sen!" rief der Mann, nnd er erzählte NU«: In R. hatte ein MaiUl eine sehr junge, blasse, leidend anSseljende Dame ans den Bahnhof geführt und für ße ein Koupv erster Klasse gesucht. Der Beamte hatle ihm eins anweisen wollen, in tvelchem schon ein paar Herren saßen. Der Herr hatle aber nm ein Konps gebeten, ivoriu die junge Dame entweder allein oder in Damengesellschaft jci. Ein Konpv erster Klasse, worin Damen suhreu. war nicht da. Der gefällige Beamte. — wahrscheinlich, er sagte es nicht, durch eiu Trinkgeld iltfälil.^ gemacht -- hatte der jungen Dame ein Koupe für sich allein gegebc». auch ihr sotvohl. die sehr ängstlich, als dem Herrn, der sehr besorgt jiir sie gewesen, versprolhen. uulerwegS bis K.. »vo die Dame Gcsellichast erhalten werde. Niemanden zu ihr in d.,s Koupv zu lassen. Der '.!.^eamtc hatte sein Versprechen gehalten; gleichwohl besann er sich j.^t plötzlich, wie in K. ans dem Koupv der jungen Dame ein Herr gestiegen sei. Es war gerade in dem Momente g»se^then. als Heitel ihm seinen Verlust mitgeth^ilt; er hatte deshalb nichl darauf geachtet, und es war ihin deS halb auch später iu daS Gedächtni» nicht zurück.^ekommen. „Wie sah der Reisende aus?" fragte ich den Beamten. Er hatte ihn nur selir flüchtig gesel)en; die Gestalt l)atte aus ilin den Eindrnck eines elegant gekleideten Herrn gemacht, tvie sie in den Koupvs erster Klasse zu reisen pflegen. Einen grauen Staubmant^l und einen Bart hatte auch er uicht geseheu. „War das Koupe der Dame weil von deW Konpv Heitel'ö ent-sernt?^ fragte ich wieder. ^ Dem Beamten ging ein neues Licht auf."^ .»Beide KoltpeS hingen unmittelbar an einander. Der Waggon be-stand aus vler Koupvs zweiter, und eineln Koupv erster Klasse. Dieses befand sich ltinten, an dem vierten Koupi' zweiter Klasse; in dem' leptereu hatte Hertel gesessen." der ..abgeurtheilten Sache" zollen. Zuletzt ist es Jenen aber doch gelungen, die Revision der Prozeßakten durchzns'tzen. Da daS ziemlich bedeutende Bernwj^en Lesu queS bei seiner Bernrtlieilung konfiScirt ivurde. so tvird d e Staat. sallS dee jiass.it onShof die verlangte Erklärnng ausspricht, das-lelbe sammt Ziilseu herauS^ahlen u'üssen. tv.'.S eine Summe von mehreren Millionen ausmacht. (Herr H a ußmann ivahnsinni g.) Frankreich bekommt jetzt eiaeu ueuen Kaiser, und zivar in dir Person des Heirn Hanßmann. der bisher die nicht uneinträglichc Stelle des Seine Präsekten bekleidet. Aus Paris ivird nnS näinlich gemeldet: Seit einigen Tagen spricht man von dem seltsamen Benehmen deS Seine Präsekten.' llnter Anderem wird auch berichtet, daß er einem Beamten, her ihm ein an den Minister des Innern gelichtetes Schriftstück zur Unterschrift vort,elegt. die Bemerkung machte: „Wozu denn deiS. in vierzetin Tagen werde ich ja so selbst Kaiser sein." Wenn stch dies bestätigen sollte, so müße man gestelien. daß der Wahnsinn ein wnrdi.;er Schluß der ivahniiunigen Vcrschwenvuug sein würde, welche Haußmann bei der Berschönernn.; und Vergrößerung der Stadt Paris getrieben hat. (M o S k o iv i t i sch e P o l i z e i b e a m t e) müssen bekanntlich jetzt in Polen iiegrüpt iverden. nnd wer von einem solchen angesprochen wird, ist veipflichtet. lni Vermeidung von Geld oder Gefängnißstrasek» die Kopf-l-^edeckung in der Hand zu l^alteu. In Kntno wohnt der israelitische Kansiu inn H. . . . in dessen Laden tritt der dortige Bürgerineister. ein ehemaliger Zu derselben Zeit kommen die beiden l3 nnd 15 Jahre ultea Söline des H. . . . auS der Schule, treten in den Laden, um durchzugehen, und glüßeu. indem ste die Mütze lüsten, den gestrengen Herrn Büigermeister. Da diesellieu aber nicht mit der Mütze iu der Hand durch den Laden gingen, ließ der Herr Bürt^ermeister die beiden Knaben verllasten. Der Baker dersclbcn war verreist nnd kain erst Nachmitlatis nach H.nse. lhat indeß vorläufig noch nichts zur Entlassuug seiner Kinder, weil er nicht annehmen konnte, daß man Kinder in dem oben angegebenen Alt r crnstlich b.strafen wuide. Als eS aber Abends 8 Uhr wnrde, ging er zu dem Bürgermeister und bat nm die Entlassung seiner Kinde«-; der-seltie schli'g indeß k^ie Bitte rund ab. In seiner Herzensangst lvandte stch H. . . . schtisllich an den Kriegs Kreischef »nit dein Bemerken, daß er sich. itN^all er nicht Recht erhalte, höheren OrtS beschweren müsse. Darauf erhielt H. . . . Vom .^lueg^^ Kiei^^ches solgendes Dekret: „Daß Du Deine Kinder schlecht erzi.l,st. ist nicht d ren. sondern Deine Schuld; die Kinder sollen d mnach nnr l'rei Tage. Du. H. . . . aber acht Tage Gesängniß «rlt.llten. nachher stellt eS Dir seci. Dich lwhereu Orts zu beschiveren." Dieses Dekret wnrde wöitlich ausgeführt. (Georg Klapk a) war am 16. d. M. in Arad und besuchte vor Allem die Richtstälte der 13 Märtyrer. Der BicepräseS des Arader HonvedvereineS empfin., il,n daselbst und erwiderte der General auf seine Ansprache; Cr werde, so.vie er bisher Wohl nnd Glück des Vaterlandes immer vor Auge» gel»abt. auch iu Zukunft - er gelobe eS an diesem heilil^en Orte — Alles, sein Lebe» zn opfern bereit fein, tvo eS unser Aller Glück erheische. )n die Stadt zurückgekehrt, tvürde er von der Volks-m.uge stürmisch bearüstt. nnd als er in d.n Gasthof abstieg, verlangte das Volk mit lalU^m Ruseu. i!,n zu sel)en. Der General trat auf den Balkon und sprach seinen innigste» Dank auS sür die ihm bezeugte Sympathie nlld Gastsreundschas!. Er freue sich, zu sehen, daß die Stadt Arad noch mit derselbeu Liebe anl Baterlande hänge, die sie im Jahre 1848 bis zur Ansopsernng bewiesen. Um 8 Uhr Abenk'S tvnrde ihm ein großartiger Fackelzug gebracht. l „)st der Waggon hierf" „Die ganze Wageureihe ist in R." Aus der Stelle l^'ar mein Vorsatz gefaßt. Ich kehrte nicht nach Haule zurück, sondern fuhr znnächst mit dem ersten Zuge nach R. Hertel und der Balinbeamte mnßten mich begleiten. In R. führte der Beamte mich zn dem Wag^^on, in welchem Hertel gefahren war. und dieser erfanute ihn auch gleich niieder. In dem vierten Konpv ziveiter Klasse hatte Hertel gescss.n; uninittelliar dahinter b sand sich das Konpo erster Klasse, in ivelchcm die junge Dame gewese« ivar. Ich besichtigte sie gtnan Die Thüren luider waren füns Fuß von einander entfernt, und konnten auch von innen geöffnet werden, natnentlich die des Hertel'schen Konpes. Zur Noth war in diesein das Fenster so groß, daß e'N schlanker Mensch, ohne die Thür zu öffnen, lnndnrchsteigen konnte. War er idranßen. so konnte er an dem Räude dcS Fensters, tvie an dem festen Griff der Tliür stch schwebend lwlteu; er brauchte nicht einmal srei zn schweben, eine mcssini^cne Onerstange unten an dem Wagen gab anch seinen Füßen einigen, wenn gleich geringen Halt. Hielt er sich einmal so. lo konnte er. halb kletternd, halt, stch schivingend, den Griff nnd den Rand der Ttjür deS Konp^'A der Dame erreichen. Er hatte hier nicht nur cinen ähnlichen Halt, wie an dem Konpv. daS er verlassen, sondern anch. da er am Ende deS Waggons loar. den Bortheil. daß er an dem mit Stangen Versehenen Rande desselben sich festhalten konnte. Er konnte d.inn von anßen dic Tljür deS Koupvs öffnen, zur Noth auch hier ivieder durch das Feilster steigen. daS. wie d^r Beamte sich erinnerte, bei dem »varmen Wetter offen gelassen war. Ich ließ einen gewandten Arbeitsburschen dcS Bahnhofes herbeikom-mcn Er ninsttc daS Manoeuvre versnchcu. auS dem Heitelschen Koupv in daS der Dame zu steigen, ohne die Erde zn berühren. Ich ließ AllcS in deu Stand setzen, wie eS ans der Reise gewesen ivar. uud der Bursche löste auch wiiklich die Ausgabe. Cr stieg durch die Fenster der beiden Koupvs auS nnd ein. ohne daß die Thürcn geöffnet waren; ^r koiinte auch in s-iuer Lage beide Tlzüren öffnen. Ich ließ ihn das Ma« noeuvre tviederholen. während der Wagen aus den Schienen in Betvegung t^esetzt wurde. Freilich wurde er nur langsam geschoben und alle Voik-sichtsmaßregeln gegen ein llnglück getroffen. (Foils. solgt.) ' Mariurger verichte. (Zu Tode geprügelt.) Der GrundbMer Franz Pessck iv OberGoritzen bei Kranichsfeld wurde am l8 d.M. gkwarnt. man werde in der Nacht bei ihm cinbrkchtn. Dtr ,^niass.' Andrcas Pivetz »vurde als Wächter btstkllt. Am nächst-n Morgtu knlt>tckte Pessek. dtß die Feuer-Mauel durchlirochkN und dn Dl»bsttil»l »Uj^fachttt der Wache vollbracht worden; drr Wä'l^ter schlief nebcn drm Th.uorlc seinen Rausch aus. Ver muthlich halte man den Wächter im Li^rdacht; er »vurd, zum Gcmeinde amt ktsührt und vou di.sem zwti BurjchtN ilbcrstebcn. um gedunden nach Marburg geliefert zu werden. Unterwegs wnrde PiveK von seinen S^etilei lern mit einrm vier Fuß langt» örlrnslammchtn fortwährend gcprügeli und erst um 11 Uhr Nnchts d'M Gtsänguißivarter in der Allerheilijjttt' Gasse haldtodt übergeben: bei dem Brunnen vorm Gefängnisse hatte e» die letzten Streiche empfangen. Piveh ist am 20. April in Folge dikser Mißhandlung gestorben. (Andrea» Piveß vou Ob e r. G ori Ken). der, wie oben gemeldet, von feintn Begleitern zu Tode geplUz^elt worden, war ein gerichts betaunter Gauucr. Obgleich crsi 34 Jahre alt. hatte er tve^jen verschiedener Diebstähle bereits ueuu Juhre im Gesängnls; zugebracht. auS dem er am Z3. vorigen Monats zum letzt»» Male entlasscn wordkn. Andreas Ptvkp war es auch, der vor einem Jalire in Gcscllsch'ift mehrerer Gcnossen zwel FlSße in Melltng befliegrn. d.,mit nach Wt,rasdin gefahren und selbe dort vertauft. (Georg Fraß iu T s ch e r m l e n sch c t bei Wurmberg). der am v. April von einem Rebenari»eiter mit nner Weingarthane ge» schlage« worden, ist am 19. seiner Wunde erlegen. Die grrichtliche Leichen-schau wurde am Dienstag vorgenommen. Dir Thäter ist verhastet. (Eine vom sanften Geschlecht.) Am 20. d.M. Bormittag um 10 Uhr stürzte die Gruudbksitzerin Maria P. von Ät Martin bei Wurmberg während deS linterricht's in das dortige Schnlhtws und riß die achtjährige Tochter des Grundbesitzers Dirorschat in Obkr-Täubling aus der Bant heraus, warf sie zu Boden und mißhandelte die Kliiut so arg. daß dieselbe an beiden Oliren blutend und mit w«nd>,tschlagclum Kopfe nach Hause ging. Wie furicnl»aft Mari.i P anfgctret n. liew ist die Schcn des jungen öehrgeljilsen. der ,S nicht wagte, sich iu'S Mittel zu llgen. Ein jtindcrftreit gat» Anlaß zu dieser schmählichen That. (Zu Tode gesoffen.) Borgestern kam ein Fechtbruder au» Murelt zu dem Grundbesitz»r Iosepl» Walch iu Strichowetz. Psarre St. Egydi. und wurde mit Brod und Wein betdeilt. Walch bk^wb sich in den Weittgarlrn und li,ß den Fitu,d,n im Hanse; «>ls er dahin zuriick' kthile. s^^ud ,r dkuselbeu einige hundert Schritte vom Hanse entsernl aus d.r Wilje liegen, todt. mit schwarzbraunem Gesicht, "l^es Grund eiguers Tö^terleiu erzählte: Der Fremde sei in den üeller gtgtii^gen. habe dort Wein und Schnaps gelrnuten und sich aus den Raj.n liingsstrecti. um zu schlafen. Ein Schlagsluß machte slinrm bewegten L^ben ein sriihes Ende. tketzte Pvft. Der Klnb der Linken hat dte Ziiiauzvorlagen der 9kegierung »orbehaltltch der AbA«der«Nst einzelner Gesetzentwlirfe als eme an-«e>!»«dnre «rnndlaac zur Ordnung des ÄtaatshanshalteS erklärt. Dte krsatische «h»rdn««g hat Deak «nd den Klub der Stechte« besncht «nd hat fich der beiverfetttge Verkehr zn einem sehr herz» liehe» aeftaltet. I»yns»n'4 Bernrtheilnng erscheint «ach den Aussagen der Aeuge« ««»ermeidlich. deu Herren : Joseph Lanealari — Obmann Ltelldertreter >^«nd: Varon Rast. Schriftführer der landwirthschaftlichen Filiale nnterzeichnete Richtig« fteltung des Berichtes über die Sitzung derselben vom 8. d. M. ^Herr Franz Prrto schreibt in dieser Mittheilung: „Gedachte Erklärung war schon am 16. April N.ichmittag 3 Uhr der Redaktion der „Marburger Z'itnng" zur Aufnahme übergeben worden, erschien am folgenden Tage anzieblich tvegen beschränkten Raumes uicht und wurde endlich am 18. d. M. durch Herrn Oberlientenant Brandslätter im zerissenen Zustande dem Herrn Borstand Stellvertreter der landlvirlhschajtlichen Filiale p,r-sönlich zurüctgksteUt." Dle Sache verl^alt sich jedoch anders. Am 16. April Rachmittag 3 Uhr kam Herr Dr. Mulle in meine Schrlibstube und fragte, ob ich die Richtigstellung aufnehme. Here Anton Hoinigg. Inhaber des Mar. i»urger Dienftmauninftitutes war zugeg?n. Einige Minuten vor Herrn Dr. Mulle hatte ein Setzer die Mtldung gebracht, daß er nur noch neun Zeilen brauche, und diesen Raum bestimiute ich für die letzte Post. Ich sagte daher dem Herrn Dr. Mulle unter Anführnng des Grundes, daß die Aufnahme für die nächste Rutnmer unmöglich sei, erklärte ihm aber noch in Gegenlvart des Hkrrn Hoinigg. daß das Eingesandt im Sonntagsblatt erscheinen »verde. Herr Dr Mnlle sagte, er wer!)e den «rtitel. der nur vom Herrn Joseph Bancalaü als Obmann-Stellvertreter der landtvitthschastlichen Filiale gefertigt war. auch noch vom H^rrn Baron Rast niilerschreiben lassen und brachte das Eingesandt in einer Biertklstunde wieder zurück. Die Richtigstellung war str die Sonntags-Nummer schon gefetzt und abgezogkn, war sogar schon das erste Mal korrigilt. als Herr Zanschitz einen Zettel Vortvies. aus dem f.eschlitbtn stand: „Bitte, den von mir unterzeichneten Artikel ja wegznIMn^ 18/4 68. Bancalari." Die Veröffentlichung unterblieb. Urber die Art. wie das Manuskript dem Herrn Bürgermeister zurückgestellt word.n. möge der Ansang eines Schr>«m Landk auf^e»l>mm«n. Rährr» Auskunft crihri!« Hcrr Z. Kaiser an, (ZSS Hausverkauf. In der Magdalena-Borftadt ist ein ganz neues, ein Stock hoheS HauS mit Garten um l2.000 ft. aus freier Hand zu verkaufen. Das» selbe »virft 8^^ reinen Ertrag ab. Auskunft ertheilt die Kanzlei des t. t. Notars Dr. Franz Nadep iu Marburg. ^229 Ei» Lehrjunge oder PraMkant wird aiifgciiolnmt» bei G »stav Pircha ». (zzi IßM»', Vrschllchli- Arilch- K»»kt» ertheilt mündlich m»d briesiick Rath, wie seit 22 Ialjreu täglich von 12—4 Uhr 8p««lalar»e De W GvNma««, Wien, Tuchlauben Nr. 18. ^150 K II»»»»»»»»»»»»» V Kchti-CrsMiiß bei Anmn. und »»iele dedentende Vortheile bietet den ?. r. Inserenten das im Jahre l8S8 gegrilndete und vom hohen k. t. Etaotsministeeium konzess. erste österr. ^«»«nevn'lluevsu llv8 ^.Vppvllli in Vivii Wollzeile Nr. » 178 in wechselseitiger Berbindnng mit den größten VeHaften dieser Art in ?aris, I'lorenzi, Lerün, I^vivsiix, I'ittnicturt a. Hamburg u. Krvmvn. 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