prlinumcralions - Preisc: Fiir Laibach Ganzjahrig . . . « fl. — lr. Haldjahrig . . . 3 „ — „ Bierteljahrig. . . x „ 50 „ Monallich . . . — „50 „ Mit der Post: Ganzjahrig . . . 9 fl. — It. Halbjiihrig . . . 4 „ 50 „ Bierteljahrig. . . 2 „ 25 „ Sik Zustellung ins HauS viertel- jahrig 25 kr., mcnatli* 9 kr. Einzelne Nummern 5 It. Laidacher Tagblatl. Anonime Mittheilungen wcrden nicht beriicksichtigt; Mamiskripte nicht zuriickgcsendet. R r b n It I i o it: Bahndosgasse Nr. 132 Ckpedition und Insera c Bureau: Kongretzplatz Nr 81 (Duchha von I. v. Kleinmayr & F.Bam Inscrtionsprcisc: liir die einspaltige Petit zeile 3 kr bei zweimaliger Einschaltung u 5kr. dreimal L 7 kr. InsertionSstemvel jedeSmal 30 kr. Bei grotzeren Inseraten unb Ssterer Einschaltung entsprechender vtabatt. Nr. 62. Atittwoch, 17. Marz. — Morgen: Eduard. 1869. Eine sudslavische Universitat — ? Wicn, 13. Miirz. Die Anwcscnhcit deS Monarchcn in Agram ist also and) da;n beniitzt wordcn, um ben lang-gehegtcn stillen Wunsch nach bcitt Bcsitzc eiuer vcri-tablcn Universitat vor ben Stufen bes Thrones lant roerben zn lassen. Wie nns bev Telegraf melbet, hat bet" kroatische Landtag einc Rcprasentation an ben Konig, roegen ber Errichknng einer Universitat bcschlosscn. Der Stein ist also in's Rollen gc-kommen unb mirb unaufgehalten roeiter rollen. Wohin unb nach roelchem Ziele'? — Das wollen wir naher iintcrfudjen. Oberflachlich betrachtet scheint nichts leichter, als bie Griinbung einer Universitat. Wirb bas nčthige Geld dazn zusammengeschossen, so finbet sich čin stallliches Hans mit gcvauntigen Salen, fehlt cs nicht an Biichern unb wissenschaftlichen Be-helsen, so werben schlietzlich and) bic Prosessoren unb Stnbenten nicht mangeln. Auch zweifeln wir gar nicht, bah sich in bem heiteren Agram cin gar lustigeS Lcbcn cntroidcln witrbe. Die Siibflaven haben ganz bas Zeug bazu, nicht nitr bie Vorznge, sonbern auch bie bcbcnflichen AnSwiichsc bes beutschen Burschenlebens nachjuahmen, unb an flatten Kom-merSliebern wiirbe es gar balb ber kroatischen Sprache nicht fehlcn. Ganz richtig! Dasur ist es aber mit ben Biichern unb wissenschaftlichen Bchclfen ilbel destellt. Bekanntlich ist erst unlangst bic mit Damps arbei-tenbe literarische Uebersetznngsmaschine so roeit ge-fommen, bah bie kroatischen Schulinanner jetzt sich in die Brust mersenb sagen fonneit: Gott sei Dank! bie nothigsten tfeljrbiidjer fiir bic kroatischen Gimnasien besitzen wir endlich. Nun, fiir daS Girn-nasium mag bas slavisch iibersetzte Lehrbud) zur Noth geniigcn; aber bie Universitat erhebt ganz anbere Forberungen. Hier soil hinter bem kornpenbioscn Šeitfabcn bes Professors bic Literatur stehen, bie leiber nicht wie der ©parget uber Nadjt and Dent Boben schie&t. Die Literatur cities Bolkes ist bas Probukt ber Gebanken- unb GeisteSarbcit von Iahr-hunberten. Sie latzt sich nicht im hantuimbrehen aus einen sremben Stamm iibersetzen; am roenigsten burch cine ..Reprasentation" hcrvorzaubcrn. Der Baum ber Literatur wachst laugsam unb wenn er cublich hod) gcroad)sen ist unb seine Acstc loeit in bie Lander hinans breitet, banit gibt ber Dust seiner Bluthen unb bic Siitzigkeit seiner Friichtc den rich« tigen Mahstab fiir bie Kultur cine« BolkeS. In jitoaticn ist soebcn ber Boben erst gerobct toorbcu, um ihn empfanglich zu machen fur bic erftcn zarten Keime ber nationalen Kultur. Wiirben fid) nun biefe Keime naturgemiijj eutwickeln unb fid)« vor Sturm unb Gewitter ant Stamme der beutsdjcn Nachbareiche emporranfen, so fame das Jahrhundert bald hcrausgczogen, wo die sudslavische Universitat zu Agram fiir bic Balkanhalbinsel das roerben fiinntc, was Bologna im Mittclaltcr fur den Oecibcnt roar, was heute die meislen beutschen Hochsd)ulcn stub. Nach allc bent aber, was sich heute in Agram begibt, roo man burch einen Macht-fpriich Universttatcn in's Leben mft, too man Lehr-stuhle kreirt ohne Profesforen zu besitzen, wo man burd) mcchanischcS Uebersctzen auch ben Gcist ber Wisscnsdiast festzuhalten glaubt: heute wirb bic Agramcr Hochsd)nlc nichts fcin, roic cine Drillanstalt fiir mittelmafjige Beamte unb cin Brcnnpiinkt fiir nationnlc Agitationcn. Die Kaiserreise. Fiumc, 15. Marz. Die gcstrige Illumination ist iiber alle Befchrcibung glanzcnb ausgefallen. In ber Stabt waren bie Wappcn fammtlicher Komitate Ungarns transparent belcnchtet. DaS Theater unb ber Stabtthnrm roareu mit Flammcn iiberbeckt. Zahlreiche Transparente mit Viva l’Ungheria, Viva il Be unb Eljen Ferencz Joszef, magyarorszag Kiralya waren aufgcstcllt. Der Schwerpnnkt bed Festes aber war im Hafen. Die Riesensd)isse bes Lloyd hatteu fdmmtliche Bkaste, Segelstangen mtb Scile mit Lampions behaitgcn, welche bie Takelage mit seurigcn Um* riffen in bie Nacht jetchueten. Allc Schifsc waren iiber unb iiber mit bunten Lampious behiingt, welche bas Meer bis in bie Tiefc beleud)teteii. Bon zahlrcichcu Booten umfchwommcn, roiegte fid) einc hell erlemhtete ©aleggiante (fchwimmenbe Tribune) auf bem Meere, wo cin Orchester unb ein Chor italieitifche Gvnbellieber Horen lietzcn. Itm 8 Uhr machteit Se. Majestat eine Rundfahrt unb wurbc iiberall mit bonnevubeit ..Eljens" begriitzt. Als ber Wagen sich ber Klistc itiiherte, gab eine Panzersrcgatte bas Kanonensignal unb plotzlich ftrahlten auch bie bis bahin bunklen Kriegsschisse von zahlrcichcu bengalischen Flgmmcn. Bom „Molo" mtb belt grotzen Schisfen zischten Raketen unb Lenchtkngelu empor; in jebem Kahn ivurbcn beitgalifdje Flamnien cntjttnbet. Das Raketensener bauertc ummterbrochen cine Stnndc, baim faitb an ber Spitzc bes Molo ein grotzes Fenenverk statt. Das Wetter war heiter unb milbe, bie See unbewegt. Der Jubcl auf bem Loube unb bas frohliche Trcibcn auf ber Fluth tear herjerhebenb. Sc. Majcstcit haben fid) heute, von bent in „ Eljen" au8brcd)enben Publikum beglcitet, zu Futze zur Revne, bann zu Sagen in bie Papicrsabrik bet Hcrrcn Smith unb Mcynicr Uerfligt. Fin mc, 15. Marz, 11'/, Uhr Nad)ts. (Tr. Z.) Um Halb 6 Uhr war Hoftafcl, hierauf Theater parč. Das Publikum begriihte ben Kaiser bei seiner Fahrt ins Theater mit lebhaften Zuruscu. Bei ber Anfunft Ieuilleton. Zustiinde im Kirchenstaate. Bei bem vorletztcn iutcrnationalcn statiftifchcn Kongrcffe in Florcnz rnntztc cs roohl auffatlcn, datz diejenige Stadt JtalicnS nicht im tnindesten bertrctcn war, welche eine so bcbcutfame Rolle in der Entwickclungsgefchichtc ber Welt gcfpielt hat. Rom hat von bem Kongretz nicht bie minbeste No-tiz genommen. Ein bem Kongreh iiberreichtes in-Icreffantes Memoire 'iiber Rom unb romifche Zu-stanbe von David Silvagni aus Rom loste bics Rathfel. Der Versaffer crinncrt baran, batz Rom die Wifscnschaft von sich stvht unb jegliche Diskuf-sion haht, batz cs nirgenbs erfcheint, roo cs gilt sich zu cntfchleiern , im Gcgcnthcil a lies angstljch bcrbirgt, was Einhcimisdicn obcr gar Fremben eine Idee bavon gebcn konnte, wie es um bie Stabt unb ben Rest ihrer Staaten aussieht. Wir entnch-wcn bem Memoire fotgenbe Angaben. Der grii§te Theil bes Kirchenstaats besteht aus lenem alten Satium, welches reich ist an Gewassern, Mineralien, Batisteinen, Marmor, Eisen, Thonerde unb jcner Pozzolana, tveld)c mit Kalk ben bcsten Acrncnt liefcrt, bcit man fennt; jcncs Latium, Don bem Birgil bchauptcte, cs fci beftimmt, Jtalicn unb ber Welt Herrfchcr zu gebcn. Der Boben ist nnr roenig veranbert ; nnr frcilich, too friihcr beriihmtc Stratzeu, pradjtige Billen, Wqudbuftc unb ricsigc Moimmcnte stanben, ba haben jetzt in trostlofen Oeben Zersliirung unb bie Malaria ihr Zclt anf-gefchtagen. Das Klima unb ber Boben, nainent-lich in ber Umgcbung bet Stabt, reichen sich bie Hanb; 2—3° R. untcr Null das Exttcm ber Kiilte, 28—30° iiber Null bas Exttcm ber Watme. Man fann alfo Otangen, Zittonen, Palmen, Ka-metkn rc. im Fteien baucn; Mautbeerbaume, Oliven, Wein, Gemiifc, Gettcibc a tier Art gebeihen, ja felbst Baumroolle unb Tabak fonnten knltivitt roerben. Trotzbem ist bie (Sbene, mit Ausschluh cine« Kreises um bic Stabt unb bie Hiigel, vervbet; hochstens bant man Getreibe unb Mais. Eine Flachc von etroa 50,000 Hcktatot ist ganz vetlas-sen, unb man ist zufticbcn, roctttt bas Bich bort hintcichcnbc Nahrutig finbet, welches obbachlos, wie wilbe Thiete, bie Katnpagna burchirrt. Der Gmnb fur biefe Ziistanbe ist leicht zu erfennen: Das Ter- ritorium, welches man ben Agro romano nennt, an Fliiche iiber 205.000 Heft. grof$, befitibct sich ansschlietzlid) im Besitz religiofer Korpotationcn unb bes hohen Abels, welche nidjt felbst Ivirthschaften unb fcin Jnteresse an Bobcnverbcsicrung haben. Der Name „tobte Hand" ist hier schr bczcichncnb; sie liesitzt bctt grbitcn Theil bes Gebietcs; 81.449 Hcft. allcin gchoren bent Kapitel St. Petri, vcr-fchiebenen religibsen Korpotationcn, Kitchen, Ab-teien rc. In Rom felbst gchoren */S allet Ge-baubc ber tobten Hanb. Der Kirchcnstaat hat 692.112 Einwohner, in ber That eine spdtliche Bcvolfcmng. Die Stabt Rom hattc Dstern 1867 znsammen 215.572 Einw., bod) hat bie Bermehruitg sich lebigltd) burch Ein-wattberung vollzogen, zn ber bie Ftanzosen bas gtohte Kontingent steklen, welche in Folge bet mi« litarifchen Besatzung sich stark nieberlietzen unb grohentheils bie Jnbustrie beherrfchen. Die Jnbustrie hat in einem halbcn Jahthun-bert beinahc fetnc Fortfchrittc gemacht. 1813 gab es in Rom 37 Wollcnwcbereien, angenblicklich gibt es berett 39; bie cinheimifchen Webetciartikek find aber ttotz ber Schtitzzollc nicht gefucht. Darselbe latzt sich von ber Baumroollenweberei sagen. Die im Theater wurde der Monarch stiirmisch bcgrllht und die Volkshimne abgcsnngcn, worans abermalige Evviva und Eljen ertonten; ebenso bei der Abfahrt. Wegen Gutzregens unterblieb der grohartig vorbereitete Fak-kelzug. Den Tag Uber wurde der Kaiser bei jedes-maligem Erscheinen lebhast begriitzt. Morgen fruh 7 Uhr begibt sich Se. Majestat auf die Eskadre und fahrt nach Portor6, Buccari und Zengg. Die Lloyd-dampfer „Amerika," »Austria" und „Saturuo" beglei-ten den Kaiser mil 700 hiesigen Eingeladenen. Osman Pascha mit Gefolge ist angekommen und war bei der Hoftafel. Bischof Soic wurde znm geheimen Rath, Baronin Hellenbach zur Sternkrenzordensdame er-nannt. Am 17. Morgens sollten Se. Majestat in Pola eintreffen.___________________________________ Reichsraths-Berhandlungen. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 15. Marz. Bei Beginn der Sitzung wird in den Steuer-resorm-Ausschuh an die Stelle des ausgeschiedeneu Mitgliedes v. Bachofen Abg. Dr. Daubek gewahlt und der Eisenbahngesetzentwnrf bent volkswirthschaft-lichen Ausschusse zugewieseu. Sodanu erfolgt die De-batte Lber das Landwehrgesetz. Nach Berlesuug des Berichtes uimmt Abg. Rech-baner als Berichterstatter der Minoritat das Wort, indem er daran erinnert, das; er bei der Wehrgesetz-berathung gegen das Gesetz gestimmt Habe. Bon die-sem Standpnnkte jedoch abgesehen, tonne er der An-sicht nicht beistimmen, nach welcher die i'aubiuehv als nichts anderes als ein integrirender Bestandtheil des stehenden Heeres anzuseheu ist. Redner behalt sich studie Spezialdebatte abandernde Antrage vor. Abg. Skene glanbt, bah die Durchfiihrung des Landwchrgesetzcs, welches ties in die Sitten und Ge-brauche des Bolkes einschneide, nicht moglich sei. Die Arbeitskraste, welche dem ohnehin durch den Stener-druck hartbedrcingten Reiche entzogen wurden, selen nicht entbehrlich. Auch politische Gruude bestimmten ihn, gegen das Gesetz zu stimmen. Denn das uuga-rische Landwehrgesetz sei eine Dekoration, hinter welcher die Personalunion oder auch die Auflbsuug der osterreichischen Monarchie vorbereitet werde; es trage alle Merkmale einer nationalen Armee an sich. Ueberdies sei im § 22 des Landwehrgesetzes nichts anderes als die Bestimmnng euthalten, dah Zisleithanien sich verpflichte, durch 10 Jahre 70 Pro-zent zu den Kosten eines Heeres zu bezahlen, welches eine uatiouale Armee sei. Redner stellt zum Schlusse den Antrag: „Das hohe Haus wolle beschliehen, es sei uber den Entwurs eines Landwehrgesetzes zur Tages-orduuug uberzugeheu. (Wird von der auhersteu Linken unterstntzt.) Abg. Baron Wachter vertheidigt das Gesetz gegen die Angrisse des Borredners. Seidenweberei macht qualilaliv Fortschritte, dient aber lediglich der Kirche; man webl seibene Striiuipse fur die Pralaten, Franzen fur die Karbinalskarosscn unb was sons! bem Luxus ber kirchlichen Wurben-trager dient; eine Zunahme ber Anstalten seit 1826 hat nicht slattgesunden, 47 existirten bawals unb jetzt. Die Hanbschuhfabriken haben sich seit 1816 urn 8 verminbcrt. Wie in ben angcgebencn Fallen so ist beinahe liberate ber Stanb ber Inbustrie derselbe gcblicbcn. In einem Lanbe wie ber Kir-chenstaat muh sich bie Inbustrie auf bie Lanbwirth-schaft basiren; baute bas Land Gctmbe, Del, Reis, Baumwolle rc., so wnrben Hanbel unb Industrie btiihcn; kultivirte es Seiben- unb Schafzucht, so drauchte es Rohseibe, Wolle unb Fleisch nicht vom Ausland zu deziehen. Aber wie bie Inbustrie, so bleibt auch bie Lanbwirthschaft, als ©flavin ber Kirche. ftationar. Auf btefc Weife ist bettn ber romische Export fehr unbebeutenb, der Import auf alien Gebictcn fehr betrachtlich; ber ersterc bejiffert sich mit 9 Millionen Fr. an Werth, toahrenb der letztere 38 Mill. Fr. betragt. Der einzige Export von Wichtigkeit betrifft ©egenstanbe ber schvnen Kiinste, die von ber Geistlichkeit protkgirt werden, weil sie zur Verschiinerung ber Kirchen bienen. Abg. Baron Weichs konstatirt, dah von Seite der Regierung in der Wehrgesetzdebatte das Miliz-! system als ihr Ideal hingestellt wurde. I Jhm erscheine Lberhanpt der Vorgang der Regie-, rung in dieser Angelegenheit hochst eigenthumlich, denn 1 sie versnche das Landwehrgesetz, wie sruher das gauze Wehrgesetz, im Hanse „durchzupeitschen" und irbe eine Pression auf das Haus aus. Abg. Gras Adam Potočki (Brnder des Ministers) stellt die Forderung der Eiutheilung der Land-! wehr-Distrikte nach Landern oder Landergrnppen auf. Die Zentralisirung der Armee Habe stir Oesterreich nie giinstige Chancen gehabt, wahrenb der nationale Cha-rakter berfclbeit dem Reiche Schntz- und Sicherheit ge-wahren werde. Redner erklart zum Schlusse im Namen der galizischen Abgeordneten, dah dieselben nur dann ftir das Gesetz stimmen werden, wenn die Paragrafe des Majoritatsaittrages verworfen werden, durch welche dem Landwehrgesetz jede moralische Bedeutung genom-men wird. I Abgeordneter Baron Tinti spricht in langerer Rede stir das Gesetz nach dem Majoritatsantrage, inbeut er daraus hinweist, dah man von der Armee den nationalen Haber sernhalten miisse, beint bet Aus-bruch eines Krieges wtirdc eine nationale Armee soviet wie ,,1’inis Austriae11 bebeuteit. (Bravo im Zentrum.) Abgeorbneter S ch i n d l e r entgegitet auf bie Aus-fuhrungeit des Grasen Potocki. Er gtaube nicht, dah die Eintheilung der Laudwehr nach Distrikten bent Reiche nlttzen werbe; bentt was nicht von ber Reichs-ibce beroegt werde, sei fur die Erhaltuug des Reiches ohne Gewahr. In der Arntee ntiisie das nationale Gesnhl vor dem Gesuhle deS osterreichischen Charakters zurucktreten, das hoch voranstehen miisse, jetzt und in der Zukunst. (Lebhafter Beisall.) Er erblicke in dem Borschieben des Biilizsistems nichts anderes als die Durchsnhruug des Foderalismns in der Arntee. Der osterreichische Adler, schlieht Redner, Habe noch nicht belt tetzten Trumps den yiationaUtateit gegeititber aus-gespielt, er werde siegen wie in den frtiherat Tagen. Abgeordneter Dr. Ryger erklart sich stir den Majoritatsentwurf. Abgeordneter Grocholski bemerkt, dah es sich hier nicht urn das Wehrgesetz, sondern um das Land-wehrgesetz haitble. Es sprecheit noch gegen den Majoritatsantrag Dr. v. Figuly und Toman. Letzterer meint: Auch ich will konstatiren, dah, wie immer wir stimmen rnbgen, ein gleicher Grad von echtent osterreichischen Patriotismns uus begeistert, wie die aitbcrc Seite des Hauses. Uns liegt an der Erhaltuug Oesterreichs so uiel als irgeud eiuem anberett Stamme, weil wir nnsere eigrne Exi-stenz bebroht suhlen, wenn Oesterreich zu Grnnbe gittge, unb heute noch sinb die slavischen Bblker der Erkenutnih: Wenn es tein Oesterreich gebe, so miihte Doch ist auch fur biefen Zweig bie Thalfache charakteristisch, bah Rout, bie alma mater ber schoneu Kunste, aus ber letztcn Pariser AuSstellnng feineit einzigeu grohcn Preiti erlangt hot. — Wie mit ber Inbustrie unb bem Hanbel, so steht es auch mit ben Justituten, welche beiben bienen : von ber romischeu Bank faun man nicht sprechen, sie be-fittbet sich so zu sagcn im Zustanbe ber Liquidation, unb bie Regierung hat ihren Billcten ZwangS-knrS gewcihren miiffen. Bcrsichcrungsgesetlschaften sinb begtunbet worbett, verlieren aber fortwahrenb ihr Terrain an auslanbifche Gefellfchaften. Die rijmifchen iSisenbahngefeUfchasten sinb bem Banke-rott uahe, Kapital ist nirgenbs anszutreiben. So sieht es ans in einem Lanbe, welches bas reichstc ber Welt fein fonntc, was sich in einen Garten verwanbeln liehe, ba in bessen Grunb unb Boben die reichsten Hilsskrafte schtummern, bessen Hasen mit Fahrzeugen bis ins Junere ber Stabt bebeckt fein konnte. Rom felbst witrbe faftifch seine Bevolkerung verhungern lassen, famen nicht jebes Jahr unzahlige Frembe bahin, um bie prachtvollen 9iuincn zu besnchen, bie Kunstfchatze einer mhm-reichen Bcrgangenhcit zn sehen unb sich ben Scgen bes Papstes zu holett, ben er alleu ertheilt, nur nicht feinem cigenen Lanbe. (Forts, fotgt.) eines gefchaffen werden. Das sei Jhnen, meine Herren, mit aller Entschiedenheit gesagt. Die Untermischnng aller nationalen Elemente im Heere hat nnsere Nie-derlage herbeigefiihrt, unb nach Magenta unb Solserino hat matt folches wohl erkannt. Nicht blos nnter den denkschen Fahnen ist Oesterreich siegreich gewesen. Be-friedigen Sie, schlieht Redner, scimmtliche osterreichischen Volker und dann werden Sie vor der Landwehr keine Furcht haben. Hierans ergreift ber LandesvertheidiguugSminister Graf T a a f f e das Wort und betonte, dah das Prinzip, ob die Landwehr einzufiihrcit sei, nicht mehr in Be-tracht fontmen fbnne, da biese Frage schon burch das Wehrgesetz erledigt ware. Die Regierung Habe bereits Vor langerer Zeit bie Motive gekennzeichnet, welche sie bent Entwnrse zu Gruude gelegt, unb bent cut-sprechenb sei bisher ihr Verhalten gewesen. Sie Habe ferner wohl das Bkilizsistem als ihr Ideal hingestellt, aber nur als ein Ideal, bas eben nicht zn erreichen ware. Er sprache sich gegen ben Antrag Skene's unb fur den Majoritatsantrag aus. Nachbent noch bie beiben Berichterstatter ihre Antrage vertheibigt, wird dcr Antrag Skene's abgelehut und hierans bie Sitzung geschlossen. Nachste Sitzung Dienstag. Werbuug piipstlicher Kanoniere. Der in Strahbnrg erscheinenbe klerikale „Bolks-freuttb" laht eine sehr ergreisenbe Anfforderniig an bie Elsasscr Bevolkerung crgchtn, bainit biese bie entsprechenbe Slnzahl von Bedicuungsmannschast fur die papstlichen ftanoncn stelle. Der Heilige Bater hat namlich, wie ber „Bolksfrennb" auseinanber-setzt, aus ben westlichcn unb mittleren Departments von Frankreich Kanonen gcnug etchaltcn, allcin keine Kanoniere, weil bie bortige glanbcnsstarfe Jugcnb es vorzieht, nnter bic papstlichcn Zuaven zu gchcn, auch auhcrbcm burchschnittlich nicht bic erforbcrtichc KSrperlange stir ben Artilleriebienst besitzt. „Liebe Kinder ans 6cm Elfatz unb Lothringen," (autet d'rnnt bie fehr bcn'cglichc Slnfprochc bed „VolkS-sreunb", „wollt ihr cuch biese Gelegenheit entgehcn lassen, ohne a itch zu bem hochherzigen Geschenke curer Bruber aus ber Bretagne unb aus Poitou beizutrugen ? Sollte es nnter Euch nicht einigc gute Artilleristen fiir bie von enrcn sranzosischcn Bru-bern gefchenften Kanonen gebcn ? . . . . Licbe Lefcr, Pricftcr wie Laien, madit euch boch ans Wcrk unb werdet bie Werbcr Gottes fiir jene Helbcnlegion, welche fiir bie Freiheit unscres gemeinfamen BaterS unb ber gefammten Kirche kampft! . . . ." In den jpanischen Kortes gab cs am 8. b. M. eine fcharfe Debatte, an ber sich auch Mitgliebcr ber proviforifchen Regierung betheiligten. Bizeabmiral Topete sagte babci unver-hohten, wenn er bie Wahl habc zwischcu Mout-peusier unb ber Republik, so sci er fiir ben erfteren. Figueras wars bie Fragc auf, ob Serrano cS nicht fiir moglich halte, bah bie Kortes burch freie Wahl Isabella von Bourbon aus ben Thron beriefen ? Emilio Sostelar, ber Fiihrer ber Repu-blifancr, tabelte eS, dah Serrano immer mit dem gotbenen Blieh in bic Berfanunlnng fomme, biesem Orben, ben Karl V. von Habsburg trug, als er bie fpanifchen Freiheiten vernichtete, unb Filipp II. von Habsburg, als er bie Freibenker verbrennen lich. Serrano sagte: „Nur ein Wort in Bezug auf die Frage bes Herrn Figueras, ob Isabella von Bourbon auf ben Thron Spanieus gewahlt werben tonne: Meine Herren Dcputirtcn, ich vcr-roeigere Jhnen bas Rccht, einen ©elbstmorb zu be-gehen." Das ist flug unb liberal gcfprochctt. Die Berufung Isabella's wcirc in ber That ein Selbst-mord. Die gestrige Sitzung scheint nicht minder inter-effant und erregt gewesen zn fein. Der Minister des Jnnern wars einigen Dcputirtcn die Theilnahme an ber letzten grohen Manifestation zn Gunstcn ber Abschaffung ber Konskription vor, gegen welche die Regierung sich straubt, und bei welcher Gele-gcnheit genannte Abgcordnete offen Rebellion pre-digten. Topete fragt die Minoritiit, ob sie die An-griffe auf die nativnale Souveranetat billige. Nach lebhafter Debatte erklaren endlich die Republikanec, die Entscheidung der Kortes anzunehmen. — Rio verlangt die Einfuhrung der Zivilehe. Ortez ant-toortet, die Regierung studire die Frage der Zivilehe. Politische Rundschau. Laibach, 17. Marz. In Regierungskreisen gibt man sich, wie es scheint, der Hoffnung hin, die Kurie werde der Schulaufsichtsverordnuug gegennber feinc allznschroffe Haltung einnehmen. Es sollen Anzeichen dafiir vor-handen fein, bah cine papstl iche Kurre n de bent Sstcrreichischen Episkopat Mahigung in dieser Frage empsehlen wird. Ein Erlah dcS Prager siirst-erzbischSflichen Konsistoriums an die Vikariate akzep-tirt die ministerielle Verordnung und ordnet an, dah im Sinnc bes § 42 dcs SchulaufsichtSgesetzcs die Wirksamkeit dcr geistlichen Schulbchorden erst ausznhorcn Habe, wenn die neuen Schulbchorden konstituirt find. Jndetz tagt die Bischofskonfercnz immcr fort. Ueber die Bcschliisse derselben verlau-tet fast gar nichts. An der TagcSordnung der lctz-ten Sitzung soll cine Dcnkschrift dcS BischofS Stroh-mayer gewescn sein, deficit Bcrnfung beantragt wurde. Die Bischose sollen wciters beschlossen haben, die Rnckkehr dcs Kaisers abzuwarten, urn in corpora Andienz zu nehmctt. Die Ersahrungen, wclchc bei einer ahnlichen Gelegeuheit bcrcits gemacht wnr-ben, lasscn nicht bcsurchten, bah wir cine Wiedcr-holung der beriichtigten Funsundzwanziger Adressc erlebcn roerden. Die jungsten W a h l r es ul ta t e ans U n-garn enlhalten cine bctrachtliche Bermchrung der Deakpartei. Die rot he Pcirtei in Rumanien soll mit dent Plane nmgehen, die Wahlen durch Anstis-tung von Unruhett nnmoglich zu machen. Das Ministerium hat die ernstesten Matzrcgcln znr Si-cherung der Ordnung ergrissen. AuS Rom wird folgcndcs gemeldet: Ein P ortug iese, der sich zu demselben Zwecke wie die Lsterreichischen Fevdalen in Rom befindet, wars sich unlangst vor dem Statthalter Christi auf die Knie nieder und bat mit flehcnder Stimme urn Ber-zeihung fur sein Vaterland, fur sein Portugal, das von einer nichtswiirdigen Fraktion regiert werde. Pins IX. sorderte diefen ofsentlichen An-klager seines Baterlandes auf, sich zu bmihigen, und fiigte hinzu: „Der Augenblick der gottlichen Barmherzigkeit fur Portugal werde bald kommcn, und die scktirerische Gesetzgebung in seneni Lande werde ein Ende nchmen. Portugal werde cbenso wie Oesterreich bald znr alien, tradi-tionellen Ordnung zu rit ck k e hr en." Fiir die Spender von Pctcrspfennigen in aller Herren Landern wird eS nicht unintereffant sein, zu erfcthren, dah die Bese ft i gun gSarbeit en auf eittigcn Hiigcln der ewigen Stadt fast vollendet Worden und fo stark find, dah sich Rom gegen einen innercn Ausstand, wie gegen garibaldische Angriffe eittigc Zeit halten kann. Man klagt jedoch sowohl uber die maffenhafte Desertion in der Armee, als uber die immer grtihmn Schwierigkeiten, Retruten aus der Schweiz, Deutschland und besonders aus Oesterreich zu erhalten. Am meisten soll noch Westfalen tiesern. Das englische Bonapartistenblatt »Morning-Post" schwatzt in der belgischen Affaire aus dcr ©chute. Nicht heisje national - okonomifche Ltcbe Frankreichs zum belgischen Nachbar ist die Ursache der erhitzten Temperatur in ben Beziehun-fien — sondern: die belgische Prch- und Asilsrei-heit! Die franzSsischc Rcgicrung ist in cine politische Sackgassc gcrathen: cntwedcr sic muh mit frecher ©time ben Kricg wollcn, odcr cine billige unblutige, moralische Nieberlage akzeptiren! Das gewvhnliche Auskunftsmittel liegt wieder auf bent griinen Diplomatentische: Ein Kongretz. Zwar de-mcntirt ein franzSsischcS Blatt, dah die franzSsischc Rcgicrung den Dkachten Mitthcilungen bezuglich der belgischen Frage gemacht Habe; allein die „Mor-ning-Post" halt ihre Meldung beziiglich der (Sin-setzung einer gemischten Kommission zur ©chlich-tung dcr bclgisch -sranziisischcn Differenzen ausrecht und fugt hinzu, dah die Basis der Berhandlung noch nicht festgesetzt ist. Der „Tcmps" konstatirt durch Ausztige aus offiziofcn prcuhtfchcn Slattern, die prcuhische Regierung gebe ein tiefes Mihtranen wegen der Haltung Frankreichs bctreff« Bclgicns knitd. Hicrin liege eine ziemlich birefte Ermuthi-gung BelgienS, nicht nachzugebcn. — Der „Etcn. dard" meldet, dcr belgische Zwischensall sei enbgit-tig aus einen beruhigetiben Wcg gebracht, obsckon noch nichtS beschlossen sci. Die von England bean* tragte Bermittlung bestatigt sich. Die ..Jndep. beige" vcrsichcrt, bah in dcr belgischen Eisenbahn-Angelegeiiheit Frankrcich sich un-bebingt einent ©chiedsrichlcrspruch untcrwcrscn werde, Als Schiedsrichter ttennt die „Patrie" den Kaiser von Ruhland. (?) In Bczug auf die Thro »kandidatur de s Herzogs von Montpenfier wird, wie fchon geftern erwahnt, aus Lissabou gemeldet, dah der Herzog tiichts thun werde, uttt den fpauifchcn Thron zu erlangcn, bah cr benfctben nur annchtnen werde, wenn cr von einer anschnlichcn Majoritat gewahlt wcrbcit wiirde, da cr nicht rootle, dah seine Wayl zum Borwandc cincs Burgcikricgcs biene, das hciht zu deutsch, dah dcr Herzog fein moglichsteS thun wcrdc, unt Kbnig von Spanicn zu wcrdeu. Zur Tagesgeschichte. — Die Ka iscrin vcrsprach in Agram, dorthin zu cincrn mehrmonatlichen Sommerausenthalt zuruckzuzukchren. — Handclsminister v. P l e n e r rcist aus Besehl dcs Kaisers nach Triest, wie der „Tr. Z." telcgrasirt wird, wegen desinitivcr Losung derHasen srage. — Die Bifchofskonserenz gestattcte bettt Brixener Bischos ein selbstandigcS Borgchen tit dcr SchulaussichtSsrage. — Die Funsthcilung der Sechziger-Lo sc ist, wie gcriichtweise vcrlautct, bcrcits bewilligt. — An den Slraheneckcn Prags war vorgestern ein Ausrus an die katholischc Bevolkeruug bchuss Ab-sendung einer Adresse an ben Papst assichirt. Der-sclbe tragt 33 Uittcrschrislen, baninter jene der Jur-stcn Karl Octtingen, Karl Schwarzenberg, Kamill Rohan, Georg Lobkowitz, dcr Grasen Ledebonr, Schonborn, Albert Nostiz, Theobor und Zdenko Thun, Ottokar Czernin, dcr Freiherren von Heimet, Zchncr u. s. w. — In Braunschweig scheint man mit ben preuhischen Militars nicht aus beftent Fuhe zu stehen, in sbesvnbere ist dcr fonintanbierenbc General v. Bccren am bcrtigeit Hose schlecht aitgeschricbeit. Bom letzteu Hosball kursirt solgeubes Geschichtchcu: Am Mittag bes Ballcs trisst General v. Becrcu einen hohent braun-schweigischeu Ossizicr. Beim Ausetnanbergchen sagt Letzterer: „A revoir, zn Hetite Abeitb," — „Wie fo?" — „Jch nteitte zum Balle, Exzelleuz!" — „Zum Balle? Ist benn Ball bei Hose?" — „Jch hade ja schvn feit vorgestern eiite Karte." — „A revoir, “ sprach dcr General, „weun auch nicht zu heute Abend." Hr. v. Beeren erhiclt feine Einlabung ttnb dieses Faktnm soll eitten Dcpcschenwechsel zwischen ihnt ttttb seiner 9iegienmg zur Folge gehabt haben. In ber Prvvinz erzahltc man sich nachher, dcr General Habe sich revanchirt. Am Abend des Balles Habe cr — Gencralmarsch schtagen lasscn. So treibt man Wcltpolitik. — Lctztes Jahr, luenige Tagc, che Fuad das Grohvcziramt iticberlegle, starb ein reicher Armcnicr in zweiselhastem Glaubcnszustanb. Die Katholikcn behanpteten, ihn kurz vor seiuem Tobe bekehrt zu haben, und die Armcnier bestandcn daraus, cr set als Schismatiker gestorben. Die retigibfen Gemcinschas-ten strcitcn sich teicht um den Bcsitz dcr Rcste eines reichcn Mamies, und man war ttahe daran, haud- greislich zu werden, wie es oft geschicht, als man sich entschloh, an die ottontanische Hohcit zu geheit, um ben Strctt zwischen Christen zu losen. „Scib ihr etterer ©ache sichersagte Fuad zu ben Ka-tholiken, „dah dieser brave Mann in etterer Religion gestorben ist ?" — „Gan; gcwih." — „Jn biefent Falle gehort eitch seine Scclc?" — — „Ja, Hohcit." — „Dann", erwiberte er, „konnt ihr wcnigstens feinen Leib ben anderen lasscn." Unb er cntschied, bah das Seichenbegattgnih ttach ar-menischem Ritus gcseiert werde, was auch geschah. Lokal- und Provinzial-Angelegmheiteu. Lokal-Chronik. — (Dcr Minister Graf Bcust unb Graf X a a f f e) werben mit bent hentigen Schncll-zuge hier burchfahren, inbetn sich beibe in bas a. h. Hoslager nach Triest begeben. — (D a u k a b r e sse.) Der provisorische Aus-schuh bes kraiuischeu Lehrervcrcins hat bent gewesenen Diozcsanschuloberaussehcr Georg S a v a s ch n i g g aus Aulas; seiner Enthebuug als Volksschulreserent bes bischoslichcn Kvusistoriums eine Dankabresse iiberreicht, worin bie Verdienstc dcs gewesenen kirchlichen Schnl-leiters, ber bekanntermahen im Vcrcine mit bent welt-tichen Schulrescrenten der Landesregicrnng, SOicaiif, bei ber Grtinbung ber vieleu nnter seiner Leitnng ins Leben gcntseitcn Schulcu manchen harten Kamps mit seittcit geistlichen Amtsbrilbern zu bcsteheit hatte unb fiir seine crsprichlichcn Bemtihungen vou den Ratio* naten mit Veruugtimpfuugen in ihrcn Slattern, ja sogar im krainischcn Lanbtagc reichtich bebacht wurde, in rlihntcnber Weise hervorgchoben werben. — (Dcr k r a i n i s che Volksschullehrer-vcrcin) halt am 31. Marz Vormittag um 9 Uhr seine fouflituirenbe Bersamntlnng im hiestgeit ©chut-gebaube. Auf ber Tagesorbuuug steheu: 1. Der Be-richt bes provisorischen AuSschusscs; 2. bic Haltung ber Lchrcr nach bein neuen Schulgcsctzc; 3. Antrage cin-zclncr Mitgticber; 4. Wahl ber Bereinsfuuktiouare. — („Gorzcr Zeitung.") In Folgc eines Zwistes mit Herrn H. Penn, bishcrigen Rebakteur der „Gorzer Zeitung," hat sich ber Hcrausgcbcr dieses Blattes, Herr Karl von Ritter, veranlaht gesehen, bas Erscheincn besselbcn zu suspeitdirett. Ob es mtiglich sein werde, bas Blatt nnter attberer Rcbaktion bem-nachst wicbcr erscheincn zu lasscn, ist noch nicht gcwih. up. (Theater.) „Die relcgirten ©tudenten," Lustspiel in 4 Akten uoit R. Beiicdix. Der Held dieses Lustspiels ist tin flotter, dabei a ber grundehrlicher Students bent sein Uebermuth zur Relegativn von dcr UniuerfitSt verhilst, worauf sich, ftatt der zahlrcichcn Berwaiidteu, die ihn int Stiche lasscn, cm vornchmeS Fraulein seiner aunimmt. Diese Liebcsgeschickte, in Berbindung mit den nebenher laufenden Liebesgeschichten zweier Freunde dcs relegirten Studenten, welche ein gleichcs Schicksal an der Univcrsitat bctruffcit, bilden das Thema dieses Lustspieles, das iit sei-nen Atotiven, Situationen und Charaktcren mcnig neucs bietet, aber trotzdein durch seine lebenswahre Chaiakteristik nnd seinen humoristischen Dialog rccht ^ erheiternd wirkt. Gespielt wurde mit sellener Frische. Die brci Titelhelden sanden in den Herren B er gm ann , 20i a th es und Parth rccht lauuige Vertreter. Da« Philisterthum wurde von den Herren Stefan, Pichon^iind Miitler ebensalls rccht wirksam veranschanlicht. Fr>. Schaumburg, cine jugcndlicke Debntantin, bcrfiigt iiber ganz reizende Mittel, die sie auch gchLrig zu verwerthcn wei§, und spiclte die prosaische Hedwig mit stauneuswerther Unbefangenheit nnd uiei Na-ttirlichkeit. Das Fraulcin ward auch wicdcrholt durch Her-vorrnfe ausgezeichnct. Die Frl. Arthur, Nagel, Mahr nnd Jessika erganzten aufs gelungeiiste das trefsliche Ensemble. Das Haus wahr nahezn ausvcrkauft uud sehr cmimirt. Aus bent Gcrichtssaale. Laibach, am 17. Marz. (Schlnhver hand lung gegen Heinrich Liker unb Fr iebrichSchabeck wegen Berbrechens ber Beruntrennng. — Sichc Nr. 57.) Geftern nach fttuftagiger Berhandlung wurde bas Vcrsahrcn beenbiget unb hcute Mittags faub bie Ber* Enbigung bes Urtheils ftatt. Das Schluhverfahreu bot uichts, was im atlge-nteinen Juteressc als mitthcilungswcrth erscheinen konnte. Die Angeklagten hielteu sich genau an ihre bereits int Lausc ber Untersuchung vorgebrachte Ber- theidiguug, inbent fie behaupteten, datz atte von ihnen cinkassirten Betrage cinch verrechnet unb an die Natio-nalbank abgefiihrt worbcn seien. Heinrich Liker gab an, das; nur er die Holzvcrkcinfe vorgenommen nnb ben Parteien die Rechnnngen ansgestellt habe, dah er jedoch roegen feiiten anbemettigett vielseitigen Geschafte, namentlich alS Sachverstandiger im Grnnbentlastnngs-verfahren, bie Borschreibnngen bem Kontrolor Schadeck nicht iinmer rechtzcitig iibergeben fonnte, wodurch Jrrun-gen entftanden seien nub ntanche Betrage auf Namen enter andent Partei vorgeschrieben mnrben, als welche in ber Folge bie Zahlnngen geleistet fatten, baher auch biefe bamt unrichtig verbucht werbcn mntzten, anch feien niauchc im Jiuckstande verbliebene Betrage, um sich vor Verantwortlichkeit zn fchii^en nub bie roeit-roenbige Nachweisung ihrer Uneinbringlichkeit zn ver-meiben, dnrch Einzahlungen anberer Parteien gebeckt worben. H. Liker gab zn, batz bie eingetretene Unorbnimg in ber Gcschciftsbchanbliing itur er verschnlbet habe, uub erfennt an, bah von F. Schabeck afle burch fel-ben cinkassirten Betrage ait bie Hauptkasse abgefiihrt mnrben. In ahnticher Weise lanteten bie Angaben Schabeck's, nur batz bieser nicht mit Bestimmtheit be-haupten zn konnen erklart, batz H. Liker alle Betrage, welche bieser allein einfaffirte, an ihit znr kas-senniatzigen Behanblnng abgefiihrt habe. Den gestrigeu, letzten VerhanblnngStag nahtnen bie Schlutzvortrage ber k. k. Staatsanwaltschaft nnb bes Bertreters bes h. Aerars als Privatbetheiligter, bamt ber Bertheibiger in Ansprnch, nub es beantragte bie k. k. Staatsanwaltschaft, ben H. Liker theils bes vollbrachten, theils bes versnchten Berbrechens ber Vernntreuung, ben F. Schabek aber bes vollbrachten VerbrechenS ber Vernntreuung, unb zwar beibe nach §§ 181 unb 182 St. G. fchulbig zn ertlaren unb erstern zur Strafe bes fchweren Setters in ber Daner von fieben, leytereu aber von fiinf Jahren zn verur-theileu, inbent fie gleichzeitig bei letzteren bie An-wenbung des antzerordentlichen Mildernngsrechtes an-entpsahl. Die Pertheidiger beantragten bie Augeklagten bes obigen Berbrechens als uichtschulbig zn ertlaren unb ber Vertheibiger bes Fr. Schabeck beantragte weiters, im Falle selber fchulbig erkaunt wiirde, seine That nur als Privatveruntreuung nach §§ 183 uud 184 St. G. zn behandeln, indent er weder als Beanite zu betrachten sei, da er blos dnrch die Nationalbank augestellt wurde, unb auch nicht ein obrigkeitticher Anftrag in Mitte lag, in Folge beffen er bei bem Berwaltungsarnte ber Staatsherrfchaft Abelsberg zu anttiren hatte. Das heute publizirte Urtheil lautete nun bahin: H. Liker unb Friebrich Schabeck seien bes Berbrechens ber Vernntreuung, unb zwar erfterer nach §§ 181 unb 182, letzterer aber nach §§ 183 unb 184 St. G. fchulbig, unb es werbe beshalb H. Liker zur Strafe bes fchweren Kerkers in ber Daner von sechs Jahren, Friebrich Schabeck aber von achtzehn Monalen, bei' beibeit verfchcirst mit einent Fasttage in jcbcm Monate, verurtheilt unb zngleich erkaunt, batz H. Liker ben Betrag per 27.541 fl. G8'/2 fr., F. Schabeck aber unter folibarifcher Haftuug mit H. Liker ben Betrag per 8998 ft. 27 fr. als Er-fatz ait bie Rentkasse ber Staatsherrfchaft Adelsberg zu bezahleu habeu. Witterung. Laibach, 17.Marz. Triibe, rcgncrifd'c Witterung antialtent), schwach bcrocgtc Lust, Wolkenzug ails Oft uud SO. Tcmpcratur: Morgens G Uhr + 6.5", Nachm. 2 Uhr + 6.5" (1868 + 4.8", 1867 + 3.2'J). Barometer: 321.16'", im steigen. Das gestrige Tagesmittel ber Sarme + 3.7", um 1.2" iiber bem Normale. Der Niederschlag biiiueu 24 Stuuden beiragt 2.42'". Bom heutigeu Tage St. Gcrtraud gilt ber Bauern-sprnch: Der ©torch komnit an, bus ist St. (Serf, Nun mntz bie Bohn auch in bie Erb'. Elefant. Hermanu, Oberiugeuieur, Wien. — Reymuub, Privat, Wien. — Niachnic, Haubelsm., Triest. — Schwarz, Bauuuternehmer, Wien. — Otzinger, Agent, Aiarburg. — Taucer, Hotclbesitzcr, Benebig. — Thomauu, Ober-kraiu. — Frau itlcinbicnft, Steiermark. Vcrstorbene. Marktbericht. Laibach, 17. Marz. Auf bent beutigen Markte ftnb er|x , om . . Bankfiliale reesfornptirt, was nur baburch moglich war, batz | '^izitat oi stattftndenben 3. Feilb., Jutras'sckic Steal., Pouiquc, BE. Trcfscu. Erlrdigiingeii: BczirfSriditerSftellc in Wippach, 1300 fl. (1500 fl.) BiS 2. April bcim Sanbesqer.^mfibium Laibach. fl. fr. Wcizcu pr. Metzcu 5 — Butter pr. Pfunb . 50 Korn „ 4 10 Eicr pr. Sliick 1 ©erste „ 2 70 Milch pr. Matz . 10 Hafer „ 2 — Ritibflcifd) pr. Pfb. 20 Halbfrncht „ 4 50 Kalbflctfd) „ 26 Hcibett „ 3 20 Schivcincfleisch „ 22 Hirse „ 2 88 Schbpscnfleifch Knfunitz „ 3 — Hahitbel pr. ©tiicf . 30 Erbapscl „ 1 60 Xaubeit „ 20 Linfctt „ 6 40 Heu pr. Centner . 1 80 Erbscn „ 6 40 Stroh „ 1 Fisolcn „ 6 40 Holz, hartes, pr. Sift. 6 50 Rindsschrnalz pr. Pfb. — 45 — rocidjes, „ Sdjweiiicfchmalz „ — 45 Wein, rother, pr. Speck, frisch, „ — 35 Siuicr .... 4 Speck, gerauchert, „ — 40 — roeifjer . . . 3 — Angekommene Freuide. Am 16. Marz. Staiit Wen. Bing, Kaufm., Wien. — Gotzlett, Privat taaSbcrg. — Trampiisch, Bcrberbetg, Lakner unb Krcfsc aubclšlt., Gottschcc. mehrerc ber Direktoren iit uneigeuuiitziger Wcisc hiebei ihrcu , persoulicheu jtrcbit cinsctztcn. Am Enbe bcS Jahrcs 1868 j vcrbliebeu im Portcscuillc ber Anstalt 136 Wechsel mit i 54.507 fl. 42 fr. Ausnahmsweisc wurbcit auch Gcldcr in laitfcitDe Rcch-iiimg genommeu, ber Empfang betrug htebei 73.900 fl., bic Riickzalilung 57.500 fl., ber itaffercft foniit 16.400 fl. Das Rcincrtragnih fiir bie Zcit font 1. Februar biS 31. Dc-zember 1868 betrdgt 1410 fl. 36 fr. Der gefannnte Kasseu-uerfehr fiir bie uamlichc Zeit bclauft sich auf 763.440 fl. 49 fr. Hierauf erstattete ber Nevisionsausschutz bahiii Bericht, batz er Rechnnngen unb Bilanz geprlift, biesclbcit in alien Tbcilen ricktig unb mit belt Biicbcnt iibereiustimmenb, letztere felbst auch voilkommen in ber Orbiutitg gefunbeu habe. Der Sekretar bractitc nun beziiglich ber Lerwenbiing bes Reingewinnes im ytanicn ber Direction ben alternativen Antrag vor, mit ber Lertheilung ber Zinsen eiitweber bis zur gSnzlichen Abwicklung ber Slngelegcuheit mit Bcriibachcr zu marten obcr aber ben ganzen Betrag ins Jahr 1869 zn iibcrtragcn. An biesc Aittrdgc reilite fid' cine sehr ausgebehnte unb aujjcrft animirtc Debatte, welche iiber bie StetUmg ber Bernbacher'schen Post iit ber Bilanz, iiber bic Bcrioenbuiig bes Reingewinnes nub ben unter bie Passiva als nnbeho-bcne Regtefoftcn eiiigestcllteu Betrag pr. 400 fl. gepflogen rourbe unb an roclcher sich bic meiftcn ber Auiuesenbcu, bie znm Theile roiebcrhoit bas Wort ergriffen , bethei-ligteit. Schlietzlich rourbe ein Antrag btS Herat Johann P 1 a it tz juu., bic 5perz. Ziiifeu ben Aftionaren sogleich uoll auszuzahlen, angenommen uub bie vou ber Dircktiou als rociterc Remuneration fiir ben Sekretar eingeftcUten 400 fl. bcroilligt. Bei ben unit uorgeuontntcueu Wahleu rourben bie aus’ gcschiebcnen Direktoren ©ant as (a jun. unb Terpin roieber, statt ber Herren SB it r g e r (ber erflSrt hatte, cine Wahl nicht ntchr aunelmteu zu roollcn) unb Mar inf chef bie Herren ©ut. M a l; e r uub Johann Plan tz jun. lieu geroahlt; als Direktor Ersatzmann rourbe Herr M. T r e nn, in ben Revisionsaiisschutz bic bisherigen Mitglieber roieber geroahlt. Der uachste ©egenftatib ber Tagesorbiiung roar bie Beschlutzfassuug iiber ben Antrag ber Dircktiou: 8 54 ber Statnten bahin abzuanbern, batz bic 4perz. Zinsen fiir bie Einlagen in ben Sicherstelluugsfonb voin 1. Janiter 1869 an at! jcbeu einzelneit Krebitinhaber gutgefchriebcn rešpekt, ansbezahlt werbcn, ber von ber Bersatiitnlung einftinunig angenommen rourbe. Die Erlebignng ber roeitern auf bie Tagesorbiiung geftctttcu ©egettstatibc rourbe roegen vorge-riidtcr Zeit (es roar 8’/, Uhr gcioorbeit) einer bemuachfi eiitzuberufcitben autzcrorbentlichen Generalversammlung vor-behalten. Theater. Ziceite ©aftuorftclluug bed Frl. Pauline Schaumburg. Heute: Die rtlcflirtcit Stndkllten. Original-Lnstspicl in 4 Aklcn vou Robciich Bcncbix. Telegramme. Wien, lti. Marz. DaS Abgeorbneteiihaus lehnte mit 81 gegen 59 Stimmcn ben Miiioritats-antrag (Eintheiliing der Landwehrdistrikte nach Kron-landcrn) ab unb nahm ben Aiisschiihantrag an, batz die Generalkominanben auch Lanbwehrkomman-ben sein sollen. Pest, 16. Marz. Bci ben hcutigen ReichS-tagswahlen rourben ueun Deakisten unb ein Mit-glied der Linken gewahlt. Telcgraphifcher Wechftlkours vom 17. Marz. 5pcrz. Rente Lsterr. Papier 62.75. — 5perz. Rente bflerr. ©iiber 70.40. — 1860er ©taatsanlehen 104.90. — Banfaftien 730. — Krebitaftien 298.40. — London 124.30. - ©iiber 121.75. - K. f. Dnkaten 5.84'/,. Einladung. Die p. t. Herren ©ubsfrtbciitcn, welche znr ErhLbnng ber Theatcrsnbvention fiir bie nbgclaufcne Saison Beitrage gczeiduiet habcn, unb bic Herren Logeubcfttzer werbcn hicmit zn einer Berfaminlimg hbflickst eiitgelaben, welche Freitag belt 1». (. M. Nachinittaas 4 Uhr tin Wmictt Tnale dcs ttnfilto bchufs Besprcchniig mchreter auf bie uachste Theatersaison (1869/70) Bezug habenber Slngclegenheiteit ftattfiubet. Das Theaterkvmitee. Wir fuchen cincit jititgcn Mcnfchen, ber flcitzig unb ftrebfam ift uub bas Itntergim* nafiiun absolvirt hat, um ihn als LehrliNg in unfercr Bnchhanblniig zn befdiaftigen. Jgtt. v. Kleinmayr & F. Bamberg. Berlrger unb fitr die Utebattion verantroortlich: Otto mar Bamberg. Druck von Jgn. v. Kleinmayr & Feb. Bamberg in Laibach.