?o81nina plsksns v gotovini. Vr. 35. Erlcheint jeden 1-, 10. und 20. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscherr sankrnpartn. ILezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D. -Oesterreick: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 — Din. Amerika: 2 SO Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Sonntag, den 10. September 1922. Briefe ohne Unterschrift werden «nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgeftcllt. — Berichte find an die Schriftleitung zu finden. — Anzeigen-Aufnahm« und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Von -en deutschen Sprachinseln in Italien. Das ganze nördliche Italien war seinerzeit von Germanen und insonderheit von Deutschen stark durchsetzt: Die Reste davon sind nur noch teilweise in den Familien-, Ort-- und Burgen- namen zu erkennen. So hieß beispielsweise Mon- falcone Falkenburg, Salimbach Schattenberg, Grossunberge Großenberg, Prambergo Prambcrg, Udine Weiden. Andere Otte tragen neben den deutschen Namen italienische, so Venzone Peuschel- dorf, Tolmezzo Schönfeld. Andere Ortsnamen wiederum wurden eingedeutscht, z. B. Milano in Mailand, Verona in Bern. Wollte man die Ver¬ treter aller drei Gruppen zusammenstellen, ginge die Zahl in viele Tausende. Überall gab es Deutsche in beträchtlicher Zahl, wo nicht in Überzahl. Von der geistigen und kulturellen Wirksamkeit der Ger¬ manen, besonders der Langobarden, und der Deutschen, welche über ein Jahrtausend dort die Regierenden waren, gibt es aller Orten Denk¬ mäler in Menge. Da der Deutsche wie überall so auch auf italienischem Boden die Entrechtung Andersnationaler nicht kannte, so vermochte er auch in den 11 Jahrhunderten seiner Herrschaft die italischenVölkerschaften nicht nurnichteinzudeutschen, sondern verlor beständig an Boden, bis er schließlich ganz verdrängt wurde. Seine Spuren lassen sich heute nur noch wissenschaftlich verfolgen. Gleichsam als Reste jener deutschen Herrlichkeit im Süden sind bis heute nur noch kleinere deutsche Sprach¬ Landmamis Winterabende. Die bäuerliche Pferdezucht. Von Kreistierarzt Georg von Zippelius. 9 Wanderversammlung. In 100 Litern Wasser, welche durch Granit¬ boden geflossen, befindet sich 1 Gramm Kalk. Im roten Sandstein enthalten 100 Liter Wasser 7'5 Gramm Kalk. Solche Wasser gelten noch als weich. Im Kalkboden enthalten 100 Liter Wasser 13 Gramm Kalk, im Gipsboden sogar bis zu 77 Gramm." Bürgermeister von Oberdorf: „Wie kann denn hartes Wasser gut sein für die Pferde?" „Hartes, kalkreiches Wasser kann zuträglich werden bei jungen Tieren, deren Knochen noch wachsen, bei trächtigen oder milchenden Tieren, die ein Junges ernähren müssen, sowie bei Tieren, die wenig Körner und Heu von sauren, kalkarmen Wiesen erhalten. Aber, meine Herren! Der Kalk¬ gehalt des Wassers ist das weniger Wichtige für die Pferdezüchter, sondern die anderen Bestand¬ teile, welche dasselbe enthalten kann und das sind inseln südlich der Alpen entlang der seinerzeitigen österreichischen uud der jetzigen Schweizer Grenze erhalten geblieben, von diesen jedoch und unter¬ einander durch zahlreiche italienische Ortschaften und fast unübersteigbare Gebirgszuge geschieden. Die deutschen Gemeinden in Italien zerfallen in zwei geographisch scharf geschiedene Gruppen: eine östliche — etwa von Tagliamento bis zur Etsch reichend — und eine westliche am Südhang des Monte Rosa (Schweiz) und im Tale des Tosa, der in den Lago Maggiore mündet. Sie sind auch ethnographisch auseinander zu halten. Erstere sind zweifellos bajuwarischen (bayrischen) Ursprunges. Beginnen wir mit der Aufzählung im Osten, so ergibt sich auf altitalienischem Gebiete etwa fol¬ gende Reihe: Tischelwang-Timau, Bladen-Sap- pada, Zähre oder Zahre-Sauris, die Sieben und die Dreizehn Gemeinden-Sette und Tredeci Tom- muni; westlich der Etsch liegen die Gemeinden im obersten Tosa-Tocetale mit den Hauptorten Unter- wald und Andermatten und die südlich des Monte Rosa. Nicht berücksichtigt erscheinen hiebei jene deutschen Lande in Kärnten und Tirol, die erst nach dem Weltkriege Italien zugefallen sind. Die genannten Sprachinseln liegen von einander sehr weit ab und grenzen nirgends au das deutsche Sprachgebiet, wenn man von Tischelwang absieht. Während die Deutschen im Picmontesischen blühen und trotz ihrer größten Abgeschlossenheit sich seit der letzten österreichischen Volkszählung von 1864 um 25°/o vermehrt haben, haben die Dreizehn Gemeinden keine nennenswerte Zahl mehr auf¬ die Zersetzungsprodukte des Düngers, welche das Wasser aus dem Boden aufnimmt. Bei der schlechten Beschaffenheit des Stall¬ pflasters und des Bodens der Düngerstätte, die wir fast überall anlreffen, versinkt jährlich eine unglaublich große Menge von Urin- und Kot¬ bestandteilen in den Boden. Man hat vor einigen Jahren einen Meter tief unter einer älteren zehn Fuß langen und zehn Fuß breiten Dunggrube den Boden untersucht und fand in demselben un¬ gefähr ein Zentner Phosphate, das heißt so viel wie in 6Vrs Zentner Knochenmehl enthalten ist. Das ist nur ein einziger Beistandteil aus den vielen anderen, die der RM enthält und die, wenn sie sich 1 Meter tief unter der Miststätte in solcher Reichlichkeit vorfinden, wohl auch noch viel tiefer im Boden in ausgiebiger Menge gefunden werden. Diese Stoffe werden durch eigenes Versinken, dann durch den Regen in das unter der Erde laufende Wasser — das Grundwasser — gewaschen und erscheinen dort in der Form von Kohlensäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Ammoniak, Kalk, Phosphorsäure, Chlor usw. wie diese einzelnen Köperstoffe alle heißen. Ein gutes Wasser aber darf jedoch nur äußerst wenig von diesen Stoffen enthalten. Hundert Liter brauchbares Tränkwasser dürfen zuweisen, während die Sieben Gemeinden auf ungesähr 3000 Seelen zusammengeschrumpst sind. Ganz reinen deutschen Besitzstand hat sich das wellabgelegene Zähre bewahrt, dann folgt das nördlich benachbarte Bladen, herrlich in¬ mitten eines DolomitenkranzcS gelegen, und östlich davon Tischelwang. Die genannten Inseln ge¬ hören seit dem Frieden von Nikolsburg vom 26. Juli 1866, in welchem Österreich Venezien ab¬ treten mußte, zu Italien. Ihr Los war von vornherein ein recht hartes, da Schule und Kirche ihrer Muttersprache versperrt blieben. Nur die Bladener hatten das Glück, einen Geistlichen ihres Stammes zu erhalten, der angesichts der sprach¬ lichen Tatsachen von der Erzdiözese Udine die Ermächtigung erhielt, monatlich dreimal deutsch und nur einmal italienisch zu predigen. Als die reicheren Gemeindeangehörigen und die von ihnen Abhängigen sich als Italiener auszuspielen suchten, schloß sich die Gemeinde gegen sie in einem Kon¬ sumverein zusammen. Als die einzige von allen erreichte diese stramme Gemeinde von der italienischen Regierung zu Beginn des Jahrhunderts wenigstens soviel, daß einige deutsche Unterrichtsstunden in der 4. und 5. Klasse zugestanden wurden. Während des Weltkrieges wurde allerdings der Pfarrer, der in nationalen Dingen mit seiner Gemeinde zu¬ sammen stand, auf Betreiben der italienischen Militärbehörden in Florenz interniert. Seither hörten die deutschen Predigten in der Pfarrkirche zu Bladen auf und wurden die deutschen Unterrichts¬ stunden in der Volksschule behördlicherweise ab- z. B. nur enthalten: Kalk ... 18 Gramm. Salpetersäure Vi° „ Chlor ... V? Schwefelsäure 2 „ Der Gehalt des Wassers an diesen Stoffen hätte an und für sich auch nicht so viel zu sagen, wenn er nur nicht ein Zeichen dafür wäre, daß in dieses Wasser überhaupt leicht Abfallstoffe aus Stall, Dunggrube und Abtritt und mit ihnen auch allenfalls und ebenso leicht „Ansteckungsstoffe von Krankheiten" gelangen können. Wie viele Fälle sind nicht bekannt, daß an¬ steckende Krankheiten unter Menschen und Tieren durch das Brunnenwasser enstanden sind. Ich kenne einen Fall, wo auf einem Gute 42 Tiere innerhalb 2—3 Monaten verendeten, nachdem die 200 Schritte vom Viehstall entfernte Tränke verlassen und ein neuer Brunnen zwischen der Dungstätte und dein Stalle angelegt worden war. So traten in einem andern großen Ökonomie¬ stalle 49 schwere Fälle von Faulfieber auf durch Tränken aus einem Brunnen, der unmittelbar neben der Jauchenrinne stand, die außerdem auch etwas Gefäll zu demselben hatte. Das Brunnen¬ wasser enthielt in 100 Litern 7 Vs Gramm Sal¬ petersäure, sowie reichlich Schwefelsäure und Chlor.. Seite 138. geschafft. Wie es augenblicklich um Pfarrer, Kirche und Schule steht, ließ sich nicht ermitteln. Ti s chelw a n g ist von Kärnten aus am ehesten erreichbar und so machte ich vor kurzem den Ver¬ such, diese Sprachinsel zu erreichen, der mir auch gelang. Ihre einzige Verbindung mit Kärnren geht über den Plcckengaß oder Kreuzberg (Monte Croce, 1355 Meter Seehöhe), der sich zwischen Cellon (2238 Meter) und Pal (1881 Meter) als enge Schlucht darstellt und schon in Römerzeiten von einer Straße durchzogen war. Im Welt¬ kriege spielte er eine wichtige Rolle. Besonders die Kämpfe auf den steilen Hängen des Pal zählten zu den blutigsten des Gebirgskrieges. Die vielen Friedhöfe auf der österreichischen Seite, alle wohl¬ gepflegt und eingesriedet, legen Zeugnis davon ab. Ich hatte leider keine Zeit, sie mir genauer zu besehen und so fiel mir im Vorbeigehen nur ein Grabmal auf, das sich über dem Hügel eines Landsmannes erhebt und zwar eines J o s e s L o s er aus Ri eg, gefallen am 17. 6. 1917. Zwei Stunden Weges südöstlich des Passes liegt in 821 Meter Seehöhe Ti mau, unser Tisch el- wang (der Ton liegt auf der letzten Silbe.), am nördlichen Ufer des wilden Gebirgsbaches But. Hier wohnen, größtenteils in der lang gestreckten Ortschaft vereinigt und mit wenigen Italienern vermischt, gegen 1300 Deutsche. Ihre Mundart erinnert in vieler Hinsicht an die der Gottscheer. Sie sagen z. B. Auls für Eltern, haufm für helfen, wertig für fertig und kennen das schiänz und schuans wie die Gottscheer. Sie haben wie wir statt des w ein b (bir-wir, bilds-wilde usw.) Die Bevölkerung ist nett und reinlich und sehr freundlich. Wir, d. h. mein Begleiter und ich, wurden durch¬ wegs von groß und klein auf deutsch begrüßt, ent¬ weder mit „Grüß Gottl" oder „Guten Tagt" Ein einziges etwa vierjähriges Mädchen wollte sich anscheinend nobel geben und grüßte mit „Bon giornol", entpuppte sich aber sehr bald als deutschsprechend. Auf meine öfters gestellte Frage, was für Leute die Tischclwanger wären, erhielt ich verschiedene Antworten. Ein junger Mann meinte hier sei die Volkssprache deutsch, andere sagten, sie seien Deutsche, manche ergänzten dies, daß sie „lei italienische Schulen" hätten, die Frauen hingegen gaben durchwegs zur Antwort, daß die Muttersprache hier deutsch sei. Wie überall stellen auch in Tischelwang die Frauen in erster Linie jenes Element im Volke dar, welches am zähesten am hergebrachten Volks¬ tum festhält. Die Frau fühlt eben, wo es ums Ganze geht, mit ihrem Herzen sicherer und stärker, als so manche gescheiten Männer mit dem Kopfe. Ehre solchen Frauen! Im Orte selbst sind im Sommer auffallend wenig Männer und erwachsene junge Lente zu Hause. Im Frieden, wo die nördliche Valuta die bessere war, waren sie „ins Deutsch" gezogen, heute arbeiten sie in Frankreich beim „Wiederauf¬ bau", verdienen dort gut und schicken der fast durchwegs zahlreichen Familie bis zu 1000 Franken monatlich nach Hause. Als Gebirgstal bietet auch hier der Boden den Leuten ein gar kärgliches Brot und ein unbeschreiblicher Fleiß muß der Notdurft des Lebens nachhelfen. In hochaufge¬ ladenen Körben trugen, wie ich selbst sah, Frauen und Kinder grünes Laub und Bergheu von zwei Stunden weit her heim, um damit den kleinen Viehstaud nähren zu können, dabei verrichten unterwegs die Frauen Handarbeiten, wie Stricken oder Nähen von Filzschuhen. Da die beiden Hände zu wenig sind, muß auch der Mund bei der Arbeit mithelfen. — Wie erwähnt, ist die Schule in Tischelwang rein italienisch, desgleichen die Kirchen¬ sprache Der Pfarrer, der ständig in seinem langen schwarzen Talare, Kniehosen und Strümpfen das dreispitzige Barrett auf dem Haupte, einhergeht, kam so auch zu uns ms Wirtshaus und da er kein Wort deutsch > -rst.yl, wurde die Unterhaltung Gottscheer Zeitung — Nr. 35 italienisch geführt, und wo uns der italienische Atem ausging, mußte ich lateinisch nachhelfen, jedoch mit italienischer Aussprache. Freilich kam ich dabei von meinem hauptsächlichen Zwecke, Sprachstudien zu betreiben, wesentlich ab. Aber der vorzügliche Wein hatte die Zunge allen gelöst, so daß wir beinahe vergaßen, daß wir noch eine sehr weite Gebirgsreise zurückzulegen hatten. In einem Verkaufsladen erkundigten wir uns noch nach den Preisen, tranken darin noch einen starken „Süditaliener" und empfahlen uns dann; mein Begleiter mit „A rivedeicil", der italienische Kauf¬ mann mit „Auf Wiedersehen!" Höflichkeit gegen Höflichkeit. Zum Schluffe möchte ich erwähnen, daß der Krieg das Tischclwanger Deutschtum auf eine sehr harte Probe gestellt hatte. Der Ort lag im Bereiche der österreichischen Artillerie und die Bevölkerung mußte weggeschafft werden. In Unteritalieu und auf Sizilien, wohin sie gebracht wurde, gab es bei der zerstreuten Unterkunft nur italienischen Verkehr. Da wollten dann die Heran¬ wachsenden Kinder mit ihren Eltern nicht mehr deutsch reden. Aber angesichts der angestammten Heimaterde gab es sich nach der Rückehr wieder und heute merkt man nichts mehr von diesem In¬ termezzo. In dem Wirtshause, wo wir eingekehrt waren, hing auch ein großes Bild mit den Licht¬ bildern der Kriegsgefallenen in der Gemeinde. Ich zählte 94 Eroi-Helden. Die Lage dieser Sprachinseln verspricht, künftig national sich gün¬ stiger zu gestalten, da durch den Anfall Südtirols an Italien auch deutsche Abgeordnete ins römische Parlament eingezogen sind, die sich im Vereine mit den slowenischen und kroatischen Abgeordneten der völkischen Minderheiten mit Erfolg annehmen. Peter Jonke. Der Mgem. Einkaufsverein. Sonntag den 3. September hätte mit der in Nr. 32 vom 9. August verlautbarten Tagesord¬ nung jene außerordentliche Generalversammlung statlfinden sollen, die vorerst für den 20. August einberufen gewesen, aber wegen des geringen Be¬ suches nicht beschlußfähig war. Am 3. September wären die wenigen Erschienenen im Sinne des § 25 der Statuten zwar beschlußfähig gewesen, über die Liquidierung der Genossenschaft abzu¬ stimmen. Doch ließ es die große Bedeutung des Gegenstandes rätlich erscheinen, dies nicht zu tun, denn leicht ist'es. Geschaffenes zu zerstören, aber schwer, Neues auf Trümmern aufzurichten. Anch bestehen unleugbare Schwierigkeiten bei der Be¬ stellung der Liquidatoren, da derselben nur viel Arbeit, aber wenig Lohn wartet. Deshalb wurde einstimmig beschlossen, sich noch einmal in der Form öffentlicher Verlautbarung an das Publi¬ kum zu wenden und so allen Genossenschaftern, wie auch den Gläubigern und Schuldnern ein unparteiisches Bild über die persönlichen und sach¬ lichen Vorkommnisse der letzten Zeit zu bieten. Zum besseren Verständnis ist es erforderlich, bis auf die Zeit des Geschäftsjahreswechsels 1921 zurückzugreifen. Damals, es war die Hauptver¬ sammlung vom 9. Oktober 1921, ließ die Neu¬ wahl des Vorstandsobmannes Pavlicek an Selle des früheren R. Ganslmayer die Hoffnung auf¬ kommen, daß schon dadurch die Geschicke der Ge¬ nossenschaft ganz von selbst in ein ruhigeres Fahr¬ wasser gelangen würden. Tatsächlich wurde auch im Vereine mit dem später eingesetzten Überprü- fungsausschusse an der Sanierung der Genossen¬ schaft gearbeitet, das heißt, es gelangten die Be¬ schlüsse der Generalversammlung zur Ausführung, dahingehend, die Genossenschaftlichen Jndustrie- werke und die beiden Geschäfte zu verkaufen und vom Erlöse die Hauptgläubiger zu befriedigen. Das waren die Gospodarska banka für den Kauf¬ schilling der Jndustriewerke und die Gospodarska zveza für gelieferte Waren. Blieben also noch Jahrgang IV. zu bereinigen einige Warengläubiger, welche mit gerichtlicher Klage drohten, und die noch offenen Forderungen der Genossenschaft aus dem Kohlen¬ geschäfte. Trotz wiederholter Versprechungen be¬ zahlte der Hauptschuldner, Franco Belmvnte, nicht, gerichtliche Schrille erwiesen sich als aus¬ sichtslos und um die drängenden Warengläubiger zu befriedigen, sahen sich die Funktionäre der Ge¬ nossenschaft mir Neujahr 1922 gezwungen, zur Vermeidung weiterer gerichtlicher Spesen die Haf¬ tung für einen bereits gerichtlich angemeldeten Gesamtbeträge von 360.000 l< auf eigene Rech- nnng zu übernehmen, um so die Genossenschaft nicht in Konkurs geraten zu lassen. Diesen Betrag schuldet demnach die Genossenschaft jetzt anstatt den früheren Gläubigern diesen Herren in barem und ist dies auch die einzige größere Schulden- post mit Beginn des neuen Rechnungsjahres 1922. Wie eine Bombe wirkte mitten in diese Sa- nierungsarbeiten die Zuschrift des Kreisgerichtes in Novomesto vom 18. Mai 1922, in welcher die Neuwahl des Obmannes Pavlicek vom 9. Oktober 1921 nicht anerkannt und die Rückoer- sctzung des früheren Vorstandes Ganslmayer sowie Neuwahlen verfügt worden war. Auf Grund der¬ selben fand auch die diesjährige Generalversamm¬ lung vom 16. Juli statt mit dem Ergebnis der einstimmigen Neu- bezw. Wiederwahl des Vor¬ standsobmannes Pavlicek. Da aber bezüglich des Kohlengeschäftes auch diesmal dem rechnungs¬ legenden Vorstande keine Entlastung erteilt wurde, so erklärte Herr Pavlicek, die auf ihn gefallene Wahl nicht anzunehmen, solange nicht die Kohlen¬ frage gelöst sei. Die Lösung dieser Frage bildet jedoch Anfang und Ende jeder weiteren Ma߬ nahme, ebenso wie die Kompetenzfrage, welcher Vorstand zur Geschäftsführung zu verpflichten sei. Da jede Verzögerung materiellen Schaden nach sich ziehen müsse, hielt es der Aussichtsrat für das richtigste, den Z 14 der Statuten in Anwen¬ dung zu bringen, d. h. Vie provisorische Enthebung des Vorstandes zu verfügen und der Ratifikation durch eine außerordentliche Hauptversammlung anheimzustellen. Da dies weder bei der ersten Generclversamm- am 20. August noch am 3. September gelang, so bleibt bis auf weitere Entscheidung des Kreis- gerichies der Aufsichtsrat für die Geschäftsführung obligiert. Die Mittel, welche demselben hiezu zur Verfügung stehen, sind natürlich gering, weil die wertvollsten Vermögensbestandteile — Genossen¬ schaftliche Jndustriewerke und die beiden Geschäfte — schon im Vorjahre verkauft wurden. Es blieben noch die Forderungen aus dem Kohlengeschäft bei Franco Belmvnte in Triest (derzeit in Mödling bei Wien) im Werte von 45.000 Lire und einigen Holzkohlenproduzenten im Betrage von 238.000 Kronen, somit Forderungen in dec Höhe von rund einer Million. Die Eindringlichkeit dieser Beträge kann und wird sich erst im Laufe des gerichtlichen Verfah¬ rens zum Teile schon am 5. Oktober serweisen, da hiezu die Firma Belmvnte vorgeladen erscheint. Mit der Frage der Eindringlichkeit regelt sich ganz von selbst auch die Frage, ob die Genossen¬ schaft in Konkurs gerät, liquidieren kann oder weiter bestehen bleibt. Mit den vorstehenden Ausführungen hofft der gefertigte Aufsichtsrat der Genossenschaft, allen an dem Geschicke der Genossenschaft interessierten Parteien einen allgemeinen Überblick über die ge¬ genwärtige Geschäftslage geboten zu haben. Es wird hieran die Bitte geknüpft, etwaige Ansprüche und Forderungen außergerichtlich an den Rechts¬ vertreter Herrn Dr. Rajh in Kočevje zu stellen, denn je weniger an Gerichisauslagen der Ge¬ nossenschaft auflaufen, desto eher ist es möglich, im Ausgleichsverfahren jedem zu seinem Rechte zu verhelfen. Momentan sind die Aussichten im Konkurs- Jahrgang lV. Gottscheer Zeitung — Nr. 35. Seite 139. verfahren besser abzuschneiden nur sehr schlechte, weil, wie schon erwähnt, die unbeweglichen und beweglichen Vcrmögensbestandteile schon im Vor¬ jahre verkauft worden sind und als Hauptgläu¬ biger der Genossenschaft heme jene Funktionäre derselben mit der Forderung von 360.000 K da- stehen, welche durch die statutenmäßige einfache Haftung der Mitglieder kaum zur Hälfte bedeckt erscheint. Da die Nakupovalna zadruga, die Käuferin der beiden Geschäfte, sich beim Verkaufe verpflich- tete, im Falle der Wicderübernahmc eines Ge¬ schäftes durch den Konsum diesem das Vorkaufs¬ recht einzuräumen und die Genossenschaft den jetzt zahlbaren Kaufschilling für das untere Geschäft nicht aufbringen könnte, so haben sich jene Funk¬ tionäre, welche schon die Haftung für den Schuld¬ betrag der Genossenschaft im Betrage von 360.000 Kronen übernommen haben, bereit erklärt, der Nakupovalna zadruga den verlangten Kaufschilling für das alte Konsumgeschäft aus eigenen Mitteln zu bezahlen. Sie sind aus diese Weise rechtliche Eigentümer dieses Geschäftes geworden und ver¬ folgen die Absicht, das Geschäft für die Genossen¬ schaft zu halten, damit dieselbe doch imstande sein wird, dasselbe selbst weiter zu führen. Es wäre anders nicht zu vermeiden gewesen, daß ein fremder Unternehmer das Geschäft gekauft hätte. So bleibt es der Genossenschaft anheimgegeben, nach end- giltiger Klärung ihrer heute noch nicht entschie¬ denen Forderungen aus dem Kohlengeschäft das alte „Konsumgeschäsl", mir welchem die Genossen¬ schaft seinerzeit gegründet worden ist, wieder zurück zu übernehmen. Für den Aufsichtsrat des Allg. Einkaufsvereines Wenusch, Obmann. Politische Rundschau. Inland. Maßregelung des Arinzen Georg. Auf der Ministerratssitzung vom 30. August berichtete Innenminister Kosta Timotjeviä, daß Prinz Georg die Vorschläge der Regierung, wo¬ nach ihm während seines allfälligen Aufenthaltes im Ausland 350.000 französische Franken aus der Zivilliste des Königs und 60.000 Franken aus Staatsmitteln pro Jahr zur Verfügung gestellt werden sollten, während er im Inlands 50.000 Dinar monatlich zu empfangen hätte, abgelehnt habe. Wie die Beograder Politika vom 31. August meldet, machte der Adjutant des Königs, General Hadriä, dem Innenminister Mitteilung, daß S. M. der König im Sinne der Beschlüsse des Kronrates in Ljubljana dem Prinzen Georg für die Veröf¬ fentlichung seiner Briefe nachfolgende Strafe auf¬ erlegt habe: 1. Prinz Georg muß sich in Nisch niederlassen, 2. er wird auf die Dauer von 20 Monaten aller Ehren, die ihm als Mitglied des Königshauses zukommen, für verlustig erklärt. Das Ernteergebnis. Um ein richtiges und wahres Bild über den Ernteertrag zu erhalten, forderte die Regierung den Ackerbanminister Pucelj auf, sofort eine Kon¬ ferenz von Fachleuten einzuberufen, damit der wahre Ertrag festgestellt werden könne und darnach die Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung der Bevölkerung ergriffen werden können. Ausland. Ägypten und England. „United Pretz" meldet, daß der britische Ober¬ kommissär in Ägypten, Lord Allemby, erklärt habe, die Lage in Ägypten sei schwierig und für die engli- scheu Interessen ungünstig. Er könne die Ver¬ antwortung für die Ruhe und Ordnung nur in dem Falle übernehmen, wenn die englischen Truppen bedeutende Verstärkungen erhalten. Wenn heute in Ägypten nur Halbwegs freie Wahlen ausge¬ schrieben werden, so ist es sicher, daß jene Kreise, welche von England nicht einmal hören wollen, eine starke Majorität erhalten werden. Die Lage ist derart kritisch, das es nicht ausgeschlossen'sei, daß es zu einem neuerlichen Aufstand gegen Eng¬ land kommen werde. Die Führung der ägyptischen Nationalpartei erklärte, sie habe mit England nichts zu verhandeln und weise jede Einmengung Englands in ägyptische Angelegenheiten energisch zurück. Amerikas Eingreifen in Europa. Der amerikanische Finanzmann Frank Van- derlip erklärt in englischen Blättern, seine Be¬ obachtungen in Frankreich hätten ihn davon über¬ zeugt, daß die französischen Staatsmänner die Entente als'beendet betrachten. Man beschäftige sich in Frankreich damit, wie man zu einer direkten Verständigung mit Deutschland kommen könne, man befürchtet aber, daß unüberwindliche Schwierig¬ keiten entgegenstchen; erstens sei der wirtschaftliche Verfall Deutschlands so weit fortgeschritten, das es nur wenig bieten könne, was sofort produktiv sein würde, anderseits habe Frankreich seinen eigenen Regierungskredit so stark für Reparationsarbeiten in Anspruch genommen, daß es sich einer fließenden Schuld von 90 Milliarden Franken gegenübersehe. Es sei die allgemeine Ansicht, daß Amerika die Schulden als Druckmittel benützen soll, um den Schuldnernativnen eine vernünftige Politik vor¬ zuschreiben. Die Tatsache, daß England trotz der französischen Schuld in dieser Beziehung so wenig Erfolg hatte, läßt daran zweifeln, daß es Ame¬ rika möglich wäre, Europa eine Politik zu diktieren. Türkische Siege. Wie aus Athen und Angora gemeldet wird, haben am Samstag die Türken Afiun-Karahissar den Griechen abgenommeu. Die Griechen flüchten vor fliegenden türkischen Kolonnen. Den türkischen Streitkräften sind große Mengen von Waffen und Munition, ferner viele Gefangene in die Hände gefallen. Die Griechen haben sehr schwere Ver¬ luste. Wenn es den türkischen Sturmkolonnen gelingt, ihren Vormarsch gegen Brussa fortzusetzen, kommen die Griechen in die Gefahr, im Rücken abgeschnitten zu werden. In Athen herrscht wegen der türkischen Siege tiefe Bestürzung. Die Armee¬ führer werden von der Presse wegen ihrer Un¬ vorsichtigkeit auf das schärfste angegriffen. Die Türken haben ihre Truppen in allen Abschnitten 70 Kilometer vorgetragen. Aus ^>tadt und Lund. KoLevfe. (Schuldienst.) Unter dieser Über- schrift ist in der Gottscheer Zeitung Nr. 33 ein Artikel erschienen, der geeignet ist, die noch im Gottscheerlande zurückgebliebenen Lehrpersonen zu beleidigen. Es steht dort wörtlich fylgender Satz: „Die besten Lehrkräfte sind für unsere Kinder verloren gegangen." Damit will offenbar gesagt , sein, daß nur die minder qualifizierten Lehrkräfte noch zurückgeblieben sind. Wenn man die Sache von der richtigen Seite betrachtet, so soll man gerade die Zurückgebliebenen als die besten Er¬ zieher bezeichnen, weil sie eben auch zur Zeit der Not und Gefahr treu und unerschrocken zu ihrem Volke halten. Die Flinte ins Korn werfen und ohne triftigen Grund das Weite suchen, dazu ge¬ hört gerade nicht ein tüchtiger Lehreri Ein Lehrersreund aus der teuren Heimat. — (Die neuen 10-Dinarbanknolen) sollen einer Meldung der Beograder Tribuna zu¬ folge wieder aus dem Verkehr genommen werden, weil sie die Farbe verlieren. Bekanntlich wurden die Banknoten in Amerika erzeugt. Wie der Ljub- ljanaer Naprej mitteilt, ist der Erzeugungspreis für jede Banknote 15 K. Da die Noten, die sich im übrigen durch die Schönheit der Ausführung auszeichnen, cingestampft werden sollen, dürfte die Nationalbank einen ziemlichen Verlust erleiden. — (Legitimationen für Automobile.) Die Gebietsverwaltung für Slowenien in Ljub¬ ljana ersucht uns um die Aufnahme nachstehender Bekanntmachung: Die Gebietsverwaltung für Slo¬ wenien erhielt von der Polizeidirektion in Zagreb die Verständigung, daß in ihrem Wirkungsbereich Automobile mit der Bezeichnung „Sl", also aus Slowenien, verkehren und daß es sich dabei oft herausstellt, daß sich die Eigentümer, bezw. Lenker der Kraftwagen nicht mit den vorschriftsmäßigen Papieren ausweisen können. Da die Zagreber Polizeidirektion die Kontrolle über Automobile und Motorräder sehr verschärft hat, empfiehlt es sich, die fehlenden Dokumente unverzüglich zu beschaffen, um eventuellen Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen. — (NeuerFrachttariffürDörrpflau- men.) Aus Beograd wird gemeldet, daß laut Verordnung des Berkehrsministers vom 1. Septem¬ ber d. I. die Frachttarife für Dörrpflaumen folgen¬ dermaßen berechnen werden: bis 5000 Kilogramm nach der ersten Klasse, über 5000 Kilogramm nach der zweiten Klasse, über 1000 Kilogramm nach der Klasse „A". Diese Tarife werden ohne Rück¬ sicht, ob die Dörrpflaumen für den Außen- oder Innenhandel bestimmt sink, angewendet werden. Worovec. (Kriegerdenkmal.) Ami. Sep- - tember I. I. wurde in der hiesigen Pfarrkirche für die im Weltkriege (1914—1918) gefallenen Helden aus unserer Pfarre eine Gedenktafel ent¬ hüllt. Um halb 8 Uhr fand ein feierliches Seelen¬ amt mit Libera statt. Am Schluffe desselben er¬ tönte im gemischten Chore unter Orgelbcgleitung das stimmungsvolle Lied: „Es ist bestimmt in Gottes Rat." Hierauf gedachte Hochw. Herr Pfarrer Perz mit rührenden Worten der Gefallenen, die in weiter Ferne an bekannten oder unbekannten Orten in fremder Erde ruhen. Kein Auge der vielen andächtigen Anwesenden blieb bei dieser Gedenkrede tränenleer. Die von der Firma: Venchiarutti und Skender, Stalzern, musterhaft ausgearbeitete Gedenktafel ist au der rechten Kirchenseite unter der Kanzel an¬ gebracht. Sie besteht aus grauem Carraramarmor und ist 1 Meter hoch und 80 Zentimeter breit. Oben trägt sie ein Kreuz, das mit 2 Lorberreisern umgeben ist. Die Namen der Gefallenen und Verzinst Spsrein- lsxen mit I o 4 o unll rabit llie Invali¬ den- u. kentensteuer aus eigenem. Ilovsvjv gerväbrt Kl^8llll8 unter kulanteste» Leäingungen, übernimmt 8p8I^8ÜI,l8^8IH ebne 2insverlust unä rabit sie über Verlangen sokort aus, übernimmt LinIsg8N g8g8N Kündigung, gegen böbsrs Verzinsung, übernimmt 8v!r8vlr, LsnKst. »H«ss8eSUNg8N usv. rur Linlösung, kautt VsI»l8N aller Staaten, deson- äers HoIÜAN ru äen böebsten Tageskursen. Seite 140. Gottscheer Zeitung — Nr. 35. Jahrgang V. deren Heimatort sind mit vergoldeten Buchstaben eingemeißelt. Die Reihenfolge lautet: Leutnant Alois Zurl, Morobitz 9, Kadett Josef Händler Eben 4, Feldwebel Ed. Ditz, Eben 11, Feldwebel Josef Ostermanu, Jnnlauf 5, Inst. Josef Weber, Morobitz 3, Johann Grabner 16, Josef Jonke 18, Michael Pirstitz 26, Matthias Hudolin 19, Peter Brischke 29, Johann Zekoll 2, Josef Trocha, Eben 14, Alois Peitler 9, Georg Poje, Jnnlauf 7, Johann Hutter 17, Johann Krische, Plüsch 4, Johann Stampfl, Ob. Tiefenbach 10, Alois Muchwitsch 12, Johann Krisch, Nied. Tiefenbach 20, Matth. Mallner 17, Johann Kump, Josef Jonke 11. Darunter steht: „Gewidmet von den braven Landsleuten in Amerika 1922". Daß diese ehrende Tafel zu Stande gekommen ist, ist ein Verdienst folgender edelmütiger Spender: Herr Peter und Maria Küsel, Bakersfeld (20 Dollar), Matthias und Gertraud Peitler, Brooklyn (10 Dollar), Frau G. Eikhardt (10 Dollar), Frl. Marie Peitler (5 Dollar), Frl. Leni Peitler (5 Dollar), Herr Josef und Leni Tscherne (5 Dollar), Frl. Leni Oster- mann (5 Dollar), Herr G. M. Handle (5 Dollar). Von dieser Stelle aus sei auch im Namen der ganzen Pfarrgemeinde den braven Landsleuten in Amerika der herzlichste Dank dargebrachl. Mozelj. (JnspektionsreisedesStatt- Halters.) Am 30. August bereiste auch der Herr Statthalter und Minister Ivan Hribar in Be¬ gleitung des Herrn Ingenieur Hrovat, des Herrn Präsidenten des Aktionsausschusses LovZin und des Herrn Bezirkshauptmannes Dr. Ogrin die projektierte Bahnlinie KoLevje-Mozclj-Staritrg- Severin-Vrbovsko und hielt mit Auto auch in Mösel an, wegen seines zu frühen Eintreffens nicht von der ganzen Bevölkerung, sondern nur vom Herrn Bürgermeister, Herrn Pfarrer, den Insassen von Mösel und der Musikkapelle, welche die Staatshymne spielte, empfangen werden konnte. Der Herr Statthalter versicherte seine Beihilfe, daß der gesetzlich beschlossene Bahnbau bestimmt durchgeführt werde, sprach sich lobend über die schöne Ortschaft Mösel und deren schöne Lage aus und versprach auch die Erwirkung von Staats- subvention für die durch die Mißernte notleidende Bevölkerung, worauf er unter Hochrufen der Be¬ völkerung die Weiterreise antral. Spodnji Wozekj. (Spendensammlung in Niedermöfel.) Für die Glocken in Niedermösel spendeten: je 1 Dollar Agnes Köstner, Maria ! Kump, Juliana Schauer; 930 X Paula Politto in Amerika; 200 X Pfarrer Erker; je 120 X Franz Petschauer, Johann Mantel, Josefa Ver- derber, Florian^Nantcl, Andreas Juran; je 100 X Johann Wittine, Johann Schauer, Johann Hutter, Vitus Griwitz, Katharina Schaffer, Franz Röthel, Anna MLar, Aloisia Troje, Johann Kusole, Flo- riana Verderber, Magdalena Widmer; je 80 X Agnes Widmer, Josefa Jonke, Matthias Stängel; je 60 X Magdalena Wittine Otterbach, Johann Juran, Andreas Stängel; 50 X Helena Erschen; je 40 X Ferdinand Schleimer, Magdalena Lackner, Josef Petranowitsch, 4 X Franz Krische aus Plösch. Zusammen 3 Dollar und 3544 X. Jnnlauf. (Todesfall.) Am 4. Sept, trug man hier Frau Lena Ostermann Nr. 5 zu Grabe. Die arme stürzte in ihrer Scheune so unglücklich von einer Leiter auf die Tenne, daß sie plötzlich rot blieb. Ein hartes Schicksal war ihr von Jugend beliebt die Verblichene bei allen Bekannten und Verwandten war. Gute Nachbarin, ruhe sanft l Dolenjavas. (Ernennung.) Herr I. Hutter Nr. 29 wurde vom Bezirksschulräte in Koäevje zum Ortsschulinspeklor der Schule in Morobitz ernannt. Au verkaufen ein Federwagen und ein Heuwagen in Schwarzenbach Nr. 19. 2_ an beschicken. Schon mit 16 Jahren war sie beider Elternteile entblößt. Als zarte Waise über- nahm sie den schönen väterlichen Besitz und war veranlaßt, zu heiraten. Nicht lange war es ihr gegönnt, an der Seite ihres sehr wirtschaftlichen Mannes zu wandern. Er starb und ließ sie mit 6 minderjährigen Kindern allein. Mulooll ertrug sie den schweren Witwenstand und übte strenge Zucht an ihren Kindern. In den Kriegsjahren suchte sie eine Feuersbrunst heim. Die Scheune brannte ab. Und noch war der Leiden nicht genug! Der Weltkrieg entriß ihr auch ihren Lieblingssohn Josef. Er hauchte seinen tapfern Geist als Feld¬ webel im fernen Jlalien aus. Alle diese bittern Erlebnisse ertrug die brave Frau mit bewunderungs- würdiger Geduld. An ihr verlieren nicht nur ihre Kinder eine sorgende Mütter, sondern auch die Bedürftigen eine freigebige Wohltäterin. Sie ver¬ stand es, überall ohne langes Bitten zu helfen, wo die herbe Not an die Türe pochte. Ihr zahl¬ reiches letztes Geleite gab vollends Zeugnis, wie AreiwiMge Uersteigerung. Sonntag den 17. September um 2 Uhr nachmittags im Hause Kirchengasse Nr. 51 Zimmer- und Küchen- emrichtungsgegenstände ausgeboten. Abonnieret die „Gottscheer Zeitung"! Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme anläßlich des schmerz. LISSItzitzGSSHSSHH. lichen Verlustes sprechen wir allen unseren innigsten Dank aus. Ins- besondere danken wir der Nesseltaler Feuerwehr, dem Sängerchor für den rührenden Grabgesang und der hiesigen, zahlreich erschienenen Bevölkerung, die die Verstorbene zur letzten Ruhestätte begleitete, auf das verbindlichste. Tiefe erschüttert geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die betrübende Nachricht von dem Ableben unserer innigstgeliebten und unvergeßlichen Gattin, Mutter, Schwester, Schwägerin, Tante usw., der Frau Maria Meclilr geb. Lukan welche heute um halb 2 Uhr nachmittags nach kurzem, geduldig ertragenem Leiden, versehen mit den Tröstungen der Hel. Religion, im 55. Lebensjahre sanft im Herrn entschlummert ist. Die Beerdigung der teuren Verblichenen findet Dienstag den 5. September um 8 Uhr vor- mittags vom Sterbehause aus auf den hiesigen Friedhof statt. Am gleichen Tage wird um 8 Uhr vormittags das heil. Seelenamt in der Pfarrkirche gelesen werden. Weffektak, am 3. September 1922. Zosef Medih, Tischlermeister, Gatte; Kranz, ßduard, Josefa verehel. Lasetzky, Maria verehel. Kump, Josef, Anna, Kilda, Kinder; Ar. Josef Luka«, Johanna DroLina, Margaretha Pe¬ tersen, Geschwister; Maria Lukan, Stiefmutter; -ikauki nnd Hksa Weditz, Lehrer Kans Lasetzky, Zoh. Kump, Schwiegerkinder; Kranz Weditz, Kertha und Krkma Lasetzky, Kikda Weditz, Anna und Ztainmnd Kump, Enkel und Enkelinnen. Mädchen vom Lande 14 bis 16 Jahre alt, wird als Stütze der Hausfrau zu deutscher Familie auf dem Lande für sofort gesucht. Ge- halt nach Uebereinkommen. Zuschriften an G. Lobe in Bernik, Post Loški potok pri SodraLici. dar Karl Auerspergsche Forstamt in Kočevje. 3—3 kMkms8cliinen - - >Vakkenräc1er- Oummivvare- — ^ubekörteile — ferner sSmtliclie SperereiarNkel - - §nt unä billig bei 8«8enüder äem IVaisenbause. Verantwortlicher--Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger „Gottscheer Bauernvartei". Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee ZpME ärr Staat siocevjr. Ausweis für den Monat Juni 1922. Einlagen: Stand Ende Juni 1922 . . X 37,086.202 52 Eingelegt von 232 Parteien „ 2,277.170 44 Behoben von 588 Parteien „ 3,696.585'78 Stand Ende Juli 1922 . „ 35,666.787'18 Allgem. Reservefond Stand Ende 1920 . 5727 — Kypokhekar-Darlehen: zugezählt wurden . . . . „ 320.000'— rückgezahlt „ . . . . „ 88.706'14 Stand Ende Juli 1922 „ 2,835.840'71 Wechsel-Darlehen: Stand Ende Juli 1922 „ 5,089.560 — Zinsfuß: für Einlagen 3VL°/o ohne Abzug -er Rentenst., für Hypotheken 0V2 °/o, für Darlehen an Gemeinden u. Aorpor. 4Vs°/o. für wechsel 7V2°/o. . KoLevje, am 31. Juli 1922. Die Direktion. _ - - I U V I Einlagenstand Ende Dezember 1921: llgs 8IE Kllkkvjk MNk- --Natu Nnöevie be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an ÄlkS-L L L-p-ÄL -°'m - b„ -a u»..°«,.,.,-.