präulliaeratioii» - Preise ^ Für Laibach Ganziährig . Halbjährig . Vierteljährig. Monatlich Mit rer »all,jährig . . Halbjährig . Vierteljährig. . 8 fi. — !r. . S . - . . 1 » SV . . — . SV . Post: . 9 fi. — kr. . 4 „ 50 , . r ^ 25 . Laibacher Für Zustellung ins Haus vierteljährig 2S kr., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern S Ir. kcdakliou «ahnhosgaste Nr. IS«. Lkvedilioa und Iaieratrii Surr»»: »ongreßplatz Nr 81 Uvt »on 2. ».«leinmavrt K.Bamberg Zascrlious« Für die einjvaltiget bei zweimaliger Ein^chaltMgi dreimal!» 7 kr. ^ IniertionSstemvel jeb»^^,ji^> Bei größeren Inleraten »nd ölter» Einjchaltung entsprechender Rabatt Änoaime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuritckgesendet. Nr. 218. Montag, 26. September. — Morgen: Kosmas u. Damian. 1870. Die Absetzung dreier Statthalter. Die Statthalter Lasser und Poche, der Landeschef Pillersdorsf wurden in demonstrativ ungnä digcr Weise ihres hohen Amtes enthoben, weil sic im Abgeordnetenhause gewagt haben, mit der Verfassungspartei und gegen den föderalistisch-klerikalen Anhang des Freiherrn v. Petrinoi, in den wie Pontius ins Kredo, auch der Unterrichtsminister Stre-mayr gerathen war, zu stimmen. Das Verfahren Wider die drei Uebelthäter war ein summarisch schnelles. Kaum vierundzwanzig Stunden, nachdem sie vor dem Schottenthore ihr Ja für den Antrag des Dr. Rechbauer abgegeben, war auch schon das Urtheil gefällt, kontrasignirt und zum Vollzüge der Druckerei des amtlichen Blattes übergeben. Gleichzeitig erhielten die Offiziösen die Weisu»g, diesen neuesten Akt der Regierung, als gerecht und politisch klug herauszuputzen. Eine Regierung müsse, heißt es in diesen ungeschickten Plaidoyers für den ministeriellen Schwabenstreich, unbedingt darauf sehen, daß ihre ersten Beamten, welche vor Allein die Gedanken des Ministeriums zu verwirklichen berufen seien, auch in vollkommener Eintracht mit ihr handeln ; sie könne die offene Opposition derjenigen nicht dulden, welche als die hervorragendsten Werkzeuge des Kabinets dessen festeste Stützen bilden sollten. Haben so hoch gestellte Administrativbeamte eine von der Regierungsanschauung abweichende politische Ueberzeugung so möge es ihnen unbenommen sein, als einfache Abgeordnete dieselbe in jeder Weise zu bethätigen, in ihrer amtlichen Stellung können sie aber fürderhin nicht bleiben. DaS Ministerium müsse den Zwiespalt mit seinen Organen sofort durch deren Absetzung ein Ende machen. Man habe von den Räthen der Krone stets Energie verlangt, hier sei einmal ein energischer Akt, dem man die Anerkennung nicht versagen könne u. s. w. Diese Plaidoyers für die Einigkeit des gesamm- ten Regicrungsapparates würden sich recht gut anhören und man könnte vielleicht in einem ändern Zeitpunkte und unter anderen Verhältnissen dieselben zustimmend beurtheilen, wenn nur die Regierung selbst in ihrer eigenen Milte, die als erste Bedingung einer richtigen Administration gepriesene Einigkeit answeisen würde. Leider ist aber die Konfusion im Kabinett selbst eine heillose und walten in demselben zwei entgegengesetzte Richtungen vor, die sich wechselweise bekämpfen und neutralisiren. Während ein Theil der Minister sich nicht bloS deshalb auf den Boden der Verfassung stellt, um auf dieser legalen Basis den Hebel zu einem radikalen Umstürze der bestehenden Ordnung der Dinge einzufetzcu und dem Föderalismus Thür und Thor zu öffnen, sondern ehrlich für einen Ausbau unserer Institutionen im liberalen Sinne sich abmüht, konspirirt die armenische Exzellenz aus der Bukowina offen mit den Gegnern der Verfassung. Freiherr Petrino erscheint in den Konventikeln der klerikalen und der föderalistischen Fraktionen und führt das große Wort bei den Berathungen derjenigen Deputirten, die notorisch nur in den Reichsrath gekommen sind, um denselben zu sprengen. Man kann diesem Minister allerdings nicht beweisen, daß er seine versassuiigsfeiudlichen Gelüste mit formell ungesetzlichen Mitteln betreibe. Damit ist aber auch alles erschöpft, was zu seinen Gunsten vorgebracht werden könnte. Gegenüber diesem Zwiespalt in der Regierung selbst ist es erklärlich, wenn die drei gemaßrcgclteii Deputirten vor allem ihrer eigenen Ueberzeugung gefolgt sind und derjenigen großen Gruppe der Kollegen im Reichsrath sich angeschlossen haben, welche im Abgeordnetenhause erscheinen, um die Verfassung zu erhalten, nicht in der ausgesprochenen Absicht, dafür Sorge zu tragen, daß die gegenwärtige Session anch seine letzte sein soll. Der Statthalter von Mähren und der Landeschef von Schlesien hatten allen Grund anzunehmen, daß eine Regierung, die soeben in der Thronrede den verfassungstreuen Standpunkt scharf betont hat, vierundzwanzig Stunden, nachdem der Kaiser selbst den Führern der czechischen Opposition eine so bündige Verurtheilung ihrer Politik ins Gesicht geschleudert, nicht im Lager jener ^'eule stehe, welche in ihren beiden VerwaltungSsprengeln als die erklärten Bundesgenossen der nationalen Gegner der Verfassung gelten. Ebenso hatte der Statthalter von Tirol alle Ursache zu dem Glauben, die Regierung, welche vor zwei Tagen in der Thronrede die Vorlage neuer und freisinniger, die Aufhebung des Konkordats besiegelnder Gesetze in Aussicht stellte, werde nicht mit der glanbenSeinheitlichen Kliquc stimmen, die vorläufig nur deshalb im Reichsrathe bleibt, weil sie noch immer hofft, mit Hilfe der Föderalisten den Staaksvertrag mit Rom abermals zu erneuern. Wenn die drei Landeschefs sich geirrt haben, so liegt die Schuld davon an der Unklarheit des Regierungsprogrammes oder vielmehr an der Programmlosigkeit des Kabinets, das aus leidigen OpportunilätSgründen vorgestern im Abgeordneten-hause eine falsche Stellung eingenommen, und nun den einen kleinenn Mißgriff durch den weit größeren, der heute in der „Wiener Zeitung" offziell kundgemacht worden ist, unvorsichtiger Weise verschlimmert hat. (Presse.) Gras Beust und Herr Thiers. Der in Wien weilende französische Geschichtsschreiber und Staatsmann Thiers wurde Samstag um halb 11 Uhr Vormittags vom Grafen Beust empfangen. Die Unterredung dauerte zwei Stunden. Die „Mgpost"' bringt hierüber nachstehende Mittheilungen: Thiers setzte die Lage ,Frankreichs auseinander und gab zu bedenken, welche Nachtheile eS für Europa, namentlich für Oesterreich haben müsse, wenn Frankreich durch Schmälerung seines Gebiets Jeuilleton. Die Hyänen des Schlachtseldes. Vor einigen Tagen wurden in Rastatt zwei, wie es heißt, wohlhabende Elsässer Bauer» erschossen, die der Leichenberaubung auf dem Schlachtfelds überwiesen worden waren. Ungefähr zu gleicher Trist wurde dieselbe Exekution zu Sedan an einem solchen Räuber vollzogen nnd in Trier verhaftete Man zwei Marketender, welche ihre auf den Blach-felden, Frankreichs „zusammengelesenen" Sachen in Sicherheit bringen wollten- Sie hatten eine Summe dvu 600 Thalern bei sich. Gleich zu Anfang des Krieges, nach der Schlacht von Wörth, man erinnert sich dessen vielleicht, wurden in einer Stadt "w Rhein ebenfalls einige Marketender verhaftet, ^e einige Kisten mit den verschiedensten verdächtigen und werthvollen Sachen rheinabwärts spediren sollten. Die Untersuchung ergab, daß cs Leute aus ^rcslau waren, die im Fahrpark eines Regimentes °'e Schlacht mitgemacht hatten und jetzt eiligst '-einige Sachen" zur Seite schafften. Ob man sic überweisen konnte, daß das Gut unrechtmäßig er-worbeu, weiß ich nicht; ich erinnere mich aber, daß man von Breslau entschieden protestirte: „das könnten keine Breslauer oder Norddeutsche sein !" Man hielt das Betreiben solch eines Geschäftes in der allgemeinen Begeisterung für unmöglich. Ich bin dagegen zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Mehrzahl der „Schlachlfeldhyäuen" aus den Ländern stammen, aus welchen die Truppen kommen. Fast jedes Regiment bringt feine Hyänen mit! Die süddeutschen Regimenter vielleicht weniger als die norddeutschen; die letzteren aber und vor allem die preußische Garde bringt eine ganze Menagerie mit. Wer sich einmal den Fahrpark eines Garderegiments angeschaut hat, kann darüber gar nicht im Zweifel sein. Das ist die Hefe von Berlin, die sich an den Soldatenrock heftet wie ein Ungeziefer, die nicht allein von ihm leben, sondern die sich auch durch ihn in möglichster Schnelligkeit bereichern will. Von Berlin bis nach Frankreich sind viele von ihnen barfuß gekommen. Desgleichen bringt die französische Garde den Abschaum von Paris mit auf das Schlachtfeld und diese, im Verein mit den verwandten Seelen aus der preußischen Haupt- stadt, sind es, nach meiner festen Ueberzeugung, hauptsächlich, welche den Raub auf den Schlachtfeldern sistematisch betreiben. Zu diesem Kern, der, so lange die Armee beisammen, sich gewissermaßen unter den Schutz der Soldaten zu stellen weiß, kommen dann eine Menge Gelegenheitsräuber; Einheimische und Fremde, Bauer» und Fabriksarbeiter, hier namentlich aus Belgien und armes, verkommenes Volk, welches durch seine Armuth abgestumpft wurde gegenüber fremdem Elend. Durch 14 Tage war das Schlachtfeld von Sedan der große Sammelplatz dieser zahllosen Aasgeier, durch 14 Tage wurde dasselbe nach allen Richtungen durchstöbert nach den Wertsachen der Erschlagenen. Der Abzug der großen deutschen Armeen, die Beschäftigung der beiden zurückbleibenden Korps mit den Gefangenen, die ostwärts tranSportirt werden mußten und deren Ueberwachung auch noch die Feldgendarmen- in Anspruch nahm, ließ dem Raubgesindel in dem Thalkessel und bei den Hügeln von Sedan freien Spielraum. Und wenn gegenwärtig die preußische Garde, welche vor Paris steht, ihre Fahrparks und ihre Marketender nachzählen wollte, so würde sie die Entdeckung machen, daß gar seines politischen Einflusses beraubt würde. Graf Beust hob hervor, daß er den Krieg dringend wi-derrathen habe, woraus sich Thiers in bitteren Worten über die ganze Politik Napoleons beklagte. Schließlich sprach Thiers den Wunsch aus, daß eine europäische Konferenz einberufen werde, um die zwischen Frankreich und Deutschland schwebenden Angelegenheiten zu ordnen. In Anlehnung an eine solche Konferenz werde es leicht sein, in Frankreich wieder die monarchische Regierungsform herzu-slellen. Graf Beust blieb diesen Aeußerungen gegenüber zurückhaltend und vermied cs, eine bestimmte Meinung auszusprechen. ThierS reiste gestern Abends nach St. Petersburg ab und denkt im Laufe der Woche nach Wien zurückzukehren._________________ Vom Kriege. Von Paris ist in militärischer Hinsicht nichts neues zu melden. Die Pariser Journale vom 22. gestehen zu, daß au dem Kampfe vom 19. d. vier französische Linien-Divisionen theilnahmen, in voller Flucht zurückgingen und eine Panique bis ins Innere der Stadt trugen. Die Journale schmähen die Linieu-truppen und erheben die Mobilgarde. Eine Sensationsnachricht erhält die Wiener „Presse" aus Ferneres, 23. September 10 ^ Uhr Abends. Sie lautet: Vorgestern ließ sich von den besetzten Höhen vor Paris beobachten, daß in den Straßen der Stadt ein starkes Kanonen- und Gewehrseuer stattfand. Wer kämpfte, ob Parteien oder Truppeu-theile (vielleicht die Linie gegen die Mobilgarde?), war uicht zu ermitteln. Toul ist gefallen und dadurch der «Schlüssel der Bahn, welche den Osten Frankreichs mit Paris verbindet, in den Händen der Deutschen. Die Einnahme dieser kleinen Festung macht außerdem schweres Geschütz zur Beschießung von Paris und das Reservecorps des Großherzogs vou Mecklenburg, ungefähr 18.000 Mann, disponibel. Die Verluste der Stürmenden sollen sehr gering gewesen sein. Straßburg wird bald nachfolgen, da die erstürmten Lünetten bereits mit schweren Mörsern zur Beschießung des eigentlichen Walles besetzt sind. Nachdem die Franzosen zuerst, und zwar ziemlich überflüssig, die Umgebung von Paris devastirt haben, scheinen sie nun auch eben so überflüssig die Stadt selbst verwüsten zn wollen. Rochefort, der mit der Organisation des eventuellen Straßen-kampfes in Paris betraut wurde, ordnete an, daß alle Parterrewohnungen und Ladenräume durchzubrechen sind, damit alle Häuser mit einander in Verbindung sichen. Auch sind Schießscharten an der Straße anzubringen. In den französischen Departements läßt die Volksbewaffnung noch viel zu wünschen übrig. Nicht einmal die Nationalgarde von Tours, des zweiten Regierungssitzes, ist noch bewaffnet. Dage- gen zeigen sich die benachbarten Departements ganz auf der Höhe der Situation. So hat der Generalrath der Sarthe dritthalb Millionen Franken zum Ankaufe von Remiugtongewehren für 40.000 Mann Nationalgarden des Departements, ferner zur Anschaffung von Munitionen und zur Ausführung von Vertheidigungsarbeiten zum Schutze des Departements gegen feindliche Invasion votirt. Der Generalrath von Loire-et-Cher ist im Schlosse von Blois zusammengetreten und hat gleichfalls zur Bewaffnung und Verteidigung des Departements ein Anlehen von l'/z Millionen beschlossen. Der Generalrath von Jlle-et-Villaine hat die gleiche Summe für die gleichen Zwecke gewidmet. Nach telegrafischen Meldungen vom 22. d., die im sächsischen Kriegsministerium eingegangen, befindet sich das Hauptquartier des Oberkommando's der Maasarmee (Kronprinz von Sachsen) in Grand-Tremblay (2 Meilen nordöstlich von Paris). Die deutschen Blätter fahren fort mit der Publikation der Verlustlisten, die indessen noch nicht über die Schlachten von Metz hinausreichen. So hat das 1. Garderegiment zu Fuß 1061, das Ale-xander-Garde-Grenadier-Regiment 821 Mann, das brandenburgische Regiment Nr. 12 1278 Mann verloren, alles am 18. vor Metz. Die 7 branden-burgischen Infanterie-Regimenter, zu denen auch Berlin gehört, haben bei Spicheren uud vor Metz 10 512 Maun verloren, also mehr als ein Drittheil. Die bisherigen deutschen Trofäen betragen nach dem „Slaatsanzeiger1 Kaiser, 1 Marschall, 39 Generäle, 3250 Offiziere, 118.750 Man» inklusive der Verwundeten bei Sedan, 10.280 Pferde, 56 Adler, 102 Mitraillensen, 690 Geschütze, 400 Fahrzeuge, mehrere Pontons-Kolonnen, Magazine, Eisenbahnzüge, eine fast unberechenbare Menge Waffen, Munition, Bekleidungsstücke, Fourage und Proviant. Laon und Toul sind hiebei noch nicht mitgerechnet.________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 26. September. Der Klub des rechten Zentrums — wie sich der Verein der konservativen Mitglieder des Abgeordnetenhauses jetzt betitelt — hat Freitag einen hochwichtigen Beschluß gefaßt. Der Ausgleich mit den Nationalitäten soll in der Weise zu Stande kommen, daß den Landtagen das ganze Gebiet der Gesetzgebung zufällt, der Reichsrath aber auf die Funktionen beschränkt wird, welche ihm gemäß dem Oktoberdiplom zufallen. Danach wäre dem Reichsrath nur eine Thätigkeit in rein finanziellen und ökonomischen Fragen zugewiesen. Er hätte den Voranschlag des Staates zu bestimmen, insoweit dies nicht den Delegationen zufällt; auch das Recht der Rekrutenbewilligung würde dem Reichsrath bleiben. Das Oktoberdiplom hatte jedoch auch dieTheil» nähme Ungarns am ReichSrathe zur Voraussetzung. Davon ist jetzt nicht mehr die Rede; wir hätten also das Oktoberdiplom in verschlimmerter Auflage. Die Föderalisten haben im Reichsrathe die Majorität und sie wollen ihre Macht benützen, um die Dezemberverfassung „verfassungsmäßig" über den Haufen zu werfen. Den Deutschen bleibt nur die Wahl, sich entweder der Majorität zu fügen oder durch ihren Austritt der Reaktion die Thore zu öffnen. Welchen Weg sie auch wählen, die Verfassung erscheint immer in gleicher Weise bedroht. Die nächste Sitzung des böhmischen Landtages wird Donnerstag stattfinden. Der Oberstlandmarschall wird namens der Adrcßdepu-tation Bericht über den Empfang beim Kaiser abstatten, worauf der Statthalter die betreffenden Regierungserklärungen verliest, über deren Behandlung der Landtag beschließen wird. Im czcchischen Feudaladel soll eine Spaltung eiugerisseu sein; der größere Theil wird nnter einer Rcchtsverwahrung mit den Deutschen im böhmischen Landtage für die Reichsrathsbeschickung stimmen. Rieger ist mit derselben Neigung zurück-gekommen, doch wird er im Deklarantenklnb überstimmt, der auf Nichtbeschickung beharrt. Der czechische Klub wird, nachdem er Riegers Bericht über seine Verhandlungen mit Graf Taaffe vernommen, vorerst den Austritt aus dem böhmischen Landtage nicht beschließen, sondern einen Ausschußbericht über das Reskript beantragen. Nächste Landtagssitzung Donnerstag. Man sagt, das Reskript werde das Zugeständnis enthalten, daß der böhmische Landtag allerdings Rechte besaß, die nun dem Reichsrathe verliehen sind, aber Böhmen solle eben zu Gunsten des Ganzen Einiges von den Rechten abtreten. Dieser Satz soll den Anknüpfungspunkt bieten, damit die czechisch-feudale Partei die Verhandlungen fortsetze. Die Amtsentsctzung der drei Statthalter wird von der czcchischen Presse als Anzeichen einer Reaktion gegen den Terrorismus der deutschen Zentralisten interpretirt. Die Stimmung auf Seite der deutfchböh mischen Abgeordneten ist eine leidenschaftlich erregte, erwartungsvoll, was die reichsräthliche Verfassungspartei thun wird. Mehrfache Kundgebungen zu Gunstender abgefetzten Statthalter liegen vor. Der deutsche Fortschrittsverein in Brünn sprach seine Mißbilligung aus und votirte seine Anerkennung für die verfassungstreue Haltung Poche'S. Dr. Sturm bezeichnet die Regierungsmaßnahme als einen Absagebrief an die Verfassungspartei und betonte ein energisches Vorgehen der letztern. Aehnliche Kundgebungen erfolgen in Schlesien und Tirol. In München hat am 23. September eine Masscn-Volksverfainmlung stattgesnnden, welche die Stuttgarter Resolutionen und die von den Gemeinde-Bevollmächtigten an den König gerichtete Adresse, die einen deutschen Staatenbund auf Grund der norddeutschen Bundesverfassung verlangt, annahm. Delbrück wurde eine Serenade gebracht und Hochs wurden auf den zukünftigen deutschen Kaiser ausgebracht. Delbrück dankte mit einem Hoch auf den König von Baiern. „La Situation," das Organ Louis Napoleons, meldet, daß Jules Favre nach dem Abbruche der Konferenz mit Bismarck nach Paris zurückkehrte, da er als äußerstes Zugeständniß nur die Schleifung von Metz und Straßburg, die Ueberlassung eines Flottenantheils und Kriegskostenersatz anznbieten vermochte. Die „Jndependance belge" veröffentlicht eine Antwort des Generals Wimpffen auf den bekannten Brief deSAdjutantenNapoleo n's, in welchem gesagt wurde, daß „er (Wimpffen) dem Kaiser Napoleon in einem Billet zu Wissen machte, er habe Lebrun beauftragt, den Durchbruch in der Richtung nach Earignan zu versuchen und den Kaiser in Mitte der Truppen zu nehmen, die sich eine Ehre daraus machen würden, Sr. Majeftm einen Weg zu bahnen." Der Zweck dieses Killet» — schreibt Wimpffen weiter — war, dem Kaije manches theuere Haupt fehlt. Manches ist zurückgeblieben bei der großen Fundgrube und hat den Moment ersehen, wo es hinübergelangen konnte nach Belgien, um dort die „zusammengclesenen" Wertsachen an den Mann zu bringen. Man macht sich auch nicht leicht einen Begriff von der Masse und Mannigfaltigkeit der Gegenstände, die auf das Schlachtfeld und in die weite Umgebung desselben wie wahnsinnig hinausgestreut werden. Bon Pferd und Fuhrwerk bis zur Taschenuhr liegen und stehen die Sachen stunden- und tagelang herrenlos da. Sachen, die man an solcher Stelle gar nicht ver-muthete, tauchen vor gierigen beutelustigen Augen auf. Der Leichenschänder, der sein Handwerk versteht, und das ist der niedrigste von allen, befestigt sich um den Arm die Binde mit dem rothen Kreuz und wandert über die Stätte des Gräuels wie ein Hilfebringender. Aber auf daS Flehen der Verwundeten nach einem Trunk Wasser, naL Hilft, nach einer Handreichung hört er nicht. Bei dem .odten Offizier, oder bei dem bis zur Bewußtlosigkeit Verwundeten bleibt er stehen, kniet nieder und scheint sich liebreich um ihn zu bemühen; er sucht nur nach kleinen Gegenständen, die er leicht verbergen und mitnehmen kann. Gold, Silber, Werthpapiere, Edelsteine, kleine kostbare Waffen, seidene Schärpen u. s. w., alles wird seine Beute. Und wenn andere Krankenträger in die Nähe kommen, er braucht sie nicht zu fürchten, denn sie haben ebenfalls mir als Abzeichen das Armband mit dem rothen Kreuze. Es ist ein außerordentlicher Nachtheil der Genfer Konvention, daß man die verschiedenen Mitglieder nicht förmlich eiugetheilt und jeden mit einem Kompagniezeichen und Landsmannschafts-Abzeichen versehen hat. So ist es eine ganz bekannte Thatfache geworden, daß die gemeinsten Leichenschänder sich des Genfer Kreuzes bedienen! Sie zu erfassen ist umso schwieriger, als man stets Gefahr läuft, auf einen ganz ehrenwerthcn, von den edelsten Motiven geleiteten Mann zu stoßen. Es ist seinerseits ein Geschrei erhoben worden von den Hyänen der Schlachtfelder in Böhmen. Aber deren Zahl, Verschlagenheit und Verworfenheit steht weit hinter diesen auf den Fluren Frankreichs zurück. Auch in dieser Beziehung hat die Menschheit wieder einen Schritt vorwärts gethan. die Demüthigung einer Gefangenschaft zu ersparen, ihm zu rathen, seines Prestiges sich zu bedienen und eine Gesammtbewegung der Armee anzuordnen, welche aber ohne seine Person nicht ausführbar wäre. Der Kaiser habe diesen Vorschlag nicht angenommen , ließ ohne Vorwissen Wimpssen'S die Weiße Fahne aufpflanzen und schickte gleichzeitig einen Parlamentär ab. Ungeachtet des Protestes und der Weigerung Wimpffen's, unterhandeln zu wollen, wurde die weiße Fahne nicht mehr abgenommen. Alle diese Handlungen haben die Ausführung der letzten offensiven Bewegungen der französischen Armee verhindert."________________________ Zur Tagesgeschichte. Attentats-Gerüchte, welche sich an die Rückkehr des Kaisers aus Graz knüpften, kursirten Freitag Vormittags in Wien. Eine nicht hinwegzuleugnende, weil leibhaftige und sehr auffällige Erscheinung war die Anwesenheit von Sicher-heitswachmännern in den Stationshäusern der Südbahn auf der Strecke Graz-Wien und ebenso richtig ist es, daß die Bahndirektion alle Reservekondukteure Donnerstag Abends in der angedeuteten Richtung entsendete. So viel man erfährt, rednzirt sich der ganze Rumoc darauf, daß Donnerstag ein Kondukteur der Südbahn bei der Polizeidirektion die Anzeige gemacht habe, er sei auf der Fahrt nach Payerbach von Einem gewarnt worden, man solle für die Rückfahrt des Kaisers alle Vorsichtsmaßregeln aufbieten, weil ein Attentat beabsichtigt sei. Es sei im Plane, die Schienen aufzureißen oder etwas anderes zu unternehmen, was dem Train, der den Kaiser und seine Reisebegleitung führe, eine Katastrofe zu bereiten im Stande sei. Es wurden demgemäß in der That alle Vorsichtsmaßregeln getroffen, so wenig glaubwürdig das ganze Gerede von vornherein klang, und in der That wurde auch nicht das geringste entdeckt, was irgendwie dem hinterbrachten Geschwätze auch nur den Schein eines tatsächlichen Anhaltspunktes hätte geben können. — Aus Wien wird der „Tr. Ztg." geschrieben, daß nebst Baron von Pretis in Abgeordnetenkreisen der gewesene Mailänder Gnbernial - Präsident (seinerzeit Hofrath in Triest) Graf O' Donell und der Hofrath im Ministerium des Aeußeru, Josef Ritter von Prot mann, als Kandidaten für den Statthalterposten von Tirol genannnt werden. Herr Baron Pino, dermalen Leiter der Bezirkshauptuiann-schaft in Görz, sei zum Landes - Präsidenten in der Bukowina uud zu dessen Nachfolger in Görz Baron Rechbach designirt. — Wir haben schon wiederholt über die fantastischen Vertilgt! ugs Methoden gesprochen, mit denen die Pariser die deutschen Heere vom französischen Boden vertilgen möchten. Vor einigen Tagen machte wieder ein alter Artillerist bei den patriotischen Reden, an denen sich die Pariser täglich im Theater des Folies Bergeres erbauen, unter ungeheurem Beifall folgenden Vorschlag: Jeder Bürger solle eine Anzahl leerer Weinflaschen nehmen uud mit einem Ueberzuge von Pech und gehacktem Eisen und Nägeln versehen. Schließlich sollen diese Flaschen mit Pulver gefüllt und mit einer langsam brennenden Lunte im Halse verstopft und dann verkorkt und ausbewahrt werden, bis die preußischen Barbaren einziehen, denen man sie dann von den Hausdächern auf die Köpfe schleudert. Ein Apotheker trat mit einem ändern originellen Projekt eigener Erfindung hervor. Dieser Biedermann empfahl eine Kugel von der Größe einer Pflaume, ^ereu jeder Pariser mehrere bei sich tragen sollte um sie den Preußen an die Köpfe zu werfen. Dieselben explodiren sofort und verbreiten einen so entsetzlichen Gestank, daß mindestens drei Menschen davon um-kommen. ______ Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. —- (Ministerialrath Dr. Joha NN von ^kleemann) im Unterrichtsministerium, aus seiner früheren Wirksamkeit am Laibacher Gimnasium, an welches er im Jahre 1845 berufen wurde, wohl noch manchen in Erinnerung, ist nach Wiener Blättern in den Ruhestand getreten. Er war Gimnasialreferent. Seit dem Eintritt des Sektionsrathes Iellinek sind die Angelegenheiten der Realschulen und Gimnasien in ein Mittelschuldepartemeut vereinigt worden. — (Dr. DürnbergersBroschüre „Die deutschen Siege und Oesterreich") bildet die 16. Publikation des liberalen politischen Vereins in Linz. Diese Schrift verdient auch in Kram die größte Verbreitung, sie enthält manche kerndeutsche» Gedanken, von denen wir einige wiedergeben wollen, da sie die beste Antwort sind auf den verbissenen Deutschenhaß, in welchem sich iusbesonders in jüngster Zeit die „slavische Presse" überbietet: „Der deutsche Stamm — heißt es daselbst — hat Oesterreich gebildet, er hat den Kitt gegeben zur Zusammensüguug so vieler verschiedenartiger Elemente; er allein, als Bestandtheil des ersten Kulturvolkes der Welt, hatte die Kraft uud die Mittel, jene geistigen und sittlichen Reichthümer, welche nothwendig waren, ein barbarisches Völkerkonglomerat wenigstens so weit zu erziehen, daß es in das Gefüge eines europäischen Staates hineinpaßte... Wenn wir uns auf denselben Standpunkt stellen, aus welchem die Czecheu, Polen, Ungarn rc. schon lange stehen und auch unsererseits den politischen Gedanken aufstellen, daß wir vor allem Deutsche sind, dann sind wir unangreifbar stark, mächtig wie Antäus, nachdem er die Mutter Erde berührt hatte. Nicht in dem Sinne ist das gemeint, als sollten wir uns unter diesem Feldruf den Perußen in die Arme werfen; wir brauchen die Moskauer Pilgerfahrt uicht nachzuahmeu, wir brauchen nicht nach Berlin zu gehen. Wir brauchen nur eben so egoistisch zu werden, wie die Czechen, die Polen, die Ungarn; wir brauchen uns nur um den Gesammtstaat eben so viel und so wenig zu kümmern, wie diese so sehr gehätschelten Völker; wir brauchen nur gleichgitiger, passiv zu werden gegenüber der österreichischen Staatsidee, wir brauchen uns nur auf uns selbst zurückzuziehcn qn unsere eigenen Interessen zu denken. Dann sehe man, woher der Kitt genommen werden soll, der dieses polyglotte Reich Zusammenhalt! Unsere Jnaktivität, unsere Gleichgiltigkeit allein würden den Zerfall des Reiches herbeiführen und niemand könnte es dem deutschösterreichischen Volke verargen, wenn es aushörte, ferner für den Reichsverbaud, sich selbst verleugnend, zu k-mpfeu, sobald sein Patriotismus mit fortwährender Mißachtung seiner verfassungsmäßigen Rechte, mit stets erneuten Ansprüchen auf Opfer zu Gunsten von Völkerschaften belohnt wird, deren unverhüllt ausgesprochenes politisches Ziel die volle Selbständigkeit ist. Unsere Macht liegt nicht in Drohungen mit Berlin, nicht im Konspiriren an sremdeu Höfen, worin beispielsweise die Czechen ihren Rückhalt suchen; unsere Macht liegt in der Thatsache, daß unsere bloße Passivität, das bloße Erlahmen unseres Interesses für den Gesammtstaat diesen in Frage stellt, daß es daher' eine Aufgabe jeder Regierung sein muß, uns warm zu halten, unsere ohnedies nur zu bescheidene» Ansprüche, unser Recht zu respektireu. Auf diesen Macht-staudpunkt haben uns aber erst die großen Ereignisse des Jahres 1870 gehoben; dieselben haben vor Allem unser Nationalbewußtsein, das tief darnieder lag, gestärkt, gehoben; sie haben uns Deutsche zur Erkenntniß gebracht, welch' immense Kraft in uns liegt, sie haben unserer Nation, die vorher jedes noch so armselige Völklein anzubellen sich vermaß, auf eine Stufe gehoben, die alles Gekläffe für alle Zeiten zum Schweigebracht hat. Dieses nationale Bewußtsein einigt auch uns Deutsch-Oesterreicher, wir nennen uns jetzt mit Stolz einen Theil des großen Volkes, das im Kampfe für seine nationale Ehre unerhörte Lorbeeren erringt, und diese Einigung in unserem nationalen Bewußtsein wird kräftiger, als irgend eine andere Macht es könnte, alle Differenzen, alle Meinungsverschiedenheiten ausgleichen, welche uns bisher mancher Frage gegenüber in machtlose Zerfahrenheit spaltete. Während uns die deutsche Machteutfaltung das nationale Bewußtsein gefestigt hat. hat sie uns auch die Sorge um die unverletzte Wahrung unserer Nationalität gar sehr erleichtert. Der deutsche Stamm ist in seinen Kulturbestrebungen auf undenkliche Zeiten hinaus gesichert und wehe dem, der sich vermessen wollte, ihn anzutasten! Versucht es ihr Czechen nochmals, unseren Kindern mit Gewalt euer barbarisches Idiom einzudrillen und ihr werdet jetzt einen noch ganz anderen Widerstand finden als vor wenigen Jahren; ihr würdet heute ein ganzes Volk solidarisch für seine Nationalität eintreten sehen, während ihr damals nur deu Angstruf eines kleinen Bruchtheiles vernahmt!" — (HerrJean Stonette) wird mit seinen ausgezeichnet dressirten Hunden Dienstag, 27. d., im hiesigen Theater während der Zwischenakte eine Vorstellung geben. Näheres wird der Theaterzettel bekannt machen. — (Slovenische Lehrkanzeln.) Dem Vernehmen nach haben sich zu slovenischen Vorträgen juristischer Gegenstände an der Grazer Universität die Herren Dr. Kra ^nc, Dr. Ribic und Dr. Gröak bereit erklärt. (Theater.) Als zweite Oper in der diesjährigen Saison wurde vorgestern Douizetti's „Lucia" gegeben. Am besten gefiel wieder Herr Lafontaine und Frau Franken-berg; beide wirkten recht verdienstlich; bezüglich des Herrn Andrassi (Edgar) können wir nur wiederholen, was wir neulich über ihn berichteten; sein guter Wille, den wir gern anerkennen, genügt nicht all' die Mängel zu verdecken, die an ihm so ausfällig zu Tage trete». Eine recht hübsche Leistung hingegen, wenigstens in gesanglicher Beziehung, war der Arthur des Herrn Rüdinger, welcher für lyrische Partien recht verwendbar sein dürste. Herr Raster (Erzieher) verdarb eben nichts, weil der bedeutendere Theil seiner Rolle gestrichen war. Die Aufführung litt an einige Zerfahrenheit, die besonders im Beginne des Sextettes bemerkbar würde, welches jedoch vom Herrn Lafontaine gerettet und in Fluß gebracht, noch ein ziemlich gntes Ende nahm. Noch müsse» wir erwähnen, daß sich einige Orchester-Justrn-mente durch eine empfindliche Verstimmung hervorthaten. „Ein einjähriger Freiwilliger" oder wie das Stück, wenn wir nicht irren, eigentlich heißt: »Frau Mama," gehört zu den schwächeren Arbeiten Bergs. Ein loses Ancin-anderreihen einzelner Bilder, der Mangel einer einheitlichen, klar sich entwickelnden Handlung, unnatürliche Wendungen, verschwommene Charaktere und was sonst häufig die Fehler der Berg'scheu Stücke sind; treten auch hier, und zwar um so greller hervor, als andererseits die zeitgemäßen Schlager, die packenden Konplets und Quodlibets und die sonstigen Zuthate», wodurch dieser Autor so häufig trotz seiner Schwächen Erfolg zu erzielen Pflegt, hier nur spärlich zu finden find. So vermochte die „Frau Mama" in der That, als sie gestern über die Bretter ging, umsoweniger einen Erfolg zu erzielen, als auch die Aufführung in Folge mehrfacher Gedächtnißschwächen und anderer Unsicherheiten nicht ganz geeignet war, sür die Mängel des Stückes zu entschädigen, Frl. Fontaine faßte die Hausfrau doch gar zu realistisch, Frl. Mitscherling die elegante Witwe zu harmlos auf. Die übrigen Darsteller genügten mehr oder weniger. Allen Leidenden Gesundheit durch die delikate UtzVL-Issoiörs äu welche ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten die nachfolgenden Krankheiten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blnt-aussteige», Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die lievLlkseisrs bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Neustadl, Ungarn. So oft ich meine innigsten Dankgebete zum allgütigen Schöpfer und Erhalter aller Dinge sende sür die unberechenbaren Wohlthaten, welche er uns durch die heilsam wirkende« Kräfte der Naturerzeugnisse angedeihen läßt, gedenke ich Ihrer. Seit mehreren Jahren schon konnte ich mich keiner vollständigen Gesundheit erfreuen: meine Verdauung war stets gestört, ick hatte mit Magenübeln nnd Verschleimung zu kämpfen. Von diesen Uebelu bin ich nun seit dem vierzehntägigen Genuß der UsvLleseisre besreit uud kann meinen Berussgeschästeu ungestört nachgehen. I. L. Ster » er , Lehrer an der Volksschule. In Blechbüchsen von '/, Psd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — NsvLlsseiörö 6doeolLi6e in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.5V, 24 Lassen fl. 2.50, 46 Taffen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsnmeur; in Pest Török; in Pr.eg I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagensnrt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranzmeyer, G r ablow itz; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 26. September. Seit gestern Nachmittags trat eine mildere Witterung ein. Heute größteutheils bewölkt. Unterer Wolkenzug aus Südost, in den obereu Luftschichten hielt der Nordostwiud au. Wärme: Morgens 6 Uhr -j- 6.0^, Nachm. 2 Uir -1-12.3" (1869 17 60, 1868 -s-18.6"). Barometer im fallen 327.45'". Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme -s- 5.5", um 5.6°, das gestrige 7.0", »IN 4.1° unter dem Slormale, an beiden Tagen starker Reif. __________________ Ängekommene Fremde. Am 25. September. H Pozeuel, Schwarzenberg. — Bertolo, Beamte — Böckl, Ingenieur, Hof. — Truden, Handelsmann, Triest.— Bnnder, Handelsmann, Dignano. Stepischneg, Cilli. — Staudacher, Ehreudomherr, Triest. — Bertschi, Schweiz. — Wentz, 5iaufma»n, Hamburg. — Vvdnicar, Kaufmann, Wien — Forahaschi, Udine. — FaleSchini, Udiue. — Ralvd, Nudolfswerth. — Czajanek, Jugeuieur, Lack. — Schnabel, Wie«. — Gödsche, Kaufmann, Llainz. — Reudich, Triest. — Paber, Grundbesitzer, Görz. — NVi« ». Leukek, Studireuder, Klauce. — v. Bacho, Triest. — Kechmitzer, Wien. — Kircheis, Aue. — Denk, Wien. — Kruß, Kaufmann, Wie«. — Christ, Kaufmann, Wieu. — Älement, Beamte, Triest. — Graf Auersperg, Mokritz. — Deutschert, Kaufmauu, Breslau. II«!'. Albora, k. k. Hauptmann, Wr.-Neustadt.______________________________________________ Lerstorlieue. Den 24. September. Das Fräulein Elise Pober, k. k. Kreisarzteus-Waife, alt 63 Jahre, in der Stadt Nr 310 an der Entkräftung. — Dem Herrn Josef Gollob, Kleidermacher, seine Gattin Theresia, alt 48 Jahre, in der Stadt vir. 154 an der Auszehrung. — Maria Slauovc, Zwängling, alt 50 Jahre, im Zwangsarbeitshause Nr. 47 au der akuten Lungentuberkulose. Den 25. September. Johann Cotmau, Bettler, alt 65 Jahre, im Zivilspital an der Wassersucht.______________ Gedenktafel über die am 2 7. September 1870 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Zupanc'sche Real., Brezoo, BG. Littai. — 3. Feilb., Jauc'sche Real., Piavce, BG. Nassenfiiß. — 3. Feilb., Aabec'sche Real., Zagorje, BG. Feistriz. — 2.Feilb , Zalad'sche Real., Lipseiu, BG. Laas. — 3. Feilb., Marolt'sche Äieal., Homec, BG. Stein. — 3. Feilb, Zadu'sche Real., Grafeubruuu, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Tomsic'sche Real., Bat, BG. Feistriz.______________ _______________________ Lottoziehuug vom 24. September. Wien: 59 65 33 82 60. Graz: 2 14 66 30 Theater. Heute: Die Grille. Schauspiel in 5 Aktcu, von Char-lottc Birch- Pfeif fe r. Telegramme. (O r i g. - Te le g r. des „Laibacher Tag bl.") Wien, 26. September. I» der heutigen 2lbjieordttetenha»Ssitzun,i wurde Nech bauerö Antrag, die Präsidentenwahl bis znni Erscheinen der Abgeordnete» vvn Böhmen neuerdings zu vertagen, mit 68 gegen ttV Stimme» abgelchnt. Mayrhofer kritisirte den Vorgang der Regierung in betreff Böhmens, so wie die Enthebung dcr drei Statthalter unter dem Beifall der Linken und der Galerien. Nach Ablehnung des Rechbauer'schen Antrags wird die Präsidentenwahl nnter Namensaufruf vorgenommen. Die Sitzung dauert fort. Berlin, 25. September. Bismarcks Forderungen an Favre waren als Waffenstillstandsbe-dingungcn die Ucbergabe Straßbnrgs, Touls, Verduns. Diese Bedingungen wurden von der Pariser Regierung verworscn. Die Forderung der Ueber-gabe von Mont Balerien wurde nicht gestellt. Ecronves, 24. September. (Offiziell.) Bei der Kapitulation vou Tonl geriethen 109 Offiziere und 2240 Mann in Gefangenschaft, ferner fielen 120 Pferde, ein Adler der Mobilgarde, 194 Bronze-geschütze, 3000 Gewehre, 3000 Säbel, 500 Kürasse, sowie bedeutende Munitions- und Proviant-vorräthe in die Hände der Deutschen. Tours, 25. September. Zwischen Pontoise und Jsle Adam fand am 23. September ein großer Kampf statt. Auch ein anderer Zusammenstoß zwischen Bauern und einem preußischen Konvoi wnrde sigralisirt. Tours, 25. September. Am 23. wurden den ganzen Tag in der Umgebung von Paris glückliche Gefechte geliefert. Munizipalrathswahlen vertagt. Die Lokalregierung der nationalen Vertheidigung erließ in Folge der Konferenz Favre's mit Bismarck eine Proklamation, sagend, Preußen will Fortsetzung des Krieges, Degradirnng Frankreichs zur Macht zweiten Ranges, will Elsaß, Lothringen bis Metz und als Waffenstillstandsbedingung die Ucbergabe von Straßburg und Mont Valerien. Proklamation fordert zur Fortführung des Kampfes aufs Aeußerste auf. Wiener Börse vom 24. September. Sperc. österr. Wäbr. . dto. Rente, öst.Pap. dto. dto. öft.inSilb. öose von t§54 . . . ttose von 1860, ^ose von 1860, Fünf:. Prämiensch. V. 1864 . (ZrrtQäsnU.-Vdl. Steiermark zn.4pCl. Kärnten, Kram u. Küstenland 5 „ llngarn. . zu 5 „ ikroat. u. Slav. 5 „ Liebenbürg. „ 5 „ Loitsn. j .ltationatbank . . . Lreditanftall . . . )t. ö. EScompte-Ges. Änglo-österr. Bank . Oest. Bodencred.-A. . Oest Hyvoth.-Bank . Iteier. Elcornpt.-Bk. kkais. Ferd.-Nordb. . Südbahn-Gesellsch. . Kais. Elisabeth-Bad n. Larl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . Lais. Franz-Ioseföb.. .Mnsk.-'Barcser E.-B. 6.— li 6.25 vto. in33I.rückz. . 87.— 88.— Telegrafischer Wechselkurs vom 26. September, üperz. Rente österr. Papier 57.40. — 6perz. Rente Ssterr. Silber 66.50. — 1860er Staatsanlehen 92 10. — Bankaktien 715. — Kreditaktien 256.75. — London 12160. Silber IW.- -K. k. Münz-Dukaten 5.87'/,.— Na-poleonsd'or 9.92. Geld War» Oest. Hypoth.-Bank . 7?i LorllLts-vdltx. Sltdb.-Ges. zu 500 Fr. dtc. Bons 6 pCt. Nordb. (100N. (LM.) Sieb.-G.(200fi.ö.W.) RndolfSb.(300fl.ö.W.) Franz-Jos. (200 fl.S.) 111.- 82^25 88.- 88.25 92.80 111.50 93^- 88.40 88.75 93.— r.oss. Credit 100 fl. ö. W. . Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 ft. CM. . . Triefter 100 fl. CM. . dto. 50fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. Salm . „ 40 „ Palffy . „ 40 „ Clary . ^ 40 „ St. GenoiS„ 40 „ Windisckgrätz 20 „ Waldflein . SO „ Keglevich . 10 „ Rudolfsstift. 10 ö.W. 159.25 94.— 115.— 54.— 27.— 38.— 27.— 3l.- 27.— 18.— 18.— 14.— 14.— 159.75 96 — 125 — 58.- 30.— 40.— 31.— 33.-31.— SO.— 20.— 16.— 15.- (3 Mon.) AugSb.lOOfl.südd.W. Franks. 100 fl. ^ „ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . 103.25 104.— 124 40 48.75 103.75 104.^5 124 60 48.75 Kais. Mün,-Ducaten. LO-FrancSflück. . . Bereinsthaler . . . Silber . . 5.84 9.90 1.83 122.50 5.85 9 91 1.84» 123 — Niederlage der Fabrikate ans Bcssenier-Ltahl, ob Seren Dauer im Gebrauche, netten Aussehen nnd Billigkeit für jeven Haushalt sehr zu empfehlen, bestehend in automatischen Waschkessel», Wasserbecken oval und rund. Wasscrkanncn, Lervirtane», Tellern, Löffel», »Uichen-geräthen rc. re. bei <395—i) _____________________________Laiinxer. !enAt5-AntrNg. Ein wohlgesittetes, fleißiges Mädchen im Alter von 85 Jahren, mir hübschem Erwerb, wünscht sich mit einem soliden Manne zu verehelichen. Anträge erbittet man po«ts rs-stLnts l-s.ika.vli, 6Inifer 65, Fotografie, nicht fingirtcn Stamcu und Erwerb bittet man anzugeben. Nähere Besprechung persönlich. ' (378—S) Die seit 36 Jahren mit bestem Erfolge bestehende Mndek-Lehr- nnd ui Laibllch, in welcher der Lebrkurs ordnnngsniäßig mit 1. Lktober beginnt, überniimnt anch während des Schuljahres Zöglinge zur Ausbildung Unterrichtssprache deutsch uud italienisch. Ans Verlangen werden '.'lspirauteu für die Prüfung zur Aufnahme als einjährig Freiwillige in der Armee vorbereitet. Programme bei (321—5) Direktor. Für eine auf das Prinzip der Wechselseitigkeit gegründete, renommirte Ltbtlislmslchtruluis - Gesellschaft in Wie» werden in verschiedenen Städten und Märkten Krams, der Grafschaft Görz und Gradiska, beziehungsweise auch für Laibach, leistungsfähige Agenten gegen vortheilhafte Bedingungen gesucht. — Anträge unter Chiffre „(Gallenstein" post« ivstimto Laibach. (3>-—2) Erste öffentliche höhere Handetslehmnstalt in Wien. , 8t, »88« »S. Die absolvirteu Hörer geuießeu die Begünstigung des einjährigen Freiwilligendienstcs in der k. t. Armee, olme sich der Freiwilligeuprüsung unterziehen zu müssen. Einschreibungen finden vom 26. September an statt. Der Unterricht beginnt Anfangs Oktober. Am 2. Oktober beginnt ein Vorbcreituugskursus für den praktischeil. Eisenbahn- uud Telegrafeuvienst. (316—14) Jahresberichte durch die Direktion und jede Buchhandlung. l Direktor. Habe den Brief richtig erhalten und schon beantwortet unt?r der Ihnen bekannten Adresse. (394) 1^. 1^. Beim gefertigten Kauf-manne in Rndolfswcrth wird ein (396—1) l-kliiMge aufzunehmen gesucht, derselbe mnß der slovenischen als auch der deutschen Sprache voll-kvmmen mächt-g und im Rechnen gut bewandert sein. V. Jllustrirte Kriegsgesä-Lchte. Soeben erschien im Unterzeichneten Berlage Heft 1 des nachstehenden höchst interessanten Werkes und ist vorräthig bei v. L. I'. SLwdsi-ß in Laibach: des dtlitsch-srnnsts. Krikgks von 1870. Für das Volk bearbeitet von Alexander Gigl. Wird in 16 reich illustrirteu Heften ü. 3 Bogen (Lex. 8., doppelspaltiger Satz) komplet. t t 80 1LL. DE" Mit prachtvoller Prämie. "WE Wir unternehmen cs, mit dieser populären Darstellung der jüngsten, welterschütternden Ereignisse ein GeschichtSwerk iu des Wortes edelster Bedeutung zu schaffen, welches, über de» Parteien stehend, in objektivster, leidenschaftsloser Weise abacfasjt und in keiner Richtung gefärbt, den frischen Anprall nnd das stürmische Woge» der Leidenschaften weitaus überdauern soll. LlLrtlebsa« Verlag ia (391) Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Otto mar Wmberg. Druck von Jgu. v. jileiumayr L Fed. Bamberg iu Laibach.