Macher BmfanMatL Nr. III. Inhalt: 10. Hirtenbrief über das vom heiligen Stuhle ausgeschriebene allgemeine “"*»■ Jubiläum. — 11. Weisungen an die hochw. Geistlichkeit anläßlich des Jubiläums. — 12. Decretum Poenitentiariae quoad Jubilaeum. — 13. Pastirski list. — 14. Breve apost. quoad piam fidelium unionem „vivi Rosarii“ in Dioecesi Labaeensi. — 15. Ministeriell angeordnete Revision der Schülerbibliotheken. — 16. Verordnung des Ministers für Cultus und Unterricht betreffend die Eutlassuugszeugnisse für Schüler. — 17. Sammlung. — 18. Literatur. — 19. Kanonische Visitation und Firmung. — 20. Concurs - Verlautbarung. — 21. Chronik der Diöcese. 10. Iacobus, von Gottes und des Apostolischen Stuhles Gnaden Fürstbischof von Laibach, Elünbigrn smnrr Aimssr Hml und Irgrn von tmssrsm Herrn und Hmlnndr Irsus Heute, Geliebte im Herrn! habe ich euch eine große geistliche Gnade anzukünden. Es ist die Gnade eines allgemeinen außerordentlichen Jubiläums, das der hl. Vater mit Rundschreiben vom 22. Dezember 1885 für das heurige Jahr ausgeschrieben hat. Was will das Jubiläum? Durch das Jubiläum sollen die Gläubigen in besonders eindringlicher Weise zur Buße und Besserung ihres Lebens, zum würdigen Empfange der hl. Sacramente, zum Gebete und zu anderen guten Werken eingeladen werden. Zu diesem Ende bietet der hl. Vater kraft der obersten Binde- und Lösegewalt, die er in der Person des hl. Petrus von Jesus Christus erhalten hat, den Gläubigen unter bestimmten Bedingungen einen vollkommenen Ablaß an. Und damit ja Niemand von dieser Gnade und der Möglichkeit, derselben sich theilhast zu machen, ausgeschlossen sei, verleiht er überdies den Beichtvätern ganz besondere Vollmachten. Durch all' das soll der Bußgeist geweckt, der Eifer neubelebt, und Jedem die Rückkehr zu Gott, und die Ordnung seines Lebens nach Gottes Gebot, erleichtert werden. Unsere Buße soll die Strafgerichte Gottes, die wir durch unsere Sünden herausfordern, zurückhalten, und statt der Strenge und Gerechtigkeit Gottes uns bringen seine Milde und Barmherzigkeit. Das Alles begreift das Jubiläum in sich, das Alles beabsichtiget es — wahrhaft eine Gnadenzeit, eine Zeit der Liebe und Erbarmnng Gottes! I. Indem das Jubiläum uns ruft zur Buße, erinnert es uns an eine der wichtigsten Wahrheiten unseres Heils; an eine Wahrheit, die aber leider heutzutage einem großen Theile der Menschheit abhanden gekommen zu sein scheint. Diese Wahrheit ist, daß der Mensch nicht selbst sein Herr, nicht selbst sein Gesetz ist. In der That.! die Buße, soll sie in Wahrheit eine Buße sein, setzt die demüthige Anerkennung seines Fehlers voraus; diese Anerkennung hinwiederum ein Gesetz, gegen das man gefehlt, gegen das man sich versündigt hat; dieses Gesetz endlich den Gesetzgeber, der es gegeben, der über dessen Befolgung wacht, der den Menschen zur Rechenschaft zieht, wenn er es übertreten. Dieser Gesetzgeber, wer ist es? Ein Blick in die Welt, ein Blick in unsere Seele; das natürliche Gewissen, und der übernatürliche Glaube kündet ihn uns. Es ist Gott der Herr, der, wie er allein uns das Dasein gegeben, ebenso allein das Gesetz uns eingeschrieben hat in Hügeln: Bedecket uns" (Luc. 23. 30.); aber was unsere Herzen, nach welchem dieses unser Sein sich entwickeln, unser Thun und Lassen sich richten soll. „Unus est altissimus creator omnipotens“ (Eecli. 1. 8.), „unus est legislator et judex, qui potest per-dere et liberare“ (Jac. 4. 12.): Einer ist der Allerhöchste, der allmächtige Schöpfer; und auch nur ein Einziger der Gesetzgeber und Richter, welcher verderben kann und erretten. Es ist das die nämliche Wahrheit, die wir schon als Kinder bekannten, wenn wir mit dem Katechismus sagten: Jeder Mensch, wenn er zum Gebrauche der Vernunft kommt, muß, um selig zu werden, uothwendig wissen und glauben: 1. daß ein Gott ist; 2. daß Gott ein gerechter Richter ist, welcher das Gute belohnt und das Böse bestraft u. s. f. Ja wohl, es ist nicht gleichgültig und nicht Alles eins, wie wir unser Leben entrichten, sondern es ist ein Unterschied zwischen Gut und Böse. Und dieser Unterschied richtet sich nicht nach dem Urtheile der Welt, sondern Gott ist es, der da richtet und scheidet. Und Gott richtet nicht nach dem Sinne und Wollen des Menschen, sondern nach seiner untrüglichen Weisheit und nach seinem heiligsten Gesetze — er ist ein gerechter Richter; „ipse fecit nos et non ipsi nos“ (Ps. 99. 3.): er hat uns geschaffen, und nicht wir selbst uns, und darum ist der Mensch nicht selbst sein Herr, nicht selbst sein Gesetz, sondern in alleweg von Gott abhängig. Diese ernste Wahrheit lehrt uns das Jubiläum durch seinen Ruf zur Buße. Wenn irgendwann, so ist es in unserer Zeit von der höchsten Wichtigkeit, daß wir diese Wahrheit unserer allseitigen Abhängigkeit von Gott, unseres allseitigen Verpslichtetseius gegen Gott, uns recht eindringlich zum Bewußtsein bringen. Viele Menschen geberden sich ja in der That, als ob sie dereinst keine Rechenschaft abzulegen hätten. Ich habe dabei nicht Jene im Sinne, welche Gott den Herrn einfach hinwegdecretiren, um so ihrem Stolze zu genügen, und sich desto ungestörter jedem Gelüsten ihres Willens hingeben zu können. „Dixit insipiens in corde suo: non est Deus“ (Ps. 13. 1.): ein Thor — jeder Gottesläuguer und Gottesspötter; am Tage des Gerichtes werden sie rufen zu den Bergen: „Fallet über uns, und zu den Hilsts? Der Hand des Allmächtigen werden sie nicht zu entrinnen vermögen! Diese, wie gesagt, habe ich nicht im Sinne. Aber wie viele Andere gibt es, die, wenn sie Gott auch nicht hinwegdispntiren durch ihr Wort, ihn dennoch läugueu durch die That, ihn dennoch mißachten durch ihr Leben: „confitentur se nosse Deum, factis autem negant.“ (Tit. 1. 16.) Das tägliche Leben bestätigt nur zu sehr die Wahrheit dessen. Der Herr befiehlt uns z. B., nicht eitel zu nennen seinen heiligsten Namen. Aber wie viele gibt es, die um schnöden Gewinnes willen keinen Anstand nehmen, verwegen Gott selbst zum Zeugen sogar eines Meineides anzurufen! Anerkennen und bekennen solche Unglückliche wohl Gott den Allwissenden, unendlich Heiligen, der seiner nicht spotten läßt, und dereinst Rechenschaft verlangen wird über solchen Frevel? — Der Herr befiehlt uns Ehrfurcht und Gehorsam gegen unsere Eltern. Aber wie Biele, welche die Liebe derjenigen, die auf Erden ihre größten Wohlthäter nach Gott, mit Kälte und Gleichgiltigkeit, ihre Mühen und Sorgen aber mit Undank und Härte vergelten; die nicht selten sie darben lassen in bitterer Noth, und in schmutziger Habgier schon kaum den Tag erwarten können, wo sie der Tod von hinnen nimmt; ja die — es sträubt sich die Feder, solches niederzuschreiben — ihnen sogar Fluchen in wildem Grimm! Anerkennen und bekennen Solche wohl, daß ihre Eltern Gottes Stellvertreter sind vor ihnen, und daß Gott der Herr, der ja schon die Lieblosigkeit gegen den Nächsten als ihm angethan ansieht, umso eifersüchtiger wacht über aller Lieblosigkeit, deren wir uns gegen unsere eigene Eltern schuldig machen? — Umgekehrt befiehlt der Herr aber auch den Eltern, ihre Kinder zu erziehen in christlicher Zucht, in Gottesfurcht und in Gehorsam gegen die Kirche. Aber wie viele Eltern, die da ihren Kindern einen Stein reichen, statt Brod (Matth. 7. 9.); wie viele namentlich unter den sogenannten Gebildeten, die eher an Alles denken, als an eine chri st katholische Erziehung ihrer Kinder; wie viele, die durch ihre Gespräche und Witzeleien, durch ihr Beispiel und durch ihre eigene religiöse Gleichgiltigkeit, die durch ihre offen zur Schau getragene Mißachtung der Kirchengebote, durch die Lectüre, die sie ihren Kindern gestatten n. s. s., den christlichen Glauben und die Ehrfurcht gegen die Gebote Gottes und der Kirche vielmehr Herausreißen aus der unschuldigen Kindesseele, und zu Hause den Samen zertreten, welchen der Priester in der Schule und Kirche hineingelegt ins empfängliche Herz! Glauben solche Eltern wohl au den furchtbaren Ernst der Worte des göttlichen Kinderfreundes: „Wer aber Eines von diesen Kleinen ärgert, die an mich glauben, dem frommte es, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er versenkt würde in die Tiefe des Meeres"? (Matth. 18. 6.) — Der Herr verbietet uns, den Nächsten zu schädigen an seinem Leibe, an seiner Seele, an seinem Eigenthum, an seiner Ehre. Aber wie oft, meine Lieben! müssen wir hören, daß bald da, bald dort Einer erschlagen wurde aus jahrelanger Feindschaft und Rache, aus Uebermuth und Zügellosigkeit! Wie vieler unschuldiger Seelen und ehrenhafter Familien Glück und Frieden zerstört sodann gewissenlose Verführung! Wie oft über-vortheileu ferner, um nur Eines zu erwähnen, gerade diejenigen, die schon die Natur zur aufrichtigsten Gegenliebe angewiesen, ich meine die Geschwister, in der gewissenlosesten Weise einander, wenn es sich um die Vertheilnng des Erbes handelt, das die Eltern ihren Kindern hinterlassen haben! Und wie wahr endlich zeigt sich oft im täglichen Leben das Wort der Schrift: „Ein Schlag mit der Geißel macht Striemen; hingegen ein Schlag mit der Zunge zermalmt das Gebein"! (Eccli. 28. 21.) Die so handeln, denen weder das leibliche noch das Unschuldsleben des Nächsten, denen weder sein Eigenthum, noch seine Reputation heilig ist, glauben solche wohl, daß der Herr des Lebens aus ihren Händen fordern wird das Leben und die Seele des Nächsten? achten sie auf das Wort des wahrhaftigen Gottes: „Wehe dem, welcher bauet sein Haus mit Ungerechtigkeit, und seine Gemächer mit Unrecht." (Jerem. 22. 13.)? und findet endlich der Herr wohl Glauben bei ihnen, wenn er doch versichert, daß die Menschen über ein jedes unnütze Wort, das sie reden, umsomehr also über jedes die Ehre und das Ansehen des Nächsten kränkende Wort werden Rechenschaft geben müssen am Gerichtstage? (Matth. 12. 36.) Der Herr befiehlt uns Mäßigkeit im Gebrauche von Speise und Trank. Aber wie Viele, auf die man wahrhaft anwenden kann das Wort der Schrift: „Der Mensch, wenn er in Ehren ist, erkennt es nicht; er ist gleich unvernünftigen Thieren, und ward ihnen ähnlich" (Ps. 48. 13.), indem er das Ebenbild Gottes, das Licht der Vernunft, in sich verhüllt, wenn nicht ganz verdunkelt, und allen Leidenschaften des Herzens, und aller Ausgelassenheit der Zunge Thür und Thor öffnet. Wie Viele, die durch ihre Trunksucht sich selbst und ihren Kindern Ursache werden von Siechthum und frühzeitigem Tod; um nichts zu sagen von Armnth und Schande, und von Zank und Streit, die in solchen Familien an der Tagesordnung sind! Jawohl, mit Recht fragt die Schrift: „Wer hat Weh? wessen Vater hat Weh? Wer hat Zank? Wer fällt in Gruben? Wer hat Wunden ohne Urfach? Wer trübe Augen? Nicht die, so beim Weine weilen, und sich viel befassen mit Becherleeren"? (Prov. 23. 29.) Die so handeln, glauben sie wohl dem Worte Gottes, wenn es drohend sagt: „Weder Säufer noch Lästerer ... werden das Reich Gottes besitzen" ? (I. Cor. 6.10.) Ihr werdet mich fragen: wozu diese Aufzählung ? Und ich antworte: dazu, um durch Vorkommnisse aus dem täglichen Leben euch zu zeigen, wie wir nur zu oft vergessen, daß Gott unser Herr und Gebieter ist; und wie unser Leben nur zu oft eine tatsächliche Längnnng der Wahrheit darstellt, daß wir in alleweg von Gott abhängig, und ihm als unserem Gesetzgeber dereinst zur Rechenschaft über all' unser Thun und Lassen verpflichtet sind. Sodann aber auch dazu, um euch zu zeigen die Größe der Gnade, die durch das hl. Jubiläum uns zntheil wird, indem es uns mahnt zur Buße, und dadurch uns wieder zurückführt zu Gott, von dem wir ausgegangen, und in dem allein unser Heil für Zeit und Ewigkeit. Oder ist es jemals erhört worden^ daß dort Segen, dort wahres und ewig dauerndes Glück, wo Widerspruch gegen Gott; wo Auflehnung und Feindschaft gegen Gott; mit einem Worte, wo Sünde? „Wer trotzte ihm, und blieb in Sicherheit?" (Job 9. 4.) Benützen wir darum eifrig, meine Theueren! die Gelegenheit, welche die Hl. Kirche durch dieses Jubiläum uns bietet, um dadurch zu gelangen zur einzig wahren Sicherheit: zur Sicherheit eines ruhigen Gewissens, zur Sicherheit in Gott! Denn sicher ruht nur der, der da ruht in Gott! II. Ihr werdet aber wissen wollen: welche ist denn die Veranlassung zum gegenwärtigen Jubiläum? Es ist einerseits die Wahrheit, die ihr gehört: Sicher ruht nur der, der da ruht in Gott; und es ist anderseits der Zustand unserer heutigen Gesellschaft, welcher dieser Wahrheit so wenig entspricht. In der That! wenn wir einen Blick werfen auf die heutige Welt, so tritt uns eine solche Unsicherheit aller Verhältnisse entgegen, daß man darin füglich ein lebendiges Vorbild der letzten Zeiten erblicken kann. „Dann — so beschreibt der göttliche Heiland selbst jene Zeiten — dann wird Volk wider Volk, und Reich wider Reich ansstehen." (Luc. 21. 9.) Und heutzutage, sehen wir nicht auch da ein Reich sich rüsten wider das andere, Nation sich sondern von Nation, und die Völker bereit, über einander herzufallen? Man sagt und versichert zwar: „Friede, Friede; aber es ist nicht Friede" (Jerem. 6. 14.); vielmehr bewahrheitet sich Tag für Tag das Wort des Propheten: „Schreckensstimme hören wir; Furcht ist und nicht Friede." (Ibid. 30.5.) Und wenn der Hl. Apostel Petrus über die letzten Weltzeiten schreibt: „Vor Allem wisset, daß in den letzten Tagen verführerische Spötter kommen werden, wandelnd nach ihren eigenen Begierden, und sagend: Wo ist die Verheißung? (II. Petr. 3. 3. 4.), so fehlt es wahrlich auch in unseren Tagen nicht an analogen Erscheinungen. Woher dieser Zustand? Die Zeiten vor der zweiten Ankunft Christi werden charakterisirt als Zeiten einer erschreckenden Glanbenslosigkeit der Völker; so zwar, daß Jesus darauf hindeutend selbst fragt: „Wird der Sohn des Menschen, wenn er wiederkommt, wohl den Glauben finden auf der Erde?" (Luc. 18. 8.) Und ebenso müssen wir es uns leider gestehen, daß auch die Zustände, die wir beklagen müssen, Hand in Hand gehen mit der zunehmenden Mißachtung der Wahrheit, daß wir in alleweg von Gott abhängig und ihm verpflichtet sind; mit dem zunehmenden Abfall der Gesellschaft von Gott; mit dem Abfall von Christus und dem Glauben, den seine Kirche uns zu verkünden hat. Es gibt heutzutage in der That kaum mehr ein größeres Volk, das sein politisches Erstehen und seine innere Entwicklung nicht mit dem immer lauter und lauter erhobenen Rufe begleiten zn müssen glaubte: „nolumus hunc regnare super nos“ (Luc. 19. 14.): wir wollen nicht, daß Christus herrsche über uns; wir wollen nicht seine Lehre; wir wollen nicht seine Gebote; wir wollen nicht seine Diener. Eine Zeit lang vielleicht beobachtet man eine gewisse kluge Rücksicht gegen Kirche und Clerns; wie ja auch die Juden den Herrn einmal sogar zum Könige machen wollten, so lange er ihren Ideen zu dienen schien. Kommt aber einmal die Stunde, wo man ungerechten Zumuthungen gegenüber mit den Aposteln sagen muß: man muß Gott und seiner Stellvertreterin auf Erden, der Kirche, mehr gehorchen, als den Menschen, dann wiederholt sich nur zu bald, was nach dem Evangelium (Luc. 4. 28. 29.) dem Herrn in seiner Vaterstadt einmal begegnete, als er seinen Landsleuten nicht zu Gefallen redete. „Da wurden sie Alle voll Zornes ... als sie dieses hörten. Und sie standen auf, und stießen ihn hinaus aus der Stadt, und führten ihn an den Hochrand des Berges, auf welchem ihre Stadt erbaut war, um ihn hinabzustürzen." Nolumus hunc regnare super nos, das ist ein ebenso altes, als junges Wort; und es ist eben das, was man heutzutage spricht, wenn man, wie gerade in jüngster Zeit verschiedentlich, den Abfall vom Glauben als sogenannte politische, durch das Volksthum gebotene Notwendigkeit betreibt und empfiehlt, und die eine Kirche Jesu Christi von sich stößt. Welche müssen wohl die Folgen des zunehmenden Abfalles von Gott, und der Feindschaft der heutigen Gesellschaft gegen Christus und seine Kirche werden? Aehnliche, wie Ms der Verwerfung Christi für das Jndenvolk sich seinerzeit ergaben: gleiche Ursachen, gleiche Wirkungen. Auch damals mußte Christus der Herr aus politischen und das Volks- thum betreffenden Erwägungen sterben. „Wenn wir ihn so gehen lassen — hieß es im hohen Rathe — werden alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und unsere Stätte wegnehmen und unser Volk." Darum ist es gut, „daß Ein Mensch sterbe für das Volk, und nicht das ganze Volk zu Grunde gehe . . . Sie beschlossen also von jenem Tage an, ihn zu tödten." (Joan. 11. 48. sequ.) Und er starb! Das Volk aber und seine Hl. Stätte? Es sah die Erfüllung der Vorhersagung, welche schon Moses dem Volke gegeben: „Der Fremdling, der bei dir weilt im Lande, wird sich über dich erheben und höher stehen; du aber wirst herabsteigen und niedriger sein. . . Und über dich werden kommen alle jene Flüche ... bis daß du vernichtet bist, weil du nicht gehört hast auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, und nicht gehalten hast seine Gebote ... (V. Mos. 28. 43. 45.) Es verlor nicht nur seinen Messias und mit ihm den Anspruch auf den Himmel, sondern es ging nach der Weissagung Jesu Christi (Luc. 21, 20. sequ. cum paral.) auch politisch und national zu Grunde. Das gerade Gegentheil also von alledem, was man erstrebt, hat man geerntet — ein warnendes Beispiel für alle Nationen, denen der Herr und seine Kirche im Wege! Es ist und bleibt eben immer wahr, mau mag dagegen sich wehren so viel man will: nur Einer ist das Heil, das Gott bereitet hat vor dem Angesichte aller Völker (Luc. 2. 30. 31.): Christus, der Herr, der Eckstein der gesammten Weltordnung. Und darum hat wohlgebaut, wer auf ihn gebaut; „eilt jeder (aber), der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; auf wenn er aber fällt, den wird er zermalmen." (Luc. 20. 18.) Dieser gottensremdete, christusfeindliche, und darum in seinen Folgen um so unheilvollere Zustand der heutigen Gesellschaft war es. nun, der den von Gott bestellten obersten Hirten und Lehrer der Völker, den Papst, veranlaßte, in einer eigenen Encyclica vom 1. Nov. v. I. laut seine Stimme zu erheben über die Notwendigkeit, daß die Staaten sich neuerdings auf christliche Grundlage stellen, und daß das ganze öffentliche Leben auf dem Boden des Christenthums sich vollziehe. Wer da glaubt und weiß, wie wir es glauben und wissen, daß unser Leben hienieden nur eine Vorbereitung ans das Jenseits ist; und daß es keinen anderen Weg gibt, als den von Christus in seiner Kirche uns vorgezeichneten, um in ein glückliches Jenseits zu gelangen, der weiß und sieht auch, welch' allerwichtigsten Dienst der Hl. Vater jedem einzelnen Mitgliede der menschlichen Gesellschaft erwies, wenn er entschieden verlangt: daß die gesammten öffentlichen Angelegenheiten inden Staaten so verwaltet werden, daß dadurch der Weg zu Christus Niemandem verlegt, oder gar unmöglich gemacht; daß Niemand, sei es durch Zwang, sei es durch Lockungen, sei es durch Offenhaltung von Irrwegen, davon abgelenkt; daß endlich der von Christus bestellte Wegweiser, die Kirche, in ihrer göttlichen Mission von keiner menschlichen Gewalt behindert werde. Welch' schwere Gefahr in der That, ja man möchte sagen, welche Unmöglichkeit für den Einzelnen, die doch unumgänglich nothwendige Richtung auf Christus in seinem Leben nicht zu verlieren, wenn doch einmal alle die socialen Kräfte gegen Christus wirken, und das ganze gesellschaftliche Leben: in der Gesetzgebung, in der Schule, in der Litteratur u. s. f. in christusfeindlicher Richtung sich bewegt! Und hinwiederum, welche Erleichterung und Unterstützung für den Einzelnen, wenn ihn alle Verhältnisse, und sozusagen die ganze Umgebung auf Christus und seine Kirche hinweist, und die Gesellschaft seinem schwachen Willen dabei zu Hilfe kommt! Es geht hierin — freilich wohl in unendlich verstärktem Maaße — wie in jeder Familie. Ist diese schlecht und unchristlich, so wird sie nach dem Worte: „zu Grunde richtet gute Sitte schlimmer Verkehr" (I. Cor. 15. 33. text. graec.), ihre unchristliche Gesinnung gar bald auch einem einzelnen, anfangs guten Familien-gliede mittheilen; wie umgekehrt eine gute Familie veredelnd auf ein wildes Reis einwirken, oder doch wenigstens nach Kräften hindern wird, daß sich dessen Gift weiterhin geltend mache. Ein unsterbliches Verdienst ist es daher von unserm hl. Vater Leo XIII., daß er das gesammte öffentliche Leben, und die Kraft und Energie, welche im einträchtigen Zusammenwirken der Gesellschaft gelegen ist, für das Christenthum rectamirte. Hin- gegen laden jene, welche, sei es berufsmäßig,- sei es als freiwillige Vorkämpfer im politischen Leben, die Einrichtung und Führung der öffentlichen Angelegenheiten beeinflussen, eine schwere Verantwortung vor Gott auf sich, wenn sie dieses in einem, die ewige Bestimmung des Menschen gefährdenden, Jefum Christum und seine Kirche ignorirenden, oder geradezu bekämpfenden Sinne thnn. Abseits von sogenannten öffentlichen Volksmeinungen und Volksinteressen — im einzig untrüglichen Lichte des Jenseits — begreift man die furchtbar ernsten Worte Gottes, die er an die Führer der Völker richtet: „judicium durissimum his, qui praesunt fiet“ (Sap. 6. 6.): das grimmigste Gericht denjenigen, die Vorgesetzte sind. „Exiguo enim conceditur miseri-cordia, potentes autem potenter tormenta sustine-bunt“ (Ibid. 7.): denn es erlangt wohl der Geringe Barmherzigkeit; die Machthaber aber werden mächtige Strafe leiden. „Fortioribus . . . fortior instat cruciatio“ (Ibid. 9.): den Gewaltigen steht eine stärkere Folter bevor. Bei bloffen Mahnungen und Belehrungen jedoch wollte es der Hl. Vater nicht bewenden lassen. Es war ihm auch nicht genug, sich diesfalls blos an die Bischöfe zu wenden. Die ganze katholische Christenheit sollte in einem außerordentlichen Jubiläum mit ihm sich vereinigen, und durch ihre Gebete und Bußwerke erlangen, daß durch Gottes Gnade die Erkenntniß von der Nothwendigkeit einer Neugestaltung der Gesellschaft auf christlicher Grundlage in immer weitere Kreise dringe und Früchte bringe durch die That. Möge Niemand sagen: Was geht das mich an? Nach den Worten des Herrn: „Du sollst lieben deinen Nächsten, wie dich selbst" (Matth. 22. 39.), darf uns die religiöse Lebensgrundlage des Nächsten so wenig gleichgiltig sein, als unsere eigene; so wenig, als die unserer Kinder. Sie darf uns nicht gleichgiltig sein schon an und für sich und eben aus Nächstenliebe; wegen der natürlichen Wechselwirkung der Gesinnungen aber auch nicht aus christlicher Selbstliebe und ob der Liebe zu den eigenen Angehörigen. — Möge aber auch Niemand sagen: Was kann ich dazu thuu? „Denn viel vermag eines Gerechten anhaltendes Flehen" (Jac. 5.16.); was erst, wenn die gestimmte Christenheit betend, büssend vor Gott' auf den Knieen liegt, und ruft zu ihm: „Zukomme uns dein Reich"! Sodann aber freilich müssen wir nicht nur beten um das Reich Gottes auf Erden, sondern auch demgemäß handeln; nicht blos klagen über die Abnahme des Christenthums, sondern für dessen Aufnahme auch ernstlich einstehen durch die That. Wie dringt wohl das Widerchristliche in eine Gesellschaft, in einen Staat? Auch durch die That: durch das nimmer rastende Arbeiten vieler Einzelner, welchen der Gekreuzigte eine Thorheit (I. Cor. 1. 23.), die Dogmen und Gebote aber, die er durch seine Kirche uns lehrt, eine lästige Schranke sind für ihr Treiben, und die daher Alles daran fetzen, Christum und fein Gesetz, so viel nur immer möglich, aus dem Bewußtsein ihrer Mitbürger, und zu diesem Ende — ob rascherer, nachhaltigerer Wirkung — aus dem Bewußtsein der Gesetzgebung, und des gesamm-ten öffentlichen Lebens zu bringen. Ebenso muß auch unsere Gesinnung, in umgekehrter Richtung, sich äußern durch die That. In dieser Hinsicht ist es nun freilich beschämend zu sehen, wie so Viele sich's mit ihrem Christenthum nur innerhalb der vier Wände genügen lassen; dort aber, wo sie Mitwirken sollen zur Gestaltung des öffentlichen Lebens, entweder ihre Hände in den Schooß legen, oder aber handeln, als ob es rücksichtlich dieses ihres Haudelus keinen Herrgott, keinen Glauben, kein höheres Gesetz, kein Gewissen und keine Verantwortung gäbe. Ja, es ist tief beschämend, zu sehen, wie in Zeiten, wo wir unserer christlichen Gesinnung den folgenreichsten Ausdruck geben könnten, z. B. bei den verschiedenen öffentlichen Wahlen — alle möglichen Rechte, alle möglichen, privaten und öffentlichen Intereffen und Vortheile eingehende Erwägung finden, nur die Rechte des Christenthums und der katholischen Kirche nicht; oder aber, wenn ja, dann so oft im feindlichen Sinne. „Söhne habe ich auferzogen und erhöhet, sie aber haben mich verachtet" (Isai. 1. 2.), so kann wohl auch die katholische Kirche im Angesichte der öffentlichen Thätigkeit vieler ihrer Angehörigen mit dem Propheten klagen; „denn — so der HL Paulus (Philipp 3.18.). — Viele wandeln, wie ich von ihnen oftmals euch sagte, jetzt aber. sogar weinend sage, als die Feinde des Kreuzes Christi." Und dennoch gilt auch der Art und Weise unserer Theilnahme am öffentlichen Leben die Wahrheit des Katechismus: daß Gott ein gerechter Richter ist, der das Gute belohnt und das Böse bestraft! Wohlan denn, meine theueren Diöcesanen! durchdringen wir uns in diesem Jubiläum so recht tief von der Wahrheit, daß nur in Christus, „und nicht in irgend einem Anderen ist das Heil. Denn nicht ist ein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in welchem wir gerettet werden sollen." (Act. 4. 12.) Erflehen wir uns gleichfalls, wie die Apostel (Ibid. 29.), vom Herrn Kraft und Muth, unser ganzes, privates und öffentliches Leben und Verhalten dieser Wahrheit entsprechend einzurichten, und Christum zu bekennen nicht blos mit dem Munde, sondern auch durch die That! Denn „nicht Jeder, welcher zu mir sagt: Herr, Herr! wird eingehen in das Himmelreich, sondern wer den Willen thut meines Vaters, der in dem Himmel ist." (Matth. 7. 21.) III. Es erübrigt, daß ich euch die Bedingungen mittheile, unter denen das Jubiläum gewonnen werden kann. Selbe sind: 1. Hl. Beichte und würdiger Empfang des hl. Sacramentes des Altars. Die Osterbeicht und Communion genügt jedoch nicht zugleich zur Gewinnung des Jubiläums-Ablasses und zur Erfüllung des Kirchengebotes, und erfolgt gerade deshalb erst jetzt, gegen Ende der Osterbeichtzeit in unserer Diöcese, die Ankündigung des Jubiläums. 2. Sechs fromme Kirchenbesuche in den eigens dazu bestimmten Kirchen; und zwar: wo 3 Kirchen dazu bestimmt sind, in jeder 2 mal; wo 2, in jeder 3 mal; wo 1, in dieser 6 mal. Der Besuch der Kirchen kann in den einzelnen Pfarren auch processionsweise stattflnden; jedoch können die Proeessionen an den 3 Bitttagen nicht zugleich die Jubiläums-Procession vertreten. Kraft der vom hl. Vater den Bischöfen ertheilten Vollmacht bestimme ich, daß jede Procession für 3 Kirchenbesuche gelte, so daß, wer 2 Proeessionen anwohnte, damit den vorgeschriebenen Kirchenbesuchen genügte. Uebrigens können die Kirchenbesuche auch theils einzeln, theils in Procession gemacht werden. — Bei den Proeessionen ist, entsprechend dem Wunsche des Hl. Vaters, welcher dieses Jubiläum unter den besonderen Schutz der himmlischen „Rosenkranzkönigin" gestellt hat, laut der Rosenkranz zu beten. 3. Verrichtung des Ablaßgebetes nach der Meinung des Hl. Vaters. Hiezu ist kein bestimmtes Gebet vorgeschrieben. Es genügt, wenn man jedesmal, z. B. 5 „Vater Unser" und „Gegrüffet seist du Maria" betet „für die Wohlfahrt und Erhöhung der katholischen Kirche und des Llpostolischen Stuhles; für die Ausrottung der Irrlehren, für die Bekehrung der Irrenden, für die Eintracht der christlichen Fürsten, für den Frieden und die Einigkeit des ganzen gläubigen Volkes" und nach der Meinung des hl. Vaters. 4. Haltung zweier Fasttage, aber nur an solchen Tagen, an welchen nicht ohnehin schon sonst traft eines Kirchengesetzes die Faste geboten ist; also nicht an den Quatembertagen oder an solchen, an welchen die Vigilfaste einfällt. Dabei muß man sich von Fleischspeisen gänzlich enthalten, und darf sich auch nur einmal des Tags sättigen. Kraft Apost. Ermächtigung (S. Poenit. 15. Jan. 1886) gestatte ich dabei den Genuß von Milch- und Eierspeisen; dagegen ist der Gebrauch von Fleisch- und Schweinfett untersagt. 5. Verabreichung eines den Vermögensverhält-nissen des Einzelnen angemessenen Almosens, nach dem Rache des Beichtvaters, für irgend ein frommes Werk zur Verbreitung und Förderung des Hl. fach. Glaubens. Ohne in dieser Hinsicht etwas Bestimmtes vorzuschreiben, hat der hl. Vater noch zwei Zwecke bosonders namhaft gemacht: katholische Privatschulen und die Priesterseminare. Weitere solche Zwecke wären: der Peterspfennig, die Unterstützung der Katholiken in Bosnien und Herzego-vina, die fach. Missionen in Bulgarien u. s. f. Man kann übrigens die nähere Bestimmung der Verwendung des Almosens auch einfach dem Ordinariate überlassen. Zu Vorstehendem bemerke ich noch: 6. a) der Jubiläums-Ablaß kann das ganze laufende Jahr hindurch, u. zw. auch mehrmal i. o. so oft gewonnen werden, als man die vorgeschriebenen Werke neuerdings verrichtet. Er kann fürbittweise auch den armen Seelen im Fegefeuer zugewendet werden. b) Die Aufeinanderfolge, in welcher die vorgeschriebenen Werke verrichtet werden, ist frei. Nur muß man wenigstens bei Vollbringung des letzten Werkes im Stande der heilig-machenden Gnade sein; eventuell zuvor nochmals beichten. c) Man kann die vorgeschriebenen Werke theils in einer, theils in einer anderen Pfarre, resp. theils in einer, theils in einer anderen Diöcese — selbstverständlich unter Beobachtung der betreffenden Diöcesananordnungen — verrichten. Reisende können, wenn zuvor verhindert, sogar nach Ablauf der Jubiläumszeit den Ablaß gewinnen, wenn sie die vorgeschriebenen Werke verrichten und die Hauptkirche ihres Aufenthaltsortes sechsmal besuchen. dj Welche die vorgeschriebenen Werke, oder einige derselben zu verrichten verhindert sind (z. B. wegen Krankheit u. s. f.), denen können dieselben von den Beichtvätern umgewandelt, oder deren Verrichtung auf eine spätere Zeit verschoben werden. Ebenso kann Kindern, welche wohl schon zur Beicht, aber noch nicht zur hl. Communion zugelassen werden können, letztere ganz erlassen werden, e) Was die den Beichtvätern gewährten besonderen Vollmachten anbelangt, so können dieselben nur bei jenen Beichtkindern in Anwendung kommen, welche die Absicht haben das hl. Jubiläum zu gewinnen, und nur in der eigentlichen Ju-bilüumsbeichte und auch da nur Einmal demselben Beichtkinde gegenüber. Ich schließe mit der nochmaligen, inständigen Bitte an Alle, die hl. Gnadenzeit des Jubiläums nicht unbenutzt vorübergehen zu lassen. Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes komme über euch und bleibe immerdar bei euch. Amen! Laibach am 1. Mai 1886. Anmerkung. Vorstehendes Hirtenschreiben ist am 16. Mai — eventuell auch in zwei Abtheilungen (16. und 23. Mai) — den Gläubigen von der Kanzel vorzulesen. 11. Weisungen an die hochwürdigc Geistlichkeit imlitstltch des Jubiläums. Im vorstehenden Hirtenschreiben sind die Bedingungen zur Gewinnung des Jubiläums-Ablasses kurz angegeben. Dazu wird noch Folgendes bemerkt: 1. Die Klosterfrauen und Novizinnen dürfen sich zur Jubiläums - Beichte den Beichtvater aus den zum Beichthören von Klosterfrauen jurisdictio-nirten Priestern frei wählen. 2. Bezüglich der zu besuchenden Kirchen werden für Laibach incl. Vorstadtpfarren die Dom-, die Franciskaner- und die St. Peterskirche bestimmt. Für die Seelsorgestationen außer Laibach aber wollen die zu besuchenden Kirchen nach bisheriger Gepflogenheit und gemäß den Anordnungen im „Diöcensenblatt" 1879 4. I. (pag. 34) von den betreffenden Herren Seelsorgsvorstehern bestimmt werden. Für die Klosterfrauen mit strenger Klausur incl. Candidatinnen und für ihre internen Zöglinge gelten die betreffenden Klosterkirchen. 3. Es wird sich empfehlen, in jeder Kirche einen eigenen Opferstock mit entsprechender Aufschrift als zur Aufnahme des Jubiläums-Almosens dienend zu bezeichnen. Das schließt aber nicht aus, daß dieses Almosen auch in der bisher üblichen Weise eingesammelt werde. 4. Beginn und Schluß des Jubiläums ist am 16. Mai, resp. am letzten Jahrestage zu Mit- tag durch 1 Viertelstunde in allen Kirchen der Diöcese feierlich ein- resp. auszuläuten. Am Eröffnungstage ist das Allerheiligste zu einer angemessenen Zeit Nachmittags durch 1 Stunde zur öffentlichen Anbetung auszusetzen, um vom Herrn für uns Alle die Gnade eines guten Gebrauches der Jubiläumszeit zu erflehen. Am Schlußtage ist in allen Psarr- und öffentlichen Seelsorgekirchen ein hl. Segenamt oder -Messe zu lesen, worauf das Te Deum folgt. 5. Indem sich im Uebrigen auf die ausführlichen, zum letzten Jubiläum gegebenen Erläuterungen im „Diöcesanblatt" 1879, 4. I. berufen wird, folgen hier nur kurz nochmals die wichtigsten Vollmachten der Beichtväter. Selbe sind: a) facultas absolvendi ab omnibus peccatis cui-cunque reservatis, etiam a peccato haereseos, praemissa tarnen erroris abjuratione et reparato scandalo. Excipitur ab hac facultate: attentata absolutio complicis in peccato turpi — falsa accusatio de crimine sollicitationis — nolens satisfacere obligationi denuntiandi confessarium sollicitantem, vel, in casu actualis impossibi-litatis, id non serio promittens. b) absolvendi ab excommunicatione, suspensione, aliisque poenis ecclesiasticis, iisque etiam, sive Episcopo sive Papae, reservatis; praestita tarnen ab iis, qui hujusmodi sententiis et poenis ecclesiasticis publice et nominatim sub-jecti sunt, prius satisfactione iis praescripta; idque durante Jubilaeo, vel quamprimum po-stea, si prudenti confessarii judicio impossibile prius id esset. c) dispensandi sacerdotes ab irregularitate occulta, ex violatione censurae ecclesiasticae contracta. d) commutandi opera pro Jubilaeo praescripta, quae vel quatenus poenitens ea adimplere nequit, in alia opera pia. e) dispensandi ad effectum Jubilaei infantes ad primam 8. Synaxin nondum admissos ab obli-gatione, recipiendi SS. Eucharistiae Sacra-mentum. f) commutandi, ex causa gravi, vota, etiam ju-rata, et Papae reservata, in alia pia opera, non notabiliter tarnen minora; exceptis manentibus «) votis Eegularium, in eorum professione com-prehensis. ß) votis — determinate, inconditionate, sufficienti cum deliberatione et libertate emissis — in-grediendi seil. Eeligionem votorum solemnium; nec non perfectae perpetuae castitatis. y) votis in favorem tertii factis ab eodemque acceptatis; vel non nisi cum laesiöne juris tertii commutandis. ö) votis poenalibus praeservantibus a peccatis; ita tarnen, ut, si gravi ex causa commutari ni-hilominus forte debeant, id non fiat, nisi in opera ejusdem vel majoris etiam, quoad prae-servationem a peccatis vel a relapsu in ea, efficaciae. Die Ausübung dieser Facultäten könnte auch dann noch stattfinden, wenn gegen Ende des Jubiläums die Lossprechung eines Beichtkindes auch über die Jubiläumszeit hinaus verschoben werden müßte, und das Jubiläum unterdessen geschlossen wäre. Wenngleich ferner die vorstehenden Vollmachten nur in der Jubiläums-Beichte, und einem und demselben Beichtkinde gegenüber auch nur einmal ausgeübt werden können, so will ich doch die bischöflichen Reservat fälle für diese ganze Jubiläumszeit in der Weise freigeben, daß davon auch in anderen Beichten Gebrauch gemacht werden kann, dann, wenn es sich um eine Generalbeicht oder doch wenigstens um eine Iah res bei cht handelt. Von dem Seeleneifer der hochwürdigen Geistlichkeit erwarte ich, dieselbe werde in jeder Weise bereitwilligst den Gläubigen — insbesondere auch den Kranken — an die Hand gehen, daß sie der Gnade des Jubiläums sich theilhaft machen können. Es würde mich freuen, und zum größten Danke gegen Gott den Herrn verpflichten, wenn bei dieser Gelegenheit recht vielen Pfarren auch die Gnade einer hl. Misfion zu theil würde. Ich bin überzeugt, daß sowohl die Misfionspriester vom HL Vinzenz von Paul (Lazaristen), als auch die PP. Jesuiten etwaigen Wünschen in dieser Hinsicht nach Thunlichkeit entgegenkommen werden. Inwieweit aber dieses, wegen Mangels an hinreichenden Kräften, nicht möglich ist, ließe sich den Gläubigen doch wenigstens durch Tridnen einiger Ersatz bieten, wozu sich die Nachbargeistlichen gegenseitig behiflich sein könnten. Dabei fände etwa Vor- und Nachmittag je eine Predigt über die wichtigsten, zum würdigen Empfange der Hl. Sacramente, und zur Gewinnung des Ablasses disponirenden Glaubenswahrheiten statt. Es wäre gewiß eine unschätzbare Wohlthat, wenn so den Gläubigen wenigstens die Gelegenheit außerordentlicher Beichtväter geboten würde. Ich will diesfalls nichts vorschreiben, hoffe aber, wie gesagt, vom Eifer der hochw. Herren Seelsorgspriester, daß sie auch so nichts unterlassen werden, was das Heil der ihnen anvertrauten Gläubigen fördern, ihnen selbst aber die schwere Verantwortung über ihr Hirtenamt dereinst erleichtern kann. Aliorum vero curam habentes, doctore 8. Paulo Ap. (I. Cor. 9. 27.) in id. etiam interniere debe-mus, ne forte, cum aliis praedicaverimus, ipsi re-probi efficiamur. Simus ergo sobrii; casti; „chari-tate fraternitatis invicem diligentes“ (Rom. 12.10.), supportantes invicem, et donantes nobismetipsis, si quis adversus aliquem habet querelam (cf. Colos. 3. 13.); obedientes praepositis nostris, reddituris quasi rationem pro animabus nostris, „ut cum gaudio hoc faciant, et non gementes“ (Hebr. 13.17.); uno verbo: simus „incedentes in omnibus mandatis et justificationibus Domini sine querela“ (Luc. 1. 6.), „ut fiduciam habeamus in die judicii.“ (I. Ioan. 4.17.) Jacobus, Fürstbischof. 12. Sacra Poenitentiaria de mandato Sstni. D. N. LEONIS PP. XIII sequentes declarationes edit pro iubilaeo huius anni 1886. I. Jeiunium pro iubilaeo consequendo prae-scriptum adimpleri non posse diebus stricti iuris jeiunio reservatis nec diebus quatuor temporum per annum et nisi adhibeantur cibi esuriales, ve-tito usu circa qualitatem ciborum cuiuscumque in-dulti seu privilegii etiam bullae Cruciatae. In iis vero locis ubi cibis esurialibus uti difficile sit, Ordinarios posse indulgere ut ova et lacticinia adhibeantur, servata in ceteris jeiunii ecclesiastici forma. II. Christifidelibus cum capitulis, congrega-tionibus, confraternitatibus, collegiis nec non cum proprio parocho aut sacerdote ab eo deputato ec-clesias pro lucrando iubilaeo processionaliter vi-sitantibus, applicari posse ab Ordinariis indultum in litteris apostolicis iisdem capitulis, congrega-tionibus etc. concessum. III. Una eademque confessione et communione non posse satisfieri praecepto paschali et simul acquiri iubilaeum. IV. Iubilaeum quoad plenariam indulgentiam bis aut pluries acquiri posse iniuncta opera bis aut pluries iterando; semel vero, id est prima tantum vice quoad ceteros favores, nempe absolu-tiones a censuris et a casibus reservatis, commu-tationes aut dispensationes. V. Ad iniunctas visitationes exequendas de-signari posse etiam capellas et oratoria, dummodo sint publico cultui addicta et in iis soleat Missa celebrari. VI. Visitationes ad lucrandum iubilaeum in-dictas, dummodo praescripto numero flant, institui posse pro lubitu fidelium sive uno sive diversis diebus. VII. Posse lucrari iubilaeum eos qui condi-tiones praescriptas partim in una dioecesi partim in alia quacunque ex causa adimplent aut perfi-ciunt, si observent ordinationes Ordinariorum lo-corum. VIII. Confessarios uti non posse facultatibus extraordinariis per litteras apostolicas concessis cum iis qui petunt absolvi et dispensari, sed no-lunt adimplere opera iniuncta et lucrari iubilaeum. Datum Romae in sacra Poenitentiaria die 15. januarii 1886. L. 8. RAPHAEL Card. Monaco La Valetta, Maior Poenitentiarius. HYPPOLITUS Can. Palombi, Secretarius. 13. JAKOB, po usmiljenji tozjem in apostolskega sedeia milosti knezoskof Ljubljanski, sporoca vsem vernim svoje skofije pozdrav in blagoslov od Gospoda in Izvelicarja nasega Jezusa Kristusa! Danes, ljubljeni v Grospodu, vain imam na-povedati veliko duhovno milost; milost vesolj-n e g a izvanrednega sv. leta, katero so raz-pisali sv. Oöe z okrotinico 22. dec. 1885 za letoSnje leto. Kaj pa namerava sv. leto? V sv. letu naj se verniki prav posebno Livo opominjajo k pokori in poboljSanju Mvljenja; k vrednemu prejemanju sv. zakramentov; k molitvi in k drugim dobrim delom. V ta namen se sv. Oöe posMe svoje naj-visje oblasti, po kateri namreö imajo pravico zave-zovati in razvezovati, in katero so prejeli v osebi sv. Petra po Jezusu Kristusu; in po tej oblasti podele vsem vernim, pod gotovimi pogoji, popolni odpustek. In da je prav vsakemu mogoöe vdele-2iti se te milosti, podele §e tudi spovednikom posebne oblasti. Tako naj bi se vzdramil duh pokore; pozivila nam goreönost; in vsakemu se omogoöilo ter olaj-Salo, vrniti se k Bogu ter uravnati svoje zivljenje po bozji postavi. Pokora pa naj bi odvracala od nas kazni boLje, katere kliöemo nad se s svojimi grebi ter mesto ostrosti in pravice boLje donasala nam milost in usmiljenje. Vse to obsega, vse to namerava sv. leto: resniöno öas milosti, öas ljubezni in usmiljenja bozjega! I. V tem da nas sv. leto tako vabi k pokori, nas spominja jedne naj imenitnejäih resnic za naäe izveliöanje; resnice, na katero je pa vendar v danasnjih dneh velika mnozica ljudij, Lai Bog, pozabila, öe je ni celo zavrgla. In ta resnica je, da ölovek ni sam svoj gospod, ni sam svoj zapo-vednik, ampak v vsem podvrLen postavi in zapo-vedi boüji. In zares! Pokora, öe je prava, za prvo tirja, da grehe svoje v poniznosti spoznamo; a to spoznanje se ozira zopet na postavo, zoper katero smo se pregreäili, katero smo prestopili; po-stava ta pa kaze na postavodajalca, kateri jo je dal, kateri ima öuti nad njenim spolnovanjem, in one kaznovati, ki jo prestopajo. Nobena postava namreö ne pride sama od sebe, ampak vsako nam kedo drugi nalozi. Ta na§ gospod in postavodajalec pa — kedo je? Poglej stvarjenje, ozri se v svojo duso, vprasaj natorno svojo vest, sluSaj öeznatorno vero, — vse to ti oznanjuje, da ta postavodajalec tvoj — je Go-spod Bog. Kakor nam je samo Bog, na§ stvarnik, dal biti in ziveti, tako nam je tudi samo le On zapisal v na§a srca postavo, po katerej se moramo ravnati v svojem miäljenju in zeljenju, v svojem dejanju in nehanju. „ Unus est altissimus creator omnipotens“ '), „unus est legislator et iudex, qui potest perdere et liberare“ ’): Jeden je naj vi§ji vsemogoöni stvarnik; pa tudi le jeden postavodajalec in sodnik, kateri more pogubiti in oteti. To je ista resnica, katero smo Le kot otroöici spoznavali, kedar smo po katekizmu odgovarjali: Vsak ölovek mora, kedar k pameti pride, öe hoöe izveliöan biti, vedeti in verovati: 1. da je jeden Bog; 2. da je Bog praviöen sodnik, kateri dobro pla-öuje, hudo pa kaznuje itd. Paö res, nikakor ni vse jedno, kako naj uravnamo svoje Livljenje, am-pak velik razloöek je med dobrim in med slabim. Ta razloöek pa se ne ravna po misli in sodbi sveta, ampak Bog je, ki sodi in loöi. In Bog ne sodi po misli in Lelji öloveäki, ampak po svoji nezmot-ljivi modrosti in po svoji sveti postavi, — on je praviöen sodnik; „ipse fecit nos et non ipsi nos“ 5): on nas je vstvaril, in ne rai sami sebe; zato pa ölovek tudi ni sam svoj gospod, ne sam sebi postava, ampak v vsem in povsod od Boga odvisen in Bogu podvrzen. To imenitno resnico nas uöi sveto leto, opominjajoö k pokori. Ce sploh kedaj, je zlasti v danaSnjih dneh pre-potrebno, da si to resnico stavimo prav Zivo pred oöi, to je: resnico, da smo vsestranski odvisni od Boga, ter da imamo zato tudi vsestranski dolänosti do Boga. Saj ravnajo mnogi ljudje, kakor da bi jim ne bilo treba kedaj dajati odgovora od svo-jega poöetja. Ne mislim s tem onih, kateri meni niö, tebi niö Boga tajö, da toliko loLje streäejo svoji prevzetnosti, ter se vdajajo nemoteni vsem strastem spaöene volje. „Dixit indpiens in corde suo: non est Deus“ 4); neumneä je vsak bogatajec in bogakletneä: v dan sodbe bodo klicali goram: „Padite nad nas, in hribom: Pokrite nas!“6) Pa ') Eccli. 1, 8. 5) Jac. 4, 12. s) Ps. 99, 3. <) Ps. 13, 1. 5) Luc. 23, 30. kaj pomaga? Roki Ysemogoönega ne bodo mogli ubeSati! Teh, kakor pravim, nimam v mislih. Koliko pa je drugih, kateri sicer ne tajö Boga s svojo besedo; tajö ga pa s svojim dejanjem, zanicujejo s svoj im zivljenjem: „confitentur se nosse Deum, factis autem negant.“ ') Vsakdanje zivljenje nam le pre-dobro priöa äalostno to istino. Gospod n. pr. prepoveduje: „Ne imenuj po nemarnem boLjega imena!“ In vendar koliko jih je, ki se zarad umazanega dobiöka ne ustrasijo predrzno Boga samega klicati za priöo v krivi prisegi! Ali mar ti nesreönezi priznavajo in spo-znavajo Boga vsevednega, neskonöno svetega, kateri se ne da zasrainovati in ki bo enkrat tirjal strog odgovor od takega zlodejstva ? Gospod nam zapoveduje spostovati in pokornim biti svojim stariäem. Pa koliko jih je, ki ljubezen svojih, za Bogom najveöjih dobrotnikov na zemlji, vraöajo z mrzloto in nebri^nostjo, njih trude in skrbi pa z nehvaMnostjo in odurnostjo; koliko, kateri je puste ne redko v hudi potrebi stradati in v umazani skoposti komaj dne priöakujejo, da je pobere bleda sinrt in je pokrije crna zemlja; koliko, kateri svoje starise — brani se jezik to izreci — celo kolnejo v besni jezi! Ali mar ti spoznavajo, da so jim stariäi na mestu boLjem, in da Gospod, — ki smatra trdosrönost bliznjemu nasproti, kakor bi se njemu samemu godila —, toliko strogeje öuva nad vsako nemilobo, katere smo krivi nasproti svojim stariäem? Nasprotno zapoveduje Bog pa tudi stariäem odgojevati otroke svoje po krSöansko, v strahu boLjem in v pokorSöini do svete cerkve. Pa koliko je stariäev, podajajoöih otrokom svojim kamen mesto kruha2); koliko jih je, zlasti med tako imenovanimi olikanimi, ki za vse drugo prej in bolj skrbe, kakor za kräcansko katoliäko od-gojo svojih otrok; koliko jih je, ki — s svojimi po-govori in Salami, s svojim izgledom in versko vnemarnostjo, z oöitnim zaniöevanjem cerkvenih zapovedij, s slabim berilom, katero jim dopuSöajo itd. — kateri, pravim, trgajo celo sami kräöanko vero in spostovanje do bozjih in cerkvenih zapovedij ') Tit. 1, 16. -) Matth. 7, 9. iz nedolznih otroSkih src. Taki in enaki doma teptajo seme, katero duhovnik v Soli in v cerkvi seje v sprejemljive otroäke duäe! Ali mar spoznajo taki starigi prav zivo straäno zuganje nebeäkega ljubi-telja otrok: „Kedor pa pohujsa katerega teh malih, ki v me verujejo, bi mu bilo bolje, da se mu obesi mlinsk kamen na vrat, in se potopi v globoöino morja“ ?') Gospod prepoveduje, bli2njemu Skodovati na fcelesu, na du§i, na premozenju, na öasti. Pa kolikrat predragi, moramo sli§ati, da so tu ali tarn katerega ubili iz masöevanja, iz dolgoletnega sov-raStva, iz predrznosti in razuzdanosti! Koliko ne-dolänih du§ in druzin öastitih mir in sreöo pokoplje dalje brezvestna zapeljivost! Kolikrat prekanijo da edino le to omenim — celo oni drug dru-gega, katerim i.e natora sama ka£e, naj se res-nicno ljubijo med seboj: brate menim in pa setre, kedar imajo med seboj deliti dedäino, katero so jim stariöi zapustili! In koneöno, kako resniöna se ka2e pogostokrat v zivljenji beseda sv. pisma: „Tepenje z biöem proge dela; otepanje z jezikom pa kosti drobi!“ ’) Oni, ki tako ravnajo, ki jim Di sveto ne zivljenje, ne nedolänost, ki ne spoätu-jejo ne premozenja, ne dobrega imena, ali mar taki verujejo, da bode Bog, G-ospod Sivljenja, en-kiat tudi od njih tirjal duSno in telesno zivljenje njih bliznjega? Imajo li pred ocmi besedo boSjo, ki ne laze: „Gorje njemu, ki zida svojo hiäo po krivici, in pohistvo svoje v nepravici“ ?3) Li verujejo Gospodu, ko zatrjuje, da bodo morali na sodnji dan ljudje dajati odgovor od vsake nepotrebne besede, koliko bolj tedaj od vsake besede, ki Lali Cast ter zmanjsuje veljavo bliznjega ?J) Gospod nam zapoveduje zmernost v jedi in v pijaöi. Pa koliko jih je, o katerih prav velja beseda sv. pisma: „Ülovek, ki je v öasti, ne pomisli; enak neumnim je Livalim in njim podoben“6); da njim podoben, ko v pijanosti pozabi v sebi na podobo bozjo, ko otemni luö bistre pameti, öe je «elo ne ugasne, in ko se uda vsem strastem srca, ') Matth. 18, 6. J) Eccli. 28, 21. a) Jerem. 22, 13. *) Matth. 12, 36. 5) Ps. 48, 13. ter nebrzdanemu govoriöenju. In koliko jih je, ki provzroöijo s pijanostjo bolezen in prezgodnjo smrt samim sebi in svojim otrokom; da niö ne spomnim o rev§6ini, sramoti, o ravsu in o kavsu, ki sta doma po tacih hisah. Paö res z vso pravico vprasa sv. pismo: „komu gorje? öegavemu oöetu gre gorje? kedo ima prepir ? kedo pade v jamo ? kedo je ranjen brez vzroka ? kedo kalne ima oöi ? Ali mar ne oni, ki sede pri vinu in pridno praznijo kozarce?“ *) Ki tako ravnajo, ali mar verujejo besedi boLji, zu-gajoöi: „Pijanci in preklinjevalci ... ne bodo posedli bozjega kraljestva?“3) Vprasate me morebiti öemu vam to nastevam ? Odgovorim: zato, da vam v dogodkih iz vsakdanjega Livljevja kazem, kako le prepogosto zabimo, da je Bog naS Gospod in zapovednik; in kako naäe zivljenje in na§a dejanja le prepogostokrat tajä, da smo povsod in v vsem zavezani Bogu, in da mu bomo morali, kot svojemu gospodu, dajati enkrat odgovor o vsem svojem dejanju in nehanju. Pa tudi zato vam to naätevam, da vam pokazem veliko milost, ki nam pribaja v svetem letu, vabecem nas k pokori, in po pokori k Bogu, ki smo ga zapustili, po katerem pa smo, in v katerem samem imamo pravo svojo sreöo za öas in veönost. Ali se je ze sliSalo o blagoslovu boLjem, o pravi, veönotrajni sreöi tarn, kjer se Bogu nasprotuje, kjer se mu zoperstavlja, kjer se Bog sovrazi ; kratko: tarn, kjer se dela greh? „Kdo se mu je ustavljal in je bival v miru?“5) PosluLimo se zato goreöe, predragi moji, pri-loLnosti, katero nam ponuja sv. cerkev s tem sv. letom, da doseLemo tako edino pravi mir: mir dobre vesti, mir v Bogu; kajti mirno poöiva le oni, ki poöiva v Bogu! II. Ce pa morda vprasate, kaj je napotilo sv. Oöeta, da so razpisali sedanje sv. leto, nate tu odgovor. Napotila jih je resnica, ki ste jo öuli: da mirno poöiva le ta, kateri v Bogu poöiva; napotilo jih je pa tudi danaSnje stanje öloveSke druzbe, katero se pa tako malo prilega tej resnici. ') Prov. 23, 29, sq. ’) I. Cor. 6, 10. 3) Job. 9, 4. Eesniöno! ako se ozremo na sedanji svet in opazimo povsod toliko negotovost v vseh razmerah, bi se nam skoraj zdelo, da imamo pred seboj zivo podobo poslednjih öasov. „Potem — tako opisuje boLji Izvelicar one öase — potem bode vstalo ljudstvo zoper ljudstvo, in kraljestvo zoper kraljestvo.“ ') In dandanes, kaj vidimo ? Kraljestvo se oboroLuje proti kraljestvu, narod se loöi od naroda, in ljudstva so pripravljena ter preze na medsebojen napad. Sicer pravijo in zagotavljajo: „Mir, mir; pa ni miru;“ 4) vresniöujejo se marveö dan na dan besedo prerokove: „Slisimo sfraäen glas; strah je in ne mir.“ ') In Ce sv. apostol Peter pise o poslednjih casih: „Pred vsem vedite, da pridejo poslednje dni zapeljivi zasmehovalci i\-veöi po lastnih Leijab in porekö: kje je obljuba?“ 4) resniöno tudi nase dni ne manjka sliönih prikaznij. Od kod to stanje? Casi pred drugim priho-dorn Kristusovim se nam opisujejo kot öasi, v ka~ terib bo vladalo straSno brezverstvo med narodi; öasi, gledö na katere Kristus sam vpraäa: „Bo li Sin ölovekov, kedar zopet pride, mar §e naäel vero na zemlji?“ 6) In ravno tako moramo, Lai Bog, tudi mi priznati, da se te obLalovanja vredne raz-mere naäih dnij tem bolj prikazujejo, tim bolj se zametava resnica: da smo v vsem od Boga od-visni in njegovi dolzniki; cim bolj odpada öloveSka druzba od Boga; öim bolj odpada od Kristusa in od vere, katero naj nam njegova cerkev oznanjuje. Nahaja se dandanes zares komaj kako veöje ljudstvo, ki bi ne menilo, da mora svoj politiöni preporod in svoj notranji razvoj spremljati z vedno moöneje in moöneje povzdignjenim glasom: „nolu-mus hunc regnare super nos“ neöemo, da bi Kristus nad nami vladal; neöemo njegovega na-uka; neöemo njegovih zapovedij; neöemo njegovih sMabnikov. Nekaj öasa se znabiti se nekako previdno ozirajo na cerkev in duhoväöino; kakor so tudi Judje hoteli Gospoda enkrat celö za kralja narediti, dokler so menili, da deluje po njihovih namenih. Ako pa pride ura, ko se mora nasproti ') Luc. 21, 9. 2) Jerem. 6, 14. 3) Ibid. 30, 5. 4) II. Petr. 3, 3, 4. 5) Luc. 18, 8. kriviönim zahtevam reöi z apostoli: treba je Boga in njegovo namestnico na zemlji, sv. cerkev, bolj ubogati, nego ljudi, potem se le prerado ponavlja to, kar se je primerilo ’) svoje dni Gospodu v njegovem domaöem mestu, ko svojim rojakom ni po volji govoril. „Vsi se raztogote, ko to sliäijo. In vstanejo, in ga izLeno ven iz mesta, in ga peljejo na rob gore, na kateri je bilo njih mesto sezidano, da bi ga dol pahnili.“ Nolumus hunc regnare super nos, to je enako stara kakor nova pesem; in ravno to dandanes prepevajo oni, ki priporoöajo, kakor zlasti najnoveM öas sem ter tje, da je od-pad od vere nekaj potrebnega, kar tirja politika in narodnost; in ki edino cerkev Jezusa Kristusa od sebe pahajo. Kaksni morejo biti paö nasledki vedno veö-jega odpada od Boga in sovraätva sedanje druzbe proti Kristusu in njegovi cerkvi? Podobni onim, kakorsni so zadeli o svojem öasu Judovsko ljudstvo, ker je zavrglo Kristusa: enaki vzroki, enaki uöinki. Tudi tedaj je moral Kristus iz politiönih in narodnostnih ozirov umreti. „Ce ga tako pustimo, — tako se je öulo v velikem zboru — verovali bodo vsi vanj, in prigli bodo Bimljani, in vzeli nam bodo dezelo in narod.“ Zato je dobro, „da en ölovek umrje za ljudstvo, in da ni cel narod pokoncan .. . Od tistega dne so tedaj sklenili ga umoriti.“ 2) In on je umrl! Ljudstvo pa in njegovo sv. mesto? Videlo je spolniti se prerokovanje, katero je Le Mozes ljudstvu dal: „Tujec, ki biva s teboj v de-Leli, se bo nad tebe povzdignil in bo visji; ti pa bos padlo in bodeä nizje..............In priäla bodo nad tebe vsa ta prekletstva....................dokler ne pogines, ker nisi posluäalo glasu Gospoda, svojega Boga, in nisi spolnovalo njegovih zapovedij5) ... Ono ni izgubilo le svojega mesije in z njim pra- vice do nebes, marveö po prerokovanju Jezusa Kri- stusa 4) je tudi politiöno in narodno poginilo. Zeli so tedaj popolnoma nasprotno temu, kar so zeleli — svareö zgled vsem narodom, katerim je na poti Gospod in njegova cerkev. Eesniöno namreö je in ') Luc. 4, 28, 29. Joan. 11, 48 sequ. 3) V. Mos. 28, 43, 45. ') Luc. 21, 20 sequ. cum paral. resniöno tudi ostane, branimo se tega kolikor ho-öemo: le jeden je reSenje, katero je Bog pripravil pred obliöjem vseh narodov *) — Kristus gospod, ogelni kamen v celem svetovnem redu. In zato le ta dobro zida, kedor na njega zida; „vsak (pa), kedor pade na ta kamen, se bo razbil; na kogar pa on pade, tega bode razdrobil.“ 2) To od Boga odtujeno, Kristusu sovrazno, in zato t svojih posledicah toliko Mostneje stanje sedanje druLbe je bilo, katero je od Boga nam postavljenega najviäjega pastirja in uöitelja narodov, papeza, nagnilo, da so v posebni okroznici 7. dne 1. novembra pret. 1. krepko povzdignili svoj glas, kako potrebno je, da se drzave z novega postavijo na kräöansko stalisöe, in da se vse javno zivljenje razvija na krSöanskih tleh. Kedor veruje in ve, kakor mi verujemo in vemo, da je naäe sedanje zivljenje le priprava na prihodnje; in da ni druge poti, kakor pot, katero nam je pokazal Kristus v svoji cerkvi, da dospemo v sreöno pribodnost: ta ve in vidi tudi, kako preimenitno uslugo so storili sv. Oöe vsakemu po-sameznemu udu öloveske druzbe. Da, preimenitno uslugo so sv. Oöe nam storili, odloöno tirjajoc, da se morajo vse javne zadeve v drzavah tako urav-nati, da se pot do Kristusa nikomur ne zastavlja ali celo nemogoöa stori; da se nihöe, bodi si s silo, bodisi z vabljenjem, bodisi s tem, da so mu odprta kriva pota, od nje ne odvraöa; da slednjiö od Boga postavljenega kazipota, sv. cerkve, v njenem bozjem poslanju nobena öloveSka sila ne zavira. Kako nevarno zares; da, rekel bi, nemo-goöe postane posameznim, da bi neobhodno po-trebne steze k Kristusu v svojem äivljenju ne zgre-äili, Ce vse druäabne sile delajo zoper Kristusa, in öe se c61o druzabno Zivljenje: v postavodaji, v Soli, v slovstvu i. t. d. gib!je v Kristusu sovraLni meri! In nasprotno, koliko je polajäanje in kolika podpora posameznemu, ako mu vse razmere, in, rekel bi, cela okolica kaLe na Kristusa in njegovo cerkev, in druzba pri tem njegovi slabi volji po-maga! Godi se pri tem — seveda v neskonöno veöji meri — kakor v vsaki druLini. Ako je ta ') Luc. 2, 30, 31. 2) Luc. 20, 18. slaba in nekrsöanska, bode po besedah: „Popaöi dobre navade slaba druööina“,') svoje nekrööansko misljenje kaj hitro tudi posameznemu, s pocetka dobremu udu druzine vcepila; nasproti pa dobra druzina mladiko oplemeni, ali vsaj po moöi zavira, da se njen strup dalje ne siri. Neumrljivo zaslugo imajo tedaj naä sv. Oöe Leon XIII., da tirjajo nazaj za kräöanstvo vse javno Zivljenje, in silno moö ki se nahaja v sloznem sodelovanju druzbe. Nasproti pa si nakopavajo tetiko odgovornost pred Bogom tisti, ki bodisi po svojem poklicu, bodisi kot prostovoljni borilci v politiönem zivljenju, vplivajo na uravnavo in vodstvo javnih zadev v takem smislu, ki je poguben veö-nemu namenu clovekovemu, ki prezira Jezusa Kristusa in njegovo cerkev, ali pa jo celo pobija. Proö od tako zvanega javnega ljudskega mnenja in ljudskih koristij — v edino nezmotljivi luöi veönosti — razumemo straäno resne besede bozje, 8 katerimi se obraöa na voditelje ljudstev: ,Judicium durissimum his, qui praesunt, ßet') silno ostra sodba njim, ki so predpostavljeni. „Exiguo enim conceditur misericordia, potentes autem potenter tormenta sustinebunt“; *') nizkemu se skaze usmiljenje; mogoöui pa bodo mocno kaznovani. „Fortioribus .... fortior instat cruciatio “ :4) moö-nejäih pa moönejse trpljenje öaka. A sv. Oöe niso hoteli samo opominjati in poducevati. Tudi jim ni bilo dovolj, se radi tega le na Skofe obrniti. Vsi katoliSki kristijani naj se v izvanrednem sv. letu z njimi zdruzijo in s svojo molitvijo in spokornimi deli dosezejo, da z bozjo milostjo svet spozna, kako potrebno je, da se druiba predrugaöi na krscanski podlagi, da se to spoznanje bolj in bolj razsirja ter sad rodi v dejanji. Naj nikar nihöe ne pravi: Kaj to meni mar? Po besedah Gospodovih: „Ljubi svojega bliznjega kakor samega sebe“ 6) ne smemo biti malomarni glede tega, kakosno versko podlago ima na§ bliznji za svoje zivljenje, ampak skrbeti moramo zanjo, kakor za svojo lastno; ali kakor ') 1. Cor. 15, 33, teit. graec. Jj Sap. 6, 6. 3) ibid. 7. *) ibid. 9. s) Matth. 22, 39. za ono svojih otrok. Ne smemo je v nemar puSöati Le same na sebi ne, in prav tako tudi ne iz lju-bezni do bliänjega; pa tudi ne iz krsöanske ljubezni do sebe, in iz ljubezni do svojih. Ker Le pona-turno skuSa ölovek öloveku vcepiti miäljenje svoje in toraj nam Le zarad potrebne skrbi za svoje izvelicanje ne more biti vse eno, kakosne so misli in öutila, s kterimi na§ bliznji vpliva na nas. — Naj pa tudi nihöe ne reöe: kaj morern jaz tukaj pomagati ? „ker veliko premore stanovitna molitev pravicnega“;') kaj se le, ako celo krsöanstvo v molitvi in pokori kleöi pred Bogom in mu kliöe: „Pridi k nam tvoje kraljestvo“! Seveda potem ne smemo le samo moliti za kraljestvo boLje na zemlji, ampak tudi primerno delati; ne le toLiti, kako da krSöanstvo pesa, marvec za njegovo razsirjanje se prav resno prizadevati v dejanju. Kako se paö vrine protikräöansko miSljenje v kako druLbo, v kako drLavo? Tudi z dejanjem: z neumornim delom mnogih posameznih, katerim je krizani nespamet; ’) verske resnice in zapovedi pa, katere nas uci po svoji cerkvi, sitna zapreka njihovemu poöenjanju. Zato si prizadevajo Kri-stusa in njegovo postavo, kolikor moö, izbrisati iz spomina svojih sodrLavljanov, in v ta namen — da gre toliko hitreje in vspesneje — iz spomina postavodajalstva in vsega javnega Livljenja. Enako se mora tudi naäe misljenje, v nasprotnem smislu, kazati v dejanji. V tem oziru je paö sramotno videti, da je premnogim dovolj, svoje kräöanstvo le med Stirimi stenami kazati. Tarn pa, kjer bi morali pomagati uravnavati javno Livljenje, ali svoje roke krizem drLe, ali pa tako delajo, kakor da bi glede tega njih dejanja ne bilo ne Loga, ne vere, ne viSje postave, ne vesti, ne odgovornosti. Da, pre-sramotno je videti, kako se vedemo o prilikah, pri katerih bi mogli svoje krSöansko prepriöanje najvspesneje pokazati, n. pr. pri raznih javnih volitvah: vse mogoöe pravice, vsi mogoöi zasebni in javni oziri in koristi se tedaj dobro pretehtajo, le pravice krsöanstva in katoliäke cerkve prepogosto ne; ali pa, ako se pretehtujejo, tedaj ne redko v ') Jac. 5, 16. J) I. Cor. 1, 23. sovraLnem smislu. „Sinove sem vzgojil in povikäai, oni pa so me zaniöevali,“ ') tako more paö tudi katoliäka cerkev z ozirom na javno delovanje mnogih svojih podanikov s prerokom toziti; „ker — tako pi§e sv. apostel Pavel — veliko jih Livi, o katerih sem vam Le veökrat rekel, sedaj pa celo jokaje reöem, da so sovraüniki kriLa Kristusovega.“ 2) In vendar velja tudi pri tem, kako se nainrec vdele-Lujemo javnega zivljenja, resnica katekizma: da je Bog praviöen sodnik, ki dobro plaöujehudo pa kaznuje I Zato tedaj, dragi moji! vtisnimo si v tem sv. letu globoko v svoje srce resnico, da le v Kri-stusu je, in v nikomur drugem ni izveliöanja. Ker ni ga druzega imena danega pod neboin ljudem, v katerem bi mi mogli izveliöani biti.“ 5) Izpro-simo si, enako kakor apostoli,4) od Gospoda moöi in srönosti, da vse svoje zasebno in javno zivljenje in vedenje po tej resnici uravnamo, in Kristusa spoznavamo ne le z ustmi, ampak tudi v dejanju! Kajti „ne vsakdo, ki pravi: Grospod, Gospod! pojde v nebeäko kraljestvo, ampak kedor stori voljo mojega oöeta, ki je v nebesih.“ a) III. Ostaja §e, da oznanim vam pogoje, pod katerimi se morete vdeleziti odpustka sv. leta. Ti so: 1. Opraviti je izpoved in prejeti vredno za-krament sv. BeSnjega Telesa. Z velikonoöno iz-povedjo in sv. obhajilom pa se ne more zadostiti ob enem cerkveni zapovedi in vdeleziti se odpustka sv. leta. — To je tudi vzrok, da se oznani sv. leto v na§i skofiji §e le sedaj, proti koncu ve-likonoöne izpovedi. 2. Sestkrat je poboLno obiskati cerkev, nav-lasc v to odloöena; kjer pa ste dve, se imate od-loöiti tudi obe dve, in je obiskati vsaka trikrat; kjer so tri ali veö, so odloöiti tri in je obiskati vsaka dvakrat. Cerkve, v to odloöene, se morejo obiskovati v posameznih Lupnijah ali farah tudi v proce-sijah; vendar pa ne morejo namestovati procesije kriLevega ali proSnjega tedna procesij za sv. leto. Po oblasti, od sv. Oöeta Skofom podeljeni, doloöimr ') Isai. 1, 2. 2) Philipp. 3, 18. 3) Act. 4, 12. 4) Ibid. 29. s) Matth. 7, 21. da ena procesija naj velja za tri cerkvena obiskanja, tako da kedor bi bil priöujoö pri dveh procesijah, bi zadostil predpisanim cerkvenim obiskanjem. — Splob pa 86 morejo cerkve obiskavati tudi deloma posamezno, deloma t procesijah. — Pri procesijah naj se glasno moli rozni venec po izreöni Zelji sv. Oöeta, ki so postavili to sv. leto pod posebno varstvo nebeSke „Kraljice ro^nega venca“. 3. Opravlja naj se molitev za odpustke po namenu sv. Oöeta. V to ni predpisana nobena po-sebna molitev. Dovolj je, öe se moli vsakokrat n. pr. 5 „Oöe naSev“ in „CeSöena Marij“, „za blagor in povisanje katoliSke cerkve in apostol-skega Sedeza; za zatrenje krivoverstev; za spre-obrnenje gresnikov, za edinost med krSöanskimi vladarji, za mir in slogo vseh vernih ljudstev“ in po namenu sv. Oöeta. 4. Postiti se je dvakrat, vendar pa o tacih dneh, o katerih ni ze zapovedan post po cerkveni postavi; tedaj ne o kvaternih dneh ali o dneh pred nekaterimi prazniki, kedar je zapovedan post. Zdrzati se je mesnih jedij in dovoljeno je le enkrat na dan se nasititi. Vsled apostolskega poobla-stila {S. Poenit. 15. Jan. 1886) pa dovolim, da se sme uzivati mleko in jajca in znjimi napravljena jedila; prepovedano pa je napravljati jedi z mesno ali svinjsko maSöobo. 5. Podeliti je miloSöina, premoiSenju vsaka-terega primerna, po sovetu izpovednikovem, za kako dobro delo, za razSirjanje in pospeSevanje sv. vere. Ne da bi bili sv. Oöe v tem obziru kaj gotovega dolocili, so vendar dva namena izrecno imenovali: podpirati namreö katoliSke zasebne Sole in duhovska semeniäöa. Drugi taki nameni bi bili: za sv. Oöeta, za katoliöane po Bosni in Hercego-vini, za katoliSke misijone po Bulgariji itd. Sicer se pa tudi Skofijstvu lahko prepusti, da doloöi na-tanöneje, kako in kam naj se obrne doSla milosöina. K temu naj pristavim Se to le: 6. a) Odpustka sv. leta se je mogoöe vde- le enkrat ampak tudi veökrat; to je tolikrat, kolikrat se opravijo naravnana dobra dela. Po priproSnji se more ta odpustek obrniti tudi duSam v vicah v prid. 6) Vse jedno je, v katerem redu opravljamo naravnana dobra dela; vendar moramo biti v milosti bozji, vsaj kedar zadnje delo opra-vimo; zatoraj ce bi bili takrat, ko hoöemo opraviti zadnje dobro delo za odpustek, v smrtnem grehu, bi se morali poprej Ze enkrat izpovedati. c) Opraviti se smejo doloöena dobra dela deloma v eni, deloma v drugi fari; deloma v eni, deloma v drugi Skofiji, — seve, da se morajo v tem sluöaju natanöno dopolniti doloöbe do-tiöne skofije. Popotniki, prej zadrzani, se morejo odpustka vdeleziti tudi Se po minulem sv. letu, öe opravijo naravnana dela, ter Sestkrat obi-Söejo glavno cerkev svojega bivaliSöa. d) Kedor bi pa ne mogel opraviti, (recimo iz bolezni ali iz druzih vzrokov) nakazanih dobrih del, mu jih sme spovednik spremeniti ali na pozneje preloziti. Tudi se sme otrokom, ki so bili Le pri prvi izpovedi, ne pa Se pri prvem sv. obhajilu, da se vdeleLtz odpustka sv. leta, sv. obhajilo opustiti. e) Kar zadeva posebna pooblastila, izpovednikom za ta öas podeljena, se jih smejo izpovedniki posluzevati le pri onih izpovedancih — a tudi pri teh le enkrat, in le pri izpovedi za sv. leto — ki imajo resniöno voljo vdeleziti se odpustka sv. leta. Konöam, ter Se enkrat prav goreöe prosim vse, svetega leta, öasa milosti, ne zanemarjati. Blagoslov vsemogoönega Boga, Oöeta, Sina in sv. Duha, naj pride k vam in naj je vsikdar z vami. Amen! V Ljubljani 1. majnika 1886. leziti do konca letosnjega leta in sicer ne T siI^oTo, knezoskol. Opomba. Ta pastirski list naj se prebere z lece vernikom 16. t. m.; ali tudi v dveh oddelkih 16. in 23. t. m. 14. Breve Apostolicum spectans piam utriusque sexus fidelium unionem ,vivi Rosarii“ in Dioecesi Labacensi. LEO pp. xni. Venerabilis Frater Salutem et Apostolicam Benedictionem. Exponendum Nobis curavisti in ista tua Labacensi Dioecesi institutani esse piam utriusque sexus fidelium unionem, quae „vivi Rosarii“ nuncupatur. In hau propter Sodalium numerum usus invaluit, ut quindeni unam rosam, seu turnam formarent, quorum quisque quotidie unam 8. Rosarii decadem sibi pro mense praestitutam, recitaret. Cum vero ex Nostro Decreto distributio per sor-tern postulatur, ut fideles Indulgentias lucrentur, atque in ista tua Dioecesi Labacensi haec ratio adhiberi omnino non possit, auctoritate Nostra Apostolica tibi, Venerabilis Frater, licentiam con-cedimus, atque indulgemus, ut posthac singulis membris cujusvis rosae usque ab initio eorum in-scriptionis certum mysterium per mensem assignetur, quo mense elapso, iidem omnes Sodales ad mysterium sequens quoque mense progrediantur, ita ut mysteriis omnibus absolutis iterum a primo eis assignato incipiant. Indulgemus praeterea, ut si quae conditio in priori Nostro Decreto praestituta in veterum Sodalium inscriptione servata non sit, iidem veteres Sodales in hanc piam unionem rite inscripti Auctoritate Nostra Apostolica habeantur, atque conditiones hisce litteris Nostris praefinitas expleverint, Indulgentias omnes piae Unioni „Vivi Rosarii“ concessas lucrari possint, et valeant. Non obstantibus Nostra, et Cancellariae Apostolicae regula de non concedendis Indulgentiis ad instar, aliisque Constitutionibus, et Ordinationibus Apostolicis, cete-risque contrariis quibuscumque. Datum Romae apud 8. Petrum sub annulo Piscatoris die xxvij. No-vembris MDCCCLXXXV. Pontificatus Nostri Anno Octavo. M. Card. Ledöchowski. 15. Ministeriell angeordnete Revillon der Schülerlndliotheken an Volks- und Mittelschulen. Mit Erlaß des k. k. Ministeriums für Cultus und Directionen dafür zu sorgen haben, „daß alle Bücher, welche Unterricht ddo. 16. Dezember 1885, Z. 23.223, betreffend ihrem Inhalte nach in patriotischer, religiöser oder sittlicher eine Revision der Schülerbibliotheken an Volks- und Mittel- Richtung irgendwie Bedenken erregen sollten, sofort ausschulen, wurde angeordnet, daß die Schulleitungen und geschieden, beziehungsweise ferne gehalten werden". 16. Verordnung des Ministers für Cultus und Unterricht vom 22. Juni 1885, Z. 1857, betreffend die Ausfertigung der Entlaffungsreugniffe. „Der § 18 der Schul- und Unterrichtsordnung vom weise Abtheilung oder Gruppe — einschließlich der be-20. August 1870 hat in seiner bisherigen Fassung außer treffenden Religi'onslehrer — mitgefertigt. Wirksamkeit zu treten und künftig zu lauten: Die Entlassung aus der Schule ist in der Schul- Das Entlassungszeugniß, in welchem bei öffentlichen matrik und im Schulkataloge anzumerken. Im Schulkata- Schülern, die zuletzt besuchte (Stoffe, Schülerabtheilung oder löge sind auch die in das Entlassungszeugniß aufgenommenen Gruppe anzugeben ist, wird von dem Leiter der Schule Schlußurtheile zu verzeichnen." ausgestellt, und von allen Lehrern der Elaste, beziehungs- 17. Sammlung für die Stadt Stry.j in Galicien. Vom Präsidium der k. k. Landesregierung in Laibach ist mit Schreiben vom 2. Mai 1886, Nr. 1060/Pr., dem fürstbischöflichen Ordinariate nachstehender Aufruf zugekommen : „In der Stadt Stryj in Galizien ist am 17. April l. I. um 2 Uhr Nachmittags eine Feuersbrunst zum Ausbruch gekommen, welche, da sich kurz darauf ein gewaltiger Sturmwind erhob, mit solcher Heftigkeit um sich griff, daß sich binnen einer Viertelstunde das Flammenmeer über die ganze innere Stadt erstreckte und allen Anstrengungen zur Lokalisirung des Brandes spottete. Von der ganzen Stadt sind mit Ausnahme einiger einzeln stehender Häuser, welche ihre Rettung lediglich dem Zufalle verdanken, nur die Vororte verschont geblieben. Die Anzahl der eingeäscherten Häuser beträgt über 600 und es sind eben die größten und schönsten Gebäude sammt den mitunter sehr werthvollen Einrichtungen und Effekten ein Raub der Flammen geworden. An 6000 Brod- und Obdachlose beklagen den Verlust ihrer ganzen Habe, und sind binnen wenigen Stunden geradezu auf den Bettelstab gekommen. Der Schaden, welchen das verheerende Element verursacht hat, läßt sich noch nicht genau feststellen; soviel ist aber gewiß, daß er jedenfalls mehrere Millionen Gulden betragen wird. Die Stadtgemeinde ist durch den Verlust, den sie an dem eigentlichen Gemeindeeigenthum erlitten hat, auf das Schwerste betroffen, und die sonstigen Lokal- und Landesmittel erweisen sich als unzureichend, die traurigen Folgen dieser beklagenswerthen Katastrophe zu beseitigen, da auch die materielle Lage der Landbevölkerung in vielen Gegenden Galiziens, zumal bei der gegenwärtigen Jahreszeit, geradezu an Nothstand grenzt, somit von derselben eine ergiebige Hilfe nicht erwartet werden kann. Die unglücklichen durch die Brandkatastrophe in das bitterste Elend gerathenen Bewohner der Stadt Stryj sehen sich daher auf die Mildthätigkeit der Bewohner der übrigen Länder der Monarchie angewiesen, welche — schon so oft erprobt — sich gewiß auch in diesem Falle in glänzendster Weise — bethätigen wird." Die hochw. Herren Seelsorger werden hiemit angewiesen, auf die Erzielung eines günstigen Resultates dieser im Wege der politischen Bezirksbehörden und des Laibacher Stadtmagistrates eingeleiteten Sammlung einzuwirken, und die einfließenden Beträge der k. k. Bezirkshauptmannschaft des eigenen Bezirkes einzuschicken. 18. Memtur. „Duhovno Pastirstvo. Slovenskim bogoslov-lem in maänikom spisal Ant. Zupanciö, profesor na Ljubljanskem bogoslovnem ucilisöu,“ XII, 903 S. — liegt nun fertig vor, und bietet den in die Pastoraltheologie fallenden Gegenstand, nach den besten und verläßlichsten Quellen bearbeitet, in recht passender und übersichtlicher Anordnung. Ein Sachregister erleichtert das Nachschlagen. Da das sorgfältig ausgearbeitete Buch durchgehend unseren Verhältnissen sich anschließt, nebst den allgemein-kirchlichen Anordnungen auch die hiesige Diöcesan- nebst der österreichischen Civilgesetzgebung berücksichtiget, demnach, den Herren Seelsorgern in ihrer pastorelen Thätigkeit als Richtschnur zu dienen, recht passend erscheint: wird es dem Hochwürdigen Diöcesanclerus bestens empfohlen. Das Werk ist in der „Katholischen Buchhandlung" zu Laibach um den Preis von 3 fl. 80 kr. zu haben. Durch die katholische Buchhandlung in Laibach ist zu beziehen: „Suavbinski slogi, njih razvoj in kratka zgodovina“, verfaßt von Joh. Flis, Spiritual im Laibacher Klerikalseminar. Preis 6 fl. 50 kr. — Dieses Werk wird den Pfarrämtern mit dem Beisatze empfohlen, daß es aus dem Kirchenvermögen für das pfarrliche Archiv angeschafft werden dürfe. Im Verlage des St. Vinzenzius - Vereines ist in dritter Auflage erschienen, und kann durch die hierortige katholische Buchhandlung bezogen werden das Gebetbuch: „Kruhnebeski, ali navod, pobozno moliti in eastiti presveto Besnje Telo“. Verfaßt vom Pfarrer Johann Zupaneiö, 19. Canonilrhe Visitation und Firmung. Die kanonische Visitation und die Spendung des Sacramentes der heiligen Firmung wird im laufenden Jahre 1886 in den Decanaten Adelsberg, Feistritz, Krain-burg, Gurkfeld und St. Marein stattfinden, und zwar: Im Decanate Adelsberg: am 18. Mai in Postojna, am 19. Mai in Hrenovice, am 20. Mai in Senozeöe und am 22. Mai in Slavina. Im Decanate Feistritz: am 23. Mai Consecration der Pfarrkirche in Kosana, am 24. Mai Visitation und Firmung in Kosana, am 25. Mai in Ternovo und am 26. Mai in Knezak. Im Decanate Krainburg: am 6. Juni in Kranj, am 7. Juni in Terziö, am 8. Juni in Sentjuri, am 9. Juni in Cerklje und am 10. Juni in Smlednik. Im Decanate Gurkfeld: am 27. Juni in Bostanj, am 28. Juni in Leskovee, am 29. Juni in Eaka, am 30. Juni in Catez, am 1. Juli in Krizevo, am 3. Juli in Sentjernej, am 4. Juli in Skocijan, am 6. Juli in St. Veit im Decanate St. Marein. 20. Concurs - Verlautbarung. Die Pfarre Eieg, im Decanate Gottschee, steht in Folge Penfionirung in Erledigung. Die Gesuche um diese Pfarre sind au Seine Durchlaucht den hochgeborenen Herrn Carl Wilhelm Fürsten von Auersperg, Herzog von Gottschee rc zu stilisiren. Die Religionsfonds-Pfarre Kopanj, im Decanate St. Marein, ist durch die Resignation des dafür ernannten Pfarrers tionMorovec, JakobXalan in Erledigung gekommen. Die Religionsfonds-Pfarre Zlato Polje, im Decanate Stein, steht in Folge Uebertrittes des Pfarrers Carl La-pajne in den Ruhestand in Erledigung. Die Gesuche um diese letzteren zwei Pfarren sind au die hohe k. k. Landesregierung für Krain zu Laibach zu richten. Die Pfarre Cernuce, im Decanate Laibach, ist durch Todfall erledigt worden. Die Gesuche um die Pfarre Cernuce sind an den hochw. Herrn Pfarrer von Menges, Joh. Zorc zu stilisiren. Die Curatie Podkraj, im Decanate Wippach, steht durch die Beförderung des Curaten Joh. Vidergar erledigt. Der Coinpetenz-Termin für diese 5 Seelsorgestationen wird peremptorisch auf den 12. Juni festgesetzt. 21. Chronik der Diörele. Die kanonische Investitur erhielten die hochw. Herren: Domherr Dr. Heinrich Pauker Edler von Glanfeld auf die Domdechantei und Religionsprofessor an der k. k. Oberrealschule in Laibach, Friedrich Kriznar auf eine Domherrnstelle l. f. Stiftung am Laibacher Domkapitel, am 21. März; Ignaz Kljucevsek auf die Pfarre St. Michael bei Zuzem-berk, am 2. März; Andreas Pipan auf die Pfarre Polica, am 19. April und Johann Vidergar auf die Pfarre St. Georgen bei Scharfenberg, am 5. Mai d. I. Dem Stadtpfarrcooperator in Kranj, Herrn Johann Mervec wurde die Pfarre St. Gregor bei Ortenegg verliehen. Herr Josef Merjaäeö, Pfarrcooperator in St. Barthlmii wurde als Administrator der Pfarre Grossdorn angestellt. Herr Franz Perpar, Pfarrcooperator in Trebnje, wurde als solcher nach Bostanj, und Herr Matthäus Feröej, Pfarrcooperator in Predoslje, als solcher nach Jesenice übersetzt. In den zeitlichen resp. definitiven Ruhestand wurden über eigenes Ansuchen versetzt die Herren: Simon Azrnan, Pfarrcooperator in Bostanj; Karl Lapajne, Pfarrer in Zlato Polje; Andreas Adamic, Pfarrcooperator in Bol, und Johann Lobe, Pfarrer in Eieg. Gestorben sind die Herren: Franz Cirar, Defizientenpriester im Spitale der barmherzigen Brüder in Wien, am 27. März; Josef Schwinger, Pfarrer in Verh ob Idria, am 29. März; Johann Pribosic, k. k. Militärcurat I. Elaste, Weltpriester der Lavanter Diöcese, in Laibach am 1. April; Lorenz Mazek, Pfarrer in Cernuce, am 20. April, und Anton Smrekar, penf. Pfarrer in Kranj, am 4. Mai 1886. — Dieselben werden dem Gebete des hochw. Diöcesan-Clerus empfohlen. Vom fürstdischöstichen Ordinariate Laibach am l. Mai 1886. Herausgeber und für die Redaction verantwortlich: Martin Pogacar. — Druck von Klein & KovaL in Laibach.