PrSn««eratt»uS - Preise: FSr Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . - 4 . 20 „ vierteljährig . 2 „ 10 .. Monatlich ... — 70 „ Mit der Post: «anzjährig...............12 fl. Halbjährig............... 6 „ Vierteljährig 3 „ Laibacher Für Zustellung inS Haus viertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Anonyme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Bahnhosgaffe Rr. ISS. Ex-edUiauör L-Jnseri»te»- vurea«: Eongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Klein» mayr L Fed. Bamberg.) Jnsertionspretse: Für die einspaltige Petitzeilr L 4 kr . bei wiederholter Einschaltung L S kr. / Anzeigen bis S Zeilen SV 1' W Bei größeren Inseraten «nlh L'l österer Einschaltung entspre-^M chender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 73. DonnerMg, 30. März 1876. --- Morgm: AmoS Pr. 9. Jahrgang. Abonnements -Linladimg. Mit 1. April 1876 beginnt rin neues Abonnement auf das „Laibacher Tagblatt." Bis Ende April 1876: Kür Laibach.....................— fl. 70 kr. Mit der Post ...... - Ist" kr. Bis Ende Juni 1876: Für Laibach....................... Mt der Post..................... st. — rr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. »E" Auf das „Laib. Tagblatt" kann täglich abonniert werden, doch muß das Abonnement immer mit Schlutz eines Mouates ablaufe«. Die wirtschaftliche Lage. Im einzelnen wird unzweifelhaft durch Erneuerung und Revision unserer Zoll- und Handelsverträge, durch im freihändlerischen Sinne abgeschlossene Bündnisse, durch Bekämpfung des starren Schutz-Zollsystems, hinter welches sich unsere Industriellen so gerne verschanzen möchten, geholfen und der österreichischen Industrie, so weit sie concurrenzfähig sich entwickelt hat, beigesprungen werden können — im großen und ganzen ist in dkeser Hinsicht eine jähe Aenderung der Verhältnisse kaum zu erwarlen, weil diese lctztern in der Natur der Sache begründet sind. Auch wenn es unserer Industrie gelingt, ihre Nebenbuhlerinnen auf dem heimischen wie auf dem Weltmärkte zu überholen, es den Franzosen an Ele-ganz, den Engländern an Solidität gleichzulhun, wäre das Ei des Columbus damit noch lange nicht ausgestellt; das Concurrenzbedürsniö würde die übri-gen Nationen sofort zu erhöhten Anstrengungen anspornen und die augenblicklich bewältigte Schwierigkeit binnen kurzem erneut wiederkehren. So herb und traurig e« klingt — so weit sich im Augen-blicke übersehen läßt, gibt es nur eine Rettung: Einschränkung der Production auf das nothwen-digste, d. H. Eingehen einer großen Anzahl von Unternehmungen, welche in den letzten Jahren geschaffen und mit Hilfe mühsam zusammengeraffter Ka-pitalien auf die Beine gebracht und über Wasser gehalten worden. So lange nicht der Nachweis geführt wird, wo die neuen Märkte liegen ^,d wo die neuen Geldadern geöffnet werden sollen, deren die Industrie bedarf, um auf dem Niveau der letzten Jahre vor dem Krach zu bleiben, wird anerkannt werden müssen, daß es keinen ändern Ausweg aus der verzweifelten Lage deS Augenblicks gibt als Einschränkung der industriellen Production. Gleichzeitig mit der großen Absatzstockung, welche die Hanptursache des Rückganges des industriellen Aufschwunges geworden, ist eine Finanz-und Creditkrisis ausgebrochen, welche erheblich dazu beigetragen hat, das vorhandene Uebel zu steigern und die Empfindung für die Schwere desselben über die weitesten Kreise zu verbreiten. Der der Industrie eng verschwksterte Handel muß die wirtschaftlichen Jrrthümer mitbezahlen, deren die letzten Jahre sich schuldig gemacht, und die unter ändern dazu geführt hatten, eine Anzahl von Berkehrsanstallen ins Leben zu rufen, welche nahezu ebenso unbeschäftigt sind, wie unsere Metall- und Baumwollfabriken. Gleichzeitig hat der Zusammenbruch zahlreicher schwindelhafter Bank- und Creditunternehmungen und gewissenlos geführter Wirtschaften die mühsam gesammelten Kapitalien vernichtet, welche ihnen von dem in Vertrauensseligkeit schwimmenden Publikum zur Verfügung gestellt worden. Zahlreiche große und kleine Kapitalisten wurden dadurch um die Früchte ihrer Arbeit gebracht. Das Zusammentreffen der Bankbrache mit der großen industriellen Stockung und der enge Zusammenhang, der zwischen den Trägern der einen und denen der ändern Thätigkeit besteht, lassen begreiflich erscheinen, daß man beide Calamitäten gewöhnlich in einen Topf wirft, beiden mit denselben Hilfsmitteln begegnet sehen will und eine gleichzeitige Rettung beider erwartet. Es will uns bedünken, daß dabei eine absichtliche oder unabsichtliche Täuschung mit unterlaufe. Handels, und Creditkrisen sind häufig vorgekommen und in der Regel rascher überwunden worden, als man in der Noth des Augenblickes annahm und glaubte. Verkehrte Richtungen des ProductionswesenS und der Jndustriethätigkeit lassen sich nach den bisher gemachten Erfahrungen nicht so rasch überwinden, und es steht zu befürchten, daß die Absatzlosigkeit der Großindustrie die Wiederherstellung einer leidlichen Ordnung auf dem Geldmarkt noch um eine Weile überleben wird. Handel und Verkehr vermögen die Bedingungen Feuilleton. Von menschenähnlichen Affen. In der afrikanischen Gesellschaft zu Berlin hielt Prof. Dr. Hartmann einen Vortrag über die an-thropoiden oder anthropomorphen Affen, der um so interessanter ist» als augenblicklich die Naturgeschichte der menschenähnlichen Affen auf der Tagesordnung der Erörterung steht; gebildete wie ungebildete Kreise beschäftige« sich mit der Frage und glauben sich be-rufen, ein Urtheil abzugeben, das in den häufigsten Fällen unbegründet, voreilig ist. Man zählt folgende vier Affenarten zu den anthropoiden oder menschenähnlichen: den Gorilla, Schimpanse, Orang-Utang und Gibbon. Die erste Kunde über die menschenähnlichen Affen finden wir schon im Alterthum, im Jahre 330 vor Christi. Der Karthager Hanno hatte auf seinem Auge in der Nilgegend wilde behaarte Menschen auf dem Lande gesehen; sie erregten die Aufmerk, samkeit der Schiffer und man machte J«gd auf sie. Dieselben vertheidigten sich mit Steinwürfen und flohen endlich in rin Felsengebirge, wo nach großen Mühseligkeilen endlich drei Exemplare gefangen und aufs Schiff gebracht wurden. Die behaarten Wald-menschen bissen und kratzten so wüthend um sich, daß sie endlich erschlagen wurden. Die Karthager brachten die Häute heim, wo sie in einem Tempel ausbewahrt wurden; dort sollen sie noch bei Einnahme der Stadt durch die Römer gesehen worden sein. Plinius, der dies behauptet, spricht auch von einem Mosaikboden, der in einem asiatischen Tempel gesunden worden und auf welchem eine Landschaft — wahrscheinlich die obere Nilgegend — abgebildet war. Inmitten von mannigfaltigen Pflanzen befinden sich Giraffen, Antilopen, Nashörner, Nilpferde und auch ein großer Affe, den man nach der Beschreibung des Plinius für einen Schimpanse halten könnte. Die Alten waren über Egypten sehr gut unterrichtet, und es könnte wol möglich sein, daß die seltenen Thiere dieses Landes weit herum verschickt wurden. Biele Jahrhunderte drang keine weitere Kunde über die Existenz solcher Thiere nach Europa, bis die Portugiesen an der Westküste Afrikas sich niederließen und auf« neue Berichte über die menschenähnlich« Affen bekannt wurden. Die besten Nachrichten reichen bis zur Mitte de» 16. Jahrhundert« zurück, und zwar kamen dieselben a»s Angola, wo der Gorilla und Schimpanse zu finden ist. In neuerer Zeit kamen durch Missionäre und französische Colonisa-toren häufigere und ausführliche Berichte zu uns; die zuverlässigsten hat uns die deutsch-afrikanische Expedition mit dem reichen wissenschaftlichen Material, das sie gesammelt, gebracht. Es darf nicht verschwiegen werden, daß die Anatomen Tülpiu« und Thyson sich besondere Verdienste um die Kenntnis der anthropoiden Affen erworben haben. Im Jahre 1862 hatte der Amerikaner Du Ehaillu ein Werk über diese Affen herausgegeben, das voll haarsträubender Geschichten und Bilder ist und allgemeine-Staunen und Grauen erregte. Nüchterne Beobachter wie Reed u. a. klärten das Ganze indes bald auf und führten das Buch auf feinen wahren Werth zurück. Ein großes Verdienst um diese Frage haben sich die Mitglieder der deutsch-afrikanifchen Expedition, Lenz, Güßfeldt, Falkenstein und der reisende Ama-teur Herr v. Koppenfels erworben. Der Gorilla, von dem man sich nach dem Ehaillu'schen Buche dir gräßlichste Vorstellung machen muß, wird von den Negern Pungo genannt. Nur alte Männchen erreichen mitunter eine Höhe von 6'/, bi» 7 Fuß; dir Weibchen sind stets kleiner; selten ö Fuß hoch. Die Gestalt de« Gorilla ist gar ihrer Thätigkeit ungleich rascher zu verändern, als da« Gewerbe- und Jndustriewefen, schon weil diese« letztere sehr viele Arbeiter in seine Geschicke verflochten hat, deren mangelhafte Ausbildung und niederer Bildungsgrad den Wechsel der Beschäftigung außer-«rdentlich erschwert. Unter solchen Umständen er-scheint eS höchst begreiflich, daß das Hauptaugenmerk der Regierung darauf gerichtet sein muß, durchgreifende Reformen in der gewerblichen Bildung der Bevölkerung anzubahnen und mindestens dafür Sorge zu tragen, daß die Heranwachsende Generation eine umfassendere gewerbliche und tech. nische Ausbildung erhält als die gegenwärtige. Ob nun auch in dieser Richtung etwas erreicht werden wird, läßt sich nicht absehen — für ausgemacht kann aber gelten, daß alle Versuche, der Industrie als solcher oder dem Kreditwesen vonseite des Staates ausgiebige Hilfsmittel zuzuführen, endgiltig aufge-geben worden sind. So sicher das Reich einer Genesung von dem schleichenden Fieber der Krise bedarf, das nun schon seit drei Jahren an seinem Marke zehrt, so ausgemacht ist es, daß es die Gesundung und Erstarkung nur aus sich heraus, nur durch sich selbst erlangen kann. Freilich ist dazu auch die Mitwirkung der Regierung unentbehrlich, denn auch die Regierung bildet nur einen Theil des Ganzen, und ihr fällt die Aufgabe zu, die äußere Constellation dem Gesundungsprozesfe förderlich zu gestalten. Sache der Einsichtsvollen und Besonnenen wäre es, dem rrtödtenden Fatalismus, der Unempfindlichkeit und dem Stumpfsinne, denen man nicht selten begegnet und die das Uebel nur noch größer machen als es wirklich ist, zu begegnen und die europäische Lage, die sich für die Dauer friedlich gestaltet, zu nützen nicht blos zum eigenen, sondern zum allgemeinen Besten.________________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 30. März. Inland. Die unerquicklichen Zustände in Dalmatien dauern sort. Die Reichsrathsabge-vrdnelen KlaiL, Monti und Paulinovik haben ein geharnischtes Dementi gegen die Behauptung Lju-bissa's erlassen, daß sie bereits in Wien mit den tiroler Ultramontanen Verabredungen bezüglich der in der Landtagsstube zu Zara vorgekommenen Scan-dale getroffen hätten. Eine ähnliche Erklärung wurde letzthin auch von den tiroler Ultramontanen abgegeben ; vermuthlich dürste nun Ritter v. Ljubiffa in einer Erwiderung die Anhaltspunkte namhaft machen, welche seiner Versicherung zugrunde lagen. Eine andere Ableugnung bezieht sich auf die Meldung, daß der Papst über eine Anfrage der czechi-schen und ultramontanen Abgeordneten beim Nuntius in Wien für die Reichsrathsbeschickung sich ausge- eigenthümlich. Ein nicht zu großer Kopf sitzt auf den breiten Schultern und eingezogenen Flanken; das Männchen hat auf dem Schädel einen Knochenkamm, welcher den ganz-n Kopf sehr verunstaltet. Die Augenbrauenbogen sind wulstig und mächtig entwickelt, mit einer knotigen Haut überzogen und steifen Haaren bewachsen; die Augen blicken tückisch drein. Die Nasenkappe ist breit und knorpelartig, die Schnauze stark vorgezogen und mit leicht beweg-lichen Ober- und Unterlippen versehen. Der Körper ist durchwegs behaart und bilden die Haare auf dem Kopfe einen Schopf. Das Ohr wechselt sehr in seiner Größe. Die Wirbel haben Dornfortfetzung von ziemlicher Stärke und sind wie am Nacken mit kräftigen Muskeln überzogen. Der ganzen Figur entsprechend find auch die Arme und Schenkel mächtig. Das Thier ist aber durchaus nicht so plump, wie es oft in Zeichnungen dargestellt wird; am wenigsten aber hat es solche plumpe Tatzenhände und Tatzenfüße, wie manche Bilder erkennen lassen. Die Farbe wechselt sehr. Oft ist die Farbe grau mit fuchsigem Scheitel und schwarzem Unterkörper ; oft ist die Farbe auch ganz schwarz. Die Weibchen find zarter gebaut als die Männchen. Dr. Falkenstein verpflegt gegenwärtig in Chinchoxo ein blut- sprechen haben und daß darüber sogar ein Rundschreiben an den österreichischen Episkopat bestehen soll. Die „Tiroler Stimmen", welche diese Mittheilung für erfunden erklären, bestätigen aber die gleichzeitige Nachricht, nach welcher die Herren Greuler, Graf Brandts, Baron Dipauli und ein klerikaler Landtagsabgeordneter aus Südtirol als Deputation nach Rom sich begeben haben. Diese Thatsache allein ist geeignet, die von den „Tiroler Stimmen' geleugnete politische Verbindung der tiroler Ultramontanen mit der päpstlichen Curie weit mehr als eine bloße Muthmaßung erscheinen zu lassen. Eines Erfolges können die Landtagsdeserteure in Innsbruck und Zara sich nun doch rühmen: des Beifalls der Altczechen. Am 26. d. M. waren in Prag die altczechischen Landtagsab geord-neten versammelt, wahrscheinlich um die Antwort auf die Aufforderung des Oberst-Landmarschalls zum Erscheinen im Landtage zu berathen. In dieser Versammlung nun wurde, wie die „Politik" berichtet, der tiroler Landtagsmajorität für deren mannhaftes Auftreten gegen die alle Autonomie der Länder erdrückende Eentralisation und der Landtagsmajorität in Zara für deren entschiedenes Verurtheilen der politischen Eorruption die wärmste Zustimmung ausgesprochen." Die Bevölkerung der beiden Länder dürfte sich über diesen Sieg der Passivitätspolitik minder erbaut zeigen. Tirol leidet auch nach Schließung des Landtages schwer unter den Wühlereien der Glau-benseinheitler. Das liberale „Innsbrucker Tagblatt" führt bittere Klage über die zweideutige Haltung, die Graf Taaffe diesen Agitationen gegenüber annimml. Anfangs hieß eS, die kaiserliche Schließungsordre, welche das „pflichtwidrige Verhalten" der Landtagsmajorität verurtheilt, werde in allen Gemeinden öffentlich affichiert werden, und sicherlich hätte diese unmittelbare Aufklärung über den Willen des Kaisers gute Wirkung auf das tiroler Landvolk geübt. Allein es ist davon wieder abgekommen. Graf Taaffe zog es vor, den BezirkShaupt-leuten „im Dienstvertrauen" mitzutheilen, sie hätten etwaige ZustimmungSbeschlüffe der Gemeinden an die Landtagsmajorität als gesetzwidrig zu sistieren, und erzielte damit die Wirkung, daß die politischen Beamten gewissermaßen auf eigene Faust den Kampf mit den Cooperatoren zu führen haben. Die liberale Minorität des Landes läßt es freilich an Gegenkundgebungen nicht fehlen. Die politischen Vereine und die Handelskammern protestieren gegen die pflichtwidrige Sprengung des Landtags, und neuerlich hat sich die Stadtvertretnng von Innsbruck diesen Kundgebungen angeschlossen. Aber was will das alles besagen, wenn der Vertreter der Regierung solche Lauheit ostentativ zur Schau trägt? junges Thier, das im nächsten Jahre wol nach Deutschland kommen dürste. Der Gorilla findet sich an der Westküste Afrikas in den Gabun-Gegenden bis abwärts nach Ma-jombe, dem Hinterlande der Loangoküste; in Angola hat Herr Lux vergeblich nach dem Thiere geforscht; es ist dort ganz unbekannt. Ter Gorilla ist ein echtes Waldthier, das von Früchten lebt, auf Bäumen herumklettert und auf die Erde nur herabgeht, wenn eS ruhen will. Nachts bereitet sich der Gorilla seine Lagerstätte auf den mehrere Fuß von der Erde abstehenden Zweigen der Bäume, wobei er kleinere Zweige zerbricht und zum Zurechtmachen des Lagers benützt. Was Du Ehaillu von Schirmdächern erzählt, die sich der Gorilla erbaut, ist Fabel. Gewöhnlich wird das Männchen von einem oder zwei Weibchen nebst Jungen begleitet. Seltener ist er allein zu finden und dann ist er meist griesgrämig. DaS Thier ist harmlos, vertheidigt sich aber, wenn es angegriffen wird, wüthend, wobei eS von seinen starken Armen und Zähnen Gebrauch macht. Dir Zähne find so hart, daß sie am Stahl Funken geben. Die jungen Gorillas find in der Gefangenschaft sehr leicht zähmbar. (Schluß folgt.) Wie man der „Bud. Corr." aus Agram berichtet, wird der kroatische Landtag die Verhandlungen erst nach Pfingsten aufnehmen, da jetzt zur Erledigung der Regierungsvorlagen zu wenig Zeit vorhanden wäre und die zur Ausarbeitung des Gemeindegesetz. Entwurfes bezüglichen statistischen Daten noch nicht allseitig eingelangt sind. Ausland. Mit den alten Ministern sind in Italien, wie eS dort selbstverständlich ist, auch die Generalsekretäre der Ministerien zurückgetreten. Drei ihrer Nachfolger sind bereits ernannt: die Deputierten Doda im Finanzministerium, La Cava für Inneres, Umana für öffentlichen Unterricht. Für die Stelle des Generalsekretärs im Kriegsministerium nennt man den Oberst Caccialupi vom Generalstabe. Die neuen Minister haben Samstag den Eid geleistet; Mancini, der krank ist. zu Hause im Bette. Am 28. d. M. stellte sich das neue Cabinet dem Parlamente vor. Im englischen Oberhause ist die indische Titel-Bill zum erste.imale verlesen und die zweite Lesung aus den Donnerstag anberaumt worden. Es steht auch in jenem Hause, wo die Rede sanfter fließt und politische Fragen meistens eine akademische Behandlung erfahren, eine besonders animierte Debatte zu gewärtigen. Dennoch werden die Lords, da es sich um einen Wunsch der Königin handelt, hinter dem Unterhause wol nicht an höflicher Willfährigkeit zurückstehen. Im Unterhause zeigte der Radicale Fawcett an, er werde, falls die Kaisertitel-Bill Gesetzeskraft erhalte, die Abfassung einer Adresse an die Königin beantragen, worin dieselbe gebeten wird, in Indien keinen anderen Titel als „Königin" anzunehmen. Eine ähnliche Resolution wird Earl Shaftesbury im Oberhause einbringen. Er verlangt einen Titel, der „mit der Geschichte des Landes, der Loyalität und Treue der Unterthanen im Einklang stehe". Inzwischen hat die Königin und Kaiserin ihre Reise auf das Festland angetreten, und sie ist am 27. d. M. in Cherbourg eingetroffen. Trotz ihres strengen Jncognitos wird noch die Frage entstehen, ob die Königin auf dem Conlinent bereits mit dem neuen Titel begrüßt werden wird. Eine officielle Anzeige von demselben an die europäischen Höfe hat allerdings nicht gemacht werden können, da die Bill ja noch die dritte Lesung im Oberhause zu passieren hat. Daß eine solche Mittheilung erfolgen wird, ist indessen nicht unwahrscheinlich, und so könnte denn wol die Befürchtung der Opposition in Erfüllung gehen, daß der kaiserliche Titel auf dem Umwege über den Continent und durch den Einfluß der Gewohnheit trotz der gegentheiligen Versicherungen Diöraeli's auch in England eingeführt werden wird. Zur Tagesgeschichte. Recht launig nimmt sich der Bericht über die Unterredung aus, die FZM. Baron Nodik mit den Insurgenten in Castelnuovo hatte: „Der Statthalter empfahl ihnen die Annahme der Reformen und machte sie daraus aufmerksam, daß Oesterreich nicht gesonnen sei, den Ausstand in seiner Nähe zu dulden, und alle Maßregeln ergreifen werde, um die Ausbreitung desselben zu verhüten. Er rieth ihnen daher ab, jenen zu folgen, die das Volk blindlings in Gefahren stürzen, die unausbleiblich sind, wenn man in diefer Weise fortfährt, die Ruhe und Ordnung zu stören. AlS auf diese Anrede heftiger Widerspruch seitens der Insurgenten folgte, sagte RodiS sehr erregt: „Leute, ich bin ja auch Serbe, auch in meinen Adern rollt serbisches Blut; wie könnt Ihr also glauben, daß mir das Wohl meiner Brüder, Euer Wohl, nicht am Herzen liege? Rathet dem Volke die Waffen niederzulegen und vertraut nicht mehr auf Oesterreich und Montenegro. Oesterreich wird euch seine Grenze verschließen und Montenegro, davon bin ich überzeugt, wird Euch nicht mehr Helsen. Folgt also meinen Worten; thut Ihr eS nicht, so werdet Ihr eS einstens bereuen." Daraushin erwiderte der Sprecher der Insurgenten, Jefta Belobrk, daß an eine Unterwerfung gar nicht zu denken sei. Er dankte Oesterreich für dessen Bereitwilligkeit und Gastfreundschaft, mit welcher es die Verwundeten und Flüchtlinge ausnahm, aber „man irrt," sagte Belobrk weiter, „wenn man glaubt, daß uns alle diese Maßregeln einschüch-tern werden. Wir werden auch fortan aus unseren Arm vertrauen. Unser Handschar wird uns, so Gott will, jene Reformen verschaffen, die uns zu einem freien Bolk machen und unsere hundertjährigen Sklavenketten sprengen werden." In derselben Weise antworteten auch Trivlo VukaloviL und die übrigen. Feldzeugmeister Rodii entließ die Jnsurgenten-chefs, nachdem er sich zur Genüge überzeugt hatte, daß hier weder Worte noch Maßregeln etwas auszurichten vermögen.* Lokal- und Proviuzial-Angelegenheiteu. Origin a I-Corrrspo nden;. Gottschee, 28. März. (Fastenunterhaltung. — Schädigung deS Wildstande s.) In dem schönen Saale des Gasthauses zur „Post" saud gestern die erste diesjährige Fastenunterhaltung statt. Auf der hübschen Bühne wurden zwei Lustspiele ausgesührt: „Schneider Fips" und „Domestikenstreiche". Das erste Stück ist, wie uns Kenner versichern, überraschend gut und sicher gespielt, der geschäs-tige Schneider und seine verliebte Mündel prächtig dar-gestellt worden. Auch die „Dowestikenstreiche" mit ihren komischen Situationen erregten große Heiterkeit und versetzten Las zahlreich anwesende Publikum in die fröhlich^ Stimmung. Die Damen hätten freilich noch zum Schluß «in Tanzkränzchen gewünscht, doch unterblieb es für diesmal, da wir uns eben mitten in der Fasten befinden und nicht so gottlos sind, wie man uns gern schildern möchte. Der letztgefallene Schnee hat wieder einem Reh (Weibchen mit 2 Jungen), das von Hunden eines Jagdpächters gefangen und zerrissen wurde, das Leben gekostet. Es ist dies nicht das erste Reh. welches von denselben Huu-den getödtet wurde, und doch kann der Betreffende nicht dazu vermocht werden, die Hunde an die Lette zu legen. Gibt es denn dagegen keinen Schutz der Gesetze? Wenn der Wildstand auf diese Weise fortwährend geschädigt wird, dann kann, es geschehen, daß die Jagd in Kürze gar kein Erträgnis mehr abwirst. — (Gemeinderaths-Ergänzuugswahlen.) Bon 256 Wahberechtigten des l. Wahlkörpers erschienen heute 201 am Wahlplatze. Gewählt wurden die Landidaten der liberalen Partei, u. z. die bisherigen GNR. Ferdinand Mahr mit 127, Dr. Franz S u p p a n t s ch i tsch mit 119, Dr. Robert v. S ch r e Y mit 116 und Andreas Mallitsch mit 1l5 Stimmen. Die liberale Partei war heute nahezu vollzählig vertreten. Von der nationalen Partei erhielten Michael Pakitsch 85, Johann Vilhar 81, Heinrich Nitschmann 78 und Franz Peterca 77 Stimmen. — (Zur Verwaltung des Gemeindevermögens.) Der krainische Landesausschuß hat aus den verschiedenen Beschwerden, die ihm zur Entscheidung Vorlagen, die Ueberzeugung gewonnen, daß im Haushalte der Gemeinden des Landes Kram nicht die entsprechende Ordnung herrscht. Die Gemeindevorsteher sind verpflichtet, längstens »wei Monate nach Ablauf des Verwaltungsjahres die Rechnung über die Empfänge und Ausgaben der Gemeinde dem Gemeindeausschusse zur Prüfung und Erledigung vorzulegen; säumige Gemeindevorsteher können hiezu unter Anwendung einer Ordnnngsstrase bis zu 20 fl. verhalten werden. Nichtsdestoweniger kommen häufig Fälle des Ver-säumniffes vor und überdies gibt der Inhalt mancher Ge-meinderechnung Anlaß zu Fragen, die vom Civilrichter ge-löst werden müssen. Der Landesausschuß fand es daher nothwendig, einen Gesetzentwurf zur Ergänzung der Vor-schristen der Gemeindeordnung sür Krain über Verwaltung und Verrechnung des Gemeindevermögens zu verfassen und denselben dem Landtage zur Vorberathuug und Annahme zu empfehlen. Dieser Gesetzentwurs enthält folgende Be-fiimmungen: 1. Zur Erfüllung der bei Verwaltung des Gemeindevermögens und wegen gehöriger Rechnungslegung dem Gemeindevorsteher (beziehungsweise dem Obmanne des Organs zur Ortschastsvermögensverwaltung oder deren Stellvertretern) obliegenden Pflichten können diese Personen, auch nachdem sie aus diesen Functionen getreten sind, zwangsweise verhalten werden. 2. Vor Erledigung der Jahresrechnung sind dem Gemeindevorsteher (der Ortschaftsvermögensverwaltung) die RechnungSanstände zur Aufklärung und Rechtfertigung bekannt zu geben. Die Erläuterung ist in der Regel binnen 14 Tagen zu erstatten. 3. Der Gemeinde- ausschuß (die Vermögensverwaltung) hat (nach Maßgabe dieser Erläuterungen oder auch ohne dieselben nach Ablauf obiger Frist) die schriftliche Rechnungserledigung auszuferti-gen und dem Rechnungsleger zuzustellen. Diese Erledigung hat die einzelnen Mängelsposten und Ersatzbeträge zu be-zeichnen und aus die bestimmte Fallsrist sammt Rechtsfolgen hinzuweisen. 4. Dem Rechnungsleger steht, salls er sich durch die Rechnungserledigung des Gemeindeausschuffes oder durch die Berusungsentscheidung des Landesausschusses beschwert findet, frei, die AufsorderungSklage wider die Gemeinde im civilgerichtlichen Wege einzubringen 5. Diese Livilklage wäre von Rechnungslegern, die in Krain anwesend find, binnen sechs, und von jenen, die sich außer dem Lande Krain aushallen, binnen zwölf Wochen vom Zustellungstage der Rechnungserledigung oder Berussentscheiduug gerechnet, anzustrengen. 6. Nach fruchtlosem Verlaus dieser Frist kann die Executivn gegen den Rechnungsleger g-sührt werden; letzterem steht es noch frei, die Beweise gegen die bereits in Rechtskraft erwachsene Rechnungserledigung im Rechtswege vorzubringen. — (Die neue Irrenanstalt-Filiale.) Zur Errichtung einer Jrrenhausfiliale wurden anfänglich die Gebäude der Landeszwangsarbeitsanstalt ins Auge gefaßt. Nachdem jedoch die krainische Landesregierung und der krainische Landessanitätsrath sich gegen dieses Project ausgesprochen, trat der krainische Landesausschuß mit Herrn Va-lentin Krisper wegen Ankauf der sogenannten „Thier-gartenrealität" in Verhandlung und schloß mit dem genannten Verkäufer am 17. Oktober 1875 den Kaufvertrag ab. Bereits am 16. Oktober 1875 erfolgte die Uebergabe dieser Realität in die Verwaltung der krainischen LandeS-wohlthätigkeitsanstalten, und den Schwestern vom Orden der Töchter der christlichen Liebe wurde die Regie der dort zu errichtenden Jrrenhausfiliale und die Bewirthschaftung der zu dieser Realität gehörigen Grundstücke pachtweise überlassen. Die ganze Realität umsaßt ein Flächenmaß von 74 Joch 1221 Qnadratklastern und ging sammt nöthigem Inventar um Len Preis von 57,370 fl. in das Eigenthum des Landes Krain über. Der Landesausschuß ließ die als dringend nothwendig erkannten Gebäude-Adaptierungen mit einem Kostenauswande von 560 fl. 23 kr. vornehmen. — (Zur Concurrenzpflicht des Landes in Epidemiefällen.) Aus den vom krainer Landes-ausfchusse gepflogenen Erhebungen geht hervor, daß der krainer Landesfond in Epidemiefällen zur Zahlung eines Drittheiles der Arzneikosten, dann der Fuhrkosten des ärztlichen Personales verpflichtet ist; zwei Drittheile dieser Auslagen sollen dem Aerare zur Last. In der Bukowina, in Steiermark und in Galizien besteht dasselbe Loncurrenz-verhältnis; im triester Gebiete werden derlei Auslagen von der Gemeinde beziehungsweise Provinz bestritten; in Nie-derösterreich und im görzer Gebiete leistet der Landesfonds zu diesem Zwecke keinen Beitrag. Die Arzneikosten werden in Böhmen und Schlesien von den Gemeinden, in Istrien zu zwei Drittheilen vom Lande und zu einem Drittheil von den Gemeinden, in Tirol vom Staate und den Gemeinden; die ärztlichen Reisekosten in Böhmen, Schlesien, Istrien, Tirol und Mähren aus dem Staatsschätze bestritten; in Salzburg trägt der Staat zu den Arzneikosten zwei Drittheile und der Landessonds ein Drittheil bei; in Dalmatien entlohnt der Staatsschatz die ärztlichen Auslagen, welche das flache Land betreffen. Der krainische Landtag hat bereits einen Beschluß gefaßt, welcher in dieser Richtung eine theilweife Entlastung deS Landes mit aller Entschiedenheit anstrebt. — (Die steiermärkische Escomptebank) hielt am 25. d. M. eine Generalversammlung ab; anwesend waren 84 Aktionäre mit 442 Stimmen. Im Escompte-geschLste überstieg der Verkehr im Jahre 1875 jenen des Vorjahres um 4 Mill. fl. Die Wechselstube verzeichnete einen Minderertrag von 1633 fl. Das Geldeinlagengeschäft brachte nicht den erwarteten Vortheil. Der gesammte Reingewinn im Jahre 1875 beträgt 159,820 fl. 86 kr., von welchem bereits 5 fl. pr. Actie erfolgt wurden. Von dem Reste pr. 59,820 fl. 86 kr. werden nach Abzug der Perzente für die verschiedenen Reservesonde, 20,000 fl., d. H., 1 fl. pr. Actie zur Einlösung des am 1. Juli 1876 fälligen Dividendencou-pons und 27,070 fl. zur Abschreibung bei den im Besitze der Anstalt befindlichen 2707 Stück Actien der Gesellschast Leykam-Jolessthal verwendet werden. — (Zur AuerSpergfeter.) Alle Vereine und Lorporationen in Graz und Klagensurt treffen Vor- bereitungen zur würdigen Begehung der Grünfeier, welche am 10. und II. k. M. stattfinden wird. — Auch vonseite der nachbarlichen Stadt Lilli werden dem Jubilar Ovationen dargebracht werden. — (Personalnachricht.) Der behördlich autho-risierte Tivilingenieur Herr Josef Eerny in Laibach hat sein Befugnis am 22. März l. I. zurückgelegt. — (Mangel an Aerzten.) Während in den Städten den Aerzten selbst eine immer stärkere Toncurrenz zu erwachsen droht, lesen wir in einem wiener Blatte die bittere Klage eines Bewohners und Menschenfreundes im tschernembler Bezirke über den Mangel an Aerzten in dortiger Gegend. Derselbe schreibt, daß die Bewohner dieses Bezirkes, mit Ausnahme der Stadt Tschernembl, woselbst zwei Aerzte angestellt sind, seit 3 bis 4 Jahren jedes Arztes entbehren, was bei den kriegerischen Wirren an der nahe gelegenen kroatisch-türkischen Grenze bei anfälligem Auftreten von Epidemien düstere Aussichten sür die nächste Zukunft gewähre. Die Orte Weiniz mit 4000, Altenmarkl mit 4000, DragatuKmit 3000, Adle« sic mit 2000, Preloka mit 1200, Unterdeutsch mit 1200 und Verh mit 1100 Einwohnern seien gegenwärtig ohne jedwede ärztliche Hilfe. Obgleich seit längerer Zeit schon zwei Bezirkswundarzt-Stellen erledigt seien, habe sich bis jetzt noch kein Competent gefunden, woran gewiß nur der Umstand schuld sei, daß derlei vacante Posten nur im Amtsblalte der „Laibacher Zeitung" verlautbart würden, wodurch auswärtige Aerzte nie in Kenntnis gesetzt werden können. Die Bewohner dieser Gegend würden mit Freuden die allerdeutschesten Aerzte begrüßen, wenn sie nur kämen; die Sprache sei kein Hindernis für sie, indem unter dem Volke, welches meist Hausierhandel betreibe, viele deutsch verstünden. — (Wiederanssorstung abgetriebener Waldslächen.) Der Forstverein im nachbarlichen Kärnten hat zur Hebung und Förderung der Forstlultur Preise zu 50, 100 und 150 fl. ausgeschrieben. Diese Wiederaufforstungen haben im heurigen Frühjahre zu beginnen. — (Holzhändlertag in Agram.) Der am 25. d. M. in Agram abgehaltene erste kroatisch-slavonische Holzhändlertag war von zahlreichen Theilnehmern aus allen Landestheilen, serner aus dem Küstenlande, Fiume und Triest besucht. Das Resultat der Verhandlungen war die Wahl eines elsgliedrigen Lomites, das sich auf Grund der vom Holzhändlertage gefaßten Beschlüsse mit allen Handelskammern der Umgegend behufs Feststellung allgemein gil-tiger Usancen für den Holzhandel in Verbindung zu setzen haben wird. — (Südbahn.) Den Personenkafsen wurden neue Rundreisebillets sür Italien, giltig für 35 bis 60 Tage zu den verschiedenartigsten Touren, zum Verkaufe übergeben. — (Agiozuschlag.) Vom 1. April an wird der Agiozuschlag zu den hievon betroffenen Gebühren von den berechtigten Bahnanstalten mit vier Perzent berechnet. — (Die Maul- und Klauenseuche) wurde durch kroatisches Vieh in einige Ortschaften Mittelsteiermarks eingeschleppt. — (Aus dem Amtsblatte.) Besetzung einer Secundararzt-Stelle im hiesigen Landes-Livilspitale; Gesuche bis 15. April au die Direction der Landeswohlthä-tigkeitsanstalten. — Besetzung einer Kanzlistenstelle beim Bezirksgerichte Stein; Gesuche bis 24. April an das hiesige LandeSgerichts-Präsidium. — (Landschaftliches Theater.) Rudolf Kneife l, der bekannte Lustspieldichter, besteigt in dem uns gestern zum erstenmale vorgeführte» Drama „Des Seekönigs Braut" eine höhere Stufe. Harold, der Fürst deS Nor-mannenstammes, genannt der „Seekönig", verliebt sich gelegentlich einer Heerfahrt nach Griechenland in eine Griechin von seltenen körperlichen und geistigen Vorzügen und will sie als des „SeekönigS Braut" in sein Heimatland sühren. Diesem Vorhaben treten die normannischen Heerführer, der nationale Grieche Menon und dessen Sohn Alkion, welcher zur reizenden Griechin „Theone" seit Jahren in heißer Liebe entbrannt ist, entgegen. Der eifersüchtige Alkion sührt einen mörderischen Dolchstich gegen Harold, Theone saugt aus der Wunde Harolds das dem Dolche beigesetzte Gift aus, uud Herold wird gerettet: Theone, dem Tode nahe, wird durch ein ihr von Alkion gereichtes Gegengift gerettet; Mion stirbt durch eigene Hand den Tod der Eifersucht; Harold erklärt in Gegenwart der Heerführer die schöne Theone als seine Braut, und in dem Augenblicke, als die normannischen Heerführer Th-onen die Anerkennung als «önigin verweigern usd Harold Gesahr läuft, die Krone zn verlieren, opfert sich Theone, indem fie sich den vergifteten Dolch AlkionS i» dir eigene Brust stößt. Dieses Drama ist reich an Ipan» «enden SensationSscenen, ist in gediegener Form geschrieben, und es muß bedauert werden, daß sich gestern nur ein kleiner Kreis von Theaterfreunden im Hause einfand und über-dies während der Darstellung in einer Parterreloge allzulaute und störende Lonversation gepflogen wurde. Die Aufführung dieser Novität kann immerhin als eine znfrieden- stellende bezeichnet werden. Dem .......... Lemaitre) gebrach es wdl an welche „Fürst Harold" glänzen >svll Frederigk die Rolle des „Griechen Menvn", Fräulein Bsirsky jene der „Tbeone" und Herr Berl« jeur des .Alkion" vorzüglich. Mit besonderem Feuer trat Herr Frederigk ein; lene Stelle, worin er sagt: „daß ein Volk, dessen Angehörige nur Leidenschaften nachjagen und nür eigenen Bortheil zu erringen suchen, keine Freiheit verdiene, sondern Sclavenketten sortan tragen solle", wurde mit stürmischem Beifall begrüßt. Fräulein Bsirsky führte die Rolle der unglücklichen „Theorie" Mit vollem Verständnis und großer Wärme durch. Nochmal« wollen wir der Be-merknng Raum geben, daß dieses correct und mit vorzüglicher Bühnengewandtheit verfaßte Drama «inen zahlreichen Besuch verdient hätte. Leider finden Schauspiele und Dramen kein geneigtes Ohr. DrssknUichcr Dank. Das gefertigte Evmitä entspricht hiemit einer überaus angenehmen Pflicht, indem es den geehrten Herren Wählern, welche bei den eben vollzogenen ErgSnzungswahlen für den Gemeinderath der Landes. Hauptstadt so zahlreich und einmüthig für die von ihm vorgeschlagenen Candidaten eingestanden sind, sowie auch jenen Milbürgern, welche durch ihre Theilnahme an der Wahlbewrgung zu dem trotz den außerordentlichsten Anstrengungen der Gegner sehr befriedigenden Resultate der Wahlen beigetragen haben, den verbindlichsten Dank sagt. Laibach, am ZO. März 1876. Vom Centralwahlcomitö des const. Verrins. Witterung. Laidach, 30. März. Morgens fast heiter, dann Sonnenschein, zunehmende Bewölkung, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 5 8«. nachmittags 2 Uhr -j- 15 3« 6. (1875 -j- 7 0»,; 1874 19 3° 6.) Barometer im Steigen 731'09 nun. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 110°, um 4 6« über dem Normale. Augekommene Fremde am 30. März. Hotel Stadt Wie«. Schwarz, Trannik. — v. Goßlet, «lug, Ksm., und Oswald und Kral, Fabrikanten, Wien. — Mowy, Ingenieur, Trisail. — Burger, Loitsch. — Perko, Cilli. — Kojar Maria, Gottschee/ Hotel Elefant- Mandler Ferdinand, Fiume. — Weißkopf und Brauner, Wien. — Mataic, Kfm., Krainburg. — Leligoi, Istrien. — Wakonig, Littai. Mohren. Neudek, Zahntechniker, Frankfurt. — Jesersek, Krainburg. Verstorbene. Den 29. März. Josef Korsika, Gärtnerskind, 8 Tg., Polanavorstadt Nr. 69, Liunbackenkramps. — Gabriele Pod-borLek, Magazinsarbeiters-Kind, 3 Wochen, Gradischavor» stadt Nr. 9, Fraisen. LebeuSmittel-Preise in Laibach am 29. März. Weizen 8 fl. 6l kr., Korn 5 fl. 36 kr., Gerste 4 fl. 6 kr., Hafer 3 fl. 58 kr., Buchweizen 5 fl. 36 kr., Hirse 4 fl. 20 kr., Kukurutz 4 fl. 88 kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 25 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. 50 tr. per Hektoliter; Rindschmalz — fl- 98 kr.. Schweinfett 82 kr., Speck, frischer, 68 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 1'/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 46 kr., Kalbfleisch 40 kr., Schweinfleisch 52 kr. per Kilogramm; Heu 3 fl. 20 kr , Stroh 2 fl. 50 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 9 fl. — kr., weiches Hol, 6 fl. — kr. pr. vier Q.-Meter; Wein, rother 22 fl. 50 kr., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. __________________ Gedenktafel über die am 1. April 1876 stattfindenden Lici» tationen. 3. Feilb., «urja'sche Real., Verh, BG. Egg. — 3. Feilb., Raunikar'sche Real., Moräutsch, BG. Egg. — 2. Feilb., Pre-lesnik'sche Real., Lest-, BG. «roßlaschi». — 2. Feilb., Remschgar'sche Real., Ndagoric, BG. Laibach. — » Feilb., Suhadolc'sche Real., Dobrova, BG. Laibach. — 2. Feilb., Steblaj'sche Real., Zapotok, BG. Laibach. — 2. Feilb., Sle-meniik'sche Real., Unterschischka, BG. Laibach. — 2. Feilb., Gliha'sche Real., St. Marein, BG. Laibach. - 2. Feilb., Palkar'sche Real., St Marein, BG. Laibach. — Relic. Te-kaoz'scher Real., Niederdorf, BG. Rrifni,. - 1. Feilb., Dolenc'fche Real., Niederdorf, BB. Oberlaibach. — 1. Feilb., Stesanik'sche Real., Oberfeld, BG. Wippach. — 3. Feilb., Sttumbl'sche Real., Untergolo, BG. Laibach. Theater. ute: Zum Vortheile des Herrn I. Schimmer: Der aroeval in Rom. Komische Oper in 3 Acten von Josef Braun. Morgen: Der beste Ton. Lustspiel in 4 Acten von Töpfer. Telegramme. Pest, 29. März. Im Unlerhause beantwortete TiSza eine Interpellation TürkS wegen eventueller zwangsweiser Heimsendung der bosnischen und her-zegowinischen Flüchtlinge: Die bisherige Gastfreundschaft könne nicht verpflichten zu feineren Opfern, wenn den Flüchtlingen die Heimkehr möglich geworden. — Die Sitzungen wurden sodann bis 20sten April vertagt. Ragusa, 29. März. Eine von Vassa Essendi Unterzeichnete Proklamation veröffentlicht den türkischen ResormErlaß. Konstauttno-el, 29. März. Es wird versichert, die Regierung habe sich' principiell für Unifikation der Staatsschuld entschieden und beschlossen, die Zahlung des Aprilcoupons bis zum 1. Juli zu verschieben. Rom, 29. März. Die Kammer lehnte ein« stimmig die Demission Biancheri's ab und vertagte sich bis zum 25. April. Für Eltern und Vormünder von Waisenfräulrins l Meine noch jetzigen sehr geehrten Schüler regelmäßig nnd vollkommen fertig lernen lassen zu können, bin ich ge-nöthigt, meine angesagte triester Äieise sür etwas später aufzuschieben, und um diese Gelegenheit auch armen und weniger bemittelten Fräuleins nützbar zu machen, beabsichtige ich am l. April einen separaten Lehrcurs im Schnittzeichnen, Maßnehmen und Zuschneiden bei Mitiheilung praktischer Bortheile beim Nähen, gegen früher nur zum halben Lehrpreis, zu eröffnen. Die Lehrzeit ist täglich zwei Stunden, alle Schülerinnen diesmal beisammen. Für Damen, welche aber den Unterricht in separater Stunde allein haben wollen, ist das Honorar wie früher. Gesäklige Anmeldungen wegen Ausnahme von Schülern bis letzten März täglich von 9 bis 10 Uhr vor-mittags und von 1 bis 2 Uhr nachmittags. Erlaube mir die höflichste Bemerkung, daß diejenigen Damen, welche von dieser so günstigen Gelegenheit Gebrauch nnd Nutzen nehmen wollen, sich längstens bis znm letzten März entschließen möchten, da, nachdem der Lurs begonnen hat, Einzelne nicht mehr angenommen werden. Gleichzeitig sei auch sür vas freundliche Vertrauen betreffs meines Unterrichtes an alle gewesenen Schülerinnen der herzlichste Dank hiemit öffentlich ausgesprochen und wird mir gewiß nur zur angenehmen Erinnerung weiter bleiben. (184) 4—3 »k. geprüfter Lehrer der Zuschneidekunst und wirkendes Mitglied der „Mode-Akademie," Slovenija-Bankhans, II. Stock. Lim KM für Jeden bieten die Instructionen des Professors der Mathematik «. v. vrlteö, »«rlin 8N ., ^«Ikelmslrnssv 127. Schon in der ersten Ziehung gewann ich ein Lstratto und fast in jeder Ziehung darnach Sin bis zur 5. Z i e h u n g. wo ich > em Vvrno, ärei Vmdo > gewann. (176) Thalsachen reden ja am besten. «aschan. Franz gbiginewiez, Oberausseher. Bücher- nnd Kupferstich-Einkauf, k. r. Parteien, die größere Partien älterer Bücher oder Kupferstiche billig abzugeben geneigt find, bitte ich um gefällige Anträge oder blos um Angabe ihrer Adresse, da ich in Kürze nach Laibach zn kommen beabsichtige. ^«lalk Wien, Singerstraße 14. (185) 2-1 Möbel-Berkauf Herrengasse Nr. 2I(», m. Stock, täglich von 9 Uhr früh bis 12 Uhr mittag«. (188) kkeumaii8mu8-^elksp zur Behebung von Schmerzen aller Art, ob acnt oder chronisch. Dieser «ether ist das beste, reellste und sicherste bis nun bekannte Mittel gegen Rheumatismus (Gliederreißen. Heren-schuß). Gicht, jede Art Lähmung in den Händen und Füßen, Seitenstechen rc. Sehr häufig behebt er genannte Leiden schon nach einmaligem Gebrauch vollkommen.--Preis eines großen Flacon sammt Anweisung 1 fl., eines kleinen Flacon sammt Anweisung 40 kr. Die geringste Postsendung sind entweder 1 großes oder 2 kleine Flacons. Bei Postsendnn-gen entfallen für Emballage und Stempel noch 20 kr Central-Bersendungs-Depot für die ganze Monarchie: Gra», »,'oil.^k* „Lu» I^u» ,„>»„,,»§» des Vsnü. 1>nküor>, Sackstraße Nr. 4. Depot fürKrain. Laibach: Vlotoi- v. Ii-nküorv. Apotheker „zum gold. Einhorn" Hauptplatz Nr. 4. Rudolfs-werth: vom. Nlrroll, Apotheker. ^29) istz « Z- -L L « Z 8 S) « L s k» ir Im Gsdrauods mskr al3 1 '/r Mllittn 8tüelt. LIlMMtAl II LIM bei <148) 2 Vetter-, ^ucIsnZg.886, Ol ftr- s» cv « ft- ft- es O S. ft» r* Wiener Börse vom 2S. Mär^ St»Lt»k«»LlI» sperc. Rente, öst.Pa». dlo. dto. -ist. iu Silb. Lose von 1854 . . . . Lose von1880, ganze »ose von 1SM, Fünst. Pramiens». v. >W-t kiebenbürg. Ungarn > vtlvL. »Nalo-Bank .... Kreditanstalt .... D?rosttenbank. . . E«compte-Anstalt . franco - Bank . . . Handelsbank.... jtativualbanl . . . Oest. Bantgesells. . llnion-Bank.... verkebrsbanl. . . . »lföld-Bah« . . , Sarl Ludwigbabn . »all. Slis.-iSabn . «->l- »r.JosesSb. EtaatSoahu .... Südbahu........... Geld 66 -70 -103 50 110 -116 50 131 76'- ?S'k!v Ware 66-15 70 LO lt-4'60 110 25 117 50 1S1 L5 76-50 76 40 68 Sü 68 50 161 10 161 30 645 17 50 873 154 — 66 SV 75.— 10V - 655'-17 55 51 50 - 875' 155'--66 7L 75 50 10S 50 185 50 186 -181 5V 153--131 50 138— 870.- L70 50 I0L 7Ü>103 r5L»clkrt«k«. Geld Ware Allg. öst. Bod.-Credit. dto. in 3S I Kation, ö. W Nng. Bod.-Credilanst. 101-- »s-rs 88 85 8S-— 101-so »9i» 87-- »» sa ^rtortt»t»-0dl. Frinz Joses»-Babn . Okst. Nordwestbahn . Siebenbllrger .... StaarSbahn Slldb.-Ges.zil bo« Fr. dto. «on» 8g 83' St so 145 S» so-— 84-— 8»-— 148'— tt«-— I-o»o Credit» Lose Rudols« - Lose .... 158-50 t» 5» ISS — 14-— >V«vd». (3Mon.) AugSb.ioost. südd.W. Mrantt. roc Mark. . Hamburg, , London iv Psd.Eterl. Pari» >00 Franc» . . 58-05 so «5 S8-8S ti««u ««'- 56 7L SS-15 «8 75 118 70 48 - IVIiiarso. «ais. MÄnz-Ducalrn s»-granc»mtll . . . . Prentz. «asienscheine. Silber . . S-47 9S, S7 ,5 »01 7» 5-4« , z, S7S0 Iv» — Telegraphischer Lursbericht «m 30. März. Papier-Rente 66- Silber-Rente 69 95 — 186"er StaatS-Anlehen 109-50. — vankactien 867. — Lredit 1585» — London 116 50. — Silber 101-90 — «. k. Münz, dneaten 5-48. — 20.Francs Stück« 9-33. — 100 Rei »> «ark 57.30. Druck von Jg. v. «leinmavr « Fed. La«»«rg. »rrleser Ottomar vamberg Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler.