poSInins piaLsna v gotovini. Einzelne Wummer 150 Pi«. Nr. 24. Erscheint jeden 1., 10. Md 20. 11. (26.) Jahrgang. Organ der Gotischen Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15-— Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 8 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Kočevje, Dienstag, den 20. August 1929. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berüeküchtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte find an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Weihe -es neuen Geratschastshauses -er Gottscheer freiw. Feuerwehr. Wir hatten gebauet ein statt- liches Haus Und drin auf Gott vertrauet Trotz Sturm, Wetter, Graus. „Nun steht es vor uns als Wahrzeichen der Nächstenliebe und Kameradschaft. Möge der gute Geist, der das Haus beim Baue geleitet, auch fernerhin in ihm wohnen zu Nutz und Frommen der bedrängten Mitmenschen/ Mit diesen Worten schließt Verbandsschriftführer Franz Hriber die Festschrift, die von der Gottscheer Feuerwehr an¬ läßlich des 50. Stiftungsfestes im Vorjahre her» ausgegeben wurde. Ja, nun steht es voll ausgebaut und herrlich vor uns. Eine Zierde für die Stadt, aber auch ein sichtbares Zeichen der Opserwiüigkeit der Vermögensverwaltung und der Gemeinde, die durch ihre namhaften Geldspenden den Bau überhaupt ermöglichten. Gerade ein Jahr liegt zwischen der Grund- steinlegung und der Weihe. Ein Jahr voll Arbeit und Mühen und in erster Linie sei hier die aufopferungsvolle und rührige Arbeit des Wchrhauptmannes Josef Pavlicek und des Kommandantenstellvertreters Gustav Verderber hervorgehoben, denen der übrige Wehrausschuß tatkräftigst zur Seite stand und sie auf das eifrigste unterstützte. Am Vorabende des Weihetages wurde das Gcrätschaftshaus festlich beleuchtet und viele Mitbürger kamen die Stätte der Sicherheit vor Feuersgefahr besichtigen und volles Lob hörte man von allen Besuchern. Am Festtage selbst herrschte schon seit frühem Morgen reges Treiben. Die Golt- scheer Feuerwehr erwartete in Reih und Glied im Gastgarten „Harde" die ankommenden Schwesterwehren und Wehrhauptmann Josef Pavlicek konnte vor allem den Vorstand des Verbandes der Gottscheer Feuerwehren mit dem Verbandsobmanne Dr. Hans Arko an der Spitze, dann die Grafenfelder, Hohenegger, Kotschner, Lienfelder, Mösler (mit Fahne), Mitterdorfer (mit Fahne), Niederdorfer, Pöl- landler, Rieger, Stalldorfer, Schalkendorfer und Stolzerer Wehr, sowie auch den Vertreter der freiwilligen Feuerwehr in Novomesto begrüßen und herzlich willkommen heißen. Vom Sammelplätze weg zogen nun die Wehren mit flatternden Fahnen und klingendem Spiel unter dem Kommando des Verbandsobmannstellvertretcrs Josef Hönigmann zur Messe. Nach der Messe marschierten die Feuerwehren, umgeben von einer großen Zu¬ schauermenge zum festlich geschmückten Gerätschafts. Hause. Hier begrüßte Wehrhauptmann Josef Pav- licek die erschienenen Ehrengäste u. zw. den Ver¬ treter der politischen Behörde Herrn Bezirkshaupt, mann Dr. CuZ, Herrn Forstmeister Štiglic, Herrn Bürgermeister Josef Lončar, hochw. Herrn geist¬ lichen Rat Dechant Ferdinand Erker, den Ver¬ treter des Verbandes der jugoslawischen Feuer- wehren unseren allbekannten, langjährigen und liebwerten Freund Herrn Ignaz Merher aus Dolenja vas und die slowenischen Kameraden aus Novomesto und Dolenja vas in slowenischer und die deutschen Kameraden in deutscher Sprache, hieß sie im Namen des Wehrausschusses nochmals herzlich willkommen und wünschte, die Eindrücke dieser bescheidenen Festlichkeit mögen in dauern¬ der Erinnerung bleiben. Er wies hierauf aus den schönen und stolzen Bau des Feuerwehrheimes gäste und Feuerwehrmänner, besonders aber an die Stadtfeuerwehr warme Worte der Anerken¬ nung und Aufmunterung. Er gedachte auch der namhaften Unterstützungen der städtischen Ver- Mögensverwaltung und der Stadtgemeinde und schloß seine Rede mit den Worten: Das neue, hin und betonte, daß es ein herrliches Wahr¬ zeichen einer zielbewußten und gemeinsamen Ar- beit sei. Einigkeit mache stark und bringe gute Früchte. Nach erfolgter Begrüßung und der Ansprache durch den Wehrhauptmann ergriff als nächster Redner der Bürgermeister der Stadt Kočevje, Herr Johann Lončar, das Wort, hän¬ digte dem Wehrhauptmanne der Stadtfeuerwehr die Schlüssel des neuen Gsrätschaftshauses ein schöne Feuerwehrheim ist ein Wahrzeichen ziel- bewußter, unentwegter und entschiedener Arbeit und größter Opferwilligkeit. Nach den Ansprachen formierten sich die Feuerwehren zum Vorbeimärsche vor den Ehren- gästen und dem Verbandsvorstande. In der Allee vor dem Schlosse lösten sich die strammen Reihen auf und die Feuerwehrgäste und das angesam- melte Publikum nahmen an dem Promenade- und hob hervor, daß es ihm zur Ehre gereiche und große Freude bereite, den Verein, der sich so schöne Ziele gesetzt hat, zu dem schönen und praktischen Heime beglückwünschen zu können. Seine Rede schloß mit einem dreimaligen Hoch auf Seine Majestät den König, in das die Feuer¬ wehrmannschaft und das zahlreich anwesende Pub¬ likum freudig und begeistert einstimmten und die Eiscnbahnerkapelle intonierte die Staatshymne. Die fünf Ausfahrtstore wurden geöffnet und hochw. Herr Stadtpfarrer und Dechant Ferdinand Erker nahm die Weihe des Hauses vor. In seiner Rede betonte Herr Dechant das hehre Ziel, das sich die Feuerwehren in dem Wahispruche: Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr I gesteckt haben, und hob die uneigennützige Arbeit der Feuer¬ wehrmänner als den Hort christlicher Nächsten¬ liebe hervor. Herr Verbandsobmann Dr. Hans Arko richtete nun an die versammelten Ehren¬ konzerte der Eisenbahnerkapelle aus Ljub¬ ljana teil. Am Nachmittage um halb 2 Uhr sam¬ melten sich abermals die Feuerwehren beim Waisenhause zum Festzuge. Unter klingendem Spiel und einem reichen Blumeuregen zog der Festzug mit dem Verbandsvorstande an der Spitze durch die Stadt zum festlich geschmückten Feflplatzc im Gasthausgarten „Harde", wo sich schon nach kurzer Zeit das Treiben zu einem wahren Volksfeste entwickelte. Nach 3 Uhr nachmittags setzte zwar ein ganz nettes Gewitter mit Blitz, Donner und Regen ein und drohte das Fest zu zerstören, doch es währte glück- licherweise nicht lange. Es zog vorüber, die dunklen Wolkenschatten lichteten sich und machten der freundlich lachenden Sonne, die mit ihren Strahlen gar bald die Spuren des Gewitters verwischte, Platz. Die Blech- musik spielte brav und verführerische Weisen, die dem zuhörenden Publikum in die Ohren, der Jugend aber in die Füße gingen, wes- halb der große Tanzboden die tanzlustigen Paare kaum fassen konnte. Zur unbeschreib- lichen Freude der Jugend wurde ein drei Meter langes Zeppelinlustschiff steigen ge- lassen, das aber wegen eines Motor- oder Propellerbesektes gar bald, zwar nicht in Friedrichshafen, aber auf der Schulwiese landen mußte. In sorgenloser Fröhlichkeit verflossen die Stunden für alt und jung und erst in den Morgenstunden begann sich der große Festplatz zu leeren. Viele wollten auch dann noch nicht daran glauben, daß schlie߬ lich auch das schönste Feuerwehrfest einmal ein Ende haben muß. Vorstehendes Bild zeigt uns das neue und das alte Feuerwehrhaus. Ebenerdig finden wir eine heizbare Abteilung, wo die Motorspritze unter¬ gebracht ist, anschließend ist eine 16 Meter lange und 8 Meter breite Helle Halle, an deren Breit¬ seite sich vier große Tore befinden. Die Halle umfaßt alle Gerätschaften der Feuerwehr und die Hauptgeräte, wie Spritzen, Fahrleiter usw. sind so aufgestellt, daß mit ihnen sofort ohne Zeit- Verlust hinausgefahren werden kann. Vor dem Eingänge in den ersten Stock befindet sich eine Kanzlei, im ersten Stockwerke ist eine dreizimme- rige Wohnung und ein schöner großer und Heller Versammlungssaal, der zu Turnzwecken verwendet wird. x Sette 2. Die erste ordentliche Hauptversamm¬ lung des öeMsparlaments. Am 19. August 1929 versammelten sich die seinerzeit gewählten Bezirksvertreter das erstemal auf die Einladung des Ausschusses. Die Tagung fand in Ribnica statt und hatte zur Aufgabe, nebst anderen auftauchenden Fragen den Voranschlag der Bezirkskasse für das Jahr 1929 durchzube- raten und zu genehmigen, um so die wirkliche Arbeit der Bezirkskasse zu ermöglichen. Gegen 10 Uhr vormittags strömten die Delegierten aus den verschieden gelegenen Gemeinden des Bezirkes in den geräumigen Versammlungssaal im Gast¬ hause Podboj und bald nach 10 Uhr konnte der Vorsitzende, Herr ^Bürgermeister Franz Grebenc, die anwesenden Vertreter begrüßen und die Tagung eröffnen. In seiner Begrüßungsrede hob er ins¬ besondere hervor, daß diese Versammlung aus¬ schließlich nur wirtschaftliche Fragen >u lösen har, politische haben in diesen Hallen keinen Raum. Die Präsenzliste wurde verlesen. Bon den 67 Delegierten sind 63 anwesend, vier fehlten un¬ entschuldigt, und zwar zwei ans dem Gottscheer und zwei aus dem Rsifnitzer Gerichtsbezirk. Als Berichterstatter über den Voranschlag war der Kasner der Bezirkskasse, Herr Dechant Anton Skubic. Er entwarf zunächst einen interessanten historischen Rückblick über die Entwicklung der Be¬ zirkskasse, die in früheren Zeiten von den Feudal¬ herren, später von den Bezirkshauptleuten ver¬ waltet wurde. Jetzt ist die Verwaltung in die Hände der interessierten Kreise übergegangsn, das Volk hat über sein eigenes Geschick selbst zu ent¬ scheiden. Die Aufgaben, die der Bezirkskasse harren, sind groß und schwer, bedauerlicherweise sind sie um so schwerer, weil unser Bezirk arm ist und der Bezirkskasse sehr geringe, ja geradezu arm¬ selige Geldmittel zur Verfügung stehen. Tr^tz- dem kann aber die Bezirkskasse viel Gutes und Nützliches insbesondere für die Hebung der Vieh¬ zucht und der Landwirtschaft leisten. Nachdem er noch den Delegierten die Agenden, die der Be¬ zirkskasse gesetzlich zugeteilt sind, ins Gedächtnis gerufen hatte, ging er aus die einzelnen Posten des Voranschlages über. Für übernommene Ver» Kindlichkeiten und voraussichtliche Notwendigkeiten werden nachstehende Ausgabenposten anzuführen: Für die Anschaffung des Inventars 2075 Din, Verwaltungkosten 26 000 Din, Kanzleierfvrdsr- nisse 2700 Din, Unterstützungen an Gemeinden für Armenpflege 10.000 Din, zur Hebung der Viehzucht: 5000 Din für Impfung der Schweine, 5000 Din für die Lizenzierung von Stieren und Ebern, 10.000 Din für Prämiierungen, 7400 Din für den Ankauf von Rassentieren, 7000 Din zür Unterstützung für eingegangene Tiere, 8000 Din für den Ankauf von Rassenschafen, 4000 Din zum Ankauf von landwirtschaftlichen Geräten, 1000 Din für landwirtschaftliche Vorträge und 2000 Din für landwirtschaftliche Fortbildungs¬ kurse. Für den Unterricht: 8003 40 Diu der Bezirkslehrerbibliothek, für Militärzwecke 4000 Din, für die Bezirkshebammen 34.500 Din, für den Wasenmeister 11.250 Din, für unvorherge¬ sehene Ausgaben 12.000 Din. Die gesamten Ausgaben betragen 159.928'40 Din. Zur Deckung der Ausgaben ist eine Umlage von 68°/s not¬ wendig. An Umlagen zahlte bisher der Gottscheer Gerichtsbezirk 19 «Vo, der Reifnitzer 51°/a und der Großlaschitzer 68°/o. Da zu den Kosten der Bezirkskassen der Gottscheer Bezirk gegen 60°/o, rund 88.000 Din beizusteuern haben wird, so wurde von den Gottscheer Vertretern der Wunsch ausgesprochen, der Ausschuß möge bei der Ver- teilung der Unterstützungen dies berücksichtigen und dem Gottscheer Bezirk zum mindesten diese Summewieder zu fließen lassen. Nachdem der Vorsitzende und der Berichterstatter im Namen des Ausschusses eine diesbezügliche Erklärung ab¬ gegeben hatten, wurde die Umlage von 68°/° genehmigt. In der nun solgenden Debatte über den Vor¬ anschlag stellten verschiedene Redner Abänderungs- anträge zu verschiedenen Punkten des Voran¬ schlages. Vom Berichterstatter sowohl wie auch von anderer Seite wurden die einzelnen Posten begründet, die Antragsteller von der Richtigkeit des Voranschlages überzeugt, so daß mit Aus¬ nahme des Postens über die Bezahlung des Wasen¬ meisters über den ganzen Voranschlag als solchen abgestimmt werden konnte. Der Posten: Wasen¬ meister wurde besonders behandelt, weil hier sehr verschiedene Meinungen auftauchten und die ein¬ zelnen Redner begründete Vorbehalte anführten. Gnn t ec: Zettorw — Nr. 24 Der Berichterstatter Herr Dechaut Skubic konnte die Versammlung schließlich überzeugen, daß der Antrag des Ausschusses nur im Interesse der Landbevölkerung gelegen ist. Auch dieser Posten erhielt dann die Zustimmung der überwiegenden Mehrheit der Delegierten. Zur Aufklärung wollen mir hinzufügen, daß von nun an der Wasen- meister vepflichtet ist, seine A rb e itim ganzen Bezirk kostenlos zu besorgen. Außerdem hat er die Verpflichtung, an mehreren Orten des Bezirkes für eine entsprechende Einscharrungsstätte und für die hiezu notwendigen Arbeitskräfte Sorge zu tragen. Die Landwirte, die das Unglück haben, daß ihnen ein Tier verendet, brauchen an den Wasenmeister keine Gebühren zu entrichten, wohl haben sie die Pflicht, jeden Fall dem Gemeinde- amte sofort anzuzeigen, das dann den Wasen- meister davon auf dem kürzesten Wege, entweder telegraphisch oder telephonisch zu verständigen hat. Die jährliche Entschädigung des Wasenmeisters beträgt 20.000 Din. Von den Gottscheer Vertretern wurde auch der Antrag gestellt, es mögen die Hauptversamm¬ lungen in Hinkunft in der Stadt abgehaltcn werden, da die Stadt allseitig günstiger zugäng- lich ist als Ribnica. Der Ausschuß wird diese Angelegenheit zu regeln haben. Nach der Mittagspause kamen die Anträge der Gottscheer Vertreter über den Bau eines Be- zirksarmenhauses und über die neue Bestimmung, der Bezirk hat die Kosten für die Amtsräume der Bezirkshauptmannschaft, für eine angemessene Wohnung des BezilkshauptmanneS und für eine Dieuerwvhnung zu tragen, zur Beratung. Alle Redner gaben zu, daß die Versorgung der Armen im Bezirks allerorts beinahe alles zu wünschen übrig lasse, daß sie nach der Äußerung eines Redners überhaupt ein Kulturskandal sei und daß auf Abhilfe hier gedacht werden muss-'. Nur über die Durchführung dieser Absicht gingen die An¬ sichten der einzelnen Redner ziemlich auseinander. Der Antragsteller trat dafür ein, das Bezirks¬ armenhaus mö.-e in der Stadt ausgesührt werden, weil da die Bedingungen für eine der Zeit ent¬ sprechende Verpflegung vorhanden sind (Waisen¬ haus) und weit mit einer Zusammenfassung der Armenpflege den Armen bei geringeren Berwal- tungskosten mehr geboten werden und so ihr Le¬ bensabend zum mindesten gemildert und ver¬ schönert werden könnte. Begrüßten auch alle Redner diese Anregung und gaben die Notwendigkeit un¬ umwunden zu. so waren mehrere der Meinung, im Bezirke sollte mehr als ein Armenhaus auf¬ gerichtet werden, weil cs nicht human wäre, die alten Leute von ihrem heimatlichen Boden zu entfernen und aus ihrer gewohnten Umgebung herauszureißsn. In der Armenhausfrage wurde der Bezirksausschuß beauftragt, alles Nötige zu veranlassen, damit es bei der nächsten Tagung vielleicht möglich wird, einen entsprechenden Be¬ schluß zu fassen. Wegen der Amtsrämne und Amtswohnungen hat die Stadtgemeindevertreiung zu sorgen. Ob aber ein Amtsgebäude für die Bezirkshauptmann- schäft gebaut werden soll oder nicht, wurde einer späteren Zeit überlassen. Zusammenfassend muß am Schluffe festgestellt werden, die Verhandlungen waren interessant und es herrschte allseits großer Ernst und das Be¬ streben vor, mit der Arbeit dem Bezirke zu helfen, die wirtschaftlichen Verhältnisse im Bezirke in allen Zweigen zu heben. Der Ausschuß genießt volles Vertrauen und ist bereit, es mit seiner Arbeit zu rechtfertigen. Die Zukunst ist nicht rosig, doch die Anfänge des Fortschrittes sind sichtbar. Z. I'avticek. Heimatschutz. Die Errichtung eines Heimatmuseums, von deren Notwendigkeit wir in der letzten Nummer gesprochen haben, gehört zu den Aufgaben einer klugen Heimatschutzbewegung, deren Zweck die Erhaltung der Heimat in ihrer natürlichen und geschichtlich gewordenen Eigenart ist. Alle Länder fördern diese Bewegung und ist zumal Deutsch¬ land und Österreich hierin beispielgebend. In Krain hat schon vor Jahren Michelan¬ gelo Freiherr v. Zois in mehreren in der „Lai¬ bacher Zeitung" erschienenen Aufsätzen Propa¬ ganda für den Heimatschutzgedankcn gemacht. Des¬ gleichen ist für diesen Gedanken Musealdirektor Dr. Mantuani eingetreten und ist die seinerzeitige Gründung der „Landeszentrale für Heimatschutz in Krain" in erster Linie ihm zuzuschreiben. Der Jatzra.e.ng n-. Heimatschutz ist, so führte Dr. Mantuani in einem längeren Aussatze aus, eine kulturelle Bewegung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, alles für die Heimat Charakteristische sowohl gegen Verfall, Aussterben oder Außerbrauchgeraten als auch gegen unumgängliche Wesensänderung durch Fremdein¬ flüsse zu schützen und das Bodenständige als Grundlage für die Weiterausgestaltung dec hei¬ matlichen Kultur möglichst unverfälscht zu be¬ wahren. Dieser Auffassung zufolge beschränkt sich der Heimatschutz nicht nur auf die Erhaltung der künstlichen und natürlichen Denkmale (historische Bauten, Denkmäler, Bildwerke und Ähnliches einerseits, landwirtschaftliche Charaktereigentüm¬ lichkeiten anderseits), vielmehr erstreckt er sich auf alles, was das Charakteristische des Heimatlandes und der in ihm Wohnenden ausmacht, mag es nun körperlich oder geistig sein (Bodenbestände, hei¬ mische Tier- und Pflanzenwelt, Landschaftsäußeres, stilechte öffentliche und private Bauten und An¬ lagen, Hanseiurichtungsgegenstände, Geräte, Ge- werbeprodukte, Volkskunsterzeugnisse, Erinnerungs¬ stücks, Spielwaren, Volkstrachten und Volksschmuck, Bolksliteratur, Lieder, Tänze, Bräuche). Der Hei¬ matschuß besteht darin, daß das Bestehende in seiner überlieferten Gestalt erhalten oder doch durch Aufzeichnungen jedweder Art überliefert wird, vor allem aber in der Fürsorge, daß das Wesen des zu Überliefernden (die Technik, der Stil) erhalten bleibe, und darin, daß alles dem hei¬ matlichen Wesen Fremde ferugehalten wird (Sze¬ nerieverunstaltungen durch Reklametafcln, Uni¬ formierung des Häuserbaues, wesensfremde Dach¬ deckerei mit Eternit u. ä. m.). (Schluß folgt.) Aus Stadl und Land. KoLevje. (Vermählung.) Am 12. August sand in der hiesigen Stadtpfarrkirche die Ver¬ mählung des beliebten Gastwirtes „Zur Sonne" Herrn Viktor Petsche mit Frl. Rose Perz, Tochter des Großgrundbesitzers Herrn Matthias Perz in Mahovnik (Mooswald), statt. Unsere herzlichsten Glückwünsche. — (Für die Rieger Abbrändler) er¬ hielten wir von Josef König-Klagenfurt 10 S, Ungenannt Ptuj 390 Din, Johann Samida- Po¬ grele 200 Din. — (Die Taufe des kö n i g l i ch c n P rin- z en) Hal am 15. August stattgefunden und hat dabei der Täufling den Namen Andreas erhalten. — (Dos Gymnasium bleibt.) Zeitungen brachten kürzlich die Meldung, daß das Gott¬ scheer Gymnasium zum Teil ausgelassen wird. Nun hat sich aber herausgestellt, daß die Mel¬ dung unbegründet war und am bestehenden Zu¬ stande nicht gerüttelt wird. — (Wärmsten Dank) bringt hiemit der Wehrausschuß zum Ausdrucke allen jenen, die anläßlich des letzten Feuerwehrfestes am 18. August dem Vereine Geldspenden und Mehlspeisen in so überreichem Maße zukommen ließen. Dank auch allen Teilnehmern am Festplatze und allen jenen Bürgerhäusern, die während des Festzuges unseren auswärtigen Feuerwehrgästen im Zuge aus den Festern so schöne Blumengrüße zuwarfen. Es war erhebend und trug zum schönen Gelingen des Festes bei. — (Unglücksfall.) Der hiesige Gastwirt Herr Ferdinand Tschinkel fuhr mit seinem Wagen nach Kočevska reka. Die Nacht war dunkel und als er auf den Stalzerberg kam, fuhr ihm ein anderer Fuhrmann so entgegen, daß die Fuhr¬ werke zusammenstießen. Herrn Tschinkel traf die Deichsel des fremden Wagens mit solcher Wucht in den Bauch, daß er vom Wagen fiel und bis 3 Uhr bewußtlos auf der Straße lag. Der fremde Fuhrmann trieb seine Pferds weiter, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Erst das vorbei- fahrende Auto des Herrn Loser nahm ihn auf und führte ihn nach Hause, wo er den ganzen Tag das Bewußtsein nicht erlangte. Herr Tichinkel hat schwere Verletzungen in der Bauchgegend er- litten. — (Graf Zeppelin auf dem Welt» f lu g.) Bei günstigsten Windverhältnissen ist „Graf Zeppelin" Donnerstag um 4'30 Uhr früh zum Fluge um die Welt gestartet. Die bereits fest¬ gesetzte Route geht über Danzig und Leningrad längs der Küste des Eismeeres auf Tokio zu. Dr. Eckener berechnete die Fahrtdauer bis Tokio mit fünf Tagen, den Übergang über den Stillen Ozean mit maximal vier ein halb Tagen, die Überquerung des amerikanischen Festlandes von Xi. Gottscheer Zeitung — Nr. 24 Seite 3. San Francisco nach Newyork mit zwei bis drei Tagen und die letzte Strecke Newyork—Fried¬ richshafen mit 80 Stunden. Der Luftriese ist für seine Weltfahrt vollstän¬ dig ausoerkauft. Der Preis für eine Person be¬ trägt 9000 Dollar. Der Aktionsradius des Luft¬ schiffes beträgt 13.000 Kilometer. Über Sibirien hofft Dr. Eckener Rückenwind zu erhalten, wo¬ durch sich die Geschwindigkeit auf 130 Kilometer Stunvengcschwiudigkeit hochschrauben ließe. In Tokio werden bereits gigantische Empfangs- vorbereitungen getroffen. Dr. Eckener fürchtet, in Japan solange zurückgehalten zu werden, daß er die Umfliegung des Erdballs nicht würde in 27 Tagen absolvieren können. Unter den Fahr¬ gästen befindet sich eine einzige Frau, und zwar die englische Journalistin Lady Drummond-Hay. Jedem Fahrgast sind nur 7 Kilogrammen Gepäck zuerkannt. Für jedes weitere Kilogramm hat der Fahrgast im vorhinein ein halbes Prozent des gesamten Fahrpreises zu entrichten. Diese Be¬ stimmung verfolgt das Ziel, für das Luftschiff so viel als möglich Betriebsstoff aufnehmen zu können. Dr. Eckener wurde von einer Dresdener Firma ersucht, ein Klavier nach Tokio zu trans¬ portieren, was er jedoch im Hinblick auf obige Bestrebung ablehnen mußte. Nicht mehr als 55 Stunden hatte das Luft¬ schiff „Graf Zeppelin" auf seiner Heimfahrt ge¬ braucht, um die fast neuntausend Kilometer lange Strecke von Newyork nach Friedrichshafen zu be¬ wältigen. Hatte der allerdings von Stürmen stark behinderte Hinflug 93 Stunden gedauert und die Rekordzeit der „Bremen" „nur" um 17 Stunden unterboten, so währte der Rückflug ge¬ rade die Hälfte der Fahrzeit des schnellsten Schiffes der Welt, das in 110 Stunden den Ozean über¬ querte. In wenig mehr als zwei Tagen ist also „Graf Zeppelin" von Amerika über den Atlantik an den Bodensee geflogen. Diese Rekordfahrt ist eine Leistung, die uns alle mit staunender Be¬ wunderung und berechtigtem Stolz auf eine Gro߬ tat menschlichen Geistes erfüllen inuß. — (Hochzeit in Ketten.) Aus Paris wird gemeldet: In Bourg haben sich drei Zigeuner, die sich gegenwärtig wegen zahlreicher Diebstähle und wegen Landstreicherei in Haft befinden, mit drei Zigeunerinnen, mit denen sie schon seil Jahren in Gemeinschaft leben, trauen lassen. Die drei Häftlinge wurden unter starker polizeilicher Be¬ deckung gefesselt vor den Magistratsbeamten ge¬ führt und nach Beendigung der Trauungszere¬ monie sofort wieder ins Gefängnis zurückgebracht. Die Bevölkerung von Bourg folgte diesem un¬ gewöhnlichen Schauspiel mit sichtlichem Interesse. — (D e r H u n d a l s L e b e n s r e tter.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Als ein Häusler aus Hobro in Jütland mit Arbeitern in einer Sand¬ grube beschäftigt war, wurde er plötzlich von niederstürzenden Sandmasfen begraben, so daß nur ein Teil des Gesichtes freilag. Sein Hund begann, als er sah, daß sein Herr verschüttet war, den Sand fortzuscharren, um ihn zu befreien. In kurzer Zeit gelang es dem treuen Tiere, den Kopf und die Arme des Verschütteten freizuiegen. Der Verunglückte hatte inzwischen das Bewußt¬ sein verloren. Das Bellen des Hundes wurde jedoch von einem Knaben gehört, der Hilfe herbei¬ holte, so daß eine Rettung des Häuslers möglich war. — (Mass en gift morde in einem un¬ garische nD orf.) Im ungarischen Dorfe Tißa- körte wurden dieser Tage 19 Witwen verhaftet, die im Laufe von zwei Jahren ihre Männer be¬ seitigt hatten. Die Witwe des ermordeten Paul Lipka gestand sogar, nicht bloß ihren Mann, sondern auch Vater und Mutter, zwei Söhne, zwei Brüder und einen Onkel, also acht Personen, vergiftet zu haben. Bei den exhumierten Leichen ergab die Untersuchung, daß jeder mit einer Menge von Arsenik vergiftet wurde, die für 10 Personen genügt hätte. Es wurden auch Vergif¬ tungsfälle bekannt, die schon im Jahre 1913 verübt wurden. Alle Weiber gestanden, daß sie das Gift von den zwei Hebammen des Dorfes bezogen hätten. Die eine verübte Selbstmord, die andere wurde verhaftet. Alle Frauen ver¬ übten ihre Untaten, um ihre Männer zu beerben. — (Darf man Obst vor dem Aufbe¬ wahren waschen?) Schon oft ist darauf hin¬ gewiesen worden, daß man Obst vor dem Essen abwaschen soll, weil jede Frucht von lausenden Bakterien besetzt ist. Wer ein Pfund Obst un¬ gewaschen ißt, verzehrt damit auch hunderttau¬ sende Bakterien. Nun sind allerdings die weitaus meisten Bakterien für den Menschen durchaus un¬ schädlich; aber es können sich darunter auch solche b>finden, die zu Gesundheitsstörungen oder zu schweren Krankheiten führen. Ist es also not¬ wendig, daß das Obst vor dem Genuß abge¬ waschen wird, so liegt es anders, wenn das Obst zum Aufbewahren hingeiegt werden soll. In diesem Falle ist es falsch, das Obst vorher ab- zuwascheu oder auch nur abzuwischen. Das Ab¬ waschen oder Abwischen soll auch hier erst vor dem Genuß vorgenommen werden. Die Früchte haben nämlich außen eine feine, wachsanige Schicht. Wird diese abgerieben, so können Fäul- niserreger viel leichter Zugang zu den Früchten finden. Außerdem verdunsten Früchte, denen diese feine Schicht gelassen worden ist, nicht so viel Wasser, bleiben also länger frisch. — (D e r 5. europäische Minderheiten¬ kongreß) wird vom 26. bis 28- August d. I., also wiederum kurz vor Eröffnung der Bölker- bundvsrsammlung (30. August) in Genf stattfindcn. Infolge der seit Monaten im Rahmen des Völ¬ kerbundes vor sich gehenden Auseinandersetzungen über die Minderheitenrechte, die auch während der kommenden Völkerbundversammlung ihre Fort¬ setzung erfahren dürften, kommt dem diesjährigen Kongreß, der nun auch seinerseits zu dieser Frage Stellung nehmen wird, eine besondere Bedeutung zu. Als erster Gegenstand der Tagesordnung ist entsprechend die Frage „Völkerbund und Natio¬ nalitäten" festgesetzt. Weiters wird sich der Kon¬ greß diesmal vor allem mit der Frage „Die Aufgaben der Minderheitenpresse" befassen. — (Vom Fell zum Anzug.) In Kanada findet das Scheren der Schafe frühmorgens statt. Eines Tages stellte man einen Rekord auf, der nicht zu übertreffen ist. In weniger als 30 Minuten war ihre Wolle gereinigt und gefärbt, die sofort gesponnen und gewebt wurde. Der gewonnene Stoff wurde unmittelbar darauf an einen Schnei¬ der geschickt und der Anzug, den er noch am gleichen Tage daraus anfertigte, wurde mit einem Flugzeug nach der Nationalausstellung in Quebec gebracht. Als der Gouverneur ihn anzog, war es 6'45 Uhr abends. Das Garderobestück hatte also vom Schaf zum Träger nur eine Zeit von 13'5 Stunden gebraucht. Stara cerkev. (Trauung.) In der Sankt Peterskirche in Cleveland wurde am 6. Juli Josef Perz mit der aus Malagora 19 (Malgcrn) ge¬ bürtigen Maria Oswald getraut. — In unserer Pfarrkirche fand am 17. August die Trauung des Fabriksarbeiters Paul Bevc mit Stephanie Weber aus Slovenska vas (Windischdorf) statt. — (Wieder gut gemacht.) Im vorigen Jahre hat ein Bursche in der hiesigen Gemeinde wegen Feindschaft mit Nachbarn bei der Behörde den Austritt aus der katholischen Kirche ange- meidet. Nun hat er den unüberlegten Schritt wieder gut gemacht und ist dorthin zurückgekehrt, wohin er gehört. — (Todesfall.) Der verwitwete Auszügler Josef Schober aus Stara cerkev 37 (Mitterdorf) ist am 9. August im Alter von 74 Jahren ver¬ schieden und Sonntag den 11. August zu Grabe getragen worden. Nebst den Angehörigen gaben ihm zahlreiche Nachbarsleute und die Feuerwehr das letzte Geleite. Er ruhe in Frieden! — (Der Großfrauentag) verlief bei schönem Wetter in und außer der Kirche wunsch¬ gemäß. Nur die Musikanten kamen nicht auf ihre Rechnung, weil man es einmal ohne sie ge¬ macht hat. StraLni vrH bei Waverke (Straßenberg bei Maierle). (Brand durch Blitzschlag.) Das schöne Anwesen des Herrn Josef Rabuse, der samt Frau zu seinen Kindern nach Amerika ab- zureisen gedenkt, ist in wenigen Minuten ein Raub der Flammen geworden. Herr Matthias Wolf, der vor einigen Monaten erst diesen Besitz von Rabuse übernommen hatte, ist, durch die Über¬ nahme ohnedies verschuldet, durch dieses Unglück um alles gekommen und steht mit seiner jungen Frau heute hilflos und verlassen vor den aus¬ gebrannten Ruinen dieses einst so anheimelnden Anwesens. Die einzige Kuh und selbst die Hühner kamen in den Flammen um. Da das Unglück zur Nachtzeit am 12. d. M. geschah, konnten die aus dem tiefen Schlafe überraschten Leute nichts retten als das, was sie gerade am Leibe hatten. Der Blitz selbst zündete im Nachbaranwesen des Besitzers Josef Roschitsch aus Toplivrh (Warmberg); da aber die beiden Objekte sehr aneinander gebaut sind, war das Unglück sogleich geschehen und ehe noch die hilfsbereite Maierler Feuerwehr zur Stelle war, war schon alles beinahe niedergebrannt oder stand in Flammen, so daß nicht mehr viel zu helfen war. Bei den Lösch- und Rettungsaktionen wären beinahe der Besitzer Wolf und zwei an¬ dere Männer tödlich verunglückt, da sie auf Bitten des H. Rabuse im Weinkeller nach dort versteckten 700 Dollar suchten. Hiebei stürzte der Dachstuhl plötzlich teilweise ein und die drei Leute konnten nur mit Hilfe der indessen eingetroffenen Feuer¬ wehr aus dieser schon hoffnungslos gewesenen Situation gereitet werden. Der Schaden, den die Unglücklichen erleiden, ist leider nur durch eine geradezu lächerliche Versicherungssumme teilweise gedeckt. Einem Schaden von mindestens 160.000 Din stehen hier nur 5000 Din gegenüber. Wenn auch, was ja gewiß erwartet werden kann und wir d r i n g e n d st e m p f e h! en, den Unglücklichen auf das bestmöglichste geholfen wird, so muß doch gerade dieser Fall unseren Besitzern, welche noch immer so unverzeihlich niedrig versichert sind, endlich einmal die Augen öffnen. Bauern, versichert euch auf jene Höhe, die ihr unbedingt braucht, um wieder aufbauen zu können; wenn auch die Prämien schwer auszubringen sind, aber man ist dann doch der größten Sorgen enthoben. Dazu sind ja die Versicherungsgesellschaften hier, um sich sicherstellen zu können gegen Elementar- ereignisse, die doch niemand voraussehen kann und die plötzlich aus gut situierten Leuten Bettler machen können. Koprivnik (Nesseltal). (Jubiläumsfeier der freiwilligen Feuerwehr.) Sonntag den 11. August l. I. feierte die hiesige freiwillige Feuerwehr ihr 50 jähriges Bestandessest, das ohne jedweden Mßton bei herrlichem Wetter in der schönsten Weise verlaufen war. An der Feier haben im ganzen 18 auswärtige Feuerwehren teilge¬ nommen, nämlich dir Gottscheer, Altfriesacher, Büchler, Grafenfelder, Graflindner, Hohenegger, Lichtenbacher, Maierler, Pöllandler, Reintaler, Rieger, Reichenauer, Stalldorfer, Stockendorfer, Tschermoschnitzer, Unterdeutschauer, Unterlager und Verdrenger mit 234 Mann und vier Fahnen. Von der Vcrbandsleitung der Gottscheer Feuerwehren waren folgende Herren erschienen: Obmann Dr. Hans Arko, Obmannstellvertreter Josef Hönig- mann, Inspektor Wilhelm v. Führer, Schriftführer Franz Hriber und Gustav Verderber. Um 10 Uhr erfolgte der Aufmarsch zum Festgottesdienste von der Ortskapelle aus, woselbst alle erschienenen Feuerwehren Aufstellung genommen und sich zum Festzuge formiert hatten. Unter klingendem Spiel der Nesseltaler Musikkapelle eröffneten den Fest¬ zug die Herren der Verbandsleitung, diesen folgte die Jubelfeuerwehr in der Stärke von 26 Mann, dann kamen ordnungsgemäß alle auswärtigen Feuerwehren. Auf beiden Seiten der Dorsftraße stand eine ungeheuere Volksmenge, die mit sicht¬ licher Freude und großem Interesse das pracht- volle Bild der stramm aufmarschierenden Feuer¬ wehrmänner betrachtete. In der Kirche hielt Pfarrer Schauer die Festpredigt und den feierlichen Gottes¬ dienst. Den Chorgesang besorgten in vorzüglicher Weise die Nesseltaler Mädchen unter Orgelbe¬ gleitung seitens des Herrn Oberlehrers Josef Perz. Nach dem Gottesdienste nahmen sämtliche Feuer¬ wehren in Viereckform vor der Kirche Ausstellung und Wehrobmann uns Berbandsinspektor Joses Lackner hielt die Begrüßungsansprache und be¬ richtete kurz über den Werdegang der Jubelseuer- wehr. Sie wurde im Jahre 1869 gegründet und ist im Laufe der fünfzig Jahre 21 nial zu Bränden ausgefahren und 14 mal in Tätigkeit getreten. Die Feuertaufe hat die Wehr erhalten beim ersten großen Brande am 15. Februar 1882 in Alt- friesach. Verbandsobmann Dr. Arko beglück¬ wünschte die Jubelwehr zu ihrem Ehrentage und knüpfte daran den Wunsch und die Bitte, es möchten die Feuerwehrmänner in ihrem Pflicht¬ eifer nicht erlahmen, stets Ordnung und Pünkt¬ lichkeit halten, den Mitmenschen ein gutes Beispiel geben und im Vereine stets Kameradschaft, Einig¬ keit und Gemeingeist hegen und pflegen. An¬ schließend erfolgte die Dekorierung der für lang¬ jährige Dienste ausgezeichneten Wehrmänner durch den Verbandsobmann. Goldmedaillen für 50jäh¬ rige Dienstzeit erhielten: Josef Rabuse Nr. 56, Matthias Wüchse Nr. 36 und Tischlermeister Josef Meditz; für 40jährige Dienstzeit: Hans Wüchse Nr. 44 und Josef Lackner Nr. 9. Silber¬ medaillen für 30 jährige Dienstzeit wurden über¬ reicht an: Leonhard Rabuse Nr. 21, Josef Tram¬ posch Nr. 37 und Johann Hiris Nr. 49 und für 25 jährige Dienstzeit an: Schmiedmeister Josef - Meditz, Josef Roschitsch und Ernest Jonke. Dar¬ nach defilierten sämtliche Feuerwehren vor der Verbandsleitung und den Ausgezeichneten und marschierten dann in Reih und Glied zur Ehrung Seite 4. Gotischen Zeitung — Nr. 24. Jahrgang Xl. der toten Kameraden auf den Ortsfriedhvf. Schrift¬ führer Josef Meditz hielt eine kurze, zu Herzen gehende Gedächtnisrede. Er gedachte besonders der Heimgegangenen Kameraden, die die Wehr gegründet und ihr zuerst vorgestanden haben: Postmeister Ignaz Georg Wüchse, Wehrgründer und erster Hauptmann, Kaufmann Josef Lackner, erster Hauptmannstellvertreter, Oberlehrer Johann Lukan, erster Vereinskassier. Weiters gedachte er der auf dem Felde der Ehre gefallenen Kame¬ raden (Ernest Lackner Nr. 40, Johann Schneller Nr. 7, Johann Rabuse Nr. 54 und Heinrich Schleimer Nr. 38) und derer, die als pflichtge¬ treue Feuerwehrmitglieder in der Heimat gestorben sind. Diesen sowie den anderen verstorbenen Ka¬ meraden dankte er in warmen Worten. Als äußeres Zeichen des Dankes und der Ehrfurcht legte er unter dem großen Friedhoskreuze für alle ent- schlafenen Kameraden einen Kranz nieder mit dem Nachrufe: Der Herr lasse sie in Frieden ruhen I Um 12 Uhr erfolgte in den zugewiesenen Gast¬ häusern das Mittagessen, mit dem das gut zu- sammengestellte Programm des offiziellen Teiles erschöpft war. Um halb 2 Uhr nachmittags be¬ gann im festlich geschmückten Garten nächst des Feuerwehrhauses ein Volksfest, das bis in die späten Abendstunden dauerte. Der Festgarten, der Platz um das Wehrhaus und die angren- zenden Wege, die man eigens mit Tischen und Bänken versehen hatte, waren fast überfüllt. Die Musikkapelle von Nesseltal, der man für ihr flottes Spielen allgemein Lob und Anerkennung spendete, sorgte für abwechslungsreiche, gute Un- terhaltung der vielen Gäste aus nah und fern. Mit Stolz und Befriedigung können wir auf das 50. Jubelfest unserer Feuerwehr zurückblicken, das gewiß noch schöner und erhebender verlaufen wäre, wenn auch unsere in Brooklyn lebenden Wohltäter und Gönner daran hätten teilnehmcn können. — (Sterbesälle.) Am 19. Juli l. I. ist der 83 jährige Auszügler Georg Hiris aus Unter- buchbcrg 9 an Schlagfuß gestorben. Er war ein guter und edler Mensch, hatte ein ausgezeichnetes Gedächtnis und wußte ungemein viel und inter¬ essant von alten Zeiten zu erzählen. — Schwer heimgesucht hat der Himmel den Besitzer Johann Kump von Altfriesach Nr. 18. Am 6. Juni l. I. starb sein hoffnungsvoller Sohn Johann im 20. Lebensjahre, am 1. August wurde seine brave, erst 26 Jahre alte Tochter Aloisia, die vor un¬ gefähr drei Monaten aus Amerika heimgekehrt war, zu Grabe getragen. Menschlicher Trost ver¬ mag in solchen schweren Schickungen nichts, nur Trost von oben kann Balsam auf die schmerzende Wunde legen, lindern und heilen. Zeljne (Seele). (F e uerw e h rfest.) Das von der hiesigen Feuerwehr am 4. August veranstaltete Gartenfest nahm einen sehr schönen Verlauf und erzielte der Verein einen namhaften Reingewinn. Zu dem schönen Reingewinne trugen auch die Geldspenden bei. Es spendeten: Matthias Tscherne, Franz Kraker und Josef Wittreich je 200 Din, Franz Hönigmann und Anna Kikel je 100 Din, Frau Maria Hönigmann (Gruber) 50 Din und Josef Jaklitsch 40 Din. Den Spendern und allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben, dankt bestens der Wehrausschuß. Smuk (Langenton). (Blitzschlag.) Am 12. August um halb 4 llhr früh entlud sich im Gurktal zwischen Dvor und Straža ein heftiges Gewitter unter furchtbarem Blitz und Donner. Bei solchen nächtlichen Gewittern stehen die Leute in den Dörfern gewöhnlich auf und zünden Licht an. Das tat auch der weitbekannte Gastwirt und Gemeindevorsteher Anton Klinc von Gorenje Polje. Als er sich nach dem Lichtanzünden halb ange¬ kleidet wieder ins Bett legte, schlug der Blitz mit einem furchtbaren Krach in das Dach des Hauses ein und fuhr im Zimmer knapp neben seinem Bette an der Mauer herab in die Erde. Die Bewohner des Hauses kamen mit dem bloßen Schrecken davon, aber gleich daraus stand das Dach, das nur mit Stroh gedeckt war, in Hellen Flammen. Die Dorfbewohner waren sofort zur Stelle und dura) ihr rasches und tatkräftiges Eingreifen verhinderten sie ein Weitergreifen des Feuers auf die Nachbargebäude. Nach kurzer Zeit erschienen auch die Feuerwehren von Straža und Toplice und dämpften den Brand vollständig. Dolga vas (Grafenfeld). (Begräbnis.) Unter zahlreicher Beteiligung der Ortsbevölkerung fand am 14. August das Begräbnis des im Alter von 74 Jahren verschiedenen Auszüglers Johann Eisenzopf, Vater des Bankdirektors in Graz, Herrn Dr. Franz Eisenzopf, statt. R. i. p. Stari log (Altlag). (Ertrunken) ist am 10. August in der Nacht in der Dorflacke beim Baden der 19 jährige Köhlerssohn Rudolf Gric- mann. Wahrscheinlich hat ihn der Schlag ge¬ troffen, denn auf seinen Seufzer „mir ist schlecht" sank er und kam nicht mehr an die Oberfläche. ZSorovec (Morobitz). (Doppelhochzeit.) Am 12. d. M. feierte das Haus Zurl Doppel¬ hochzeit. Der Gastwirt Franz Zurl holte Fräu¬ lein Maria Kump aus Zajcjepolje (Hasenfcld) und brachte sie trotz der vielen Hindernisse (das viele Versperren des Weges) als junge Wirtin heim. Seine Schwester Maria Zurl, die ihm bisher die Wirtin ersetzte, will Herrn Blois Tscherne, Schulleiter in Gotenica (Götienitz), liebevoll das Allen verwandten und Bekannten teilen wir die schmerzliche Nachricht mit, daß unser geliebter Vater, Herr Josef Schober am 9. August 19:9 nach längerem Leiden und versehen mit den heil. Sakramenten in ein besseres Jenseits in seinem ?s. Lebens¬ jahre abberufen wurde. Das Leichenbegäng¬ nis findet am II. August um Z Uhr nach¬ mittags vom Sterbehause aus auf den Grts- friedhof in Mtterdorf statt. Mitterdorf z?, den 9. August 1929. Schoöer Josef, Schober Matthias, Söhne. Serz Magdalena, Morscher Maria, Töchter Allen, die unseren lieben Vater in seiner Krankheit besucht und zur letzten Ruhe ge¬ leitet haben, sagen wir herzlichen Dank und empfehlen ihn ins fromme Gebet. Die Kinterbkieöenen. Leben versüßen. Beide Trauungen fanden gleich¬ zeitig in unserer Pfarrkirche statt. Als Trauzeugen walteten für erstere H. Dr. Hans Ganslmayer und H. Josef Perz, für letztere H. Johann Zurl und H. Matthias Gladitsch. Zur doppelten Hoch- zeit wünschen wir herzlich doppeltes Glück! Brooklyn. (Todesfall.) Am 30. Julj 1929 ist in Brooklyn der aus Seele gebürtige Josef Köstner in seinem 43. Lebensjahre gestorben. Die fremde Erde sei ihm leicht. Klagenfurt. (Die große 9. Zusammen- kunft aller in Kärnten lebenden Gotl- scheer) findet Sonntag den 1. September in Villach im Gößsr Bierhause, Widmanngasse 26, statt. Punkt 11 Uhr dringend notwendige Beratung sehr wichtiger Angelegenheiten. Hernach gemeinsames Mittagessen. Anschließend gemüt¬ licher Teil. Es wird erwartet, daß alle Lands- leute in Kärnten vollzählig an diesem Jahresfeste erscheinen. Gäste willkommen! Auch die Gott- scheer der Nachbarländer sind herzlich dazu ein- geladen. Um das Mittazmahl klaglos gestalten zu können, ist es unerläßlich, daß die Teilnehmer sich mit Karte rechtzeitig anmelden, und zwar bei Herrn Dr. Josef Krauland, Finanzoberkommifsär, Klagenfurt, Postdirektionsgebäude. Zusammenkunft bei jedem Wetter. Der Ausschuß. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Alois Krauland, KoLevje. Buchdruckerei Josef Pavliöek in Koäevje. Kohlensäcke sind stets lagernd bei der Firma Mrko Mlakar, Ljub¬ ljana, Slomškova ulica 11. ZU verkaufen eine ganze Hube samt Waldungen mit viel schlagbaren Holz. Anzusragen bei der Eigentümerin in Niedermösst Nr. 2, die zurzeit aus Amerika hier weilt. 2—2 0k»ci- unU sind erstklassige Markcnräder von modernster, eleganter Bauart, unverwüstlich, leicht laufend. Houren-, Katörenn- und Wennräder, Damen-, Mädchen- und Knaöenräder. Mehrjährige Garantie! Niedrige Preise! Ratenzahlungen! ?8cNMlL^, KOc^VIL. 8 1. geptembrom 1929 ockcitt premoLenjsks uprsva mesta KoLevje sIuLbo tsMs. pismene proZnje ra poäeiitev slurbe je vioLiti cine 25. avgusta 1929. plaös po cloßovoru. premoženjska uprava mesta Xoösvje ckne 20. avgustu 1929. Ure88e Hlojrij I. r. načelnik. äM 1. 8eptemder 1929 Kommt bei cler VermögensverwsNttNA äer Ltsckt Kočevje ciie iSekretSrstölls rur kesetrunZ. Bewerber woben bis 25. ^u§ust 1929 ikre Qesucke Vorleben. Oekslt nnck Übereinkommen. Vermö§en8verwsI1unL äer 8tsckt KoLevje clen 20. August 1929. Kre886 H1018 s. ll. Obmann. vir neur Kinlagenstand am 30. Juni 1929 16,595.396-65 Din iiverntnunt einlagen auf »Scvrl uns in lautens er Kecstnung ru Veiten Sekingungen. »emästrt Darlehen gegen Sicsterrteliung ckurcst Aeestrel -Ser »ypoistek villlg unk rcstneil. ZpU° unä DaMenskasse, MM Keldverkehr im Jahre 1928 144,099.096 Ain Kulante Ksntskorrentveaingungen für Kaufleute. Kortenlsre vurcstfüstrung Ser Intavulatiou uuck Stempel- freisten für Sie Scstuiaresteine. »auerilcste KrrOite r°/->, Aecstrelkretiitr i»°/°, Kontokorrent io°/o. Karrartunäen von r vir ir tlstr unk von r vir 4 Ustr an allen Werktagen