Viiuesantilatt. Jahrgang 1885. Laivach 1885. I m Berlage des f ü r st b i s ch ö f l i dj e it Ordinariates. Druck von Klein & Stoöaö (Eger). Alphabetisches Aegiher ntm X. Jahrgang 1885 des Seite Apostolicae litterae de restituenda sede archiepise. Carthaginiensi........................................... 1 „ „de identitate corporis 8. Jacobi Maj. Apostoli...........................................41 „ „ de studiis litterarum promovendis............................................69 „ „ per quas 8. Vincentius a Paulo declaratur Patronus societatum caritatis . . 89 Anweisungen, portofreie, im österreichisch-ungar. Postverkehre................................................ 6 Anstellungsgebühr der Religionslehrer.........................................................................30 Absolutio generalis Tertiariorum Francisc.....................................................................32 Ausland, zollfreier Bezug von Cultusgegenständen aus dem Auslande.............................................34 Almosen-Sammlung für Wiznitz in der Bukovina und für Steiermark...............................................55 „ „ für durch Hagelschlag Beschädigte Unterkrains...............................67 „ „ für die durch Hochwässer Beschädigten Oberkrains und für die Stadt Horodenka in Galizien .......................................................................95 Aufgebots-Dispens, staatliche, zum Behufe der Eheschließung am Sterbebette...........................67 Aloysianum, Ausweis der ins Knabenseminar aufgenommenen Zöglinge..............................................80 Ausweise, periodische, für den Diözesan-Schematismus..........................................................95 Armuthszeugnisse für Schüler zur Befreiung vom Schulgelde....................................................103 3=3 Bruderschaft, sanatio invalidae receptionis ad sodalitatem vel unionem scapularis cujuscumque ... 32 „ 8. Vincentius a Paulo declaratur Patronus societatum caritatis............................89 Benefizium, persönl. Befreiung der Benefiziaten vom Gebührenäquivalente.......................................92 O Congrua-Gesetz vom 19. April 1885 ........................................................................... 49 „ „ Durchführungsverordnung zum Congrua-Gesetze...............................................57 „ „ Abänderung einiger Bestimmungen der Durchführungsverordnung...............................90 „ „ Stempelfreiheit der Eingaben in Folge dieser Durchführungsverordnung......................91 „ „ Taxen für Ausfertigungen aus den Matriken sind in das Lokal-Einkommen der congrua- ergänzungsberechtigten Seelsorgegeistlichkeit nicht einzurechnen....................104 Collecta ad repellendas tempestates. Einschaltung derselben in den stillen Messen.............................64 Collectur, freiwillige, zur Verbesserung der Einkünfte der Geistlichen........................................87 Civil-Ehe zwischen einem Confesfionslosen und einer Jüdin; Trennbarkeit derselben.............................46 Correspondenzkarten, portofreie, im österreichisch-ungar. Postverkehre........................................ 6 Cultusgegenstände, deren zollfreier Bezug aus dem Auslande....................................................34 Carthago, dessen Restitution zu einem erzbischöflichen Sitze.................................................. 1 Seite Concurs-Verlautbarung für die Pfarren: Trebnje, Velesovo, Bukovsica und Smlednik 8; Logatec 18; Ternovo 30; für die Lehrkanzel der Fundamentaltheologie und Dogmatik 38; Polhov Gradee, Bela Cerkev, Blagoviea und Dobovee 38; Koprivnik, Trebelno 56; Prezganje, Leskovica und Preska 68; Osilnica, St. Michael bei Seisenberg 79; Kopanj und Dole 88; Grossdorn, Eaka und Lasice 96; Unterlag und Morovec 104; für die Domdechantei und zwei Kanonikate 48. ID D ecretum S. Congregationis Indulgentiarum.........................................................................33 „ 8. Congreg. super statu Begularium de testimonialibus Ordinariorum litteris.........................65 „ Urbis et Orbis de quotanni recitatione ss. Bosarii a prima die Octobris ad seeundam se- quentis Nov....................................................................................... 81 Diöcesanblatt, Pränumeration auf dasselbe..........................................................................30 Decretum 8. B. Inquisitionis quoad copulam incest. relate ad dispensationes matrim.................................83 ZEH Eheverbot rücksichtlich der Stelluugspflichtigeu der IV. Altersklasse..............................................33 Eheconsens, politischer, ist in Tirol und Voralberg zur Eheschließung erforderlich.................................34 Eheaufgebotsdispens, staatliche, zum Behufe der Eheschließung am Sterbebette.......................................67 Ehehinderniß der Schwägerschaft zwischen Stiefeltern und Stiefkindern; staatliche Nichtdispensirbarkeit desselben.................................................................................... 102 Ehe- Trennbarkeit der Eivil-Ehe zwischen einem Consessionslosen und einer Jüdiu....................................46 Exereitien für Geistliche, Ankündigung derselben...................................................................55 Eisenbahnbedienstete, Stempelbehandlung von Matrikenscheinen für solche............................................53 ZF1 Fastenmandat für die Laibacher Diöcese für 1885 . . . . Franziskaner, Absolutio gener. Tertiariorum Francise. . . Firmung in der Diöcese im Jahre 1885 .................... Friedhöfe, Erweiterung derselben......................... „ wann Friedhöfe als Communalanstalt anzusehen seien Gr Gebühren äquivalent, persönliche Befreiung der Benefiziaten vom Gebührenäquivalente ..................................92 „ einer Stiftung für Anschaffung von Kirchenerfordernissen kommt als solcher eine Befreiung vom Gebührenäquivalente nicht zu, Feststellung des Werihes des äquivalentpflichtigen Gegenstandes...................................................93 Gesetz über die Beschäftigung von jugendl. Arbeitern und Frauenspersonen, dann über die Sonntagsruhe beim Bergbau................................................................................................31 „ über die Dotation der kath. Seelsorgegeistlichkeit, vide oben „Congrua-Gesetz". — „ betreffend die Abänderung und Ergänzung der Gewerbeordnung...........................................71 Gewerbeordnung Ministerial - Verordnung vom 27. Mai 1885 Nr. 83 bezüglich der Gestattung von gewerblichen Arbeiten an Sonntagen bei einzelnen Kategorien von Gewerben ... 72 „ Erläuterung dieser Ministerial - Verordnung............................................75 „ Ministerial-Verordnung, bezüglich der Gestattung der Nachtarbeit jugendl. Hilfsarbeiter für bestimmte Gewerbe-Kategorien ...........................................................76 „ Ministerial-Verordnung, bezüglich jener Gewerbsunternehmungen, wo jugendliche Hilfsarbeiter und Frauenspersonen überhaupt zur Nachtarbeit verwendet werden dürfen . 76 „ Ergänzung der Ministerial-Verordnung vom 27. Mai 1885 Nr. 83..............91 Görz, Jahresbericht über den Priester - Krankenunterstützungsverein.......................................36 . . 9 . . 32 37, 48, 68 . . 54 . . 66 m H Seite Horas matutinas anticipandi Indultum apost............................................................................. 5 Hirtenbrief Seiner fürstbischöflichen Gnaden, anläßlich der 1000jährigen Gedächtnißfeier des TodeK des Hl. Methodius..........................................................................................19 „ Fastenhirtenbrief...................................................................................... 9 „ anläßlich der Wahlen in den Reichsrath.................................................................39 „ anläßlich der Ertheilung des päbstlichen Segens........................................................97 I Indultum anticipandi horas matutinas................................................................................... 5 Jacobus, Litterae apost. de ident, corp. S. Jacobi................................................................... 41 Indulgentiae, Bescrip. S. Congr. Indulg., quo certas preces ante et post Missam recitantibus variae eonceduntur indulgentiae...........................................................................84 n Kirchenstühle, Ausspruch des k. k. Reichsgerichtes in Betreff der Kirchenstühle........................................34 Kirchensache, zollfreier Bezug von Cultusgegenständen aus dem Auslande.................................................34 Methodius, Gedächtnißfeier des Todes des Hl. Methodius.................................................................19 Militär, Eheverbot rücksichtlich der Stellungspflichtigm der IV. Altersklasse..........................................33 „ Erinnerung an die Militärkapläne in der Reserve zum Ansuchen um Enthebung vom Hauptrapporte 79 Matriken, Stempelbehandluug von Matrikenscheineu für Eisenbahnbedienstete..............................................53 „ Nachsuchung nach dem Todfalle des Franz Laab............................................................ . 18 Messenstiftungen sind vom Gebnhrenäquivalente nicht befreit.......................................................... 92 Messe, Einschaltung der Collecte ad repell. tempestates................................................................64 „ Ablässe für die Verrichtung von Gebeten vor und nach der Hl. Messe................................................84 O Orden, Erforderniß des bischöflichen Zeugnisses zum Eintritte in einen Orden...........................................65 ZE=> Post, portofreie Postanweisungen im österreichisch-ungarischen Postverkehre............................................ 6 „ „ Eorrespondenzkarten im österreichisch-ungarischen Postverkehre............................................ 6 Patronat, Einfluß des Kirchenpatrons auf die Besetzung der niederen Kirchendienste.....................................35 Priester, Priester-Krankenunterstützungsverein in Görz.................................................................36 „ Priefter-Exercitien werden angekündigt..........................................................................55 Privatschulen, Ertheilung des Religionsunterrichtes in denselben.......................................................77 IES ^eligionslehrer, Gebühr bei Anstellung von Religionslehrern............................................................30 „ Religionslehrer an Privatschulen...............................................................77 Rosenkranz- Andacht im Monate October..................................................................................81 S Stempelmarken aller Kategorien pro 1885 ............................................................................... 5 Stempel zu Matrikenscheinen für Eisenbahnbedienstete...................................................................53 Schlacker'sche Lehrerwitwenstiftung, Ausschreibung derselben...........................................................55 Seite Schwägerschaft zwischen Stiefeltern und Stiefkindern..............................................102 Schulbücher, Verbot den Schulbüchern Annoncen beizugeben......................................... 103 Sonntagsruhe, vide „Gewerbeordnung". T Tirol, Erforderniß des politischen Eheconsenses in Tirol und Vorarlberg............................34 Tod fall der Herren: Kovaöiö Johann und Ulear Blas 8; Urbancek Johann und Zavodnik Carl 30; Fada Jakob 38; Volc Georg 48; Urajner Franz, Sodnik Johann, Krivie Johann und Schüller Johann 56; Dolinar Nikolaus und Ale§ Lukas 68; Jndof Martin 80; Klofutar Johann 88; Hiersche Paul, Tavcar Anton und Eesnik Josef 96; Schoss Michael und Kastelec Josef 104. Taxe, Gebühr bei Anstellung von Religionslehrern................................................................30 T7- 8. Vincentius a Paulo declaratur Patronus omnium soeietatum caritatis...........................................89 Macher NcchMaü. ^ Inhalt: I. Litterae apost. de sede archiepiscopali Carthaginiensi restituenda. — II. lndultum anticipandi horas matutinas. — III. Neue Stempelmarken. — IV. Portofreie Postanweisungen. — V. Portofreie Correspondenzkarten. — VI. Persönliche Befreiung der Benefiziaten vom Gebühren-Aequivalent. — VII. Concurs-Ansschreibung. — VIII. Chronik der Tiöcese. Nr. 1. i. Litterae apostolicae de sede archiepiscopali Carthaginiensi restituenda. LEO Episcopus servus servorum Dei. -A-cl perpetia.a.m. rei m.em.oria.m. Materna Ecclesiae caritas, quamquam est in omne hominum genus aequabiliter diffusa et de gentibus singulis mirabiliter sollicita, seiet tarnen praecipuo quodam misericordiae sensu ad illas res-picere, quas ab Evangelii complexu aut vis aut error abstraxerit. Nihil enim tarn grave est, quam renascente superstitionis caligine obcaecari eos, quibus praeclarissimo Dei munere et dono lumen aliquando veritatis affulserat: nihilque tarn mise-rum, quam semel in salutem vindicatos, in inte-ritum relabi. — Atqui arcano Dei consilio istius modi calamitas sicut alias terras non paucas, ita Africam Romanam perculit, cum sapientiam chri-stianam mature Afris cognitam et receptam maxi-marum tempestatum fluctus violenter extinxerit. In quo praeter modum luctuosa fortuna Cartha-ginis: haue quippe christianis non minus quam bellicis civilibusque praestantem iaudibus calami-tosae vicissitudines suis ipsam ruinis oppressam funditus deleverunt. Harum cogitatio rerum facit, ut Nos, officii Nostri apostolici memores, ad ma-ritimas Africae oras, quae prope sunt in conspectu positae, non sine paterna pietate hoc tempore in-tueamur. Quoniamque videmus catholicum nomen eatis iam in illo tractu reviviscere, volumus ut bona illa seges, quae uberes pollicetur fructus, cultura et curatione Nostra altiores quotidie radices agat, beneque Deo adiuvante adolescat. Quarnob-rem cum ad rei sacrae stabilitatem atque ordinem omnino plurimum referat, singulis christianorum societatibus suos sibique proprios praeesse Epis-copos, arbitrati sumus, spectato Ecclesiae Afri-canae statu, Ledern Archiepiscopalem Carthaginien-sem restitui, sublata administratione Apostolica, oportere. Qua in re libet quidem aliquid cogitatione repetere de pristino eins Ecclesiae splendore, atque a praeteritarum rerum memoria auspicium capere futurarum. Sane Ecclesiam Africanam e Romana prognatam esse constat, cum ab ultima antiqui-tate traditum sit, si minus beatum Petrum, certe proximos eius successores Evangelium Afris attu-lisse. Apud quos Christianum nomen apparet ce-leriter adultum: altero enim nondum exacto sae-culo, descriptis finibus impositisque rite Episcopis, plurimae per Africam Ecclesiae constitutae sunt. Easque disciplina floruisse vel ex eo coniici licet, quod ante exitum saeculi secundi Ecclesia catholica Pontificem ex Africa accepit, scilicet sanctum Vic-torem, qui, christiana republica naviter gesta, de-cennio post martyr occubuit. — Brevi autem in-tervallo non mediocris extitit copia sapientium hominum atque magnorum: Cyprianum intelligimus, Tertullianum, Aurelium, Evodium, Possidium, et qui non Africam modo sed universam christianam rempublicam unus maxime illustravit, Augustinum. Ab ipsis vero Ecclesiae Africanae primordiis praestitisse Carthaginem nemo dubitat. Huius enim civitatis Episcopis ius est mature quaesitum, ut ceteros potestate anteirent, ipsaque Carthagi-niensis Ecclesia, ut est apud Augustinum *), caput Africae appellaretur. Revera tanta erat Cartha-giniensium Pontificum per Africam auctoritas, ut de caussis Ecclesiarum cognoscere consueverint: item responsa Episcopis dare, legatos ad Principem mittere, concilia omnium provinciarum indicere. Qua de re perhonorificum et gravissimuin est sancti Leonis IX decessoris Nostri testimonium, qui de iure Archiepiscopatus Carthaginiensis sententiam rogatus, ad Thomam Episcopum sic rescripsit: sine dubio post Rom an um Pontificem primus Archiepiscopus et totius Africae maximus metropolitanus est Carthaginiensis Episcopus: 11 ec pro aliquo episcopo in tota Africa perdere potest privilegium semel susceptum a sancta romana et apostolica Sede, sed obti-nebit illud usque in finem saeculi et donec invocabitur in ea nomen Domini Nostri Iesu Christi, sive deserta iaceat Carthago, sive resurgat gloriosa ali-quando. Hoc ex concilio b. martyris Cypriani: hoc ex Synodis Aurelii: hoc ex omnibus Africanis conciliis; hoc, quodmaiusest,exvenerabiliumPraede-cessorum Nostrorum romanorum Praesul um decretis aperte monstratur. Verum non dignitate solum, sed etiam chri-stianarum virtutum ac nominatim fortitudinis exem-plis visa est Carthago autecellere. Etenim, si urbs Eoma excipiatur, vix alia reperietur civitas, quae tot martyres ac tarn praeclaros Ecclesiae caeloque genuerit. Praedicatione et cultu serae posteritatis florent prae ceteris Perpetua et Felicitas, par fe-minarum nobilissiniuin, quarum tanto mirabilior victoria, quanto diutius cum quaesitissimis crucia-tibus infirmitas sexus dimicavit. Nec minus in-clyta magni Cypriani palma. Nam sanctitate et *) Epist. XXXXIII, num. 17. rebus gestis Carthaginem, stilo et litteris christia-num nomen cum mul tos annos nobilitasset, ad ex-tremum in media Ecclesia sua, spectantibus iis, quos ipse ad martyrium instituerat, praeclarissima confessione defunctus vitam cum sanguine pro Christo libens profudit. Atque illud quoque memoriam Carthaginiensis Ecclesiae non parum commendat, Africanos epis-copos ad eam vocatu Archiepiscopi convenire soli-tos, de communibus religioniß negotiis una deli-beraturos. Ac plura quidem diversis temporibus condidere sapienter decreta, ex quibus non pauca supersunt, et quoruin vel ad comprimendas haere-ses, vel ad morum disciplinam in Clero populoque sancte retinendam , plurimum valuit auctoritas. Fama memor celebrat in prirnis Concilium Cartha-giniense tertium ab Aurelio episcopo viro fortissimo habitum, quo sanctitatis ingeniique sui lumen Augustinus attulit. — Huiusmodi vero tarn salutares fructus, Episcopis Carthaginiensibus nitendo labo-rando perceptos, coniunctioni potissimum cum hac Apostolica Sede acceptos referri oportet. Cum enim esse intelligerent diviuo iure constitutum, ut Ecclesia ßomana cunctarum Ecclesiarum princeps sit et magistra, et tamquam ex radice ad ramos, sic ex ea ad Ecclesias singulas omne principium vitae et viriditatis manare, nihil autiquius habere consue-verunt, quam ut permanerent cum successoribus beati Petri perpetuo atque intimo nexu devincti. Quod quidem varia litterarum monumenta, acta Conciliorum, legationes de gravioribus negotiis ad Pontificem romanum non raro missae, nominatim-que Optati et Cypriani epistolae gravi auctoritatis pondere testautur. Atque illud est memor atu dig-num, quod eiusmodi in apostolicam Sedem obse-quium non diuturnitate temporis est, neque formi-dolosis illis rerum conversionibus debilitatum. Ex quo geminum Africa beneficium tulit, alterum ut in maximis suis calamitatibus perfugium quoddam et solatium in Apostolica Sede semper invenerit: alterum, ut romanorum Pontificum magisterio prae-sidioque freta perniciosissimas haereses partim re-pulerit, partim extinxerit. Sed spatium temporis haud valde longinquum gloriose emensa, consenescere Ecclesia Africana coepit et ad occasum deflectere, ita tarnen ut multo fuisset victura diutius, nisi vitam illata vis pe-remisset. Non enim senio ipsa suo confecta in-teriit, sed barbarorum armis oppressa succubuit. ßevera exploratum est quantum Afris malorum attulerint Vandali: quorum effrenati exercitus ubi-cumque vestigium posuissent, ad direptiones urbium caedemque civium Arianae venena pestis adiunge-bantur: ac tantus erat ubique terror, ut catholici nullatenus respirarent, neque usquam orandi aut immolandi concederetur gern entibus locus. *) Saeculo autem septimo Saraceni, hostes christiani nominis, cum easdem provincias, more procellae, inundavissent, acer-bissimae servitutis iugo indigenis imposito, Car-thaginem ipsam tot iam fessam aerumnis, igne ferroque exciderunt, plaueque perniciem et vastitatem Ecclesiae intulerunt. Qnibus temporibus, saeviente passim adversus fidem catholicam furore hostium, rursus martyrum seges, et magnus Confessorum numerus, et fortium Episcoporum et sacerdotum egregii manipuli extitere, ut prorsus sicut cum laude Africana Ecclesia adoleverat, ita cum dig-nitate occubuisse videatur. — Tantis autem in tenebris, quae consecutae sunt, Carthaginienses Episcopi duo apparent, vix plus quam nomine cogniti: Thomas, de quo supra est facta mentio, et Cyriacus. Nam qui saeculo decimo qninto po-steaque occurrunt, plerique omnes ornamentarii fuerunt. Quinto a Saracenorum dominatione saeculo, cum germanae Ecclesiae vix pauca ac prope eva-nescentia vestigia in Africa superessent, inventus est in Italia, qui salutem Africani generis ingenti animo complexus, de religione catholica illic re-stituenda cogitaret. Is fuit, quod nemo ignorat, Franciscus Assisiensis: qui Tunetum, ad oppidum Proconsularis Africae princeps Carthaginique pro-ximum, Aegidium et Electum alumnos suos sub-misit, iussitque in iis hominibus ad instituta catholica revocandis, quantum possent, elaborare. Anceps et salebrosum inceptum, si quod aliud: in quo multum uterque desudavit caritate et fortitudine summa: alter vero sanctissimi propositi laudem *) Victor Vitensis, Per s. Vand. lib. I, c. 7. nobili martyrio cumulavit. — Mox öregorius IX decessor Noster alios ex illo ipso instituto viros eodem in culturam animorum legavit: illorum tarnen laboribus barbarica vexatione interceptis, necessario factum est, ut terra Africa apostolicos viros ad saeculum usque decimum septimum nullos habuerit. Tune demum, auctoritate sacri Consilii christiano nomini propagando, Praefectura apostolica instituta est, quae Algeriensem, Tripolitanam, ac Tunetanam provincias una complecteretur: eamque sodales Franciscales Capulati gerere iussi. — Feinde Prae-fectum Apostolicum seorsim creari placuit, cuius potestati quidquid est agri Tunetani subesset: iidemque religiosi sodales ad id munus electi. Qui laboriosum opus, animose susceptum, animo aequo excelso expleverunt, ut omnino dederint, quid ca-ritas possit, passim documenta maxima. Nam in tarn agresti Saracenorum immanitate incredibiles molestias pertulerunt: plurimique numerantur, qui caeli inclementia absumpti, qui ferro barbarorum sublati, qui vigiliis perpetuisque fracti laboribus martyrii honores delibarint. Sed eorum Constantia religionis incremento mire profuit: nec exiguae illae utilitates putandae, quas recentiore memoria Afris pepererunt, nimirum paroeciae aliquot con-ditae, scholae in eruditionem puerorum apertae, et quaedam in solatium calamitosoruin pie instituta. Ineunte hoc saeculo, cum militares Gallorum copiae in Africam adnavigassent, inque maritimis oris victrices consedissent, constituta ibidem pro-vincia est, cuius Imperium apud eos esse coepit. Haud multo serius, dato Algeriensibus Episcopo, amplissimae illae regiones, quae a Saracenis di-uturno dominatu tenebantur, veteris dignitatis ali-quid recepisse visae sunt. — Feinde Fioecesibus Constantinae et Orani institutis, pluribus locis, in quibus olim Ecclesiae sospes et florens insederat, sanctissimi ritus catholici longo intervallo sunt restituti. Ipsa Tunetana regio, cum Christianorum crevisset numerus, mutata in Vicariatum apo-stolicam Praefectura, Episcopum a Romana Sede accepit. Atque ex eo tempore provisa sunt multa ad christianam morum disciplinam salubria: am-plificatae paroeciae: auctae scholae: sodalitates pietatis caussa plures coalitae. 1* Haec satis prospera initia spem plurimis fe-cerant fore ut, deductis coloniis in eum tractum, in quo sita Carthago fuit, revocari aliquando ab interitu posset Africanarum princeps urbium, et secundum instituta maiorum novum a Pontifice Romano Episcopum accipere. Cui quidem spei partim respondisse exitum laetamur: cetera res-ponsurum, Deo adiutore, non diffidimus. Nam Vi-cariatus Tunetani administrationem adeptus Archi-episcopus Algeriensis 8. R. E. Cardinalis Carolus Martialis Lavigerie, ad propagationein fidei stabilem que rei sacrae constitutionem vir sapiens atque impiger animum appulit. Multas res perfecit utiliter spatio perbrevi: nec pauca suscepit ad excitandam e cineribus suis Carthaginem opportuna. Et sane in regione Megara proxime a situ, quem Cy-prianus cruore suo dedicavit, nec longe adinodum a loco sepulturae eius, in ipsis ruinis Carthagi-niensibus aedes episcopales cum aedicula extruxit: ibique accolae et flnitimi, praesertim egentes et calamitosi, miseriarum solatium quotidie reperiunt. Presbyteros in ipsa domo episcopali, itemque Tu-neti, aliisque Yicariatus frequentioribus locis ad officia sacerdotalis muneris obeunda constituit: quibus ipsis officiis sodales Franciscales Capulati dare operam streune perseverant. In regione, quae B y r s a audit, Seminarium Carthaginiense condidit: cuius alnmni in uovae Dioecesis spem succrescentes ad theologiam, ad philosophiam, ad humaniores literas idoneorum doctorum curis magisterioque erudiuntur. Ad paroecias pristinas novas adiunxit non paucas: unamque ex iis in sacello constituit, quod a sancto ludovico nuncupatur, eo ipso in loco unde rex pientissimus ab hac brevitate vitae ad sempiterna in caelis bona evocabatur. Praeterea hospitalem domum senectute et egestate coniunto incommodo laborantibus; valetudinarium aegrae plebi curandae: aedificia adolescentibus utriusque Lexus educandis aperuit. Quibus illecti commodis et beneficiis satis multi iam incolere ea loca coe-perunt in spem auspiciumque revicturae civitatis. Denique perfecit, ut ad tuitionem Archiepiscopi rerumque coeptarum absolutionem necessarii sumptus perpetuo suppeterent. Igitur cum haec, quae commemorata sunt, diligenti consideratione momentoque singula suo ponderaverimus, perrogata etiam sententia sacri Consilii christiano nomini propaganda; quod uni-versae christianae reipublicae faustum sit, maxi-meque Afrorum saluti ac dignitati bene vertat, Sedem Archiepiscopalem Carthaginiensem harum lit-terarum auctoritate restituimus. Proptereaque eos fines agri Tunetani, in quibus olim Carthago erat, quique hoc tempore quinque pagos complectuntur nempe La Marsa, Sidi Bou Saiid, Douar es Chott, La Malga, Sidi Daoue cum suis templis, oratoriis, piis etiam institutis, cumque universis utriusque sexus catholicis incolis, exire de potestate Vicarii Apostolici Tunetani, et Archie-piscopo Carthaginiensi in posterum subesse et pa-rere iubemus. E templis, quae sunt intra fines civitatis, Metropolitanum esto, quod is, qui haec decreta Nostra perfecturus est, maluerit, titulo tarnen non mutato. Archiepiscopus Carthaginiensis Vicarium sibi generalem unum pluresve, si res postulaverit, adsciscat: insuper consiliarios adiutoresque ad ex-pedienda Archidioeceseos negotia ex ordine Cleri legat. — Idem controversias de matrimoniis, caus-sasque ceteras, de quibus Archiepiscopum cognoscere ius est, cognoscat et dirimat. Cetera omnia, quae ad pastoralis officii munus pertinent, libere gerat. — Synodos Dioecesanas constitutis lege tempori-bus habendas curet. Collegium Canonicorum Me-tropolitanorum, secundum praescripta legum eccle-siasticarum, ubi primum fieri poterit, instituati Unus ex Canonicis primus esto in Collegio, Archi-diaconi dignitate auctus: duoque canonice eligan-tur, quorum alter Theologi, alter Poenitentiarii officium gerat. Seminarium Carthaginiense edu-cendis sacrorum alumnis perpetuo addictum sit. — Per Interregnum administratio Archidioeceseos geratur secundum praescripta Litterarum Aposto-licarum Benedicti XIV. Ex sublimi et Quam ex sublimi. De Ecclesiis Suffraganeis, de finibus descri-bendis, itemque reliquis de rebus, quae ad per-fectam Archidioeceseos constitutionem pertineant, integrum Nobis esse volumus id quod expedire videbitur opportune decernere. — Demum Vene-rabili Fratri Nostro Carolo Martiali 8. R. E. Car-dinali Lavigerie Archiepiscopo Algeriensi, Administrator! Tunetano, mandamus et ea omnia, quae bis continentur Litteris Nostris, exequatur: idque Tel per se, vel per interpositam personam in ec-clesiastica dignitate constitutam. Volumus autem omnia et singula, quae per bas Litteras decrevimus, firma, stabilia, rata, uti sunt, ita in omne tempus permanere: neque iis quidquam officere ullo modo posse, ne Nostras quidem et Cancellariae Nostrae regulas, quibus omnibus, horum decretorum gratia, derogamus. Nulli ergo hominum liceat bas Litteras Nostras infringere, vel eis ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attentare praesumpserit, indigna-tionem omnipotentis Dei, ac beatorum Petri et Pauli Apostolorum eius se noverit incursurum. Datum Romae apud Sanctum Petrum anno Incarnationis Dominicae Millesimo octingentesimo octogesimo quarto, Quarto Idus Novembris, Ponti-ficatus Nos tri anno septimo. II. Indultum anticipandi horas matutinas. Beatissime Pater! Episcopus Labacensis devotissime petit facultatem indulgendi omnibus suae Dioecesis Sacerdotibus, ut quotidie totius anni tempore Matutinum cum Laudibus diei sequentis anticipare possint hora secunda pomeridiana diei antecedentis staute justa et rationabili causa. Die 17. Novembris 1884: „Sanctissimus Dominus Noster, facultatem juxta petita Episeopo Oratori benigne impertitus est ad quinquennium proximum tantum.“ L. Card. Nina Praef. in. Neue Stkmpelnmrken. Zufolge Erlasses des k. k. Finanzministeriums vom 8. Oktober 1884, R. G. Bl. vom Jahre 1884, S. 492, sind vom 1. Jänner 1885 an geänderte Stempelmarken aller Kategorien, mit Ausnahme der Zeitungs-Stempelmarken zu 1 kr. und 2 kr. in Verschleiß gesetzt worden. Diesen neuen Stempelmarken ist im untern farbigen Felde die Jahreszahl „1885" aufgedrückt. Die gegenwärtig noch im Verschleiß befindlichen Stempelmarken werden mit dem 28. Februar 1885 gänzlich außer Verschleiß gesetzt. Die Verwendung der außer Gebrauch gesetzten Stempelmarken nach dem 28. Februar 1885 wird daher der Nichterfüllung der gesetzlichen Stempelpflicht gleichgehalten und zieht die auf Grund der Gebührengesetze damit verbundenen nachtheiligen Folgen nach sich. Die außer Gebrauch gesetzten, unverwendet gebliebenen Stempelmarken werden unter Beobachtung der gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften vom 1. März bis einschließlich 30. April 1885 bei den Stempel-magazins-Aemtern gegen neue Stempelmarken unentgeltlich ausgewechselt. Nach dem 30. April 1885 findet weder eine Umwechslung noch eine Vergütung bezüglich der aus dem Verschleiße gezogenen Stempelmarken statt. — Ge-werbs- und Handelsbücher, dann Blanquette von Wechseln, Rechnungen u. dgl., auf denen ältere Stempelmarken durch vorschriftsmäßige, vor dem 1. März 1885 erfolgte amtliche Ueberstemplung zur Verwendung gelangt sind, können auch nach dem 28. Februar 1885 unbeanstandet in Gebrauch genommen werden. IV. Verordnung des Handelsministeriums vom 31. August 1884, betreffend die Einführung portofreier Postanweisungen im österreichisch- ungarischen Postverkehre. Vom 15. September 1884 an können Gelder iin österreichisch - ungarischen Postverkehre mittelst portofreier Postanweisungen unter den nachstehenden Modalitäten vermittelt werden: 1. Portofreie Postanweisungen bis zur Betragshöhe von 200 fl. per Stück sind nur in jenen Fällen zulässig, in welchen die portofreie Versendung von Geld in Gemäßheit des Artikels VIII des Gesetzes vom 2. Oktober 1865 (R. G. Bl. 9fr. 108) gestattet ist. 2. Zu portofreien Postanweisungen sind ausschließlich die von der Postverwaltung aufgelegten Postanweisnngs-Blauquette im Preise von '/«* Kreuzer per Stück zu verwenden. 3. Die Postanweisungs-Blauquette sind von der ab-sendenden Behörde (Amt) nicht blos im Coupon und in dem oberhalb des „Postvormerk" ersichtlichen Theile nach Maßgabe des Vordruckes gehörig ausznfülleu, sondern es ist auch zum Zwecke der Controle an der den Vordruck „Raum zum Aufkleben der Briefmarken" tragenden Stelle die Geschäftszahl, der Name der abfendeuden Behörde (Amt) und die Berechtigung zur portofreien Versendung mit „Dienstsache", beziehungsweise „für Rechnung des Staates (Landes) gesammelte Gelder" ersichtlich zu machen. Der Vordruck „Ausgabe-Journal Nr. ..." bleibt für postamtliche Zwecke reservirt. 4. Derjenigen Behörde (Amt), an welche die Postanweisung lautet, wird dieselbe unter den für die Bestellung von Geldbriefen bestehenden Vorschriften ausgefolgt. Die Abgabefcheine über Postanweisungen an Cassen haben die beiden zur Uebernahme von Geldsendungen bestimmten Beamten zu unterfertigen, während die Quittung auf der Rückseite der Postanweisung nur von Einem Beamten unterfertigt zu sein braucht, da für die Haftung der Postanstalt nur die Echtheit und Richtigkeit der Unterschriften auf den Abgabescheinen maßgebend ist. Der Coupon kann von der empfangenen Behörde (Amt) abgetrennt und als Rechnungsbeleg re. zurückbehalten werden. 5. Die Auszahlung des angewiesenen Betrages erfolgt im Postamte an den Ueberbriuger der abquittirten Postanweisung, und zwar ohne Prüfung der Legitimation desselben, daher es Sache der Adreßbehorde (Amtes) ist, dafür zu sorgen, daß die ihr zugestellte Postanweisung vor der Realisirung nicht in Unrechte H ände gerathe. 6. Werden von einer Behörde (Amt) Geldbeträge, welche im Sinne des erwähnten Gesetzes portopflichtig sind, mittelst Postanweisung versendet, so müssen diese Postanweisungen durch aufzuklebende Briefmarken im tarifmäßigen Betrage frankirt sein. V. Verordnung des Handelsministeriums vom 14. September 1884, betreffend die Einführung portofreier Lorrefpondencharten im österreichisch - ungarischen Postverkehre. Vom 15. Oetober 1884 angefangen können zwischen jenen Behörden, Aemtern re., welchen für den gegenseitigen Verkehr die portofreie Versendung ihrer Korrespondenzen im Sinne des Gesetzes vom 2. Oktober 1865 (R. G. Bl. Nr. 108) über die gebührenfreie Benützung der k. k. Postanstalt znsteht, portofreie Correfpondenzkarten unter den nachstehenden Bedingungen verwendet werden: 1. Als portofreie Correfpondenzkarten dürfen nur die auf weißem Papier von der Postverwaltung aufgelegten Blanquette gebraucht werden; hievon sind die einfachen Karten zum Preise von 4 kr., für je 25 Stück, und die Doppelkarten (Tour- und Retour- oder Antwortkarte) zum Preise von 8 kr. von je 25 Stück bei allen k. k. Postämtern verkäuflich. 2. Die Adreßseite ist mit den durch den Vordruck gebotenen Daten auszufüllen und hat insbesondere zu enthalten: die Bezeichnung und den Stämpel der aufgebenden Behörde (Amt), die Adresse und den Bestimmungsort, endlich die Begründung der portofreien Benützung der Postanstalt, und zwar in der schon jetzt für portofreie Briefe vorgeschriebenen Weise. 3. Die Rückseite der Correfpondenzkarten ist für die Mittheilungen bestimmt, welche hands christlich oder gedruckt oder theilweife Beides sein können. 4. Rücksichtlich der Auf- und Abgabe, dann der Re-commandation portofreier Correfpondenzkarten kommen die für amtliche Correspondenzen überhaupt bestehenden Vorschriften in Anwendung. Die Aufdrückung der Poststämpel geschieht in der für gewöhnliche Correspondenzkarten vorgeschriebenen Art. 5. Werden portofreie Correspondenzkarten zu Mittheilungen gebraucht, welchen die Portofreiheit nicht zukommt, so sind derlei Karten bei der Aufgabe zurückzuweisen, und wenn die diesbezügliche Wahrnehmung erst bei einem Umkartirungs- oder Abgabepostamte gemacht wird, an das Ausgabepostamt behufs Rückstellung an den Aufgeber unter Angabe des Grundes zurückzufeuden. 6. Die k. k. Postämter haben die einfachen portofreien Correspondenzkarten in Packen zu 250 Stück, und die Doppelkarten in Packen zu 250 Stück, oder auch in kleineren, jedoch durch 25 ohne Bruch theilbaren Quantitäten unter den für die Fassung der sonstigen Postwerthzeichen vorgeschriebeneu Modalitäten zu beziehen. 7. Die Ausgabe dieser Karten erfolgt in deutschem und in doppelsprachigem Texte. VI. Erkenntnis des k. k. Verwaltungs-Gerichtshofes vom 16. Jänner 1883, Z. 132, betreffend die persönliche Befreiung der Beneficiaten vom Gebühren-Aeqnivalent. „Der k. k. Verwaltungs - Gerichtshof hat über die Beschwerde des Maximilian Godina, Pfarrers zu Buje iit Istrien ca. Entscheidung des k. k. Finanz-Ministeriums vom 20. Mai 1882, Z. 1408, betreffend die Entrichtung des Gebühren -Aequivalentes für das 3. Decennium vom Vermögen der Pfarrpfründe Buje, nach durchgeführter ö. m. Verhandlung und Anhörung des k. k. Min.-Vice-Secr. Ritter v. Frofchauer, zu Recht erkannt: Die angefochtene Entscheidung wird nach §. 7 des Gesetzes vom 22. October 1875, R. G. Bl. Nr. 36 ex 1876, aufgehoben. Entschtiduiigsgrüiide. Der Beschwerdeführer spricht die Befreiung vom Ge-bühren-Aequivalente aus dem Gesetze v. 15. Februar 1877, R. G. Bl. Nr. 98, an, wonach Inhaber jener Beneficien, deren reines Einkommen jährlich 500 fl. ö. W. nicht übersteigt , von der Entrichtung des Gebühren-Aequivalentes Persönlich befreit fiud. Da es sich hier somit um eine persönliche Befreiung, des Inhabers eines Beneficiums handelt, so kommt es nach der Nechtsauschauung des Verwaltungs-Gerichtshofes wesentlich darauf an, ob dessen nach den bestehenden Vorschriften zu ermittelndes reines Einkommen ans dem Beneficinm den Jahresbetrag von 500 fl. nicht überschreitet, damit er jene persönliche Befreiung beanspruchen dürfe. Es muß daher zunächst jener Theil des Pfründen-Einkommens ausgeschieden werden, welches dem Benefi-ciums-Jnhaber nicht persönlich zukommt. Nach den vorliegenden Administrativacten ist auf Grund einer, mit der Gemeinde Buje wegen Erhöhung der Bezüge des Curatelerus daselbst gepflogenen, in den Con-certations-Protokollen vom 14. März und 16. August 1856 enthaltenen Verhandlung, deren Ergebniß von der k. k. küstenl. Statthalterei unterm 2. November 1856, Z. 14026, genehmigt worden ist, jedem der beiden dortigen Eoopera-toren ein barer Bezug vou 250 fl. S. M. (262 fl. 50 kr. ö. W.) als Congrua zugestanden worden, welcher Betrag von 525 fl. daher nicht zum persönlichen Einkommen des Psarres gehört. Diese» Betrag hat daher auch die k. k. Statthalterei in Triest bei Lieferung des von ihr unterm 30. Jänner 1881, Z. 1173, bestätigten Ausweises ihres Rechuuugs - Departements von der Einnahme der Pfarrpfründe in Buje ausgeschieden. Nach diesem Ausweise beläuft sich das Einkommen der Pfarrpfründe in Buje auf 1089 fl. 64*/2 kr. und nach Abzug obigen Cooperatorenbezuges Pr. 525 fl. im Jahre auf 564 fl. 64'/2 kr. — Von diesem Einkommen müssen jedoch, wie auch die Finanzverwaltung angenommen hat, ausgeschieden werden: a) das Einkommen aus einer Messenstiftung von 50 fl. 85 V3 kr., welches, bezw. das demselben zu Grunde liegende Stistungscapital, ein abgesondertes Object des Gebühren-Aequivalentes bildet; und b) die nicht aus einem Vermögen stammende Einnahme von Stolagebühren und Kanzleitaxen Pr. 42 fl. 38'/$ kr., zusammen 93 fl. 24 kr., wonach im Entgegenhalte zu obigem Betrage von 564 fl. 64'/, kr. ein Einkommen von 471 fl. 40'/8 kr. für den Beneficiums-Jnhaber refultirt. Es ergibt sich sonach, daß dem Beschwerdeführer kraft des Gesetzes vom 15. Februar 1877 für die restliche Dauer des 3. Decenniums, d. i. für die Jahre 1878, 1879 und 1880 die persönliche Befreiung vom Gebühren-Aequivaleute zukommt, daher die angefochtene Entscheidung, welche ihm diese gesetzliche Befreiung auch bezüglich der erwähnten 3 Jahre versagt, nach §. 7 des Gesetzes vom 22. October 1875 aufgehoben werden mußte." — Auf Grund dieses Erkenntnisses hat ein Pfarrer der Brünner Diöcese, welchem das Gebühren-Aequivalent für das IV. Decennium 1881—1890 von dem Vermögen der Pfarrpfründe mit 141 fl. 37'/, kr. bemessen worden war, an die hochl. k. k. Statthalterei das Ansuchen um die Ad-justirung seiner Pfründensassion zum Zwecke der persönlichen Befreiung von der Entrichtung des Gebühren-Aequi-valentes gestellt und hiebei insbesondere hervorgehoben, daß a) das Einkommen aus den Messenstiftungen, weil das demselben zu Grunde liegende Stiftungscapital ein abgesondertes Object des Gebühren Aequivalemes bildet, und b) die nicht aus einem Vermögen stammenden Einnahmen von Stolagebühren und Kanzleitaxen nach der ausdrücklichen Erklärung des k. k. Verwaltungs-Gerichtshofes aus dem Einkommen der Pfründe auszuscheiden seien, und c) daß für die Ausscheidung des aus dem Kirchenvermögen dem Beneficiaten angewiesenen Betrages der gleiche Grund wie ad a) spreche, da auch daS Kirchenvermögen einen abgesonderten Gegenstand des Ge-bühren-Aequivalentes bilde. Die k. k. Statthalterei hat diesem Ansuchen keine Folge gegeben und den abweislichen Bescheid (ddo. 27. Februar 1884, Z. 3199) nachstehend motivirt: „Da nach dem adjustirten Ausweise das Jahreseinkommen der Pfarre 553 fl. 4 kr. beträgt, so kann der genannte Pfarrer keinen Anspruch auf die persönliche Befreiung von der Entrichtung des demselben für das IV. Decennium vorgeschriebenen Gebühren-Aequivalentes pr. 141 fl. 37% kr., also jährlich 14 fl. 13% kr. haben, und das angeführte in einem spe-ciellen Falle für Istrien gefällte Erkenntniß des Verwaltungs-Gerichtshofes mit Rücksicht auf die für Mähren bestehenden diesfälligen hohen Ministerial-Erlässe nicht als maßgebend betrachtet werden." In Folge des vom Pfarrer ergriffenen Recurses hat nun das hohe k. k. Finanz-Ministerium dem hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht unterm 4. November 1884, Z. 29217, mitgetheilt, daß es dem Pfarrer mit dem unter Einem an die Finanz-Landesdirection in Brünn ergehenden Erlasse die persönliche Befreiung von der Entrichtung des Gebühren - Aequivalentes für das IV. Decennium vom Pfründenvermögen gemäß des Gesetzes vom 15. Februar 1877, R. G. Bl. Nr. 98, zuerkannt hat, nachdem das reine aus dem Beneficium fließende Jahreseinkommen 380 fl. 41 kr. beträgt, somit 500 fl. nicht übersteigt. VII. Concuro - Verlautbarung. Die dem Patronate der Religionsfondsdomäne Sittich unterstehende Pfarre Trebnje, im Decanate Treffen, ist durch Todfall in Erledigung gekommen, und wird dieselbe unterm 20. Jänner d. I. zur Bewerbung ausgeschrieben. Die dem Patronate des krainischen Religionsfondes unterstehende Pfarre Velesovo, im Decanate Krainburg, ist ebenfalls durch Todfall in Erledigung gekommen, und wird dieselbe unterm 23. Jänner d. I. zur Bewerbung ausgeschrieben. Die erledigte Religionsfondspfarre Bukovsiea, im Decanate Lack, wird unterm 26. Jänner d. I. zur Bewerbung ausgeschrieben. Die Gesuche um diese drei Pfarren sind an die hohe k. k. Landesregierung für Krain zu stilisiren. Die dem Laibacher Domkapitel incorporirte Pfarre Smlednik ist durch Beförderung in Erledigung gekommen, und wird dieselbe unterm 29. Jänner d. I. zur Bewerbung ausgeschrieben. Die Gesuche um diese letztere Pfarre sind an das hochwürdige Domkapitel in Laibach zu richten. VIII. Chronik der Diärese. Dem Herrn Anton Kiemen, Pfarrer in Smlednik, wurde die Pfarre St. Martin vor Krainburg; dem Herrn Josef Lavtizar, Pfarradministrator in BukovMca, die Pfarre Kokra, und dem Herrn Anton Korbic, Pfarrkooperator in Sostro, die Pfarre Bovte verliehen. Herr Thomas Slibar, Pfarrer in Duplje, wurde in den definitiven Ruhestand versetzt. Gestorben sind die Herren: Johann Gostisa, pens. Curat an der Männerstrafanstalt in Laibach, am 10. Dezember 1884; Johann Kovaäiö, Pfarrdechant in Trebnje am 4. Jänner, und Blas Ulcar, Pfarrer in Velesovo, am 18. Jänner 1885. — Dieselben werden dem Gebete des hochwürdigen Diöcesan-Clerus empfohlen. Vom fürstbischöflichen Ordinariate Laibach am 26. Jänner 1885. Herausgeber und für die Redaction verantwortlich: Martin Rogaöar. — Druck von Klein & KovaL in Laibach.