g.v,'v..'' 1 :•■■■ -;v;- \X: : .'d as iiilfc Mr-fr-Vr Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain (1754 bis 1883) I. Halfte. Von Wilhelm Voss k. k. Professor. Sonderabdruck aus dem Jahresberichte der Staats-Oberrealschule in Laibach fiir das Schuljahr 1884. Laibach. I11 Commission bei Ig. v. Kleinmayr & F e d. Bamberg. 1884 . < zu fiihren, und gibt ihm das Muster eines solchen. Es sind Naturbeobachtungen iiber den Kreislauf des botanischen Jahres, sehr anziehend und lebendig geschrieben, abgetheilt nach den Monaten Marž bis September, vom Schnee- 32 glockchen angefangen bis zur Zeitlose. An dieses Muster, worin immer der Knabe selbst als Verfasser fingiert wird, ftigt die Briefstellerin die Erklarung der Zeichen fiir die Notizen iiber die Dauer der Pflanzen, und zu Ende trostet sie den Knaben iiber das Entschwinden der Blumen mit dem nachsten Friihlinge; nur ihr, welche zu den in Jahren Vorgeriickten gehore, sei das herbstliche Dahinsterben ein Bild der eigenen Hinfalligkeit, gegen welche sie den Trost in der Hoffnung der Unsterblichkeit finde. Den dritten Brief leitet sie mit einem Blicke auf die winterruhende Natur ein: «Die Zeit des Sammelns ist voriiber, denn alle Bliiten, bis auf das Colchicum autumnale, sind der Verganglichkeit zum Raube geworden. Heftige Winde haben selbst ihre Samen schon zu Grabe getragen, Doch wie eine liebende Mutter den unmiindigen Saugling, birgt nun die bekiimmerte Erde die Wurzeln ihrer von der Verheerung der Jahreszeit verschont gebliebenen Gewachse, um sie noch kiinftigen Lenzen aufzubewahren. Der Koloss unseres deutschen Vaterlandes, die geivaltige Eiche, bietet auch mit entblosster Štirne ihren unban- digen Widersachern Trotz und harrt wie der Gerechte auf gliicklichere Tage.»* — Sie wolle diese Zeit in der sieheren Stube mit einem kurzen Uberblick der Geschichte der Botanik beniitzen. Diesen Vorsatz fiihrt sie aus und erwahnt nun mit treffend ausgewahlten Notizen zahlreiche Botaniker, abgetheilt nach acht Epochen. Bei Tabernaemontan gedenkt die Ver- fasserin, wie sie und der Knabe sich oft stundenlang mit den Holzschnitten seines Krauter- buches unterhalten haben; bei Scopoli, dass er in ihrem lieben Idria lebte und folglich alle ihre und des Knabens botanischen Wanderungen in fruherer Zeit gemacht habe. Sie erinnert bei dieser Gelegenheit an Hyoscyamus Seopolii, gibt einige Naehriehten aus des beriihmten Naturforschers Leben und schliesst mit dem Stosseufzer: «0 warum lebte er nicht zu unserer Zeit in IdriaN — Sie beendet diesen dritten und letzten Brief und damit das ganze Werk mit dem Wunsche an ihren Knaben: «Moge denn dein guter Genius dich die blumige Bahn wirklich fiihren, welche ich dir hier vorgezeichnet habe, und wenn du auch hie und da in einen Dornenbusch gerathst, so vviederhole nochmals deinen Wahl- spruch: Der Botaniker darf keine Schmerzen scheuen.» Aus den sehr schatzenswerten Darlegungen des gelehrten Herrn Ver- fassers erfahren wir noch, dass es mehrere adelige Stamme Namens Krnat- howski, sammtlich polnischen Ursprungs, gibt, die aber ganz verschiedene Wappen fiihren. Von welchem dieser Stamme der Gatte der in Rede stehenden Josephine v. Kwiatkowska gewesen sei, war nicht zu ermitteln. Kwiat heisst auf deutsch Blume; der davon abgeleitete, mit patronymisehen Zusatzen ver- langerte Name Kwiatkowska ist, in den Worten des Verfassers zu sprechen, «wahrlich ein schones Eigenwort fur die vortreffliche Dame, welche die in Rede gestandenen botanischen Briefe geschrieben hat.». Die Reihe der Schiller Hladnik’s beginnt mit Andreas Fleischmann. Er war Gartner des hiesigen botanischen Gartens und wurde zu Fort- schach bei Lustthal nachst. Laibach im Jahre 1805 geboren. Schon in friiher Jugend (von 1819—1834) war derselbe unter Hladnik’s Anleitung im Garten thatig und auch in der Folge als Assistent. des Prof. Dr. J. Biatz6vssky. Nach 1 Wir haben uns erlaubt, einen Satz aus Kwiatkowska’s Schrift hier einzuschalten, als Probe ihrer edlen Sprache. 33 dessen Ubersetzung nach Salzburg ubernahm er 1850 die vollstandige Ob- sorge des Gartens und auch die Haltung der von Hladnik eingefiihrten, von Biatzovssky fortgesetzten popularen Vortrage liber Botanik, die damals einen freien Gegenstand im Lehrplane des Gymnasiums bildeten. Ferner ertheilte er Unterricht in der Obstbaumzueht im Praparandencurs und an der Acker- bauschule. Im Jahre 1839 ernannte ihn die k. bairische botanische Gesellschaft in Regensburg zu ihrem correspondierenden Mitgliede; seit 1841 gehorte er als solches der hiesigen k. k. Landwirtschafts-Geseilschaft an. Er betheiligte sieh auch durch Einsendung seltener Pflanzen an der von Reichenbach in Dresden herausgegebenen «Flora germanica*. Ausser kleineren Aufsatzen in der Regensburger Flora und in den Schriften des zoologisch-botanischen Vereines in Wien veroffentliehte Fleischmann auch eine Aufzahlung der in Krain und in den angrenzenden Gebieten beobachteten Phanerogamen nebst Fundortsangabe unter dem Titel: « liber sicht der Flora Krains* , Laibach 1844. Sie hat aber den gehegten Erwartungen der Floristen wenig entsprochen, Er starb zu Laibach nach kurzer Krankheit am 5. Juni 1867 und galt. als schlichter, hochst, bescheidener Mann, der sich in den weitesten heimat- lichen Kreisen Achtung zu verschaffen wusste und besonders bei der studie- renden Jugend, der er stets ein Freund war, beliebt gewesen ist. Ihm zu Ehren hat Hladnik eine Doldenpflanze Pastinaca Fleischmanni, Reichenbach ein Kardengewachs Scabiosa Fleischmanni benannt. Leider nur von kurzer Dauer \var die vielversprechende Thatigkeit eines Bruders des hochgeachteten karntnischen Botanikers Prof. Reiner Graf Siegmund Graf. Hohenivarth, Beitrage zur Naturgeschichte etc. des Herzogthumes Krain, Laibach 1839, 5. Heft, p. 3, Nekrolog. — Siegmund Graf', Doctor der Chemie, wurde in Laibach am 28. Juli 1801 geboren; sein Vater war daselbst biirgl. Glasermeister und Glashandler. Er beendete 1811 die Normalschule, 1815 das Gymnasium, 1817 die philosophi- schen Studien. Im nachstfolgenden Jahre begann er das pharmaeeutische Studium in der Handlung seines Oheims Joseph Wagner in Laibach, der be- sondere Vorliebe fiir den wissensbegierigen Jiingling fasste. Bei diesem been¬ dete Graf den praktischen Unterricht, vvelcher Ende 1820 durch die erste Gremial-Prufung seinen Abschluss fand. Sein Oheim sandte ihn hierauf nach Wien behufs Besuches der Universitat; an dieser Hochschule ervvarb er 1821 das Diplom als Magister der Pharmacie und am 13. August. 1824 wurde er zum Doctor der Chemie graduiert. Graf kehrte nach Laibach zuruck, um gemeinschaftlich mit seinem Oheime die diesem gehorige Apolheke zum «Einhorn» zu leiten. Mit erstem Januar 1835 zog sich Herr Wagner ganzlich vom Geschafte zuruck und iibergab es dem Neiten. s 34 Graf vermahlte sich im Februar 1837. Sein bliihendes Aussere Hess nicht ahnen, dass er schon im nachsten Jahre seinen Lebenslauf beschliessen wiirde. Er starb nach viertagigem Krankenlager am Seharlachfieber, am 3. Sep¬ tember 1838, und hinterliess seinen wiirdigen Oheim, seine junge Witwe und einen neun Monate alten Knaben. Alle seine Freunde von nah und fern waren erschuttert iiber das friihe Hinscheiden des hoffnungsvollen Mannes, welcher zu den schonsten Hoffnungen berechtigte. Graf war ein Zogling Hladnik’s und wurde von diesem in den hehren Tempel Flora’s eingefiihrt. Hladnik hatte den jungen Graf, welcher so grosse Empfanglichkeit fiir die Natur und deren Geheimnisse bekundete, liebgewonnen, und es entstand ein auf gegenseitige Neigung und Achtung begrundetes freundschaftliches Verhaltnis, das bis zu Graf s Tode wahrte. Durch diesen Umgang wurde seine Zuneigung zur Pfianzemvelt so erweckt, dass er sich in Wien mit allem Eifer an das Studium der Botanik machte. Er hatte den botanischen Garten als Ort erwahlt, wo er Belehrung und Erholung suchte; er Hess keine Gelegenheit unbeniitzt voriiber gehen, um nicht kiirzere oder langere Excursionen in die Umgebungen Wiens zu unternehmen. In Krain setzte er diese Ausfliige, soweit es seine Berufsgeschafte er- laubten, fort, um die Vegetation seines Vaterlandes kennen zu lernen. Beson- dere Aufmerksamkeit. schenkte er dem Grosskahlenberge und den Steiner Alpen, und er kehrte von diesen Ausfliigen stets reichbeladen zuriick. Mit den auf- gesammelten Pflanzen bereicherte er sein Herbarium, erweiterte und befestigte seine Kenntnisse und wurde dadurch in den Stand gesetzt, mit namhaften, ja selbst beriihmten Botanikern in wissenschaftlichen Verkehr zu treten. Darunter befanden sich Prof. Koch in Erlangen, Hofrath Reichenbach in Dresden (welchem er Pflanzen fiir die Flora germanica exsiccata lieferte), De Candolle in Genf, Prof. IJoppe in Regensburg, Schlechtendal in Halle, Freiherr v. Jacguin in Wien, Prof. Agard in Lund, Zuccarini in Miinchen, Prof. TJnger in Graz, Dr. Biasoletto in Triest und andere, wie es seine umfangreiche, in das hie- sige Landesmuseum hinterlegte Correspondenz erweist. In befreundetem Ver- haltnisse stand Graf zu Freger und Tommasini. Seine Zeitgenossen riihmen seine stille Frohlichkeit, seine Zuvorkom- menheit. und innige Hingabe zur Scientia amabilis. Graf verbffentlichte ver- schiedene Arbeiten iiber die Flora Krains, die im IV. Abschnitte mogen nach- gesehen werden. Infolge dieser wird seiner wiederholt in Koch's Synopsis Florae Germanicae et Helvetiae, die er vom Verfasser mit der Widmung: «Dem Herrn Dr. Graf zum freundlichen Andenken» alsGeschenk erhielt, gedacht. So bei Senecio nemorensis (p. 389), Carlina simplex (405), Centaurea sordida (413), Gentiana Froelichii (488), Pedicularis Hacquetii (543), Primula venusta (589), Salix ponde- rana (646), Aremonia agrimonoides (221), Saxifraga elatior (267), Zahlbruckneria (278), Oenanthe silaifolia (292), Laserpitium marginatum (311) und Scabiosa Hladnikiana (347). — 1. Auflage d. Synopsis. 35 Bei diesen schatzbaren Bemiihungen fur die Botanik konnte es an Auszeichnungen, wie sie die Wissenschaft verleiht, nicht fehlen. So wurde er am 16. Januar 1828 eorrespondierendes Mitglied der k. botanischen Ge- sellscliaft, in Regensburg; am 1. Juli desselben Jahres Mitglied der k. k. Land- wirtschafts~Gesellsehaft in Laibach; am 17. August 1829 auswartiges Mitglied der Gesellschaft. zur Beforderung der Naturwissenschaften in Freiburg; am 6. Januar 1836 corresp. Mitglied der medicinisch-botanischen Gesellschaft in London; den 1. Marž 1838 jenes der physikaliseh-medicinisehen Gesellschaft in Erlangen. De Gandolle gab einer neuen Pflanzenart, die Graf auf dem Nanos entdeckt hatte, den Namen Centaurea Grafiana (Prodromus systemat.is naturalis regni vegetabilis. Parisiis 1837, T. 6, pag. 587). Sein fur die Flora Krains so wertvolles Herbarium wurde, dem zu Lebzeiten wiederholt. geausserten Wunsche nachkommend, von den Hinter- bliebenen dem Landesmuseum iibergeben, als bleibendes Andenken des zu friih Verstorbenen. Es enthalt an Phanerogamen 803 Gattungen mit 4221 Art.en, ohne die vielen Doubletten, an Kryptogamen 142 Gattungen mit 520 Arten. Ein Zeitgenosse und Freund Siegmund Graf’s war Heinrich Freyer. Deschmann C., Laibacher Zeitung vom 24. und 25. August 1866. — Id., Almanach der kais. Akademie der Wissenschaften zu Wien, Jahrg. 1867, p. 265, Nekrolog. Die Familie Freyer stammt aus Deutschbohmen. Freyer’s Grossvater Ernst Freyer wurde in Saatz geboren und war Provisor in der Werksapo- theke in Idria zur Zeit als Scopoli das Physikat inne hatte. Er war ein eifriger Botaniker, und Scopoli ervvahnt sein er in der ersten Ausgabe der «Flora carniolica* bei Hemerocallis flava, welche Pflanze Freyer aufgefunden hatte. Jtn vorgeriickten Alter wurde ihm dessen Sohn Carl Freijer als Gehilfe zu- gegeben, und da dieser die Apolheke spater ubernahm und 40 Jahre fiihrte, so hatten beide Freyer dieselbe durch 81 Jahre inne. Auch Carl Freyer beschaftigte sich eifrig mit Botanik und durchstreifte mit Valentin v. Krampel- feld (gest. am 28. November 1829), damals Forster in Idria, die Umgebung. Er war selbst auswarts als Botaniker bekannt und ein Freund des Botanikers Dr. David Jloppe, weleher ihn mit Friedrich Iiornschuch in den Tagen vom 14. bis 16. Juli 1816 in Idria besuchte, um gemeinschaftliche Exeursionen auszufiihren. Er starb am 24. Januar 1835. Zur selben Zeit lebte auch Hollander, Botaniker und Enlomolog in Idria. Er war von der franzosischen Regierung als Forstmeister dem Gewerke beigegeben und kam nach der Reoccupation Illyriens als Professor nach Metz. Diese Umstande brachten es mit sich, dass Carl Freyer’s Sohn Heinrich, geboren am 7. Juli 1802 zu Idria, schon in fruher Jugend mit nat.urvvissen- schaftlichen Dingen bekannt. wurde. In einem Briefe an Prof. Iiornschuch (13. XII. 1838) gesteht. er selbst: «Ich sah schon friih bei meinem Vetter 3 * 36 Valentin v. Krampelfeld die Wande mit Schmetterlingen geziert, sah Hollander Pflanzen einlegen. Dieses alles erregte in mir eine unausloschliche Begierde nach ahnlichem Vergniigen, und ieh kann sagen, dass mit dieserZeit. meine Vor- liebe tur Naturalien erwachte.» Die ersten Studien absolvierte Heinrich Freyer in Idria. Im Jahre 1815 kam er in die zweite Grammatikalclasse nach Laibach. Die Vortrage des Prof. Kallister iiber Mineralogie und Botanik sprachen ihn so an, dass er sich vorzugsweise diesen beiden Fachern mit Vernachlassigung der iibrigen widmet.e. Der ihm sehr wohlwollende Hladnik, der ausserordent- liche Vortrage iiber Botanik hielt, wurde von ihm um die Erlaubnis, daran theilnehmen zu diirfen, wiederholt, bestiirmt,; doch Hladnik wol!te seinem Drangen nicht folgegeben in der Absicht, ihn den obligaten Fachern nicht zu entziehen. Ein viel energischeres Mittel wandte ein Hauslehrer an, um ihn von der Naturgeschichte zum Latein zuriickzulenken; seine in Idria miihsam zusammengebrachte Sammlung von Kafern und Schmetterlingen wanderte ins Feuer. Im Jahre 1819 setzte er seine Studien in Fiume fort, wo er das Gymnasium beendete. Hier fand er in der interessanten Flora des Litorales und in der reichen Fauna der Adria neue Anregung. Hierauf kehrte er nach Laibach zuriick, um sich den philosophischen Studien zu widmen, denn er beabsichtigte, sich der Pharmacie zuzuwenden, und fand nun in Hladnik einen vaterlichen Freund und Gonner nach jeder Richtung seiner Studien. Die Ferien- monate brachle Freyer in Idria zu und begleitete die von der Werksapotheke ausgeschickten Lichenen- und Enziansammler auf den Golak und Zhaun. Nach vollendeten philosophischen Studien trat Freyer in die Apotheke des Herrn Gromadzki (zum goldenen Adler) in Laibach als Gehilfe ein, legte nach dreijahriger Praxis die Tirocinalpriifung ab (1825) und wurde vom Oberbergamte zu Idria seinem Vat,er zur Unterstiitzung beigegeben. Hier blieb er bis Oktober 1827, kam dann nach Wien an die k. k. Universitat. als Gandidat. der Pharmacie und erhielt. im nachst.en Jahre das Diplom als Magister. Auf Hladnik’s Anempfehlung fand er freundliches Entgegenkommen von Seiten Jacquin’s, Ilost’s und Welden’s. — Nach erlangtem Magisterium der Pharmacie trat er im Januar 1829 bei einem Apotheker in Agram ein, verblieb aber nur 6 Monate. Spater condit.ionierte er in Graz und Laibach. Da seine Bemuhungen, nach des Vaters Tode die Apotheke in Idria zu erhalten, nicht den gewunschten Erfolg halten, so nahm er die Custodenstelle am neu errichteten Landesmuseum in Laibach, wofiir ihn Graf Franz von Hohenwart, der seine allseitige Verwendbarkeit. zu schatzen wusste, zu ge- winnen suchte, gerne an. Er ubernahm die Custodie im Jahre 1832, wobei er hoffte, dass ihm in dieser Stellung Gelegenheit geboten werde, seine bota- nischen Wanderungen in ausgedehnterem Masse als bisher fortsetzen zu konnen. Gleich nach seiner Anstellung wurde Freyer von den Stiinden nach Wien gesendet, um sich bei Heckel, damals Praparator am k. k. Naturalien- cabinet,, die Methode des Ausstopfens anzueignen, worin er eine grosse 37 Fertigkeit. erlangte. Im .Jahre 1853 wurde in Triest, die Stelle eines Conser- vators am zoologisch-anatomischen Museum Ferdinandeo-Maximilianum er- lediget. Die Aussicht, auf giinstigere pecuniare Stellung (in Laibach bezog er nur 420 fl. Gehalt) und der Wunseh, im Gebiete der Meeresfauna ein neues Feld fiir seine Thatigkeit zu finden, bewogen Freyer, sich darum zu bewerben. Auf Tommasini’s Verwendung wurde sie ihm verliehen, und so verliess er Laibach nach 20jahriger fruchtbarster Thatigkeit. Mitten in seiner Thatigkeit stellten sich bei Freyer Symptome tiefer Zerruttung seiner Gesundheit ein, die anfanglieh von ihm wenig beachtet wurden. Das vor langerer Zeit eingetretene Doppeltsehen liess die Gefahr einer Erblindung befurchten; die Wiener Augenarzte wurden consultiert; gliicklicher- weise verlief der Anfall ohne weit,ere Folgen. Im Mai 1864 aber zeigte sich mit dem Eintritte partieller Lahmung die Grosse und Furchtbarkeit des Ubels. Die Bader von Krapina und Monfalcone, von welchen er Heilung hoffte, hatten nicht den gewiinschten Erfolg. Ein hoffnungsloses Siechthum fesselte ihn zwei Jahre ans Krankenlager. Zu dem Verfalle der physischen Krafte gesellte sich im letzten Jahre eine geistige Umnachtung, in der nur helle Int.ervalle eintraten, wenn man das Gesprach auf seine einstigen Reisen in Krain lenkte. — Er starb am 21. August 1866 zu Laibach, betrauert von seiner Gattin, mit welcher er seit 1854 in gliicklicher Ehe lebte, und seinen drei Kindern. — Freyer’s Reisen und wissenschaftliche Thatigkeit. Freijer hat,, nach Scopoli und Wulfen, wohl die meisten botanisch in- teressanten Gegenden des Landes besucht. AIs er in Idria als Gehilfe seines Vaters thatig war, benutzte er die freie Zeit zu Excursionen in der Idrianer Gegend und in die Tolmainer Alpen. Er bestieg wiederholt die hervorragendsten Hohen, wie Jelenk, Poresen, Cerna prst, Golak und Zhaun, dehnte aber seine Wanderungen bis auf den Nanos und den krainischen Schneeberg aus. Fruher ein Schwachling, wurde er dadurch ein ausdauernder Fussganger, ein un- ermudlicher Bergsteiger und legte oft Marsche von 12 bis 18 Stunden des Tages zuriick. So unternahm er beispielsweise auf Rudolphi’s Einladung am 4. Mai 1827 mit Ferjantschitsch eine Fusswanderung Liber Wippach nach Triest und erreichte das Ziel in 15 Stunden. In Triest lernte er die Botaniker Biasoletto, Hildebrandt und Hoppe kennen, mit welch letzterem er wahrend seines zwolftagigen Aufenthalt.es in der Umgebung botanisierte. — Am 14. Juli desselben Jahres wanderte er von Idria nach Dornegg und kam hier um 10 Uhr abends an, nachdem 19 Wegstunden zuriickgelegt worden. Am 16. wurde von Dornegg aus der Schneeberg bestiegen und schon nach zehn Stunden nachtlicher Wanderung der erste Triangulierungspunkt erreicht. Auf allen diesen Excursionen wurde er mit Forstern, Forst,- und Holz- knechten bekannt,, welehe er ermunterte, fiir ihn Gefundenes zuriickzulegen und zeitvveise abzuliefern, 38 Im Jahre 1836 besuchte Freyer das Uratathal, bestieg den Steiner and am 2. August den Mangert, welcher im darauf folgenden Jahre am 14. und 15. August ein zweitesmal besucht wurde. — Wenige Tage spater (23. August 1837) finden wir Freyer auf dem Monte Maggiore. — Im Jahre 1838 wurde der Terglou erst.iegen, 1839 der Krim, die Cerna prst, der Storschitsch, der Goryanzberg und abermals der Nanos. — Die Ferien des Jahres 1838 be-' niitzte er zur Bereisung des in botanischer Beziehung noch ganz unbekannten Uskokengebirges, besuchte die heilige Alpe bei Sagor und den Kumberg in Unterkrain, vvendete sich darauf nach Oberkrain in die Steiner und Kreuzer Alpen, sammelte in den Ietzteren, namentlich auf dem Berge Kervaoz, den von Hladnik hier zuerst beobachteten neuen Ribes in Friichten, den er Ribes Hladnikii benannte. Er verbrachte hierauf einige Tage in Idria und beschloss diese Ausfluge mit einem neuerlichen Besuche des Nanos. «Reiche Ausbeute*, schreibt Freyer (Flora 1838, II, p. 581), «und manches Neue fur Krains Flora erfreute mich und belohnte meine Bemiahungen. Der deutschen Flora habe ich auch in diesem Jahre zwei neue Burger zugefuhrt, namlich den schon angefuhrten Ribes Hladnikii und Bupleurum rigidum, welch letzteres ich schon 1836 auf dem Nanos und bei Raunach auf dem Karste gesammelt habe.» — Die Kosten dieser Bereisung trug Graf Hohenwart,h. — Diese Excursionen gaben Freyer Gelegenheit, als botanischer Sehriftsteller aufzutreten. Seine Publicationen mogen im IV. Abschnitte eingesehen werden. Er unterhielt einen sehr lebhaften Briefwechsel mit den Botanikern Fenzl, Hofmeister in Leipzig, Bost, Hoppe, Nic. Jos. Jacguin, Koch, Kochel, Kotschg, Mally in Graz, Pittoni, Beichmbach in Dresden, Tommasini, Trattinick, Traun- fellner, Unger, Wawra, Welwitsch und Welden. So mannigfaltige Verdienste sich Freyer um die botanische Durch- forschung des Landes ervvorben hat, so bleibt doch zu bedauern, dass dem- selben die Ausdauer fehlte, einen einmal gefassten Plan zur Ausfuhrung zu bringen. Freyer hat. zu vielerlei begonnen, und deshalb ist die langst ver- sprochene Flora Carniolicae et Carinihiae, trotz wiederholter Aufmunterung von Seiten Hoppe’s, Koch’s und Beichmbach’s, leider ein unvollendetes Manu- script geblieben. Sein umfangreiches Herbarium hat das krainische Landes- museum ervvorben, vvelches auch seine Correspondenz sowie seine Manuscripte iiber die Reisen in Ober- und Unterkrain, deren Sichtung und Ilerausgabe eine recht, dankensvverte Arbeit ware, verwahrt. Freyer hat nicht nur in der Botanik, seiner Lieblingsvvissenschaft, Ver- dienstvolles geleistet, sondern auch in anderen Zvveigen der Naturgeschichte schone Erfolge aufzuvveisen. Wer sich fur diese anderweitige Thatigkeit inter- essiert, moge den mustergiltigen Nekrolog aus Carl Deschmann’s Feder lesen. — Fur den Botaniker sowie jeden Nat.urforscher ist auch seine « Specialkarte von Krainn von Wichtigkeit, und schon Morlott hat in den osterreichischen Blattern fur Literatur und Kunst geburend bet.ont: «Diese Arbeit ist im geo- 39 graphischen Theile auf die Arbeiten des Kaf.ast.ers gegriindet, zeichnet sich durch Fleiss und Genauigkeit aus und wird die Grundlage fur spatere For- schungen bilden. In sprachlicher und damit verkniipfter geschichtlicher Be- ziehung hat Freyer durch genaue Angabe und richtige Schreibweise der Orlsnamen eine Arbeit geliefert, deren voller Wert. sich erst spater heraus- stellen wird. Sehr oft, wenn die aus Holz und Stein zuriickgelassenen Denk- maler zu unkenntlichem Staub zerfallen sind — wenn jegliche andere Špur vorubergegangener Generationen verwischt ist —, bleiben die Ortsnamen, die mit mehr oder weniger Veranderung von Jahrtausend zu Jahrtausend und von Volk zu Volk iibergehen, die einzigen Signale, die ein schwaches Licht auf die Vorzeit vverfen.» Durch alles dieses hat er sich einen dauernden und ehrenvollen Platz in der Reihe der osterreichischen Naturforscher gesichert. Seine Verdienste um die Botanik sind nach dem in der naturvvissenschaftlichen Nomenclatur herrschenden Gebrauche zur ehrenden Anerkennung gekommen. Rekhenbach, sein Gonner und Freund, benannte ein auf der Hohe des Velebit in Dalmatien vorkommendes Doldengevvachs Freyera Biasolettiana. Koch stellte eine von ihm bei Gotischee gefundene Krat.zdistel als neue Art unter dem Namen Cirsiurn Fregerianum auf. Solite es sich auch bestatigen, dass dieses Cirsium eine Hybride (Cirsium pannonicum X acaule) sei, so kann der Name bei der Gepflogenheit, Kreuzungsformen selbstiindig zu bezeichnen, in Vervvendung bleiben. — Primula Freyeri Hoppe ist als Art eingegangen. Freyer war Mitglied der Landwirtschafts-Gesellschaften in Krain, Karnten und Gorz, des historischen Vereines in Laibach und Klagenfurt, des monta- nistischen Vereines fiir Innei'ost,erreich, correspondierendes Mitglied der k. Aka- demie der Wissenschaften in Wien (seit 24. Mai 1848), der k. russischen Gesellsehaft der Naturforscher, der Liebhaber des Gartenbaues in Moskau und der konigl. botanischen Gesellsehaft zu Regensburg. Wir konnen das «Zeitalter Hladnik’s» nicht beenden, ohne dreier Manner zu gedenken, deren Verdiensten um dieForderung der Botanik alle Anerkennung gebiirt. — Joseph Freiherr von Erberg war ein Mann, welcher viel Sinn fur Natur und Kunst, besass. Auf seinem Gute «Lustthal» bei Laibach hatte er ein Kunst- und nat.urhistorisches Museum errichtet,. Besondere Sorgfalt ver- wendete er auf die Erhaltung des Parkes, den er als botanischen Garten anlegen liess. Er starb im Alter von 72 Jahren am 10. Juli 1843 und war stets ein \varmer Gonner Freyer’s, sowie Richard Fr sini Reichsgraf v. Blagay, Besitzer der Herrschaft Billichgraz (geb. 7. Aug. 1786, gest. am 14. Marž 1858). Auch dieser war ein begeisterter Verehrer Florens. Er forderte Freyer’s Be- strebungen in der weitgehendsten und zartesten Weise. Als dieser den Plan, das Uskokengebirge in botanischer Beziehung zu durchforschen, in Ausfiihrung bringen wollte, schrieb Blagay an ihn: «Doch erlaube ich mir, Sie auf die 40 Gefahren des Uskokengebirges aufmerksam zu machen, und ich rathe, ja nichts Glanzendes mitzunehmen. Wer fiir das Vaterland so wie Sie sich auf- opfert, wird es keinem Krainer iibelnehmen, wenn er fiir einige Bequemlich- keiten sorgt.* In sehr sinniger Weise hat Freyer den Namen dieses Forderers botanischer Bestrebungen durch die Dedication der Daphne Blagayana, die der Graf am 20. Mai 1837 auf der Nordseite des Laurenziberges bei Billich- graz entdeckte und welche Entdeckung in der botanischen Welt ungemeines Aufsehen erregte, der Wissenschaft erhalten. Der Trager des letzten Namens, Dr. Alexander Skofitz, hat, selbst zur Erweiterung unserer Kenntnisse iiber die Flora Krains wohl weniger beigetragen, bedeutend jedoch zu jener Gesammtosterreichs durch die Grundung der osterreichisch-botanischen Zeitschrift. Skofitz hat die erste Anregung zum Studium der Pflanzenkunde in Laibach empfangen, wo er schon als Kind manchesmal Gelegenheit hatte, den bota¬ nischen Garten, der noch unter Hladnik’s Leitung stand, zu besuchen. Schon mit zwolf Jahren durfte er Freyer auf dessen kleineren Excursionen begleiten, wo er viele Standorte seltener Gewachse kennen lernte. Wenige Jahre spater durchstreifte er ganz allein in den Ferienmonaten die Alpen Oberkrains und 1846 besuchte er mit Bilimek Unterkrain. 1 Skofitz, welcher in Galizien geboren wurde, aber schon im zweiten Lebensjahre mit den Eltern nach Laibach kam (1826), hat hier im Gymnasium studiert und trat 1839 auf die Dauer von vier Jahren als Tiro in eine Apotheke Laibachs ein. Seine Studien beendete er in Wien, entschloss sich aber zur Grundung oben erwahnt,en Journales, welches seit 1850 regelmassig erschienen ist. c) Die letzten dreissig Jahre. 1853—1883. Diese Epoche moge eingeleitet werden durch einen Botaniker, dessen Hauptverdienst. wohl die floristische Ausbeute des Landes Niederosterreich bildet, der aber durch seine Geburt, seinen wiederholten und endlich blei- benden Aufenthalt im Lande Krain vollen Anspruch hat, auch dem Kreise der krainischen Floristen beigezahlt zu werden. Dieser ist Georg Dolliner. Verh. des zoolog.-botan. Vereines in Wien, V. Bd., p. 57. — Laibacher Zeitung vom 22. April 1872. Er war Doctor der Medicin und wurde am 11. April 1794 zu Batschach bei Steinbriick geboren, kam Studien halber 1818 nach Wien, wo er sodann als Wundarzt, durch zwanzig Jahre, t.heils im allgemeinen Krankenhause, theils 1 Verschiedene, von Skofitz in Krain beobachtete Pflanzenarten verzeichnet Valentin Pleme! in seinen »Beitrage zur Flora Krains*. 41 als Polizei-Arzt \virkte, bis er 1842 zum Kreiswundarzte in Adelsberg und 1846 zum Ge\verkswundarzte in Idria ernannt wurde. Das Doctorat erlangte er erst 1851 in Wien. Fast. ein halbes Jahrhundert hal Dolliner mit regstem Eifer fur das allgemeine Menschenwohl in der uneigennutzigsten Weise gewirkt. und war wegen seiner naturwissenschaftlichen Kenntnisse, namentlich im Fache der Botanik, der er mit besonderer Liebe anhieng, in den weitesten Kreisen bekannt, Durch die wahrend seines langjahrigen Aufenthaltes in Wien in Gesellschaft mit Dr. Precht, Pach, F. Wirikler, Welwitsch, Lippe, Kovats und anderen unternommenen zahlreichen Excursionen in den Umgebungen der Stadt und auf die benachbarten Alpen trug er zur Kenntnis der Vege- tationsverhaltnisse Niederosterreichs wesent,lich bei und lieferte iiber dieses Land nicht unwichtige Beitrage zu Reichenbach’s und Koch’s Floren von Deutschland. Die von ihm gemachten botanischen Erfahrungen legte er in seinem Werke: « Enumeratio plantarum in Austria inferiore crescentium*, Vindob. 1842, nieder, das erste mdglichst vollstandige Verzeichnis der dort vorkommenden Phanerogamen, das er gleichsam als Abschiedsgruss bei seinem Scheiden von Wien hinterliess. Durch dieses Werk hat sich Dolliner in der botanischen Welt einen sehr achtbaren Namen erworben. Jedoch auch im Kreise der krainischen Botaniker nimmt er keine unbedeutende Stelle ein, wenn er auch erst spat in die Lage kam, dem Lande Krain seine Aufmerk- samkeit zu schenken. Wahrend seines Wirkens als Arzt hat er besonders die Flora des Adelsberger Bezirkes, der Idrianer und Tolmeiner Berge und der Umgebung seines Geburtsortes erforscht; er entdeckte bei Idria Anthriscus rivularis Doli. und Potentilla micrantha Bam., auf der Cerna prst aber Crepis monlana Tausch., drei fur die Landesflora neue Arten (Mus.-Ver. 1856, p. 54); beschrieb die neue Astrantia gracilis Doli. (Jbid. 1858, p. 57), die bei Batschach an Kalkfelsen des Savethales vorkommende Moehringia diversifolia Doli. und das bei Sagor, auf dem Kumberge und bei Seisenberg wachsende Erysinum carniolicum Doli. Zu Steudel-Hochstetter’s Enumeratio plantarum gab er «Nach- trage und Berichtigungen* (Flora 1829, p. 541). Darin sind nebst Pflanzen der niederosterreichischen Flora viele Standorte aus Krain namhaft gemacht, Endlich fand er bei Adelsberg eine fur Krain hoehst eigenthumliche Pflanze, Heleocharis carniolica Koch. Dolliner war bis in seine spaten Lebensjahre ein rustiger Bergsteiger, und manche Seltenheit, der osterreichischen Alpen- flora wurde durch seinen Sammeleifer der botanischen Welt bekannt gemacht. An Auszeichnungen, welche die Wissenschaft ihren Jungern verleiht, fehlte es nicht; den 23. Marž 1830 wurde er zum correspondierenden Mit- gliede der k. baierischen botanischen Gesellschaft zu Regensburg, am 9. No¬ vember 1837 zu jenem der k. grossbritannischen Gesellschaft. zu Edinburgh gewahlt.; am 10. April 1841 hatte ihn die schlesische Gesellschaft fur vater- landische Cultur in Breslau zu ihrem correspondierenden Mitgliede und am 14.Marž 1852 die «Pollichia», ein naturwissenschaftlicher Verein der baierischen 42 Pfalz, zum Ehrenmilgliede ernannt. Dr. Sauter begrundete auf Draba ciliata Scop. die Gattung Dollineria, welche Draba und Arabis verbindet, weil die Friichte der Draba ciliata in der Jugend Draben-, reif Arabisform zeigen. — Vom offentlichen Leben zurlickgezogen, lebte Dolliner im Ruhestande und starb zu Idria am 16. April 1872. 1 2 Das Landesmuseum besitzt nicht allein sein reiches, meist Idrianer Pflanzen enthaltendes Herbar, sondern auch ein von ihm verfasstes Verzeichnis der in dortiger Gegend wild wachsenden phanerogamen Pflanzen. Dureh die Botaniker Hladnik, Fleischmann, Graf und Freyer sind viele Arten der krainischen Pflanzenwelt in den botanischen Tauschverkehr gelangf.. Auch im dritten Zeitraume mussen wir zweier Freunde der Pflanzenkunde gedenken, die in diesem Sinne wirkten. Clemens Janscha, Cooperator in Gross- dorn bei Gurkfeld, spater in seinem Geburtsorte Lengenfeld, wo er im Jahre 1854 starb, betheiligte sich lebhaft an dem von Opitz gegrtindeten Tausch- verein. Die krainische Flora verdankt ihm den Fund mancher seltenen, im Lande noch nicht bekannt gevvesenen Pflanze, z. B. Valeriana supina L. Von jener besonderen, dem Hieracium Schraderi nahestehenden Art., die Janscha bei Lengenfeld auffand und die Opitz II. Janschaianum genannt, ist leider nichts weiter bekannt geworden. Sein reiches, einen ganzen Schrank fullendes Herbarium haben die Stande fiir das Laibacher Museum angekauft. 2 — Nico- medes Freiherr von Rastem stand mit vielen Bolanikern in regem Verkehr und war seit Jahren der einzige, von dem Pflanzen aus Krain zu erhalten waren. Er ist am 24. Dezember 1875 auf seinem Landgute Scherenbiihl bei Laibach plotzlich verstorben, nachdem er ein Alter von 70 Jahren erreichte. Auch sein Herbarium ist in den Besitz des Landesmuseums iibergegangen. Eine recht erfreuliche Thatigkeit entfaltete der krainische Florist Valentin Plemel. Deschmann C., Museal-Verein 1862, p. 120. — Voss, Osterreichisch - botanische Zeit- schrift 1881, Nr. 9. Plemel wurde am 7. Januar 1820 zu Ret.schiz bei Veldes in Oberkrain geboren und am 27. Juli 1843 zum Priester geweiht. Er kam als Kaplan nach Prem bei Illyrisch-Feistriz, hierauf in derselben Eigenschaft nach Zirkniz, Nesselthal bei Gottschee, St. Kanzian bei Gurkfeld, kehrt.e aber 1857 nach Oberkrain zurlick, wo er als Localist in Karnervellach am Fusse der Kara- 1 In «Flora'>, Jahrg. 1872, p. 256, steht in der Todesanzeige merkwiirdigerweise Indien statt. *Idria». 2 Eine Reihe interessanter Pflanzenfunde Janscha’s verzeichnet V. Plemel in «Bei- trage zur Flora Krains>. 43 wanken lebte und wirkt.e. Am Abende des 1. Juni 1875 wurde er in der dortigen Kirche vom Blitze getroffen und erlag am 9. Juni den erlit.lenen Verwundungen. Den Aufenthalt in Inner-, Unter- und Oberkrain beniitzte Plemel zu botanischen Excursionen. Er besuchte den Birnbaumerwald, den inner- krainischen Schneeberg, den Kositzenberg zwischen Polland und Gereuth in Unterkrain, die Umgebungen Laibachs, die oberkrainischen Alpen, besonders die Wochein, und scheute weder Miihe noch Gefahr, um die botanischen Schatze seines Vaterlandes zu heben. Die Literatur verdankt Plemel’s Thatig- keit das alphabetische Verzeichnis von 664 seltenen Pflanzen mit genauer Standortsangabe, welches unter dem Titel «Beitrage zur Flora Krains« im 3. Jahreshefte (1862) des krainischen Musealvereines, p. 120—164, erschienen ist. Die Redaction begleitete diese Arbeit mit folgenden Worten: «Die krai- nische Flora verdankt dessen unermudlichem Eifer einen nicht unbedeutenden Zuwachs an Pflanzenspecies, und gewiss wird jeder Botaniker dem Herrn Verfasser fur die grosse Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit in der Angabe der Standorte der von ihm beobachteten seltenen Pflanzen Dank zollen, zumal bisher die krainischen Floristen in diesem Punkte sehr viel zu wunschen iibrig liessen und sogar die Original-Eticjuetten des im Laibaeher Museum aufbewahrten Hladnik’schen Herbars nur sehr selten die fur die Pflanzen- geographie hochst vvichtigen Standorte der einzelnen Species in der gevvunschten Genauigkeit angegeben enthalten. Zugleich mit diesem Aufsatze hat Herr Valentin Plemel die meisten der hier angefuhrten Pflanzen in schonen Exem- plaren dem Landesmuseum zur Einverleibung ins Musealherbar ubergeben.» Auf der Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 hatte Plemel ein reiches Herbarium exponiert und erhielt in Anerkennung seiner Verdienste um die Kenntnis der Landesflora die Fortschrittsmedaille. Dieses Herbarium befindet sich gegenvvartig im Besitze des Herrn Oberforsters F. Micklitz in Radmanns- dorf. Die zahlreichen Doubletten, die Plemel behufs Tausches aufgesammelt hatte, wurden von Herrn Forstrath Carl Seitner dem naturhistorischen Cabi- nete der Staats-Oberrealschule in Laibach ubergeben, wo sie nun gesichtet und geordnet als Herbarium Plemelianum neben den iibrigen Sammlungen bewahrt werden. Es enthalt. 486 Gattungen mit 1313 Arten. Gustav Niessl v. Mayendorf hat zur Erinnerung an diesen krainischen Floristen einen auf Campanula Zoisii Wulf. vegetierenden Kernpilz Lepto- sphaeria Plemeliana benannt und in der osterreichisch-botanischen Zeitschrift vom Jahre 1881 auf Seite 345 ausfuhrlich beschrieben. Audi dessen Bruder, der als Mediciner des vierten Jahrganges leider fur die Wissenschaft zu friih (21. Juni 1852) verstorbene Franz Plemel, war der Botanik sehr ergeben. Er unternahm vvahrend seiner Studienzeit in Wien und Prag, dann auf seinen Ferienreisen in Istrien, im kroatischen Kiisten- 44 lande, nach den quarnerischen Inseln botanische Excursionen und sammelte auch auf einer grosseren Fussreise von Prag liber Pilsen, Regensburg, Passau, Linz, Salzburg, Gastein, Heiligenblut, durch Karnten und Krain. In letzterem Lande hat er viele Orte aus Liebe zur Pflanzenkunde besucht, Die fiir die Landesflora neuen oder seltenen Arlen sind in der oben besprochenen Arbeif. seines Bruders namhaft gemacht. Zahlreiche, von seiner Hand getrocknete Pflanzen verwahrt das hiesige Landesmuseum. Wir beenden diesen Abschnitt. mit, dem Lebensbilde eines Botanikers, der wahrend der letzten Jahre als einziger Vertreter unserer Wissenschaft. in Krain betrachtet werden muss. Er ist, so wie Hladnih und Freyer, wieder ein Idrianer. Man kann demnach ohne Ubertreibung sagen, dass die Er- kenntnis der Pflanzenwelt Krains zum allergrossten Theile von der freund- lichen Bergstadt Idria ausgegangen ist, jener Bergstadt, welche schon durch ScopolVs langjahrigen Aufenthalt fiir die Geschichte der Botanik iiberhaupt eine dauernde Bedeutung erlangt hat. Carl Deschmann . 1 Sein Geburtstag fallt, auf den 3. .lanuar des Jahres 1821. Deschmanns Vater, Clemens, war in Idria k. k. Bezirksgerichts-Actuar und hinterliess bei seinem Tode, 1824, die Witwe, zwei Sohne und zwei Tochter. Die Vormund- schaft iiber die Kinder iibernahm dessen Bruder Michael Deschmann, Handels- mann in Laibach, vvelcher es zu einem betrachtlichen Vermogen gebracht. hatte. Er war unvermahlt, sehr fromm und ein Freund der Geistlichkeit, die ihn in seinem Thun und Lassen beeinflusste. Die Familie seines verstorbenen Bruders liess er nach Laibach kommen, und die beiden Knaben erhielten, als sie die Normalschule besuchten, eine ganz geistliche Erziehung. — Michael hatte nur Anton, den alteren und lebhafteren von beiden, zum Studium be- stimmt; den ruhigeren und stillen Carl dagegen vvollte er aufs Land geben und ihm spater einen Bauernhof in Berdaeh bei Veldes, woher dessen Vater gebiirtig war, iiberlassen. Doch wurde er anderen Sinnes und schickte 1831 die ganze Familie nach Salzburg, wo die Knaben behufs vveiterer Erziehung in das geistliche Collegium Rupertinum gegeben wurden. Als jedoch Michael 1835 starb und die Geschwister mit Legaten bedacht hatte, kehrte die Familie wieder nach Laibach zuriick. Deschmann setzte seine Studien am hiesigen Gymnasium fort und kam nach Beendigung derselben, im September 1839, nach Wien, um sich der Medicin zu vvidmen. Eine liingere Erkrankung jedoch war die Ursache, dass 1 Die biographischen Mittheilungen verdanke ich Herrn Professor Leopold Ritter v. Gariboldi. 45 er auf arztlichen Rath dieses mit grosser Freude erwahlt.e Studium aufgab. Er wendete sieh den juridischen Fachern zu und verliess 1849 als Doctorand der Rechte Wien, um seinen bleibenden Aufenthalt in Laibach zu nehmen und sich dort Privatstudien hinzugeben. Als nach der Reorganisierung der Gymnasien ein grosser Lehrermangel eintrat, ubernahm er auf Ersuchen der Direction eine Supplentenstelle fur Natumissenschaften am Laibacher Gymnasium, jedoch nicht in der Absicht, sich dauernd dem Gymnasial-Lehramte widmen zu wollen. Er verblieb in dieser Stelle vom 16. Marž 1851 bis Ende 1852. Damals namlich erhielt er durch Beschluss der standischen Verordnetenstelle vom 17. November 1852 die durch Heinrich Freyer’s Abgang nach Triest erledigte Stelle eines Custos am krainischen Landesmuseum, die seinen Neigungen vollkommen zusagte und welche er noch gegenwartig bekleidet. Seine Verbindung mit dem Lai¬ bacher Gymnasium dauerte aber noch weiter fort, denn er leitete bis 1856 als suppl. Professor . den damals bestandenen Landwirtschaftscurs, woran zumeist Theologen theilnahmen. Als Lehrer hat. Deschmann sehr anregend gewirkt; nicht nur durch haufige botanische Excurse, sondern auch durch die Vortrage, die er in Verbindung mit Freyer, Ferd. Schmidt u. a. in den Museallocalitaten hielt und die von denjenigen seiner Schiller, welche grossere Neigung zu den Naturwissenschaften hatten, fleissig besucht wurden. — Deschmann kann auch als derjenige bezeichnet werden, der zuerst natur- wissenschaftliche Aufsatze in slovenischer Sprache schrieb. Als im Jahre 1843 in Laibach ein landwirtschaftliches Blatt in dieser Sprache zu erscheinen begann, zahlte er bald zu den fleissigsten Mitarbeitern desselben, und fur das deutsch - slovenische Worterbueh, das im Jahre 1860 auf Kosten des Fiirstbischofs Wolf herausgegeben wurde, bearbeitete er die naturvvissenschaft- lichen Benennungen. Auch and ere Aufsatze schrieb er in beiden Sprachen, die sich stets durch lebhafte Schilderung und schone, poetische Redewendungen auszeichneten. Deschmann galt. bald als der grundlichste Kenner von Land und Leuten in Krain; man gewohnte sich, wenn Fremde in dieser Hinsicht, Auskunft zu erhalten wiinsehten, sie stets an ihn zu weisen, wie dieses einstens bei Sieg- mund Zois der Fali war. Durch seine umfangreichen Kenntnisse nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch auf anderen Gebieten des Wissens, dann durch sein literarisches Wirken wurde Deschmann eine der geaehtetsten Personlichkeiten Krains. Diesem ist es zuzuschreiben, dass er 1861 nicht nur in die Gemeindevertretung und in den Landtag, sondern auch von diesem in die Reichsvertretung gewahlt wurde. Dem Gemeinderathe gehorte er bis 1883 an; von 1871 bis 1873 verwalt,et.e er das Amt des Burgermeisters von Laibach. In Anerkennung seiner Verdienste um Land und Staat wurde Deschmann am 20. April 1873 durch die Verleihung des Ordens der eisernen Krone III. Gl. ausgezeichnet. In demselben Jahre wurde er bei den ersten 46 direct.en Wahlen von den Landgemeinden Gottschee, Seisenberg, Treffen, Nassenfuss und Ratschach in den Reichsrath gewahlt, in welcbem er bis 1879 verblieb. — Im Krainer Landtag (dem er gegenwartig noch apgehort) erwi.es sich Deschmann stets als treuer Anhanger der Verfassungspartei und vertrat. mit Nachdruck deren Interessen, wobei er durch seine nicht unbedeutende Rednergabe und grosse Schlagfertigkeit unterstiitzt wurde. Obivolil Carl Deschmann durch seine, nicht selten aufreibende Thdtigkeit, auf communalem und politischem Gebiete inimer in holiem Grade in Anspruch genommen wurde, so versaumte er es dennoch nie, seine Mussestunden der Wissenschaft, besonders der unserigen, zu weihen! Er nahm immer regen Antheil an deren Entwicklung und gehort zu den Mitgliedern der k. k. zoo- logisch-botanischen Gesellschaft, der k. k. geologischen Reichsanstalt und der k. k. meteorologischen Gesellschaft in Wien, des deutschen und osterreichischen Alpenvereines, des naturwissenschaftlichen Vereines fiir Steiermark, des Cillier Musealvereines und der k. k. Landwirtschafts-Gesellsehaft in Laibach. Er war eines der thatigsten Mitglieder des Krainer Museal- und historischen Vereines und ist Conservator fiir romische und vorromische Alterlhiimer Krains. Deschmann’s VVirksamkeit auf dem Gebiete der Botanik. Bald nachdem Deschmann die Custodie am krainischen Landesmuseum iibernommen hatte, richtete er seine volle Aufmerksamkeit, dem Studium der Landesflora zu. Zuerst war es die nahere Umgebung der Hauptstadt, welche aufs neue einer griindlichen botanischen Durchforschung unterzogen wurde. Obwohl schon von tiichtigen Botanikern durchsucht, lieferte sie doch noch Neues und Interessantes. So besonders der Laibacher Morast, dessen Vegetations- verhaltnisse zum erstenmale in einer sehr griindlichen phytographischen Studie: i-Beitrdge zur Natiirgeschichte des Laibacher Morastes» eine eingehende Be- leuchtung erfuhren. Der Wert dieser Arbeit ist umso hiiher anzuschlagen, da Deschmann auch den krgptogamischen Gewachsen volle Beachtung sehenkte, und wir finden namentlich aus der Classe der Moose, deren Studium ihm, nach dessen eigener Versicherung, die angenehmsten Stunden bereitet, hal, hochst interessante, meist fiir die Landesflora neue Funde, beispielsweise die zierliche Meesia tristicha Br. et, Sch., verzeichnet. 1 In dieser Abhandlung wird die eigenthiimliche Vegetation der Bulten des Hochmoores auseinandergesel.zt., daran schliesst sich die Pflanzenvvelt der Wassertiimpel und Seefenster, jener der zwar entsumpft.en, aber noch nicht der Cultur unt.erzogenen Flachen, die der fliessenden Gewasser und der Torfgi’aben, welch letztere die reichste Ausbeute liefern, endlich die Pflanzendecke der eultivierten Wiesen und der isoliert. aus dem Moore hervorragenden Kalkhiigel. — Darauf wendet. sich der Verfasser zur Besprechung eines am Fusse des Goli vrh bei Veldes be- 1 Siehe auch die Silzungsberichte des Museal-Vereines von 1867 bis 1871 im 3. Abschn. 47 findlichen Hochmoores (4000'), das als einziger Standplatz der Carex pauci- flora Lythf. in Krain und durch das massige Vorkommen der Jungermannia inflat,a Huds. bemerkensvvert ist. Ferner waren es besonders die Abhange des Krim und Mokrizberges und die dadurch gebildete Ischkaschlucht, die Deschmann’s Interesse erregten. Wiederholte Excursionen ermoglichten es, die landschaftlich und floristisch hochst interessante Schlucht, welche in letzterer Richtung mit der durch Scopoli beriihmt gewordenen Idrizaschlucht «Strug* bei Idria wetteifert, eingehend zu schildern. Zahlreiche seltene Pflanzen, wie Buxbaumia indusiata Brid., Pleuro- spermum austriacum Hoffm., Pinguicula alpina L., Viola biflora L, Corallo- rhiza innata R. Braun., Goodyera repens R. Braun., Primula carniolica Jacq., Scopolia atropoides Schultz, Heliospermum glutinosum Zois, Myrrhis odorata Scop., Tommasinia verticilaris Bert., Bellidiastrurn Michelii Cass. etc. etc. sind theils in der Schlucht, theils an deren Abhangen, dabei kaum drei Stunden von Laibach entfernt,, zu holen. — Ein so tiefes Herabreichen alpiner Pflanzen hat Deschmann auch fiir andere Localitaten nachgewiesen. Sehr interessante Mittheilungen daruber gab er in seinem Aufsatze: “Die tiefsten Standorte einiger Alpenpflanzen in Krain .» Ein anderesmal erfahren wir Genaueres iiber die Farne Krains, von denen Scopoli’s Flora carniolica 21 (3 dem Litorale angehorig) aufzahlt. Durch Deschmann wird die Zahl der im Lande vorkommenden Farne um neun Arten vermehrt, sowie fiir die iibrigen zahlreiche Fundorte ermittelt. Ausser den obengenannten Gegenden ist es besonders das Savethal bei Sagor und Zwischenwassern, welches eine Reihe neuer oder seltener Gewachse lieferte. Bei Sagor das friiher genannte Heliospermum und Potentilla carnio¬ lica Kern., bei Zwischenwassern sind die Nagelflue-Felsen zu einer Fundgrube seltener Arten, z. B. Pedicularis acaulis Scop., Paederota Ageria L., Astrantia carniolica Wulf. und anderer, geworden. Oft lenkte Deschmann seine Schritte in das Waldgebirge bei Franzdorf, wo er in der «Beku» 1 und dem «Vini vrh» hochst lohnende Ausfliige fiir den Botaniker kennen lernte, Localitaten, welche die friiheren Floristen kaum gekannt. haben. — Mit besonderer Vorliebe herbarisierte er auf den Billich- grazer Bergen und legte das Ergebnis dieser Wanderung in der lehrreichen Abhandlung « Die Billichgrazer Dolomitberge» nieder. Auch fernere Punkte wurden im botanischen Interesse besucht, so der pflanzenreiche Zhaun, der Krn, das Uratathal, die oberkrainischen Alpen Belschiza und Stol, bemerkenswert durch das Vorkommen der Viola Zoisii Wulf., die schon durch viele Jahre in Krain nicht mehr gesammelt wurde, so dass mehrere Botaniker glaubten, sie sei ausgerottet, worden. Diese Annahme konnte Deschmann widerlegen. Auf dem Fussteige, der vom Feistrizthale zu Oeschrieben: «Bekel» . 48 den Sennerhiitten in Dol in den Steiner Alpen fuhrt, wurde Bryum Zierii Dicks., ein fur die Flora Krains neues Moos, aufgefunden, im Gottscheer Bezirke Hookeria lucens Sm., welche auch auf dem Golouz bei Laibach im sogenannten «Hookeriagraben» ob Stephansdorf auftritt, das seltene Hydnum coralloides Scop. und Cystopteris montana L., der erst.e Fund dieses zierlichen Farns in Unterkrain. Auf allen diesen Excursionen wurde auch den geognostischen Verha.lt- nissen und besonders der Topographie Rechnung getragen. Zahlreiche Hohen- angaben, von Deschmann ermittelt,, finden sich in dem von ihm heraus- gegebenen Verzeichnisse: « Zusammenstellung der bisher in Krain gemachten Hdhenmessungen .» 1 Deschmann hat ferner die Redaction der vom Musealvereine heraus- gegebenen Schriften besorgt und wohl die iiberwiegend grossere Anzahl der vvissenschaftlichen Aufsatze dafiir geschrieben. Auch an der durch Professor A. Kerner ins Leben gerufenen a Flora exsiccata Austro-Hungarica » betheiligt er sich in sch&f.zenswerter Weise durch Einsendung zahlreicher Exemplare aus dem Gebiete der krainischen Flora. Ihm zu Ehren hat. Constantin von Ettingshausen ein in den pflanzenreichen Mergelschiefern von Sagor vor- kommendes Fossil Ficus Deschmanni und Prof. Kerner eine Composite, welche Deschmann hierlands entdeckt hatte, Petasites Deschmanni benannt.. (II.) Durch Deschmann war eigentlich die Floristik und nicht. allein diese, sondern die naturgeschichtliche Forschung iiberhaupt in Laibach seit den fiinfziger Jahren reprasentiert. Zahlreiche fremde Naturforscher, die Krain seit dieser Zeit besuchlen, fanden bei ihm das grosste Entgegenkommen und die weitgehendste Forderung ihrer Unternehmungen. — Hat sich Deschmann auch in den letzten Jahren zum Theile anderen Forschungen zugewendet., veranlasst durch den Aufschwung, welchen das prahistorische Studium in Osterreich genommen, Forschungen, die von den uberraschendsten und kaum vermutheten Erfolgen begleitet waren, so wurde er dadurch der Scientia ama- bilis keineswegs entfremdet, und erst in der jungsten Zeit hat er das seltene Asplenium Seelosii in Krain an der Felswand Mitala bei Trifail aufgefunden. Ich kann nicht umhin, an dieser Stelle noch eines Verdienstes Desch- mann’s zu gedenken, \vofiir demselben alle Botaniker Dank zollen miissen. Er hat sich diesen Dank ervrorben durch das pietatvolle Bestreben, die Leistungen dahingeschiedener Jiinger Florens jederzeit zu wiirdigen. Er war es, der dem Lande Krain zuerst tiber Scopoli Nachricht gegeben, Wulfen’s hohe Bedeutung geburend betoni, Hacquet’s Leistungen im klarsten Liehte vorgefuhrt. und den Baron Carl Zois der Vergessenheit. ent.riss. Moge deshalb der vielverdiente Naturforscher in diesen Zeilen ein geringes Zeichen des ivarmsten Dankes erkennen! Mittheilungen des Muscal-Vereines, 1. Jahrg., p. 1—76. 49 Ruckblick auf die Thatigkeit der krainischen Botaniker. Das Land Kram \vird herkommlicher Weise in Oberkrain, Unterkrain und Innerkrain getheilt. Oberkrain umfasst die Wochein, das ganze Savethal bis etwa zum Einfluss der Laibach und von dieser Stelle an das Land am linken Saveufer, demnach die Hochkette der Wocheiner und der julischen Alpen, den Zug der Karavank en und die Gruppe der Steiner oder Sannthaler Alpen. Unterkrain ist das Land rechterseits der Save von der Einmiindung der Laibach an; es umfasst die ausgedehnten Gebiete des Hornwaldes und Gottschee’s und reicht bis an das Uskokengebirge. Zu Innerkrain rechnet man die Umgebung Idrias, den Birnbaumervvald, das Zirknizer Seebecken, das Schneeberger Waldgebiet und den Karst. Die botanische Erkenntnis Krains gieng von Idria, also von Innerkrain aus. Scopoli dehnte seine Wanderungen einerseits iiber den Birnbaumerwald und den Karst, anderseits iiber die Wochein und die Karavvanken aus. Von Unterkrain kannte er die Waldgebiete jenseits des Laibacher Moores bis gegen Reifniz. Das iibrige Unterkrain, das Schneeberger Gebiet und das obere Save¬ thal blieben ihm unbekannt. Seine Beobachtungen in Oberkrain vervollstandigte Hacguet (in der Terglougruppe), Wulfen, Zois, Hladnik, Fleischmann, Freyer, Graf (Steiner Alpen), Plemel und Deschmann. Unterkrain, und zwar das Gottscheer Land, hat zuerst Wulfen durchsucht, Seine Beobachtungen wurden durch den fleissigen Plemel erweitert. Plemel sammelte aber auch im Gebiete des Hormvaldes, zwischen Mottling und Tscbernembl. Dolliner botanisierte besonders im ostlichen Theile Unterkrains, von Seisenberg bis Ratschach und Sagor. Eben diese Gegend besuchten auch Freyer und Deschmann. Innerkrain hat ausser Scopoli noch Wulfen, Hladnik (Zirkniz), Freyer, besonders Plemel (Karst, Birnbaumer- wald, Schneeberg) und Deschmann wiederholt, bereist. Am besten ist die Phanerogamenflora Oberkrains, dann jene Innerkrains bekannt, wahrend Unterkrain noch so manches bieten wiirde. Die Kenntnis der Knjptogamen verdanken wir Scopoli. Seit dieser Zeit trat Stillstand in der Durchforschung dieser Gewachse ein, und erst Deschmann hat ihnen wieder grossere Aufmerksamkeit geschenkt. Die Landestlora wurde zuerst durch Scopoli (1772) geschildert.. Zwei und siebzig Jahre spiiter (1844) erschien Fleischmann’s «Ubersicht der Flora Krains*, die aber wenig befriedigt hat. Ausser diesen grosseren Arbeiten liegen nur einzelne Abhandlungen und Pflanzenaufsammlungen vor, die aber wertvolles Material genug bieten, um einer Neubearbeitung der Landestlora einen ge- nugenden Grad von Vollstandigkeit zu geben. Allerdings miissten vorher einzelne Gattungen (Hieracium, Mentha, Rosa, Rubus etc.) ganz neu bearbeit.et werden. Ob es vortheilhaft wiire, nach Tommasini’s Vorgange einen Theil der Landestlora zu jener des Kustenlandes zu ziehen, soli hier nicht erortert. werden. 4 II. Abschnitt. Botaniker, welche Krain auf ihren Reisen bertihrten. Es kann nicht in der Absicht des Verfassers liegen, mit den folgenden Zeilen ein vollstandiges Bild dessen zu geben, was durch die Uberschrift aus- gedruckt wird. Das Land Krain, an der Heerstrasse gelegen, die den Norden mit der Adria verbindet, ist von so vielen durchreisenden Botanikern besucht. \vorden, dass es kaum moglich ware, auch nur deren Namen zu ermitteln. Der grosste Theil derselben hat nur eine fluchlige oder genauere Kenntnis von der Vegetation einzelner Punkte genommen; andere haben ihre Erfah- rungen in Berichten niedergelegt, wovon mir so mancher, et.wa in auslandischen Journalen erschienen, entgangen sein durfte. Dieser Abschnitt soli demnach nur der denkwiirdigen Anwesenheit Sr. Majestat des Konigs von Sachsen Friedrich August II., der Botaniker Iloppe und Tommasini und der Pflanzengeographen Stur, Pokorny und A. Kerner gewidmet sein. 1 Besuch Sr. Majestat des Konigs von Sachsen in Krain. Friedrich August II. (regierte vom 6. Juni 1836 bis 9. August 1854) hat das vom Kurfiirsten Friedrich August III. (spater als Konig Friedrich August I.) begrundete Herbarium sowie die Sammlung getreuer Abbildungen wissen- schaftlich interessanter Pflanzen und die Bibliothek botanischer Werke auf verschiedenen, im Interesse der Wissenschaft unternommenen Reisen emeitert und vervollstandigt, sowie der damaligen Entwicklungsstufe der Wissenschaft, entsprechend angeordnet. Diese Reisen fiihrten den Konig auch zweimal nach Krain. Der erste Aufenthalt dieses erhabenen Kenners und Freundes der bota- nischen Wissenschaft fallt in das Jahr 1838, wo Se. Majestat am 13. Mai in Laibach eintrafen, um eine im Vorjahre durch Erkrankung unterbrochene Bereisung der sudlichen Kronlander Osterreichs fortzusetzen. Der Konig be- sichtigte an diesem Tage das Landesmuseum sowie die Umgebungen der Stadt. vom Schlossberge und verkehrte langere Zeit mit Custos Freyer. Am 14. Mai, fruh vor der Abreise, besuchte der Konig mit Freyer das Save-Ufer bei Stošce, um den Standort der Pedicularis acaulis Scop., die eben in voller Blute sland, Bezuglich anderer sei auf den vievten Abschnitt verwiesen. 51 kennen zu lernen. Leider waren die anderen Zierden dieser Gegend, als: Aqui- legia Sternbergii Rchb., Euphorbia angulata Jaeq. u. a., durch die anhaltend kiihle Witterung in ihrer Entwicklung noch zuriickgeblieben. Unterwegs entschlossen sich Se. Majestat, auch die kiirzlich entdeckte Daphne Blagayana Frey. an ihrem Fundorte selbst zu beobaehten, und begaben sich deshalb direct nach Billichgraz. Richard Ursini Graf von Blagay, der Auffinder dieser seltenen Pflanze, und Custos Freger machten die Fiihrer. Der Konig erstieg den 823 Meter (2561 Fuss) iiber der Meeresflache erhabenen Lorenziberg und pfliickte dieses schone Pflanzchen, dessen Stengel tief unter Laub und Moos hinkriecht,, in vollster Bliite. Als Se. Majestat nach einer Stunde vom Berge zuriickkehrten, wurde zum neuaufgefundenen Standplatz der Saxifraga petraea L. aufgebrochen. Der Konig fand bald das einzige schon in Bliite stehende Exemplar. Von Billichgraz aus wurde Idria besucht, wo Friedrich August in Be- gleitung der genannten Botaniker eine Excursion in den pflanzenreichen Strug unternahm, um bei der Kobila den Fundort der Primula carniolica Jacq. zu besiehtigen und den Ribes Scopolii Hladn. zu sammeln. Besonders war der Konig von Sachsen von der Umgebung und dem Pflanzenflor des wilden Sees iiberrascht und sprach voli Bewunderung: « Ildtte ich Reichenbach liier in dieser Wildnis! So viel Schones beisammen; es wiirde ihn gewiss fr mm, dieses zu sehen.G 1 Eine reiche botanische Ausbeute entschadigte far das eingetretene Regen- vvetter, in welchem die Excursion unternommen wurde. Von Idria fuhr der Konig von Sachsen iiber Schwarzenberg nach Gorz und Triest, um sich dann nach Cattaro zu begeben. — Zur bleibenden Erinnerung an die hocherfreu- liche Anvvesenheit Sr. Majestat wurde am 7. September 1839 auf Veranlassung des Grafen von Blagay am Siidabhange des Lorenziberges, unweit des Dorfes Billichgraz, ein schones Monument errichtet. Dasselbe, aus krainischem Marmor gefertigt, von vier Pfeilern und einem Gitter umgeben, zeigt auf dem quadra- tischen Sockel eine vierseitige Pyramide. Eine auf dieser angebrachte ovale Platte weist folgende Inschrift: Pridie Idus Mayi Diei Fausto Dum Serenissimus Saxoniae Rex Friedericus Augustus Aug. Caes. Adfinis Plantam a D. Freyer Custode Musei Labacensis Recognitam Novam 1 Freyer veranlasste in der Folge, dass die Gegend des witden Sees aufgenommen wurde, um das Bild dem Konige zu ubermitteln. 52 Nomine Donatam Daphnem Blagayanam Botanices Amore Loco Natali Visendam Advenit, Altitudinem Non Abhorens MDCCCXXXVIII. Das Mittelstiick des Unterbaues enthalt auf rechteckiger Tafel die Worte: Richardus Comes Ursini Blagay, Loči Dominus, In Memoriam P. Das Monument hat 1,3 Meter im Quadrat und 4,4 Meter Hohe. 1 Der zweite Besuch Sr. Majestat des Konigs von Sachsen fallt in das Jahr 1841. Die Ankunft erfolgte am 27. Juli vom Loibl aus. Zufalliges friiheres Eintreffen bestimmten den Konig, in dem Postorte Ottok zu iibernachten, von wo aus Graf Blagay und Freyer die Ehre hatten, sich der weiteren Reise anschliessen zu konnen. Am 28. Juli besuchten Se. Majestat von Moistrana aus das wildschone Uratathal mit seinem prachtigen Peričnikfall bis zu den fast senkrechten Felsabhangen des Terglou, Zmir und Steiner. Von der Gross- artigkeit dieser Felskolosse hochst uberrascht, nahra der Konig sein Heft, um eine Skizze dieses imposanten Kessels zu entwerfen. Nach dem Mittagsmahle in Assling wurde der Weg nach Veldes ein- geschlagen, welches durch die Anmuthigkeit seiner Gegend einen wahren Gegen- satz zur wildromantischen Urata bildet,. Tags darauf (29.) erfolgte die Abreise nach der Wochein, zum Wocheiner See und zur Saviza. Trotz des inzwischen eingetretenen Regenwetters bestieg der Konig in Freyer’s Begleitung die Fels- wand bis zur Komena-Alpe. Am nachsten Tage, den 30. Juli, wurde ungeachtet des sehr bewolkten Himmels friih morgens aufgebrochen, um die Cerna prst zu besteigen. In Begleitung des Monarchen befanden sich der Adjutant Major v. Engel, Freger, ein Leiblakai und die erforderlichen Trager. Leider blieb der Tag ungiinstig, schon ober den Hirtenhiitten stellte sich Regen ein, und Nebel und Regen begleiteten die Reisenden bis zur Hohe. Die schone Cam- panula Zoisii Wulf. nebst vielen anderen Schonheiten entschadigten far das ungemachliehe Steigen. Obvvohl Windstosse und Nebel kaum iiber den Sattel der Cerna prst hiniiberliessen, so botanisierte der Konig in der nachsten Nahe des Pfades nach Moglichkeit. Erst unter dem Heubehalter im Sattel 1 Am 14. Mai | dem gliicklichen Tage | da | der allerdurchlauchtigste Konig von Sachsen | Friedrich August | des Kaisers Schwager | die von Herrn Freyer, Custos des Museums in Laibach | neuerkannte Pflanze | und benannt | Daphne Blagayana | aus Liebe zur Botanik [ am Standorte anzusehen | gekommen ist, die Hohe | nicht scheuend | 1838. j Richard Graf Ursini Blagay, Herr des Ortes | zur Erinnerung. 53 enteilten die Reisenden der sie umgebenden Wolke. Der Konig war durch die Menge der Pflanzenseltenheiten, die in iippigster Entwicklung angetroffen wurden, sehr angenehm iiberrascht und erklarte die Cerna prst als eine der ausgezeichnetsten Alpen, die er je besucht habe. Den vollen Genuss der herr- lichen Aussicht hemmten unliebsame Nebel, welche sich mehr und mehr verdichteten, so dass, als nach zehnstiindigem Marsche Podperda im Tollmein- schen erreicht wurde, ein ausbrechendes Gewitter die weitere Reise hinderte. Der Konig war demnach gezwungen, statt in Karfreit, im gastlichen Pfarrhofe des Herrn Salamanti zu Podperda zu iibernachten, und setzte am nachsten Tage die Fahrt nach Karnten fort. Der illustre kiistenlandische Botaniker Mutius Tommasini hat die An- wesenheit Sr. Majestat des Konigs von Sachsen in den siidlichen Provinzen des Kaiserstaates in sinniger Weise durch Aufstellung der Pedicularis Friederici Augusti, welch ausgezeichnete Pflanze auf dem Berge Slavnik im Kiist.enlande wachst., verewiget mit folgenden schonen Worten: «Ich schiitze mich daher iiberaus glucklich, als es mir vergonnt wurde, dem erhabenen Fiirsten, welcher, Herrscherwiirde mit der herablassendsten Huld vereinigend, die als philo- sophischer Freund der Natur und einsichtsvoller Gonner der Wissenschaft unternommene Bereisung der Lander an der Ostkiiste des adriatischen Meeres mit der Besichtigung unserer Gegend und Flora begann, die Huldigung eines Pflanzchens als Hauptzierde des vaterlandischen Blumenkranzes darbringen zu konnen.» 1 Dr. David Heinrich Hoppe, geboren am 15. Dezember 1760 zu Vilsen in Hannover, war anfangs Arzt in Regensburg, dann Professor der Naturgeschichte am Lyceum und Heraus- geber der seit 1818 zu Regensburg erscheinenden botanischen Zeitschrift. «Flora». Er starb daselbst am 1. August 1840. Hoppe besuchte im Jahre 1803 Karnten und unternahm vom Loibl aus mehrere Ausfliige nach Krain. Die auf der Siidseite des Loibl im St.-Anna- thale und auf der Seleniza-Alpe gemachten botanischen Beobacht.ungen hat er in dem von ihm herausgegebenen «Taschenbuch fiir das Jahr 1803» nieder- gelegt. Dreizehn Jahre spater, 1816, besucht er in Begleitung Prof. HornschucFs abermals das Land, und zwar Idria. In Carl Freyer’s Hause fanden die beiden Naturforscher gastliche Aufnahme und durchstreiften in den Tagen vom 14. bis 16. Juli die Umgebungen. ‘Tommasini: Der Berg Slavnik im Kiistenlande und seine botanischen Merkwiirdig- keiten. Halle 1839. 54 Mutius Ritter v. Tommasini. Neilreich, Mutius Ritter v. Tommasini. Osterr.-botan. Zeitschrift, XVI. Jahrg., 1866, Nr. 1. — Marchesetti, Commemorazione di Muzio de Tommasini. Buletino della Societ. adriat. di scienz. nat. in Trieste. Vol. V, fasc. 2, 1880. — v. Marenzeller, Mutius Ritter von Tommasini. Nekrolog. Verh. der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien, XXX. Bd., 1880; Wien 1881, S.-Bd., p. 36. Nach diesem die folgenden Zeilen. Mutius Tommasini wurde am 8. Juni des Jahres 1794 als Sohn eines vermogenden Kaufmannes, der 13 Jahre friiher aus Livorno eingewandert war, in Triest geboren. Der junge Tommasini kam nach Laibach,