poZtnins plsLana v xolovini. Nr. 21. Erscheint jeden Mittwoch. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Lanernpartei. Mezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Dm. D.-Oesterreick: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 — Din. Amerika: 2-50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Mittwoch, den 24. Mai 1922. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgcstellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigcn-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Berliner Brief. O. 8. Wie bescheiden man in Deutschland geworden ist, das zeigen mit besonderer Deutlichkeit diese Tage, in denen die Konferenz in Genua einem rühmlosen Ende entgegengeht. Weder die ursprünglich großen, noch die später herabgeschraub¬ ten kleinen Hoffnungen auf eine in Genua zu er¬ zielende Verständigung haben sich als berechtigt erwiesen. Weder für den wirtschaftlichen Aufbau Mitteleuropas, noch für den viel beredeten „Gottes¬ frieden" ist etwas Ernsthaftes geschehen. Nicht einer von den Staatsmännern der beteiligten Nationen hat es für angebracht gehalten, in dem wochenlangen Hin und Her der Verhandlungen öffentlich anklagend auf die wahren Ursachen des europäischen Elends — die durch französischen Stacheldraht geschützten Friedensdiktate und Re¬ parationsbedingungen — hinzuweisen, obwohl die meisten Staatsmänner lange erkannt haben müssen, daß jede Konferenz ergebnislos bleiben wird, die, den französischen Wünschen und Dro¬ hungen gehorchend, sich um die Frage der Revi¬ sion der Friedensdiktate herumdrückt. Nicht ein einziger dieser Staatsmänner, die mit stolzem Ge¬ folge in Genua erschienen waren, glaubte es seinem Volke und der nach Frieden hungernden europäi- chen Menschheit schuldig zu sein, über die drama- tischen Szenen hinweg, die zwischen den Deutschen und der Entente, den Ententebrüdern untereinander und zwischen den Russen und der Entente sich abspielten, das Verlangen nach endlicher positiver Arbeit im „Geiste von Genua", d. h. im Geiste der Verständigung und des Ausgleiches zu stellen, tkan-manns Winterabende. Die bäuerliche Pferdezucht. Von Kreistierarzt Georg von Zippelius. Zweiter Abend. Verwalter: „Mit einiger Sorgfalt, Herr Wirt, läßt sich auch die Streu im Laufstand hinreichend rein erhalten. Wenn man ein Fohlen schon in den ersten Wochen anbinden wollte, würde ganz gewiß, wie wir später noch sehen werden, nur ein krumm¬ beiniges Tier daraus. Unter sechs Monaten soll das Fohlen unter keinen Umständen angebunden werden und wo Tummelplätze fehlen, ist es er- forderlich, das Fohlen wenigstens bis zu einem Jahr im Laufstand frei zu lassen. Übrigens werden wir über das Anbinden, wie gesagt, später sprechen." Schmied: „Ist es denn nicht besser, den Fohlen auch Linsen oder Bohnen, Futterwicken und Klee zu geben? So viel ich weiß, erhalten sie davon doch recht glatte Haare?" „Nein! Für die Pferde ist Hafer und gutes damit wenigstens ein Teil der an die Konferenz geknüpften Hoffnungen in Erfüllung gehe und der riesenhafte Aufwand nicht völlig nutzlos verschwen¬ det sei. Nichts von alledem geschah. Nichts ge¬ schah — außer der „vorbereitenden Arbeit", die nachher von wieder vorbereitender Arbeit abgelöst wird — als daß die sterbende Konferenz den Ge¬ danken einer neuen Konferenz gebar, die in anderer, mehr fachlicher Zusammensetzung im Juni im Haag tagen soll. Auch dieser Konferenz gehen, wie der bald verflossenen von Genua, von vornherein Schwierigkeiten voraus. Die Russen, die als gleich¬ berechtigt behandelt werden wollen, machen Vor¬ behalte, und Amerika, das befürchtet, auch die neue Konferenz könne einen politischen Anstrich bekommen, beeilte sich mit einer ernsten Absage, die freilich kaum das letzte Wort sein dürfte. Die Deutschen aber sind als Verhandlungsteilnehmer überhaupt nicht vorgesehen, ihr Vertragsabschluß mit Rußland enthebt sie nach der Meinung der Alliierten der Notwendigkeit, die russisch-westeuro¬ päischen Angelegenheiten im Kreise der Nationen mit zu besprechen. Es gehört ein Übermaß von Bescheidenheit dazu, nach Cannes und Genua auf die Konferenz im Haag zu bauen. In Deutschland, wo die Lage geradezu katastrophal wird, wenn nicht als¬ bald entscheidende Erleichterungen erfolgen, bringt man es dennoch fertig, das gesunkene Fähnlein der Hoffnung erneut aufzupflanzen und von einer „Verständigung in Etappen" von einem „Frieden in Etappen" zu sprechen. Die Hoffnung auf Haag — der Strohhalm des Ertrinkenden! Wiesenheu das beste Futter. Von Linsen, Erbsen, Wicken und Klee, auch von Gerste und Weizen bekommen die Pferde zu dickes, zu nahrhaftes Blut, das zu den gefährlichsten Zuständen führen kann. Insbesondere entstehen zwei Krankheiten daraus, welche bei den Pferdezüchtern mit Recht im übelsten Rufe stehen, nämlich die hitzige Hirnwassersucyt und die Rehe. — Die Franzosen heißen die Rehe einfach die Gerstenkrankheit. Und mit der hitzigen Hirmvasfersucht, Rößleswirt, sind wir jetzt an dem Punkte, auseinander zu setzen, warum dem Michel¬ bauer seine zwei Rappen, auf denen kein Tropfen Wasser, wie Sie den letzten Abend sagten, stehen geblieben ist, innerhalb vierzehn Tagen so schnell darauf gegangen sind. Nicht wahr, Sie haben davon gesprochen?" Wirt: „Ja, ich hab's erwähnt und ich bin wirklich begierig, was da die Ursache war." „Das will ich Ihnen gleich sagen — weil der Michelbauer nichts als Monatsklee gefüttert hat. Außerdem haben seine Jungen den beiden jungen Pferden heimlicherweise auch noch Linsen einge¬ schüttet und mit dem Leinkuchenwasser, das die Kälberkühe erhalten sollten, getränkt. Die Müllers¬ buben haben auf den Herbst eben ein Paar flotte Damit Verzweiflung und Zorn über das nutz¬ lose Spiel von Genua in Deutschland nicht über¬ hand nehmen, wird noch eine andere Hoffnung genährt. „Der Reichsfinanzminister Hermes in Paris! Er hat eine gute Aufnahme gefunden! Morgan wird eine Herabsetzung des Reparations¬ betrages vorschlagen! Die Lösung der Wieder¬ gutmachungsfrage durch äußere und innere An¬ leihen I" So rauscht es im deutschen Blätterwald. Wer gestern noch nach Genua blickte, schaut heute nach Paris. Rühmend wird in einem Berliner Blatt unter dem Titel „Französische Erkenntnis" auf einen Artikel des Pariser „Excelsior" hinge¬ wiesen, in dem dargelegt ist, daß der angebliche Wohlstand Deutschlands lediglich eine Maske sei und daß die Wohlfahrt der großen Industrie¬ zentren das tiefe Elend des Mittelstandes ver¬ decke. Die Angestellten, Beamten, Lehrer, kurz alle, die den freien Berufen angehören, befänden sich in einem ausgesprochenen Elend und bildeten heute die „ungeheure Armee des Proletariats". So anerkennenswert der Mut des Excelsior-Mit¬ arbeiters auch ist, der die von den Pariser Macht¬ habern immer abgeleugnete Tatsache der deutschen Verarmung schildert, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und von der Wahrheitsliebe eines Berichterstatters bis zu der „Erkenntnis" der un¬ glaublich belogenen und verhetzten Nation ist es noch weit. Die demnächst fälligen Beschlüsse und Maßnahmen der Reparationskommisston, die sich mit den deutschen Einwänden und Vorschlägen zu beschäftigen und insbesondere die Anregungen des in Paris erwarteten amerikanischen Finanzmannes Morgan zu prüfen hat, werden auf den wahren Pferde gewollt, die, wie man sagt, vorn und hinten ausschlagen, und da ist gefüttert worden, was in die Pferde hineingegangen ist. Ein altes Sprichwort sagt aber: „Allzuviel ist ungesund." Die Pferde des Michelbauern sind nicht aus dem warmen, niederen Kuhstalle gekommen, haben nichts gearbeitet, sind mit ihren Köpfen fast an der Decke, wo die heißeste Luft sich befindet, wie Ihr ja von Eurer Stube wißt, angestoßen, und so konnten dieselben das überreichliche Futter nicht mehr verdauen. In ihrem Blut haben sich die überflüssigen Nahrungsstoffe ausgehäuft wie der Ruß in einem Ofenrohr, das lange nicht gefegt worden ist. Arbeitet ein Pferd bei guter Fütterung viel, dann wird das Futter in seinem Körper ver¬ zehrt wie das Holz in einem gut ziehenden Ofen. Das Pferd schwitzt und atmet schnell bei der Arbeit und dabei geht alles Überflüssige zum Kamin, d. h. zu Nase und Haut hinaus. Ist das aber nicht der Fall, dann geht's wie bei einem schlecht ziehenden Kamine. Das Holz verbrennt unvollständig, es verbrennt nicht zu Rauch, sondern zu Ruß, der das Ofenrohr oder den Kamin verstopft. Das kann nun lange gut Seite 82. Gvttscheer Zeitung — Nr. 21 Jahrgang VI. Geist, der innerhalb der französischen Regierung herrscht, klarer schließen lassen als die Einsicht eines Pariser journalistischen Außenseiters. Es würde aber — und das ist das Wesentliche zur Kennzeichnung der unverwüstlich-friedlichen Stirn- inung im deutschen Volke — auch unter denje¬ nigen Deutschen, die nicht mehr wundergläubig auf einen Gesinnungswechsel im Lager der Fran¬ zosen warten, Genugtuung Hervorrufen, wenn der bisher unerträglichste Bedrücker aus der dumpfen Atmosphäre der Rachsucht heraus zur Vernunft und Verständigungsbereitschaft käme. Eine solche Wandlung allein könnte der Konferenz im Haag von vornherein Vertrauen erwerben. Wie immer, heißt es auch jetzt, nach der „E- tappe von Genua", durchhalten, bis die Zeit für bessere Lösungen reif geworden ist. Wenn es nur nicht so furchtbar schwer wäre! Die Not wächst von Tag zu Tag, sie ist viel größer als die aus¬ ländischen Besucher sie wahrzunehmen imstande sind, denn die eigentlichen Tragödien spielen sich in den Familien ab. Der Fremde) der im Speise- wagen des Schnellzuges aus das im Frühling wunderschöne deutsche Land beschaut und dank seiner „Valuta" in guten Hotels verhältnismäßig billig lebt, erfährt wenig von den Sorgen, mit denen wir uns Herumschleppen. Verdienstsorgen, Ernährungssorgen, Kleidersorgen usw. sind es, welche die alte Begeisterung des gastfreundlichen Deutschen für einen starken Fremdenzustrom be¬ denklich herabstimmen. Die Valmagewinnler, z. T. unsere direkten Gläubiger und Ausbeuter, essen und kaufen uns im eigenen Lande arm l Tat¬ sächlich lasten die mehr als hunderttausend Frem¬ den, die Berlin ständig beherbergt, schwer auf der mit den wichtigsten Lebensmitteln ungenügend belieferten Stadt. Und wie in Berlin ist es auch anderwärts. Es darf unter solchen Verhältnissen nicht als Ausfluß einer fremdenfeindlichen Stim¬ mung gewertet werden, wenn allenthqlben in der Presse Vorschläge einer von den Ausländern zu erhebenden Fremdenstensteuer auftauchen, die nicht von den einzelnen Hotelbesitzern, sondern von den Gemeinden erhoben werden soll. Es erscheint dem deutschen Volke recht und billig, wenn die in Deutschland Herumreisenden „Valutastarken" wenigstens zu einem geringen Teile zu unserer Entlastung beitragen. Unsere eigenen Steuern sind ja trotzalledem höher, selbst bei scharfer Hand¬ habung einer hohen Fremdensteuer würden die valutastarken Ausländer in Deutschland noch immer verhältnismäßig billiger leben wie wir. Wie weit die Verarmung fortgeschritten ist, geht aus einer Äußerung hervor, die in einer Sitzung des beim Reichsverkehrsministerium ta¬ genden Eisenbahnorganisations-Ausschusses gemacht wurde. Danach benützen heute 80 v. H. aller deutschen Reisenden die vierte Wagenklasse. Wie tun, ohne daß etwas passiert; auf einmal aber soll schnell Kaffee gekocht werden, die Magd schürl mit Reisig an, um schnell ein grelles Feuer zu erhalten, damit die Frau Oberförsterin, welche zu Besuch gekommen ist, nicht lange zu warten braucht, — da, auf einmal geht der Kuckuck los und der Kamin brennt. Bei den Pferden des Michelbauern war die Gelegenheitsursache zum Ausbruch des Brandes gewiß der niedere schlechte Stall, welcher bei den Pferden ohnehin schon eine vermehrte Blutzufuhr zum Kopfe, bezw. zum Gehirn veranlaßte. Da nun bei den beiden Pferden der Kamin mit Brenn¬ material bezw. das Blut mit Nährstoffen überladen war, so kann der endliche Ausbruch des Brandes, der hitzigen Hirnwassersucht, nicht Wunder nehmen. Ein anderesmal ist eine Kälberkuh die unschul¬ dige Ursache, weil da der Stall extra warm ge¬ halten, die Fenster und Türe recht fest verschlossen werden; die Pferdeköpfe stehen (wie im Müller¬ stall) an der Decke, wo's am wärmsten ist, nun und der Kaminbrand fängt auch nicht am Dachfirst, sondern an der Stelle an, welche dem Feuer zu¬ nächst sich befindet; ein anderes Mal fährt ein Bauer recht flott Schlitten oder zur Kirchweihe und sagt „Excelsior"? . . . „die ungeheure Armee des Proletariats." Diese Entwicklung wird weiter gehen, wenn es der Regierung nicht gelingt, mit übergenug vorhandenen sachlichen Gründen die Gegner von der Unhaltbarkeit unserer wirtschaft¬ lichen Zustände zu überzeugen und mit einer fe¬ sten Entschlossenheit, die auch vor neuen Krisen nicht zurückschrcckt, eine Herabminderung der alle Kräfte übersteigenden Reparationslasten durchzu¬ setzen. Das deutsche Volk, das die mach langen Jahren der absoluten Duldsamkeit erfolgte „erste aktive Handlung einer nachrevolutionären Regie¬ rung", den russisch-deutschen Vertragsabschluß, aufatmend als eine Tat begrüßte, wird auch ein¬ mütig hinter einer Regierung stehen, welche die Unmöglichkeit einer diktierten Erfüllung feierlich verkündet. Die Gesamtlage Deutschlands drängt die bisherigen Erfüllungspolitiker zu einer neuen Einstellung. Mögen das auch die Gegner ein¬ sehen und endlich für eine gerechte Regelung zu haben sein I Die Franzosen brauchen dann weder ihr Riesenheer, noch die ungeheure Besatzungs- armee, die einen beträchtlichen Teil der deutschen Leistungen verschlingt, weder eine Unzahl eigener Spitzel, noch Dokumentenfälscher von der Sorte des verhafteten deutschen Abenteurers Anspach, der der französischen Regierung, zum Teil auf Bestellung, falsches Material über politische Vor- gänge und das nicht vorhandene „heimliche Heer" in Deutschland lieferte. Ein Abbau des Hasses und der bisherigen Gewaltmethoden ist und bleibt die Voraussetzung für einen wirklichen Wieder¬ aufbau Europas. politische Rundschau. Inland. Der kroatische Block üver die Minderheiten. Agramer Blätter berichten über eine Sitzung der Abgeordneten des kroatischen Blocks, welche vorigen Sonntag in Agram staltfand. In dieser Sitzung wurden mehrere Entschließungen ange¬ nommen, von denen uns besonders die zweite interessiert, da sie die Stellung des kroatischen Blocks zu den nationalen Minderheiten behandelt. Die Entschließung lautet: „Infolge der Wichtigkeit und Aktualität der Frage über die Rechte der nationalen Minder¬ heiten betrachtet es der kroatische Block als seine besondere Pflicht, das Vorgehen der Belgrader Machthaber gegen alle nichtslawischen Minder- heiten innerhalb der Grenzen der Serben, Kro¬ aten und Slowenen zu verurteilen. Der kroatische Block erklärt aus diesem Anlasse, gemäß seines allgemeinen Standpunktes, daß er es für ein un¬ bedingtes Gebot der Gerechtigkeit hält, allen nicht¬ slawischen Minderheiten die ganze nationale und vier bis fünf Tage darauf kommt' die Krankheit zum Ausbruche. Sind nun anderseits die Pferde z. B. recht schlecht beschlagen oder müssen sie bei einem mit Nahrungsstoffen recht überladenen Blute eine un¬ gewohnte Dienstleistung auf schlechten Straßen, holperigen Waldwegen machen, kommen sie an einem gewitterschwülen Tage vielleicht in einen Gewitterregen, müssen bei erhitztem Körper vielleicht durch einen kalten Bach u. dgl. gehen, oder irgendwo lange im Zuge stehen bleiben, so kann der Brand (das Brennen) auch wo anders z. B. im Huf an¬ fangen und eine Entzündung — dje Rehkrankheit — entstehen, welche die Tiere für ihr ganzes Leben unbrauchbar und zu frühzeitigen Kandidaten des Pferdemetzgers macht." Schmied: „Sie können wirklich recht haben, Herr Verwalter, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr überzeuge ich mich, daß nur gemästete Pferde die Malefiz-Hirnkrankheit auflesen. Warum kriegen's denn die Militärpferde nicht oder doch so selten und in so niederem Grade, daß es nicht auffällt? Es kann nichts anderes daran schuld sein, als die mastige Fütterung und das ruhige Stehen in den niederen Ställen I" kulturelle Freiheit zuzuerkennen, welche nach Gesetz und Praxis die Angehörigen fremder Nationen in der großen amerikanischen Union besitzen, mit dem Beisatze, daß die Albaner, welche die ältesten Bewohner des Balkans sind, die Magyaren, die im Donaugebiet über tausend Jahre sitzen, die Türken-Osmanen und Deutschen, die in diesen Gegenden mehrere Jahrhunderte siedeln, auch die volle politische Lokalauwnomie überall dort be¬ sitzen, wo sie in der Mehrheit sind." Der Kandetsvertrag mit Deutschland. Der deutsche Reichspräsident sanktionierte den Handelsvertrag mit Jugoslawien. Abbruch der AnleiljeverHandkungerr. In der Sitzung des Ministerrates vom 15. Mai entspann sich eine lebhafte Debatte über die aus¬ ländische Anleihe. Nach dem Referate des Finanz¬ ministers Dr. Kumanudi stellte der Ministerrat fest, daß die kanadische Finanzgruppe Bler den Bedin- gungen nicht nachgekommen sei, die der Ministerrat gelegentlich seiner grundsätzlichen Annahme der An¬ leihe gestellt harte. Der Finanzminister wurde be¬ auftragt, die Verhandlungen abzubrechen, falls die Gruppe Bler nicht auf die Bedingungen eingehen sollte, die der Ministerrat neuerdings genau und unabänderlich formulierte. Da anzunehmen ist, daß der Antrag der kanadischen Finanzgruppe durchsallen werde, wird der Finanzminister mit den anderen Gruppen, deren Offerte ürsprünglich als unan- nehmbar bezeichnet wurden, in Verhandlungen eintreten. Ausland. Benesch amtsmüde. Mehrere tschechische Blätter melden, daß der Ministerpräsident Dr. Benesch sich endgültig ent¬ schlossen habe, von seinem Posten abzutreten, um in der Zukunst in der Pariser Gesandtschaft tätig zu sein. Er sei deswegen sehr verstimmt, weil der Vollzugsausschuß der koalierten Parteien zu seiner Kontrolle in Genua mehrere Mitglieder der Nationalversammlung beigegeben habe. Die Aufnahme Deutschlands und Rußlands in de« Wölkerbnnd. Der Präsident des Völkerbundes sprach bei verschiedenen Delegationen vor, welchen Stand- punkt sie in der Aufnahme Deutschlands und Rußlands in den Völkerbund annehme. England, Italien, Frankreich, Japan und Polen erklärten sich mit der Aufnahme Deutschlands einverstanden. Bezüglich Rußlands machten Frankreich und Ja¬ pan Vorbehalte. Auch die deutschen und russischen Delegationen wurden gefragt, wie sie sich zur Aufnahme in den Völkerbund stellen würden. Während Rathenau erklärte, daß diese Frage zu heikel sei, um sofort beantwortet werden zu können, betonte der Vertreter Rußlands, Rakowsky, daß er bereit sei, sofort in den Völkerbund einzutreten. Die tschechische Auslandspropaganda. Die tschechische Auslandspropaganda arbeitet, so schreibt man uns aus Prag, mit einem nach Millionen zählenden Aufwande daran, die gewalt¬ tätige Unterdrückung aller uichttschechischen Völker in der Tschechoslowakei vor dem Auslande als bloßes Märchen darzustellen. Die dreiste Un¬ wahrheit dieser Propaganda, die sich mit beson¬ derer Vorliebe auch der Pariser Blätter bedient, kann nicht schärfer gebrandmarkt werden als durch folgende Gegenüberstellung, die von dem zerstörten Maria Theresiendenkmal in Preßburg handelt. Wirklicher Sachverhalt: Auch in der Slowakei haben die Tschechen zahlreiche Denkmäler, dar¬ unter das Honveddenkmal, das Denkmal des . Freiheitsdichters Petöfi und das Maria Therisia- Denkmal in Preßburg, ein Werk des ungarischen Meisters Fadrusz zerstört. Tschechische Darstellung im „Eclair": Die ungarischen Barbaren haben die weltberühmte Maria Theresia-Statue, ein Werk des Jahrgang IV. Gottsched Zeitung — Nr. 21. Seite 83. berühmten tschechoslowakischen Bildhauers FadruSz, zertrümmert und zerstört. Arankreich hat 50.000 Beamten entkassen. Das „Journal offiziel" veröffentlicht ein De¬ kret über die Entlassung von 50.000 Beamten, das ist ein Zehntel der französischen Staatsbe¬ amtenschaft. Diese Entlassungen sind im Budget¬ voranschlag für 1922 vorgesehen und werden eine Ersparnis von etwa 300 Millionen Franken zur Folge haben. Iremdenlleuer in Deutschland. Im Reichstag finden Vorbesprechungen be¬ züglich einer Fremdensteuer statt. Der Sradtsenat von München beschloß, von nun an für Paßvisa und die Aufenthaltsbewilli¬ gung eine Gebühr von 10.000 Mark einzuheben. Deutsch-italienische Aröeitskonvention. Wie verlautet, ist eine Arbeitskonvention zwi¬ schen Italien und Deutschland zustande gekommen. Aus Stadt und Land. K-Levje. (Sterbefall.) Am 7. Mai ist in Retz der Privatier Eduard Josef Richter nach Empfang der heil. Sterbesakramente im 82. Lebens¬ jahre gestorben. Der Verewigte war Ausschu߬ mitglied der Sparkasse der Stadt Retz, Ehren¬ präsident des landwirtschaftlichen und Weinbau- Bezirksverbandes Retz und Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes m. d. K. — (Sportliches.) Der hiesige Sportklub Svoboda hat seine Tätigkeit nun voll begonnen und betreibt außer Fußballspiel auch noch Turnen und Leichtathletik. Wie wir vernehmen, sollen zu Pfingsten mit der ersten Mannschaft Ljubljana- Moste bei uns zwei Wettspiele ausgetragen werden, die gleichzeitig als Aufnahmswettspiele des hiesigen Klubes in den Fußballverband in Ljubljana gelten sollen. Die näheren Angaben werden rechtzeitig veröffentlicht werden. — (Abschiedsabend.) Herr Richter M e- rala verläßt demnächst unsere Stadt, aus wel¬ chem Anlässe ihm die Gottsched Čitalnica am 22. Mai einen Abschiedsabend veranstaltete, der in Gasthause Beljan stattfand und eine recht zahl¬ reiche Beteiligung aus dem Kreise der hiesigen Beamtenschaft aufwies. Mehrere Ansprachen und Gesang füllten den Abend aus. — (Soldatenurlaube.) Ein besonderer Ausschuß für obligate Soldatenurlaube hat einen Entwurf ausgearbeilet, wonach nach französischem Beispiel alle Soldaten, die in aktiver Dienstleistung stehen, alle vier Monaten einen 15 tägigen Ur- laub mit freier Fahrt erhalten sollen. Die Ab¬ geordneten der Demokraten und der bäuerlichen Parteien haben sich bereits für den Entwurf aus¬ gesprochen und der Ausschuß wird bei den übri- gen parlamentarischen Verbänden daraus hinar¬ beiten, daß das Gesetz in kürzester Zeit in Gel¬ tung trete. — (Auszahlung der Pensionen für Kriegswitwen und Waisen.) Das Mini¬ sterium für Sozialpolitik erließ eine Verordnung, wonach auch nichtslawische Kriegswitwen und Waisen Anspruch auf eine Pension haben, sofern sie jugoslawische Staatsbürger sind und nicht für einen anderen Staat optiert haben. Alle Re¬ flektanten werden darauf aufmerkam gemacht, daß sie sich, mit den notwendigen Dokumenten versehen, im Jnvalidenverein zu melden haben. Dort werden die Dokumente geprüft. Die Auszahlung der Pen¬ sionen erfolgt durch den städt. Notär A. Novakovič. — (Abänderung für die Schnellzüge nach Wien.) Vom ersten Juni an werden die l) Züge der Südbahnstrecke nach Wien in gewöhnliche Schnellzüge umgewandelt. Damit tritt eine teil¬ weise Verbilligung dieser Züge ein. — (B e g n a d i g u n g s ä m t l i ch e r Militär¬ flüchtlinge.) Der König hat anläßlich seiner Vermählung eine Verordnung unterzeichnet, welche allen Militärflüchtlingen die Befreiung von jed- welcher Strafe gewährt. Der königliche Gnaden- befehl bezieht sich auf alle Fahnenflüchtige vom ersten Tage des Krieges an bis zum 1. Mai 1922. — (Beabsichtigte Ausdehnung der Bestimmungen über Bauerngenossen¬ schaften aus den ganzen Staat.) Dar Ackerbauministerium stellte den Antrag, die in Ser¬ bien geltenden Bestimmungen über die Baurrnge- nossenschaften auf den ganzen Staat auszudehnen. Diesem Anträge dürste sich der Finanzminister widersetzen, da der Staat eine bedeutende Ein- nahmsquelle verlieren würde. In Serbien sind diese Genossenschaften nämlich von der Zahlung aller direkten Steuern ünd Gebühren befreit. Koprivnik. (Die außerordentliche Ge¬ neralversammlung) des Spar- und Dar- lehenskassenvereines findet Sonntag den 28. Mai l. I. um 3 Uhr nachmittags in der Vereinskanzlei statt. Die Tagesordnung ist : Beschlußfassung über die Auflösung der Genossenschaft. Bei dieser Ge¬ neralversammlung wird mit drei Viertel der Stimmen ohne Rücksicht auf die Zahl der Teil¬ nehmer Beschluß gefaßt werden. Masern. (Ortsvorstandswahl.) Die Wahl in die O'rtSvorstehung fand am 5. Mai statt. Einige Tage vor der Wahl einigte man sich auf eine gemeinsame Kandidatenliste, welche jedoch kurz vor der Wahl wieder geändert wurde. Das machte unter den Kandidaten und deren Anhänger böses Blut, so daß sich sogleich zwei Parteien bildeten, die sich bei den Wahlen scharf .bekämpften. Das Wahlergebnis, das für jede Partei zwei Kandidaten ergab, wurde von beiden Seiten mit großem Jubel ausgenommen. Mit Fackelzug und Böllerschüssen wurde der Wahlsieg gefeiert und erst spät abends beendet. Zum Ob¬ mann dürfte voraussichtlich Herr Johann Sbasch- nik gewählt werden. Svetli potok. (Spendenausweis.) Herr Albert Jonke veranlaßte unter unseren Lands- leuten in Kansas City eine Sammlung zur An¬ schaffung von Glocken für unsere Dorf- und für die Bergkirche, die den namhaften Betrag von 46 Dollar einbrachte. Es spendeten: Rosalia Brandmeyer-Jonke aus Kummerdors 8 Dollar, Andreas Jonke und Heinrich Schuster aus Kum¬ merdorf je 5 Dollar; je 2 Dollar: Albert Jonke und Franziska Schuster aus Kummerdorf, Josef und Alois Löschte, Rost Hirsch aus Neufriesach; je 1 Dollar: Margarete Saschel aus Ober¬ deutschau, Marie Rabuse aus Oberbuchberg, Jo- sefa Sterbenz, Franziska Grakäth aus Nesseltal, Josefine Krische, Louis Lichtenaner, Mathilda Weiß, Lost Meditz, Josef Meditz aus Büchel, Johann Kerstnig aus Schäflein, Johann Vogrin aus Prerigel, John Deutschmann aus Oberbuch¬ berg, Maria Schuster aus Kummerdorf, Frau Co- linger, Maria Roschitsch, Maria Rabuse; je 50 Cent: Peter Stalzer, Maria Monte! aus Mösel. Movikazi. (Todesfall.) Am 16. Mai 1922 verschied hier nach kurzer Krankheit Herr Peter Wittreich in seinem 79. Lebensjahre. In frü¬ heren Jahren lebte Herr Wittreich als Südfrüch- tenhändler in Brünn, wo er sich eines besonderen Ansehens erfreute. Nun lebte er schon seit vielen Jahren in seiner Heimat in stiller Zurückgezogen¬ heit. Die Erde sei ihm leicht. Spodnji Log. (Trauung.) Den Bund fürs Leben haben geschlossen Amalia Kapsch aus Sp. Log 12 und Stephan Schager aus Bistritz, dann Mitzi Verderber aus Sp. Log 1 und Hans Rom aus Bistritz. Den jungen Leuten viel Glück für die Zukunft. Mozelj. (Markt.) Der Markt am 20. Mai war sehr gut besucht. Ausgetrieben wurden 180 Stück und gezahlt 38—42 K. Gehandelt wurde weniger lebhaft. Versammlungsberichte. Der Obmann der Gottsched Bauernpartei hielt in den nachstehenden Gemeinden Versamm¬ lungen ab, bei welchen nachstehende Ortsgruppen gegründet wurden: Gemeinde Nesseltal: Gruppenobmann Josef Lackner, Stellvertreter Karl Hiris aus Schäflein. Ausschüsse; Karl Köstner- und Josef Stiene au» Reichenau, Josef Meditz aus Nesseltal, I. Kump aus Unterbuchberg, Hans Jonke aus Kummer¬ dorf, Rudolf Staudacher aus Altfriesach, Franz Meditz aus Büchel und Matthias Kraker aus Lichtenbach. Viehversicherung: Josef Tramposch aus Nesseltal, Rudolf Stalzer aus Lichtenbach und Karl Kästner aus Reichenau. Gemeinde Stockendorf: Gruppenobmann I. Schmuck, Stellvertreter Johann Kump aus Kletsch. Ausschüsse: Andreas Brinskele, Josef Maußer, Franz Fink, Ferdinand Mische und Franz Ster¬ benz und Johann Rölhel aus Stockendorf, Fr. Luschar und Franz Sterbenz aus Sporeben, R. Stalzer aus Roßbüchel. Viehversicherung: Franz Sterbenz aus Sporeben. Gemeinde Tschcrmoschnitz: Gruppenobmann Martin Troja aus Mitterdorf, Stellvertreter F. Maußer aus Tschermoschnitz. Ausschüsse: Franz Schmuck aus Obertappelwerch, Matthias Schmuck aus Ribnik, Ferd. Schmuck und Johann Stalzer aus Batschen, Franz Juran aus Gehag, Joh. Maußer aus Drandul, Andreas Störrisch aus Neutabor, Rudolf Erker aus Tschermoschnitz und Heinrich Brinskele aus Neuberg. Viehversiche- rung: Franz 2abka aus Gehag. Gemeinde Pöllandl: Gruppenobmann Joh. Pureber aus Pöllandl, Stellvertreter Johann Samide aus Pogorelz. Ausschüsse: Joh. Grill, Johann Sprecher, Ferd. Troje, Franz Grill, R. Kraker, Michael Samide, Josef Schinz und Ferd. Luscher. Viehversicherung: Josef Schauer aus Pöllandl.. Für den in allen Gemeinden zufriedenstellen¬ den Besuch spreche ich meinen verbindlichsten Dank aus; besonders aber fühle ich mich ver¬ pflichtet, das begeisterte Entgegenkommen der Ge¬ meinden Stockendorf, Tschermoschnitz und Pöllandl hervorzuheben, wofür ich meinen speziellen, wärm¬ sten Dank entbiete. Außerdem drücke ich dem xerväbrt KnvtlHlv unter bnlanteste» lleäinAnngen, übernimmt 8pAI*sinIsgvN ebne 2 ins verlast nnä rabit sie über Verlangen sokort ans, übernimmt ^inHsgSN gvgvN Kündigung, AkAen böbsrs Verrinsnnx-, übernimmt 8vKvvlL, 8»nIkSN«,sisuNgeN nsv rnr Linlösunx, bankt VsIulvN aller Staaten, beson- äers OoIIsn an äen böobsten La^esbnrsen. Direkte Verbindung mit Kmeriks. ^mtsstunäen: ^üglicb von 9 bis 12 vkr unä von 3 bis 5 Ilftr. Seite 84. Gottscheer Zeitung — Nr. 21. Jahrgang V . Postmeister Frank in Tschermoschnitz für sein un¬ eigennütziges Eintreten für unsere Partei sowie für das mir selbst erwiesene Entgegenkommen meinen herzlichsten Dank aus. Der Obmann. Viehzucht. Meirchaktrmg des Schweines. Die landläu¬ fige Annahme, daß das Schwein ein unreines Tier sei, ist nicht richtig. Wie die tägliche Be¬ obachtung bestätigt, hält cs sogar seine Lager¬ stätte sehr reinlich. Ein Schwein, dessen Haut rein gehalten, gedeiht viel besser, als ein solches, das nach dieser Seite hin vernachlässigt wird, was übrigens auch bei allen anderen Haustieren der Fall ist. Man mache es sich daher zur Regel, die Schweine wenigstens einmal in der Woche mit lauwarmem Wasser und Bürste zu reinigen; durch eine solche Reinigung bleiben sie gesund und verwerten das Futter sehr güt. Meister in der Schweinezucht sind die Chinesen. Das Schwein ist ihr Liebling unter den Tieren und in manchen Landstrichen findet man dort zur Mittagszeit an den Bächen eine Menge Leute, die ihre Schweine waschen. Wo eine solche Gelegenheit nicht ge¬ boten ist, werden sie mit lauwarmem Wasser ge¬ waschen. Das Gedeihen des Schweines hängt größtenteils von der Reinhaltung desselben ab; das sollte jeder Landwirt sich merken und danach handeln. Landwirtschaft. Kurze Anleitung zum Getriebe des Obstbaues. ii. Vorarbeiten zur Wffauzung. Bevor man zur Pflanzung der Bäume schreitet, müssen gewisse Vorarbeiten unbedingt durchgeführt werden und man hat vorerst zu entscheiden, ob man den Obstbau als gärtnerischen Kulturzweig (gärt¬ nerischer Obstbau) oder als landwirtschaftlichen Obstbau betreiben wird. Für uns kommt in erster Linie der landwirtschaftliche Obstbau in Be¬ tracht, und zwar in Obstgärten in der Nähe des Hauses, der Obstbau auf Feldern und Wiesen und auf freien Plätzen, Straßen, Rainen, Bö schungen usw. Sofernc die zum Obstbau geeigneten Plätze gehörig ausgenützt werden, wird eine hohe Ein- nahmsquelle geschaffen, daher die Rentabilität des Grund und Bodens außerordentlich gehoben. Welch große volkswirtschaftliche Werte ließen sich allein auf diesem Gebiete erzielen! Wenn beim Obstbau auf Feldern, Wiesen und Weiden die richtigen Entfernungen eingehalten wer- den, und zwar 20 Meter von Reihe zu Reihe und in der Reihe 10 bis 12 Meter, werden die Unter¬ kulturen nicht wesentlich beeinflußt, während man nebstbei einen lohnenden Obstbau betreiben kann. Die Hauptfehler der Obstanlagen bestehen da¬ rin, daß die Bäume zu eng gepflanzt sind. Die Fehler der zu engen Pflanzung machen sich in späteren Jahren dadurch bemerkbar, daß die Obst¬ bäume geringe Erträge abwersen und von allen möglichen Krankheiten und tierischen Schädlingen befallen werden. Jede Pflanze braucht zu ihrer Entwicklung nebst anderen Bedingungen auch Luft, Licht und Wärme. Wo diese Hauplbedingungen fehlen, ist auch eine rentable Obstkultur unmöglich. Am besten gedeihen die Bäume auf Feldern, dann auf Weiden und dann erst auf Wiesen. Der Wiesenobstbau ist nur in Gegenden mit reichen Niederschlägen und mit wenig anspruchsvollen Sorten rentabel. Das Vftanzmaleriak. Die Beschaffung eines guten Pflanzmaterials ist von allergrößter Bedeutung. Man meide den Ankauf von Bäumen aus Winkelbaumschulen und solche von gewissenlosen Hausierern. Die Obst¬ bäume beziehe man nur von erstklassigen Baum¬ schulen und kaufe niemals aus Sparsamkeit zweit- oder drittklassige Ware, denn diese Fehler rächen sich in späteren Jahren bitter. Wie soll ein gesun¬ der, gebrauchsfähiger Baum aussehen? Der zu pflanzende Baum muß gesund, kräftig, jung, ge¬ rade und glattrindig sein, eine reiche Bewurzelung aufweisen und eine entwickelte Krone haben. Bäume mit einer alten, schon mit Flechten und Moosen bedeckten Rinde sind vollkommen wertlos. Anweisung des Standortes. Um sich bei der Beurteilung über die Pflanz¬ weite der Bäume nicht zu täuschen, muß man sich die zukünftige Größe derselben vergegenwärtigen. Wie bereits erwähnt, ist ein zu dichter Stand ein Hauptfehler, welcher bei den bäuerlichen An¬ lagen gemacht wird. Die bald eintretende Unfrucht¬ barkeit, große Frostempfindlichkeii wegen schlechter Holzreife usw. sind eine weitere Folge des zu engen Pflanzens. Die Obstbäume müssen daher auf eine genügende Pflanzweite gepflanzt werden und der Gleichmäßigkeit halber in ganz gewisse Abstände. Die Pflanzweite der Äpfel, Birnen und Kirschen sei mindestens 8 X 12 Meter im Garten, 10 X 15 oder 10 X 20 Meter im landwirtschaft¬ lichen Obstbau; bei Zwetschken, Pflaumen, Apri¬ kosen und Pfirsichen 5X5 oder 5X6 Meter. Um den Feld-, Gras- oder Gemüsebau in Verbindung mit dem Obstbau zu ermöglichen, sind Pflanzungen weit entfernter Baumreihen (Alleen¬ sehr empfehlenswert. Aus diesem Grunde sind Pflanzungen im Rechteck und im gleichschenkeligen Dreieck, wobei die beiden Schenkel länger sind als die Grundlinie, besonders vorteilhaft. Auf Berglehnen wieder sind Pflanzungen im gleich¬ schenkeligen Dreieck, bei welchen die Schenkel kürzer sind als die Grundlinien, zweckmäßiger. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger,,Gottscheer Bauernpartei". Buchdrucker« Josef Pavlicek in Aottschee ValulaHandek. Dollar 270, Lire 14 20, tschech. Krone 5.10 Vichpreise: Mastvieh 40—45, Halbmast Kälber 42—45 K. Lizitation. Am 28. Mai um 2 Uhr nachmittags wird in Koäevje Nr. 112 ein großer Garten (Klee und Gras) im Ber- steigerungswege verpachtet. Aalftarbeiler ^^ **»****> stammen, Herrichten von Brennholz, Hopfenstangen, Holzkohle usw. werden gesucht. Die notwendigen Nahrungsmittel zu En gros-Preisen lagernd. 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Wer sie gefunden haben sollte oder Anzeichen des Aufenthaltes geben kann, wolle es dem Besitzer gegen Belohnung be- kanntgeben. Johann Poje in Gotenica 18. Vtoirenmebl aller Sorten lVoirsnkleie Reiäenmebl Knttsrnrsbl Knknrnrmedl KnknrnrgrieL Hirsebrei» Llersts Haier, gesiebt kur L.n- ban unü §ütterNng p. 1. Kaufleute! Offerieren wir in beliebiger lVlenge unck 2U cken billigten Preisen? Konserven aller Urten karaäeiskonserven Seite Soäa Kernen Kuknrns, trocken lVilrkelnnoksr KristaUnneksr Kaktee, rob Kaktee, gebrannt lakelöl Veit Sxeok, geränobert Ileisvb, geränebert kaprikaspevk Allgemeinen Ls liegt im Interesse eines jecken, billig einruksuken. — 8evor 8ie Einkäufe besorgen, überzeugen Sie sieb beim vsutsobe» Saln Küsse ketrolenm, rein Lünäer Sobnbkrsme usw. 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