Vir. 367. II. 1903. Kirchliches Uerordnungs-Natt für die Lavantor ptöccfc. 3Inl|ttlt. 13. Fastenhirtenschreiben anläßlich des 25jährigen Pontifikatsjubiläums Sr. Heiligkeit Papst Leo XIII. samt Fastenmandat für das Jahr 1903. — 14. Postni pastirski list ob priliki petindvajsetletnice papeževanja sv. Očeta Leona XIII. s postno postavo za leto 1903. — 15. Fastenordnung für die k. k. Landwehr pro 1903. — 16. Molitevna ura v blagor svetega očeta papeža-jubilanta Leona XIII. — 17. Literatur. — 18. Dibcesan-Nachrichte». 13. Fastenhirtenschreiben anläßlich des 25jährigen Pontistlratsjnlnlttums Heiner Heiligkeit Papst Leo XIII. samt Fastenmandat für das Jahr 1903. Michael. durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit Fürstbischof von Lavant, Wronasststent Heiner Heiligkeit, Großkreu; des kaiserlich-österreichischen Fran; Joseph-Grdens, Doktor der Theologie, entbietet dem hochwürdigen Klerus und ulten Gläubigen seiner Diözese Gruß, Kegen und alles Gute von Gott dem Uater und Gott dem Sohne in Gemeinschaft des Heiligen Geistes! Der Sohn ehrt seinen Vater. (Mal. l, 6). Im Herrn geliebte Dichesanen! itter den zehn Geboten Gottes ist es ein einziges, welchem die feierliche Verheißung der Belohnung eigens beigefügt ist: es ist das erste Gebot, mit Gottes Finger auf die àite steinerne Tafel geschrieben, wie dies der geleerte Weltapostel Paulus in seinem Briefe an die ^hheser betont mit den Worten: Ehre deinen lì t e r mt b b e t it c 9DZ u 11 c r ; diesist das erste ^ebot mit der Verheißung, daß es dir ^"hlgeheund du lange lebest aufErden! ®Phes. 6, 2. 3). Im vierten Gebote Gottes ist außer der ewigen Seligkeit auch zeitliches Wohlergehen verheißen. Und die tägliche Erfahrung lehrt unwiderleglich, wie reichlich Gott gehorsame Kinder segnet, und wie strenge er die ungehorsamen ahndet. Dieses von Gott besonders geheiligte Gebot betrifft jedoch nicht nur den Gehorsam, die Achtung und Liebe der Kinder zu den Eltern, es bezieht sich vielmehr auch auf die Ergebenheit, Treue und Folgsamkeit gegenüber der geistlichen und weltlichen Obrigkeit. Darum können wir uns auch allenthalben überzeugen, wie glücklich jene Untergebenen sind, welche ihre Vorgesetzten ehren, lieben und ihnen willig gehorsamen, wie furchtbar im Gegenteile die unbotmäßigen Untertanen von Gott ge- züchtigt werden. Unruhen und Zwistigkeiten, Aufstände und Umwälzungen wüten dort, wo es an Ergebenheit und an Unterwürfigkeit sei es gegen die geistliche, sei es gegen die weltliche Gewalt mangelt, von denen die erste unmittelbar, die zweite mittelbar von Gott eingesetzt ist. Wo das vierte Gebot . nicht beobachtet wird, da gibt es keine Ordnung, aber auch keine Zufriedenheit und keine Freude, da gibt es keinen Segen und darum auch kein Glück und keinen Wohlstand. Der Übertretung des vierten göttlichen Gebotes folgt der Fluch. Außer jedem Zweifel aber steht es, Geliebteste, daß sich die Untreue und der Ungehorsam gegen den gemeinsamen Vater und Lehrer der Christenheit, gegen den römischen Papst, am bittersten rächt. Wer den heiligen Vater, den römischen Papst, nicht ehrt, nicht liebt und ihm nicht gehorcht, kann nicht glücklich und gesegnet fein. Der römische Papst ist der sichtbare Stellvertreter Jesu Christi, ist der wahre Nachfolger des HL Petrus und darum das Oberhaupt der heiligen Kirche, ist der oberste Hirt und Priester, durch welchen uns der göttliche Herr und Heiland seine Gnaden und Güter spendet. Alle Pflichten, die wir gegen unsere leiblichen Eltern zu erfüllen haben, binden uns in größerem und höherem Maße gegenüber dem geistlichen Vater, dem römischen Papst, und der geistlichen Mutter, der heiligen römisch-katholischen Kirche. Kindliche Ergebenheit, Liebe und Treue schulden wir katholische Christen aus ganzem Herzen und ans allen Kräften dem heiligen Vater, und je bereitwilliger wir unsere Pflichten gegen den Hirten der Lämmer und der Schafe (Joan. 21, 15. 17) erfüllen, umso reichlicher begleitet uns Gottes Segen auf dem Lebenswege. Wie das vierte Gebot Gottes, so ist auch die mit demselben aus das innigste verknüpfte Verheißung unauslöschlich eingegraben in die Tafeln der Gebote Gottes. In dem Maße, in welchem man das Gebot beobachtet, bewahrheitet sich auch die Verheißung. Und darum wird es keinen Frieden geben, solange der heilige Vater nicht derart geehrt und geachtet wird, wie es Gott der ewige Gesetzgeber selbst befiehlt. Der Engel der Kriegsscharen wird sein blutiges Schwert nicht eher in die Scheide stecken, bis dem heiligen Vater sein volles Recht geworden ist. Erst dann wird der Himmelsbvte den Ölzweig des Friedens und des Glückes bringen, wenn der heilige Vater nach dem Willen Gottes geehrt und im vollen Besitze seiner unveräußerlichen Rechte sein wird. Dankbar und lobend muß ich anerkennen, daß ihr, im Herrn Geliebteste, bisher dem heiligen Vater-innige Liebe und treuen Gehorsam erwiesen habet. Ihr habt für ihn gebetet, auf daß er die Kirche weise und segensreich regiere, ihr habt ihn nach Kräften mit eueren milden Gaben unterstützt, und habt euch gern an allen Festlichkeiten beteiligt, die in der Diözese zu seiner Ehre, zu seinem Troste und zu seiner Unterstützung veranstaltet worden sind. Zumal seit dem 20. Februar des verflossenen Jahres, als der glücklich und glorreich regierende Papst Leo XIII. das fünfundzwanzigste Jahr seines obersten Hirtenamtes angetreten hat, habt ihr ihn stets mit eueren innigen Gebeten und mit eueren Liebesgaben unterstützt und habt schon auf mannigfache Weise das außerordentliche fünfundzwanzigjährige Papstjubiläum gefeiert. Da aber unser heiliger Vater am kommenden 20. Februar die fünfundzwanzig Jahre seines ruhmreichen Pontifikates vollenden wird, so will ich im diesjährigen Fastenhirtenschreiben über dieses ebenso seltene als hvchbedeutsame Regierungs- Jubiläum sprechen, zu dessen angemessener Feier sich die ganze katholische Welt rüstet, oder bereits gerüstet ist. Wie sollten sich auch gute Kinder nicht jedweder Jubiläumsfestlichkeit ihres lieben und teueren Vaters freuen! Jeden dankbaren Sohn und jede dankbare Tochter erfüllt süße Freude, wenn es ihnen gegönnt ist, dem geliebten Vater zur Ehre und zum Danke eine Festfeier zu begehen. D e r S v h n ehrt seinen Vater. (Mal. 1, 6). Jngleichen wünschen auch wir Lavantiner, treuergebene Kinder des heiligen Vaters Papstes Leo XIII., sein silbernes Pontifikatsjubiläum festlich zu begehen und ihm das Versprechen unerschütterlicher Ergebenheit und Unterwürfigkeit, herzlicher Liebe und Treue zu erneuern. Freuen wollen wir uns am Tage seiner Erwählung und am Tage seiner Krönung zum sichtbaren Oberhaupte der Kirche Christi, gleichwie sich an diesen Gedenktagen die ganze katholische Welt freuen wird, so daß der Jubelruf des gekrönten Psalmendichters David zur Wahrheit wird: Jubi- , Jauchzet Gott zn, alle Laude, lobsiuget late Deo omnis terra, psalmum dicite seiuem Namen: gebet Verherrlichung zu nomini eius: date gloriam laudi eius! seinem Lobe! (Ps. 65, 1. 2). vielgeliebte Christgliiubige! chon iit meinem zweiten Hirtenschreiben vom 25. März 1890 habe ich euch die hohe Bedeutung des römischen Papsttums auseinandergesetzt, wo ich auch das tat- und tugend-kräftige Leben und das segensreiche Wirken des heiligen Vaters Leo XIII. beschrieben habe. Dieses Schreiben, das ich euch bei Gelegenheit meiner ersten Pilgerfahrt zu den Gräbern der heiligen Apostel gesendet habe, ist den Zeitverhältnissen so angemessen, bas; ihr es auch in diesem Jahre mit Nutzen leset und beherziget. In dem gegenwärtigen Sendschreiben will ich nur mehr im allgemeinen von den großen Wohltaten handeln, die uns durch den heiligen apostolischen Stuhl stetssort zuteil werden. Vorab verdient der heilige Vater alle Ehre und allen Dank als d e r H ü t e r, B e s ch ü tz e r n n d Verbreiter des a l l e i n s e l i g m a ch e n d e n Glaubens Christi. Jesus hat sur den heiligen Petrus gebetet, auf daß sein Glaube nicht wankte; bannt hat er ihm die Verpflichtung auferlegt, die Seinen im heiligen Glauben zu stärken. (Luc. 22, 23). Und diese obersthirtliche Pflicht hat der heilige Vater Leo XIII., der bei jeder sich darbietenden Gelegenheit seine machtvolle Stimme für die Erhaltung be§ heiligen Glaubens erhob, treulich erfüllt. Über-bies hat er durch begeisterte und opferwillige Missionäre den christlichen Glauben so erfolgreich ausge-breitet, daß er bis zum Jahre 1897 also in zwanzig wahren 205 Bischofsitze gründete und zwar: zwei Patriarchate, dreißig Erzbistümer, achtundneunzig Vistümer, dreiundfünszig apostolische Vikariate und ^weiundzwanzig apostolische Präfekturen. Unlängst beröffentlichte er die herrliche apostolische Konstitution Quae mari sinico vom 17. September 1902, mit welcher er die kirchlichen Verhältnisse ans den Filippinen-Jnseln endgiltig geordnet hat. Unser heiliger Vater Leo XIII. führt in seinem sehr sinnreichen Wappenschilde einen mächtig leuchtenden Stern. Der Stern erhellt das Dunkel, zeigt dem Wanderer den Pfad und strahlt ruhig über den Erdball. Ein solch hell leuchtender Stern ist Papst Leo XIII., der durch seine lichtvollen Pastoral-schreiben die Finsternis des Irrtums verscheucht, uns den Weg der Wahrheit und Tugend weist und den katholischen Erdkreis gar mächtig beleuchtet. Weil der Glaube Jesu Christi die kräftigste Grundlage der Kirche und des Staates ist, darum kämpfen die Feinde mit Verwegenheit gegen denselben an und sind bemüht, die Gläubigen vom katholischen Glauben zu trennen. Sogar in Rom, dessen christlicher Bewohner fester Glaube schon zur Zeit des Hl. Apostels Paulus in der ganzen Welt verkündigt wurde (Rom. I, 8). entstanden Vereine, welche den Zweck und das Ziel verfolgen, die Römer zum Absalle vom wahren Glauben zu bewegen. Der heilige Vater aber will die ewige Stadt als den Mittelpunkt der christlichen Gläubigkeit und Einigkeit bewahren und hat diesen seinen Wunsch und Willen in einem besonderen Schreiben, in dem Motu proprio : Litteras ante annos duos vom 25. November 1902, ausgesprochen und eine Kongregation von Kardinalen eingesetzt, welche mit allen Kräften dafür sorgen sollen, daß sich der Un- und Irrglaube nicht ausbreite in der Residenzstadt des römischen Papstes. Zugleich wollte der heilige Vater mit dieser Einrichtung einen Fingerzeig geben, wie man überall dort wirken sollte, wo der Feind wider Glauben und Kirche wühlt. Ja, gleichwie Vereine zur Verbreitung des heiligen Glaubens notwendig sind, ebenso notwendig sind in unseren Tagen Vereine zur Erhaltung dieser allerkostbarsten Gabe Gottes. Wenn wir katholische Christen den heiligen Glauben nicht verteidigen wollten, konnte uns Gott diese unschätzbare Gabe entziehen; und dann würden wir erblinden am Geist ititb verstockt werden im Herzen, wir würden dem Irrglauben und Unglauben verfallen, wie im sechzehnten Jahrhunderte der Irrglaube so manchen Ort unseres lieben und schönen Vaterlandes verpestet hat. Sorgen wir unermüdlich, daß jene traurigen Zeiten nicht wiederkehren in unsere Lande! Die heilige Kirche hat zwar im allgemeinen die göttliche Verheißung des immerwährenden Bestandes auf Erden, aber sie hat dieselbe nicht für einzelne Länder. Wo die Katholiken den heiligen Glauben nicht nach Gebühr hochschätzen, dort straft sie Gott mit mannigfachen Unglücksfällen, unter welchen das allergrößte Unglück die religiöse Gleichgiltigkeit oder die völlige Glaubenslosigkeit ist. Des Weiteren gebührt dein heiligen Vater Ruhm und Dank, weil er ein treuer und unerschrockener Hüter des Rechtes ist, welches die haltbarste Grundlage der gesegneten Entwicklung, des wahren Fortschrittes und kräftigen Aufblühens der menschlichen Gesellschaft bildet. Wie die Gerechtigkeit, ebenso verteidigt und fördert der heilige Vater aber auch die übrigen Tugenden. Jesus Christus hat dem hl. Petrus und allen seinen Nachfolgern die Schlüssel des Himmelreiches übergeben, auf daß sie seine Schätze eröffnen und die zu etitent gottgefälligen und tugendhaften Leben notwendigen Gnaden ausspenden. Die Feinde der Kirche hingegen verachten die Frömmigkeit, regen die Leidenschaften auf, verbreiten das Ärgernis, ertöten die Furcht vor der Sünde, schildern beit Papst und die Bischöfe als gewalttätige Menschen, sie verunglimpfen die Priester und Ordensleute. Hiezu bestimmt sie die Hoffnung, das Volk werde sich um die Kirche und ihre Gnadenmittel nicht mehr kümmern, wenn es in Unsittlichkeit versinkt, vielmehr werde es die Kirche hassen, verfolgen und vernichten. Um der Kirche desto eher den Todesstoß zu versetzen, trachten die Feinde auch die Priester irrezuführen; denn wenn die Hirten geschlagen werden, zerstreuen sich auch die Schäflein. Der heilige Vater Leo XIII. empfahl jedoch unaufhörlich den Seelenhirten wie der geistlichen Herde ein exemplarisches Leben, ermahnte die Bischöfe und Priester zur Förderung der Frömmigkeit unter den Gläubigen, warnte vor Ärgernis, verurteilte schlechte Bücher und Zeitschriften und nahm sich um das Apostolat der guten Presse au. Wohl ist es nicht ohne tiefe Bedeutung, daß Papst Leo XIII. in seinem Wappen auch die Lilie führt. Die blendendweiße Lilie sinnbildet das sittenreine und tugendhafte Leben, wie ein solches unser heiliger Vater Leo XIII. selbst führt und allen seinen geistlichen Kindern zu führen stetsfort anbefiehlt. Vielgeliebte Christen, verteidigen auch wir mutig die Gerechtigkeit und die übrigen christlichen Tugenden, widersetze» wir uns dem Ärgernis, und befördern lvir die Frömmigkeit! Sollte die Zügellosigkeit unter uns die Oberhand gewinnen, so würde uns Gottes Zuchtrute gewiß furchtbar treffen. Ferner sind wir dem heiligen Vater Lob und Dank schuldig, weil er die Autorität oder das Ansehen der Obrigkeit s ch ü tz t. Wenn wir uns, Geliebteste, in der Welt umsehen, so nehmen wir wahr, wie es siedet und gährt, daß es augenblicklich zuin Ausbruch kommen würde, wenn nicht die Gewalt der Waffen die drohenden Mächte wenigstens nach außenhin im Zaume hielte. Es gibt unruhige Geister, welche den sofortigen Umsturz der bestehenden Ordnung herbeiwünschen. Und wer sind diese gefährlichen Unzufriedenen? Das sind jene, welche nicht befolgen wollen die apostolische Lehre: Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Gewalt außer von Gott, und die, welche b e st e h t, i st v o n G o t t angeordnet. Wer sich demnach gegen die obrigkeitliche Gewalt a u f l e h n t, w i d e r s e tz t sich der Anordnung Gottes. Die sich aber widersetzen, ziehen sich s e l b st d i e B e r d a m m n i s zu. (Rom. 13,1.2). Die Auflehnung gegen die höhere Gewalt ist somit eine Auflehnung gegen das Gesetz Gottes und ist daher ohne Rettung verderblich für den Einzelnen, Wie für die menschliche Gesellschaft überhaupt. Und eben deshalb hat der heilige Vater Leo XIII. den schuldigen Gehorsam gegen die obrigkeitliche Gewalt immer betont und den Ungehorsam gegen die kirchliche nnd weltliche Obrigkeit immer verurteilt. In seiner hochbedeutsamen Enzyklika Inscrutabili ]3ei consilio vom 21. April 1878 zeigte er die unumgängliche Notwendigkeit des Bestandes der katholischen Kirche sur die menschliche Gesellschaft; in dem apostolischen Sendschreiben Diuturnum illud vom 29. Juni 1888 entwickelte er den Ursprung der öffentlichen Gewalt; im grundlegenden Rundschreiben Immortale Dei vom 1. November 1885 handelte er über den christlichen Staat; und in der vortrefflichen Enzyklika Sapientiae christianae vom 10-Jänner 1890 erklärte er die wichtigsten Pflichten christlicher Staatsbürger. Alle diese Rundschreiben, voll der schönsten Lehren und weisesten Ratschläge, sind unseren sturmbewegten Zeiten überaus angemessen nnd werden auch für alle Zukunft ihre Geltung haben. Im apostolischen Rundschreiben Quod apostolici muneris vom 28. Dezember 1878 deckte Papst Leo XIII. die von Seite der verschiedenen sozialistischen Parteien drohenden Gefahren ans, und wies klar nnd deutlich nach, daß der katholische Glaube und die katholische Kirche die festeste Schutzwehr des sozialen Wohlstandes, die sicherste Bürgschaft des zeitlichen und einigen Glückes des Menschengeschlechtes ist. In dem überaus wichtigen Rundschreiben Arcanum divinae sapientiae consilium vom 10. Februar 1880 behandelte er gründlich das Sakrament der Ehe, welches die Tragsäule der Familie, der Gemeinde, des Staates, überhaupt der menschlichen Gesellschaft ist. In diesem hervorragenden Schreiben verteidigt er als Schützer der kirchlichen Ehe alle wesentlichen Eigenschaften derselben, ihre Einheit und Unauflösbarkeit, ihre Heiligkeit und sakramentale Würde. In der denkwürdigen Enzyklika Humanum genus vom 20. April 1884 lenkte er die Aufmerksamkeit der Gläubigen euch die gefährlichen Lehren nnd Absichten der Freimaurerei und verurteilte sie aufs Neue.1 Im Schreiben an die Bischöfe Deutschlands und Österreichs vom 12, September 1891 verurteilte er das Duell oder 1 Dr. Otto ®euren, Dir innere Unwahrheit der Freimaurerei. Diaiuz, 1884. 8°. 179 S. den Zweikampf, wie ihn das göttliche Gesetz, das natürliche und das geschriebene, verurteilt. Mit außergewöhnlicher Begeisterung verlegte sich der gotterleuchtete Leo XIII. auf die Lösung der sozialen oder gesellschaftlichen Frage, welche die Gemüter nnd Herzen erhitzt, und entwickelte die einzig wahren Grundsätze zur glücklichen Lösung derselben in der monumentalen Enzyklika Libertas vom 26. Juni 1888, in welcher er die Freiheit des menschlichen Willens siegreich verteidigt, und in dem allgemein bewunderten Rundschreiben Herum novarum vom 15. Mai 1891, in welchem er besonders die Rechte und Pflichten der Arbeiter und Arbeitgeber erklärt, nnd endlich in dem Sendschreiben Graves de communi vom 18. Jänner 1901, in welchem er die Bedeutung der christlichen Demokratie oder der christlichen Volksherrschaft erläuterte. Mit den angeführten höchst weisen Dokumenten befestigte der heilige Vater die gesellschaftliche Ordnung und verhalf den arbeitenden Ständen zu ihren Rechten und zu der ihnen gebührenden Geltung. Wer vermöchte die Vorteile darlegen nnd beschreiben, welche die Arbeiter durch die zu ihrem Schutze erlassenen Rundschreiben des apostolischen Stuhles erlangt haben? Darum ist es recht, daß die Arbeiterschaft dem Jubelpapste Leo XIII. auf besondere Weise ihre Verehrung und Dankbarkeit ausdrücken will. Wie nämlich die alten Römer hochwichtige Gesetze ans Bronzeplatten verewigten, ebenso wünscht die christliche Arbeiterschaft der ganzen Welt, die sozialen Lehren des Jubelpapstes auf drei bronzenen Platten zu verewigen, welche neben der Lateranensischen Basilika ausgestellt werden sollen zum Zeichen der durch den katholischen Glauben neubelebten und beglückten Arbeiterschaft und zum Beweis, daß jene Kirche, welche die Sklaven von den Fesseln befreit hat, auch genug Lebenskraft besitzt, um die Bande, in welche der Unglaube die Arbeiter geschlagen hat, zu lösen. Das zu diesem Zwecke erwählte Komitee unter dem Protektorate des Kardinals Dominikus Ferrata wird am 3. März d. I. dem heiligen Vater den Entwurf unterbreiten und sodann den Grund legen zu dem beabsichtigten Monumente, welches bis zum 15. Mai laufenden Jahres vollendet sein soll. Das Denk- 2 mal wird immerdar bezeuge», daß die christliche Arbeiterschaft das Gebot erfüllt: Ehre den Vater! Besonders aber verdient der Jubelpapst Ehre und Dank für die opferwillige Sorgfalt, mit welcher er die Wissenschaften und K ü n st e pflegt, fördert und sie auf christliche Grundlage stellt. Am 4. August 1879 veröffentlichte er das wohlbekannte Rundschreiben Aeterni Patris, in welchem er dem Hl. Thomas von Aqnin, dem Fürsten der Theologen, und der christlichen Philosophie den Ehrenplatz anwies. Am 18. November 1893 pnblL zierte er das kostbare Rundschreiben Providen-tissimus Deus über die heilige Schrift, um sie gegen die feindlichen Angriffe zu schlitzen und zum eifrigen Studium und zur sorgfältigen Erklärung zu empfehlen. Zu dem gleicher: Zwecke hat er eine eigene Kongregation von Theologen und Bibelkundigen eingesetzt, welche das Bibelstudium fördern soll. Der heilige Vater, selbst ein gründlicher Gelehrter und geistreicher Dichter, hat unter den Theologen die Begeisterung und das Interesse für alle theologischen und nicht theologischen Wissenschaften, namentlich für Geschichte, Rechts- und Naturkunde gehoben. Was Wunder somit, daß sich die ganze gelehrte Welt rüstet zur würdigen Feier der fünfundzwanzigjährigen Wirksamkeit des gelehrten Papstes Leo XIII., an welchem sich in Wahrheit der prophetische Beiname Lumen de coelo, Licht vom Himmel erfüllt. Billig und recht ist es, daß die Gelehrten dem Riesen an Geist und Herz, im Willen und in der Liebe ihre Huldigung darbringen. Weiters müssen wir Leo XIII. huldigen als dem Herrscher des Reiches Gottes. Am 3. März 1878 wurde der heilige Vater Leo XIII. feierlich gekrönt mit der Tiara oder der dreifachen Krone, welche seine königliche Herrscher-Würde und Gewalt sinnbildèt. Der älteste Kardinal sprach hiebei die Worte: „Nimm die mit der dreifachen Krone ge-sch inü ckte T i ara it itb vergiß nicht, daß du der Vater der Könige und der Herrsche r, der Oberhirte ber auf be m g a n z en Erd e n-r n n d e lebenden Gläubigen u itb der Statthalter Jesu C h r i st i b i st, der gelobt und gepriesen sei für immerdar!" Am kommen- den 20. Februar, an dem der heilige Vater das 25. Jahr seiner glorreichen Regierung vollendet, wird der Kardinalvikar an der Spitze aller in Rom anwesenden Bischöfe dem gefeierten Jubilar eine goldene Tiara, ein Weihegeschenk der Gläubigen aller Diözesen überreichen. Und die Vertretung der bischöflichen Behörden wird Seiner Heiligkeit zwei goldene Schlüssel als Zeichen der höchsten päpstlichen Gewalt opfern. Das Reich kann nicht ohne Herrscher sein. Und Jesus Christus hat dem hl. Petrus die Negierung seines Reiches auf Erden übertragen, da er zu ihm sprach: Dir werde ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. (Matth. 16, 18). Und abermals: Weide m eine L ä m m e r, weide in eine Schafe! (Joan. 21, 15. 17). Der Herrscher aber muß unabhängig sein und auch die Mittel haben, um sein Amt zu Nutz und Frommen der Beherrschten ausüben zu können. Darum hat die Vorsehung Gottes gesorgt, daß die römischen Päpste selbständige, unabhängige Regenten waren nicht nur in geistlicher, sondern auch in weltlicher Beziehung. Sie hatten ihren Besitz, der ihnen die Mittel zur Regierung der gesamten Kirche gewährte. Weil diese Freiheit und Unabhängigkeit von jeder anderen Gewalt eine kräftige Stütze des apostolischen Stuhles ist, deshalb wollen die Feinde der Braut Christi, der Kirche, die Souveränität oder Alleingewalt des Papstes beseitigen und den heiligen Vater einer anderen Gewalt unterwerfen, obgleich es keine höhere Gewalt gibt, als jene des Stellvertreters Jesu Christi auf Erden. Wäre der römische Papst einer anderen Macht untertan, so stünde zu befürchten, daß er dasjenige, was er für die Kirche als notwendig und nützlich erkannt hat, nicht mehr mit voller Freiheit auszuführen vermöchte und daß er nicht nach eigener Überzeugung, sondern nach den: Wunsche und Willen seines Oberherrn handelte. Wäre der Papst Untertan irgend eines Herrschers, so wären im Kriegsfälle die Feinde dieses Herrschers zugleich auch die Gegner des Papstes, und den Katholiken wäre es in solch schlimmer Zeit nicht gestattet, mit den: heiligen Vater frei zu verkehren. In dieser Hinsicht gilt wohl noch heute, was im Jahre 1862 an 265 in Nom versammelte Bischöse dem Papst-Könige Pius IX., unsterblichen Andenkens, geschrieben haben: „Die zeitliche Herrschaft des heiligen Stuhles ist eine notwendige und offenkundige Einrichtung der göttlichen Vorsehung, und ohne Bedenken bekennen wir, daß bei dem gegenwärtigen Stande der zeitlichen Verhältnisse gerade die weltliche Herrschaft zur glücklichen und freien Regierung der Kirche durchaus notwendig ist. Gewiß ist es, daß der Herrscher der Kirche keines Königs Untertan, ja nicht einmal sein Gast sein darf; in seinem eigenen Reiche wohnend, muß er unabhängig fein, damit er in erhabener, friedlicher, seliger Freiheit den katholischen Glauben schütze, und die christliche Welt verteidige, regiere und leite . . . Wer würde es wagen, bei dem gegenwärtigen Widerstreit menschlicher Gedanken und Einrichtungen zu leugnen, daß eine Stelle, ein Thron notwendig ist, von welchem aus eine gewichtige und mächtige Stimme, die Stimme der Gerechtigkeit und Wahrheit zu den Nationen und Herrschern zu dringen vermag: eine Stimme, die niemandem schmeichelt, sich vor niemandem beugt; eine Stimme, welche keine Drohung zu ersticken, keine List zu überwinden vermag . . . Und welche andere Regierung der ver- gangenen und gegenwärtigen Zeiten kann sich so heiliger, altehrwürdiger, unumstößlicher Rechte rühmen? Darum sind wir bereit, mit Euerer Heiligkeit in den Kerker und in den Tod zu gehen, und bitten Euch in Demut, bei Euerem Entschlüsse unabänderlich zu verharren. Das fordert von Euch die Heiligkeit der Kirche, zu deren besseren Regierung die göttliche Vorsehung den römischen Päpsten die weltliche Herrschaft verliehen hat; das verlangen die aus der ganzen Welt zerstreuten rechtgläubigen Christen, welche wünschen, daß es ihnen möglich sei, frei zu Euerer Heiligkeit zu kommen und sich mit Euch in Gewissensangelegenheiten zu beraten; das fordert schließlich auch die staatliche Gesellschaft, welche fühlt, daß ihre eigenen Grundlagen wanken, wenn der Thron Euerer Heiligkeit umstürzt." Diesen klaren Worten füge ich nur die dringende Mahnung bei, daß es unsere Pflicht ist, zu beten und zu Gott zu flehen, bis seine allweise und allgütige Vorsehung dem heiligen Vater die unumschränkte Herrschaft wiedergibt, und den heiligen Vater mit milden Gaben zu unterstützen zur Bestreitung der außerordentlich großen Auslagen für die Regierung des die ganze Welt umspannenden Reiches, der heiligen Kirche. Im Herrn geliebte Diözesanen! nn kennen wir die erhabenen Rechte und Pflichten unseres obersten Hirten, des römischen Papstes, daß er der Hüter und Lehrer -«*=.• des heiligen Glaubens, der Anwalt des Rechtes und des Tngendlebeus, der Schirmherr der Wissenschaften und Künste, daß er der geistliche Herrscher uns Erden ist. Darum aber müssen wir den heiligen ^8ater ehren, lieben und bereitwilligst stören. Die Ehrfurcht vor dem Vater bringt den Zindern Segen. Der weise Sirazide mahnt: Ehre deinen Vater, damit sein Segen über dich komme u ud> sein Segen bis a n s E n d e währe! (Sir. 3, 9. 10). Von Vinzenz Joachim Pecci, dem gegenwärtigen greisen Papst Leo XIII. berichten die Biographen, daß er seine Mutter Anna überaus zärtlich liebte und seinen Vater Ludwig Graf Pecci rührend ehrte, und darum erfüllt sich an ihm sichtlich die Verheißung des vierten Gebotes: Du sollst deinen Vater n n d d e i n e M n t t e r e h r e n, a n s d a ß du lauge lebest ans Erden! (II. Mos. 20, 12). Schätzen und ehren auch wir Lavantiner in Hinkunft recht sorgfältig den heiligen Bater! Reden wir von ihm mit Achtung, erweisen wir ihm in Wort und Tat Ergebenheit und Treue! Schämen wir uns nicht, offen zu bekennen, das; wir treue Untertanen des heiligen Vaters sind! Stolz waren die Heiden auf die Ehre der römischen Staatsbürgerschaft. Die alten Bewohner Roms betonten mit Vorliebe: Civis romanus sum! Ich bin römischer Bürger! Sie waren stolz auf das römische Reich, welches die ganze damalige Welt umfaßte. Um so mehr können wir Katholiken stolz sein, weil wir Glieder der römisch-katholischen Kirche sind, welche alle Weltteile umfaßt, weil wir das Bürgerrecht des Reiches Gottes besitzen. Verteidigen wir nach Kräften die Auktorität und das Ansehen, die Ehre und die Rechte des heiligen Vaters! Wer den heiligen Vater verachten würde, hätte schon in diesem Leben den Fluch Gottes zu gewärtigen. Auch hier gilt die Drohung des Herrn: Verflucht sei, wer sein e n Vater und seine Mutter nicht ehrt; und das ganze Volk soll sprechen: A 11ten! (Deut. 27, 26). Ein rührender Anblick war cs, als die Kardinäle im verwichenen Jahre zu den Weihnachtsfesttagen dem heiligen Bater ihre Glückwünsche darbrachten. Leo XIII. dankte dem heiligen Kollegium für die während der in vieler Mühe und Bitterkeit verflos-senen 25 Jahre ihm gewährte Unterstützung. Ja in Bitterkeit, wiederholte der heilige Bater; denn unser Herz ist tief betrübt, indem wir sehen, das; die Segnungen des heiligen Glaubens nicht anerkannt werden. Ist es der Wille des Herrn, ries der heilige Bater, und Tränen rollten über seine Wangen, das; die letzten Tage unseres Pontifikates mit Traurigkeit erfüllt sind, so sei es; wir sprechen immerdar: Gebenedeit sei der Herr! Alle Anwesenden waren tief gerührt und viele vergoßen Tränen, wie der heilige Vater. Im Wappen Seiner Heiligkeit Leo XIII. befindet sich auch die Cypresse. Dieser immergrüne Baum gilt als Zeichen der Trauer, aber auch der Hoffnung. Und so sinnbildet die Chpresse im Wappenschilde unseres heiligen Vaters seine Leiden, aber auch seine unentwegte Hoffnung aus den endlichen Sieg der guten, ja allerbesten Sache. Indes wehe doch jenen, die dem greisen Bater Tränen erpreßen! Unsere Verehrung und Liebe aber werden wir dem heiligen Vater am besten bezeigen, wenn wir ihm willig gehorsamen. Wenn der Herr in Bezug ans die Apostel sprach : W e r e u ch hört, de r h ö r t mich (Luc. 10, 16), so gilt dies um so mehr vom Fürsten der Apostel, vom Hl. Petrus, und somit von seinen Nachfolgern, den römischen Päpsten. Der heilige Vater ist der Stellvertreter Gottes, und darum müssen wir seine Befehle, Mahnungen und Ratschläge erfüllen, als gäbe sie uns Gott selbst. Leben tui r daher vor Alle ut it a ch d e nt heiligen katholischen Glauben, dessen unfehlbarer Lehrer, dessen unüberwindlicher Wächter der gotterleuchtete Leo XIII. ist. Was unseren Glauben belebt, das tun wir; was ihn schwächt, das meiden wir! Schämen wir uns nicht, den Glauben offen zu bekennen; insbesondere jetzt in der heiligen Fastenzeit erfüllen wir gewissenhaft das Fastengebot, empfangen wir das heilige Sakrament der Buße und das allerheiligste Altarssakrament, über welches der heilige Vater Leo XIII. am 28. Mai 1902 das ergreifende Rundschreiben M i va e caritatis erlassen hat. Leben wir tugendhaft, gottgefällig, fromm! Der heilige Vater empfiehlt uns in seinem apostolischen Schreiben vom 14. Juni 1892 die Verehrung und Nachahmung der heiligen Familie von Nazareth; darum erfüllen wir nach dem Beispiele dieser heiligsten Personen, die aus Erden gewandelt sind, jeder seine Standespflichten, von denen wir am Gerichtstage vor allem Rechenschaft geben werden. Wir alle find berufen, das; wir s i t t s a ut, g e-recht und fromm leben in dieser Welt, indem wir der seligen Hoffnung h a r r e n und der Ankunft der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes J e s n s C h r i st u s, w e l ch e r s i ch s e l b st sit r n it s dahin gegeben hat, damit er uns von aller Ungerechtigkeit erlöse, und sich ein Volk retti darstelle, das eifrig ist in guten Werken. (Tit. 2, 12—14). Ein besonders kräftiges Mittel, uns ans dem Wege des Heils zu bewahren, ist das Gebet, Welches der heilige Vater ohne Unterlaß empfiehlt. Es ist ja seine Anordnung, daß nach jeder stillen heiligen Messe Gebete zur Erlangung des göttlichen Beistandes und zur Abweisung der höllischen Gewalten verrichtet werden. Im Monate Oktober widerhallt in Kirchen und in christlichen Häusern das heilige Rosenkranzgebet, für welches Leo XIII. die Gläubigen durch seine unvergleichlich schönen Rundschreiben über Maria, die Königin des hochhl. Rosenkranzes, begeistert hat. Überdies hat er öfters die Gläubigen zur eifrigen Anrufung des Trösters des heiligen Geistes aufgefordert und hat mit dem ergreifenden Rundschreiben A n n u m sacrum vom 25. Mai 1899 die ganze Menschheit dem heiligsten Herzen Jesu geweiht; er hat weiters die Verehrung des hl. Franziskus von Assisi mit dem erhebenden Hirtenschreiben Auspicato concessum vom 17. September 1882 gefördert und dessen dritten Orden erneuert. Zudem hat er die Verehrung manch anderer Heiligen, wie des heiligen Cyrillus und Methodius mit dem goldenen Rundschreiben Grande munns vom 30. September 1880, des hl. Paschalis Baylon mit Breve vom 8. November 1898, des hl. Joses mit Rundschreiben vom 15. August 1889 gehoben und hat zudem viele verstorbene Gläubige den Seligen oder den Heiligen Gottes beigezählt und dies alles uns Lebendeil zur Erbauung, Erhebung und Nachahmung. Beten sollen wir aber auch für den heiligen Vater, auf daß ihm Gott mit seiner allmächtigen Gnade beistehe, ihn in der Regierung seines Reiches leite, und seine Feinde demütige und bekehre. Jedoch nicht nur mit Gebeten, mit geistlichen Gaben, sondern a u ch nt i t Almosen, mit materielle n Opfern müssen wir den heiligen Vater unte r-stützen, wie uns der weise Sirazide mit den Worten auffordert: Mein Sohn, nimm dich deines Vaters im Alter au, und betrübe ihn nicht, solange er lebt! D e n n eine Wohltat, die du deinem Vater erzeigst, wird nimmermehr in Vergessenheit geraten. (Sir. 3, 14. 15). Zur Unterstützung des heiligen Vaters wurden in der christlichen Welt verschiedene Vereine gegründet, damit auf solche Weise auch minder bemittelte Christen imstande wären, ihren Heller zu dem edlen Zwecke zu opfern. Wie anderwärts, wurde auch in unserer Diözese die Bruderschaft vom hl. Erzengel Michael eingeführt, deren Mitglieder monatlich wenigstens zwei Kreuzer oder vier Heller für den heiligen Vater opfern und täglich für ihn beten. Die Opfergaben werden in der Kirche am Sonntage nach dem 20. Februar, am Feste der hl. Apostel Petrus und Paulus und am Sonntage nach dem Feste des hl. Erzengels Michael abgesammelt. Ohne Zweifel werden diese Gaben von Gott reichlich vergolten. Wenn Jesus einen Becher kalten Wassers, der dem geringsten seiner Brüder gereicht wird, nicht unbelohnt läßt (Matth. 10, 42), wie muß er erst die Gabe vergelten, welche wir seinem sichtbaren Stellvertreter aus Erden, dem Oberhaupte seiner heiligen Kirche reichen! Gottes Wille ist es, daß ihr dem heiligen Vater helfet. Erhielt ja auch Jesus Almosen, um sich und die Seinen ernähren zu können. Und als er seine Jünger in die Welt sandte, empfahl er sie der Mildtätigkeit freigebiger Menschen. Von jeher unterstützten die Gläubigen die Nachfolger des Hl. Petrus; sie übergaben ihnen Besitzungen und verschiedenartiges Gut, darum heißt noch heutzutage der Besitz des heiligen Vaters das Patrimonium oder das Erbe des Hl. Petrus. Ich sage euch, geliebte Diözesanen, den gebührenden Dank für alles, was ihr bisher für den heiligen Vater geopfert habt, insbesondere für die mit Rücksicht aus seine Jubelfeier dargebrachten Opfergaben. Auch unser durchlauchtigster Kaiser, Allerhöchstwelcher gleichfalls ob seiner langen und gesegneten Negierung die Liebe uut> Hochachtung der Völker weit über die Grenzen Österreichs hinaus genießt und am 18. Februar 1853 also vor 50 Jahren glücklich von jenem Attentate, an das die herrliche Botivkirche in Wien erinnert, errettet worden ist, — nun unser hochedler Monarch verehrte dem heiligen Vater zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum eine gar wertvolle Gabe: eine aus reinem Golde gegossene Statue des guten Hirten. Das bedeutsame Geschenk wurde in feierlichster Weise dem Jubelpapste übergeben, welcher an der kaiserlichen Spende seine besondere Freude ausdrückte und beifügte, er werde dieselbe in seiner Bibliothek an erster Stelle aufbewahren. Auch dic Stadt Wien hat den heiligen Vater zu seinem fünfundzwanzigjährigen Papst-Jubiläum mit einer kostbaren Gabe beehrt. Zwei goldene Medaillen im Werte von 25.000 Kronen, eingelegt in ein prachtvolles Postament aus afrikanischem Marmor, sandte der Bürgermeister von Wien dem heiligen Vater zum Zeichen der kindlichen Ergebenheit und Liebe. So offenbart sich bei Gelegenheit des Papstjubiläums überall Freude und Begeisterung. Um dem dreieinigen Gott, der uns einen so edelsinnigen Papst gegeben hat und ihn solange am Leben erhält, demütig und innig zu danken für seine unaussprechliche Gabe (II. Cor. 9, 15), werden wir den Schluß der fünfundzwanzigjährigen gesegneten Wirksamkeit^ Papst Leo XIII. in der ganzen Diözese in nachstehender Weise feiern: Am kommenden 2. März, welcher zugleich der 94. Geburtstag des heiligen Vaters ist, soll um sechs Uhr abends durch eine halbe Stunde in allen Kirchen feierlich geläutet 1 Einige Behelfe zum eingehenderen Studium des Lebens und Wirkens Leo XIII. : Bernardo O’Beilly, Vita di Leone XIII. Roma, 1887. Gr. 8°. S. 537. — Leonis XIII. P. M. Inscriptiones et carmina. Inschriften und Gedichte des Papstes Leo XIII. Herausgegeben von den Priestern der deutschen ffiirdje s. Maria dell’Anima. In die deutsche Spraäie übertragen von Edmund Behringer. Regensburg, 1887. Gr. 4°. S. 207. — F. I. Schwerdt, Papst Leo XIII. Ein Blick ans seine Jugend und seine Dichtungen. Augsburg, 1887. S. 112. — Norbert Schneider, Leo XIII. Sei» Leben und Wirken. Mit Unterstützung von Graf Ludw. Pecci. Kempten, 1902. Gr. 8°. VIII + 494 S. mit 130 Abbildungen. — Dr. H. Schaepmann, Leo XIII. Ein Charakter- und Zeitbild. Aus dem Holländischen ins Deutsche übertragen von L. von Heemstedc. Eingc-fiihrt von Franz Hülskamp. Münster, 1902. M a rbur g, werden. Am 3. März, als dem Gedächtnistage der feierlichen Krönung Leo XIII., ist ein Dank-Fest-gottesdienst1 zu halten, wozu alle Behörden freundlich einzuladen sind. Zum Schlüsse ist das Te Üeum laudamus anzustimmen. Zugleich aber wollen wir an diesem hochbedcut-samen Tage neuerlich schwören und geloben, daß wir unter der Fahne Christi immerdar standhaft und mutig kämpfen werden für die heilige Mutter Kirche, für den heiligen Vater, für die gerechte und gute Sache. In diesem Kampfe wird Gott mit uns sein, und wird uns zum Siege verhelfen. Wenn wir aber den Sieg nicht erleben, so werden wir doch geschmückt werden mit der Krone der Gerechtigkeit, welche uns der König der Könige, Jesus Christus, den der ehrwürdige Jubelgreis auf dem Stuhle Petri in seinem Rundschreiben Tametsi futura vom l. November 1900 als unseren Erlöser so wunderbar verherrlicht hat, im Himmel aufbewahrt. S o s e i d d e n n w a ch s a in, Brüder! Stehet sest i m Glauben, handelt m a n n h a s t und seid stark! Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch! Meine Liebe i st mit euch allen in Christus Jesus. Amen. (I. Cor. 16, 13. 23. 24). 1 Missa votiva de Ss. Trinitate in col. albo, Gloria, Coll. pro Papa sub unica conclus., Credo, l’raef. de Ss. Trinit., ult. Evang. s. Ioan. am Tage der Stuhlseier des hl. Petrus in Rom, den 18. Jänner 1903. t Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Das vorstehende Hirtenschreiben ist von den Seelsorgern den Gläubigen am Sonntage Quinquagesima und am 1. Fastensonntage von der Kanzel zu verlesen. Aastenmandat für das Jahr 1903. Mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse bewillige ich kraft der vom heiligen Apostolischen Stuhle unter dem 8. Juni 1899 erhaltenen besonderen Vollmacht für das laufende Jahr die folgenden Erleichterungen bezüglich des kirchlichen Fastengebotes: I. Abbruchstagc und Abstinenztage zugleich, also vollständige Fasttage mit Abbruch au Speisen und Ent- haltung von Fleischspeisen sind folgende: 1. der Aschermittwoch und die drei letzten Tage der heiligen Charwoche; 2. Die Freitage der vierzigtägigen Fasten und der Adventzeit; 3. die Mittwoche und Freitage der vier Qnatember-zeiten; 4. die Vigilien oder Vortage vor Pfingsten und vor Weihnachten. II. Nur Abbruchstagc, an denen zwar der Genuß von Fleischspeisen, aber nur eine einmalige Sättigung und überdies eine kleine Erquickung erlaubt ist, sind folgende: 1. alle Tage der vierzigtägigen Fasten mit Ausnahme der Sonntage (darunter sind, wie oben I. 1, 2 und 3 bemerkt, der Aschermittwoch, der Quatembermittwoch, die Freitage und die drei letzten Tage der Hl. Charwoche strenge Fasttage); 2. die Mittwoche der Hl. Adventzeit (der Quatember-Mittwoch ist strenger Fasttag: I. 3) ; 3. die Samstage der vier Quatemberzeiten; 4. die Vigilien oder Vortage vor den Festen: Petri und Pauli, Mariä Aufnahme in den Himmel, Allerheiligen und Unbefleckte Empfängnis 'Mariä. III. Nur Abstinenztage, an denen die Enthaltung von Fleischspeisen, jedoch ohne Abbruch an Speisen, geboten ist, sind: alle übrigen Freitage des Jahres. IV. In Bezug auf die Dispensen vom Gebote, sich des Flcischcsicns zu enthalten, gilt folgendes: 1. Für die ganze Diöcese: So oft ein kirchlicher Festtag, d. i. ein gebotener Feiertag, welcher un bürgerlichen Leben als solcher begangen >vird, auf einen Abstinenztag (z. B. auf einen Freitag) fällt, ist der Genuß bon Fleischspeisen am selben Tage erlaubt, und zwar, ohne l>aß es notwendig wäre, dafür an einem anderen Tage sich der Fleischspeisen zu enthalten. 2. Nur für einzelne Orte gilt die oberwähnte Erlaubnis, nämlich an einem Abstinenztage Fleisch zu genießen, dann, wenn an einem solchen Tage daselbst ein Jahrmarkt, zu dem sich gewöhnlich viel Volk versammelt, abgehalten wird. Diese Dispens gilt jedoch nur für den Ort, an welchem der Markt abgehalten wird, also nicht für andere Orte, die etwa sonst noch zur selben Pfarre gehören. 3. Jnbetreff einzelner Personen wird nachstehendes bewilligt: a) an allen Tagen des Jahres, jedoch mit Ausnahme des Aschermittwoches, der drei letzten Tage der hl. Charwoche und der Vigilien vor Pfingsten und Weihnachten, dürfen Fleisch genießen: Arbeiter in Bergwerken und Fabriken; Reisende, die in Gast- und Wirtshäusern speisen; auch andere, d. i. nicht Reisende, welche z. B. in Städten und sonstigen geschlossenen Orten in Gasthäusern ihre Beköstigung haben. b) An allen Tagen, mit einziger Ausnahme des Charfreitages, können sich der Fleischspeisen bedienen: die Kondukteure ans den Eisenbahnen; jene Reisenden, welche in Gasthäusern der Eisenbahn-Stationen speisen müssen; die Badegäste, überhaupt Kurgäste, welche wirklich zur Herstellung ihrer Gesundheit sich in Bade- und Kurorten aufhalten. Die gleiche Milderung gilt auch für ihre Hausgenossen und Dienerschaft. Hingegen gilt sie nicht für solche Personen, welche Kur- und Badeorte nur des Vergnügens wegen besuchen. e) Ohne Einschränkung, d. i. ohne Ausnahme irgend eines Tages, können Fleischspeisen Jene genießen, welche ihrer äußersten Armut wegen unter Speisen keine Auswahl treffen können, sondern eben das essen müssen, was sie bekommen, (also wenn sie nicht Fastenspeisen erhalten); ferner überhaupt jene Personen, welche und so lange sie in einem solchen Hause leben (z. B. als Dienstboten), in welchem man ihnen keine Fastenspeisen vorsetzt. Sie sollen jedoch trachten, sich, wenn nur möglich, wenigstens am Charfreitage des Fleischgenusses zu enthalten. V. An jedem Fasttage, sei es mit oder ohne Abstinenz, wird der Gebrauch von Milchspeisen, Eiern und vom Thierfett (Speck) zur Würze der Speisen, sowohl bei der Mahlzeit als bei der kleinen Erquickung am Abende, gestattet. Vi. Art allen Abbruchstagen des Jahres (d. i. an jenen Fasttagen, an denen nur eine einmalige Sättigung, sei es mit vder ohne Enthaltung von Fleischspeisen, erlaubt ist), und in der vierzigtägigen Fastenzeit auch an den Sonntagen, ist der Genus; von Fleisch und Fischen bei einer und derselben Mahlzeit verboten. Dieses gilt auch für solche, welche wegen Alter, Krankheit, schwerer Arbeit u. dgl. von der Fastenpflicht befreit sind. VII. Endlich wird noch bemerkt: Alle, die an dispensierten Fasttagen Fleischspeisen genießen, sind verpflichtet an solchen Tagen, sowie an dergleichen Samstagen des Jahres drei Vater unser, drei Gegrüßet seist du Maria und den Apostolischen Glauben zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu a) b) Christi andächtig und im Geiste der Buße zu beten. Wo mehrere Hausgeitvssen zusammen speisen, sollen diese Gebete laut und gemeinschaftlich verrichtet werden. Überdies werden die Gläubigen ermahnt, diese vvm Heiligen Vater gewährte Erleichterung des Fasten-gebvtes nach Kräften durch autiere Werke der Frömmigkeit und insbesondere durch reichlichere Unterstützung der Armen und Nvthleidendei; zu ersetzen. Kranken eine weitere Dispens zu ertheilen, sind Seelsorger und Beichtväter ermächtigt. Um eine bleibende Dispens vvm Fastengebvte hat man sich im Not- fälle an Mich unter Angabe Vvllgiltiger Gründe zu wenden. c) Welt- und Regularpriester, Theologen und Knabenseminaristen, klösterliche Familien und Institute beiderlei Geschlechtes, müssen sich jedoch einer strengeren Beobachtung des Fastengebotes befleißen und haben sich daher an den Abbruchstagen, an denen das Fleischessen für die Laien mittags und abends erlaubt ist, bei der kleinen Erquickung atn Abende des Fleischgenusses zu enthalten. Zuletzt sei noch mit besonderem Nachdruck betont, daß die Zeit für die Ablegung der Hl. Osterbeicht und für den Empfang der Hl. Osterkvinmunivn mit dem 2. Fastensvnutage (Reminiscere) beginnt und bis zum 4. Sonntage nach Ostern (Cantate) einschließlich dauert. Zugleich wird au die alte Vorschrift erinnert, die österliche Kommunion wo möglich in der Pfarrkirche zu empfangen. Auch werden die Gläubigen noch daran erinnert, daß während der geschlossenen Zeit, d. i. vom 1. Adventsonntage bis zum Feste der Erscheinung des Herrn einschließlich und voi; dem Aschermittwoch bis zum 1. Sonntage nach Ostern einschliesslich, alle öffentlichen Lustbarkeiten und Ergötzungen untersagt sind. Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Euch, auf dass Ihr imstande seid, im Geiste der Liebe, des Gehorsams und der Buße das Fastenmaudat gewissenhaft zu erfüllen. Und alle, welche nach dieser Richtschnur wandeln werden, Friede sei über sie und Barmherzigkeit! (Gal. ti, 17). Marburg, am Feste des heiligsten Namens Jesu, den 18. Jänner 1903. t Michael', Fürstbischof. Anmerkung. Das Fastenmairdat ist am Sonntage Quinquagesima von der Kanzel zu verlautbaren. Überdies ist während des Jahres jeder Fasttag am vorhergehenden Sonntage den Gläubigen bekannten geben. 14. Postni pastirski list ob priliki petindvajsetletnice papeže vanj a sv. Očeta Leona XIII. s postno postavo za leto 1903. E i 1 po božji milosti in po božjem usmiljenju knez in škof Lavantinski, prisednik prestola Njih svetosti, velikokrižnik avstrijskega Franc Jožefovega reda, doktor bogoslovja, pošlje mnogočastiti duhovščini in vernikom svoje škofije pozdrav in želi vsem blagoslov ter vse dobro od Očeta in Sina v edinosti svetega Duha ! Sin spoštuje očeta. (Mal. l, 16). V Gospodu ljubljeni škofljani ! zmed deseterih božjih zapovedi je ena edina, kateri je posebej pridejana slovesna obljuba plačila: to je prva zapoved, ki je bila z božjim prstom zapisana na drugo kamenito ploščo, kakor naglaša slavni apostol Pavel, ko piše Efežanom: Spoštuj svojega očeta in svojo mater; to je prva zapoved z obljubo; da ti bo dobro in da boš dolgo živel na zemlji! (Efež. 6, 2. 3). V četrti božji zapovedi je poleg večne sreče Se obljubljena tudi časna sreča. In vsakdanja izkušnja nepobitno uči, kako bogato blagoslavlja Bog Pokorne otroke in kako hudo kaznuje neubogljive. Pa ta znamenita zapoved ne zadevlje le spoštovanja, pokorščine in ljubezni otrok do staršev, temveč se tiče tudi vdanosti, zvestobe in posluš- nosti do gosposke, cerkvene in svetne. Zategadelj se pa tudi prepričujemo, kako srečni so podložniki, ki čislajo, ljubijo in radi poslušajo svoje predstojnike ; in narobe kako grozno tepe šiba božja nepokorne podanike. Nemiri in prepiri, ustaje in prekucije razsajajo tam, kjer ni vdanosti in pokornosti do oblasti, bodi cerkvene bodi svetne, katerih prva prihaja neposredno od Boga, druga pa posredno. Kjer ljudje ne izpolnjujejo četrte božje zapovedi, tam ni reda, zato pa tudi ne zadovoljnosti in veselja, tam ni blagoslova, zato pa tudi ne sreče in blagostanja. Za prelomom četrte božje zapovedi sledi prekletstvo. Dvomiti pač ni, preljubi moji, da se najhuje maščuje nezvestost in nepokorščina do očeta in učenika krščanskega sveta : do svetega očeta, rimskega papeža. Kdor ne spoštuje, ne ljubi in ne posluša svetega očeta, rimskega papeža, ne more biti srečen in blagoslovljen. Rimski papež so vidni namestnik Jezusa Kristusa, so pravi naslednik sv. Petra in zatorej vrhovni poglavar svete cerkve, so naj višji pastir in duhovnik, po katerem nam deli božji Vzveličar svoje milosti in dobrote. Vse dolžnosti, ki jih imamo do svojih telesnih staršev, nas vežejo v večji in višji meri do duhovnega očeta, rimskega papeža in do duhovne matere, svete rimskokatoliške cerkve. Sinovsko vdanost, ljubezen in zvestobo smo katoliški kristjani iz vsega srca in vse moči dolžni svetemu očetu ; in čim rajši izpolnjujemo svoje dolžnosti do pastirja jagnjet in ovčic (Jan. 21, 15. 17), tem obilnejši blagoslov božji lije nad nas in nas spremlja po potu življenja. Četrta božja zapoved se ne da zbrisati s plošč božjih zapovedi, in zato tudi ne obljuba, ki je v tesni zvezi ž njo. Kakor se zapoved izpolnjuje, tako se obljuba uresničuje. Zategadelj pa ne bo miru, dokler ne bodo 1 rimski papež čislani in spoštovani, kakor to zapoveduje sam večni postavo-dajalec : Bog. Angel vojnih čet ne bo vtaknil krvavega meča v nožnico, dokler se ne prizna svetemu očetu popolna pravica. Le tedaj bo angel nebeški prinesel oljko miru in sreče na zemljo, kadar bodo sveti oče češčeni po volji božji in v popolni posesti svojih neodatnih pravic. Zahvalno in pohvalno priznavam, da ste, predragi v Gospodu, doslej iskreno ljubili svetega očeta in ste Njih radi ubogali. Molili ste za Njih modro in vzveličavno vladanje, ste Njih po svojih močeh denarno podpirali, pa sle se radi udeleževali vseh slovesnosti, ki so se vršile po školiji Njim na čast, v tolažbo in podporo. Zlasti od dne 20. februarja lanjskega leta, ko so slavno in srečno vladajoči papež Leon XIII. nastopili petindvajseto leto svojega najvišjega pasti ro vanj a, ste Njih neprestano podpirali z gorečimi molitvami in milimi darovi ter ste na razne načine praznovali izredno petindvajsetletnico. Ker pa bodo naš sveti oče dne 20. prihodnjega meseca februarja izpolnili petindvajset let svojega ponlitikata ali papeževanja, hočem v letošnjem postnem pastirskem listu govoriti o tem tako redkem kakor pomembnem jubileju, za katerega primerno praznovanje se pripravlja ali je že pripravljen ves katoliški svet. Kako bi se tudi dobri otroci ne veselili vsakatere jubilejne slavnosti svojega ljubega in dragega očeta? Vsakega hvaležnega sina in vsako hvaležno hčer napolnjuje sladka radost, kadar more praznovali slovesnost v čast in zahvalo milemu očetu. Sin spoštuje očeta. (Mal. 1, 6). Podobno želimo tudi mi Lavanlinci, zvesto vdani otroci svetega očeta, rimskega papeža, slaviti Njih srebrni papeški jubilej ter Njim obnoviti obljubo otroške neomajljive vdanosti in pokornosti, otroške srčne ljubezni in zvestosti. Radovati se hočemo na dan Njih izvolitve in na dan Njih kronanja za vidnega poglavarja vesoljne cerkve, kakor se bo radoval ob teh spominskih dnevih ves krščanski svet, da bo obveljal vzklik kralja in pevca Davida : Jubilate Deo omnis terra, psalmum dicite nomini eius: date gloriam laudi eius! Ukaj Bogu vsa zemlja, pojte hvalo njegovemu imenu, dajte mu čast v hvalo! (Ps. 65, 1. 2). Kristjani predragi! svojem drugem nad pastirskem listu z dne 25. meseca marca leta 1890 sem vam razložil visoki pomen rimskega papeštva, kakor sem tudi opisal vzgledno življenje in blaženo delovanje svetega očeta papeža Leona XIII. To pismo, katero sem vam poslal o priložnosti svojega prvega potovanja v Rim h grobovom svetih apostolov, je časovnim razmeram tako primerno, da ga lahko tudi letos s koristjo prebirate in premišljujete. V pričujoči poslanici hočem zato le bolj vobče govoriti o velikih dobrotah, ki nam prihajajo po rimski stolici. Najprvo zaslužijo sveti oče vso čast in hvalo, ker varujejo, branijo in razširjajo edinovzveličavno vero Kristusovo. Jezus je molil za sv. Petra, da ni pešala njegova vera ; in s tem je prejel prvak apostolov in so prejeli vsi njegovi nasledniki dolžnost, utrjevati svoje v sveti veri. (Luk. 22, 23). In to više-pastirsko dolžnost so natanko izpolnjevali sveti oče Leon XIII., ki so pri vsaki dani priliki povzdignili svoj glas za ohranitev svete vere. Vrhu tega so razširjali krščansko vero po navdušenih in požrtvovalnih misijonarjih tako izdatno, da so do leta 1897, torej v dvajsetih letih, ustanovili 205 školij in sicer dva patriarhata, trideset nadškofij, osemindevetdeset školij, triinpedeset vikariatov in dvaindvajset prefektur apostolskih. Nedavno, in sicer dne 17. septembra 1902, so na svetlo dali krasno apostolsko pismo Quae mari sinico, s katerim so uredili cerkvene razmere na Filipinskih otokih v osrednji Ameriki. Pač ni brez globokega pomena, da se nahaja v grbu svetega očeta Leona XIII. zvezda, ki siplje svoje žarke nizdolu na zemljo. Enaka jasna zvezda, ki razganja temo, kaže potovalen Pot ter sije po katoliškem svetu, so bogonadarjeni Papež Leon XIII., ki po svojih krasnih okrožnicah Sirijo luč svete vere in resnice. Ker je vera Kristusova močna podlaga cerkvi in svetni vladi, zato jo sovražniki drzno napadajo in se trudijo, da bi ločili vernike od katoliške vere. Geld v Rimu, katerega krščanskih prebivalcev trdna vera se je že za sv. apostola Pavla oznanjevala po vsem svetu (Rimlj. 1, 8), so nastala društva, ki bi naj vnemala Rimljane za odpad od prave vere. Sveti oče pa hočejo ohraniti večno mesto kot središče krščanske vernosti in edinosti ter so zato v posebnem pismu z dne 25. novembra 1902 govorili o tej svoji želji in volji ter so vpeljali družbo kardinalov, ki bi naj na vso moč skrbeli, da se ne širi nevera in kriva vera v prestolnici rimskega papeža. Obenem so hoteli sveti oče s to napravo pokazati, kako bi se naj delovalo povsod, kjer ruje sovražnik zoper vero in cerkev. Da, kakor je treba družb za razširjenje svete vere, tako je treba društev za ohranjenje tega naj dražjega daru božjega. Ko bi katoliški kristjani ne hoteli braniti svete vere, utegnil bi nam Bog vzeti ta neprecenljivi dar; in potem bi oslepeli na duhu in otrpneli v srcih, pa bi zapadli krivoverstvu in neverstvu, kakor je v šestnajstem veku okužila kriva vera marsikateri kraj naše ljube in lepe domovine. Skrbimo neutrudno, da se ne vrnejo ti žalostni časi v naše dežele ! Sveta cerkev ima sicer božjo obljubo vednega obstanka na svetu sploh, ali je nima za posamezne kraje. Kjer katoličani ne cenijo po vrednosti svete vere, tam jih Bog kaznuje z raznimi nesrečami, katerih največja je malovernost ali popolna brezvernost. Nadalje gre slava in zahvala svetemu očetu, ker so zvest varih in kakor lev pogumen branitelj pravice, ki je najdržnejša podlaga blagodejnemu razvitku, napredku in pro-cvitu človeške družbe. Kakor pravičnost, enako zagovarjajo in pospešujejo sveti oče vse druge čednosti. Jezus Kristus je sv. Petru in vsem njegovim naslednikom vročil ključe nebeškega kraljevstva, da odpirajo njegove zaklade, da delijo milosti za bogoljubno, čednostim življenje. Temu nasproti pa sovražniki svete cerkve zaničujejo pobožno življenje, zbujajo strasti, širijo pohujšanje, zatirajo strah pred grehom, opisujejo papeža in škofe kot nasilnike, grdijo duhovnike in redovnike. K temu početju jih nagiba upanje, češ, da se ljudstvo ne bo več zmenilo za cerkev in za njena sveta sredstva, kadar se pogrezne v nenravno življenje, temveč da bo cerkev črtelo, preganjalo in jo uničilo. Da bi se tem prej zavdal cerkvi smrtni udarec, izkušajo sovražniki tudi duhovnike premotiti, ker dobro vedo : če se pastirji udarijo, se razkropijo tudi ovčice. Vendar sveti oče Leon XIII. so neprestano priporočali vzgledno življenje dušnim pastirjem in duhovni čredi, so opominjali škofe in duhovnike, da naj pospešujejo med verniki pobožno življenje, so svarili pred pohujšanjem, so obsojali slabe knjige in časopise, in so se potegovali za apo-stolstvo dobrih tiskovin. Pač zopet ni brez posebnega pomena, da imajo sveti oče Leon XIII. v svojem grbu poleg zvezde tudi lilijo. Lilija pomenja čisto in sveto življenje, kakršno živijo papež sam in ga vernikom živeti velevajo. Kristjani predragi, potegujmo se tudi mi hrabro za pravico in druge krščanske čednosti, ustavljajmo se pohujšanju, in podpirajmo bogaboječnost! Če bi razuzdanost zavladala med nami, bi nas šiba božja grozno strahovala. Nadalje smo dolžni hvalo in zahvalo svetemu očetu, ker branijo avtoriteto ali veljavo oblasti. Če se ozremo po svetu, ljubi moji, vidimo, kako vre in kipi, da bi v trenotku prekipelo, ko bi oborožene čete vsaj na zunaj ne krotile pretečih sil. Nahajajo se nemirneži, ki bi radi nemudoma razsuli obstoječi družabni red. in kdo so ti nevarni nezadovoljneži? To so tisti, ki se nočejo ravnati po apostolskem nauku : Vsak človek bodi višji oblasti pokoren; ni namreč oblasti od drugod, kakor od Boga; katere pa so, so postavljene od Boga. Kdor se torej ustavlja oblasti, se ustavlja božji volji. Kateri pa se ustavljajo, sami sebi pogubo nakopavajo. (Rimlj. 13, 1. 2). Upornost proti višji oblasti je torej upornost proti postavi božji, in je zato tudi brez rešitve pogubna za posameznega človeka kakor za človeško družbo sploh. In prav zato so sveti oče Leon XIII. zmeraj naglašali dolžno pokorščino do predpostavljene oblasti, in so obsojali nepokorščino do cerkvene in posvetne oblasti. V svoji znameniti okrožnici Inscrutabili Dei consilio z dne 21. aprila 1878 so pokazali neizogibno potrebo katoliške cerkve za človeško družbo ; v apostolski poslanici Diuturnum illud z dne 29. junija 1888 so pojasnili izvir javne oblasti ; v krasni okrožnici Immortale Dei z dne 1. novembra 1885 so pisali o krščanski državi ; in v izvrstni encikliki Sapientiae Christiana e z dne 10. januarja 1890 so korenito razložili najimenitnejše dolžnosti krščanskih državljanov. Vse te najlepših naukov in najmodrejših nasvetov polne okrožnice so našim burnim časom sila primerne in bodo veljavne tudi v vsej prihodnosti. V apostolski okrožnici Quod apostolici muneris z dne 28. decembra 1878 so bistroumni Leon X111. razkrili nevarnosti, ki pretijo od raznih socialističnih strank, in so jasno dokazali, da je katoliška vera in cerkev najvarnejše zavetje družabnega blagostanja, da je najgotovejše poroštvo časne in večne sreče človeškega rodu. V velevažni okrožnici Arcanum divinae sapientiae consilium z dne 10. februarja 1880 so temeljito razpravljali o zakramentu svetega zakona, ki je nosilni steber družini, občini, državi, sploh človeški družbi. V tem odličnem spisu branijo vse bistvene lastnosti svetega zakona: njegovo edinost in neločljivost, njegovo svetost in zakramentalno čast. V spominski encikliki Humanum genus z dne 20. aprila 1884 so opozorili vernike na nevarne nauke in namere framasonske ali prostozidarske družbe in so jo iznova obsodili. V listu do škofov Nemčije in Avstrije z dne 12. septembra 1891 so obsodili dvoboj, kakor ga obsoja božja postava, naravna in pisana. Z izredno vnemo so se Leon XIII. poprijeli rešitve socialnega ali družabnega vprašanja, ki razgreva duhove in srca, in so edino prava načela za njegovo srečno rešitev podali v monumentalni encikliki Libertas z dne 20. junija 1888, v kateri zmagovito zagovarjajo prostost človeške volje, in pa v obče občudovani okrožnici Herum novarum z dne 15. maja 1891, v kateri posebej razlagajo pravice in dolžnosti delavcev in gospodarjev, in slednjič v poslanici- Graves de communi z dne 18.januarja 1901, v kateri so pojasnili pomen krščanske demokracije ali krščanskega ljudovladstva. Z navedenimi modrimi listinami so sveti oče utrdili družabni red in so pomogli delavskim stanom do pravic in do zaslužene veljave. Kdo bi dopovedal in opisal koristi, ki so jih pridobili delavci po obrambnih izjavah apostolskega sedeža. Zato je pa prav, da hoče krščansko delavstvo papežu Leonu XIII. izraziti na poseben način svoje globoko spoštovanje in svojo prisrčno hvaležnost. Kakor so namreč stari Rimljani vele-važne postave obvekovečili po javnih bronastih ploščah, enako želi verno delavstvo vsega sveta, da bi se socialni nauki papeža-jubilarja obvekovečili na treh bronastih ploščah, ki bodo stale poleg Lateranske bazilike kot vidno znamenje po katoliški veri oživljenega in osrečenega delavstva in kot vidni dokaz, da ima ista cerkev, ki je rešila sužnje spon, tudi dovolj življenske moči, da potare okove, v katere je brezvernosl vkovala delavce. V to izvoljen odbor pod pokroviteljstvom kardinala Dominika Ferrata bo dne 3. marca tekočega leta predložil načrt svetemu očetu in bo položil temelj nameravanemu spomeniku, ki bi naj bil dovršen tja do 15. maja tega leta. Spomenik bo vidno pričal, da krščansko delavstvo izpolnjuje zapoved : Spoštuj očeta! Posebno čast in hvalo zaslužijo papež-jubilar za požrtvovalno skrb, s katero gojijo in podpirajo vede, znanosti in umetnosti ter jih želijo postaviti na krščanska tla. Dne 4. avgusta 1879 so izdali vrlo znano okrožnico Aeterni Patris, v kateri so odkazali častno mesto sv. Tomažu Akvinatu, prvaku bogoslovcev, in krščanskemu mo-droslovju. Dne 18. novembra 1893 so na svetlo dali dragoceni okrožni list Providentissimus Deus o svetem Pismu, da ga branijo pred napadi sovražnimi in ga priporočajo v pridno učenje in razlaganje. V isti namen so ustanovili Posebno kongregacijo ali družbo bogoslovcev veš-dakov v biblijski vedi, ki bi naj pospeševala svetopisemske študije. Sveti oče Leon XIII., sam globok učenjak in duhovit pesnik, so povzdignili n>ed bogoslovci navdušenje in zanimanje za vse druge vede bogoslovne in nebogoslovne, imenito za zgodovino, pravo, prirodoslovje. Kaj čuda potem, da se ves učeni svet pripravlja za spodobno slavljenje petindvajsetletnega delovanja učenega papeža Leona XIII., o katerem v resnici velja preroški pridevek lumen de c o e 1 o, luč z neba. Dostojno in pravično je, da se poklonijo učenjaki velikanu na umu in srcu, orjaku v volji in ljubezni. Nadalje se moramo pokloniti Leonu XIII. kot vladarju kraljestva božjega. Dne 3. marca 1878 so bili sveti oče Leon XIII. slovesno kronani s tiaro ali troj nato krono, ki po-menja Njih kraljevsko-vladarsko čast in oblast. Najstarejši kardinal je pri tem obredu govoril veličastne besede, kličoč : »Vzemi tiaro, ozaljšano s troj nato krono, in ne pozabi, da si oče kraljev in vladarjev, da si naj višji pastir po vsem svetu živečih vernikov in namestnik Jezusa Kristusa, ki bodi hvaljen in slavljen vekomaj!« Dne ‘20. prihodnjega meseca februarja bodo kardinali in v Rim došli škofje izročili svetemu očetu zlato tiaro, ki je posvečeni dar vernikov iz vseh narodov in vseh školij. Izročili Njim bodo tudi dva zlata ključa, ki po menjata najvišjo papeško oblast. Kraljevstvo ne more biti brez vladarja. In Jezus Kristus je sv. Petru izročil vladarslvo svojega kraljevstva na zemlji, ko mu je dejal : Tebi bom dal ključe nebeškega kraljevstva. (Mat. 16, 18). In zopet: Pasi moja jagnjeta, pasi moje ovce! (Jan. 21, 15. 17). Vladarju pa treba neodvisnosti in pripomočkov, da opravlja svojo vzvišeno službo v prid in korist vladancem. Prav zato je skrbela božja previdnost, da so bili rimski papeži samostojni, neodvisni vladarji ne le v duhovnem, temveč tudi v svetnem oziru. Imeli so svoje posesti, ki so jim prinašale sredstva za vladanje vesoljne cerkve. Ker je ta svobodnost in neodvisnost od vsake druge oblasti močen steber apostolski stolici, hočejo sovražniki neveste Kristusove, svete cerkve, odpraviti suvereni teto ali samooblast papeževo ter svetega očeta podvreči drugi oblasti, dasi ni večje in višje oblasti od oblasti namestnika Kristusovega na zemlji. Ko bi rimski papež bili pod- lož n i drugi oblasti, bi se bilo bati, da ne bi mogli več s popolno prostostjo izvrševati tega, kar bi spoznali potrebno in koristno za cerkev, in da ne bi ravnali povsem po lastnem prepričanju, marveč po volji in želji svojega nadoblastnika. Ko bi bili papež podložnik katerega koli vladarja, bi bili v vojski sovražniki tega vladarja obenem tudi nasprotniki papeža, in katoličani ne bi smeli v takšni hudi dobi prosto občevati s svetim očetom. V tem oziru še pač danes velja, kar je leta 1862 okoli 265 školov, zbranih o binkošti!) v Rimu, pisalo papežu-kralju Piju IX., blagega spomina : »Časno vladarstvo svetega prestola je potrebna in očitna naprava božje previdnosti, in mi brez pomisleka spoznamo, da je pri sedanjem stanju posvetnih razmer ravno to svetno vladarstvo k srečnemu in prostemu vladanju cerkve zavsem potrebno. Gotovo je, da vladar cerkve ne sme biti nobenega kralja podložnik, da, še ! njegov gost ne; v svoji lastni državi bivajoč, mora biti neodvisen, da brani v vzvišeni, mirni, blaženi svobodi katoliško vero, in da zagovarja, vlada in vodi krščanski svet . . . Kdo bi se upal tajiti pri sedanjem nasprotju človeških misli in naprav, da je potrebno mesto, da je potreben sedež, od koder more tehten in mogočen glas, glas pravice in resnice doneti do narodov in vladarjev: glas, ki se nikomur ne prilizuje, nikomur ne uklanja ; glas, ki ga ne more nobeno žuganje zadušiti, nobena zvijača zmagati ... In katera druga vlada poprejšnjih in sedanjih časov se more ponašati s tako svetimi, starodavnimi in neovržno zakonitimi pravicami ? . . . Zato smo pripravljeni z Vašo svetostjo iti v ječo in smrt ter Vas ponižno prosimo, da pri svojem sklepu neizpremen-ljivi ostanete. To terja od Vas svetost cerkve, za katere boljšo vlado je božja previdnost rimskim papežem podarila svetno vladarstvo ; to terjajo pravoverni kristjani, razkropljeni po vsem svetu, ki želijo, da jim je možno, svobodno prihajati k Vaši svetosti ter se v vestnih rečeh posvetovati z Vami ; to terja slednjič tudi državna družba, ki čuti, da se majajo njeni lastni temelji, a ko se podere tron Vaše svetosti.« K tem jasnim besedam pristavljam le opomin, da moramo moliti in Boga prositi, dokler ne vrne njegova neskončna previdnost svetemu očetu odvzetega kraljevstva, in da moramo svetega očeta z milimi darovi podpirati v pokritje izredno velikih stroškov za vladanje vesoljnega kraljevstva božjega : svete cerkve. V Gospodu ljubljeni škofljani ! (daj poznamo vzvišene pravice in dolžnosti svojega naj višjega pastirja, rimskega papeža, da so varih svete vere, branitelj pravice in čednostnega življenja, pokrovitelj znanosti in umetnosti, da so duhovni vladar na zemlji. Zato pa moramo svetega očeta spoštovati, ljubiti, poslušati. Spoštovanje očeta prinaša otrokom blagoslov. Modri Siracid opominja : Spoštuj svojega očeta, da pride nad te njegov blagoslov, in da njegov blagoslov ostane do konca! (Sir. 3, 9. 10). O Vincenciju Joahimu Pecci, sedanjem sivolasem Leonu XIII., poročajo življenjepise!, da so sila nežno ljubili svojo mater Ano, rojeno Prosperi. in da so sila genljivo spoštovali svojega očeta Ludovika grofa Pecci ; in zato se vidno izvršuje nad Njimi obljuba četrte božje zapovedi: Spoštuj svojega očeta in svojo mater, da boš (lolgo živel na zemlji! (II. Moz. 20, 12). Spoštujmo in častimo tudi mi Lavantinci v prihodnje prav skrbno svetega očeta! Govorimo o Njih spodobno, kažimo Njim v besedi in v dejanju vdanost in zvestobo ! Ne sramujmo se očitno spoznavati, da smo verni podložniki rimskega papeža ! Ponosni so bili pagani na čast rimskega državljanstva, zlasti prebivalci Rima so radi poudarjali: Državljan rimski sem! Ponosni so bili na rimsko kraljevstvo, ki je obsegalo ves tedanji svet. Mi katoličani smo lahko še bolj ponosni, ker smo člani rimskokatoliške cerkve, ki obsega pet delov sveta, ter imamo pravico meščanov božjega kraljevstva. Potegujmo se potemtakem po svojih močeh za veljavo in ugled, za čast in pravice svetega očeta ! Kdor bi zaničeval svetega očeta, tega bi čakalo že v tem življenju božje prekletstvo. Saj velja tudi tu Gospodova zagrozitev : Preklet bodi, kdor ne spoštuje svojega očeta, in vse ljudstvo naj reče: Amen! (Devter. 27, 16). Genljiv prizor je bil o priliki, ko so kardinali čestitali lani k božičnim praznikom svetemu očetu. Leon XIII. so zahvalili sveti kolegij za pomoč v 25 letih, preteklih v trudu in bridkostih. Da v bridkostih, so ponovili sveti oče, ker naše srce je globoko užaljeno, ko vidimo, da se ne priznavajo dobrote svete vere. Ako hoče Gospod, so vzkliknili sveti oče, in solze so Njih polile, da so zadnji trenotki našega ponlilikata napolnjeni z žalostjo, dobro ! Mi pravimo vedno : Bodi hvaljen Gospod! Vsi navzoči so bili globoko ginjeni, in mnogim so tekle solze kakor papežu. V grbu Leona XIII. se vidi vazen zvezde in lilije Ludi vitka cipresa, katero vedno zeleno drevo pomenja žalost, pa tudi upanje, ter spominja tako na trpljenje svetega očeta, pa tudi na Njih upanje končne zmage. Sicer pa gorje njim, ki so krivi očetovih solza ! Svoje spoštovanje in svojo ljubezen bomo Pa najbolje pokazali svetemu očetu, ako Njih bomo zvesto ubogali. Če je rekel Jezus Kristus zastran apostolov : K d o r v a s posluša, mene posluša {Luk. 10, 16), velja to tembolj o prvaku apostolov, 0 sv. Petru, in potemtakem o njegovih naslednikih, rimskih papežih. Sveti oče so namestnik božji, in zato moramo Njih zapovedi, opomine in nasvete izpolnjevati, kakor bi nam jih dajal sam večni Bog. Zatorej živimo pred vsem po sveti katoliški veri, katere nezmotljivi učenik in nezmagljivi varih so Leon XIII. Kar nam oživlja vero, to storimo; kar nam jo zmanjšuje, tega se ogibljimo! Ne sramujmo se očitno spoznavati svete vere ; zlasti sedaj v postnem času vestno izpolnjujmo postno postavo, p rej m imo zakrament svete pokore in zakrament svetega rešnjega Telesa, o katerem so sveti oče Leon XIII. izdali dne 28. maja 1902 prekrasno okrožnico Mirae caritatis. Živimo čednostno, bogoljubno, pobožno ! Sveti oče nam v svojem apostolskem pismu z dne 14. junija 1897 toplo priporočajo češčenje in posnemanje svete družine Nazareške ; zato pa izpolnjujmo po vzgledu teh naj svetejših oseb, ki so hodile po zemlji, vsak svoje stanovske dolžnosti, o katerih izpolnjenju bomo pred vsem dajali račun na sodnji dan. Vsi smo poklicani, da živimo trezno, pravično in bogaboječe na tem svetu, čakajoči vzveličavnega upanj a in častitljivega prihoda velikega Boga in V z v e 1 i č a rj a našega Jezusa Kristusa, ki je dal sam sebe za nas, da bi nas rešil vse krivice in sebi očistil prijetno ljudstvo, vneto za dobra dela. (Tit. 2, 12—14). Posebej izdaten pripomoček, da ostanemo na potu vzveličanja, je molitev, katero sveti oče neprestano priporočajo. Saj je Njihova naredba, da se po vsaki tihi sveti maši opravljajo molitve v dosego pomoči božje in za odpravo vražje sile. V mesecu oktobru odmeva po cerkvah in krščanskih hišah molitev svetega rožnega venca, za katero so Leon XIII. navdušili vernike po svojih čudovito lepih okrožnicah o Mariji, kraljici rožnega venca. Poleg tega so posvetili z izpodbudno poslanico A n n u m sacrum z dne 25. maja 1899 ves človeški rod najsvetejšemu srcu Jezusovemu, pa so povišali z ljubeznivim višepastirskim pismom Auspicato concessum z dne 17. septembra 1882 češčenje svetega Frančiška Asiškega in so obnovili njegov tretji red. Nadalje so povzdignili češčenje mnogoterih drugih svetnikov, kakor sv. Cirila in Metodija z zlato okrožnico Grande m un us z dne 30. septembra 1880, sv. Bonifacija, sv. Paskala Bajlona, sv. Jožefa; in so vrhu tega prišteli mnogo umrlih vernikov svetnikom in svetnicam božjim — in to vse v izpodbudo, v povzdigo in posnemo živim. Moliti nam pa je tudi za svetega očeta, da Njih Bog podpira s svojo vsemogočno milostjo, da Njih vodi pri vladanju svojega kraljevstva, da poniža in izpreobrne Njih sovražnike. Pa ne le z molitvami, temi duhovnimi darovi, temveč tudi z miloščinami, gmotnimi žrtvami moramo podpirati svetega očeta, kakor nas uči modri Siracid, rekoč : Moj sin, podpiraj svojega očeta v starosti in ne žali ga, dokler živi! Zakaj usmiljenje, ki si ga očetu izkazal, ne bo pozabljeno nikdar. (Sir. 3, 14. 15). V podporo svetega očeta so bile razne družbe osnovane po krščanskem svetu, da bi tako tudi manj premožni kristjani lahko darovali svoj helar v blagi namen. Kakor podrugod je bila tudi v naši školiji ustanovljena družba sv. Mihaela ar-hangela, katere člani darujejo vsaj dva krajcarja ali štiri helarje na mesec za svetega očeta in molijo vsak dan za Njih. Mili darovi se pobirajo v cerkvi v nedeljo po dvajsetem februarju, na praznik sv. apostolov Petra in Pavla in pa v nedeljo po godu sv. Mihaela. Ni dvoma, da povračuje Bog ta darila prav bogato. Če Jezus poplača kozarec mrzle vode, ki ga da kdo najmanjšemu njegovih bratov (Mat. 10, 42), kako mora pač povrniti dar, ki ga izročimo njegovemu vidnemu namestniku na zemlji, poglavarju njegove svete cerkve ! Volja božja je-pomagati svetemu očetu. Saj je dobival tudi Jezus vbogajme, da je mogel sebe in svoje preživeti. In ko je poslal svoje učence po svetu, jih je priporočil usmiljenju radodarnih ljudi. Od nekdaj so verniki podpirali naslednike sv. Petra ; izročevali so njim posestva in različno blago. Zato se še dandanes imenuje posest svetega očeta patrimonij ali dediščina svetega Petra. Spodobno se vam, ljubi škoiljani, zahvaljujem za vse, kar ste doslej darovali za svetega očeta, zlasti kar ste žrtvovali z ozirom na Njih jubilejno slavnost. Tudi naš svetli cesar, ki enako vsled dolgega in blagoslovljenega vladanja zauživajo ljubezen in spoštovanje narodov daleč tja črez meje avstrijske in ki so bili pred petdesetimi leti, dne 18. februarja 1853, srečno rešeni napada, na katerega spominja zala votivna cerkev na Dunaju, torej tudi naš preblagi vladar, pravim, so svetemu očetu za petindvajsetletni jubilej poklonili dragocen dar: iz čistega zlata ulito podobo dobrega Pastirja. Pomenljivi dar je bil najslovesneje izročen papežu-jubilarju, ki so izrazili srčno veselje nad cesarjevim darom, in so pripomnili, da ga bodo v svoji knjižnici shranili na prvem mestu. Tudi Dunajsko mesto je svetega očeta ob Njih petindvajsetletnici počastilo z dragocenim darom. Dve zlati svetinji, vredni okoli 25.000 kron in vloženi v krasno stojalo iz afričanskega mramorja, je poslal župan Dunajski svetemu očetu v znamenje vdanosti in ljubezni sinovske. Tako se povsodi razodeva o priliki papeževega jubileja veselje in navdušenost. Da se ponižno in prisrčno zahvalimo troedinemu Bogu, ki nam je dal tako velikodušnega in blagosrčnega papeža in ga nam tako dolgo hrani pri življenju, bomo konec petindvajsetletnega delovanja papeža Leona XIII. po celi škofiji praznovali tako le: Dne 2. marca, ki je obenem 94. rojstni dan svetega očeta, naj se na večer ob šestih začne po vseh cerkvah svečano zvonjenje in nadaljuje pol ure. Dne 3. marca, to je na spominski dan kronanja Leona XIII. naj se služi slovesna sveta maša ', h kateri se naj prijazno povabijo vse oblasti. Končno se naj zapoje zahvalna pesem: Te D e u m laudamus. Tebe Bog, vsi hvalimo. Obenem pa hočemo na ta prepomembni dan slovesno priseči in obljubiti, da se bomo pod zastavo Kristusovo vedno stanovitno in hrabro bojevali za mater sveto cerkev, za svetega očeta, za pravično in dobro reč. V tem boju bode Bog z nami, in nam bo naklonil zmago. Če pa ne 1 Missa votiva de Ss. Trinitate in albo col. Glor. Col. pro Papa sub unica Conci. Credo, Praef. de Trinit. ult. Ev. Joan. dočakamo zmage, bomo pa vsaj venčani s krono pravice, ki nam jo hrani v nebesih Kralj kraljev, Jezus Kristus, katerega so častitljivi papež-jubilar v prekrasni okrožnici Tametsi futura z dne 1. novembra 1900 tako čudovito proslavljali kot našega Odrešenika, kakor so nas tudi večkrat navduševali za skrbno božjo častitev tolažnika svetega Duha. Tako pa čujte, bratje, ostanite v veri, obnašajte se moško in bodite trdni! Milost Gospoda našega Jezusa Kristusa bodi z vami! Moja ljubezen je z vami vsemi v Kristusu Jezusu. Amen. (I. Kor. 16, 13. 23. 24). V Mariboru, na praznik prestola sv. Petra v Rimu, dne 18. meseca januarja 1903. t Mihael, knez in škof. Opomba. Zgorajšnji pastirski list naj berejo dušni pastirji iz pridižnice vernikom v nedeljo kvinkvagezimo in prvo postno nedeljo. Postna postava za leto 1903. Z ozirom na razmere sedanjega časa podelim vam, predragi v Gospodu, s posebnim privoljenjem svetega očeta rimskega papeža z dne 8. junija 1899, za tekoče leto te-le olajšave zastran postne zapovedi: I Dnevi, ob katerih je zapovedano, v jedi si prižgati in obenem zdržati se mesenih jedi, torej popolni ali ostri postni dnevi, so ti-le : 1. pepelnica in trije poslednji dnevi velikega tedna ; 2. petki štiridesetdanskega posta in adventnega časa; 3. srede in petki kvatrnili tednov ; 4. bilje ali dnevi pred Duhovim (Binkoštmi) in pred Hožičem. H Dnevi, ob katerih je sicer dovoljeno meso hživati, toda le enkrat na dan se nasititi, na večer pa le kaj malega zaužiti, so sledeči : 1. vsi dnevi štiridesetdanskega posta razen nedelj (ttied temi so, kakor že gori I. 1., 2. in 3. omenjeno, Pepelnica, kvatma sreda, petki in poslednji trije dnevi velikega tedna popolni ali ostri postni dnevi); 2. srede sv. adventnega časa (kvatrna sreda je oster P°st. I. g). 3. sobote štirih kvatrnili tednov ; 4. bilje ali dnevi pred prazniki sv. apostolov Petra in Pavla, vnebovzetja Device Marije, vseh Svetnikov in brezmadežnega spočetja Marijinega. III. Dnevi, ob katerih je prepovedano le zau-živanje mesa, pa je dovoljeno, večkrat na dan se nasititi, so: vsi ostali petki celega leta. IV. Kar zadeva olajšavo zapovedi, zdržati se mesenih jedi, velja nastopna določba, in sicer: 1. Za vso škofijo: Kadar pride zapovedan praznik na dan, ob katerem je prepovedano zauživanje mesa (na primer na petek), se sme ta dan uživati meso, ne da bi bila dolžnost, zato se drug dan zdržati mesa. 2. Le za posamezne kraje: Kjer se ob petkih ali drugih takih dnevih, ob katerih je prepovedano jesti meso, vrši sejem in se shaja veliko ljudstva, tam je dovoljeno, ta sejmski dan uživati meso. To dovoljenje velja pa le za kraj, v katerem je sejem, torej ne za druge kraje (trge, vasi), ki morda spadajo še k tisti župniji. 3. Za posamezne osebe dovoljujem sledeče: a) vse dni med letom, izvzemši pepelnico, zadnje tri dni velikega tedna ter bilje pred. Duhovim in pred Božičem, smejo uživati mesene jedi: delavci v rudokopih in v tovarnah ali fabrikah; popotniki, ki obedujejo v gostilnah in krčmah ; tudi drugi, ki n. pr. v mestih, trgih in podrugod hodijo v gostilne na hrano. b) Vse dni, izvzemši le veliki petek, smejo za-uživati mesene jedi: kondukterji ali sprevodniki na železnicah; tisti, ki potujejo z železnico in morajo obedovati po gostilnah železniških postaj; bolniki v toplicah, na slatinah ali v drugih zdra-vilstvenih zavodih, s svojimi domačimi in strežniki vred. Ta olajšava pa ne velja za one, ki le za kratek čas ali zarad razveseljevanja obiskujejo zdravilišča ali toplice. c) Vse dni med letom brez izjeme smejo mesene jedi uživati: taki reveži, ki si vsled velikega siromaštva ne morejo izbirati v jedili in so prisiljeni jesti, karkoli se jim podari; ako pa dobijo za miloščino postne jedi, ne smejo uživati mesa; nadalje osebe, katere in dokler morajo (n. pr. hlapci ali dekle) prebivati pri takih ljudeh, ki jim ne dajo postnih jedi; skrbijo naj pa, da se, ako le mogoče, vsaj veliki petek zdržijo uživanja mesa. V. Ob vseh postnih dneh, bodisi mesojeja prepovedana ali ne, se dovoljuje uživanje mlečnih, in jajčnih jedi ter raba mesene začimbe (ali Špeha) ne le pri obedu, temveč tudi pri malem zanžitku. VI. Ob vseh postnih dneh, med letom (t. j. ob takih dneh, ob katerih je prepovedano, več kakor enkrat se nasititi, bodisi uživanje mesa prepovedano ali ne) in v štiridesetdanskem postu tudi ob nedeljah, je ostro prepovedano, pri enem in istem obedu uživati ribe in meso. To velja tudi za tiste, kateri vsled starosti, bolezni, težkega dela itd. niso dolžni se postiti. VII. Slednjič je treba pomniti še to-le: a) Vsi, ki uživajo meso ob polajšanih dneh, morajo vsak takšen dan, kakor tudi ob vseh sobotah med letom pobožno in v duhu pokore moliti trikrat „Oče naš“ in trikrat „češčena si Marija“ in na koncu Apostolsko vero v čast bridkemu trpljenju našega Gosp o da J ezusa Kristusa. Kjer je več ljudi pri mizi, se naj ta molitev opravlja na glas in skupaj. Posebno še v Gospodu opominjam vse vernike, da si prizadevajo po svojih močeh, to od svetega očeta dovoljeno olajšavo postne zapovedi nadomeščati z drugimi pobožnimi deli, zlasti s tem, da obilneje opravljajo dobra dela krščanskega usmiljenja in podpirajo ubožce in reveže. b) Bolnikom za nekoliko časa še bolj olajšati post, so pooblaščeni dušni pastirji in izpovedniki. Kdor pa želi za dalje časa ali za vselej oproščen biti postne postave, se mora obrniti do Mene s prošnjo, ki jo naj podpirajo polnoveljavni razlogi. c) Svetni in redovni duhovniki, bogoslovci in gojenci dijaškega semenišča, cerkvene družine in cerkveni zavodi obojega spola pa se morajo odlikovati po ostrejšem izpolnjevanju postne zapovedi; zato se naj ob postnih dneh, ob katerih je uživanje mesa svetnim ljudem dovoljeno ob poldne in na večer, zdržujej o mesa na večer pri malem z a u Žitku. Končno še poudarjam posebno, da se čas za opravljanje svete velikonočne izpovedi in za prejem svetega velikonočnega obhajila začne z 2. postno nedeljo (Reminiscere) in se konča s 4. nedeljo po veliki noči (Cantate). Spominjam vas tudi starodavne cerkvene določbe, da sveto velikonočno obhajilo, ako mogoče, prejmete v domači župnijski cerkvi. Vrhutega vas še opozarjam, da so od 1. adventne nedelje do dneva po prazniku sv. treh Kraljev, in od pepelnične srede do 1. nedelje po veliki noči prepovedano javne gostije in veselice. Milost svetega Duha bodi z vami, da bote mogli v duhu ljubezni, pokorščine in zatajevanja samega sebe vestno izpolnjevati postno postavo. Ki pa bodo izpolnjevali to pravilo, mirčrez nje in usmiljenje! (Gal. 6, 16). V Mariboru, na praznik naj svetejšega imena Jezusovega, dne 18. meseca januarja 1903. t Mihael, knez in škof. Opomba. Postna postava se naj vernikom oznani v nedeljo kvinkvagezimo. Med letom pa se še naj vsaki post posebič oznani poprejšnjo nedeljo. 15. Fastenordnung für die k. k. Landwehr, gütig im Jahre 1903. A rast der vom heiligen Apostolischen Stuhle am 7. September 1900 erhaltenen Vollmacht erteilt das hochw. Ordinariat hinsichtlich des Fastengebotes folgende Nachsicht: Die Katholiken der f. f. Landwehr haben sich am Vortage oder Vigilie vor dem heiligen Weihnachtsfeste und am heiligen Charfreitage der Fleischspeisen zu enthalten. Im übrigen ist ihnen an den kirchlich gebotenen Fasttagen des Jahres der Genuß von Fleischspeisen gestattet und auch an den Abstinenztagen Fleisch zu genießen erlaubt; doch dürfen an den dispensierten Fasttagen und an den Sonntagen der Fastenzeit bei derselben Mahlzeit nicht Fleisch und Fische genossen werden. Allen aktiven Personen der k. k. Landwehr ist es während der Präsenzdienstzeit mit Rücksicht ans die ihnen obliegenden schweren Dienste auch gestattet, an den kirchlich gebotenen Fasttagen sich mehr als einmal im Tage zu sättigen. Die Nachsicht von der Enthaltung vom Fleischgennsse, nicht aber die Ausnahme von der Verpflichtung zum Abbruche erstreckt sich auch auf die erwachsenen Mitglieder der Offiziers- und Unteroffiziersfamilien. Diese große Milderung des sonst in der Diözese geltenden Fastengebotes sollen die katholischen Gläubigen der k. k. Landwehr dankbar anerkennen und dieselbe durch unerschütterliche Anhänglichkeit an ihre heilige katholische Religion, ferner durch Gebet und eifrigen Besuch des Gottesdienstes, durch Anhören des Wortes Gottes, durch reumütige und bußfertige Gesinnung, sowie durch Ausübung anderer guten Werke ju ersetzen sich bemühen. Die Zeit für die Verrichtung der Osterandacht, die den Empfang der heil. Sakramente der Buße und des Altars umfaßt, wird vom ersten Sonntage in der Faste bis zum ersten Sonntage nach Pfingsten festgesetzt. „Übrigens, Brüder, seid stark im Herrn und in der Macht seiner Kraft! Ziehet an die Rüstung Gottes, damit ihr bestehen könnet gegen die Nachstellungen des Teufels; denn wir haben nicht bloß zu kämpfen wider Fleisch und Blut, sondern . . wider die Geister der Bosheit. Darum er- greifet die Rüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage widerstehen und in allem vollkommen aushatten könnet! Stehet denn, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens; vor allem ergreifet den Schild des Glaubens und nehmet den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes! Mit allem Gebet und Flehen betet zu aller Zeit im Geiste und wachet darin in aller Beharrlichkeit . . . Die Gnade sei mit allen, welche unser» Herrn Jesum Christum unwandelbar lieben! Amen." (Ephes. 6, 10—18. 24). Gegeben zu Marburg, am Feste des süßesten Namens Jesu, den 18. Jänner 1903. t Michael, Fürstbischof. 16. Molitevna ura v blagor svetega očeta papeža-jubilanta Leona XIII. Ves krščanski svet se pripravlja, da slovesno praznuje srebrni jubilej papeževanja našega svetega očeta Leona XIII. Mnogi bodo šli na božjo pot v Rim, da tamkaj pri prestolu Njih Svetosti izrazijo svojo vdanost in ljubezen, da polastijo namestnika Kristusovega, vidnega poglavarja svete, katoliške cerkve, pastirja vseh pastirjev, slavno vladajočega Papeža Leona XIII., ki letos obhajajo trojni sveti jubilej, tiamreč : biserni jubilej kot škof (17. januarja 1843), Mati jubilej kot kardinal (19. decembra 1853) in srebrni jubilej kot papež (20. februarja 1878). Družbeniki vednega češčenja ne morejo zaostati, ^a se ne bi udeležili po svojih močeh te izredne slavnosti. Preteklo leto je družba vednega češčenja v proslavo tega jubileja bila priredila obsežno rastavo cerkvene oprave ; letos pa bi naj člani na drugi način pokazali svojo ljubezen do svetega očeta. Ker vsi ne moremo potovati v Rim, se bomo pa zbrali v našem Betlehemu, v hiši Gospodovi, sveti cerkvi pred tabernakeljem, v katerem prebiva naš božji Vzveličar Jezus Kristus na prestolu svoje milosti, v najsvetejšem zakramentu. Tukaj se bomo zahvalili za vse milosti in dobrote, katere smo prejeli iz rok preslavnega jubilanta, kot pospešitelja in zaščitnika vseh evharističnih družeb, tukaj bomo goreče molili in prosili, naj Gospod ohrani, oživlja in osrečuje svetega očeta na zemlji, in naj Njih ne da v voljo njihovih sovražnikov. V ta namen naj vsak družbenik opravi v tekočem mesecu eno m o 1 i t e v n o uro v blagor svetega očeta ; ako je mogoče, naj se opravi ta sveta ura skupno pred izpostavljenim naj svetejši m zakramentom. Prav primerna je za to „Deseta ura“ iz Valserjeve knjige „Večna molitev“. V Mariborski stolnici bo na taisti namen, dne 15. februarja t. 1., primerna pridiga in potem božja počastitev presvetega rešuj ega Telesa; drugi dan pa bo ob 7. uri služena slovesna sveta maša z blagoslovom. V Mariboru, dne 7. februarja 1903. t Mihael, pokrovitelj družbe vednega češčenja presvetega rešnjega Telesa. 17. Literatur. Im Verlage der k. k. Universitats-Buchdruckerei und Buchhandlung „Styria" in Graz ist nachstehendes Werk erschienen: Roman Sebastian Zängerle, Fürstbischof von Scckau und Administrator der Leobner Diözese 1771—1848. Zumeist li od) Archivalien dargestellt von Dr. P. Bonifazius Sentzer, Mitglied der Benroner Kongregation. 406 Seiten in 8°. Mit Bildnis und Facsimile Zängerles. Preis K 9.— — M. 7.50, geb. K 10.— — M. 8.50. Zum Druck genehmigt durch das fürstbischbfliche Ordinariat und die Ordensoberen. Graz, Verlagsbuchhandlung „Styria". Da die Ausgabe des Buches ist, Zängerle's Andenken rege zu erhalten und zu vertiefen und and) weitere Kreise mit diesem hervorragenden Bischof der Steiermark bekanntzumachen, das Werk selbst aber in versd)iedenen wissenschaftlichen Blättern die günstigste Aufnahme und Bcspred)ung gefunden hat, so sei Hiemit selbes and) unserem hochwürdigen Seelsorgeklerus zur Ansdjaffnug bestens empfohlen. 18. Diö;esan-Uachrichten. Investiert wurde Herr Josef Kolarič, Kaplan in St. Paul bei : Unbesetzt ist geblieben der II. Kaplansposten in St. Martin bet Pragwald, auf die Pfarre St. Nikolaus ob Tüffcr. Windischgraz. Übersetzt wurden die Herren Kapläne: Josef Vodošek nach St. Paul bei Pragwald und Johann Jelšnik nach Reichenburg (II.). F.-B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 10. Februar 1903. t I Fürstbischof. St CyrilluS-Buchdruckerei, Marburg.