Lllibllcher Tigblatt. Redaction und Expedition: Bahnhvfgasse Nr. 15. Nr. 36. SSEpCliSi Donnerstag, 13. Februar 1879. — Morgen: Valentin. SSSvll 12. Jahrg. Mit der Post: Ganzjiihr. ft. 12. u zeigen bi« r> Zeiten 20 kr. Zur Ministerkrisis. Graf Taaffe empfing am 11. d. einen der Redacteure der „N. fr. Presse." Auf der Tagesordnung der Conversation stand die Kabinets-b i l d u n g. Graf Taaffe sagte: „Sie wissen, daß ungefähr vor einer Woche mir in Innsbruck durch einen Vertrauensmann Sr. Majestät die Mittheilung wurde, daß ich die Mission, ein Kabinet zu bilden, erhalten habe. Ich war mir der großen Schwierigkeiten dieser Aufgabe bewußt. Meine Ergebenheit für den Monarchen veranlaßte mich zur Annahme und gab mir den Muth, mindestens den Versuch zu machen. Offen gestanden, ich habe mir die Schwierigkeiten geringer vorgestellt, als sie es m der That sind. Die größten dieser Schwierig-den Parteien selbst. Ich ? tT !em provisorisches Ministerium bilden. Wir yaven der Provisorien ohnehin genug. Ich halte es für unmöglich, daß es angehe, ein Ministerium vor den Wahlen für die Wahlen und nach den SJjaEjfen gu btlben. Auch scheint mir, so spießbürgerlich das klingen mag, in dieser Richtung e'I'eiA Rücksicht für die Finanzen nöthig. ^ .0 .st- ist die kleinste Ministerpension, d. H. kapitalisiert 80,000 fl. Belastung des Budgets. muß nach meiner Meinung ein definitives Ministerium gebildet werden — natürlich ein versus sungstreues Ministerium. Ich gebrauche dieses Wort, wiewol ich offen gestehe, daß ein großer Mißbrauch mit demselben getrieben zu werden pflegt. Kein Ministerium, das heute in Oesterreich ins Amt treten will, kann anders als verfassungstreu sein. Niemand will und wird daran denken, die Verfassung zu tangieren, geschweige sie zu verletzen. Die Furcht davor, daß Tage wiederkehren könnten, in welchen uns abermals Kämpfe um die Verfassung beschiedeit sein könnten, ist eine unnütze. Deshalb, glaube ich, sollte für die Parteien wie für die Regierungen das Wort „verfassungstreu" aufhören, eine Fahne zu sein. „Verfassungstreu" allein genügt nicht mehr in einer Zeit, wo es mächtige Verfassungsgegner nicht mehr gibt; die Parteigruppieruug wird sich in Zukunft nach anderen Begriffen vollziehen müssen. Ich habe ein parlamentarisches Ministerium bilden wollen, das eine Garantie dafür gibt, daß es bauerfähig sei. Auch an allerhöchster Stelle war die Meinung vorherrschend, daß ein parlamentarisches Ministerium zu formieren fei. Ich habe Entgegenkommen gefunden in der öffentlichen Meinung, in der allgemeinen Strömung der politischen Kreise, in der Presse, aber ein Ministerium vermochte ich trotzdem nicht zu bilden, einfach deshalb, weil ich die Persönlichkeiten int Hause nicht finden konnte, welche sich jetzt der Aufgabe unterziehen wollten, in eine Regierung zu treten, vielleicht, weil vielfach die Befürchtung vor der doppelten Verantwortung der neuen Regierung herrschte, die mit zwei Parlamenten zu thun haben wird: mit einem, dessen Mission zu Ende geht, uud einem ändern, dessen Mission demnächst beginnen wird. Dieser Umstand und die Durcheinander- nnd Jn-einanderschiebuug der Parteien bildeten den Grund, welcher meine Mission zum Scheitern brachte. Ich wollte nach streng konstitutioneller Weise Vorgehen, aber die Aufgabe, welche ich mit stellte, war, wie ich leider erklären mußte, eine zu hohe." Auf die Frage des Redactcurs: ob die Namen jener Parlamentsmitglieder, mit welchen unterhandelt wurde, ei» Geheimnis bleiben? antwortete Graf Taaffe: „Ich nenne keine Namen, weil mir Discretion bewahrt wurde und ich natürlich jetzt, wo meine Aufgabe zu Ende ist, nicht weniger discret fein darf, als man es mir gegen über war. Als Ministerkandidat genannt zu fein, ist heutzutage noch Vau geringerer Annehmlichkeit, wie als Minister selbst. Der Minister, der Feinde hat, ist wenigstens int Amte; der Kandidat hat schon ebensoviel Feinde, blos weil er genannt und weil gerade mit ihm und nicht mit einem der Feinde verhandelt wurde. Also keine Namen. Ich habe mit den Mitgliedern der Minorität bei der Abstimmung über den Berliner Vertrag vorläufig nicht verkehrt und mich nur an die Mitglieder der Majorität gehalten. Den Verkehr mit den Vertretern der Minorität Hütte ich gesucht in dem Augenblicke, als meine Mission geglückt war, denn ich glaube, für einen österreichischen Ministerpräsidenten muß die Unterscheidung von Links und Rechts des Hauses im Verkehre nicht maßgebend fein, und er hat die Verpflichtung, gleiche Achtung für alle Mitglieder des Parlaments zu hegen." Ueber die Finanzlage des Reiches äußerte sich Gras Taaffe wie folgt: „Wer kennt nicht die Schwierigkeiten derselben? Ich habe in der That am meisten Mühe mit dein Fiuanzporteseuille gehabt ; aber daß ein Finanzminister in Oesterreich schwer gesunden wird, ist ja eilte alte Thatsache. Mehr überraschte es mich, daß mir die Besetzung des Handelsministeriums so große Sorge gemacht hat. Ich glaube, es ist überhaupt nicht leicht, für ein Ministerium tüchtige Spezial-Fachmänner zn finden, welche auch von überwiegendem Einflüsse im Parlamente find. Namentlich für das Handels-Portefeuille hätte ich einen solchen gewünscht. Die Occupativn für unsere mercantilen Interessen aus-zubeuten, die Lösung der Eisenbahn- und der Zollfragen schienen mir von höchster Bedeutung für die Aufgabe des neuen Ministeriums zu fein." Im weiteren Verlaufe der Conversation sagte Graf Taaffe: „Im Abgeordnetenhaus ist Vielfach erzählt worden, daß einzelne der Miiiisterfanbidaten abgelehnt hätten, weil man die Anwendung der Occupatiouspolitik auch auf andere Gebiete fürchtet. Es sollen von einigen dieser Kandidaten Garantien dafür gefordert worden fein, daß matt sich auf die vollendete Thatsache der Occupation Feuilleton. Tante Fausta's Schuld. Erzählung von Harri et. (Fortsetzung.) Friederike stieß einen lauten Schreckensruf 3,1 'hre Freundin, auf die List des Thieres nicht vorbereitet, hatte im ersten Moment die ^ügel nicht fest genug gehalten; Mignon bog bei der freien Bewegung das Haupt weit zurück, wobei der jungen Gräfin das Leitseil entglitt. In wilder •gast stürzte das kräftige Thier durch einen engen aun'rk11^ i dahin. Solange noch der weiche unter den Hufen des Pferdes zer-feinp •' roar keine Gefahr für das Roß und Wea Ä* ^Händen - wenn es aber den die i.nÄ Steinbrüchen einschlug ... Ehe wurde er bp^itän bern Gedanken fassen konnte, 3S.r* Ä s?*« schrecklichen Gewißheit . . . DA die sich star lichtenden Tannen blickten ük.^' zerklüftete, schwarze Felsrnassen herüber, uder die stch brausend ein Wasserfall stürzte..' noch wenige Minuten, und Mignon hatte die Steiitbrüche erreicht . . . Stephanie klammerte sich noch fester mit beiden Armen au den Hals des Thieres; sie gab keinen Laut von sich, aber ihr Antlitz war totenbleich . . . Sollte ihr wirklich das schreckliche Ende bestimmt fein, mit zerschmetterten Gliedern an die harten Steinmassen aufzuschlagen? Sie schloß die Augen. — Das Thier raste unaufhaltsam fort ... da machte es plötzlich einen wilden Seitensprung, dann bäumte es sich hoch auf — ein Ruck, ein Stoß, und es stand an allen Gliedern zitternd knapp vor den Steinbrüchen, über die sich der Wasserfall stürzte. Die junge Dame athmete tief auf, langsam sanken die Hände an dem Hals des Thieres nieder, während sich das schöne, große Auge auf den Mann heftete, der in dem entscheidenden Moment sich dem wilden Thiere entgegengestellt: „0 mein Herr . . . ." die Worte erstarbett aus ihren Lippen, als der unbekannte Retter ihr sein Gesicht zukehrte und ihr Blick dem seinigen begegnete: es waren dieselben glühend schwarzen Augen, die sie vor einigen Tagen, da sie mit Friederike Waldblumen suchte, aus einem Hasel-nußftrauch so unheimlich anftarrten, daß sie in kindischer Furcht aus dem Walde floh . . . Es war der arme Wahnsinnige aus dem Rabennest, der ihr das Leben gerettet! „Warum reiten Sie solch' ein wildes, unbändiges Thier?" sagte er langsam, das Auge unverwandt auf Stephanie geheftet. Die Stimme des Mannes klang tief und tonlos, als käme sie aus einem Grabe: „Hätte ich mich nicht dem Satan, das Thier heißt doch Satan," fuhr er fort, und ein irres Lächeln zog um seinen Mund, „entgegengestellt, es wäre summt seiner Herrin da an der Felswand zerschellt." Stephanie bog sich tief aus dem Sattel: „Mein Retter!" sie hielt ihm die Hand entgegen, von der sich während des heftigen, wilden Rittes der Handschuh gestreift . . . In diesem Augenblick dachte sie nicht daran, daß sie einen Wahnsinnigen vor sich habe. Der Unbekannte wich zurück: „Frauenhände sind auch Schlangen, die bestricken und bezaubern 1 Ich will nie, nie wieder eine weibliche Hand be-> Parlamentarisches. Auch im ungarischen Abgeordnetenhause ertönt der Ruf nach Ersparungen im Staatshaushalte, namentlich nach Reduction der Ausgaben für die Armee. Im Berichte des Finanzausschusses heißt es: „Die Ausgaben für das Heer bilden eine große Last. Der Ausschuß kann den Gedanken nicht zurückweisen, daß nur bei einiger Konsolidierung der internationalen Verhältnisse in dieser Richtung Ersparungen möglich seien; das darf die Legislative, das darf der Ausschuß, welcher entsendet ist, um über die Finanzlage ein Gutachten abzugeben, nicht verschweigen, trotzdem diese Idee nicht sofort verwirklicht werden kann, weil die internationale Lage es nicht gestattet. Wir haben ebensoviel praktischen Sinn als.Loyalität für die Großmachtstellung der Monarchie, allein wir fühlen auch lebhaft die Lasten derselben und können über diesen Gegenstand nicht stillschweigend hinweggehen. Möge diese Erkenntnis nach allen Richtungen, in allen Kreisen sich Bahn brechen, damit der erste günstige Moment zur Verwirklichung der auf diesem Gebiete noth-wendigen Ersparungen benützt werden kann." Die Pest in Rußland. Dem österr. Ministerium des Innern ist nachstehendes Telegramm des Statthaltereirathes Dr. Biesiadecki aus Warschau zugegangen: Warschau, 10. Februar 1879. Die österreichische und die deutsche Kommission haben sich heute unter Leitung der Konsuln dem Generalgouverneur vorgestellt. Die Abreise nach Moskau findet am Dienstag mittags statt. Die hier erhaltenen Nachrichten über die Pest sind sehr günstig." Die amtliche „Gazeta Lwowska" pubiiciert eine Verordnung der gallischen Statthalterei, wonach fortan der russischen Grenzbevölkerung der Uebertritt auf das österreichische Gebiet zur Besorgung gewöhnlicher Geschäfte nur auf der Grenzstraße bei Podwoloczyska, Brody, Radziwillow und nur unter der Bedingung gestattet wird, wenn sie sich mit einem von einer politischen Behörde ausgefertigten Passierscheine ausweifen können. Personen, welche nicht in den Grenzorten wohnen, dürfen die Grenzstraßen nicht passieren. Gegenüber einem Wiener Telegramme des „Tageblatt", daß gegenwärtig in Berlin ein Antrag ans sofortige Errichtung eines Militärcordons gegen Rußland. vorliege, daß der Antrag von Ungarn und Rumänien ausgegangen sei und Oesterreich seine Entschließung bis nach dem Bekannt-werden des deutschen Standpunktes verschoben habe, ist die „Nord. Allg. Ztg." ermächtigt, mit* zutheilen, daß von diesem Antrage zuständigecseite nichts bekannt sei, die ganze Depesche sich somit nur als Sensationsente charakterisiert. Offiziell wird aus Astrachan vom 10. d. gemeldet : Außer der gemeldeten Erkrankung eines jungen Mädchens in Selitrenoje ist ein neuer Krankheitsfall nicht vorgekommen. Tagesneuigkeiten. — Zur Kabinetsbildung. Die Reconstruction des gegenwärtigen Kabinets steht fortgesetzt auf der Tagesordnung. Im Laufe des vorgestrigen Tages wurden die Minister Auersperg, Pretis, Stremayr und Horst nacheinander in besonderer Audienz vom Kaiser empfangen. Gestern vormittags fand ein Ministerrath statt. — Konferenzen. Nach Bericht der „D. Ztg." sind vonseite einiger regierungsfreundlicher Abgeordneten in den letzten Tagen Versuche gemacht worden, innerhalb der gestimmten Verfassungspartei Propaganda für die Politik des Grafen Andrasfy zu machen. Es ergingen an einzelne Mitglieder der verfassungstreuen Klubs, die man für diese Politik gewinnen wollte, Einladungen zu vertraulichen Konferenzen. Die ersten Berathungen haben auch stattgefunden, endeten aber mit einem vollständigen Fiasco der Einbernfer der Konferenz. Die Berathnngen sollen fortgesetzt werden. — Zn>n Kapitel „Handelsverträge." Der Präsident des serbischen Ministeriums hat dem serbischen Gesandten am Wiener Hofe, Dr. Zukies, den Auftrag ertheilt, bezüglich des Handelsvertrages und der Anschlüsse an die zukünftigen serbischen Bahnen sofort in Verhandlungen mit dem österreichisch-ungarischen Ministerium zu treten. — Grubenunglück. Der Tiefbaufchacht der Döllinger Braunkohlengewerke nächst Ossegg in Böhmen ist durch plötzlichen Einbruch von Grnben-wasser innndiert worden, wobei leider 30 Bergleute ihren Tod fanden. — Bismarck und der Batican. Nach Meldung der „Jtalie" beantragte der deutsche Reichskanzler im Vatiean die Herstellung zweier Kirchenprovinzen in Elsaß und Lothringen, und zwar ein Erzbisthnm in Straßburg mit den Bisthümern Freiburg und Heidelberg. Nnd ein Erzbisthnm in Trier mit Bisthümern in Fnlda, Mainz und Metz: Der Vatiean sei zur Zustimmung geneigt unter der Bedingung, daß gleichzeitig der kirchliche Con-flict mit Deutschland beigelegt werde. Wie die „Riforma" versichert, wurde der Confliet bereits beigelegt und ein Coneordat angeblich prinzipiell schon vereinbart. Die Unterschriften des Kaisers und des Papstes würden nur verzögert durch die erforderliche Nedaetion der einzelnen Artikel. in Bosnien und der Herzegowina beschränke. Ich glaube versichern zu können', daß ich zu solchen Befürchtungen keinen Anlaß fand. Garantien konnte ich vorläufig keine verlangen, weil ich ja nichts zu bieten hatte. Nur mit einer Ministerliste in der Hand wäre ich berechtigt gewesen, über diese Fragen in einer decidierteren Weise zu sprechen." Die Frage des Redakteurs: Ob das Programm des zu bildenden parlamentarischen Ministeriums schon festgestellt ist? antwortete Graf Taaffe: „Ich habe natürlich ein Programm gehabt, d. h. in allgemeinen Zügen, bestehend aus gewissen Punkten, welche, wenn ich ein Ministerium gesunden hätte, aus ihrer allgemeinen Fassung sich zu einem bestimmten und klar entworfenen Programm verdichtet hätten. Diese Punkte heute mitzutheilen, hieße vielleicht, die Aufgaben meines Nachfolgers berühren; aber ich kann sagen, daß ich gerne eine Gelegenheit gesucht hätte, in der Oeffentlichkeit Klarheit über meine Absichten zu verbreiten. Zunächst wäre ich vor das Parlament mit einer Erklärung getreten, welche mit Bestimmtheit über die Stellung des Kabinets zur Verfassung Aufschluß gegeben hätte. Mehr würde ich zunächst dem Parlamente vielleicht nicht gesagt haben. Ich hätte mich für verpflichtet gehalten, mein Programm sofort in feierlicher Weife dem Parlamente vorzulegen, wenn ich mitten in einer Wahlperiode an die Spitze der Regierung getreten märe. Aber die Bevölkerung wie die Mitglieder des Abgeordnetenhauses wissen ja, daß dieses seine letzten Stunden zu Ende lebt. Ich glaube nicht, daß int Hause selbst die Absicht besteht, noch große Fragen zu erledigen. Nach der Finalisterung der Berathung der (Steuerreform wird das Haus kaum Verlangen tragen. Das Budget, die Bedeckung der von den Delegationen bewilligten Occupationskosten, das Gesetz wegen Einverleibung Spizza's bezeichnen den Rahmen seiner Thätigknt. Ein umfangreicheres Arbeitsprogramm wünscht sich das Abgeordnetenhaus gewiß selbst nicht mehr. Erst am Schlüsse der Session also wäre Gelegenheit gewesen, das Programm itt die feierliche Form der Thronrede zu bringen, denn die Thronrede scheint mir die allein entsprechende und greisbare Form dafür zu sein, daß ein Programm bindend sei für eine Regierung. Und diese Form hätte ihre Wirkung geübt auch für die bevorstehenden Wahlen. Allein dies Detail zu beschließen, wäre Sache des ge-sammten Ministeriums gewesen, das ich eben nicht bilden konnte." rühren! — O, sie würde mich nochmals in einen bodenlosen Abgrund ziehen!" Stephanie schauderte leicht zusammen: in seinen Worten lag eine unsägliche Verachtung und in seinem Auge glühte der stille Wahnsinn. „Leben Sie wohl und vergessen Sie, daß ich Ihnen das Leben gerettet!" Noch einmal streifte sein Blick über das reizende Mädchen, welches mit der blauen Sammetschleppe, die fast den Boden berührte, den Eindruck einer das Waldrevier beherrschenden Fee machte, dann bog er die blühenden Haselnußstauden auseinander und war im Dickicht verschwunden. Die junge Gräfin verharrte einige Minuten regungslos auf ihrem Pferde; dann strich sie sich mit den Händen über die Stirn: war es nur ein schrecklicher Traum, oder wurde sie wirklich durch den Unglücklichen der Todesgefahr entrissen? Mit tiefem Grauen sah sie nach dem tosenden Wasserfall, der in der dämmernden Abendbeleuchtung, umgeben von den zerklüfteten Steinmassen, unheimlich düster aussah: O, es war kein Traum! Mit einer auszuckenden Geberde lenkte Stephanie das Pferd rasch nach dem Waldweg zurück. Dem muthigen Mädchen ging ein eisiger Schauer durch alle Glieder, und Mignon zitterte bei jeder leichten Bewegung seiner Gebieterin, das Thier schien die Empfindung zu besitzen, daß seine blinde Wildheit ihm und feiner Herrin fast das Sieben gekostet hätte! Als das Roß und die Reiterin die Wiese mit dem verhängnisvollen Bach erreicht hatten, war sie leer. Friederike mochte nach dem Schloß geritten sein, um Hilfe herbeizurufen; vielleicht war es ihr noch möglich, die Freundin auf der Straße einzuholen. Stephanie gewahrte erst jetzt, daß sie bei dem wilden Ritt ihren Hut mit der wallenden Straußfeder verloren hatte. Einen Moment blickte sie unschlüssig um sich: ach, da hing er ja an einem Tannenzweig; sie streckte sich etwas im Sattel und streifte ihn von dem Baume; dann sprengte sie den breiten Weg hinab. Wer sie jetzt sah, der ahnte nicht, daß sie erst vor wenigen Minuten Todesschauer durchgekämpft! (3'in-tfclumn folgt.) Lokal-undprovill)lal-Angelegenheiten. — (Kaiserliche Auszeichnung.) Dem Hilfsämter-Direktor beim Kreisgerichte in Cilli, Herrn Anton Schuh, wurde in Anerkennung feiner langjährigen und ersprießlichen Thätigkeit das goldene Verdienstkrenz mit der Krone verliehen. — (Von den patriotischen Spenden) für hilfsbedürftige Familien der zum Waffendienste einberufenen Reservisten hat der LandeSans-schuß für Kram die sechste Monatsrate im Betrage von 54(3 fl. 50 kr. für 163 Familien m Kram flüssig gemacht. In fechs Monaten wurden 7212 fl. 50 kr. ausbezahlt. — (Heimatliche Knnst.) Der hiesige Maler Herr I. Wolf arbeitet soeben an zwei großen Altarbildern, welche sür die Kirchen in Sagor nnd Mannsburg bestimmt sind. Herr Wolf wird beide Bilder nach erfolgter Vollendung im hiesigen Re-dontensaale zur allgemeine» Besichtigung aufstellen. — (Arbeiter ft rite.) Aus Kronau wird uns mitgetheilt, daß fämnttliche Arbeiter in der Klinzer'schen Fabrik z» Weißensels angeblich wegen Löhnungsdifferenzen die Arbeit eingestellt haben. — (Erdbeben.) Der gestern in Laibach und in mehreren Ortschaften des Landes Krain verspürte Erdstoß zählt zu den heftigsten, die bisher wahrgenommen wurden. Die wellenförmige Erschütterung verlief von Süd nach Nord. Dem heftigen Erdstoß ging ein unterirdisches Getöse voran, der Erdstoß dauerte nahezu fünf Sekunden. In Laibach wurde der Erdstoß in allen Häusern, insbesondere in den höher gelegenen Stockwerken bemerkt, in den Wohnungen bewegten sich Bilderrahmen, ausgestelltes Obst, Glas- und andere Gegenstände. In den Uhren-, Glas- und Geschirr-Verkaufslokalitäten geriethen die verschiedenen Gegenstände in lebhafte, klirrende Bewegung ; auch in den nächst Laibach gelegenen Wald-Partien wurde der Erdstoß verspürt, der Gesang der Vögel verstummte plötzlich. — In Jdria folgte einem von Blitz und Donner begleiteten starken Regenguß gestern um 2 Uhr 30 Min. nachmittags eine heftige Erschütterung. — In Krain bürg wurden gestern zwei heftige Erdstöße verspürt, der erste um 9 Uhr 5 Min. vormittags von Nvrdost nach Südwest. Nachmittags um 2 Uhr 40 Min. wurde eilt Rollen wahrgenommen, da? mit einem heftigen Stoße, der 4 bis 5 Sekunden anhielt, entete. Der Stoß war so heftig, daß die gesammte Bevölkerung in große Angst gerieth; in den Wohnungen und Verkaufsläden bewegten sich Möbelstücke, Uhren, Gläser, Flaschen u. s. w., man nahm sogar das Krachen von Gemäuer wahr, Dachziegel flogen von den Dächern auf die Straße, kurz, es war eine Katastrophe, die große Angst einflößte und noch niemals so heftig eintrat. — Auch in Wei-sach bei Krainburg erfolgte ein so starker Erdstoß, daß die Kirchenglocken sich bewegten und anschlugen. In Bischoflack wurde der Erdstoß um dieselbe Stunde wie in Laibach verspürt, die Bewegung von Nordwest merkbar, sieben Sekunden anhaltend, Ziegel sieten von den Dächern, Gläser klirrten, verschiedene Gegenstände wurden erschüttert. (Wir ersuchen um Berichte über dieses in anderen Landestheilen Krams wahrgenommene Erdbeben.) — (Evangelische Kirche.) Herr Pfarrer Schack hält am ltj. b. in Cilli beit Gottesdienst ab. — (Kein Flecktyphus.) Die heutige „Cill. Ztg." berichtet gegenüber der von mehreren Blättern gebrachten Notiz, daß in Cilli der Flecktyphus herrsche, daß es amtlich constatiert wurde, daß sowol bei der Bevölkerung wie auch im dortigen! Spitale kein einziger Fall von Flecktyphus vor-j gekommen ist, daß genannte Krankheit überhaupt seit Jahren hier nicht bemerkt wurde, und daß selbst der gewöhnliche Typhus hier nicht epidemisch ausgetreten ist. — (Aus der I. Kalister'scheu Stiftung) wird ein Barbetrag von 14,000 ft (auch m Teilbeträgen von mindestens 3000 fl.) gegen sechsperzentige Verzinsung und hypothekarische Sicherstellung vonseite des komischen Laudesausschusses bargeliehen. ~~ (Eilte Lehr er stelle) ist an der Volksschule in Olscheuk, Bezirk Krainburg, zu besetzen. — (Ein Diurnist) wird beim k. k. Bezirksgerichte Oberlaibach aufgenommen. — (Landschaftliches Theater.) Die „Prinzessin von Trapezunt" hielt bisher mehr als zwanzigmal festlichen Einzug auf unserer Bühne, jedoch niemals in so geschmackloser und bereuter Gestalt, wie vorgestern. Fräulein Meyer präsentierte sich in Toilette und Gesang nachlässig, die Ensembles klappten nicht, das Chorpersonale ?°"ölich Ungenügendes. — Präeiser und Ä! mQd)rteu bei der gestrigen Vorstellung „fl u Burschen" ihre Sache; vorzüglich vor-ge ragen wurde das Quintett: Lieschen (Fräulein * Ä ™ Urenberg). Frinke (Fräulein Habrich), Brand (Fraulein Meyer) und Fleck (Herr Fr.edmann). - In der Posse „Eine gebildete Ä trat Fräulein Habrich in ber Titelpartie Lokalsangerin und Schauspielerin sehr lobens-werth ms Treffen ein, zweimaliger beifälliger Her- vorruf belohnte die gute Leistung; Herr Friedmann gab den Schuster „Kipfelkoch" gut und be-bewegte sich im natürlichen Fahrwasser. — Im Castelli'schen Lustspiele „Die Schwäbin" excellierte Fräulein Solvey (Julie) als vortreffliche Dialekt-Charakterdarstelleriu. Das sehr schwach besuchte Haus zeichnete das genannte Fräulein durch mehrmalige Hervorrufe aus; auch Herrn Ehrliche „Oberst Hobern" präsentierte ein getreues Soldatenbild. — Die Überlassung unserer deutschen Bühne für die nächste Saison an einen geeigneten Unternehmer wird infolge einer Concnrsansfchrei-bimg geschehen. Der Concnrstermin läuft am löten März l. I. ab. — (Eisenbahnwesen.) Bei der „Bahn von Tarvis nach Pontasel" beantragt der Referent des Budgetausschusses des Abgeordnetenhauses die Streichung der eingestellten 300,000 fl, weil mit Schluß des Jahres noch ein Kreditrest von Über einer Million vorhanden war. Der Referent ergriff die Gelegenheit, um die Gerüchte, daß die österreichische Regierung die Offerte der italienischen Regierung über einen Centralbahnhof in Pontafel zurückgewiesen habe, zu dementieren. Die volkswirthschnftliche Nothlage. (Fortsetzung.) Uebrigens dürfen wir nicht übersehen, daß alle anderen Geschäftsleute genau so handeln würden, wie die Bäcker und Fleischhauer, wenn nicht die größere Entbehrlichkeit ihrer Waren sowie das Schwergewicht ihrer Warenlager und ihrer stillstehenden, aber zinsensressenden Maschinen ihnen das Festhalten hoher Warenpreise unmöglich machten. Ein nicht ganz unähnliches Beispiel finden wir noch bei dem täglich frischen geistigen Brot der Zeitungen. Es zeugt gewiß von einer starken Angewöhnung des Publikums an die tägliche Zeitungskost, daß z. B. die Herausgeber der Wiener Zeitungen lange nach Ausbruch der Krise bei vermindertem Umfang einen erhöhten Preis fordern durfte», ohne au Abnehmern bedeutend zu verlieren. Freilich war tiefe Preiserhöhung nicht zu umgehen, da die Zeitungen früher von der Rekametrommel und dem Annoncenschwindel gelebt hatten. Zugute kam auch ihnen jetzt, daß sie nicht hatten aus Lager arbeiten können, denn eine altbackene Zeitung ist noch unverdaulicher als eine alte Semmel. Wir dürfen ferner bei Benrtheilung der Ge-schästskrise die Wirkung der Gewerbefreiheit nicht Übergehen, und zwar machte sich dieselbe in doppelter Weife geltend: erstens in der Ausdehnung der Großindustrie und zweitens in der ungeheuren Zersplitterung des kleinen Geschäftsbetriebes. Der mittlere Gewerbestand mußte vor dem Drucke dieser beiden entgegengesetzten Richtungen immer mehr zurückweichen, da er weder mit dem durch die vollkommensten , aber kostspieligen Maschinen unterstützten Großbetriebe, noch mit dem, alle Rücksicht auf solide Herstellung der Waren beiseite setzenden und die allerbilligsten Arbeitskräfte (besonders die ungemein billige Kraft der „Lehrlinge") benützenden eigentlichsten Kleingewerbe die Coneurrenz aushalten konnte. Der Mittelbetrieb, wollte er überhaupt bestehen, mußte die solide Arbeit der Groß-Industrie überlassen und sich selbst gleich der Mehrzahl der Kleinen der Schleuderconeurrenz in die Arme werfen, dadurch aber nur sein endliches Schicksal verschlimmernd; auf dieser abschüssigen Bahn gibt es keinen Halt, und gar mancher büßte das ihm durch die Noth ausgedrungene Schicksal im Selbstmorde oder auf der Anklagebank. Es liegt uns ferne, die Gewerbefreiheit deshalb verdammen zu wollen. Nichts wäre thörichter als das; der Großbetrieb ist eine unumgänglich nothwenbige Erscheinung und läßt sich durch nichts mehr aufhalten, so wenig als man die Erfindung stets vervollkomnmeter Maschinen hemmen kann; wol aber war es Pflicht des Gesetzgebers, durch trägliche Maßregeln, besonders gegen die Ausbeutung der jugendlichen Arbeitskraft, das Gewerbe vor der Schleuderhastigkeit der Production zu bewahren, sowie Sache der Gewerbetreibenden selbst, sich durch gemeinsames Handeln vor der Versumpfung zu retten. Doch darüber später! Endlich müssen wir noch einen Blick auf den Welthandel werfen, um die ganze Erscheinung der wirthschastlichen Krise zu verstehen Unter Welthandel versteht man den wirthschastlichen Verkehr zwischen den Angehörigen der einzelnen Industriestaaten und den Handel derselben mit industriell noch unentwickelten Völkern. Im elfteren Falle bedeutet er Tausch und Concnrrenz der Industrie-Produkte, im zweiten Falle Tausch der letzteren gegen Boden- und andere Naturerzeugnisse oder auch gegen Produkte einer ganz eigenartigen Industrie (z. B persische Teppiche, indische Shawls re.). Der letztere Theil des Welthandels blühte seit den ältesten Zeiten. Ihn pflegten schon die Phönizier, später die Griechen, die Karthager, die Römer. Im Mittelalter machte er die italienischen Städte-republiken, vor allen Venedig, dann Pisa, Genua rc., reich und mächtig. Auch die deutschen Städte Augsburg, Nürnberg, Hamburg, Bremen, die flamändischen, jetzt belgischen Städte Antwerpen, Gent, Brügge erwarben durch ihn Reichthum, Ruhm und Bedeutung. Nach der Entdeckung Amerika's ging der Welthandel an Spanien nnd Portugal über; diese löste nach ihrem Verfalle das heute zwar kleine, aber noch immer ungemein reiche Holland ab. welches später seinem übermächtig gewordenen und rücksichtslosen Eoncurrenten England den Platz räumen mußte. __________________(Fortsetzung folgt.)__________________ Witterung. Laibach, 13. Februar Bis Mittag dichter Nebel, dann Sonnenschein, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr + 04“, nachmittags 2 Uhr + 8 6" C. (1878 + O'l“; 1877 + 105" C.) Barometer im Steigen, 729 52 mm. Das gestrige Tages-mittcl der Wärme + 7'1", um 7 5° über dem Normale. Angekommene Fremde am 12. Februar. Hotel Stadt Wie». Königsgarten, Lob, Reisende, und Battnuutn, Wien. — Knrent, Cooperator. Landstrasj. — Zigur, Cooperator, Dornegg. — Kancig, k. k. Hauptmann, Triest. — JaM, Reis, Hinterberg. — Manro, Großhändlersgattin, Warschau. Hotel Elefant. Deutsch, Llaß, Reisende, und Rosenberger, Kfm., Wien. — Dr. Damnek, Mitterdors. — Hafner, Kfm., g-cistriz. — Wohiuz, Pfarrer, Kreuz. — Genti-lomo, Kfm., Triest. — Dr. Steiner, Krainburg. Baierischer Hof. Beniger, Kaufm., Triest. — Megheli, Italien. Kaiser von Oesterreich. Suhadobnik, k. k. Steueramts-Prakticant, Gnrkfeld. — Sogar, Oberkrain. — Stabell, Wien. Mohren. Wiesner, Agram. — Stern Katharina, Sissek. Strojbar, Steinbrück. — Stermaz, Gurkfeld. Lebensmittel-Preise in Laibach am 12. Februar. Weizen 6 fl. 50 kr., Korn 4 fl. 55 kr., Gerste 4 fl. 23 kr., Haser 2 fl. 76 kr., Buchweizen 4 fl. 55 kr., Hirse 4 fl. 71 kr., Kukurutz 4 fl. 20 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 21 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr., Schweinfett 76 kr., Speck, Mischer 54 kr., geselchter 70 kr., Butter 78 kr. per Kilogramm ; Eier 2 kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 48 kr., Schweinfleisch 46 kr., Schöpsenfleisch 36 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 (r., Stroh 1 fl. 51 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 8 fl. 50 kr., weiches Holz 5 fl 50 kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter. Gedenktafel über die am 17. Februar 1879 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Rebol'sche Real., Primskau, BG. Krainburg. — 3. Feilb., Zaverl'sche Real., Kamnje, BG. Nassen-suß — Reass 2. Feilb., Sterle'sche Real, Smarata, BG. Laas. - 2. Feilb., Bilar'sche Real., Pudob, BG. Laas. — 2. Feilb., Knans'sche Real., Ravne, BG- LaaS. — 2. Feilb., Knific'sche Real, St. Walburga, BG. Hamburg. — -------------- -- r, , . . — 1. Feilb., Kogovsek'sche Real., Gereut, BG. LoUfch gewisse, mit der Gewerbefreiheit Vollkommen ver-l. Feilb., Mekinda'fche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. Marktbericht vonL. JacobiuSLSöhne, Berlin-Hamburg. Hamburg. 8.Februar 1879. Im Gctrcide-EffcktivgeschSste erzielte Weizen bei nicht «rohem Angebot vorwöchentliche Preise; auch Roggen behielt unveränderte Preise, hatte aber nur schwachen Absatz. Von Gerste fanden selbst die feinsten Sorten weniger Beachtung, geringere Qualitäten sind sehr flau und billiger offeriert. Für Hafer ist die Tendenz ziemlich fest. Mais ist matt. Einfuhr: Weizen 3350 S., Roggen 4500 S., Gerste 4135 S., Hafer H450 S., Bohnen 1210 ©., Mais 455 S, Eier: Berlin: 542 Kisten, 290 Fässer, Hamburg: 2314 Kisten, 216 Fässer. Weizen: Matt, schlesischer Mrk. 170 bis 190, österreichischer, polnischer Mrk. 170 bis 192, Mecklenburger Mrk. 185 bis 190, alter Mkolajeff Mrk. 160 bis 175. Roggen: Ruhig, russischer Mrk. 118 bis 126, Mecklenburger Mrk. 130 bis 142. Gerste: Still, ungarische Mrk. 145 bis 180, schlesische, österreichische, böhmische und mährische Mrk. 185 bis 190, feine Mrk. 205 bis 240. Hafer: Still, russischer 3Rrf. 110 bis 130, schlesischer und böhmischer Mrk. 135 bis 140, Mecklenburger Mrk. 125 bis 135. Bohnen: Kleine weiße Mrk 180 bis 200, geringere Ware Mrk. 140 bis 160, große weiße Mrk. 220 bis 280, Pferdebohnen Mrk. 145 bis 155. Erbsen: Still, Futtererbsen Mrk. 142 bis 150, Roch» erbsen Mrk. 170 bis 200. Mais: Matt, rumänischer und Cinquantin Mrk. 127 bis 132. Kleesaat: Weiß, ruhig, gering Mrk. 40 bis 50, mittel Mrk. 50 bis 60, fein Mrk. 60 bis 75; dto. roth, still, neu Mrk. 45 bis 50 per 50 Kilo Brutto incl. Sack. A l s i k e: Ruhig, Mrk. 50 bis 75 nach Qualität per 50 Kilo Brutto incl. Sack. T i m o t h e e: Fest, Mrk. 24 bis 25 per 50 Kilo Brutto incl. Sack. Spiritus: itectif. Kartoffelspiritus pr. 100 Sitter Mrk. 46 bis 50; rectif. Rübenspiritus » 100 Perz. Mrk. 46 bis 47. Pflaumen: Türkische Mrk. 18 bis 22 per 50 Kilo, andere Sorten Mrk. 11 bis 20 je nach Qualität. Kümmel: Ruhig, Mrk. 22 bis 26 per 50 Kilo, Deutscher Mrk. 36 bis 39. Mutterkorn: Mrk. 65 bis 75 per 50 Kilo. Kanthariden (spanische Fliegen): Mrk. 410 bis 415 pr. 50 Kilo.______________________________________ Theater. Heute (ungerader Tag): :)utn Vortheile des Operettcnsängers Carl A r e n b e r g D i e s ch ö u e n W e i b e r von Georgien. Komische Oper in 3 Acten von I. Offenbach. Telegramme. Berlin, 12. Februar. Reichstagseröffnung. Die Thronrede betont die Nothwendigkeit der Rückkehr zu den Grundsätzen, auf welchen die gedeihliche Wirksamkeit des Zollvereines beruhte; erwähnt unter den angekündigteil Vorlagen des Handelsvertrages mit Oesterreich und des Gesetzes, betreffend die Slrafgewalt des Reichstages; hofft baldige Unterdrückung der Pest m Rußland; gedenkt dann der in gegenseitiger freundschaftlicher Beziehung zu Oesterreich erfolgten Beseitigung des Artikels V des Prager Friedens, und schließt: die )urch den Berliner Vertrag bekräftigte« friedliche« Beziehungen der fremden Mächte zu Deutschland und untereinander zu fördern, solle auch ferner die Aufgabe des geeinigten Deutschland sein. London, 12. Februar. Der Kabinetsrath beschloß, folgende Verstärkungen nach Cap Natal zu senden: 6 Bataillone Infanterie, 2 Regimenter Kavallerie, 2 Batterien, 1 Kompagnie Genietruppen, 3 Kompagnien Armeetrains und 1 Kompagnie Hospitalcorps. Wiener Börse vom 12. Februar. Allgemeine Staats* Wald. i'.itoievrcnte........ 5-54 5-56 20 Francs.............19-32 9 32»/, luO d. Reichsmark . . 57'55 ,57-60 Silber................10.«---! l< 0 — Telegrafischer Kursbericht am 13. Februar. Papier-Rente 62 45. — Silber-Rente 63 36. — Gold-Rente 7505. — 1860er Staats-Anlehen 114 50. — Bank-iictien 793. — Kreditactieu 222'—. — London 11680. — Silber 100.—. - K. k. Münzdukatcn 5 56. - 20-Francs-Stücke 9 32 V,. — 100 Reichsmark 57 55. Danksagung. Für die zahlreiche Begleitung beim Leichenbegängnisse und für die aufrichtigen Beweise herzlichster Theilnahme während der Krankheits-dauer des am 10. d. M. verstorbenen Herrn Bartholomäus Jancigaj, Restaurateurs, sprechen hienüt den tiefgefühltesten Dank aus die trauernden Hinterbliebenen. Laibach am 13. Februar 1879. Oüicl S. Till empfiehlt sein reiches Lager von Geschäfts- und Notizbüchern, Schulreqnifitcn, Schreib- und Zeichcnmatcrialicu, Farbcnkäst-chen von 2 kr. bis 15 fl. 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