eomUcr M Kungem vnnd BMm rc. Kunigltcher Mpcstat/Ertzhertzogenzü Öster¬ reich rc. Ordnung vnnd Reformation Mer Pollicey/ Mit Römischer König. Mayest. Gnad vnnv pnuilegien. Gedruckt zu Wrenn ln Ostcrretch durch Zohannem Dyugricner / Anno D. L / /. I -) Hr sserdmtumd von Gottes genaden Römischer/ zu Hungern vndBehaim «rc. Rü- nig / Infannt in Hispanien/ Ertz- heryog zü Österreich / Hertzog zü Burgudi/Steyr/Rerndkn/Lrain svnd wiertemberg 're Graue zu ' Tiro! vnd Görtz ^rc. Embieten allen vn jeden Vnsern Geistlichen vnd weltlichen/ Prelate/Grauen/ Freyen/Herrn/Rtttern/Rnechten/ Hauptlewten/Verwesern / Vitzdomben / Vögten / Pflegern / Ver- waltern/Ambtlewten/Burgermaistern/Rrchtem/Rären/Burgem/ Gemainden/ vnd sonst allenanndern Vnsern Vnderthanen /züge- wondtenvnd getrewen vnseree Mderösterreichrschen Lannde vnd Fyrsstlichen Grafschafft Görtz was Wirden/Stanndts/oder wesens diesem/den dise vnnser Ordnung oder Abfthriffrdauonzä- sehen oderzüleffn fürkhomen/gezaigt oder verkhündt würdet/Vn- ser gnad vnd alles guets/Vnd geben Euch hiemit gnedigclich züers kennen. Wiewol wirvon eingangVttttserer Regierung allerlay offen- licher Laffrer/misspreüch/vnordttuttg/aigennutzigkair vnd beschwe- rung/vnd sonderlich nit wenig meng! vnd geprechen an gnetersit- liehen Ordnung vnd pollicey in berüerten vnsern Niderösterreich- ischenLannden befunden / Vnndderhalben zü Abstellung solicher lastrer meng! Vnnd vnordnung / so nit allain das zeitlich leben vnd wesen/sonderauch zü vordristder Seelen nachtail vnd verdamnuss berueren/mermals vnftr ernsiliche General Mandat vnd Gepot/ auch sonderlich im nechflurrschinen Zwayunduiertzigisten jar / mit - Rath vnseree NlderösterreichischenLande/Vttd Fürstlichen Graf¬ schaft Göry Ausschussain pollicey Ordnung aussgehn lassemGo haben wir doch nit mit geringer beschwerung bissheer vermerckht/ das solhen Vnsern Generalu Gepoten vnd pollicey Ordnung von Vnsern Lanndrlewten Vnd Vnderthanen nit allain wenig gelebt/ sonder nahendt all schwäre lasster/leichtfertigkait / missbreüch / vn- ordnuttg vnnd besthwarung vndter allen Stenden vberhandege- nomen/vn gleich in ain hochschedlich Vnselige gewonhait erwachs-- sen vnd gezogen worden / Daraus dann vermuetlich ervolgt / das der Mmechtig Vns/vnser Lannde vnd Leut mit so manrgfalkrgen 2l n plagen plagen vnd straffen/als mit entziehung/missratung vrrd verteürung aller Hande frucht des Erdmchs / Hunger vnnd Sterbens noten/ Auch fürnemblich durch den wuettenden Erbfeinde Lhristlichs Namens vnd Glaubens den Türckhen/vnd in ander mehr wege am zeither beschwarllcher als hieuor nie hertigclich haimgesuecht/ Wir auch grässlich besorgen /das an allen bissher erlitnen vnd vberstand- nen anfcchtungen / Trüebsal / Plagen vnnd Straffen khain ende noch aufhörung siin / sonder der zorn Gortes nach gelegenhairyetz schwebender leüff/auch ergerlichen verwerflichen vnd stofflichen leben vnd wandels vndter allen Stcnden/noch beschwerlicher auf Vnnser Lanndt vnd Leut fallen vnnd verhengt werden möchte. wann nun aber die Handt/Straff/ vnd zorn des Allmechtigerr nit bass noch bequemer abzewenden/ vnd fein Götlich gnad/huldt/ gluck vnd Gyge züerwerben fein mag/ dann fo sich die Menschen Zä Gott bekheren/beffern/vnd von allen Lastern / ergernuss/vnd leichte fertigkait abstehn/auch allen vbermassigen Pracht / kostlichait / ver- schwendung/aigennutzlgkarrvnveruortailungdes neben Menschen aöste!!en/vnd sich in Christlicher Gorsforcht vnnd zücht / auch sitt¬ lichem wessen / Ordnung vnnd guerer pollicey / erhalten / ainandev rrewlich maynen vnd bedenekhen. Demnach vnd dieweil dann all guet löblich vnd bestendige Re- gierungen an erhaltung gueter Ordnung vnnd pollicey beruehen vnd on dieselben nit besteen mügen. So haben Wir als Christ¬ licher Ahünig/ Herr vndLandtssfürstinkrafft Vnsers obligenden Ambrs mit zeitlichem wolbedachtlichemRat zä abstellungderge- mainen Laffrer/auch Wendung vnd befferung anderer fürnemlichr- sten eingerrsnen ergerlicherr missbreüch/menngl/vnd vnordnung ob- bemelre vnsere voraussgegangne Ordnung / Reformation vnd pol- licey/in berüerten vnftrn flliderösterreichifchenLanden/vnd Fürst¬ lichen Grafschafft Görtz / vnsern getrewen Lanndtleüten vnd Vn- derthanen/zü sonderm nuy/aufnemen vnd wolfart/widergenedig- klich für Händen genomen/erneuert vnd erklärt / welche wir Euch allen fament vnd sonderlich hiemit gnedig- 'ich verkhünden / Mai¬ nen vnd wollen / das Ir derselbigerr alles jnnhalts bey Straff vnd Peen darsnn verleibt / stat vnnd vestigclich für Euch selbs gelebet/ vnd die Ewrn dahin weyset vnd vermüget/sollich vnser Ordnung vnnd Reformation beyvermeydung gleichmässiger Gtraffauch also vnnachlässlich vnd vnuerprechenlich zühalten / vnnd deren ge- horsamlich nachzekomen vndzügelebeNi Von n No» Goncs Allmechttgenauch setnek ausserwölten mueter Marie/ vnd der Heylrgen lessterung Gchweren/vndLluechen. O wir be^ Vns selbs zAgemüet füeren vnd bewegen/das dit Gotsleffeerung der beschwerlichisten vbcls ains ist /dardurch der Allmechtig nit allain gegen den Thattern/sonder auch den Obrigkaitelrdie sollrchs zeweren schuldig sein/vnd gedulden/zü dm werckhendes zorns vnd erschrockhenlicher zeitlicher vnnd ewiger straffbewegt wirdet. Demnach solhen zorn vnnd straff Gottes von Vns vnd vnsern Vnderthanen abzewenden/Getzen/Ordnen/ vnd wellen Wir/weUrcher oder welliche Personen/Hochs/Ge- mains / oder Orders / Geistüchs oder Weltlrchs standts / Mr oder Jung/Mans oder Frawsn gefchlechrs/niemandtsaussgenomen/ in Dnstrn M'derösterreichischen Landen / es sey an was orten das wel!/in Ernst oder Gchimpffniechteroder trunckhen /darzue be¬ wegt /oder aus aignerleichtfertigkait vnndböstr gewonhait/wie offt das geschehe / Gott vnsern haylandt / Maria fein auserwölre musrer/oder Gorres heyligen lestern / oder beyjren heyligen namen stuechen vnd schweren wurden / die sollen vnnachlässlich gestrafft vnd gepüest vnd darjnn niemandt was stanudts der sey vbersehen oder verschont wcrden/wie hernach Llarlrcher angezaigtvnndbe- schaiden wirdet» Aon vndeM)gtdalierO»ersonm vnd durch wen am yede zestraffen seye. ^lemblichen / wo dre Geistlichen Dorgeer / als prelate» / Bröbstl Reguliertett/Ertzpriester/Dechannt/Lanonicken / Pastores j pfar- rer/Vicarien/Benesiciaten/vnd alle gemaine Priester/ auch Docto- resvnnd ander gelert/so den Gtudrjs vnd Gchuelen anhangen/m jren Gotsheüsern/wonungen oder besamblungen/vnder jnen selbs bey Gort/semer ramen mueter/oder lieben heyligen schworen / flue- chen/oderdreleffrem wurden/ die sollen von jren Vrdinarj Gbrig- kaitendarumben gestrafft/vnd darüber yeder zeit vleiffrg inczuiff rion vnd erkhündrgung gehalten werden. wo aber berüerte Geistlichen vnd gelerten yndert offenlr'ch an weltlichen orten/m den Gastgeb/Wirt / oder Leutgeb Heusern / oder weltlichen besamblungen/wie oblaut/ schwören oder stuechen wrrr- den/die sollen gestrackhs der weltlichen Obrigkait an den orten da solches beschiecht / angezaigt / von derselben fürgejördert/vndals- 2l iy daun dann jren Ordinarien zü billicher vnnd ernstlicher flraffvberattt- wurt werden. Wo aber der also erfordert Geistlich nicht ersthine/ sosollalssdanndie weltlich Vbrigkait nach dcmselbige» greiffen/ vndauffseinen des verprechers Cossten/seiner Geistlichen ordem lichen Oberkair/zü gebürunder Gtraffvberanntwort werden. wir wellen Vns auch zu allen vnnd jeden obbestimbten Geist¬ lichen Ordinarien vnd Obrigkaiten gnedigklich versehen/vnd Gy hiemit jres Ambts ernstlich vermant vnnd ersuecht habendas Gy gegen den jhenen/so jnen züuersprechen steen/ vnnd sich disesschwe¬ ren lasters tailhafftig machcn/mit ernstlicher vnd schörfferer straf/ dann gegende» gemainen Layen gepflegenwirdet/fürgeen.Damit wir im faal jrer hinlassigkait nie bewegt werden/ zü aussreüttung discsvbels/sovnsvnder den Geistlichen sowenig als beywelt¬ lichen in Vnsern Lannden vngestrafft hingeen Zelaffen gemaint/ ander gepürlich L) rdnung fürzünemen. Gramn/Herm/Ritter/vnd Edel/ss Gy mit Schworen/Lessrem oder Fluechenjwie oblanr/verhandlen/ vnnd das warhafftigvber Gy khundtwurde/soüm Gy in yrgklichem Landt Vnserm Landt marschalch/Haubtma» / Verweser / oder Anwaldt angezaigtwer¬ den / der drey oder vier nachgesessen Landtlcüt zü jme nemen/diesel- ben Vechandler fnrfordern/vnd mit erkantnuss nach yedes Landes gepranch vnd hienachuolgunder Mässigung gegen jnen mit straff versaren vnd handle» solle. Gleicher gestalt sollendie Burger / Handtwercher/Rnecht vttd ander gemain volckh in Gretten/wo sy verhandle»/jren orden- lichen Gbrigkaitenangezaigt / vnnd durch dieselb mit wissen vnd Rare dreyer oder vierer vom Rath oder Gericht fürgefordert/ vnd auch nach bestimbter gesetzten mass gemäss gestrafft werden. Also solle es auch in Märckhren / Dörffem vnd Aigen/aufdem Lannde/auch mit den perckhknechten / Hawern vnnd andern /Gy seyen angesessen oder ledig / gehalten / das am yeder so bey Gottes/ seiner lieben Muetter/oder Heyligen »amen fchwören/lesttern/vnd fluechen/den Lanndtrichtern derselben ort da sollichs beschiecht/ angeben / vnd durch dieselbe» mit Rat dreyer oder Viern jren Bey- sttzern(one vnderschrd wem die Vnnderthanen zuegehoren)auff nachbestimbte mass gestrafft/vndie ordenlichoder sonst gepreüchig vberantwortung (dardurch in disemschwereslasster /vil vbels gezügelt m S«;ög«It/vi»d vng«strafftveerfchmw«>Ä)aNatnindisemfaal ni» stat haben / noch angesehen werden solle/Doch sonst in all ander weeg aines yeden Lanndrmans habenden herrlichait/ gerechtigkait altem heerkhomen vnnd ersessnem gebrauch vnuergriffen vnnd onenachtayl» Der Grauen/Herrn/Ritter vnnd Edelleüt/Rnecht vnd Diener/ auch die Edlen so in jren diensten sein/wo Gy berüertem Vnnserm verpot zewider verhandle»/diesollen gestrackhs durch dieselben sre Herrn mit vtlaubung/venckhnuss/züchtigung/ vnd ander gepür- lichwege gestrasst/vnd jnen nicht vbersehen werden. Aon mass der ftraffder Gottes leMewNA. Äs am gemamec Armer vnucrmüglicher Mann crfarcn vnd btt tretten wirdet/der Gott/vnsere liebe F'rawen / oder die heyligen ge- lesstert/oderbeyjrem namen geschworen vnd gefluechthette/der- selb soll/gestrackhs desselben orts er gesundet har/in die prechen ge- spant/oder in der kirchen Gatter ains gelegt/vnd zestraffdarjnrren ain/oder mehr tag gehalten werden. welliche dann in sollicher lessterung beteetten werden/die nicht gar Arm/sonder ains vermügens sein/die sollen fürs erst vnd ander mal an gelt gestrafft werden. Als nemblich der gemain pawerssman/ Hawer/vnd dergleichen personen/vmb Sechs kreuyer. Der Handtwerchsman in Stetten/vmb Zwölfkreützer. DerBurgerssman/vmb Zwaitttzig kreützer. Die von der Ritterschafft vnd Adl/vmbain halbengulde reinisch. Vnd Grauen vnd Herrn/vmb am gülden Reinisch. Mellichs aber in sollichem Lassrer zum dritten mal betretten wM den/oder so dieLessterung das erst/oderander ma!/sogarbedacbt- lich/frauZnlich/ergerlich/vttnd vexmessenlich geschehe/gegen denst!^ ben soll one vnderschld der Personen / sy seyen Hochs oder Gliders Grandts Arm oder Reich/mit zeitlicher verstrickhung/vengknuss/ Wasser Wasser vnd Brok/Leibszüchtigung/vnd sonst nach gestallt der ver, prechung / vnd erkantnuss yeder Obrigkait sträflich vnnd ernstlich gehandelt/vnd verfaren werden/ vnnd hierjnn gar kainvbersehen noch Verschonung der Personen geschehen / jdnder wie oben gemelr gegen dem Adl durch vnser Lanndtmarschalch/Landtsshauptlewt Verweser vnd Anwäldt/tn Stetten die Ordenlich Obrigkait/ vnd aufdemLannde durch die Lanndtrichterdie bestimbt vnd gesetzt Straff aigenrlich eingebracht/sürgewendt/vnd voltzogen werden. Vndobstch begab/dasderLanndtlewt vnd Adelspersonen diener vndknechtin Stetten vnd Märckhten/bey dem Wein/Spil / oder andern orten in bestimbter Lessterung Gottes / Maria/vnnd der heyligen bctretten oderangezaigt wurden/die mögen vnnd sollen durch die Obrigkait daselbst aufgehebt/vnndainemLanndtmar- schalch/Lanndrsshauptman oder Verweser züuolziehung obange- zaigter straffgeantwurt werden. Non sngeben vnd dargcbcn der Bbertretter. Sler'ch wie ainem yede Menschen die Gotslessterung/Gchworen vnd FLvechen veebotten ist / Also soll auch aim ycden hoch vnd Ni^ ders stanndts Sayderlay geschlechts / von Vnnshiemitgebotten/ vnd Er schuldig sein/züuordrist Gott/seinerwerden Muetter/ vnd den heyligen zu eern / avss götlicher auch brüderlicher Lieb/ zu pesse- ruNg/seiner negsten vnd darüber bey verwürckhung gleicher straff alle Die persoiren so Er schwörn/Lestern/vn fluechen hörer/mit allen vmbstenden/auch welcher enden/wie/vnnd was gestalt/vnnd wie offr das geschehen/ den Obrigkairen / denen solch lasirer/wie oblaut/ zestraffen gcpürt / getrewlich anzezaigen. Darzue mag am yede Obrigkait für sich selbs/oder durch jre Richter /Ambtleüt/Burger/ vnd Vnderthanen nach jrer gelegenhait besonder ordnung bedencL hen vnnd stellen i wie in gehaim an allen orten auffdie Gotfleffte- vunggemerckht/dieselben erfaren vnd zü der straffangezaim wer¬ den mögen. Dn nachdem sich die GotsslessrerrrnggemaingclichbeydLM wem/ vnd in wirtsheüsern zumagen.So sollen die wicrt vnd Lcitgebn in sonders bey jren Eeren vn phlichren so sy der Obrigkait gethan/ schuldig vnnd verpunden sein/ wo sy yemanDts hören odererfaren/ der Gott den alimechtigen/sein werde mueter Maria/oder die hey Wen mi lige» l-steret/schmehetkder spöklich davon reder/dieselben gestracks der Obttgkartj vnd sonderlich die Leütgeben / wo sy vom schencken nicht khomen nriMn / jren Herrn den sy die Wein schenekhen anzü- zaigen. Wsabereefaren vnd befunden wurde/das yemandrs am sollich sündklich vnd vnleidlich lestern/ vberdas Er ftllichs gehört gewist/odrr srfaren/Verschwigen hette/ gegen denselben als mituer- Hengemder Gotslestterung so! mir zwifacher straff/wisgegen dem Tatter gehandelt vnd verfaren. Doch Walles anzaigrn ftlliches Laffters aufgueten gmndr vnd warhaffrigs wissm/damit hierj n» Niemandt Vnrrchk beschsch/gestslt werden. Non skcherhalk denen lo die Vbertreme anzaigen. Wir maynsn vnd wellen / das alle die jhemgen so dis Vbertretteu diser vnd aller nachuolgenden GaZungen anzaigen/inpösster gc- haymb gehalren/vnnd mtvermärk werden sollen. Mellicher oder welche aber ainen der Gy angezaigthette/mit worrm oder that vm§ des willen anfemdeen/ vnDm was wegdasbrschrhm möcht/ zäbeschwa'rn Vndersteen wurden/die sollen von stundan der Dbüg kaitanzaigt/ vnd Von derselben schwerlich gestrafft werden /Doch dir vom 2Lol nie außerhalb fürfoderung vnd erkantnuf wie obsteer. Mie auch dis straffoSgeschriben mit den Mans Personen gehalten werden/aljo so! auch mit dem Werbs geschlecyk beschehen. Vudmmassm durch Vnns der GoLslessrenmg halben der Vbrig- km't wimor sieet zehandlen beuolhen vnnd aufgelegt wirdet / Also wellen wir jnen m fonderhait der waarsager vnnd Maarsagemr/ Vnd andrer Zauberey halben/ die m vnsem Lannden in manigerlay weeg vnd weyss ge'mbt werden / auch hremrt ernstlich eriMbunden vnd beuolhM haben. Nachdem durch sollich abergläubisch böss fachen vnd Handlungen/ die der Allmechtig in der schuft zum höch¬ sten Vwpotm / sein Allmschtigkait in Vil weeg hoch Selaidigt wur- der/die auch Vns zL amer straffvnd betrug verhengr / darauf ver- damnuf der Serien vnnd die verftienmg/das der Mensch srin ge- must Vnd glauben darein setzt/eruolgt / weüichs doch der höchsten ENotslejstemng ame ist/das durch dmftlbrn OberkaiteninVnsem Lannden weiter kham Zauberry/warsagen/oder dergleichen m kamen weeg nrchr geduldet oder gelitten/ftnnder dieselben allent¬ halben souil müglich aussgereüt/ Vnnd wo dergleichen Personen be- B trette» -retten werken/gsM Mn vmS Ir verschulde« nachavsswe/simg der gescbribnen Recht mit straff gehandelt vnnd verfaren / Vnnd dan gegen den jhenen so sollrch Warsager vnd Zauberer besvechen auchgebörllch strafffürgewendt-vnd darinnen lüemarrdt vbertrs- gen noch verschont werde» Solche all vnd yed straffvnd püesien/ sollen auf kainem hass /nek/ noch zä aignem nutz/sonder laurer zü Gottes Ehren vnd peßerung der Mensche/ Auch aufbeweistich darbringen wolbedächtlich vnd mit zeittigem Rat/wie obstret / fürgenomen vnd erkent / auch yeder zeit nach gestalt vnd grösseder verprechung/vnnd auss was beweg- nuss die beschehen/auch nach gelegenhait der Conditio»/aigerr- schafft / vnnd gewonhart amer /eden Person gemaffgt/gestaigertt vnd geringert werden. Vnnd was straffen obbestimbter massen in Gelt gewendt werden/ sol jollich Gelt an yegclich? orr durch dieselb Obrigkait/ jo diss vbe8 wie vorsteet zestraffen haben /oder jre Verwalter trewlichen einge- zogeninvier gleich thail trewlichgechailt/demAnzaiger alspald der vierthai! solcher straff/in gehaimb damit Er nit vermart noch offenbart werde/zügestelr, Die vbrigen drey chail in beschlossen püchjsin züsamen getragen/vnnd nachmaln zwen tail haussarme» nottnrfftigen Lewren/daran es angelegt/ Vnnd der viert thail der Oberkait vmb jrer müe/sorg/vnd vleissige» auffehens willen / wo aber khain anzaiger vorhanden / so! der selbthail / sodem Anzaigev verordnet/ auch Haus armen verfolgen/ Auch s-Iliche ausstaylung yedes Cluottembers Gontags durch yede Obrrgkait/m beysern vn gegenwürtigkair dreyer oder vier jrer Beisitzer ordenlrch vnnd vleissg geschehen/Vnnd sollich straffgelt sonsizünichee verwenndt oder gebraucht werden, welhem also getrewlich nachzekhomen wir amer /eden O brigkait zum höchsten vnd Ernstlichisten einge^ ßunden vnd aufgelegthaben wellen. Nom Zuetrinckhen/Küllerex/ vnd Spil. Vieweil der missbrauch der lassterlichen Füllerey / vnd Vttmasff- gen vbrigen vnd vermessnen Trinckhens (so man zuetrinckhen/ go< warren/oder beschaidtthuen nennet )die trunckhenhait geberet/wel liehe sehr wrder Gott/die natur vn guet Gitten /auch die Menschen des gebrauchs jrer vernunffr/S/nn/vn Glrder entsetzen ist/darauss vil nl Gottes lessterttttgMordcrey / Todtschleg j Eebruch Vttttd sonst vil lasster vnnd vblthaten entstehn / Also das sich die Zuetrinckher vnd Folle Lent in geferlichait jrer Eeren/Geel/vernunfft/Leibs vn gnets begeben. Demnach gebieten wir allen vndyedenVnnsern Lanndrleüten vnnd Vnderthanen Geistlichen vnnd Weltlichen/ MannvnFrawenpersonen/das Gysichvorobbestimbten vnehr- lichenlassrer/desgleichen gemessren / oder bedrängten zuetrinckensl bringens/gewartens/beschald thuensvnd Lüllerey (wie man dem namen oder schein geben möcht) gentzlich enthalten / dasielb him furo kains wegs mer / weder haimblich noch offenlich/durch worr- zaichen/geperd / noch ainich ander bedeüttung gebrauchen noch vben / Auch khain Geistlicher noch weltlicher / Herr / Edelman / Haussuatter/Wiert/Lhcllner/Leütgeb/vnd sonst nremandtsollichs gestatten noch zuesehen. Es soll auch am yeder wiert / der solliche Zuetrinckhervnd Follen wissen odererfaarnwurd/dieselben den Herrschafften/Vberkaiten/ vnnd Richtern derselben Ort von stundan auf sollich Jr that anzes bringen/vnd nit züuerschweigen schuldig sein. Doch wellen wir durch dise vnfte Satzung das beschaiden freund lichanpietten ains vnbedingten / vnndvngemessiren Trunckhsmt gemaint/sonder vnuerbotten haben. welcher oder welche aber dist Vnnstr Ordnung vbertretten / das gleich gemessn / oder bedrängt Zuetrinckhcn vnd aigenwillig Fül- lereynitmeyven/zuesehen/odee die Verprecher mtanzaige wurden/ die sollen der Herrschafft oder der Obrigkair der Orten in Sremn/ LAacckhren vnd Flcckhn da solliches beschicht /v und die vom Adk auch jrerordenlichen Obrigkait anzaigt/vnnd durch Sy gestrafft Werden. Dock wo in ainer Herrschafft mehr als aines Herrn Vn. derthon waren / Goll ain jeder Verprecher erstlich seinem Ambtt man angeben / vnd durch jne hienach bestimbter mass gleichförmig gestrafft werden, wo aber das durch die Herrschafften oder jre Ambrleüt nicht beschach/Goll vnd mag alssdander Lanndtrichter desselben orts die Verprecher,selbs fürfordern vnd straffen. Aon mass der straff des Zucmnckhens. dcr vnucrnünfstig Vihissch missbrauch desgcmesssncnzue» trinckhens/ vnd lassrerlichen Füllerey abgestelt gnedigclich Melassen haben/das dieVerprecherdiservttser Satz¬ ung zum ersten vnd andern mal/auch vmb gelt gepüesst werden. Nemblichdergemainpawerssman- Hawer oder dergleichen Per¬ sonen/ so aim andern am gemeffnen Trunckh zuebrtngt / vmb vier/ vnd der so es annimbt vnd gewarttet vmb acht Oreützer. Ain Burgerssman vmb Acht/vnnd der esgewarttet vmb Sechtz« henOreützer. Die von der Ritterschafft vnd.Adl vmb Sechtzehen Creützer/vnd die es gewarten vmb am halben gulden Reinisch. Ain Herr vmb am halben/ vnnd der es gewarttet vmb 'ain gülden Reynisch. Ain Graffvmb am gülden Reynisch j vnnd der es gewarttet vmb zwen Reynisch gülden. Im faal aber das sich yemandt wer der were/ auch austerhalbver- messnemZuetrinckhens/fürsich selbst dermasten vberweinen / vnd Doltrinckhenwurde/das Er seiner Gyn vnvernunffeentsetztvnd beraubt/vnndsich ergerlich vnd vnbesthaidenlich halten wurde/ Sol alssdann so offt das beschicht/der gemain Pawrssman/Hawer oder dergleichen Gemaine Personen vmbAcht/ain Burgersman vmb Sechtzehen kreützer / ainer vom Adl / oder Ritterschafft vmb amen halben/am Herr vmb amen»/ vnnd am Graffvmb zwen gül¬ den Reinisch gepüest vnd gestrafft werden. wo vnd souerr aber Vise geltstraffvnverfengkhlich / vnndvon ye¬ mandt wes Standts der war / diser vnnser Ordnung zum dritten/ oder mehr maln/zewider verhandelt wurd / gegen denselben sol mit zeitlicher entziehung vnd verpietung desWems/avch Verstrickung venckhnuss/Wasser vnd Bror/nach erkantnvss der Herrschafft oder Obrigkait fnrgegangen/vnnd yealwegen nachgelegenhait aines yeden verprechendie strafferhöhet/gemert vnd geschörfft werden. Dergleichen sol auch wider die wiert vnnd ander so das gemessen oder bedrängt Zuetrinckhen vnd Mlerey gestatten/zueschen/vnnd nit anzaigen / mit gepürlicher Straffnach Mässigung yeder Herr¬ schafft oder Obrigkait/gehandelt werden. VI Wie wellen auch hiemit gegenwärtig vnndkhnufftig vnser Rath/ diener/AmStlewt/Vttd sonst alle Oberkatt niemandts aussgeschlost ftn/bey jren pflichten vermant / vnd jnen aufgelegt haben / das sich Ir yeder des gemeffnen Zuetrinckhens/Gewarttens vnndFüllerey gentzlichen enthalten/dardurchdemgemainen Manndestweniger weegweiss -der vrsach disem argen bösen lasster nachzeuolgen/son- der sich gleicherweyss daruor züuerhüetenl/ rartzung vnd gvet Ex¬ empel gegeben werde» Vnd nachdem aus der Dem bösen Exempel/vnd fönst die fach da¬ hin khomen/das sich die knecht täglich vasst vberwemen/ vnnd sich alssdan gegen jrn Herren allerlay muetwillens/vnschikhlichait/vnd Rumors gebrauchen / daraus dan gar leichtlich großer vnraat ent- steen mag/vnnd so weyt eingewurgelk/das die knecht derhalbm vn- gestrafft zestinvermainen. Weihes Vns aberm vnsirn Lannden zuezusehen odevzügestattenin khamen weg gemsmt ist/Demnach so lassen wir zue/ist auch Vns;r beuelch vnnd Ernstliche maynung/ wan sich am knecht vberwemr/das am yeder Herr/ Er sey Geistlich oder Welrlrch/denselben diener derhalbenain / zwen/drey/oder vier tag in amen karckhee oder geftngknuss iegen/vnd also biss Er wider züniechterkaitkhumbt straffen müg. woErs aber darüber vnnd zum drittenmal thätte/mag rund sott Er gegen jme mit ainer leng- ern senckhnuss verfaaren. Wo sich aber am diener in sotticher vol¬ len weyss/oder aber sonst Rumsrisch oder Vnschickhlich empöret/ vnd erzaiget/gegen dem sol wie sich in sollichen failm gebiiert/durch die Sberkait mit Ernstlicher straff/nach gekgmhair des frafels/ vnd der verprechung gehandelt vnd verfaaren werden /.vnnd weh licher Herr hierjnn lässig vnd dermassen befunden wurde/ das Er sollich bösshandlvng gestattet vnnd zuesehe / solle gegen demselben als miwerhenger dists Lassters vttnd vnzucht/ durch die mehrer Oberkatt auch strafffürgewendet werden. Wir gebieten auch allen O berkaiten / Herrschafften / Burgeemai- stern/Richtern/Wierten/Gastgeben/ Leirgeben/vn sonst menigklich das Gy hinfür an den Feyrtagen die Täfern / Retter vnd Trinkh-- stuben/vor Verrichtung Des Gorrsdienst/ Nemblichn der predig/ vnd hohen Ambts/oderwo khain hoch Ambt gehalten wirder/der heyligen Mess nie öffnen/noch Rreütiwein oder ander wein auf tragen/ desgleichen auch sonst dem statem vbrigen mucken des ge- mainenManns/sö bissheer biss in die nacht/vnnd et wo noch lenger beschchen/vorstin/Vrmd rremblrch vber Mün vhr gegen der nacht B ist Summer Summer vnnd Winter zeit/ niemandt zetnnckhen geffatter» noch sitzen lasten / noch auch darzue in andere Hewser Wem aussgeber» sollen / aussgenomen die frembden Gessr so in gueter zücht vnnd be- schaidenllch beyeinander in ehrlicher geselschafft versamblt wären. Vnd dieweil das Spil wieoffenwaevnd Lanndtkündig ist/zü vil schwären Günden/Lasstern/Vttd vblthaten vrsirch gibt /vnd nlt al^ rain die klainuermngigen / sonder auch etwo die Reichen zü verder¬ ben laytet / dardurch srn vnschuldigen werb vnnd Rindern an jrev votturfftigenLeybs narung vn vnderhaktung/zü vilmalen mangl vndabgang eruolgt/Go wellen wrr vnnstreLanndtleüt vnd Vn- derthanen gnedigclich vermant haben/das Gy sich aller vnd yeder thewern / schwären vnnd hastigen Gpü enthalten / vnnd sich selbs sambt jrn Weib vnnd Rindern dardurch vor abfaa! / schaden/vnd verderben verhüeten.Das auch fürnemblich alleOberkaiten/Herr- schafften/Burgernraistrr / Richter / Wierr / Gastgeben/Lcütgeben/ vnd menigclich/den Handtwerchern/ Rnecheen / auch pawerstcü- ten/Hawern / vnd also dem gemame» Mann gar käme Gpi! gross noch klaine/mit wirffel oder Rarten / zü kainer zeit gestatten noch zuesehen/vnnd wo yemandt fräuenlich hiewider chatte/dieselben schwärlichen darumben straffen/Auch die wiert vnnd Leütgeben veder zeit das Gellt / so soliche Gpiler vor jnen ligen haben/zu jren Händen annemen/vndzü anderm straffgellt erlegen. j welliche wicrt oder Leutgeben aber disem Vnnserm Gepot zewr- der handlen/vnd das Spi! gestatnen/ die sollen so offt vnd vrl das beschicht/allmalen vmb am Reinischen gülden gestrafft werden. was geltstraffdan von den Zuetrinckhern vnd Spikern auch der selben Verhenngern geuallet / damit soll allermass vnd gestalt / wie oben bey der straffder Gotslestrerung vermelt / gehandelt werden. Non Icichmcrkl§erBeMoNlMg auch andern offenlichen last'eerrH gemain. Wann auch vil Leichtfertig Personen ausserhalb von Gott aufge, setzter Ehe beyeinander wonen/oder sonnst der vnehrn phlegrn/ Auch der offenlich Ehebruch vngestrafft gestattet/dardurch der Allmechtig/nach dem es wider sein Götlich gepot ist/hochbelardigt wirdet/vnnd züuil ergernuss vrftch gibt. Demnach wellen Wrr allen vnnd yeden Oberkaiten / bey den pflichten damit Gy Vnns verwonr VII verw-MMch Vermeidung VuseM schwärm firaffvnd vngnad Ernstlich eingebundeki haben / das Gy sollich gemain Lasster des Eebruchs/auchVttehelicherleichtuertigerbeywonung vnd Vermi¬ schung/dessglerchrn weder Ruppler noch Lupplerin/noch auch ainich ander offenlich vbl / Lasster vnd leichtuerttgkait in Vnnsern Lanvden/Gtetten vnnd Fleckheu jr yedes Ambtsüerwaltung mit Nichten gedulden noch gestatnen/sonder gegen den Derprechern/ Thättern vnd Verhenngern Hochs oder Nrders Gtanndts/nach rechtmassiger erkantnuss der Obrigkait mit straff zum strengiste» vrrfaarn/Vnd darjnnen gar niemandr verschonen/ Darjn wir auch jnen yeder zeit gnedigisten schirm vnd Ruckhen halten wellen. Wo auch von Dunsern nachgesemm Obrigkar'ten/odee Vnnscrn oder andern Ambtleüten/Beuelchhabern vnnd Personen /aines hö¬ her» Gtanndts hinfüroim Lasster des Ehebruchs/oder der Vn^ ehelichen LeichtuertigenBeywonung Vnnd Vermischung bettelten wurde/sollen dieselbigen alsspaldt jrer Ambter vnd Beurlch entsttzt vnd zir khainen Gerichrlichen/oder andern Ambtern gepraucht/son- der für Infames vnd vmüchtig geacht vnd gehalten werden. Es sol auch am yeder psaerersem pfarruolckh/all Goneagvo» obbestimbter Gotslessterung/Zuetrinckhen/ auch allen andern ge- mame» Lasstern/ Sünden vnd Ergernussvleissigklich verwarnen/ Auch zum trewlichisten ermanen zebitten / das der Allmechtig die¬ selben Lasstern von seim Christlichen volckhgnedigclichen abwen- den / vnd Vns in den wegen seiner heyligen gepot vnnd Götliche» willens vatterlich erhalten vnd jierckhen welle. Non vnordenlicher Lost- lichaitderLlaidung. ^achdemdie costlichaitder Claydung/vnnd anderer Gezierden? vnder allen Stenden Geistlichen vnnd weltlichen/ Mann vnd Fra wen gcsch lechts de r massen gestigen vnd vberhande genoüren/ das ye am Gtandt vber den andern/ vnd die geringem den höher» gleich sein wöllen/also das wenig vnderschidlichererkantnuss mehr gesehen wirdet/dardurch die Leüt wider Gottzä Hochfartvnnd anderm sünndtlichen nachtayl geraitzt / vnnd sonderlich die vnuer- müglichen/aintweders zü gleicher nachuolge/oder doch zu vngedult bewegt vnd geergert/Vnd nit allain sondere Personen beso»der ge- maine Lanndtschafften an jrem vermügen höchlich erschöpfft wer¬ den/ den/erarmerr/auch irr abnemen vttttd ringemng jttk narnng tWrch erwachssen/Demnach sollichen Gündtlichen I vttdgemainem nuy hochnachtar'igrn/schedlichen/ vnnd verderblichen missprauch abzü- siellen/hochmuet/Vttwillen/VN ergerung/zwischen vnsern getrewen Lanndtlewten vnd Vndetthanenzöuerhüeten j Gy auch bey jrem vermügen/vnd dan zwischen allen Gtenden gepüerlichvnderschid der Clardung zuerhalten. So haben wir nachuolgunde Ordnung der Elardung fürgenommen / die wir auch bey Straffvnnd Peeri darauf grsttzt/gentzlichgchalten/vnd hiemit allen Obrigkaiten vnd Herrsthaffren Ernstlich aufgelegt vnd geboren haben wellen/dar* ob strengklich zehalren/vnd darjnn gar niemandts züuerfchonen. Erstlich wellen wir alle Ertzbischoff/7oischoff/v»d prelaten/lo m Bnnstrn Erblanden gesessen joder deren Geistliche Jurisdiction darein geer/hiemit gnedigclich ersurcht haben / jre Llerisey vnnd Geistlichen dahin zehalten vnd Zämrmügm / das Sy sich mit jren Claydungen in Kirchen/ vnd auf Gassen / als jrem Grannde nach wol gezimbt / vnd jnmaffen die Geistlichen Recht vnnd erbarkait des eruordert/Erbarlich vnd Geistlich halten vnd tmgen/vnnd all vnzimbliche Lossrlichair/auch leichtfertigen ergerlichenwandl/Lrs ben/vnd wesen genylich abstellen. Non Wawrttcütm aufdemLannde. Wir Ordnen Setzen vnnd welle» / das der gemain pawrssman/ -Hawer/Arbaittendtleut vnd Taglöner/anch jre Weiber vnd Töch tern auf dem Lanndr hinfürokhain Wüllin Tuech/fo jnner odev ausserhalb Vnnsrer Rünigreich vnd Erblannden gemacht wirder des ain Elen vber drey ore ains Reimschen Gulden werksey/ ZZ Röekhen oder Mänrln anmachen noch trage». Es möge» aber dis Mann Hofm / vnd die Weyber Joppen vnnd Goller von pefferm wüllin Tuech / doch das die Eln nir vber ar» Reinische» Gulden coste/auch Mann vnd weyberden parchet zü aller jrer notturfft) aber alles vnuerprämbt/vnzertailt/ vnd vnZexschnrtten geprauche» vnd tragen. weitttr wellen wir Man» vnd weyber» all geschlagen / gezogen/ vnd gespunnen Gold vnd Gilber/auch all gantzvnd halb GeyderZ waaren/Gchamlor/Vorstat/ Harras / Gattin /Vnnddergleichers Garrungen/wederzä Ringe Llaidern/RrZge»/wöhrv/Schlayrtr/ vnd vm Vttd Gürteln / oder in am ich anderweg vnd schein hmfnranzöge- ' prauchen/zekauffen/anzemachen vnd zutragen genylich verporren haben. Allain erlauben wir sren Weib vnnd Töchtern / jreTlaideroben herumb / auss das marst dreyer Finger prait / mrt Vorstat - Harras oder Gattin züuerpramen / dergleichen auch Samarm vnd Gey- dene Haarpäntl vnd Geydene zöpffzütragen. Vnd dann von Rauher waar/oder Gefüllweeckh den Mannen zum höchsten Fuchsclawen/vnd den Weybern zü Rhyestn Rümgl- rückhen/ aber sonst zu pöltzen vnd füetern Lemern / Garsten / vnnd dergleichen schlecht Gefüllwerckh/ vnnd khain pessersantzetragen zemachen noch zügebrauchen. Aon Burgern vnd Inwonem m Stetten vnd Marckhten. §rtzen/Ordnen vnnd wellen Wir/das hinfürter die gemainen Burger/Rhrameri Hanndtwercher/vnd Inwoner in Gtetten vnd Marckhten gleichermassen wie oblam /khamcrlay Goldt/Güber/ perlin, auch gantz oder halb Geydett./vmrd Schamlot/ noch zer- stickhclt/zerschniten/ oder verpranrbt Llaider/desgleichen khain Fehen/ Marder / oder Dergleichen Löss ich fnerer tragen / sonder sich mit zimblicher gepmlicher tracht/von Wullem Lynndistbem Tuech/Vorstat/Arras / vnd Gatin / auch von Rauhen stierem mit geringen Maschen/Füchssen/^ltes/RhümZlwerckh/ Lemeren vnd dergleichen bermegen lassen. Desgleichen sollen sich jre Haussfrawen vnnd Töchtern in jrer Llaidung auch halten. Doch mügen Sy sse Llaid er allain oben herumb mit ainer halben Wienner El» Gamat/ oder guerem Atlas aufs maist / oder sonnst oben vnd vnden herumb mit Brickhischem Atlas / Arras / Garin oder von Rauher waar mit halben Fechwammen oder Rückhen beschaidenlich verpramen / auch zu Rhürsen aufs höchst/Fech Füchs oder Rhünrglwamen geprauchen. Desgleichen ain/oder mehr Ring mitoderotteLdlgestain/nichr Vber Zehen Rrmisch gvldett werde. Rrägen mit Seyden vernat. Schlayr mit gülden Leistlin nit vberzwen fingerpraLt. Taffaten/Schamloten/odec Brückhisch Arlasen Goller. Vnuergulvt beschlagen Gürtel / nit vber zehen Reimsch gülden werdr. Vnd Gesperr nit vber zwen Remisch gulden werdt. Desgleichen die Junckhfrawen - perlen widl / oder Sama-en H^arp^nrl/ Doch nit vber Sechs Remisch gülden werdr. Non Burgern in Smkcnlo vom Rath Geschlechten oder sonst fürnembr lichs heerkhomens sein/vnd nicht Hanndtwerch treiben/ Auch von Rauff vnd Ge- werbssleüten. Wir Setzen / Ordnen / vnnd wellen / dasdie Burger in Vnnserks Haupt vnd andern Gtetten/so der Star Oberer / Als L ursn Mai¬ ster vnd Richter/auch vom Rat/vnnd alten Geschlechten ftrn/so nicht Handtwerch treiben- Dergleichen auch die Rauff vnnd Ges werbsleüt nun hinfüran khainen Samar/Thamasckh/Atlas oder Seyden zü Röckhen/auch weder Goldt / Silber / perlin / Gulden noch Silberen Haarhauben tragen/ Doch erlauben wir jnm Schamloten Röckh/auch SeydeneWamass ausserhalb / Samat vnd Oarmastn/jnen soll auch jre Röckh/ Man;! oder Rappen/anss höchst mir anderhalben wiennerElnGamatiodekArlass/züuer- pramen hiemir zuegelassen stin. Doch sollen Sy khain Ouechdie Eln vber zwen Reinistk gülden wcrkjnen anmachen lassen/oder ainich Zöbl/Harmbll» / vnnd der- gleichen CosspareFueter/antragen/ wol mügen S^ vnd jre Wey- ber das ^'echwerch/auch Mä'rderen Fueter vnndRhüksen zum höchsten gebrauchen. Es sols Es so! jttSN auch erlaubt stitt/ainen oder mehr Gulden Rmg zetrw gen/doch al! vber dreiffig oder Viertzig Gulden nicht w err sein. Aber Gulden Ketten gantz Gilberen Scharben an Langen vnnd Kuryen Wöhren / dergleichen Gamaten paret / GchaiDenvnnd Schuech/auch Geyden vnder die Hosen zefüetern/dergleichen fty- den Llagpinden soll allen Burgern vnd Sterleüttn Mans Perso¬ nen verpotten sein. Dergleichen sollende weybee sich auch sonst in Clarbunghalten/ Doch khain höcherSeyden als Tobin/oder Taffat/zü ober Röcken juen anmachen / vund dock auch derselben nicht vber ainen / oder zwen haben noch tragen. Solch Geyden vnnd ander jre Röckh mügen Gy oben vnd Vnyerr herumb mit anderthalb El» Samat oder Atlass/oder rnit Gesüllwerch zimblich verprämen. Verner erlauben wir jnen Joppen von Tamaschkh / Mass / oder «nderlay geringer Geyden vntzerschnitten / vnnd vnzerstückt ze- tragen/vndmitainer halben Eln Samat oder Mass aufs höchst züuerpramen. Auch Gamaten Goller/mit veegulten Gespörn/nicht vber vier/ oder Sechs Reinrsch gulden werdt. Auch Gulden Ketten vicht vberMnfftzig Reinisch gülden werbt/ Doch wellen wir/das Sy sich Llainarervnnd Gulden Armpäml zetragen enthalten. Am beschlagne Gürtel/ttikVberFüttfftrttdzwaitttzig Reinisch gul¬ den werk. Ain oder mehr Gulden Ring/ so all nit vber Dreissig oder Vierzig Reinrsch Gulden werdt sein. Schlayr mit gülden Leisteu/dreyer oder vierer finger prait- Es mügen auch jre Töchter vn Junckfrawen perlen Haarpanndk len vnnd Darrten/biss in Fünffurrdzwaintzig Gulden wervt auf- tragen. wir Ordnen vnnd wellen auch/das aller Burgerin Stetten vnd L ü Marckhten Mrckhten/ Diener /VttttdDienmtt auch Hattdtwerchs gesellem sich nut jrer Olaidung noch geringer/vnnd nähner/ als von den ge- mainen Burgern vnnd Handtwerchem / hreoben bestimbt / halte» vnd enttziehen/ vnd sich kamer byden gebrauchen«. Aon Aduocaten Lannkzle^uer- wandten Gemarnen Offrtiern/Hofgesrndt/ vnd AmbkLemeu. In erhaltnng merers vnderschidts/auch ersparung vnd abstellnnK vnnottürfftiger/fchödlicher LoWichair/Ordnen vnd Gegenwir/ das dieAduHLaten/Gecretarien/phlLgerWögr/ vndAmbtleüt/so nir vom Adl / noch vnsere Räte sern/sich sambt jren Weib vnd Lm- dem/den Burgern von alten heerkhomm vnd Geschlechten/Aber die/jo vnserRarewaren/rmr aller Llaidung vndzierungdenAdls Personen glerchmsssig halten mügen. Go sollen sich Geistlicher vnd weltlicher Herren Dimer/mit sanipk jren weybem/den gemaiue» Burgern vnd Ißwonern in Stetten gemäss halten. Aon der MterlchM vnd Lldcl. Venen vsn der Ritterschafft vnd Äd! / st> sich von sie» Rennt««» VN Güllten erneren/vn sonst sich jrsm Ritterlichen oder Zdelichem Grande gemäss haltenjftll Gamaren Röckh vnd andere Geyden/ dergleichen ain/oder mehr Gulden Letten/die nit vber Zwayhun- dsrt gülden Reymsch werdr seyen/auch alle Rauhe waar/vnd Ge- fii!lwerckh( ausserhalb Zöb!) zuerragen vnuerpotten sein/doch das Gy solche jre ÖlayderweV mir Güldenem noch GWerem Tuech/ oder Gruckh/Schnüren oderpastyman verpramen/abermitdrey wienner Ein Gamat / Atlass / oder anderer Geyden / dieselbigen züuerprämen/ soll jnrn zuegelafsen sein / Doch das die auch nit mit Seidenen Gchnürn oder Gmckhwerch/Fransen oder passy- man/sonder allain mit ainer Gerden an yedem Ott des prämss/arm malgesteptwerderr. Inen soll auch gany Samaten Hosengesass / dergleichen Host» vnv wamass mit Stepp vn Schmrrwerchzßrragen geytzlich ver- porm Mr. Es M mugett ättch die vom Adlvnd Rrtterschaffr/Samatettparet vnd ob Gy wölken / am Zimblich Medey daran tragen / Aber gul^ dene Gtefsten/Rofl / oder güldene Rhett! / vnnd ander dergleichen Geschmuckh an jren pareten oder Llaidem zetragen/des solle» Gy sich gemzlrch enthalten. Damit auch zwischen dem Ad! vnd denen so Ritter sem/ain vnder- schid gehalten werde/Gsllm die vom Ad! so nicht Ritter sem/Mesi smg oder vergulte Spsrn/Möhren / pherdtzeng vnnd dergleichen Zstragen V»d Zssmm Vnderiasstn. Die jhem'gm aber /so vom Adl sem/vnnd sich von jren Rennt vnd Eilten/vnd sonst Dem Adelichen Gmnndtgemess nicht hakten/ sonder sich Rhanfmanshgndi / oder Bnrgerkchen handtiernngen gebrauchen / Die ssllm kain Gamat/oder Tarmafm seydmanma- chm/sonderjnen zum höchsten Thamaschckh/2itiass/sderanderM^ ringere Geiden/doch vnuerprürnbt zetragen züLgelasien sim/ Aber ander jre Llaider/so nie Geiden/mügen Gy mit drey Ein Gamat Rttd nie darüber verprämm/defgleichLn Gamaten Mammaf v nd ß)aree/auch gulden Ring / vnd Haachauben / vnd dann ainRhtts ten die nit Vber am hundert Reimsch gülden werde sey tragen. Gs mögen der vom Adl vnd Ritter hausftawen sich mit der Claft düng jren Mannen gleichmUlg halten /^nnd von Gefiillwerckh/ aufs malst L^ürmlen oder Marderen Rhürsen/vttnd Fnetterge^ brauchen/Doch sollen Gy jnsn vberdrsy Seiden Eerröckh nitam machen laKn/noch tragen/ vnnd ob Gy dieselben vsrpraMen wel- len/mügen Gy solches znm höchsten mit Guldemyder Güberem Tmch/alkam oben hemMb/vnnd nitvber am halbVierrl amer wiMmr Eln prait chuLn/aber Samar oder Gerden mögen Gy oben vnd vnden/doch vmb ain L kais/mt Vber drey Ein/ vnd dann das Gefüllwerckh jrem gefallen nach Verpmmen/Doch sott jnm das Gch-ür/Gruekb vud Gkepwerch / wie oben Vermeldet/ auch _ VerpoktLNftm/Gbauch eelichwgren/somch?Llaiderdann yeFoge- melt hemn vnd dieselben für jre Rinder Mmd Töchtern behalten wolten/soi jum Vnbenomen ftm. Auch mögen Gy Paret Vnd Hauben tragen/doch das die mit allem gepändt vnd gestymuckh nit vber ZwenunddreWg Remisch gül¬ den werde sein. E iH Ls MG Es mag auch ains Edelmans oder Ritters haussfeaw vnnd M Töchter an Rhetten/dessgleichen an hafftln/halss/ oder Armpanndt vnnd andern LkainatensambtdenRmgen aufOreyhunderkRers msch gulden werdt/vnd nit darüber an Ir tragen. Mer an gülden Bartterr vnnd Gürtl / nik vbcr Fünfftzig Reimph gülden werdt° Aon Doctorn. idessglcichen sollen vnd mügen die Doctsres/vnnd ste lve^ber auch Llayder/Geschmuckh/ Rhetten / gulden Ring vnnd anders/ Zrem Gkanndt vndFreyhart gemäss tragen. Aon Gmucrr vnd Denn. vnnd Herrn samA jren Eegenrahcln-sollsn khaitt gantz Gulden noch Grlbererr siuckh rragen/sonder sich zu vnnderschied des Fürfften sianndts derselben enthalten / Gy mügen aber Ga- mat/Larmasin/vnd all ander Gerden gebrauchen / vnd die Mann jre Llaider mir Gilberen Tuech/ oder Samar / doch wie oben von den Rittern vnnd Adk gesetzt rsi /on alles Schnur/ Stuckhodev Stepwerch/Aberdie so Ritter sein/auch mit Guldem Tuech/vnnd dann jre Eegemahel mit peekn/Gulden/oder Güberen tuech /doch des Gulden/oder Gilberen Tuechs/anain Llaid/nit Vber dreP Ein verprämen/vnd auch an alles Schnür vnd Stepwerch. N)ir erlauben auch Grauen vnd Henn/ gülden Rhetten biss in viev hundert gülden werdr/ vnd jren Eegemaheln von Rhetten / Llai- nat/vrrd Geschmuckh / sambr den Ringen auf Sechshundert gül¬ den werdt/vnd mt darüber zutragem So mügen Sy auch sambt jren Eegemaheln an sren parsten vnd Glaidern/ gülden Medeyen/ Gtefftwnd dergleichen Geschmuckh/ vngeuerlich biss in am Hundert gulden werde tragen / Doch sollen Gy sich der gülden Rhettln an den pareeen vn pramen enchalten- Wir Getzen/Vrdnen/vnndwellen auch/das der Grauen Herrn/ Ritter vnd deren vom Adl Diener/dergleichen auch derselben Hausse frawen Dienerin / so nicht vom Ad! sein / sich Etlicher Llaidrrng/ wiebieobettvondettgemamenBukgem m Stetten gesetzt vnd ge¬ ordnet Mdart ist/Mauchm soll«« vngeaeckch^ XI Demnach wellen wir all vnd yede Vnstre Landtleüt/Dndertha»- en/vnnd Innwoner/ Hochs vnd Orders standts/ bayderla^ Man VNdFrawe» geschlechts genadigclich erstrecht haben stch nitallam diser Vnnser fyrgenomen Ordnnng/vnnd Reformation/der Llai, d»ng/gehorsamblich zehalten/vnd darüber nit zeschreiten/ Sonder sich vil mehr /noch gmahner eintzszichen/VUd also ye am Gtanndt dem andem/vttd sonderlich die Höher» de» Nidern / zuabstellung dileshoch schedlicherr misspravchsder Cosstlichmt/ain guet Vor¬ bild zmage» / vnnd fürnemblich die Frawen vermant haben/das Sy sich zu/vn in de» ^irchen/Erbarer/vnergerlicherwolbedeckter Llaidung befleissen / vnnd jr zierlich gepende / Geschmuckh auch scharffvnttdrarstge Llaider ausserhalb derRhirchen gebrauche»/ damit zwischen dem Ahirchgang/vnd ander» weltliche» besambe kungen ain pillicher vnderschid gesehen j Auch das gcmain Volckh dardurchdestweniger geergerk/vudvon Andacht entzöge» werde. Doch welle» wir Vnser» Lanndtlente» vnd Vttderchane» / Man VttdFrawen Personen hiemtt genedigclich zuegelaffen haben/das Sy jre Llaidee vnd Gezierd / so vor aufeichtung.Vttd ernewerung diser O rdnung gemacht / vnnd derselben zewider sei» möchten/ am Nany fare nach Dato diser Ordnung abtragen/oder dazwischen vertreibe» mügen, Melcher oder welliche Personen aber / Hochs oder Mders standts/ sich diser Vnserer Ordnung / ain yeder nach seinem Gtanndt/nichr gemäss halten/ vnd die verpotne Claider oder Zierd anmachen las¬ st» oder tragen/oder sich dern/so vor diser Ordnung gemacht weren «ach verscheinung aines Jars nach Dato geprauchen wurde» jder oder dieselben sollen allenthalben durch jre ordenliche Obrigkaite»/ erstlich Vmbdevzehettdetttay! destelbenverpomengantzm claidsj oder Gezierd/Zum andern mal vmbden halben tay! / Dn»d so Sy Zum dritten mal damit betretten wurden / vmb dasselb gany Claid Gezierd oder Llainat / Es sey von Gold / Silber / Edlem gestam/ Seyden/GeMlwerckh/oder anderm gestrafft werden. No» welliche» straffen/so offt die an Gellt/ Llaidem oder Claina- re» geuallen/solderViertkay! alspald dem Anzaiger/ZwenkayL Armen nottürfftigen Leute» / vnnd dervbrig thai! der Dbrigkait/ Vnnd wo khai» Anzaiger verhande» / der Viertthail auch Armen dürftigen Lenken sMeemasstu wie oben vom'GotsWemgeoM ßrer ift/eruolgen vnd züegeftelt werden. wir behalten Vnns auch beuordie Haudtwerckher/so vrkporns Llardirngen /Gezierd / vnd anders/drftrvnnser Ordnung zewidee Demant wissentlich machen wurven/darumben ftrengclich zestrafs fen/welches wir auch yeder ort vnd enden dm O brigkaiken hiesM rrnftlrch aufgelegt haben wellen. Non übrigem vncoMen der Doch zerren / Ladschaffken / vnd L rirdelmaten. ^Nachdem auch mit Gafftrmg Vnd Schenckhungen zü den Hock?- IsitLn/dessgleichen zü andern gemainen LaDschaffterr vnd Nindeß- Malen/vi! uberigs vncosstens aufiauffet/ welches zü merekhlicheN Lingemng vnd Verschwendung des zeitlichen vermöMUZ M schev^ lichem nachtay! gemains Nutz / ys lengerye mehr / beschwerlicheL wechst vttd zMuimbk. Damit dann sollicher vmmtzLr csKm Vnd Verschwendung - abgeftelt/ vnud geringere werde. So Ordnen/ Getzen/vnd wellen wir /das die von der Ritterschaft/vud gemai- mm Adel zü jren Hochzeitlichen Eern vrrnd Fremden j vber Zwo- Dnddreissig/aber Grauen vnd Herrn / vber Vrertzigpersomnbay- dsrlayFrawen/vnnd Mann geschlechrs/ ausserhalbjrerJunckh- frawen vnd Diener nit laden / vnd sollen die von der Ritterschaft vnd Adl/vber Geben oder Acht / aber die Herrn vnd Grauen vbeT Zehen oder ZwelffRicht/nik geben noch aufsetzm. Vnd mügm Grauen vnd HZrrn/ob Gy wellen/zum höchsten Vier/ aber Rirrer vnd Edelleüt drey malzeit halten/ vnd damit jre Hoch^ Keitemrden. Die anseheuliche Burger vund Raufleut m Stetten /sollen zü jreR Hochzeitten vber Vierundzwainyig Person nrt laden / auM halS KrerRinder/deren auch vber Zehen nit sem/die sollen aufam Mal¬ zeit vber Sechs Richt nit geben / dagegen vber amen halben Rei- mscheu gülden mr geweift werden / vnd mehr dann die Zway mal/ Äbents/vnd Morgens/zum Lirchgang nit halten. Die gemamLN Burger/Handtwercher / vnd Inwouer m Stetten/ vnd Marckhten/dessglerchen die pawrsleüt vnd Hawer aufdem Lanndk/soilbn zü jren Hochzeiten Vber Sechtzchen Personen nie la¬ den/ m den/ vttd vber vier Richt m't geben / die mögen / 08 Gy wellen/des Abendrs zä amem Tisch die negsten Freündt haben / vnird des an- dem tags Morgens / das Hochzeitma! halten / Dagegen die so dis zwo malzeit besrechen/nit vber ain ort arns Rer/-ischen gulven/Vnd die so allain zä morgen bey den Hochzeittnal erscheinen / am halb ort weysen sollen, AnsdenDersprechen aller yetz beschribnen Hochzeitten/soll nie msr dann am malzeit/ vnd dieselb mit Ladschasst derhalbm anzal per- souen/vnnd mit den Richten gehalten werden/wie oben ausge- zaigr A Gleicherweis Vrdnen/mainen vnnd wellen wir / das mir allen am dern gemamen Ladsthassren vn Gassmngen/Also/ wan yemandrs wes Stanndts der sey/arn Eerlich Ladsthasft von Freündm oder frenrZoen haltren welle/ auch gnete beschaidenhait gebraucht/ailer vrmstMrsfriger vberstus abgestellt / von Bürgern / Rhaustemen/ vnd iInnwonern in Stetten/ mt vber Vier /oder Muss/ vom Ad? Sechs / Gmuen/vnd Herrn/mt vber Slben / oder Acht Essm/ge- gebm/vud derma ssen aufgchausst/dauon etwo vü Tisch vnnd Ta¬ feln znespeistn waren / fürgsstelr werden sollen/all geuerd/argllst/ vnd verplüemnnZ so diser vnsir Satzung / in was stchein das xmer geschech'znwrder erdacht werden möchten / hierjmr gm glich aus¬ geschlossen. So wellen wir auch dis Rhindlmal/so bsshcer an vü Grtten mit grossem gepreng/vncossen / vnnd vnnotturssriger Verschwendung gehalten worden/ans beweglichen vrsachm gentzlich ausgehebr r> -oabgesthafft/dochdenAhmdlpetterm/ vnnDjrenMannen/ob Sf wettm/allam jre Elltern/Geschwistern /vnnv Geuattern/zue dcmRhrndlmal zä stchzuladen/Sy obSestrnrbrer Mrdnung nach/ zübegassren/vnd sich mit jnerr zuergetzen Vkmerpotten habeu. welcher/sder welche aber/widerdift vnser Vrdmmg/Hochzeitten/ Ladschafften/oder Rhindlmal halten / vnnd die m was schein das jmer geschrch/ vberschreikten wurden / die sollen so osst V§;d vil das beschiecht/von yederOberkait nachuolgunder Mas NNnachWich gestmssL werden. Z^emblrch der paursman / vnnd Haweraufdem Lanndt/vsn aürer verpornen / strässlichen HochzeitZehen gülden / am Burger / Rhaulsman/Vird ^>andtwercher in Stetten vnd Märckhten/von sinek Hochzert/Zwaitttzrg/vnd von arnerLadschasst/Vrer gulden/ D MN Edel- aitt Edelman oder Ritter/von amer Hochzeit DreMg / vmrd ainer Ladschaffr Sechs gulden / Grauen vnnd Henn von yeder Hoch- z-ueFünfftzig/vond amer Ladschafft Acht gulden/ Daravfnu» dre Oberkaiten yeder zert jr vleifsig aufsehcn haben/vnd hierjnn ga« rnemandr verschonen solle/bey vermeydvng vnftr schwären straff. Es soll auch mit solchem Straffgellt aller mass vnnd gestalt / wie hieoben beyder Skraffder verpowen Llardurrg vermeldt/ geham delt werden. Asm Doffgcündt. Eleicker gestallt / ssl dlst vmiftr Ordnung / G«pst / Gtraffvmid puessder Gorslefsterung/Auetrinckhens /Eepmchs/ leichtserriger Vneelicher beywonvngvbermeffigen Llayduirg vnnd Ladschaff¬ ten/Vnservnd Vnserer geliebten Sone Hofgesindt/vnd derselben Diener auch begreiffen / vn pinden/vnd durch vnftr vnd Ermelter vnserer geliebte Sone Hofmaister/Marschalch/oderjre Verweser gestrackys gchandrhabk/ auch dre Verprecher vnnachlässlrch vnd on alle Verschonung amicher persone / wer die sein gestrafft werden» NcrkhaulNmgderwuUcn Thttcchcr gan g oder zum Ausschnrdr/mit der Elm tdieweil auch befunden/das in verkauffvng der wullen Tusch/ § my oder zum Auffchmdt/vil vortails gebraucht/ auch der Rhauft fern »dem < schwär tch vberfortailt / Nemblich das die Tüecheran den Ramen züui! gestreckht / vnddemnach im Wafferain merekh- lrchs dem Schauffer abgeet/auch zue zerren die Tusch plarsrig wer- den/Allcs zu abbruch vnd geringerung Gemaines Nul?/ Demnach Seyen/OLdnen/vnd wellen wir /das hinfürter m vnnstrn Nider- <,sterrekchifthenLannden/vud Fürstlichen GrafschafftGöttz/kham Tueä) mrr der E ln im Auffchnidt verkhaufft werden solle / Es sey da r» ! zuvor genetzt/ vn gcschorn/ was aber gan^e Tuech waren/die lo ien vngersckht/oder gestreckht /aber doch genetzt/ verkaufst wer- Ven/Lry Srraff/verlierung der selbrgm Tusch. weren die aber genetzt/vnd geschorn/ vnd wider an die Ramen ge¬ spant befunden/dicftlben Tuech sollen verloren/vnd in barden otke- rürren faülen/die Gtraffder Oberkait/darundter die Tucch fail Schabt werden / vnnd denen die Bürgerliche Gmchtszwang one Eelder L?rmn zuegchörig/zuesteerr. Dieweil XIII Dieweil auch der Arm gemain Mann /durch die Tüechler vnnd Gwändt!er/fo das Tuech nachderEln aussmesfen/mdem/dasdie Tuech nach dem Endt anssgemejstn/ hoch vnd vil verforrailt wer¬ den/ So wellen wir das nun hinfüro die Tuech/nach dem Gnrery oder Ruckhen / vnd nicht nach dem Enndt/ aussgemessen werde. / Vnd sol drse vnser Ordnung in Sechs Monaten/den negsten nach publicierung Distr vnser pollicey Ordnung angeen/vnd hinstmer: also vnablaflich volzogen werden. Vnnd wo amiche Oberkaitderhalben vnfleissigs Einsehen th.rte/ vnd die Vserfarer nicht straffte / so! ainem yeden erlaubt ftin / vor des Vberfarers geburlichen Richter / oder an dem Ort / Erd^mL beteetten/züden Stuckhen oder Tüechern/damit Er Eegemclr vnser Satzung verprochen/Rechtlich zuclagett vnd jme zchzestclkus Zubegeren / die alssdannanfgenuegsamer ersarung jme Recht/ich züeertailtvnd darauf verhostfen werden solle. Dieweil auch an den Gwantläden vnnd andern R-Hramen / große Tache/ f)lahen gemacht/vnd angehengt/dardurch die Farben /vr.d Faden der Tusch vnd anderer waar/geplent werden/ das man Sy nit wo! erkhennen mag/wellenwir/das solche Tach /vnnd plahe-r abge Han vnd von den Obrigkaiten nit mehr geduldet/oder gebat¬ tet werden sollen/damit der Ixauffer vnuerfortarle virud vnbcrro/ gen bleiben müge. Non thewrerzcruns bev den wicncn. lbicwei! auch Thewl^rzerung halber/ beydcir wierkeit / vil bc- schwarung den Gefsten/vn andern so die siraZsen Tägkch gebrauch en müeffen zuesteet/vnnd darausserfolgt/das alle zerung ^girch aufsteiger/auch al! estendt Sperss/vndNarung/ höchlich verth rer wrrdet. Vnd aber solcher Mangl/von wege'i vnderschLdlicbart der Lanndt/Orays/Stet/Marckht/vnd Fleckhen/ auch fifrfaUekr- der Thewrung/oder wolfayle/durch ain gemaine Satzung nit wo! zewenden sein mag. Demnach wellen wir vnstrn Lanndtmar- schalch/vnd Lanndtsshaubtleüten/ vnnserer Nideröstermcht-chen Lannde/vndFürstrlichen Grafschafft Görtz/Hiemir Ernstlich auf¬ gelegt vnnd beuolhen haben / das Sy hinfüran I »ü lich zu den let- sten LanndtRechten/fo vor aussgang ains yeden '."lars gcsalrcn werden/sambtjren Beisitzern/ nach gestallt der Ja« gen? § ob/vn^ welchermafstn / Die geramn / oder mrfratten/auch Lhcwrcr oder D st w0lfa)k« wolfayler fürfallen / Erbar zimblich mass / vnnd Ordnvttg berats schlagen/vttd verfaßen/wie in amem yeden Lanndt / vnnd atnes yrs den Orrs/die Malzeit von Gpeiss vnd Tranckh / auch Gtallmueti vnd Füetterung/das gantz darnach volgenndt Jar gerait /vnd be- zallt werden sol/vndalssdann solch verfasste Ordnvng/vnferer Ms derösterreichischen Regierung zuerfthen / die nach gelegenhaitzus meßrgen/vndvolgendts vnder vnnserm Namen / durch offen Ge¬ neral in alle Lanndt/Gttt/Märckht/ vnnd Gericht zupublicieren/ vnd zueuerkhünden vbersenden follen/welche Ordnung auch nach gestallt der Jar vnd zeitgenng/yedes jars obgelautter massen vers newert, gesta igert oder geringert/vnnd den Merken ainicher vnges bürlichen vbermä'ßlgen beschwerlichen gewynung nrtstatgethan/ sonder die Verprecher/nach gestallt jrer vngehossame/soofftdas geschiecht/hermgclich gestrafft werden sollen- Vnd nachdem wir erjnuert werden / das in Stetten /Marckhten/ vnd aufdem Lanndt/Gastgeben oder wiert sein/ die nit allain den Gessren/so hin vnd wider/vSerlandt wandlen/vnraine speiss / auch Zach/Gemacht/khomig vnnd andern schrdlichen wein fmrrageni Sonder auch noch darzue/grosse vberschatzung der Zörung thuen/ vnd fürnemblichen auch / khainen Gaji / so bey Men zere / die 2xaip tung vndersthidlich/Gonder allain Gvmmarre vnd m pausch an- zaigen sollen/welches dann den Gessten zü großer merckhlrchen beschwerung geraichet/ Go Ordnen vnd beuelhen Mr / mit allem Ernst/vnd bey vermeydung vnser vngnad / vnd ernstlichen straff/ vnd wellen/das khain Mert oder Gastgsb/Hmfüro seinen Gessten die seyen wer Gy wellen/vnraine Gpeiss/noch auch Zäch/Gemacht ^homig / noch aimch andere schedliche wein fürtmge noch gebe/ auch die Raittungen/ von wegen der Gest zerung / nicht Gumarie vnnd in pausch / sonder von Gpeiss / Tranekh / Fütterung/ Gtal- mn et/ vnd andern fachen / vnderschidlich thuee / Damir am yeder Gast wißen müg / warumSen Er sein Gellt aussgeben habe, wo aber am Gastbey/ainem Mert/ain zeitlang strlligen vnnd mit jms nachdem tag/wochen/oderzeit/vmbaittgenants abkhomen wolle/ Das soll niemandrverpottm sein- Dom SürlchauM Wiewol die gemaine» Jar/vnd wochenmarckhk / in Gtett' vnd Marckhten/darumben eingefetzt/verlichen / vnd gehalten werden/ Daniil mmrgclrch Rttch/vö Akm/alk Wagm/Gaklnngen/Handrs werchD xim wtkchs berartschafft vnd jonderlrch Arofandt / Speif/vnd andtkT haussnotturffr/ auch alles das / so zü der Menschen gebrauch / Na- rung/vnd notturfft dient/in rechtem gleichem/vndfaylemRhauff finden vnd bekhumen mügen/vnd dardurch alle beschwärung/ver- jörtaillung bey Reichen/vnd Armen-verhüettet werde- Go befin¬ de» wir doch m Täglicher erfarung/das durch etlrch vnserer Landt lsiitvndVndLrthanen/Geistlich/vnnd Weltlich/auch Hochs/vnd Nrders stamrdts / in vi! weg zäuerhindemngdes gemainen Nutz/ vnd Verchewruttg aller waaren/durch fortailligen fürkhausf/ganF KigsnniitzLgclich gehandelt werde / Vnd Insonderhair werden wiv erjnnerr/das derselben eelich/in vbung vnnd gebrauch haben möch¬ te»/ Nicht allamjrerwachsien/auch Zehendt/vn dienst/Wein/Vnd- Tmidt/in jre Rheller/vnd Rhäfften/einzelegen / vnd aufzeschütten/ Vn zu jrer gelegenhait/auch offe nit one verderbung d Edln Frücht/ aufcheweung jnnen zubehakten / sonder das Gy / auch jre Vnder- khanen jo sonnstjre Früchtjrer notturfftnach/in die Gkett vnnd Märckht/aufdie offne Jar /vn Wochenm ärckhr / Zuucrsilbern gern füreten/mit Gwalt dahin nötten/vnd dringen sollen / jnen jr wein/ Gstraidr / vnnd andere notturfften / etwo in schlechterm vnnd ge- nngerm werdt/Als Sy solches aufden jar/vnd Wochenmärckten- Versübern möchtsn/zuuerkauffen / vnnd jo Gy volgeudrsjre gele- genhaiterschen/das das Traidt in aufschlag khumbt / Alsdann die Vndetthanen/drungenlicher weiss/verrer dahin anhalten /das Gy^ jnen solch Frücht müder Robat aufdie Wochen / VnjIarmärckht/ füren / das auch etlrch den Vnnderthanen auflegen / wie hoch vnd Theur Gy die Waaren geben sollen/ vnd wo der Arn» Vuderthmr die Gumma nicht erraicht/Gy mir ernster stmffdahm halten/das Sy den abgang auf jrem argen Geekhl / erstatten umesim!/ durch" welche vnbüliche /schedliche /vnd verderbliche Handlung'/ vnd für- khauffwie augenscheinlich am rag / alle Waar / profanr / Handr- werchsberaitsthafft /vttnd Narung/so zü täglicher notMrfftdes Menschen gebraucht wirdet/in so Hoche erstaigerung/vnangeseherr der gurren geratnen Jar khomm / das nicht allain die täglich Na- rung/sondrr auch die belonung der DienjipottLH/Tagwerchrr/Nnv Arbaiter mgemam/vnjer Lanndeleütj vnnd Vuderchanen inji enr haufhaben hochbeschwerlichen ankhumbk/wZlch aigrmmtzig vnd schädliche Handlungen / Vnns auch zueyesehen vnnd zugestatten/ khains wegs gemaint ist. Demnach Ordnen / Setzen/Erckäreni vnd Gepieten Wir/ernstlich vnd wellen/ das nun hmfüran kharue Unserer prekaten/ Grauen/Freyen/ Heern / die vom Ad! / Bürgerin bktten/vrrd Märckhrey/ auch sonderlich die pawerschaffr/ vnd D ch VnyWB Vkrd^thatren /cttifdegi Lanndt/ausserderStett/vnnd Marckhkf stchkhainerlay I^hausinanschafft/ ^andtierung vnd Fürkhauffs/ mitnichten vnd m khainerlaywaar geprauche /solider was amye- der/soaufdem LanndtsirzN für Waar/ es jey Traldt/Füetterung/ Holy/gross vnd clain Vrech/^häss/Schmaltz / Ayr/ vnd in der ge- Marn alles annders/so Er jnn/oder bey fernem Lloster/ Schloss/ <>auss/Mayrhoff/pfarrhost/vnd Gründken erpaut/ erzeucht/In» m Zchendtn oder Diensten gefellt/vnd des/felber nicht zu haussnor- tursftgebrauchen/nochdarjnn wie hernachuolgt / Versilbern mag/ vnd doch verkauffen will das der solches alles m Vnser / oder Vn- serer Landtleüt/Gtet vnd Märckht/aufdie offen I/ar/vnd Woch¬ enm ärckht bringen^ vnndzir ostem freyem khauff süeren vrnrd fayl haben«. Es sol auch den Wirrten /Fragner / vnnd andern Furkheustn /m Stetten/für die Thor / vnnd auf die Strasten/ den pawrssleüren/ entgegen zckauffen/vnd alle notturfft austerhalb der geworidlicherr Marckhsterfür^ekauffenjbeyschwärer straff gentzlrch verpotrerr fern. In denselben Iae vnd wochenmarckhten / soll am Fand! / pusch/ oderWisth/wieman solch zaichen yedesLanndrs gebrauch nach/ nennet zu Gommer vnd Winterzeiten/ ye alwegerr arn stundtlang/ vnd nembiichen im Summer /bissauf MichaeliS/voi Srbeli brss aufAcht vhr vnd im Winter von Michaelis brss auf Georgis / von Acht/biss aufNeün vhr/'aufgesteckht werden / vnnd alsslang solch zaichen aufrecht/soll lriemandt ander die faylen pfenbert khauffen/ als allain dieangesestiren Burger / vn Inwoner in denselben Stet¬ ten vnd Marckhren/vnd doch auch nur sour! / als Sy zü jrer aigen hauss notturfft bedürffen /wann aber die stundtverschinen / vnud bemelrzaichen vnd Fand! weeg getham So soll alssdann / nicht al¬ lain den Burgern/in derselben Grat/oder Marckht/ sonder menig- clrch/zü seiner haussnotturfft/ auch den Burgern in denselben vnd andern Marckhren vn Stetten / solche fayle pfenbert auf Gwyn/ vnd verrer zuuersilbem / einzukhauffen gany frey sein vnnd beuor steeir. Es soll auch den angesessen Burgern m Sterten vm d Marckh- ten/ dergleichen den ausslendischen Rhauffleütcn / nicht vcrpotten sei?i/bey Vnstrn prekaten/ Herrn/dene vomAdl/vnPhlegern/auch Pfarrherren/ Vrcarim vnd Benefikaren/derMeu paw /Zmss vnd Zeheudt XV Zchendt/Traüst/auch den weminder gemam/ an allen OrttettMss dem Gey/da der selb wachst/gepawt/gezinst / vnnd gezehendt wirt/ fxey zukhauffen/doch das die Ausslerrdischen khauffer/solch wem/ dieGyaufdem Gey/auchm Stetten vnnd Märckhtenkhanffen/ mdengewondlichen Ladstekten anziehen/auchden Gerrard/vnnd wem /jdie Gy bey den Gchlössem / Llöstern / auch Grerten vnd Marckhten khauffen / an den Omen Gy des am negsten bekhrrms men/anschütten vnd antziehen mögen. Damit auch m zeit fürfallender L^hriegs/oder Hungers not/vnsere Burgerschasften vny Innwomr in Stetten vnnd Marckhten miß Trardt/Mel/pnÄ anderer notturfft fürsthen / pnd dest starlicher er- halrerr werden mügen/So wellen wir hiemit/al! pnd yegclich Bur- germaister/Richrer/pndRat/der Stert vnndMarckht/genedig- clich verwarnet vnnd permanet haben / das Gy bedacht sein / vnd Mrdemng fürrremm wellen / Nacd gelegenhatt jr yedes vermögen/ bey jnen gemaine Craidtkasten austichren/vnnd die mit Getrardt krotturffttMlich Zufürsthen/vnd zubeschükten/Vnd aufdas solches dest füLglicher vß starlicher beschchm müZ/Go'sollderrftlSsn Ster¬ ten vnd Marckhrm/auch zuegclassLnjpnd vnuerwerDk sein / Nicht allain auf dem Lanrrdt / sonder auch aufdenIar / vnnd Wochen- marckhten / in obmrmelter stundt / diewerl das Fandl/oder pusch/ aufrecht steet/ vnd darnach jrer gelegenhair gefallen/ vnd notturfft nach Traidt - pnd anders zue jren gcmamen Traidtkassten eintze- khauffen/pnnd zu gemainer not zubehalrten / auch dasielb zue gele- mrzbit/wo sich des Verderbens zubesorgen sein wolte / znuerhüet, tung jres nachrails/wider zuuersrlbern vnd zuuerkhaujfen/pnd an¬ der frisch Traidt / an desselben stat /wider züschütten / Doch das hierjnn/bey vermeydung Vnnser schwaren vngnad vnnd Straff/ aller gefärlicher/vnd aiMNNÜtziger siirkhauff/vnnd Versortaillung verhöet/vnd allain gemamem Nutz zu gmttem gehandelt werde«. Go st!! auch bemellmn prekaten / Herrn / den vom M / auch den Burgern/pkmd pawrn / so nicht Wochenmärckhr bey jnen haben/ mchrverpotten sein/was Gyzü jrer haussnotturfft allain zuege- brauchen bedürffen/ von jren negsten Nachpanrn / vnd aignen Vn- derthanen/nach gemamen Rheüffen/vnd rechtem werde /zukhaust fen/ Doch das hierjn kham gefär gepraucht/sonder durch die OM khait vnd menigelich guek au fsehen gehalten werde. DepMchm wellen wir die Beekhen j tIMllnep/Vnd Fkifthhackhm dl'ezn versehlmg srerwerckhstet/stch mit Mell/Trackt/ vttd Dichej Pederzeitverfthen /vnnd solchs an allen Drttenkhanffen / auchjrZ pftnwerdt vor den Rhirchen / vnnd sonst in Fleckhen / wider ven khaufferr mögen/ausgeschlossen haben/ Doch das G)sVNr jrerh G brigkairsn guer Passporren haben/damit dis/in jrem emkhaussm/ khaur gefar brauchen / sonder allam das/ so zAjrerwerckhstett ver- fehung gehört / vnnd weitter nrchts^ns /noch fürkhaussen/das GP Vnzergentzt wider verkhauffen. wann a mH Vnnscrer Lanndtman oder Vnnderthan ainer! am Viech khaufft/vnd dasselb ain zerrlang auf seinen Gnmdten selbst Mesit/vnnd pesstrr /volgendto stiner grkegenhait nach widerver^ Dhanfft / Wollen wir das solches für khammMrkhauss gchalteM sonder Zuegelassen stin soll» Wir nenren auch hiemit aus/dir paursslent / so steh der wageufE süss weinlesen/dergleichen zu versüerung allerlay Lausmanschasst gcbrauchen/darzue auch dre andern Vnderchancn / so nach Verrich- rer jrer Veldtarbait / jre Narung mir drm Fuerwerch aus dem Lanndt smchen /dasdreselben Fuerküt/wodrein das Lesen / oder aber/Vmb Lon/den Burgern Vnv RhauWmen / auf I'armärckht/ Rhaufnransswaar/ oder profandt füren/ zs amer gcgenfuer in Gtetten/vnd Marckhten/öder aufdemLandt/Mem ? oder Most/ auch Getmid / Viech / vnnd anders khaussen / vnnd den Stetten/ Marckhten /Vnnstrn Lanndtleiiten / oder derselben Eetafemzue- füeren vnd verkauffen mögen/ Es soll auch sonst in denen Landen/ dar; nn khain Weinwachs ist/dendreyen Stennden/Non prelaten/ Herrn/vud 2xltrerschafft/so nicht argen Weingamu haben /allam zu der selben yedes haussnotturstr/vn HsfMfernm / wem Zefm err Nnd zeschenckhen/Vnnv nicht mehr gestattet werden/ Doch das dis Lanndtkeut solch wein weitter nir / dann wie oblam / zü jrer Haus- erotturfft / vnd die Wierr / Kufjren Eetaftrnen zum vcrsthenckheer brauchen / aber nit weitter vr-der den Raiffm verEhauffensollen/ Welrch Vnnstr Lanndtleüt aberaigen Weingewachs haben/den soll dieselben zuuersilbern / vnnd damit wie VW aZM heerkhsme^ zchandlen beuor steev. - V'-; -- - Aber der Samerhalber/ so gegen Gekrackt /Saltz / odsr anders/irs die Lanndt/da solches der gebrauch ist/füerm / auch von wegen zu^ füerung allernotrurfftzu denpergwerckhensoll es hinfuran/ wrs vtzn alter Heer gehalten/juen jr notturffrzn jrer gegenfuer/ zukhauft fett gestattet werden/doch alle Perg/Vmrd Talrr/ausszslauffen /vnd alles a^ftzekhausssn verpomu sein. Vrrdnach- XVI Vnd nachdem bisheee die Schifleüt/so jnner vnd äusser Lanndks m Gtette/Märckhteu/vn Dörffern/bey dem Thonawstrgm/auch andern Gchiffreichen wassern / gesessen/ so Gy mir lärem zeug / in vuser Lanndt Österreich vmS Wein / oder Most gefaren / zu ainer Gegettfuer/Laden/Gchmtln/Latten/Raiff/Taufeln/ Vass / wein- steckhen/pantschab/vnds)rennholtz/Vnsern Gterren/ Marckhren/ vnd andern Fleckhen / so am Wasser gelegen / zu befürdervng vnd vnderhaltungdesweingartpauss vnnd derselben ÄrSaiterzueges füert / welche waar an vil Ortten / vnnd sonderlich mir der menig/ nicht gewondlich auf die wochenmarekhr zuegesüert/sonder an den Walden/bey den Gagmaistern/vnnd pawerssleüten/so die schlagen/vnd zuerichken/bestelt/vud Gellt damuff fürgelrhen wer¬ den muess / demnach soll nicht allain angeregten Gchrsteüren / sons der auch sonst menigclichen die ftyen jnner oder äusser Lanndts ge- sessin/solch sbbestimbte waaren/sozuerpawung des Lanndesge- Hörig/Vnd notwendig an den Walden bey den pirmem/ Gteckhen vnd Taufelkhliebern/Gagmaistem/ vnnd pawerss!eökm/so die machen khinden/zubestellen /vnnd aufwasser vnd Lanndt / an die gewondliche Ladstett / auch sonnst an die Ort/da Weingarten ge- pawt/vnd es die notturfft erforderrt /zubringen vnnd zuuersübern/ vnuerpottensein. Dnd in dem alkem/sol! allegefar/vutrew / haimblich /vnd offenlich eigennützig practrken / Pace / vnd handlungen/bey nachuolgunder Stmffverporten ftm/darauf sonderlich/ durch vnsem Handtgra- fen/vnd dann die Herrschaffttn/Vnd Obrigkhairen/aufdem Lande auch in Stetten vnd Marckhten / yeder zett guet khundtschafften bestelltvnd aufmerckhengehalten werden soll. Dann welcher/oder welche j wider dise vnnser Ordnung in ainem oder mehr puncten/vnd Articln / verprechen / vnnd denMrkhaujf ereibett/prattchett VNNd vbett wurden / der/oder dieselben / sollen die fürgekhaufft Waarn/vnd Gattung/ sambt dem khavffgelltz so offt vnd vil das beschiechk/vnd beweisslich fürkhombt/on alle verschone ung zu Grraff/verwürckht haben/vnd solche straff/ in drey tail ge- railk/Der ain/ Vns / als Lanndtssürsten / der ander der Herrschaffk oder Obrigkhait/deren die straffgepürt / vnnd der drit tail dem 2ln^ zaiger zuegestellt werden. Es soll auch menigclich / so solch aigennvtzige Mrkheüff sehen/ merckhen/oder erfarv wrrde/zufürdernng gemamesNutz/dieselben E yeder yeder Herrschafft / -der Obrigkait / der ennden /da solches bes schiecht/vnnddarvndter die Verprecher gehörn/ bey vermeyhung gleicher straff/wie die Thaterselbs anzezaigen schuldig sein. Dnttd welche Herrschafft -der Obrigkhait in voltziehung obbes j^imbter straff/saumigerschemen / dieselben in yegclrchem Lanndt/ durch vnstrn Lanndtmarschalch/ Lanndtsshaubtman/Verweser/ oder Anwäide / nach gelegenhait / pund gestallt / jrer pngchorsame vno nachlessigkhait schwerlich gestrafft werden. Doch wellen wir vns I in allweeg hierjnn behalten haben/ des Ge-> traidts/dergleichen der MÄlner/Beckhen/Fleischhackher/ vnd an¬ derer dergleichen Hanndtwercher halben / nach gelegenhait der Leüffvnd zMauch der gebrauch yedes Lanndts/Gtett/ vnnd Ort/ durch vnsere offne Genera! oder in ander gebürüch weeg/besottderZ Mrdnungen fürzunemm/vnd dk norturffr zuuerordnen. Non wuecherliLhen Lontmctcn^ Nachdem vns auch fürkhombt/wie bissanhecr m vnnsern Nidw österreichische» Lannden /manigfeltige wuecherliche Oonrmct/ die nie allain / vnzrmblich / sonder auch vnchristlrch j wider Gott / vnd ^echt/geüebt werden / Als das etlich ain Guma Geiles / als Acht hundert Gulden hinlechen / V»nd doch in Khauffbrief/ mehr damr Tausendt Gulden/ setzen lassen / dardurch jnen mehr / dann Fünffl Vom hundert vertzlnst/Vnnd im wrderkhauff/mehr dann jr haubt suma gewesen/emphahen / Dessgleiche das etlich sein sollen/dievmb ain claine versaumuvg der zeit/ so Gy zü der bezallungansetzen/am VbermaffgInteresse fördern /vttd müder haubtsuma steige» vnd dieselbe» vmbschlagen. Item das etlich Getrardt/Pherdtj Tüecher/ vnd dergleichsn waar/ Ktt ain Gellt/khauffweiss anstaZen/'vnd vi! höcher da» solche waar jener mag werdt sein / vnnd dardurch ain merckhlrchen grosse» rpuecher/als menigelich wissende zuwege» bringen. Item das etliche jr Gellt hmweckh lerhen/VNd uemen'vom hundert am Nemblichs/Vnd muess der Entlehner / jnen darzue ain merckh- Ach dienstgellt / darumb Gy doch zudienen nicht schuldig sein / VM fchrLiben/auch jolch dienstgellr one betzallungder haubtsuma mM Kufschreibm oder sufsagen dörffe» oder mögens Item XVIk Item das etliche allain Gellt an Müntz hmweckh leihen / lasten doch die Verschreibungen aufGollt stellen* Item das etliche am Nembliche suma Gellts / auch vergeblich hm, lechen/aber dagegen muess der Entlehner Inen/etwo am grosse waar / vnnd gang in ainem geringen werdt /zu-^ellm/darjnn Gy jre haubrsuma vnd am grossen geniess/wol doppelt/ oder dryfechtig haben/vnd befinden/ Item etliche leihen jr Gellt/mit disen verpotnen dingen/vü packen/ hinwegg/ das der Entlehner zu vier Märckhten / s) die jme eruem nen/ain Nlamhafftigs darfür vertzinsen/ oder aufgellt geben muess/ thuer wol etwo mehr / dann von hundertzwaintzig. Dieweil aber solche vnnd dergleichen Contract / auch der wuecher vngötlich/ingemamen gesihribnen Rechten verpotken/So setzen Ordnen/vnnd wellen wir/das solche vnrechtliche Lontractvnd alle vnzimbliche pacta/gedittg/vnnd handl/wiedie genenr/ oder er¬ dacht werden mngen/gentzlich vnd zumal Vermieten / Vnnd durch niemandts/was Wirden/Gtanndk /oder wesens der sey / sürgeno- men / oder gebraucht werden soilen/Damit allen Richtern / Geist- K'chen/Vnd weltlichen gebiettendt/ wann solche wuecherliche Lon- träct/für Gy bracht / das Gy dieselben vnwirdig / Lrafftloss / vm pindr'g erkhennen/erclaren/Vnd Declarieren / wie wir Gy auch/als vncrefftig vnd vnpmdrg/erclaren / vnd erkhenncn/vnnd anfsolche Eonträct/kham Execurion/odervslziehung thuen/oder Verheissen/ Zudem das derjhenig so solchen wmcherlichen Lontracr/ hmfms/ khünfftigclich nach publiecirung diser Vunser Ordlmng V§en wurde/den viertten tail/an seiner havbtsuma Verlornivnd derselbig seiner Obrigkhait haimgefallen/vnd auf solchen Vierten tail / durch dieselbig Obrigkhait/gestrafft werden solle. Vnd nachdem die widerkhauffs Mitten / allenthalben in Landen gemain sein/so sollen mit hundert Gulden haubtgellts/mkmehr/ dann simff Gulden järlicher Gülltett/wie von allters gepreüchlich gekhaufft/ vnd vnangesehen wie die Gülltuerschreybungen gesielt seyen/verzinst werden / vnnd was darüber gegeben / genomen/oder gehandlt/wellen wir das dasselbig/vnnd alle andere / Vnzimbliche pacta odergeding/für wuecherlich/vnnd vnerefftig/geacht/gehalt- ten/Vnd von den Richtern nit darüber erkhevt/odergeurtailt / sone der wie obbemelt gestrafft werden solle* , E r; Von Non gleicher Lln vnd Gewicht auch wein/vnd Traidr mass Nachdem in vnstrn Niderösterrer'chischen Lannden/andettMM ern O ttten nach der wlennerE!n/Gewicht,vnd weinmass kaufst/ vnd verkaufst / nd der Ortten dahin die Wienner Elln/Gewicht/ vnd weinmass nach aines yeden Lanndtsgelegenhair/gebraucht wirdet/derhalben wo! zimblich vnd piilich war / das auch an allen Ortten/vnd sonderlich in ainem yeden Lanndt/nach ainem gleichen gerechten/vnd geprenren Metzen/oder Trardtmass khauß't vnd wi¬ der verkhaufft wurde / Vnnd wir ye sm Hoche notmrffk sein erach- ten/das zü fürkhumbung vnnd verhüetmng alierlay gefard vnd berrugs/sosich zwischen Rhauffern / vnnd verkauftem Zmrregt /m allen vnnstrn Mderösterreichischen Larmdm/ vnnd Fürstlichen «Grafschafft Göry/wo es jmer mÜAüch ain gleiche El» / Gewicht/ vnd mass auffgerichr vnnd gebraucht werde / Sd beuelchen vnnd wellen wir/dasvnsere Landtschafften ain yede bessttder/zukhimff- tigenjren besamblungm/Visen Articl gleiche Ein vnnd Gewicht/ auch Wein vnnd Trmdtmass belangende/in bey stin vnseryedes Lanndrs Viydomben fürderlich fürhanden nemen/ nach notturfft erwegen /vnnd wie solche Vergleichung auf die Wienmr Ein / Ge- wicht/vnd Mass/ oder doch wo solches mk sein khundee / in amem zmeden Lanndt besonder am gleiche Eln/Gewicht / vnnd Mass/der- gleichen auch am ainhellige Ordnung / der Mülner halben / sürge- nonren vnd aufgerichr werden müge/arn Ordnung verfassen / vnnd stellen/vnd vnsalsdannsollichjr bedenckhenvnndverfasie Ord- nung/mitdem Eeisten vbersenden / dann wir vns darjnnm zuerst- hen/vnd verner mir publicrerung solcher O rdnung vnnd in ander- weeg der notrurfft nach haben zuentschüesien / Hiezwischen aber so Geyen vnd Ordnen wir / das erstlich an allen ortten vnd enden/ do bissheerdas wienncr Gewicht/Ekn/ vnd Weinmass gepraucht/ die Obrigkhaitderstlben ortten jr vleiMgaufsthsn haben das yeder zeit Inn vnd Ausslender/ sich in khauftcn verkhauften ainer gercch- ten/geprennten / vnd Zimenten wienner Eln / Gewicht/vnd wein- massgeprauchen/vuddasimIar ausss wenigifi zwayma!/sollich Ellen/Gewicht/vnd Weinmass in allen Aramen/Msschpenckhen/ Läden/bey den Wierten vnnd weinschenckhen/zü vngewarneter Zeit aufgehebt/gceycht/zimentet vnd angossen wcrden/vnd bey wel- Lichen vngerecht Mass/ Ellen / vnnd Gewicht befunden / dieselben vnablässlich nachuolgender mass gestrafft werden sollen. Der gleichen solle es an andern ortten/vnd in den Lannden do nicht dr§ wiennW - xvm wienncr / söndee Kitt ander Eklen / Gewicht / vnnd Wein mass ge- praucht/obgemellter massen nach yedes Lanvdts vnd ort geprauch vnd herkhsmen gehalten werden. Wir ordnen auch das in amer zmeden Gtatt/Marckht/oderm Dörffern der Metzen vierten! / oder ander Traidmass/wie dir von alter Heer gebraucht/ von den Landt- gerichten oder andern Vbrigkaiten die des hienor in geprauch seyen/ geprennt/vnd abgeeicht / auch nach kainem andern / dann soüichen geprettttten Metzen/jttner noch äusser der Jar vud wochenmarckhr vnd Hewser / weder verkauffr noch gekaufft werden soll.Derhatt ben dann die Metzen auch ausss wemgist zwaymal im Jarzu vm gewarnetenzeitten/durch die Vbrigkhaiten an allen ortten aufge- hebt / vnnd damit in massm wie oben von Ellen / Gewicht/ vnnd Weinmass gemelt/gehalte» / vnnd darinnen auch die Mülitter mit jrem Metzen verstanden werden sollen. Vnd nachdem wirglaubwirdig bericht/das anvrl ortten bissheer nichtzü klainem betrugdes gemainen mannss / die Leütgeben vnnd Wiert/in Gtetten/Märckhten / vnnd aufdem Gey/ auch die Mett terer vnd GreysslerinGkettenvn Märckhten/so das schwär vnd ring Trayd/Meyen vnd Viertailweiss verkauffen/ in jren Heüsertt vnd Läden nit die rechtgehambr Weinmass/sondervil am klaineu Mass/als Gy ausierhaussaussgeben/soGy Tisch oder Haussmass nennen. Auch die Metterer vnd Greissler das Trayd vnd F'uet- ter/nach ainem klainern Meyen/Viertarl/Achtl oder Mäsiel / dann dabey Gy es einkhaufft / vnd wie sonst der enden der recht geprent Metzen ist/verkhaussenvndaussmessen/darjnndan vil aigennützig kait gesuecht/vnd besunde wirdet. Go wellen wir sollich vermaint Dsch oder Haussmass / auch Trayd vnndMetter mass / gentzlich aufgehebt vnd vernichtet haben. Vnnd gebietten Gegen / vnd igchnen/das nun hinfüran all Leytgeben/ wiert / vn wemschenck- en/jr wein/Met/pier/vnd ander Tranckh / nach Der gerechten vnd abgehambten wienner/oder sonst Lanndtpreüchigen mass jnner- haussso wo! als ausserhauss/zögantzenoder halben Achteritt / vnd Geytln verschenckhen/auftragrtt/Vnd verkhauffen/Auch die Mett terer vnd Greissler das Trayd vnd Metter / an dem gerechten ge-» prenten/daran Gy es auch einkauffen / vnd kamen andern Metzen wideraussmessen vnndverkauffen/daraufauch durch die Obrü kairen vleissig avsschen gehallten werden soll. Wirwellen aber in dem allem vnttser/ auch vnsreeprelaten/Herrn/ vttd vom Adl Tastenmass/vnd perckhmasschavon vns vudchen bissheer nach aütern heerkomen Mein / Most vnnd Tra^d gediem werden aussgesiossen vnd vorbehallten haben» Melcher aber wider dist vnstrsatzung handln / vnnd beywellich--. em VNgerecht Eln/Gewicht/auch Wein vnd Trardt mass befunden wurden /deroder dieselben sollen on alle Verschonung / aller mass vnd gestalle/wie hieoben beym fmkhavffvermeldt / gsstrafft/auch follich straffnach gestallt der verprechung durch die O brigkait ges schörpssr werden» Gouil dann den Fleisch / vnnd Vischkhauffbelangr/ Ordnen vnd wellen wir/das zuuerhÜLttung geuerlicher vertewrung / all Fleisch Vnv Disch Von dmObrigkhartenin Stetten vnd Märckhten/ye alwcgen nach derzeit vnnd leüssen geschätzt/Vnnd auf zimblrchett werd gestgr/auch mains yeden khaussers willen gestellt werde/ Fleisch/Vnd Visch/nach dem Gewicht oder äugen zekhauffen. Aon Fürlexhen auflchunMig Frücht. 2lls sichoffk 8sMt/vnd anril arte» gcwonhait istchas die vnder« thanen vnnd pawleüt menigmal zü jren obligenden nottürfften/ vonjren Herren vnnd andern fürlehen mit gellt oder waar aufIr khunsstig frucht / wein vnd Traidts / die noch das Erdmch tregt werben/Vnd annemen/Vnd darjnn zuui! beschwawng der Armen/ vnd aignem Nutz der vermüglichen gehandletwirdet/ Demnach Mrdnen/vud Setzen wir / Welcher oder welche / vnser Lanndleüt/ Geistlich/oder Weltlich/Burgrr/Holden/Vnnd Vnderthattsn /hin- füraufkhünffrig/Wein/oder Traid/fürleihen/ oderlchen annemen wellen / das solches anderst nit geschehe / nach dem Ahauss/ Wem oder Trardts/khain andere Guma / dann wie wein / vund Traid/ balde nach dem Lesen/ Vnnd Schnidt/NemSlich der Most vmb sännt Martins tag/ vnnd das Crardt vmb sännt Michaels tag/m dem gemainen Mttlkhauff/yedes Orts lsüffig/gab/ oder genug rst/ bestimbt werde/Vnd das der Dndcrthan vnd Hold aufdieselb zeit/ die wa! hab /sein Glaubinger / der jmfürgelihenhat/AmrwLders die Frücht/in demselben Mitlnkhauss/oder das enmomen Gellt/ doch mit gepürlichrm Interesse/yedes jars von Zwaintzig/amen gulden/zueestatten/darzue auchainyede Herrschasst VnndOber- khair/jre Vnderthanen vnnd Holden / halten sollen / welcher oder welche/aber solch fürlehen/vnd Rheuff/anderer gestallt /Vortaillig Handlen/Vttd das erfaren wurd / derstlb soll sein fürlehen verloren haben XIX ha bett Md am halb tail / den hauffarmen durffrigen Leuten / vntz der ander halb tail dem Antzaiger/vnnd Erkhundiger/oder wo khainerverhanden/der Oberkhait erfolgen / welch Gellt auch also durch ainyede Oberkhait mit ernst eingebracht/vnnd bestimbtex majstnWssßZkailt werden solle. Aon der Wupülen vnd ÄDmder- j grigen Rhinder Tmorn/vnd Vormündern. Wiewol ingemainengeschribnett Rechten/ernstlich versehen vnd geordnet ist/das den Pupillen vnd Minderjärigen Rhindern /von sten Vormündern vnd Gerhaben/ mit allem vleiss vnd ernst fürge- standm/vud derselben L^utz/vnd wolfart gefurcht /vnndgefürdert werden solle/ Go khumbt vns doch in vü weeg glaublichen für/ das in solchen sachen/vou vilen Vormündern / vnd Gerhaben/ver- saumSlich/Aigenniitzig/auch wo! etwo bekruglich/ vnd nit mitdem vleiss vnd ernst/wie Gy zuthuen schuldig /gehandlt werden solle/ alles zu merckiichem nachtl/vnd schaden / der Pupillen vnnd Min- derjgrigen/ dieweil aber vnsj als LhristüchemLhünig j vnd Re¬ gierendem LannytWrsten in Trafst vnsers tragenden Ambts zue- Deen vnd gepimr will/hierjnn gepürlich elnsehm zethuen/vnd Ord- ttung fürzunemen/damit diser grofstr nmngl abgestelt /vnd die Pu¬ pillen vnnd Mmderjarige Lhmder j vnuernachrailt bleiben / Go GeFen/Mdnen/Vttd wellen wir / das es nun hinfüro mit den Vor- muudkschafftm/vnd Gechabschafsten/ der Minderjärigen / nach- folgender Mass gehglkten werden solle. Anfengckchen / soll mit allem vleiss besehen / vnnd erkhündigt wm den/ob den Pupillen/ durch jre Eltern in Testamenten / oder letsten willen/Vormünder vnd Gerhaben benevt /.oder verordnet worden feyen/vnd wo die verordnet/ soll es bey solcher der Elltern verordn srvng bleiben. wo aber dnrchdie Ellkern khain Verordnung beschehen/ sollen die negsten angebornne Freündt / welche sonst wo es Zu fallen khomen solt/in die Erbschafft steen wurden/als Agnaten/onebesöldung oder geniess von der Obrigkhait/ vnnd nemblichen in Stetten/vud LNärckhten / durch Burgermaister/Richter vnnd Rat/auf dem Lanndt/durchdie GrvndMbrigkhait/oder Gerichtsherm/vnd der Lanndtleüt Pupillen in Österreich vnderdsr Ennss / durch vnstrn Lanndtmarschalch / vynd in den andern Lanndm/ durch Vnnsertz LamMshmMM oder Lanndessuerweser / oder was Vrbar/vrrv Lamerguet ist/dvrch unnsere Vitzdombzuder Gerhabschafft uer- ordnet/und verschafft werden / und wo die Agnaten solch Gerhab- schafft nicht annemen/ssnder sich derselben uerwrdern wurden/sol- len Gy khünfftiger Erbschafft beraubt / vnnd entsetzt sein / allam solch Agnaten werenzu solchenVormundtschafften untauglich/ oderweren ander genuegsam Ursachen/darumben Gy deren pil- Sichen erlassen werden sollm/uerhanden/oder aber das solcher neg- ster Freündr/zü des Pupillen gangen Erbschafft und Guet / selbst forderungundAnsprach hette/alsdann soll jme solche Vormunde- schafft nit auferlegr werden! im faa! aber/das ain Agnat/ zu ainem rail des Pupillen Guet ausspracht hetre/sol! alssdann am Curator m Lirem/die sachen gegen dem Gechaben/Haben ausszufüren / uer- ordner/aberdist des Gerhaben aigne Ansprach zu seiner entschuldi- Zung enthebung von der Gerhabschafft nicht gnuegsam sein/ Der¬ gleichen soll es gehalten werden/ wann am Gerhab von der Ober- khait zu grossen Ambtern/ oder ferrer Rais fürgenomm wuerde. ZVo auch arnem Agnaten / oder negstem Freunde / mehr als ames seines abgestorbnen Freündts Gerhabschafftm auftriegt werden/ also das Er zwo/drey/sder mehr Gerhabschafftm /der Gipschaffr halben/verschenmüesste/und aberdenselbenGerhabschafften al- Sen/one sondern Nachtail/Gchaderr/und uersaumbnuss der Pupil- ien/nlcht starlichen uorsein / noch die Verrichten khöndte/ sollen als¬ dann die Puprllen und Minder/arigen/durch die Vbrikhaitenjmit andern tauglichen unnd uerteaukten Personen/ob gleichwol die/ dem Pupillen nicht gefreündt siin/nach notturfft versehen werden. Nachdem wir auch erjnnert werden / das ye zuzeiten den Pupillen mehr/alsain Gerhab verordnet werden / und wir aber bey uns ge- rredigclich bedenckhen/wo vil Gerhaben sein / das nver merer Ver¬ hinderung und zerrütlichait daraus erfolgt / und der Pupillen not- turfft/avss Ursachen das amer one den andern / nichts handle» wel- Sen/nicht dermassen/wieessich gepürt/gehandlt / und verricht wir- det/Sowellenwir/das dieuile derGerhabenabgestellt/unndzu Kitter GerhabschafftMain ain Gerhab/oder wo beweglich Ursach¬ en verhandelt / auf das maist zwen fürgenomen / unnd Verordnet werden. Im faalaber das khain Testamentlicher Gerhab/noch auchkhain tauglicher negsterpluetffrenndt/so denpupillettzu Gerhaben Ver¬ ordne XX ordnet werden mochte /verhanden/ Go so! alssdarm am ander tauglich/vndim Lanndt/ genuegfam angefessne Person/durch die Gbrigkhaitoben vermeldet/den Pupillen zü Gerhaben verordnet/ vnd gefetzt werden. Dieweil aber beschwerlich vnd vngepürlich/ das am Frembder / so zäainer Gerhabschafft verordnet wirder/vnnd khain Hoffnung! khünfftiger Erbschafft hette/vmb sonst dienen /vnnd schwäre ver- antworttung der Rairtung vnd andere puerden/ vergeblich tragen solte/so sol! denselbigen/nach gelegenhait/ grosse der Gerhabschafft handlung/vn derselben Güetter/durch die ordenliche L? brrkhait/ vn Raithandkr/ain besöldung besiimbt/versrdnet/vnd bezalt werden. Vnd sollen obernente Gerhaben/alle jre Pubillen vnd phlegkhin- der Leib/Haab vnd Guets/getrewe vnd vleissge Vorsteer/vnd Ver¬ sorger sein / dieftlbigen anfengclichen vnnd vor allen dingen / zu der Eer/vnd forcht Gottes/in der heiligen Ehristlichen Religion/ vnd zu gueterErberkhair/ Tugent vnd Lernung / guter Rhunstaufer-» ziehen/Sy als phlegvatter bey jnen selbst/oder jrm Müettern/wo die aines Erbam guetten wandels/vnd wesens sein/ Fürnemblich- en aber/was Maidlen/ oderFrewlein sein enthalten /dis RhnaSen alsbaldt Gy souil erwachssn/das Gy die Gchuelen besuechen vnd lernen mügen/zü der Gchue! / oder wo die zu der Gchue! nicht L§schickht/zü lernung anderer Rhünst/vnnd Händl/ dauon Gy sich Erbarlicherneren mögen/oder dochzü Erbam diensten hallten/ Vnd wo die Pupillen so Rhnaben sein/etwas zü jrem allter komen/ vnd derselbenFreündt oder Gerhaben/'Gy von wegen lernung der Sprachen / Studierens oder anderer Händl vnd vrsachen halben/ in frembde Lanndt / oder Vre schickhen wolten/soll solches durch dieGerhaben mit vorwissen/vnnd bewilligung vnnfererrrachge- setzten Vbrikhait/alsLandtmarschalchsLandtsshaubtleüt/Landtss mrweser/der Grundt / oder Gerichtsherrn / oder ViZdombs / vnd in Stetten vnd Marckhten Burgermaister / Richter / vnnd Rat/ auch des Pupillen negsten Freündtschafft beschehen/vnnd sollen solche Gerhaben/inallweeg jrer phlegkhinder Guet vnnd fachen/ zum trewlichisten/pejsten/vttd nutzlichisten handlen / derselben nutz vnd pessres jrem höchsten versteen / vnnd vermögen nach / fürder»/ Nächst vnd fchaden/fürkhomen/vttd wenden/vnd alles dermassen handlen/wie Gy des/beyjrengewissen/vor Gott Cristlichschvldrg sem/vttdvsrderweltErbgr vndpillichist. Wir wellen auch - wo am Gerhab / im Länndt nit genuegsirmbkich Ängeseffen/oder sonst zä der Gerhabschafft nicht gnuegsam wäre/ das derftlb / ob Er gleich am negsterMündt / oderdmch denTe- staror in seinem Testament/vber seine verlassne Rhmder/ haab vnd Guetjzü ainem Gerhaben benent / vnd gesetzt wäre / zu Gerhaben Mkangenomen werden solle/Er thue dann zuuor derObnkhait oben vermeldet/nebm seiner Äidtspflicht/gnuegsamC Oautron/vnd versicherung/der Pupillen Güetter halben. Verner so Ordnen/vnnd wellen wir auch/das sich nunhinfürd khain Gerhab/Er fty gleich Testaments oderFreündtschaffr weiss/ dder durch vnnsere nachgeftyte Obrikhair verordnet/ der Gerhab- schafft vnderziehe/die Verwaltung fty Ime dann zunor / durch die- selb Obrikhair zueerkhent/ vnd beuolhm / vnd sollen malweg vnd vor allen dingen durch solch Obrikhairm oder Gericht/tauglich Ze- schickhr/vnd vnuerdechrig Tommissarien gesetzt / vnnd ain Orden- zichInuentarmm/alkr briesticher vrkhunden/ Schulden / ligundeü vnd varunder Güstter/aufgericht / vnnd Verfertigt werden / Was auch nach aufrichtung solches Inuenrary erkhaufft/erftagk/ererbt/ oder mit Recht vberkomen wirdet/das alles so! auch glaubwirdig Zu dem Inuenkario gebracht/vttd von siundan den Raithandlerni zue dem Raitpuech zvlegen fürgebracht werden / wo Er das nicht thä'te/sol! derftlb Gerhab von stundan als verdacktlich von der Gerhabschafft abgefttzt/vnnd wo Er vermuetlich oder beweisslich jchtes verhalten/vnd veruntrewt hem / alssdann mir Straff/ vnd> allen behelffen des Rechtens / als />r ///em / daMb den Pupillen wider zekheren Londemniert werden. wo dann die Raithandler für guet / vnd den Pupillen für nützlich ansehen wurde/die Güerrer ainem Gerhaben / in ainem Bestanndt zuuerlaffen / mügen dieselbigen / doch mit vorwissen der Obrikhait/ oder des Gerichts/ nach aigentlicher / vnd gnusgsamer erkhondig- Ung/aller gelegenhait der Guetter/mit dem Gerhaben amen Bes stanndt/one vernere besölldung/ mitnotturffkiger fürsehung / das die Güetter nicht geschmöllert/ vnd der Pupillen Arme Vndertha- nen/wo deren verhandensein/nicht beschwerdt werden/anfrichten/ VttdderhalbengnuegsamBestanndtbrief/mit allen norrurffrigew Llauseln ferttigen/vnnd was den Gerhaben / von der Pupillen Güettern/nicht verlassm wurde / dauon sollen Sy gewonliche jär- Siche Rayttung zethuen verpunden sein. Ls sollen XXI Es sollen auch alle/es seyeu Rait/oderBestanndt Gerhaben/vom Testator/^reünden/ Obrikhait / oder Gericht gesetzt / jrer Gerhab- schafft Handlungen halben/alle jar järlichen guete ordenliche Rait- tungthuen/vnnd wo S>' ssirsich selbst/solche Raittung zuthuen nicht erschinen / so sollen Gy alsdann aufder Raithandler anrüest fen/vnd aufder Pupillen Lossrung vnd pottenlon erfordert j auch daneben zu solcher Raittung/ainem oder zwayen negstettLreün- den/darzue verkhündt werden / ob dieselben / in solch Raittung ein- redt haben/vnd in sachen notwendigen bericht ihnen möchten / wo aber khaineFreündt verhanden wären/odee zü der Raittung nicht erschinen/so soll nichtweniger /nut der Raittung fürgegangenwer- den/vnd die,mang! vnnd vnrichtigkhaiten / durch die Raithandler ausgestellt werden. Vnd so die Raittungeu also der notturfft nach vbersehen/ vnd In- stificiert/sollen alsdann die Raithandler dieftlbig der Gbrikhait fürbringen / sambt jrem Rar vnnd guet bedunckhen / Daraufvol- gendrs nach erledigung der fachen/durch dieObrikhait den Ger- haben/gnuegsame Ranbrief'vnd vrkhuttdr/ gefertigt / vnd darüber khain Gerhab verner solcher Handlungen halben / durch niemand den angesprochen belessiget/noch in ainich weeg angemuettet wer- den/Es wäre dass in solchen Raittunge offenliche gefär gebrarrcdt/ oder ychres in der Raittung ausgelassen oder nicht Angebracht worden / vnd wo solch gefär oder ausslassung / in der Raitttmg be¬ funden wirdet/joll denpupülen /vnangesthen der Raitbriefden Gerhaben gefertigt vnd gegeben/jr notturfft gegen den Gerhaben zehandlenbeuorsteen. wo sich auch in den 2^aittuugen/in aiuem oder mee Articln ainich- er misuerstandtzuerrüege/sollen solch missuerstanndt nach gnueg- samem bericht/der Raithandler/durch die Obukhait oder Gericht/ fürderlich durch erkhantnuss erleüttert Vndentschaiden / vnnd den Gerhaben ainiche verzugige/vnnd vngepürliche aufflicht nicht ge¬ stattet werden. Wo auch am Gerhab ausserhalb genuegsamer / vnnd beweglicher vrsachen/Vber beschehne erfordrung/wie oben vermeldek/seine Rait tvttg / jgrlichen zuthuen säumig sein / vnnd die nicht thum wurde derftlb Gerhab soll/als verdächtig abgesetzt/ vnd am ander taug- lkcher/anseiner stat Verordnet werden. Vn^ Vnd damit solche Raittungen/defl ordenlichervvd förmlicher: bs schehen mügen/soll zu merern vnderrichtung der sachen/durch arnes zmeden orts Obrigkhait / am Rairformular aufgericht / gesetzt / vnd jnnhalt desselben /die Raittungen beschehen/vnnd ausgenome» werden. Es sollen auch alle Gerhabschafften/mitvorwisiend Raithandler von der Vbrrkhait oder Gericht aussgeen/vnd die Raithandler am ordenlich Raitpuech haben/ darein sollen von stundan / solche Ger- habschafften/auch Inuentarj beschriben vnd gelegt / vnndzü yeder Gerhabschafft/jonderlichdie järliche Gumma deremphang vnd aussgaben/vnd der Resst/ordenlich vnd mit vleiss beschriben werde» damit also den Gerhaben/auch den Pupillen vor khünfftigerjrrung vnd nachtail fürgesehen vnd geholssen werde. Vnd was also alle Jarjarlich an dem Emphang vber die Aus- gabnimvorrachvberpleiben wirdet/dasalles/woes anderstsourl das esainen geniess ertragen khan/sollalsspald den Vupillen nach gelegenhair solches Vorrats /anffEerlichm vnnd Lyrijilichen ge- wynn/geniess vnd einkhomen angelegt vnd verordnet werden. wo aber am Gerhabschafft ansehlich vnd gross ware/sol! der Ger- Hab von solche Resst oder vorrat/vber Mnff/oderdas maist/vber Sechshundert gülden nicht jnhendig behalten/sonder solch Gellt jeder zeit an ligende Güeter / oder sonst den Pupillen zü Nutz/vnnd guetem/anlegen/vnnd verwenden/welcher Gerhab aber hierjnn X säumig vnd lässig sein würdet/ vnd solch vberpleibend Gellt seines mgnen Nutz oder lässrgkhait halben jnhendig behallten/oder selbs geprauchen wurde/derselb soll zä ainer straff schuldig sein / den Pu¬ pillen/das jhenigso jnen das beuorsteend Gellt ertragen mögen/ völliglich zuerstatnenvnd zubezalen. Die Weibs Personen / sollen zue den Gerhabschafften nit gelassen werden/es sey dann ain Erbareleibliche Muetker der Pupillen/ doch auch nit anders / als obgeschribner massen / nach erkhantnuss derObrigkhait/oderdes Gerichts vnd Raithandler /vn mitainem Mitgerhaben / vnd wo sich zuermeg / das solch Mueter zu der an¬ dern Ehe greiffen wurde/soll Gy von stundan der Gerhabschafft bemüessigt/vnd sollen die Gtiessmüetter hierjnn gar ausgeschlos¬ sen sein. Vnd im XX kl Vnd im faal/das sich Veränderungen der Gechabschaffren auss pillichen vrsachen/oder auss Todtfal aines Gerhaben znttrüegenj sotten von stundan/durchdie Obrigkhait Newe Gerhaben verordn net/vnd denselben newgeordneten Gerhaben/all vnnd yeds Meter ligund/vnd farend/jnhalt des Inuentarq mit güeter ordnung ein- geantwurt werden/vnangesehen obdieRaittungen von denver- storbnen Gerhaben zuuor nicht beschehen/sonder anhengigwor^ den wäre/Vndsoll auss khainerlayvrsachen das lautter/ mit dem vnlauttern verhindert werden. Wo auch am Gerhab/den Pupillen vbl/verdächtlich/ schädlich hauset / oder derhalbenainicherschwarer verdacht aufjme were/ soll jme die Administration vnnd Verwaltung der Gimrcrin ver- potgelegt/vnd in fachen gepürlich vnd notwendig/doch forderliche Inquisition/NKchfrag/vnnd erkhondigung auch besichtigung der Güettecgehalren/vnd volgendts darauf nach gestalt vnd gelegen- hart der sachen/der Pupillen notturfft/ durch die Dbrigkhait sürge- nomen/verordnet/vnd gehandlt/ vnd darjnnkhain saumbnuss/ver^ zug noch verlengerung gebraucht noch gestattet werden. was dann die farende/oder bewegliche/der Pupillen Güeter §es Langt/welche durch kigen verderben / verlor» / oder vertragen wers den/varaussdann den Pupillen nacht! vn schaden eruolgen möchte/ wetten wrr/das solche Güeter vnd varnüss nach jnhalt desInuen- tarq/durch Erbar vnnd Gefchworn Schatzleüt/gefchätzt/vnd mit vorwiffen der Obrikhait Gubhastiert/verkhaufft/ zü gellt gemacht vnd solch Gellt/in die Raittung geprachr/vnnd an ligende Güetker osersunstden Pupillen zue bejstem geniess/angelegt werden. Aber ligunde vnbewegliche Gnetter/sotten anderst nit/dannauss genuegsamen vrsachen -vnd mit vorwissen starlicher erwegung vii erkanmussdes Gerichts/vndRaithandler verwendt/vnndinall- weg erstlich die varunden vnnd volgendts die vngelegnisten ti- gende Güetter angegriffen werden. Truege sich dann zue das die Pupille/ sirrende Güeter als Alarder/ Clainarer/vnd dergleichen sachen/so am ligen schadhafft vnd leger werden mochten/im faa! der not nicht verkauffen lasten wolten/sott alssdann solches der Vbrigkhait angezaigtj vnd darüber ob die vers khauffung beschehen sott erkantnuss gethan werden. Es soll auch khainem pupillen/vor zwamgig jarn siin Guetvbey- antwort werden/angesehen /das dasielb vorgeend alter sonderlich- en zum liederlichen verthuen genaigt vnnd genaturt ist/welches doch auch nit anderst verstanden werden soll / dann so der Pupille mit zwaintzigjarn heüsslich vnnd Lugemücher aigenschafft war/ ob Er aber liederlich vn verchuenlich befunden vnd gespürt wur¬ de soll jme die Erbschafftvor Zwayundzwaintzig jarn seines er- raichren alters/ nicht eingeantworrwerden/welche einantwortung auch allain mir Rath / vorwissen vnd erkhantnuss der Dbrikhait/ oder Gerichts vndder Raithandler beschehen soll» wo auch Zwarnmg oder Zwayundzwaintzig jarige/oder noch aines merern aiiters Personen prodigi gantzv erthuenlich vnd jnen selbst verfchwendlich/vnd verderblrch gespürt/vnd befunden wur- den/Ordnen vn wellen wir/das solch dieF'reündr/ wo dern amiche verhanden/schuldig sein sollen /solchen Personen Lurarores zube- gem oder soll jnen sonst er Offitia von der Obrigkhait Luratores vnd Gorger gegebenwerden / die alleGüemr Kgund vnd farend ordenlich beschriben vnd Inuentiert / vnnd den verordneten Gor- gernzue Administriern vberantwort/Dnd fürnemblichenalleAlie- natlStten one mittl durch sondere offne Mandat nrdergelegt/vnd eingesteltwerden/wanndemgemainen Nutz nit wenig daran ge- legen/das ainer seiner selbst aignen Güetter sich nicht missprauche. Es -ollen auch in allen Gerhabschafften vnnd Luratoreyen/die Müetter/sonderlichwann Gy sich mit anderer Ehe beheyraten/ vnd ain jeglicher negster Freündt verpunden sein/den vnmündi- gen/oder verthuenlichen Personen in jars frist Gerhaben/oder Lu - ratores/bey der Obrikhait oder Gericht/vnddcn 2^aithand!ern zü- begern/alles bey verlierung khünssriger Erbschafft/Ob sich auch zuetrueg/das ainer seiner Gynn beraubt/vnd mitschödlichee vn- sinnigkhait beladen wurde/soll es hie negst obbesihnbner massen mit desselben Person vnd Güettern gehalten vnd gehandlt werden. wann sich dann zuetregt /das vnuogtparn Rindern Mütterliche/ oder andere aigne Gnetter erblichen anfallen/ Goll derselben Rin¬ der Eeleiblicher Vater/wo der im leben ist/auch one erkhentnuss der Obrikhait/Gerhab / vnd zu khainer andern Raittung /der Nutzung oder Messung halben verpunden sein/als allain das Er von stund- an in einnemung solcher Gümer /dieselben vnuerdächtlich durch Lommiffarien Jnuentiern/vud beschreibenlasse/vnnd solches bey dm . xxrii DenRaichandlertt/ittdas Gerhabpuech bringe/ damit solchen Lim VemdasAigenthumb/wesenlich vngeschmellert pleibe/allain der Vater wär am VerthuenlicheVNgnuegsameperson/alsdannsol es/ wie hieoben andrer vnrauglichen Personen yalber geordnet /gehal¬ ten werden! Aber die Stiessväter sollen gantz mrfgeschlosien sein, Wann am Rechte/oder Stiess Muetter der Pupillen von jrm verstorbnen Ehewirt/aingemain vnderpfandt aller Güetter hat/ wie dann an mehr Vrtten gepreüchig ist/ soll solche Rechte/oder Gtieffmueter alsspald nach jresEhewrrts abgang/ aller ligrmden/ vnd varunden Güetter/ainordenlich vnuerdächrigInuentarium rwfzerichrm schuldig vnnd verpundensein/wo Gy aber solches nicht thäte / soll Gy das Vnderphandt mir solcher verdächtlichaie verwircht haben/Doch Ir Vorbehalten sein jre andere gerechtig- khaiten/zü den Gümem zusuechenwie Recht ist. Es soll auch die abuertigung solcher Müettr/durch die Gerhaben mit müglicher fürdemng geschehen/Angesehen das den Rindern Kanon nicht wenig nutz/vnd wolfart/erspriessen/ vnd ossk nachrail- Liger/vttd Verderblicher schaden Verhüet werden mag. O§ auch glerchwol die Muster Gerhab wär j so soll nicht minder dieabuertigung oder ausszaigung durch die Gerhaben yeyr gehör¬ ter massen beschehen/damit die vurichtigkhaiten/ jo ausjrrrger ver^ Mischung der Güetter entsteen mag/verhütt vnd fürkomen werde, wo sich auch züetregt/wie dann offt/ vnnd vilmaln beschiecht/ das am Ellterer Brueder/der jungem seiner Brüeder als negster Agnat/Gerhab würde/vnd von seinen jungem Bmedem abgZtailr ist-oder durch den Vatern am Ausszaigen der Güetter beschehen/ Sol sich solcher Elter Brueder m der Gerhabschassr allermassett wre oben von andern Gerhaben vermeldet /halten. Ist Er aber von seinen geprüedem vngetailt/vnttdm der gemam- schafft der Güetter / so soll Er nichts minder das ordenlich Innen- tarium / aufrichten / auch die Ramung volziehen / oder die suchen Wit jmeaufainen Bestanndt gehandlt /vnnd jonst allermassen wie in den vorgeenden Artieln Meldung beschehen ist/ gehalten werden. So soll auch der Elker Brueder/der sich der Administration ges Nancht/mir seinen jungem Brueder» / so Er die hat/vmb jren tail der der Nutzung) in beywesen der -regsten Mundt/den Bestanndr machen vnd beschlieffen/vnd alsdann derselbBestandtjdem Herrn Lanndtmarschalch/Lanndtsshauprleüten/ oder der andern nachge- setzten Obrikhaiten/anzaigt werden / damit also die jungem Brües der/durch die Eltern nicht veruortailt werden. Es soll auch khain Gerhab/sein pfleg Tochter selbs zu der Ehe nemen/die auch khainem anndern/als mit vorwissen der negsten Mündr/vnd der Obrikhait/ zu der Ehe vcrsprechen/noch khainer- la^ Guet seines Pupillen / in waserley schein oder Lontract/das wäre zü sich / in sein gewalt vnnd Nuy pringen / wo Er aber das vberfuer/söll gegen demselben mit gepürlicher Straff verfarerr werden. Demnach SeZen/OrdNLN/Vnd wellen wir / das in allen vnd petzen Gerhabschafften diseobgeschribne vnsere Ordnung / stat vnd veff tiglich gehalten / vnd derselben nachgegangen Vnnd gelebt werden M/ Es wäre dann sach / das der Testierer in seinem Testament/ oder letsten willen seiner Ahinder vnnd verlasiensthafft halben/ sondere Ordnung gemacht/vnd hindter sein Verlassen hem/alssdan soll es dabsy auch blerben/man besunde dann spürliche Vnd augen¬ scheinliche verdachtlichait / vnd schaden der Binder/in demselben faal/sollen die sachen Zu erleütterung Vnnd erkhantnus der Obri- khait/oder Gerichts vnd der Raichandler gestclt sein. Aon den Zech/Vröbstcn vndWhlc§em derRhirchen vnd Gotsheüser. Nachdem wir auch/auss täglicher erfarnhait / in erMrrmg khom- en / das der Ahirchen/ vnnd Geistlichen Grifft Güetter/ so durch vnsere Vorfarn /Löblicher gedächtnuss / vndander Lhnstglaubige/ Gotforchtige Menschen/dem Allmechtigenzu Lob/Eer/vud preis/ vnd zu hayl jrer Geeleniauss Lhristlichem/wolmainenden/getrew- cm gemüet/zü den Lhirchen/vn Gotssheüsern verstifft/gewrdembt/ vnd gegeben worden / durch der Rhrrchen probst / vnnd Rhircherr phleger/läffigkhait/vnd vbke aigennützige hauswmschafft/an mer Ortten/vnnützlich Verschwendt/vnd angewendt werden / Daraus dann auch erfolgt/das dieRhirchen / vnnd Gtifftungev /zue nicht geringer schmellerung/der Eer/ vnnd Lob Gottes nn merckhlichen abfaa! khomen/Also/ das die notturfft/höchlich erfordern wil / das hierjnn auch zeitlichs Einsehen beschehe. Demnach vnnd drewei! vasst Ibrewer! vns auch in vil wege/glaubwirdig fürkumbt/das etliche Artzt/so Gy zu den Ahranckhen berüeffewerden/die Leuth mit der belonung gantz beschwerlich halten/dringm vnnd schätzen /vnd dis Armen/so nit Gellt haben/gar nit besuechen./sonder hilffvnd tröste !oss/ver!assen sollen/welches aber ye beschwerlich /vnd kains wegs zuetzefchm/Demnach Ordnen/vttd wellen wir/das all vnnd yede Artzt/so wie oblam Zu de» Lhranckhenberüefft werden/beyver- G meydung xxim vassc ain yede ^hirchen/in vnftrn r/liderosterreichischen Landen/ vnd Fürssrlichen Grafschafft Görtz/amen Vogt/ oder Lehenherrn har/vnndbey etlichen derselben Vögten oder Lehenherrn der ge¬ brauch rst/wann die Rhirchen probst/oder phleger der Khirchen / Verhandlungen/ Einnemens vnnd AusgebensRayttungthuen sollen/das allwegen derVogt/oder Lehenherr / oder wen Gy dar- Zue/anjrerstat Verordnen / bey solcher Rarttung sem/Vnnddieselb von den Rhirchen pröbsten/oder phlegern aufnemen/ GoOrd- nen/Getzen/vnnd wellen wir/ das solcher Ordnung / nun hmfüro gleichergestalt/an allen Ortten/obermelrer vrmserer FünffL^ider- österreichisihen Lannde/ vnd MrWchen Grafsthafft Görtz / nach gegangen/vnd jgrlich Rhirchen Raittung/ in beysein aines yeden Pharrherrs/Ordenlich gehalten werden/ Vnd wo in solchen Raitt tungen/die Fech/Vrobst/oder Rhirchen phleger/den Rhirchen vnd Gokssheüsern / jchtes schuldig / oder am vberschuss / verhanden stm wurde/so soll derselbig Refft /in ain Lad oder Truhen / ames ye- den Orts/dargue verordnet werden soll/gelegt/vnd der Lehen/oder Vogtherr amen / der pharrherr den andern / vnnd der Zech/vnd Ahirchen probst/oder phleger den dritten Gchlüssi darzuehaben/ Auch die Zech/vnd Khirchen pröbst/vnd Phleger ausserhalb vor- wissen vnd bewilligen / der Vögt/oder Lchenherrn/ khain Aussgab zuthuen macht haben/vnnd sollen die Vögt / oder Lehenherrn/von » der Ahicchen Gellt/zue jrem aignen Nuy / nichts nemen/ noch ge- < brauchen/Gonder aller Ressr/vnnd vormkan Gellt / den Rhirchen zu pesstem nutz/yeder zeit angelegt werden/Vnd In sonderhait die- .. weil solche Raiemngen bissheer mit grossem vneossten beschehen/ vnd also die Rhirchen gesell/dardurch verschwende werden/soll nun hmfüro/solcher vergeblicher vneossten/gentzlichen abgesielle vnd Verhüettet werden. Non denLlrkzren vndjrer belonung. rneydung ernstlicher Gtrass/menigclichm mit jrex khunst/trewlich Vnd mitpessrem vleiss/hilsslich/Ratsam / vnnd beyfiendig fein / vnd des/auffer gnuegsamer Verhinderungen /niemandt waygern / Ver- zerhen/noch verkhürtzen/Daentgegen soll amem Artzt/so nit Prouis sioniert/oder befielt ist/vo» ainem yeden gang / als sffrLr zum pa¬ tenten /oder Rhranckhen berüeffr wirdet / von den Vermügkchm Personen ZwamtzigLreützer/Von den gemamen VnfiachafftM personen/vnd Dienern zehen Lreützer gegeben werden. wurde aber am Artzt/zu amem gar Armen / der obbestimbterr Lord zugeben nicht Vermocht/bernefft/solchem Armen dürfftigen kranck^ hen soll der Artzt/on ainiche belonung/Vmb Gottes willen/auss Lhnfilicher Brüederlicher Lieb j Vnnd m erwegung/das jm solches von Gotm ander weeg erfiat werden kyan/gewZrttig vnd willig/ auch mir seiner Rhunst / trewem Rath/Vnnd beystandt/zuhelffe» schuldig Vnd verpunden sein. Db dann am Artzt aus den Gtetten/von yemandt aufdas LanndL hinaus bemesst wurde/soll Er wie obfiset/sich desselben äusser ge- nuegsamer Redlicher Verhinderungen mt waigern / Doch soll der/ sonach demArtzt schickhr/aufsein argen Vncossren/jnemirRos/ Fuer/vnd Ferung/Hin vnd wider bringen/vnd jme noch dartzue / M ainer belonung/Von yeder Meil / die der Artzt Zu dem Berüeffer §u- zichen har/zwamtzig Creützer / vnnd als ossr Er amen ganzen tag ttrl ligt/ainReinrschen gulden/zu Gechtzrg Lreützer oder FünMe- hen patzen gerait jneben der Vttderhalrung geben - Aber am wider haimSzichen / soll dem Artzt für die Merlen der Lon der Zwaintzig Grwtzernit bezallt/auchvberdise Satzung niemandt beschwerdt werden. Wo dann ain Artzt/zu ainem berüesst wurde/m welches prot/ mex als ain Person khranckh wer/soll dem Artzt yedes gangs/für dieses ben khranckhen Personen alle nit mer/alsob Er nuer ain patiens ten daselbst besuechet/obgehörrer massen gelonrwerdem Doch soll niemandt verwördt sein/ains yeden guetten willen nach/ den Artzten nach gestalltsam jrec gehabte» müe vnnd vleiss /ychtes r>ber obbestimbre» Lon zuumeren» Da»n XXV Dann so Vrdttett/vttd welle» wir auch/das dieAppoteekhen/durch der Obrikhaiten darzue verordnet/vnd der fachen verfiendige per- sonett/allenthalben Ördenlich / vnnd aufs wmigist / yedes jars ain mal/vleissig Visttiert/vnd besichtiget/al! alt verlegen - vnd vntaug- liche Materialia/vnd Speties abgefchasst/sonder mass / vnd Grd- nunggegeben/damit die Äppoteckhen / mit guettem frischen; /vnnd gerechtem Zeug/vnd Materialien versehen/auch dre Recept / nit zu hoch gestaygerr/vnud niemandt in begallung der Artzneyen zuur! beschwärdt werde. Non Aduocaten /Wrocumkorn/SchrlD machem/vnd Supplicarion Schreibern. Nachdem vnns anlangt / das etlich Aduocaten / prscurator/ Schrittmacher vnd Gupplication Schreiber/die partheyen von denen sy gebraucht werden / zimblich hoch/vnnd harr /vbernemen vnd beschweren sollen j Vnnd aber der vngleichair halber/so in den Lannden vnd beyden Gerichten allenthalben in Processen befun¬ den würdet/nit wo! ain gewisse mass/fürgeschriben noch gegeben werden mag. Demnach O rdnen/Setzen/ vnd wollen wir hiemit/ ernstlich beuelchend / das bey vnftrer r^iderösterreichischen Regier¬ ung/auch vnferttLanttdtmarfchalch/vnnd Lanndrsshaubtleüten fambr den Verordneten/vnd Beisitzern/jeder Hof vnnd Lanndt- rechten/auch von Burgermaistern/Richtern / vnd Rächen in Stet¬ ten der obbestimbren Personen belonnng/vnd auch benantlich der Taxen Halber/Erbar vnd zimbliche Ordnungen fürgmomen/vnd aussgericht/damitkhain parthey wider die gepür/vnnd pülichait beschwärt/vnd sonderlich die Armen vnuermügigen nit recht hilss/ uochweyss losegelastett/Sonder/nensowolone/aisdett Reychen vmb Gellt/gedient vnd geholffen/ Vnnd ob dem allem von den Obrrkharten vleyssg vnd ernstlich gehallten werde. So wellen wir auch/allen Obrikhaiten vnd Richtern hiemiternst¬ lich auffgelegr vrrd beuolhen haben/den partheyen jeder zeit schlei- nigs Rechtens förderlich vnd vnuertzüglich zuuerhelssen / vnd die Aduocaten/vnd Procuratores /mit gepürlichem Ernst/vn Strass dahin zehalten/die fachen geuarlicher fürsatzlicher weyse/nitaujf- zeziehen noch zuuerlengern/sich auch des Iniurierens vnttd schmä¬ hens in Schrissten / Rechtsätzen/oder Fürtragen gegen ainandev gentzlichzuenthalten. G n Von Non lcdigmüelNgcn Vcrsonen^ Nachdem vil lediger/müessigen Personen allenthalb durch vttft^ re Lanndt/Hin vnd wider ziehrn/sti! lrgen/serett/vttd Raysen/deren thuen vnd fürnemen vnbekant / vnd deshalben nie wenig gefärlich vnd beschwarlich sein» Demnach wellrch ledig Personen züpaw- en Weingärten/oder ander arbait vn tagwerckhgeschickht wären/ die sollendem Gericht oder der Herrschafft/an dem ort da sy arbait re»/gehorsam thuen/vrmd vnderworffen sein/wie sich gepüert. DnddieVbrikhaiten/sollen vermög vusererhieuoraussgegangnev Mandaten/jollichenfrembden vnbekhanten müessgengern vnrid ^reichern/den Müesgang/daraus aUerlay leichrferttgkhait /vbek vnnd schaden gewondlichen eruolgt/nit zuesehen noch gestatten/ jsonder dieselben darumben/ vnd fürnemblich/so sy an den Werkta¬ gen müessig gesehen werden /rechtftrrigen/ vnnd wo Sy darüber ferner müeffrg betretten / nyndert gestartet/oder gelitten werden/ Aber ain yeder Herr/sol! bedacht sein / khainen ledigen knecht förter LhainGreffren/noch ander Werngart arbait/in bestandt oder ge- dmg/auch khain weingart oder ander Gwndt erblich zuuerlaßen/ allain Er sage zue/sich nach gelegenhait der Zeit / vnnd ssirnemmich jNnerhalbzwayenIaren im Lanndt hck'slich mderzesetzen. Dann dasAnuogten der Vogtknecht/vndSchermleüt/so! hmförd allenthalben in vnsern Niderösterreichischen Lannden/beymenig- Llich/Hohen vnd Nrdern Standts / gantz absern. Non Schotten vnd SaDMMc. V«w«l wir auch biücht sein/dsr öeschwLnmg vnd geprcchen so sonderlich dieStett vnd Märckht/in vnsern Nlderösterreichischett Landen bissheermit den Gchotten/Gaffoyem/Wellschen Maur- ern/Rauchfangkherern/vnd dergleichen Ausslendischen vndvnatt- VesessenLramern/VNd Lanttdtfarertt getragen haben. Demnach aus beweglichen vrsachen/Gebierren vnnd wellen wir / das hinsüL khainer derselben GchottLn/Gaffoyer/weliisch Maurer/ Rauch- fangkherer vnd dergleichen vnangesessen Aramer/vndLandfarer/ zwischen den Iarmarckhtett/in Vttnsern Lannden/fay! haben soll/ Er sey dann in vnnsern Lannden in amer Gtat/oder Marckht au- geseffen/ hab auch Bürgerrecht / vnnd von solcher Statt oder Marckht am genuegsam vrkhundt/vnd glaubbrief/ darjnn Sy be- Lhennerr/das Er jr Mitbürger sey/Alsdann mag Er an den orten/ ^wieanders XXVl Me andere Rramer im LanndtseinRram aüsstahen/vnndfayk haben/doch nie hawsiern/welches auch allen Burgern verpottm fern soll. Welcher aber nicht angesessen wari vnd sollich Brief wie z^eyr gemellt ist/nirhet/dersol nicht in vnsern Lannden aufstahen/ noch fayl haben/dann allain aufden Jarmarckhten vnd Rirchtäg- en / vnd sonst in khainen weeg. Vnnd vmb deswillen sollen die Burgerin Stetten vnd Märckhten/allerAhauffmans waar vnd Gattungen/allzeit nach gelegenhart der leüffzimbliche pfenwerdt/ inrechtfaylkm kauff/vnd guetem werde geben.Mellicher Schott/ Gaphoyer/Maurer oder Rauchfangkherer/auch nach eröffnung biser vnnftr pollicey'ordnung / in ainem halben Jar betretten/vnd befunden würbe das Er derselben vnser Ordnung zewidergehan, dm/der soll das Lanndtzäraumen/oder aber Burger zu werden/ gewiftn werden. Aber wellichrr nach ausgang des halben Jarš/ der gemellten publicierung / als am vberrretter sollicher Ordnung befunden wurde/ dem soll erstlich durch die Obrikhairen/der zehent kail/Fum andernmal der halb tai! / vnd zum dritten mal sein waar/ Hab/ vnd Aram / gar mit amander genomen werden/Doch hierjn Kussgestossm / wo wir mir vnserer Hofhaltung sein / da soll gedach- ken Gchotten/Gaphoyern/ vnnd dergleichen Personen / jr Rram Kufzustagen Zuegelaffen sein. Non Oettlem. Wir wAIe» bltch/das am yrde Vbrigkhaü / der petler halben/ aA Ernstlichs einsehen thuee/damit niemanden zupetlen gestattet werde/der nir mit schwachait oder geprechen seines Leibs/beladen/ vnd des nit nottürfftig ftye/Dergleichen das der petler khinder i so Gy jr prottzöuerdienen geschickht sein / von jnen genomen/vndzu denHandtwerchen/oder sonst zu bimsten geweist werden/damit Gy nit für vnd füe/dem petln anhangen/Item das auch die O bri- khaiten aufErbar Christlich wege / vnd mittel bedacht seyen vnd lfüksehuttg rhuenob / vn wie am yede Stat vnd Oomun/jre Armen selbst emörn/Vnd vnderhalken möchte / vnnd den Frembden nie ge> stattet werde/an ainem yegclichm Ortvnnstrer Mderöfterreichi- schenLannds/vndFürMichen Grafschaft Görtz/zupetlen/son¬ der wo solche frembde/Vnd andere Gmrckhe petler befunden/das dieselben aufgepunden/besichtigt/Vnd wo drej Argwenig erfunden/ vermügder Kechten/oder sonst gepürlich - andern zu Exempel ge¬ strafft werden/ Es war dann sach/das am Gtatt/Marckht / oder M(khm/also mit Men Armen beladen/das Sy der Omen nit G ch mochten möchte» erneert werde»/ So soll die Vbrigkhait/dieselbm Armem mit ainem Brieflichen/scher» vn vrkhuudt/rn andereStet/Märckr/ oderFleckhen/zufürdern macht haben/ Item ainyedeObrikhart soll auch an Ortten/da Spital sein/darob vnnd daran sein/ das dir Armen Leüth in den Spiralen fleissig vnderhalten vnnd gehandt- habt/der Gpitlmaister/oder derselben Verwalter Raittungm / jar- lich ausgenomen/auch die Spital aufdaswenigistim Jarainmal von derObrikhatt Visitiert/vnnd Einsehrmg gerhan werden/ das die Nvtzungen/vnd gefell/zu khainen andern jachen/dann allain zu Vnderhaltung/der Armen nottürffttgm Leüth / vnnd zu guette» barmhertzigen Sache» vnd werckhrn / gekhert / vnnd gebraucht werden. Aon den Juden. Wie«»!wir aufglaubwirdig« erjnnerung /das sich die I»d«n/ welchen wir an etlichen Ortten vnserer Ntderösterreichischen Mr- stenthumbenvnd Lanntzen/zuhausen/vnnd zuwonen / ans gnaden zuegelassen/vnd bewilligt/Nicht a lain mit jrem vnzimblrchen/Vnd unleidlichen besuech/vnnd wuecherlichen Contracten s vnnserm Christlichen volckh /vnd Vnderthanen/zu derselben beschwarlich- en/vnd verderblichen Nachtl/vnd schaden/ sonder auch/sonstin vit ander weeg/ sich allerlay pösee ergerlicher / vnd lästerlicher tharen zu schmach/versihimphung/vn Verachtung vnsers heiligen Christ- tichenNlamens/GjauSetts/Vttd Religion vben / vnnd gebrauchen/ welche ergsrliche pöse handlungen/merern tails auf dem emsigen sollen/das Gy die Juden an mehr Ortren/on alle Jüdische zaichen/ vnd onvnderschLd der Llaidungen/vndrrachren/vnderdstt Christ ken wonen./vnd wandlen/vnd von denselben nicht vuderschaiden/ -roch erkhendt werden / in denselben vnnsem Niderösterrcichischers Lanoen/durch unser offen General vndMandat/gesstzt/ vnd geor- deut/ werden/das alle vnd yede Iudcn/so in Ermellten vnsem Ni- derösterreichrschenLannden gesessen sein /vndarjnn hinVNd widce handle» vnd wandlen/zu ainem zaichen/daran Gy von de n Christ rettvnderschidett/vnttd erkhennt werden sollen / Nun hinfüro an sren ober» Röckhen oder Rlaidern/aufder Lmckhm Seitten/ vorne» an der prusst/ainen Gelben Ringjvon ainem Gelben Tusch gemacht/ offenlich/vnd vnuerporgen tragen sollen / Mit der ange- hengten peen/wo ainer/oder mehr/auf den Juden vnftr Satzung vnnd Ordnung /vbertretten/ vnnd sich obbemelts zaichen nit ge¬ brauchen wurde/das der zum erflen/vrrd andern mal/die Rlaidung soEv XXVkl so Ek angekragen /VN alles das jhettlg so bey jme befunden wurde/ verwürckht haben/vnd der halb tail dem Anzaiger/vnnd der vbrig halb tail der VSrigkhait oder dem Gm'cht/danmdeer der Iud also one zaichen betrettenworden/zuesteen/vnd eruolgen / Imfaal aber das Er zum dritten mal betretten wurde/ das Ernit allainyetzs gehörter massen/die Llaidung /vnd was bey jme befunden wurde/ verwürckhe haben /sonder Er/sambt seinem Weib vnnd Lindern/ noch darzue/vnd alsspaldt aller vnnserer Österreichischen Mrffken- rhumSen vnd Landen/in Ewig zeit verrussen werdsn/Doch wann Gy die Juden jrem gewerbvnd notturfftnach/vberLanndtzie- hen/solch zaichen auf der Strasten zutragen nicht schuldig sein sol- len/biss Gy in jre Herbergen vnd Nachtleger / in die Srett / Fleck- hen/oder Dörfferkhomen /alda Gy das Zaichen wider herfür ne- men/vnd tragcn/vnd sich dardurch für Juden zuerkhennen geben sollen Wie dann solch vnser GatzungMtdmmg/vnd Mandat merers mir sich bringt/Go werden wir doch yeyk erjnnert / das die Juden Die Gelben Ring jnnhalt vnserer aussgegangnen/vnd offen- lich publicierten Mandat /mr sichtbar noch offenlich tragen/son- derzunerpergung solcher Ring!jnen jre Röckhzu vleiss mir grossen vberflegen/dardurch die 2^ing verporgm/vnnd verdeckht werden- anmachen lassen/vnd tragen sollen / Dieweil nun aber pillich / das obberüerttemvnnserm Mandat gätttzlichen gelebt/vnnd nachge- gangen/Vndzwischenden Juden vnd Christen am vnderschidt ge^ hallen/vnd ainer von dem andern erkhendrwerde/Go wetten wir angeregt vnser publicierte/vndaussgekhundte General Mandata/ hieher wider erhslt/vnd verneurt haben/vnd Getzen/Vrdnen/vnd wellen/das die Iuden/so obgehörter massen in vnsemLanndenzu- wonen/vo r vnnsbewilligung haben/ Nunhinfüro khainenGa- mat/Atlass/Tamaschkh / noch ainiche andere Geyden / sonder von Wullen Thuech/vnd stechken Gefülwerch/alsFuchsclaen/Lünigl- Rückhm /Lembren/Gaisten/ oder dergleichen flechten Gefülwerch Llaideranmachen/vndden Gelben Ring jnnhalt vnnd vermüg angeregter vnserer General/offenlich vnd vnuerporgen/damit Gy Non menigclich erkhendt werden mügen/tragen sollen/alles bey den Straffen vnnd Peene» /m angeregtem General Emgeleibt/vnd vermeldet. Damit auch vnser getrewe Vuderthanett/von den Juden nutzem Gesuech/ vn vngötlichem wuecher nicht verderbt/noch beschw^rdt werden / Go wellen wir dises falss zum eheisten notwendig gebnr- Zichemsehungzechuen/vnd Ordnung fürzönemen/genedigelich be¬ dachtsein, wir Mr Setzen/ Vkck wellen auch/das dre Juden dre gestolnm vnd ge- L:au§ten GÜLtter zukhanffen/slch gentzlichen enthalten/'wo Gy aber hiewider rhuen wurden / sollen solche Güekter/wo die hinder jnen befunden werden/denjhenigen/denen Gyzuesteendig sein /vnd be- weisslich beybringen/das jnen die zuegehörig/wider one alle entgelt- nuss zuegestelt/vnd die Juden noch darzue nach gebürlichendingen/ gestrafft werden. Aon Zigeunern. Wienoln'ir,uich hienonn vnnscrn MnffNiDeröstMclchisih«» Lannden/vnnd Mrsstlichen Grafschafft Görtz/auss bewegenden guekten vrsachen. durch vnsere offne Genera! Mandak/zu mermaln vnd menigelich aufgeleZt vnd beuolhen /das Gy zu abstelkmg der beschwa'rden so vnnsem Vnderthanen durch die vmbschwaiffeM den Zigeyner / zuegsfüegt/auch allerlay Derrettereyen i practikhen/ vnd anderer pöser Handlungen / so durch diesilbigen Zigeyner ge- yebt/vnd gebraucht werden. Aufsolch Zigeyner jr fleissig achtung haben/vnd wo die in vnftrn Lannden rrfam/ vnnd berretten wur- den/alssdann denselbigen Ernstlich/vnd bey Leibssstraffeinbinden/ das Gy sich in m'mr khurtz bestimbten zeit/auss vnftrn Lannden thuen/vnd sich weitterdarjnn nitbetretten lassen sollten/ Mit dem vererem vermelden/wo Gy vberdie vi! beschehne Warnungen/ vnd verpot/sich in vnnsem Niderösterreichifchen Lannden vnder- schlaipffön/oder enthalten vnd betretten wurden/ das alssdan nach jrem O Sern gestmckhs gegriffen/derselb ftngclicbm angenomen / vnd vnser Ntderosterreichischm Regierung / öS sich amicher prac- tikhen oder Berrettereyen/bey jnenzubekhomen sein möchte/zuege- schickht werde/vnd das die vbrigen mit Leib vnd Gust memgclich frey/vndamemyeden nach jnen zugreiffen/vnnd seines gefallens mir jnen zrchandlen/zuegelassen sein solle/ Go werden wir doch be- richt/das solches alles vnangesehm / die Zigeyner sich an etliche ort vnserer Mderösterrerchrschen Lannde/Einffraiffen/Nnd enthalten sollen. Dieweil aber memgclich wissent ist/ das die Zigeyner Aus- speher/Rhunrschaffter/vnd verreter sein/vnsch die Lhristenlanndt dem Türckhen vnd andern der Lhristenhait wrderwertigsn/ vnnd Veinden verkhvndtschaffren/vttnd derhalben/sonderlich dieweil deeWrckh seinenFuess so nahende an vnnsere ChristlicheLanndt gesetzt hat/in denselben vnsem Lannden khains wegs zugeduldett siin.Go wellen wir angeregte vnsere Aussgegangne Genera! / hie- mrrwider echolt/vnd vernewrthaben/ Dnnd Bemlhen demnach allen , xxvm allen vnd yeden vnsernVrrderchatten Geistlichen vnd weltlichen/ vnd in fonderhait denen so Lanndt/oder andere Gericht jnnen/ vnd in verwalttung haben/ Ernstlich vnd vesstigclich / Vnnd mainen vnd wellen / das Gy angeregten vnnsem Genera! Mandaten ge- horsamlich geleben vnd nachkhomen. Aon Schalckhsnarrn. Akemvsn der«» weegendie sich Nanhaitannemett!««>!«» vnnv Ordnen wir/wo yemandts dieselben haben wil/das Er Gy halte/ das Gy akrder Lenk vnbela'stligr lassen / Es soll auch memandt ainrchcn Mann oderFrawen/der/ oder die nicht in sein pror gchs- rig/weeder Gchildt/Wappen/Ring / oder dergleichen anhengkhen oder geben/vnnd welche yetzt Gchildt / Wappen / Ring / oder der¬ gleichen haben-die jnenjre geprötte Heern nit gegeben hetten-die sollen Gy bey verlierung derselben abthuen/ vnd nik tragen / damit die aller gewonhair der Äewen Ordnung khain jrmng mache. Aber andere Gchalckhssnarrenj so mit diensten nie verwont sein/ vnd wider dise vnsere Ordnung in vnnsem Niderösterreichischett Lannden ersimden/sollm nrt gelitten / sonder durch am yede Obri- khait wo die betretten gestrafft werden. Aon LanndkncmSiiiscrn/ vnd Reimsprechern. Nachdem auch manicherlay lcichtferttig Dolckh befunden /die sich auf Gingen vnd Gprüch geben/ Vkmddar/uuden Geistlichen vnd weltlichen Grarurdt / verächtlich amastkerr/vnud zu beden GZiten gefasst/sein Gy bey den Geistlichen / Gingen Gy von dett WMichm/vnd herwiderumb bey dm weltlichen von den Geist- Lichen/darauss dann offt ergernus/zwispaldrjvnainigkhait/vnd vn- gehorsam erwachst/ Ist vnser Ernstliche maynung / vndBeuelch/ wo solch Lanndtfarer betketten/ das Gy von der Dbrikhait ge- strasst / vnnd mit j neu in allermassen gehallten werde / als von den Gchalckhssnarren/hieoben vermeldet ist/ Doch wellen wir die jhe- nigen so den Maister Gesang sittgen/hierjnn avsgeflossen haben. Ob auch die Vttderthanen /Burger/Ittwsner vnd andere Hausse- ftssre oder vnangesessne Personen/ wer die waren /leichtuertig vnd vnschamperL Lieder singen vnd betretten wurden / sollen dre durch jrsrdenlichL Gbrikhart nach gelegenhait auch nottursstigkuchge- strafft werden. H Von Non GuldenMuech vnd Seyden Maaren. ^ann von wegen der Gulden vnd Gilberen Thmch / auch Sa- mat/Damaschk/Atlass/vud anderer Seidener waar/so in welsch Landen vnd andern ortten gemacht/die an der güet vugleich / Aber dannocht etwan die schlechkLN/uZSen den gneten / durch die Lsmff- Zeüt vnd SaffoyeriNVnsem Lannden / in Jarma'rckhtm/VndvK- zwischen in Stetten/vnd aufdem Lmwd hingeben vnd verkaufst werden/darjnn dergemainman vnwiffLNdr mörekhrich vbemo- men/auch dardurch anr gross Gellt auss vnstm Lanndm verfüert würdet. Daraufgepictten vnnd wellen wir/ das hichlimn kham Gulden noch Sü bereu Thuech/Samat noch Seiden stuckh oder Waar/Es seydanVondemorr/da solchs gemacht WglauAich da¬ mit es erkent werden mugverzaichnLr/mVnnftre Lanndtgefuert noch verkhauffr werde/beyder straff hernach gemelt / Vnnd follen darüber in yegclrchemLanndt in Stetten vnd m Marckheen/ mit wissen/^athvnd willen derDbukhait/anvunser stat verstendig Beschawer geordnet werden/die stettigclich auf dm Jar vnud Mschmmarckhtm/auch dazwischen aufsehm/vund darob sem/ damit am yede Güldene/Güberine/oder Seidene Maar gesim- dert/vnd nach jrer §üet/in zimblichemIhauffgegeben vnnd gehal¬ ten werden. Meicherweyss so soll auch der Arras/Satm/ vn dergleichen Maae auch parchant vnd Leinbat / mir der Stett Siglen vnnd Zaichen/ von dannen am yrdes khombr / gezaichent / gerecht an Meter leng/ vnd brair/in die Lanndt gefüert/geschawek vnd verkhausst werden. Mer aber nach publiciemng diser vnserer pollicey Ordnung vber ain halb Dar befunden vnnd betrekten wurde / der Micher Vnnstr Ordnung zewider gehandelt / dem soll erstlich der zchmt raü semer waar vnd Lram/Mnnd wo Er zum andern mal vsrprüchlich be- funden/der halb tail / Vnnd zum dritten jme sein Maar / ^ab l Vttd Guer mitainander/soui! der betretten/genomen/ Dnd solliche straf¬ fen jnmassen wiehieobender Claider halben bestimpt/ emgezogen Vnd verwent werden. Non GemMgen/wagen/WemMt/ vnd Haussknechten/auch andern gemainen Dienern vnd Gestndr. Alls wn- XXIX Hells wir allerlay beschwarung der Eeraistgen/ Wagen/Weim ^*gart vnd Hausknecht halben in vttnsern Üiderösterreichischen Lannden vnnd F'ürssrlrchen Grafschasse Görtz befunden/Nemb- lechen das sich dieselben etwa vnzichttg/ vnflerssrg / vnd leichtfertig r'n jren diensten Halten/Vnd doch derhalben von jeen Herren straff nit leiden/ sdnder ehe vmb geringer fachen willen vrlaub nemen/ auch vnuersehenlichen abschaiden/vnd dann gleich vnerforscht wie Gy sich gehallten haben/von andern angenomen werden/jre besöl- düng vnd vnderhaltung hoch steüen/Drrd dannocht/sonderlich dis Raysigen jeer dienst etwo mass fümemen/ vnd all ains Herrn not- turfften zu handeln/ vnd fnmemSlich aufvbl lenk zumyftn / die zu Venckhnüssen/Vnd dergleichen ausszurichten/ als objnendas vneer- lich fein soll/sich verwidern vnnd waigern. Derhalben Ordnen vnd setzen wir/das nun hmfüro khain Herr/Edelman/Burger noch ander/Geistlich oder Weltlich/kainem Geraysigen/Wagen /Weim gart noch Hausknecht des Jars vber Sechs / Gyben / oder auffs mayst Acht gülden 2^einisch/vnd den Geraysigm am Llaid / neben der lyfemng essen vnd mnckhen/ on ainich vorgcding / sonder nach Kines yedes Herrn gelegenhait vnd haussuermügenzuesagennoch geben / Auch weder Geist noch anders mehr darüber schuldig sein soll/ Doch Vorbehalten/ wo sich am knecht im dienst gegen seinem Herrnzu seinem gneten geuallen so getrewlich vnnd vleistig hallten wurde/Go mag ainyeder denselben auss gnetem willen/nach ge¬ stallt soliiches redlichen verdienens am Eerung an Gellt oder am dermthuen. Es solle aberain yeder Unecht seinem Herrn in allen seinen not-» turfften/vnd zuestenden/mit rxaysen/angreiffett/vnd venckhnüssen der vbeln leut/straffinässigen veindsn oder widerwertigen/auch havssgeschefften / vnnd allen andern fachen khaine aussgensmen/ somi vnd weyt sein Leib vnnd Leben vermag/volkhomne gehor¬ sam vttttddienstparkaitbeweysen/nicht waygern noch verschme- hen/sich auch in vbeln/vnd vnzüchten / rechmerrigen Vnnd straffen lasten. Es soll vnnd mag sich auch khain Anecht mit sollichen diensten nie vermailigen noch yemanndt khainem darttmb vneer- lichs reden/noch zuemessen/sonder alle veramwurttung bey dem Herren steen. Vnd ob gleich ain Rnecht seines Herrn dienst beschwarung trüege/ oder sonst willen hette von pessernng wegen ander dienstzusuechen/ so soll Er doch verbunden sein/seinem Herrn die besiimbtezrit/dar- aufEr Vorhin gedingt worden iß / volligclrch ausszedienem Ws Er aber vber die bestrmbt gedurgt zeit fernem Herrn nie lennger dies nen wolr/Go mag Er den dienst seinem Herrn zwen Monatlang daruor aufsagen / vnnd der Herr jus darüber lenger zudienen mt dringen, wellicher Unecht oder Diener sich aber so vbl hyelt/ oder wider seinen Herrn was beschwarlichs verprä'ch /msollichsm faal stl! in des Herren macht steen / den Knecht stmckhs aufdie poss verweistich Handlung zu vrlauben. Mo aber ain Herr außerhalb sonder verprschung amen Knecht nir lengerhaltm/oder den sonst vermdem wolte/sol! Er dem Knecht seinen dienst auch zway Mos natlang vor aussgang der verdingten zeit aufsagen. wellicher Knecht dann also on vb! vrsach abschid/dem soll sein Herr ain rich¬ tige Passport vnd abschidbrief zu geben sihuldig sein / vnnd jme die ausskhainem vnlust/ oder vnansechenlicher beweguuss Vorhalten/ Alssdann mag am sollicher Knecht bey andern Herren gefördert vnnd angenomen werden/ 2lber on ain sslliche Passport solle kham Herr hinfüran khainen frembden Knecht annemeu /bey straff/fo durch die O bukhait denselbigen Herren auch aufgelegt werden so!» Vnd ob sich sollicher Passport halben zwischen amem Herren vnd Knecht strit erhiebe/so mag ain Knecht der O brikhait fernes Herrn fern rrotturfft anbringen / Dagegen dann der Herr emsrdert / vnnd durch die Obrikhaitentschaiden/vnd dahin gehandelt werden soll/ Go befunden wurde /das der Herr dem Knecht die Passporten vns Eichen gewaigert hette/dasdem Knecht dis Passpsrt / sampk ab¬ trag seiner cossr/zemng/vnnd versaumbnuss nach zimlichen dirrgen erfolge.wo aber der Knecht vnrecht befunden/sslle er auch andern zü Ebenbildt/ es sey mit venngkhnüss oder in annder weeg vnge- stmfftnit beleiben. Golliche vnnser Ordnung solle sich auch nichts weniger/auf die fremden Kmcht/es sty von was ortten es well/jo in disen Lannden dienst suechen/erstreckhen vnd verstanden werden / Vnd in sollrchs em valldie waigerungder Passporten beereffent/sollen züuordrist «Gotzlessterung/Iuetrinckhen/Vngchorsam/Vttd vntrew angesehen/ aussgestoffen/vttd derhalben kham Passport oder abschid gefertigt/ damit der Herr/darbey derselbig vnpillich Knecht/weitter dienst suechen möcht/durch solliche Passport nir verfüert werde. Vnd in sonderhait Ordnen vnd Setzen wir / wellicher Herr dem andern sein Raysigen/wagen/Weingart/oder Hausknecht auss seinem dienst / dergleichen ain Herr dem anndem ftms Vndertha- mn/e§ XXX Mkl/es sey durch was weg es well abredt /des beweistich gemacht würdet/der soll dechalbeu Zwenunddreissig gülden Reymsch / hal¬ ben tail vns/als Herrn vnd Lanndtsfürften/ vnnd den andern hal¬ ben rar! dem/so des abreden seines Knechts oder Vmrdetthan be¬ scheren verfallen sem/vnd durch die Obrikhait also gestrackhs ein- gepracht werden. wär dann / das ain Unecht den anndern aus seinem dienst abredt oder beweget/vn mit gründe darprachr wurde/ yerjelbig so sollichs thuet/soll mit vengknuss gestrafft werden. Aberden Knechten/Dienern vnnd gemainem Gesmd diem'tvmb obbestimbren noch andern benamen Lon gedingt sein / sonder aufs Gnaddienen /vn in der abuertigung zwischen jnen vnd den Herrn jrrung fürfieUe/Wellen wir/das durch vnser Lanndtmarsthalch/ vnd Hauptleür/sambtdee Lanndtrecht Beysitzern/vnd in Gtereen vnd Marckhten durch Burgermaister Richter vnd Rath jrer vn- Verhaltung vnnd belonung halber/ nach gelegenhaitder Personen dienst vnd Lanndt/Zepürlich mass vnd Ordnung fürgenomen/vud gestrackhs darob gehalten werde. Nsn Köchin vnd andern dienst Weibspersonen. -dergleichen solle am yede Köchin vnnd dienst Weibspersonen sren Herrn vnd Frawen in jrm dienstcn/vnd haussgeschafften / alle gehorsam / vnd dienstperkhait beweysen / nichts wargern noch ver- schmehen/sich auch in vbln/vnd vnzüchten /vnd des so jnen nit wol ansteet/rechtfertigen/vnd straffen lassen. Vnnd ob gleich am Köchin/oder ander dienst Weibsperson jres Herren oder Frawen dienst beschwarungtrüeg / oder sünst willen het von pesserung wegen / ander drenft zesuechen/ Go solle Sy doch verpundm sein / ^lrem Herren oder Fmwen / die bestimbtzeie daraufGy vor gedingt worden ist völligclich auszüdienen. Wo Sy aber vber Ir bcstrmbr gedingt zeit i jrem Herren oder Frawen nicht lenger dienen wo!t/Go mag Syden dienst jrem Herren oder Framen zway Monat lang daruor aufsagm/ vrrnd der Herr oder Fraw/Gy darüber lenger züdienen mehr dringen. welche Köchin / oder andere dienst Weibsperson / sich aber so vbel H üj hielt/ hielt/oder wider sren Herrn oder Frawen/was beschwärlichs ver- prach/In solchem faal sol in des Herrn j oder Frawen macht steen/ die Dienerin stracks ans die pöss verwerflich Handlung /züvrlaub- en / Wo aber am Herr oder Fraw »ausserhalb sonder grosser ver- prechung/ain Dienerin nicht lengerhalten/oder die sunstverändern wolt/sol! der Herr oder Fraw der Diennerin jrendrenst auch zway Monat lang / vor ausgang der gedingten zeit aufsagen. welche ^öchin/oder ander dienst Weibspersonen / dann also on vbl vrsach Kbscheidr-dcr soll jr Herr oder Fraw ainrichtigepasspsrt/vnnd Abschied; brief/zngeben schuldig sem/ vnnd Jr die auss khainem vn- Znsst oder vnanstchlicher bewegnuss vorhalten /alsdann mag am solche Diennerin §ey andern Herrn oder Lrawen / gefürdert /vnnd angenomen werden/aberon am solche Passport/ soll kam Herr oder Frawhinfüron khain Diennerm annemen/bey straff so durch die Obrikhait/denstlben Herren oder Frawen / auch aufgelegt werden soil/Vn ob sich der Passporren halben/ zwischen Herrn oder Fraw- en/vnd der Diennerm strit erhieb / so mag ain Diennerm der Obri- kaitjres Herren oder Frawen jr notturffrattbrrngen/Dagegendan der Herr oder Fraw erfordert / vnd durch die Obrikait entscharden vnnd dahin gehandelt werden soll / Go befunden wurde das der Herr oder Fraw/der Diennerin die Passporten vnbillichen zugeben gewaigerthet / das dann der Diennerm die Passport/sambk abtrag -rer Oosst/Zerung / vnnd versaumbnuss/ nach zimblichen dingen er- uolge. Wo aber die Diennerin vnrecht befunden / solle Gy auch andern zu Ebenpild / es sey mit geftngkhnussoder in ander weeg vngestrafft nicht bleiben. Solche Vnnstr Ordnung / solle sich auch nichts weniger aufdie frembden Köchin / vnd dienst Weibspersonen / es sey von was ort- ten es wöll fo in disem Lanndt dienst suechen / erstreckhen / vnd ver¬ standen werden / Vnnd in solchem faalsollen zuuordrist Goylessre- rung/ Hurerey/Vberweittett/Vttgehorsam/vnD vntrew angesehen/ aussgestoflen / vnd derhalben khain Passporten oder Abschiedtbrief geferttigt/damit der Herr oder Fraw dabey dieselb vnbillich Dien nerin / weiter diesnst suechen möcht / durch solch Passport nit ver- füert werden. Vnd in sonderhait Ordnen vnnd Setzen wir / welcher Herr oder Fraw dem andern/jre Diennerin aussjrem dienst/ es sey durch was weg es welle/abredr/das beweiflich gemacht wurde/dieselb Person soll derhalben Zwenunddreissiggulde» ReinLsch/halben tail Vnus als XXXI als Herrn vnd Lanndtssfürsten / vnnd den andern halben rar! dem so das abreden seiner Diener!» beschehen verfallen sein / vnd durch die Obrikhait alsogestrackhseingepracht werden* Wär dann das am Diennerin die ander in jrem dienst abredt/oder beweget/vnd mit gründe darbracht wurde/dieselblg so solchsthuer soll mit gefenckhnuss gestrafft werden. AondenDebLmen/Belchenn/ vnd 2imbln. Nachdem auch an khündign vnnd erfarnen HebAmen nickt we- rng gclegen/hierumb vnd damit Sy dann menigLlich/Reichenvnd Armen so jrer bedürffrig werden/zurathn zuhelffen vnd zudienen dest williger vnd genügter seyen/ Go achten wir für recht vnd PU- lichsein/das solchen HebAmen / fürnemblichden jhenigen so in den Stetten/ Märckhten l vnd Fleckhen / nicht mit bestimbtem dren-i- gellt oder prouisiott versehen fern in den Bürgerlichen mitleiden am zimblichervortlgethan/ vnnd etwas vor andern nachgeschen werde/jnmasien dann auch solches an andern orrren yebüch vnnd - gebreüchig ist/ doch dasdie HebAmen dagegen menigklich/ so jr be- dürfftig gewertrg /trew/ vnnd vleiffig sein / niemandt versäumen noch verwarlosen/noch mit der belSkumg/fürnemblich aber dle Ar¬ men nicht besthwarm/noch auch die jemgen so nicht Gellt haben/ mang! halber; Dises Gellts hüffloss verderben lassen / Es solle» auch die Besehen» vnd Ambln/so sich auf am besiimbte zelt ver- dingen/vor aussgang derselbigen zeit / onc gross beweglich notwen¬ dig vssachen / vnd außerhalb vorwiffen vnnd zugcben jrer Herr- schafft deren Gy sich in dienst versprochen/nicht auss dem dienst rretten / sonder die zuegesagte zeit / volkhomenlich aussdiennen / wo aber aine vor verfcheinnng der bestimbten zeit wie oblaur on gnueg- sam vrsschen auss dem dienst rretten wurde/gegen derselben soll nach gelegenhait mir gepürlicher straff verfaxen werden* Grdnuilg der Mandtwercheshalben. ^nd nachdem wir auch hieuorlm verschmen Slbenundzwainxl- Listen jar/auf vnderthenig anfuechen vnd bitten/auch mit zeungem wolbedachrlichem Rat vnserer Niderösterreichischen Landtsckaff- ten / vnd derselben Ausschuss der Handtwercher halben/ainpollcey Ordnung aufgrrichr/.welcher aber gleicher gestalt wenig gelebt - -. -,E worden» rvordm/vutz vttsdakm deeHattdtwercherhalbenjaHerrafvndvii feltkige Hoche beschwerungen fürkhome/Demrrach haben wir solch Ordnung wider fürhanden genomcn/mit vlerss ersthen/Erwegen / ernewerrvndgepessert wie hernach vnderfchidlrch volgk vnd 6e- griffen wirdet- Aon den Zechen vnd Züniften. Ä»iew»I vil Zilchrer/sechen vnnd Zunffren /der Handlwerch M wesen sein / dre jnen villerlay Gesetz vnnd Ordnungen / jrer wesen/ Arbair/belonung/vnd anderer fachen halben aufgericht/vnd darü¬ ber etwo bestätrung hinderruckhs/vnd sn wissen jrer Obrikhait er- langt/m krasse der selben jnen selbst straffen gesetzr/vnnd aufgelegt/ Vndvil mergehaimerverstendtnuss/vud misspreüch vnderjnm ge¬ habt ha ben/alles wider gemamen nutz/ vnd menigclichzu beschwe- rung/auch etlichen vnderjmn selbst/allam zu jremvortail/argen willen/vnd gefallen. Auss den vnd andern ansechüchen gegrundte» vrsachen/aufanlangen/begeren / vnnd mit Rate der Ausschuss vor» vnfern Erblannden/nach grnuegfamer erwegung/zu fürderung gemaines nutz/sonderlich auch zu gutem Regiment / vnd aufnemeer der Stett vnd Marckht. Heben wir auf vnd thün ab / die Zechen Vnd Zünssten/aller vnd redlicher Handrwerch/nit allain mit dem Namen/sonder auch mit allen jren selbstgemachten Satzungen/ Ordnungen/vnd darüber erlangten bestättungen/ wie die bissheer gestalt gehabt haben/auss Mrssslicher macht j in krafft disee vnnser Ordnung/vnd Gatzungen/Mainenjgebietett/vndwelken/das alle Handrwerch jrer Ordnungen/Gatzungen/Lonfirmation/ vnd al¬ ler gehaimen verständtnuss vnd aigeünützigen gebreüch/gentzlichen absteen / vnnd dre verlassen / die jnen auch khain O brikhait / Herr- schafft/Burgermaistsr/Richter vnd Rate/der Stet vnd Marckht oder auf dem Lannde/mcr gestatten noch Züschen. Sonder all« Handtwerch/Maister/Gesellen/vnd Junger/ain yedes feinen Na¬ türlichen namen haben.Alfo/derZimerleüt handtweech/der Mau¬ rer handtwerch/der Schneider handtwerch -rc. vnd also mit alle» sndern.Vnd die sollen nachuolgendt/vnser Gesay vnd Ordnung halten/auch anderst oder ausserhalb derselben kainem Handtwerch Maister/ Gesellen / noch Junger / weder in Stetten / Märckhten/ noch auffdem Lannde / in vnseru Niderösterreichischen Lanndett Zu arbaiken gestat werden. ZSegenngkhnussen. warm XXXII Wann aitt Mar'ster/Maisterrn/oder Gesell/jren gestorben freund- ten ain Begengknuss/ oder Gotsdienst halten wil / darzue doch nie- marrdts verpunden fern so!/so mögen die andern Maister / oder ge- fellen/sö fcrr fy gern wellen/zu demselben Gotsdienst geen/doch das sy von stundan / nach volbringung des Gotsdienst/ain yederwi- derumbzu seiner arbait vnd gefchefften trachten/ vnnd weder mit Zech/Malzeit/oder in ander weeg khain versamblung haben. versamblung vnd Satzung. ^Innd also sollen sy hmsiiro khamcrlay gemam gesellschafft/oder versamblung in khainerlay sachen/on wissen vnd willen aines Bur- gcrmaisters/oder Richter/vnd 2xaths/hallten/noch ainicherlay ge- satz/oderordnung/vttder jnen machen. Geichwornneir LDalfter vnd Gesellen. 2lbcr am yedcs Handtwerchisoll allzeit zwen Maistetivnd zwen Gesellen/ erkhiesen vnd verordnen / die ainem Burgermarster / oder Richter vnnd Rate / darzue dem gemainen Handtwerch / zu allen hernachuolgenden sachen gelobt vnd geschworn sein/vnd demnach diezwen geschworn Maister /vnnd zwen geschworn Gesellen ge- nant.Es sollen vnnd mögen auch / dieselben geschwornen Maister vnd Gesellen/jä'rlich oder so osfres durch absterbender geschworn- nen oder andere ehehaften vrsachen halsen/die nottursfr eruordern wil/vercnderk/oder von newem widerumb fürgenomm/oder ander geordent vnd erkhiest werden. Wanndtwerch fachen. ^ndwsainHaimdtwercherzu sciner notturfft/etwas an amen Burgermarster/oder Richter vnnd Ratezubrrngen hat/ oderjnen von andern Hanndtwcrchen / brief/ oder verkhöndungen khomens das sollen die gedachten geschwornnen Maister/ vnnd Gesellen/ ainem Burgermaister/odee Richter vnd Rate fürbringen/ vnd an- zaigen.Dre sollen alsdann dieselben Maister vnd Gesellen/ aigcnt- lich vnd gründlichen vernemen/ vnd daraufdie billichkhaithand- len.Doch sollen dieselben vnser Burgermarster / oder Richter vnnd Rate/jnen khain newe Ordnung oder gesey /on vnnser/oder unserer Regierung vorwissin/hinfüro/aufrichten noch bestatten. Straff' vnd wände! Es soll auch,durch khain Hanudtwcrch khai» wandl noch straff mer/wider die/soin jrem Handtwerchsein/wie bisher beschehen ist/ Essey in was gestatte das wette / fürgenomen werden. Auch soll von khainer vrsach wegen/ainem Handrwercher / die arbaitnider- gelegt sein/oder die Gestllen auffsteen/sondcr wo ain Maister / dem andern Mmster/in den Handtwerchen/dessgleichen ain Oesett/dem andern Gesetten / oder die Gesetten den Maistern / oder hinwider- umbdie Maister den Gesellen -etwas vngebürlichs beweysen/das. selb sott ainem Burgermaister/odsr 2^ichter angezaigt werden / der soll dann allweg ainen/zwen/oder mer / des Rats / derselben Grat/ Marckht/oder Fkckhens/nach gelegenhait des Handels/zujme nemen/vnd mit denselben/die strafferkhennen/fürnemen vnd chüm Vachbefchrcidung. b sich auch amicherlay zwitracht / oder vnainigkhait / zwischen den Handtwerchern zütrüeg/das so! an yeden enden/wo sich s?lhes begibt/anbracht/gehört/vnd enrschiden werden/ vn hremit die nach- schreiben/so bissheervnderden Handtwerchern gebraucht worden/ verpoten sein, wo aber ainer ain vnzuchr / vnnd sträflich fach / wo das ware/mrfrettg/vnd vorausstrag der sach von dannen entwrche/ soll solches dem Burgermaister oder Richter anbracht werdcn/der daraufdenselben (so ferr es not ist) nachschreiben so!. Ob auch ain- nicherlay nachschreiben/von andern örten den Handtwerchsge- sellen/an die ört/vnserer Lannde/da sy warenibeschahe/ vnd sich die^ selben vor dem Burgermaister oder Richter derselben ort zu verhör vndrecht/erpieten/vnnddie sachenvordem selbenBurgermaister oder Richter/in ainerzeit / jnen gesetzt / ausszufüren angelobt - sott er verrer /wie vorsteet/nie grschichen/oder von dem Hanndtwerch gejrrt / sonder dem / oder denen / die im nachschreiben / verhör vnnd rechtens/derselben ort gestatt werden. StraMnMg fachen. Es soll am yeder Hanndtwerchs Maister oder Gesell/wie ander Burger/ainem Richter in zuefattenden sachen die straffmMigrn ge- fenckhnussen zuuerhelffen/schuldig sein. Gefenckhnutzzewg. «bessgleichen löst sich khai» Maister «sch Gesell «Wm/ sonder schuldig XXXIII schuldig ser'tt/alle arbait seines Hanndtwerchs / sonderlich auch die Instrumenta vnd Zeug zu den fenckhnussen vnd straffen der Vbls tatter / vnnd was daryue dient / zumachen. Welche machung den Gefenckhnuss zeug vnnd Instrument» auch denMaisiery vnnd Gesellen/anjren Eerenvnd sonssten allerdingon nacht! sein soll. Etlicher Thier halben. Wir willen auch hiemitdi« schmach /ss di« Handtwcech«« bisshe« bey jnen von etlicher Thier wegen/als Hundt/Ratzen/vnd ver gleis chen/woainerder selben ye erschlagen /abgechon vnnd ausgchebt haben der gestallt / das von solcher sachen wegen/dargu ob ain Handtweecher in aines Edln/oder Burgers dienst / gewesen war/ vnd etwoyemandts auss beuelch/deffelben seines Herrn/hethrlffen venckhnussen/das jm darum nichts schmachlichs zuegezogen/ oder die andern desHandtwerchs/jmedarumben zuereden/nochsn scheü hen sollen. Wo aber durch die Handrwercher darwider gehandelt wurde/soll ain Burgermarster oder Richter / dieselben darumben steaffen/vttddem belaidigten/ abrraZVnndwiderkherung zuthuen verschaffen. Ncrpottmpact. Es solle» auch die Hanndtwercher/ khain verainigung »der pack machen/wie man die Gattung jres Hanndtwerchs geben/verkauft fen/oder arbaiten/noch das ainer vor dem andern/ an die arbait nit geen/sonderain yedlicher so! nach zimlichait sein arbait verkausseu/ vnd aufs treülichifisolcher arbait ausswarten. wo aber darwider gehandlt / der soll durch amen Burgermarster / oder Richter / dar- vmben schwerlich gestrafft werden. Der arbait zimblichen werbt setzen. Die gedachte» geschrvomnen Maister v»d GeseNen/aines yede» Handtwerchs/mit denen/die jnen von Burgermaister oder Rich¬ terji» gleicheranzal zuegeordent werden/ sollen aufjren ayd /ainem yede» seiner arbait / wo der Herr / oder Rauffee j solcher arbait/irel- vorderung beschwaeung trüeg / zimblichen werdt setzen. Wo ftM aber dieselben nicht vergleichen konten /so soll dann darinnen durch Burgermaifler/oder Richter/entschid gegeben werden. Beuelch der Beschäm. Nnd in welchem HandtwerchiderstlbengeschwonmenMaistett vnd Gefellen/srmbt aines Rats verordenten/die befchaw beuolhett wirdet / die sollen fy bey jrer phlichr vnnd Ayd treulich thuen/ vnd darinnen niemandts/aus ainicherlayvrfach vbersehen. Auch von kainem tail weder Eerung noch Gab nemen / noch auchjchtes von denselben entlehenen/dargegen soll den Maistern vnnd Gesellen/ vmb jrnrüe vnnd versaumbnuss/auss dem Gellt/so zä desselben Handtwerchs/Gotsdienst/oder Almuesen gefellt/nach gelegenhait dersach/zimblich belonung beschehen. wo sy aber in solcher jrer Handlung betrüeglich befunden wurden / sollen sy von ainem Bur- germaister / oder Richter/schwerlich darumben gestrafft werden- Wassungder Beschaw. Wirwöllm auch j das die Beschaw maister vnnd Gesellen / jres ambtsvndbeschawens halben/von niemandt gescholten noch ge- hasst/nochjnendarummjchrs freuenlichs/ zuegefüegt werden solle Key der siraffaines Burgermarsters / oder Richters / die epriach Mllt der Verhandlung erkhennen vnd chuen soll. Nom itzandtwcrch. Atem ob ain Maistre mehr Handtwerch j dann am Handtwerch kündet/vnddarumb gelernthat/vndwilder selbMaister/dieselben Handtwerchtreiben/so solle er zu ainem jeden Handtwerch/ain bes sondere werchstat hallten/vn von ainem jeden Handtwerch thuen/ was ander Maisterdesselben Handtwerch thuen/ vnnd aufgelegt wirdet/doch soll dise Ordnung allain von den Handtwerchen die ainander eenlich sein / Als nemblich/welcher ain Maurer war / das derselb daneben ain Ziegldeckher / oder Gtainmey / desgleichen ain Zimerman ain Dfchler/Jtem ain Müllner ain Zimerman/vnd ain Sparer ain Schlosser sein müge/verstanden werden. Es soll auch ain Handtwercher dem andern wissentlich in kamen khauffsiem verwaar der er zu feinem Handtwerch notturfftig ist. LeerAunger dienst. Nnd so aitt Ivnsnsti»« Lew-ar voüiMchen aussgrlemk/wie ,'m« als ainem Leerjunger rechnen gepürt hat/vnnd alsdann noch am Handtwerch , xxxutt Handtwerch lernen /Vttttd darvmbett auch die Leerjaraussdienen wil/so solle jme darjnkhain Verhinderung beschchen /sonder in dem selben Handtwerch auch zuainem Leerjunger aufgenomen/vnnd treulichen gelernt werden» ^orbehaltder Lgndllewt Obrikhgit. W»vnscrLanndtleüt/prelatcn/Hek!N/«uch vom Adli Stet vnnv Märckhthaben/solljnen jr Herrlichait vnnd Dbrikhait / wie vns/ vber dre vnsern / Vorbehalten sein» Vnnd wo Burgermaister / oder Richter vnnd Rate/andiserordnung/der Handtwerch sewmigl oder hinlWg erscheinen wurden / soll am jede ordenliche Obukhait oder HexrschaA/darjnen zustraffen vnd fürsehnng zuthun haben- Medic MDMcr der Dgndtwcrch ausgenommen sollen werden» ^Äer ar'n Maister in ainem Handtwerch zustin begerk /soferrdek KM offenwap Eerloss / oder das er an andern ortten / vneerlich abge- schiden/vbe^wisen wurde / vnangesthen / ob er vor / am Störer ge-- mant/gewest ist/oder Eelich / oder vneejich sey/der soll sich zu dem Burgermaister/oder Richter ansagen /daraufderftlb Burgermai- fier / oder Richter / zwen auss dem Rat/zusambt den zwayen ge- fthwornnen Maistern vnd Gesellen /von dem Handtwerch/zu jm eruordern/dieselben sollen jme vngeuerlich von Muff/ Sechs oder Siben Artiekhln / des Handtwerchs / frag aufgeben / darauf Er antwortten/vttd darnach vnangesehenjolcher fratzjsöl jnider Bur- germarster/oder Rtchter/bey ftinen Eeren zuespreche / Sb Ä bedenck vnd nie anders wisse/dann das Er das Handtwerch/als ain Mai¬ fier dejselben/zuuerrichten wiße / dann wo Eryemandt zu sclMen arbaiten/wurde Er solchen schaden abtragen müesirn / vnnd sein firaffdarumb emphahen.Wo Er solches bey semen Eeren /ainem Burgermarster oder Richter in sein handt gelobt j alsdann soll der- filb new Maister des Handtwercys / dem Burgermaister / oder Rrchter/ainen Ayd schweren. Im faal aber das die Verordneten wnd befragerdie Antworttendes jenigeNsoMaisterzuwerden be¬ wert aufdie fragstuckh vnlauter befunden/Klso das Gy zweysteten ob derselb mit der handr vnd arbait tauglich sein möckte/so soll als¬ dann jme nach gelegenhait des Burgermaistcrs oder Richters / der zwayer Verordneten vom Rath auch der geschwsrnen Maijrer Vnd Gesellen gneten anschen nach/ain prob der gewöndlichen vnnd KM selben ort gebreüchigen fachen vnd arbait / die Zme Täglichen in serirem Handtwerch zuesteen möchten zuthuen auffrrlegr werden- doch dasinallweg hierjnn die frembdevngewöndliche Maister- stuckh vnd der beschwerlich vncofften abgestelt vn verhört werde» Mo auch die wisientliche vneheliche Binder Handtwerch gelernet stch bey jren Leermaistern vnd dem Handtwerch Eerlich vndwol gehalten/auch jres Handtwerchs khundig vnd ersarenweren/vnd stch bey den Gtetten/Marckhten/oder Fleckhen /nider thuen/Mais ster werden / vnd sich Eerlich ernern wolten / Ordnen vnnd wellen wir/das jnen/vnangesehen ob Gy kam Legittimation oder begnas düng jrergepürt fürzepringen hetten / solches znegelaffen vnd nicht verpotten noch verwerdt werde/Es soll auch khain Gesell oder Anechr/sobey solchem vnehlichenMarstcrarbait/von dem Handt werch oder den andern Gesellen oderAnechten geschichrn/oder dest geringer gehallten werden/sonderjme solch arbait gantzvnuerletzs lrch vnd ort allen schaden sem. Wie am Ärmster schweren soll. Memblich das Er die gcmamcn Arkickel/wie oben vermeldet /di« kesamblung betreffend / vnnd das Er in seinem Handtwerch nies mandt vberzimbliche belonung vbernemen/oder beschweren/ noch desselben/wie ain yedlicherstin Gattung verkhauffen so! verstände vnd ainigung machen! vnd treulichen halten welle/vnd soll darüber derr gepurdt briefzubrmgen / oder dre Maisterstuckh anderst dann wie obsteet zümachen/nicht schuldig sern.Derselb new Marster/soll zu erkhantnuss seiner vnderthenigkait vnd grhorsam/gegen vns/als Herrn vnd Lanndtssürsten/vnd wo vnser Lanndtleür/ Gtett vnd r^Lärckht/heten/gegen denselben/nach der Ordnung vnd Satzung hrenach begriffen/zu vns / vnnd vnsern Haubtleüren/oder Händen/ amesRichrers/an yedem ort/auch zu dem Gotsdienst oderAlrnues stn/auffgemaine Gtat / oder Ma'rckht/geben / die leydenlich anzat Gellrs/wie hernach in ainem besondern artickhel begriffen wirder/ vnd sonst khain Mall zügeben/oder ander aussgab zuthuen/wie biss Heer der gebrauch gewest rst/schuldig sein/Vnnd darnach an yedem ort /sur amen Maister des Handtwerchs gehallten werden. Er mag auch wieain anderer Marster/sein Tast ausshenckhen/vnd jme durch die Gesellen des Handtwerchs / wie andern Matstern dessels ken Handtwerchs/vnuerhinderr menigklichgearbgltvnd gedient werden. Vneerlich XXXV AtEerlich bezieht. W» auch amerglerchvon stlindan/on verrer vcrlengerung äugen- scheinlich beweist/vn zü jme bracht wmde/das Er vneelich geboren/ oder mit pösen vnEerlichen fachen befleekht/ oder an andern ortten vnerberlich abgeschiden wär/2llssdarm soll der Burgermaister/odev Richter still halten / Wo aber yemandr amen / solcher bösen Hand¬ lung zeihen/ vnd dieselb nicht klar vm-d lautter / wie yeg begriffen/ fürbringen wurde/soll derseib/sö also bezieht würdt / nicht destmim der/mitler weil zu Maister angenomen werden / Vnnd der / so solch zicht ausjne thuet / als anklager j wie recht ist / gegen jme beweisen/ Go das der kiager/gegen jme weist/das er vneelich ist/ soll jme dam nocht das Handtwerch/sür sich selbst/vnnd mit Gesellen / die geren wetten/mrgäm werden. Ist Er aber ftnst befleckht/sol Er auss der Gtatgeurlaubt/oder nach gelegenhair seiner verprechung/gestraffr werden. Wo aber der anklager^ oder anzaiger / gegen demselben nicht beweisen wnrde/sol! Erden anklagten seiner Eeren / jrer not- kurfft nach/abtrag/vnd widerkherung chuen/ vnnd also / khainerm dem Handtwerch/geschichen werden/Es sey dan/das der / so amen bezeicht/dastelb beweise / Also / das der zerher oder anklager / vnnd nicht der/so bezigen wurde / zuweffen schuldig sey/Damit welkn wir den missbrauch/so beypttHandtwerchern brsshser gewejL ist/ wo ainer von dem andern schmachlrchen geredt/oder fürgeben/das der/so bezigen/solches Nonjme bringen/oder weysen so'l/aufgehebt/ vnd als vntüchrig 'auch vngegrimdr / aögethan haberr / sonder der/ so amen bezeichn soll solches/aufden / so bezigen würdt / genuegsam darbrmgw / vnnd wo solches nicht geschiecht/sern straffdammbm emphaheu^ Gleicherweise solle es auch /mik allen Handtwerchs Gesellen/ge¬ hallten werden. Item welcher Maister oder Gesttt/aber anderer gestalt geschicheri oder verworffen wurde/der sott solches ainem Burgermaister/oder Richter / vnnd den geschwomnen antzaigen/ die sotten darinnen ge- Nrliche straffe/vnd fnrsehnng thuen. Lluffncmung der Knecht. Ä)ie wellen auch/ welcher Maister l was Handtwerchs dec st)-/ arnen Rnechp oder Geselle» auffnimbt/znstundt/als ErM drnge/ .odeR -der setzt/das Er on verziehen sne für amen Vurgerrnaister oder Richter bringe/damit Er jme dre gewönlich phlichtjwie hernach sieet/khue/vnd sonst kaines wegs behallt/noch arbait gebe. Abreden der Gesellen. Es soll auch khain Maister dem andern stm Handtwerchs ge« feilen abreden/oder von seinem dienst j geuärlich bringen/oder ab- weystn/auch khainer dem andern sein Leerjunger / diejm auss dem dienst vnnd Lcerjaren gangen waren / aufnemen noch halten/oder ftnst abreden / Auch jnen amicherlay vngefuer zugestatten/Auch khainen Gesellen oder Rnecht aufnemen/der wissentlich von ainem andern Marster/vnerberlich abgeschldenwar. Lon der Gesellen. Es sollen auch die Maister / den Gesellen oder Rncchtcn / ainem yeden nach seiner kunjst/ schickhlichkait / vnnd gelegenhair seiner ar- bait/den Lon geben vnd bezalkn. Nbertrettung der Salzung nicht zuuerschweigen. Wo die Maister amicherlay vngefür oder vbertrettung/diser vn- strer Satzung / von jren Unechten vnd Gesellen erjndert wurden/ oder westen dieselben sollen Gy in kamen weg verschweigen / oder vertilgen/sonder ainem Burgermaister oder Richter anzaygen/ welcheraber/solcher Artickhel ainen / oder mer vberfüer/soll nach erkandtnuss Burgermaisters / oder Richters / darumben gestrafft werden. Storer- rbie Handtwercher auf dem Gew / so m't sesshasst sein / die man Gtörer nent/sollen nindertgestat werdcn/Es sey dan / das Gy sich heüsslich niderthuen/Aussgenomen/die Handtwercher / so den pre- läten/Herren/vnnd Edlen / vberhoffdienen / die mögen jrer Herrn dienst mit dem Handtwerch wo! verrichten/Inen soll auchnitver- potten stin/ainer Nachpaurschafft der enden / jrer notturfft znar- barten. Doch khainen khauffmit gewandt treiben/hierjnnenvor- behallten vnsersLanndts Gteyr Reformation. was XXXVI Was am LDaistcr geben soll. Wir Vrdnen vnd Seyc» auch> das nun hmfür am yeder Handt^ wercher/Er sey was Handtwerchs Er wette / so Maister vn Bur- ger/in ainer Start oder Marckht würdet / der s-tt vns / als Henn Vttd Lanndtffürsten/zu erkantnuss seiner vnderthenigkhaitj zuevn- ftrer Hauptleütenjoder Händen aines vnnsers Richters / an yedem orr/vsrd amer yedenDbrrkhait/darunderer gesessen ist/zöjrem Gots dienst am s)hulrdt phennmg/vn amer yeden Grat /oder Marckht/ für emphahung desBurgerrechts/zway pyundtphennrng/michen vnd geben / vn darüber mehr gedrungen / noch beschwerdr werden» NonWitiben. /Oiewitibcn sotten nächster Hauswirt absterben/dieHattndt- werch so dieselben jr abgestorben Hausswirt/gearbait haben/all die¬ weil Gy vnuerheyratbleyben/auch arbaiten / vnd Gesellen haben mogen/vnd mir diser vnstrer Satzung begriffen sein. Wann Sy sich aber verheyraten/sottm Gy des nymer macht haben/jr Haus¬ wirt werden dann Maistrr/nach jnnhaltdistr vnserer Drdnung» Mrdemng der Selcllcn. Was Handtwerchs gesellen m die Stetvnnd Marckht komen/ vnddaarbairten wellen/sotten ander Bestechung vnnd vncossren Vnderlassen/sonder sich am yeder / den geschwommen Maister vnd Gesellen desselben HandrwLrchS/ansaZen/vnnd tzieftlbrn sottenjne zu dem Handtwerch/vnd vmb das sein irotturssr isijanweiftn/VUd in solchem nicht amen für den andern, sonder am yedlicher Maister des Handrwerchs/gleichmasslg fürdermwo sy aber befunden/das sy aus Myd odervugunst/die Gesellen ainem Maister/fürdm an¬ dern zueschickhen/oder abweiftn wurden / sollen sy durch den Bur- - germaister oder Richter darumben gestrafft werden. Gelübde vnd gehorsam zerhuen vnd wider die verndt zudrenrn» E^rrd wann also ain Maister amen Gesellen annr'mbt 1 oder dingt/ sott Er jn zustundt/wre vorsteet/für den Burgermaister / oderRrch- ter büngen / demselben sott derftlb Handtwerchs g^ell / bey strne« rrewm vn Eeren gekoben/all dieweil er in derselben Grat / Marckt oder Fleckhen arbait vnd wonet/vnsgetrew vnd gehorsam zustin/ Auchdise vnscr Ordnung zuhalren/vnnd darwrder nitzuthuenj §ey den peeneu darinnen begriffen, wo auch jne die veindts not iw arner Gkar/Marckhtodrrffleckhen betretten oderergrerffenwur- de/das Er daselbst neben andern pleiben vnnd vmb gepürlichen Gold diennen vnnd sich treülrchen gebrauchen lasten wette/bey straff' vnd pcen verpiettung unserer Lannde. Vach gcrhaner Ohltchk Erberlich zuhatten. ^3nd so Er also/Vttttscrm Burgermaister / oder Richtsr/die phlichS gechan hat/sott Er alsdann/bey seinem Maister /sich Erberlich vnd gepürlich hallten/ vnd warm Im bey demselben Maister I nit lenger zubleiben fugen wrtt/soll Er Im vor aufsagen /vnd Erber- lieh mit jm Abrame» /wo sy was mit amander zuraitten haben/ vnd alsdann mag derselb Gesell / ainem andern Maister dienen/ doch das er solches mit wissen der geschwornen Maister thue.wav es abcr/das jne der Maister vrlaubt/so mag Ime der Gesell/wol bey ainem andern Maister / vmb arbait sehen/ doch das Er in all- weg in seiner phlicht/dem Burgermaister /oder rechter /Mhon/ bleib. Schanckhung: V)ann ^rem6d Gesellen ankhomen / sollen die andern Hanndt» werchs gesellen jnen zuschenckhen/nicht verpundcn sein/noch kamer darzue gedrungen werden/sonder solch gewonhait mit dem schenck- hen/so bisher gewest,gantz auffgehebt/ab/vnd verpotten sein. Gehorsam vnd nicht viEep lichwortzuetzuseyen. 2Bir Seyen vnd wellen auch/ das die Handtwerchs gesellen/jrm Maistern/in gebürlichen dingen gehorsam sein/ Auch Gy /vnnd jr Haussfrawen Eeren/vndvor äugen haben/vnnd denselben jren Maister» / Haussfrawen vnd Rhmden / nicht vnzimlich oder vn- eerltch wort zuesetzen/in jrer Maister / oder Maisterin Heuser- nicht vnerbee F'rawen furen / Darzue sollen auch die Hanndtwerchs ge- sellen/selbst an amander nicht schelten / oder mit ainander vngefuer arischen, Feyrtag XXXV» ßcMtgg hallen. Es soll khain Hanndtwerchg gesell / den ander» seinem Maister üuss dem dienst reden/oder pringen. Sy sollen auch jres gefallens/ kMncn Feyrtag mer machen/sonder die Feyrtag/ss jnen die Handr- wercher selbst aufgesttzt/abgethon fein. Vnd sollen allam in Vier- Zehen tagen souerr in denselben Vierzehen tagen / khain vnderfeyp rag istnach aufsatzungder Regenspurgerischen Reformation/amen vnderfeyrtag/vnd nicht mehr hallten. Desgleichen /wann sy wandern / soll darum bett khain feyr/vndee den andern Handtwerchs gesellen beschehen. Dberraitteii. Es soll auch khaitt Handtwerchs gesell / seinen Maister vberrait- ten/Gelltschuldt oder anders/wegkh tragen. ZluMeen der Gesellen. Wir verpietten auch hiemit /dasdie Hanndtwerchs gesellen sren Maistern/auss vttwillen nicht auffsteen/ oder sich damit amicherlay stoltz/oder pochens gebrauchen. ÄEe ützen Es sollauch khain Handtwerchsgesell/offenlich andervftEtt mit ainer/die nit sein Eelrch werb ist/fryen. Welcher aber ain Eelich werb hat vnd Gesellen weysearbaiten wrl / das soll Er thuru/ nut desselben seines weybs willen / vnnd wider jren witten/vsnjr nicht aufdem Handtwerch vmbwavdern. Ws aber bey ainem Handt- werchs gesellen/sein weyb nicht bleiben wolt/vnnd Gy vonjme wegkh gieng/mag Er wsl Gesellen weysearbaiten. Dem Dandkwerch nach ziehen. Es mag anch ain yeder Handtwerchs gesell/ der Erlicht« kcheye rarist/vmrd mit feines weybs willen/wie obsteet/dem Handtwerch «achzeycht/ oder das weib bey jme nicht bleiben wil /stin Haudt> «rerch Gesellen weist / bey ainem Maister wsl arbaiten / vnnd soll wsn niemandts darinnen Verhindert werden. Daryire ssli auch LainerLharn Verhinderung haben Maister oder GesellenMysezue axbarterr/ der ain fteye Drchtt uimbt. .. Tam; vnd Spit aufoffcp planen. Wir wellen auch hiemit/den Handtwerchs gesellen derpotten Has ßen/das sy auffoffem Platz mrt den gemainenFrawen nit Tantzen/ das sy auch nicht Spill Dsch besteen/vnd die halten/ noch auf dem offen Platz spülen / sich auchssonstim Spil / das Erber zimlich sein soll/valscherwürffel/oder Karten nicht gebrauchen/oder bey jm haben/vnnd wo ain Gesell / vberden andern / ainicherlay vbertret- tung/diser vnftrer Ordnung / oder anderer vntaten oderfräuel / ers jnnert wurde/soll Erdie ainem Burgermaister / oder Richter / ans Zaigen /vnd jm desshalben/vondem ändern Gesellen/khainerlay nachkail zuegefüegt werden. Rain G elellen in der Verding tön zeit zu erlauben. Wir wellen auch / so sich ain Maister vnnd Handtwerchs gesell zuainander verdingen/vnd einlassen/das der Maister den Gesellen in derselben verdingten zeit / wider sem willen nit vrlaub/ noch dex Gesell von dem Maister nicht aufsteen/ oder vrlaub vordernsoll/ Es war dann genuegsam vrsachen vorhanden/dieselben vrsachen sollen durch ainen Burgermaister oder Richter erkhant werden. Aussbelaitlen der Gesellen. soll auch khaln Handtwerchs gesell / den andern ausbelaitten sonder denselben für sich selbst wieg ziehen lassen/Es wär dan/däs sich ye aines Gesellen weegziehen vngeuerlrch / an ainem schlechten feyrrag begä'b/O 6 sv jne dann belaitten wellen/das mögen sy thüftj docho» schanckhung/vnd Vortragender Randl. ^lberfamng der Artickhl Vttd vnEerlich abschied. Welcher aber/der vorgeschribcn Amkl/ amen oder mer vberftM/ der soll nach erkhantnuss aines Burgermaisters/oder Richters dar- «mb gestrafft werden / vnnd daryue/welcher Handtwerchs gesell/ von seinem Maister vnEerlich abschied/jme Gelltschuldt/oder anders entrüeg/das wissentlich wär / soll von kainem andern Man ster/aufgenomen noch gehalten werden / außer vnser / oder vnserer Landkmarschalch/ Lanndtsshaubtleut/ Verweftr/Burgermaisterl U odex XXXVNI oder Richters/soirdee erkantnuss/oder amer yeden Obrikhait dessel¬ ben orts/ yedliches Lanndts. Die Se versprechen. Wir fegen vnd gipiettv/ernstlich vnd «cllen/das sm kham Handt werchs gefell/ftines Marsters / oder Maisterin Tochter / Gchwe- ster/oderMuemen/wider jren willen nicht vermahl/oder dre Ee zuuersprechen vberrede / bey der peen vnd straff/ die ain yederBur- germaister/Richter/oderdie Vbnkait/ nach gelegenhait der fachen/ darumben erkhennen sollen. Weegfüemngder wexber vnd Tochter. Woabec/am Handtwcrchs gesell / seinem Maister odcrMaiste» rin jr Tochter/Schwester/oder Muemen/Haimlich weegfüeret/Es beschehe mit derselben Junckhfrawen Personen/willen/oder mit gewalk/oder wie das wär/der soll nach dem gemainem Rechten /an Leib vnd leben darnmben gestrafft werdem AnEerlich beschlgffcn. bo aber am Handtweichs gesell, seinem Maister/odcr klsaiflerm ff Tochrer/Gchwester /oder Muemen / vnEerlich beschliess / oder sy/jrer Junckhfrawschasst entsetzet / der soll auch / nach gelegerchaie der fachen von Burgermaister/oder Rrchtcr/ amer yeden V brikair/ der ende» / da solches befchiecht / schwärlichen darumben gestrafft werden. Also / vnttd gleichermass/foll es auch/mit allen andern dienstleüttn/ pawerfleüren / vnd ledigen in der gemam / an allen ortten gehalten werden. Arbatt zugeben. Wann aber ain Frembdee Hanndtwetchs gese!l/in am Statt/ Marckht/oder ander Fleckhcn käme / vnd fein kam Massier dürss- tig/oder aines yeden Maisters werchstat/versehen wär/so follen jne dannocht/fo ferr Ers begerk/die geschwornnen / zä ainem Maister/ rinschaffen/der jme Acht tag arbaitgibt / damit Erain zerung ver- diennen/vnd verrer kommen müge/Doch soll Er jne/ vber Acht tag Mhalw. nicht schnldtg ft,«. MM Wieuil gin Ärmster knecht mag hatten. Es soll hmfüro /am yeder Maister / was Hanndtwerchderseye/ Anecht hallten/souil Er nach gelegenhait seines Handtwerchs/zü- fürdern vnd zuhaliten waiss/ Doch das solchs nit geuerlicher weyse beschehe/darjnnen ain yede Obrikhait/auch Durgermaister/Richtee vnd Rate, in arner yeden Gtat/Marckht/oderFleckhen/einsrhuns thucn sollen. Wie es mit den Ki gnckhen §o ftllen gehallten soll werden. d b sich begqb/das am Hanrrdtwerchs gesell / bey ainem Maister kranckh wurde/vnd der Maister jme/ so guetwillig ist/vnd in seiner kranckhait aufhe!r/biss Er wider gesunde würdt / so soll derftlb Handtwerchs gescll/von dem Maister/ wider semen willen Nit ab- scharden / bis Er M solchs abdient / mit parem Gellt bezalt / oder sunst/daran der Marster zufnden istj benüegig gemacht Hat/Gtirbt dann der Anecht/vnnd aber die Maister nicht all dermassen ver- mugig / wo Gy des verstorbnen Guet beyhanden behalten / vnnd crws anwerden sollten/das Gy dafstlb widerumb erstatnen vnd bezale» möchten /so soll die Dbrikhmt des Vrkts/ all des abge- leibten 'Knechts gelassen guet in beystin der Geschwornnen Mai¬ ster vnd Gesellen Inuentiern lassen / vnnd das in jrem gewaltauff verantworktung jnnen behalten/ob jnner Jarfrist /desselben gestor¬ ben Knechts freündt/ oder denen s-lich guet billich zuegchört/kome/ vnd sich mit dem Maister/vmb das Er / den abgestorbnen Handt- werchs gesellen aufgchaltn / vnnd jmdargestreckhthat/vmragen. Alsdann vnd nicht ehe/solle die Vbrrkhait den freündt» / dassslb gelassen gnet/gegen jrer Lluittung / zuestellen. wo aber jnner jar- frist niemandt khäm/foil alsdann die O brrkhait solich gelassen guet mit vorwiffen der geschwornnen Maister vnnd Grsellen'/'lasse» schätzen/vnd hmgeben/ vnd nachmals / was durch diesslbGbrikait vnd geschwornnen / zu dem Gotsdienst oder Almuesen verordsnt/ vnd erkhendt wirr/das demselben Maister / für sein vnderhaltung vnd darstreckhen / von sollichem Gellt billich zuesteen/das soll jm« alsdann zuegestelt/vnd der vbertay! soll bey der Vbrikhait Händen auss vsrantworttung/biss aussder Freündt/oder derjenigen/ denen solch Gnet pilkichen zuestem soll / ankhunfft / odcSerfordemng/b^ hgitcn werdet!. Darstreckhen XXXIX VarMeckheninkmnckhM. aber sach/das am kranckher Handkwerchs gesell/ bey stimm Maister nicht vnderhaltung het/vnd selbs so arm wer/das Er sich nicht vnderhalten »rocht / so sollen jme die geschwommen Marster vnd Gesellen/mir den verordentenames Rats/auss dem Gellr / so sy in jrer Mchsen Zu dem Gotsdienst/oder Almuesen haben/so ferr es on nachmi! sein mag/ aitt zimlich darsireckhe» thuen i Doch soll Er angsloben/das Er on jr erlaubnuss von dannen nie ziehen well /Er hab dann sollichs ehe bezallt/oder zufridengestelr / vnd das soll Er alsojso ferr Er in leben bleibt thuen/wer,aber jach/ das Er mit todt vergimg / so soll dre D brikhatt sampt den geschwornnen Nlaistern vnd Gesellen sein gelassen guet Inumkieru/das Jar vund tag be- halten/ob des abgestorbnen Gesellen freündt/oder dem es brllich geftttt/kömen / vnd jnen das / so jrem Freunde dargestreckhr rst/ §e- zallsn/Alssdann/vnd nicht ehe/sollen sy jnen / solch jres freündts/ge- lassen guet/gegen jrer LLurttung/ volgen lassen /khame aber jnnev sarsfrist niemandt/so sollen sy das/aber schätzen lafstn/vnd verkmss- fen/vnd sich des/so sy dem gestorben dargestreckht/ bezallen / Vmrd das vberig behalten / biss das desselben abgestorbnen negst freündti oder dem es Rechtlich zuesteet / darnach khä'men / oder empieren/ denen soll es gegen gmnegsamer auch gemiche werden» DerG'eseNen gelaßen gücker halben. Wann sich aber begikt/das sonst am Handrrpercl-s gesell/ der sei« nem Maister nichts schuldig ist/abstirbt/ss so! die Dbrikhait sampt den gsschwomnen Maister» vnnd Gesellen / derselben ort / fern ge¬ lassen hab vnd gue^Inuentiern/verwaren/vnnd desselben gesellen absterben / Auch was Er hinder sein verlassen / be^ vZrgebner bot- schafft/m schrttft/oder snnst/an das orr/dauon Er pürtig ist/verküm dm/Ws dann darnach m aines jarMste/scme negjke Freündt/odeL dem solich Guet billich zustuende /khamen / den soll es gegen jrer Nmttung/geraicht werden, wo aber in amem Jare / memandts khame/so sollen s? das schatzen/vnd verkauften lassen/vnd das gellt/ biss auffder nechsten Freündt/ oder wem das pillich zusteet ankunfk oder emordemng behalte»/ Doch wo wissentlich gellrer verhandm wnrrn/die sollen nach gussgang ains Jars/von demselben Gellt /be¬ zale werdm/Vnd wonach ende des berückten jars/nsch m zwayen ; aren/ttremaudes khZmskdem sokch Gellt zuestuende/ joll akssvann Die DSukhKitvWdSle msä-MHtNKLN/dassclb Gellt / auf Haussarm/ n» 0dLU oder ander nortürfftig leut/aussgeben vnnd wenden. Dergleichen soll es auch mitdem Gellt/in den vordem zwayenArtikln/vermel- det/wo m dreien Jaren niemandt khäme/ gehalten werden. Doch aineryeden Herrschafft vnd Obrikhait j r F'reyhait / ob sy ainich iv solchen fällen hetten/vorbehallten. Elou Leer Jungem. Leerjungerder Handtwerch in vnstrn LIideröfierreichischen Lannden/sollen gedingt/vnd ausgenomen werden / wie dannaines yeden Handtwerchs / nach obberürrer Ordnung / gelegenhait ist. Dieselben Leerjunger / sollen sich gegen jren Maister« vnnd Mai- sterin/allee gehorsam vnd trew befleissen / alles das / so den Handt¬ werchs gesellen vergotten ist/auch meyden/ bey der peen/darümben aufgesetzt / die durch amen yeden Burgermarster/ Richter/oder Obrikhait/nach der gelegenharr der person/vnd that/znmeren oder zumindern haben sollen / wie sy dann solches im Rat finden / wo auch jr ainer/seinem Maister/auss den Leerjaren gieng/wider seines Marsters willen/sol jne kain ander Maistcr/weder zue Leerjunger/ oder Gesellen aufnemen/Er hab sich dan ehe/mir demselben seinem vorigen Maister vertragen. Ordnung zuhalten. VZirVrdnen/Gesen/vnnd wellen/das di« oSgeschnben gemaine Ordnung/ durch all Handtwerch/darinn khaines aufgeschlossen/ gehalten werden. Vnd das am yedtweder / derselben Maisier/be- rrcht/vnd verstandt/emphahen/vn der gehorsamlich/beyden peenen darinn begriffen/zugeleben wissen /davon abschriffr hab / vnnd die seinen Lnechren vnd Jungern/offtzulesen / vnndzuuernemen /für- geben. Befchluh. ' L hallten vnd volnogen werden. ^zo l vnftrm Mderöfterreichischen Gtatth« Lanndtmarschalch/Landtfha den yedes Lanndts / bey dm ^nd damit dist vnser Reformation Ordnung/ vnnd Satzungen/ nit in vergessen hinlassigkhait/ noch abfall khomen / sonder von me, sugclich insiatter gedechtnnss/ vnnd vor äugen gehorsamblich ge- beuelhen vnd gepiettenMir md Regiment / auch esemvnnd Anwal- GyBttvsverwondt firn/ ... XI^ fein/hiemit Ernstlich vnd wellen/das Sy für sich ftlbö/vnd durch die nachgesetzte Obrrkhmten / ob diser vnnscr Reformation / Gays ungen/Ordnungen/vndpollicev gestrackhs hallten vnndhandt- habung thuen/Auch dieselben Jarlich in den Vlertltt/vnd fürnemb- lich in Stetten offenlich vor allen Gemainen/diedarzve bemesst werden sollen /Lesen / verkünden / vnd vernewern / vnd dann auch bey den nachgesetzten Obrikhaiten yedes Jars / nach gelegenhait rrkhundigung hallten/wiedise Ordnung vnd Reformation in jren Verwaltungen gehallten / vnd ob derselben gehorsamblich nachge- lebt werde / Vnnd so Sy an ainicher Obrikhait derhalben mangk befunden/Gollen Gy dieselben Obrikhait fürfordern/vnd mit ge- bürlicher straff/vmbsollich vbertrettung verfaren/ Es soll auch die Straff gegen den hinläsirgen Obrikhaiten yedes mals dryfach hsher/dan wie den gemainen Verprechern / jnnhalt diser Ordnung aufgelegt ist / gestellt werden. Doch behalten wir Vnns bevor sollich Reformation/Ordnung/vnnd pollicey/ yeder zeit verrer zue- erklaren/zemindern/ zemeren/oder gar aufzeheben/alles nach gestalt vnd gelegenhait derfürfallenden leüffnach vnsermwolgefallen. Das alles ist Vnser will vnnd Ernstliche maynung. Gebe» vnd geschehen in Vnnser Statt Wrenn / den Fünfftzchenden Tag des Monats Octobris / Nach Lhristr vnnsers lieben Herrn gebürt Mnfftzehenhundert/vnd im Zwayundfünfftzigisten / Vnnserer Reiche des Römischen irnZwayundzwaintzigrsten/Vnd der anders- rm Gechsundzwgintzigisten Daren.