M W »MA ' \J j *' K, «, Klr ! Katholische Mitfionezcitfchrift öer Missionäre Söhne öeß hist. Herzene Jetu Nummer 12 - April 1942 44. Jahrgang Spedizione in abbonamento postale. Edizioni per l’Estero. 3um Titelbild: „Afrikanische Wildbüffel" im Krugerpark. — Bei 300 Büffel zählte der Photograph in dieser Herde. Man beachte besonders den mächtigen Stier rechts mit den charakteristischen in der Stirnmitte verwachsenen, an der Wurzel sehr breiten Hörnern. Inhalt: Sum frommen Gedenken, 5. 145. — Gebetsmeinung, 6. 145. — Zur Scitlage, 6. 146. — Sitten und Gebrauche bei den Bapedi, S. 147. — Alleluja, S. 148. — Aus dem Leben eines bifchöfl. Missionsvcterans, 6. 149. — Schweizer Missionäre, 6. 151. — Zwei Mütter. — Abbildungen: Statutenfest in Thailand (6inm), S. 146. — An der Grenze von Tibet, S. 150. — Lebender Buddha, S. 151. — Preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 Pengö, Schweiz 2.50 Tranken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bressanonc, Stalin. Gebets-Erhörungen und -Empfehlungen. Bitte, im Gebete für einen bei der Wehrmacht befindlichen Soldaten nicht nachzulassen, auf daß er f. z. wieder heil und gesund in die Arme seiner besorgten Eltern zurückkehren möge. Gott hat ihn bis jetzt augenfällig beschützt, bitte weiterbetcn. Arme Seele, Brunico. Ums Gebet zur Gottesmutter, zu St. Sosef, zu den hl. Antonius, Sudas Thaddäus^ Theresia uom Kinde Sesu und zu Br. Meinrad bittet 9T. 9L, 6. Giovanni i. B. A. Es bittet recht herzlich um das Gebet, die Gesundheit eines Kindes von Gott zu erlangen Ungenannt Brunico. Es empfiehlt sich dem Gebet um guten Geschäftsgang Ungenannt Brunico. „3d) bitte recht herzlich um Gebet zur Gottesmutter und Bruder Meinrad um Hilfe, in einem Anliegen ...“ 3. 3\, Billabafsa. Wir bitten um das Gebet für die in den letzten Monaten verstorbenen Abom- nenten, unter ihnen Anton Plattner, Rencio-Bolzano: Maria Router, Sosefa Silier und Barbara Pfattner, Lazfons) Christian 6d)inib, Sgcls, Schweiz. Witwe 3da Schalbeter, Again, Sd)weiz Euphro-sina Blättler, Agarn, Schweiz; Andr. Kieker, Mauren, Lichtenstein. Allen Freunden und Verehrern des Dieners Gottes P. gefef gretnadetmfj; SVD, sowie allen, die lernen mödjten, wie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Heftlein wärmstens empfohlen, das Dr. Sohannes Baur bei der Berlagsanstalt Athcfia Bolzano veröffentlicht hat: „Novene, Anleitung zum fruchtreichen Halten von Novenen, vor allem zum Diener Gottes P. Sosef Freinademetz S. V. D. Stern -er Neger Katholische Missions-Zeitschrift Kerausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Kerzens Jesu Nummer 12 April 1942 44. Jahrgang Wir bitten um das Gebet für zwei verstorbene Mitbrüder: Fs. gss^mtsi F- S. C., Scholastiker (Bamberg), der im Alter von 24 Jahren am 18. Jänner 1942 auf der Krim durch eine feindliche Kugel gefallen ist. Aus der Steiermark gebürtig, hatte er fein Noviziat in Millan gemacht, übersiedelte dann nach Bamberg und ging im Dezember 1941 an die Front, wo er nun sein Leben für das Vaterland gegeben hat. 25t. JfiSox ^tonffdnet F. S. C., geb. 1876 in der Diözese Linz, O.-Left., gest. am 9. März 1942 in unserem Missionshaus Millan. 1902 war er hier ins Noviziat eingetreten, hatte 1904 die ewigen Gelübde abgelegt. 1908—1916 verbrachte er in der Mission, Vikariat Khartum, war während des Weltkrieges im Gefangenenlager Sidi Bifhr (Aegypten) interniert (1916—1919) und diente in den folgenden Jahren als unermüdlicher Arbeiter und Propagandist in verschiedenen Häusern der Kongregation. Nun hat ihn wohl der hl. Josef seinem göttl. Pflegesohn vorgestellt als getreuen Knecht, der seines Lohnes wert ist. R. I. P. Gebetsmemung. Der einheimische Klerus in Indochina und Thailand (Siam.) Wiederum sollen wir beten, erstens das; in den genannten Gebieten die eingeborenen Zöglinge der großen und kleinen Seminarien ihrem Berufe treu bleiben, zweitens, daß ihre Zahl sich mehre, drittens, daß es den Seminarien nicht an den nö.igcn Lehrkräften, Geldern und Hilfsmitteln mangle. Wie die Kirche im Römerreich drei Jahrhunderte schwerster Verfolgungen durchzumachen hatte, so ist sie auch dort drüben im Südosten Asiens durch' zwei Jahrhunderte blutiger Chrlstenverfolgungen gegangen, aber auch im Blute ihrer Märtyrer immer wieder neu geboren und gestärkt worden. Wir beten wahrhaftig für keine verlorene Sache. Beträgt auch die Zahl der Gläubigen unter den 38 Millionen Bevölkerung erst anderthalb Millionen, so stellen die Eingeborenen doch bereits 3/4 des gesamten Klerus, nämlich 1276 Priester, denen 457 europäische Missionäre zur Seite stehen. 3n 10 großen Seminarien bereiten sich 581 Studenten aufs Priestertum vor und die 19 kleinen Seminarien zählen 1537 Zöglinge. Bon 18 Vikariaten sind drei bereits eingeborenen Bischöfen anvertraut. Zu welchem Heldenmut sich die Christen jener Gegenden erschwingen können, hat die letzte große Verfolgung im Jahre 1883 gezeigt. Damals sind in Cochinchiua allein 24000 Laien für ihren heiligen Glauben gestorben. Als Kaufleute oder Aerzte verkleidet, brachten 145 12 sie Me 1)1. Kommunion in die Gefängnisse, beim Martyrium selbst magten sich ihre Priester in die Nähe der Blutzeugen, um ihnen noch die Absolution zu erteilen. 115 Glaubenshelden aus den zwei Jahrhunderten der Verfolgung find von der Kirche zur Ehre der Altäre erhoben worden, darunter neben 6 Bischöfen und 14 Missionären aus Eurova auch 33 eingeborene Priester. Ihr heiligen Märtyrer, bittet für uns und bittet mit uns auch um und für Priestersöhne eurer Heimat! Möge euer Beispiel der Liebe zu Jesus Christus recht viele begeistern, in die Reihen der Offiziere unseres göttlichen Königs einzutreten! P. H. 3., F. S. C. Statntenfest in Thailand (Siam). — Es wird mit großem Pomp begangen und alle Volksgruppen nehmen daran teil. Wir haben hier die Barke der Kathol. Mission Nasaburi vor uns, die als solche im Zug der Schiffe wohl kenntlich ivar. Die Apostol. Präfektur Rajaburi ist den Salesianern Don Boscos anvertraut! sie zählt auf einem 118.000 qkm großen Gebiet bei einer Gesamtbevölkerung von 2.542.000 Bewohnern 8.570 Katholiken und unterhält 23 Schulen, zwei Waisenhäuser, eine Armenapotheke und eine Druckerei. (Fides Foto.l Zur Zeitlage, petzt gilt's! pin die Waffen, itzr wackeren Krieger! Zum Krenzzng, zürn ffeiiigen Streit ruft die Heimat die Sötzne, Daß Mammon and gottlose Mente uns fürder nicht tzötzne. Drum lasset das weinen, xtjr Mütter and Schwestern und Bräute Der munteren Schützen, Matrosen und flieget! Einst setzt itzr ste wieder bei festlichem (Dftergeläute, Nachdem ste mit Herzblut itzr treues und tzeldisches Lieben Zn euch und zur Heimat ins Buch der Geschichte geschrieben. Seid selbst itzrer wert und im Opfer selbst Sieger! 71 Sitten und Gebräuche bei den Bapedi. (P. M. R. F. S C.) III. Kindererziehung. 2. Stammesschule. c) Mädchenschule. Die erste Aufgabe, welche die Mädchen zu lösen haben, ist wohl für uns Europäer die kurioseste und unverständlichste und für eine Schülerin die folgenschwerste für das ganze Leben. Jedes Mädchen bekommt einen Kafferkornstengel, von dem die äußere feste Umhüllung losgeschält wurde, sodaß eigentlich nur das Mark übrig ist. Mit diesem äußerst gebrechlichen Stäbchen, in der linken Hand müssen die 'armen Dinger nun einen Hügel hinauflaufen oder einen Berg erklimmen. Jenes Mädchen nun. dessen Stengel zuerst bricht, ist nach allgemeiner Ueberzeugung des Volkes von einem Unglücksstern verfolgt für den Fall, daß es heiraten sollte. 3j)r Mann würde zweifellos innerhalb zweier Monate sterben oder die Frau verlassen. Ein Aberglaube sonderbarer Art! Wir haben es eben mit Heiden zu tun. Wenn der Aberglaube selbst in katholischen Ländern da und dort noch hlerum-spukt, so ist's nicht zu verwundern, daß er in heidnischen Köpfen sein Unwesen treibt! Hielt da einmal vor Jahren bei einem bekannten Landwirt Einkehr, traf ihn aber bei keiner besonders guten Laune. Auf meine diesbezüglichen Fragen, erklärte er schließlich, das; ihm zwar nichts fehle, aber es gäbe heute noch gewiß ein Unglück. Er sei in der Früh beim Kirchgang justament zuerst der schwarzen Katze und dann einem alten Weib begegnet. Ich lachte ihn aus und suchte ihn von der Sinnlosigkeit seiner Befürchtung zu überzeugen. Umsonst. ..Sie werden sehen, es setzt noch ein Unglück ab!" damit ging er in den Keller, um einen „Rötl" zu holen. Die Bäuerin kehrte auch in die Küche zurück, nachdem sie einige Bemerkungen über die Mucken ihres Mannes hatte fallen lassen. Kurz darauf hörte ich einen Schrei des Schreckens aus der Küchengegend, ein mächtiges Gepolter im Hausgang, ein ebensolches auf der Kellerstiege uird dann erscheinen beide, Bauer und Bäuerin, in der Türöffnung! sie rot aus heiligem Zorn, er weiß vor lauter Schrecken. Was war geschehen? Justament die schwarze Katze hatte im günstigen Augenblicke die Wurst erschnappt, die mir zugedacht war, und vor dem nachgeworfenen Scheit glücklich in Sicherheit gebracht. Er unten im Keller fürchtete auf den Schrei hin einen Unfall seiner Frau und stürmte herauf uud vergaß die Pipe am Faß zuzudrehen. Die Bäuerin ward bald getröstet, denn die Wurst wäre ja auch hingewesen, wenn ich sie gegessen hätte; das sah sie ja ein. Wir plauderten noch ein Halbstündchen; dann ging ich meines Weges. Nach einigen Wochen begegnete ich wieder dem Bauer, der plötzlich herausplatzte: „Hochwürden, nun sagen sie mir nur nichts mehr von Aberglauben. 3d) hab doch Recht gehabt. Am selben Tage ist mir ein ganzes Faß Wein ausgeronnen," Ob die Begegnung mit dem alten Weiblein Schuld war? Die sä)warze Katze hatte allerdings ihren Teil; eigentlich die Wurst! — Und was sagt der Leser, wenn man in einzelnen Orten der grünen Steiermark bei heraufziehenden Gewittern unreine Kinderwäsche beim Fenster hinaushängt, um Hagelschlag zu verhindern? 3st das nicht auä) knietiefer Aberglaube und noä) dazu kein sauberer! 3ch hätte derlei Stücklein noch mehr auf Lager, aber kehren wir git unsern Bapedi zurück. Merkwürdig ist auch, daß es im Stamme ein Geheimnis bleibt, welche Schülerin das Unglückskind ist. Nicht einmal dieses selbst weiß es. da die ehrwürdige Matrone, die Schulleiterin, niemand mitteilt, wessen Stengel zuerst gebrochen ist. Nur die Eltern des Mädchens werden davon verständigt, sie bewahren aber strengstes Stillschweigen. Leider bietet diese Zeremonie der Fron Lehrerin Gelegenheit, irgend einer mißliebigen Person oder Familie gegenüber >em>eit Racheakt auszuüben. Man braucht eben nur der bestimmten Schülerin einen besonders schwachen Halm zu geben oder wie durch Zufall einen Sturz zu verursachen, wobei der Halm sicher bricht. Man wird nun die Frage auswerfen, was aus solch einem Unglückskind werden soll. Sicher, sooft ein Fungmann sich einstellt als Brautwerber, werden die Eltern ihre Zustimmung verweigern aus Furcht vor den bösen Folgen. Da aber der Brautwerber keine Ahnung davon hat, warum ihm ein Korb angehängt wird, so setzt es vielfach böses Blut und Feindschaft ab. Die einzige glückliche Lösung der unglücklichen Lage besteht schließlich darin, daß man eine solche, von einem bösen Geist behaftete Tochter einem alten Mann in die Ehe gibt, ber schon mehrere Frauen hat. Bon einem solchen setzt man bösen Geistes und somit fähig, sie vom Uebel zu befreien, voraus, daß er schon hartgesotten genug ist und gefeit gegen den EinfluK dieses So ist es möglich, daß ein alter angesehener, reicher Sündenbock durch das Mittel einer bestochenen Schulleiterin noch zu einer jungen Frau kommt, was ihm sonst nicht mehr gelungen wäre. Die Pfiffigen und Schlauen wissen überall, auch bei den Wilden, den Aberglauben in ihren Dienst zu stellen. Die Mädchenschule dauert ein volles Fahr. Zum Unterschied von den Burschen, dürfen sie sich außer der Unterrichtszeit frei im Dorfe herumtreiben und verbringen die Nacht im Elternkraal. Nur wenn eine Häuptlingstochter sich unter den Schülerinnen befindet, müssen sie einen Monat hindurch auf die Berge, wo sie sozusagen nichtstuend und herumlungernd die Wildnis genießen. Wozu, das weiß der Kuckuck. Werden die Bodikaneschüler dreimal warm geprügelt, so werden im Gegenteil unsere Schülerinnen elfmal kalt begossen. Das heißt im Winter, und zwar roenn's am kältesten ist, müssen alle vor Sonnenaufgang noch, an elf aufeinander- Älleluja. Midi has ein heimlich Mahnen Ins Freie bestellt. Die Brust mir ein selig Ahnen Und Hoffen geschwellt .... Da schwenken viel bunte Fahnen Die Blumen im Feld, Vieltausend 3uwele schwimmen Im glitzernden Tau, Es grüßen mit fröhlichen Stimmen Die Sänger der Au Und wonnedurchziffert klimmen Die Triller ins Blau. Wie Lämmlein die Kinder spielen Im sonnigen Grün — Sorgt keines sich, ob sie gefielen, Die Wangen erglühn — Frägt keines sich, Was sie erzielen, Sie lachen, sie blühn .... Nun naht mir aus Himmelshöhen In strahlendem Kleid Ein Bote : „Du Willst verstehen Das Flüstern der Zeit? So sieh durch die Fluren gehen Nach Winter und Leid, Aus düsterem Grabe erstanden Den Heiland die Welf, In schimmernden FesfgeWanden den göttlichen Held Und Sieger aus allen Landen Ihm jubelnd gesellt!“ . . . Da singt Alleluja die Menge, Mit Engeln sie ziehn In stolzem Triumphgedränge Um Christus dahin Und Oster- und Frühlingsklänge, Sie feiern nur Ihn. n folgenden Tagen im Flusse ein ausgiebiges Bad nehmen. Wenn man bedenkt, daß in Sekukuniland, wenngleich untertags die Temperatur im Schatten gewöhnlich 20—30° Wärme aufweist, so selbe doch in der Früh auf Null und darunter sinkt, so ist ein solches Vollbad keine kleine Abhärtung für unsere zarten Negerschönheiten, die sonst vor Sonnenaufgang nicht aus den Hütten fchlei-chen, sondern gemütlich drinnen um das Feuer hocken. Mit der Toilette sind sie freilich bald fertig, da sie zur Schulzeit nichts tragen als ein Stück Fell, ntepa, Immerhin tragen sie noch eine Matte aus Schilfgras mit sich, womit sie den Körper umhüllen, wenn sie ihren Wohnungen nahe kommen nach vollbrachter Tagesleistung. Der mündliche Unterricht vonseite der Matrone bezieht sich hauptsächlich auf die Heirats- und Ehesitten, wovon früher schon die Rede roar; wir können sie also ruhig übergehen, wie auch manche Kleinigkeiten von keiner Bedeutung. Zum Schulschluß ist Festfeier bei Fleisch und Bier. Aber kein Mann nimmt Anteil daran trotz der magnetischen Kraft, die sonst der Biergeruch auf die Männerwelt ausübt Das Mädel, das die Schule absolviert hat, heißt mothepa und darf nun heiraten; vor der Schule heißt es lethumasha, die verheiratete Frau führt den Namen mosadi. (Forisetzung folgt.) Aus dem Leben eines bischöfl. Mssionsveterans. Rom. — Am 13. November 1941 verstarb in Tatsienlu der Hauptstadt Si-kangs, im hohen Alter von 92 Zähren acht Monaten, 6. Exz. Mons. Peter Philipp Giraudeau, Titularöischof von Thynias, ehemaliger Apost. Bikar von Tatsienlu. Am 17. März 1850 in der Diözese Nantes geboren, kam der Verstorbene als Angehöriger der Auswärtigen Pariser Missionen 1878 nach China, wo er bis zum heutigen Tage wirkte; er konnte am Ende seines Lebens auf 65 Priesterjahre, 63 Missions- und 44 Bischofsjahre zurückschauen. Europa und seine französische Heimat, hat" er seit 63 Zähren nicht mehr gesehen. Es war eine harte, schwere Arbeit, die Mons. Gireaudeau in jenen Tibetanischen Grenzlanden geleistet hat. Wer alles nach dem äußeren in die Augen springenden Erfolg beurteilt, würde sagen, es war ein verlorener Posten, auf dem Bischof Giraudeau diese 63 Jahre aushielt. Denn in Wirklichkeit ist die Zahl der Christen in diesen langen Jahren nur von rund 1000 auf 5200 gestiegen. Aber nicht diese Bekehrungen und ihre Zahl ist es, an denen wir das Verdienst des Verstorbenen messen dürfen. Wir sehen vielmehr.seine große apostolische Seele, das heilige Feuer, das in ihm lebte und brannte und bis zum Schlüsse nicht erlosch. Wir haben versucht, aus den Aussagen eines bescheidenen, aber zuverlässigen Zeugen, uns ein kleines Bild von den Strapazen, Mühen und Sorgen zu machen, die ein Missionär in jenen Nachbargebieten des Himalaya zu bestehen hat. Das von den dortigen Missionären herausgegebene „Echo du Thibet" und frühere Korrespondenzen Tatsienlus schildern die Gefahren und Schwierigkeiten, • die dem Missionär von seiten der Natur und der Menschen erwachsen, in sachlicher, nüchterner Weise. Für eine Reise von 400 km braucht der Glaubensbote heute noch in diesem unwirtsamen Gebirge 14 Tage. Pässe von über 3000 und 4000 Meter sind nichts Seltenes. Sind sie im Dezember noch schneefrei, so sind sie dafür ieisbedeckt und voll Tücke. Die einzelnen Missionäre sind so von einander abgeschnitten,^ daß sie oft viele Monate lang keine Nachricht haben. Die Gefahren, die Mensch und Tier dabei von seiten der Abgründe und in dieser unsicheren, umstrittenen Gegend von den häufigen Räuberbanden drohen, haben sich im Laus der Jahre kaum gemindert. Zu dem in ganz China tobenden Bruderkampf kam in Tatsienlu noch der Gegensatz zwischen Tibetanern und Chinesen, der heute einen Lama an der Spitze der Truppen, morgen einen chinesischen General als den stärkeren zeigte. Noch 1927 gaben die Kym'ularbehörden Mons. Giraudeau den Rat, sich zeitweise mit Rücksicht auf die ausgebrochenen kommunistischen Unruhen zurückzuziehen. Der Bischof dankte und erklärte, seine 12 über die vier Ecken der Tibetanischen Marken zerstreuten Missionäre würden auf ihrem Posten ausharren, komme was da wolle. Zu all dem und infolge dieser Wirren kamen dann wirtschaftliche und finanzielle Schwierigkeiten: Hunger, Flecktyphus und andere Krankheiten forderten ihre Opfer auch unter dem Missionspersonal. Es ist Aufgabe eines eingehenderen Berichtes der Auswärtigen Pariser Missionen, festzustellen, wieviele Missionskräfte Giraudeau in den Fahren seiner Missionstätigkeit als Opfer des Klimas, revoltierender Tibetaner, als Opfer der Räuber und Kommunisten sterben sah. Wieviele Missionäre mußten erleben, wie ihre Häuser geplündert, ausgeraubt und schließlich in Brand gesteckt wurden. Nur eine große starke Liebe zur Mission, wie sie Mons. Giraudeau in seltenem Ausmaß befaß, konnte unter diesen Umstünden noch leisten, was er geleistet hat. Als Nachfolger Mons. Biets, gründete er nach 1901 neue Stationen, berief die Franziskanermiffionärinnen Mariens, die heute noch 12 an der Zahl in Schulen, Hospitälern, Waisenhäusern, Asileu, einem Leprosenheim, in Apotheken und Dispensarien wirken. Auch eine Deutsche findet sich darunter. An der Grenze von Tibet. — Wir befinden uns in Tatsienlu, den sog. „Tibetanischen Marken". 3m Vordergrund unseres Bildes sehen mir eine Herde Dnhs, die ihre kostbare Last, den für jene Gegenden unentbehrlichen Tee, nach Lhassa, der Residenz des Dalai Lama bringen. Dort wo Pässe von über 3000 und 4000 Meter keine Seltenheit sind, suhlt sich der Pak, das ausgezeichnete Last- und Reittier, am ivohlsten. Vom zahmen Pak wird auch die Milch und das Haar verwendet. 3m Hintergrund rechts taucht die Residenz des Apostolischen Vikars von Tatsienlu aus. (Fides-Foto.) Mons. Giraudeau trat auch für die Loslösung der Apost. Präfektur Sikkim von seinem eigenen Vikariat eilt; ebenso förderte er nach Kräften die Be-rnfung der Augustinerchorherren vom Großen St. Bernhard, die nach dem Muster ihres weltberühmten Hospizes ein hochgelegenes Unterkunftshaus im Osten des Himalaya errichten. Die ganze Fürsorge des Verstorbenen galt auch dem von ihm gestifteten Einheimischen Seminar und der Druckerei. Wenn P. Gore, einer der Missionäre von Tatsienlu, zwei Tibetanische Grammatiken, ein Tibetanisch-Französisches. Lexikon und zahlreiche Arbeiten linguistischer, geographischer und ethnologischer Art schreiben konnte, derart, daß er zum korrespondierenden Mitglied der Amerikanischen Geographischen Gesellschaft ernannt wurde, so hgt er das nicht zuletzt der anregenden wohlwollenden Art seines Bischofs zu danken. Als 1936 Mons. Giraudeau um seine Enthebung nachsuchte, war seine Gesundheit schon jahrelang untergraben. Launisch protestierte er 1934 gegen Zeitungsmeldungen, die ihn als Ausbund von Gesundheit darstellten. Im Jahre 1938 empfing Mons. Giraudeau die letzte Oeiung, aber erst drei Jahre später, im vorletzten Monat des vergangenen Jahres, wurde der geistig immer noch frische, tieffromme Missionsbischof durch einen sanften Tod erlöst. (Fides, Januar 1942.) Lebender Buddha. — Der Kleine zwischen den zwei alten Lamas ist eine hochwichtige Persönlichkeit im Lamakloster; er ist ein lebender Buddha, die Form, in der ein verstorbener grosser Lama aufs neue erscheint. Ist diese Verkörperung des toten Lama heran-geivachscn, so iverden ihr in der Lamaserei die größten Ehren zuteil. (Fides Foto.) Schweizer Missionäre. P. Dr. Karl Schmid O. S. B., der Superior der Engelberger Missionäre in Kamerun gestorben. — Rom. Aus der Schweizer Abtei Engelberg kommt die Trauernachricht, daß am 28. Juli 1941 der frühere Rektor der Stiftschule und spätere Afrikamissionär, P. Dr. Karl Schmid, erst 45 Jahre alt, in Kamerun dem Schwarzwasserfieber erlegen ist. Es ist einer jener schweren Verluste, die man nur im Geist des Glaubens verstehen und tragen kann. P. Dr. Karl Schmid war unter den ersten Engelberger Missionären, die 1933 nach Kamerun kamen, um dort die schwierige Aufgabe der Heranbildung eines tüchtigen einheimischen Klerus zu übernehmen. Bis zum Jahre 1935 war P. Karl, den seine Praxis als ehemaliger Rektor der Engelberger Stiftschule besonders dazu befähigte, Direktor'des Regionaiseminars Paunde, dessen Studenten sich aus den Apostolischen Vikariaten Paunde und Duala rekrutierten. Seit 1935 hatte der Verstorbene das verantwortungsvolle Amt eines Superiors der Kameruner Benediktiner inne. Man darf sagen: diese 6 Jahre waren Jahre mühevoller Arbeit und Hingebung, aber auch Jahre reichen Segens. Schon 1935 konnten die ersten acht einheimischen Seminaristen zu Priestern geweiht werden. Ihnen folgten 1937 weitere 6 und 1938 5 Neupriester und bald werden die Priester aus den beiden Stämmen der Bassa und Paunde (Ewondo) das zweite Dutzend erreicht haben. 1937 trat P. Schmid einen Heimaturlaub an, aber nur, um weitere Kräfte und Mittel für sein geliebtes Kamerun zu sammeln. Er brachte auf der Rückreise 1938 die ersten Benediktinerinnen (aus Sarnen) nach Paunde mit; sie sollten vor allem die Erziehung der Mädchen in Kamerun leiten. Rastlos gingen die Pläne und Arbeiten P. Karls weiter. Kloster-gründung in Otele, Kirchenbau, Schwesternhausbau, Priorat-, Seminarbau, sind Etappen auf diesem Weg. Wir hätten gewünscht, daß P. Karl Schmid, der soviel und jetzt sein Leben für Kamerun geopfert hat, auch noch ein Hauptziel seiner Wünsche, die Errichtung einer Abbatia nullius in jener Gegend erlebt hätte. i ! Sicher war sein Opfer nicht umsonst. Cs wird vor allem auf die Eindruck machen, denen fein ganzes Schaffen und Wirken galt, es wird den Segen' des Herrn der Ernte auf die weitere Arbeit der Engelbsrger Missionäre herabziehen. (Fides, September 1941.) Auf hoher See. — Rom. — All den Gefahren und Hindernissen zum Trotz, die der Krieg geschaffen, haben im Verlauf des Monats Januar sieben Schweizer Missionäre, darunter fünf Priester, ein Bruder und eine Ordensfrau ihre Heimat verlassen, um sich in Lissabon nach Afrikanischen Missionen einzuschiffen. r i Am 5. Januar kehrten drei Engelberger Benediktiner, die auf ihrem Heimatsurlaub vom Krieg überrascht worden waren, nach dem Apostolischen Vikariat Paunde in Kamerun zurück, wo sie teils am Großen Seminar, teils auf der Station Otele wirken. Am 19. Januar haben drei St. Gallener, die dem ehemaligen Missionskloster St. Ottilien zugehören, nach Beendigung ihrer Studien in Freiburg, ihren Weg nach der Ottilianermission Peramiho genommen, der Mons. Gall Steiger, ein geborener Luzerner, vorsteht. Eine aus Disentis gebürtige Missionsbenediktinerin — nach dem aufgelösten Tutzing zuständig — befindet sich auch bereits auf hoher See; sie hat ebenso Tanganyika als Ziel. Die Fahrt der vier zuletzt genannten geht um das Kap der Guten Hoffnung nach dem zu Portug. Mozambique gehörigen Hafen Beira. Von dort bringt sie ein Küstendampfer nach Lindi oder Dar-es-Salaam. (Fides, Februar 1942.) Zwei Mütter. Erzählung von 93!. Buol. Der Kurat von Sprengenfeld hatte ein goldenes Herz, aber eine schwere Zunge. Und das war schlimm, besonders wenn ihn das Mitleid packte. Und kam bannn gar eine böse Nachricht von der Front, die er den Angehörigen mitteilen mußte, dann wußte er sich keinen Rat. So wie heute war's ihm aber noch nie zu Mute gewesen, er kam sich vor wie ein armer Sünder, den man zum Galgen führt. 91!an denke nur: der Webersepp war gefallen und er sollte das der Mutter sagen. Nicht als ob er sich vor einem lauten Schmerzensausbruch gefürchtet hätte! O nein, die alte Weberliese war eine Stille. Drei erwachsene Kinder halle sie schon begraben, der Jüngste allein war ihr geblieben, der Sepp. Sie hatten ganz mit und für einander gelebt, Mutter und Sohn — und nun. Wie sollte es der arme Kurat nur anstellen, seine Schreckensbotschaft zu melden? Noch dazu hatte sich die Liese für heute bei ihm angesagt. Um drei Uhr hatte sie sagen lassen, würde sie kommen, und nun — er schaute aus die Uhr — mein Gott, in fünf Minuten drei Uhr! Der Kurat las die Unglücksbotschaft wieder durch. Wort für Wort las er sie, ob sich darin nicht auch etwas Tröstliches finde. Aber nichts, nur dürrer Amtsstiel! „An das Pfarramt Sprengenfeld. Melde htemit, daß der Unterjäger Fosef Chrwalder am 23. l. 931. beim Sturm auf die Kote gefallen ist, und ersuche, die Familie zu verständigen." Kein Wort der Anerkennung für den stillen, bescheidenen Helden, kein Tröpfchen Trost für die Mutter, nichts, nichts! Mit schweren Schritten ging der Kurat in seinem Zimmer auf und nieder. Zwischen dem Fenster und einem großen Kruzifix, das dem Fenster gegenüber hing. So oft er ans Fenster kam, spähte er ängstlich die Dorfgasse entlang, ob nicht etwa die Liese schon herbeikomme, so oft er ans Kreuz herantrat, hob er flehend den Blick zum Gekreuzigten und senkte ihn dann auf die Schmerzensmutter, die dem Sohne zu Füßen stand. Ein altes Schnitzwerk war es; es stammte aus seiner Heimat und war ihm lieb. Kein Kunstwerk war es, war wohl auch viel zu plump und wuchtig für das kleine Zimmer. Doch eine Schönheit hatte er immer daran gefunden und das waren die Hände der Muttergottes. Sie hielt sie gefaltet über dem Schwerte, das ihre Brust durchbohrte, und es war, als wolle sie dieses Schwert mit aller Kraft festhalten. Das hatte der Kurat an dem alten Holzbilde herausgefunden und hatte darüber manche Predigt ersonnen. Fetzt aber fällt ihm keine Predigt mehr ein, ja nicht einmal ein einziges liebes Wort für die Aermste, der er nun selbst das Schwert in die Brust stoßen muß. Wie ein bleierner Reif liegt es ihm um die Kehle. Da klopft es ... Und schon steht die Liese vor ihm. „Küß die Hand, Herr Kurat!" Er starrt sie erst wortlos an, als komme sie ihm überraschend. Dann sagt er, er habe aus dem Fenster umsonst nach ihr ausgeschaut. Sie sei nicht über die Straße gekommen, erwidert sie lächelnd, sondern über den Obstanger des Rambacherhofes. Gegenwärtig sei sie nämlich bei der Ram-bacherin, um ihrer zu warten. Das Neugeborene sei wohl ein schwaches Ding und die junge Mutter so traurig. „Sie sorgt sich um den Mann im Schützengraben; ich muß lei alleweil trösten." „Schön, schön", murmelt der Kurat zerstreut. (Fortsetzung folgt.) Bruder Meinrad Hilst. Durch die Fürbitte des guten Bruder Meinrad trat bei einer schweren Magenkrankheit sofort Besserung ein. Veröffentlichung und hl. Messe für Verherrlichung wurden versprochen. K., Kt. Aargau, Durch die Fürbitte des Dieners Gottes Bruder Meinrad wurde ich von meinem Beinleiden vollständig befreit. 2hm fei dafür herzlich gedankt. Veröffentlichung wurde versprochen. ' B., Kt. Graubünden. Innigen Dank dem guten Bruder Meinrad, durch dessen Fürbitte ich von Lungenblutungen befreit worden bin. B-, Kt. Luzern. Durch die Fürbitte des Bruder Meinrad und der armen Seelen ist mir in einem besonderen Anliegen geholfen worden. Veröffentlichung war versprochen. L. S-, Ct. Freiburg. Dank der Fürbitte des guten Bruder Meinrad ist eine schwere Geburt glücklich verlaufen. Das sehr gefährdete Leben des Kindes wurde gerettet. Veröffentlichung war versprochen. A. F., Ct. Freiburg. Es wird berichtet: „Ich war feit einigen Jahren einem schweren Magen- und Darmleiden unterworfen. Ich nahm zu Bruder Meinrad meine Zuflucht. Nach einiger Zeit trat auffallende Besserung ein. Veröffentlichung war versprochen. £., Ct. Schwyz. Br. Meinrad hat meiner Frau überraschend geholfen. A. A.. Campo Tures. Man ist dringend gebeten. Erhörungen durch Bruder Meinrad zu melden an P. Cellerar. Kloster Einfiedeln. Schweiz. Herausgeber: Kongreg. d. Missionäre Söhne d. hlgst. Herzens Jesu. Millan-Bressanone. .Schriftlcitung: Dr. thcol. ct phil. P. M. Maffciner F. S. C.. Milian-Bressanone. Druck: A. Weger's Buchdruckerei. Breffanone. Nulla osta. — R. Prefettura, Bolzano — Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939—XVIII. Miffions-Haus Millan-Bressanone, Italia.