Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. Echriftleitung und Berwaltung: Preiernova ulica Rr. 5. Telephon 21. - » n t ün b i fl u n g e n nimmt bie ^nsaltunq gegen Berechnung billigster Gebühren entgegen. Bezugspreis: vierteljährig K 84.—, halbjährig K 48.—, ganzjährig K 96.—. FÜrS Ausland entiprechende Erhöhung. — Einzelne?!umm«r» ' lnone. Nummer 67 Donnerstag den 26. August 1920 H 2.14S.I Jahrgang Der Streit um die Getreideaussuhr. Die politischen Parteien in unserem Staate haben zu ihren vielen übrigen Streitpunkten sich noch als Kampsobjekt die Frage der Zentralen, also amtliche oder freihändlerische Ausfuhr unserer Todenprodukte zugelegt. Die eine Gruppe, zu der unsere klerikale Partei gehört, verteidigt die zenttale Ordnung, während die Demokraten dem freihänd-lerifchcu Prinzipe huldigen. Beide Teile behaupten, daß der Borteil deS einzelnen Konsumenten wie auch des gesamten Staates nur durch Befolgung ihre? Prinzipe« erreicht werden kann. Dabei gehen nun wahre und richtige mit bewußt und unbewußt falschen Argumenten durcheinander, so daß e» wert« voll erscheint, einmal eine objektive Darstellung dieser Frage zu versuchen. Wie immer unsere Ernte ausgefallen sein mag, und ganz abgesehen von den Ziffern, .welche von privater oder amtlicher Seite über die Ausfuhr« Möglichkeit gegeben werden, steht unzweifelhaft fest, daß wir mehrere zehntausend Waggon« verschiedener Getreidefrüchte und Mahlpr»dukte an da« Ausland abgeben können. Der Verkauf und Abtransport wird aber auch erfolgen müssen, weil wir nicht über entsprechende Lagerräume verfügen unb weil wir für den Gegenwert vi" Rztschltge, Auskünfte und Aufklärungen erteilt werden, wo ihnen ltinzaben »erfaßt, Briefe geschriebrn und bt antwortet seuir dergleichen sonstige Arbeiten geliefert werden. Eine Behandlung von Rechtsfragen, ein Ein-gehen in? ärztliche Gehikt ist ausgeschlossen, sowie eine Betätigung in der Politik, denn die Ausgab« dieser Auskunftei«» bestünde bloß darin, den Parteien d«n Weg zu «eisen, wo st» ihr« Sach« behuf« rascherer wir aus den Auslande beziehen und wir kommen wenn auch langsamer, auf dem Wege der zentralen Ausfuhr auf die Weltmarktpreise weniger Ausfuhr« zoll und Fracht, weil sonst einsach niemand mehr über den eigenen Bedarf hinaus anbauen wird. Anderseits ist aber in einem Staate von so au»ge-sprachen agrarischem Gepräge wie eS Jugoslawien ist, die Zentrale immer in strengster Abhängigkeit vom Produzenten und sie wird auch beim besten Willen deren Forderung nach Bezahlung des höchsten erreichbaren PreiseS nicht wirkungsvoll bekämpfen können. Der Konsument wird also auf dem einen wie dem anderen Wege ganz vorübergehend billigere Preise angeboten bekommen, als sie dem Weltmarkt» preise entsprechen. Die zentrale Bewirtschaftung der Ausfuhr foll nun den Borteil gebracht haben, den Zwischenhändlergewinn in den Staatssäckel zu leiten. Aber auch daS ist nur theoretisch und erweist sich in der Praxis »ft ganz gegenteilig. Wir brauchen in diesem Zusammenhange nicht besonders auf Kor« ruption hinzuweisen. Es genügt schon di« Schwer« fälligkeit de» staatlichen Apparates, die Abhängigkeit vom Einflüsse einiger weniger interessierter Personen zu betonen, um die Argumente von der Ergiebigkeit des staatlichen AussuhrmonopoltS ganz unbedeutevd zu machen. Die bisherigen Erfahrungen mit der zentralen Ausfuhr haben nun aber für das uns zunächst interessierende Gebiet von Slowenien ganz, eigen-tümliche Erscheinungen gezeitigt, welche auSschlag-gebend für die freie AuSfuhr sprechen müssen. Denn eS sind die hiesigen BerufSkreife, welche mit Ausfuhr-geschäften bedacht werden sollten, bisher eigentlich überlangen worden und eS hat sich die Ausfuhr» zenttale ausschließlich aus berufene und unberufene Händler auS Serbien verlegt. Dies ist für die Zu» kunft auch zu erwarten. Wenn man also weder von Erledigung vorzubringen haben; jede sonstige Bemerkung hätte zu unterbltibrn. Gewiss« AmtShandluagen würden kostenlos, andere gegen «inrn festgesetzten Tarif erfolgen. Diese Auskunfteien wären in jeder Gemeinde zu er» richten, die Gemeinde hätte die Räumlichkeit und die Einrichtung zu besorgen; d«r Staat hätt« die Gesetz» und Berordnung«sammlungen beizustellen. Zur Be» sorgung der Geschäft« wären in «rster Linie tm Ruhe» stand« befindlich« Beamte, Gendarmen, Finanzer heran» zuziehen, sodann Invalide, die die gleich« Eignung wie die obgenannten Kategorien besitzen. Da diese Aemter ganz unpolitisch und unabhängig — letztere« wie etwa die Notare — sein sollen, s» können und dürfen pro» nonziert auf politischem Gebiete wirkende oder tätig gewesen« Ptrsonen nicht auf solche Posten gestrllt werden, um di«s« Institution nicht von Hau« au» in schiefe« Licht zu bringen. Nachdem die mit der Führung dieser Au»kunft«i«n betrauten Personen einen eingehenderen Einblick in die Verhältnisse de« größten Teile« der arbeitenden und auch der ärmeren Bevölkerung haben, s» könnten ste zur Erstattung von einschlägigen Berichten herange-zogen «erden, ferner könnte« sie bei der Erfahrung von volk«wi'tfchaftlichen Fragen de» AmtSrayone« mit-wirken, wobei als stille Voraussetzung angenommen :st, daß jede Ar« von Angeberei oder sonstige politische oder polizeilich« Nachforschung au«geschlossen ist. Sollte «in Mißbriuch geschehen, s» kann diese Institution eingehen, da e« in zehn bi« zwanzig Iahren ohnehin keine Analphabeten mehr geben wird und die auf de» Seile 2 der zentralen Ausfuhr noch vom freien Handel besondere Ermäßigungen der Inlandspreise erwarten kann, so muß man sich unbedingt demjenigen Stand-punkte zuwenden, welcher dem engrren Znteressen-gebiete förderlich ist nnd so ist nich'.S mehr ver-wunderlich, als daß sich die Parteien hierzulande auf die verschiedenen Standpunkte festgerannt haben und damit gegen andere kämpfen. So ist eS auch v öglich geworden, daß Herr Minister Dr. Kukovec an einem Tage in Eilli die freie Ausfuhr warm verteidigt ha», während am nächsten Tage sein Parteiorgan, der SlovcnSki Narod, gegen die freie Ausfuhr für den Zentralismus Sturm gelaufen ist. So kommt cS, daß man Politik nm jeden Preis machen will, während die Einigung der Parteien hierzulande auf die freie Ausfuhr jedem Vernünftigen einleuchten müßte. Diese unglückselige Parteipolitik drängt einem daS Bild von zwei streitenden Ehe» galten a»f, welche sich gegenseitig Schüssel, allerhand Töpfe, Teller und Gläser au den Kops werfen und so daS gemeinsame Eigentum vernichten. Ein Bespiel. Den vielen Angriffen unserer Feinde haben wir immer wieder unser Bt'enntniS zur deutschen Kultur entgegengehalten. Man hat unS im Lärm der Politiker nicht gehört oder nicht hören wollen oder nicht verstanden. Nun werden, wie wir in unseren beiden letzten BlaUfolgen geschrieben haben, aus der Gegenseite einige Slimmen für dieses unser Kutturbekenntn'S laut. Aber unendlich vielen Gegnern sind wir noch die Erklärung schuldig, was deutsche Kultur eigentlich ist. Sie umspannt da« ganze Leben der deutschen Menschen, ist also so vielfältig als das Leben selbst. Wir britigen im nachfolgenden einen Aufruf für die Teilnahme an der .Deutschen Gemeinschaft", der einen guten Ausschnitt aus der heutige,« Sinnesart nnd den Tatwillen der Reichsdeutschen darstellt. Die „Deutsche Gemeinschaft" soll ein Vekenner-bund in demselben Sinne sein wie etwa fite Ab-stinentenbünde welche sind, und er soll in demselben Sinne wie diese zunächst — nur zunächst — negieren. Er soll ablehnen das Mitmachen mit all dem LuxuStreiben und all der Pflege künstlich angelernter „Bedürfnisse", die schon vor dem Kriege unsere sogenannte „Kultur" zu einem großen Eitelkeiten« Markte gemach« haben. Ein Beispiil: wer einen von der „Deutschen Gemeinschaft' einladet oder von ihm eingeladen wird, der soll wissen, daß dieser Gast oder Wirt weder ToilettenliixuS, noch reiche Tafel, noch Alkohol oder Nikotin erwartet oder anbietet, wohl aber einen geistigen Hochstand der Unterhaltung. Wir fühlen uns als Glieder deS deutschen Volke«. Wir sind nicht dumm genug, um oberwähnten Grundlagen wirkenden Schuten ihrer Luf» gäbe gerecht geworden stnd, so daß die Einrichtung von selbst überflüssig wird. Nach der Schule tritt daS Beamtentum at« weiterer Faktor auf, der für die Ausbreitung und Festigung der Demokratie >u arbeiten hat. Deshalb wäre ein besonderer Anwalt unter den Beamten nötig, ihre Anzahl wäre auf da» absolut Notwendigste ,u beschränken, dafür wäre ihnen eine bessere Besoldung zu geben. Vor allem dürfte die Einführung in den Dienst nicht in der bisher und noch jetzt geübten Weise geschehen, daß dem angehenden Beamten ein Akt hingeworfen wird, den er ohne Kenntnis jeden AmtLvorgangeS erledigen soll und muß. ES ist richtig, daß der junge Beamte, fall« er seinem Beruft entsprechen will, sich daS Nötige an« «ignen wird, aber die» dauert zu lange und verleitet zur Arbeit nach dem Simile (Schimmel genannt). E» wäre daher im Interesse der Allgemeinheit gelegen, wenn der angehende Beamte in der ersten Zeit seine« Dienste« in die Obliegenheiten im Wege «ine« Kurse« eingeführt würde und zwar sollte nicht bloß der konzeptliche Teil, sondern auch der manipu-latlve Teil de« Dienste» gelehrt «»erden. Mit Rücksicht darauf mü^te der angehende Be« amte bei der höchsten Behörde de« betreffenden Ver« waltung«gebiete« eintreten, da hier alle Möglichkeit geboten ist, den Anfänger in Ruhe und Muße in den Dienst einzuführen; bet den Behörden am Lande, den Ex-kutivbehörden. geht da« nicht, n>eil die Anforderungen d<« exekutiven Dienste« die« nicht zulassen, f» wäre Cillier Zeitung nicht zu erkennen, daß uns jetzt kein Betäuben und kein Vergnügen helfen kann, vor allem also kein LvxuS, wir wisse» vielmehr, daß der Luxus auS wirtschaftlichen Gründen heute anS Verbrechen grenzt, zumal wo er Ankäufe im Ausland voraussetzt, die bei unserem Lalutastande jetzt bedeuten: daS Ent-behrliche nimmt den Volksgenossen Unentbehrliches auf Umwegen we^z. Wir sind nicht verächtlich genug, um trotz solcher Einsicht Li'sui zu treiben. Schon deshalb erkennen wir einen gefährlichen sozialen Feind in dem neuen Reichtum. Wir wollen u»S gegenüber dieser Menschenschicht abschließen, der Glück oder Gaunergeist die Möglichkeit gegeben hat, der Form nach aus ihre eigenen Kosten, der Sache nach ans Kosten Aller zu verschwenden. Wir wollen versuchen, dem gegenüber etwas wie einen neuen Avel zu schassen. Das bedeutet Verpflichtungen. Den Anspruch aus Vorbildlichkeit, auf Führerschaft für die Begabten können wir allein in einem neuen Adel sehn, der seiner Verantwortung bewußt das Gemeine zurückdrängt, das Geistige und Sittliche dagegen erzieht und stärkt. Ein schlicht schöne» Abzeichen sollte die Mit« glieder der „Deutschen Gemeinschaft' untereinander und für die andern kenntlich machen. Auch Mahnung sein, der Pflichten eingedenk zu bleiben, deren Ver« letzung ein'« Ausschluß auS dieser Ritterschaft zur Folge haben könnte. Wer das Abzeichen iräg», der erklärt sich zur Ablehnung gegen jeden Volk-schädigenden LuxuS und jedes aiivere volksschädliche Treiben verpflichtet. Eine bindende Erklärung darüber soll vorgesehen werden; wer sie unterzeichnet, gibt damit sein Ehrenwort; die Sache ist groß genug, um daS zu rechtfertigen und zu fordern. DaS Ad« zeichen soll ihn kenntlich machen als einen Menschen, der sich seines höheren geistigen Standes bewußt ist, als Einen, an den man aus dem Pöbeltum des GewinnertumS nur heran kann durch Gelbster« Ziehung. Glaubt man nicht, daß solch eine Ritterschaft deS Geiste» mithelfen könnte, die sozialen Gefahren des neuen Reichtums zu beschränken? Sie könnte noch weiter wirken. AuS ihr könnte der große Kullurbund erwachsen, der all« sammelt, die willen« und besähig» sind, überall in der Welt an S'elle der verschleierten Interessen sachliche und sittliche Forderungen entscheiden zu lassen. Um Mißverständnisse zu vermeiden, müssen wir hinzuseyen, daß dieser Ausrus hier nicht um Mit-glieder siir die Gemeinschaft werben soll — was übrigens schon aus dem Inhalte deutlich sein mußte — sondern daß wir den Aussatz nur zur Dar-stellung der heutigen Bewegungen in Deutschland bringen. Politische Rundschau. Inland. Das neue Kabinett. Am 18. August, um U Utir vormittag« hat Seme königliche Hoheit der Regent-Thronfolger die Mcthod«: Lernen und sofort entscheiden nicht da« Schlimmste, aber entscheiden und nachträglich lernen, da» geht nicht. Ferner «vZren jen« Beamten, di« infolge ihrer Studien keinen Einblick in die Volkswirtschaft« lichen Grundsätze, In die wichtigsten Rechtsnormen ihre« Gebiete« erhalten konnten, zur Anweisung der erfor« derlichen Kenntnisse in weiteren Kursen auszubilden. Die endgültige Aufnahme in den Dienst und d«« w«it«n Fortkomm«n könnte nun von der erworbenen Kennt« ni« abhängig gemacht werden, auch könnte zur besseren Auswahl der Grundsatz eingeführt ' werden, daß b!« zum vollende»-« 20. Dienstjahre die Stellung gekün« digt werden kann und daß die undkändbare Anstellung erst nach «rsolgtrr 20 jähriger Dienstzeit eintritt. Im Falle der Kündigung wäre eine Abfertigung zu gewähren, die eine Zuwartuug bi« zu drei Jahren gestattet. Beamle, die nach zwanzig Dienstjahren pen-stcnSfähig geworden stnd, können ihre« Dienste« nur infolge einer richterlichen Verurteilung »erlustig gehen: au« diesem Grunde müßte da» sogenannt« ,Di«ziplinar« verfahren" darnach eingerichtet und vorgesorgt werden, daß nicht eine unnötige Di«ziplinarbehandlung stattfindet. Im Interesse der Verwaltung ist e» wohl gelegen, daß Beamte in ihrem Berufe bleiben; daher hätte jeder Beamte, der eine Stelle in einem Beirat oder Vertretung«körper anstrebt bzw. in einen solchen Körper gewählt wird und die Wahl annimmt, au« dem Dienste zu treten, ohne jemals auf eine Wieder-anstellung im Staat«-, Landesdienste rechnen zu dürfen. Um der ewigen Ministerstür,erei vorzubeugen. wäre festzusetzen, daß einersrit« während der Minist«rzeit Nummer 67 Alexander den Ukas unterschrieben, worin er die Demission deS vorigen Kabinett» VeSnik zur Kenntnis nimmt. Mit demselben UkaS hat Seine königliche Hoheit der Regenl-Thronsolger ernannt: zum Ministerpräsidenten Dr. Milenko VeSnit, zum Minister sür Verkehr Dr. Anton Koros?ö, Justi»minister und Stellvertreter des Ministers für die Konstituante und Ausgleichung der Gesetze MarkuS Trijkovi!, sür Inneres Milorad Draskov!i, Konfessionen Paule Marinkovie, Finanzen Kosta Stvjanovie, Außenminister Dr. Ante Trumbic, Bauten Jooan Jovanovi«. Unterricht Svelozar Pribiievic, Landwirtschaft Dr. Velizar Jankovi«, Handel und Industrie Mou-i>lo Ninik, Agrarreform Dr. Hiuko Krizmann, Krieg und Marine Geiteral Branko Jovanoviö, Post und des Telegraphen Dr. Mate Drinkovc, Forst und Bergbau Ivan Kovaöesiö, Bolkshygiene Zivojiu Rafajloviö. Sozialpolitik VekoSlav Kukovec, Volksernährung und Wiederaufbau Rlsta Jojiö. Gleich nach der Unterschrist deS UkaseS über die Ernennung der neuen Regierung haben die Minister den Eid iu die Hände Seiner königlichen Hoheit des Regenten abgelegt. Die Eröffnung des Parlamentes. Die Sitzung der provisorischen Rationalvcr« tretung wurde sür den 25. d. M. mi» folgender Tagesordnung einberufen: Fortsetzung der Beilesung des WahlgcsetzentwurseS. Alle Abgeordneten wurden telegraphisch nach Belgrad berufen. Momentan be« finden sich nur einige Abgeordnete in Belgrad. Errichtung einer jugoslawischen Gesandt« schast in Wien. Nachdem der FriedenSvertrag von Samt« Germain in Wirksamkeit getreten ist, hat die Re« gierung deS Königreiche? der Serben, Kroaten und Slowenen beschlossen, mit der Regierung der Republik Oesterreich durch die Errichtung einer königlichen Gesandtschaft in Wien ehestens Beziehungen aufzu« nehmen. Der deutschösterreichische Gesandte in Belgrad. Die deutschösterreichische Regierung hat von ihrem Gesandten in Belgrad LegationSrat Hossinger, den Bericht erhalten, daß er sein Beglaubigung«-schreiben dem Minister Dr. Nintik übergeben habe. Bei dieser Gelegenheit äußerte letzterer in warmen Worten seine Freude über die Tatsache, daß zwischen beiden Staaten wieder freundschaftliche Beziehungen hergestellt sind. Das Aündnis zwischen der Tschechoslowakei und Jugoslawien. Por seiner Abreise nach Bukarest empfing der tschechische Außenminister Dr. B«nesch den Vorstand der Belgrader Presse, um ihn über die politische kein« ander« Beschäftigung ausgeführt w«rd«n darf und daß anderersei»« nach Rücktritt vom Ministerposten ein Eintritt in da« nächste od«r «in »«itere« Ministerium vor Ablauf von fünf Jahren unmöglich ist, wobei dies« Zwischenzeit mit d«r Mandatsdauer der Beiräte bzw. Vertr«tung«körptr zusammenfallen soll. Wie bereit« erwähnt, hätten die Beirat« auf di« Verwaltung einen Einsluh auszuüben bzw. die Ber« waltong in einem gewissen Sinn« zu überwachen. Damit die« möglichst unvoreingenommen geschieht, müßte die Funktion«dauer für da« Mandat eine« V«i-ratc« (Mitglieder der Vertretung»körper) beschrankt sein, die Zeit sollt« nicht weniger al« drei Jahre, aber auch nicht mehr al« fünf Jahre betragen, welter» kann da» Mandat nicht ununterbrochen ausgeübt werden, vielmehr muß innerhalb zweier Funktion«. Perioden ein Zeitraum von drei bi« fünf Jahren d. h. «iner Mandat«dauer — liegen. Mit Rückstcht darauf, daß r« bei dieser Art d«r Betätigung dringendst erwünscht sei» muß, daß «rfahrtn« und in di« Bedürf« oiss« dcr Verwaltung eingeweihte Personen in dc» Beirat gelangen, wäre festzusitzen, daß in di« Beiräte bzw. VertretungSkörper nur jene Personen kommen können, die bereit« in einem Beiräte oder Vertretung«, körper gewirkt haben. Hiedurch und durch die Beschränkung, daß die AuSübung de« Mandate» nicht ununterbrochen erfolgt, wäre die Möglichkeit geschaffen, einerseit« die Teil, nähme der Bevölkerung an der Verwaltung zu fördern, andererseits der Erbeinzeseflenh-it (der Eliquenwtrtschaft «nd Korruption) vorzubeugen. (Schluß folgt.) Nummer 67 Cillier Zeitung Seite I Situation zu informieren. Aus die Krage, welche die I Motive für den Abschluß der gestern unlnschriebeuer. ! Konvention seien, antwortete Minister Dr. Bcnesch, der Hauptzweck sei, die Garantie sür die Durchführung der FriedenSverlräge zu schassen. Der St. Germainer Friede sei nicht in Sewhr, da Oesterreich keine Gefahr mehr darstelle. Deutschland weide mindestens 10 und mehr Jahre zum Wiederaufbau und zu seiner Sammlung brauchen, während welcher Zeit sich die kleinen Staaten in Zeulraleuropa neuordnen und kräftigen müssen. Unsere Konvention soll in erster Linie den Frieden von Trianoo sichern. (Friede mit Ungarn.) Die Magyaren kennen wir als orienta-lischt, phantastische ^ und expansive Nation, die sich nicht so leicht mit der jetzigen Situation abfinden wird. Wir müssen sie daher von der tatsächlichln Wahrheit und Dauer der jetzt geschaffenen Lage überzeuzen und unS hiefür Garantien schaffen. Nebstbei herrschen jetzt in Ungarn ziemlich schwierige soziale Verhältnisse. Dies alles müssen wir erwägen, denn auch wir haben im Innern viele Probleme zu lösen. Unjere Völker müssen daS Gefühl der Sicher* heit erlauben. Unser Bund ist nicht nur eine Frage unserer beiden Staaten, sondern überhaupt iine europäische Frage. Lösung der Fiumaner Frage? Die Triester Blätter melden auS Fiume, daß der italienische Nat!«ualrat den Plan d'ÄmmnzioS, Fiume samt dem umliegenden Gebiete alS „Freistaat des Quarnero' zu erklären, angenommen hat. Eine Abordnung des Nationalrates wird die Selbständig-keiiSerklärung in Rom notifizieren. Die Verteilung der indirekten Steuern und Taxen. Die indirekten Steuern wurden auf Antrag deS FinanzministerS Slojanovie folgendermaßen ver-teilt: In Slawonien kommen aus jede Person K 92-80; in Kroatien Ä 156-42; in Bosnien K 211-50; in Slowenien aber K 32991. Die Taxen werden folgend aufgeteilt: in Slawonien auf den Kops K 11-60; in Kroatien K 16 73; in Botuien K 10-71; in Slowenen K 79-30. Ausland. ^ine neue kommunistische Partei. In Berlin wurde eine neue Partei gegründet, die sich bolschewistische nationale Partei der Jung-deutschen „nennt". J^re Devise ist: „Mit den Bol-jchewiken gegen Veisailles". Ihr Aufruf schließt: „Deutschland kann ».ich» g'rettet werden, außer dmch Rußland. Mit Hilje Lenins werben wir mit dem Gendarmen Foch und seinen Mohren abrechne».". vor dem Abschlüsse des tschechoslowakisch-rumänisch ° jugoslawischen Bündnisses. Wie die Blätter aus Bukarest melden, hat sich Dr. Benesch auf einem ihm zu Ehren stattgefundenen Bankett im Ministerium dcS Aeußern geäußert, daß seine Mission in Belgrad einen vollen Eesolg hatte und er nach Bukarest gekommen sei, um eine tschechoslowakisch rumänisch-jugoslawische Allianz ab-zuschließen, wc'che den Frieden und die Ruhe in Mitteleuropa gewährleisten soll. Aus ütoöl liiii) sauft. Gemeindewirtschaft KohleiipreiSerhöhung, Bahntariserhöhung, GaspreiSerhöhung. die« ist keine ununterbrochene Leite, fottbem zwischen jedem dieser Glieder ist immer wieder die Geduld der Bevölkerung eingeschaltet. Diese ist aber mindesten» geradeso be. wmiderungSwürdig, al» der Mut derjenigen Faktoren, welche diese ununterbrochenen Preistreibereien sür WirtschastSbetriebe staatlicher und össentlicher Art decken. Als ganz unerträgliche Nebenerscheinung kommt aber bei diesen Preiserhöhungen, welche bei unserem GaSwerk vorgenommen wurden, der Um-stand hiizu, daß keiner der ernannten Beiräte den Antrag stillte, geschweige denn durchsetzte, daß die Notwendigkeit der Elhöhungen durch öffentliche «echnungslegung dargestellt wird. Es bleibt daher nur die Bermutung offen, daß mit den EinnahmZ-posten Schiebungen vorgenommen werden, also zum Beifpirl Eingänge dcS GaöwelkcS sür andere Zwecke verwendet weiden sollen. Diese Ueber-spannung der GaSpieise wiid aber zweiselloS die Erwartungen hinsichtlich erhöhter .Einnahmeu nicht «rsüllen, und so kann durch die damit erzwungene Einstellung deS GaSwerkcS auch sür viele allgemein notwendige und Kulturersorderuisse die Unmöglichkeit deien Befriedigung eintreten, welche Folge man beispielsweise scheu bei der EiSsabrikation in der Schlachthalle zum T>i!e beobachtet hat. — Im Gegensatze zu dieser verschwiegenen Rechnungsführung steht eine gleichzeitige Berordnung unserer städtischen Verwaltung, daß eine lOHige Umlagenerhöhung zum Zweck« der Neuanschaffung von Vorhängen für die Volksschulen mit dem Betrage von 76.000 Kro-nen durchgesührt werden soll. Ob sich gerade der Herbst zu einer derartigen Anschaffung eignet, muß dabei als Frage aufgeworfen werden, obwohl es selbstverständlich gewesen wär?, baß man die» gleich bei der bezüglichen Beschlußfassung in maßgebende Erwägung gezogen hätte. Man spricht von Preis-rückgäugen, man versucht von Seiten der Behörden, diese Preisrückgänge mit allen Mitteln zu beschien-uigen und trotzdem greift man zu einer augenblick-liehen nicht notwendigen Anschaffung. Liegt da nicht die Vermutung nahe, daß auch dahinter etwas anderes verborgen ist, als der Olffentlichkeit bekanntgegeben wurde? — Die neuen Eisenbahnfahrordnungen und FahrKartenpreise. Wir machen unsere Leser aus die im Inseratenteile de? heutigen Blatte? erschienene Eisenbahnsahrordnung und neuen F i!»r-preise ausmeitiam. Erstere enthält eine Zusammen, stellung der für C'lli wichtigste» Bahnverbindungen nach dem^ amtlichen Fahrplane, die Tariftabelle bringt die gegenwärtig gellenden Fahrkurtenpreise von Cilli nach verschiedenen wichtigeren OUen deS Jnlanbe?. Bei dem gegenwärtigen Mangel an der-artigen Zusammenstellungen im Buchhandel w:rden unsere Leser die» gewiß begrüßen und aufbewahren. Konzert Ftscher Niemann Wir bringen heute einige interessante Pcesscstimme» über Karl Fischer-Niemann, weicher Donnerstag den.26. d. M. im kleinen 5aale des Hotel Union konzertiert. New Uork Herald (1914): „Eine Stimme wie die Fischer-Niemann« bricht auch die stärksten Rekorde. Bei keinem der letzten Tenor-Match war ein so einstimmiger Jubel dcS Publikums. Amerika beneidet Europa um diesen Schatz." Kigaro (Paris): „Keiner der Pariser Tenor« kann sich mit diesem künftigen deutschen Caruso messen." Fränkischer Kurier (Nürnberg): Mchr noch als b.sher konnte der Sänger des reinen bei canto seine große, herrliche Kunst zeigen. Wohlgeschultes Olgan das eine verschwenderische Fülle von Wohllaut, Wärme und Leuchlkrast de« Tone« zu Gehör bringt. Eine voll-wertige Leistung, die unserem Stadtiheater zum Ruhme gereichte." General - Anzeiger (Mannheim): .Herr Karl Fijcher-Niemann ist im Besiv« einer ebenso prächtigen al« mächtigen Tenorstimme von großem Klangreiz, die seinem Inhaber in die Reihe der hervorragendsten jugendlichen Helden stellt." Tagespost (Graz): Keiner unserer Tannhänser der letzen Zahre veimag an Fischer Niemann zu erinnern, was Pracht und Schönheit der Stimme betriff'." Fischer-Niemann wird vom Beginne der Spielzeit 1920/21 an als erste Kraft an der Wiener Hofoper tätig sein. Niemand versäume e«, diesen wahrhast großen Künstler zu hören. Wir bitten unser kunstsinnige« Publikum sich auch vor Augen zu halten, daß die schönen Konzerte von hervorragenden auswärtigen Künstlern sich nur dann halten können, wenn der Besuch entsprechend ist. Karten bei Herrn Fianz Krick, Al-ksandrova nlica 1. Zeitbild. Wir erhalten auS Leserkreisen sol-genbe Zuschrift: Allmonatlich mindestens einmal jührt mich mein Weg durch Gaberje. ES war in den Noven-bertagen 1918, als sie mir zum ersten-mal« ausfiel. Sie stand in der Nähe der Landwehr-kaserne einsam und verlassen und schien mich ver-zweifelt und klagend anzublicken. Seither fuchcn >ie meine Augen immer fchon von weitem, wenn ich mich ihiem Standpunkte nähere und ich empfinde jedesmal ein Gefühl der Bejriedigung, sie »och erblicken zu können, jo ve»traut ist mir ihr Anblick geworden. Ende-Zuni fürchtete ich ernstlich, >>e zum letztenmal« gesehen zu haben, denn sie g reichte ja — ich selbst muß es gestehen — ihrer Umgebung alles eher denn zur Zierde. Doch auch diese Gefahr ging an ihr vorüber, jedenjalls hat sie außer mir noch andere stille Verehrer die alle -— GaSlaterne, die dort gegenüber dem Perz'jchen Geschäfte schon durch 21 Monate halbgeköpst steht uud daraus warte», bis der Rost den schmalen Blechstreis«', an dem ihr Dach noch hängt, durchgefrefsen bal. So ist ihr, dank der Fürsorge ihrer Eigentümer, wenigstens das p osaische Lo» erspart geblieben, al» altes Eisen nutzdringend ver kau st zu werden. Ein geichen der Zeit. Der SloveiSki Narcd bringt unter der Utderlchrift „Was sich die Kinder ausgedacht haben' die Nachricht, daß auch die Kinder in diesen wncherischeu Zeiten g'vße Speku lauten geworden sind. Sie wissen gut zwischen ge-stempelten und ungestempelte» Banknoten zu unter- scheiden und haben auch Praxis, wie man unge« stimp-lte Noten leicht weiterbringt. — Zu einem Händler mit Süßigkeiten kam ein 12jährigeS Mädchen zweimal mit einer ungestempelten Banknote. Einmal saß ihr der Händler aus. das zweiiemal wurde sie erwischt und der Polizei angezeigt. Die Staatsanwaltschaft wird daS crsiudalicht verfügen. Dinarausfuhr. Der MinisUrrat hat. wie aus Belgrad berichtet wird, beschlossen, daß Rei-sende über die Staatsgrenze außer der bereit« ge-statteten Mitnahme von „gesunder Valuta" auch 1000 DinarS beziehungsweise die entsprechende Summe von südslawischen Kronen mitnehmen können. Eine neue Exprebzugverbindung Wien—Triest. Der sogenannte Lloydexpreß ver-kehrt seit jüngster Zeit einmal wöchentlich zwischen Wien und Trust in jeder Richtung. Abfahrt von Wien jeden Mittwoch aber.ds um 7 Uhr, von Graz 11 Uhr 47, Marburg 1 Uhr 04 Laibach 4 Uhr 20, Trieft Ankunft 8 Uhc 15 fräh. Abfahrt von Trieft jeden Montag abends um 9 Uhr, von Laibach um 1 Uhr 21, von Marburg um 4 Uhr 42, von Graz um 6 Uhr 20, Ankunft in Wien um II Uhr 40. Die Fahipreife für diesen Zag inner-halb Jugoslawiens sind die normale», in Deutsch-östmeich kommt zu den Schnellzng?prei>en «in üOHiger Zuschlag. Fahrkartenausgabe nur in den Stationen Loüich, Latbach, Graz und Wien. Abschaffung des Laibacher Zwangs-arbeitshauses. Die Landesregierung hat be-schlössen, die Laibacher ZwaiigSarbeitSanstalt aus-zulossen und die verurteilten Zwangsarbeit«? den Gemeinden zuzuweisen. Die Erziehungsanstalt über-si.delt nach Gottschee. Di« Gebäude der Laibacher Anstalt werten angeblich für Krantenzw-cke ge-braucht werden. Konkurs Ausschreibung für die staat-lichen Grenzsteine. Die inie»ualionale Korn-Mission, welche nach den Bestimmungen deS Frieden«-verirageS die Grenze zwischen Deuischösterreich ua» Jugoslawien im Gelände an Ort und Stelle zu bestimmen und die bereits in Marburg >^e tätig-feit begonnen hat, schreibt die Lieserung von Gr?nz-steinen ans. Die Grenzsteine werden in drei Ärögen gebraucht und zwar 40 Ltück über 1'/, Meier, 400 Siück ungesähr 1 Meter und 45u0 Stück ungefähr '/, Mner hoch. Anbote sind an die Grenz-bestlmmungskommiffion in Marburg zu senden. Die BevölkerungszahlJugoslawien». Nach amtlichen Angaben ves Ministeriums jür Sozialpolitik waren im Juli im ganzen Gebiete Jugoslawiens an Einwohnern: In Serbien auf 78.353 km' 4,456.909 Einwohner; in der Boj-wodina auf 4..750 km' 2,675.232 Einwohner; in Montenegro auf 11130 km' 435.000 Einwohner: in Bosnien und der Herzegowina auf 51.199 km' l,393.014 Einwohner; in Dalmatien auf 12.331 km' 645.000 Einwohner; in Kroalien und Slawonien auf 42 533 km' 2,6 »0 55 t Einwohner; in Slowe-nie» auf 24.680 km' 1,510.082 Einwohner. Demnach würde Jngojlawien im ganzen 271.680 km' mit 14,343.037 Einwohnern haben, wobei Zstrien nicht mitgerechnet ist, weil wegen der italienischen Okkupation die genaue Feststellung der Bevölkerung»-zahl nicht möglich war. Im Falle, daß alle Jugo« slawen zum Staate gehören, würde derselbe ungefähr 16 Millionen Einwohner zählen. Registrierung und Abstempeluilg der Kriegsanleihe. Wir machen unsere Leser ausmerk-sam, daß in kürzester Zeit im Uiadni list für Slowenien eine Verordnung erscheinen wird, in welcher Weife die »riegSanleihe registriert, gestempelt und auS dem Verkehr genommen werden wird. Ebenso auch die Obligationen der VorkriegSanleihen der gewesenen österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Obligationen sind bei den Steueeimlern anzumelden. Die Frist zur Anmeldung ist für KciegSanleihe auf die Zeit vom 6. bis einschließlich 20. September, für die VorkriegSanleihen vom 0. bi« einschließlich 20. September bestimmt. Nach dieser Frist wird keine Bitte oder Reklamation mehr angenommen. Eine Fristver-ttngeiung ist anSgeschlofskn. In der Verordnung hat sich daS Finanzministerium streng« an die Be« stimaningtii d.s S«. Germainer Vertrage? gehalten, welcher unserem Siaate die Registrierung und Ab-stempelung der im Inland« befindliche» Titre» auf. trägt. Es wäre daher verfehlt, di« Verordnung so aufzufassen, als ob damit auch schon daS Schicksal der im Inland« deponierten Obligationen, welche Eigentum unserer Staatsbürger sind, entschieden wäre. In dieser Hinsicht ist eine besondere Aktion im Zuge, welche alle maßgebenden Faktoren unterstützen. Die neue Dolomitenbahn. Man schreibt dlr Sudtiroler LandeSzeftnng: In den Ampezzaner Seite 4 Dolomiten geht ein prächtiges Werk seiner Vollendung entgegen. Die Eisenbahn Toblach—Calalzo. Dadurch Wirt die Pustertaler Bahnlinie Bozcn—Villach mit der Eadonschen Bahn Calaizo—Velluno—Baldig in Verbindung gebracht und zum erster mal eine Bah» geschaffen, wiche die bnühmten Dolomiten durchquert. Allerding« ist die neue Bahn schmal-fpurig, wie das zum Teil schwierige GebirgSgelände e» erfordert, sie wird aber den Bedürfnissen des Dolomitenverkehre« vollkommen genügen. Die Am-pezzaner Bahn ist eire Schöpfung deS Krieges Zweieinhalb Jahre lang zog sich die Front durch die Dolomiten; beide Heeresleitungen bevnrften dringend einer Verbesserung der Verkehrsmittel; erst bauten die Italiener südlich von Eordiua d'ilwpezzo eine Feldbahn; später als die Ödster-reicher die ganzen Dolomiten besetzten, beschlossen diese den AuSban der Strecke Toblach—Calalzo. Im Mai 1919 übernahmen die Italiener das be gvanene Werk und fetzten eS fort; heute ist die Strecke so gut wie vollendet. Die Ampezzaner B.-hn hat eine Länge von 64 Kilometern und eine Spur-weite von 95 Zentimetern; sie beginnt in Toblach in 1310 Meter Seehöhe, Überschi eilet den Sattel des Gemärks (Eimabanche, 1530 Meter), der ihren höchsten Punkt bildet, durchbricht das Felslabyrinth von Pcntelstein, berührt Lorlina d'ilmpezzo (1249 ®?cicr, 28'/, Kilometer von Toblach) und senkt sich dann in die Landschaft von Cadore hinab, wo bei Calalzo der Anschluß an daS venezianische Bahnnetz erreicht wird. Die neue Bahn hat 14 Zwischen« stationen, 5 Haltestellen, 33 Bahnwärterhäuschen, 10 Tunnel» von 20 bi» 200 Metern Länge und 10 Brücken. Die stärkste Steigung beträgt 35 auf Tausend, der MinimalradiuS 70 Meter. Die technisch interessanteste Strecke liegt zwischen Ospitale und FiammcS; hier gibt eS 2 Tunnels und 4 Brücken, darunter vie 27 Meter lange eiserne Brücke über den Felizonbach. DaS LandfchaslSbild ist gerade in tiefem Teile überaus großartig und wechselvell: die liefe «lamm des Felizon, die ungeheure Wildnis von TravenanzeS mit dem kahlen Scheitel des La-vinvr.i und den roten' Kreidezacken von AntruillcS, die senkrechten Wände des Pomagagnon und das sich öffnende, weite lichtgrüne Becken von Cortina sind unvergeßliche Bilder. Auch fönst ist d:e St! ecke reich an überraschenden Szenerien von echtem Do!o< milencharakter; wir erwähnen nur den Toblacher See mit der Naßwand, Höhlenstein mit den Drei Z nnen, den Dürrenfee mit dem Monte Cristallo, die Hohe GaiSl vfw. Leider liegen die Gaststätten v»r .^'>hlenstein, Schluderbach, Ospitale und Lima« bar.^' i: Trümmern. Hingegen sind das Toblacher Teehotel ganz Eortina unversehrt. Bei jEortina überschreite! dk Bahn auf 70 Meter langem Viadukt die Bigontina und führt unS in das weite Tal von Eadore, über dem der großartige Pelmo thront. Die Eröffnung der Bah» steht unmitlelbar bevor. Die Käuflichkeit des französischen geitungswesens. Die Periser Human it6 ver-öffentlich« die Beiträge, welche fran,Zstsche Zeltungen zur Propaganda für die türkische Anleihe bekommen hoben. Die Türkei hat mit diesem Gelde dann von einer srouzösischen Firma Kanonen gekauft, jene Kanonen, welche im Weltkriege gegen die Fran-zofen g-'dounert habrn. Die konservative Autoritö bekam 40.000 Francs, Exzelfior 40.(00 Francs, Figaro 120.000 Francs, Gil BlaS 40.0(10 Francs, Saulois 90.(00 Francs, AgenceHavaS 25.000 Francs, Libre Parole 50.000 Francs. Maiin 170 000 Franc«, Pellt Par>sien 120.000 Francs, Petit Republique öö.OOO Graues, Tewps 100.000 Franc«. Den Stekvrd hal jedoch Pelit Journal davongetragen, welche« 2t-5 000 Francs «hielt und das auch seiner-zrit dem Trafen TrSza für 100.00!) Francs diente. Drahtnachrichten -der Ciiiier Zeitung. Meldungen de» Laibacher Nachrichtenamks. Die Gemeindervahlen in Serbien. Belgrad, 24. August. Alle bisherigen Be-richte über die Gimeindewahlen in Serbien und Makedonien stammte» aus privaten Quellen. Nach den bisherigen Berichten, welche dem Ministerium de« Innern zukamen, ist das Ergebnis folgendes: Die Radikalen bekamen die Mehrheit in Pc'nrevae, Krajevo, Arangelodac, Gornij, Milcnovoc, Unka, Knikvec, Lr«nica, Prtstira, Usiie, Jagodina, Ne- Cillier Zeitung gotin, Trnova, Mitrovica. Die Demokraten erhielten die Mehrheit in folgenden Ort.»: Bronje, Obrcnovac, Mladenvvac, Lazarevac Kragujevacka Naca, Kruprnj, Golubovice, V-liko Gra^ille, Zi.^vdcr, Joanica, Pc»ega, Trslenik, Zrbar, Lapooo, Palanka. ülexinoval, Jstip, K.stowo. Prokoplje, Koeana und Kicevo. Die Kommnnisten erhielten die Mehrheit in folgenden Orten: Belgrad, Nis, Kragujiv rc, BeleS. Schabotz, Kumanovo, Leskovac, Baljevo, LeSn'ca, Upo, Pirot und Prilep. Der russisch polnische Krieg. Bern, 23. August. (Schweizer Depeschen-ageniur.) Ueber die Verhandlungen zwischen Llohd George und Glolitti wurde ein öffentliche« Comuiriq-rs auSgegebcn. Es herrscht vollständige Uebereinstimmung zwischen der britischen und italienischen Regierung betreffs der Notwendigkeit einer möglichst- raschen Wiederherstellung deS Friedens auf der ganzen Welt. Die beiden Regierungen kommen übereil«, daß die Uebereinstimmung, welche bezüglich der Durch-führung de« B-rfaillcr Vertrages h rrfchl auch be-züglich aller übrigen Fragen eintreten wird. Zu-nächst ist der Friede zwischen Rußland und der übrigen Welt daS wichtigste, sonst wird eine A»mo sphäre von S'örungen die Welt weiter bedrohen. Jedenfalls haben die beiden Regierungen Schrille unternommen, um eine Verbindung Rußland« mit der übrigen Well herzustellen. Es ist da^er tief zr» b.dauern, daß trotz der gegenteiligen Versicherungen die Sowjetregiernng Polen Bedingungen aufzwingen will, die uuvereiubar find mit der Unabhängigkeit und nationalen Selbständigkeit Polens. Beide Ministerpräsidenten erklären sich für ein unab hängiges Polen. Unzulässig sind die Bedingungen über die Regierungsbildung und Gestallung, und daß diese nur auS einer Klasse von Bürgern mit Aus-schluß der übrigen gebildet werden soll. Eine solche Bedingung ist im Gegensatze zu den zwischen drr britische» Regierung und Kamenjeff getroffenen Ad-machungen, ein VertrauenSbeuch und ein Verhandeln mit einer Regierung, welche ihr Wort so leicht nimmt, schwer, wenn nicht unmöglich. Wenn Ruß« land den Krieg mit Polen weiterführt, wird es keiner freien Regierung n özlich sein, d e Oligarchie der Eowjetregierung anzunkennen oder mit ihr zu unterhandeln. Die Welt schreit nach Frieden. Durch Verhinderung desselben wird di: Entwicklung von Landwirtschaft und Industrie und d-r Warenart«, lausch zwischen den Ländern unmöglich. Beide Regie-rungen sind da>über einig, daß alle Anstrengungen gemacht werden müssen, um die gewaltigen Gegen-sähe zwischen den Völkern zu beseitigen. Warschau, 23. Angust. (Funksprnch.) Frontbericht vom 22. August. Air der Nordfront haben die Truppe» unserer ersten Armee die Divisionen der 15. Sowjetarmee, die den Rückzug des Feindes decken, endgittig gefchlagrn und PraSny;— Linie Mlava besetz», wodurch den in Unordnung fliehenden Truppen der letzte Rückzug abgeschnitten ist. Die Hauplstreilkräsle der vierten Sowjetarmee und deren drilleL ReiterkorpS sind vollkommeu ab> geschnitten. Die Beute ist ungeheuer und steigt stündlich. Eine Zählung war bis zur Stunde nicht möglich. Unsere 13. Infanteriedivision hat 5000 Mann gefangen, 16 Geschütze und 135 Maschinen-gewehrt erbeutet. Die längs der deutschen Grenze vorgehenden polnischen Abteilungen haben Svldau besetzt und damit unsere Nordfront geschloffen. An der Ostsront geht der Vormarsch gegen Norden unter persönlichem Befehl MarfchallS PilsudSki weiter. Am 22. Angust wurde Samdrok uud Mafowiez genommen sowie der Narcw übe. schrillen. Im Gebiete von Lisoki—LilowSk hat unsere vierte Reiser-brigade eine feindliche Artilleriegruppe zersprengt, 22 fchwcreznr Belagerung Warschaus bereitgestellte Ge schütze erbeutet uud die Bedienung gefangen genommen. Ein aufgefangener Befehl de« Kommandanten der 2l. Sowjetdivision ordnet die Verbrennung des gesamten TrainS an, um de» Rückzug zu beschleunigen. An der Südfront dauern die Kämpfe an. Die Nie« dcrlage an der Nordfront macht sich hier beim Feinde bemerkbar. Bei Lemberg beginnt sich der Ferid zurückzuziehen und hat Stry geräumt. Die Reiterei verfolgt ihn bis zum Bug. Königsberg, 23. August. Der polnische Nordfliigel hat gestern die Linie Ostrolerika bis zum Narew südlich von Bialystok erreicht. Dieses wurde heule genommen. Die Reste der vierten und sünflen Armee sind im Rückzüge und stehen zwischen der Reichsgrenze und der Bahnlinie Wistolerki — Bialystok. Die Zahl der üdcr die Genze geflüchtelen bolschewistifchlN Trrippnr wächst stündlich. Bisher wurden über 10.000 gezählt. Oestlich vou Brest- Nummer 67s«j LitowSk und Kolm leisten die Russen noch Wider-stand. In G..liz'cn ist die Lage »ngekiärt. DaS Präger Tagblatt meldet aus Warschau: DaS Kommando der russischen Nordarmee hat sich an General SikorSky um Verhandlungen »zwecks Waffenstreckung gewendet. ES handelt sich um eine Armee von 50.« 00 Mann. Die polnischen Fried^nsbedingungen London, 23. August. (Reuter.) AuS War-schau werden folgende Bedingungen ver polnischen Regierung für den Abschluß eines Waffenstillstandes gemeldet: 1. Polen erhält alle Gebiete, in welchen die polnische Bevölkerung die M.hrheit bildet. 2. Polen verlangt daS .SelbstbestimmungSrechl für alle Völker, die einst vom allen Polen eingeschlossen waren. 3. Die bolschewistischen Erklärungen und Zusagen muffen auch durch Tutsachen bewahrheitet werden. Aufstand in Ostgalizien. Wien, KB. Bon der Vertretung der West-ukrainischen VolkSripublik wird mitgeteilt, daß am 21. August im südlichen Te le GalizienS ein Aufstand gegen die polnischen Behörden auSgedrochen ist. Die Aufüandifchln haben die Eisenbahnlinien Laworcza —Stry besetzt und auf de» von ihnen besetzten Gebi.teu die ukrainischen Behörden eingesetzt. Der polnische Gewaltstreich in ober-schlefien. PleS und Sorcrn wurden gestern von den Polen besetzt. Soweit auS den bisher vorliegenden Meldungen ersichtlich ist, ist der ganze Kreis Ribnik außer der Stadt Ribnik, dir ga^.ze K>c s PleZ mit der Sladt PleS, der Landkreis Kattowltz, Beuthen sowie Gleiwitz in polnischen Händen. — Königshütte, die Stadt Beutheu und noch andere sind noch wenige Inseln in polnischer Besetzung. Eine Hausse an der Wiener Börse. Wien, 23. August. KL. Wegen deS Tiefstandes der österreichischen Krone herrscht heule aus der Wiener Börse Hausse. Die Beziehungen Italiens zu Rußland. Fiume, 24. August. Nach den Informationen au« Rom beabsichiistt Giolitti anläßlich feiner Zu-fammenkanft mit Liohd George eine präzise Er-klärung bezüglich Rußland« abzugeben und den Wunsch auszusprechen, daß Rußland in das eurv-päisch-po'.itifche Leben eintreten solle, ohne Rücksicht auf da« Vorurteil Frankreichs, welche» eine direkte Anerkennung Sowjetrußland« unmöglich mache. Bei dieser Gelegenheit beabsichtigt Giolitti auch Lloyd George zu fragen, was cr über die adrialifche Frage denke. Wjrtschnj! und vrrktht. Englands finanzielle Vorherrschaft. Unter dem Titel: „Das Elearinghoufe der Welt" schreibt G. W. Silberstolpe in „Göteborgs Handel-stidning", nachdem er Amerikas finanzielle Stellung den anderen Ländern gegenüber beleuchtet hat, daß Amerika trotz seiner Rieseuforderungen an Europa und seine« zuverlässigen Goldmünzsußes doch die Rolle eine« inlernalionaleu Geld- und Kredilzeulrum« nicht ersassen köune. Der Dollar sei jetzt nicht mehr interr-alional als BczahlungSmittel als vor dem Kriegt, vielmehr zeige eS sich von Tag zu Tag deutlich r, daß London feire Positron als Geldzentrrrm uud Elearinghoufe d»r Well behaupten werde. England habe vor Amerika die wunderbare geographische Lage uud vor allem kommerzielltn T^aiuiug, ökono-mische Erfahrungen und Routine voraus. Amerika fehlen die Voraussetzungen sür politische und ökonomische Hegemonie in der Welt, nämlich die llltenschen-kenntniS und psychologische Erfahrenheit, die ^da« Erbe von Jahrhunderten und Jahrtausenden sind, daher stehe der Stern der finanziellen und ökono-mischen vo.h-rrfchaft über London nud werde noch lange dort stehen bleiben. Getreide- und Mehrbericht aus der Batschka. Au« Neusatz wird gemcjdet: Da« Ge-schäft über 1000 Waggon Weizen mil der Tschechoslowakei scheint grfcheillrt zu sein, weshalb Preis-rückgänge zu bemerken sind. Die letzte Woche verlies im Zeichen der GefchäftSunlnst. sichrere Firmen haben den Einkauf völlig eingestellt. ES wird bezahlt: für Weizen 000—6ic0 K., guten Mai« 280—300 K., Hafer 200 Defektmais 100—120 (f., neue Bohnen 300 K. Am schwächsten sind di; Weizen- Nummer ß" Cillicr Zeitung Sute S zuflhren. DaS Regenwetter bceiiiflu&t die weitere Entwicklung der MaiSpflonze fhr günstig und ist demzufolge auf eine weitere Bcrflauung des Artikels zu rechnen. Laut eingegangenen Belichten verfügen Nord- und Südamerika über bedeutende Getreide, iiberfchüffe und stellen sich die Offerte ab Trieft oder deutschen Häfen billiger als unsere und rumä-nische Ware. In Mchl wird ebenfalls nur der dringenste Bedarf gedeckt. Es notieren: Nuller-Mehl IV.öO—10.75, Kochmehl 9.50—9.75, Brolmehl 8.50, Kleie 1.80 Ä. Im Sinne eine« RegierungSbefchliiffes wir» die Ausfuhr für Hafer, MaiS und Gerste freigegeben. Erhöhung der Arbeitszeit in der Tschechoslowakei. Der tschechoslowakische Minister für Sozialpolitik bereitet einen Gesetzentwurf über di« Einfühlung deS NennstundentageS vor. Die italienische Getreide« und Reis ernte wird aus 45 Millionen Meterzentner geschätzt, mit einem durchschnittlichen Ertrage von etwa 10 Meterzentner aus einen Hektar. Da Italien jährlich 70 Millionen Meterzentner verbraucht, muß eS noch 25 Millionen Meterzentner einführen. Die Reisernte wird vorauSfitztlich 441/, Meierzenter bringen, durchschnittlich 32 ^ieterzeniner auf den Hektar. Die Welternte. Die Welternte soll gegen die vorjährige Ernte zurückbleiben. Einige Staaten hal'en recht gute Ernten, d.igegen andere recht s^lechie. Die Ernte Frankreich» soll sehr gut stehen und d«r Bedarf ohne Einsuhr gedeckt werden können. Im Vm jähre mußte eS 35 Millionen M>z. Weizen einführen. Die Ernte in England ist heuer sehr schwach geraten. England wird 60 Millionen M»z. Weizen einführen müssen. Zu den Staaten, die auf größeren Import angewiesen sind, gehören: Italien, Niederland, Skandinaviei', Schweiz, Spanien, Oester-reich und Nord-Asrika. Italien und Oesterreich werden Heuer mehr einführen müssen als im Bor-jähre. Die Ernte in den Bereinigten Staaten ist schwächer als fönst geraten. Von der vorjährigen Ernte blieben 25 Millionen Bufhel übrig. Die Heu-rige Ei nie wird auf 275 Millionen Bufhel geschätzt. Zusammen wäre daher mit 300 Millionen Bushel oder 80 Millionen Meterzentner Getreide zu rechnen. Die Ernte in Kanada ist günstig, ebenso m Argen« tinien. Die Ernte in Indien wird aus 100 Millionen Meterzentner geschätzt d. h. um 34 P ozent «ehr als IS 19. Wie in dm Regierungskreisen Indiens verlaute», soll die Ausfuhr gehemmt werden. Auf diese Weise hofft man, einen Abbau der Preise zu erreichen und den BolschtwiSmu« leichter bekämpfen zu können. Die Ernte in Ausstralieu ist Heuer schwach. Bulgarien, Ungarn und Rumänien haben günstige Ernten und werden al« AuSsuhrstaateu be-trachtet. Ein Uebersluß an Getreide dürfte am Welt» markte nicht zu verspüren sein, da d«r Export Rußland« behindert ist. Rußland konnte früher 15 P»o;ent seiner Ernte ausführen. Laut Statistik soll Jugoslawien Heuer 53 000 Waggon Weizen, 30.000 Waggon Gerste, Korn und Haser und 120.000 Waggon Mai» exportieren können. nisse daraus, Roheisen, Halbfabrikat und Alteisen (ausgenommen Guß- und Walzeisen, Reifeisen, Draht zu Stiften, geschmiedete Nägel), Kohle (außer Holzkohle), Mineralöl. Dagegen sind bi« Ende diese« Jahre» zur Ausfuhr frei zugelassen: Gerste, Roggen und Mais, Mehl und Mahlprodukte auS Gerste, Roggen und MaiS, Teigwaren, Bohnen, Linsen, Erbsen und Kartoffeln, über 10 Jnhre alte Stiere, über 16 Jahre alte Pferd«, Häute (ohne nähere Bezeichnung welche), Erzeugniffe auS Schweinefleisch, Houig, Wollteppiche, Wollabfälle, Wollappen (sortiert und unsortiert), Flach« und Hanf. Liste der Waren deren Ausfuhr ins Ausland erlaubt bez«. kontingentiert oder verboten ist. Zufolge Beschlusses des Finanzausschusses vom 27. Zuli sind folgende Artikel in beschränkten Mengen zur Ausfuhr zugelassen (kontingentiert) bezw. verboten: Weizen und Weizenmehl, Hafer, Rindvieh (ausgenommen über 10 Jahre alte Stiere), Pferde (ausgenommen über 16 Jahre alte), Schafe. Schweine, frifcheö Fleisch und Speck, Fett und Tafelöl, Zucker, Wolle nud Wollerzeugoisse, RindS-, Büffel« und Pferdehäute sowie Erzeugnisse daraus, Soda und Sodaprodukte, Gold, Silb«r und Erzeug« Vermischtes. Da« kritisch« Jahr der Ehe. Bor dem Vorsitzenden eine» Londoner Polizeigerichtes erschien kürzlich ein Ehepaar, das gerade ein Jahr verhei-ratet war, und forderte die Trennung ver Ehe. Mr. Lankester wies sie aber energisch ab, indem er erklärte, der Ablauf des ersten Jahres fei immer die kritische Zeit in der Ebe, und wen» sich alle scheiden lassen wollten, die in diesem Zeitpunkt sich mit dem Gedanken trügen, dann würde eS bald keine Ehe mehr geben. Sie sollten also diese .kritische Zeit" erst abwarten und wiederkommen, wenn auch da« zweite Ehejihr ungünstig verlausen fei. Nach einer Begründung dieses Urteil« befragt, erklärte der Richter: »Ich habe ganz allgemein gesprochen. Nach meiner Erfahrung ist das Ende des ersten Jahres die gefährlichste Zeit. Doch habe ich diese Erfahrung nur bei andern gemacht, denn ich selbst bin unverheiratet." Tiefere Kenner, die da« Eheleben am eigenen Leibe erfahren haben, verlegen aber die Gefahrperiode nicht in daS erste, sondern In da« siebente Jahr der Ehe. Dieser Ansicht ist Eonan Doyle, der sich viel mit der Ehescheidung beschäftigt hat. Cr meint, daß bei einer unglücklichen Ehe nach diesem Zeitpunkt die Situation soweit gediehen sei daß sie zu einer Katastrophe dränge. AuS Tschechien. Wie die Olmützer Deutsche Zeitung meldet, erschien kürzlich in einem tschechischen Laden dieser Stadt ein „tschechoslowakischer" Offizier deutscher Nationalität und verlangte in deutscher Spracht eine Kappe. Der Händler, der mehr Po-litiker alS Kaufmann zu sein schien, wies den Major zurecht und erklärte, daß er als Offizier tschechisch zu sprechen habe, woraus dieser bemerkte, er könne außer Dienst sprechen wie er wolle, also auch deutsch. Nicht lauge nachher, wahrscheinlich als Folge dieser Begebenheit, wurde der Major nach Prag zu einem Regiment der tschechoslowakischen Legion, die durch die chauvinistische Gesinnung ihrer »ng«hörig«n bekannt ist, versetzt, und wie groß war sein Erstaunen, raubnrg an 7'4 4» P&Uachach ab S» 6»» Oooabiti . ab 6»» 4» D.-Drasbarg ab T" 610 ü.-urauburg ab 7** 4» OoaobiU . an 10M 7M PölUchach an 74' 60» Orasenalein. aa S4* 7»> Marburg , . aa »o« 614 Grohelao—Bohitseh Bohitseh—Grobelno P.-Z. P.-Z. P.-8. P.-Z. P.-Z. P.-Z. i.a.t. Lt.». 1.1.8. i.s.1. i. as. i.s. a 0 rebeln® . . • e • • . . ab 7» im 71# Rohitich ........ ab 6>* 10" 410 Rahitach • . - » . . .an 9i» 3" 8*i , Grobelno ........ i n $»• 11« 6>0 CU11- -WöHan—Unterdraubnrg Unterdraobarg- -Wöllan—Cilli P.-Z. P.-Z P.-Z. P.-Z P^B. P.-Z P.-Z Lll. ».«.». aa. 1. i.u.a ui. ».«.:». a« » Cilli..... . ab »oo l» 701 Unterdrauburg . . . , »b 7»o i» Hof M . ab »m »■» 6« 8- »»• Ftttitf. . ab 101» «M 8JO 10« 4»o 6»» 711 WBllaa . . . . aa 10»o »u; ea 10*' 60« 6*o 748 Windiiebgraa . . an U«« 40» BQr Ml Viliu 1QM (U 6>0 80» Cnterd raubn rg . aa l»i» 4» 11« 8« 6M 8M Fahrpreise in Dinars von . . Cilli . . nach Pinoaei 1. Kl. n. Kl, 3 4 — » 17— M-4 — 6— 6 — IS-— »I — 6— 17 — »«-— SS 34 — 8tor„......... 4-60 Grobeine...... 6 — Pöltachach .... 18 50 Marburg......25-50 Spielfeld...... SS— Tflffer........ •*— Römerbad..... 7*50 SteinbrBok .... ••— Laibach.......SS — Loitach.......46-60 Lichtenwald ... »•— Rann.........»6'60 Agram........»»•— 8i«a«k........57-— Unterdraubur*. 51 — (btr Mwburf Yölkennarkt. .. «I SO 41 tb*r M>rk«| Pettan........SS 60 17'- Friedaa.......SS— 13- takerae......SS"— 2#"- Pletrewitaoh... . »•- 8aob«e nfeld... . 8- Sl. Pater..............4 Heilanatain.... . 6 Kieldorf..............»'- Pakdorf................T-- Bahönatein .... . »•- Wfillan........ Pak......................11- Ober-Dollitieh . . 14 - Miuling...... . 14 - Windisebgral.. . IS- Untardrauborg. . 11- > u r lll. Kl, 1 so 3 — 4 60 «so 11.— t-60 3 — II — 15-60 S-— 8-60 13 — ie — 17 — likmlluc L KL n. KL 111. Kl — »660 1,76 — SS*— 16*80 — SS — — 46-60 — 18— — S6-60 — S9 — — 67— — 81-- 16 50 SSS6 » — 12-76 19-60 28-60 16-60 — 10-50.1 81-— 8160 30-74 8-60 11-lS— 1 60 1 60 t— 1-60 s— 3-60 450 4-50 «•- r— 7— »60 11-- — »6 60 1J-75 •— 33— 16-50 63— tf— 1» 60 Echristltilunq. Cmoafmn^ Druck und Nerlag: Venin^buchdruclerei .Erlrja" in Eclj«. — V»ranlw«ttlicher Leiter: Guido Echidl«.