Rcdaction und Expedition: Bahiihvsgassc Nr. 16. Nr. 82. ESElS.Bi Donnerstag, 10. April 1879. — Morgen: Charfreitag. 12. Jahrg. Eder Bost: Ganzjähr. fl.° jcigtn bi6 6 Z-il-n 20 tr. ~ u Aus dem Czechenlande. Im deutschen Lager wurde die Losung ausgetheilt: die Deutschen in Böhmen müssen die bevorstehenden Reichsrathswahlen vor allem dazu benützen, die Stellung des Ministeriums zu befestigen und zu diesem Zwecke der Zersplitterung der deutschen Abgeordneten aus Böhmen in verschiedene parlamentarische Klubs ein Ende zu machen. Gestern fand in der Landeshauptstadt Böhmens eine Konferenz deutscher Abgeordneter aus ganz Böhmen statt, bei welcher der Antrag gestellt wurde, daß sämmtliche deutsche Abgeordnete aus Böhmen im nächsten Parlamente einem zu gründenden deutsch-böhmischen Klub beizutreten hätten. Im czechischen Lager gibt sich neuerlich eine üble Stimmung gegen die langjährige Passivitätspolitik der Czechenführer kund. In erster Reihe kennzeichnet sich der von Tag zu Tag steigende Unwille der Bevölkerung in den land-wirlhschaftlichen Klubs. In diesen wird Klage darüber geführt, daß man in Böhmen seit dem Jahre 1848 zur Uebergebühr unfruchtbare hohe Politik getrieben und die wirtschaftlichen Fragen nahezu gänzlich beiseite gesetzt hat. Die Besserung der wirtschaftlichen Lage in Oesterreich sollte derzeit als erster Gegenstand auf der Tagesordnung der Abgeordnetenhaussitzungen stehen. Die Abstinenz- beziehungsweise Passivitätspolitik der Czechenführer wird einstimmig und entschieden verurtheilt, sie hat im ezechischen Volke eiue unverantwortliche Flauheit, ja Faulheit erzeugt, sie hat die czechische Nation zu Tode g er ie g ert. Gelegenheitlich einer abgehaltenen landwirtschaftlichen Klubsitzung wurde der hier und dort herrschende Nationalitätenstreit besprochen und über denselben der Stab gebrochen; einer der Redner bemerkte: „Unter gebildeten Menschen sollte der Unsinn, über Nationalität zu streiten, gar nicht mehr Vorkommen." Im czechi- scheu Lager tritt also bereits erfreuliche Nüchternheit ein, und es erprobte sich wieder das alte Sprich- und Wahrwort: „Schaden macht klug." neue Jnfnrgentenscharen haben sich bei Krepnik gezeigt. Zur Wucherfrage. Die Bezirksvertretung von Saaz in Böhmen überreichte dem Landesansschusse bezüglich der Wucherfrage nachstehende Denkschrift: „Da der Begriff des Wuchers sich schwer feststellen läßt und mehr nach den einzelnen con* ereten Fällen als nach allgemeinen Regeln daS Vorhandensein einer wucherischen Handlung und deren Folgen benrtheilt werden muß, ist zunächst erforderlich: 1.) Freie Beweiswürdigung in allen zivilprozessualen Verfahrensarten, sobald die Einwendung des Wuchers erhoben wird, in Hinsicht auf das Vorliegeu des Wuchers und die Art und Weise, in welcher der Wucher verübt wurde. 2.) Die Freigebuug der Einwendung des Wuchers in jedem Prozeßstadium und die Ausschließung der Verzichtbarkeit dieser Einwendung. 3.) Beschränkung der Wechsel strenge auf Fälle, in denen der Kreditnehmer oder Wechselverpflichtete protokollierter Kaufmann ist, in der Weise, daß nur in diesen Fällen ein Zahlungsauftrag erlassen werden könnte, in allen ändern Fällen aber vorher Taasatznng zur Verhandlung angeordnet werden müsse. 4.) Die Gestattung der exceptio non nume-ratae pecuniae in der Weise, daß jeder Schuldschein nur bis zum Betrage der zugezählten Valuta Geltung hätte, und daß ein Wechsel seine Wechselkraft eiubüßen würde, wenn erwiesen vorläge, es seien in der Wechselsumme zum Kapitale zugeschlagene Zinsen enthalten, oder es sei weniger zugezählt worden, als die Wechselsumme beträgt. 5.) Bei erwiesen angenommenem Wucher könnten dem Wucherer in keinem Falle mehr als 6 Perzent Zinsen von der zugezählten Valuta Die Action der Türkei. Die Pforte aceeptierte endgiltig das Projekt einer gemischten Occupation Ostrumeliens nebst Einsetzung einer neuen Verwaltung mit einem von der Pforte ernannten Gouverneur und Eontrolle der europäischen Kommission. Die Pforte protestierte bei dem Fürsten Dondukoff offiziell gegen das Votnm der bnlgari-fchen Noiablenversammlung, durch welches die bulgarische Volksvertretung zu einer Aendernng der Grenzen Bulgariens autorisiert und die Erblichkeit der bulgarischen Fürstenwürde proklamiert wird. Der ottomanische Kommissär theilte diesen Protest seinen europäischen College« mit. Die Pforte unterbreitete der Sanction des Sultans eine neue Grenztrace, nach welcher Arta, Lariffa, Volo und Agrapha an Griechenland abgetreten werden. Novi-Bazar. In Paschalik von Novi-Bazar stehen jetzt 15 Bataillone regulärer Infanterie, 6000 Mann stark, mit 28 Geschützen. Deserteure und Krankenstand unter den Truppen in Kosovo nehmen zu. Nasif Pascha, der Gouverneur von Kosovo, hat sich im Austrage der Pforte nach Bjelopolje zu dem bekannten Agitator, dem Mufti von Taslidka, begeben, um ihn auf Befehl des Sultans von jedem unbesonnenen Schritte abzuhalten. Aus dem zwischen den mazedonischen Insurgenten und den türkischen Truppen nördlich Petri? stattgefundenen Gefechte wurden 200 verwundete Türken nach Seres gebracht. Die ottoma-nischen Truppen stehen verschanzt bei Kresua; Imülleton. Die Thurmvögel des alten Thomas. Novellette von Har riet. (Fortsetzung.) Jetzt lachte die Gräfin Tranhorst hell auf: „Also daher kommt all' die üble Laune, weil unser Verwalter sich nicht von deinem Muth-willen bestricken läßt. Ja, ja, es ist das erste mal, daß du in dieser Hinsicht Widerstand findest." Ediths Antlitz übergoß Purpurglut; sie kratzte mit den Nägeln über den schönen Einband. Die Schwester nahm rasch das Buch von ihrem Schoß: „Weshalb soll die liebenswürdige „Goldelse" unverschuldet leiden ? Du liebst diese Erzählung unbeschreiblich, und doch nimmst du dir kein Beispiel an der Heldin derselben! Werde eine Goldelse an Liebenswürdigkeit, dann wird Meixendorf sich willig bezaubern lassen." „Ich bitte dich, reize mich nicht mehr mit deinen boshaften Bemerkungen!" rief das junge Mädchen heftig: „Was liegt mir an den Huldigungen dieses Mannes! Mich empört nur sein unartiges Betragen. Mit dir spricht er über Literatur, Musik und alles Schöne — mich aber behandelt er wie ein dummes Kind, mit dem man nur alltägliche Witze machen kann — ich bin des Spieles müde." „Du hast doch selbst die Veranlassung dazu gegeben." „Allerdings, aber jetzt will ich nicht mehr." Das Gespräch der Schwestern wurde durch den Eintritt des Kastellans unterbrochen. Er schritt langsam durch den Saal und blieb mit einem Korbe voll der schönsten Kirschen vor der Gräfin stehen: „Das sendet der Herr Gras znr Erfrischung; es sind die letzten aus dem Obstgarten." Die Worte klangen weit eher dumpf grollend als freundlich. Ueber Edith kam wieder der alte Muthwille: „O, Sie beneiden uns um die schönen Früchte nnd möchten selbe wol Ihrem häßlichen Thurmvolk zustecken; wie schade, daß Sie nicht lieber Schwalben füttern!" Der Alte warf dem Mädchen einen finstern Blick zu: „Solche Kost ist nicht sür meine Vögel," sagte er kurz und trocken und wollte den Saal verlassen. „Thomas!" Er blieb stehen und wandte sich mit sichtlichem Widerstreben zu dem jungen Mädchen. „Ich möchte Euch einmal begleiten, wenn Ihr die Fütterung im Thurm besorgt." Der Alte fuhr mit einer heftigen Geberde in die Höhe. „Das geht nicht!" sagte er rauh. „Im Thurm gibt es so viele Ratten, Mäuse und Schlangen." Ohne eine Antwort der jungen Dame abzuwarten, verließ der alte Mann den Ahnensaal. Edith sah ihm unverwandt nach, bis sich die hohe, braune Flügelthür hinter dem Greise geschlossen hatte. „Ich glaube immer, der Kastellan verschließt ein Geheimnis im Thurm," sagte dar Mädchen zu Gräfin Lydia, wobei es einige Früchte aus dem Korbe nahm. „Mir ist der Alte unheimlich," entgegnet« die junge Frau. „Er macht mir stets den Eindruck eines heimtückischen Menschen; ja, Bosheit und Widersetzlichkeit leuchten aus seinem Blicke!" Der alte Thomas, über den dieser harte AuSspruch gefällt wurde, schritt indessen langsam zugesprochen werden, und wäre bei vorhandener Einwendung auch auf den allfälligen Abzug desfen zu erkennen. waS der Kreditnehmer an den Wucherer mehr als 6 Perzent Zinsen von der zugezählten Valuta bereits gezahlt hat, und im Falle er mehr qezahlt hätte, als er an Kapital erhalten, auch auf Rückstellung des Überschusses an den Kreditnehmer. . t , ,,, 6.) Wäre in Erwägung zu ziehen, ob sich nicht eine Fixierung der intabulationsfähigen Zinsen empfehlen würde. 7.) Sämmtliche Rechtsmittel und Bestimmungen, die gegen den Wucher in Kraft zu treten hätten, dürften sich nicht nur auf den ursprünglichen Darlehensgeber oder Wucherer beziehen, sondern wären gegen den Singniar- und Universal-successor gleich anwendbar. 8.) Dem Ermessen des Zivilrichters wäre anheimzustellen, zu beurtheilen, auch ohne vorliegende Einwendung des Wuchers im Prozesse, ob von Fall zu Fall der ihm zur Entscheidung vorgelegten oder in Verhandlung befindlichen Streitsachen strafbarer Wucher vorliege. Die Grenze der Strafbarkeit des Wuchers wäre im Sinne des Gesetzes vom 19. Juli 1877 zu regulieren. Wäre das Vorliegen strafbaren Wuchers festgestellt, so wäre das Zivilverfahren aufzuheben und das Strafverfahren einzuleiten. Die Feststellung des strafbaren Wuchers müßte dann aber aber auch eine materielle Strafe zur Folge haben, das Rechtsgeschäft wäre nicht nur für nichtig, sondern der Kapitalsbetrag auch für verfallen zu erklären (?); alternative Geldstrafe wäre auszuschließen, stets auf Arrestrafe zu erkennen und bei zweimaliger Abstrafung einer Person wegen Wucher dieselbe nicht nur für eine bestimmte Zeit der öffentlichen Rechte für verlustig zu erklären, sondern auch in zu bestimmenden öffentlichen Blättern auf Kosten des Verurtheilten die Präsumtion des Wuchers auf eine bestimmte Zeit auszusprechen, welche darin bestünde, daß der Staat solchen Personen bei Darlehen oder Rechtsgeschäften, die sie nach ihrer Abstrafung entgehen, die Eintreibung von mehr als 6 Perzent Zinsen versagt, und daß zu dieser Versagung die einfache Hinweisung des Belangten auf die verlautbarte Präfum tion genügend wäre. 9.) Einem allfällig zu erlassenden Gesetze wäre rückwirkende Kraft beizulegen." Tagesneuigkeiten. — ZumExposc des Finanzministers. Auch die „N. fr. Pr." bezeichnet die vom Herrn von Pretis projekierte Rednction der Beamtengehalte niedrigerer Rangstufen als einen ungeeigneten, un- zeitgemäßen Antrag; würde derselbe zur Durchführung gelangen, so würde einerseits die Qualität der Beamtenschaft eine Aenderung erfahren, andererseits würden sich junge, talentierte, gebildete Männer vom Staatsdienste fernhalten und Privatdienste aussuchen. Das genannte Blatt bemerkt am Schlüsse seines Artikels: „Der Staatsbeamten-Organismus hat sich bewährt, an demselben soll nicht gerüttelt werden, wir erachten es für unzulässig, an den niedrigen Gehalten zu sparen und die höheren zu verkürze»." — Bahnlinie Brod-Serajewo. Der „Bau-Unternehmer" theilt mit, daß der Bau der normalfpurigen Eisenbahn von Brod nach Serajewo und vorhergehend die Vollendung der Rollbahn von Seniea nach Serajewo mit normalspurigem Unterbaue nunmehr nach jeder Richtung hin gesichert erscheint. Die diesbezüglichen Vereinbarungen mit dem Kriegsministerinm sind bereits getroffen, und gehen dieselben dem Wesen nach darauf hinaus, daß die Financiernng sich auf eine ungewöhnlich große Anzahl von Jahren erstreckt, derart, daß vorderhand eine direkte Inanspruchnahme des Staates ausgeschlossen bleibt. Wie weiter mitgetheilt wird, war der Bau dieser Eisenbahn von vornherein mit derselben Bestimmtheit beschlossen, mit welcher überhaupt die Occupation von Bosnien nnd der Herzegowina in Aussicht genommen war. Wie dringend die Kriegsverwaltung auf der sofortigen Inangriffnahme dieses Baues besteht, möge durch die Thatsache illustriert werden, daß Baron Schwarz, unmittelbar nachdem er von Brod nach Wien zurückgekehrt war, neuerdings nach Bosnien reisen mußte. Derselbe ist bereits in Serajewo eingetroffen und wird, den gegenwärtigen Dispositionen gemäß, Samstag den 12. d. M. wieder in Wien anlangen. In seiner Begleitung befindet sich Major v. Kohl als Vertreter eines hervorragenden Wiener Bankhauses, dessen Betheiligung an der Financiernng der Bahn versichert wird. Unmittelbar nach der Rückkehr des Baron Schwarz soll, wie bereits mitgetheilt, ein größeres Engagement von Ingenieuren statthaben, und sind in dieser Hinsicht in erster Linie die kürzlich von der Direction für Staatseisenbahn-bauteu entlassenen Techniker ins Auge gefaßt. — Eine Defraudation. „Nar. Listy" berichten, daß in einem der ersten Prager Geldinstitute abermals eine bedeutende Veruntreuung entdeckt wurde. Ein Beamter, dem Wertheffekten anvertraut wurden, manipulierte mit denselben in unerlaubter Weise, so daß einzelne Parteien ihren Werthbesitz nicht zurückerstattet erhalten konnten. Die Manipulation wurde von der Direction entdeckt nnd hierauf die Scoutrierung während der Nacht durchgeführt, welche das Resultat ergab, daß der Beamte 20,000 Gnlden veruntreut hatte. Den Betrag ersetzten die Verwandten des inzwischen suspendierten Beamten. — In den „April" geschickt. Die in Brescia erscheinende „Provineia" erzählt: „In unserer Stadt war man Dinstag den 1. d. M. nicht wenig erstaunt darüber, als mit jedem hier ankom-menden Zuge auch zahlreiche Priester einlangten, die sich bald nach ihrer Ankunft aus das Stadthaus begaben, uni dort mit dem Gemeindesekretär zu sprechen. Sie theilten nun diesem mit. daß sie alle vor einigen Tagen eine mit der Unterschrift des Sekretärs selbst versehene Einladung erhalte» haben, sich heute, Schlag 12 Uhr mittags, im Bureau des Bürgermeisters einzufinden, da dort mehrere von einer großen Erbschaft herstammende Beneficien zur Vertheilnng an die Pfarrer der Provinz gelangen sollen. Der Sekretär machte sic jedoch darauf aufmerksam, daß er von einer solchen Vertheilnng nichts wisse und sich wahrscheinlich irgend jemand den Scherz mit ihnen erlaubte, sie in den April zu schicken. Enttäuscht zogen iillii die Priester, deren Anzahl sich auf 200 belief, wieder heim." — Aus dem Vatiean. Papst Leo XIII. beklagt in einem Schreiben an den Kardinalvicar die Errichtung protestantischer Schulen in Rom und deren jährliche Vermehrung. Diese Schulen würden — sagt der Papst — mit ausländischem Gelbe vermehrt; und um die mittellose Jugend Heranzuziehen, biete man derselben Geldnnterstützungeu an und mache ihr Versprechungen „aller Art." Zur Milderung dieses Uebels habe er eine Kommission von Prälaten und römischen Adeligen ernannt, welche die dem Vatican unterstehenden Schulen inspirieren und sich über deren Bedürfnisse, den Stand des Unterrichtes in denselben informieren soll. DaS Schreiben fährt fort: Nachdem „dieser Kampf des Jrrthnms gegen die Wahrheit" namentlich durch iumitte einer ärmlichen Bevölkerung reichlich gespendetes Geld unterstützt wird, habe er beschlossen, zur Hebung der vatikanischen Schulen in der Erwägung, daß die Erhaltung des Glaubous in Rom an die Interessen der ganzen katholischen Welt geknüpft ist, mit einem Theile des Peterspsennigs beizntragen, je nachdem dies die Bedürfnisse der allgemeinen Kirche gestatten werden. Der Papst wendet sich gleichzeitig an den römischen Adel nnd Klerus, damit sie den vaticanischen Schulen finanzielle Hilfe angcdeihen lassen. — Ein Wett ritt. „Egyet." erzählt: Graf Alexander Vay ritt von Sashalom nach Halasz, eine Entfernung von zwei Meilen, infolge einer Wette in 20 Minuten und kehrte, nachdem er in Halasz fünf Minute» geruht hatte, in 20 Minuten »ach Sashalom zurück. Den Gewinn von fünf Dukaten übergab Graf Vay einem dortigen Sammet* coniite für die Szegediuer Ueberschwemmten. die Schloßtreppe hinab. Ein Zug unsäglicher Herbheit lag um seine schmalen Lippen, als er vor sich hinflüsterte: „Viel Spottlust und Neckereien habe ich in den langen Jahren Stand halten müssen — doch keiner weiß, was der Thurm in sich schließt! Das Verbrechen, die schwere Sünde an dem armen, verschollenen Eckhard soll mit mir zu Grabe gehen. O mein Gott," — der Blick des alten Mannes richtete sich gegen den Himmel, — „laß' mich nicht vor ihm sterben!" IV. Es war um die fünfte Nachmittagsstunde. Der Kastellan schritt mit seinem verdeckten Korbe nach dem Thurm. Diesmal durfte er nicht die Befürchtung hegen, Edith auf dem Wall anzu-treffen, denn sie hatte mit ihrer Schwester und chrem Schwager einen Ausflug in das „Sieben-Mühlenthal" unternommen und konnte vor dem Abend schwerlich zurückkehren. Thomas zog, bei dem Thurm angelangt, einen Schlüssel unter dem Ledergurt seiner Schürze hervor; mit demselben schloß er das eiserne Thor auf. Ein schmaler, doch sauber gehaltener Gang sührte in das In- nerste des Gebäudes. Der Kastellan stieg eine in den Felsen gehauene Treppe hinab, am äußersten Ende derselben angelangt, drückte er ans einen, dem Uneingeweihten kaum sichtbaren Etsenknvps; — mit einem knarrenden Geräusch theilte sich die Felswand, und Thomas Überschritt die Schwelle eines kleinen Thurmgemaches. Weder Vögel noch Ratten, Mäuse oder gar Schlangen beherbergte der enge Raum, er war vielmehr das freundliche Wohngemach eines Menschen, der sich bei dem Eintritt des Alten von einem Lehnstuhl erhob, in dem er augenscheinlich geschlummert hatte. Thomas stellte den Korb auf den Tisch, der neben dem Stuhle stand, und entnahm ihm mehrere kräftige Speisen, bei deren Anblick der Thurmbewohner einige ganz eigenthümliche Laute von sich gab. Der erste Blick in das gelbe, runzelige Gesicht, aus dem ein Paar hellblaue Augen mit unsagbar ergreifendem Ausdruck hervorblickten, gab dem Beschauer desselben die Gewißheit, einen Geisteskranken vor sich zu haben. Die gebeugte Gestalt mochte einst hochgewachsen gewesen fern, jetzt aber bot sie ein Jammerbild menschlicher Hilflosigkeit. Während der Thurmbewohner sein Mahl mit wahrem Heißhunger verzehrte, trat Thomas an das einzige Fenster, das der kleine Raum besaß. Die Oessnung war derart in den Felsen gehauen, daß niemand, von außen ahnen konnte, welchem Zweck sie diente; übrigens ging die Aussicht in den schauerlichsten Theil der Schlucht, den nie ein menschlicher Fuß betrat. Der Alte starrte düstern Blickes nach dem todten Felsentrümmerreich. Was war sein ganzes Leben? Er hatte es stets anderen in harter Arbeit geweiht. Niemals hatte ihm das Dasein einen Lichtblick beschicken ; — ja, es erkor ihn dazu aus, ein unmenschliches Verbrechen vor der Welt in Nacht und Dunkel zu hüllen. Was bewog ihn dazu? die Ehre des Hauses, dem er von Kindheit an als der Sohn des früheren Schloßkastellans ergeben war, stets rein zu erhalten! Und blieb sie wirklich makellos? Vor der Welt allerdings; aber die zwei: der, welcher Eckhard von dem Felsen gestürzt, und jener Zeuge der schrecklichen Szene, wußten, wie es um die makellose Ehre des Hauses bestellt war. (Fortsetzung folgt.) Lokal-und Provilyial-Angelegenheitell. — (Zur Hochzeitsfeier des Kaiser-Paares) Die hiesige evangelische Gemeinde wird den 24. d. durch Gottesdienst und Schulfest feiern. — Der Postmeisterverein für Krain und Küstenland wird eine Glückwunsch- *nb Huldigungsadresse überreichen lassen. Im landwirthschastlichen Versnchs-hose in der Polanavorstadt wird eine Esche als „Hochzeitsbauin" gepflanzt werden. — (Personalnachricht.) Der Polizei-Oberkommissär bei der k. k. Landesregierung in Laibach, Herr Georg Schweiger, wurde in gleicher Eigenschait zur k. k. Landesregierung in Klagensurt übersetzt; an seine Stelle tritt der dortige Polizei-Oberkommissär Herr Johann Parma. — (Truppenrückkehr.) Heute und morgen rücken Abtheilungen des 12. Artillerieregiments in -Laibach ein. — (Handelskammer-Zuschlag.) Das österreichische Handelsministerium hat den Voranschlag der Laibacher Handels- und Gewerbekammer pro 1879 im Erfordernisbetrage von 3202 fl. 50 kr. genehmigt und die Aufbringung dieses Erfordernisses durch eine Umlage in der Höhe von 5 kr. auf den concurrenzpflichtigen Steuergulden bewilligt. Die sämmtlichen Steuerämter und der Stadtmagistrat Laibach wurden angewiesen, die Beitragsquoten von den Wahlberechtigten, resp. Beitragspflichtigen zur Laibacher Handels- und Gewerbekammer längstens bis Ende Juli 1879 in Einer Rate einzuheben. — (ZnunfererNotiz „Brief-Unter-schlagnngen". Das hiesige k. k. Stadtpostamt ersucht uns, mitzutheilen, daß die erwähnten Briefabgänge aus früheren Monaten „datieren" und gegenwärtig in dieser Beziehung kein Anlaß zu einer Beschwerde vorliegt. Die vom Herrn k. k. Ober-Postkommissär Ratoliska wegen dieser Briefabgänge im Monate Februar l. I. bei dem hiesigen Postamte eingeleitete Untersuchung führte zu der sofortige» Entlassung eines Aushilfsdieners des Postamtes wegen des auf demselben ruhenden dringenden Verdachter, die fraglichen Briese entwendet zu haben, und wurde gegen diesen Anshilfsdiener überdies die strafgerichtliche Untersuchung eingeleitet. — Um in Hinkunft ähnlichen nachträglichen Aufklärungen zu begegnen, dürste sich das hiesige k. k Postamt in wieder vorkommenden Fällen von Unregelmäßigkeiten oder Gesetzwidrigkeiten bestimmt finden, den wahren Sachverhalt ohne Verzug zur Beruhigung des großen Publikums den hiesigen Blättern behufs weiterer Kundmachung mitzntheilen. — (Kammerinufikabend.) Die bei der philharmonischen Gesellschaft angestellten Lehrkräfte, die Herren Nedved, Zöhrcr, Gerstner und Morawetz, benützten in löblichster Absicht die Anwesenheit des hervorragenden Wiener Cellisten Herrn Kretsch-mann, um den Freunden und Verehrern echter Kammermusik einen vergnügten Abend zu bereiten. Obgleich Laibach sich rühmt, zu den eifrigsten Verehrern guter, klassischer Musik zu gehören; obgleich echte Kammermusik wegen Mangel eines hochgeschulten Cellospielers höchst selten geboten werden kann, fanden sich gestern doch nur bei 60 Musikfreunde ein, um dem in Szene gesetzten Kammer Musikabende anzuwohnen. Das Gebotene zählte durchwegs zu den guten Sachen. Die Herren Gerstner (1. Violine), Morawetz (2. Violine), Nedved (Viola) und Kretschmann (Cello) trugen Beethovens Streichquartett, op. 74, Es-duv, präeise und dem Geiste des großen, unsterblichen Tondichters vollkommen entsprechend vor. Herr Kretschmann spielte Mozarts Larghetto für Cello reizend schön; der werthe Gast entfaltete seinen reichen Fond an Kraft und Gefühl, immenser Applaus war der Lohn der künstlerischen Leistung. Ueberwältigenden Effekt erzielten die genannten vier Herren im Bunde mit Herrn Zöhrer, welcher den Klavierpart meisterhaft exeeutierte, mit C. Rein ecke'S Quintett, op. 83, A-dur. Composition und Aufführung verdienen volles Lob. Die distinguierten Kreisen angehörige Zuhörerschaft verließ sehr befriedigt den Konzertsaal. — („Narod" als Proset.) Die bevorstehenden Gemeinderaths-Ergänznngswahlen geben dem „Sloveuski Narod" Anlaß, als Profet aufzutreten und zu signalisieren: daß andere Zeiten im Anzuge seien. Der nationale Moniteur erinnert die Staatsbeamtenschaft in Laibach, bei den demnächst stattfindenden Wahlen dieses Mahnrufes eingedenk und der slovenischen Nation nicht feindlich gesinnt zn sein. Aus welchen Quellen schöpft „Narod" seine Weissagung: daß andere Zeiten im Anzuge seien? Ist er schon heute dessen gewiß, daß die liberalen Schöpfungen der Verfassungsära , die Verfassung selbst zu Grabe getragen werden und au deren Stelle die Reaction in Oesterreich ihren Einzug halten wird? Reaetionäre Elemente gab cs in Oesterreich seit jenem Tage, als in Oesterreich das constitutionelle Freiheitsdiplom verlautbart wurde. Es wird eben Ausgabe der liberalen Staatsbürger sein, Der nach Auferstehung lechzenden Schlange der Reaction den Kopf zu zertreten. Bei den bevorstehenden Gemeinde-und Reichsrathswahlen wird, wie bisher, wieder der gesunde, klare Sinn der Wählerschaft den Sieg davontragen; er wird z» beurteilen wissen, wo Licht und Finsternis herrscht, er wird den reinen Weizen von der schmutzigen Spreu zu unterscheiden verstehen, er bedarf weder des Mahnrufes noch der Profetischen Drohung vonseite eines reaktionären und Sonderzwecke vertretenden Blattes. — (Beschwerde.) Wir erhalten von einem hiesigen Familienvater nachstehende Zuschrift: „Am 8. d. fand das Leichenbegängnis der Agnes Zitnik statt. Demselben wohnten auch die im Knabenasyl untergebrachten Kinder unbedeckten Hauptes bei. Ich frage, wie kann man Kinder vou der Polanavorstadt bis zum Gottesacker nach St. Christoph bei dieser Jahreszeit unbedeckten Hauptes gehen lassen? Heißt dies nicht der Diphtheritis die Thüren öffnen?" — (AuS den Nachbarprovinzen.) Die Grazer Handelskammer petitioniert um Revision des Wehrgesetzes, insbesondere um Abänderung der §§ 21 und 32 behnss Verminderung des Hecres-answandes und Erleichterung der Wehrpflicht, dann Ausdehnung des FreiwilligeudieusteS auf Schüler der Militär- und Fachschulen; ferner um Durch führuug mehrerer Reformen im Concursverfahreu und gesetzliche Bestimmungen gegen fraudulöse Stier mögensübertragnngen. — Am 8. d. vormittags versammelten sich, wie die Grazer „Tagespost" berichtet, im Rathssaale des Grazer Landesgerichtes sämmt-liche Richter und ConccptSbenmten sowie die Gerichtsärzte des Landes- und der demselben unter, stehenden Bezirksgerichte, worauf der aus dem Amte scheidende Landesgerichtspräsident Herr Ritter von Gabriel an dieselben eine herzliche Ansprache richtete und die Versammelten ersuchte, ihn im freundlichen Angedenken zu behalten. Der Oberlandesgerichtsrath Herr Dr. R. v. Ferra erwiderte im Namen des Beamtenkörpers mit einer warmempfundenen Rede, worauf sich der Landesgerichtspräsident bei den Anwesenden verabschiedete. — (Erster allgemeiner Beamten-verein der österr.-ung. Monarchie.) Der Verwaltungsrath des Vereines hat beschlossen, anläßlich der Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin namens des Beamtenvereines eine Glückwunschadresse zu überreichen, mit deren Ausführung hervorragende Kräfte betraut wurden, und zwar mit der Zeichnung der allegorischen Figuren der bekannte Historienmaler Herr Carl Geiger, mit der kalligraphischen Ausstattung Herr Anton Kanka, Ossicial der Akademie der bildenden Künste, endlich mit der Verfertigung der Enveloppe der k. k. Hofbnchbinder Leopold Groner. — Weiters hat der Verwaltungsrath für die durch die Szegediner Katastrophe Verunglückten einen Betrag von fl. 500 aus Vereinsmitteln bewilligt und in der „Beamtenzeitung" einen Aufruf an die Beamtenschaft zur Leistung von Beiträgen, welche an die Centralleitung des Vereines in Wien zu richten sind, für die so schwer Betroffenen erlassen. Jnbetreff der Geschäfts-thätigkeit des Vereines im Monate März d. I. ist folgendes zu berichten: Es langten 494 neue Lebensversicherungs-Anträge über 464,555 Gulden Kapital und fl. 5400 Rente ein. Zum Abschlüsse gediehen 378 Verträge mit fl. 408,605 Kapital und fl. 1200 Rente. Der Gesammtstand der Lebens-Versicherung? - Abtheilung am 31. März betrug 31,106 Polizzen über fl. 29.350,523 Kapitals- und fl. 57,872 Rentensumme, von welchem Bestände fl. 760,635 rückversichert waren. Infolge von Todesfällen sind seit Beginn dieses Jahres 87 Versiche« rnngsverträge erloschen und daraus fl. 68,050 Kapital fällig geworden. Die feit Beginn der Vereinsgeschäfte ausbezahlten Bersicheruugskapitalien beziffern sich mit mehr als 2.000,000 fl. Die pro März fälligen Prämien betrugen fl. 60,430. Die XIV. ordentliche Generalversammlung des Beamtenvereines wird am Freitag den 40. Mai d. I. zu Wien stattfinden. Die in der Provinz wohnenden Mitglieder haben ihre eventuelle Theilnahme an derselben der Centralleitung entweder direkt oder im Wege des nächstbefindlichen LokalausfchusfeS bekannt zu geben. Um solchen Mitgliedern die persönliche Theilnahme zu erleichtern, ist der Verwal-tungsrath bei den österr.-ung. Verkehrsanstalten um Bewilligung von Fahrpreisermäßigungen eilige-schritten. Zur Philosophie des Parteiwesens. Von Dr. Leonhard Freund. (Fortsetzung.) Die Art, wie Frantz die innere Unhaltbarkeit theologischer Staats- und Gesellschaftsansichten nachweist, hat unfern vollen Beifall, und wir legen ganz besonderes Gewicht darauf, daß gerade ein bibelfester und positiv gläubiger Christ so spricht; aber seinem Gedaukenfluge vermögen wir doch nicht zu folgen, wenn er im 19. Jahrhundert ein Concil, und noch dazu ein nachvaticanisches, für möglich hält, welches folgende Erklärung erläßt: „Die christlichen Völker und beziehungsweise die christlichen Regierungen müssen sich in ihrem Gewissen verpflichtet fühlen, die Begründung eines christlichen Völkerbundes anzustreben." Oder gar: „Die christlichen Völker und beziehungsweise die christlichen Regierungen müssen sich in ihrem Gewissen verpflichtet sithleu, dahin zu wirken, daß an die Stelle der Lohnknechtschaft ein genossenschaftliches Verhältnis der Arbeiter trete." In dem schönen Traume von einer socialen Monarchie, welchen der Verfasser träumt, möchten wir ihn nicht gern selber stören; Alexis de Toeque--ville, der diesen Anachronismus mit schlagenden Gründen zurückweist, mag daher dieses immerhin inhumane Geschäft an unserer Stelle verrichten. „Je ne nie point que les rois n’aient eu souvent en vue le bien public dans les eta-blissements qui ont fini par aboutir aux plus mauvaises institutions; je dis seulement que ces pvinces-lä, comme tous les autres, ont principalement songe ä 6tre les mattres, soit qu’ils se rendissent nettement compte que teile etait leur seule pensee, soit qu’ils pav-vinssent £i renvelopper dans l’idee du bien general ä leurs propres yeux II n’y a pas un qui ait reellement ete sympathique aux unseres du peuple et ils n’ont jamais songe qu’ä s’aider de lui.“ So äußerte sich im Jahre 1856 der in politischer Beziehung gewiß sehr gemäßigte große Publicist und Staatsmann, dessen Aussprüche in staatsrechtlichen und historischen Materien, sowie in der Sphäre der Krimiualpolitik und Gesetzgebungskunst von dauerndem Werthe sind, und der zugleich namentlich als politischer Psychologe glänzt. (Schlich folgt.) Laibacher freiwillige Feuerwehr. Als unterstützende Mitglieder haben den Jahres-beitrag pro 1879 geleistet: . „ Julie Materne.............................mit 5 ft. Jrctu jcrrn jranj Fortuna ä. Mikusch . . M. Kästner . . Dr. Eisel . . . Adols Pollak . Joses Kordin . • Heinrich Nikman Anton Perme M. Neuwirth Johann Perles , 6 5 10 5 3 5 5 5 5 15 Witterung. Laibach, 10. April. Seit vormittags schwacher Stegen, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr + 10-2", nachmittags 2 Uhr + 10 6" C. (1878 + 12 6°; 1877 + 17 0" C.) Barometer im Steigen, 724 83 Millimeter. DaS gestrige Tagesmittel der Wärme + 11 2", um 2 2° über dem Normale. Angekommene Fremde am 9. April. Hotel Stadt Wien. Kette, Oberlaibach. — Bcllak, Bordeaux. — Dr. KrauS, Bischoslack. — Jonke, Wcinhänd-ler, Schweinfurt. — R6c, Professor, Oellenburg. — Klankik, Bezirkshauptmann, Stein. — Hohensee, Kassier, Men. Hotel Elefant. Schidlichovskh. Kfm., Bulene. — Brisker, Wien. — Kirnsttf, Lehrer, Sterniza. Hotel Europa. Kernstock, Professor, und Kernstock Jda, Graz. — Jser, Linz. Baierischer Hof. Perluzza, Besitzer, Romans. Mohren. Wohlgemuths, Bürgermeister, Hermagor. — Hartmann Anna, Oberlaibach.______________________________ Verstorbene. Den 9. April. Anna Cirk, Schuhmachersgattin, 47 I , Vegagaffe Nr. 12, Lungenschwindsucht. — Rudolf Mihelik, Hausmcistcrskind, 2 Tage, Deutscher Platz Nr. 1, Fraisen. — Bartholomäus Rougsch, Bahnarbeiter, 60 I., Triesterstraße Nr. 35, Entartung der Unterleibsorgane. Den 10. April. Clemenlinc Volta, Circus-Ko mikers-Kiud, 2 I., Petersdamm Nr. 68, Diphtheritis. — Elisabeth Rasp, Näherin, 58 I., Capitelgasfe Nr. 13, Le berentartuug. — Johanna Mlakar, Gasfabriks-Arbeiters^ Kind, 3 I. 5 Mon., Polanastraße Nr. 57, Auszehrung. L o n d o n, 9. April. Die Korrespondenz „Reu-: er'1 meldet von Capstadt: Eine von 104 Mann eScortierte Proviantcolonne wurde am 2. März auf dem Wege von Derby nach Lueneberg von 4000 Zulus angegriffen; 40 Mann inclusive deS Hauptmanns wurden getödtet, 20 werden vermißt, 40 chlugen sich durch nach Lueneberg. Ein verlorenes Raketengeschütz wurde wiedererlangt. 20 Wagen mit Proviant und Munition gingen verloren. Fünf Transportdampfer mit Verstärkungen sind angelangt. Petersburg, 9. April. „Agence Russe": Die Mächte arbeiten eine Combination aus, welche lie gemischte Occupation ersetzen könnte, nachdem lie internationale Kommission sich einmüthig gegen den Einmarsch der Türken in Ostrumelien ausgesprochen hat. Rom, 9. April. Die Regierung soll einen Senator nach Kairo zu entsenden beabsichtigen, um angesichts der ernsten Vorgänge über die Lage und Interessen der Italiener in Egypten zu berichten. Gedenktafel über die am 17. April 1 879 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Likan'fche Real., Gereuth, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Safred'fche Real., St. Peter, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Zele'fche Real., Slavina, BG. Adelsberg. 3. Feilb., Vidie'sche Real, Adelsberg, BG. Adelsberg. 3. Feilb., Zitko'sche Real., Seuce, BG. Adelsberg. 8. Feilb., PleSnik'fche Real., Hotederschiz. BG. Loitsch. 3. Feilb., Petrovkic'sche Real., Kauze, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Mahnie'sche Real., Unterplanina, BG. Loitsch — 3. Feilb., Levar'sche Real., Grahovo, BG. Loitsch. — 3.Feilb., Gore'fche Real., Zagorica, BG. Sittich. — 3. Feilb. Nadrah'fche Real., Weixelburg, BG. Sittich. — 3. Feilb., Jersin'sche Real., Gabrovschiz, BG. Sittich. — 3. Feilb., Koaovsek'sche Real., Gereuth, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Usenik'sche Real., Donschak, BG. Großlafchiz. — Reass. 2. Feilb., Sladtt'fche Real., Suhagora, BG. Nafsenfuß. — 2. Feilb., Zagar'fche Dfcol., Jevse, BG. Rudolfswerth. — 2. Feilb., Markoviö'fche Real, Piüfa, BG. Krainburg. Eclitei Teian und siißer Nisosco sind in Bo-u-teilleii. zu haben beim „Meißen löotr (176) 3-1 Neuestes in Herren-Halskravatten, sehr billig, bei (166) 1 Karl Karinger. Wiener Börse vom 9. April. Geld Allgemeine Siaoti-f<6»ld. vapierrenle...............(>525 Silberrente 65 65 77 50 U4*7.i 11815 127 25 152 25 öotbrente Staarslose, 1854. . . „ 1860. . . * 1860(5tel) 1864. . . 6rnndenila|tung»- Obligalioae«. Galizien.............. Siebenbürgen . . . • Temeser Banat . . . Ungarn ............... Ware 65-30 6575 77-60 115 25 118 35 127-75 152 75 Ändert össentlick»e Unkten. Donau-Regnl.-Lose üng. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Actien ». Hanken. Kreditanstalt f.H.n.G. EScompte-Ges., n.ö. . Nationalbank. . . jlctien 9. Transport Unternehmungen. Msöld-Babn .... Donau - Dampfschiss Llisabeth-Weübahn KerdinandS-Nordb. i>ranz-Ioseph-Bahn . Äaliz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowly -^lovd-Gesellschast . . .*8 25 78 25 '19-25 83 40 lü7*— 0775 109 75 246 — Nordwestbabn ... Rudolfs-Bahn . . Staatsbahn . . . Südbabn.......... Ung. Nordoftbahn 88-75 78-50 70 75 84— 107-20 98 110 246 25 811 123— 574 -176— 2162 137 — 123 50 575 — 176 50 2165 137 50 233 — 23350 127 50l l28— 658 - 660 - Geld 119 50 129 50 267*25 68 — 120— PfandBriefe. Bodenkreditanftalt in Gold .... in österr. Wahr. Nationalbank........... Ungar. Bodenkredlt- . j)rioritüt,^Oblig. Clisabethbahn, i.Lm. Ferd.-Nordb. i. Silber ranz-Ioseph-Bahn. )aliz.K-Ludwigb,l.E. Oeft. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, 1. Em. Südbahn i» 3 Per-. * 5 „ . Drivatkose. Kreditlose........... NudolfSstistung. . . 114-25 98 75 100 30 98-50 233-in 120 — 130-75 257*75 68 25 120 50 114-75 99 100-40 94 25 103 50 90-30 101— 91— 67 30 162 50 116 15 101 40 164.50 17 — Devisen. London Hekdsorten. Dukaten........... 20 Francs .... 100 v. Reichsmark Silber............ 24 75 104 90-50 101.60 01-25 67-50 163 — 116*35 101.70 165'— 17 50 117-25 Spitzwegerich-Saft. Dieser unschätzbare Saft dient als Heilmittel für Brust- und Lungenleidcn, Bronchial-Ver-schleimung, Husten, Heiserkeit re. Eine große Flasche stimmt Anweisung kostet 80 kr., eine kleine Flasche stimmt Anweisung 60 kr. Depot für Krain bei Victor v. Trnköczy, Apotheker „znm goldenen Einhorn" in Laibach, Rathausplatz Nr. 4. (155, 15-3 5-55 '5-60 •J-SZ'/i » 32Va 57 60 57 65 100’-- ICO'— Lebensmittel-Preise in Laibach am 9. April. Weizen 6 fl. 83 kr., Korn 4 fl. 39 kr., Gerste 4 fl. 23 kr., Hafer 2 fl. 93 kr., Buchweizen 4 fl. 39 kr., Hirse 4 fl. 39 tr., Kukurutz 4 fl. 20 kr. per Hektoliter ; Erdäpfel 2 fl. 85 fr. per 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr., Schweinsett 70 kr., Speck, frischer 50 kr., geselchter 65 kr., Butter 75 kr. per Kilogramm : Eier l«/7 fr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 54 fr., Kalbfleisch 56 fr., Schweiuflcifch 50 fr., Schöpsenfleisch 34 fr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 tr., Stroh 1 fl. 42 fr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. — tr., weiches Holz 5 fl. — fr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter. Telegrafischer Kursbericht am 10. April. Papier-Rente 65 05. - Silber-Rente 65 45. — Gold-Rente 77 30.'— 1860er Staats-Anlehen 118 —, - Bank-actien 810. — Krcditactien 245 50. — London 117-20. — Silber —. - K. f. Münzdukaten 5-56. - 20-Francs-Stücke 9-34. — 100 Reichsmark 57 60. 5 Gew. ä M. 8000 2 Gew. ä M. 6000 54 Gew. ä M. 5000 6 Gow. ä M. 4000 71 Gew. ä M. 3000 217 Gew. ä M. 2000 2 Gow. ä M. 1500 2 Gew. ä M. 1200 531 Gow. ä M. 1000 673 Gew. ä M. 500 950 Gew. i M. 300 24,650 Gew. k M. 138 etc. etc. Danksagung. Telegramme. Wien, 9. April. Die „Wiener Zeitung" publiciert die Verleihung der Geheimrathswürde an Ghyczy. Die „Politische Korrespondenz" berichtet aus Tirnovo: Die Assemblee votierte die Einführung einer großen und einer kleinen Nationalversammlung, ähnlich den beiden serbischen Skupschti-nas, und beschloß vollständige Preßfreiheit. Die vielseitige innige Aittheilnahme an dem schmerzlichen Verluste, der uns durch den Tod des geliebten Gatten und Vaters, Herrn Vincenz Jifdier, Handelsmanns und Hausbesitzers, so unerwartet betroffen hat, das zahlreiche Geleite beim Leichenbegängnisse, selbst auch durch auswärts Wohnende, dann die vielen schönen Blumenspenden legen uns die Verpflichtung ans, allen Betreffenden hiemit öffentlich den tiefgefühltesten Dank abzustatten. Laibach, 10. April 1879. Die trauernden Hinterbliebene». • joilor und heftigster Art Altllll IW dl • beseitigt dauernd das berühmte Pariser Utoii, wenn kein anderes Mittel hilft I Flacon ä 50 kr. bei Herrn Apotheker Birschitz. Einladung zur Betheiligung an den Gewinn-Chancen der vom Staate Hamburg garantierten grossen Geldlotterie, in welcher 8 Mill. 177,600 R.-M. vom 11. Juni 1879 bis 12. November 1879 wiriiev gewonnen werden müssen. Der neue, in 7 Klassen cingethoilto Spielplan enthält unter 86,000 Losen 44,000 tiewlime, und zwar ev. 400,000 11.-Mark speziell aber 1 Gewinn ä M. 250,000 1 Gewinn & M. 150,000 1 Gewinn » M. 100,000 1 Gewinn ä M. 60,000 1 Gewinn ä M. 50,000 2 Gewinne a M. 40,000 2 Gewinne ä M. 30,000 5 Gewinne ä M. 25,000 2 Gewinne ä M. 20,000 12 Gewinne ä M. 15,000 1 Gewinn ä M. 12,000 24 Gewinne ä M. 10,000 Die Gewinnziehungen sind planmiissig amtlich festgesetzt. (175) 10—1 Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser | grossen Geldverlosung kostet: das ganze Originallos nur 6 R.-Mark oder 11. 3 50 I das halbe Originallos nur 3 R.-Mark oder 11. 175 das viertel Originallos nur l1/, R.-Mark oder fl. —'90 und werden diese vom Staate garantierten Original-1 Lose (keine verbotenen Promessen) gegen Einsendung des Betrages oder Posteinzahlung nach den | entferntesten Gegenden von mir franco versandt, i Kleine Beträge können auch in Postmarken ein-1 gesandt werden. Das Haus Steindecker hat binnen kurzer Zeit I grossc Gewinne von Mark 125,(1(10, 80,0(10, 30,000, 20-,000, mehrere von 10,000 u. s. w. an seine Interessenten ausbezalilt und dadurch viel | zum Glücke zahlreicher Familien beigetragen. Die Einlagen sind im Verhältnis der grossen I Chancen sehr unbedeutend, und kann ein Glücks-vorsuch nur empfohlen werden. ; Jeder Tlieilnelimer erhält bei Bestellung den amtlichen Plan und nach der Ziehung die offiziellen Gewinnlisten. Die Auszahlung oder Versendung der Gewinne erfolgt planmässig und nach Wunsch der glück- | liehen Gewinner. Aufträge beliebe man umgehend und jedenfalls vor dem 30. d. 31. vertrauensvoll zu richten an | die bewährte alte Firma M. Steilldccker, Dammthorstrasse, Bank- und Wechselgeschäft, Hamburg. P. 8. Das Haus Steindecker — überall als solid und reell bekannt — hat besondere Re-clamon nicht nöthig; es unterbleiben solche daher, worauf verohrl. Publikum aufmerksam gemacht wird. Druck von Jg. v. $t 1 einmn 1)r & Ked. Bamberg. Verleger: ßttomor Bamberg. Kür die Redaction verantwortlich: Kranz Müller.