Vergleich ung. «^as Wetter schläqt'. es kracht der Wald zusammen, Der Donner brüllt und rollt, und brüllt dann wieder, Der Himmel stürzt sein ewig Meer hernieder. Die Erde birst und gähnt weitaus in Flammen. Der Donner schweigt, die Fluchen all' verschwimmen, Die Sonne strahlt durch bl^ue Himmelswogen, Weit über spannt sich hell der Regenbogen » Und wirbelnd schallen üb'rall Vogelstimmen. Da steht der Mensch auf der erfrischten Erden. Und spricht, indem er schau't in's bunte Weben: »Natur, du bist das Vild von unser'm Leben. Durch Stürme müssen wir geläutert werden." .Gehässig tritt der Schmerz in uns're Wege, Und feindlich reißt die Qual in uns're Sehnen, Am Tage Kummer, statt des Schlummers Thränen, Und statt des Trostes doppelt harte Schläge.« „Doch endlich wird die Hand des Schicksals mü!>e. Die Thränen trocknen, Kummer wird zur Wonne, Hoch über Allem stlahlt die Licbessonne, Und d'runter schwebt der Regenbogen Friede." Vaterländisches. Erinnerungen an die Kriegsereigniffe des Jahres 1813 in Illyrien. Die Lage der Dinge berief im Jahre 1813 Oesterreich zum erneuerten Kampfe in Deutschland um di« Wiederherstellung des Gleichgewichtes von Eurova, in Illysien zur Wiedereroberung seiner militärisch-kroatischen, illyrischen und italienischen Provinzen, zu deren Vertheidigung Prinz Eugen, Vlc.'könig von Italien, 40.000 Mann stark, in einer welten Aufstellung hinter dem Isonzo, mit zwei bis TarvlS und Villach vorgeschobenen Divisionen, stand. Feldzeugmeister Baron Hiller concentrirce Anfangs August 32 Bataillons und 40 Escadrons Ocstcrreichcr im Murthale. Indeß sollte er d,e Ll» nie von Agram über C'Ni, Klaaenfurt, Spital bis Nadstadt und Ischl biS zur Erklärung der Bayern, welche im Galjburgischen standen, bloß vertheidig gungsweise halten. Prinz Eua.cn rechnete damals noch mit Sicherheit auf die Bayern, oaher auf k.inen ernstlichen Angriff in seiner linken Flanke durch Steyermark, und gab sich sofort der Ueber« zeugung hin, daß die Ocsterreichör gegen Vil-lach und Tarvis scheinbar, im Ernste aber gegen Croatien marjchiren, dieses insurgircn, ihn sol» cher Gestalt, mit g.'sichertem Nucken, in seiner Rechten umgehen und in Italien über Görz einzudringen suchen würden; »Deßhalb er eine Frontver« änderung vornahm, durch die er sich links bis ge» gen Villach und längs der Save rechts bis Agra« erstrecken wollte. Allein die Kriegserklärung Oester» reichs am 19. August 1813 überraschte ,hn in dieser großen Bewegung, bei der sein rechter Flügel noch Laibach kaum erreicht hatte, als Feldmaischall, Lieutenant Radivojevich die Save bei Agraw üblr-schritt und gegen Carlstadt vorrückte. Er hatte gegen Petrinia und Glma detaschirt, und fand, daß die französischen Militär. Gränzer, welche ihre S»l« datenehre auch unter dem Adler Frankreichs zu er» halten gewußt, die Liebe zu ihrem angestammten Herrscherhause im Herzen eben so wohl bewahrt hatten. Sie empfingen die Embleme Oesterreichs mit Begeisterung und Liebe, und begannen sogleich unter den Fittichen seines Doppeladlers sich neu zu organisiren. (Fortsetzung folgt. ) Der Untergang des Kriegschiffes Royal George. Unsere Leser haben gewiß in den letzten Jahren schon oft von den Bemühungen gehört, den Wrack deS Noyal George, eineS vor vielen Jahren versun» kenen KriegschiffeS, vermöge der Fortschritte, welche - 184 — die Taucherapparate in der letzten Zeit gemacht ha» den, heraufzuholen, Versuche, welche, wie öffentliche Blätter melden, auch nicht ganz ohne Erfolg gewesen slno. — Der Untergang dieses prachtvollen Fahr' zeugS und seme Ursachen stehen wohl emzlg da lN der Geschichte und als elN Warnungizelchen, zu welch' unermeßlichem Unglück und Verderben ein tlei« neö Versehen, e>ne kleine Sorgloilgkelt, ,m Rausche der Freuoe und Lust verschuldet, fuhren kann. Wlr glauben unsern Lesern luchl zu Mißfallen, wenn wlr diese yöchjt mertwürdlge Thatsache aus den «Bilhern auö dem englischen Canal", welche daS Morgenblatt aufstellt, hler Mittheilen. „Cö war »m Sommer 1780, alS der Noyal George, wle sem kön>gl. Ütame bezeugt, eines l>er stattlichsten Linienschiffe von 108Kanonen, nach lan» gcr Aowcsenheit von einer auswärtigen Station hilM-kehrend, «m Hafen von Chaiam Anker warf. ^-Einige Tage nach der Rückkehr beschloß derCoMMo» dore, den Unteroffltieren oer auf Spllhead versam» melten Flotte und so vielen Nicht lange gesehenen Freunden vom Lande ein Fest zu geben. Die groß» artigsten Anstalten wurden dazu getroffen, daS Schiff von außcn und von lnnen neu angestrichen und die Zwischendecke bis zu den untersten gerelmget und frisch aufgeputzt. — Alles, waS man auf dem Rie« slnschlffe sah, zeugte sowohl von Geschmack als vom Reichthum scin<5 Ü5ef<'hlül)abel,-S. D,e »väprcnd meh. rerer Jahre >m Auslande gesammelten Seltenheiten uno Kostbarkeiten waren überall, wo eS sich mit tcm Schönheitssinn vereinigen ließ, zur Decorirung les Schiffö verwendet. Wahrend Hunoerte von dun» ten Flaggen, lm glänzenden Sonnenstrahl fialternd, den Rcyal George «n allen Farben deS Regenbogens schimmeln lleßen, glich sem oberstes Verdeck, daS inan der ganzen Längc nach zum Ballsaal emgerich» tcl, einem morgenländischen Tempel m»t Säulen« hallen und hoher Kuppel. Statt der Tapeten ringsum, eine reiche Draperie von schwerer Purpurseide Mlt goldenen Fransen." „Aber m den eigentlichen Staatsräumen war vollendb königl. Pracht entwickelt. Dort, wie mir znem Vater erzählte, der sich unter den geladenen Gästen befand, der aber, dem Himmel s.y Dank! durch plötzliches Unwohlseyn Zuhause gehalten wur. de, dort wallcen an allen Wänden Sammettapeten aus Lyon, reich mit Gold gestickt. Unter den Mö» beln bemerkte man die kostbarsten Elfenbeinarbei» len aus Kalkutla und China, Slühle und Dlvans aus den seltensten Holzarten Mlt Mosaikarbeiten aus Gold und Perlmutter. Manche derselben stamm» len auö »nd'schen HerrschcrpHlläst.'N. Die Schcntti.- sche strahlten von silbernen und goldenen Gefäßen, darunter eine Vase mit edlen Steinen besetzt, ein Geschenk des Sultans von .Vajsora, von unschätz» barem Werth. Echtes Nosenöhl aus b,r Levante duftete in Krpstallvasen, dls »n geschmackvoll dra» Pillen Nischen aufgestellt waren; Treppen uno ParketS waren mit kostbaren persischen Teppichen belegt. Mlt einem Wort, wan glaubte, wenn man die inneren Gemächer deS Admirals betrat, sich nicht mehr «n Bord e»nes Kriegsschiffes, sondern in den StastSziMmern eines mächtigen Monarchen zu de-finden. — Alles war zum Empfange der Gäste bereit. Wohlgefällig haccc der Commodors emen letzten prü» senden Blick auf die von ihm getroffeneu Einrichtungen geworfen, dann verfügte er sich im großen Staat auf das Verdeck, um dort, wie em Koma., von den Granden semes Reichs umringt, die geladenen Gast« an der Schifföcrcppe zu erwarten." »Während von dem geschmackvoll mit Vlumen, Festous und allegorischen Figuren geschmückten Orche» ster die herrlichsten Symphonien ertönten, kamen die lan-gen Züge von Staatsbarken heran, welche theils die Freunde von der Flotte, theils die el«ganten Herren und Damen von Portsnlouth, Gosport, Porthea und von der Insel Wlght herbeiführten. Die allge« meine Freude, welche auch die Schlffsbesatzung theilte, wurde dadurch erhöht, baß nicht das kleinste Wölke chen d«n Hl^nmel trüvte, Nlcht der leiseste Luftzug über den Ocean hauchte.« »Und doch nahete schon mitten im Jubel dem schönsten Schiffe der Flotte, tückisch und von Keinem bemerkt, das Verderben. Schon stand unsichtbar der Tod hinter jedem der nur von Lust und, Freude träumenden Gäste. Keine Meuterei ist am Bord, die Schiffsmannschaft, von den Officieren bis zum niedrigsten Jungen herab, ist dem ebenso tapfern als menschenfreundlichen Anführer bis zum letzten Blutstropfen ergeben; nirgends der allergeringste Schaden am Schiffe; die Pulverkammer ist von oben bis zu ihren Tiefen unter dem Wasserspiegel dreifach verschlossen, und ihre Zugänge mit doppelten Wachen besetzt. E>n lauer Zephyr ist der Verräther. __ Etwa zwei Stunden nach Eröffnung des Balles schwebt er als em zarter Hauch aus Südwest her» be«, gleitet vorüber, kaum daß die glühenden Wangen der schönen Tänzerinnen seinen flüchtigen Kuß e,nen Augenblick empfinden. Die Schwingung, die er hervorbringt, indem er kaum flüsternd, ohne die Spiegelfläche zu trüben, üder das Meer glei» tet, lst jedem Auge verborgen geblieben. „Und dennoch, uncrforschlicheö Schicksal! dieser einzige Hiuch, kium stärk genug, um die Saiten — 185 — einer Aeolsharfe zu rühren, war hinreichend, um daS Leben von Tausenden zu vernichten! Er war stark genug, um daS Gleichgewicht deS Riesenbaues UM einige Linien zu stören, so, daß die schweren Dcckgcschütze, d,e man, um Platz zu gewinnen, aber ohne daß man die Vorsicht gebrauchte, sie fest zu laschen, bis an die Unterlagen in die geöffneten Stückpforlen vorgeschoben hatte, mit Blitzesschnelle nach der entgegen gesetzten Seite rollten, wodurch der Royal George »m Nu auf die Seite gelegt wird.« „Ein einiger herzzerreißender Schrei, in dem die Freude plötzlich in einer grausen Dissonanz ver» hallte, klang schaurig über die Wasser bis zu den nächsten Schiffen, und von dort trug das Echo den Sterberuf von Tausenden bis zu den Küsten, wo er schnell das Ohr der entsetzten Uftrbewohner erreichte. Die stolz himmclanstrebcnden Masten dcS RoyalGeor» ge neigten sich hmab bis auf den Spiegel desMee» rcS, daS so plötzlich durch die Sorglosigkeit der Men» schen in seinem tiefen Frieden gestört, gleichsam scheu in weiten Kreisen zurück wich. Doch um so rascher und um so verheerender in seinem plötzlich erwachten Zorn kehrte eS zurück, um durch die offenen Stück» pforten und über die Schanzen »n die strahlenden inneren Räume einzudringen." »Noch einmal erhob sich der schöne Bou in sei» «ergänzen Majestät, nachdem das Gleichgewicht durch d,c überall eindringende Wassermasse auf kurze Zeit wieder hergestellt war, doch nur, um seine ganze herrliche Gestalt zum lctzten Mal zu zeigen. Noch einmal ragten die stolzen Masten zum Himmel, aber all die Hunderte bunter Flaggen und Wimpeln hin» gen j'tzr durchnäßt und schlaff wie lange Trauerflore an ihnen nieder. Tiefer sinkend begann sich das Schiff in immer rascheren Wirbeln zu drehen, fast noch schneller, alS kurz zuvor dlt Tänzer, als sie auf seinen glatt gebohnten eichenen Planken dahinschweb-ten, noch ein einziger, noch ein schrecklicher kurzer Augenblick — und mir allen seinen Bewohnern, d,e, ein entsetzliches Bild im Ballschmuck, mit blel» chen, von Wahnsinn und Todesangst gräßlich ent» stellten Zügen, tue Frauen mit wildfiatterndem Haar, ans Tauwerk und die Gestänge geklammert, den Bl,ck vergebens um Rettung zum Himmel erho» ben — schoß es in den schwarzen Abgrund hinab. A,sbald schloß hoch aufschäumend, unter dumpfem Gurgeln, das fast wie das Hohngelächter der Hölle klang, der tiefe gähnende Schlund; wenige Minu» ten waren hinreichend, die schreckliche Katastrophe zu oollenden." »Am Flecke, wo vor wenigen Augenblicken das Cch'ft so siolz auf den Fluthcn geschwebt mit 108 Kanonen, mit einer tausend Mann starken Bcsaze zung, mit Hunderten fröhlicher, im Diamanten» schmuck strahlender schöner Gäste, sahen die Scha> luppen, die, sobald man das Unglück gewahrte, von allen Schissen auf dirRhede herbeieilten, nur einen ungeheuren, in trübem Schaum aufwallenden Ring. Es war unmöglich, sich der drohenden Charpbdis so-gliich zu nahen, ohne Gefahr, daß die zur Rettung herbcigeeilten kleinen Fahrzeuge dem ungeheuern Schiffe in den schwarzen Abgrund nachgezogen würden. Nur wenige, die an Bord deS Nopal George gewesen, wurden gerettet." Gorrespond enz. An Heinrich Julius G. v. Nord zu Adelsbeig in Vorabien. Von Unsere vaterländischen Truppen sind aus der Contraltion glücklich heimgekehrt, uno ich sammt meinem Tagebuche mit ihnen; was sich nun von den mannigfachen bunten kriegerischen Erscheinungen und sonstigen Marsch» und andern Erlebnissen, be« sond«rs dieUnsrigen betreffend, in diesem Tagebuche vorfindet, will ich Ihnen, Theurer! hier eröffnen; vorerst aber lesen Sir, zur Uebersicht deS Ganzen, d»e Tagesemtheilung und vi-llrs llo LlMIIs, wel« che sämmlllchen Truppen vor ihrem Abmärsche hin-ausgegebcn wurde. 25. September. Vorvostenaufstcllung der beiderseitigen Armce.Corps am Oplonitz.Bache. 26. Sept. Avantgarde «Gefecht bei Preloge. 27- Sept. Deß-gleichen OM Losnitz.-Bache. Versommlungslager dcS südwestlichen CorpS bei Gonolitz, und dcS nordöstlichen bei Feistritz. 28. Sept. Vorrückung deS südwestlichen Corps — Gefecht vor Feistritz. 29. Sepr. Angriff der Stellung vor Feistritz __ beiderseitige Aufstellungen bciMonsbcrg und Stattenbcrg. 30. Sept. Gefecht bei Monlberg und Neustift. Aufstellungen am PulSgau. Bache. Lager und Cantonirung. 1. October. Thellweise Kirchcnparade. 2. Oct. Ites tactischeS Manöver auf dem Pettauer.Felde. 3. Oct. 2teS tactisches Manöver auf dem Pettauer Felde. Am Abende beiderseitige Vorposten» Aufstellung an der Dräu. 4. Oct. Scheinangriff anf die Brücken« köpfe, üebergong des südwestlichen Corps bei Dras« zen. 5. Oct. Gegenseitige Manöver an beiden Ufern der Trau. 6. Oct. Nach ihrem Resultate, entweder: Räumung des Brückenkopfes und Gefecht am lin» kcn Ufer der Dräu am Ausgange des Pösmtz'Tha« leSj oder: Angriff und Vertheidigung dcs Brücken- — 186 — kopfeS. 7. Oct. Rast. 8. Oct. Große Kirchenparade. 9, Oct. Abmarsch. Truppeneintheilung zu der 1. Abtheilung deS Feld»Manövers. Vom »5. bis 2o.'September. Division F. M. L. Piret, südwestliches Corps: 9tes Jäger-Bataillon, Hohenlohe Inf., Windisch, gratz Chev., V2 Cavallerie. Batterie, '/^ Fuß - Ba. terie, (General. Major Wimpfen) ; Leopold In. fanterie, Prohaska, iFuß-Batt. (General-Major Spinetti). F. M. L. Hartenthal, nordöstliches Corps: 9. Jäger« Bataillon, Kinsky 3. Bataillon, L. W. Bataillon, Windischgratz Chev, V2 Tavallcrie-Bat., V2 Fuß Bat. (Oberst Pfeifer) ; Wilhelm Infant., Piret, Füller Grenadier »Bataillon, 1 Fuß'Batte» rie (General» Major Thurn). Vom 3. bis 6. Octobtr. Südwestliches Corps F. M.L. Piret: 9. Jäger» Bataillon, Hohenlohe (G. M. Wimpfen); Piret, Füller Grenadier (