* gotorioM Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — — Achrtftlekung »nd Senoaltu«g: VnierRova »lUa S, Telepho» Zlr.21 (htierarban) t v«z»g»»r«Is» für das 3nlnn6: vierieljährig 40 $in, halbjährig 8(1 lin. ganz-■jrtfinbifftngtn werten (n »et Benrolturg ,» billigsten Gebühren eirtflegengenommcn f jährig 100 »in. Für das ««»land entsprechende Erhöhung. Einzelnummer vin l.so Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh nnd Samstag srüh mit dem Datum vom Tonntag Stummer 70 [| Telje. Sonntag, den 31. August 1930 ||| 55^Jahrgang Die polnisch-deutsche Grenzsrage Die Frage der polnisck)- deutschen Grenzregu-lierting, die nicht völlig verstummt war, wird neuer-dings in leidenschaftlicher Weise erörtert, und zwar infolge der Reden führender deutscher Politiker, wie Treviranus, Brünning, Wirth, Sevenng u. a. Alle diese Reden wiesen auf die unnatürliche Lage hin, die der polnische Korridor und die Teilung Oberschlesiens bedingt. Sie gaben der unabweisbaren Notwendigkeit Ausdruck, hier durch Revision einen politisch und wirtschaftlich erträglichen Zustand zu schaffen. Es wird daher von Interesse sein, die tatsächlichen Verhältnisse dortselbst flüchtig zu streifen. Durch den Vertrag von Versailles wurde Danzig zur „Freien Stadt" erklärt, um Polen einen Hafenplatz zu sichern. Gleichzeitig wurde zur Sicherung des freien Verkehres mit diesem Platze der polnische Korridor geschaffen. Dieser trennt Ostpreußen vom Deutschen Reiche ab, so zwar, daß der gesamte Land-verkehr zwischen Reich und Ostpreußen unter polnischer Kontrolle steht, wodurch ein Zustand von schwerwie-gendster politischer und besonders wirtschaftlicher Bedeutung geschaffen ist. Die Provinz Posen mit ansehnlichen deutschen Minderheiten und damals vorwiegend deutschem Grundbesitz wurde zur Gänze Polen zugesprochen. Die Zugehörigkeit von Ober-schlesien, Ermland und Masuren wurde von einer Volksabstimmung abhängig gemacht. Das Ermland und Masuren ergab ein Abstimmungsresultat von 98 Prozent für Deutschland. Demgemäß wurden beide Gebiete zur Gänze Deutschland cwverbltibt. Die Abstimmung in Oberschlesien brachte gleichfalls mit 64 Prnzent ein für das Deutsche Reich günstiges Ergebnis. Dieses Ergebnis wurde aber unter dem Druck interessierter Mächte annulliert und es ist in dieser Hinsicht auf das Werk des englischen Abstimmungskommissärs Oberstleutnant Hutchison hinzuweisen, der, wie bekannt, „angewidert von den Auf dem Bahnhof in Stalingrad Sin Reisebrief aus Sowjetruhland U«d«r!-tember beginnt der regelmäßige Unterricht um 8 Uhr früh Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 31. August, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr in der Christuskirche statt. Renovierung der König Peter Ka- ferne. Die König Peter Kaserne wird gegen-wärtig gründlich renoviert. Zu diesem Zweck wurde die Kaserne einstweilen geräumt und das Militär in die König Alexander Kaserne in Gaberje über« siedelt. Schallplattenkonzerte im Ttadtpart. Der rührige Vorstand unseres Verschönerungsvereines, dem wir schon so vieles verdanken, hat unter dem guten Eindruck der Schallplattenkonzerte, die der ^iemens'sche Reklamewagen in unserer Stadt ver-anstaltete, eine gleiche Apparatur für den Stadt-park leihweise bestellt. Leider hat uns die von der Firma Siemens beigestellte Apparatur eine Enttäuschung gebracht, die der gute Wille des Bestellers nicht verdient hätte. Denn die von dieser Apparatur geliefert« Musik hält mit den Darbietungen des ReNamewagens gar keinen Vergleich aus und führt die Berechtigung der vulgären Bezeichnung Kröpf-werte!" aufdringlich vor. Auch Über die „Musik" der Schallplatten ließe sich manches sagen. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 70 Polizeinachrichten. Am Dienstag wurde in Celje der 39-;ährige arbeitslose Zimmermaler Joan Krucenek aus Dolnji Andriieoci bei Sla° vonski Brod verhaftet, weil er dem Besitzer Felicijan in Nova cerkev 2000 Din herausgelockt hatte unter der Vorgabe, dajj er der frühere Abgeordnete Dn Macek sei und sich mittellos auf der Flucht ins Ausland befinde. Den alten Felicijan veranlagte . der Schwindler sogar dazu, daß dieser nach Apatin reiste, um die angeblich reiche Mutter „Dr. Macels" abzuholen. Als Krucenek am Dienstag nach Celje ging, um angeblich seine Mutter auf dem Bahnhof ,u erwarten, begleitete ihn der Sohn Felicijans, der in Celje die sonderbare Sache mit „Dr. Macek" einem Bekannten erzählte. Dieser verständigte aber die Polizei, die den Schwindler festnahm, Krucenek redet sich damit aus, daß er verrückt sei und erst am vorigen Samstag nach 14 monatigem Aufent-halt aus dem Irrenhaus in Studenec geflüchtet sei, wo er schon siebenmal interniert gewesen ist. Die Polizei wandte sich nach Zagreb, um festzustellen, ob der Mann wirklich ein Narr ist oder ein frecher Bauernfänger. Der 30-jahrige Knecht Anton Glavac, der bei dem Ajphaltierungsunternehinen Sarac «fc Hollub angestellt ist, wurdet der Polizei angezeigt, weil er auf dem Platz vor dem Bahnhof die ihm anvertrauten Pferde mit dem Peitschenstiel barbarisch geprügelt hatte. Er redete sich aus, daß ihn ein Pferd mit dem Huf auf den Arm ge-schlagen habe und das; die Pferde den überlasteten Magen nicht ziehen wollten. Der Mann wurde dem Gericht angezeigt. — Dem Gastwirt Gorenjak in der Kralja Petra cesta wurde aus dem Hausflur fein Puchrad gestohlen. — Dem Eigentümer der Fabrik Weinberger stahl ein unbekannter Dieb am 25. August aus der Fabrik in Sp. Lanovz ein 30 Meter langes Stück weißer Seide. — Am Donnerstag wurde die 21 jährige stellenlose Kellnerin S. aus der Umgebung von Zagor, die am 26. August per Schub aus Zagreb hier eingelangt und in die Heimatsgemeinde abgeschoben worden war, ver-haftet, well sie nach Celje zurückgekehrt war und sich in Gesellschaft von übelbeleumundeten Männern herumtrieb. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus sind der 52-jährige Besitzer Georg Ctrgar aus Marija-grad« und der 49-jährige Arbeiter Kaspar Grabner aus Dobrna gestorben. •ORIGINAL »RUSO« O AVER WELLEN ♦WASSEKWELLEN ED. PAIDASCH. CEUE. M. GUBCEVA ULICA Stadtkino. Samstag, 30., Sonntag, 31. August und Montag, 1. September, Die große Zirkus-Attraktion „I mNZauber der Manege." Drama aus dem Zirkusleben in 7 Akten. In den Hauptrollen: Werner Fütterer, Julius Szöreghi, Man) Jonson (Ramper» Ernst Deutsch. Besonders hervorzuheben ist der „Todessprung im Auto", was bis jetzt die größte und gefährlichste Zirkusattraktion ist. Vollkommen neu, noch nie gespielt. — Dienstag, 2., Mittwoch, 3. und Donnerstag. 4. September: _Dte Dame in Schwarz" Abenteuerakte der Menschen, die Langeweile nicht kennen. In den Hauptrollen die Eltte der deutschen Schauspieler! Liane Haid, Marcella Albeni, (bekannt aus den Großfilm „Matterhorn"), Charles Lincoln, Erich Kaiser-Titz, Albert Paulig, Hermann Picha, 'Curt Vespermann, Julius Szöreghy. — Kriminaler In-halt! Unterhaltend, gespannt. Freiwillig« Feuerwehr (Ulfe, Telephon 99. Den SvoHenditnst übernimmt am 30. Aug. der 111. Z»g. Kommandant: Edmund Bandet. Jeder Raucher JisirQrottpnCnit? e'; der Valutenzufluß wird natürlich auch unsere Staatsfinanzen stärken. Der Obstexporl hält auch weiter sehr lebhaft an. Täglich rollen jetzt von hier durchschnittlich 10 Waggons ab. Bis zum Monat Dezember rechnen Eingeweihte mit einem Obstuport von mindestens 200 weiteren Waggons, so daß wir mit der Obstausfuhr im heurigen Jahre zu-frieden sein können. Der Schulgeldzwang und andere Be« sthränkungen zum Besuch der Knaben-burgerschule vom Unterrichtsministerium aufgehoben. Der Stadtschulrat von Maribor hat vor einiger Zeit den Beschluß gefaßt, im kommenden Schuljahr keine Schüler aus den Umgebungsge-meinden in unsere Bürgerschulen mehr aufzunehmen Dieser Beschluß wurde damals gefaßt, weil sich die Vertreter der Umgebungsgemeinden durch Vertröstungen auf die Zukunft einer Beitragsleiitung für den Neubau einer Bürgerschule am linken Drauufer entzogen hatten. Wir haben damals als einziges Blatt darauf hingewiesen, daß es in der heutigen Zett, wo man überall mit Volldampf daran arbeitet, das Kulturniveau des Volkes ;u heben, nicht gut angängig ist, eine solche Verfügung zu erlaßen, da doch, man kann sagen, in der Haupt-sache, Kinder von Staatsangestellten dabei in Mitleidenschaft gezogen werden. Hai doch Studenci 6000 und Pobrezje rund 5000 Einwohner. Diese beiden Gemeinden allein, um nicht noch weitere zu nennen, sind wie auch alle übrigen Umgebungs-gemeinden zum großen, wenn nicht zum größten Teil von Angestellten und Arbeitern der Staats-bahn bewohnt und hätten keine Möglichkeit, ihren Kindern den Besuch einer Bürgerschule zu ermög-lichen. Was dies bedeuten würde, haben wir schon seinerzest erwähnt. Verlangt doch heute schon nahezu jedes Gewerbe bei der Aufnahme von Lehrlingen den Nachweis des Besuches dieser Bildungsanstalt. Obendrein sind dies aber staattiche Schulen und wir haben schon damals einige Zweifel gehegt, ob ein Stadtschulrat Kindern von ^taatsangestellten den Besuch von Staatsschulen verwehren können wird. Nun meldet ein in der Regel gut unterrichtetes Blatt, daß das Unterrichtsministerium die Entscheidung getroffen hat, wonach fortan alle sich meldend Schüler in die Knabenbürgerschule aufgenommen werden müssen und daß von ihnen kein Schulgeld mehr gefordert werden darf. Der Schulrat wird, wie weiter verlautet, das Unterrichtsministerium um Abänderung dieser seiner Entscheidung bitten, da die Stadtgemeinde durch den Ausfall des bisher eingehobenen Schulgeldes einen Verlust erleidet, der durch die Anschaffung neuer Lehrmittel noch erheblich vergrößert werden wird. Wetters wird die Frage akut werden, wohin die im selben Gebäude unter-gebrachte Volksschule verlegt werden soll, da die bisherigen Räume der Bürgerschule nur für die in der Stadt wohnenden Schüler Platz bieten. Nun, da die Beschränkungen gefallen sind, müsse mit einem Ansturm von Schülern aus den Umgebungsgemeinden gerechnet werden, so daß die bisherigen Räume der Volksschule mtt herangezogen werden müssen. Vielleicht wird das Banat in dieser Frage Rat schaffen können? Die Gemeinde kann sich schoterlich noch weiter in Schulden stünen und aus eigenen Mitteln neue Schulhäuser bauen. Ein wetterer Ausweg wäre die Einbeziehung der Um-gebungsgemeinden, aber die wollen bekanntlich nicht viel davon hören. Dann bleibt eben nur mehr der Staat übrig, der helfen soll und auch schließlich helfen wird. Keine neuen Primarärzte im Allg. Krankenhaus. Die von der Banalverwaltung geplante Ausschreibung der Stellen von 6 Primär-ärzten im Allg. Krankenhaus ist vom Ministerium für Volksgesundheit nicht genehmigt worden, so daß wieder alles beim allen bleibt. Uebersicht über den Stand auf dem Arbeitsmarne. Arbett suchen (Männer): 49 Knechte. 78 Winzer, Meier und Schaffer, 3 Oeko-nomen. 1 Steinmetz, 15 Schmiede, 5 Eisendreher, 8 Spengler, 1 Eisengießer, 20 Bau- und Maschi-nenschlosfer, 3 Elektromonteure und Mehaniker, 1 Uhrmacher. 12 Wagner, 1 Lederfabriksarbeiter, 2 Weber, 2 Tapezierer, 7 Schneider, 11 Schusterge-Hilfen, 1 Buchbinder. 12 Bäckergehilfen, 5 Müller, 1 Zuckerbäcker, 4 Fleischhauer, 8 Kellereiarbeiter, und Schankburschen, 2 Kellner, 2 Maler und An-streich», 11 Maurer, 7 Zimmerleute, 11 Portiere, Kanzlei- und Geschüftsdiener, 11 Heizer und Ma-schinisten. 12 Handelsangestellte und Handelsreisende, 92 Hilf«- und Fabriksarbeiter. 7 Krastwagenlenker und Kutscher, 3 Prioatbeamte und Schreibkräfte. Arbeit erhalten (Männer): 20 Winzer und Meier, 19 Knechte, 2 Schmiede, 10 gelernte Steinmetzgehilfen. 1 Glaserer. 1 Müller, 1 Säge- arbeiter, 2 Wagner, 1 Faßbinder. 1 Zuckerbäcker, 4 Maurer und 3 Hilfsarbeiter. — Arbett suchen (Frauen): 1 Meierin. 1 ländliche Wirtschafterin, 1 Maschinstrickerin. 6 Näherinnen, 4 Wäscherinnen und Büglerinnen, 3 Hotelstubcnmädchen, 8 Kellne-rinnen und Kassierinnen, 4 Gasthaus-Küchenmädchen, 1 perfekte Hotelköchin, 6 Fabriksarbetterinnen, 5 Verkäuferinnen, 3 Verkäuferinnen für Zuckerbäckerei oder Bäckerei, 4 Hilfsarbeiterinnen, 1 Hausbesorgerin, 62 Wirtschafterinnen, Köchinnen, Dienstmädchen, Stubenmädchen, Kindermädchen und Bedienerinnen. 1 Kanzleikraft und Erzieherin. — Arbeit erhalten i Frauen): 12 Köchinnen. 30 Dienstmädchen, 5 Stubenmädchen, 1 Kinderfräulein, 2 Erzieherinnen, 1 Krankenschwester, 3 Köchinnen für Gendarmerie, 2 Köchinnen für Studentenküche. 1 Köchin für Beamtenmensa, 1 Köchin für Offiziersmenage. 2 Wirtschafterinnen für bessere Häuser, 1 Wäscherin, 2 Zahlkellnerinnen, 2 Kellnerinnen, 1 Serviererin für ein Kaffeehaus, 5 Weißnäherinnen. 1 Schneiderin, 1 Stepperin für Schuh oberteile, 3 Bedienerinnen, 3 jugendliche Arbeiterinnen und 1 perfekte Hotelköchin. Uhren, Goldwaren auf Teilzahlungen ohne Preisaussehla/f. Jlger, Maribor, Gosposka nlica Nr. 15. Wochenbericht der staatlichen Arbeit»-börfe. Vom 1. Jänner bis 23. August haben 5361 Personen bei der hiesigen Arbeitsbörse Ar-beit gesucht, davon waren 3560 Männer und 1801 Frauen. In diesem Zeitraum konnte 4054 Personen eine Arbeitsstelle angeboten werden, und zwar 2423 Männern und 1631 Frauen 2892 Personen nahmen die ihnen angebotene Stelle an, und zwar 1582 Männer und 1310 Frauen. 287 Personen reisten in dieser Zeit auf Kosten der Arbeitsbörse auf ihren Arbeitsplatz ab. Aus der Evidenz wurden im ganzen 1625 Personen gestrichen so, daß mtt 23. d. M. 433 Männer und 124 Frauen, insge samt 557 Personen verblieben. Verzollungen und Uebersiedlungen und alle ttonatigen Speditionsagendea besorgt promptest und billigst „Merkur", internat. Transportees. m. b. H. in Maribor. Auskünfte und Offerte kostenlos. Slovenska Bistrica Eine Gruppe reichsdeutscher Land-Wirtschaftsfachleute besuchte kürzlich unsere Stadt. Die E-kursion leitete Professor Willig aus Kreuz-nach im Rheinland. Unter den Ausflüglern befanden sich u. a. auch ein Absolvent der Hochschule für Bodenkultur in Bonn sowie der Verwalter und Rentmeister der Weinbauschule in Kreuznach Herr Kolaric. ein Swvene aus der Umgebung von Ptuj, der schon über 25 Jahre lang in Deutschland lebt. Sie suchten hier ihren ehemaligen Schüler, den Oekonom und Banalagrarrat Herrn Vinko Gornjak, auf, der ihren am 20. und 21. d. M. unser Weinbaugebiet zeigte, besonders die Musterweingärten in Kovaia vas und in Ritoznoj. deren Wein als „Schmitts-berger" und . Rittersberger" einen bekannten Namen besitzt. Die Gäste wurden in den Kellern der Herren Altbürgermeister Albert Säger. Dr. Ferdinand Graf Attems-Heiligen kreuz und Lehrer Matko Janzekov« bewirtet und haben sich über unseren fortschrittlichen Weinbau sehr lobend geäußert. Einen besonderen Gefallen fanden sie an der günstigen Lage unserer Weingärten wie am idyllischen Südbacherer Hügelland überhaupt. Sie wiesen im besonderen auf die Notwendigkett der Selektion hin, die den Ertrag un-serer Weingärten merklich steigern würde, und betonten, daß unsere Weinbauern vom Wemgartenpflug zu wenig Gebrauch machen. Schließlich machten die Gäste noch eine grösere Anzahl Filmaufnahmen, um diese bei Vortrügen im Reiche zu verwenden, und setzen dann ihre Reise nach dem Ormoz-Ljuto-merer Weingebiet fort. Dieser Besuch reichsdeutscher landwirtschaftlicher Fachleute kann vom Standpunkt der Schaffung eines Fremdenverkehrs in unserer in dieser Hinsicht sozusagen jungftäulichen Gegend aus nicht genug hoch gewertet werden. Dies umsomehr, als die Gäste ihre Absicht kundgetan haben, m ihrer Presse durch eine ausführliche Schilderung der Reize unserer Landschaft eine wirksame Fremdenverkehrs-Werbung zu entfallen. Dieser Besuch zeigt aber auch, daß nicht allein die hierländische deutsche Minderheit volkliche, kulturelle und persönliche Beziehungen mtt dem Deutschen Reiche verbinden, sondern mtt diesem auch Slowenen durch kulturelle ebenso wie herzlich« I persönliche Verbindungen aufs innigste verknüpft find. Nummer 70 Deutsche Zeitung Seite 5 Verlobung. Kürzlich wurde die Verlobung von Frl. Refita Kodolttsch Edle vonNeuweinsberg, Tochter des im Weltkriege gefallenen Oberstleutnants Herrn Philipp Kodolttsch Edlen von Neuweinsberg und dessen Gemahlin Clothilde geb. Gräfin Attems-Heiligenkreuz, mit Herrn Jng. Kurt von Pacher auf Schloß Hausampacher bekanntgegeben. Born Berschönerungs- und Fremden-vertehrsverein. Das Ausschußmitglied Herr Forstmeister Jng. Miklau hat sein Mandat nieder-gelegt, worauf der Schmiedemeister und Gemeinde-rat Herr Anton Arsenscheg in den Ausschuß des Vereins als Mitglied eingerückt ist. Die Tombola, die der Verschönerungs- und Fremdenverkchrsverein am Sonntag, dem 24. d. M., veranstaltet hatte, hat einen Reingewinn in der erfreulichen Höh? von über 15.000 Din zu verzeichnen. Petriheil. Dem Schmiedemeister und leiden-schaftlichen Petrijünger Herrn Anton Arsenscheg gelang es kürzlich, einen 310 Kilogramm schweren Hecht aus seinem Fischwasser aufs Trockene zu heben. Infolge der geradezu erschreckenden Fischarmut des Unterlaufs des Bistncabaches ist Herr Arsenscheg zu seinem Petriheil umso mehr zu beglückwünschen. Abgängig ist seit Montag, dem 25. d. M., früh Frl. Gabriele Herber. Kontoristin der Firma F. Stiger & Sohn. Da die Bedauernswerte ner-venleidend ist, ist es nicht von der Hand zu weisen, daß sie sich ein Leid angetan hat. Nachforschungen über ihren Verbleib sind im Gange. Die Erwerbsfteuerbemessung liegt ge-genwärtig beim hiesigen Steueramte zur Einsichtnahme auf. Die Steuerpflichtigen, denen eine Erwerbssteuer vorgeschrieben wurde, werden hievon noch besonders verständigt werden und können innerhalb von 30 Tagen eine mit 20 Din gestempelte Beschwerde ein-bringen, falls sie gegen die Höhe der Erwerbssteuer-vorschreibung Einwände geltend machen können. Versteigerung von Liegenschaften. Beim Bezirksgerichte in Slov. Biftrica gelangen folgende Liegenschaften zur Versteigerung: Am 16. Oktober l I. Grundbuch Statenbera, Einlagezahl 190 (Hausund Grundparzellen). Schätzungswert 12.648 Din, Mindestangebot 8432 Din. — Am 24. Oktober Lt3. Grundbuch Kalse, Einlagezahlen 34 und 46 agte:' „Sie können sich freilich nicht vorstellen, in welchem Glanz das vornehme alle Rußland lebte, welcher Reichtum in jenen Schichten vorhanden war, deren Vergnügen ich und meine Oberförstern dienten! Sie können aber ruhig glauben, daß un-sere Jagdgäste von goldenen Tellern speisten und daß wir tafelten, prunkvoller als die Könige!" Einmal hatte ein Schneesturm alle Wege verweht. Ein Großfürst, der sich im Schlößchen zur Jagd aufhielt, mußte nach Petersburg abreisen. Da wurden Tausende von Bauern und Tataren aufgeboten, die einen Weg von mehr als 100 Kilometern ausschaufelten. Und flink mußte es geschehen. Mit der Familie v. Schäfer wurde ich mit der Zeit so gut befreundet, daß ich mich dort wie zu« hause fühlte. Diese Leute, welche großzügige rusiiiche Gastfreundlichkeit mit deutschem Wesen vereinigten, waren aber auch bezaubernd. Frau v. Schäfer ver-ehrte ich geradezu. Sie war von einer Herzlichkeit und Gemütlichkeit, daß in ihrer Rähe zu sein eine Freude war! Dabei hatte sie große Sorgen. Der Aufenthalt in Barnaul war doch nur provisorisch, die Grundlagen ihrer Existenz waren vom Sturm der Revolution weggefegt worden, die Zukunft lag wild und gefährlich vor dieser Familie, denn Herr v. Schäfer blickte, trotzdem er Offizier war. mit großem Zweifel auf die Dauerhaftigkeit der Koltschak-Regierung. Was, wenn die Roten wiederkehren sollten? Auch klagte mir Frau v. Schäfer mitunter ihr Leid wegen des Trinkens ihres Mannes. Dieses Leid sah ich gut ein, weil ich ja wußte, daß dieser unglaublich begabte Mann, wenn er einmal anfing, eine ganze Woche durchtrank. Mit weher Sehnsucht dachte die Frau an ihre gemütliche sächsische Heimat, in die sie heimkehren wollte, sobald es eine Mög-lichkeit hiefür gab. Herr v. Schäfer war Adjutant des Stadtkommandanten, eines Generals, und seit ich mir seine Freundschaft erworben hatte, fühlte ich mich in Barnaul ganz sicher. Er genierte sich gar nicht, diese Freundschaft auch nach außen zu zeigen. Mehr als einmal saß ich an seiner Seite im Schlitten, er in russischer Offiziersuniform. ich in österreichischer Uniform mit meiner Soldaten-mütze am Kopf, und wir fuhren am hellichten Tage durch die Straßen. Durch die Familie v. Schäfer wurde ich auch mit anderen russischen Offiziersfamilien bekannt. Besonders mit > einem Ehepaar verkehrten wir sehr int»n. Er war Hauptmann und Adjutant im Mili-tärbezirkskommando, ein gemütlicher Mann mit blondem Schnurrbart und blauen Augen, sie war ein quecksilbernes blondes Frauchen, äußttft hübsch und sehr gesprächig. Zum erstenmal kam ich mit diesen Leuten auf einem Abend zusammen, den Anna Martinowna in unserem Restaurationssaal gab. Es war eine schwere «chlacht. Ich wollte mich an-fänglich zurückhalten, weil mir die Gesellschaft — außer der Familie Schäfer waren auch noch eine ganze Anzahl von anderen Rusien anwesend — denn doch zu prekär erschien. Aber schließlich kam ich an der reichbesetzten Tafel mit den anderen zu-sammen in eine Stimmung hinein, die nicht zu überbieten war. Wir tranken in Massen den lieben Wodka, ich vergaß ganz, daß ich Kriegsgefangener war und machte der blonden Offiziersftau den Hof, daß sie sich vor Lachen ausschütten wollte. Gegen Morgen war ich vollkommen fertig. Aber noch früher als mich hatte den Hauptmann das Schicksal erreicht. Er lag am Rücken auf einem Haufen Heu und Stroh, den wir in Ermangelung eines geeigneten Raumes in dem Saalwinkel hinter der Eingangstür aufgeschüttet hatten. Als die junge Frau bei all ihrer Lustigkeit unzufrieden damit war, daß ihr Mann nicht mit ihr gehen konnte, flüstert« mir Herr v. Schäfer, der auch bis oben voll war. zu: „Gehen doch Sie mit ihr und feien Sie nicht dumm!" Trotz Anna Martinowna hätte ich diesen menschenfreundlichen Rat schließlich auch befolg aber leider, der Wodka überwältigte mich und ich legte mich zu dem Hauptmann auf den Strohhaufen, wo wir bis Mittag schliefen. Als ich erwachte, hatte ich einen so gemeinen Kater, daß ich wach mit ge-schlossenen Augen liegen blieb und gar nicht auf» zustehen wagte. Anna Martinowna war schon einige Male herangetreten und hatte halb lachend, halb zornig gerufen : „Na nu, werden Sie denn nicht einmal aufstehen?!" Solche Festivitäten wiederholten sich oft. einmal bei uns, dann bei Schäfers, dann bei der blonden Hauptmannsfrau. Ich war immer mit aller Selbst-Verständlichkeit mit dabei. Und mit aller Selbst-Verständlichkeit betrank ich mich wie die anderen, lärmte wie sie und war ganz einer der ihren. Dieser österreichische Franz Iwanvwitsch wurde sogar sehr beliebt und ich hörte oft in die Küche hinaus, wenn eine solche Einladung erfolgte: „Aber, Anna Martinowna, nehmen Sie Franz Iwanowitsch ganz bestimmt mit!" Einmal hatten wir bei Schäfer» wieder geschmaust und gezecht. Es gab da einen eingelegten roten Schnaps, der die reine Wonne war. Ich saß mit Anna Martinowna, welche kutschierte, und mit der blonden Russin im Schlitten, als wir nachhaus fuhren. Ob sie zu schnell fuhr, jedenfalls sauste der Schlitten in eine Kurve und stürzte um. Nummer 70 Deutsche Zeitung Seite 7 Town-Sedan Din. 69.000' Roadster Din. 51JW— Standard-Coup« Din. 55.7W— Cabriolet Din 68.600— LINCOLN FORD MOTOR COMPANY Nur ein wirklich gutes Fabrikat wird viel gekauft Nicht der niedrige Preis, sondern die Preiswürdigkeit bestimmt seine Beliebtheit. Als bestes Beispiel dieser Tatsache kann der Umstand erwähnt v.erden, daß innerhalb der letzten 30.. Monate mehr als drei Millionen neuer Ford-Wagen erzeugt und verkauft wurden, und daß die Nachfrage nach denselben stets im Wachsen begriffen ist. Als Folge der Richtlinie Henry Fords, einen Wagen herzustellen, dessen tatsächlicher Wert weit über seinem Preise stünde, ist vor kurzem der neue Ford in neuem Kleide erschienen, schlank, niedrig und elegant. Als direkte Folge davon war es möglich, die Produktion in den Fordwerken nochmals zu erhöhen, bei gleichzeitiger Ermäßigung der Preise. Wir besitzen nun im neuen Ford einen Wagen, der in Bezug auf Güte von Material und Ausführung, Leistungsfähigkeit und V^irtschaft-Iichkeit in seiner Preisklasse unerreicht dasteht. Dazu kommt die elegante, neue Linie, die reiche Auswahl zweitöniger Farbenkombinationen, der rostfreie Stahl für alle polierten Teile, nebst erhöhter Sicherheit und Bequemlichkeit beim Fahren. Überzeugen Sie sich beim nächsten Ford-Wiederverkäufer, daß der neue Ford das Preiswürdigste auf dem Automarkte ist. Die hier angeführten sind Barpreise, unverbindlich und verstehen sich franko Lager aller Wiederverkäufer in Jugoslawien. Tudor-Sft'an Din. 55MA/- ^ m, neuen Ford bchste Qualität und Din. 5"2.50V— Sport-Coupe Phaeton Din. 56.W0-— Seite 8 Deutsche Zeitung Nummer 70 Schach - Ecke redigier! von Harald Schweb Problem Nr. 56 F. Rädisch „Schwalbe" 1930. Stellung WeH: Kc6, Tb7. Thl, Bf4 (4 Steine) Schwarz: Ka8, Lf6 (2 Steine) Weiß zieht und setzt im 3. (dritten) Zuge matt! Lösung zu Problem Nr. 5?. 1. Tc4 — e7! Lf8 X e7 2. Dh4 — el! 1......... 2. Dh4 — el K beliebig Ein sehr schönes Stück! Berichtigung: In der Lösung zur End-spickaufgabc von S. M. Kaminer in Folge 68 der „D. Z." soll es selbstverständlich patt und nicht matt heihen. Rachrichten Turnier zu Lü ttich: Die bis zur Stunde der Berichterstattung gespielte erste Hälfte dieses Turnieres brachte den sensationellen Siegeszug des hochbegabten Jndiers Mir Sultan Khan, der sechs Partien hintereinander gewann und somit (vor Dr. Tartakower 4'/, Punkte) klar in der Führung liegt. Immerhin kann die 2. Turnierhälft« noch einen Umschwung der Lage bringen, da Spieler wie Tarta, Niemzowitsch und Rubinstein dem Inder noch immer sehr gefährlich werden können. — In dem vor kurzem beeendeten Turmer in Ebensee siegte der Wiener Meister Hans Knoch vor Eliskases und Becker. In Berlin fand ein doppclrundiges Vier-meisterturnier statt, welches folgendes Ergebnis hatte: 1. Kashdan (U. S. A.) 5, 2. Helling (Deutsch!.) 3'/,, 3. H. Steiner (U. S. A.) 2, 4. Sämisch (D) l'/f. PRIMA HOSENTRÄGER PUT AN Perfekte Köchin für »lies zu einer Familie mit zwei Kindern wird sogleich aufgenommen. Anträge: Villa Iran, Breg bei Ptuj. Wirtschafterin die auch in nQhnerzucht erfahren tat, gesucht. Offerte unter ,11. K. Kr. 36673" an die Verwltg. d. öl. Zwei Studenten werden auf Wohnung und voller Verpflegung aufgenommen. Bad und Klavier im Hause. Anfragen Can-karjeva cesta 10, IT. Stock rechts. Zwei Handelsschülerinnen oder sonstige Schülerinnen werden in ganze Verpflegung aufgenommen. Klavier ioi Hause. Anfragen in der Verwaltung des Biaties. 35677 Gut eingeführter Platzvertreter für Celje und nächste Umgebung sofort gesucht. Adr. in der Verwaltung des Blattes. 35676 Grosses, luttiges, möbliertes Zimmer, Parkettboden, elektrische Beleuchtung, im Zentrum der Stadt, ist an zwei Schüler mit kompletter Verköstigung (gute bürgerliche Küche) zu vergeben. Anzufr. in d. Verwltg. d. 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September) SONDERVERANSTALTUNGEN: Pelzmode-Salon / Schuh- und Ledermesse/ Möbelmesse Reklamemesse / Ausstellung „Christliche Kunst" INTERNATIONALE RADIO-AUSSTELLUNG Eisen- und Patentmöbelmesse / Büro-Ausstellung Ausstellung für Nahrungs- und Genussmittel Bau- und Strassenbaumesse / Technische Neuheiten und Erfindungen / Französische, Griechische Indische Kollektivausstellungen / Land- und forstwirtschaftliche Musterschau mit III. Oesterreichischer Tiermesse Kein Paasviautn! Mit Messeausweis und Reiaepaaa freier Grenaübertritt nach Oesterreich. Da» ungarische Durchreisevisum wird bei Vorweisung dea Meeae-ausweise« an der Grente erteilt. — Bedeutende Fahrpruisbegünati^ungen ans jugoal., ungar. und ö«terr. Bahnen, auf der Donau, im Adriatiachen Meer, sowie im Luftverkehr. — Auskünfte aller Art, sowie Messeausweise Din 50.—) erhiltlioh bei der Wiener Meaaa A.-O., Wien VII., sowie wahrend der Dauer der Leipziger Herbstmesse bei der Auskunftsstelle in Leipiig, Oeaterr. Messehau* und bei den ehrenamtlichen Vertretungen in P CI IC« Erate Kroatische Sparkassa, Filiale Celje V U L J L » Tujsko prometna pisarna. Schönes Lokal auch als Kanzlei geeignet, ist sofort zu vermieten. Anzufragen bei der Prva hrvatska §tedionica, Celje. Prima Eigenbauweine bat abzugeben: Josef Goriupp, Weingartenbssitzer in Ptuj. Besser als putzen ist blankst Messing einmal mit .Fai-tarol' bestreichen! Es bleibt jahrelang b'atik wie kriselt poliert ohae Potz-arbett! Ebenso Kupfer, Eisen, Nickel nnd ander« Metalle. Qeneralrepr. and Niederlage: Drago Znidariö, Celje, Javoo skladisf«. Besseres Herr, Pensionist, sucht leeres Zimmer mit Vorzimmer, elektr. Licht, Wasserleitung, Bedienung und separaten Eingang ab 1. Oktober. Anträge Verwltg. d. Bl. an die 3M75 Grösste Auswahl und eigene Erzeugung von Schlafzimmer, Speisezimmer, Herrenzimmer, Klubgarnituren, Cttomanen, Vorhänge-Messingstangen, Roßhaarmatratzen ite. Schlager: Iriht-Eissltze nit Kreizspaimai Möbelhaus E. 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