LBacher lW^G ZtitllW ------------MWWWM ---- ^^A^/ Dienstag den 2. Winterm. 179s. Inländische Nachrichten. N)ien den 27. weinm. Des Zai. sers Maj. haben am abgewichenen Sonntage wi; IZ. KK. HH. den alteren Erzherzogen im AuLartt» das Mittagmal eingenom. ,nen. Vey Gelegenheit der Kvonungsftyer z», Frankfurt, sind von Sr. K. K. Mm. zu Dcro fttheimen Räthen ernannt worden: Joseph des heil. röm. Reichs Fürst v. Lod-towitz, K. K. Generalftldmarschall und Kapitain der deutschen ^eibg^rde; der Freu l'erv v. Fecbenbach, Donllcckant des Erf-snfts Mannz, der Gr^, v Orttinaen » Val. dern, Dumprost des E,;!nfts Kölln, der Fvedherr v. Walderdorf, Domprobss des E^'istifts Trier; .Friedrich, Moritz Graf v. Nostiz, General.der Kavallerie und K. K. Tradantenhaliplinann; der Graf Kp-beuzl K. K. Votl)scl>aft?r am Kaiierl. Russischen Hofe; der Ncisksstraf v Pap, Penbeim, Neicüserbmarschall; der Freyberri v. Zobel, Domdechant des Hochstifts Würz- ^^d ^raf p. SchMenberg, zs. -K. Oberststabelmeister; Franz Joseph Graf 1 0. Lodron, Obersthofmeisier der Erzhcrzo ^ g'n Mar. Elisabeth zu Innsbruck (.,««.' mehnger Landeshauptmann in Tnro ) m °'v Marfgrafschaf, Mähre», i Hew ch ^ Graf v Rmhenhan , N°«iew«gsprö"dm« »! «Gr«f v. Schlick,, K. 3, G^..^'''^^ 01>«rh.„, «,.d F.n,.!ise„ ss^se / °^ - U" > >>"- Freyherr v. Woldinse!« «,,^ k NnMer Mimsser; der Ftchl « '« ^ ' ^Frenhc^ ,, Ge„,mi«gen, Direktor »e« holt , Obersthofmeister tcy ber königl. Prinzessin Kunigunda, Äbtissin zu Thoren-und Essen. Zu Kaisevl. zkammerherren wurden ernannt: Graf Max. v. Altban, Rittmeister von Haddick; Graf v. Attems, Nitt, ! meist r bey Voghera Kürassier ; Graf Christian Anton v. Attems, Malthescror. densrltter; Freyherr Franz v. Baumgar, ten; Freyherr Ulrich v. Bülow Oberster v. Klebcck; O^f Ioh. Baptist von Kollorcdo; Graf Christoph v. Degenftld-Schombucg; Franz v. Eugelfeld, Major vom Generalstade,- Fürst Anton v. Ester, hazy, Oberstlieut. ; Graf Eugen v. Fal-kenhann; Graf Emaimel 3a Tour en Voivre, Oberster; Freyherr Christoph v.Lehrbach; Graf Franz Maria v. Lodron; Freyherr Kaspar Friedrich v. Loben: Graf Niklas v. Palfy / Graf Friedrich Ludwig v. Nech, lern F Limburg ; Joseph Freyherr v. Ried, heim; Johann Anton Freyherr von Ried. heim, Leopold Graf v. Rosenberg; Ioh« Karl Freyherr Rüdt v. Kallenberg; Vin. zenz Graf v. Sauer; Anton Freyherr v. . M Schubic; ; Franj Freyherr vo» Gecken- > » dorf Neichshosrath; Wenzel Gr. y. Sporck; M Joseph Maria Graf v. Spnuzenstein; An. »ton Graf v. Starhemderg ; Emmanuel Gr. » v. Starhemberg ; Freyherr v. Stingel-heim Obderenslscker Negierungsrath; Nu-holph Graf v. Tasse; Leopold Graf von Trapp; Joseph Graf v. Veterani; Fer. dinand Graf v. Vetter, Herr von der Lilien ; Anton Graf v. Wolkenstein. Trost' bürg; Ladislaus Graf v. Wrbna z Joseph Karl Freyherr v. Weiden. Zu Dekretisten : Graf von Erdöby; Heinrich Graf v. O)augwitz ; Christian Graf v. Wurmser. Der Graf Joseph v. Karoly, w!!.ber mit der von den Ungarischen Ständen unter den 5. Weinmonat abgefaßten Vor, siellung zu Sr. Majeßl't nach Frankfurt am Mayn war gesendet worden, ist am 20. dieses Monats in Ofen zurück einge^ troffen. Die Ungarische und Gallizische Leibgartze sind nun so vollständig hergestellt, daß sie alle erforderliche Hofdienste verrichten können. Erstere setzt sich , zufolge des erhaltene» Befehls, schon in Vereitschaft, um Sl. Maj. zur Krönung nach Pr^'lrg zu begleiten. Daselbst werden nicht nur m dem königlichen Schlosse, sondern auch iw dem Pallaste des Herrn Kardinals Fürsten von Vathyann, wie auch in dem uahs gelegenen Lusischlosse , Schloßhof, noch allerhand Zubereitungen zur Aufnahme des Hofes gemacht. In Privatdriefen aus drr Wallachep wird die Wiederherstellung des Prinze»« von Aoburg von seinem leytsn Fieber be« stättigel» Andere wichtige Neuigkeiten sind mit diesen Briefen keine ewgcgang««. Aus Syvmien wird unter dem r2« dieses geschrieben : " AlleS beharrt i» diesem Lande bey der Behauptung, daß die Türken , dle aller Orte geschlage« wurden , auch bey dem Friedensschlüsse nicht ganz so glücklich seyn soUell, als sie bisher selbst ausposaunten; und man setzt ansehnliche Wetten, daß Belgrad untz ein Theil von Servien i» den K. K. Handen verbleiben werden. Dieß ist wenig« steus hier der Wunsch. ^emberg den 15. N)einm. Di« gewöhnliche Frage, Was giebts neues? ;eschah heute auch an einen hohen Offizier, oer aus Jassy kam, bey ber Tafel, nw cr speisete. Was machen die Nuße» m y?r Moldau und Wallachey ? fraget mau: Lie ziehen aus ins Feld, wav die Ant, wort. Aber so spät? Genug, sie evoss nen in vollem Ernste den Feldzug, unl marschiren gegen die Türken. Ich sagc bloß, was ick» weiß. Die erste Zlbsichl der Rußen ist auf Giurgewo lmd Ismail gerichtet; und ich vermuthe, das; ste den leylern Ort mit dem heutigen Tage schon belagern können. Von dem Fürsien von Potemkin weiß Niemand, wo er gegen, wärtig ist. In der Nacht vom 2O. Herbst.! tuonats veisete er von Iassn ab, und kein Mensch konnte errathen, wo die Reise hingehen würde. . N. S. Dem Vernehmen nach wird der Kongreß mit den Ministern der Pforte , und mit jenen der vermittelnden Mäch. te, in Sinof, einem unbedeutenden zwischen Nikopolis und Nusczug gelegenen Orte, gehalten werden. Gestern ist hiev der Herr General Iordis aus der Wallachen angekommen. Er hält sich nur einen Tag in unserer Hauptstadt auf, und reiset alsdann über Wien nach Frankfurt, oder vielleicht nach Prag; denn er hat Auftrage an Se. Ma» jestat den Kaiser, und wird Höchstdieselben wohl nicht mehr im Reiche, sondern in Böhmen treffen. ! Luxemburg de« 30. Aerbstm. Es bestättigte sich, daß in dem Angriffe, wel.j chen die Insurgenten am 22. dieses auf unsern linken Flügel bey Vlemont unternommen haben , über 600 Mann von! ihren Truppen auf dem Schlachtfelds ge, blieben sind. Wir haben dabey ic> Kano« nen und 6 Pulverkarren nebst einer Stan. darte erobert, und l Offizier und 23 In. surgenten gefangen genommen. Nach Aus, sage der gefangenen Rebellen soll der be, rüchtigte van der Noot seine bewaffneten Bauern, deren Anzahl aus scc)O zu Fuß und 5OO Mann zu Pferd bestand, selbst angeführt haben. W Am 23. gielige«, sie, 90OO Manu stark über die Maas, und ruckten sogleich ^ gegen die Ocstevreichev an, die mit ih< rem Lager bey Falmagne standen. Letzte« rs zogen sich «och vor dem Angriffe zurück, als wenn sie sich durch die Flucht zu retten suchten, und dieß machte die Insurgenten so kühn, dasz sie hastig auf '.as Lager der Desievreicher zugelaufcu ka« mcn , indem sie glaubten nichts weiter thlin zu dürfen, als die Flüchtigen z» ^ verfolgen. Indessen war das Lager durch maskirts 3'Nterien geschützt, und so wur« ' dcn die Belgier, die an keine Kriegslist ' dachten, mit einem schrecklichen Kartätschen« fcuer empfangen, Da sie zu Hunderte» übcr einander stürzten, und die Uuord« nung unter ihnen fast allgemein war, s» sprellgten die Ocsterreicher auf einmal herbey , worauf unter den vcrwornen Häufelt ein greuliches Gemetzel entstaub. Es blie« ben über 2000 Belgier auf dem Plane, und die übrigen stohcn über die Maas zurück, wobey aber viele in dem Flusse !zu Grunde giengen. Außer dcn vielen ^Verwundeten, schätzt man die Zahl der ! Ertrunken«» auf 400 Mann. Die Ge« schlaqenen haben 10 Kanonen und alles Gcpack verlobrcn. Auslandische Nachrichten. Deutschland. Stuttgart den 22. Weinm. Die Politik war zwar immer veränderlicher Natur, und mehr als irgend eine weibli, !che Gottheit, dcn Launen ausgesetzt. Aber so launisch war sie doch nie als im lez. ten Zehend des achtzehenten Jahrhunderts. Sie ist ein Dunstgebild vom Sturme gejagt, die olle Gestalten annimmt , sich bald in diese, bald in jene Farbe verliebt, jezt mit einer Lilie, jezt mit dem doppel-M' / 1«üt wit dem einfachen Adler spielt, und »mn ^lay, dem Rußische« Bären das Feh' streichelt. Gewis; ist es, baß sie jezt, ihre vollste Kraft in Petersburg äuftert, und von da„ aus in alle Wclt würkt. Vor gar kurzer Zeit war ihr Merheiligstes in Berlin ; aber jezt hat sie dort nur noch eine Kapelle. — Die Thaten und, Wunder der Nlchiscben Politik ^n^ groß. Hie hat den genialische,, Jeu «rkopf, Gustav auf ihre Seite gebracht, der, jüngst wie eine Nachcftannne dcs Herro vor Petersburg Tboren stand, sie hat die tiefsinnigen Britten durch Vor-spikglimg eines Ha:>dllingstraltats getauscht, ! wdem sie die hochdrohende Briltisch. Hol' Handische Flotte dadurch zurückhielt, noch zur rechts« Zeit in der Ostsee zu erscheinen '; sie hat Spanien und England an» ' emandergehczt, sie bat ihre Parchei in Pohlen wieder geweckt , daß diese nun ihv Haupt höher trägt als jemals; sie trozt den Wodan Brennus, hat noch ihv Wunderspiel m Wien — in Konstantinopel— in der Welt. Immer sind es große Menschen, die das Ruder der Welt in den Händen haben. i) Scit Friedrichs des Einzigen Tod spielt — nicht ein Mann sondern eine Frau, der Spräsling aus einem kleinen deutschen Fürsienkai,se, die erste Rolle in der Welt, Katharina dir Große. Wo, ist das Reich, wohin ihr ?w gcnbl'ilz nicht sieht? nicht winkt? Wst isi das Reich, welches ihre gewaltigen Heere nicht in den Grundpfeil'-rn zu erschittern vermögen ? Der Friede mit Schweden hat I ihrer Politik eii,en Schwung, und ihrer Stellung eine Gi.öße und Festigkeit gegeben , wovor die Welt staunt, und zittert.— Bon Riga weht so eben eine Rachrickt , her vo>, Anhalt un!) »chweren Folgen. ' K.ith^rina hat ne'N'b mit Schweden und Däilnen'ark ein S^ulz - und Trn;bnndnn; ges-ftlosscu, und Pr'U,;3n — den Krieg, erklart. Dnrch das erstere wird ibre Oberherrschaft m der Ostsee gesichert, und wenn der Irieq mir Pre»,^"', qlü.k'i-b aus. bey diesen Nachrichten! Wev sieht nicht ' die Weissagung allmählich in Erfüllung ' netten, daß Rußland bald dis Erste und gefährlichste Reich in der Welt seyn werde. 2) Gustav, Katharina's Geistesbrudev, ' und nun — wer hatte dies im Julius ' gedacht! — ihr Bundsgez-osse, würkt durch ' seine Raschheit, Thätigkeit, und uuerschüt. terlichen Muth lauc und verborgen auf' die Welt. Durch semeu Abnitt von dem preußischen Bund? hat er die politische Weltlage verrückt. Die Staatsbanmeister stehen jezt da, staunend und nnentschlossen, wie sie dies erschütterte Gebäude wieder festigen sollen. Er ist wirklich i„ Petersburg , und — welche Vegebcnhciten lasse« sich erwarten, wcnn zwey solche Geister, jezt die größten Herr cherg^sier der Wlit sich mit Flammen ineinander schlingen j j z) Pitt und seine Vritteu buhlen mit der Politik,'wie Zeus mit der Juno, nnter den ditgeweblesten Wolkenschleier. Doch fallt es geweihten Augen nicht schwer, zu entdecken, daß Meer-Despotie das höchste ' Ziel ihrer Politik sen. Sie sezen sich an die Seile des Meergottcs, und spre, cken: Es werde keine Kanone auf allen' Meeren mehr abgeschossen — oh, e unsere Erlaubnis;. 4) Friedrich Wilhelm, muß erblich durch sewe.Friebenslirbe und groß ! durch die Manner, die ihn umgeben — l,at jezt vor dcr Wclt einen hyheu Beweis seiner Standhastigkeit und Entschlossenheit 'bnllcgen. Er wird es thun, und nicht "uv die Prenüiicheu und Ponnnerschen, sondern auch einige Schlesische Regimen« ' ter haben Befehl erbalten , aeg«n d^t' Russen auszuziehen. Es ist i,bcr schr zu zweifeln, ob die Preußen vor dcm 5rüh. ic^hr«: losschlagen werden. Dcr Ruß wan« delt in Sclx'eeaesiöber und Stürmen,, wie Boreas, die Prenssen aber sind seit,' dem siebenjährigen Kriege a», weiche Ruhe.' ae vol»,t < nnd etwas entb'irtet wordett. Sie werden al,o nicht eher zuschlagen, bis England und Holl.uld zugleich seine ^